LEADER-Aktionsgruppe Saalfeld-Rudolstadt E.V
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Regionale Entwicklungsstrategie für die Region Saalfeld-Rudolstadt „Heute gemeinsam an Morgen denken“ Wettbewerbsbeitrag zur Anerkennung als LEADER Region LEADER-Aktionsgruppe Saalfeld-Rudolstadt e.V. Preilipper Straße 1 07404 Rudolstadt / Schwarza Erstellt durch: Helk Ilmplan GmbH Kupferstraße 1, 99441 Mellingen Dipl.-Ing. Ines Kinsky Regionale Entwicklungsstrategie für die LEADER Region Saalfeld-Rudolstadt Langfassung Wettbewerbsunterlage Wettbewerbsbeitrag zur Anerkennung als LEADER Region LEADER-Aktionsgruppe Saalfeld-Rudolstadt e.V. Vorwort Der ländliche Raum des Landkreises Saalfeld-Rudolstadt bewirbt sich in Anknüpfung an die für das gleiche Gebiet erfolgreich geleistete Arbeit der Lokalen Aktionsgruppe Saalfeld-Rudolstadt e.V. als LEADER - Region für die Förderperiode 2007 – 2013. Die vorliegende Regionale Entwicklungsstrategie bestimmt Ziele und Handlungsfelder zur Entwicklung des ländlichen Raums und setzt durch die Beschreibung von Leitprojekten Schwerpunkte für die zielgerichtete Umsetzung der Entwicklungsziele. Die Leitprojekte spiegeln unsere regionale Identität wider und setzen an den Kernproblemen an. Die Region Saalfeld-Rudolstadt hat Anteil an den Naturparken Thüringer Schiefergebirge / Obere Saale und Thüringer Wald. Weite Teile von Natur und Landschaft sind geschützt. Die hochwertige Kulturlandschaft ist durch menschliche Nutzung entstanden. Bezogen auf die Thüringer Durchschnittswerte ist unsere Region durch einen hohen Waldanteil gekennzeichnet und verfügt gleichzeitig über einen vergleichsweise geringen Anteil an landwirtschaftlicher Nutzfläche. Für die Landwirtschaft anspruchsvolle naturräumliche Bedingungen haben zur Ausbildung eines hohen Grünlandanteils geführt. Wiesen, Weiden und Auen, die das einmalige Bild der Landschaft prägen, können auf lange Sicht nur durch eine flächendeckende, wirtschaftlich tragfähige Landwirtschaft erhalten bleiben. Das Leitprojekt KULTUR-LAND-WIRTSCHAFT mit den Teilprojekten Regionales Ökokonto und Landerhalt durch Nutzung zielt auf den Erhalt und die Sicherung landwirtschaftlicher Arbeitsplätze ab. Im Mittelpunkt steht die Grundforderung, landwirtschaftliche Nutzfläche als Produktionsgrundlage zu sichern. Das Teilprojekt Regionales Ökokonto kann aufgrund unserer besonderen Herangehensweise Beispielwirkung für andere Regionen entfalten. Die landschaftliche Vielfalt, der Reichtum des Naturraums, Dörfer und Städte mit lebendiger Geschichte und Kultur die zum Entstehen traditioneller Urlaubsregionen zwischen Rennsteig und Saale geführt haben, werden auch im Zeitraum 2007-2013 den Tourismus als wichtigen Teil der ländlichen Wirtschaft im Landkreis Saalfeld- Rudolstadt begründen. Weite Teile gehören als Geburtsland des Olitätenhandels zum Thüringer Kräutergarten. Die Wintersportgebiete am Rennsteig oder das Thüringer Meer mit dem Hohenwarte Stausee sind beliebte Urlaubsdestinationen in Thüringen. Unsere touristische Infrastruktur ist ausgesprochen vielfältig. Die regionale Entwicklungsstrategie hebt die Bezugnahme der Landwirtschaft auf die touristischen Besonderheiten als Chance zur Erschließung zusätzlicher Einnahmequellen