Ohne Zuversicht Wie Zu DDR-Zeiten Durchaus Nicht Nur Gesund

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Ohne Zuversicht Wie Zu DDR-Zeiten Durchaus Nicht Nur Gesund 01_PAZ17 20.04.2004 16:32 Uhr Seite 1 Nur der Gewinn zählt Harte Worte Meisterwerke Die vertane Chance Wir befinden uns mitten im Prozeß »Deutschland im Niedergang« titel- Zum 1.300jährigen Stadtjubiläum Im deutsch-dänischen Krieg 1864 der Globalisierung. Doch wer sind te die Neue Zürcher Zeitung. In ei- ehrt Würzburg den großen Meister trafen sich die feindlichen Parteien die Gewinner, wer die Verlierer, ner ungeschminkten Analyse zeig- der Bildschnitzkunst, Tilmann Rie- zu einem letzten Einigungsversuch und wie kann man den Risiken te die Schweizer Tageszeitung die menschneider, mit gleich zwei in London. Warum dieser scheiter- entgegentreten? Seite 3 Fehler der Deutschen auf. Seite 5 Ausstellungen. Seite 9 te, lesen Sie auf Seite 21 Das Ostpreußenblatt Jahrgang 55 – Folge 17 C 5524 NABHÄNGIGE OCHENZEITUNG FÜR EUTSCHLAND 24. April 2004 U W D PVST. Gebühr bezahlt Hans-Jürgen MAHLITZ: Mit viel Getöse: Die Umweltorganisationen – und in ihrem Schlepptau die Eine Zensur findet nicht statt rot-grüne Bundesregierung – vermitteln den Eindruck, sie ine Zensur findet nicht statt – so staunend entnehmen konnten, hätten mit der nun durchge- Esteht es kurz und bündig ge- Löws „Ansichten zum Antisemi- setzten Kennzeichnungs- schrieben in Artikel 5, Absatz 1 un- tismus im 20. Jahrhundert in pflicht für gentechnisch ver- seres Grundgesetzes. Ebenso kurz Deutschland“ seien mit dem änderte Lebensmittel die und bündig beschreibt der Große Selbstverständnis der Bundeszen- Menschen vor Bösem be- Brockhaus Zensur als „staatliche trale für politische Bildung und des Aufsicht über Veröffentlichungen W. Bertelsmann-Verlags, der die wahrt. Doch ob „Gen-Food“ in Druck und Bild, um unerwünsch- Zeitschrift im Auftrag des Bundes- wirklich negative Folgen für te Veröffentlichungen auszuschal- innenministeriums gestaltet, den Menschen hat, ist kei- ten und die Publizistik im Sinne der „nicht vereinbar“. Daher werde neswegs bewiesen. Daß ab Staatsführung zu beeinflussen“. die noch nicht versandte Restaufla- 1. Mai aber Lebensmittel aus ge „makuliert“, also eingestampft. den neuen EU-Ländern auf Soweit die schöne, uns alle – Ver- leger und Herausgeber, Redakteu- Da ist sie also, die angeblich den deutschen Markt drän- re und Lektoren und nicht zuletzt nicht stattfindende Zensur, das gen, die unter weniger stren- die Leser – beglückende Verfas- „Ausschalten unerwünschter Ver- gen Kontrollen wie bei uns sungstheorie: In Deutschland gibt öffentlichungen“. Geradezu maka- hergestellt wurden, ist offen- es keine Zensur im Sinne des Brock- ber: In jener Zeit, um die es in dem bar kein Thema. haus. Daß die Verfassungswirklich- fraglichen Beitrag geht, wurde keit gelegentlich ganz anders aus- „verbrannt“, heute wird „maku- Foto: epd sehen kann, darüber belehrt uns in liert“. Das klingt vielleicht weniger diesen Tagen eine für politischen martialisch, bewirkt aber im End- Nachhilfeunterricht besonders prä- effekt so ziemlich dasselbe: ein Au- destinierte Institution, nämlich die tor, der sich nicht dem Zeitgeist an- Bundeszentrale für politische Bil- paßt, wird mundtot gemacht, wird