Thema Beilage OBERÖSTERREICHISCHER MUSEUMSVERBUND zu Folge 7/05 Literaturmuseen in Oberösterreich Oberösterreichs INHALT „literarische Museumslandschaft“ Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer

LH Dr. Pühringer: Oberösterreichs 2 „literarische Museumslandschaft“ merkwürdig hintergründig, heimlich kühn und wunderlich packend: so hat Literaturmuseen in Oberösterreich 3 charakteri- siert. Adalbert Stifter hat Spuren hinterlas- Interview mit Dr. Petra Maria Dallinger 4 sen: als Schriftsteller, Pädagoge und Denk- malpfleger. 2005 ist das Jahr seines 200. Literarische Landvermessung 5 Geburtstages. Oberösterreich nimmt dieses Jubiläum zum Anlass für eine zeitgemäße „Vom Kaffeehaus zum StifterHaus“ und aktuelle Auseinandersetzung mit dem 6 Leben und Werk des Schriftstellers, die im „Lebenszeichen“ – Metz-Villa Kirchschlag wahrsten Sinn des Wortes Grenzen über- schreitet. Schwerpunktregion dieses außer- „Stifter-Museum“ in Schwarzenberg 7 gewöhnlichen Kulturjahres ist das Böhmerwaldgebiet diesseits und jen- seits der Grenze – eine zentrale europäische Kulturregion, die mit ihrer Museum im Dorf Molln – Marlen 8 beeindruckenden Landschaft entscheidende Impulse für das faszinie- Haushofer und Otto Jungmair rende Werk Adalbert Stifters gesetzt hat. Zahllose Ausstellungen, Prä- sentationen, Lesungen und Veranstaltungen sind 2005 dem großen Lite- Denkmalhof „Kernstockhaus Poering“ 9 raten Oberösterreichs gewidmet. Besucherinnen und Besucher können damit die gesamte Bandbreite seines künstlerischen Werkes entdecken Museum BernhardHaus in Obernathal 10 und in seine Biographie eintauchen.

Thomas-Bernhard-Archiv in Gmunden 11 Adalbert Stifter ist als Schriftsteller von Weltformat anerkannt. Er hat den Geist und die Literatur unseres Landes geprägt. Das Literaturzen- August-Strindberg-Museum in Saxen 12 trum des Landes, das StifterHaus, ist seinem Andenken gewidmet. Es ist heute eines der weltweit renommiertesten wissenschaftlichen Insti- Richard Billinger Gedenkraum in tute zu Sprach- und Literaturforschung. St. Marienkirchen/Schärding 13 Dass die oberösterreichische Museumslandschaft mit ihren rund 280 Heinrich Suso Waldeck – 14 Museen und Sammlungen nicht nur das reiche Erbe des großen Litera- Ortsmuseum St. Veit im Mühlkreis ten Stifter wach hält, zeigt die vorliegende Sondernummer des Oö. Kul- turberichts. Viele Persönlichkeiten der Literaturgeschichte finden sich Schatzdorferhaus in Großpiesenham 16 in unseren Museen wieder, die in der Vergangenheit mit ihrem Werk Entscheidendes zu literarischen Entwicklungen beigetragen haben. Heimathaus Ulrichsberg 17 Das Stifterjahr 2005 ist Anlass, sie alle vor den Vorhang zu holen. Ausstellungskalender 2005 – Eine Auswahl 18 Zum vierten Mal gestaltet der Oö. Museumsverbund eine Sondernum- Literaturmuseen und Gedenkräume 20 mer des Oö. Kulturberichts. Sie wirft einmal mehr ein Licht auf die Viel- berühmter oö. Literaten und Dichter falt und Qualität der Arbeit der oberösterreichischen Museen. Ich danke dem Oö. Museumsverbund für seine Arbeit, sein Engagement und seine Titelbilder: Literaturmuseen und Gedenkräume berühmter oö. Bemühungen für die vielen Museen unseres Landes. Die kontinuierli- Literaten und Dichter. Fotos: Stöckler-Schatzdorfer, Adalbert Stif- che Vermittlung der Qualität unserer Museumslandschaft in der Öffent- ter Verein Kirchschlag, Denkmalhof Kernstockhaus, Museum BernhardHaus Obernathal, Archiv Gmunden, lichkeit trägt in hohem Maß zur wichtigen Positionierung der Institution Strindbergmuseum Saxen, Richard Billinger Gedenkraum St. „Museum“ bei. Marienkirchen, Heimat- und Kulturhaus Ulrichsberg

Ein besonderer Dank gilt den Autoren die- Autor/innenverzeichnis ses Themenheftes, die sich bereit erklärt haben, an der Gestaltung dieses Sonder- hefts mitzuwirken. Ohne dieses ehrenamt- Brandl, Erich, Mag. MAS Kaser, Hermann liche Engagement wären insgesamt viele Buchmayr, Friedrich, Dr. Klepp, Monika, Dr. kulturelle Aktivitäten und Projekte in der Deim, Gertraud, Dr. Maier, Erhard oberösterreichischen Museumslandschaft Fabjan, Peter, Dr. Sandgruber, Roman, Univ.-Prof. Dr. nicht möglich. Aus diesem Grund widmet Holnsteiner, Günter Schacherreiter, Christian, Dir. Dr. sich der heurige Oö. Museumstag 2005 am Huber, Martin, Dr. Staufer, Adolf, DI 5. November 2005 in Freistadt dem Thema Jerger, Thomas, Mag. MAS Stöckler-Schatzdorfer, Gertraud, Kons. „Ehrenamt“. 2 Literaturmuseen in Oberösterreich Roman Sandgruber / Thomas Jerger literatur ist auch etwas für Museen. hard und der vielfältigen Szene zeitge- bekannt wurde, befindet sich ebenfalls Die oberösterreichische Museumsland- nössischer oberösterreichischer Auto- in Pramet. Das Haus ist in seinem Ori- schaft mit ihren zahlreichen Museen ren, für die das StifterHaus ein höchst ginalzustand erhalten und hält sein und Sammlungen verfügt über eine lebendiges Forum bereitstellt. Andenken wach. Reihe von Literaturmuseen und Gedenkstätten für große literarische Bemerkenswert ist auch das einzige In Ohlsdorf und in Gmunden werden Persönlichkeiten, die mit ihrem Werk außerhalb Schwedens befindliche das literarische Werk und das Wirken Entscheidendes zur österreichischen „August Strindberg Museum“ in von Thomas Bernhard hochgehalten und deutschen Literatur und darüber Saxen, das sich der Zeit widmet, die und erforscht. Das BernhardHaus in hinaus beigetragen haben. Das heurige dieser Dichter in Oberösterreich ver- Ohlsdorf mit seiner unverändert erhal- Jahr steht mit einer ganzen Serie von bracht hat. Im Mittelpunkt der musea- tenen, charakteristischen Einrichtung Ausstellungen im Zeichen eines der len Betrachtung stehen seine Aufent- ist seit 1990 als zentrale „Thomas- größten Dichter, die Oberösterreich halte in Saxen und Klam zwischen Bernhard-Gedenkstätte“ der Öffent- hervorgebracht hat, Adalbert Stifters. 1893 und 1896 und die in Zusammen- lichkeit zugänglich. Das „Thomas- hang damit entstandenen Werke. Bernhard-Archiv“ in der Villa Stonebo- Die oberösterreichischen Museen ver- Strindbergs alchemistische Neigungen, rough in Gmunden hingegen widmet wahren nicht nur viele private und offi- die Ehe mit der Oberösterreicherin sich dem literarischen Nachlass von zielle Erinnerungsstücke an die hervor- Frida Uhl und seine Bedeutung für die Thomas Bernhard und macht diesen für ragenden Dichter des Landes, sondern moderne Literatur sind weitere The- wissenschaftliche Arbeiten zugänglich. auch exquisite Beispiele der Dem heurigen Themen- heimischen und internationa- schwerpunkt des Landes len Buchkunst. In Oberöster- Oberösterreich „Stifter 2005“ reichs Klöstern, Museen und folgend, wurde das vorlie- Bibliotheken finden sich her- gende Themenheft zu Ober- ausragende Beispiele mittel- österreichs Literaturmuseen alterlicher und frühneuzeit- und Gedenkräumen gestaltet. licher Buchkunst. Im Zen- Ziel ist es, dem Besucher trum der literarischen Arbeit exemplarisch jene musealen der Literaturmuseen steht Orte zu vermitteln und vorzu- aber die Dichtung und stehen stellen, die ein spezifisches ihre Schöpfer, die Dichter. Phänomen innerhalb einer Museumslandschaft darstel- Als herausragende und inter- len, denn sie stellen Plätze national renommierte Institu- einer sehr individuellen tion muss ganz zuerst das Begegnung dar. Als Baustein StifterHaus in Linz genannt und erweiterter Beitrag zum werden, das als Zentrum für „Stifterjahr“, aber auch als Literatur- und Sprachfor- Foto: Linschinger zusätzlicher Anreiz, die schung eine besondere Stellung im men, die im Museum präsentiert wer- Museumslandschaft Oberösterreichs zu Lande einnimmt. Das StifterHaus den. erkunden, möchte der Oö. Museums- umfasst zahlreiche Einrichtungen, ob verbund dieses Themenheft verstanden Literaturhaus, Biographisches Archiv, Dass Franz Stelzhamer, der Schöpfer wissen. Bildarchiv, Ausstellungshaus, Litera- der oberösterreichischen Landeshymne turarchiv, Adalbert-Stifter-Gedenk- und wichtigste Mundartdichter Ober- Das Themenheft versucht, einen mög- stätte, Diskursort für Gegenwartslitera- österreichs, in seinem Geburtsort Pra- lichst breiten und kompakten Quer- tur oder Literaturmuseum. Der Bogen met präsentiert werden muss, ist eigent- schnitt durch die „literarische seiner Tätigkeit, ob in wissenschaft- lich selbstverständlich. Mit seinen Museumslandschaft“ Oberösterreichs licher oder musealer Hinsicht, ist weit „Liedern der obderennsischen Volks- zu geben und auf das großartige Ange- gefächert. Besonders bemerkenswert mundart“ (1873) wurde er zum bedeu- bot an kulturell-literarischem Reichtum sind die zahlreichen Nachlässe ober- tendsten Mundartdichter des bayrisch- in unseren Museen aufmerksam zu österreichischer Literaturschaffender. österreichischen Raumes. Mit seiner machen. Ein kartographischer Über- Das Oö. Literaturmuseum im Stif- musikalischen Sprache und seiner blick zu den Literaturmuseen Ober- terHaus bietet einen repräsentativen Gestaltungskraft hat er unzähligen österreichs ergänzt das Themenheft und Querschnitt durch die oberösterreichi- Mundartdichtern als Vorbild gedient. soll die Auffindbarkeit erleichtern. Wer sche Literaturgeschichte von der mittel- Die Gedenkstätte in Pramet mit vielen einen schnellen Überblick zur ober- alterlichen Erzählung vom Meier Erinnerungsstücken soll entsprechend österreichischen Museumslandschaft Helmbrecht und den Liedern des Min- präsentiert werden. Das Geburts- und insgesamt sucht, der findet diesen auch nesängers Dietmar von Aist bis hin zu Sterbehaus des Mundartdichters und auf der Homepage des Oö. Museums- den literarische Weltgeltung besitzen- Geigenbauers Hans Schatzdorfer, der verbunds unter den Schöpfungen eines Thomas Bern- als bedeutender Stelzhamer-Interpret www.ooemuseumsverbund.at 3 „Bauen am kulturellen Gedächtnis der Zukunft“

