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Nur der Gewinn zählt Harte Worte Meisterwerke Die vertane Chance Wir befinden uns mitten im Prozeß »Deutschland im Niedergang« titel- Zum 1.300jährigen Stadtjubiläum Im deutsch-dänischen Krieg 1864 der Globalisierung. Doch wer sind te die Neue Zürcher Zeitung. In ei- ehrt Würzburg den großen Meister trafen sich die feindlichen Parteien die Gewinner, wer die Verlierer, ner ungeschminkten Analyse zeig- der Bildschnitzkunst, Tilmann Rie- zu einem letzten Einigungsversuch und wie kann man den Risiken te die Schweizer Tageszeitung die menschneider, mit gleich zwei in London. Warum dieser scheiter- entgegentreten? Seite 3 Fehler der Deutschen auf. Seite 5 Ausstellungen. Seite 9 te, lesen Sie auf Seite 21

Das Ostpreußenblatt Jahrgang 55 – Folge 17 C 5524 NABHÄNGIGE OCHENZEITUNG FÜR EUTSCHLAND 24. April 2004 U W D PVST. Gebühr bezahlt

Hans-Jürgen MAHLITZ: Mit viel Getöse: Die Umweltorganisationen – und in ihrem Schlepptau die Eine Zensur findet nicht statt rot-grüne Bundesregierung – vermitteln den Eindruck, sie ine Zensur findet nicht statt – so staunend entnehmen konnten, hätten mit der nun durchge- Esteht es kurz und bündig ge- Löws „Ansichten zum Antisemi- setzten Kennzeichnungs- schrieben in Artikel 5, Absatz 1 un- tismus im 20. Jahrhundert in pflicht für gentechnisch ver- seres Grundgesetzes. Ebenso kurz Deutschland“ seien mit dem änderte Lebensmittel die und bündig beschreibt der Große Selbstverständnis der Bundeszen- Menschen vor Bösem be- Brockhaus Zensur als „staatliche trale für politische Bildung und des Aufsicht über Veröffentlichungen W. Bertelsmann-Verlags, der die wahrt. Doch ob „Gen-Food“ in Druck und Bild, um unerwünsch- Zeitschrift im Auftrag des Bundes- wirklich negative Folgen für te Veröffentlichungen auszuschal- innenministeriums gestaltet, den Menschen hat, ist kei- ten und die Publizistik im Sinne der „nicht vereinbar“. Daher werde neswegs bewiesen. Daß ab Staatsführung zu beeinflussen“. die noch nicht versandte Restaufla- 1. Mai aber Lebensmittel aus ge „makuliert“, also eingestampft. den neuen EU-Ländern auf Soweit die schöne, uns alle – Ver- leger und Herausgeber, Redakteu- Da ist sie also, die angeblich den deutschen Markt drän- re und Lektoren und nicht zuletzt nicht stattfindende Zensur, das gen, die unter weniger stren- die Leser – beglückende Verfas- „Ausschalten unerwünschter Ver- gen Kontrollen wie bei uns sungstheorie: In Deutschland gibt öffentlichungen“. Geradezu maka- hergestellt wurden, ist offen- es keine Zensur im Sinne des Brock- ber: In jener Zeit, um die es in dem bar kein Thema. haus. Daß die Verfassungswirklich- fraglichen Beitrag geht, wurde keit gelegentlich ganz anders aus- „verbrannt“, heute wird „maku- Foto: epd sehen kann, darüber belehrt uns in liert“. Das klingt vielleicht weniger diesen Tagen eine für politischen martialisch, bewirkt aber im End- Nachhilfeunterricht besonders prä- effekt so ziemlich dasselbe: ein Au- destinierte Institution, nämlich die tor, der sich nicht dem Zeitgeist an- Bundeszentrale für politische Bil- paßt, wird mundtot gemacht, wird Durchaus nicht nur gesund dung (bpb). Diese Behörde unter- seines Grundrechts auf freie Mei- steht direkt dem Bundesinnenmi- nungsäußerung und auf Freiheit Mit EU-Osterweiterung drängen unkontrollierte Lebensmittel auf den Markt nister, der ja auch als „Hüter der der Forschung und Lehre beraubt. Verfassung“ zu sehen ist. amit haben wir wirkliche noch erhebliche Defizite aufweisen. der Milch die Preise schon gedrückt. Daß die Zensurarbeit erstmals Wahlfreiheit und können Möglichkeiten, diese Defizite bis zum Statt 31 Cent pro Liter 2003 zahlen Die Bundeszentrale gibt – bereits ganz offiziell von einer Bundesbe- selbst entscheiden, ob wir Beitritt in einer Woche abzubauen, die Molkereien nur noch 26 Cent. Ei- im 37. Jahrgang – die Zweimonats- hörde übernommen wird, ist ein D zeitschrift Deutschland Archiv her- Alarmsignal. Wir sollten es sehr gentechnisch veränderte Produkte gibt es nicht. Die entsprechenden ne tiergerechte Haltung und qualita- aus, die sich rühmt, „differenziert ernst nehmen, auch wenn wir noch verwenden wollen oder nicht.“ Mit Überwachungsstellen sind teilweise tiv hochwertige Milch sind damit nur und exemplarisch über Befindlich- nicht so weit sind, daß dem „Ver- diesen Worten begrüßte Renate Kü- noch gar nicht einsatzbereit. Zudem noch schwer zu finanzieren. Kommt keiten, Identitäten und deutsche brennen“ oder „Makulieren“ von nast die seit 18. April geltende und sind viele Regierungen auch nicht jetzt auch noch die Milch aus den Zeitgeschichte“ zu berichten und zu Druckwerken eine adäquate „Be- EU-weit gültige Kennzeichnungs- gewillt, ihren Bauern noch mit staat- neuen EU-Ländern auf den Markt, diskutieren. In diesem Sinne er- handlung“ der Autoren folgt – pflicht von gentechnisch veränderten lichen Kontrollen weitere Argumente befürchtet man ein stark erhöhtes schien in der jüngsten Ausgabe ein wehret den Anfängen! Das poli- Nahrungsmitteln. Doch während die für ihre sowieso schon EU-kritische Hofsterben, da beispielsweise Lett- Beitrag des renommierten Politolo- tisch und menschlich verwerfliche Bundesregierung diese feierte, Haltung zu geben. Gerade im Be- land die Milch für 15 Cent pro Liter gie-Professors Konrad Löw zum The- Vorgehen gegen den Bundestags- schleicht sich am 1. Mai ein nur ge- reich der Landwirtschaft wird die liefern kann. Daß diese Milch keines- ma „Deutsche Identität in Verfas- abgeordneten Martin Hohmann ringfügig andersgeartetes, ebenfalls EU-Mitgliedschaft nämlich durchaus wegs unseren Standards entspricht, sung und Geschichte“. Der Autor, zeigte ja, welche Vielfalt an Me- unsere Lebensmittel betreffendes nicht positiv bewertet. Man fürchtet, weiß der Verbraucher nicht. Zudem dessen persönliche Integrität eben- thoden zu Gebote steht, wenn Problem durch die Hintertür. von den westlichen Großbetrieben erfährt er auch gar nicht, was er da so wenig anzuzweifeln ist wie seine man sich erst einmal von gewissen wissenschaftliche Seriosität, hat sich Grundrechten verabschiedet hat. vom Markt verdrängt zu werden. verzehrt, denn eine für den Verbrau- jahrzehntelang mit extremistisch-to- Mit der EU-Osterweiterung cher nachvollziehbare Kennzeich- PS: In ihrem Rundbrief bittet die talitären Systemen auseinanderge- Bundeszentrale Leser, die sich herrscht künftig ein offener Waren- Aber auch die Landwirte in den al- nungspflicht für Molkereiprodukte setzt und ist darüber zum energi- und Güterverkehr mit den zehn neu- ten EU-Ländern sind voller Zukunfts- gibt es nicht. „durch den Beitrag von Löw verun- schen Kritiker nicht nur des glimpft fühlen“, um Entschuldi- en EU-Mitgliedern. Diese neue Of- ängste. Gerade die deutschen Bau- Nationalsozialismus, sondern glei- fenheit gilt auch für den Bereich der ern, die sich teils durch eigene Zu den Problemen mit den Lebens- gung. Damit unsere Leser sich selber chermaßen des internationalsoziali- ein Urteil bilden können, dokumen- Lebensmittel. Auch wenn für die Verantwortung, teils durch hohe mittelkontrollen der neuen Mitglie- stischen Marxismus geworden. tieren wir auf Seite 2 wesentliche neuen Mitglieder bestimmte Grund- bundesdeutsche Standards und star- der kommen auch noch die unkon- Das aber scheint heute nicht Passagen des Artikels. Sollte sich voraussetzungen der EU in diesem ke Kontrollen zu kostenintensiver trollierten Agrarprodukte aus den mehr in die politisch korrekte daraufhin jemand durch das Vorge- Bereich ebenfalls gelten, so ist es im Produktion veranlaßt sehen, be- Nicht-EU-Ländern, denn an den tau- Landschaft zu passen. So wurden hen der Bundeszentrale verun- Grunde kein Geheimnis, daß die fürchten durch Billigprodukte aus senden Kilometern EU-Außengren- die Bezieher des Deutschland Ar- glimpft fühlen, wird sich deren meisten der neuen Mitglieder in Sa- dem Osten zusätzlichen Kosten- zen gibt es erst 20 Kontrollstellen, um chivs jetzt von einem Herausgeber- oberster Dienstherr gewiß bei ihm chen Lebensmittelsicherheit, Ver- druck. Dabei haben die heimischen die Qualität eingeführter Lebensmit- Rundschreiben überrascht, dem sie entschuldigen. Oder etwa nicht? braucherschutz und Seuchenhygiene Billigdiscounter gerade im Bereich teln zu untersuchen. R. Bellano

