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Bildung durchblicKT 2019 Analysen zur Bildungssituation im Landkreis Impressum

Herausgeber Landratsamt Kitzingen Bildungsbüro Kaiserstraße 4 97318 Kitzingen [email protected]

Verfasser Dr. Fabian Endres, Bildungsmanagement Frank Goßmann, Bildungsmonitoring

Druck Druckerei Hügelschäffer GmbH

Bildnachweis Titelseite: doucefleur – stock.adobe.com Grußwort (S.3): Atelier zudem Einleitung (S.5): Atelier Raffler, Susanne Goßmann

Hinweis zur Sprache Um eine bessere Lesbarkeit zu erzielen, werden übliche Formulierungen zur Gleichstellung von Frauen und Männern nicht durchgängig verwen- det. Die verwendeten Bezeichnungen gelten je- doch gleichermaßen für beide Geschlechter.

Stand September 2019

Weitere Informationen

Das Vorhaben „datenbasiertes kommunales Bildungsmanagement im Landkreis Kitzingen“ (FKZ 01JL1835) wird im Rahmen des Programms „Bildung integriert“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und dem Europäischen Sozialfonds gefördert. Ziel der Europäischen Union ist es, dass alle Menschen eine berufliche Perspektive erhalten. Der Europäische Sozialfonds (ESF) verbessert die Beschäftigungschancen, unterstützt die Menschen durch Ausbildung und Qualifizierung und trägt zum Abbau von Benachteiligungen auf dem Arbeitsmarkt bei. Mehr zum ESF unter: www.esf.de. Grußwort

Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser, ein wichtiger Leitgedanke meiner Arbeit ist: „Bildung hat Vor- Weil lebenslanges Lernen uns eben alle betrifft, gibt es seit rang“. So kann man mit Recht unseren Landkreis als Bildungs- diesem Jahr ein Bildungsbüro am Landratsamt: Bürger, Bil- landkreis bezeichnen: dungsanbieter sowie die kommunale Politik und Verwaltung sollen beim Thema Bildung unterstützt werden. Indem wir die Unsere Städte, Märkte und Gemeinden bieten wohnortnahe Bildung fördern, stellen wir sicher, dass unser Landkreis auch Bildungseinrichtungen von der Krippe über Kindergärten bis weiterhin attraktiv und lebenswert bleibt. Denn schließlich ist hin zu Grundschulen. Für ältere Kinder gibt es in unserem Bildung der Schlüssel zu beruflichem Erfolg, wirtschaftlicher Landkreis flächendeckend weiterführende Schulen. Diese bie- Unabhängigkeit sowie zu sozialer und politischer Teilhabe. ten nicht nur unseren Schülerinnen und Schülern eine hervor- ragende Lernumgebung. Auch aus den Nachbarlandkreisen Mit dieser Broschüre möchte ich Ihnen einen Überblick über pendeln zahlreiche Schülerinnen und Schülern täglich in den die Bildungslandschaft in unserem Landkreis an die Hand ge- Landkreis ein. Schließlich stellen die Unternehmen im Land- ben. Viel Freude beim Lesen! kreis verschiedenste Ausbildungsmöglichkeiten bereit.

Bildung findet aber selbstverständlich nicht nur in Kindergär- ten und Schulen statt. Ein Leben lang kann man sich in den vielen Vereinen und Verbänden, Büchereien, Museen, Kirchen Tamara Bischof oder den Volkshochschulen im Landkreis bilden. Landrätin des Landkreises Kitzingen

3 Inhalt

Einleitung...... 5 Entwicklung der Grundschülerzahlen...... 29 Ausländische Kinder an Grundschulen...... 30 Zusammenfassung...... 6 Übergänge nach der Grundschule...... 31 Rahmenbedingungen...... 6 Weiterführende Schulen...... 32 Frühkindliche Bildung...... 7 Schulpendlerströme...... 33 Schulen...... 8 Schulabschlüsse...... 34 Ausbildung ...... 10 Schulabgänger ohne Abschluss...... 35 Weitere Lernorte...... 11 Ausbildung...... 36 Erläuterungen...... 12 Einsteiger in Ausbildung...... 36 Vergleichslandkreise...... 12 Duale Ausbildung...... 37 Übersichtskarte der Gemeinden...... 13 Ausbildungsberufe...... 38 Auflösung von Ausbildungsverträgen...... 39 Rahmenbedingungen...... 14 Bevölkerungsentwicklung...... 14 Weitere Lernorte...... 40 Bevölkerungspyramide...... 15 Non-formale Bildungseinrichtungen...... 40 Bevölkerungsdichte...... 16 Büchereien...... 41 Einwohner nach Gemeindegrößen...... 17 Informelle Bildungsangebote...... 42 Künftige regionale Altersstruktur...... 18 Vereinsvielfalt...... 43 Entwicklung der Altersgruppen ...... 19 Bevölkerungstrend der Gemeinden...... 20 Altersstruktur der Gemeinden...... 21 Wirtschaftliche und Soziale Lage...... 22 Beschäftigungsstruktur...... 23

Frühkindliche Bildung...... 24 Kindertagesstätten und Auslastung...... 24 Entwicklung der Betreuungssituation...... 25

Schulen...... 26 Schulstandorte...... 26 Entwicklung der Schülerzahlen...... 27 Einschulung...... 28

4 Einleitung

Der vorliegende Analyseband Bildung durchblicKT ist die erste kulturelle Angelegenheiten und der Jugendhilfeplanung, aber Veröffentlichung des im Februar 2019 geschaffenen Bildungs- auch von Schulen und Gemeinden nutzen. Wertvolle Hinweise büros am Landratsamt Kitzingen. Die Aufgabe des Bildungs- und Informationen erhielten wir zudem von Kolleginnen und büros ist, Bürgerinnen und Bürger, Bildungsanbieter sowie Kollegen aus dem Sachgebiet Schulen, Sport, Schülerbeförde- die kommunale Politik und Verwaltung beim Thema Bildung rung, kulturelle Angelegenheiten, der Jugendhilfeplanung, der zu unterstützen und lebenslanges Lernen im Landkreis zu Fachaufsicht für Kintertagesstätten und dem Schulamt. Für all fördern. Das Sammeln, Auswerten, und Interpretieren von die Unterstützung möchten wir uns herzlich bedanken! Daten zur Bildungslandschaft sowie die Veröffentlichung der Ergebnisse sind wichtige Schritte zur Erfüllung dieser Aufgabe. Für einen schnellen Überblick schließt sich die Zusammenfas- Wir möchten einerseits die Öffentlichkeit über den Stand und sung mit den zentralen Ergebnissen und der Benennung mög- die Entwicklungen im Bildungsbereich informieren und an- licher Handlungsfelder an diese Einleitung an. Die Analysen dererseits eine solide Datengrundlage für bildungspolitische selbst beginnen mit den grundsätzlichen Rahmenbedingun- Entscheidungsträger bereitstellen. Diesen Zielen soll Bildung gen von Bildung, gefolgt von den verschiedenen Bildungssta- durchblicKT dienen. tionen im Lebenslauf: frühkindliche Bildung, Schulen, Ausbil- dung. Abschließend befassen wir uns mit weiteren Lernorten Um den Analyseband möglichst informativ und zugänglich für wie zum Beispiel Büchereien, Museen, Vereinen oder Fami- Sie, die Leserinnen und Leser, zu gestalten, setzen wir auf eine lienstützpunkten. bildliche Darstellung der Daten, ergänzt durch prägnante, er- läuternde Texte. Weil Zahlen immer nur im Verhältnis zu ande- Zwar liegen die Schwerpunkte dieses Berichts auf den Rah- ren Zahlen aussagekräftig sind, stellen wir die aktuellen Daten menbedingungen für Bildung und dem formalen Lernen, ins- entweder in ihrer zeitlichen Entwicklung dar oder aber im Ver- besondere auf den allgemeinbildenden und beruflichen Schu- gleich zu anderen Landkreisen bzw. Gemeinden. len. Nicht weniger wichtig für das Leben der Bürgerinnen und Bürger im Landkreis sind aber die Bereiche informaler und Der Analyseband basiert vornehmlich auf Daten der statisti- non-formeller Bildung, die in künftigen Veröffentlichungen schen Ämter des Bundes und Bayerns. Zusätzlich konnten wir daher ein stärkeres Gewicht erhalten sollen. Daten des Sachgebiets Schulen, Sport, Schülerbeförderung,

Dr. Fabian Endres Frank Goßmann

5 Zusammenfassung

Rahmenbedingungen

Ergebnisse Schlussfolgerungen und mögliche Handlungsfelder

• Durch einen positiven Wanderungssaldo und →→In den nächsten Jahren ist mit einer weiterhin leicht steigende Geburtenzahlen ist die Bevölke- leicht wachsenden Bevölkerung im Landkreis zu rung in den letzten Jahren gewachsen. (S. 14) rechnen.