Das StifterHaus als Zentrum für österreich, vom Mittelalter zur Gegen- Literatur und Sprache in Ober- wart anhand von Texten, Biographien österreich besitzt mehrere Archive. und Exponaten. Neu ist ein spezielles Welche sind das im Einzelnen und Angebot an Besucher/innen, sich was sind jeweils ihre Aufgaben? zusätzliche Inhalte über Module selbst Die zentralen Archive unseres Hauses zu erarbeiten, wobei wir insbesondere sind sicherlich das Literaturarchiv mit Kinder und Jugendliche ansprechen zahlreichen Nach- und Vorlässen oö. wollen. Der erste, bereits in Funktion Autor/innen und das Spracharchiv, das befindliche Baustein richtet sich an die die Feldforschungsergebnisse für die Altersgruppe der 10- bis 14-Jährigen, Erstellung des oö. Dialektatlasses (auch die auf Entdeckungsreise in Stifters in digitaler Form) dokumentiert. Dane- ehemaligen Wohnräumen gehen kön- ben werden im Biographischen Archiv nen und über ein Vermittlungspro- Materialien über Persönlichkeiten aus gramm in die Welt der Literatur geführt Kunst, Kultur und Wissenschaft gesam- werden sollen. Ein erster Versuch, ein melt, die ebenfalls in Form von Stamm- wenig auf die viel zitierte PISA-Studie datensätzen online verfügbar gemacht zu reagieren. werden sollen. Das Bild-Archiv umfasst vor allem Aufnahmen zum StifterHaus-Direktorin Petra Maria Dallinger Ist im laufenden Stifterjahr auch gibt Auskunft über die Bedeutung der Archive und zeitgenössischen Literaturhausbetrieb, des Literaturmuseums im StifterHaus – und ver- ein Anstieg des Besucherinteresses aber natürlich auch Reproduktionen, sucht einen Ausblick auf Linz 2009. zu bemerken? Photographien usw. zu Stifter und der Foto: Linschinger Das Stifterjahr bringt unerwartet viel: oö. Literaturgeschichte. ja, sicherlich noch mehr Interesse am damit Identität einer Region darzustel- Haus, an den Veranstaltungen, der lau- Was sind die bedeutsamsten len und zu vermitteln. fenden Stifter-Ausstellung, an den „Stücke“ im Literaturarchiv? Publikationen, aber, was uns besonders Literaturnachlässe unterscheiden sich Gibt es konkrete Schwerpunkte freut, vor allem auch die Begeisterung voneinander stark im Umfang und in der Arbeit der Archive im für einen Autor, der lange Zeit doch als Charakter, so gibt es zum einen StifterHaus? nicht mehr ganz zeitgemäß galt. Jetzt Autor/innen, die aufgrund ihrer Eta- Ein vorrangiges Problem unserer doch beschäftigen sich Menschen – anfangs blierung, innerhalb des literaturge- schnelllebigen Zeit ist die Erwartungs- oft nicht ganz freiwillig – mit Stifter schichtlichen Kontextes „interessant“ haltung, dass Material in Form von und handeln dann Texte wie einen sind, wie beispielsweise Franz Stelzha- digitalen Datensätzen bereitgestellt Geheimtipp, lassen sich ein auf diese mer, Franz Kain, Gertrud Fussenegger wird – damit geraten Archive unter teilweise sehr abgründigen Erzählun- usw. Andere Nachlässe haben ihre einen gewissen Zugzwang. Digitalisie- gen und die präzise, „langsame“ Spra- besondere Bedeutung als breite Samm- rung ist personalintensiv und verur- che. lung von Alltagsleben, Kommunikation sacht hohe Folgekosten durch die stän- und Arbeitsweise von Schreibenden. So dige Weiterentwicklung im Bereich Gibt es Pläne für die Zukunft – ist zum Beispiel der überaus umfang- Medientechnologie. Hier müssen wir auch Wünsche? reiche Nachlass von Enrica von Han- also Wege finden, durch effizienten Es gibt Pläne, schwierig wird die Aus- del-Mazzetti eine Fundgrube für Zeit- Einsatz der Ressourcen und durch wahl. Das Haus hat aufgrund seiner dokumente des 19. Jahrhunderts. Kooperationen das Oö. Literaturarchiv Größe Grenzen der Kapazität, die sich in die Zukunft zu begleiten. In der nicht beliebig verschieben lassen. Wir Welche Bedeutung haben die inhaltlichen Erschließung des Materials müssen also zwischen der Vielfältigkeit Archive für die Öffentlichkeit? suchen wir aktiv nach Projekten junger unserer Arbeitsfelder und der Profilie- Nun, die breite Öffentlichkeit nimmt Studierender, dabei parallel auch nach rung einzelner Bereiche einen Mittel- Archive und ihre Arbeit sicherlich nur einer laufenden Erweiterung durch weg finden. Das Wichtigste scheint mir, punktuell wahr, geht aber von der Manuskripte zeitgenössischer oö. fachlich kompetente Arbeit zu leisten, Annahme aus, dass das Leben und Autor/innen. Da hoffe ich sehr durch dazu braucht es entsprechendes Perso- Schreiben relevanter Persönlichkeiten die guten Beziehungen aus meiner frü- nal. Unser Konzeptionshorizont liegt „irgendwo“ dokumentiert ist, dass es heren Tätigkeit in der Landeskulturdi- derzeit im Jahr 2009, Kulturhauptstadt also in öffentlichen Einrichtungen ein- rektion das Vertrauen von Autor/innen Linz, bis dahin sollte sich die Marke sehbare Daten und Akten gibt. Wichtig für eine verantwortungsvolle Betreu- StifterHaus mit einem so hervorragen- werden Forschungsarbeiten natürlich ung ihres Materials zu haben. den Veranstaltungsprogramm wie bis- dann, wenn es um Zeitgeschichte geht her, mit Forschungsberichten aus den oder auch, wenn daraus biographische Was erwartet Besucher/innen des Archiven, dem Museum als Begeg- Publikationen werden, die stärker in die Literaturmuseums im StifterHaus? nungsstätte mit Literatur und einigen Breite wirken. Hier, denke ich, liegt Das Oö. Literaturmuseum bietet einen besonderen Projekten (wie einer Hör- 4 auch die besondere Aufgabe von Archi- hervorragenden Überblick über die spielproduktion) noch stärker im ven, historische Entwicklungen und Literaturgeschichte am Beispiel Ober- Bewusstsein verankert haben. Literarische Landvermessung in Oberösterreich Erich Brandl

viertler Literat, der es zu einem eigenen Museum gebracht hat. Jedenfalls hat sich in Franz Stelzhamers (1802–1874) Elternhaus, einem für die Region cha- rakteristischen Blockbau in Großpie- senham bei Ried, im Erdgeschoß eine Gedenkstätte an den Dichter der oö. Landeshymne erhalten, das sogenannte „Muadastüberl“, mit einem aus dem 19. Jahrhundert stammenden Interieur und Gegenständen aus der Biografie des Dichters. Das Haus ist heute privat bewohnt, befindet sich aber im Besitz des Landes Oberösterreich.

Oberösterreichs Literaturlandschaft zu beschreiben, wäre unvollständig ohne den Hinweis auf eine Schriftstellerin, die es geschafft hat, in einer sonst männlich dominierten Phalanx ihren rund um das Linzer StifterHaus – mit österreich erinnert am anderen Ende, Platz zu behaupten. An Marlen Haus- Adalbert Stifter als seinem Genius Loci im nordöstlichen Winkel des Landes, hofer (1920–1970), aus Frauenberg – gruppieren sich im Bundesland meh- ein Museum, das seine Errichtung (Gemeinde Molln) gebürtig, erinnerte rere literarische Gedächtnisorte. Von B Anfang der neunziger Jahre den Bemü- erstmals 1990 eine von der Gemeinde wie Bernhard über K wie Kubin bis S hungen der Mühlviertler Gemeinde Molln, dem Adalbert-Stifter-Institut wie Strindberg reicht – in alphabeti- Saxen verdankt. August Strindberg Linz und der Dokumentationsstelle für scher Reihenfolge – das Spektrum von (1849–1912) wurde 1896 während neuere österreichische Literatur in großen Literat/innen, deren Geburts- eines mehrere Monate dauernden Auf- Wien produzierte Ausstellung, die in oder ehemalige Wohnhäuser für Besu- enthaltes in Saxen und Klam zu seinem Molln gezeigt wurde. Am Forsthaus am cher/innen mehr oder weniger offen Roman „Inferno“ inspiriert; eine Inspi- Effertsbach, wo Haushofer ihre Kind- zugänglich sind. Eine Literaturland- ration, die sich noch präziser lokalisie- heit verbrachte, wurde damals eine schaft, die sich vom Salzkammergut bis ren lässt in der wildromantischen Gedenktafel angebracht, in einem ins Mühlviertel, vom Traunsee bis zur Klamschlucht, die heute wie damals Museum werden persönliche Erinne- Donau und vom Innviertel bis zum durchwandert werden kann – was die rungsgegenstände gezeigt. Hintergrund Steyrtal erstreckt, konnte in den letzten Attraktivität eines Museumsbesuchs mehrerer ihrer Werke ist die Landschaft Jahren und Jahrzehnten immer mehr noch deutlich erhöhen sollte. um Frauenstein, doch ist es wieder still Konturen gewinnen. um die Literatin geworden. Sie bleibt „Die andere Seite“ ist Alfred Kubins aber Teil der literarischen Landvermes- Ein Projekt des Landes Oberösterreich, (1877–1959) Roman über ein fantasti- sung Oberösterreichs. nämlich die – auf Initiative von Dr. sches Traumreich – Schloss Zwickledt Peter Fabjan erfolgte – Einrichtung des bei Schärding aber war für mehr als Thomas-Bernhard-Archivs in der fünf Lebensjahrzehnte sein realer Auf- Gmundner Villa Stonborough-Wittgen- enthaltsort. Hier im Fotos: Dedl, Brandl stein, bildete im Jahr 2001 den Höhe- „Kubin-Schlössl“, punkt in den Aktivitäten, die dem das heute im Besitz Bewahren der Erinnerung dienen – an des Landes Ober- einen eher unbequemen Zeitgenossen österreich steht, im Falle Bernhards. Die Aufarbeitung entstand auch die- des Nachlasses und die Herausgabe der ser sein bekannter Werke Bernhards nahmen vom dorti- Roman über die gen Archiv ihren Ausgang. Inzwischen Abgründe der sind bereits 7 der auf 22 Bände ange- menschlichen Psy- legten Werkausgabe herausgekommen che – wie auch sein und 2 große Bernhard-Ausstellungen umfangreiches gra- durch Europa getourt – mit Stationen in fisches Werk von Berlin, Budapest, München, Prag und schaurigen Dämo- Straßburg. nen bevölkert ist.

An einen berühmten schwedischen Kubin ist aber nicht Dichter und seine Aufenthalte in Ober- der einzige Inn- 5 „Vom Kaffeehaus zum StifterHaus“ „Lebenszeichen“ in der Metz-Villa Erich Brandl Gertraud Deim

