Katharina Wiefel-Jenner

Das mitteldeutsche Gemeindeheft zur Ökumenischen Bibelwoche ist der praktische Begleiter für die Teilnehmenden. Es enthält die biblischen Textabschnitte für jede Einheit und bietet sehr gut verständliche Aus- legungen dazu an. Hinzu kommen ins Gespräch führende Impulsfragen sowie Liedvorschläge und kurze Gebete am Ende einer jeden Einheit. Als Gemeindeheft eignet sich diese Publikation insbesondere auch des- halb, weil alle biblischen Texte abgedruckt sind sowie Psalmgebet und Lied zur Bibelwoche zum gemeinsamen Beten und Singen einladen. Wegen des günstigen Preises kann es auch über den Rahmen der Bi- belwoche hinaus gut als Verteilmaterial genutzt werden.

Ökumenische Bibelwoche 2016/2017

Herausgegeben vom Gemeindedienst der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft Wir haben Missionarische Dienste der Evangelischen Kirche in Deutschland seinen Stern Redaktionelle Bearbeitung: Matthias Ansorg Bezug über Gemeindedienst der EKM Innenlayout und Satz: Ronald Reinicke Zinzendorfplatz 3 Umschlaglayout: Andreas Sonnhüter 99192 Neudietendorf gesehen Gesamtherstellung: fehldruck GmbH Erfurt [email protected] Auflage: 31.000 Tel: 036202 / 77 17 90 Auslegungen zu sieben Abschnitten Fax: 036202 / 77 17 98 aus dem Matthäusevangelium www.gemeindedienst-ekm.de

Katharina Wiefel-Jenner Wir haben seinen Stern gesehen Auslegungen zu sieben Abschnitten aus dem Matthäusevangelium Angaben zu Texten und Liedern

Bibeltexte aus dem Matthäusevangelium: Lutherbibel, revidiert 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart Psalm zur Bibelwoche: Lukas 1,46–55 (Magnificat) BasisBibel. Das Neue Testament und die Psalmen © 2012 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart. www.basisbibel.de Lied zur Bibelwoche: Lass uns den Weg der Gerechtigkeit gehn Text: nach dem spanischen „Anunciaremos tu reino Señor“ von Maria Pilar Figuera 1965, übertragen von Diethard Zils und Christoph Lehmann 1983 Melodie: Cristobal Halffter 1965 © tvd-Verlag, Düsseldorf (s. Regionalteile des EG: HN/KW 640; R/RWL 675; W 658) Angabe der Lieder zu den einzelnen Abschnitten nach dem Evangelischen Gesangbuch (EG) und dem (GL). Wir danken allen Partnern für die freundliche Genehmigung. 3 Einleitung

Nach der herausfordernden Beschäfti- Glauben rufen. Die Folgen für das Le- gung mit den Worten des alttestament- ben innerhalb der Gemeinde sind daher lichen Propheten Sacharja im letzten genauso selbstverständlich wie die Wir- Jahr, sind in diesem Jahr sieben Ab- kung, die das Leben der Gemeinde nach schnitte aus dem neutestamentlichen außen hin hervorbringt. Matthäusevangelium für die Ökumeni- Die Auslegungen in diesem Heft sche Bibelwoche vorgesehen. Inhaltlich betonen vielfach Aspekte, die für die wird deutlich: Was bei Sacharja verhei- ersten Hörerinnen und Hörer selbstver- ßen wurde, hat sich in dem erfüllt, wo- ständlich waren. Wir heutigen Leserin- von wir nun bei Matthäus lesen. nen und Leser müssen aber erst darauf Mit den diesjährigen Texten zur aufmerksam werden. In Gottesdiensten Bibelwoche bewegen wir uns auf ver- und Zusammenkünften wurden die trauterem Boden. Fast alle kommen sie Texte damals jenen ersten Hörerinnen sowohl in der evangelischen als auch in und Hörern vorgelesen bzw. weiterer- der römisch-katholischen Ordnung der zählt. Lassen wir uns nun unsererseits Predigttexte vor. Sie klingen für Got- darauf ein, mit deren Ohren zu hören, tesdienst-Erfahrene daher auch weniger dann erschließt sich uns mehr als der fremd. Trotz ihrer Vertrautheit wollen alte Klang. Wir werden neu sensibili- jedoch auch diese Texte neu entdeckt siert dafür, wie wichtig das Evangelium werden. von Jesus Christus in heutiger Pers- Anders als im gottesdienstlichen pektive ist. Das Evangelium von Jesus Zusammenhang laden die sieben Ab- Christus, die Lehre Jesu, betrifft uns schnitte dazu ein, die besondere Pers- eben genauso wie unsere Mütter und pektive des Matthäusevangeliums ge- Väter im Glauben. Auch wir können nauer kennen zu lernen. Jesus begegnet und sollen in die Schule Jesu gehen und seinen Leserinnen und Lesern in die- von ihm lernen. sem Evangelium als Lehrer, der durch sein Predigen, Heilen und Erzählen Die ersten, die sich im Matthäus- dazu auffordert, ihm im Glauben zu evangelium für Jesus Christus interes- folgen. Seine Lehre soll das Leben de- sieren, sind weise Menschen aus dem rer bestimmen, die zu ihm gehören. Morgenland. Sie kamen unter anderem Was konkret heißt: wer von Jesus lernt aus der Region, in der auch die ersten und danach lebt, wird selbst zum Leh- Hörinnen und Hörer des Evangeliums rer und zur Lehrerin im Glauben. Die zu Hause waren – dem heutigen Syrien Gemeinde Jesu ist im Evangelium nach und dem Irak. Derzeit herrscht dort, wo Matthäus also eine lernende und eine die Gemeinde des Matthäusevangeli- lehrende Gemeinde. So wie Jesus selbst ums lebte, Krieg. Die christlichen Ge- durch sein Vorbild die Gemeinde mo- meinden, die seit der Zeit der Apostel da tiviert und zum Glauben gerufen hat, über Jahrhunderte gelebt und den Glau- so soll die Gemeinde ihrerseits durch ben an Jesus Christus bezeugt haben, ihr Vorbild andere motivieren und zum sind in den letzten Jahren in alle Welt 4 geflohen. Manche Gemeindeglieder von dort sind auch als Flüchtlinge zu uns gekommen. Nur noch wenige halten an den Orten aus, an denen sich jenseits von Jerusalem die ersten Gemeinden Jesu Christi gebildet haben. Die über Generationen gewahrte Kontinuität zu den Anfängen unseres Glaubens bis hin zur Gemeinde des Matthäus droht durch Krieg und Verfolgung abzubre- chen. Umso wichtiger ist es, dass wir an unserer Stelle mit unseren Mitteln die Verbindung aufrecht erhalten und in die Kontinuität der Glaubensweiterga- be eintreten. Tun wir es, indem wir in Verbundenheit mit den orientalischen christlichen Gemeinden gemeinsam von Jesus Christus lernen.

Die abgedruckten Bibeltexte sind der Lutherbibel 2017 entnommen. Zu jeder Auslegung gibt es eine leicht lesbare Zu- sammenfassung.

Berlin im Frühjahr 2016

Katharina Wiefel-Jenner 5 I | Matthäus 2, 1–12

1Da Jesus geboren war zu Bethlehem in zu sich und erkundete genau von ihnen, Judäa zur Zeit des Königs Herodes, sie- wann der Stern erschienen wäre, 8und he, da kamen Weise aus dem Morgen- schickte sie nach Bethlehem und sprach: land nach Jerusalem und sprachen: 2Wo Zieht hin und forscht fleißig nach dem ist der neugeborene König der Juden? Kindlein; und wenn ihr‘s findet, so sagt Wir haben seinen Stern aufgehen sehen mir‘s wieder, dass auch ich komme und und sind gekommen, ihn anzubeten. es anbete. 9Als sie nun den König gehört 3Als das der König Herodes hörte, er- hatten, zogen sie hin. Und siehe, der schrak er und mit ihm ganz Jerusalem, Stern, den sie hatten aufgehen sehen, 4und er ließ zusammenkommen alle ging vor ihnen her, bis er über dem Ort Hohenpriester und Schriftgelehrten stand, wo das Kindlein war. 10Da sie des Volkes und erforschte von ihnen, den Stern sahen, wurden sie hocherfreut wo der Christus geboren werden sollte. 11und gingen in das Haus und sahen das 5Und sie sagten ihm: In Bethlehem in Kindlein mit Maria, seiner Mutter, und Judäa; denn so steht geschrieben durch fielen nieder und beteten es an und ta- den Propheten (Micha 5, 1): 6»Und du, ten ihre Schätze auf und schenkten ihm Bethlehem im Lande Juda, bist mitnich- Gold, Weihrauch und Myrrhe. ten die kleinste Stadt unter den Fürsten 12Und da ihnen im Traum befohlen wur- Judas; denn aus dir wird kommen der de, nicht wieder zu Herodes zurückzu- Fürst, der mein Volk Israel weiden soll.« kehren, zogen sie auf einem andern Weg 7Da rief Herodes die Weisen heimlich wieder in ihr Land.

Unter einem guten Stern oder: Nichts passierte zufällig Nichts passierte zufällig, aber zunächst vom Messias. Das Kind, um dessen Ge- geschah es im Verborgenen: nur Maria, burt es in diesem Abschnitt geht, ist der Josef und ein Engel wussten Bescheid. Christus. Christus ist die griechische Josef hatte auf die Träume gehört, die Übersetzung für Messias. Das Kind ist die Ehre retteten – sowohl seine als auch also der Messias, den Gott schickt. Die- Marias, und am Ende sogar die der gan- ser wird das tun, was den Messias von zen Welt. Das Kind wurde geboren und anderen Menschen unterscheidet. Er bekam den Namen Jesus. wird vollkommen Gottes Willen folgen Nichts passierte zufällig. Darauf lenkt und deswegen seinem Volk Gerechtig- das Evangelium unseren Blick. Wäh- keit und Frieden bringen. Auf ihm wird rend diejenigen noch ahnungslos waren, der Geist Gottes ruhen und er wird der die es mit eigenen Augen erleben konn- eigentliche König sein. Wir Leserinnen ten, wird den Leserinnen und Lesern des und Leser sind also bereits eingeweiht Evangeliums das Geheimnis enthüllt: und wissen, worauf wir bei diesem Kind „Das ist das Buch von der Geschichte mit Namen Jesus zu achten haben. Jesu Christi“ (Mt 1, 1). Im ersten Satz Nichts passierte zufällig. Alles hat lesen wir es schon: Das Buch handelt eine Bedeutung. Der Name des Kindes 6 war Programm. Jesus heißt „der Herr Das Evangelium verschweigt die Na- rettet“. Jesus wird genau das tun. Er men der weisen Männer, auch lesen wir wird sein Volk von seinen Sünden retten nichts darüber, wie viele es waren. Das (Mt 1, 21). Seine Herkunft war eindeu- Land, aus dem sie kamen, war genau- tig. Die Adoption durch Josef gliederte so wenig von Interesse. Die Weisen aus das Kind in die Familie Josefs ein. So dem Morgenland waren Gelehrte. Sie wurde es Nachfahre Abrahams und Da- waren Forscher auf der Höhe ihrer Zeit. vids. Mit diesem Stammbaum wies das Sie studierten die Bewegungen der Ster- Jesus-Kind alle Merkmale des Messias ne am Himmel, so wie Forscher heute auf: der Messias muss zum Volk Isra- die Bewegungen der Atome und Ele- el gehören – dafür sorgte die Abstam- mentarteilchen beobachten. mung von Abraham – und er muss ein Die fremden Gelehrten lasen in den Sohn Davids sein. Sternen und machten sich auf die Suche. Nichts passierte zufällig. Die alten Die Gelehrten Israels hatten dagegen Zusagen des Propheten werden in Er- die Erfüllung der prophetischen Weis- innerung gerufen. Der Prophet Jesaja sagungen unmittelbar vor Augen – und hatte vorausgesagt, dass Gott durch die nahmen dennoch nichts wahr. Aus der Geburt eines Kindes mit uns sein wird. Ferne nach Jerusalem kommend muss- Immanuel heißt „Gott mit uns“. Jesu ten die Fremden erst die Gebildeten Geburt entsprach genau dem damals an Israels dazu bringen, die Hinweise auf Israel gegebenen Versprechen, dass der Bethlehem in ihren heiligen Schriften Immanuel kommt. zu finden (Micha 5, 1). Das Licht des Nichts passierte zufällig. Und als Sterns musste leuchten, damit sich das das Kind geboren war, blieb das nicht ahnungslose Israel an die Zusagen sei- im Verborgenen. Jesus Christus, der ner Propheten erinnerte und von Frem- Messias, der Abrahams- und Davids- den darauf aufmerksam gemacht wur- sohn, der Retter und Immanuel, hat de, was in ihrer Mitte Großes geschehen das Licht der Welt erblickt und zugleich war. Wir Leserinnen und Leser wissen kam auch ans Licht der Welt, wer Jesus durch den Stammbaum Jesu bereits, ist, denn ein Stern ging auf. dass Fremde in Israels Vergangenheit Nichts passierte zufällig. So wie für eine wichtige Rolle gespielt haben. Da Israel die Herkunft eindeutig darauf stoßen wir auf Tamar, Rahab, Ruth verweist, dass das Jesus-Kind der Mes- und Bathesba. In entscheidenden Situ- sias ist, so erzählte der Stern denen , die ationen haben diese vier ausländischen nicht zu Israel gehörten, eindeutig von Frauen dafür gesorgt, dass Gottes der Geburt eines Königs. Für Israel war Geschichte mit Israel gut weitergehen die Abstammung von David das Zei- konnte. Mit ihnen hatte Gott die Wei- chen. Für die, die den Gott Israels nicht chen jeweils neu gestellt. Im Evangelium kannten, war der Stern das Zeichen. sind es nun die Weisen aus dem Mor- Der Ort des Sterns am Himmel zeigte, genland, die zu Gottes Werk beitragen. dass es um den künftigen König Israels Wir Leserinnen und Leser sind also ging. längst darauf vorbereitet, dass Fremde Weise Menschen aus dem Morgen- für den Weg zu Gottes Reich wichtig land entdeckten Israels Königsstern. sind. Ohne sie würde es keinen Weg zur 7 guten Zukunft geben. Ohne sie wären ten dem Stern und hörten nicht auf He- die Weichen für das Wirken des Messias rodes Befehl. Sie waren die ersten, die nicht gestellt worden. sich gegen einen Machthaber und für Auf Herodes sind wir allerdings Jesus Christus entschieden haben. nicht vorbereitet. Trotzdem passierte Die fremden Weisen waren von nichts zufällig. Herodes erinnert uns Freude überwältigt, als sie dem Kind daran, dass das Buch mit der Geschich- begegneten. Sie legten ihre kostbaren te von Jesus Christus kein Roman oder Gaben nieder. Die Leserinnen und Le- Drehbuch ist. Denn diese Geschichte ser früherer Tage hielten die Fremden lässt sich datieren. Sie geschah in einer für Könige, denn wer solche Reichtü- gar nicht so fernen Zeit. Herodes war mer verschenken konnte, musste ein König der Juden (von 37 bis 4 v. Chr.), König sein. Ihre Freude und ihre Ge- hatte sich an die Macht geputscht und schenke machen sie zu Wegweisern. Sie herrschte von Roms Gnaden. Er baute zeigen, dass die Begegnung mit Christus den zweiten Jerusalemer Tempel pracht- überwältigende Freude auslöst. Sie lei- voll aus und gewann trotzdem nicht die ten dazu an, Christus das zu schenken, Zuneigung der frommen Juden. He- was einem selbst am kostbarsten ist. rodes war ungerecht, gewalttätig, ver- Außerdem zeigt ihre Missachtung für schlagen. Und er benutzte andere dazu, Herodes’ Auftrag, dass die Befehle der seine eigene Macht zu sichern. Herodes Mächtigen immer unter einem Vorbe- repräsentiert damit das vollkommene halt stehen. Gottes Wort kann sie außer Gegenteil dessen, was den Messias aus- Kraft setzen. zeichnet. Seine Herrschaft ist der dunk- Nichts passierte zufällig. Wir müs- le Hintergrund, vor dem das Licht des sen es nur hören und schauen. Alles, Christus besonders hell strahlt. Durch was wir im Buch der Geschichte Jesu die Begegnung der Weisen mit Herodes Christi noch lesen werden, ist in diesem erfahren wir Leserinnen und Leser – Abschnitt bereits erkennbar. Jesus ist bereits bevor Jesus auch nur ein Wort der, den Gott schickt. Seine Macht ist gesagt und einen Menschen geheilt hat anders als die der Könige und Tyran- – wie böse die Mächte sind, die Jesus ge- nen. Wer zu ihm gehört, verweigert den genübertreten. Die Dunkelheit um He- Mächtigen zuweilen die Gefolgschaft. rodes und das Licht des Sterns der Wei- Die Könige und Herrscher kann dies in sen sind der Auftakt für die lebenslange Schrecken versetzen. Die aber, die sich Auseinandersetzung zwischen Jesus wie die fremden Weisen entschieden ha- Christus, der Gottes Willen folgt, und ben, werden unbändige Freude finden. den Mächtigen, die aus eigener Kraft über die Menschen herrschen. Und die dabei nicht davor zurückschrecken, über Leichen zu gehen. Wer, wie die fremden Weisen, einmal den Stern gese- hen hat, wird in diese Auseinanderset- zung hineingezogen. Ein Entweichen ist unmöglich. Er muss zwischen Christus oder Herodes wählen. Die Weisen folg- 8 Impulse zum Weiterdenken 1. Die Weisen aus dem Morgenland dabei nicht offensiv gegen Herodes, erwarteten nichts von einem Messi- sondern leisten passiven Widerstand. as und folgten ihrer Entdeckung am Überlegen Sie, ob oder wo Sie selbst Sternenhimmel. Wo begegnen wir oder als Gemeinde passiven Wider- Menschen, die nichts vom Glauben stand geleistet haben oder leisten an Jesus Christus erwarten, aber müssten. Motiviert oder hindert Sie dennoch auf der Suche sind? Wie be- der Glaube an Jesus Christus? gegnen wir ihnen? Kennen wir ihre 3. Die Weisen aus dem Morgenland le- „Entdeckungen am Sternenhimmel“ gen kostbare Gaben vor Jesus ab und und achten sie? Sind wir als Gemein- beten ihn an. Welche Kostbarkeiten de zum Gespräch mit ihnen fähig? haben wir? Wie beten wir Jesus an? 2. Die Weisen entscheiden sich für Jesus und gegen Herodes. Sie wenden sich

