Nr.142 AZ 2500 Biel

Heute im : EXTRA Die schönen Seiten des Lebens –Verlagsmagazin im «Bieler Tagblatt»Nr. 94 —Juni 2020

WOHNEN IM ALTER Grosser DasPflegehotel Wettbewerb am See GEWINNEN SIE GUTSCHEINE FÜR EIN BLUMENPARADIES

Ballonfahrt FREI SEIN ÜBER AGGLOLAC DEN WOLKEN Einvirtueller Rundgang WOHNEN +OUTDOOR Pflanzen-Pflege im Sommer und die schönsten Grillplätzeder Region Seit 1850die Zeitungfür Biel unddas Seeland

Samstag Keine Sommerpause Siegentut gut Scheiden tut weh 20.Juni 2020 Im Bieler Westast-Dialog soll bis Im ersten Spiel nachder DasScheidungsdrama CHF 4.30 MitteAugustein erster konkreter Coronapauseschlägt YB den «HopeGap»zeigt eine Lösungsvorschlag vorliegen. FC mit 3:2. strudelndeFamilie. www.bielertagblatt.ch Region – Seite3 Sport–Seite18 Kontext – Seite29

«AlsKirchen- «Wir werden sozial isoliert» funktionär wäre ich Biel Aufdem Bahnhofplatz unerwünscht: DiePolizei verhängtinBielwährend der Coronavirus-Pandemie Perimeterverbote gegenRandständige. DagegenregtsichWiderstand –auchinder Politik. beimThema Kindswohl

Während der Coronavirus-Pan- sah die Situation offenbar auf dem Cossavella, Chef der PolizeiBiel. heit gefährdethätten.Die Betrof- will uns loswerden,weil wir kein etwas leiser.» demie war in den vergangenen Bieler Bahnhofplatzaus. «Wir DasResultat:Die Polizei hatin fenen,die sich teils täglichauf gutes Bild abgeben.» Mitdieser Wochen und Monatenanden mussten feststellen,dassder den letzten Wochen gegenrund demBahnhofplatzaufgehalten Ansicht isternicht alleine.Jetzt er- Schweizer Bahnhöfen vergleichs- Bahnhofplatzzuletzt vermehrt zehn Randständigeeine Fernhal- hatten, dürfenhier für zwei Mo- hält er Unterstützung aus der Kul- Valentin Abgottspon, weise wenig los. Wenig Verbin- zum Treffpunkt der Alkoholszene teverfügungerwirkt,dadiesedie nate nicht mehrsein. Einer vonih- turszene und aus der Politik. Freidenker Seite23 dungen,wenig Pendler.Anders geworden ist», sagt Raymond öffentliche Ordnung undSicher- nen ist Gerhard. Er glaubt: «Man lsg – Kontext Seiten 21 und22 Schlaue Vögelplagen Bauern Vier Literaten stellensichvor

Biel 2020 verlassen elf Autorin- nenund Autorendas Schweizeri- sche Literaturinstitut.Das «Pan- demiesemester» bringt diverse Typenzusammen.Vier vonih- nenstelltdas BT in Steckbriefen vor. Kim de l’Horizonverrät da- rin etwa,dass sein genderfluides Ichbei Schreibstau gerne «you- tubt,onaniert, putzt»,odernot- fallsselbstmitleidig im Wald ent- schwindet, um zu weinen. gau – Kultur Seite9

EinSpanier freut sich auf Diessbach

Rollhockey Nach dem Rücktritt vonCésarSalgueiroaus derers- ten Mannschaft hatder RHC Diessbacheinen anderen routi- niertenSpieler verpflichtet.Der 36-jährigeSpanier AlbertoGar- cía trainiertderzeit noch in Ös- terreichbeim NLA-Team von Dornbirn und freut sichauf seine neueHerausforderung in Diess- bach, wo er derDefensivemehr Stabilitätgeben soll. fri – Sport Seite17