das StifterHaus-Stammpublikum weiß es zu schätzen: das lo- kirchschlag gewann für den spä- ckere Gespräch im Literaturcafé nach der meditativen Konzen- ten Stifter die Funktion eines tration auf eine Dichterlesung. Gerade zwei Tische finden Platz ebenso realen wie unerreichbaren in dem kleinen Café gleich rechts neben dem Eingang ins Stif- „Rettungsortes“. Fünf längere terHaus. An Veranstaltungstagen ab etwa 21 Uhr wird es eng, Kuraufenthalte, davon ein wenn Literaturfreunde aus der Galerie herüberwechseln auf eine besonders langer im Winter Tasse Tee, Kaffee oder ein „Stifterbier“. Dann kommt es zum 1865/1866, absolvierte der lockeren Gedankenaustausch, unter Stammgästen sowieso, aber Schwerkranke in der (vergeb- auch sporadisch hereinschneiende Besucher/innen mischen sich lichen) Hoffnung, „hier Heilung ein. zu finden“. Der Entschluss des Dichters, den Winter in die- ser Höhe zu verleben war ungewöhnlich, denn Kirchschlag Der klassizistische Bau an der Linzer Donaulände, Adalbert war damals wohl im Sommer sehr besucht, im Winter aber Stifters Wohn- und Sterbehaus, hat eine einschlägige Geschich- herrschten nach Ansicht der Linzer Sommerfrischler hier te. 1844 von Baumeister Johann B. Metz erbaut, war er vorerst oben „Heulen und Zähneklappern“. Adalbert Stifter war im Besitz des Cafetiers Joseph Hartl, ab 1857 der Donau- somit der erste Kirchschlager Wintergast. Die unaufhebba- Dampfschifffahrtsgesellschaft. In den Jahren 1899 bis 1919 war ren körperlichen und physischen Spannungszustände sei- im Erdgeschoß eine Kaffeesiederei eingerichtet, das Café Bazar; ner letzten Jahre sind in zahlreichen „Lebenszeichen“, wie damit nimmt das heutige Literaturcafé der IG-Autor/innen im Stifter seine Briefe nannte, dokumentiert. StifterHaus eine lange unterbrochene Tradition wieder auf. 1957 zog das Adalbert-Stifter-Institut (1950 gegründet) in das denk- Die Ausstellung in der Metz-Villa – Stifter war häufiger malgeschützte Haus ein, 1973 kaufte es das Land Oberöster- Gast bei seinem Freund, Baumeister Johann Metz, hatte reich. 1988–1992 erfolgte schließlich der Gesamtausbau des das Angebot, in dessen Villa zu wohnen jedoch abgelehnt Adalbert-Stifter-Hauses zu einem umfassenden Zentrum für – beleuchtet anhand inszenierter Raumsituationen vier Literatur und Sprache in Oberösterreich. Seit der Neueröffnung wichtige, durchaus widersprüchliche Aspekte der letzten am 28. Jänner 1993 fungiert es damit als Drehscheibe des Lebensjahre Stifters. Im zentralen Raum des Hauses ist ein aktuellen Diskurses zur Gegenwartsliteratur im Land, ist inter- „Ordnungsraster“ installiert, der u.a. Stifters rituelle Tages- nationale Anlaufstelle der Stifterforschung und betreibt litera- abläufe, seine Selbstbeobachtungen und Selbststilisierun- tur- und sprachwissenschaftliche Grundlagenforschung und gen sichtbar -vermittlung. Darüber hinaus ist es Servicestelle für Informatio- macht. Der nen zu Literatur, Sprache und Kultur. anschließende Wintergarten Diese Aufgaben des StifterHauses ergeben sich aus dessen Ein- ist als „Buch- richtungen, wie Literaturhaus (Leitung: Regina Pintar), Biblio- und Hör- thek, Literaturmuseum mit Stifter-Gedenkraum, Bildarchiv, raum“ gestal- Sprach- und Literaturarchiv. Aus den Archiven ergibt sich tet, in dem wiederum die Forschungstätigkeit in den Bereichen Literatur ausgewählte und Sprache. Aktuell sind dies die Fortsetzung der Dialektfor- Textbeispiele schung zum Sprachatlas von Oberösterreich, eine Ausstellung aus dem Spät- zum Stifterjahr („Kein Wesen wird so hülflos geboren als der werk präsen- Mensch“. Adalbert Stifter als Pädagoge) sowie die Vorberei- tiert werden. Foto: Adalbert Stifter Verein Kirchschlag tungsarbeiten zu einer Ausstellung über die Schriftstellerin Enri- Eine kleine ca von Handel-Mazzetti (Eröffnung am 29. November 2005). „naturwissenschaftliche Forschungsstation“ im Neben- Begleitet werden die Forschungsarbeiten von Buchpublikatio- raum beschäftigt sich mit den „Winterbriefen aus Kirch- nen, Ausstellungskatalogen etc. schlag“ und in der Küche werden Stifters eigenwillige und ausladende Ess- und Trinkgewohnheiten thematisiert. Das Impulsgebend für neue Forschungsprojekte: die neu eröffneten „Lesewald“-Projekt der Kunstuniversität Linz, Bildhauerei Archivräume im Dachgeschoß, die ausreichend Platz für den Klasse Prof. Renate Herter, führt durch den Wald auf dem weiteren Erwerb von Vor- und Nachlässen bieten. In neuem Breitenstein zum grandiosen Panoramablick von der Aus- Glanz präsentiert sich seit kurzem auch das Literaturmuseum im sichtswarte aus auf Stifters geliebte wunderbare Land- StifterHaus, das Oberösterreichs Literaturgeschichte vom schaft. Mittelalter bis zur Gegenwart, von Dietmar von Aist bis Tho- mas Bernhard multimedial und zielgruppenspezifisch darbietet (siehe dazu auch das Interview mit StifterHaus-Direktorin Petra Maria Dallinger). Wenn auch unter dem Dach das kulturelle Weitere Information Gedächtnis Oberösterreichs ruht – im Erdgeschoß wird auch in Gemeinde Kirchschlag, Roswitha Gattringer der Zukunft hauptsächlich die Gegenwartsliteratur abgehandelt. Tel. 07215/2285 Manche der Texte, die jetzt unten zur Diskussion stehen, wer- den wohl einst nach oben zu bringen sein, direkt unter das Dach, Öffnungszeiten auf dass sie auch bei künftigen Generationen die Erinnerung täglich außer Montag von 9–18 Uhr 6 wach halten mögen. Das „Stifter-Museum“ in Schwarzenberg Christian Schacherreiter das Dreiländergebiet, in dem die ger „Stifter-Museums“ gerecht zu wer- man zwei Reisestationen Witikos, das Gemeinde Schwarzenberg liegt, ist für den. Allein der Ort, an dem es einge- Rosenbergergut und den „schwarzen Adalbert Stifters Leben und Werk in richtet wurde, die alte Schwarzenberger Berg“ vor sich sieht, wenn man aus den mehrfacher Hinsicht bedeutsam. Hier, Volksschule, hat historische Bedeu- Fenstern des Museums blickt. Das wo Bayern, Oberösterreich und Süd- tung. Denn sie wurde während Stifters Ölgemälde „Stifter-Landschaften“ von böhmen aneinander grenzen, verbrach- Amtszeit als Landesschulinspektor auf- Josef Keinberger, ein Auftragswerk der te Stifter zwischen 1855 und seinem gestockt und baulich verbessert, und Gemeinde Schwarzenberg, bietet einen Todesjahr 1868 mehrmals seinen Som- das Museum befindet sich jetzt auf dem Panoramablick zu Stifters „Kernland- merurlaub. Sein Quartier war das damals errichteten ersten Stockwerk. schaften“, der sich vom Dreisesselberg Rosenbergergut in der bayrischen Ort- Im Stiegenhaus, das zum ersten Stock bis zur Ruine Wittinghausen erstreckt. schaft Lackenhäuser. Stifter nützte führt, können die Besucher/innen Herbert Friedls Radierung „Hoch- diese Aufenthalte auch für seine litera- wald“ leistet eine weniger spektakulä- rische Arbeit, und so können wir davon re, aber umso feinere und mehrdeutige ausgehen, dass große Teile des Romans Interpretation des Waldes. „Witiko“ und der späten Erzählungen „Der Kuß von Sentze“, „Der fromme Hervorzuheben ist auch die digitale Spruch“ und „Der Waldbrunnen“ in Informationsquelle im großen Ausstel- Lackenhäuser entstanden sind. lungsraum. Neben Kurzdarstellungen zu allen literarischen Werken Stifters Das Dreiländergebiet im Böhmerwald enthält sie eine in dieser Form einzig- ist aber nicht nur der Entstehungsort für artige Information: In akribischer For- einige Werke Adalbert Stifters, sondern schungsarbeit hat Mag. Franz Haudum, auch deren Handlungsraum, so zum der Gesamtkoordinator des Schwarzen- Beispiel im „Witiko“ und in „Der berger Museumsprojekts, nicht nur eine Waldbrunnen“. Aber auch frühere kommentierte Liste aller Stifter-Denk- Erzählungen Stifters (u.a. „Das Haide- mäler erstellt, sondern auch eine dorf“, „Der Hochwald“) spielen in Zusammenstellung von Institutionen, dieser Gegend. Nicht zuletzt verdanken Straßen, Gassen und Plätzen, die nach wir einem Aufenthalt Stifters in der Adalbert Stifter benannt worden sind. Region die großartige Schilderung Auf diese Weise leistete Mag. Haudum eines mehrtägigen, überaus heftigen auch einen wertvollen Beitrag zur Stif- Schneetreibens im Herbst 1865. ter-Wirkungsgeschichte.

Schulrat Stifter auf Inspektionsreise Schularchitektur im 19. Jahrhundert Stifter besuchte Schwarzenberg und Bild: Oö. Landesmuseum Der zweite, kleinere Ausstellungsraum andere Orte des oberen Mühlviertels ist dem Schulmann und Pädagogen auch auf seinen Inspektionsreisen, die anhand von Brief- und Werkzitaten Adalbert Stifter gewidmet. Dem Archi- er als Landesschulinspektor für die bereits erkennen, wie sehr Stifter die tekten Günter Kleinhanns verdankt die- oberösterreichischen Volksschulen Region rund um Schwarzenberg ser Raum die informativen Wandtafeln durchführte. Stifter hatte dieses Amt schätzte und liebte. „(…) meine ganze zum Schulbau im 19. Jahrhundert. Eine seit 1850 inne. Zutiefst verstört von den Seele hängt an dieser Gegend“, schrieb detaillierte, sowohl architektur- wie Gewaltausbrüchen, die er während des er während seiner Krankheit an seinen auch bildungsgeschichtlich aufschluss- Revolutionsjahres 1848 in Wien miter- Wirt Franz Xaver Rosenberger in reiche Darstellung verfasste Günter lebte, war er davon überzeugt, dass die Lackenhäuser. „Wenn ich irgendwo Kleinhanns für den umfangreichen Menschen umfassender Bildung bedür- völlig genese, so ist es dort.“ Museumskatalog. fen, damit sie ihr Leben vernunftge- mäß, verantwortlich und auf der Datensammlung zur Wirkungs- Grundlage tragfähiger Kenntnisse in geschichte Kontakt die Hand nehmen. Seine ehrgeizige Bil- Im größeren der beiden Ausstellungs- Kulturring und Gemeinde dungsutopie stieß in der Wirklichkeit räume – um die Gestaltung machte sich Schwarzenberg am Böhmerwald der neoabsolutistischen Ära oft auf Claudia Erblehner verdient – finden die Schwarzenberg 185, enge Grenzen. Dennoch konnte er wäh- Besucher neben grundlegenden Hin- 4161 Schwarzenberg a. B. rend seiner Amtszeit zahlreiche positi- weisen zu Stifters Leben und Werk spe- Tel. 07280/2550 oder 306 ve Impulse für die Verbesserung des zielle Informationen zur Verbundenheit E-Mail: [email protected] oberösterreichischen Schulwesens des Dichters mit der Region, unter geben. Insbesondere sind seine Bemü- anderem eine Sammlung „bunter Stei- Öffnungszeiten hungen um den Schulbau zu erwähnen. ne“ aus der Gegend und eine Karte mit Mittwoch, Freitag, Samstag und der Route, die Witiko für seinen Ritt Sonntag jeweils von 10–12 Uhr und Diesen hier skizzierten Umständen ver- von Passau nach Krumau wählte. Ein jederzeit gegen Voranmeldung. sucht das Konzept des Schwarzenber- besonderer Reiz besteht darin, dass 7 Museum im Dorf Molln „Marlen Haushofer und Otto Jungmair – Ihre Wurzeln in Molln“ Adolf Staufer literaturschaffen als Ausdruck der Schon dem Kind Maria Helene Frauen- sie über Nacht durch eine unsichtbare inneren Befindlichkeit wächst auf einer dorfer scheint es nicht immer leicht Wand eingeschlossen wird. Die Grundlage, die stark auch durch die gefallen zu sein, seine Sehnsüchte und beschriebene Landschaft mit vielen Eindrücke der Kindheit geprägt ist. Vorlieben mit dem harten und nüchter- Einzelheiten findet im Forstrevier des Spürt man diesen Wurzeln nach, so nen Leben der Holzknechte und Bauern Vaters eine detailgetreue Vorlage. Wäh- wird dies erfahrbar, selbst wenn Grund- in Einklang zu bringen, in das sie ein- rend aber Robinson erst allmählich die themen und äußere Form der Werke gebettet war. Die erwachsene Frau Nutzung der Umwelt zur Sicherung des völlig unterschiedlich scheinen. Das Marlen Haushofer fühlte sich in ihrer Lebensunterhaltes lernt, beweist Mar- Museum im Dorf in Molln kann für die- Rolle als Hausfrau und Mutter in len Haushofers Heldin von der ersten sen Sachverhalt mit Marlen Haushofer hohem Maße als Gefangene, auch Stunde an einen geradezu selbstver- (1920–1970) und Otto Jungmair (1889 wenn sie um ihre äußeren Lebensver- ständlichen Umgang mit den lebens- bis 1974) ein recht eindrucksvolles Bei- hältnisse wohl von vielen beneidet notwendigen Dingen des Alltags in die- spiel vorstellen. wurde. „Eigentlich kann ich nur leben, ser Umgebung. Die Bestellung eines wenn ich schreibe“, vermerkt sie ein- Ackers, der Umgang mit Haustieren Gemeinsam ist Marlen Haushofer (geb. mal in ihrem Tagebuch. Ihre bevorzug- und die professionelle Ausübung der Maria Helene Frauendorfer) und Otto te Sprache ist die Prosa, der sie eine Jagd spiegeln die Erfahrung des Lebens Jungmair, dass sie in im Forsthaus Efferts- Molln geboren wurden bach. Die Beziehung zu und hier ihre Kindheit den Erfahrungen der verbrachten. Ihre Väter Kindheit zeigt sich aber standen im Forstdienst auch in einer jagdlichen der Grafen Lamberg, die Besonderheit, die nur ein als frühere Feudalherren Eingeweihter zu deuten der Grundherrschaft vermag. Von dem übli- Steyr allein in Molln cherweise im Gebirge einen Waldbesitz im jagdbaren Wild kommen Ausmaß von annähernd Gämsen in der „Wand“ 140 km² ihr Eigen nann- immer nur räudig vor. ten. Die Familien des Nun zählte das Revier Forstmeisters Jungmair des Vaters vor dem und des Revierförsters Ersten Weltkrieg zu den Frauendorfer zählten zur besten Gamsjagdrevieren angesehenen Ober- der Monarchie. Wie sich schicht, die großen Wert Marlenes Bruder Rudolf Fotos: Museum im Dorf Molln darauf legte, ihren Kin- an Erzählungen seines dern eine angemessene Bildung ange- großartige Ausdrucksstärke gibt. In Vaters erinnert, soll der von Jagdlei- deihen zu lassen. So teilten Maria Hele- mehreren sehr erfolgreichen Kinderbü- denschaft besessene Erzherzog Franz ne und Otto auch das Schicksal, schon chern spiegelt sich die verklärte Erin- Ferdinand bei seinem einzigen Jagd- im Kindesalter das Elternhaus verlas- nerung an ihre Kindheit mit ihrem har- aufenthalt in Molln an die zweihundert sen zu müssen, um in der Stadt eine monischen Familienleben. Die Heldin- Gämsen erlegt haben. Als im Krieg der weiterführende Schule zu besuchen. nen ihrer Romane zeigen viel von der Großteil der Jäger und wohl auch der Für die zwar angesehenen, doch mate- inneren Zerrissenheit, in der sie sich Wilderer einrücken musste, vermehrte riell durchaus nicht übermäßig gut selbst gefangen fühlt, und vom Leiden sich die Gamspopulation so stark, gestellten Familien bedeutete die Aus- an einer Welt, die sie als von den Män- dass eine Räudeepidemie ausbrach. bildung der Kinder ein großes Opfer. nern dominiert empfindet. Erst nach Wie die ebenfalls im Museum im Dorf So weiß Univ.-Prof. Dr. Rudolf Frauen- ihrem frühen Tode im Alter von nur 50 gezeigte Abschussstatistik der Forst- dorfer, der Bruder von Marlen Hausho- Jahren wurde sie als Autorin entdeckt, verwaltung ausweist, wurde während fer, zu erzählen, dass das gesamte die das Gedankengut der Emanzipa- der gesamten Zwischenkriegszeit in Erwerbseinkommen des Vaters durch tionsbewegung mit großer Überzeu- den weitläufigen Jagdrevieren von die Schulkosten aufgezehrt wurde. Der gungskraft auszudrücken vermochte. Molln kaum einmal mehr als ein Exem- Familie blieb für den Lebensunterhalt plar im Jahr erlegt. An dieser Überein- nur der Ertrag der dem Forsthaus ange- In ihrem wohl bedeutendsten Werk, stimmung mit den in der „Wand“ schlossenen Kleinlandwirtschaft, den dem Roman „Die Wand“ entwirft sie beschriebenen Verhältnissen ließe sich die Mutter mit äußerster Sparsamkeit ein Bild vom inneren und äußeren beinahe die Kinderzeit von Marlen verwaltete. So kurz die in der Wärme Leben einer Frau, die völlig auf sich Haushofer datieren. der heimatlichen Umgebung verbrach- allein gestellt aus der Umwelt heraus te Kindheit auch ist, im dichterischen existieren muss. Was für den männ- Anders als Marlen Haushofer bringt Werk hinterlässt sie ihre Spuren, auch lichen Helden Robinson Crusoe eine Otto Jungmair seine tiefe Beziehung 8 wenn dies nicht immer so beabsichtigt einsame Insel, ist für sie das Gebiet um zur Heimat seiner Kindheit in seinem sein mag. eine Jagdhütte in den Bergen, in dem Literaturschaffen offen zum Ausdruck. Denkmalhof „Kernstockhaus Poering“ Hermann Kaser