Leicht verständliche Zusammenfassung Am Anfang wussten nur Maria und Josef, dass Jesus geboren war. Auch ein paar kluge Männer haben das bemerkt. Sie haben einen Stern gesehen. Deswegen wussten sie es. Die Männer wohnten im Ausland. Sie dachten, dass ein König geboren ist. Sie wollten ihm kostbare Geschenke bringen. Als sie fast bei Jesus waren, haben sie König Hero- des in Jerusalem gefragt. Aber der wusste nichts und bekam Angst. Die klugen Leute in Jerusalem wussten auch nichts. Sie mussten erst in der Bibel lesen. Sie lasen, dass der neue König in Bethlehem geboren wird. Die Männer gingen nach Bethlehem und fanden Jesus. Sie freuten sich und beschenkten ihn. Sie beteten ihn an. Sie haben ver- standen, dass Jesus alle rettet. Sie haben gesehen, dass Jesus gerecht ist und gut. Jesus ist der Messias. Das bedeutet: Gott schickt ihn. Die Leute aus dem Ausland hatten nur einen Stern. Aber sie wussten besser, wer Jesus ist. Sie entscheiden sich für Jesus und gehorchen dem König nicht. So macht Gott das: Die Fremden finden Jesus. Sie lieben ihn. Aber die Könige bekommen Angst um ihre Macht.

Gebet Lieder Barmherziger Gott, EG 37 / GL 256 wir danken dir für Jesus Christus. Ich steh an deiner Krippen hier Sein Licht leuchtet in aller Welt. GL 261 Er befreit uns. Stern über Bethlehem Wir bitten dich für alle, EG 407 die auf der Suche sind. Stern auf den ich schaue Zeige ihnen den Weg zu dir. EG 70 / GL 357 Begeistere sie und deine Gemeinde. Wie schön leuchtet der Morgenstern Segne sie und deine Gemeinde. EG 16 Dir vertrauen wir uns an. Die Nacht ist vorgedrungen Amen. EG 19 / GL 722 O komm, o komm, du Morgenstern / O komm, o komm, Immanuel 9 II | Matthäus 5, 1–12

1Als er aber das Volk sah, ging er auf ei- 8Selig sind, die reinen Herzens sind; nen Berg. Und er setzte sich, und seine denn sie werden Gott schauen. Jünger traten zu ihm. 2 Und er tat sei- 9Selig sind, die Frieden stiften; denn sie nen Mund auf, lehrte sie und sprach: werden Gottes Kinder heißen. 3Selig sind, die da geistlich arm sind; 10Selig sind, die um der Gerechtigkeit denn ihrer ist das Himmelreich. willen verfolgt werden; denn ihrer ist 4Selig sind, die da Leid tragen; denn sie das Himmelreich. sollen getröstet werden. 11Selig seid ihr, wenn euch die Menschen 5Selig sind die Sanftmütigen; denn sie um meinetwillen schmähen und verfol- werden das Erdreich besitzen. gen und allerlei Böses gegen euch reden 6Selig sind, die da hungert und dürstet und dabei lügen. 12Seid fröhlich und ju- nach der Gerechtigkeit; denn sie sollen belt; es wird euch im Himmel reichlich satt werden. belohnt werden. Denn ebenso haben sie 7Selig sind die Barmherzigen; denn sie verfolgt die Propheten, die vor euch ge- werden Barmherzigkeit erlangen. wesen sind.

Überraschend glücklich oder: Wie wir leben wollen Die Gemeinde Jesu Christi war und ist chen Zuständen der Zwangsarbeit beim eine Lerngemeinschaft. Von Anfang an Pharao in Ägypten geflohen waren, hat- gehört es zum Leben mit Jesus Christus ten sie einen, der kam auch von einem dazu, bei ihm in die Schule zu gehen Berg herunter und zeigte ihnen, wie sie und von ihm zu lernen. Wir Leserin- nach Gottes Willen leben sollen: Mose. nen und Leser des Evangeliums heute Er brachte die Lehre vom Berg Horeb sind Teil dieser Lerngemeinschaft. Der mit, die Gott seinen Kindern gab – die Evangelist beschreibt, wie sich Jesus auf zehn Gebote. Und diese Lehre haben sie einen Berg setzt und mit dem Unterricht dann der ganzen Welt zum Geschenk beginnt. Wir können uns nun einfach zu gemacht. ihm setzen und dem Unterricht folgen. Wie Mose setzt sich Jesus auch auf Schritt für Schritt erfahren wir dabei, einen Berg, denn Gottes Kinder lebten worauf es ankommt. nach wie vor unter erbärmlichen Be- Zunächst: Es ist kein Zufall, dass dingungen und erwarteten einen neu- Jesus auf einem Berg sitzt. Es gab eine en Mose. Sie warteten darauf, dass der Zeit, da litten die Kinder Gottes unter Messias endlich sein Reich errichtet. den Anfeindungen ihrer Nachbarn. Da Wir heutigen Leserinnen und Leser des wurden sie als Fremde beschimpft. Da Evangeliums wissen bereits, dass Jesus wurden sie als Bedrohung für die kul- dieser Messias ist, der neue Mose, der turellen Werte des Landes bekämpft, in Gottes Willen zeigt. Moses Berg war dem sie zwangsweise lebten. Da muss- karg, ein zerklüfteter Felsen. Von da ten sie für weniger als den Mindestlohn musste er erst einmal herunterkommen, arbeiten. Als sie dann aus den erbärmli- um Gottes Kinder zu unterrichten. Je- 10 sus sitzt auf den lieblichen, grünen, sat- noch weitere hinzufügen; dass die Dau- ten Hügeln am Rande des galiläischen erlächler noch strahlender lächeln, die Meeres. Die Fülle des Lebens ist schon Gewohnheitssieger einen weiteren Sieg aus den Augenwinkeln zu erkennen. verbuchen; dass die Trickser neue Vor- Wir heute wissen es bereits: Mit Jesus teile für sich rausschlagen, die Schein- hat eine neue Zeit begonnen. Um diese heiligen weiter Unfrieden stiften. Jesus neue Zeit anzusagen, brauchte er einen reserviert das Glück des Himmelreichs neuen Berg und einen neuen Weg des stattdessen für die, auf die die anderen Unterrichts. von oben herabschauen. Er nimmt die Jedes Wort von Mose war für Jesus in den Blick, die sonst nur mit verächt- wichtig. Aber in der neuen Zeit mit Je- lichen Kommentaren rechnen können. sus brauchen die Worte des Mose eine Er schaut gerade auf die, denen das Ergänzung. Jesus verweist auf das Him- Lachen vergangen ist und deren Leben melreich. Auf dem sanften Berg in Ga- vom Salz der Tränen versalzen ist. Die liläa sprosst mitten im Grün das Him- Verachteten, verächtlich Gemachten, melreich auf. Noch ist es nur zart, fast die Vernachlässigten, Zurückgebliebe- unsichtbar, allein in den Worten Jesu ist nen, die Alleingelassenen und Allein- es da. gebliebenen, die Depressiven, die Süch- Wer Jesus zuhört und von ihm lernt, tigen, die, auf die niemand Wert legt wird zu diesem Himmelreich gehören – das sind die, die bei Jesus mit Glück und auf eine neue Art leben. Wer zu rechnen dürfen. Die, denen der Frieden dem aufsprossenden Himmelreich un- heilig ist und die um des Friedens willen terwegs ist, wird glücklich sein. Benei- lieber zurückstecken und auch die, die denswert frei werden die, die Jesu Lek- einfach nur inbrünstig darauf warten, tion gelernt haben. Glücklich nennt er dass es wirklich mal mit rechten Dingen sie. Das entscheidende Lern-Wort Jesu zugeht, weil sie der Gerechtigkeit alles lautet: Selig, glücklich, glückselig! Mose zutrauen – das sind die, denen Jesus al- hat mit „Du sollst“ begonnen. Jesus les Glück verspricht. setzt diesen Unterricht des Mose fort Das „Du sollst“ des Mose bleibt und sagt: „Selig, glücklich, glückselig“. unverzichtbar. Wie sollten wir sonst in So führt Jesus seine Jünger zum ent- Ruhe und Gelassenheit zusammenle- scheidenden Lernfortschritt. Auf dem ben? Mit dem „Selig, glücklich, glück- Weg zum Himmelreich wird aus dem selig“ aber ist die Tür zum Himmelreich „Du sollst“ eine neue Haltung. Es gibt für die offen, denen sonst alle Türen vor keine bessere Haltung als die, die man der Nase zugeschlagen werden. Wer durch Jesu Wort lernen kann. Mit die- nur aus der Perspektive des „Du sollst“ ser Haltung gehört man dazu, wenn am schaut, erliegt dem Trugschluss, dass Ende alles gut ist. Gott den Verlierern und Versagern kei- Und dann erklärt Jesus, wie das ne Chancen gäbe. Das „Selig, glücklich, Glück des Himmelreichs aussieht. Es glückselig“ zeigt, wie Gott das Glück werden gerade die glücklich werden, im Himmelreich verteilen will. die keine glänzende Fassade vorwei- Jesus hebt das „Du sollst“ des Mose sen. Bei Jesus geht es eben nicht darum, also nicht auf. Er orientiert sich sogar dass die Erfolgreichen ihren Erfolgen an Mose. Der hatte auch zwei Tafeln 11 mit Geboten vom Berg herunterge- ahnen. Wenn der Augenblick vergangen bracht. Auf der zweiten Tafel standen ist, nutzen wieder diejenigen ihre Mög- all die Gebote, die wichtig sind, damit lichkeiten, die weder das „Du sollst“ das Zusammenleben der Menschen gut respektieren noch das „Selig, glücklich, funktioniert. Jesu Worte vom Glück für glückselig!“ für sich annehmen können. die Verachteten und Zurückgebliebenen Sie verfolgen und quälen die Schüler hat auch eine „zweite Tafel“. Sie spricht Jesu. Am Ende können aber diese sicher von der Haltung der Glücklichen: Sie sein, dass ihr Lehrer dazwischen geht. sind barmherzig. Sie haben ein reines Am Ende des Tages bewahrt er sie. Sie Herz. Sie stiften Frieden. Verlierer kann mögen mit Wunden und Schmerzen ge- man auch sein, weil man unbarmherzig schlagen sein, aber Jesus überlässt seine und egoistisch seinen Erfolg gesucht hat. Schüler nicht den mobbenden Schlä- Verachtet kann man auch werden, weil gern. Er rettet sie. man sich mit Gewalt und Lügen durch- Jesus sitzt auf dem Berg, seine Jün- setzen wollte. Das Glück des Himmels ger lernen begierig. Seine Worte haben gilt denen, die sehnsüchtig auf gerech- das „Du sollst“ zu einem neuen Klang te Verhältnisse warten und ihr Teil zur geweitet: „Selig, glücklich, glückselig“. Gerechtigkeit beisteuern. Das Glück Die Worte von Mose und die von Jesus des Himmels wartet auf die, die mit ih- verschmelzen. Wir Leserinnen und Le- rer Liebe nicht sparen, nicht einmal bei ser des Evangeliums sitzen neben den denen, die es einem schwer machen. Jüngern und hören in beidem zusam- Jesus ist ein hervorragender Lehrer. men den vollen Klang von Gottes Wort. Sein Unterricht ist kein langweiliger Es ist seine Verheißung, ein unermessli- Kram, den man schnell wieder vergisst. ches Versprechen und ein Liebesbeweis. Er erklärt erst, dass die Ausgestoßenen Es macht aus gebückten und selbstbezo- und Verachteten dazu gehören. Er lockt genen Menschen aufrechte, weitherzige sie. Und verweist dann auf die Beloh- Liebende. nung für alle, die beim ihm gut lernen: Das Himmelreich ist das Siegel auf den Lernerfolg. Jesus lehrt und bescheinigt allen, die bei ihm gelernt haben, das Glück des Himmelreichs. Und noch zeichnet den guten Lehrer Jesus aus: Er verschweigt nicht, was zum Lernerfolg auch gehört: Wer sich auf das Himmelreich einlässt, muss dennoch mit Schmerzen rechnen. Das Glück des Himmels ist nicht identisch mit dem Glück der Erde. Das Glück des Himmels fängt zwar auf der Erde an, leuchtet dort auf wie ein Komet. Aber es kann nicht festgehalten werden. Noch ist das Himmelreich nur in wunderba- ren Augenblicken zu erleben und zu er- 12 Impulse zum Weiterdenken 1. Noch spricht Jesus seine Jünger nicht 2. Staaten und andere Institutionen direkt an. Es heißt nicht: Glücklich haben Gesetze oder Satzungen. Die- seid ihr Armen, denn euch gehört se können an die Wirtschaft- und das Himmelreich; glücklich seid ihr Weltlage angepasst werden. Die Se- Trauernden usw. Erst in der letz- ligpreisungen sind Verheißungen. ten Seligpreisung werden wir direkt Sie lassen sich nicht verändern. Sie angesprochen: Selig seid ihr, wenn verändern stattdessen die Wirklich- euch... Lesen Sie die Seligpreisun- keit. Hat die Unveränderbarkeit der gen, Verse 3 bis 10, als direkte Anre- Seligpreisungen Auswirkungen für de und die Verse 11 und 12 als Aussa- unsere Sicht auf die Wirklichkeit gen in der 3. Person. Wie verändert und auf unsere Haltung als einzelne diese andere Lesart das Verstehen? und als Gemeinde? Welche Folgen hat das für das Ge- meindeleben?