• Die Bevölkerungsgruppe der über 65-Jährigen →→Der Bedarf an Angeboten der Seniorenbildung wird stark anwachsen. (S. 18, S. 19, S. 21) wird steigen.

• Innerhalb der kommenden 10 Jahre werden ent- →→Einige Gemeinden müssen Ihre Planungen im gegen dem positiven Bevölkerungstrend im Land- Bildungsbereich auf voraussichtlich sinkende kreis insgesamt einige Gemeinden schrumpfen. Einwohnerzahlen einstellen. (S. 20)

• Die Arbeitslosenquote ist niedrig und weiter →→Kurzfristig dürfen die Anstrengungen nicht nach- rückläufig. In den jüngsten Jahren verblieb die lassen, Eltern in Hartz IV-Haushalten in Arbeit zu SGB II-Quote bei den unter 18-Jährigen auf ver- bringen, um die Bildungschancen ihrer Kinder zu gleichsweise niedrigem Niveau. (S. 22) erhöhen. Langfristig muss das Ziel sein, alle so zu bilden, dass sie wirtschaftlich auf eigenen Beinen stehen können.

• Charakteristisch für die Beschäftigungsstruktur →→Die naturbezogene Wirtschaftsstruktur des im Landkreis sind die vergleichsweise große Be- Landkreises erfordert Bildungsangebote in den deutung der Landwirtschaft und des Handels, Bereichen Umwelt und Nachhaltigkeit, um den Verkehrs und Gastgewerbes. (S. 23) Herausforderungen des Klimawandels zu begeg- nen.

6 Zusammenfassung

Frühkindliche Bildung

Ergebnisse Schlussfolgerungen und mögliche Handlungsfelder

• Etwa 15 Prozent der Einwohner leben in Gemein- →→Um Ortschaften ohne Kindertagesstätte für jun- deteilen ohne einen Kindergarten, ca. 21 Prozent ge Familien attraktiv zu gestalten, brauchen sie ohne eine Krippe. (S. 24) einen guten Zugang zu Einrichtungen in Nach- barortschaften.

• In einigen Gemeinden werden rechnerisch mehr Kinder betreut als genehmigte Plätze vorhanden sind. (S. 24, S. 25) →→Für die kommenden Jahre scheint eine Anpas- sung der Anzahl der genehmigten Plätze an die • In den vergangenen Jahren sind sowohl die Zahl Entwicklung der Kinderzahl besonders wichtig zu der Betreuungsplätze als auch die der betreuten sein. Andernfalls könnte es zunächst zu Engpäs- Kinder merklich gewachsen. (S. 25) sen bei den genehmigten Plätzen und später zu einem Überangebot kommen. Zusätzlich kommt • In den kommenden Jahren ist nach einem kurzen es aufgrund der Einführung des Einschulungskor- Anstieg wieder mit einem Rückgang der Kinder- ridors zu größeren Planungsunsicherheiten. zahl unter 6 Jahren zu rechnen. (S. 19)

• Der Anteil von Kindern mit Migrationshinter- →→Der Anteil der Kinder mit einem potentiellen grund ist in den vergangenen Jahren gestiegen. Sprachförderbedarf ist gestiegen. (S. 25)

7 Zusammenfassung

Schulen

Ergebnisse Schlussfolgerungen und mögliche Handlungsfelder

• Die Schulen im Landkreis liegen dezentral, so →→Die Auswirkungen weiter Schulwege können dass eine gute Versorgung in der Fläche gegeben durch eine gute ÖPNV-Anbindung abgefedert ist. Nur an der östlichen Grenze des Landkreises werden. sind die Schulwege etwas weiter. (S. 26)

• Die Schülerzahlen an den weiterführenden Schu- len sind rückläufig. Die Grundschulen gewinnen wieder Schülerinnen und Schüler hinzu. (S. 27)

• In den kommenden Jahren ist mit einem Zuwachs der Kinder im Grundschulalter zu rechnen. In der Folge wird auch die Zahl der Kinder und Jugend- lichen im Sekundarschulalter steigen. (S. 19)

• Das Gymnasium ist die beliebteste Schulform im Landkreis. Realschulen haben in den vergange- nen Jahren deutlich zu Lasten der Mittelschulen hinzugewonnen. (S. 27)

• Der Landkreis ist 2017 Spitzenreiter bei regulä- →→Ein hoher Anteil regulärer Einschulungen bzw. ren Einschulungen in Bayern. (S. 28) ein niedriger Anteil später Einschulungen senkt die Auslastung der Kindertagesstätten.

• Am häufigsten wechseln Grundschüler auf das Gymnasium. Die Übertrittsquoten sind seit 2007 gestiegen. Noch deutlicher ist der Anstieg bei den Realschulen. Dafür sind die Übertrittsquo- ten auf die Mittelschule stark zurückgegangen. (S. 31)

8 Zusammenfassung

Schulen

Ergebnisse Schlussfolgerungen und mögliche Handlungsfelder

• An Grund-, Mittel- und Förderschulen sowie an →→Die Entwicklung weist auf einen gestiegenen Be- der Wirtschaftsschule ist der Anteil der Auslän- darf an Sprachförderung an diesen Schulen und der in den vergangenen Jahren deutlich gestie- deren große Bedeutung für die Integration Neu- gen. (S. 27) zugewanderter hin.

• Der Ausländeranteil an den Grundschulen im Landkreis entspricht mit knapp 12 Prozent dem bayerischen Durchschnitt. Die Hälfte der Auslän- der sind EU-Bürger, etwa ein Drittel kommen aus Kriegsgebieten im Nahen und Mittleren Osten. (S. 30)

• Unter allen Landkreisen in Unterfranken und in →→Im Landkreis gibt es eine sehr gute Versorgung der unmittelbaren Nachbarschaft weist Kitzingen mit Realschulen und Gymnasien, die auch auf Ju- die mit Abstand meisten Einpendler an Gymna- gendliche anderer Landkreise attraktiv wirkt. sien und Realschulen auf. Gleichzeitig gibt es nur wenige Auspendler. (S. 33)

• An allgemein bildenden Schulen machen immer mehr Schülerinnen und Schüler Abitur, immer weniger den Mittelschulabschluss. An den beruf- lichen Schulen machen immer mehr Schülerin- nen und Schüler einen Hauptschulabschluss. (S. 34)

• Der Landkreis weist eine wieder steigende Zahl →→Die Schulen des Landkreises waren lange erfolg- an Schulabgängern ohne Abschluss auf. Gefähr- reicher als andere, Abgänge ohne Abschluss zu det sind vor allem ausländische Schülerinnen vermeiden. An diese Erfolge gilt es anzuknüp- und Schüler. (S. 35) fen, da Schulabgänger ohne Abschluss äußerst geringe Ausbildungs- und Arbeitsmarktchancen haben.