Durchaus nicht nur gesund dung (bpb). Diese Behörde unter- seines Grundrechts auf freie Mei- steht direkt dem Bundesinnenmi- nungsäußerung und auf Freiheit Mit EU-Osterweiterung drängen unkontrollierte Lebensmittel auf den Markt nister, der ja auch als „Hüter der der Forschung und Lehre beraubt. Verfassung“ zu sehen ist. amit haben wir wirkliche noch erhebliche Defizite aufweisen. der Milch die Preise schon gedrückt. Daß die Zensurarbeit erstmals Wahlfreiheit und können Möglichkeiten, diese Defizite bis zum Statt 31 Cent pro Liter 2003 zahlen Die Bundeszentrale gibt – bereits ganz offiziell von einer Bundesbe- selbst entscheiden, ob wir Beitritt in einer Woche abzubauen, die Molkereien nur noch 26 Cent. Ei- im 37. Jahrgang – die Zweimonats- hörde übernommen wird, ist ein D zeitschrift Deutschland Archiv her- Alarmsignal. Wir sollten es sehr gentechnisch veränderte Produkte gibt es nicht. Die entsprechenden ne tiergerechte Haltung und qualita- aus, die sich rühmt, „differenziert ernst nehmen, auch wenn wir noch verwenden wollen oder nicht.“ Mit Überwachungsstellen sind teilweise tiv hochwertige Milch sind damit nur und exemplarisch über Befindlich- nicht so weit sind, daß dem „Ver- diesen Worten begrüßte Renate Kü- noch gar nicht einsatzbereit. Zudem noch schwer zu finanzieren. Kommt keiten, Identitäten und deutsche brennen“ oder „Makulieren“ von nast die seit 18. April geltende und sind viele Regierungen auch nicht jetzt auch noch die Milch aus den Zeitgeschichte“ zu berichten und zu Druckwerken eine adäquate „Be- EU-weit gültige Kennzeichnungs- gewillt, ihren Bauern noch mit staat- neuen EU-Ländern auf den Markt, diskutieren. In diesem Sinne er- handlung“ der Autoren folgt – pflicht von gentechnisch veränderten lichen Kontrollen weitere Argumente befürchtet man ein stark erhöhtes schien in der jüngsten Ausgabe ein wehret den Anfängen! Das poli- Nahrungsmitteln. Doch während die für ihre sowieso schon EU-kritische Hofsterben, da beispielsweise Lett- Beitrag des renommierten Politolo- tisch und menschlich verwerfliche Bundesregierung diese feierte, Haltung zu geben. Gerade im Be- land die Milch für 15 Cent pro Liter gie-Professors Konrad Löw zum The- Vorgehen gegen den Bundestags- schleicht sich am 1. Mai ein nur ge- reich der Landwirtschaft wird die liefern kann. Daß diese Milch keines- ma „Deutsche Identität in Verfas- abgeordneten Martin Hohmann ringfügig andersgeartetes, ebenfalls EU-Mitgliedschaft nämlich durchaus wegs unseren Standards entspricht, sung und Geschichte“. Der Autor, zeigte ja, welche Vielfalt an Me- unsere Lebensmittel betreffendes nicht positiv bewertet. Man fürchtet, weiß der Verbraucher nicht. Zudem dessen persönliche Integrität eben- thoden zu Gebote steht, wenn Problem durch die Hintertür. von den westlichen Großbetrieben erfährt er auch gar nicht, was er da so wenig anzuzweifeln ist wie seine man sich erst einmal von gewissen wissenschaftliche Seriosität, hat sich Grundrechten verabschiedet hat. vom Markt verdrängt zu werden. verzehrt, denn eine für den Verbrau- jahrzehntelang mit extremistisch-to- Mit der EU-Osterweiterung cher nachvollziehbare Kennzeich- PS: In ihrem Rundbrief bittet die talitären Systemen auseinanderge- Bundeszentrale Leser, die sich herrscht künftig ein offener Waren- Aber