Leicht verständliche Zusammenfassung Jesus ist ein guter Lehrer. Er liebt seine Schülerinnen und Schüler. Er erinnert an Mose. Mose hat den Menschen die zehn Gebote erklärt. Die Gebote fangen damit an: „Du sollst“. Jesus sagt mehr: Wer traurig ist, soll sich freuen. Wer von den Schnellen und Klugen überholt wird, kann sich trotzdem freuen. Gott hat die lieb, die weinen und traurig sind. Jesus will, dass sich alle an ihm ein Beispiel nehmen. Darum sollen wir von ihm lernen. Wer das macht, kann sich freuen und wird glücklich. Auch wer verprü- gelt wird, weil er an Jesus glaubt, wird glücklich werden. Jesus verspricht das. Jesus verspricht es auch uns. Wenn wir die zehn Gebote einhalten und wie Jesus leben, dann werden wir glücklich sein.

Gebet Lieder Barmherziger Gott, GL 458 / Regionalteile EG wir danken dir für Jesus Christus. Selig seid ihr Seine Worte machen Mut. EG 425 Er lehrt uns, so zu leben, wie du es willst. Gib uns Frieden jeden Tag Mach uns zu barmherzigen Menschen, EG 262 / GL 481 mach uns zu Friedensstiftern, Sonne der Gerechtigkeit wecke in uns die Sehnsucht nach dei- EG 416 nem Reich. Herr, mach mich zum Werkzeug Dir vertrauen wir uns an. deines Friedens Amen. EG 428 Komm in unsere stolze Welt 13 III | Matthäus 11, 2 bis 15.25–30

2 Da aber Johannes im Gefängnis von ist als Johannes der Täufer; der aber der den Werken Christi hörte, sandte er sei- Kleinste ist im Himmelreich, ist größer ne Jünger 3und ließ ihn fragen: Bist du, als er. 12Aber von den Tagen Johannes der da kommen soll, oder sollen wir auf des Täufers bis heute leidet das Him- einen andern warten? 4Jesus antwortete melreich Gewalt, und die Gewalt tun, und sprach zu ihnen: Geht hin und sagt reißen es an sich. 13Denn alle Propheten Johannes wieder, was ihr hört und seht: und das Gesetz haben geweissagt bis 5Blinde sehen und Lahme gehen, Aus- hin zu Johannes; 14und wenn ihr‘s an- sätzige werden rein und Taube hören, nehmen wollt: Er ist Elia, der da kom- Tote stehen auf und Armen wird das men soll. 15Wer Ohren hat, der höre! Evangelium gepredigt; 6und selig ist, 25Zu der Zeit fing Jesus an und sprach: wer sich nicht an mir ärgert. Ich preise dich, Vater, Herr des Him- 7Als sie fortgingen, fing Jesus an, zu mels und der Erde, dass du dies Weisen dem Volk über Johannes zu reden: Was und Klugen verborgen hast und hast zu sehen seid ihr hinausgegangen in die es Unmündigen offenbart. 26Ja, Vater; Wüste? Ein Schilfrohr, das vom Wind denn so hat es dir wohlgefallen. 27Alles bewegt wird? 8Oder was zu sehen seid ist mir übergeben von meinem Vater, ihr hinausgegangen? Einen Menschen und niemand kennt den Sohn als nur in weichen Kleidern? Siehe, die weiche der Vater; und niemand kennt den Vater Kleider tragen, sind in den Häusern der als nur der Sohn und wem es der Sohn Könige. 9Oder was zu sehen seid ihr hi- offenbaren will. nausgegangen? Einen Propheten? Ja, 28Kommt her zu mir, alle, die ihr mühse- ich sage euch: Er ist mehr als ein Pro- lig und beladen seid; ich will euch erqui- phet. 10Dieser ist‘s, von dem geschrieben cken. 29Nehmt auf euch mein Joch und steht: »Siehe, ich sende meinen Boten lernt von mir; denn ich bin sanftmütig vor dir her, der deinen Weg vor dir be- und von Herzen demütig; so werdet ihr reiten soll.« 11Wahrlich, ich sage euch: Ruhe finden für eure Seelen. 30Denn Unter allen, die von einer Frau geboren mein Joch ist sanft, und meine Last ist sind, ist keiner aufgetreten, der größer leicht.

Das Ende des Wartens oder: Was bisher geschah Den Täufer Johannes haben wir Lese- war nicht korrupt, er war glaubwürdig rinnen und Leser kennengelernt, nach- und redete niemanden nach dem Mund. dem wir erfahren haben, dass für Jesus Er war ein Prophet. Johannes war der durch Herodes keine Gefahr mehr droht einzige Prophet, der zu seiner Zeit noch (3, 1–17). Das Evangelium vermittelt zu Recht im Namen Gottes auftrat. Es von seiner Gestalt ein eindrückliches überrascht, dass sich auch Jesus von Bild. Wild sah er aus, ruppig war sein ihm taufen lässt. Diese Überraschung Auftreten, aber die Menschen haben teilen wir mit dem Täufer selbst. Als sich von ihm trotzdem taufen lassen. Er sich Jesus taufen ließ, lebte der Täufer 14 noch am Jordan. Jetzt ist er Gefangener aber damit es auch wirklich alle verste- des anderen Herodes: der Sohn des He- hen, werden durch die Nachfrage alle rodes, der wegen Jesus alle Kleinkinder Zweifel daran ausgeräumt. Jesus ist der von Bethlehem ermorden ließ. Der be- Christus. droht nun Johannes mit dem Tod. Die Jesus wendet sich mit seiner Antwort Lebenswege von Johannes und Jesus an die Johannesjünger, gemeint sind waren eng miteinander verbunden. Die aber die Leserinnen und Leser. Jesus plötzliche Erinnerung an den Täufer antwortet, indem er die Verheißungen war für die ersten Leserinnen und Le- des Propheten Jesaja zitiert. Wenn der ser des Evangeliums in mehrfacher Hin- Messias kommt, dann sehen Blinde, sicht ein Signal. Sie kannten bereits das gehen Lahme, werden Aussätzige rein, Schicksal, das den Täufer erwartete. Sie hören Taube, stehen Tote wieder auf hörten also seine Frage schon mit dem und Arme hören Gottes gute Nach- Wissen um dessen Tod. Vom Tode be- richt. Was vom Messias erwartet wird, droht fragte Johannes, ob Jesus der sei, hat Jesus bereits getan. Jesus hat Blinde auf den alle Welt wartet. (9, 27–34) und einen Gelähmten geheilt Ein zweites Signal für uns Leserin- (9, 1–8). Er hat einen Leprakranken ge- nen und Leser setzt die Bezeichnung sund gemacht (8, 1–4) und die Tochter Christus. Im Evangelium heißt es, dass des Jairus vom Tod erweckt. Jesus hat der Täufer von Christi Taten gehört auf dem Berg und im ganzen Land zu habe. Nur am Anfang des Evangeliums den Armen gesprochen. Seine Taten wurde von Jesus als Christus, als Mes- und die Verheißungen der Propheten sias gesprochen. Nachdem Jesus in- stimmen überein. Diese Übereinstim- zwischen seine Lehre verkündigt hatte, mung ist die Antwort auf die Frage des geheilt und Wunder getan hat, erinnert Täufers und letztlich auf die Frage der die Erzählung des Evangeliums durch Leser: Ist Jesus der Messias, auf den die Nachfrage des Täufers nun erneut alle Welt wartet? Alle Zeichen sind ein- daran, um wen es in diesem Evangelium deutig. Seit Ewigkeiten haben die Men- wirklich geht und wer Jesus in Wahrheit schen in Israel darauf gewartet. Jetzt ist ist: der gesalbte Gottes, der Messias, der die Zeit da, in der die Menschen mit Christus. Jesus ist Lehrer, er heilt und Gott und Gott mit den Menschen zu- tut Wunder. Aber vor allem ist er Chris- sammen sind. Jetzt kommt die Zeit, in tus. Die Frage des Täufers und Jesu der Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Antwort halten das am Ende des ers- Frieden alles durchdringen. Mit Jesus ten großen Abschnitts des Evangeliums hat es angefangen. In Jesus ist Gott da. noch einmal fest: Jesus ist der Christus. Durch ihn wirkt Gott. Der Erwartete ist Die Frage des Täufers hat im Evan- gekommen. Das Warten ist vorbei. gelium daher auch die Funktion, noch Der Lobpreis wenige Verse später einmal deutlich zu betonen, was die (Verse 25 bis 27) unterstreicht das. Die- Hörerinnen und Hörer eigentlich schon se Sätze beleuchten aus einer anderen erkannt haben müssten. In der Antwort Perspektive und mit anderen Mitteln Jesu wird das zuvor Erzählte nur zu- Jesu Messianität. Sie sind ein Gebet sammengefasst. In seinen Taten hatte Jesu. Durch das Vaterunser wissen wir, sich Jesus schon als Christus gezeigt, dass Jesus mit seinen Gebeten uns zum 15 Beten anleiten will. Die Gebetsworte rettet. Jesus ist der Christus. Wer zu ihm Jesu sollen zu unserem Gebet werden. gehört, muss weder Mächte noch Ge- Der Dank Jesu soll unser Dank an Gott walten fürchten. werden. Wer Jesus als Christus erkannt Für die Leser des Evangeliums blieb hat, kann nicht anders, als Gott dafür dennoch eine Frage: Wieso ist der Täu- zu loben. Gerade die Nichtexperten er- fer noch so wichtig für das Evangelium? kennen Jesus als Christus. Gerade die, Johannes und Jesus Christus sind in von denen man keine klugen Beiträge ihrem Schicksal und in ihrem Auftrag zum aktuellen Geschehen erwartet, miteinander auf unvergleichliche Weise sind fähig und hellsichtig genug. Sie verbunden. Durch die Antwort auf die verstehen, dass die Propheten auf Jesus Frage des Täufers wird deutlich, dass hingewiesen haben und sie spüren, dass Jesus der Christus ist. Johannes war der Gott durch Jesu Taten wirkt. In den letzte Prophet Gottes. Er ist die Brücke Lobpreis Jesu einzustimmen, ist auch zu den Verheißungen der Propheten. deswegen folgerichtig, weil das Lob da- Ohne die Propheten würde niemand rauf antwortet, was Jesus anschließend etwas über den Christus wissen, würde allen zuruft, die ihn hören: „Kommt zu niemand den Christus erkennen, würde mir, ihr alle, die ihr euch abmüht und niemand in Worte fassen können, wel- belastet seid! Bei mir werdet ihr Ruhe che Hoffnung Gott für die Welt hat. Mit finden.“ Diejenigen, die kurz vor dem dem Täufer verstehen wir, was Jesus tat. Zusammenbruch stehen, werden durch Mit dem Täufer erkennen wir in Jesus Jesus bei Gott endlich Ruhe finden und den Christus. Mit Johannes sehen wir, nicht weiter unter Druck stehen. Dieje- dass in Jesus die Hoffnung für die Welt nigen, die beständig alle Pläne erfüllen da ist. Er schärft die Sinne für Jesus und müssen und immer weitere Lasten auf- gehört damit zur Hoffnung für die Welt gebürdet bekommen, werden bei Jesus dazu. endlich ans Ziel kommen. Diejenigen, die immer noch mehr Wissen vorweisen müssen, damit man sie respektiert, wer- den bei Jesus endlich ohne Vorbehalte angenommen. Bei Jesus erleben sie, wie sich in der Praxis anfühlt, was er ihnen auf dem Berg sitzend beigebracht hat (Text 2 der Bibelwoche). Jesus selbst lebt so, wie diejenigen leben sollen, die zu ihm gehören. Er lebt es mit seinem ganzen Leben vor und erfüllt so Got- tes Versprechen für eine gerechte und barmherzige Welt. Er ist demütig, als er auf einem Esel in Jerusalem einrei- tet und zeigt, wie die wahre Machtaus- übung sein soll. Er ist sanftmütig, als er sich ohne Gegenwehr gefangen nehmen lässt und zeigt, dass Gewalt niemanden 16 Impulse zum Weiterdenken 1. In einem berühmten Bild von Mat- 2. Der so genannte Heilandsruf „Kommt thias Grünewald zeigt Johannes der her zu mir alle, die ihr mühselig und Täufer mit einem ausgestreckten beladen seid.“ steht über vielen Kir- Zeigefinger auf den gekreuzigten chenportalen und hängt in vielen Christus. In unserem Text ist vom Gemeindehäusern. Wie müsste eine Kreuz noch nicht die Rede. Erst in Gemeinde aussehen und leben, die den folgenden Kapiteln des Evan- sich durch diesen Ruf bestimmen geliums wird der Widerstand gegen lässt? Lässt sich unsere Gemeinde Jesu Botschaft thematisiert. Überle- vom Heilandsruf inspirieren? gen Sie, welche Folgen es hat, wenn man die Antwort Jesu an den Täufer entweder mit oder ohne Jesu Passion verstehen will.