Übersicht Psychologie Waskann Landwirtschaft Rabenkrähen können beträchtlichen Schaden an landwirtschaftlichen Kulturen anrichten.Dochrechtfertigt dies, tote Vögelzur Abschreckungvon Artgenossen aufzuhängen, wieesjüngstein Grenchner Biobauer tat? «Gehtgar nicht», sagen helfen, wenn ein Mensch sicheinsam Tierschützer,währendKantonsbehördender Methode einegewisse Wirksamkeit zugestehen. bjg – Region Seiten 2und 3 KEYSTONE und nicht beachtet fühlt? DiePsychologin Regula Gilg kennt WenigerAbstand,mehrFreiheiten Geschlossener Biketrail Antworten. erhitzt dieGemüter Seite24 Corona Ab Montag werden staltungen bleiben bis Ende Au- laubt. DasNachverfolgenvon Bellmund VorzweiJahren haben alsWaldeigentümer einen diemeisten Massnahmen zur gust verboten.Die Polizeistunde Kontakten muss aber stetsmög- Jugendliche am Jäissberg einen Schlussstrich und liess dasGe- Technologie Wussten Bekämpfung desCoronavirus für Restaurants, Cafés, Discos lichsein.Für Demonstrationen Biketrail gebaut.Inden folgen- bietabsperren. zeugen nur Sie, was dasFunk- aufgehoben.Der und Nachtclubs gilt nicht mehr. gibteskeine Obergrenzemehr,es den Jahren wurdedie Streckemit noch gefällte Bäumeund zer- Mindestabstand bleibt zwar, Der Mindestabstand zwischen gilt eine Maskentragpflicht.Die ihren Schanzen und engen Kur- sägteStämmevon dereinstigen verfahren Bluetooth beträgt aber neu1,5 Meter. zwei Personen wirdvon zwei Me- Homeoffice-Empfehlung wird venvon immer mehr Kindern Anlage. Bei denBikerinnen und mit einem dänischen tern auf 1,5Meter reduziert. Der aufgehoben.Der Arbeitgeber ist und Erwachsenen aus der Re- Bikern hatdie Aktionfür erhitzte König zu tun hat? Bars,Nachtclubs, Demonstratio- Abstand kann unterschrittenwer- aber verpflichtet, die Gesundheit gion genutzt.Was dabei wohl Gemüter gesorgt. Sie können nen: Der Bundesrat hatgestern den,wenn eine Maskegetragen derArbeitnehmenden mit ent- viele nicht wussten:Der Trail nicht verstehen,wieso die Be- DieGeschichteeines bezüglichCorona-Regeln einen wirdoderTrennwände vorhan- sprechenden Vorkehrungen zu warillegal erstellt worden. Alses hördennicht dasGesprächmit Namenspatrons. grossenSchritt Richtung Norma- den sind.Veranstaltungen mit bis schützen. dann im Maizueinem Unfall ihnengesucht haben. litätgemacht.Einzig Grossveran- zu 1000 Personen sind wieder er- sda – Coronavirus Seite10 kam,zog derStaatsforstbetrieb cst – Region Seite5 Seite25

Redaktion Robert-Walser-Platz7,2502 Biel;Tel.032 3219111; [email protected] Agenda/Kino 6/13 Todesanzeigen 7 Verlag Bieler Tagblatt AboService: Tel. 0844 80 80 90; [email protected];www.bielertagblatt.ch/abo Wetter/Rätsel 16 Stellenmarkt 26/27 Langfeldweg 135 Inserate: GassmannMedia AG;Tel.032 3448383; [email protected];www.gassmannmedia.ch TV+Radio 14/15 ImmomarktDi/Do 2501 Biel 2 Samstag,20.06.2020 | Bieler Tagblatt Region Einerkämpftgegen die Krähen Landwirtschaft DerGrenchner Biobauer Markus Burkhard wusstesichnichtmehr zu helfen und hängtetoteKrähen auf,umseine Felder hatBurkhard aber nicht.Tierschützer verurteilendie Methode alsmittelalterlichund barbarisch.Sie verletze dieWürde des Tieres und