Obwohl er als Stifterforscher mehr als 1978 berichtete das Oberösterreichische Tagblatt unter der Überschrift „Der kleine 40 bedeutende wissenschaftliche Ab- Mann und sein großes Museum“ von der Initiative Hermann Kasers, ein altes Aus- handlungen verfasste, kommt seine zugshaus zu revitalisieren. Aufgrund dieser privaten Initiative konnte die Sicherung Ausdrucksstärke und sein Gefühl für und Rückführung einer typischen „Sölde“ (Kleinbauernhaus) auf den alten, vorin- Metrik am besten in seinem lyrischen dustriellen Bauzustand sichergestellt werden. Das „Kernstockhaus“ ist das Aus- Werk zum Ausdruck. Und da ist es zugshaus des bereits um 1400 urkundlich erwähnten Hofes „Kapeller“ zu Poering neben seinen Gedichten in Hochspra- und wurde 1605 erbaut. Die mit großer volkskundlicher Sorgfalt vorgenommene che vor allem die Mundart, seine „Hoa- Einrichtung des Denkmalhofs stammt überwiegend aus dem 17. Jahrhundert und matsprach“, wie er sie liebevoll nennt, zeigt verschiedene Frühformen von Einrichtungsgegenständen und deren Entwick- die schon äußerlich dieses Band lung. Neben diesem Schwerpunkt zeichnet sich der Denkmalhof auch durch die Tat- knüpft! sache aus, dass hier Dichterarchive von Ottokar Kernstock, Martin Machule, Ursel Peter und Anton W. Böhm eingerichtet sind. Wer sich von Mundartdichtungen vor- wiegend gereimte Witze oder heitere Schon die Großeltern des Alltagsgeschichten erwartet, ist bei heutigen Besitzers waren mit Otto Jungmair allerdings nicht ganz an dem Dichter Ottokar Kern- der richtigen Adresse. Zwei Weltkriege, stock (1848–1928) befreun- sowie Not und Unterdrückung im det, was schließlich für die Übermaß bescherte das Schicksal sei- weitere Geschichte des ner Generation und verschonte auch ihn Denkmalhofs von besonderer selbst nicht. Otto Jungmair begleitete Bedeutung sein sollte. Bewo- seine Mitmenschen auf ihren steinigen gen durch diese Freundschaft Wegen und durch ihre Schicksalsschlä- wurde ein Archiv zu Ottokar ge. Er wurde auch nicht müde, die Zeit- Kernstock eingerichtet und umstände anzuprangern. Stets spürt schließlich fungierte dieser man aber sein Bemühen, Mut zu auch als Namensgeber des machen und bei der Bewältigung der heutigen Museums. Ottokar Lebensaufgaben zu helfen. Wer in der Kernstock wurde 1848 in Foto: Denkmalhof Kernstockhaus Lyrik nach Bleibendem sucht und dabei Marburg an der Drau gebo- Otto Jungmair findet, wird schnell ren, zog dann mit seinen Eltern nach Graz und trat 1867 in das Augustiner Chor- erkennen, dass es nur ganz wenige herrenstift Vorau ein. 1871 zum Priester geweiht, wurde er vorerst Stiftsarchivar und Zunftgenossen gibt, die ihn übertreffen. Bibliothekar und publizierte ab 1875 wissenschaftlich-historische und belletristi- Eine Schwäche muss man ihm aber sche Prosaschriften. Ab 1878 wurden seine Gedichte regelmäßig in der national- anrechnen: Er konnte sich nicht gut konservativen Münchner Wochenzeitschrift „Fliegende Blätter“ veröffentlicht. verkaufen! Häufig veranstalteten „Kernstock-Gesellschaften“ Lesungen, Vortragsabende und musikalische Zirkel. 1889 wurde der militant-nationale Dichter in die Pfarre nach Festenburg/Steiermark berufen, wo er bis zu seinem Tod 1928 lebte. Seine etwa 400 Gedichte, zwischen 1901 und 1923, sind in sieben Lyrikbänden zusammengefasst. Bekannt wurde Kernstock einerseits als Schöpfer der Bundeshymne der ersten österreichischen Republik mit dem Titel „Sei gesegnet ohne Ende, Heimaterde wunderhold“ aus dem Jahr 1919 und andererseits mit dem 1923 verfassten und Kontakt umstrittenen „Hakenkreuzlied“. Kernstocks weitgehend lückenlos erhaltene Korres- Museum im Dorf Molln pondenz befindet sich heute im Stift Vorau. Die zeitgenössische Literaturge- Im Dorf 1, 4591 Molln schichtsschreibung rezipiert Ottokar Kernstock je nach Intention als „volkstüm- Tel. 07257/8411-13 oder lichen Dichter“, „katholischen Priesterdichter“, „patriotischen Dichter“ oder ledig- 07584/3651 lich als Nachfahren des Historismus. Fax: 07257/8411-20 oder 07584/3654 E-Mail: [email protected] oder [email protected] Kontakt www.museum.molln.cc Denkmalhof Kernstockhaus Pöring 2, 4851 Gampern Öffnungszeiten Tel. 07672/92002 Mai bis Ende Oktober: E-Mail: [email protected] Gruppen ab 5 Pers. gegen Voran- www.kernstockhaus.com meldung täglich 9–20 Uhr Unangemeldete Einzelbesucher: Öffnungszeiten Sonn- und Feiertag 13–17 Uhr 1. Mai bis 1. November: Samstag, Sonn- und Feiertag 10–17 Uhr Anmeldung spätestens am Vortag! und nach Vereinbarung. 9 Museum BernhardHaus in Obernathal Peter Fabjan