Leicht verständliche Zusammenfassung Johannes war ein Prophet. Er wusste genau, was Gott will und sagte es weiter. Johan- nes wusste auch, dass Jesus der Christus ist. Er saß im Gefängnis und schickt seine Freunde zu Jesus. Sie sollen Jesus fragen, ob er der Christus ist. So erfahren sie es von Jesus direkt. Auch wir hören nun, wer Jesus ist. Jesus ist der Christus. Jesus hat alles gemacht, was über den Christus vorhergesagt wurde. Er hat Blinde geheilt und sie konnten wieder sehen. Er hat Lahme gesund gemacht und sie konnten wieder laufen. Er hat sogar ein totes Mädchen wieder lebendig gemacht. Jesus hat den Armen erklärt, dass Gott sie liebt. Es ist klar: Jesus ist der Christus. Weil Jesus der Christus ist, haben wir es gut bei Jesus. Bei ihm können sich alle aus- ruhen. Vor allem die kleinen Leute haben es gut bei ihm. Sie müssen nichts tun. Sie müssen nur zu ihm kommen. Darum sagt Jesus zu allen kleinen Leuten: Kommt zu mir, bei mir habt ihr es gut.

Gebet Lieder Barmherziger Gott, EG 152 wir danken dir für Johannes. Wir warten dein, o Gottessohn Er zeigt uns Jesus Christus. EG 363 Er erinnert uns an die große Hoffnung, Kommt her zu mir, spricht Gottes Sohn die wir durch Christus haben. Regionale Anhänge EG/GL 365 Wir loben dich dafür, Meine Hoffnung und meine Freude nur so können wir leben und in dieser Regionale Anhänge EG Welt bestehen. Herr wir stehen Hand in Hand Dir vertrauen wir uns an. Wir haben Gottes Spuren festgestellt Amen 17 IV | Matthäus 14, 22.32

22Und alsbald drängte Jesus die Jünger, fürchtet euch nicht! 28Petrus aber ant- in das Boot zu steigen und vor ihm ans wortete ihm und sprach: Herr, bist du andere Ufer zu fahren, bis er das Volk es, so befiehl mir, zu dir zu kommen auf gehen ließe. 23Und als er das Volk hatte dem Wasser. 29Und er sprach: Komm gehen lassen, stieg er auf einen Berg, um her! Und Petrus stieg aus dem Boot und für sich zu sein und zu beten. Und am ging auf dem Wasser und kam auf Jesus Abend war er dort allein. 24Das Boot zu. 30Als er aber den starken Wind sah, aber war schon weit vom Land entfernt erschrak er und begann zu sinken und und kam in Not durch die Wellen; denn schrie: Herr, rette mich! 31Jesus aber der Wind stand ihm entgegen. 25Aber in streckte sogleich die Hand aus und er- der vierten Nachtwache kam Jesus zu griff ihn und sprach zu ihm: Du Klein- ihnen und ging auf dem Meer. 26Und gläubiger, warum hast du gezweifelt? da ihn die Jünger sahen auf dem Meer 32Und sie stiegen in das Boot und der gehen, erschraken sie und riefen: Es ist Wind legte sich. 33Die aber im Boot wa- ein Gespenst!, und schrien vor Furcht. ren, fielen vor ihm nieder und sprachen: 27Aber sogleich redete Jesus mit ih- Du bist wahrhaftig Gottes Sohn! nen und sprach: Seid getrost, ich bin‘s;

Im Zweifel gehalten oder: Jesus ist stärker als die Angst Der Untergrund wankte. Die Jünger sa- und dann hatte Jesus sie nach Hause ßen im Boot und fuhren über das Ga- geschickt. Nun saßen die Jünger, seine liläische Meer. Es war ihnen vertraut, Mitarbeiter und engsten Vertrauten, al- keinen festen Boden unter den Füßen lein im Boot – ohne ihn. Vielleicht wa- zu haben. Das kannten sie. Etliche von ren sie erschöpft, wahrscheinlich müde, ihnen waren Fischer gewesen und ver- möglicherweise noch in Hochstimmung dienten ihren Lebensunterhalt mit dem nach dem wunderbaren Abend. Alles in Meer. Auch als sie Jesus auf seinen We- allem war das eine typische Situation gen durch das Land folgten, fuhren sie in der Nachfolge Jesu. Alles in allem ist immer wieder im Boot auf die andere das bis heute eine typische Situation im Seite des Sees. Der Wasserweg war kür- Leben der Gemeinde. Schon die ersten zer und schonte die Füße. Leserinnen und Leser verstanden die- Dieses Mal sitzen die Jünger allein se Jesus-Geschichte als Beschreibung im Boot. Jesus hat sie einfach allein los- ihrer Situation. Die Gemeinde sitzt ge- geschickt. Die Abendveranstaltung mit meinsam in einem Boot. Jesus hat sie 5000 Teilnehmern war erfolgreich zu losgeschickt, aber ohne ihn mussten sie Ende gegangen. Jesus hatte seinen Un- sowohl die mühseligen wie die erfolgrei- terricht für die Vielen auf verständliche chen Zeiten bestehen. An manchen Ta- Weise gehalten. Die Menschen hatten gen ist das Leben in der Gemeinde eben gehört, wie es sich mit dem himmlischen berauschend und begeisternd. Dann Reich verhält. Alle waren satt geworden werden 5000 satt, Neue kommen hinzu, 18 die Gemeinschaft ist überwältigend und sen die Gedanken unaufhörlich und die am Abend geht man, die gesungenen Qual geht weiter. Diejenigen, die es der Lieder weitersummend, nach Hause. So Gemeinde schwer machen, können im könnte es ohne Ende weitergehen. Schutz der Nachtstunden erfolgreich Andere Tage sind wie dunkle Näch- voranschreiten. Helfer sind in der Nacht te. Da bricht alles über der Gemeinde nicht zu mobilisieren. Die Dunkelheit zusammen. Es kommen keine Neuen deckt die inneren und äußeren Fein- mehr. Die Nachbarn wenden sich ab. de. Manche Tage fühlen sich wie diese Die Kinder dürfen keine besseren Schu- Nächte an. len besuchen oder studieren. Die Mäch- Für die ersten Leserinnen und Le- tigen verbieten es, sich zum Glauben zu ser des Evangeliums war das nicht an- bekennen. Die Meinungsführer halten ders als für die heutige Gemeinde. Als alle Religionen für gefährlich. Wenn es sie aber die Geschichte von den Jün- noch schlimmer kommt, dann werden gern allein im Boot hörten, wussten die Gemeindeleiter verhaftet und gefol- sie sofort, dass die vierte Nachtwache tert. Ihre Häuser werden enteignet und bedeutsam ist. Sie kannten ihre Bibel niemand ist da, der noch hilft. In sol- und wussten, dass Gott zum Ende der chen Zeiten ergeht es der Gemeinde wie Nacht eingreift. In der letzten der vier den Jüngern im Boot. Sie fühlen sich Nachtwachen begann die Dämmerung, verlassen. Es reicht nur noch zu dem die Zeit, zu der Gott eingreift. Gott Gebet: „Gott, hilf mir! Denn das Was- hatte im Morgengrauen das Wasser ge- ser geht mir bis an die Kehle. Ich versin- teilt, damit die Flucht der Israeliten aus ke in tiefen Schlamm, wo kein Grund ist ... Ägypten gelingt. Daran erinnerten sich Die mir zu Unrecht Feind sind ... sind die ersten Leserinnen und Leser. Wenn mächtig.“ (Psalm 69, 2.3.5). Jesus also zur gleichen Zeit den Jüngern Für die Jünger im Boot und genauso im Boot zu Hilfe eilte, dann konnte es für die Gemeinde in solcher Situation keinen Zweifel daran geben: Jesu Hil- ist Jesus gerade nicht greifbar. Jesus hat fe ist göttliche Hilfe. Die ersten Leser sich in seine Heiligkeit zurückgezogen, haben es sofort verstanden. In Jesus ist bleibt auf dem Berg, ist fern und uner- Gott selbst da und hilft den Jüngern im reichbar. Die Jünger im Boot mussten Boot. Gott hat zur Rettung Israels das das aushalten, womit auch die Gemein- Wasser geteilt und Jesus ist zum Schutz de seit Ostern und Himmelfahrt leben seiner Jünger über das Wasser gelaufen. muss: Jesus Christus ist nicht mit Hän- Gott hat zu den Vätern und den Pro- den zu greifen. Er ist da, oft verborgen, pheten gesagt: „Ich bin es, fürchtet euch an manchen Tagen wirbelt er das Leben nicht“. Und Jesus spricht mit den glei- durcheinander, bewegt Herz und Kopf chen Worten zu seinen ängstlichen und und Hände. Aber die Hände der Gläubi- bedrohten Jüngern. Jesus spricht so, wie gen können weder seine Füße noch sei- Gott spricht. Jesus greift wunderbar nen Kopf umfassen. Die Jünger müssen ein, so wie Gott mit Wundern eingreift. die Verborgenheit Jesu aushalten. Jesus rettet, so wie Gott rettet und die Besonders in den Nachtstunden ist Gemeinde kann aufatmen. es schwer. Gegen das Elend kann man In der Morgendämmerung ist die Hoff- selbst nichts unternehmen. Nachts krei- nung mit Händen zu greifen. Dies galt 19 und gilt für die meisten durchwachten hätte vergessen können. Jede andere Nächte, erst recht für die Nacht auf Antwort hätte die Rettung der Gemein- schwankendem Grund, an deren Ende de zunichte gemacht. sich Jesus in seiner göttlichen Macht Petrus scheitert dennoch, aber zeigt. Ist es da verwunderlich, dass Pe- nicht, weil er an Jesus zweifelt oder Jesu trus seinem Lehrer entgegenlaufen will? Macht misstraut. Petrus scheitert, weil Für die ersten Leserinnen und Leser ihn die Macht des Windes und der Wel- war Petrus kein beliebiger Jünger. Er len erschrecken. Die Macht der Feinde war ihr Vorbild. Er war radikal in seiner ist erschreckend. Der Hass auf die Re- Liebe zu Jesus, radikal in seiner Schwä- ligion ist beängstigend. Die Verfolgung che, radikal in seiner Verzweiflung über ist empörend. Die Benachteiligung der die eigene Schwäche und auch radikal Kinder ist demütigend. Die subtilen in seinem Mut. Von seiner Radikalität Nadelstiche derer, die sich über den sind die meisten Glaubenden weit ent- Glauben lustig machen, schmerzen. fernt. Trotzdem ist sein Glaube ein Bei- Aber niemand hat das Recht, Petrus zu spiel, an dem sich die Gemeinde orien- verachten, weil er ängstlich wurde. Nie- tieren kann. Der Glaube des Petrus ist mand war in seinem Scheitern glaub- vor allem deswegen ein Vorbild, weil würdiger. Er hat es gewagt, zu glauben. seine Radikalität und sein Scheitern Er hat auf das Wunder des Glaubens dem Glauben nichts anhaben, sondern gesetzt und Jesus Christus voll und ihn sogar stärken. Beide zusammen zei- ganz vertraut. Er hat geglaubt – mit gen, dass die menschliche Schwäche den dem Risiko, im Wasser unterzugehen. Glauben an Jesus Christus nicht wirk- Sein Glaube war trotz seines Scheiterns lich bedroht. Petrus hört genau, was Jesus größer als die Angst. Gerade deswegen sagt, und antwortet. Jesus sagt: „Seid hat ihn Jesus nicht getadelt, sondern aus getrost, ich bin es, fürchtet euch nicht!“ dem Wasser gezogen. Die Anrede „du – und Petrus antwortet: „Herr, bist du Kleingläubiger“ ist kein Vorwurf. Sie ist es, so befiehl mir, zu dir zu kommen.“ eine Beschreibung, die die Möglichkei- Auf jedes Wort Jesu gibt Petrus Antwort: ten unseres menschlichen Glaubens in - „Seid getrost“ – „Herr“ Worte fasst. Der Untergrund schwankt - „Ich bin es“ – „Bist du es ...“ und die Bedrohungen erschrecken, aber - „Fürchtet euch nicht“ – „... so befiehl am Ende bleibt trotz aller Angst die Ver- mir, zu dir zu kommen“. bindung zu Jesus, weil Jesus gesagt hat: Das ist Glauben! Petrus hat genau hin- „Komm!“ Der Boden schwankt nicht gehört und Jesus unmittelbar geantwor- mehr, die Wellen und Winde sind für ei- tet. Aber auch Jesus hat genau hingehört nen Augenblick verstummt. Das ist der und Petrus unmittelbar geantwortet. Moment an dem die Jünger zu Jesus sa- Sein „Komm!“ war die einzig mögliche gen: „Du bist wahrhaftig Gottes Sohn“. Antwort. Jede andere Antwort wäre das Sie erkennen, wer Jesus ist – trotz allen Eingeständnis, dass Jesus keine gött- Erschreckens. Später wird das unter liche Macht und nichts mit dem Him- dem Kreuz der Hauptmann auch er- melreich zu tun hätte. Jede andere Ant- kannt haben. wort hätte aus Jesus einen netten Lehrer Durch diese Episode auf dem Gali- gemacht, den die Welt zu recht wieder läischen Meer wissen die ersten Lese- 20 rinnen und Leser nun ein bisschen ge- Petrus, dass der Glaube an Jesus Chris- nauer, an wen sie glauben: an Jesus, den tus nicht an unseren Ängsten und dem Sohn Gottes. Und uns heutigen zeigt schwankenden Boden scheitern wird. Impulse zum Weiterdenken 1. Petrus war für die Gemeinde des lung entspricht. Welche Erwartun- Matthäusevangeliums ein Vorbild. gen korrigiert und welche Erwartun- Er hat sich mit Leib und Seele für gen bestärkt Petrus? Jesus eingesetzt, aber in der größ- 2. Die Jünger sind die ganze Nacht al- ten Bedrängnis konnte er ihm nicht lein auf dem Wasser. Die Wellen set- beistehen (Garten Gethsemane) und zen dem Boot zu. Erst im Morgen- hat ihn sogar verraten. Nach Jesu grauen kommt ihnen Jesus zu Hilfe. Auferstehung war Petrus eine tra- Stellen Sie sich die Gespräche der gende Säule der Gemeinde. Über- Jünger untereinander vor. Stellen legen Sie, welche Idealvorstellung Sie sich vor, Sie säßen mit Ihrer Ge- Sie von einem Vorbild im Glauben meinde in dem Boot? Worauf setzten haben und wie Petrus dieser Vorstel- Sie ihre Hoffnung, was täten Sie?