Brigitte Jeckelmann Grenchner Witi. Denn diebe- den an landwirtschaftlichen Kul- troffenen Maisfelderbefinden turen verursachen.Essei auch er- Anfang Juni sorgte ein Vorfall auf sichineinemWasser- undZug- laubt,die totenKrähenimFeld einem Maisfeldbei Grenchenfür vogelreservat vonnationalerBe- aufzuhängen.Der Landwirtdürfe Aufruhr:Ein Spaziergänger,der deutung.Die genannten Knallge- dieseabernicht zu langehängen in derWitiunterwegswar,ent- räte seiendortnicht zugelassen, lassen –eine definierte Frist gebe decktedreianStangen aufge- sagt Viktor Stüdeli, derdas Ge- es nicht –und müsse diesean- hängte Krähenkadaver. DasGra- bietimAuftrag des Kantons be- schliessendfachgerecht beider tisblatt«20 Minuten» griff das aufsichtigt.Gemäss Verordnung Sammelstelle fürTierkörper ent- Thema auf,das in densozialen seiindiesenReservaten jegliche sorgen. Medien für zahlreiche harsche Störung verboten.Amletzten DerBauer hatauchnicht gegen Kommentaresorgte. Auch auf Tagdes Einsatzes machte Stüdeli dasTierseuchengesetzverstos- der Facebook-Seite «Dubisch vo denBauerndaraufaufmerksam. sen. DieSolothurner Kantonstier- Gränche,wenn» häuftensichdie Bisdahin habe dieKnallerei die ärztin Doris Bürgisagt: «Von die- aufgebrachtenStimmen.Sogar Vögeltatsächlichverscheucht, senKadavern geht keine Seu- der deutscheFernsehsender RTL schreibt Burkhard. chengefahr aus, da siekeineande- berichtetedarüber:«Nichts für Weil er damit aber keine Fuss- renTieremehr ansteckenkön- schwache Nerven», seider An- gänger und Reiter erschrecken nen.» Kommthinzu:«Auch Wild- blickder kopfüber aufgehäng- wollte,habeerinder Nähe von tiereverenden und bleiben ir- ten, toten Vögel. Reiterhöfen und der Stadt da- gendwo in Feld und Wald liegen, DerbetroffeneLandwirtMar- rauf verzichtet unddortdafürdie ohne dass sie gleichjemand weg- kus Burkhardfühlt sichmissver- totenKrähenaufgehängt.Ge- räumt», sagtBürgi. standen. Er seierstauntüberdie mäss eigenen Angaben haterdie Ihren Aussagen stimmt Jagd- empörtenReaktionen auf seine Kadaveringefrorenem Zustand verwalterMarcel Tschan vom Aktion.Vom Hundehalter,der beieinem Jagdverein bezogen. Amt für Wald, Jagd undFischerei seinen Fund der Polizeigemeldet Geschossenwordenseiensie desKantons Solothurn zu.Erhat hat, seierenttäuscht. «Erhätte ausserhalb derSchonzeit und des sogarein gewisses Verständnis für die Gelegenheit gehabt,mit mir Reservats. Der Erfolgsei durch- LandwirtMarkusBurkhard: «Es dasGespräch zu suchen,denn er schlagend gewesen,die Methode kommt schon vor, dass Krähen hatmichzweimal aus derNähe dieFeldergleichhektarweiseräu- gesehen.» Dasschreibt Burkhard men.» Dennoch ratensowohlDo- in seiner Stellungnahme,die er «Die Vögelsind ris Bürgials auch Marcel Tschan demBTzukommen liess. davonab, Krähenkadaveraufzu- extrem schlau hängen.Diesvor allem wegen der Verletzende Kommentare undbemerken Passanten.Dennder Anblickder DieKommentare habenihn ver- totenTiereerhitzedie Gemüter. letzt.Man habe ihn als rückstän- denBluff rasch.» Es gebeandereMethoden, wie digbezeichnet, ärgert er sich. zum Beispiel Gasballone oder Dabeiwisse niemand, dass er Marcel Tschan, Knallpetarden.Wirksam seien seit einigenJahren Biobauer sei. JagdverwalterKanton Solothurn auch so genannte Rupfungen: In- «Ich darf keinerlei behandeltes demder BauerKrähenfedern Saatgut verwenden,das denKrä- oder schwarzeFedern eines ande- hen den Appetit verderben renVogelsimKreis