PMD Ohne Zuversicht Wie zu DDR-Zeiten Preußischer Mediendienst Kaum einer glaubt an sinkende Arbeitslosigkeit Jugendweihe findet immer noch regen Zuspruch aum einer glaubt noch an eine hielten es für notwendig, daß der ie atheistische Tradition der Aufnahme als mündiges Gemeinde- KWende auf dem Arbeitsmarkt. Wirtschaftsstandort Deutschland at- DDDR wirkt in den neuen mitglied signalisieren, weniger als Wir erfüllen Laut einer Umfrage, die das Institut traktiver gemacht werden müsse. Bundesländern auch fast 14 Jahre 20 Prozent der Jugendlichen eines alle für Demoskopie in Allensbach im Interessanterweise fordern beachtli- nach der Wiedervereinigung immer Jahrgangs in den neuen Ländern. Rahmen der Ausschreibung „Mythos che 56 Prozent, die Zuwanderung noch fort. Während in diesem Jahr Mehr als dreimal so viele von ihnen, Literatur-, Markt?“ für den Deutschen Studien- nach Deutschland zu erschweren. an der (protestantischen) Konfirma- rund 60 Prozent, ziehen die atheisti- Musik- preis der Körber-Stiftung durchführ- Ebenso viele wollten, daß man den tion 30.000 und an der (katholi- sche Jugendweihe vor. & te, glaubt nur eine Minderheit von 27 Arbeitslosen, die sich weigerten, ei- schen) Firmung sogar nur 6.000 Ju- Prozent an ein Absinken der Arbeits- nen Job anzunehmen, die Bezüge gendliche teilnehmen, melden die In den alten Bundesländern hin- Filmwünsche. losenquote für die nächsten zehn Jah- kürzt. Mit persönlichen Opfern gei- Veranstalter der Jugendweihe nahe- gegen können die geistigen Nach- re. Zwar waren 57 Prozent der Befrag- zen die angesprochenen Personen zu 90.000 Teilnehmer. Zu Ulbrichts fahren von Marx und Engels bei der Rufen Sie uns an! ten davon überzeugt, daß entspre- allerdings. Zwar wären immerhin und Honeckers Zeiten war die Ju- Jugend überhaupt nicht landen: chende wirtschaftspolitische Maß- 37 Prozent bereit, für den gleichen gendweihe mit einem Bekenntnis Nicht einmal tausend Teilnehmer 040 / 41 40 08 27 nahmen zu mehr Beschäftigung führ- Lohn länger zu arbeiten, aber schon zum kommunistischen SED-Staat zählen die Jugendweihe-Organisato- ten, jedoch glaubten sie nicht, daß die für einen geringeren Kündigungs- verknüpft. ren. Die evangelischen Kirchen kön- Parkallee 86 Regierung dazu in der Lage sei. schutz sprach sich nur ein Viertel nen sich hier über 220.000 Konfir- 20144 Hamburg aus. Zu einem Lohnverzicht zeigten Die christlichen Kirchen errei- manden freuen, die Katholiken über

www.preussischer-mediendienst.de Telefax: 040 / 41 40 08 58 Ganze 69 Prozent der 2.159 inter- sich gar nur sieben Prozent der An- chen mit ihren kirchlichen Feiern, knapp 195.000 Firmungs-Teilneh- viewten Deutschen ab 16 Jahren gesprochenen bereit. R. B. die für die Jungen und Mädchen die mer. EB 02_PAZ17 20.04.2004 14:00 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