Leicht verständliche Zusammenfassung Die Jünger fahren im Boot über den See Genezareth. Sie sind allein. Jesus ist nicht bei ihnen. Ein Sturm zieht auf. Die Jünger bekommen Angst, weil Jesus nicht da ist. Genauso fühlen wir uns manchmal. Die anderen lachen uns aus, weil wir an Jesus glau- ben. Die andern schlagen uns und Jesus ist nicht da. Aber Jesus kommt doch. Er rettet seine Jünger. Er macht das genauso wie Gott. Gott hat die Israeliten auch gerettet. Petrus ist der erste Jünger. Er will ganz nah bei Jesus sein. Er will zu Jesus über das Wasser laufen. Jesus sagt: Komm zu mir! Petrus läuft los, aber er bekommt Angst davor, dass die anderen ihn für seinen Glauben auslachen. Er bekommt Angst davor, dass er geschlagen wird. Da geht er unter, aber Jesus rettet ihn. Petrus ist trotzdem ein Vorbild. Er glaubt an Jesus. Das ist wichtiger als die Angst, weil am Ende Jesus da ist.

Gebet Lieder Barmherziger Gott, EG 209 wir danken dir für Jesus Christus. Ich möcht’, dass einer mit mir geht Er kommt uns zu Hilfe. EG 299 / GL 277 Wenn wir den Boden Aus tiefer Not ruf ich zu dir unter den Füßen verlieren, EG 369 / GL 424 ruft er uns zu: Komm! Wer nur den lieben Gott lässt walten Wir bitten dich für alle, Regionale Anhänge EG/GL 383 die in Ängsten sind Ich lobe meinen Gott, und nach Hilfe rufen. der aus der Tiefe mich holt Reiche ihnen die Hand, EG 272 / GL 400 bewahre sie davor, unterzugehen. Ich lobe meinen Gott von ganzem Herzen Dir vertrauen wir sie an. EG 65 / GL 430 | Von guten Mächten Amen. GL 437 | 21 V | Matthäus 18, 21–35

21Da trat Petrus hinzu und sprach zu sprach: Bezahle, was du schuldig bist! ihm: Herr, wie oft muss ich denn mei- 29Da fiel sein Mitknecht nieder und bat nem Bruder, der an mir sündigt, ver- ihn und sprach: Hab Geduld mit mir; geben? Ist‘s genug siebenmal? 22 Jesus ich will dir‘s bezahlen. 30Er wollte aber sprach zu ihm: Ich sage dir: nicht sie- nicht, sondern ging hin und warf ihn ins benmal, sondern siebzigmal siebenmal. Gefängnis, bis er bezahlt hätte, was er 23Darum gleicht das Himmelreich einem schuldig war. 31Als nun seine Mitknech- König, der mit seinen Knechten abrech- te das sahen, wurden sie sehr betrübt nen wollte. 24Und als er anfing abzu- und kamen und brachten bei ihrem rechnen, wurde einer vor ihn gebracht, Herrn alles vor, was sich begeben hat- der war ihm zehntausend Zentner Silber te. 32Da befahl ihn sein Herr zu sich und schuldig. 25Da er‘s nun nicht bezahlen sprach zu ihm: Du böser Knecht! Deine konnte, befahl der Herr, ihn und seine ganze Schuld habe ich dir erlassen, weil Frau und seine Kinder und alles, was er du mich gebeten hast; 33hättest du dich hatte, zu verkaufen und zu zahlen. 26Da da nicht auch erbarmen sollen über dei- fiel der Knecht nieder und flehte ihn an nen Mitknecht, wie ich mich über dich und sprach: Hab Geduld mit mir; ich erbarmt habe? 34Und sein Herr wurde will dir‘s alles bezahlen. 27Da hatte der zornig und überantwortete ihn den Pei- Herr Erbarmen mit diesem Knecht und nigern, bis er alles bezahlt hätte, was ließ ihn frei und die Schuld erließ er ihm er schuldig war. 35So wird auch mein auch. 28Da ging dieser Knecht hinaus himmlischer Vater an euch tun, wenn und traf einen seiner Mitknechte, der ihr nicht von Herzen vergebt, ein jeder war ihm hundert Silbergroschen schul- seinem Bruder. dig; und er packte und würgte ihn und

Großzügig beschenkt oder: Wie wir in der Gemeinde miteinander umgehen sollen Manche unserer Nachbarn, Kollegen ten herausgehen lässt. Es gibt Tage, da und Freundinnen wundern sich darü- wünschen wir uns, dass die Nachbarn, ber, dass wir zur Gemeinde gehören. Kollegen und Freundinnen mit eigenen Aber im Großen und Ganzen respek- Augen sehen könnten, wie schön es ist, tieren sie es, dass wir glauben. Manch- zur Gemeinde zu gehören. Und dann mal beneiden sie uns sogar, weil wir zur gibt es die Tage, an denen wir heilfroh Gemeinde gehören und die Gemeinde darüber sind, dass niemand erfährt, mehr als ein Freundeskreis ist. Sie ge- wie es im Innern der Gemeinde zugeht; hen davon aus, dass man sich in der wie unbarmherzig in der Gemeinde ge- Gemeinde gegenseitig unterstützt und stritten wird; wie tief Schwestern und hilft. Und sie erwarten, dass die Streit- Brüder in Christus einander verletzen. kultur der Gemeinde niemanden gede- Für solche Tage ist das Gleichnis vom mütigt aus Meinungsverschiedenhei- unbarmherzigen Schuldner gedacht. Je- 22 sus kannte seine Hörerinnen und Hörer, Bitte um Aufschub würde helfen und und der Evangelist Matthäus kennt uns, die unvermeidlich bevorstehende Ka- seine Leserinnen und Leser. tastrophe abwenden. Auch der König Wenn es ums Geld geht, haben wir wird gewusst haben, dass er eigentlich schon immer genauer hingehört. Bei keine Alternative zum Schuldenschnitt viel Geld steigt die Aufmerksamkeit ins hatte. Weder die Schuldsklaverei von Unermessliche. Das macht sich Jesus Frau und Kindern seines Schuldners zunutze, wenn er die Frage beantwor- noch dessen ganzes Vermögen hätten tet, wie wir in der Gemeinde mitein- auch nur ansatzweise gereicht, um die ander umgehen sollen. Er erzählt eine Schulden zu tilgen. Der König hatte für Geschichte und die Verhältnisse werden die Rückforderung des geschuldeten deutlich: Vermögens letztlich nur zwei Möglich- Ein Knecht schuldet seinem Herrn keiten: Entweder der Knecht kommt in 10.000 Zentner. Der Gläubiger kann Schuldhaft oder die Schulden werden nur ein König sein, denn es geht um un- erlassen. Da der König offensichtlich beschreiblich viel Geld. Die Summe ist ein weiser und menschenfreundlicher so groß, dass sie jedes Vorstellungsver- Mann ist, schont er seinen Schuldner, mögen übersteigt. Sie ist sogar größer letztlich aber dessen Frau, die Kinder als die Summen, die die Weltwirtschaft und alle, die bei dem Schuldner in Lohn während der Bankenkrise vor eini- und Brot stehen. gen Jahren fast kollabieren ließ. Die- Der Evangelist kennt uns Leserin- se 10.000 geschuldeten Zentner waren nen und Leser. Jesus kannte seine Höre- mehr als jeder Staatshaushalt heute und rinnen und Hörer. Über Geld redet man auch damals. Sie war 50 mal mehr als nicht. Doch noch viel weniger spricht die Summe, die Judäa und Galiläa zur man von Sünde. Jemand anderem Geld Zeit Jesu jährlich an Steuern nach Rom zu schulden, ist ähnlich alltäglich wie zu zahlen hatte. Auch der reiche König Gott zu vergessen. Das ist zumindest Herodes hatte nur 900 Zentner im Jahr heute so und das Gleichnis legt nahe, zur Verfügung. Ein Tagelöhner hätte dass es damals nicht anders war. mehr als 20.000 Jahre arbeiten müssen, Das machen sich Jesus und der um die Summe von 10.000 Zentnern zu Evangelist nun zunutze. Sie reden vom verdienen. Geld und meinen eigentlich unsere Be- Wenn es ums Geld geht, hören wir ziehung zu Gott. Mit der Einleitung genauer hin. Bei der genannten Sum- zur Geschichte vom unbarmherzigen men ist eines deutlich: Die Schulden Schuldner zwingen Jesus und der Evan- sind grundsätzlich, strukturell bedingt gelist uns dazu, das ganze Geschehen und letztlich nicht rückzahlbar. Dem mit Gott in Verbindung zu bringen. Es Schuldner muss das bewusst gewesen geht um das Reich Gottes. Der König, sein und er hat das einzig richtige ge- der abrechnen möchte, ist niemand an- macht: er hat demütig als Bittsteller vor deres als Gott selbst. Das Entscheiden- dem mächtigen König um Aufschub ge- de an der Geschichte ist nicht das Geld. beten. Ihm muss deutlich gewesen sein, Gottes Vergebung ist der Dreh- und An- dass er nie und nimmer seine Schulden gelpunkt. Gott vergibt die Gottesver- würde zurückzahlen können. Nur eine gessenheit, wenn das Herz sich wieder 23 daran erinnert, wie großzügig Gott ist. rechtigkeitsgefühl verlangt danach, Gott lässt sich dazu bewegen, die Mauer dass dies nicht geduldet wird. Wenigs- zwischen sich und den Menschen einzu- tens unter den Knechten dieses wunder- reißen. Gott vergibt. Nur ein Wort ist bar großzügigen und barmherzigen Kö- nötig. Selbst die größte Entfremdung nigs soll solche Ungerechtigkeit nicht von Gott wird bedeutungslos, wenn der herrschen. Wenigstens in der Gemeinde erste Schritt zu Gott zurück gegangen muss man sich darauf verlassen, dass wird. Die Hörerinnen und Hörer Jesu die Bitte aus dem Vaterunser beherzigt werden das sofort verstanden haben. wird. Genauso, was Gottes Vergebung für In der großen Politik kommen sol- das eigene Leben bedeutet. Der Evan- che unbarmherzigen Schuldner mit gelist legt es darauf an, dass wir über ihrem widerlichen Verhalten immer die naheliegende Konsequenz für den wieder durch. Die Ärmsten der Armen Schuldner nachdenken. Es wäre doch zahlen den Preis. Täglich kommen neue allemal sinnvoller, in gleicher Weise unbarmherzige Schuldner in den Nach- zu vergeben, wie ihm vergeben wurde. richten vor. Aber in der Gemeinde Jesu Keine Schuld eines anderen kann an Christi soll das nicht so sein. Zwar ver- die Größe der Schuld heranreichen, die achtet die große Politik die Bergpredigt. Gott einem selbst zuvor schon vergeben Aber in der Gemeinde soll die Bergpre- hat. Der Schuldner in der Geschichte digt als Richtschnur im Umgang mitei- interessiert sich aber nicht für die na- nander dienen. Vergebung ist der Sauer- heliegende Konsequenz. Obwohl ihm stoff für die Gemeinde. Ohne Vergebung vergeben wurde, fordert er auf brutale erstickt das Leben in der Gemeinde Jesu und unbarmherzige Weise von seinem Christi. Vergebung und auch der Ein- Schuldner sein Geld zurück. Die 100 satz für die, die um ihre Lebensgrundla- Silbergroschen, die ihm geschuldet ge gebracht werden, sind für ein Leben wurden, entsprachen 100 Tageslöhnen. aus dem Glauben charakteristisch. Ein Im Vergleich dazu waren ihm 7.300.000 Labor für das gute Leben in der Welt Tageslöhne erlassen worden. Der un- soll die Gemeinde also sein, sodass die barmherzige Schuldner tut nicht nur Welt auf die Gemeinde schaut und sich das genaue Gegenteil von dem, worum ein Beispiel an ihr nehmen möchte. wir in Jesu Namen beten sollen: Vergib Aber der Evangelist warnt uns auch uns unserer Schuld, wie auch wir ver- und malt uns die bitteren Konsequen- geben unseren Schuldigern. Er zerstört zen aus, wenn es nicht so ist. In der auch seine Lebensgrundlage, denn der Gemeinde ist kein Platz für Unbarm- Schuldenerlass diente dem Weiterle- herzigkeit. Wer dem anderen in der Ge- ben. Wie soll er behalten dürfen, was meinde nicht vergibt, hat seinen Platz in ihm doch nicht selbst gehörte, wenn er der Gemeinschaft verwirkt. anderen das nahm, was sie zum Leben Jesus kannte seine Hörerinnen und brauchten? Hörer und der Evangelist kennt uns, Jesus und der Evangelist setzen dar- seine Leserinnen und Leser. An uns soll auf, dass wir Leserinnen und Leser ge- die Welt erkennen, wie gut der Glaube nauso empört sind, wie die Mitknechte an die Vergebung Gottes dem Zusam- innerhalb der Geschichte. Unser Ge- menleben tut. 24 Impulse zum Weiterdenken 1. Wir können dem anderen verge- Gelungenen, das eine Ahnung vom ben, weil Gott uns zuvor vergeben Gottesreich wach werden lässt? hat. Die Vergebung, die wir durch 3. Schuld und Schulden gehören Christus erfahren, ist fundamental. sprachlich zusammen. Im persön- Woran erleben wir, dass wir in der lichen oder politischen Zusammen- Gemeinde als Menschen zusammen- hang beschäftigt uns regelmäßig die wirken, denen Gott vergeben hat? Frage nach unseren Schulden oder 2. Die Gemeinde kann man auch als nach Schulden von Staaten, Insti- Labor für das Gottesreich betrach- tutionen oder anderen. Motiviert ten. In einem Labor misslingen und oder hindert Sie der Glaube an Je- gelingen Experimente. Welche Er- sus Christus in Ihrer Einstellung zur fahrungen gehören für Sie zu dem Schuld-/Schuldenthematik?