9 Zusammenfassung

Ausbildung

Ergebnisse Schlussfolgerungen und mögliche Handlungsfelder

• Die Zahl der Neueintritte in eine duale Berufs- →→Im Bereich der beruflichen Bildung gewinnt das ausbildung ist seit dem Berufsschuljahr 2007/08 Studium zunehmend an Bedeutung zu Lasten rückläufig und liegt unter dem Niveau vergleich- der dualen Ausbildung. Die Betriebe in Kitzingen barer Landkreise. Demgegenüber stieg Zahl der müssen noch stärker als andernorts damit rech- Studierenden, die im Landkreis ihre Hochschul- nen, freie Ausbildungsplätze nicht besetzen zu zugangsberechtigung erworben haben, schneller können. als in den vergleichbaren Landkreisen. (S. 36)

• Die Zahl der Ausbildungen sank zwischen 2007 und 2017 um knapp 16 Prozent. (S. 37)

• Die Zahl der Jugendlichen und jungen Erwach- →→Der rückläufige Trend bei der dualen Ausbildung senen wird in den kommenden Jahren weiter wird vermutlich weiter anhalten. zurückgehen. Gleichzeitig strebt ein größerer Anteil der Schülerinnen und Schüler eine Hoch- schulzugangsberechtigung an. (S. 19, S. 34)

• Die meisten Auszubildenden erlernen einen Beruf im Bereich Industrie und Handel oder im Handwerk. (S. 37)

• Die Anteile der verschiedenen Berufsgruppen an den Ausbildungsplätzen sind seit 2007 weitge- hend stabil geblieben. (S. 37)

• Im Landkreis werden Ausbildungsverträge häu- →→Um Vertragsauflösungen zu vermeiden, könnten figer aufgelöst als im bayerischen Durchschnitt. weitere Maßnahmen zur Unterstützung der indi- Dies gilt für alle Wirtschaftsbereiche mit Ausnah- viduellen Ausbildungs- und Berufswahl hilfreich me der Landwirtschaft. (S. 39) sein.

10 Zusammenfassung

Weitere Lernorte

Ergebnisse Schlussfolgerungen und mögliche Handlungsfelder

• Im Landkreis gibt es 20 Bibliotheken, 40 Museen, →→Im Landkreis existieren vielfältige Angebote im 2 Volkshochschulen mit mehreren Außenstellen Bereich non-formaler Bildung. und 4 Familienstützpunkte. (S. 40)

• Die Anzahl der aktiven Nutzerinnen und Nutzer von Büchereien geht leicht zurück. (S. 41)

• Es gibt etwa 1.200 Organisationen, Vereine und →→Auch im Bereich der informellen Bildung gibt es Gruppen im Landkreis. Am häufigsten finden viele Angebote, die sich flächendeckend auf den sich Sportvereine, Hilfsorganisationen (z.B. Feu- gesamten Landkreis erstrecken. erwehr, BRK), Musikvereine und kirchliche Grup- pen (z.B. katholischer Frauenbund). Räumlich gesehen sind Hilfsorganisationen am weitesten verbreitet. (S. 42, S. 43)

11 Erläuterungen

Vergleichslandkreise

Im Folgenden werden auch Vergleiche zwischen dem Land- zwölf Vergleichslandkreise gegenübergestellt, um die Ergeb- kreis Kitzingen mit den sogenannten Vergleichslandkreisen nisse für den Landkreis Kitzingen besser einordnen zu können. angestellt. Dabei wird Kitzingen dem Durchschnittswert der Diese Landkreise ähneln dem Landkreis Kitzingen hinsichtlich Bevölkerungszahl, Bevölkerungsentwicklung, Anteil der Bevöl- kerung unter 18 Jahren, Anteil der Bevölkerung über 65 Jahre, Ausländeranteil, Wanderungssaldo der 18- bis 25-Jähri- gen, Arbeitslosenquote, Steuereinnahmen und Bevölke- rungsdichte. Die Ähnlichkeit wurde mit Hilfe eines ge- eigneten statistischen Verfahrens (Clusteranalyse) ermittelt. Außerdem wurden nur Landkreise aus- gewählt, die nicht direkt an eine kreisfreie Stadt grenzen, da kreisfreie Städte in der Regel eine Zentrumsfunktion im Bildungsbereich be- sitzen.

Strukturell ähnliche Landkreise in Bayern Quelle: Daten der statisti- schen Ämter des Bundes und der Länder (eigene Berechnungen)

Landkreis Kitzingen Vergleichslandkreise

Hinweis: Die geographischen Daten für die Karten in diesem Band stammen von der Bayeri- schen Vermessungsverwaltung und von OpenStreetMap.

12 Erläuterungen

Übersichtskarte der Gemeinden

Zur räumlichen Veranschaulichung der Analyseergebnisse auf Gemeindeebene zu ermöglichen, zeigt die unten stehende werden auch Karten des Landkreises und seiner Gemeinden Grafik die Landkreiskarte einschließlich der Gemeindenamen. gezeigt. Aus Gründen der Übersichtlichkeit sind dort keine Ge- Für eine leichtere Orientierung sind hier zusätzlich noch die meindenamen enthalten. Um eine Zuordnung der Ergebnisse Grenzen der benachbarten Landkreise angedeutet.

Gemeinden im Landkreis Kitzingen

Würzburg

Bamberg

Neustadt a.d.Aisch -Bad Windsheim

13 Rahmenbedingungen

Bevölkerungsentwicklung

Die Bevölkerungsentwicklung des Landkreises Kitzingen in Geburtenüberschuss. Binnen zehn Jahren erhöhte sich so die den vergangenen Jahren ist durch zwei deutliche Wachstums- Bevölkerungszahl um 6.000 Einwohner. Zu einem zweiten An- phasen gekennzeichnet. Anfang der 1990er Jahre übertraf stieg kam es, auch bedingt durch den Zuzug von Flüchtlingen, die Zahl der Zuzüge, verstärkt durch den Fall der Mauer und ab 2011. Diese Zuwanderung glich die negative Geburtenbi- den Kriegen auf dem Balkan, die Zahl der Fortzüge deutlich. lanz aus und hob den Landkreis erstmals über die 90.000 Ein- Gestützt wurde diese Entwicklung durch einen anhaltenden wohner-Schwelle an. Bevölkerungsent- wicklung im Land- kreis Kitzingen (1987 bis 2018)

Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik

Deutsche Ausländer

Wanderungsbewe- gungen und natür- liche Bevölkerungs- entwicklung (1987 bis 2017)

Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik

Zuzüge Geburten Fortzüge Todesfälle Wanderungssaldo Geburtenbilanz

14 Rahmenbedingungen

Bevölkerungspyramide

Altersverteilung der Bevölkerung (2018)

Quelle: Auskunft der Gemeinden

Vergleich mit Bayern

Quelle: Auskunft der Gemeinden, Bayerisches Landesamt für Statistik

Männlich Weiblich

Aufgrund der geburtenstarken Jahrgänge in den 1950ern und 1960ern sind wie in anderen Kommunen die 50- bis 60-Jäh- Männlich (BY) Weiblich (BY) rigen im Landkreis deutlich überrepräsentiert. Die jüngeren Männlich (KT) Weiblich (KT) Jahrgänge sind aufgrund des Pillenknicks ab 1965 tendenzi- ell immer schwächer besetzt. Erst bei der Gruppe der unter Zehnjährigen sind Anzeichen für ein Ende der stetigen Bevöl- Verglichen mit dem Durchschnitt in Bay- kerungsabnahme oder gar für eine mögliche Trendumkehr ern ist insbesondere die männliche Be- erkennbar. Männer sind in den meisten Altersgruppen in der völkerung im Schnitt etwas älter. Überzahl, erst ab einem Alter von 77 Jahren überwiegt der Frauenanteil den der Männer.

