1. Der Deutsche Minnesang
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MASARYKOVA UNIVERZITA FILOZOFICKÁ FAKULTA ÚSTAV GERMANISTIKY, NORDISTIKY A NEDERLANDISTIKY Německý jazyk a literatura Učitelství německého jazyka a literatury pro střední školy Die Hauptgestalten, die Motive und die Symbole im deutschen Minnesang unterschiedlicher Phasen MAGISTERSKÁ DIPLOMOVÁ PRÁCE Vypracovala: Hana Švubová Vedoucí práce: Mgr. Sylvie Stanovská, Dr. Brno 2008 Ich erkläre hiermit, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig und mit Hilfe der angegebenen Literatur verfasst habe. ....................... Brünn, Sommersemester 2008 Hana Švubová 2 Ich möchte mich an dieser Stelle bei Frau Mgr. Sylvie Stanovská, Dr. für ihre konstruktive Kritik und wertvollen Ratschläge, und bei meiner Familie für die allseitige Unterstützung bedanken. 3 Inhaltsverzeichnis 1. DER DEUTSCHE MINNESANG ..............................................................................................5 1.1 GESELLSCHAFTLICH-KULTURELLE SITUATION.....................................................................................6 1.2 DIE ROLLE DER SPRACHE .............................................................................................................7 1.3 NEUE AUFFASSUNG VON ZWISCHENMENSCHLICHEN BEZIEHUNGEN .......................................................8 1.4 ROLLENVERTEILUNG IN DER MINNE...............................................................................................10 1.5 DIE AUFFASSUNG DER FRAU UND DES MANNES IN DER MINNE..........................................................11 2. AUSGEWÄHLTE AUTOREN UND DEREN ZUORDNUNG ZU DEN ENTWICKLUNGSPHASEN DES MINNESANGS....................................................................13 2.1 DIE ENTWICKLUNGSPHASEN DES MINNESANGS................................................................................13 2.2 EINLEITENDE INFORMATIONEN ÜBER AUSGEWÄHLTE AUTOREN UND IHR WERK......................................14 2.2.1 Der von Kürenberg (Kürenberger).................................................................................14 2.2.2 Dietmar von Aist.............................................................................................................15 2.2.3 Rudolf von Fenis.............................................................................................................16 2.2.4 Heinrich von Morungen.................................................................................................16 2.2.5 Neidhart von Reuental....................................................................................................17 3. ANALYSEN DER TEXTE, IHRE TRAGENDEN MOTIVE UND TYPISCHE WENDUNGEN UND BEGRIFFE ...............................................................................................18 3.1 MINNE ALS EINE LEBENSBESTIMMENDE MACHT...............................................................................19 3.1.1 Minne als eine Beziehung im Rahmen der Gesellschaft.................................................19 3.1.2 Minne als ein Moment der Vertraulichkeit.....................................................................20 3.1.3 Minne als das erhoffte, doch unerreichte Glück.............................................................22 3.1.4 Minne als Qual...............................................................................................................24 3.1.5 Minne als Lebenserfüllung.............................................................................................31 3.2 DIE DAME UND IHRE EINSTELLUNG ZU DEM MINNENDEN.................................................................41 3.2.1 Die Dame als ein Objekt der Werbung...........................................................................41 3.2.2 Die Dame als eine selbstständig handelnde Person.......................................................43 3.2.3 Die Dame als ein schwaches und ängstliches Wesen.....................................................44 3.2.4 Die Dame als eine Herrscherin......................................................................................46 3.2.5 Die Dame als ein höheres Wesen....................................................................................49 3.2.6 Die Dame als ein magisches Wesen...............................................................................52 3.2.7 Die Dame als eine unedle Person..................................................................................55 3.3 SYMBOLIK IN DEN MINNELIEDERN.................................................................................................58 3.3.1 Adelige Attribute.............................................................................................................58 3.3.2 Kampf.............................................................................................................................60 