Leicht verständliche Zusammenfassung Manchmal sind wir traurig, weil es nicht schön in der Gemeinde ist. Manchmal streiten wir uns in der Gemeinde. Wir bitten nicht um Verzeihung oder verzeihen nicht. Des- wegen hat Jesus die Geschichte von einem Mann erzählt. Der hatte unfassbar große Schulden bei seinem König. Von den Schulden hätte sich der König zwei oder drei neue Länder kaufen können. Der Mann entschuldigt sich und verspricht, später zu bezah- len. Der König ist nett. Er schenkt ihm alles. Danach trifft dieser Mann einen zweiten Mann. Der erste Mann ist aber nicht wie der König. Er ist nicht nett. Er will von dem zweiten Mann sein ganzes Geld zurück haben. Das ist viel weniger Geld. Der zweite Mann entschuldigt sich auch, aber der erste Mann ist böse und vergibt dem zweiten Mann nicht. So soll es in der Gemeinde nicht sein. Wer zu Jesus gehört, soll dem anderen verzeihen. Gott hat schon alles verziehen. Darum ist es viel einfacher, dem anderen zu sagen: „Wir streiten uns nicht. Ich verzeihe dir.“ So sollen wir das in allen Gemeinden ma- chen. Die anderen können dann sehen, wie schön es bei Jesus und in der Gemeinde ist.

Gebet Lieder Barmherziger Gott, EG 382 / GL 422 wir danken dir für Jesus Christus. Ich steh vor dir mit leeren Händen, Herr Durch ihn kennen wir dich. EG 419 / GL 440 Er lehrt uns zu beten und zu vergeben. Hilf, Herr meines Lebens Vergib uns unsere Schuld. Regionale Anhänge EG / GL 812 Durchdringe deine Gemeinde mit dei- Ins Wasser fällt ein Stein nem Heiligen Geist, EG 154 damit auch wir unseren Schuldigern Herr, mach uns stark im Mut vergeben und vor der Welt den Anbruch deines Reiches bezeugen. Dir vertrauen wir uns an. Amen. 25 VI | Matthäus 25, 31–46

31Wenn aber der Menschensohn kom- ben wir dich krank oder im Gefängnis men wird in seiner Herrlichkeit und alle gesehen und sind zu dir gekommen? Engel mit ihm, dann wird er sich set- 40Und der König wird antworten und zen auf den Thron seiner Herrlichkeit, zu ihnen sagen: Wahrlich, ich sage euch: 32und alle Völker werden vor ihm ver- Was ihr getan habt einem von diesen sammelt werden. Und er wird sie vonei- meinen geringsten Brüdern, das habt nander scheiden, wie ein Hirt die Schafe ihr mir getan. 41Dann wird er auch sa- von den Böcken scheidet, 33und wird die gen zu denen zur Linken: Geht weg von Schafe zu seiner Rechten stellen und die mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, Böcke zur Linken. das bereitet ist dem Teufel und seinen 34Da wird dann der König sagen zu de- Engeln! 42Denn ich bin hungrig gewe- nen zu seiner Rechten: Kommt her, ihr sen und ihr habt mir nicht zu essen ge- Gesegneten meines Vaters, ererbt das geben. Ich bin durstig gewesen und ihr Reich, das euch bereitet ist von Anbe- habt mir nicht zu trinken gegeben. 43Ich ginn der Welt! 35Denn ich bin hungrig bin ein Fremder gewesen und ihr habt gewesen und ihr habt mir zu essen ge- mich nicht aufgenommen. Ich bin nackt geben. Ich bin durstig gewesen und ihr gewesen und ihr habt mich nicht geklei- habt mir zu trinken gegeben. Ich bin det. Ich bin krank und im Gefängnis ge- ein Fremder gewesen und ihr habt mich wesen und ihr habt mich nicht besucht. aufgenommen. 36Ich bin nackt gewesen 44Dann werden auch sie antworten und ihr habt mich gekleidet. Ich bin und sagen: Herr, wann haben wir dich krank gewesen und ihr habt mich be- hungrig oder durstig gesehen oder als sucht. Ich bin im Gefängnis gewesen Fremden oder nackt oder krank oder und ihr seid zu mir gekommen. 37Dann im Gefängnis und haben dir nicht ge- werden ihm die Gerechten antworten dient? 45Dann wird er ihnen antworten und sagen: Herr, wann haben wir dich und sagen: Wahrlich, ich sage euch: Was hungrig gesehen und haben dir zu es- ihr nicht getan habt einem von diesen sen gegeben? Oder durstig und haben Geringsten, das habt ihr mir auch nicht dir zu trinken gegeben? 38Wann haben getan. 46Und sie werden hingehen: diese wir dich als Fremden gesehen und ha- zur ewigen Strafe, aber die Gerechten in ben dich aufgenommen? Oder nackt das ewige Leben. und haben dich gekleidet? 39Wann ha-

Der Liebe bedürftig oder: Wie wir handeln können Das erste Wort, das Jesus im Matthäu- Evangelium zeigt Jesus als genialen Pä- sevangelium an uns, die Leserinnen und dagogen. Zu Beginn (Text 2 der Bibel- Leser richtet, lautet: „Tut Buße, denn woche) erklärt er grundsätzlich seine das Himmelreich ist nahe herbeigekom- Lehre. Dann heilt er, tut Wunder und men!“ (Mt 4, 17). Mit unserem heutigen erzählt eine Fülle von Gleichnissen, Pa- Text beschließt Jesus seine Reden. Das rabeln, Geschichten. Mit jeder Heilung, 26 jedem Wunder und jeder Geschichte cken. Sie wollen eine Ahnung davon wir deutlicher, welche konkreten Fol- vermitteln, wie Gott in unserem Leben gen die Grundsätze seiner Lehre für das wirkt. Im Mittelpunkt stehen nicht die Leben der Menschen haben. Am Ende Ordnungen, an denen wir uns festhal- erzählt er schließlich mit dem Gleichnis ten, sondern die Ordnung Gottes. Diese vom Weltgericht, wer im Himmelreich ist überraschend anders als das, was uns wirklich zu ihm gehört. vertraut ist. Es gibt also zwischen dem Diese letzte Geschichte ist erschre- alltäglichen Erleben in der Welt und ckend und beglückend zugleich. Unwill- den apokalyptischen Bildern eine Lücke kürlich fragt man sich als Hörerin oder und auf die sollen wir Leserinnen und Leser, auf welcher Seite werde ich am Leser des Evangeliums achten. Sie ist Ende stehen? Zur Linken? Oder auf der der Prüfstein, an dem die Zugehörigkeit rechten Seite des Königs und Menschen- zu Jesus gemessen werden kann. Hier sohns? Und wohin werden meine Liebs- passiert das Entscheidende. Gott füllt ten geschickt? Wir hören die Geschichte diese Lücke und es wird sichtbar, wie als eine, die uns und unser persönliches die Welt nach Gottes Willen sein wird. Schicksal betrifft und uns mit der Frage Jesus erzählt also vom großen Welt- konfrontiert, ob wir das Lernziel von Je- gericht – und will uns damit eine Ah- sus erreicht haben. Zunächst ist aber die nung von Gottes Blick auf die Welt zu Gemeinde Jesu Christi angesprochen. geben. Noch während er erzählt, wird Jesus sagt nicht: Du hast dieses meinen deutlich, dass er selbst der Richter ist. geringsten Brüdern und Schwestern ge- Der Menschensohn, der König und Je- tan oder nicht getan. Er sagt: Ihr habt sus sind eins. Dem König steht es zu, dieses meinen geringsten Brüdern und über seine Untertanen zu richten. In Schwestern getan oder nicht getan. Die diesem Prozess geht es nur um die Ta- Gemeinde als Ganzes ist angesprochen. ten. Den Richter interessieren weder die Die ganze Gemeinde wird befragt, ob Absichten noch die Gesinnung oder der sie dem ihr von Jesus gesetzten Ziel Glauben der Menschen, die vor ihm ste- nahe gekommen ist. Am Anfang ruft hen. Auch die Herkunft ist für ihn ohne Jesus zur Umkehr und beruft alle, die Bedeutung. Was zählt, ist allein das mit ihm zusammen das Himmelreich Tun. Objektiver kann ein Prozess nicht gewinnen wollen. Er gründet seine Ge- sein. In Diktaturen war und ist das meinde und redet alle an, die zur Ge- anders. Da steht das Urteil schon fest, meinde gehören. Am Ende seiner Rede bevor überhaupt die Gerichtsverhand- hören dann die Jünger und auch wir Le- lung stattgefunden hat. Menschliche serinnen und Leser, wer zu ihm gehört. Richter sehen im Prozess auf die ethni- Jesus zeigt seinen Prüfstein, an dem sich sche Herkunft, die Hautfarbe und die entscheidet, ob sie – ob wir – zum Him- Klassenzugehörigkeit der Kläger oder melreich umgekehrt sind. Dazu erzählt Angeklagten. Sie wissen um das religi- Jesus diese apokalyptische Geschichte öse Bekenntnis und stehen immer in der vom Weltgericht. Apokalyptische Ge- Gefahr, ihre Objektivität zu verlieren. schichten zeigen die Wirklichkeit auf Beim großen Weltgericht ist das an- eine neue Weise. Ihr Anliegen ist nicht, ders. Da herrscht göttliche Objektivität. die Leserinnen oder Hörer zu erschre- Der Umgang mit den Hungrigen und 27 Durstigen, den Fremden, den Nackten, konnte sich nicht auf die Naivität zu- Kranken und Gefangenen entschei- rückziehen. Die Werke der Barmher- det. Das ist das göttliche Kriterium. zigkeit waren schon in der ersten Ge- Für Jesus ist das Motiv hinter dem Tun meinde selbstverständliche Praxis. Die unwichtig. Die Hungernden, Dursti- Apostelgeschichte beschreibt das. Aus gen, Fremden, Nackten, Kranken und den Konflikten, die Paulus in seinen Gefangenen brauchen Brot und Wein, Briefen anspricht, ist es auch erkenn- Gastfreundschaft und Obdach. Sie bar. Schon immer wusste die Gemein- brauchen Kleider und Schuhe, Pflege, de, dass der Glaube an Jesus Christus Medikamente und Besuch. Die Bedürf- praktische Folgen hat. Schon immer tigkeit der anderen ist Motiv genug. Die wusste die Gemeinde Jesu Christi, dass Gemeinde verfehlt sich selbst, wenn sie es keine Alternative zur Barmherzig- dies nicht ernst nimmt und nicht da- keit gibt. Und schon immer hatte die nach handelt. Gemeinde Mühe, dieses Wissen um- Nun hören wir heutigen Leserinnen zusetzen. Nicht nur wir merken es in und Leser diese Geschichte schon im unserem Gemeindeleben, wie sehr uns Wissen um Jesu Lehre. Uns ist die Na- die Werke der Barmherzigkeit heraus- ivität bereits genommen, mit der wir in fordern. Auch unsere Mütter und Väter die Geschichte so eintauchen könnten, im Glauben haben sich der Frage stellen als ob wir es nicht wüssten, worum es müssen, was passiert eigentlich, wenn Jesus geht. Der überraschende Dreh der wir unbarmherzig sind. Immer wenn Geschichte ist uns längst vertraut: In je- diese Frage brennend wurde, hat sich der leidenden Kreatur zeigt sich Jesus. die Gemeinde an das Gleichnis vom Wer zu Jesus gehört, kann den Leiden- Weltgericht erinnert. Immer wenn die den nicht ausweichen. Wer den Leiden- Not unmenschlich groß wurde, hat die den beisteht, wendet sich Jesus zu. Wer Gemeinde mit ihren Möglichkeiten ge- sich von den Leidenden abwendet, ver- antwortet. Aus der heutigen Perspektive lässt Jesus. Wir können also nicht mehr waren die Antworten oft nicht ausrei- wie die Menschen in der Geschichte re- chend. Aber niemand mag sich vorstel- agieren. Uns ist es nicht mehr möglich len, wie die Welt aussähe, wenn die Ge- zu sagen: „Wann haben wir dich als meinde nichts getan hätte. Die Welt Fremden gesehen und haben dich aufge- sähe ohne Barmherzigkeit anders aus. nommen?“ Gerade weil uns – und auch Ohne das barmherzige Tun sähe es aber den ersten Leserinnen und Lesern des auch für die Gemeinden anders aus. An Evangeliums – das theoretisch längst ihrem barmherzigen Tun entscheidet vertraut ist, ist es nicht mehr egal, wie sich, ob sie Gemeinde Jesu Christi ist. wir mit den Leidenden umgehen. Weil Die Werke der Barmherzigkeit sind Jesu wir wissen, dass die ausgestreckte Hand Prüfstein für die Gemeinde. des Bettlers Jesu Hand ist und die Asyl- Die barmherzigen Werke ziehen im bitte der syrischen Flüchtlinge Jesu Bit- Gleichnis die Trennlinie, nicht der from- te ist, ist jedes Vorübergehen an der Not me Glauben. Das ist für die Gemeinde eine Zurückweisung Jesu. irritierend. Wenn sich nämlich am lie- Schon die Gemeinde, für die das benden, fürsorglichen und barmherzi- Evangelium aufgeschrieben wurde, gen Handeln die Zugehörigkeit zu Je- 28 sus Christus entscheidet, dann gehören unter Umständen näher an Christus als auch die zu Christus, die ohne Glauben die Gemeinde. Das ist nicht nur irritie- an ihn Gutes tun. Dann gelten unsere rend, sondern auch provozierend. Das Kriterien der Gemeindezugehörigkeit Schicksal der anonymen Barmherzigen nicht mehr. Wir können zwar nicht mehr im Gleichnis zeigt uns genau die typi- so naiv auf die Bedürftigen schauen, wie sche Lücke in den apokalyptischen Ge- es die Menschen innerhalb des Gleich- schichten, durch die wir eine Ahnung nisses tun. Denn wir wissen, dass wir in davon bekommen können, wie die Welt den Leidenden Christus begegnen. Das nach Gottes Ordnung wirklich sein soll. bedeutet aber nicht, dass diejenigen, die Der Richter, Menschensohn, König und tatsächlich nicht von Christus wissen, Christus befindet am Ende darüber, wer nicht doch zu ihm gehören würden. Die seine Lehre verstanden und beherzigt anonymen Barmherzigen, die ohne In- hat. Nur Christus entscheidet – mit teresse an Christus dem Leidenden die göttlicher Objektivität. Hand reichen, pflegen, heilen, Fremde willkommen heißen und helfen, sind

