Nidwaldner Museum Didaktische Unterlagen Für Schulen
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Nidwaldner Museum Ausstellung «Nach hall und Witterung» – Rundgänge Kunstvermittlung 1 Nidwaldner Museum Didaktische Unterlagen für Schulen Rundgänge zu «Nachhall und Witterung. Ausgewählte Werke aus der Sammlung des Nidwaldner Museums» und zu der Geschichte des Winkelriedhauses Nidwaldner Museum Ausstellung «Nach hall und Witterung» – Rundgänge Kunstvermittlung 2 Adresse Angebote für Schulen Nidwaldner Museum Das Nidwaldner Museum bietet zur Ausstellung «Nachhall Winkelriedhaus und Witterung» stufengerechte Angebote für Schulen an. Engelbergstrasse 54a 6370 Stans Workshops In thematisch ausgerichteten Workshops erhalten Schulklas- Öffnungszeiten sen Einblick in das Nidwaldner Kunstschaffen aus vier Jahr- Mi bis Fr 14 – 17 Uhr hunderten. Im Workshop wird das Gesehene und Erfahrene Sa und So 11 – 17 Uhr praktisch und gestalterisch umgesetzt. Dauer 90 Minuten Kontakt und Informationen Verwaltung Nidwaldner Museum Führung Mürgstrasse 12 Beim geführten Rundgang lernen wir Positionen ausgewählter Postfach 1244 Künstlerinnen und Künstler kennen und gewinnen einen 6371 Stans Überblick über wichtige Entwicklungen der Kunstgeschichte. Telefon: 041 618 73 40 Dauer 45 Minuten Email: [email protected] www.nidwaldner-museum.ch Selbstständige Rundgänge Falls Sie die Ausstellung mit Ihrer Schulklasse selbstständig Preise besuchen möchten, finden Sie hier Vorschläge für vier thema- Für Klassen des Kantons Nidwalden ist tische Rundgänge. Die Rundgänge dauern ca. 60 Minuten und der Eintritt kostenlos. lassen sich mit Schulklassen der Unter- und Oberstufe durch- Ausserkantonale Schulklassen können führen. Neben den Informationen für Lehrpersonen finden Sie das Museum während den Öffnungszei- anbei Arbeitsblätter für die Schüler/-innen und weiterführen- ten ebenfalls kostenlos besuchen. de Ideen für den Unterricht. Aufgaben, die sich für fortge- Die Kosten für Führungen und schrittene Klassen der oberen Stufen eignen, sind mit zwei Workshops bis 20 Personen betragen Sternen gekennzeichnet (**). CHF 100. Sie können bei uns eine Begleitbroschüre zur Ausstellung be- ziehen. Darin finden Sie nähere Informationen zu den vertre- tenen Kunstschaffenden und den präsentierten Kunstwerken. Auch die Pläne der Etagen mit den Raumbezeichnungen fin- den sich in der Broschüre. Wir sind dankbar für Rückmeldungen über Ihren Besuch im Nidwaldner Museum. Falls Sie Anregungen haben, freuen wir uns über Ihre Nachricht unter [email protected] oder telefo- nisch unter 041 618 73 40. Nidwaldner Museum Ausstellung «Nach hall und Witterung» – Rundgänge Kunstvermittlung 3 Inhaltsverzeichnis Einführung in die Ausstellung 4 Rundgang 1: Porträt und Figur aus 4 Jahrhunderten 5 Informationen für Lehrpersonen 5 Ideen für den Unterricht 11 Arbeitsblatt für Schüler/-innen 12 Rundgang 2: Raum und Landschaft 15 Informationen für Lehrpersonen 15 Ideen für den Unterricht 19 Arbeitsblatt für Schüler/-innen 20 Rundgang 3: Holz und Eisen – Ursprüngliche Materialien der Kunst 23 Informationen für Lehrpersonen 23 Ideen für den Unterricht 28 Arbeitsblatt für Schüler/-innen 30 Rundgang 4: Das Winkelriedhaus und der Bauherr Melchior Lussi im 16. Jahrhundert 