2 Folge 17 – 24. April 2004 POLITIK

Die Schulden-Uhr: Ausbildung »Entehrung des deutschen Namens« vom Staat Auszüge aus dem Beitrag von Konrad Löw, den die Bundeszentrale für politische Bildung »makulieren« ließ er Antisemitismus war um Barrikaden standen. Es waren turbu- Für Hitlers rasanten Aufstieg gibt Es darf nicht übersehen werden, ls ob Deutschland nicht die Jahrhundertwende in Eu- lente, ja chaotische Tage. Der Jude es nur eine Erklärung, nämlich die daß das Dritte Reich vom ersten Tag Aschon genügend ernste Sor- D ropa weit verbreitet, manifest Kurt Eisner wurde in München er- sprunghaft steigende Arbeitslosig- seines Bestehens an schwere Men- gen hätte, streiten die Sozial- vor allem in Rußland mit den zahl- mordet. Doch auch der Mörder war keit, die schier unvorstellbare Not, schenrechtsverletzungen begangen demokraten intern weiter um ei- reichen Pogromen (dieses russische ein Jude. Walther Rathenau fand als gegen die die etablierten Parteien of- hat. Aber, verglichen mit später, ab ne Ausbildungsplatzabgabe für Wort steht für Terror, Verwüstung) „Erfüllungspolitiker“, wie das fenbar kein Rezept hatten; Hitlers Kriegsbeginn, waren die Zahlen ge- Betriebe, die nicht oder zuwenig und Frankreich. Deutschland blieb Schimpfwort lautete, ebenso einen Antisemitismus spielte eine unterge- ring; die Medien durften nicht dar- ausbilden. Großunternehmen, von diesen Strömungen nicht gänz- gewaltsamen Tod wie der nichtjüdi- ordnete Rolle. Die raschen innen- über berichten. Viele entschuldigten Mittelständler, aber auch der öf- lich verschont. Aber sie gewannen sche Zentrumsabgeordnete Matthias und außenpolitischen Erfolge Hit- Hitler mit der Annahme, daß er da- fentliche Dienst, die allesamt ei- im politischen Raum keine Ober- Erzberger. lers als Kanzler dürften, so wird all- von nichts wisse, daß es sich um Ex- nerseits sparen, andererseits aus- hand, so daß die rechtliche Emanzi- gemein angenommen, ursächlich zesse im Siegesrausch handle, daß bilden sollen, hätten im Falle pation der Juden unangetastet blieb Das Ende der Inflation 1923 ver- dafür gewesen sein, daß eine große anderswo, so in der Sowjetunion eines für den Herbst avisierten und sogar noch weiter ausgebaut besserte die wirtschaftliche Lage Mehrheit der Deutschen von der und später in Spanien, der Terror Gesetzes Abgaben zu zahlen. werden konnte. Daher fühlten sich und hob so die allgemeine Stim- neuen Regierung sehr angetan gewe- noch weit schlimmere Ausmaße an- Schon jetzt prognostizieren nicht die Juden mehr- mung. Viele deut- sen ist. Gilt dies auch für die Juden- genommen habe. nur Arbeitgebervertreter, daß bei heitlich in sche Juden als Teil verfolgung, die Reichspogromnacht Einführung einer solchen Abgabe Deutschland recht In der Weimarer Republik der deutschen Ge- und die Tage danach, die Stigmati- Daher die Schlußfolgerung: Wir eher mit noch weniger Ausbil- wohl. „Im europäi- sellschaft sonnten sierung durch den Judenstern, die dürfen nicht zögern, die Verbrechen dungsplätzen zu rechnen sei. Die schen Kontext galt erreichten viele sich nun im Licht Judenvernichtung? des NS-Regimes als wichtigen Teil Folge: staatliche Ausbildungsstät- bis zum Aufkom- der „Golden der deutschen Geschichte, der deut- ten oder in zunehmendem Maße men des National- Juden hohe Positionen Twenties“, wie wir Was die Reaktion der Bevölkerung schen Identität zu bekennen. Aber von Handelskammern zu finan- sozialismus die den Erinnerungen auf die Ausschreitungen insbeson- wir sollten jenen entgegentreten, die zierende Ausbildung. Eine Vergü- deutsch-jüdische Nahum Gold- dere der SA in und nach der Reichs- allgemein von deutscher Schuld tung hingegen für Betriebe, die Geschichte durchaus als eine Er- manns, 1949 zum Präsidenten des pogromnacht anlangt, so hieß es in sprechen, wenn damit gemeint ist, ausbilden – Fehlanzeige. Da sind folgsgeschichte. In kaum einem an- Jüdischen Weltkongresses gewählt, einer eingehenden Untersuchung daß die große Mehrheit der damals neue Schulden nur eine Frage der deren Land war die Integration, aber entnehmen: von Günther Gillessen in der FAZ lebenden Deutschen mitschuldig ge- Zeit … (SV) auch die Assimilation der Juden so zusammenfassend: „Fast alle diplo- wesen sei an einem der größten Ver- weit fortgeschritten wie in Deutsch- „Der Höhepunkt jüdischen Ein- matischen Berichte stellten die Pas- brechen in der Menschheits- Staatsverschuldung land.“ (Dirk Blasius) flusses wurde in der Weimarer Re- sivität der Bevölkerung heraus, das geschichte. Ein solcher Vorwurf ist in Deutschland: publik erreicht – wohl eine der größ- stumme Entsetzen, Zornesausbrü- ungeheuerlich, wenn er nicht bewie- Die meisten Juden empfanden ge- ten Kulturepochen deutscher che einiger weniger, die Scham der sen wird. Dieser Nachweis wurde bis 1.350.628.490.000 € sellschaftliche Brüskierungen als Geschichte. Die drei bedeutendsten meisten. Die Diplomaten beobachte- heute nicht erbracht. Das Grundge- geradezu notwendige Begleit- deutschen Banken – Deutsche Bank, ten Leute, die die setz deklariert in (eine Billion dreihundertfünfzig erscheinungen einer heterogenen Disconto-Gesellschaft und Dresdner Entehrung der Ju- Artikel 20 (4) das Milliarden sechshundertachtund- Gesellschaft, in der die Bayern und Bank – hatten jüdische Direktoren; den unmittelbar Der Bürger hat das Recht, Recht zum Wider- zwanzig Millionen vierhundert- Sachsen ihre antipreußischen Res- die drei größten Tageszeitungen – als Verletzung der stand. Von Pflicht neunzigtausend) sentiments kultivierten und, umge- Berliner Tageblatt, Vossische Zei- eigenen Ehre, als aber nicht die ist nicht die Rede. kehrt, in der die Diskriminierung tung und Frankfurter Zeitung – ge- Entehrung des Wo ist die Ethik, Vorwoche: 1.349.482.525.108 € der Katholiken als rückständige, un- hörten Juden und wurden meist von deutschen Na- Pflicht zum Widerstand die ohne Rücksicht Verschuldung pro Kopf: 16.364 € zuverlässige Ultramontanisten an Juden redigiert; die zwei einfluß- mens empfanden. auf eigene Gefähr- Vorwoche: 16.350 € der Tagesordnung war, die ihrerseits reichsten deutschsprachigen Zeit- Die auswärtigen dungen den Wi- das Laisser-faire der Liberalen tadel- schriften – Die Fackel und die Welt- Beobachter nahmen vor allem ein derstand gegen eine mörderische (Stand: Montag, 19. April 2004, ten. Die Juden wußten, daß sie selbst bühne – wurden von Juden geleitet; Volk in tiefer Depression wahr. Je- Gewalt zur Norm erhebt? 11.10 Uhr. nicht verlegen waren, wenn es galt, der wichtigste Theaterdirektor die- der, der widersprechen wollte, hatte Zahlen: www.steuerzahler.de) eigene Interessen zu vertreten oder ser Epoche – Max Reinhardt – war längst begriffen, daß er auf keinerlei Wer leichtfertig mit Blick auf ein andere auf die Schippe zu nehmen. Jude ...“ Also kann man mit Fug und Schutz durch Behörden, Gerichte furchtbares Verbrechen den Täter- Martin Buber pries die „Symbiose Recht behaupten, daß gerade Juden oder Nachbarn hoffen durfte.“ vorwurf erhebt, begründet neue von deutschem und jüdischem We- den Geist dieser Jahre nachhaltig be- schwere Schuld. Wenn jemand so Dieser Ausgabe liegt sen“ und ihre große „Fruchtbarkeit“. einflußt haben. Sicherlich haben viele dieser ungehemmt den Schuldvorwurf aus- ein Prospekt des Deutschen in den 30er Jahren Hitler streut, möge er konkret werden. An- Archiv-Verlages bei. Die turbulenten Jahre nach dem Der schöne Schein der 20er Jahre zugejubelt. Aber dieser Jubel galt dernfalls setzt er sich dem Vorwurf Ersten Weltkrieg, die Vorgänge in wurde getrübt durch antisemitische dem Manne, der die Schmach des aus, daß er einem substanzlosen Rußland, die Massenimmigration Kriminalität, schwankend entspre- „Versailler Diktatfriedens“ – so das Kult mit der Schuld huldigt, der die von Juden aus dem Osten, die von chend der Stärke der NSDAP. Die Urteil aller deutschen Parteien, die Vortragsreise eines Daniel Goldha- www.preussische-allgemeine.de Juden angeführte Räterepublik in Ideologie, die sie propagierte, war KPD nicht ausgenommen – getilgt gen im Oktober 2002 zu einem Tri- Benutzername/User-ID: paz Bayern gaben dem Antisemitismus nicht tonangebend, wenngleich sie hatte. Dieser Jubel begründet jedoch umphzug gemacht hat, wie ihn noch Kennwort/PIN: 3512 Auftrieb, obwohl, bildlich gespro- gerade in akademischen Kreisen ein keinen Vorwurf mit Blick auf den kein seriöser Wissenschaftler erle- chen, Juden auf beiden Seiten der positives Echo auslöste. Holocaust. ben durfte. »Ohne Nationen gäbe es keine Kriege« H.-J. VON LEESEN über eine Geschichtsvorlesung zum Dritten Reich und eine bizarre Schlußfolgerung eines Kieler Professors erade hatte er in der Zeitung hörer ihre historische Allgemeinbil- jetzt diese Deutung: Massengreuel Stadt Danzig weitere 18.000. Die des „großen Schwamm-Drüber“ hält gelesen, daß Bundestagsprä- dung verbreitern wollten, waren der als unabdingbare Konsequenz von rücksichtslose polnische Nationalitä- er für heilsam. Er ist daher auch G sident Vorlesung atemlos gefolgt. Nationalgefühl? Nationalbewußtsein tenpolitik gegen die über 30 Prozent skeptisch gegenüber dem „Zentrum (SPD) deutsche Unternehmer, die als Ursache von Krieg und Massen- der Bevölkerung Polens ausmachen- gegen Vertreibungen“, das er aber Arbeitsplätze ins Ausland verlagern Und nun wollte der Professor „die mord? Würde das nicht heißen, daß den nationalen Minderheiten hatte bezeichnenderweise „Zentrum ge- wollen, als „vaterlandslose Gesellen“ subjektiven Erinnerungen in die all- vor der Entwicklung der modernen übrigens auch zur Folge, daß bis 1938 gen die Vertreibung“ nennt, so als kritisiert und damit denselben Aus- gemeinen Zusammenhänge stellen, Nationen paradiesische Verhältnisse insgesamt 575.000 Juden das Land hätte der Bund der Vertriebenen druck verwendet habe wie vorher wie die Forschung sie sieht“. Man er- auf der Welt geherrscht haben müs- verließen. Und von den zunächst nicht das Ziel, hier alle Vertreibun- schon seine Parteigenossen Schröder fuhr, daß die Greuel, denen die Deut- sen? Und wenn denn diese Deutung spontanen, staatlich aber vorbereite- gen im Europa des 20. Jahrhunderts und Müntefering. Mag er nun recht schen im Osten ausgesetzt waren, der Ursache einer kritischen Prüfung ten Verfolgungen der Volksdeutschen zu dokumentieren. haben oder nicht – erstaunlich verursacht worden seien durch die standhält, dann bleibt es unverständ- in den ersten Kriegstagen, die minde- bleibt, daß er, der sich bisher eher als Verbrechen, die die Deutschen lich, warum in Erdteilen, die nie zur stens 6.000 Opfer forderten, davon Aber seine Forderung des Ver- Internationalist hervortat und wenig 1939/1940 bei der Vertreibung und Nationenbildung gefunden haben, wird der Professor auch gehört ha- schweigens erscheint irreal, werden Geschmack fand an Volk und Nation, Umsiedlung der polnischen Bevölke- etwa in Afrika, die permanenten ben. Wenn er denn eine Verfolgung wir doch gemahnt, uns der Untaten, jetzt die Vaterlandslosigkeit als etwas rung aus dem damals Warthegau ge- Auseinandersetzungen zwischen aus der anderen erklärt, warum dann die im deutschen Namen vor 60 Jah- Schimpfliches brandmarkt. nannten Gebiet in das Generalgou- Stämmen und Völkern nicht minder nicht die harten, teilweise auch un- ren begangen worden sind, perma- vernement sich hatten zuschulden blutig waren. menschlichen Maßnahmen der deut- nent zu erinnern. Nie dürften sie ver- Daran dachte unser Zeitgenosse, als kommen lassen. Daß in der Neuzeit schen Seite während der Besatzungs- gessen werden, so hämmert man es er nun im Hörsaal der Kieler Univer- Massenvertreibungen und Massen- Und warum bleibt der Professor zeit mit dem Verhalten der Polen den uns ein. Nur dann sei die Gewähr da- sität saß, um dem Professor zu lau- morde als Mittel der Politik einge- bei der Deutung der Greuel, die Po- Deutschen gegenüber im neu gegrün- für gegeben, daß die Deutschen sich schen, der sich vorgenommen hatte, setzt wurden, führte der Professor len in Ostdeutschland unzweifelhaft deten polnischen Staat nach dem Er- läutern und daß dergleichen nicht den „Dialog zwischen den Generatio- zurück auf das Entstehen von Natio- verübt haben, beim Jahr 1939 stehen? sten Weltkrieg? wieder geschehe. Oder gilt das nur nen über das Dritte Reich“ zu fördern. nen. Nationen erhielten in der Neu- War das deutsch-polnische Verhält- für eine Seite? Das Thema war reizvoll, zumal der zeit, so erfuhren die Hörer, eine reli- nis etwa vorher ungetrübt? Er muß Wer die Geschichte so sieht, der Professor angekündigt hatte, er wolle giöse Bedeutung. Der Nationalismus als Fachmann doch wissen, daß nach muß schiefe Bilder entstehen lassen. Da sitzt man nun in der Univer- einen Versuch unternehmen, „das lasse das Nationalbewußtsein in 1918 als Folge der offiziellen polni- Und der klärt auch nicht wirklich die sität, lauscht den gelehrten Ausfüh- Dritte Reich besser zu verstehen“. Gegensatz zur Humanität geraten, schen „Entdeutschungspolitik bis Ursachen. Was hat den Professor ver- rungen eines ausgewiesenen Histori- den Gegner zum Untermen- 1934 über 700.000 Volksdeutsche anlaßt, sich selbst Scheuklappen an- kers und wundert sich. Warum In vorangegangenen Vorlesungen schen denaturieren und erhöhe die den polnischen Staat unfreiwillig ver- zulegen, um nicht das ganze Problem grenzt der Professor seine Erkennt- war ungeschönt das Wüten der So- in den nationalen Kriegen zu Tode lassen hatten – entweder durch ge- zu erkennen und, wenn er es erkannt nisse ein? Muß er der politischen wjetsoldaten bei der Eroberung Ost- Gekommenen zu Opfern für das Va- setzliche Maßnahmen oder außerge- hat, an die Studenten weiterzugeben? Korrektheit dieses Opfer bringen? deutschlands geschildert worden, terland. Darum sei es an der Zeit, setzliche Schikane. Es kann ihm doch aber auch unmenschliches Verhalten daß wir die Nation überwinden. nicht unbekannt sein, daß sich am 15. Er empfiehlt in der Vorlesung, die Und was die „Überwindung der vieler Polen den noch in Hinterpom- August 1939 in Flüchtlingslagern im unablässige Abfolge von Gewalt und Nation“ angeht, so können wir diese mern zurückgebliebenen Deutschen Der Hörer wunderte sich. Sein Deutschen Reich 70.000 in den letz- Gegengewalt dadurch zu beenden, nur in Deutschland grassierende gegenüber. Studenten, aber auch die Professor hatte sich bislang als her- ten Wochen vor den polnischen Bru- daß wir die polnischen und sowjeti- Modemeinung an uns vorbeilaufen „Altkommilitonen“, Ruheständler, vorragend informierter und betont talitäten geflohene Volksdeutsche schen Schandtaten an unseren lassen. Unsere Nachbarnationen die nach dem Arbeitsleben als Gast- sachlicher Historiker gezeigt. Und aufhielten, und in Lagern der Freien Landsleuten verschweigen. Politik werden sie zu verhindern wissen. 03_PAZ17 20.04.2004 12:31 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

HINTERGRUND Folge 17 – 24. April 2004 3 Nur Gewinnmaximierung zählt Gewinner und Verlierer der Globalisierung und die Möglichkeiten, in diesem System zu überleben / Von Uwe G REVE

er schleichende politische, wirtschaftliche, demographi- D sche, unsere Bildung und Kultur betreffende Niedergang Deutschlands schreitet weiter voran. Was im Dezember 2003 als großer Reformkompromiß zwischen den Bundestagsparteien gefeiert wurde, löst die gesellschaftlichen und wirt- schaftlichen Probleme unseres Lan- des nicht von der Wurzel her.