geboren wurde Thomas Bernhard am und seiner Vorstellungswelt gewesen. 9. Februar 1931 in Heerlen/Holland als Intensiv hat er in den ersten Jahren an uneheliches Kind des Tischlers Alois seinem Um- und Ausbau mitgestaltet, Zuckerstätter aus Henndorf/ ja – solange er konnte – mitgearbeitet, und der Tochter des Heimatdichters sich in späteren Jahren mit dem neuer- Johannes Freumbichler, der 1937 den lichen Akutwerden einer tödlichen Großen Österreichischen Staatspreis Krankheit jedoch mehr und mehr dar- für Literatur erhielt. Ihr Mädchenname aus zurückziehen müssen. war damals noch Bernhard, weil ihre Mutter von ihrem ersten Mann noch Geblieben ist ein Kunstwerk eigener nicht amtlich geschieden gewesen ist. Ästhetik, von großer Strenge und Zwischen Ende 1931 und 1935 wächst Schönheit, das ihm das Arbeiten gerade das Kind bei den Großeltern auf. Die hier verunmöglicht hat. Nicht bloß die Grundschule besucht er in Seekirchen. Notwendigkeit dem über lange Monate 1937 Verehelichung der Mutter mit rauen Klima aus Krankheitsgründen Emil Fabjan, der das Kind aus Alters- auszuweichen – nein, auch die Voll- gründen nicht adoptieren kann. Es folgt kommenheit dieser seiner „Schöpfung“ die Übersiedlung nach Traunstein in haben ihn für seine schriftstellerische Oberbayern, wo der Friseurlehrling Arbeit immer wieder ferne, fremde Fabjan, der aus Wien kommt, Arbeit Orte aufsuchen lassen. Von so man- Foto: Thomas-Bernhard-Archiv Gmunden findet. Ab 1943 besucht Thomas Bern- chem konstruktiven bis destruktiven hard das nationalsozialis- Gedanken zum weiteren tisch geführte Schülerheim Umgang mit diesem Haus Johanneum in Salzburg, ab heimgesucht, hat er zuletzt 1945 das dortige humanisti- entschieden: „Es ist so sche Gymnasium, das er schön, es soll so stehen zwei Jahre später gegen eine bleiben“ und schon selber Kaufmannslehre in der kleine Adaptierungen für Scherzhauserfeldsiedlung Besucher vorgenommen. vertauscht. 1949 stirbt sein geliebter Großvater. Zur sel- Seit seinem Tod im Jahr ben Zeit beginnt eine tuber- 1989 ist das Anwesen ganz kulöse Lungenerkrankung, im Sinne seines Gestalters die ihn zu jahrelangem Heil- von seinem Erben, Dr. stättenaufenthalt zwingt. Peter Fabjan, erhalten und 1950 stirbt auch noch seine für Besucher in den Mona- Mutter. Im selben Jahr folgt ten April bis Oktober geöff- eine erste Begegnung mit Foto: Museum BernhardHaus Obernathal net. Im Juli und August ist Hedwig Stavianicek, einer es auch Veranstaltungsort 37 Jahre älteren Arztwitwe aus Wien. der „Festwochen Gmunden“. Das Land Das Wohnhaus des Dichters in Oberna- Oö. unterstützt Gebäudeerhalt und 1952 bis 1955 ist Bernhard für das thal/Ohlsdorf, im Jahr 1965 von ihm -betrieb aus Mitteln der Kulturförde- „Demokratische Volksblatt“ in Salz- erworben, ist ein historisches Gebäude rung. burg journalistisch tätig. Von 1955 bis aus dem 14. Jahrhundert. Das landwirt- 1957 Studium der Schauspielkunst und schaftliche Anwesen wurde ursprüng- Dramaturgie am Mozarteum. Danach lich vom Frauenkloster Traunkirchen Kontakt bis 1960 immer wieder am „Tonhof“ als Zulieferer von Naturalien gegründet Museum BernhardHaus des Ehepaares Lampersberg in Kärn- und verpachtet. Es ist im Lauf der Jahr- Obernathal 2, 4694 Ohlsdorf ten. Es erscheinen mehrerer Lyrikbän- hunderte in bäuerlichen Privatbesitz Tel. 07612/47013 BernhardHaus de und erste Bühnenstückversuche. übergegangen und hat bis zu Anfang oder 07612/47181 Verwaltung 1963 kommt der Roman „Frost“ im des 20. Jahrhunderts auf Ansichtskarten Fax: 07612/47013 oder Insel-Verlag Frankfurt am Main heraus. als Motiv gedient. 07612/47181 Dreißig Prosa- und siebzehn Theater- E-Mail: [email protected] werke entstehen. Er erhält zahlreiche Für Thomas Bernhard war das her- www.thomasbernhard.at/bhaus/ Preise, die er in den letzten Jahren untergekommene Anwesen nicht nur index.html regelmäßig ablehnt. Übersetzungen in ein Ort gewesen, wo er sich eine eige- Öffnungszeiten inzwischen dreißig Sprachen folgen. ne Wohnstätte, seinen „Denk- und Ostern bis Ende Oktober: Samstag Am 12. Februar 1989 stirbt Bernhard Schreibkerker“, wie er ihn genannt hat, und Sonntag von 14–18 Uhr und an den Folgen einer Herzkrankheit in geschaffen hat, sondern auch ein Zen- nach Vereinbarung. 10 seiner Gmundner Wohnung. trum seiner literarischen Entwicklung Das Thomas-Bernhard-Archiv in Gmunden Martin Huber

Thomas-Bern- unter der Adresse [email protected] hard-Werkaus- um ein Stipendium bewerben. gabe (Erschei- nungszeitraum Der Säulenraum des Nebentraktes 2003–2008) ein. steht für Ausstellungen und Lesungen Die ersten drei zur Verfügung. Als Dauerausstellung Bände (Band 1 werden von Oktober bis Juni Typo- „Frost“, Band skripte aus dem Nachlass Thomas 2 „Verstörung“ Bernhards gezeigt, die sowohl einen und Band 14 guten Überblick über die Entwick- „Kurzprosa“) lung seines Werkes als auch über sind im Herbst seine Arbeitsweise geben. Die Aus- 2003 erschie- stellung ist während der Archivöff- nen, im Mai nungszeiten zu besichtigen. 2004 folgten Foto: Thomas-Berhard-Archiv Gmunden Band 11 „Er- zählungen I“ das Thomas-Bernhard-Archiv Gmun- und Band 16 „Dramen I“. Band 3 den in der Villa Stonborough-Wittgen- „Das Kalkwerk“ und Band 10 „Auto- stein macht die literarischen Nachlässe biographische Erzählungen“ sind seit von Thomas Bernhard und Johannes Herbst 2004 zu erwerben. Der letzte Kontakt Freumbichler für wissenschaftliche, Band ist für das Jahr 2008 geplant. Thomas-Bernhard-Archiv literarische oder publizistische Arbei- Villa Stonborough-Wittgenstein ten zugänglich. Das Archiv ist eine Ein- Johann-Orth-Allee 23, Aktuelle Forschungsergebnisse zu 4810 Gmunden richtung der Thomas Bernhard Privat- unterschiedlichen Themenbereichen stiftung, der das für diese Nutzung Tel. 07612/70837 werden im Thomas-Bernhard-Jahrbuch Fax: 07612/70837-20 adaptierte Gebäude vom Land Ober- einer breiteren Öffentlichkeit vorge- österreich zur Verfügung gestellt wird. E-Mail: [email protected] stellt. www.thomasbernhard.at Den Kernbestand des Archivs bildet der gesamte Werknachlass Thomas Bern- Der umfangreiche literarische Nachlass Öffnungszeiten hards. Das veröffentlichte Werk ist im von Bernhards Großvater, Johannes Das Archiv ist von Montag bis Don- Nachlass in Form von Typoskripten Freumbichler, wurde im Rahmen eines nerstag von 9–12 und von 13–17 Uhr zum Großteil vorhanden. Von Text zu Projekts des Fonds zur Förderung sowie am Freitag von 9–12 Uhr geöff- Text unterschiedlich sind die Anzahl wissenschaftlicher Forschung erschlos- net. Es wird um Anmeldung per Tele- der jeweils vorhandenen Konvolute, sen und steht nun interessierten Archiv- fon oder E-Mail gebeten. der Grad ihrer Vollständigkeit, die Kor- benutzern ebenfalls zur Verfügung. rekturintensität der einzelnen Textstu- Die Bestände des Archivs werden fen und ihre Abweichung von der ver- ergänzt durch eine Bibliothek, eine öffentlichten Fassung. Unveröffent- Theater- und Pressedokumentation lichte Texte sind ebenfalls in großer sowie durch eine Sammlung von Fotos, Zahl und in beträchtlichem Umfang Lebensdokumenten und audiovisuel- lem Material. Weitere Detail aus dem Arbeitszimmer Thomas Bernhards erhalten geblieben, wobei der zeitliche Foto: Museum BernhardHaus Obernathal Schwerpunkt der Entstehung dieser Informationen zum Ar- Arbeiten vor Bernhards literarischem chiv und zur Thomas- Durchbruch mit dem Roman „Frost“ Bernhard-Forschung fin- von 1963 liegt. Ergänzt wird dieser den sich auch auf der Bestand unter anderem durch die Ver- Homepage lags- und Theaterkorrespondenz und www.thomasbernhard.at Bernhards Zeitungsausschnittsamm- lung. Im Nebentrakt der Villa Stonborough-Wittgen- Der Nachlass Thomas Bernhards wird stein wurde vom Institut im Rahmen eines Forschungsprojekts für Kulturförderung des des Bundesministeriums für Bildung, Landes Oberösterreich Wissenschaft und Kultur erschlossen. eine Atelierwohnung für Die Ergebnisse der dafür vorgenomme- Arbeitsaufenthalte zeit- nen textgenetischen Untersuchungen genössischer Künstler/ fließen erstmals in die vom Archiv neu innen geschaffen. Inter- edierte und kommentierte, 22-bändige essenten können sich 11 „Abgründe einer Seele“ August-Strindberg-Museum in Saxen Friedrich Buchmayr als August Strindberg im November nenten Gast angekaufte Klavier. Die Facetten und Nuancen der ungewöhn- 1893 mit seiner zweiten Ehefrau Frida Exponate tragen die Aura des Authenti- lichen Ehe Strindbergs mit der ober- Uhl nach Saxen kam, war er noch nicht schen mit sich und stehen immer im österreichischen Journalistin und Über- Schwedens gefeierter Nationaldichter. Vordergrund; die Informationen blei- setzerin Frida Uhl. Strindbergs Brief an Einakter wie „Der Vater oder Fräulein ben auf das Nötigste beschränkt und den Brautvater mit der Bitte um die Julie“ kannte man zwar in Stockholm, dezent im Hintergrund. Hand der Tochter ist ebenso im Origi- Berlin und Paris; geschätzt wurden sie nal zu sehen wie jener vernichtende aber nur von aufgeschlossenen Litera- Brief voll rasender Eifersucht, der mit turliebhabern. Die übrige Gesellschaft zur Scheidung führte. In Vitrine 2 drückte Strindberg den Stempel „Skan- („Wie ein verlorener Sohn“) geben eine dalautor“ auf. Insgesamt ein Jahr lebte Skizze und viele Originalfotos Auf- der schwedische Autor zwischen 1893 schluss über den Verwandtenkreis, auf und 1896 im abgelegenen Mühlviertler den Strindberg in Oberösterreich traf. Marktflecken. Er nützte die Zeit abseits der Kunstmetropolen Paris und Berlin Vitrine 3 („Hier kamen ihm seine gro- zu vielfältigen Experimenten auf litera- ßen Gedanken“) behandelt den Aufent- rischem, künstlerischem und fotografi- halt in Saxen von November 1893 bis schem Gebiet. Einige seiner Saxener August 1894. Zu den bemerkenswer- Essays gelten heute als zentrale Doku- testen Exponaten des Museums zählen mente der klassischen Moderne. Strind- die beiden fotografischen Selbstpor- berg begann auch den Schlüsselroman träts Strindbergs am Schreibtisch. Vitri- Inferno. „Ich fühle mich hier mehr ne 4,1 („Ich fühle mich hier mehr daheim als in Schweden“, resümierte er daheim als in Schweden“) enthält u.a. 1896 bei seinem letzten Besuch an der einen Originalbrief, in dem der Autor Donau. ein okkultes nächtliches Verfolgungser- lebnis in Saxen schildert. Vitrine 4,2 Das August-Strindberg-Museum („...ein mehr oder weniger vollende- Saxen dokumentiert auf wissen- tes Gold“) gibt Einblick in Strind- schaftlicher Basis die Ereignisse rund bergs alchemistische Experimente. um Strindbergs Oberösterreich-Auf- enthalte und ihre Resonanz in seinem Vitrine 5 beleuchtet das von Un- Werk. Es ist das einzige Museum glücksfällen geprägte Leben Frida außerhalb Schwedens, das dem welt- Uhls. Nach der Scheidung von berühmten Autor gewidmet ist, und Strindberg versuchte sie sich als besteht aus zwei Räumen: dem Übersetzerin und Journalistin durch- eigentlichen Schauraum und einem zuschlagen. Vor dem Ersten Welt- kleineren Nebenzimmer. krieg gelang ihr die Gründung eines Kabaretts in London, in dem literari- Literatur als Erlebnis sche Größen wie James Joyce ver- Das Strindberg-Museum Saxen setzt Foto/Repro: Strindberg-Museum Saxen kehrten. Dass im Museum neben auf einen erlebnismäßigen Zugang zum Kurzbesuch oder intensive unbekannten Porträtfotos auch ein Pro- Thema und auf Anschaulichkeit. Im Auseinandersetzung grammheft aus dem Jahr 1912 bewun- Foyer treffen die Besucher auf einige Die Exponate verteilen sich auf sechs dert werden kann, ist einer Gönnerin riesige Granitsteine und zwei überdi- speziell angefertigte Vitrinenschränke aus New York zu verdanken. Als Motto mensional vergrößerte, alte Original- mit jeweils drei Laden, wobei die steht Frida Uhls blumiger Memoirenti- aufnahmen der nahe gelegenen Klam- Laden von den Besuchern selbst her- tel über der Vitrine: „Lieb, Leid und schlucht. Als Einstimmung wird ein auszuziehen sind. Diese Kombination Zeit“. Aus welchem literarischen sechsminütiger Videoclip vorgeführt, von ständig sichtbaren und nur auf Umfeld Strindbergs „antinaturalisti- der sich an Strindbergs Schilderung Wunsch sichtbaren Ausstellungsteilen scher“ Neuansatz in den 1890er Jahren einer Wanderung durch diese Schlucht arbeitet nicht nur Platz sparend, son- hervorgeht, wird in Vitrine 6 („...seinen orientiert und so die innere Erlebnis- dern lässt den Besucher/innen die Mitmenschen die Haut abziehen“) mit welt des Dichters vermittelt. Wahlmöglichkeit zwischen einem Skizzen und Tabellen dokumentiert. schnellen Rundgang und einer ausführ- Im eigentlichen Schauraum lassen die lichen Besichtigung. Jede Vitrine steht Mehr als eine Gedenkstätte vielen Originalbriefe und -manuskripte unter einem Motto, das Strindbergs Das Museum beschränkt sich aber nicht (u.a. von Strindberg selbst), die zeitge- Schriften entnommen ist und das jewei- darauf, großartige Originaldokumente nössischen Fotos und Buchausgaben lige Thema auf den Punkt bringt. zu zeigen und in einer Art Gedenkstät- einen lebendigen Eindruck der Epoche te museal zu konservieren. Als Litera- 12 entstehen. Besondere Beachtung ver- Vitrine 1 („Eros! Jetzt bin ich verlo- turmuseum will es die Offenheit jedes dient auch das seinerzeit vom promi- ren!“) beleuchtet die verschiedenen literarischen Werks hin auf viele mög- Richard Billinger (1890–1965) Gedenkraum in St. Marienkirchen bei Schärding Erhard Maier liche Deutungen anhand des Umgangs richard Billinger wurde am 20. Juli 1890 als Sohn mit den Exponaten nachvollziehen. In des Kaufmanns- und Landwirtsehepaares Alois und den Vitrinen werden irritierende Maria Billinger in St. Marienkirchen bei Schärding Gegenüberstellungen von Gegenstän- geboren. Er sollte Priester werden und kam daher in den oder Textpassagen vorgenommen das Petrinum nach Linz, wechselte aber später in das und nicht aufgelöst. Jeder Besucher Gymnasium nach Ried über, wo er 1910 mit Aus- kann sich auf dieser Grundlage sein zeichnung maturierte. Er studierte Philosophie und eigenes Bild der Ereignisse machen. deutsche Literatur an den Universitäten von Inns- bruck, Kiel und Wien. Dort fand er Mäzene, die sein Im Nebenraum des Museums wird auf Werk schätzten und veröffentlichte die ersten den ersten Blick mit alten Möbeln eine Gedichte. Die Jahre 1928 bis 1945 waren die Zeit äußerliche Schreibsituation gezeigt. seiner größten Erfolge. Eigentliches Thema ist aber die in Foto: Richard Billinger Gedenk- wurde auf ihn aufmerksam. In Hofmannsthals einem solchen Umfeld vor sich gehen- raum Schloss in Rodaun trägt Billinger seine Gedichte vor. de künstlerische Tätigkeit des Autors. Mit Carl Zuckmayer und Alfred Kubin war er Vier Landschaftsmotive aus der befreundet. Die ersten Dramen entstanden, und mit der Uraufführung der „Raub- Gegend, die Strindberg gemalt hat, nacht“ am 10. Oktober 1931 in München unter der Regie von Otto Falckenberg werden seinen eigenen brieflichen wurde Billinger mit einem Schlage berühmt. Er lebte in dieser Zeit in Salzburg, Selbstinterpretationen gegenüberge- München und Berlin, 1943 übersiedelte er nach Niederpöcking am Starnberger See. stellt. Dadurch zeigt sich anschaulich, Nach 1945 wurde Billinger kaum mehr aufgeführt, er galt als überholt und wurde – wie der Autor von Wirklichkeitsaus- zu Unrecht – als ein dem NS-Regime nahe stehender „Blut- und Bodendichter“ schnitten über Bilder zu seinen Texten bezeichnet. Er starb, schon fast vergessen, am 7. Juni 1965 in Linz und wurde in kommt. Hartkirchen bei Aschach beerdigt. Anhand eines fünften Motivs wird Zu seinen Werken zählen mehrere Lyrikbände mit Gedichten wie „Die treue Strindbergs künstlerische Verfahrens- Magd“, „Das Bild der Mutter“, „Der alte Knecht“ und „Der Inn“. Romane und weise auf insgesamt drei unterschied- Erzählungen mit zum Teil autobiographischen Zügen von Billinger sind: „Die lichen Werkebenen exemplarisch doku- Asche des Fegefeuers“, „Palast der Jugend“, „Das Schutzengelhaus“. Bekannt mentiert. Die Donauinsel vor Saxen, wurde er auch mit seinen Bühnenstücken: „Das Perchtenspiel“, „Rauhnacht“, die als Foto zu sehen ist, wird von „Rosse“, „Die Hexe von Passau“, „Der Gigant“ (von Veit Harlan als „Die golde- Strindberg zunächst unter dem Titel ne Stadt“ verfilmt), „Paracelsus“. Daneben verfasst er außerdem Opernlibretti, „Überschwemmung an der Donau“ Hörspiele und zahlreiche Filmdrehbücher („Peer Gynt“, 1934, oder „Der Berg gemalt, dann in der brieflichen Selbst- ruft“, 1937). interpretation auf die biblische Sintflut bezogen, und diese schließlich im Das im Jahr 1977 fertig gestellte und ebenfalls nach dem Dichter benannte Volks- Drama „Nach Damaskus“ als konkrete schulgebäude in St. Marienkirchen bei Schärding beherbergt heute den Richard Bil- Strafe für die unrechtmäßige Besitzan- linger Gedenkraum, der sein Andenken wach hält. Es ist dies vor allem ein Verdienst häufung der Saxener Verwandtschaft des damaligen Volksschuldirektors Kons. OSR Friedrich Gang, der die entschei- gesehen. dende Initiative dazu gesetzt hat. Porträts, Fotografien, Handschriften und gedruck- Das Strindberg-Museum fungiert nicht te Ausgaben erinnern an den hier gebürtigen Literaten, der vor allem durch seine nur als Schauraum, sondern wird darü- bildreiche Prosa und seine Bauerngedichte bekannt wurde. Im Zimmer selbst sind ber hinaus auch als Veranstaltungsort. Möbel aus der Zeit des Dichters zu sehen, außerdem eine Sammlung sämtlicher Dafür sorgt der lokale Kulturverein, der Ausgaben seiner Werke sowie Veröffentlichungen, die sich mit diesen oder mit sei- das Museum auch betreut. ner Person beschäftigen, Fotodokumente auf einer Schauwand und seine Totenmaske. Im Ort St. Marienkirchen bei Schärding erinnern heute nur mehr eine Gedenktafel auf dem allerdings durch Umbauten völlig veränderten Geburtshaus und eine Ein- tragung auf dem Familiengrab an Richard Billinger, der in Hartkichen bei Aschach Kontakt in einem Ehrengrab des Landes Oberösterreich begraben wurde. „Spuren“ Richard August-Strindberg-Museum Billingers finden sich in Ried im Innkreis (Richard Billinger Weg) und in Münz- Saxen 1, 4351 Saxen kirchen. Der Nachlass Billingers befindet sich heute im StifterHaus in Linz. Tel. 07284/284 Fax: 07284/3554 Kontakt E-Mail: [email protected] Richard Billinger Gedenkraum www.saxen.at 4774 St. Marienkirchen bei Schärding Tel. 07711/2638 Öffnungszeiten 1. Mai bis 26. Oktober Öffnungszeiten Mittwoch bis Sonntag: 9–12 Uhr Der Richard Billinger Gedenkraum kann ganzjährig bei freiem Eintritt und gegen und 14–17 Uhr telefonische Voranmeldung besichtigt werden. 13 Der Priester und Dichter Augustin Popp genannt Heinrich Suso Waldeck (1873–1943) Ortsmuseum St. Veit im Mühlkreis Monika Klepp