insFeldsteckt, würde.»Zudem befindensich imitierterden Riss einerKrähe manche seinerMaisfelderinder durch einenRaubvogel.Dochalle Nähe einer Kompostieranlage. seinatürlich, zeitlichbegrenzt Massnahmen wirkennur be- Diesesei ein Schlaraffenland für und legal. Zudem seien die Tiere grenzt,denn: «Die Vögelsindext- Krähen und deshalbhabeer nicht geschützt.Obernächstes remschlauund bemerkenden wohlauchimmer wieder mit Jahr wieder aufKrähenkadaver Bluff jeweilsrasch»,sagt Tschan. grossen Schäden durchden Krä- setzt,lässt er offen. henfrass auf jenen Feldern zu Störtdas Volksempfinden kämpfen.Der letzte Verlust habe Aufhängen isterlaubt Im Kanton erlaubt dasJagd- sichauf rund4000 Franken be- BauerMarkus Burkhardhat in- gesetz,neben Krähen auch an- laufen. des nichts Verbotenes getan.Das dere Wildtiereabzuschiessen: Es ist nicht so,dassBurkhard bestätigt die Solothurner Kan- Eine handlungsfähige Person, keine anderen Methodenerprobt tonspolizeiauf Anfrage: «Beim die durch Fuchs, Dachs, Stein- hätte, um die Krähen vonseinen vorliegenden Fall liegt nichts undBaummarder,Waschbär, Ra- Feldern fernzuhalten. Dieses Strafbares vor»,teilt Medien- benkrähe,Saatkrähe,Elster, Jahr hatereserfolgreichmit sprecherin Thalia Mosimann per Eichelhäher,Türkentaube, Star, einemakustischen Gerät mit Mail mit.Gemäss Jagdgesetz Amsel undverwilderteHaus- einem Knalleffekt probiert. Die dürfenLandwirte im Rahmen taubeeinen Schaden an ihren Vogelwarte Sempachhabeihm der Selbsthilfemassnahmen Krä- Haustieren, landwirtschaftlichen bestätigt,dass es fürdiesen hen während des ganzen Jahres Kulturen oder selber genutzten auf Maisfeldern aufgehängt.Das Landwirte verschiedene Vorge- wenden,das mit Chemikalien Zweckerlaubt sei. Doch derKan- abschiessen,wenndiese in Liegenschaften erleidet, ist be- Jagdinspektorat desKantons hensweisen anwenden.«Gefragt behandelt ist.Gängig ist das tonbeschied ihm: nicht in der Schwärmenauftreten und Schä- rechtigt,die Schaden verursa- Bern gesteht derMassnahme sind Fantasieund Abwechslung», Beizmittel Mesurol mit dem chenden Tierezuvergrämen oder zwar eine gewisseWirksamkeit schreibt die Medienverantwortli- Wirkstoff Methiocarb. Es vergällt soweit notwendig zu erlegen oder zu.Empfohlen seisie jedoch cheMirjamHofstetter. den Krähenmit seinem unange- Reklame einzufangen und zu töten.Verbo- nicht, weil sie dasVolksempfin- Krähen können wie beiLand- nehmen Geschmackdie Lust auf ten sind die MassnahmeninGe- denstöre. wirtMarkus Burkhardbeträchtli- frisch gesäte Körner.Konventio- bietenmit Jagdverbot und im Die Bauernverbändedistanzie- chen Schaden anrichten,der mit nelle Bauern dürfen es aber nur www.rb-baumgartner.ch Wald. rensichvon dieserArt der Ab- finanziellen Einbussen vonmeh- noch bis EndeJahr anwenden, DieMethode,mit totenKrä- schreckung.Der Schweizer rerentausend Franken verbun- danachist Schluss. DieSchweiz hen Artgenossen abzuschrecken, Bauernverband empfiehltalter- denist.Das Geld bleibt fürdie folgt derEUund hatder Subs- ist alt.Landwirte habendie Vögel nativeMethoden. Da Krähen al- Bauern verloren,denn laut Mir- tanz die Zulassung entzogen.Ge- früheroft beiKirschbäumen