Sportbundes [Sport] Faktor 2 I 2010
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DAS MAGAZIN DES DEUTSCHEN OLYMPISCHEN SPORTBUNDES [SPORT] FAKTOR 2 I 2010 SPORTVEREIN – AUSLAUFMODELL ODER SCHRITTMACHER? DER METHUSALEM-MYTHOS SPASS SOLL SEIN [Olympische Jugendspiele in Singapur ] TABU TRANSSEXUALITÄT [Bekenntnisse des Balian Buschbaum ] HÄPPCHEN-MENTALITÄT [Zukunftsforscher Matthias Horx im Interview ] Versicherungen Vorsorge Risikomanagement Zurich HelpP intTM Sprintstark und ausdauernd. Versichert wie die deutsche Olympiamannschaft. Zurich HelpPoint™ ist für Sie da, wenn Sie mehr als nur eine Versicherung brauchen. Für optimalen Schutz in jeder Lage, um Chancen und Risiken zu erkennen – und um die richtigen Ent- scheidungen zu treffen. Als exklusiver Versicherer und offizieller Co-Partner der deutschen Olympiamannschaft versichern wir nicht nur die deutschen Athleten. Wir sind auch Ihr starker Partner für Versicherungen, Vorsorge und Risikomanagement. Lassen Sie sich von Ihrem Zurich Versicherungs-Fachmann beraten oder informieren Sie sich unter www.zurich.de Weil Sie uns wichtig sind. Faktor Sport [ Editorial ] 3 „Die Sportvereine sind am Gemeinwohl orientiert und bilden den Kitt unserer Gesellschaft.“ Walter Schneeloch, Vizepräsident Breitensport/Sportentwicklung des Deutschen Olympischen Sportbundes LIEBE LESERINNEN, LIEBE LESER, auch die zweite Ausgabe unseres Magazins Faktor Sport hat ein Schwerpunktthema: Diesmal drehen sich viele Geschichten, Beispiele und Informationen um den Sportverein. Das hat seinen Grund. Mit seinem Leistungsspektrum erbringt der organisierte Sport - und damit unsere 91.000 Sportvereine - für die Gesellschaft wertvolle Leistungen. Dabei sind Sportvereine am Gemein- wohl orientiert und bilden den Kitt unserer Gesellschaft. Das wird anerkannt. Auf dieser positiven Bilanz können wir uns nicht ausruhen. Wollen die Sportvereine für die Zukunft gerüstet sein, müssen sie sich dem gesellschaftlichen Umfeld und seinen neuen Heraus- forderungen stellen und diese aktiv gestalten. Wir kennen die Schlagworte des schnellen Wandels wie Individualisierung, Ganztagsschule und vor allem demographischer Wandel. Der Spagat ist Zwischen Tradition und Unab- für den Sportverein schwierig: Auf der einen Seite Festhalten am selbstorganisierten Sport hängigkeit: Das Feld, auf dem sich in der Gemeinschaft des Sportvereins, auf der anderen Seite weitere gesellschaftliche Öffnung Vereine wie der älteste Kanu-Klub Alster CC (Foto oben aus dem Jahre und Modernisierung mit neuen Kooperationen. 1910) und der Hamburger Sportspaß tummeln, ist weit und verändert Der Sportverein als Organisationsform hat viele Veränderungen überlebt. Seine Strukturen sind seine Grenzen ständig so fest, dass er zum wichtigsten Träger unseres Zusammenlebens geworden ist. In manchen Orten ist er die einzige Organisation, die aktiv das Miteinander gestaltet. Aber nur mit dem Verweis auf die erfolgreiche Vergangenheit kann er die kommenden Aufgaben nicht bewältigen. Dazu braucht es auch Anregungen und Mut. Deshalb nähert sich „Faktor Sport“ dem Thema von vielen verschiedenen Seiten. Hoffentlich unterhaltend, sicherlich informativ und vielleicht auch hier und da provozierend. Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre. 04 [ Inhaltsübersicht ] Faktor Sport INHALT Augenblick, verweile [06][34] Spiegelbild Meter x Sekunde [30] [38] Tribüne 06 Aktiver Widerstand 34 Das Leben als 30 Der Sport in mir 38 Hauptsache fröhlich Die verwehrte Ehre der Anderer Nachwuchsförderung Die Olympischen Jugend- Lotti Beckmann Balian Buschbaum ist die Passion von Basket- spiele sollen Leistungssport treibt die Debatte um ball-Ikone Henning und Spaß miteinander Geschlechteridentität an Harnisch. Ein Gespräch verbinden über Vitrinen, Skat und 26 Im Straßenkampf Vereinsleben moderner 42 Vereinnahmtes Prägung Das erfolgreiche Vermächtnis Jugendprojekt des Boxers Rogges Traum wider die Sebastian Tlatlik 48 College statt Verein patriotischen Bestrebungen Das Amateursystem der 36 Vom Wert der US-Hochschulen als Stütze Diskussion des Profisports DBS-Aktivensprecher Rainer Schmidt zur Frage nach der gerechten Bewertung paralympischer Medaillen Faktor Sport [ Inhaltsübersicht ] 05 10 Flutlicht Getriebener oder Antreiber? Der deutsche Sportverein steckt mit beiden Beinen tief im Strukturwandel. Wir blicken auf eine Institution, deren Zukunftsstrategien oftmals besser sind als ihre öffentliche Wahrnehmung 17 Sterne des Sports | 19 Grünes Band | 20–21 Vier von tausenden: []Kurzporträts | 22 Interview: Silvia Glander, Vorsitzende des TV Ratingen []08I 24 I 62 Bewegungsmelder Vermittlungskunst[44] [52][ Zeitgeist Wechselspiel [54] 58] Profile 44 Seitentausch 52 Zwischen Pulsuhr 54 Coups der guten 58 Am Riemen gerissen Ulrike Spitz, Jens Todt, und iPod Hoffnung Olympiasieger im Philipp Crone, drei Ex- Trendforscher Matthias Vier olympische Partner Achter und Professor für Philosophie: Hans Sportler und ihr Wechsel Horx über Klassensport und ihre Pläne zur und Körperbilder Fußball-WM in Südafrika Lenk oder die Suche vom Training zur Tastatur nach der Anerkennung 6 [ Augenblick, verweile ] Faktor Sport AKTIVER WIDERSTAND ür ein konspiratives Treffen waren zu viele Zuschauer dabei. 18.000 versammelten sich am 23. September 1956 im Essener Mathias- F Stinnes-Stadion. Und doch dokumentiert diese scheinbare Allerweltsszene den Fußball- Untergrund. Hier schicken sich Frauen an, das erste Länderspiel für Deutschland zu bestreiten. Inoffiziell, denn ein Jahr zuvor hatte der Deut- sche Fußball-Bund (DFB) den Frauenfußball verboten. Vielleicht ist deshalb der Name des leicht verlegenen Schiedsrichters nicht überliefert. Auch die Dame links, Spielführerin der nieder- Sport Faktor ländischen Auswahl, kennen wir leider nicht. Ihre deutsche Kontrahentin dagegen wohl: Lotti Beckmann spielte seinerzeit für Gruga Essen und [ schoss das 1:0 zum späteren 2:1-Sieg. Das erste Augenblick, verweile Länderspieltor für die deutschen Frauen. Inoffi- ziell. Der DFB erkennt diese Ehre Doris Kresimon zu, beim 5:1 über die Schweiz am 10. November 1982. Doch vielleicht hat die Elf mit Lotti Beckmann mehr dazu beigetragen, dass wir im Sommer 2011 in Deutschland eine Selbstverständlichkeit erleben: ] die Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen. ] 7 8 [ Bewegungsmelder ] Faktor Sport INTEGRATION MAL 160 Sie sind die Ersten im doppelten Sinn: Die Gewinner des Pilotprojekts „Jugend Trainiert Für Paralympics“ (JTFP). 