Impulse zum Weiterdenken 1. Das Gleichnis vom Weltgericht kann sich Jesus in diesem Gleichnis identi- auch als Kommentar zu Psalm 50, 14 fiziert. Die Debatte über die Leitkul- verstanden werden: „Opfere Gott tur in unserem Land nimmt kaum Dank und erfülle dem Höchsten dei- Bezug auf die Werke der Barmher- ne Gelübde“. Das diakonische Tun zigkeit. Überlegen Sie, welchen Bei- der Gemeinde ist auf diesem Hinter- trag die Gemeinde im Blick auf un- grund ein Dankopfer an Gott. Wie seren Text zur Frage der Leitkultur engagiert sich Ihre Gemeinde dia- leisten kann. konisch und welche Rolle spielt der 3. Im Gleichnis wissen diejenigen, die Dank an Gott dabei? barmherzig sind, gar nicht, dass 2. Der Umgang mit den Bedürftigen in sie Christus dienen. Der Glaube ist unserer Gesellschaft orientiert sich nicht vorausgesetzt. Welche Folgen im Kern an den Werken der Barm- könnte dies für unser Verhältnis zu herzigkeit. Die Sozialgesetzgebung barmherzigen Menschen haben, die betrifft die Menschen, mit denen nicht Christen sind.

Leicht verständliche Zusammenfassung Jesus erzählt Geschichten. So lernen wir, wie alles gut wird. Am Ende erzählt Jesus, wer zu ihm gehört. Wenn ihr Hungrigen zu essen gebt – dann gehört ihr zu Jesus. Wenn ihr zu Frem- den freundlich seid – dann gehört ihr zu Jesus. Wenn ihr Kranken helft – dann gehört ihr zu Jesus.Wenn ihr jemandem eine warme Jacke gebt, der friert – dann gehört ihr zu Jesus. Ihr gehört dann zu Jesus, weil Jesus auch hungrig war. Ihr gehört dann zu Jesus, weil Jesus auch obdachlos war. Ihr gehört dann zu Jesus, weil Jesus auch krank war. Ihr gehört dann zu Jesus, weil Jesus auch gefroren hat. Wenn ihr denen helft, dann helft ihr Jesus. Die Gemeinde hat gut von Jesus gelernt, wenn sie den Traurigen und Schwachen hilft. Oft helfen auch Menschen, die nicht an Jesus glauben. Wir wissen nicht, ob die zu Jesus gehören. Das weiß nur Jesus selbst. 29 Gebet Barmherziger Gott, wir danken dir für Jesus Christus. Er begegnet uns in allen Menschen. Er lehrt uns, so zu handeln, wie du es willst. Rühre unsere Herzen an, mache uns zu barmherzigen Menschen, damit durch unser Tun deine Gegenwart sichtbar wird. Verwandle diese Welt durch deine Barmherzigkeit. Dir vertrauen wir uns an. Amen.

Lieder EG 420 Brich mit dem Hungrigen dein Brot EG 432 / GL 468 Gott gab uns Atem Regionale Anhänge EG/GL 470 Wenn das Brot, das wir teilen EG 419 / GL 440 Hilf, Herr meines Lebens EG 382 / GL 422 Ich steh vor dir mit leeren Händen, Herr 30 VII | Matthäus 27, 45–54 und 28, 1–10

27 45Von der sechsten Stunde an kam dere Maria, um nach dem Grab zu se- eine Finsternis über das ganze Land hen. 2Und siehe, es geschah ein großes bis zur neunten Stunde. 46Und um die Erdbeben. Denn ein Engel des Herrn neunte Stunde schrie Jesus laut: Eli, Eli, kam vom Himmel herab, trat hinzu lama asabtani? Das heißt: Mein Gott, und wälzte den Stein weg und setzte mein Gott, warum hast du mich verlas- sich darauf. 3Seine Erscheinung war wie sen? 47Einige aber, die da standen, als sie der Blitz und sein Gewand weiß wie der das hörten, sprachen sie: Der ruft nach Schnee. 4Die Wachen aber erbebten aus Elia. 48Und sogleich lief einer von ihnen, Furcht vor ihm und wurden, als wären nahm einen Schwamm und füllte ihn sie tot. 5Aber der Engel sprach zu den mit Essig und steckte ihn auf ein Rohr Frauen: Fürchtet euch nicht! Ich weiß, und gab ihm zu trinken. 49Die andern dass ihr Jesus, den Gekreuzigten, sucht. aber sprachen: Halt, lasst uns sehen, ob 6Er ist nicht hier; er ist auferstanden, Elia komme und ihm helfe! 50Aber Jesus wie er gesagt hat. Kommt und seht die schrie abermals laut und verschied. Stätte, wo er gelegen hat; 7und geht ei- 51Und siehe, der Vorhang im Tempel lends hin und sagt seinen Jüngern: Er ist zerriss in zwei Stücke von oben an bis auferstanden von den Toten. Und siehe, unten aus. Und die Erde erbebte, und er geht vor euch hin nach Galiläa; da die Felsen zerrissen, 52und die Gräber werdet ihr ihn sehen. Siehe, ich habe es taten sich auf und viele Leiber der ent- euch gesagt. 8Und sie gingen eilends weg schlafenen Heiligen standen auf 53und vom Grab mit Furcht und großer Freu- gingen aus den Gräbern nach seiner de und liefen, um es seinen Jüngern zu Auferstehung und kamen in die heilige verkündigen. 9Und siehe, da begegnete Stadt und erschienen vielen. 54Als aber ihnen Jesus und sprach: Seid gegrüßt! der Hauptmann und die mit ihm Jesus Und sie traten zu ihm und umfassten bewachten das Erdbeben sahen und seine Füße und fielen vor ihm nieder. was da geschah, erschraken sie sehr und 10Da sprach Jesus zu ihnen: Fürchtet sprachen: Wahrlich, dieser ist Gottes euch nicht! Geht hin und verkündigt es Sohn gewesen! meinen Brüdern, dass sie nach Galiläa 28 1Als aber der Sabbat vorüber war gehen: Dort werden sie mich sehen. und der erste Tag der Woche anbrach, kamen Maria Magdalena und die an-

Hoffnung, die trägt oder: Die Geschichte Jesu geht mit uns weiter Das Kreuz Jesu und seine Auferstehung denkt die Kirche am Karfreitag des gehören zusammen. Der Auferstandene Sterbens Jesu am Kreuz und feiert am ist immer auch der Gekreuzigte. Drei Ostermorgen die Auferstehung Jesu Tage liegen zwischen dem Tod Jesu am Christi von den Toten. Seit ihren frühen Kreuz und seiner Auferstehung. So ge- Jahren begeht die Gemeinde diese drei 31 Tage, indem sie sich Stunde für Stunde in Ewigkeit aussehen soll. Der Tod hat des Geschehens damals erinnert, als in der Ewigkeit seine Macht verloren. Pontius Pilatus Statthalter war. Das Der Auferstandene zeigt das den Frau- Matthäusevangelium schaut in seinem en, die bei ihm unter dem Kreuz ausge- Passions- und Osterbericht gleichsam halten haben und nicht geflohen sind. von oben auf diese drei Tage und hebt Die auferweckten Toten zeigen das der den Zusammenhang von Kreuz und Stadt Jerusalem. Da sich Zeit und Ewig- Auferstehung hervor. Die Zeit spielt keit überlagern, ist ihr Einzug im irdi- eine untergeordnete Rolle und im Kreu- schen Jerusalem ein Bild dafür, dass das zestod ist schon die Auferstehung ge- himmlische Jerusalem nicht irgendwo genwärtig. gebaut wird und von irgendjemanden Ein gewaltiges Beben begleitet Jesu bewohnt wird. Jerusalem ist der heilige Sterben (27, 51) und auch die Auferste- Ort und von hier aus macht Gott alles hung (28, 2). Die Erde bebt. Die Welt, neu. Außerdem erinnern die Auferstan- so wie sie bisher gewesen ist, ist in ih- denen daran, dass die Verheißung des ren Tiefen erschüttert. Sie bricht auf Propheten Hesekiel (Hes. 37) gültig ist. und verliert ihre vertraute Oberfläche. Gottes Atem gibt den Toten neues Le- Bei Jesu Sterben öffnen sich die Gräber ben. Wir müssen allerdings im Vertrau- und die Toten werden wieder lebendig en auf Gottes Leben schenkende Macht (27, 52.53). An den Toten vollzieht sich, darauf noch warten. Das Evangelium was auch der Gekreuzigte erfährt. Sie lässt in seiner Schilderung die Begren- haben wie der Gekreuzigte neues Le- zung der Zeit hinter sich und sieht die ben. Das Evangelium blendet in seiner Zukunft schon in unserer Gegenwart. Schilderung die Zeit aus. Die Auferste- Nicht nur der Tod hat mit Kreuz hung ist gleichzeitig mit dem Tod, die und Auferstehung seine Macht verloren. Auferweckung der Toten ist gleichzei- Auch die irdischen Machthaber sind tig mit der Auferstehung Jesu Christi. nun machtlos. In Gottes neu geordneter Allerdings trifft unser Wort „gleichzei- Wirklichkeit haben sie ihre Macht ver- tig“ nicht wirklich das, was das Evan- loren. Die von ihnen bestellten Wächter gelium in Worte zu fassen sucht. In der am Grab erschrecken und brechen zu- Auferstehung geht es um ein Gesche- sammen. Schon ist ihre Macht gebro- hen der Ewigkeit, das wir aber nur mit chen, obwohl wir Leserinnen und Leser Begriffen der Zeit benennen können, des Evangeliums noch unter ihr leiden. weil wir als zeitliche Wesen nur so über Wenn die Mächtigen aber die Zeichen die Ewigkeit zu sprechen vermögen. der Zeit richtig verstehen, dann erken- Mit Hilfe von apokalyptischen Bildern nen sie Jesus Christus. Für sie steht der stellt das Evangelium uns Leserinnen Hauptmann unter dem Kreuz. Er be- und Lesern vor Augen, wie Gott durch kennt: „Wahrlich, dieser ist Gottes Sohn Kreuzestod und Auferstehung die Welt gewesen!“ für die Ewigkeit neu ordnet. Nur in Himmlisches Licht begleitet dieses apokalyptischen Bildern ist dem Evan- weltumwälzende Geschehen. Ein neues, gelisten möglich (Vgl. Text 6 der Bibel- heller strahlendes Licht leuchtet mit der woche), eine Ahnung davon zu vermit- Auferstehung auf. Der Engel, der den teln, wie nach Gottes Willen die Welt Stein vom Grab wälzt und den Frauen 32 die Osterbotschaft bringt, besteht nur wendet unsere Gottverlassenheit, denn aus Licht. Die hellste Helligkeit, die in Zeit und Ewigkeit durchdringen ein- der Natur vorkommt, beschreibt seine ander im Kreuz. Verstehen kann man Gestalt: er ist wie ein Blitz und weiß wie das nicht, allenfalls ahnen, hoffentlich Schnee. glauben. Der elende Schrei nach Gott, Bevor das neue Licht aufscheinen die Frage „Warum?“ bleiben und nur kann, bedeckte tiefe Finsternis die Welt. die Auferstehung gibt eine Antwort. Bevor Jesus starb, wurde es in der Welt Die Hoffnung, die durch die Dun- dunkel wie im Grab. Bei der Geburt Jesu kelheit hindurch leuchtete, beschö- war ein Stern aufgegangen. Mit dem nigt nichts vom widerlichen Elend des Ende des irdischen Lebens Jesu verdun- Todes. Er ist der Feind Gottes bis zur kelte sich dieses Licht. Die ersten Leser Ewigkeit. Das lässt sich nicht schönre- wussten, dass sich die Sonne verfinstern den. Es nützt auch nichts, die Augen wird, bevor der Menschensohn kommt. davor zu verschließen oder zu fliehen. Die totale Finsternis ist fürchterlich, Darum sind es auch die Frauen, denen aber sie macht uns mit diesem apoka- die Auferstehungsbotschaft als erstes lyptischen Bild auf die Lücke aufmerk- verkündigt wird. Sie sind nicht geflo- sam, in der Gottes Wirken aufleuchtet hen, sie haben ihre Augen nicht vom (Vgl. Text 6 der Bibelwoche). Durch die- Sterbenden abgewendet. Sie haben den se totale Finsternis hindurch leuchtete brutalen Anblick des leidenden und schon die Hoffnung auf das Kommen sterbenden Christus ausgehalten. Sie Gottes. Dennoch war diese Dunkelheit sind dabei geblieben und haben die nicht harmlos. Sie barg das schlimms- Gottverlassenheit mit angesehen. Die te Leiden der Welt. Sie war finster und Jünger sind geflohen. Sie mussten erst schlimm. In ihr war nicht einmal mehr von weiter her kommen, um von Got- Gott zu finden. Selbst Jesus, der Imma- tes Eingreifen zu erfahren. Die treuen nuel, schrie seine Gottesverlassenheit und mutigen Frauen dagegen werden heraus. Selbst der Christus klagte ver- auf doppelte Weise unterrichtet. Der zweifelt. Er protestierte mit seinem Ge- Engel bringt ihnen die Botschaft, so wie bet gegen den Tod und das ganze Elend der Engel auch Josef die Botschaft von der Welt. Vom Kreuz her schleuderte er Marias Schwangerschaft gebracht hat- Gott die niemals verstummende Frage te. Der Engel kündigt das neue Leben „Warum“ entgegen. Alle Wut, alle Ohn- an, so wie er das irdische Leben Jesu macht, alle Qual, jeder Schmerz dieser angekündigt hatte (1, 19.20). Mit der Welt versammelte sich am Kreuz. Jedes Nachricht verbindet der Engel auch ei- „Warum“, das in dieser Welt Gott entge- nen Auftrag. Die Frauen sollen die Bot- gengebrüllt wird, ist so schon einmal am schaft weitergeben. Auch Josef bekam Kreuz laut geworden. Und umgekehrt einen Auftrag. Er sollte Maria und das ist in jedem Schmerz, in jeder Qual auch Kind schützen. Kam am Anfang des Jesu dabei. Gerade im Schmerz, unter Evangeliums der Engel im Traum, so Folter, inmitten von Tränen bestätigte spricht der Engel in der Osternacht zu Jesus, dass er der Immanuel ist. In der wachen Menschen. Gottes Eingreifen tödlichen Gottesverlassenheit ist Jesus ist kein Traum mehr. Es ist wirklich und mit seiner Gottverlassenheit da und wahrhaftig – so wahrhaftig und wirklich 33 wie die Begegnung der Frauen mit dem die Jünger dem Auferstandenen nie be- Auferstandenen. Ihr Bleiben unter dem gegnet, kein Volk hätte von Jesus ge- Kreuz und ihre Treue bis in den Tod hört, das Buch von der Geschichte Jesu zeichnete sie aus. Sie konnten ihn be- Christi, des Sohnes Davids, des Sohnes rühren. Wir Leserinnen und Leser lesen Abraham wäre nicht geschrieben wor- davon, dass sie vor dem Auferstandenen den, niemand hätte die Lehre Jesu ken- niederfielen. Sie beteten ihn an. Wir er- nengelernt und danach gelebt, niemand fahren jedoch nicht, wie sie den Auftrag wäre getauft worden. Und auch wir des Auferstandenen erfüllen. Sie haben wüssten nichts von Gottes neuer Welt. die Botschaft von der Auferstehung wei- tergetragen. Das ist gewiss. Sonst wären