3.3.3 Farben............................................................................................................................62 3.3.4 Gott.................................................................................................................................63 3.3.5 Kranz und Kopftuch........................................................................................................65 3.3.6 Die Natur .......................................................................................................................67 4. ZUSAMMENFASSUNG............................................................................................................74 4.1 DIE AUFFASSUNG DER DAME........................................................................................................74 4.2 DIE AUFFASSUNG DES MINNENDEN...............................................................................................75 4.3 DIE AUFFASSUNG DER MINNE......................................................................................................75 5. LITERATURVERZEICHNIS...................................................................................................77 4 1. Der deutsche Minnesang Minnesang, wie die anderen geschichtlichen und geschichtlich-kulturellen Erscheinungen, lässt sich nicht vollkommen „erläutern“ – man kann jedoch dessen geschichtlichen Zusammenhang verstehen. Ich möchte in meiner Arbeit also nicht versuchen zu beschreiben, was alles auf die Entwicklung des Minnesangs eingewirkt hat. Ich versuche zu zeigen, wie damals das Verhältnis eines Mannes zu einer Frau und zu Gott gesehen wurde und wie dies im Minnesang dargestellt wird. In der vorliegenden Arbeit widme ich mich der Analyse von ausgewählten Liedern des deutschen Minnesangs. Dazu habe ich mir Texte von fünf Autoren gewählt, sodass alle Etappen der Entwicklung des Minnesangs vertreten werden. In dem ersten Kapitel habe ich die gesellschaftliche und kulturelle Situation während der Entstehungszeit dieser Lieder kurz erläutert, die Entwicklungsphasen des Minnesangs angerissen und die betreffenden Autoren, das heißt Den von Kürenberg, Dietmar von Aist, Rudolf von Fenis, Heinrich von Morungen und Neidhart von Reuental kurz vorgestellt. Das zweite Kapitel und den Hauptteil der Arbeit stellen die Analysen konkreter Textbeispiele aus der Sicht des Aufbaus, der Terminologie und der vorkommenden Motive dar. In dem ersten Unterkapitel habe ich mich mit dem Thema der Minne als einer lebensbestimmenden Macht beschäftigt, in dem zweiten dann mit der Dame und ihrer Einstellung zu dem Minnenden. In dem dritten Unterkapitel habe ich die spezifischen Symbole untersucht, die in Minneliedern auftreten. In jedem Unterkapitel sind Lieder aus allen Entwicklungsphasen Minnesangs vertreten. Den Unterschieden, die ich in der Auffassung der wichtigsten Themen der Lieder gefunden habe, widme ich mich im dritten Kapitel. 5 1.1 Gesellschaftlich-kulturelle Situation Eine wichtige Bedingung für Entstehung und Entwicklung des Minnesangs war die Tatsache, dass sich der Adel vom Berufsstand zum Geburtsstand gewandelt hat. Dies war (im 12. Jahrhundert) allmählich auch rechtlich festgesetzt, indem den Bauern das Waffentragen verboten wurde, und den Söhnen von Bauern und Geistlichen untersagt wurde, in den Ritterstand einzutreten. Dies führte zur Trennung der Adelsschicht gegenüber den übrigen Schichten des Volkes. Der weltliche Adel, als sozialökonomisch und politisch herrschende Klasse, gewann an Selbstbewusstsein und es entstand eine Tendenz, eine eigene Kultur zu entwickeln, um ihre Selbstbestimmung zu bestätigen. Der Aufschwung des geistigen und literarischen Lebens des Adels in der Mitte des 11. Jahrhunderts hängt auch damit zusammen, das diese Generation im Mannesalter den ersten Kreuzzug erlebte. Das unterstützte in dem adeligen Menschen das Gefühl der eigenen Würde und Freiheit und veränderte dessen Hinstellung zu der Beziehung zwischen Gott und Mensch. So setzt sich auch die von der Feudalklasse getragene Kultur, die sich so entwickelte, mit den geistlichen Themen auseinander, doch sie war überwiegend weltlich orientiert und stand in einem Gegensatz zu der kirchlich-asketischen Ideologie. Als sich die weltliche Dichtung als solche instituierte, entstand die Notwendigkeit einer materiellen Förderung der Dichter. Diese Rolle übernahmen die vermögenden Feudalherren, die sich als einzige leisten konnten, die betreffenden Bedürfnisse und Erfordernisse zu finanzieren. Ihr Einfluss zeigte sich dann wesentlich in Themen- und Stoffwahl. So entwickelte sich an den Feudalhöfen die so genannte „feudalhöfische Dichtung“, die eine Vielfalt von Gattungen enthält. Besonderes beliebt war das große Epos, das Lied und didaktische Genres wie Spruch