Ein zentrales Problem überlagert in wachsendem Maße alle anderen und beeinflußt insbesondere die Ar- beitsplatzentwicklung in immer grö- ßerem Ausmaß: die Globalisierung. Krasse Gegensätze: Links die moderne Großstadt, rechts der „mo- Die Debatte um die Globalisierung derne“ Slum. Je stärker die Globalisierung zunimmt, desto höhere wird geprägt vom Gefühl der Unaus- Einwohnerzahlen werden beide Wohnformen erleben, da die Mittel- weichlichkeit. Auch für die Mehrheit schicht allmählich wegbrechen wird. Auch die Kleinbauern in den der deutschen Politiker erscheint Entwicklungsländern werden verdrängt werden und nur in den Globalisierung als schicksalhafte Er- Slums am Rande der Millionenstädte eine Bleibe finden. Fotos: Archiv scheinung, ein Strom, in dem man mitschwimmt oder untergeht, wenn Mittelstand kaum hat. Er wird in Alptraumstädten von über 20 Millio- es die höchste Rendite abwirft. Die zu betreiben. In der Politik ist die man gegen ihn anschwimmt. wachsendem Maße an Globalisierer nen Menschen mutieren – unregier- Kapitalströme sind weitgehend dem konsequente Anwendung des Subsi- verkaufen oder aufgeben müssen. bar im schlimmsten Sinn des Wortes. Zugriff der Nationalstaaten entzogen. diaritätsprinzips die bedeutendste Doch was bedeutet eigentlich Glo- Wo einst Kleinbauern ihre Familien Gewinner sind auch jene Manager, Möglichkeit, die negativen Folgen balisierung? Explosion der grenz- Sind aber am Ende einer solchen redlich ernähren konnten, wird die aus welchen Ländern auch immer, der Globalisierung zu verringern. überschreitenden Informationsflüsse Entwicklung nicht auch die interna- „moderne“ Landwirtschaft mit Mas- die sich in die Führungsetagen der Subsidiarität heißt konkret, daß die und des weltweiten Handels sowie tional agierenden Großkonzerne die sentierhaltung, Agrargiften und Weltkonzerne durchgebissen haben unteren Staatsorgane – Gemeinden, Konzentration des Kapitals. Die Su- Verlierer, weil Bürger ohne Arbeit Hochtechnisierung einziehen. Glo- und in immer kürzeren Tätigkeitszei- Kreise, Länder – möglichst viele Ent- che nach weltweit gemeinsamer Lö- irgendwann auch für die in Entwick- balisierung bedeutet die schrittweise ten immer höhere Gehälter für sich scheidungen in ihren Händen behal- sung globaler Fragen von der Bevöl- lungsländern produzierten Güter Übernahme einer Landwirtschaft, in Anspruch nehmen können. ten, und die oberen Organe – Bund, kerungsexplosion bis zur Klima- kein Geld mehr haben? So langfristi- die verhältnismäßig gesunde Le- Europa, internationale Organisatio- veränderung bedingt durch Natur- ges Denken und Handeln betreiben bensmittel produziert, durch Agrar-, Zumindest vorübergehend sind nen – nur jene Entscheidungsgewal- zerstörung und menschliches Ver- die Globalisierer nicht. Sie konzen- Chemie-, Maschinen-, Nahrungsmit- auch Spekulanten Gewinner. Dazu ten erhalten, die wirklich dorthin ge- halten. Die Internationalisierung von trieren sich auf die Gewinnmaximie- telverarbeitungs- und Vermarktungs- noch Professor Dr. Hamer: „Wenn hören, wie Verteidigung oder Forschung und Produktion und da- rung für die Gegenwart und die industrie und natürlich die Groß- man bedenkt, daß sich die Güterwer- Bekämpfung des Terrorismus und mit einhergehend die Entwicklung nächsten Jahre. banken. te in den letzten 25 Jahren vervier- der internationalen Kriminalität. übernationaler Arbeitsmärkte. Alles facht, die Geldwerte dagegen vervier- Prozesse, die schon seit Jahrhunder- Verlierer sind allerdings auch die Verlierer sind die Familien überall zigfacht haben, dann steht den Auf jeden Fall hilft es nicht, die ten sichtbar sind, aber jetzt eine neue Nationalstaaten als funktionsfähige auf der Welt. Traditionell gewachse- Geldwerten kein entsprechender Gü- Globalisierung zu beklagen oder von Dimension erreichen! Lebensorganisationen. Linke Politi- ne soziale Strukturen, ein Mindest- terwert mehr gegenüber, wird das einer heilen Welt zu träumen. Die ker wie und Trittin maß an Bodenständigkeit, Geborgen- internationale Finanzsystem von rie- Realitäten müssen so erkannt wer- Woran muß die Globalisierung in lachen sich ins Fäustchen. Ihr Ziel heit und Sicherheit gehen über die sigen Spekulationsblasen durchzo- den, wie sie sind. Dem Globalen müs- erster Linie gemessen werden? Gibt war immer Internationalismus und Globalisierung immer weiter verlo- gen ... Ich vermute, daß die heute le- sen wir das Lokale, den scheinbar es mehr Gewinner oder mehr Verlie- Auflösung der Nationalstaaten. Jetzt ren. Gefragt ist der „bewegliche, fle- bende Generation nach dem Zusam- übermächtigen Großen das erfolgrei- rer? Die Antwort kann für jeden rea- vollziehen sie diesen Niedergang in xible Mensch“, der seiner Tätigkeit – menbruch des So- che Kleine und listischen Beobachter nur lauten: freundlichem Einvernehmen mit öfter als früher – auch irgendwo im zialismus auch den Mittlere gegen- mehr Verlierer als Gewinner! Des- dem einst von ihnen so bekämpften Ausland nachgehen kann, heute hier, Zusammenbruch Dem Zusammenbruch überstellen. Den halb ist die Globalisierung in ihren Kapitalismus. Unser Wohlstand und morgen dort. Einem solchen Leben des Kapitalismus schöpferischen, Folgen kein Fortschritt der Mensch- unsere Zukunftsfähigkeit beruhen je- sind Familien buchstäblich im Wege. noch erleben wird. des Sozialismus folgt der selbständigen, klei- heit, sondern ein Rückschritt, der in doch in erster Linie auf unserem Na- Kinder in größerem Maßstabe wer- Der Sozialismus neren, auch auto- seinen Folgen noch nicht einmal an- tionalstaat. Er garantiert den Erhalt den in Zukunft in erster Linie aus hatte zu wenig, der des Kapitalismus nomen Gemein- nähernd eingeschätzt werden kann. unseres Bildungssystems, er ist Trä- der Schicht der (noch) sozial abgesi- Kapitalismus hat zu schaften kann ger des Gesundheits-, Renten- und cherten Arbeitslosen in den west- viel Freiheit. So wie durchaus langfri- Doch wer sind die Verlierer? Ver- Sozialsystems, er garantiert einiger- lichen Industrieländern, aus den de- der Sozialismus könnte also auch der stig die Zukunft gehören, wenn sie lierer sind die Lohnarbeiter und pro- maßen innere und – in begrenztem klassierten Schichten in den Slums Kapitalismus am Machtmißbrauch mit Phantasie und Durchsetzungs- duzierenden Fachkräfte in den her- Maße – äußere Sicherheit. Die Glo- der Dritten Welt und der dünnen zugrunde gehen. Die soziale Markt- willen entwickelt werden. kömmlichen Industrieländern, also balisierer interessiert all dies nicht. Schicht der Reichen in aller Welt wirtschaft muß ein Mittelweg zwi- auch in Deutschland. Sie werden in Sie nutzen allein die Ressourcen des hervorgehen. Die unteren und mitt- schen Kapitalismus und Sozialismus Die funktionsfähige Wirtschafts- den nächsten Jahren zu weiteren Nationalstaats. leren arbeitenden Schichten werden mit persönlicher Freiheit, Chancen- ordnung der Zukunft liegt in der Do- Hunderttausenden ihre Arbeitsplät- sich immer stärker auf den Überle- gerechtigkeit, dominierendem Mittel- minanz des mittelständischen Per- ze verlieren. Immer mehr Arbeits- Auf den zweiten Blick gehören benskampf konzentrieren müssen. stand und Wohlstand für alle sein.“ sonenunternehmens mit hoher plätze werden in Niedriglohnländer aber auch die Entwicklungsländer zu Eigenverantwortung des Unterneh- verlagert, und mit ihnen wird in klei- den Verlierern. Die internationalen Auch der Umweltschutz und die Gewinner sind zum Teil auch jetzt mers. Nur in einer solchen Struktur nen, aber deutlich sichtbaren Schrit- Großkonzerne verschaffen zwar ei- vielen Kulturen und Sprachen, die noch die Verbraucher. Verdrängungs- gibt es einen echten Wettbewerb. ten der Wohlstand in den Hochlohn- ner größeren Zahl von Menschen in durch die amerikanisch-englische wettbewerbe zwischen den Konzer- Voraussetzung dafür sind global ländern verschwinden. Im Rahmen solchen Ländern vorübergehend Ar- Kulturdominanz gefährdet sind, zäh- nen laufen oft über die Preisschiene. wirksame Antitrustgesetze, von de- dieses Prozesses sind jedoch nicht beitsplätze. Aber sowie die schlecht- len zu den Verlierern. Doch wer sind Wo die Zahl der Anbieter sich dann nen wir derzeit noch ein gutes Stück die Konzerne, sondern die Politiker bezahlten Arbeitskräfte mehr Lohn nun die Gewinner? aber auf wenige reduziert hat, ver- entfernt sind. die Schuldigen. Die oder kürzere Ar- kehrt sich dies ins Gegenteil. Bestes Konzernherren ar- beitszeit fordern Ausgehend von den USA haben Beispiel sind die Benzin-, Diesel- Am Ende eines immer weiter vor- gumentieren, sie Bei der Globalisierung oder sich intensi- Großkapital und international agie- und Mineralölpreise. Seitdem weni- anschreitenden Liberalismus ohne müßten Arbeits- ver gewerkschaft- rende Konzerne das Prinzip der Ge- ge Großkonzerne sich den Markt Schranken stünde die 20-80-Gesell- plätze in Niedrig- interessieren nur das lich organisieren, winnmaximierung zum Kernziel ih- teilen, steigen seltsamerweise zum schaft. Die Antwort darauf würden lohnländer verla- verschwinden mit rer Tätigkeit gemacht. Solange der Beispiel in Ferienzeiten die Benzin- Demagogen mit der nächsten Dikta- gern, um kon- Heute und das Morgen den Maschinen die Kampf um die Weltherrschaft mit preise aller Anbieter, ohne daß sich tur geben. Wir müssen deshalb dafür kurrenzfähig zu Arbeitsplätze ins dem Kommunismus tobte, war ihnen ein anderer rationaler Hintergrund sorgen, daß der Staat als bedeutend- bleiben. Diese Not- nächste Billiglohn- dies nicht möglich gewesen. Denn finden läßt als „Abzocke“, wie es ster Zusammenschluß zum Schutze wendigkeit für viele Unternehmen land. Das gilt für das Nähen von Tex- das Erhardtsche „Wohlstand für alle“ ein großes deutsches Boulevard- der Schwachen nicht seine Funktion entstand durch den Zollabbau der tilien aller Art, für die Schuh- und war neben der militärischen Stärke blatt nannte. Die nationalen Kartell- verliert und deklassierte Schichten Politiker, die freilich wiederum von Sportgeräteherstellung. Wenn die die Kernargumentation gegen die ämter sind dagegen weitgehend und Slums entstehen. Auf der ande- den Konzernen dazu gedrängt wur- Entwicklungsländer auf die Beine marxistische Ideologie. Mit dem Zu- machtlos. ren Seite muß der prinzipienlose, den. Nach der Propaganda der Kon- kommen sollen, geht dies nur über sammenbruch der kommunistischen pervertierte Wohlfahrtsstaat gestoppt zerne sind Zölle „der Tod des Frei- den Aufbau einer breiten zukünfti- Länder bekam der Turbo-Kapita- Was ist zu tun? Zu den bedeutend- werden, der nach dem Gießkannen- handels“. Haben Konzerne wie die gen Mittelschicht von Bauern, Hand- lismus die Grundlage für seine unge- sten Aufgaben der Politik gehört es prinzip an jedermann verteilt, unab- amerikanischen Stahlkonzerne noch werkern, Dienstleistern, Freiberuf- hemmte Entfaltung. Inzwischen ha- deshalb, die Globalisierung so gut hängig von individueller Bedürftig- zu wenig globalisiert und fühlen sich lern, die in erster Linie den Bedarf ben die international agierenden wie möglich zu begrenzen. Hauptal- keit und bei Ignorierung des von einer billig produzierenden Kon- des eigenen Landes befriedigen. Konzerne in ihrem Siegeszug zuneh- ternative zur Globalisierung ist die millionenfachen Mißbrauchs. kurrenz in die Enge getrieben, dann mende Welteinheitlichkeit im Wa- Pflege der kleinen lokalen und regio- haben sie freilich genügend Einfluß, Besonders die Bauern in den Ent- renangebot erreicht. Der deutsche nalen Wirtschaftskreisläufe, an die Linke Gruppen und Chaoten, die um ihre Regierung – wie kürzlich in wicklungsländern trifft es hart. Welt- „Mittelstandspapst“ Prof. Dr. Eber- die Globalisierer nicht herankom- sich wie in Genua mit Straßen- den USA geschehen – zur Einfüh- bank, Welthandelsorganisationen hard Hamer dazu: „Beispiel ist der men oder die ihnen zu wenig ge- schlachten gegen die Globalisierung rung von Schutzzöllen zu zwingen, werden in wachsendem Maße im Siegeszug der Pappgastronomie über winnträchtig erscheinen. Auf dem profilieren, sind kontraproduktiv in während sie vorher Schutzzölle mit Rahmen des internationalen liberali- die nationalen Gastronomiebetriebe Grünmarkt einkaufen statt im Super- bezug auf jede sinnvolle Globalisie- allen Mitteln bekämpften. stischen Freihandels die Kleinbauern oder der Siegeszug internationaler markt; den kleinen und mittleren rungsbegrenzung. Die Globalisierer überflüssig machen. Diesen wird – Standardkleidung über die nationa- Handel stützen, so gut es der eigene können sich nichts Besseres wün- Verlierer sind auch der produzie- und die Entwicklung hat ja schon len Mode- und Bekleidungsidentitä- Geldbeutel zuläßt; regionale Produk- schen, als daß ihre Gegner aus sol- rende und handelnde Mittelstand, eingesetzt – nichts anderes bleiben, ten.“ Die „Global Players“ und ihre te den internationalen vorziehen, wo chem Geiste handeln und gewalttätig die Handwerker und Dienstleister in als in die Slums der Großstädte zu Aktionäre sind die Globalisierungs- dies möglich ist. Aber auch: den ei- werden. Solches Verhalten diskredi- den Industrieländern. Wer am inter- ziehen. Manila, Rio de Janeiro, Sao gewinner. Gewinner sind auch die genen Familienzusammenhalt stär- tiert auch die dringend notwendige nationalen Markt reüssieren will, Paulo, Caracas, Bogotá, Lima, insbe- Kapitaleigner, die die Freiheit nut- ken, sich für den Nächsten verant- und durchdachte Globalisierungs- braucht Kapital, das der selbständige sondere auch Mexico City werden zu zen, ihr Kapital dort hinzulenken, wo wortlich fühlen, statt Fernstenliebe kritik. 04_PAZ17 20.04.2004 11:11 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