Impulse zum Weiterdenken 1. Die letzten Worte Jesu sind die ers- Schwestern und Brüder in Christus ten Worte aus Psalm 22. Nach dem sind? Welche Auswirkungen hat dies verzweifelten Klagen wechselt der auf Ihr Verhältnis zu den anderen in Psalmbeter die Tonlage und lobt der Gemeinde? Gott und will Gottes Namen sei- 2. Der Auferstandene spricht die Frau- nen Brüdern kundtun (Psalm 22, 23) en an: Fürchtet euch nicht! So hat er Der Auferstandene beauftragt die auch die Jünger im Boot angespro- Frauen, die Osternachricht seinen chen (Text 4 der Bibelwoche). „Brüdern“ zu verkündigen (28, 10). Die Frauen fürchten sich nicht mehr. Nur hier werden die Jünger Brüder Was muss geschehen, damit Sie sich genannt. Wie verändert der Zusam- nicht fürchten? Welche Rolle spielt menhang mit Psalm 22 die Vorstel- dabei der Gedanke an Jesu Leiden lung davon, dass alle Gläubigen am Kreuz und seine Auferstehung? Leicht verständliche Zusammenfassung Jesus stirbt am Kreuz und es gibt ein Erdbeben. Die alte Erde zerbricht. Das tut weh. Jesus schreit deswegen nach Gott. Aber er merkt Gott nicht. Nach drei Tagen holt Gott Jesus von den Toten zurück. Die Erde bebt wieder. Jesus lebt. Alles wird neu. Auch der Tod wird durch das Erdbeben besiegt. Zwei Frauen sind bei Jesus geblieben. Beide Frauen hießen Maria. Sie standen unter dem Kreuz und haben mit Jesus geweint. Sie haben die Schmerzen ausgehalten. Weil sie Jesus nicht allein gelassen haben, hören sie zuerst von Ostern. Jesus ist von den Toten auferstanden und schickt sie los. Sie sollen weitersagen, dass er lebt. Sie sollen weitersagen, dass der Tod tot ist. Die beiden Marias sind noch nicht fertig. Die gute Nachricht von Jesus muss noch weitergesagt werden. So lange müssen wir noch war- ten. So lange kann der Tod uns immer noch wehtun, aber wir müssen uns nicht mehr fürchten. 34 Gebet Barmherziger Gott, wir danken dir für Jesus Christus. Er hat alle Qual der Welt ertragen. Er hat den Tod durch seinen Tod besiegt. Er ist auferstanden und alles wird neu. Mach unsere Hoffnung auf deine Ewigkeit groß. Nimm uns hinein in das Geheimnis seiner Auferstehung. Dir vertrauen wir uns an. Amen.

Lieder EG 98 / GL 845 Korn, das in die Erde EG 79 / GL 297 Wir danken dir, Herr Jesu Christ EG 97 Holz auf Jesu Schulter EG 93 Nun gehören unsere Herzen ganz dem Mann von Golgatha EG 103 / GL 328 Gelobt sei Gott im höchsten Thron EG 115 / GL 336 Jesus lebt, mit ihm auch ich EG 272 / GL 400 Ich lobe meinen Gott von ganzem Herzen EG 170 / GL 451 Komm, Herr, segne uns 35 36 Lass uns den Weg der Gerechtigkeit gehn Text: Di Diethard ethard Zi l s, ChrZils, i stoph Christoph Lehmann 1983Lehmann nach dem 1983 spani schennach Or dem i g i nal spanischen von Mar ía Pi l ar Originalde l a von María Pilar de la FiFiguera g uer a López López 1965 1965• Mel odi • e:Melodie: Cri stóbal Hal Cristóbal ffter 1964 Halffter 1964

H 7 e D G      1. Lass uns den Weg der Ge - rech - tig - keit gehn, dein 2. Lass uns den Weg der Ge - rech - tig - keit gehn, dein 3. Lass uns den Weg der Ge - rech - tig - keit gehn, dein

D e H a H e e

            1. Reich kom- me, Gott, dein Reich kom - me. Dein Reich in 2. Reich kom- me, Gott, dein Reich kom - me. Dein Reich des 3. Reich kom- me, Gott, dein Reich kom - me. We - ge durch

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           1. Klar - heit und Frie - den, Le - ben in Wahr - heit und Recht. Dein 2. Lichts und der Lie - be lebt und ge - schieht un - ter uns. Dein 3. Leid und Ent - beh - rung füh - ren zu dir in dein Reich. Dein

D e H a H e

            1. Reich kom - me, Gott, dein Reich kom - me. 2. Reich kom - me, Gott, dein Reich kom - me. 3. Reich kom - me, Gott, dein Reich kom - me. 37 Psalmgebet zur Bibelwoche

Magnifikat – Der Lobgesang der Maria

Ich lobe den Herrn aus tiefstem Herzen. Alles in mir jubelt vor Freude über Gott, meinen Retter.

Denn er wendet sich mir zu, obwohl ich nur seine unbedeutende Dienerin bin.

Sieh doch: Von jetzt an werden mich alle Generationen glückselig preisen. Denn Gott, der mächtig ist, handelt wunderbar an mir.

Sein Name ist heilig. Er ist barmherzig zu denen, die ihn ehren und ihm vertrauen – von Generation zu Generation.

Er hebt seinen starken Arm und fegt die Überheblichen hinweg.

Er stürzt die Machthaber vom Thron und hebt die Unbedeutenden empor.

Er füllt den Hungernden die Hände mit guten Gaben und schickt die Reichen mit leeren Händen fort.

Er erinnert sich an seine Barmherzigkeit und kommt seinem Diener Israel zu Hilfe.

So hat er es unseren Vätern versprochen: Abraham und seinen Nachkommen für alle Zeiten!

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geiste wie es war im Anfang, jetzt und allezeit und von Ewigkeit zu Ewigkeit.

Amen 38 39 Weiteres Material zur Ökumenischen Bibelwoche 2015/16

Herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft Missionarischer Dienste (AMD), der Deutschen Bibelgesellschaft Stuttgart, dem Katholischen Bibelwerk Stuttgart sowie dem Gemeindedienst der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland

Plakat zur Bibelwoche Klaus Teschner DIN A3 bzw. DIN A4 Seid getrost, ich bin’s mit Platz für individuellen Eindruck Sieben Bibelarbeiten € 0,25 | € 0,20 aus dem Matthäusevangelium Verteilkarte zur Bibelwoche Ökumenische Bibelwoche 2016/2017 DIN A6, Rückseite bedruckbar geheftet, 14,8 x 21 cm, ca. 48 Seiten € 0,10 ISBN 978-3-7615-6321-2 Zu beziehen bei: Best.-Nr. 156 321, WGS 1543 Gemeindedienst der EKM € 3,50 (D) / € 3,60 (A) / sFr 5,50 www.gemeindedienst-ekm.de Mengenpreise für Endkunden: > Themenfelder > Bibelwoche ab 10 Ex. € 3,30 (D), ab 25 Ex. € 3,10 (D), ab 50 Ex. € 2,90 (D) Reinhard von Bendemann Kerstin Offermann Plakat zur Bibelwoche „Bist du es?“ DIN A3, Exegesen, Anregungen und Bibel- mit Platz für individuellen Eindruck arbeiten zum Matthäusevangelium ISBN 978-3-7615-6320-5 Ökumenische Bibelwoche 2016/2017 Best.-Nr. 156 320, WGS 1543 Arbeitsbuch € 3,99 (D) / € 4,20 (A) / sFr 5,90 Texte zur Bibel 32 kartoniert, s/w-Abbildungen Flyer 16,5 x 23,5 cm, 160 Seiten Bibelwoche 2016/2017 ISBN 978-3-7615-6319-9 Best.-Nr. 9255, DIN lang, gratis Best.-Nr. 156 319, WGS 1543 Zu beziehen bei: ca. € 22,99 (D) / € 23,70 (A) / sFr 34,50 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Postfach 10 12 65 Wolfgang Baur 47497 Neukirchen-Vluyn „Bist du es?“ Fon: 02845–392-218, Fax: 02845–33689 Zugänge zum Matthäusevangelium E-Mail: [email protected] Ökumenische Bibelwoche 2016/2017 Internet: www.nvg-medien.de Teilnehmerheft geheftet, durchgehend farbig, 16,5 x 24 cm, 40 Seiten, ISBN 978-3-7615-6318-2, Best.-Nr. 156 318, WGS 1543 ca. € 2,30 (D) / € 2,40 (A) / sFr 3,50 Mengenpreise für Endkunden: Ab 10 Ex. € 1,95 (D), ab 25 Ex. € 1,85 (D), ab 50 Ex. € 1,75 (D) Herausgegeben vom Gemeindedienst der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft Missionarische Dienste der Evangelischen Kirche in Deutschland (AMD)

Redaktionelle Bearbeitung: Matthias Ansorg Umschlaglayout: Andreas Sonnhüter Innenseitenlayout und Satz: www.ronald-reinicke.de Gesamtherstellung: fehldruck GmbH Erfurt Auflage: 31.000

Bezug über Gemeindedienst der EKM Zinzendorfplatz 3 „Alte Apotheke“ 99192 Neudietendorf [email protected] Telefon: 036202 – 77 17 90 Telefax: 036202 – 77 17 98 www.gemeindedienst-ekm.de

Katharina Wiefel-Jenner

Das mitteldeutsche Gemeindeheft zur Ökumenischen Bibelwoche ist der praktische Begleiter für die Teilnehmenden. Es enthält die biblischen Textabschnitte für jede Einheit und bietet sehr gut verständliche Aus- legungen dazu an. Hinzu kommen ins Gespräch führende Impulsfragen sowie Liedvorschläge und kurze Gebete am Ende einer jeden Einheit. Als Gemeindeheft eignet sich diese Publikation insbesondere auch des- halb, weil alle biblischen Texte abgedruckt sind sowie Psalmgebet und Lied zur Bibelwoche zum gemeinsamen Beten und Singen einladen. Wegen des günstigen Preises kann es auch über den Rahmen der Bi- belwoche hinaus gut als Verteilmaterial genutzt werden.

Ökumenische Bibelwoche 2016/2017

Herausgegeben vom Gemeindedienst der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft Wir haben Missionarische Dienste der Evangelischen Kirche in Deutschland seinen Stern Redaktionelle Bearbeitung: Matthias Ansorg Bezug über Gemeindedienst der EKM Innenlayout und Satz: Ronald Reinicke Zinzendorfplatz 3 Umschlaglayout: Andreas Sonnhüter 99192 Neudietendorf gesehen Gesamtherstellung: fehldruck GmbH Erfurt [email protected] Auflage: 31.000 Tel: 036202 / 77 17 90 Auslegungen zu sieben Abschnitten Fax: 036202 / 77 17 98 aus dem Matthäusevangelium www.gemeindedienst-ekm.de