oder lerdingslernfähig sind, sollten jam Hofstetterkannman sichwe- mäss Olivier Félixvom Bundes- der gegenKrähenfrass versichern amt für Landwirtschaft können noch gibtesvom Bund Entschä- Hersteller nicht genügend Be- Rabenvögel sindSingvögel digungen fürden Verlust. weisedafürvorlegen, dass der Über daslandesweite Ausmass Wirkstoff keine gesundheitli- DieRabenvögel gehören zu den der zweite Koloniebrüter, in der derSchäden gibt es keine ge- chen Risiken fürMenschund Singvögeln und gelten als sehr Schweiz selten,brütet an Gebäu- nauenZahlen. Einer Untersu- Tier birgt. intelligent. Es ist zu unterschei- den und im Wald in Höhlen. chung der Hochschule für Agrar-, den zwischen mehrerenArten: Forst- und Lebensmittelwissen- MögenChili undKnoblauch • Rabenkrähe: Unserehäufigste Elster und Rabenkrähe halten schaften in Zollikofen aus dem DasVerbotlässt Biobauern Hoff- Krähe,kommt im Kulturlandund sich zunehmend im Siedlungs- Jahr 2006 zufolge, beliefen sich nung schöpfen. Hansueli Die- im Siedlungsraum vor. gebiet auf.Vermutungen: diegeschätztenVerluste damals rauervom Forschungsinstitut für • Saatkrähe: Eine relativseltene • Wichtige Feinde wie der Ha- auf0,6 bis 1Prozent des kantona- Biologischen Landbauschlägt Art; erkennbarander hellen bicht wagensich nur selten in len Gesamtwerts beim Mais. Die sich seit Jahren mitden schlauen Schnabelbasis; brütet in Kolo- dicht überbaute Zonen. Fachleutestuften den Schaden als Krähen herum.Ersagt:«Viel- nien,auch in Städten. • In Dörfern und Städten werden «gesamtwirtschaftlichgering» leicht verteilen sichdie Vögel • Kolkrabe: Grösster Rabenvo- die Rabenvögel vomMenschen ein,weisen aber darauf hin,dass dann etwasgleichmässiger auf Möchten Sie einmal in das gel, lebt hauptsächlich in den nicht bejagt. einzelneBetriebestärkerbetrof- alleFelder,sodass sichdie Schä- Uhrmacherhandwerk AlpeninabgelegenenGebieten. • DasBrutplatz-und Nahrungs- fensein können. den für den Einzelnen in Grenzen hineinschnuppern und IhreUhr • Elster: Ursprünglich ein He- angebot istimSiedlungsraum BesondersBiobauernwie Mar- halten.» Am Institut forschtener cken- und Feldgehölzbewohner, häufig besserals in der ausge- kus Burkhard habenunter der undsein Team drei Jahrelang an selber zusammenbauen? Wir machen in denletzten Jahrzehnten ver- räumten Kulturlandschaft. Krähenplagezuleiden. Denn an- ungiftigen Beizmitteln.Mindes- es möglich bei uns in Aarberg. mehrt in Siedlungen anzutreffen. dersals konventionelle Land- tens zehn natürlicheProdukte • Dohle: Neben der Saatkrähe Quelle: www.birdlife.ch wirte dürfensie kein Saatgut ver- habe man getestet.Von sehr 3 Bieler Tagblatt | Samstag, 20.06.2020 Region