15 Rahmenbedingungen

Bevölkerungsdichte

Die Bevölkerungsschwerpunkte im Landkreis liegen entlang sondere am und im . Im Steigerwald um Geisel- des Mains sowie in den Gemeinden östlich von Kitzingen auf wind finden sich viele sehr kleine Ortsteile mit zweistelliger der Achse von bis . Dünner besiedelt Bevölkerungszahl. sind grundsätzlich die Randbereiche des Landkreises, insbe-

Bevölkerungsdichte im Landkreis Kitzingen nach Schweinfurt Gemarkungen (2018) Quelle: Angaben der Gemein- den, Amtliches Ortsverzeichnis 1987, eigene Berechnungen

Würzburg

Bamberg

Neustadt a.d.Aisch -Bad Windsheim

16 Rahmenbedingungen

Einwohner nach Gemeindegrößen

Welche Bildungsangebote vor Ort verfügbar sind, hängt maß- Größte Gemeinde im Landkreis ist die Große Kreisstadt Kit- geblich von der Größe des Gemeindeteils ab. Etwa 25 Prozent zingen mit insgesamt über 21.000 Einwohnern, gefolgt von der Landkreisbevölkerung wohnt in Gemeindeteilen mit mehr mit 8.800 und mit 7.000 Einwohnern. 14 als 4.000 Einwohnern, knapp 20 Prozent in Gemeindeteilen Gemeinden bestehen aus nur einem Ortsteil (mit über 20 Ein- mit mehr als 2.000 Einwohnern. Immerhin etwa 34 Prozent wohnern), die verbleibenden 17 Gemeinden haben im Schnitt wohnen dagegen in Gemeindeteilen mit weniger als 1.000 6 Ortsteile. Einwohnern. Verteilung der Bevölkerung nach Gemeindeteilgrößen

Quelle: Bayerisches Landes- amt für Statistik, Amtliches Ortsverzeichnis 1987, eigene Berechnungen

Hinweis: Kitzingen, Etwas- hausen und Kitzingen-Sied- lung sowie Stadtschwarzach, Münsterschwarzach und Gerlachshausen werden in der Darstellung jeweils als ein Ge- meindeteil geführt.

Einwohnerzahlen der Gemeinden

Quelle: Angaben der Gemeinden, eigene Berechnungen

17 Rahmenbedingungen

Künftige regionale Altersstruktur

Die Altersstruktur im Landkreis verändert sich verglichen mit 2028 wird das Verhältnis bei 25,9 Prozent zu 17,5 Prozent lie- Unterfranken und benachbarten Landkreisen relativ stark. Der gen. Vergleichbare Veränderungen sind in den Landkreisen Anteil der älteren Bevölkerung über 65 Jahren steigt im Ver- Achaffenburg, , , Haßberge und Neu- hältnis zum Anteil der unter 18-Jährigen zwischen 2018 und stadt a.d. Aisch-Bad Windsheim zu erwarten. Vorrangig in den 2028 an. 2018 lagen die jeweiligen Anteile bei 20,6 Prozent kreisfreien Städten sind diese altersstrukturellen Veränderun- (über 65-Jährige) zu 16,3 Prozent (unter 18-Jährige). Im Jahr gen geringer ausgeprägt.

Vorhergesagte Veränderung der Verglichen mit den Älteren sinkt der Anteil der Jungen sehr stark Alterszusammensetzung von 2018 auf 2028 in Unterfranken Verglichen mit den Älteren sinkt der Anteil der Jungen stark und benachbarten Landkreisen Verglichen mit den Älteren sinkt der Anteil der Jungen moderat Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik Verglichen mit den Älteren sinkt der Anteil der Jungen leicht Verglichen mit den Älteren steigt der Anteil der Jungen leicht

18 Rahmenbedingungen

Entwicklung der Altersgruppen

Tatsächliche und vorhergesagte Entwicklung von bildungsrele- vanten Altersgruppen (2018 bis 2036)

Quellen: Bayerisches Landesamt für Statistik, Kleinräumige Bevölkerungs- unter 1 Jahr projektion MODUS 2017 (Variante 3 für die un- 1 bis unter 3 Jahre ter 1- bis unter 10-Jährigen, Variante 2 für die höheren Altersgruppen) 3 bis unter 6 Jahre 6 bis unter 10 Jahre

10 bis unter 18 Jahre Tatsächliche Entwicklung 18 bis unter 27 Jahre Prognose

Die vorhergesagte Entwicklung bestimmter Altersgruppen gibt Anhaltspunkte über Bildungsbedarfe in der Zukunft. Wäh- rend die Zahlen der Kinder unter 3 Jahren stagnieren werden, wird es bei Kindern im Kindergartenalter in den nächsten Jah- ren zu einem leichten, vorübergehenden Anstieg kommen. Deutlicher und nachhaltiger wird der Zuwachs bei Kindern im Grundschulalter ausfallen. Die Zahl der Kinder und Jugendli- chen im Alter der Sekundarstufe und Berufsschulpflicht wird zunächst zurückgehen, zur Mitte der 2020er hin jedoch deut- lich steigen. Der starke Rückgang der Bevölkerung zwischen 18 und 26 Jahren wird bis etwa 2030 anhalten. Die Anzahl der 27- bis 64-Jährigen wird etwas zurückgehen, wohingegen die Anzahl der über 64-Jährigen deutlich steigen wird.

Hinweis: MODUS hat 3 verschiedene Prognosen mit unterschiedliche An- nahmen erstellt. Variante 3 wurde 27 bis unter 45 Jahre für die jüngeren Gruppen gewählt, um die gestiegenen Geburtenzahlen 45 bis unter 65 Jahre zu berücksichtigen. Für die höheren Altersgruppen wurde die Variante 2 65 bis unter 75 Jahre herangezogen, die die aktuelle Ent- wicklung in die Zukunft fortschreibt. 75 Jahre und älter 19 Rahmenbedingungen

Bevölkerungstrend der Gemeinden

Die Prognosen für die Bevölkerungsentwicklung in den 31 Ge- ten anderen Gemeinden des Landkreises bleibt die Bevölke- meinden des Landkreises fallen sehr unterschiedlich aus. Ein rungszahl stabil oder wächst nur leicht. merklicher Bevölkerungsrückgang wird Sulzfeld vorhergesagt. Zu beachten ist aber, dass Bevölkerungsprognosen immer mit Dort sollen im Jahr 2028 3,5 Prozent weniger Einwohner leben einem gewissen Grad an Unsicherheit behaftet sind. Stellt man als heute. auf der gegenüberliegenden Mainseite nun Prognosen für kleine Gebietskörperschaften mit wenigen kann sich hingegen auf einen Bevölkerungszuwachs freuen. tausend Einwohnern an, so können kleine Veränderungen in Um 4,7 Prozent soll die Einwohnerzahl zulegen. In den meis- den Ausgangsbedingungen, wie der Wegzug einiger weniger kinderreicher Familien, erhebliche Auswirkungen auf die vor- hergesagten Werte haben. Auch beruhen Prognosen auf Schweinfurt Annahmen zu Wanderungs- und Fortpflanzungsverhal- ten, die sich nicht in jedem Fall einstellen müssen.

Vorhergesagte Bevöl- kerungsveränderung Würzburg zwischen den Jahren 2018 und 2028

Bamberg Quelle: Modus 2017, eige- ne Berechnung auf Basis der Variante 2 (Fortschrei- bung aktueller Werte und Entwicklungen)

Neustadt a.d.Aisch -Bad Windsheim

20 Rahmenbedingungen

Altersstruktur der Gemeinden

Vorhergesagte Veränderung Die Alterszusammensetzung in den Gemeinden wird sich bis 2028 deutlich ändern. Ent- des Anteils älterer und jünge- spricht heute der Anteil der über 65-Jährigen in etwa demjenigen der unter 20-Jährigen, wird rer Einwohner zwischen 2018 2028 in allen Gemeinden die Zahl der älteren die Zahl der jüngeren Einwohner übertreffen. und 2028 Die Zahl der älteren Bürgerinnen und Bürger steigt dabei in der Regel stärker als die Zahl Quelle: Angaben der Gemeinden, der Jungen sinkt, da die „geburtenstarken Jahrgänge“ ins Rentenalter gelangen. In einigen Modus 2017, eigene Berechnung Gemeinden wie Rüdenhausen sind die vorhergesagten Veränderungen der Bevölkerungszu- auf Basis der mittleren Variante (Fortschreibung aktueller Werte sammensetzung deutlich; lediglich in ändert sich kaum etwas. und Entwicklungen)

21 Rahmenbedingungen

Wirtschaftliche und Soziale Lage

Entwicklung des Brutto- Die wirtschaftliche und soziale inlandprodukts je Einwoh- Lage bestimmt maßgeblich, wel- ner/in (2000 bis 2016) che Bildungsangebote Kommu- nen zur Verfügung stellen können Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik und wie viel Geld privaten Haus- halten für Bildungszwecke zur Verfügung steht. Die wirtschaft- liche Lage im Landkreis Kitzingen ist für einen Kreis abseits der gro- ßen Ballungszentren recht gut. Insbesondere die Arbeitslosen- quote ist unterdurchschnittlich. In den jüngsten Jahren liegt die Quote der SGB II-Bezieher unter Entwicklung der Arbeitslo- 18 Jahren auf einem vergleich- senquote (2001 bis 2018) bar niedrigen Niveau wie die der Quelle: Bayerisches Landesamt Vergleichslandkreise. Leider wir- für Statistik ken sich seit 2015 die sinkenden Arbeitslosenquoten nicht auf die SGB II-Quote der unter 18-Jähri- gen aus.