4 Folge 17 – 24. April 2004 PREUSSEN / BERLIN

Brutal, aber realistisch Im Galopp Wie Brandenburgs Politik die Lage des Landes neu bewertet / Von Thorsten HINZ zum Senator

Von Ronald GLÄSER

in gutes Pferd springt knapp“, hatte Peter EStrieder erklärt, als er 2002 erst im zwei- ten Wahlgang zum Berliner Supersenator ge- wählt wurde. Jetzt hat das Pferd die Latte ver- rissen.

Strieder ist über die Tempodrom-Affäre ge- stürzt und mußte alle politischen Ämter auf- geben. Der Rücktritt sei kein Schuldeinge- ständnis, sagte er. Das sagen sie immer, die Politiker, die Fehler gemacht haben.

Abgehoben: Strieder war ein Phänomen. Seine Karriere Mit hochfliegen- begann in den 90er Jahren, als Berlin noch von den Plänen ist CDU und SPD regiert wurde. Er galt Linken Brandenburgs Poli- wie Rechten in der Partei als einer, der sich tik vertraut – doch nicht festlegt. So mogelte er sich an die Partei- wie das Prestige- spitze, obwohl die Basis ihn eigentlich nicht projekt CargoLifter wirklich mochte. scheiterte auch die Strukturpolitik. Jetzt hat Wowereit sich einen Nachfolger Jetzt ist Umdenken Strieders für die SPD-Spitze aus seiner politi- gefragt. schen Umgebung ins Boot geholt: Michael Müller, den SPD-Fraktionsvorsitzenden im Foto: pa Preußischen Landtag. Der 39jährige kommt wie Wowereit aus dem bürgerlichen Bezirk ie Forderung, die Gelder rung, Abwanderung und Über- rückführen. Die brandenburgi- Dieser Trend wird noch zu- Tempelhof. Hier haben beide als Kommunal- für den „Aufbau Ost“ alterung im Land als Phänome- schen Industriezentren hatten nehmen. Die Landesregierung politiker angefangen. D künftig zu konzentrie- ne zu akzeptieren, die zwar sich – anders als die in Mittel- versucht, offensiv gegenzusteu- ren, anstatt sie weiterhin nach nicht aufzuhalten, aber zu steu- deutschland und Sachsen – zu- ern. Der Neue wird manchmal mit seinem Na- dem Gießkannenprinzip zu ver- ern sind. Bis 2015 wird in Bran- meist erst in der DDR heraus- mensvetter im verwechselt, der teilen, trifft ein Flächenland wie denburg ein Bevölkerungs- gebildet, sie waren Kunst- Wirtschaftsminister Ulrich dort Stellvertreter von Fraktionschef Franz Brandenburg in seinem Selbst- rückgang von 2,6 auf 2,5 Mil- schöpfungen aus dem Geist der Junghanns (CDU) stellte kürz- Müntefering ist. So ist das eben, wenn man ei- verständnis. Denn die Politik, lionen Menschen prognostiziert. länderübergreifenden soziali- lich eine Studie der Zukunfts- nen Allerweltsnamen trägt. Aber Michael durch die der langjährige Mini- Daß er nicht viel größer ist, stischen Wirtschaftsplanung. agentur Brandenburg (ZAB) Müller, der noch als unbeschriebenes Blatt sterpräsident Manfred Stolpe liegt an den zugezogenen Berli- Eisenhüttenstadt (ehemals Sta- vor, mit der er Brandenburg als gilt, ist ein besonderer Sozialdemokrat. Der (SPD) populär wurde, hatte ge- nern im Speckgürtel. Dahinter linstadt) an der Oder war in „innerdeutsche Alternative zur Vater zweier Töchter führt so ganz nebenbei rade darin bestanden, ein Netz aber verbirgt sich eine dramati- den 50er Jahren errichtet wor- Auslandsverlagerung deutscher eine Druckerei in Berlin. Endlich mal kein Ge- von „Entwicklungszentren“ sche Altersstruktur, die für die den, weil der Transportweg für Unternehmen“ anpreist. Die werkschafter, Lehrer oder Beamter, sondern über das gesamte Land zu fernere Zukunft Böses erahnen russischen Stahl und ober- Arbeitnehmer würden hier ein Unternehmer, der einen Familienbetrieb knüpfen. Das kostete viel Geld, läßt. In elf Jahren werden über schlesische Kohle so am kürze- durchschnittlich 16 Tage länger führt. nur: entwickelt wurde wenig. In 900.000 Brandenburger – das sten war. Und das Petrochemi- im Jahr arbeiten als die west- abgelegenen Gebieten wurden sind rund 37 Prozent – älter als sche Kombinat Schwedt im deutschen Kollegen. Die Ar- Müller ist ein ruhiger und sachlicher Politi- Prestigeprojekte wie die Ferti- 65 Jahre alt sein. Nordosten des Landes war an beitskosten betrügen 16,43 ker. Auf Provokationen des politischen Geg- gungshalle für das Transport- die sowjetische Erdölleitung Euro gegenüber 26,36 Euro ners reagiert er ausgesprochen gelassen. luftschiff „CargoLifter“, die Unter diesen Umständen läßt „Freundschaft“ angeschlossen. im Westen. Auch die Anzahl Wahrscheinlich sind dies die Charaktereigen- Chipfabrik in Frankfurt an der sich eine flächendeckende In- Diese Standorte erlebten nach der Streiktage sei hier wesent- schaften, die ihm auch den Fraktionsvorsitz Oder sowie der Lausitzring aus frastruktur für Gesundheit, Bil- dem Zusammenbruch des Ost- lich niedriger. In Polen sei der Berliner SPD eingebracht haben. Er muß dem Boden gestampft – alle- dung, Verwaltung und Verkehr handels massive Einschnitte. die Streikhäufigkeit sogar drei- den Genossen auf jeder Sitzung neue Spar- samt Denkmäler einer geschei- nicht mehr aufrechterhalten. mal so hoch, die Arbeitspro- maßnahmen der hochverschuldeten Landes- terten Industriepolitik. Mini- Die Folgen wird vor allem Der EU-Beitritt der ostmittel- duktivität dagegen um 20 Pro- regierung verkaufen. sterpräsident Matthias Platzeck die dünnbesiedelte Peripherie europäischen Länder weckt zent niedriger. Indem der (SPD) und Innenminister Jörg – etwa die Prignitz und die neue Befürchtungen. Eine da- Minister mit der Genügsamkeit Die SPD hat früher Edzard Reuter als Bür- Schönbohm (CDU) haben da- Uckermark – zu tragen haben. von lautet, daß Brandenburg der Leute argumentiert, räumt germeister ins Gespräch gebracht. Aber es her anläßlich des Dohnanyi-Pa- Dorfbewohner werden entwe- endgültig zum Transitland für er implizit ein, daß an eine müssen nicht unbedingt Konzernlenker sein, piers nochmals die Abkehr vom der umziehen oder verstärkt Investoren wird, die sich lieber Angleichung der Lebensver- die die Probleme der städtischen Wirtschaft „Prinzip Gießkanne“ bekundet. in Nachbarschaftshilfe eintre- in Polen niederlassen. Außer- hältnisse an den Westen auf ab- verstehen. Müller ist für seine neue Aufgabe ten müssen. Die ökonomische dem nehmen bereits jetzt viele sehbare Zeit nicht zu denken besser gewappnet als irgendeiner sonst in der Schon seit Stolpes Abgang Misere in Brandenburg kann Bewohner der Grenzregion die ist. Das ist eine brutale, aber Berliner SPD. 2002 hatte die Landespolitik man nicht ausschließlich auf billigen Dienstleistungen jen- wenigstens realistische Ein- begonnen, die Deindustrialisie- die Landespolitik seit 1989 zu- seits der Oder in Anspruch. schätzung.