160 Mädchen und 2 Jungen aus neun Bundesländern nahmen an m der Initiative Teil, die die Integration von Kindern und Jugendlichen mit Handicap Fläche bedeckt der Pavillon. 6000 Quadratmeter, auf denen Deutschland 6000 vorantreiben soll. Die besten in vier Sport- bei der Weltausstellung in Shanghai das Konzept einer Stadt im Gleich- arten– Leichtathletik, Schwimmen, Tischten- gewicht vorstellt. „Balancity“ lautet der Name des nationalen Expo-Bei- nis und Rollstuhlbasketball – qualifizierten trags, zu dessen Elementen eine Vereinsstätte moderner Prägung zählt. sich für das Bundesfinale vom 8. bis 10. Juni in Kamen-Kaiserau. Der erste nationale Wettbewerb für körperbehinderte Schülerin- Besucher des deutschen Pavillons bewegen sich durch unterschiedlich inszenierte Stadträume. nen und Schüler ist ein Werk der Deutschen Doch bereits vor dem Betreten begegnen die Gäste dem Sportpark des TV 1861 Rottenburg. Behindertensportjugend und der Deutschen Genauer gesagt, blicken sie auf ihn herab: von einer Rampe aus, die sie über einen leicht Schulsportstiftung, angeschoben mithilfe der ansteigenden Weg erreicht haben – der Sportpark ist ein Motiv des Bereichs „Stadtrand“, Deutschen Bahn. Die Wirkung seines Enga- in dem Luftaufnahmen darstellen, wie Urbanität in Deutschland jenseits der Zentren aus- gements versuchte der Partner des Deutschen sieht. Die Aufnahme vom Rottenburger Bau illustriert, wie Vereine zeitgemäße Stadtstruk- Behindertensportverbandes (DSB) dadurch turen befördern können: Der TV macht im Sportpark nicht nur traditionelle Angebote etwa zu verstärken, dass er zu Spenden für JTFP im Turnen, der Leichtathletik und im Volleyball, sondern hat dort auch Trendsportarten aufrief und sie durch Bahn-Bonuspunkte und eine Bewegungslandschaft für Kinder untergebracht. prämierte. „Es ist durchaus erstrebens- ENGAGIERTE BEKOMMEN RAT wert in einer Stadt zu leben, wenn sie sich in Balance befindet“, lautet die Botschaft Der Bundesverband Deutscher Stiftungen des deutschen Pavillons. (BDS) hat einen Rechtsratgeber Ehrenamt Sport spielt dabei eine und bürgerschaftliches Engagement heraus- wichtige Rolle. Die Expo in Shanghai ist vom 1. Mai bis gegeben. Dass das „Standardwerk“ (BDS) 31. Oktober 2010 geöffnet womöglich tatsächlich „längst überfällig“ ist, wie die Stiftung behauptet, könnte man aus der Größe der Zielgruppe ableiten: Die durch Tipps, Beispiele und Vorlagen ange- KLETTERN ZU DEN RINGEN MARKETING-SCHUB FÜR MÜNCHEN reicherten Informationen sollen für mehr als ein Drittel der Bundesdeutschen bedeut- Sportklettern wird möglicherweise olym- Die Bewerbungsgesellschaft München 2018 for- sam sein, von nichtangestellten Trainern pisch. Eine Voraussetzung erfüllt die ciert ihr Marketing. Wenige Wochen, bevor das und Übungsleitern bis zum ehrenamtlichen International Federation of Sport Climbing IOC am 22. Juni die Candidate Cities für die Vorstand. Autor Burkhard Küsterma nn (IFSC) seit Vancouver: Bei einer Sitzung übernächsten Winterspiele benennt, stellte die beantwortet unter anderem Fragen zu am Rande der Winterspiele nahm das IOC GmbH Stefan Bruckner (Direktor) sowie Claus Haftungsrisiken, zum Unfall- und Sozial- die IFSC in Form einer „Full recognition“ Gröbner (Cross-Marketing und Kooperationen)