hervor. Das Leitprojekt QUALITÄTSOFFENSIVE THÜRINGER WALD zielt auf eine effektive Wertschöpfung der touristischen Potentiale insbesondere im Bereich Landurlaub ab. Mit der Umsetzung konkreter Teilprojekte soll durch Vernetzung, Strukturierung und Bündelung von Vorhandenem eine Verbesserung der Angebotsqualität erreicht werden. Naturräumliche und geologische Gegebenheiten waren die Voraussetzung für die Herausbildung von bis heute prägendem Handwerk und Gewerbe. Der Landkreis Saalfeld-Rudolstadt ist bekannt für seine Glas-, Porzellan- und Schiefererzeugnisse. Schaubergwerke künden von den Traditionen als Bergbauregion. Der ländlichen Raum um die Städte Saalfeld, Rudolstadt und Bad Blankenburg ist jedoch auch durch neue Gewerbeansiedlungen wie zum Beispiel den revitalisierten Industriestandort Maxhütte Unterwellenborn geprägt. Die negative Tendenz der demografischen Entwicklung ist für uns, wie für andere Regionen Thüringens, zur entscheidenden Rahmenbedingung jeglicher Siedlungsentwicklung geworden. Arbeitsplätze im ländlichen Raum sind maßgebliches Kriterium bei der Wohnortwahl junger Familien. Die Leistungskraft der ländlichen Wirtschaft bedingt die Leistungsfähigkeit der kommunalen Haushalte. Die Stärkung der ländlichen Wirtschaft ist deshalb zentrales Anliegen der Regionalen Entwicklungsstrategie. Die naturräumlichen Gegebenheiten bieten gute Ausgangsbedingungen für die erfolgreiche Wertschöpfung erneuerbarer Energien. Das Leitprojekt ZUKUNFT DORF zielt mit dem Teilprojekt Wertschöpfung erneuerbarer Energien insbesondere auf die Diversifizierung der Landwirtschaft ab. Das Teilprojekt Netzwerk Ehrenamt soll zur Mobilisierung von bürgerschaftlichem Engagement beitragen und zu einer Qualifizierung der sozialen Netze in den ländlichen Wohnorten führen. Rudolstadt, den 23.10.2007 Regionale Entwicklungsstrategie für die LEADER Region Saalfeld-Rudolstadt Langfassung Wettbewerbsunterlage Inhalt Seite 1 Abgrenzung und Lage 1.1 Beteiligte Gebietskörperschaften 1 1.2 Begründung der Abgrenzung 1 2 Organisationsstruktur und Prozessorganisation 2.1 Struktur und Eignung der RAG 3 2.2 Regionalmanagement 3 2.3 Erarbeitung der Regionalen Entwicklungsstrategie 3 2.4 Organisation des LEADER Prozesses 4 3 Konsistenter Ansatz 3.1 Auswertung relevanter Planungen und Vorhaben 7 3.2 Darstellung der Ergebnisse und Erfahrungen des bisherigen LEADER Prozesses 12 4 Stärken, Schwächen, Chancen, Risiken 4.1 Darstellung regionaler Stärken und Schwächen sowie Chancen und Risiken 13 5 Entwicklungskonzept 5.1 Handlungsfelder und Ziele 24 5.2 Leitprojekte 30 KULTUR-LAND-WIRTSCHAFT zeitgemäße Flächennutzung zwischen Rennsteig und Saale 30 QUALITÄTSOFFENSIVE THÜRINGER WALD aus dem Vorhandenen mehr machen 38 ZUKUNFT DORF Wohnen und Arbeiten zwischen Rennsteig und Saale 46 6 Finanzplan LEADER Management 49 7 Erfolgskontrolle 50 Anlagen: 1 / Beteiligte Gebietskörperschaften mit Kenndaten 2 / Mitglieder des LEADER Vereins 3 / Übersicht der im Rahmen der Konzepterstellung beteiligten Akteure 4 / Übersicht AVP / AEP 5 / Zielstellung des Naturparks Thüringer Wald 6 / Ausgangsdaten und Prognoseaussagen als Grundlage der Erfolgskontrolle 7 / Anfrage und Antwort der tschechischen LEADER Region / Absichtserklärungen zur