Westast-Dialog wieder aufgenommen vor den Vögeln zu schützen. Das hat Spaziergänger empört. Gegen ein Gesetz verstossen Biel Nach langer Corona- auch der Langsam- und Fussver- zeuge von Respektlosigkeit. Pause läuft der Westast- kehr soll gefördert werden. Dialog seit Kurzem wieder. Die Kerngruppe hat gestern Dabei wurden auch mögliche die Empfehlung der kurz- und Tunnellösungen diskutiert. mittelfristigen Massnahmen zu- handen der Dialoggruppe verab- 14 Wochen ist der Dialogprozess schiedet. Diese trifft sich bereits rund um den Bieler A5-Westast kommenden Dienstag zur ersten stillgestanden. Die Behördende- Sitzung seit der Zwangspause. legation hat dem Dialog, der Die Kerngruppe hat aber auch letztlich zu einer Empfehlung für über die langfristigen Lösungen, das weitere Vorgehen im festge- also über die Tunnellösungen, fahrenen Diskurs um die Auto- diskutiert. Dabei stehen vier Va- bahnumfahrung im Westen Biels rianten im Vordergrund: Das of- führen soll, deshalb eine Frister- fizielle Auflageprojekt, der Vor- streckung um sechs Monate ge- schlag «Westast – so besser», der währt. Westast-Befürworter und Juratunnel und die Seelandtan- -Gegner sowie die Behörden ha- gente. Laut Werder habe man ben also bis zum 15. Dezember die Varianten mit dem bereits er- Zeit, sich in grundsätzlichen Fra- arbeiteten Zukunftsbild für die gen zu einigen. Dieser Tage hat Stadt Biel verglichen und analy- nun erstmals wieder die Kern- siert, wo es einen Einklang gibt gruppe getagt. Hans Werder, Lei- oder wo Probleme bestehen. ter des Dialogprozesses, hat ges- Eine Lösung lässt dabei weiter tern über die neusten Erkennt- auf sich warten: Man habe als nisse informiert. Grundlage für die nächsten Sit- Dabei ging es nicht nur um die zungen Abklärungen in Bezug wiederaufgenommenen Sitzun- auf die Auswirkungen, insbeson- gen von dieser und vergangener dere auf das Verkehrsaufkom- Woche. Denn bereits auf digitalen men, der einzelnen Varianten in Kanälen wurden die sogenannten Auftrag gegeben. Hearings durchgeführt. Diverse Werder machte aber keinen Privatpersonen hatten ihre eige- Hehl daraus: Die grosse Diskre- nen Vorschläge für die Bieler panz zwischen Befürwortern und Autobahnlösung eingegeben und Gegnern des A5-Westasts besteht sollten in den Dialogprozess ein- weiterhin bei den Autobahnan- bezogen werden. Werder hielt schlüssen auf Stadtgebiet. Trotz- gestern fest, dass die Eingaben dem sprach Werder von einer keine völlig neuen Lösungsan- «guten und intensiven Diskus- sätze enthalten hätten. Die Inputs sion». Auch die Parteivertrete- würden entweder Elementen ent- rinnen zogen an der gestrigen sprechen, die bereits in den kurz- Medienkonferenz grundsätzlich und mittelfristigen Massnahmen ein positives Zwischenfazit. Peter vorgesehen seien. Oder aber sie Bohnenblust betonte, dass nicht stellten eine Abwandlung zu den ein Variantenvergleich im Vor- bereits zu untersuchenden Linien- dergrund stünde, sondern eine führungen dar. gemeinsame Lösungsfindung. Tatsächlich hat der Dialogpro- Die Westast-Befürworter würden zess bislang vor allem einen Kon- deshalb auch innovative Ideen sens ergeben für den Zeitraum wie ein unterirdisches Verkehrs- bis zu einer allfälligen Fertigstel- netz in den Dialog einbringen, lung einer Autobahnumfahrung. das eine Redimensionierung der Dies dürfte, je nach Schätzung, Anschlüsse ermöglichen würde. noch bis zu 20 Jahre dauern. «Die Auch Catherine Duttweiler, Probleme haben wir aber heute», Sprecherin der Westast-kriti- sagt Werder. In Kern- und Dialog- schen Organisationen, hielt mit gruppe hat man sich deshalb ge- einem