32 Informationen für Lehrpersonen 32 Arbeitsblatt für Schüler/-innen 42 Nidwaldner Museum Ausstellung «Nach hall und Witterung» – Rundgänge Kunstvermittlung 4 Einführung in die Ausstellung Das Nidwaldner Museum besitzt eine umfangreiche Samm- lung von Kunstwerken aus Nidwalden und der Zentralschweiz. Die Ausstellung «Nachhall und Witterung» präsentiert eine pointierte Zusammenstellung ausgewählter Werke aus der Sammlung. Der Begriff Nachhall bedeutet hier eine Rückschau auf relevante Themenfelder, Stilrichtungen und Figuren der Kunstgeschichte. Auf Veränderungen, Zukunftsweisendes und Umbrüche in der Kunst verweist der Begriff der Witterung. Die Sammlungspräsentation folgt grob einem chronologi- schen Ablauf. Die Räume sind zudem monografisch struktu- riert und widmen sich Jeweils einer Künstlerin oder einem Künstler. Den Auftakt bilden im Aussenraum zwei Plastiken von Josef Maria Odermatt. Im Winkelriedhaus sind Werke aus vier Jahrhunderten präsentiert. Das erste Stockwerk ist den kunsthistorischen Gattungen der Porträt-, Kirchen- und Land- schaftsmalerei gewidmet. Vertreten sind Johann Melchior Wyrsch, Melchior Paul von Deschwanden und Jakob Joseph Zelger. Arbeiten von Paul Stöckli, Hans von Matt und Anne- marie von Matt sowie Arnold Odermatt sind im zweiten Ober- geschoss zu entdecken. Plastiken und installative Arbeiten von Paul Lussi, Barbara Gut und Heini Gut komplettieren die Prä- sentation der zweiten Etage. Schliesslich finden sich im Dach- geschoss Arbeiten aus dem Bereich Videokunst von Judith Albert. Die Rundgänge für Schulen beschäftigen sich mit zent- ralen Themen der Ausstellung: Porträt und Figur, Raum und Landschaft sowie mit Holz und Eisen als zwei zentralen Mate- rialien der Kunst. Das Winkelriedhaus beherbergt aber nicht nur Kunstwerke aus vier Jahrhunderten, sondern ist selbst ein historisches ObJekt und seine Geschichte ist ebenfalls Teil der Ausstellung. Auf dem vierten Rundgang lassen sich die Geschichte des Hauses und die historische Nutzung der Räumlichkeiten ent- decken. Der Fokus des Rundgangs liegt auf dem Wirken des Bauherrn und einflussreichen Politikers Melchior Lussi im 16. Jahrhundert. Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen bei den Rundgängen. Nidwaldner Museum Ausstellung «Nach hall und Witterung» – Rundgänge Kunstvermittlung 5 Rundgang 1: Porträt und Figur aus vier Jahrhunderten Informationen für Lehrpersonen Die Sammlungsausstellung vereint eine Vielzahl von Werken unterschiedlicher kunsthistorischer Gattungen und Epochen. In diesem Rundgang wird der Fokus auf die Bildgattung des Porträts und der figürlichen Darstellung gelegt. Die Schüler/- innen lernen die zentralen Merkmale der Porträtdarstellung kennen und deuten. Sie vergleichen verschiedene Darstel- lungsformen und reflektieren diese vor dem Hintergrund ihrer zeitlichen Entstehung, wobei Bezüge zur eigenen Erfahrungs- welt hergestellt werden. Einleitung zu Porträt und Figur: Die Darstellung der menschlichen Figur gehört zu den ältesten Motiven in der Kunstgeschichte. Durch alle Zeiten hindurch haben sich Maler, Bildhauerinnen und Grafiker damit befasst. Daraus hat sich neben der Historien- und Landschaftsdarstel- lung die Gattung des Porträts entwickelt. Ein Porträt (von