Landkreis Kitzingen Entwicklung der SGBII- Unterfranken Quote bei den unter 18-Jährigen (2004 bis 2018) Bayern

Quelle: Bundesagentur für Vergleichslandkreise Arbeit

22 Rahmenbedingungen

Beschäftigungsstruktur

Beschäftigte nach Wirt- schaftszweigen (2018)

Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik Land- und Forstwirtschaft, Fischerei

Der Landkreis Kitzingen mit seiner Vielzahl an Sonderkulturen weist einen vergleichsweise hohen Anteil an Beschäftigten Produzierendes in der Land- und Forstwirtschaft auf. Auch der Bereich des Gewerbe Handels, Verkehrs und Gastgewerbes ist im Landkreis stärker vertreten als in den zum Vergleich herangezogenen Gebieten. Verglichen mit Unterfranken und Bayern nimmt auch das pro- duzierende Gewerbe eine bedeutendere Rolle bei der Bereit- stellung von Arbeitsplätzen ein. Im Gegenzug ist der Anteil an Beschäftigten im Bereich der Unternehmensdienstleistungen Handel, Verkehr, niedriger, auch im Vergleich zur Gruppe der Vergleichsland- Gastgewerbe kreise.

Unternehmens- dienstleistungen

Landkreis Kitzingen Öffentliche und Unterfranken private Bayern Dienstleistungen Vergleichslandkreise

23 Frühkindliche Bildung

Kindertagesstätten und Auslastung

In jeder Gemeinde gibt es mindestens eine Kindertagesstät- über Hortgruppen (sieben). 16 Einrichtungen haben nur Kin- te, häufig auch mehrere verteilt auf verschiedene Ortsteile. In dergartengruppen. sieben Gemeindeteilen gibt es mehr als eine Kindertagesstät- Ein möglicher Hinweis auf ein Betreuungsplatzdefizit in einer te. Etwa 15 Prozent der Einwohner leben in Gemeindeteilen Gemeinde ist die prozentuale Auslastung der Einrichtungen. ohne einen Kindergarten, ca. 21 Prozent ohne eine Krippe. Wie die Graphik zeigt, stoßen die Kindertagesstätten in eini- Die meisten Kindertagesstätten (44) verfügen sowohl über gen Gemeinden an ihre Kapazitätsgrenzen. Vor dem Hinter- Krippen- als auch Kindergartengruppen, einige zusätzlich auch grund steigender Kinderzahlen in den nächsten Jahren wer- den vielerorts zusätzliche 1 Kindertagesstätte Kapazitäten geschaffen. Schweinfurt 2 Kindertagesstätten Etwa 35 Prozent der Kin- 3 Kindertagesstätten dertagesstätten bauen ihre Räumlichkeiten der- 7 Kindertagesstätten zeit aus oder haben sie vor Kurzem ausgebaut. Würzburg Kindertagesstätten - Verteilung und Auslas- Bamberg tung (2019) Quelle: Betreuungs- datenbank des Landkreises Kitzingen, Bayerisches Landesamt für Statistik

Hinweis: Die Auslastungen sind für die Betreuung der 0- bis 14-Jährigen be- rechnet. Für die einzelnen Unter 85 Prozent Altersbereiche (Krippe, Kindergarten, Hort) 85 bis unter 90 Prozent können die Auslastungen abweichen. 90 bis unter 95 Prozent 95 Prozent und mehr Anzahl der Kindertagesstät- ten mit folgenden Angebo- ten:

Kindergarten, Krippe 44 Neustadt a.d.Aisch Kindergarten 16 -Bad Windsheim Kindergarten, Krippe, Hort 7 Kindergarten, Hort 1 Krippe 2 (Hort) 2 24 Frühkindliche Bildung

Entwicklung der Betreuungssituation

In den vergangenen Jahren ist Genehmigte Plätze und be- die Zahl der betreuten Kinder treute Kinder (2007 bis 2019) im Alter zwischen 0 und 14 Quelle: Bayerisches Landesamt Jahren etwas stärker gewach- für Statistik sen als die Zahl der geneh- migten Plätze im Landkreis. Der Anstieg bei den betreuten Kindern ist zum einen auf die leicht gestiegenen Geburten- zahlen, zum anderen auf den vermehrten Zuzug auch aus- ländischer Kinder zurückzu- führen. Die Auslastung der Kinder- tagesstätten im Zeitverlauf Auslastung nach Gemein- den (2007 bis 2019) zeigt, dass die große Mehrheit der Gemeinden im Rahmen Quelle: Bayerisches Landesamt der genehmigten Plätze ge- für Statistik blieben ist. Gleichzeitig wird deutlich, dass in einigen Ge- meinden die Kapazitäten kurz- fristig überschritten wurden. Trotz steigender Betreuungs- zahlen hat der Landkreis bei den Drei- bis unter Sechsjäh- rigen die niedrigste Betreu- ungsquote in Unterfranken. Anteil von Kindern mit Mig- rationshintergrund (2007 bis 2019)

Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik

25 Schulen

Schulstandorte

Im Landkreis Kitzingen gibt es 18 Grundschulen mit teilweise Die Verteilung der Schulen folgt der Bevölkerungsverteilung mehreren Standorten, acht Mittelschulen, sechs Realschulen, im Landkreis, mit dem Großteil der Schulen in Gemeinden am fünf Gymnasien, eine Wirtschaftsschule sowie zwei Förderzen- oder in der Nähe des Mains. tren. Weiterhin gibt es eine Berufliche Oberschule (FOSBOS), eine Berufsschule mit Standorten in Kitzingen und, außerhalb des Landkreises, in Ochsenfurt, zwei Berufsfachschulen an der Klinik Kitzinger Land sowie die Landwirtschaftsschule. Standorte allgemeinbildender und beruflicher Schulen im Schweinfurt Landkreis Kitzingen

Quelle: Schulverzeichnis des Landratsamts

Würzburg

Bamberg

Grundschule Grundschule (weiterer Standort) Mittelschule Realschule Wirtschaftsschule Gymnasium Gymnasium (Außenstelle) Förderschule Berufliche Oberschule (FOSBOS) Berufsschule Berufsschule (weiterer Standort) Landwirtschaftsschule Neustadt a.d.Aisch Berufsfachschule -Bad Windsheim

26 Schulen

Entwicklung der Schülerzahlen

Die Schülerzahlen an den allgemeinbildenden Schulen im gen Jahren, dank steigender Geburtenzahlen und vermehr- Landkreis sind insgesamt rückläufig. Die Entwicklung in den ter Zuwanderung, zaghaft im Steigen begriffen. Auch an den vergangenen Jahren verlief allerdings zwischen den einzel- Mittelschulen hat sich der Rückgang verlangsamt, was unter nen Schularten recht uneinheitlich. Am frühesten machte anderem daran liegt, dass neuzugewanderte Jugendliche sich der Geburtenrückgang an den Grundschulen bemerkbar. überdurchschnittlich häufig die Mittelschule besuchen. Damit Nachdem diese seit der Jahrtausendwende kontinuierlich an leisten die Mittelschulen den Großteil der Integrationsarbeit. Schülern verloren haben, sind die Schülerzahlen seit weni- Entwicklung der Schülerzahlen an allgemeinbildenden Schulen im Landkreis Kitzingen (1998/99 bis 2018/19)

Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik

Entwicklung des Ausländeranteils an allgemeinbildenden Schulen im Landkreis Kitzingen (2002/03 bis 2017/18)

Quelle: Bayerisches Lan- desamt für Statistik

Grundschule Förderschule Mittelschule Realschule Wirtschaftsschule Gymnasium

27 Schulen

Einschulung

Im Schuljahr 2017/18 war der Landkreis Kitzingen Spitzenrei- Diese niedrige Quote beruht auf einer intensiven Elternbera- ter bei den regulären Einschulungen. In keinem anderen Kreis tung und einer engen Zusammenarbeit zwischen Kindergär- in Bayern wurden mehr Kinder regulär mit sechs Jahren ein- ten, Grundschulen und Eltern. So soll sichergestellt werden, geschult! Entsprechend geringer fiel der Anteil der später ein- dass jedes Kind in der Schule entwicklungsgerecht gefördert geschulten Kinder aus. Die Quote liegt in Kitzingen nur etwa und nicht unter- oder überfordert wird. Es bleibt abzuwarten, halb so hoch wie der bayerische Durchschnitt. inwieweit sich die Einführung des Einschulungskorridors auf das Einschulungsverhalten im Landkreis auswirken wird.