Leben und Werk bereits im sechsten Lebensjahrzehnt begab er sich im Frühsommer 1939, Augustin Popp wählt seinen Künstler- stehenden Priester mit einem Schlag begleitet von Sr. Lioba Hlinka, in die namen nach dem deutschen Mystiker berühmt. Sie erlebten bereits 1930 ihre Niederlassung der „Töchter des gött- Heinrich Suso (= Seuse 1295–1366) dritte Auflage und begründeten die lichen Heilands“ nach St. Veit im Mühl- und einem Verwandten seiner Mutter, künstlerische Laufbahn Suso Wald- kreis, wo der Priesterdichter in seinen dem Linzer Theologieprofessor Dr. ecks. Nun folgten weitere Werke: der letzten Lebensjahren ein Refugium Franz Borgias Waldeck. Nach einer Roman „Lumpen und Lebende“, der fand. Ein Kreis von Künstlern pflegte unbeschwerten Kindheit in seinem Gedichtband „Die milde Stunde“ und Kontakte zu ihm, darunter Rudolf Geburtsort Wscherau bei Pilsen das satirische Märchenbuch für Henz, Josef Weinheber, Ernst Scheibel- besuchte er das Gymnasium in Pilsen Erwachsene „Hildemichel“. 1933 bis reiter, Johannes Würtz und der junge, und Komotau und trat im Sommer 1895 1938 gestaltete er die Sonntag-Sendung früh verstorbene Lyriker Bruno Amme- in Eggenburg in den Redemptoristenor- „Die geistliche Stunde“ und wurde ring, ebenso die Komponisten Franz X. den ein. 1900 zum Priester geweiht, einem weiten Kreis von Rundfunkhö- Müller und Dr. Franz Schnopfhagen. wirkte er bis 1904 als Redemptorist in rern ein Begriff. Nach der Nationalso- Bewohner des Ortes wurden zu Freun- Seelsorge und Jugenderziehung. Zu zialistischen Machtergreifung wurde den und letzten Weggefährten. Der den Zweifeln, für ein Leben in der die Sendung verboten. Für sein Werk Gemeindearzt Dr. Mario Dejaco stand Ordensgemeinschaft berufen zu sein, erhielt er hohe Auszeichnungen, 1928 ihm nahe, ebenso der Dorfschmied kamen physische Erschöpfung und ner- den Preis der Stadt Wien und 1937 den Josef Gahleitner, der ihm als Schach- vöse Reizbarkeit, sodass er sich ent- Großen Österreichischen Staatspreis partner in einsamen Stunden Gesell- schloss, um die päpstliche Dispens von für Literatur. schaft leistete und an den sein letzter, in den Ordensgelübden anzusuchen, was herzlichem Ton gehaltener Brief „Mein 1904 gewährt wurde. Bis 1907 wirkte Heinrich Suso Waldeck war Mittel- liebes Bruderherz“ vom 27. August er als Kaplan in verschiedenen Orten punkt einer literarischen Runde, die 1943 gerichtet ist. Niederösterreichs und der Steiermark. sich wöchentlich einmal im Café Fich- Nach einer schweren Nervenkrise tehof in der Wiener Innenstadt zu In St. Veit verfasste Suso Waldeck arbeitete er als Beamter in Dresden und Lesungen und Diskussionen traf. Der Verse zu Maria Himmelfahrt 1943 für Redakteur des Wiener Weltblattes. Name „Leo Stube“, zu der Dichter wie den Ortspfarrer Karl Scheurecker und 1918 kehrte er in die Seelsorge zurück. Richard Billinger, Rudolf Henz und letzte Verse, in denen sich sein Sterben Neben seiner Tätigkeit in der Wiener Paula von Preradovic und die Bildhau- und Gottvertrauen spiegelt. Sein Pfarre St. Othmar unterrichtete er Reli- er und Maler Carry Hauser und André Abendgedicht „Die späte Grille“ gion an den Gymnasien Wien X und Roder zählten, bezog sich auf die nach wurde von Franz X. Müller und Dr. Wien VI. Wegen seiner geschwächten Papst Leo XIII. benannte Leogesell- Franz Schnopfhagen vertont. „Moos“ Gesundheit trat er als Kaplan und Reli- schaft zur Förderung von Kunst und inspirierte Prof. Franz Ser. Brenner zu gionsprofessor 1924 in den Ruhestand. Wissenschaft. Nahe der Kirche St. Oth- dem von Josef Gahleitner und seinem mar an der Handelsakademie am Este- gleichnamigen Sohn gestalteten Grab- Durch Zufall wurden seine Gymnasial- platz wurde 1920 die katholische Stu- kreuz, das der Vers: „Ich höre dich kollegen, die Altphilologin Dr. Gertrud dentenverbindung „Dürnstein“ gegrün- schweigen im Dickicht, göttliche Herzog-Hauser und der Germanist Dr. det, der Suso Waldeck beitrat und für Taube“ umgibt. In St. Veit entstand Fritz Michaelis, auf sein lyrisches die er das Bundeslied verfasste. auch nach Erzählungen des Dorf- Schaffen aufmerksam und bewogen schmiedes und Jägers Josef Gahleitner ihn, unterstützt von einem Kreis von Letzte Jahre in St. Veit das satirisch-humorvolle, bisher unver- Freunden und Bewunderern, 1926/27 Da sich der Zustand des an Angina Pec- öffentlichte Gedicht „Die Fuchsjagd“ zur Herausgabe eines Gedichtbandes. toris, Diabetes und Wassersucht schwer (Typoskript im Besitz von Josef Gah- Die „Antlitzgedichte“ machten den leidenden Dichters verschlechterte, leitner, geb. 1932).