Schmunzeln fest, dass einigt, was bis dahin angegangen man «das Ei des Kolumbus noch Rabenvögel sind werden soll. Auf Verkehrsebene nicht gefunden» habe. Sie er- auch Nützlinge. geht es in Biel darum, den moto- achte es aber als positiv, dass in Sie fressen risierten Individualverkehr nicht der Kerngruppe nicht über Vor- Mäuse und weiter ansteigen zu lassen; des- und Nachteile einzelner Varian- Schnecken. halb soll der öV ausgebaut wer- ten gestritten, sondern «konst- PATRICK WEYENETH/A den, allenfalls auch mit der Reali- ruktiv und zielorientiert» ge- sierung des Regiotrams. Aber arbeitet werde. lsg

scharfem Chili bis hin zu Knob- lauch. Die Krähen gewöhnten Nachrichten sprayt worden. Die Ermittlun- sich allerdings schon nach kurzer «Aus einem anderen Zeitalter» gen führten zur Erkenntnis, BIEL Zeit daran. dass es sich dabei jeweils um Dierauer hat sich auch mit der Tierschützer kritisieren Krähen- losigkeit. Kein Wunder, denn Krä- hen. Zwischen 1990 und 2004 ist Kitas nehmen dieselbe Täterschaft handeln Erforschung weiterer Massnah- kadaver zur Abschreckung scharf. hen sind extrem clever, sie zu ja- der Bestand der Rabenkrähe stark Betrieb wieder auf dürfte, teilte die Polizei gestern men gegen Krähen beschäftigt. Vanessa Gerritsen, stellvertre- gen ist schwierig. Die Vögel haben angestiegen, seither ist er stabil. mit. Am 15. und 16. Juni sind in Tiefer säen und danach Anwal- tende Geschäftsleiterin der Stif- die Menschen genau im . Der Schweizerische Brutvogel- Die beiden Bieler Kitas Buben- Tavannes und Biel weitere zen ist eine davon. Weitere Mög- tung für das Tier im Recht, spricht «Sie wissen schnell, wie eine atlas registriert 80 000 bis berg und Zukunft, in denen je Sprayereien festgestellt worden, lichkeiten seien künstliche Ha- von Respektlosigkeit gegenüber Schusswaffe aussieht und sie er- 120 000 Brutpaare bei den Ra- eine Betreuungsperson positiv die der Täterschaft zugeordnet bichte. Auch der Einsatz von dem Tier. Die Methode sei zu- kennen menschliche Gesichter», benkrähen und 2000 bis 3000 auf das Coronavirus getestet werden konnten. Die in der Fol- Falknern, also Fachleute, die dem unnötig, weil sie, wenn über- sagt Furrer. bei Nebelkrähen. «Zur kurzfristi- worden war, nehmen am Mon- ge koordinierten Ermittlungen Wild mit den Greifvögeln jagen, haupt, nur kurzfristig wirke und Um Krähenbestände sinnvoll gen Abwehr eines Krähen- tag ihren regulären Betrieb wie- führten zur Identifikation eines sei erfolgreich. Denn Falken ge- «aus einem anderen Zeitalter» zu reduzieren, empfiehlt Furrer, schwarms von einem Feld kann der auf. Weitere Corona-Fälle 21-jährigen Tatverdächtigen, hören zu den natürlichen Fein- stamme. Gerritsen wirft dem Bau- mit Hecken, Ökoflächen und der Einzelabschuss wirksam habe es in diesen beiden Ein- der am Donnerstag in Biel ange- den der Krähen. Der Nachteil: In ernstand vor, sich zunehmend Hochstammbäumen Strukturen sein», heisst es auf der Website richtungen nicht gegeben, teilte halten werden konnte. Dem der Schweiz gibt es nur ganz we- von der Natur zu entfremden. Bei zu schaffen. Dadurch ist die Land- der Vogelwarte. Um die