Alter der Grundschüler bei der Einschulung (2017)

Quelle: KIS

28 Schulen

Entwicklung der Grundschülerzahlen

Der jahrelange Rückgang bei den Grundschülerzahlen zeigt Erfreulicherweise deutet sich an den meisten Schulen ein sich an allen Grundschulen im Landkreis. Das Ausmaß unter- Ende des Rückgangs an. An einigen Schulen gibt es sogar An- scheidet sich aber zwischen den einzelnen Sprengeln mitunter zeichen für eine Trendwende. An immerhin zehn Grundschu- erheblich. Während manche Schulen einen Rückgang um bei- len übertreffen die Schülerzahlen im Schuljahr 2018/19 den nahe die Hälfte zu verkraften hatten, fiel er an anderen Stand- Durchschnitt der vorangegangenen fünf Jahre. orten moderater aus.

Entwicklung der Schüler- zahl an den Grundschulen im Landkreis Kitzingen (1998 bis 2018)

Dettelbach Quelle: Bayerisches Landes- amt für Statistik, Angaben der Schulen, eigene Berechnung

Kitzingen, Siedlung

Kitzingen, Stadt

Markt Einersheim Marktbreit Schwarzach

Sommerach Volkach Wiesentheid

29 Schulen

Ausländische Kinder an Grundschulen

Ein Ausländeranteil von 11,6 Prozent an den Grundschulen Eine Hälfte der ausländischen Schülerschaft an den Grund- im Landkreis Kitzingen entspricht ziemlich genau dem baye- schulen im Landkreis sind damit junge Bürgerinnen und Bür- rischen Durchschnitt. Die größte ausländische Nationalität gern der Europäischen Union. Bei einem knappen weiteren stellen dabei syrische Grundschülerinnen und -schüler, gefolgt Drittel handelt es sich mutmaßlich um Kinder, deren Familien von polnischen, griechischen und rumänischen Kindern. Zah- in den vergangenen Jahren aus den Kriegsgebieten im Nahen lenmäßig weiterhin bedeutsame Herkunftsländer sind Afgha- und Mittleren Osten geflohen sind und im Landkreis Schutz nistan, die Türkei, Bulgarien und Ungarn. gefunden haben. Anzahl ausländischer Kinder an Grundschulen Syrien nach Herkunftsländern (2017/18) Polen Quelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder Griechenland

Rumänien Anteil der Ausländer an Grundschulen im Landkreis (2017/18) Afghanistan

Quelle: Statistische Ämter des Türkei Bundes und der Länder Bulgarien

Ungarn

Sonstige EU

Restliches Europa Deutsche Vorder-, Zentral- und Südasien Ausländer Afrika

Amerika

Ostasien

Ohne Angabe

30 Schulen

Übergänge nach der Grundschule

Die Viertklässler und ihre Eltern entscheiden sich im Landkreis Was die Wahl der weiterführenden Schulform angeht, gibt es Kitzingen am häufigsten für das Gymnasium als weiterführen- nur geringe Unterschiede zwischen den Geschlechtern. 2016 de Schule. Etwa 40 Prozent wechseln nach der Grundschule wechselten Mädchen etwas häufiger auf die Mittelschule als auf das Gymnasium. Ein weiteres Drittel besucht ab der 5. Jungen (26,5 zu 24,2 Prozent), und seltener auf Gymnasium Klasse eine Realschule, und 25 Prozent eine Mittelschule. und Realschule. Deutlich sind hingegen die Unterschiede nach In den vergangenen Jahren hat sich damit die Zusammenset- Nationalität. Ausländische Grundschüler wechseln mehrheit- zung der Schülerschaft im Landkreis deutlich gewandelt. 2007 lich auf die Mittelschule (58,3 Prozent), weniger häufig auf die war die Mittelschule noch die mit Abstand am häufigsten -ge Realschule (mit einer Wahrscheinlichkeit von 25 Prozent, was wählte Schulform. In den folgenden Jahren büßte sie jedoch 9 Prozentpunkte niedriger liegt als bei ihren deutschen Mit- an Beliebtheit ein. Dafür stiegen die Übertrittsquoten an die schülern) und sehr selten auf ein Gymnasium (mit einer Wahr- Gymnasien und in noch größerem Maße an die Realschulen scheinlichkeit von 13,9 Prozent, verglichen mit 41,6 Prozent an. Besonders bemerkenswert ist dabei der Einbruch zu Las- bei Deutschen). ten der Mittelschulen zwischen 2012 und 2013.

Entwicklung der Übertritte von Viertklässlern (2007 bis 2016)

Quelle: KIS

Mittelschule Realschule Gymnasium

31 Schulen

Weiterführende Schulen

Im Landkreis Kitzingen gibt es acht Mittelschulen, sechs Real- staatlich, drei privat. Die Realschule in Gaibach wird, wie auch schulen, eine Wirtschaftsschule, fünf Gymnasien sowie zwei das dortige Gymnasium und das Gymnasium in Wiesentheid, Förderzentren. Der Bevölkerungsverteilung im Landkreis ent- von einem kommunalen Zweckverband getragen. Das Eg- sprechend finden sich die meisten weiterführenden Schulen bert-Gymnasium in Münsterschwarzach ist eine private Schu- in Gemeinden (nahe) am . le, die Gymnasien in Kitzingen und Marktbreit sind staatlich. Die Schulen im Landkreis sind in unterschiedlicher Träger- Die beiden Förderschulen in Kitzingen sind privat, die Mittel- schaft. Zwei Realschulen (in Dettelbach und Kitzingen) sind schulen und die Wirtschaftsschule wiederum staatlich. Standorte weiterführender Schulen im Landkreis so- Schweinfurt wie Pendlerziele außerhalb des Landkreises

Quelle: Schulverzeichnis des Landratsamts, Angaben der Schulen Würzburg

Hinweis: Einige Schülerin- Bamberg nen und Schüler aus dem Landkreis besuchen auch weiterführende Schulen in Würzburg. Aus Platz- gründen wurden diese Schulen nicht dargestellt.