Schatz gefunden Gute Kontakte ebnen den Weg Friedrich Schiller und die deutsche Klassik in Berlin s war ein fast gruseliger EFund. Hinter einer alten m Jahr 1804 hielt sich der Dra- kleiner Einblick in seine Samm- sche Hauptstadt hatte. Um den Geburtstag 1859 hatte sie die Trennwand in einem seit vielen matiker Friedrich Schiller in lungen geboten. Sie gehen auf das Stellenwert des Dichters aus Kronprinzessin Augusta den Jahren verlassenen Gebäude I Berlin auf (1. bis 17. Mai), um 19. Jahrhundert zurück. kleinbürgerlichen Verhältnissen Nachkommen zum Geschenk ge- entdeckten Bauarbeiter einen sich ein Bild vom Theaterbetrieb auch für die gehobene zeit- macht. Mit der Ausstellung kehrt ungewöhnlichen Schatz. Wäh- der preußischen Hauptstadt zu Die Leitlinie für die Ausstel- genössische Berliner Gesell- das wertvolle Einzelstück erst- rend der Wiederherrichtung der machen. Er sah seine Stücke im lung gaben Schillers Ka- schaft zu dokumentieren, mals an den Ort seiner Ent- alten estnischen Botschaft, die Nationaltheater am Gendarmen- lendereinträge vor. In sind in der Aus- stehung zurück. 1940 aufgegeben werden muß- markt und traf berühmte Zeitge- knapper Form notier- stellung Zeugnisse te, kam sie zum Vorschein – die nossen wie die preußische Köni- te er, wen er wann der Schillerver- Gezeigt wird diese Ausstellung schwarze, noch funktionstüchti- gin Luise, den Schauspieldirektor traf, wo er dinier- ehrung zu sehen, in der Vertretung des Landes ge Schreibmaschine des letzten Iffland, den Arzt Hufeland und te, welche Thea- die in der Einwei- Baden-Württemberg beim Bund, Gesandten aus Tallinn war vor den Philosophen Fichte. ter- und Opern- hung von Begas’ Tiergartenstraße 15, 10785 Berlin, der Flucht aus dem Gebäude aufführungen er Marmordenk- vom 29. April bis 17. Mai (Montag eingemauert worden. Diskret verhandelte Schiller besuchte. Die mal auf dem bis Donnerstag 9 bis 17 Uhr, über eine dauerhafte Anstellung gezeigten Expo- Gendarmen- Freitag 9 bis 15.30 Uhr, am Wo- Bis in die letzten Tage der an der Akademie der Wissen- nate sollen die- markt (Foto) chenende geschlossen. Eintritt Botschaft hatte er auf dem Gerät schaften. Seine Visite war ein ge- se knappen gipfelte. frei). Passend zum Thema wird der Chemnitzer Firma Kappel sellschaftliches Ereignis und warf Aufzeichnungen in Berlin vom Veranstalter Statt- seine Korrespondenz und diplo- ein Schlaglicht auf den damaligen kommentieren Ein besonders Reisen ein Stadtrundgang „Schil- matische Noten abgefaßt. Heute Kulturbetrieb einer Großstadt, die und gelegentlich wertvolles Stück, ler in Berlin. Eine Reise ins steht das Fundstück als Blick- sich anschickte, eine Führungsrol- ergänzen, insbe- das in Berlin ent- Jahr 1804“ angeboten (StattReisen fang auf dem Schreibtisch der le im geistigen Leben Deutsch- sondere die Ver- stand und 1937 aus Berlin e.V., Malplaquetstraße 5, neuen estnischen Botschafterin lands zu übernehmen. handlungen über ei- Schloß Greifenstein, 13347 Berlin, Tel.: 030/455 30 28). in Berlin. Riina Ruth Kionka hat ne Berufung Schillers dem Sitz der letzten das alte Prachtstück aufpolieren Mit der Ausstellung „Schiller in nach Berlin. Nachkommen Schillers Für Lehrer gibt es am 30. April, lassen, so daß es zum frischre- Berlin. Mai 1804“ erinnert das aus der Familie von Glei- ebenfalls in der Landesvertretung, novierten Botschaftsgebäude Deutsche Literaturarchiv / Schil- Darüber hinaus werden Weimar chen-Rußwurm, nach Marbach eine Fortbildungsveranstaltung, paßt. Schreiben wird sie selten ler-Nationalmuseum in Marbach und Berlin um 1800 im Kontrast gelangte, ist eine Vase mit dem die Anregungen und neue Sicht- darauf – Estland ist stolz, ein am Neckar an den Besuch des vorgestellt. Weitere Bild- und Text- Schiller-Porträt aus der König- weisen zur Schullektüre des Klas- Computerland zu sein. Dichters in der preußischen zeugnisse belegen die Wirkung, lichen Porzellanmanufaktur sikers bietet. Eingeladen sind Hauptstadt. Gleichzeitig wird ein die Schillers Tod auf die preußi- Berlin. Zu Friedrich Schillers 100. Lehrkräfte aller Schularten. U. R. 05_PAZ17 20.04.2004 12:28 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

DEUTSCHLAND Folge 17 – 24. April 2004 5 Bei Politikversagen droht Emigration Carl Gustaf STRÖHM über einen ungeschminkt ehrlichen Bericht zu Deutschlands politischer Misere

usgerechnet in ihrer Oster- sich reformorientiert gibt, von ihrer von weitver- ausgabe hat sich eine der Basis zurückgepfiffen. Dann folgt ei- breitetem Miß- A einflußreichsten Zeitungen ne besonders interessante, weil aus trauen gegen des deutschsprachigen Raumes in dem Rahmen der Political Correct- Leistungsträger. die Rolle der Kassandra begeben. ness herausragende Feststellung: Das alles habe Die sonst eher in Wortwahl und Das „Gedränge“ der bürgerlichen „verheerende Sprache zurückhaltende Neue Zür- Parteien in der (politischen) Mitte Folgen“. Dieser cher Zeitung (NZZ) hat auf einer sei geradezu „fatal“. Die NZZ scheut „Teufelskreis“ ganzen Zeitungsseite Deutschland auch nicht davor zurück, einige hei- müsse endlich und den Deutschen eine düstere lige Kühe furchtlos zu schlachten. durchbrochen Prognose gestellt. Hauptverantwortung für diesen Zu- werden. stand trage der frühere Bundes- Deutschland, so steht da zu kanzler , dessen Ver- Ergänzt wird lesen, befinde sich in einem dienst um die deutsche Wieder- diese vernich- „lamentablen Zustand“. Die Diagno- vereinigung „leicht dazu verleite, tende Kritik Der Aufschwung se sei düster. Es gehe dem Lande seine ordnungspolitischen Fehltritte durch einen Zu- deutscher Unter- schlecht, und der Glaube an baldige zu übersehen“. Die Schweizer Zei- standsbericht nehmen kommt – Genesung sei nicht vorhanden. Die tung, die als Bannerträgerin von über die Lage in in (Fern-)Ost: viel zu wenigen und viel zu zaghaf- Freisinn und Liberalismus gilt, Mitteldeutsch- Deutsche Tradi- ten „Reförmchen“, die bereits im wirft dem Ex-Kanzler vor, es fehle land – also der tionsunternehmen Ansatz steckenblieben, lösten allen- ihm jegliches Verständnis für wirt- ehemaligenverlagern ihre Pro- falls Massenproteste aus. Zwar wer- schaftspolitische Zusammen- DDR –, wo an duktion ins Aus- de die Notwendigkeit von Reformen hänge. die Stelle des land oder lassen diagnostiziert, aber niemand wolle „Aufbaus Ost“ zuerst dort neue daraus die notwendigen Konse- In letzter Zeit, so heißt es in der der „Stillstand Arbeitsplätze ent- quenzen ziehen. Das „Problembe- Neuen Zürcher Zeitung weiter, neh- Ost“ getreten stehen – hier in wußtsein“ sei zwar vorhanden, aber me die Zahl jener zu, die von allem sei, wo die Ar- einem Werk des praktisch gesche- „einfach genug“ beitslosigkeit Schreibwarenher- he nichts. hätten. „Sie mögen bei 18 Prozent stellers Staedtler Die Politik leistet kaum nicht mehr.“ verharre und in Thailand. Die Bereitschaft Unternehmer, For- allgemeine Rat- zu dringend not- Führungsarbeit – scher und Erfinder losigkeit herr- Foto: pa wendigen und verließen ihr Land sche, „weil trotz grundlegenden die Folge: Reformstau – „nicht nur, weil Hineinpumpens gigantischer Sum- mehr, daß die Neue Zürcher Zei- den Fall, daß zwischen dem stickig- Veränderungen sie die Sonne su- men in die Wirtschaft so gut wie tung – die sonst dem liberalen Esta- lustlosen politischen Klima und fehle, weil der chen, und auch kein Fortschritt zu erzielen war“. blishment zuzurechnen ist, den Fin- den fehlenden wirtschaftlichen Er- „wirtschaftliche Niedergang“ so nicht nur aus steuerlichen Grün- Der Osten Deutschlands (also ger auf eine oft verschwiegene und folgen und Zukunftsperspektiven schleichend erfolge, daß man ihn den, wie populistisch suggeriert Mitteldeutschland) sei zum „Mez- verdrängte offene Wunde legt: sie Deutschlands eine Brücke existiert. kaum wahrnehme. Das „Heute“ sei wird. Sie gehen, weil sie mit ihrem zogiorno“ geworden – zu einer Art spricht von „polizeistaatlichen Daß die Neue Zürcher das eher immer nur unmerklich schlechter Land, seiner paternalistischen Be- Süditalien, in dem die Finanzströ- Schnüffeleien“ und vom Druck, der als manche bundesdeutschen Au- als das Gestern. Erst bei einem Ver- vormundung, seiner Angst vor Risi- me spurlos versickern. auf den deutschen Zuständen lastet. guren bemerkt hat, sollte nachdenk- gleich einer längeren Zeitspanne ko und Innovation, seinem Mißtrau- Wieweit polizeistaatliche Ausrut- lich stimmen. „Deutschland im werde deutlich, daß es abwärts ge- en gegen Leistungsträger, seinen Nun könnte man einwenden, scher und die gegenwärtige ökono- Niedergang“ – wer hätte sich träu- he. Deutschland beginne, von sei- polizeistaatlichen Schnüffeleien, dies sei nicht das erste und sicher mische Misere miteinander zu- men lassen, daß unter einer solchen nen Reserven zu zehren. seinem Neid gegen alles, was sich auch nicht das letzte Lamento sammenhängen und einander Überschrift ein grundlegender Arti- Die Politik leiste kaum „Führungs- zu sehr vom Rest abhebt, nichts zu über die Zustände jenseits der gegenseitig bedingen, wäre eine kel in der Neuen Zürcher (ausge- arbeit“. Die SPD werde, sobald sie tun haben wollen.“ Das Blatt spricht Elbe. Entscheidend aber ist viel- Untersuchung wert. Klar ist auf je- rechnet!) erscheinen würde?