Bestände die Stadt Biel auf Twitter mit. Mann werden Sachbeschädi- nige Falkner. Mensch-Tier-Konflikten werde schaft für die Krähen weniger ein- langfristig zu senken, müsste man Die eine Kita wurde nach dem gungen von mehr als zehntau- Das Forschungsinstitut steht häufig sofort auf Eliminierung des sehbar. «Sie werden vorsichtiger, anhaltend und grossräumig mas- Auftreten des Corona-Falls send Franken zur Last gelegt. Bauern für die Bekämpfung von «Schädlings» statt auf Co-Exis- weil auch Falken, Habichte und siv eingreifen, was weder ökolo- vorübergehend geschlossen, in Er wird sich vor der Justiz ver- Krähen mit Rat und Tat zur Seite. tenz gesetzt. «Dabei hat auch die Sperber, ihre Feinde, in der Nähe gisch vertretbar noch ökonomisch der anderen wurden die betrof- antworten müssen. mt Eine Rundumlösung hat aber Krähe ihre Funktion in der Natur sein könnten», sagt er. Zudem verhältnismässig sei. fene Betreuungsperson und ihre auch Dierauer nicht anzubieten. und eine Existenzberechtigung», würden so die Chancen steigen, Rabenvögel sind aber auch Kinder in Quarantäne geschickt Er rät immer zu einer Kombina- sagt sie. Tote Krähen zu benutzen dass sich Rabenpärchen ansie- Nützlinge. Sie haben eine wich- (das BT berichtete). sda Gratulationen tion verschiedener Massnah- verletzt aus der Sicht von Gerrit- deln. Diese verteidigen ihr Terri- tige ökologische Funktion als men. Doch auch für ihn ist klar: sen die Würde des Tieres. Dabei torium vehement gegen die Aasfresser. Zudem fressen sie SPRAYEREIEN MEINISBERG «Krähenkadaver aufhängen geht ist diese in der Tierschutzverord- «Junggesellenschwärme» und Schnecken und Mäuse. Kommt Die Spur führte zu 75. Geburtstag gar nicht.» nung festgehalten. verjagen sie. Denn es seien diese dazu: Rabenkrähe, Nebelkrähe Samuel Furrer, Leiter der Fach- Nichtbrüter, die über die Felder und Elster ermöglichen der Wald- einem 21-Jährigen Heute feiert Rudolf Nyffeneg- Merkblätter mit Infos und Tipps zu stelle Wildtiere beim Schweizer der Bauern herfallen. ohreule, dem Turmfalken sowie In der Nacht auf Montag sind in ger an der Hintere Gasse 37A in Krähen vom Schweizer Tier- Tierschutz STS, stimmt Gerritsen Schaden an landwirtschaftli- dem Baumfalken, im Kulturland Biel bei einer Autogarage an der Meinisberg seinen 75. Geburts- schutz, Birdlife, Vogelwarte Sem- zu. Er verurteilt das Vorgehen als chen Kulturen verursachen laut zu brüten. Denn diese Beutegrei- Bözingenstrasse, bei der Poli- tag. mt pach, Forschungsinstitut für Bio- «mittelalterlichen, barbarischen der Vogelwarte Sempach vorwie- fer bauen keine eigenen Horste zeiwache der Kantonspolizei logischen Landbau finden Sie Brauch». Es sei ein entwürdigen- gend Rabenkrähen, im Tessin Ne- und sind deshalb auf die alten und an weiteren Örtlichkeiten Das BT gratuliert den Jubilaren unter der Umgang mit dem Tier, zeuge belkrähen und in einzelnen Re- Nester der Rabenvögel angewie- in Biel und La Neuveville ver- ganz herzlich und wünscht ihnen www.bielertagblatt/krähen aber auch von einer gewissen Rat- gionen der Schweiz auch Saatkrä- sen. Brigitte Jeckelmann schiedene Schriftzeichen ge- alles Gute.