Mittelschule Realschule Wirtschaftsschule Gymnasium Gymnasium (Außenstelle) Förderzentrum

Kommunal Neustadt a.d.Aisch Privat -Bad Windsheim Staatlich

32 Schulen

Schulpendlerströme

In der östlichen Landkreishälfte gibt es als weiterführende zieht kein Landkreis mehr Einpendler an Realschulen an. Ne- Schulen lediglich die Mittelschulen in Iphofen und Wiesent- ben den vielfältigen Angeboten an den Schulen und den bei- heid und das Steigerwald-Landschulheim, ebenfalls in Wie- den Internaten in Gaibach und Volkach ist sicherlich die außer- sentheid. Daher ziehen die Realschulen in Gerolzhofen, Eb- gewöhnlich dezentrale Struktur der Bildungslandschaft dafür rach und Scheinfeld eine größere Zahl an Schülerinnen und verantwortlich. Gerade die in der Nähe der Landkreisgrenzen Schülern aus dem Landkreis an. Auch die Realschule in Och- gelegenen Schulstandorte in Marktbreit und Volkach sind at- senfurt ist Ziel von Pendlern aus dem Landkreis, wie auch die traktiv für Schülerinnen und Schüler aus der Nachbarschaft. Gymnasien in Scheinfeld und Uffenheim. Die Zahl der Auspendler ist jedoch deutlich geringer als die Stadt Würzburg Zahl der Einpendler. Unter allen Landkreisen in Unterfranken und in der unmittelbaren Nachbarschaft weist Kitzingen die Stadt Bamberg mit Abstand meisten Einpendler an Gymnasien auf. Ebenso

Schulpendlerströme in Stadt Schweinfurt Unterfranken und Nach- barlandkreisen (2017/18) Stadt Quelle: KIS, eigene Berech- nungen Kitzingen

Haßberge

Main-Spessart

Rhön-Grabfeld

Bad Kissingen

Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim

Miltenberg

Aschaffenburg (Landkreis)

Auspendler Gymnasium Schweinfurt (Landkreis) Einpendler Gymnasium Bamberg (Landkreis) Auspendler Realschule Einpendler Realschule Würzburg (Landkreis)

33 Schulen

Schulabschlüsse

Auch im Landkreis Kitzingen hat das Abitur als Bildungsab- schluss, 38 Prozent einen Mittleren Abschluss und 20 Prozent schluss an allgemeinbildenden Schulen in den vergangenen Abitur, hatten im Jahr 2018 17 Prozent einen Mittelschulab- Jahren an Bedeutung gewonnen, mit einem beachtlichen Aus- schluss, 40 Prozent einen Mittleren Abschluss und 37 Prozent schlag im doppelten Abiturjahrgang 2011. Der Zugewinn an Abitur. Abiturienten ging zu Lasten der Mittelschulabschlüsse, deren An Bedeutung gewinnt der Mittelschulabschluss an beruf- Zahl sich in den vergangen zwei Jahrzehnten fast halbiert hat. lichen Schulen. Hier nehmen gerade Neuzugewanderte die Machten im Jahr 1998 noch 33 Prozent einen Hauptschulab- Möglichkeit wahr, einen Schulabschluss zu erwerben.

Abschlüsse an allgemeinbildenden Schulen Abschlüsse an berufliche Schulen Allgemeinbildende Abschlüs- se an allgemeinbildenden (links, 1995 bis 2018) und beruflichen Schulen (rechts, 2005 bis 2018) im Landkreis Kitzingen

Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik

Hinweis: Ab 2014 ist die Außen- stelle Würzburg der Beruflichen Oberschule Kitzingen selbststän- dig und wird daher nicht mehr dem Landkreis zugeordnet. Die allgemeinbildenden Schulab- schlüsse an beruflichen Schulen vor 2014 schließen folglich Ab- schlüsse in Würzburg mit ein.

Allgemeine Hochschulreife Fachhochschulreife Mittlerer Abschluss Mittelschulabschluss OhneOhne AbschlussAbschluss

34 Schulen

Schulabgänger ohne Abschluss

Der Anteil der Schülerinnen und Schüler an allgemeinbilden- gen sind, lässt sich aus den Zahlen nicht ersehen. Insofern ist den Schulen, die die Schule ohne mindestens einen Mittel- die Schlussfolgerung, an Mittelschulen sei das grundsätzliche schulabschluss verlassen, ist über viele Jahre gesunken. In Risiko höher, die Schule ohne Abschluss zu verlassen, nicht zu- jüngerer Zeit steigen die Zahlen jedoch wieder. lässig. Viele Schüler, die die Schule ohne Abschluss verlassen, haben Entscheidend ist aber die Herkunft: Ausländische Schülerin- zuletzt die Mittelschule besucht. Inwieweit dem Mittelschul- nen und Schüler verlassen häufiger die Schule ohne Abschluss besuch aber Wechsel aus anderen Schulformen vorausgegan- als deutsche.

Entwicklung des Anteils von Schulabgänger ohne Abschluss (1995 bis 2018)

Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik

Hinweis: In der amtlichen Statistik werden nur Mit- telschulabschlüsse und höher als erfolgreiche Abschlüsse geführt. Die besonderen Abschlüsse an Förderschulen werden hier nicht berücksichtigt.

Schulabgänger ohne Abschluss nach Schulart im Landkreis Kitzingen (2013/14 bis 2018/19)

Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik

35 Ausbildung

Einsteiger in Ausbildung

Die Zahl der Neueintritte in ein duales Ausbildungsverhältnis furt (!) den schulischen Teil ihrer dualen Ausbildung absolvie- und die Zahl der Studierenden, die im Landkreis ihre Hoch- ren. Folglich wirken sich verwaltungstechnische Änderungen schulzugangsberechtigung erworben haben, entwickeln sich unmittelbar auf die hier abgebildeten Werte aus. Der Rück- entgegengesetzt. Begannen 2007/08 noch über 719 Personen gang bei der Studierendenzahl kann beispielsweise damit er- eine duale Ausbildung, waren es 2017/18 nur noch knapp klärt werden, dass die Außenstelle der Beruflichen Oberschule 447. Umgekehrt hat sich die Zahl der immatrikulierten Studie- in Würzburg seit 2014 nicht mehr Kitzingen zugerechnet wird renden deutlich erhöht, von 2410 auf 3884. und entsprechend die Zahl der dem Landkreis zugeschriebe- Bei diesen Zahlen ist zu beachten, dass es sich nicht um Schul- nen Hochschulzugangsberechtigungen sinkt. Nichtsdestotrotz abgänger aus dem Landkreis handelt, sondern um Personen, scheint sich im Landkreis die Zahl der Auszubildenden stärker die im Landkreis ihre Hochschulzugangsberechtigung erwor- zu verringern und die Studierendenzahl stärker zu erhöhen als ben haben oder an der Berufsschule in Kitzingen und Ochsen- andernorts.

Entwicklung der Neu- eintritte in die duale Berufsausbildung und Entwicklung der Zahl der Studierenden mit einer im Landkreis erworbenen Hochschul- zugangsberechtigung (2008 bis 2017)

Quelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder

Hinweis: Zur besseren Vergleichbarkeit wurde der Wert für 2007/08 jeweils auf 100 Prozent gesetzt. Bei den Zahlen handelt es sich nicht um im Landkreis wohnhafte Personen, sondern Perso- nen, die im Landkreis ihre Hochschulzugangsberech- tigung erworben haben oder in Kitzingen/Ochsen- furt zur Schule gehen.

36 Ausbildung

Duale Ausbildung

Der Rückgang der Neueintritte in eine duale Ausbildung spie- Handwerk, den freien Berufen, der Landwirtschaft, dem - öf gelt sich auch in der Entwicklung der Ausbildungszahlen zwi- fentlichen Dienst und der Hauswirtschaft. Diese Rangfolge schen 2007 und 2017 wider. Die Gesamtzahl der Ausbildungen blieb seit 2007 stabil. Auch bei den Anteilswerten der Berufs- ging im selben Zeitraum um knapp 16% von 1695 auf 1431 zu- gruppen an den Ausbildungsplätzen hat sich seit 2007 wenig rück. Diese Entwicklung ist gleichermaßen von den Bereichen verändert. Lediglich im Bereich des öffentlichen Dienstes ha- Industrie und Handel sowie Handwerk getrieben. ben sich die Anteilswerte deutlich von 0,6 Prozent auf 2,0 Pro- Die meisten Auszubildenden im Landkreis Kitzingen streben zent erhöht. einen Beruf im Bereich Industrie und Handel an, gefolgt vom

Entwicklung der Auszu- bildendenzahlen nach Berufsgruppen (2007 bis 2017)

Quelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder

Hauswirtschaft Öffentlicher Dienst Landwirtschaft Freie Berufe Handwerk Industrie und Handel

37 Ausbildung

Ausbildungsberufe

Der laut IHK und HWK am häufigsten im Landkreis angebo- Allein im Zuständigkeitsbereich von IHK und HWK werden im tene Ausbildungsberuf ist Kaufmann/-frau für Büromanage- Landkreis Kitzingen über 100 verschiedene Ausbildungsberufe ment, gefolgt vom Industriekaufmann/-frau. Auch an dritter angeboten. Darin nicht enthalten sind Ausbildungen in freien Stelle steht ein Kaufmann/-frau, nämlich der im Einzelhandel, Berufen, im öffentlichen Dienst, der Landwirtschaft und in der gleichauf mit dem Koch/Köchin. Ebenfalls häufig sind Fach- Hauswirtschaft. Alles in allem steht den Schulabgängern eine kräfte für Lagerlogistik, Verkäufer/innen und Fachinformati- breite Palette an Ausbildungsmöglichkeiten zur Verfügung. ker/innen Systemintegration. Im Landkreis Kitzingen angebotene Ausbil- dungsberufe in Indus- trie und Handel sowie im Handwerk nach Häufigkeit

Quelle: IHK, HWK

Hinweis: Die Schriftgröße zeigt die Häufigkeit des jeweiligen Ausbildungs- berufs an.