Gedanken zur Zeit: Eine Frage der Wahl Von Wilfried BÖHM

ine außergewöhnliche Situa- fraktionslose Abgeordnete Petra erneut aufgenommen, und in der Menschen unabhängig von ihrer Le- schäftigen, das mitten in die Diskus- tion ergab sich im Bundestag Pau (PDS). jüngsten Zeit wurde sie in weiten bensweise die gleichen Rechte ha- sion um die demokratische und de- E am 1. April 2004. Auf der Kreisen der juristischen Wissenschaft ben“, offensichtlich ohne zu bemer- mographische Bewältigung der Zu- Tagesordnung stand der von Abge- Nicht nur die Form der Debatte war positiv aufgenommen und diskutiert. ken, daß sie selbst die Kinder, also kunft unseres Landes führt. Es ist ordneten aus allen Fraktionen ein- ungewöhnlich, sondern erst recht das So hielt es Altbundespräsident Roman rund 20 Prozent der Bevölkerung, von darum ein ernstes Thema, das hohes gebrachte Antrag: „Mehr Demokra- Thema. Sollten die Befürworter des Herzog, ehemaliger Präsident des diesem Recht weiterhin ausschließen Verantwortungsbewußtsein verlangt tie wagen durch ein Wahlrecht von Antrags ihr Ziel erreichen, würde in Bundesverfassungsgerichts, für über- will. Der Bundestag wird sich weiter und vom Interesse der Öffentlichkeit Geburt an.“ Beifall und Wider- Deutschland als erstem Land der legenswert, „wenn ein Elternpaar, das mit dem Thema „Wahlalter Null“ be- begleitet sein sollte. spruch kamen aus allen Fraktionen Welt das Wahlalter auf den Tag der drei unmündige Kinder hat, insge- des Hauses. Einen wie auch immer Geburt gesenkt, aber bis zur Volljäh- samt fünf Stimmen abgeben könnte. Anzeige gearteten „Fraktionszwang“ gab es rigkeit von der gesetzlichen Vertre- Über solche Vorschläge sollte man nicht. tung, in der Regel also von den Eltern, unvoreingenommen diskutieren.“ wahrgenommen. Sind doch 13,8 Zuvor war interfraktionell ver- Millionen Angehörige des deutschen Leider verzichteten die Befürwor- einbart worden, für die Aussprache Staatsvolkes, nämlich alle Kinder und ter des aktuellen Antrags im Bundes- zwei Fünf-Minuten-Runden vorzu- Jugendlichen, von diesem Wahlrecht tag sowohl auf die Darstellung der sehen. Das geschah in der Form, daß ausgeschlossen, obwohl sie zweifels- internationalen Diskussion als auch aus jeder der vier Fraktionen frei zum „Volk“ gehören, von dem der geschichtlichen Entwicklung des je eine befürwortende und eine nach dem Grundgesetz „alle Staatsge- Themas in Deutschland. Es ist zu hof- ablehnende Stellungnahme vorge- walt ausgeht“. Ihre gesetzlichen Ver- fen, daß im Interesse der politischen tragen wurde. Der die Sitzung treter fällen alle öffentlich-rechtlichen Bildung der Abgeordneten diese Ar- leitende Vizepräsident Hermann Entscheidungen für sie und haben gumentation im Verlauf der parla- Otto Solms wies darauf hin, daß dabei die Pflicht, zum Wohle der Kin- mentarischen Beratungen ausführ- es Zustimmung und Ablehnung aus der zu entscheiden und zu handeln. lich erfolgen wird. In der allen Fraktionen gebe, die Debatte Nach dem heutigen Wahlrecht hinge- Bundestagsdebatte bezeichneten wende sich „direkt an die Abgeord- gen wird ihnen diese Verantwortung Gegner des „Wahlalters Null“ dieses neten, ohne parlamentarische und nicht zugetraut. als eine „Privilegierung der Eltern“ fraktionelle Bindung“. Bravo, kann und als „modernes Klassenwahl- man da nur sagen. Solche Debatten Andere Staaten könnten allerdings recht“ – offensichtlich unfähig, die wünschen sich die Bürger öfter im Deutschland zuvorkommen, denn in verantwortungstragende Aufgabe „Hohen Haus“! Großbritannien und Australien gibt der Familie für die Zukunft des Vol- es schon seit langem Diskussionen im kes zu würdigen. Geflissentlich über- So sprachen für das „Wahlalter wissenschaftlichen Bereich, in Tsche- sehen sie dabei die Funktionsfähig- Null“ aus der Unionsfraktion chien wird eine heftige Diskussion keit des Generationenvertrages, den (CSU), aus zwischen den Parteien darüber ge- sie selbst im Alter als Grundlage des der SPD Rolf Stöckel, aus dem führt und in Österreich hat die Forde- Sozialsystems in Anspruch zu neh- Bündnis 90/Die Grünen Antje Voll- rung den Nationalrat erreicht. In men gedenken. mer und aus der FDP Klaus Haupt. Deutschland war das von den Eltern Gegen eine solche „revolutionär“ wahrgenommene Wahlrecht für Kin- „Ich hätte mich jedenfalls nicht zu nennende Änderung des Wahl- der in dem Vermächtnis des nach durch meine Eltern vertreten lassen rechts setzten sich ein: von der dem 20. Juli 1944 zum Tode verurteil- wollen“, rief die grüne Abgeordnete Unionsfraktion Ingrid Fischbach ten Carl Goerdeler enthalten, der Schewe-Gerigk vor dem Plenum des (CDU), von der SPD Barbara Wittig, nach dem Gelingen des Attentats auf Bundestages aus und legte ihrem vom Bündnis 90/Die Grünen Irmin- Hitler Reichskanzler werden sollte. In „Nein“ damit persönliche Lebens- gard Schewe-Gerigk und von der den achtziger Jahren des vorigen erfahrungen zugrunde. Zugleich FDP Daniel Bahr, außerdem die Jahrhunderts wurde die Diskussion meinte sie, Demokratie sei, „daß alle 6 Folge 17 – 24. April 2004 Ö S T L I C H E S M I T T E L E U R O P A