gebietsübergreifenden Zusammenarbeit mit der RAG Saale-Orla e.V. und der Leader Region Frankenwald/ Bayern Regionale Entwicklungsstrategie für die LEADER Region Saalfeld-Rudolstadt Langfassung Wettbewerbsunterlage 1 ABGRENZUNG UND LAGE 1.1 Beteiligte Gebietskörperschaften Abgesehen von der Stadt Lehesten ist der gesamte ländliche Raum des Landkreises Saalfeld-Rudolstadt mit einer Gesamtzahl von 63.682 Einwohnern (Bevölkerung am 31.12.2006 nach Veröffentlichung Thüringer Landesamt für Statistik) an der Wettbewerbsregion LEADER beteiligt Das Gebiet entspricht damit weitgehend der bisherigen LEADER+ Region. Die Stadt Lehesten hat sich der benachbarten RAG Saale-Orla angeschlossen. Gebietsübersicht Landkreis Saalfeld-Rudolstadt Bild-Quelle: Internetseite Landkreis Saalfeld-Rudolstadt Die Übersicht der beteiligten Gebietskörperschaften ist als Anlage 1 beigefügt . 1.2 Begründung der Abgrenzung Bezugnahme zum Fördergebiet LEADER + Die Region Saalfeld-Rudolstadt bewirbt sich in der weitgehend gleichen räumlichen Abgrenzung als Wettbewerbsregion für die neue LEADER Phase. Die Beibehaltung des LEADER Fördergebietes bildet die Voraussetzung dafür, dass Netzwerke, die im Rahmen der bisherigen LEADER Arbeit entstanden sind, zur zielgerichteten Umsetzung der Regionalen Entwicklungsstrategie auch in der neuen Förderperiode (2007-2013) genutzt werden können. Helk Ilmplan GmbH Kupferstraße 1, 99441 Mellingen Dipl.-Ing. Ines Kinsky Tel. 036453-86633 S. 1 Regionale Entwicklungsstrategie für die LEADER Region Saalfeld-Rudolstadt Langfassung Wettbewerbsunterlage Verknüpfung mit dem Regionalmanagement „Vom Rennsteig bis zur Saale“ Ein Großteil der ländlichen Städte und Gemeinden des Landkreises Saalfeld-Rudolstadt hat sich zur Kommunalen Arbeitsgemeinschaft „Vom Rennsteig bis zur Saale“ zusammengeschlossen und ein ILE-Regionalmanagement beauftragt. Da die Betrachtungsräume des Regionalmanagements und der LEADER Region fast deckungsgleich sind (Ö vgl. Tabelle Anlage 1), bildet die Regionale Entwicklungsstrategie für die LEADER Phase 2007-2013 gleichzeitig die konzeptionelle Grundlage für die Integrierte ländliche Entwicklung. Zugleich ergeben sich durch die Nutzung des Regionalmanagements deutliche Vorteile für die praktische Umsetzung und effektive Organisation des LEADER Prozesses. Geografische, wirtschaftliche und soziale Struktur Die Wettbewerbsregion umfasst den ländlichen Raum des Landkreises Saalfeld-Rudolstadt, der im Süden Thüringens liegt und hier an den weit nach Norden reichenden Landkreis Kronach im Freistaat Bayern angrenzt. Der Landkreis ist durch eine große Vielfalt an morphologischen, geologischen und klimatischen Bedingungen geprägt. Entsprechend abwechslungsreich zeigt sich die Kulturlandschaft in den einzelnen Teilräumen, deren Landschaftsbilder durch die Täler der Saale, Schwarza, Loquitz und Sormitz, die Orlasenke, die Vorgebirge des Muschelkalkes oder des Buntsandsteins und durch das Thüringer Schiefergebirge mit den Höhenlagen des Thüringer Waldes geprägt sind. Zwischen Bad Blankenburg und Saalfeld bildet der Gebirgsrand eine deutliche Steilstufe mit einem Höhenunterschied von etwa 300 m zum Vorland. Der höchste Punkt des Landkreises befindet sich am Rennsteig bei Piesau