frz. Portrait = Brustbild, Bildnis) ist eine künstlerische Darstellung einer oder mehrerer Personen. Die Absicht eines Porträts ist es, neben der körperlichen Ähnlich- keit auch das Wesen, beziehungsweise die Persönlichkeit der porträtierten Person zum Ausdruck zu bringen. Da dafür die Mimik und Physiognomie einer Person wesentlich sind, wird oft das Gesicht ins Zentrum gerückt. Darstellungen werden nach Haltung der Person (Frontal, Halbprofil, Profil) oder dem Bildausschnitt (Kopfbild, Bruststück, Halbfigur, Ganzfigur) unterschieden. Auf diesem Rundgang werden folgende Kunstschaf- fende behandelt: A. Johann Melchior Wyrsch B. Melchior Paul von Deschwanden C. Annemarie von Matt und Hans von Matt D. Barbara Gut E. Arnold Odermatt Nidwaldner Museum Ausstellung «Nach hall und Witterung» – Rundgänge Kunstvermittlung 6 Der Rundgang beginnt im ersten Obergeschoss in der A. Johann Melchior Wyrsch Neuen Prunkstube. (*1732 in Buochs, †1798 in Buochs) Wyrsch war ein Nidwaldner Kirchenmaler und einer der be- deutendsten Schweizer Porträtisten in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Er studierte in Rom und Neapel. Später leb- te und arbeitete er in Frankreich, Luzern und Buochs. Seine Porträts machte er vor allem im Auftrag angesehener Familien und wohlhabender Zeitgenossen. Aufgaben für die Schüler/-innen: 1: Im Selbstporträt stellt sich der Maler selbst mit seinen Malutensilien dar. Welche Gegenstände finden sich in den übrigen Porträts? Was erzählen sie über die dargestellten Personen? 2: Skizzieraufgabe (3 Minuten): Die Schüler/-innen skizzieren sich selbst aus der Erinnerung mit Eigenschaften, Tätigkeiten und Gegenständen, die etwas über sie aussagen. Die Zeich- nungen werden am Boden ausgelegt und es kann erraten werden, wen die Porträts darstellen. Woran werden die Port- rätierten erkannt? 3: Die Schüler/-innen beobachten in Gruppen Haltung, Fri- sur, Kleidung und Aussehen der sechs dargestellten Personen und stellen Vermutungen über Leben, Beruf und Vorlieben der Personen an. Die Ergebnisse werden zusammengetragen. Weiterführende Fragen zur Diskussion: – Welche besonderen Fähigkeiten musste der Künstler haben? – Was könnte die Funktion dieser Porträts und der zusätzlich dargestellten Gegenstände gewesen sein? – Zu welchen Anlässen hat man sich damals porträtieren lassen? Wie ist das heute? Im 18. Jahrhundert war die naturgetreue Darstellung eine zentrale Anforderung an den Künstler. Im Porträt ging es dar- um, die Erinnerung an die Dargestellten zu erhalten. Sich von einem Maler porträtieren zu lassen war aufwändig und nur wohlhabende Personen konnten sich dies leisten. Das Porträt übernahm zudem eine Repräsentationsaufgabe: Anhand der Kleidung und des Schmuckes liessen sich der Stand in der Ge- sellschaft ablesen. Auch die zusätzlich dargestellten Gegens- tände verwiesen auf die gesellschaftliche Position. Wyrsch war ein guter Beobachter und schenkte dem kleinsten Detail Auf- merksamkeit; es gelang ihm dadurch, etwas von den Charak- tereigenschaften der Porträtierten einzufangen. Nidwaldner Museum Ausstellung «Nach hall und Witterung» – Rundgänge Kunstvermittlung 7 Weiter geht der Rundgang im Nebenzimmer, dem Kabi- nett, mit Arbeiten von Melchior Paul von Deschwanden. B. Melchior Paul