auch die Landwirte in den al- nungspflicht für Molkereiprodukte setzt und ist darüber zum energi- und Güterverkehr mit den zehn neu- ten EU-Ländern sind voller Zukunfts- gibt es nicht. „durch den Beitrag von Löw verun- schen Kritiker nicht nur des glimpft fühlen“, um Entschuldi- en EU-Mitgliedern. Diese neue Of- ängste. Gerade die deutschen Bau- Nationalsozialismus, sondern glei- fenheit gilt auch für den Bereich der ern, die sich teils durch eigene Zu den Problemen mit den Lebens- gung. Damit unsere Leser sich selber chermaßen des internationalsoziali- ein Urteil bilden können, dokumen- Lebensmittel. Auch wenn für die Verantwortung, teils durch hohe mittelkontrollen der neuen Mitglie- stischen Marxismus geworden. tieren wir auf Seite 2 wesentliche neuen Mitglieder bestimmte Grund- bundesdeutsche Standards und star- der kommen auch noch die unkon- Das aber scheint heute nicht Passagen des Artikels. Sollte sich voraussetzungen der EU in diesem ke Kontrollen zu kostenintensiver trollierten Agrarprodukte aus den mehr in die politisch korrekte daraufhin jemand durch das Vorge- Bereich ebenfalls gelten, so ist es im Produktion veranlaßt sehen, be- Nicht-EU-Ländern, denn an den tau- Landschaft zu passen. So wurden hen der Bundeszentrale verun- Grunde kein Geheimnis, daß die fürchten durch Billigprodukte aus senden Kilometern EU-Außengren- die Bezieher des Deutschland Ar- glimpft fühlen, wird sich deren meisten der neuen Mitglieder in Sa- dem Osten zusätzlichen Kosten- zen gibt es erst 20 Kontrollstellen, um chivs jetzt von einem Herausgeber- oberster Dienstherr gewiß bei ihm chen Lebensmittelsicherheit, Ver- druck. Dabei haben die heimischen die Qualität eingeführter Lebensmit- Rundschreiben überrascht, dem sie entschuldigen. Oder etwa nicht? braucherschutz und Seuchenhygiene Billigdiscounter gerade im Bereich teln zu untersuchen. R. Bellano PMD Ohne Zuversicht Wie zu DDR-Zeiten Preußischer Mediendienst Kaum einer glaubt an sinkende Arbeitslosigkeit Jugendweihe findet immer noch regen Zuspruch aum einer glaubt noch an eine hielten es für notwendig, daß der ie atheistische Tradition der Aufnahme als mündiges Gemeinde- KWende auf dem Arbeitsmarkt. Wirtschaftsstandort Deutschland at- DDDR wirkt in den neuen mitglied signalisieren, weniger als Wir erfüllen Laut einer Umfrage, die das Institut traktiver gemacht werden müsse. Bundesländern auch fast 14 Jahre 20 Prozent der Jugendlichen eines alle für Demoskopie in Allensbach im Interessanterweise fordern beachtli- nach der Wiedervereinigung immer Jahrgangs in den neuen Ländern. Rahmen der Ausschreibung „Mythos che 56 Prozent, die Zuwanderung noch fort. Während in diesem Jahr Mehr als dreimal so viele von ihnen, Literatur-, Markt?“ für den Deutschen Studien- nach Deutschland zu erschweren. an der (protestantischen) Konfirma- rund 60 Prozent, ziehen die atheisti- Musik- preis der Körber-Stiftung durchführ- Ebenso viele wollten, daß man den tion 30.000 und an der (katholi- sche Jugendweihe vor. & te, glaubt nur eine Minderheit von 27 Arbeitslosen, die sich weigerten, ei- schen) Firmung sogar nur 6.000 Ju- Prozent an ein Absinken der Arbeits- nen Job anzunehmen, die Bezüge gendliche teilnehmen, melden die In den alten Bundesländern
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