14 Das Andenken 1980 erschienene Monographie vor: Das erste Denkmal in St. Veit errichtet „Immer beschaut sich Gott in mir – Josef Gahleitner seinem Freund. Der Heinrich Suso Waldeck – Zeugnis eines Bildstock auf der Rendlwiese trägt die Lebens“. Dr. Erich Schenk und Dr. Her- Inschrift: „Ehre sei Gott in der Höhe“, bert Traxler würdigten am 3. Juli 1993 die Jahrzahl 1946 und die Initialen den Dichter in Referat und Lesung. I.M.G. Zum zehnten Todestag wurde am 27. April 1953 von Landeshaupt- Exponate im Ortsmuseum mann Dr. Heinrich Gleißner im Beisein Im Ortsmuseum St. Veit im Mühlkreis hoher Prominenz eine Gedenktafel am wird das Andenken an den Dichter Sterbehaus des Dichters (heute Orts- weiterhin bewahrt. Unter den zahlrei- museum St. Veit) enthüllt. Der Wiener chen Exponaten finden sich eine Bron- und Linzer Freundeskreis gestaltete am zebüste von André Roder, ein Lorbeer- 3. Oktober 1968 zum 25. Todestag eine kranz (dem Dichter von Freunden Feier, bei der im Rahmen anlässlich der Überrei- der Abendmesse das in chung des Künstlerprei- einem mit Moos ses der Stadt Wien 1928 geschmückten Baum- gewidmet), eine Gedenk- strunk stehende Grab- tafel (gewidmet vom kreuz, das Josef Gahleit- Land Oberösterreich zum ner und sein Sohn zehnjährigen Todestag), geschaffen hatten, von Fotos aus seinem Leben, Prof. Brenner geweiht persönliche Gegenstände wurde und anschließend (darunter der Schreib- in einer nächtlichen tisch des Dichters mit Geigerin Feierstunde auf dem Sessel, Gebetbuch, Geld- Friedhof aufgestellt börse und anderen per- Ein tiefes Bitten, Beben wurde. Anlässlich des sönlichen Gegenstän- Im Singen deiner Geige: 100. Geburtstages stan- den), ein letzter Brief des Du willst dich mir ergeben, den am 16. September 1973 Leben und Dichters an seinen Freund Josef Gah- O junges, heißes Leben. Werk des Dichters, erläutert von Hofrat leitner vom 27. März 1943, eine Verto- Ich aber weiß und schweige. Dr. Aldemar Schiffkorn und Mag. Hed- nung des Abendgedichtes „Die späte wig Moser Dejaco im Mittelpunkt. Grille“ von Dr. Franz Schnopfhagen Ein Wohltrank ohne Neige, Gleichzeitig wurde in St. Veit ein und gesammelte Werke des Dichters. Ein Wohltraum ohne Ende Gedenkraum eröffnet, in welchem Dein Lied, solang ich schweige. neben seinem Schreibtisch Erinne- Kontakt Ich liebe deine Geige rungsstücke aus dem persönlichen Ortsmuseum St. Veit im Mühlkreis Vielleicht noch deine Hände. Besitz des Dichters, Bilder und Fotos Schnopfhagenplatz 3, ausgestellt werden. Als Leihgabe der 4173 St. Veit im Mühlkreis Stadt Wien ziert die von André Roder Tel. 07217/6055 (Gemeindeamt) geschaffene Portraitbüste den von Dr. Dietmar Assmann gestalteten Gedenk- Öffnungszeiten raum. Am 20. September 1981 stellte nach Vereinbarung Hofrat Dr. Aldemar Schiffkorn seine Alle Fotos: Ortsmuseum St. Veit

15 Hans Schatzdorfer (1897–1969) – Mundartdichter und Geigenbauer Schatzdorferhaus in Großpiesenham Getraud Stöckler-Schatzdorfer

zurück. 1920 verehelicht er vom reinen Klang der Instrumente sich mit Maria Holzinger, beeindruckt. Seine wertvollen Instru- der Tochter des Bierdepot- mente sind über die ganze Welt verteilt, leiters der Brauerei Zipf die letzte Geige „die Unvollendete und beginnt als selbständi- 19-er“ ist im Rieder Heimathaus aus- ger Tischlermeister zu gestellt. Er bittet seine Geigen: „Wann arbeiten. i lang nimma bi – sing an Gsang nu für mi – laß ma mein Seel – an Eicht furt- Ab 1922 reist der junge klinga hell.“ Hans Schatzdorfer starb Hans Schatzdorfer 15 Jahre am 24. Dezember 1969 in seinem lang mit dem Gründer des Geburtshaus in Großpiesenham 8 bei Stelzhamerbundes Dr. Pramet. Hans Zötl durch das Land Oberösterreich und ver- Unter der Vereinsleitung von Dr. Hans schafft durch seinen Leeb, der Ehrenpräsidentin Anneliese mustergültigen Vortrag Ratzenböck und der Tochter des Dich- dem Wort Stelzhamers ters Gertraud Stöckler-Schatzdorfer neue Geltung. 1930 wurde im Jahre 1991 der „Verein zur gewinnt ihn Andreas Rei- Förderung des Werkes Hans Schatzdor- schek für die Mitarbeit im fers“ gegündet. Mit Hilfe des Landes Österreichischen Rund- Oberösterreich gelang 1997 die Reno- funk. Sein eigener erster vierung des „Schatzdorferhauses“ Gedichtband „Hoböscho- anlässlich des 100-Jahr-Jubiläums für atn“ erscheint 1933. Seit den Dichter. dem Erscheinen des zwei- ten Bandes „Spatzngsang Ebenso erfolgte die Übergabe des und Spinnawittn“ 1949 gesamten literarischen Nachlasses an Foto: Stöckler-Schatzdorfer stieg Hans Schatzdorfer das Adalbert-Stifter-Institut des Landes zum führenden Mundartdichter Ober- Oberösterreich, der dort noch auf seine die Dichtung des Hans Schatzdorfer österreichs auf. Er trat damit aus dem germanistische Aufarbeitung wartet. ist 35 Jahre nach seinem Tod in das Schatten, den Franz Stelzhamer bisher Nach dem frühen Ableben von Dr. geistige Eigentum des Landes Ober- auf ihn geworfen hatte, und hob ihn Hans Leeb übernahm im Jahre 1998 der österreich, insbesondere des Innviertels über den Vorwurf der Nachahmung Rieder Notar Dr. Gottfried Peham die und der Stadt Ried im Innkreis überge- hoch hinaus. 1969 veröffentlichte er Präsidentschaft des „Vereines zur För- gangen. Sie ist aus dem oberösterrei- seinen letzten Band „Zeidigö derung der Werke Hans Schatzdorfers“. chischen Sprachschatz nicht mehr weg- Zwetschkn“, der auch die packende Um das Andenken an Hans Schatzdor- zudenken. Sein klassisch vollkomme- Verserzählung „s´Drahbröttlgspiel“ fer weiterhin zu würdigen und um die nes dichterisches Schaffen steht wis- enthält, in der Schatzdorfer seine Voll- Mundart-Nachwuchsdichter zu för- senschaftlich bestätigt, gleichwertig endung in der Kunst der epischen dern, schrieb der Verein unter Dr. Gott- neben Franz Stelzhamer. Die großen Erzählung unter Beweis stellt. Fragen des Lebens formen sich zu pa- fried Peham erstmals 2001 den „Hans Schatzdorfer-Literaturpreis“ aus. Er ckenden Gedichten, die ihre Gültigkeit Schatzdorfer hatte als mundartlicher für alle Zeiten besitzen. richtet sich seither an alle oberösterrei- Sprachpfleger, wie kaum ein anderer, chischen und bayerischen Mundart- genaueste Kenntnis über das Gesamt- dichter/innen bis zu einem Alter von 35 Schicksalsschläge und bittere Zeiten werk Franz Stelzhamers und er sprach blieben dem am 19. Juli 1897 im heuti- Jahren. Das Geburts- und Sterbehaus unsere angestammte Mundart so rein gen „Schatzdorferhaus“ in Großpiesen- des Mundartdichters und Geigenbau- und wohllautend wie ein Burgschau- ham 8 Geborenen nicht erspart. Im Kin- ers Hans Schatzdorfer steht auf Anfra- spieler das Hochdeutsche. Diese Inter- desalter von fünf Jahren verlor er sei- ge für Literaturinteressierte zur Verfü- nen Vater. Die Mutter musste sich als pretationskunst ist uns in unzähligen gung. Störnäherin verdingen, um das Nötigste Tonbändern und zwei Schallplatten für die vier Knaben aufbringen zu kön- erhalten. Hans Schatzdorfer war ein Multitalent. Zwischen 1947 und 1966 nen. Für den hochbegabten Hans fehl- Kontakt ten so die finanziellen Mittel für eine entstanden insgesamt 18 Violinen, nachdem er sich das Fachbuch zum Schatzdorfer-Haus höhere Schulausbildung. Nach Beendi- Großpiesenham 8, 4925 Pramet Geigenbau von Otto Möckel im Gegen- gung der Volksschulzeit erlernte er das Tel. 07683/8352 väterliche Handwerk, die Tischlerei. geschäft zu einer Geigenreparatur ein- getauscht hatte. Bekannte Violinvirtuo- 1915 rückt er als Freiwilliger zum oö. Öffnungszeiten Schützenregiment an die italienische sen dieser Zeit wie Jaro Schmied und nach Vereinbarung 16 Front ein und kehrt 1918 in die Heimat Wolfgang Schneiderhan zeigten sich Heimathaus Ulrichsberg Adalbert Stifter- und Oberplaner-Stube Günter Holnsteiner im Heimat- und Kulturhaus Ulrichs- von den heimatvertriebenen Oberpla- ten sind, weil sie zum Teil von seinen berg, Markt 28 (neben der Kirche), nern eingerichtet. Diese äußerten direkten Verwandten stammen. erbaut im Jahre 1660 als Pfarrhaus mit bereits zu Beginn der 1980er Jahre den einem Zubau 1767, befinden sich seit Wunsch, einen Gedächtnisraum für den Im Mittelteil der Stube steht eine Vitri- der Sanierung des Hauses im Jahre großen Dichter und Erzähler Adalbert ne mit sehr schönen kunstvoll gearbei- 1991 und der Eröffnung des Kulturhau- Stifter, der in ihrem Heimatort am teten Gegenständen (Goldhaube, Perl- ses am 28. Juni 1992 insgesamt neun 23. Oktober 1805 geboren wurde, in arbeiten, religiöse Volkskunst, Holz- Räume und zwei Korridore, die für Ulrichsberg zu bekommen. Der schnitzereien, Glas- und Porzellan- museale Zwecke genutzt werden. Gemeindevorstand kam diesem gegenstände). Eine alte Holztruhe mit Wunsch gerne nach und es wurde ein allerlei Habseligkeiten, auch die Es sind dies ein größerer Ausstellungs- provisorischer Raum für diesen kultu- berüchtigten Armbinden, welche die raum für Sonderausstellungen, der der rellen Zweck gefunden. Erst mit der vertriebenen Oberplaner und Sudeten- Heimatdichterin Pauline Bayer gewid- Generalsanierung des alten Amtsge- deutschen bei der Ausweisung aus mete Gedächtnisraum, Tschechien tragen muss- die Glöckelberger Stube ten, werden präsentiert. der Heimatvertriebenen Eine ausführliche Schrift- unserer ehemaligen dokumentation über die Nachbargemeinde in gefallenen Soldaten, die Böhmen, die Oberpla- Ermordeten und Vermiss- ner- bzw. Adalbert Stif- ten, liegt zur Besichtigung ter-Stube und das Glas- auf. Weiters gibt es eine museum im 1. Stock. Im Vielzahl an alten, hand- Erdgeschoß befindet werklichen Gegenständen sich im Zubau die und Werkzeuge, Trachten- Flachsstube (Leinener- kleider, Kopftücher, Bän- zeugung) mit anschlie- der aus Leinen, bestickt, ßendem Raum für sowie verschiedenes Ge- Milch- und Brotverar- schirr. Die Flachserzeu- beitung. Im Erdgeschoß- gung und -verarbeitung zu Korridor steht ein gro- Leinen wird in kleinem ßes Panorama-Relief Maßstab gezeigt und steht vom Großen Mühltal auch in engem Zusam- mit dem gesamten Böh- Foto: Heimat- und Kulturhaus Ulrichsberg menhang zu Adalbert Stif- merwaldrücken, begin- ters Vater, der ebenfalls nend vom Plöckenstein über den Hoch- bäudes im Jahre 1991 konnte ein geeig- Leinenweber und Leinenhändler war. ficht bis zur Bayrischen Au im Norden netes Zimmer für eine Dauerausstel- Diese sehenswerte Stube ist jedem und dem Zwischenmühlrücken im lung bereitgestellt werden. Es ist nach interessierten Besucher zu empfehlen, Süden. Vom Westen die Bayerngrenze dem Glasmuseum wohl der schönste der sich in die Zeit des großen Litera- bis zum Stift Schlägl, das Tal Raum des Hauses, den hauptsächlich ten, Malers und Pädagogen Adalbert der Großen Mühl mit den Orten einige Damen aus Oberplan unter der Stifter versetzen und vertiefen will. Schwarzenberg a. B., Klaffer am Hoch- sachkundigen Leitung von Frau Dir. ficht, Ulrichsberg a. B. und Aigen- Dolzer besonders liebevoll eingerichtet Es sei noch vermerkt, dass Adalbert Schlägl. haben. Stifter keine direkte Beziehung zum Ort Ulrichsberg hatte und diesen auch Im Korridor des Oberschoßes befinden Die Rückwand der Stube, die aus- nur sehr selten erwähnte. sich neun Vitrinen für alte Haushalts- schließlich Stifter gewidmet ist, zeigt geräte aus Glas und Keramik, Geschirr, Gemälde und Zeichnungen sowie Foto- Foto- und Filmapparate, sowie Musik- grafien berühmter Persönlichkeiten aus instrumente. Oberplan, welche in enger Beziehung zum Dichter standen. In der Mitte der Kontakt Am Vorplatz des Heimat- und Kultur- Wand hängt ein großes Porträtbild Stif- Heimat- und Kulturhaus Ulrichsberg hauses, das sich im Zentrum des Ortes ters. In den darunter stehenden fünf Markt 28, 4161 Ulrichsberg befindet, steht der Marktbrunnen Holzvitrinen mit kunstvollen Kerb- Tel. 07288/7005 mit der Statue des Pfarrpatrons, des schnitzereien befinden sich eine Viel- E-Mail: Hl. Ulrich, Bischof von Augsburg. zahl seiner bedeutendsten literarischen [email protected] Werke, das Bildnis in seinem letzen Die „Adalbert Stifter“- bzw. „Oberpla- Lebensjahr und das Bild seiner Toten- Öffnungszeiten des Museums ner-Stube“ wurde zur Eröffnung des maske, sowie wichtige Dokumente und Mo bis Fr von 9–12 und 14–17 Uhr; Heimat- und Kulturhauses der Markt- Schriftstücke, die von besonderem Sa von 9–12 Uhr gemeinde Ulrichsberg am 28. Juni 1992 Interesse, aber gleichzeitig auch Raritä- 17 Ausstellungskalender 2005 – Auswahl