38 Ausbildung

Auflösung von Ausbildungsverträgen

Im Landkreis Kitzingen werden Ausbildungsverträge häufiger Nichtsdestotrotz sind Vertragsauflösungen problematisch: Der aufgelöst als im bayerischen Durchschnitt. Mit Ausnahme der Auszubildende erfährt häufig eine Phase der Ungewissheit, Landwirtschaft trifft dies auf alle Wirtschaftsbereiche zu. die im schlimmsten Fall mit einem endgültigen Ausbildungs- Eine Vertragsauflösung ist keinesfalls mit einem endgültigen abbruch enden kann. Der ausbildende Betrieb hat Ressour- Abbruch der Ausbildung gleichzusetzen. Die überwiegende cen in einen Auszubildenden investiert, der ihm nicht länger Mehrheit wechselt den Ausbildungsberuf oder setzt die glei- als Arbeitskraft zur Verfügung steht. Insofern haben sowohl che Ausbildung in einem anderen Betrieb fort. Insofern kön- Auszubildende und Ausbildende ein starkes Interesse daran, nen Vertragsauflösungen auch als sinnvolle Korrekturen von Vertragsauflösungen im besten Fall durch eine wohlüberlegte Entscheidungen verstanden werden, die sich als nicht zielfüh- Auswahl noch vor Ausbildungsbeginn zu vermeiden. rend herausgestellt haben. Vertragsauflösungsquo- ten nach Ausbildungs- bereichen (2017) Insgesamt

Quelle: Statistische Ämter Industrie und des Bundes und der Länder Handel

Handwerk

Freie Berufe

Landwirtschaft Landkreis Kitzingen Bayern Öffentlicher Dienst

Entwicklung der Ver- tragsauflösungsquoten (2010 bis 2017)

Quelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder

Landkreis Kitzingen Bayern

39 Weitere Lernorte

Non-formale Bildungseinrichtungen

Neben den formalen Bildungsangeboten gibt es im Landkreis Volkshochschulstandorten werden unterschiedlichste Kurse Kitzingen eine Vielzahl an non-formalen Bildungsmöglichkei- angeboten. Auch ermöglichen Musikschulen an sechs Orten ten: In vielen Gemeinden sind Büchereien ein fester Bestand- das Erlernen eines Instruments. Gerade für Familien gibt es teil der örtlichen Bildungslandschaft. Auch finden sich in zahl- Bildungsangebote in den vier Familienstützpunkten des Land- reichen Gemeindeteilen Museen, die in ihrer Gesamtheit ein kreises. breites Themenspektrum abdecken. An den insgesamt sechs

Standorte von Büchereien, Museen, Volkshochschu- Schweinfurt len, Musikschulen und Familienstützpunkten im Landkreis Kitzingen

Quelle: Deutsche Bibliotheks- statistik, Verband deutscher Musikschulen, Dachmarketing Würzburg Kitzinger Land, Landratsamt Kitzingen, Seiten der Gemein- den Bamberg

Bücherei 4 Museen 3 Museen 2 Museen 1 Museum vhs (Hauptstelle) vhs (Nebenstelle) Musikschule (Hauptstelle) Neustadt a.d.Aisch -Bad Windsheim Musikschule (Nebenstelle) Familienstützpunkt 40 Weitere Lernorte

Büchereien

Seit 2009 ist die Anzahl der Bi- Anzahl der Bibliotheken bliotheken mit 20 Einrichtun- und Stellen laut Stellen- gen gleich geblieben. Wenig plan (2002 bis 2018) verändert hat sich auch die Quelle: Deutsche Bibliotheks- Zahl der Stellen laut Stellen- statistik plan. Im Gegensatz dazu en- gagieren sich seit 2006 immer mehr Bürgerinnen und Bürger ehrenamtlich in den Bibliothe- ken des Landkreises. In den vergangenen Jahren haben tendenziell weniger Leute die angebotenen Bücher und Me- dien genutzt. Anzahl der in Bibliotheken ehrenamtlich Tätigen (2002 bis 2018)

Quelle: Deutsche Bibliotheks- statistik

Anzahl der Entleiher und Neuanmeldungen (2002 bis 2018)

Quelle: Deutsche Bibliotheks- statistik

41 Weitere Lernorte

Informelle Bildungsangebote

Einen nicht zu unterschätzenden Beitrag zur Bildung im Land- und Überzeugungen, die für die Demokratie und ein funktio- kreis leisten auch die zahllosen Vereine, Organisationen und nierendes Gemeinwesen unerlässlich sind. Gruppen. Diese betreiben zum einen direkte Bildungsarbeit, Das Angebot an Vereinen und Gruppierungen wächst mit der indem sie Bildungsveranstaltungen anbieten und ihre Mit- Einwohnerzahl einer Ortschaft. Es ist jedoch weiter in der Flä- glieder beispielsweise an Instrumenten, zu Trainern oder che verteilt als non-formale Bildungseinrichtungen. Am wei- Feuerwehrleuten ausbilden. Zum anderen vermittelt die eh- testen in der Fläche verbreitet sind Feuerwehren, die es in 104 renamtliche Mitarbeit in Vereinen und Gruppen Fähigkeiten der etwa 120 Gemeindeteile gibt. Organisationen, Vereine und Gruppierungen in den Gemeindeteilen im Schweinfurt Landkreis Kitzingen

Quelle: Seiten der Ge- meinden

Würzburg

Bamberg Hinweis: Zur besseren Lesbarkeit beschränkt sich die Karte auf das Vor- handensein von Hilfsorga- nisationen (z.B. Feuer- wehr, BRK), kirchlichen Gruppen (z.B. katholi- scher Frauenbund), Mu- sikvereinen und -gruppen sowie Sportvereinen als häufigste Vereinstypen. Diese stehen für etwas weniger als die Hälfte der etwa 1.200 Vereine und Gruppierungen im Land- kreis Kitzingen.

Hilfsorganisationen

Sportvereine Neustadt a.d.Aisch Musikvereine und -gruppen -Bad Windsheim Kirchliche Gruppen 42 Weitere Lernorte

Vereinsvielfalt

Das Vereinsleben im Landkreis ist vielfältig. Insgesamt gibt es Interessenvertretung, Politik, Förder- und Trägervereine, Bür- etwa 1.200 Vereine, Verbände und Gruppen. Am häufigsten gervereine und Festgemeinschaften, Jagd, Kameradschaften, sind Sportvereine, gefolgt von Hilfsorganisationen und Mu- Natur, Schützenvereine, Freizeit, Obst- und Gartenbau, Tiere, sikvereinen. Darüber hinaus gibt es Vereine und Gruppen in Gesundheit, Senioren, Fanclubs und Kinder. den Bereichen Kirche, Landwirtschaft, Soziales, Jugend, Kultur,

Vereine im Landkreis Kitzingen nach Häufigkeit

Quelle: Seiten der Gemeinden

Hinweis: Die Schriftgröße zeigt die Häufigkeit des jeweiligen Vereins an.

43 www.kitzingen.de/bildung