Museum Ort Datum Thema

Puppenweltmuseum Wels 20.11.2004 – Puppenstuben und Puppenhäuser – Ein Spiegelbild der Käthe Kruse 31.10.2005 Alltagskultur Kaplanstöckl Hohenzell 02.01.2005 – „I geh auf di Stör 1945–60“ 31.12.2005 Oö. Landesmuseum Linz 17.02.2005 – . . . aus der Sammlung: „Zur Erbauung und Bildung des Landesgalerie Oö. 26.10.2005 oberösterreichischen Bürgertums“ Adalbert Stifter und die Gründung der Landesgalerie 14.09. 2005 – Die Ordnung der Dinge – Neue Sachlichkeit in Oberösterreich 02.11. 2005 30.11.2005 – August Sander und die Linzer Jahre 31.01.2006 Bauern-Technik-Museum Dietach/Steyr 01.03.2005 – „Vom Ross zum Stahlross“ Gallhuberhof 31.10.2005 Bauerntum im Wandel

Evangelisches Museum Rutzenmoos 13.03.2005 – „Mission mit Vision“ Oberösterreich 31.10.2005

Lebensspuren – Museum Wels 17.03-2005 – ES IST BESIEGELT! der Siegel und Stempel 04.09.2005 Siegel und Stempel als Zeichen der Macht

Museum Arbeitswelt Steyr 18.03.2005 – Mythos Staatsvertrag 28.08.2005 Geschichten aus der Geschichte

19.03.2005 – MIGRATION. EINE ZEITREISE NACH EUROPA 28.08.2005 Hauptausstellung im Museum Arbeitswelt

Freilichtmuseum Rechberg 01.04.2005 – Praktische Volksmedizin „Großdöllnerhof“ 31.10.2005

Photomuseum Bad Ischl 03.04.2005 – „HIGH SOCIETY“ 31.10.2005

Freilichtmuseum St. Florian 03.04.2005 – „ihre Wiederkehr“ – Alltagskultur seit 1945 Sumerauerhof 30.10.2005

04.04.2005 – „Bemalte Keramik – alt und neu“ 30.10.2005

19.11.2005 – Kathreinmarkt und Florianer Krippenausstellung 20.11.2005

Museum der Bad Ischl 08.04.2005 – Tracht 45–05 Stadt Bad Ischl 30.10.2005 Tracht und Austrian Look

29.07.2005 – Ausstellung mit französischen Künstlern 26.08.2005 Eröffnung: Donnerstag, 28. Juli, um 19.00 Uhr

Stadtmuseum Leonding Leonding 09.04.2005 – Spurensuche in Holzheim TURM 9 04.10.2005

17.09.2005 – „Leonding sammelt“ – Alltagskultur seit 1945 23.12.2005 Ergänzend dazu in der Weihnachtszeit: Weihnachtsschmuck 1945–2005 (1. bis 23. Dezember 2005)

Salzkammergut Tierwelt- Pinsdorf 11.04.2005 – Vogelfang einst und jetzt ab 55 nach Chr. Geburt museum 30.09.2005

Stadtmuseum Nordico Linz 19.04.2005 – „Wien habe ich satt“ 28.08.2005 Linz zur Stifterzeit 1848–1868

03.06.2005 – Antiker Schmuck 28.08.2005 1. Jahrhundert v. Chr. bis 7. Jahrhundert n. Chr.

26.08.2005 – Lydia Roppolt 02.10.2005 1922–1995

09.09.2005 – Franz Sedlacek 02.10.2005 Skizzen, Bildergeschichten und Lautenbilder

„LIGNORAMA“ Riedau 15.04.2005 – Vom alltäglichen Sessel bis zum Kunstobjekt Holz- u. Werkzeugmuseum 28.08.2005

11.11.2005 – Spielzeugausstellung 29.01.2006 „Puppenhäuser, Wohnstuben, Kaufläden oder wie Kinder früher 18 spielten …“ Museum Ort Datum Thema

Literaturmuseum Linz 20.04.2005 – „Kein Wesen wird so hülflos geboren als der Mensch“ Im StifterHaus 30.10.2005 Adalbert Stifter als Pädagoge

Biologiezentrum Linz 22.04.2005 – Neptunschleier & Co – Erfolgreich seit 500 Millionen Jahren 25.09.2005

Museum Mondseeland und Mondsee 01.05.2005 – Die Geschichte der Werkstätte Mondsee Keramik Österr. Pfahlbaumuseum 26.10.2005 Alltagskultur nach 1945

Kunstsammlungen und Kremsmünster 01.05.2005 – Adalbert Stifter. Spätfolgen einer Schulzeit Naturwissenschaftliche 26.10.2005 Sammlungen des Stiftes

Bauernmöbelmuseum Hirschbach i. M. 01.05.2005 – Zülow – das Frühwerk Hirschbach 31.10.2005

12.06.2005 – Historische Gmundnerkeramik, ein Bilderbuch des Volkslebens 07.08.2005

27.11.2005 – Krippen und bäuerliche Szenen 06.01.2005 Weihnachtsausstellung

Wilderermuseum St. Pankraz 01.05.2005 – Wilde Nächte, schöne Frauen und verwegene Wilderer – 30.04.2006 die Faszination des Heimatfilms

Knappenhaus Unterlaussa Altenmarkt 01.05.2005 – Unterlaussa – ein Dorf stellt sich vor 1945–2005 St. Gallen 26.10.2005

Stiftsausstellung und Aigen-Schlägl 01.05.2005 – „Stifter und der liebe Gott“ Kunstsammlung, 26.10.2005 Notizen zu einem gespannten Verhältnis Prämonstratenser-Chor- herrenstift

Kinderweltmuseum Vöcklamarkt 01.05.2005 – „Kinderalltag seit 1945“ 31.10.2005

Schlossmuseum Feldegg Pram 16.07.2005 – Alltagsbrauchtum – zusammengestellt von Georg Hanreich 21.08.2005 Vernissage: Samstag, 16. Juli 2005, um 18.00 Uhr

17.07.2005 – Hinweisbrauchtum in Pram und Umgebung 15.08.2005

Heimatmuseum Schwarzenberg 06.05.2005 – Schwarzenberg am Böhmerwald und das Dreiländergebiet 31.10.2005 im Leben und Werk Adalbert Stifters (1805–1868)

Stadtmuseum Wels 20.05.2005 – „Brennesselsuppe und Eichelkaffee“ 26.10.2005 Alltag zwischen Hamstern und Hoffen

Schlossmuseum Linz 24.04.2005 – „Zum Staatsvertrag 1955“ 30.10.2005

24.05.2005 – Wie Wir Wohn(t)en 26.10.2005 Alltagskultur seit 1945

Museum Kultur.Gut Aigen-Schlägl 26.05.2005 – „Vom Grund aller Dinge“ Oberes Mühlviertel 26.10.2005 Stifters Naturperspektiven Meierhof Stift Schlägl

Ehemaliges Kloster Traunkirchen 03.06.2005 – "Nur Narr! Nur Dichter!" 26.10.2005 Adalbert Stifters Exzentriker und Utopisten

Heimatmuseum Windischgarsten 19.06.2005 – Umkehr und Aufschwung im Garstnertal 26.10.2005

Mühlviertler Schloss- Freistadt 24.06.2005 – Alltag und Leben im Mühlviertel museum 26.10.2005

Freilichtmuseum Mitterkirchen 03.09.2005 – Keltenfest Mitterkirchen Keltendorf Mitterkirchen 04.09.2005

Forum Hall Bad Hall 22.04.2005 – Blumen, die nicht welken 26.10.2005 Kostbarkeiten aus den Oberösterreichischen Landesmuseen

Lentos Kunstmuseum Linz 17.06.2005 – Massimo Vitali: Photographs, 1995–2004 26.09.2005 1. umfassende Werkschau vom Massimo Vitali

Heimathaus im Alten Turm Haslach 04.05.2005 – „Kriegsgeschehen und Kriegsende in Haslach 1938–1945“ 30.06.2005 19 Nr. Ort Museum Adresse PLZ 1 Gampern Denkmalhof „Kernstockhaus“ Pöring 2 4851 2 Gmunden Thomas-Bernhard-Archiv Johann-Orth-Allee 23 4810 3 Kirchschlag „Metzvilla“ Kirchschlag 38 4202 4 Linz StifterHaus Adalbert-Stifter-Platz 1 4020 5 Molln Museum im Dorf Molln Im Dorf 1 4591 6 Ohlsdorf Thomas BernhardHaus Obernathal 2 4694 7 Pramet Stelzhamerhaus Großpiesenham 26 4925 8 Pramet Schatzdorferhaus Großpiesenham 8 4925 9 Putzleinsdorf Hanrieder-Gedenkraum Putzleinsdorf 7 4134 10 Saxen Strindbergmuseum Saxen 1 4351 11 Schwarzenberg am Böhmerwald Heimatmuseum Schwarzenberg Schwarzenberg 113 4164 12 St. Marienkirchen Richard Billinger Gedenkraum St. Marienkirchen 140 bei Schärding 4774 13 St. Veit im Mühlkreis Ortsmuseum St. Veit Schnopfhagenplatz 3 4173 14 Ulrichsberg Heimathaus Ulrichsberg Markt 28 4161 15 Wernstein am Inn Kubinhaus Zwickledt 7 4783

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