Blick nach Osten Sieg der Opposition Dünnbrettbohrer am Werk Preßburg – Der langjährige slo- wakische Parlamentspräsident Niveaulose Brüsseler »Porträts« der EU-Neulinge / Von Dietmar STUTZER Ivan Gasparovic gewann am 17. April die Stichwahl zur Kür des neuen Staatspräsidenten. Gemäß ie Erinnerung an jenen be- Musiker Raymond Pauls engagiert er- träts im Volksschulniveau nicht mit seinen fünf Völkern und zwölf amtlichem Endergebnis siegte er merkenswerten Vorfrüh- neuert.“ versagen: Im Zusammenhang mit Sprachen so etwas wie eine EU des mit 59,9 Prozent gegen seinen Mit- Dlingsspaziergang von 1991 – Litauen : „(...) Litauen war einst Tschechien hätten wenigstens Kai- späten Mittelalters darstellte. ser Karl IV. und der böhmische bewerber Vladimir Meciar. In der mit meiner damals vierjährigen Zentrum eines Reiches, das sich fast bis Natürlich ist es kein Fehler zu ersten Runde der Präsidentenwahl Tochter und dem Hund im Brüsse- Adelsaufstand von 1618 (der be- zum Schwarzen Meer erstreckte, ist die kanntlich den Dreißigjährigen wissen, daß der Erfinder des Ku- hatte dieser noch klar die Nase vorn ler Heysel-Park ist noch frisch. Heimat des Schachgroßmeisters Aloyas gelschreibers ein Ungar war, aber gehabt, gefolgt von Gasparovic, Krieg auslöste) erwähnt werden Das liegt an einem Erlebnis von Kveinys und des Radfahrers Raimon- müssen. zum Glück hatte und hat Ungarn Außenminister Kukan und dem bleibender Aussagekraft: Die Toch- das Rumsas und will nun Teil eines weit mehr zu bieten. bisherigen karpatendeutschen ter sprach damals vor allem ihre kontinentweiten Europas sein.“ Ob die Letten ihre Unabhängig- Amtsinhaber Rudolf Schuster. Der keit wirklich vor allem über Rad- Es wäre angebracht gewesen, in Muttersprache Polnisch; das hörte diesem „Porträt“ die Namen Lajos linksnationale neue Präsident und ein Mann mittleren Alters, der mit – Ungarn: „Franz Liszt, Bela Bar- fahrer und Popsängerinnen „enga- Vorsitzende einer Abspaltung der tok und Zoltan Kodaly gehören zu den giert erneuert“ haben, sollten sie Kossuths, Sandor Petöfis, Imre Na- seinen zwei Buben an uns vorbei- gys und Pal Maleters einschließlich Meciar-Partei HZDS wurde im ging, und wollte wissen, was das berühmten Musikern dieses tausend- am besten selbst sagen, ganz sicher Wahlkampf insbesondere durch der Daten 1849 und 1956 zu erwäh- denn für eine Sprache sei. Als er es nen. Gleiches gilt für die frühen die sozialpopulistische Oppositi- erfahren hatte, wollte er wissen, ob onspartei Smer unterstützt. „Sponsoren“ eines Teils der musi- Polen „vor oder hinter Berlin“ liege. kalischen Hochkultur Europas in Im Laufe des Gespräches ergab sich, Gestalt ungarischer Magnaten wie Vertriebenen-Kultur daß der Mann Rektor einer 16-klas- der Esterhazys. Berlin – Die Arbeitsgruppe „Ver- sigen Elementarschule in der Nach- barprovinz Ostflandern war. Bei den Ausführungen zu Polen triebene und Flüchtlinge“ der kann endgültig nur noch der Griff CDU/CSU-Bundestagsfraktion Sollte er gut zehn Jahre später zum Schmerzmittel helfen. Kein und die Verantwortlichen für Ver- EU-Beamter geworden sein? – Fast Wort von der Entstehung und Be- triebenen- und Aussiedlerfragen in könnte man es vermuten ange- deutung des Jagiellonenreiches, den unionsregierten Ländern ha- sichts der ungenügenden Qualität von der Adelsrepublik, die sich als ben die Bundesregierung aufgefor- der kürzlich von der Generaldirek- Fortsetzung der römischen res pu- dert, sich für ein EU-Programm zur tion Presse und Kommunikation blica verstand, von den Teilungen Kulturpflege europäischer Vertrei- der EU-Kommission veröffentlich- im 18. Jahrhundert und Persönlich- bungsgebiete einzusetzen. Vor ten „kulturellen und historischen keiten wie Adam Mickiewicz, Juli- dem Hintergrund der bevorste- Porträts der Beitrittsländer“. usz Slowacki, Cyprian Norwid oder henden Osterweiterung der Staa- Maria Sklodowaska-Curie. Die un- Ein paar Beispiele mögen im Fol- Atomium in tengemeinschaft stellten sie sich genden den miserablen Informati- differenzierte indirekte Einord- mit ihrer im März verabschiedeten onsstand, ja die nicht selten skanda- Brüssel: nung von Kopernikus als großem „Berliner Erklärung“ hinter einen löse Ignoranz der verantwortlichen Für viele Polen paßt zum schwachen Niveau entsprechenden Antrag des Frei- Beamten zeigen. So heißt es zu: der Länderskizzen. staates Bayern. EU-Bürokraten – Tschechien: „Nach dem großen ist die Kultur- Mit einem Wort: Die EU-Kom- Einfluß auf die europäische Geschichte geschichte mission hat ein jämmerliches Gegen Benesch-Gesetz Machwerk in alle Amtssprachen in Gestalt des Königreiches Böhmen Ostmittel- Prag – Der tschechische Senat übersetzen lassen, das höchstens und 300 Jahren Zugehörigkeit zur europas lehnte am 24. März das Benesch- Habsburger Monarchie gehörte die als Zeugnis völliger Inkompetenz Gesetz ab und verwies es damit an moderne Tschechoslowakei vor dem bis heute von Wert ist, weil es die wohl größ- die Abgeordnetenkammer zurück. Zweiten Weltkrieg zu den zehn größ- völlig fremd te Herausforderung unterstreicht, Diese hatte der in dem Sonderge- ten Industrienationen. die mit der Osterweiterung auf die Staatengemeinschaft zukommt: setz festgeschriebenen Ehrung Be- Foto: Archiv neschs am 23. Februar mit 183 ge- Neben dem Theaterautor und Präsi- Für das alte und bisher ach so über- denten Vaclav Havel zählten zu den gen 118 Voten zugestimmt, wäh- jährigen Staates, der Schauplatz eines wäre es für den Otto-Normalbür- hebliche EU-Europa muß jetzt eine rend im Senat 28 Parlamentarier berühmten Tschechen der heilige bewaffneten Aufstandes gegen den ger der alten EU aber wichtig zu zweite Maueröffnung beginnen, dagegen stimmten und nur zwölf Wenzel, der Glaubensreformator des Stalinismus war und an dessen Grenze wissen, von welcher Macht die nämlich die in den Köpfen. dafür. Gesetzeskraft kann die Vor- 15. Jahrhunderts Jan Hus, der Renais- neuen baltischen Partner 1991 un- sancelehrer Comenius, der Jugendstil- zu Österreich der Eiserne Vorhang Fast alle „Väter der Europäischen lage nun erst erlangen, wenn die durchschnitten wurde. abhängig wurden. Immerhin spielt Union“, etwa Adenauer oder der Abgeordnetenkammer nochmals maler des 19. Jahrhunderts Alfons die Erfahrung der sowjetrussi- Ungarn war ferner die Heimat von Belgier Spaak, aber auch Robert ihr Ja bekundet und auch Staats- Mucha, die Komponisten Dvorak und schen Fremdherrschaft für deren Schuman und der immer zwielich- präsident Klaus diese Entschei- Smetana, Athleten wie Emil Zatopek Ladislao Jose Biro, dem Erfinder des Selbstverständnis eine entschei- Kugelschreibers, dem Mathematiker tiger erscheinende Verursacher der dung mitträgt. und Martina Navratilova sowie Milos dende Rolle. Außerdem sollten die gemeinsamen Agrarpolitik, Sicco Forman, der oskargekrönte Regisseur des 19. Jahrhunderts Janos Bolyai und europäischen Massen auch etwas Mansholt, konnten und wollten Wirbel um Goldschatz sich nur ein „burgundisches Euro- pa“ vorstellen, in dem Brüssel als Bukarest – Der Direktor der Ru- Irgendwann helfen bei der Lektüre nur noch Schmerzmittel geographische Mitte der (sicher- mänischen Nationalbank, Mugur heits-)politischen und kulturellen Isarescu, forderte Anfang April ein Koordinaten angesehen wurde. entschiedeneres Eintreten Buka- mit Filmen wie ‚Einer flog übers Kuk- Tivadar Puskas, der 1879 in Paris die darüber erfahren, daß Litauen rests für die Rückgabe eines in Mos- kucksnest‘ und ‚Amadeus‘.“ erste europäische Telefonzentrale ein- nicht nur einen Schachgroßmeister Allein der französische Präsident richtete.“ kau lagernden rumänischen Gold- – Lettland: „Lettlands Hauptstadt und ebenfalls einen bekannten de Gaulle hatte mit seiner Vision und Kunstschatzes. Die 93 Tonnen Riga wurde 1201 vom Deutschen Or- – Polen: „Polen nahm bereits vor Radfahrer hervorbrachte (man vom „Europa der Vaterländer vom Gold bester Qualität sowie zahlrei- den gegründet. Seit diesen frühen Ta- dem Mittelalter an den wichtigsten kul- fragt sich unweigerlich, ob bei der Atlantik bis zum Ural“ noch die che wertvolle Kunstwerke waren gen pflegen die Letten Kontakte zum turellen Entwicklungen Europas teil. Überbetonung dieses Sportes die „vereinigten Kulturstaaten von 1916/17 von Rumänien angesichts Rest der Welt –Ventspils (dt.: Windau; Das Land hat ein liberales Modell für private Leidenschaft eines streßge- Europa“ (Henry Kissinger) im der nahenden deutschen Truppen Anm. d. Verf.) ist einer der alten Han- Demokratie und Minderheitenschutz plagten Kommissionsbeamten Blick. Während des Kalten Krieges nach Rußland gebracht worden. sehäfen. Seit Lettland 1991 seine Un- geschaffen. Europa verdankt ihm große Pate stand oder „nur“ Rücksichten wurde die kulturelle Einheit des Die Nationalbank will nun eine spe- abhängigkeit zurückerhielt, hat es die- Figuren des kulturellen Lebens wie den auf den vermeintlichen Zeitgeist Kontinents im wesentlichen von zielle Broschüre herausgeben, um se Verbindungen durch Handel, Poli- Astronomen Kopernikus, der 1543 be- genommen wurden). den Völkern Ostmitteleuropas auf- die eigene Bevölkerung und EU-Po- tik und Kontakte über so unterschied- wiesen hat, daß die Erde nicht das Zen- Mit seiner Jagiellonendynastie rechterhalten. Und was die Gegen- litiker über die Rückgabeforderun- liche Figuren wie den Radfahrer Ro- trum des Universums ist, Chopin und schuf es bereits im Jahre 1386 zu- wart betrifft, so hat die „alte EU“ gen des auf einen Wert von rund 800 mans Vainsteins, den olympischen große Regisseure wie Andrzej Wajda.“ sammen mit der polnischen Thron- zweifellos noch einen langen Weg Millionen Dollar taxierten Schatzes Goldmedaillenturner Igors Vihrovs, Einige Anmerkungen kann sich erbin Hedwig den zeitweise größ- vor sich, um ihre kulturgeschichtli- zu informieren. die Popsängerin Clinda Leen und den der erzürnte Leser dieser Kurzpor- ten Territorialstaat Europas, der chen Defizite wettzumachen.

nfang März führte die Kultur- Verzicht der Erben, der nicht staatli- Astiftung der Vertriebenen in chem Zugriff obliegt. Königswinter ihre jährliche staats- Heinrich Wilms (Konstanz) refe- und völkerrechtliche Tagung Heimatrecht bleibt aktuell rierte die europäische Dimension durch. Während man sich in den des Rechts auf die Heimat und die letzten Jahren fast ausschließlich Tagung der Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen einschlägigen Bestimmungen der mit minderheiten- und volksgrup- Europäischen Menschenrechtskon- penrechtlichen Themen befaßt hat- abzuleiten ist, bewiesen bereits vor Fiktion attackiert worden. Aktuelle mat sei nichts anderes als der posi- vention und der EU-Verträge bis te, wurden diesmal, insbesondere Jahren Otto Kimminich oder der Bestätigung jedoch haben beide als zur Europäischen Grundrechts- mit Blick auf die EU-Osterweite- tiv formulierte Ausdruck des Ver- nordamerikanische Völkerrechtler konkretisiertes Menschenrecht treibungsverbots, und Annexion charta. Er betonte, daß es als „kol- rung, Grundsatzfragen zum Recht Alfred-M. de Zayas – langjähriger durch die Balkankriege der 1990er lektives Selbstorganisationsrecht“ auf die Heimat behandelt. und Vertreibung waren auch weit über die künftig ohnehin ver- Sekretär des UNO-Menschen- Jahre erfahren, zuletzt durch den schon 1945 völkerrechtswidrig. Mit dem bevorstehenden Beitritt rechtsausschusses. bürgte Niederlassungsfreiheit, Be- Kosovo-Krieg, indem die interna- Strittig blieb in der Diskussion wegungsfreiheit und auch über die Polens, Tschechiens, der Slowakei, Es bleiben aber bis heute Fragen tionale Staatengemeinschaft mit Murswieks Feststellung, das Hei- Schutzwirkung des Diskriminie- Sloweniens, Ungarns und der drei nach der Aktualität und der Reali- Waffengewalt das Rückkehr- und mat- und (nach erfolgter Vertrei- rungsverbots hinausgeht. baltischen Republiken werden ab sierbarkeit, mit denen sich die Ta- Heimatrecht der albanischen Ko- bung) Rückkehrrecht stehe als Indi- dem 1. Mai die Heimat- und Her- sovaren erzwang. Zwar sei das Recht auf die Heimat gungsteilnehmer drei Tage lang vidualrecht nur den in eigener Per- nicht begrifflich noch der Sache kunftsgebiete von über 90 Prozent unter dem wissenschaftlichen Vor- Zwar kenne das Völkerrecht den son vertriebenen Opfern zu, sei mit- der deutschen Vertriebenen und nach eindeutig aus EU-Recht herzu- sitz von Prof. Dieter Blumenwitz Begriff des Rechts auf die Heimat hin im Gegensatz zu allen Entschä- leiten, doch die Verpflichtung auf ihrer Nachkommen dem EU- (Würzburg) und Prof. Dietrich nicht, doch gründe er auf längst digungsansprüchen nicht vererb- Rechtsraum zugehören. die Normen des Völkerrechts – Murswiek (Freiburg) befaßten. unbestrittenen Rechtsprinzipien bar. Die Fortwirkung der Eigen- Selbstbestimmungsrecht, Vertrei- Daß das Recht auf die Heimat Letzterer skizzierte in einem ein- wie dem Vertreibungs- und Aus- tums- und Entschädigungsansprü- bungs- und Annexionsverbot – ge- keine Erfindung interessengebun- leitenden Überblick Heimatbegriff bürgerungsverbot und dem gleich- che für Opfer rechtswidriger ent- biete, zerstörte Rechtszustände zu dener westdeutscher Advokaten und Rechtsgeschichte des „Rechts falls international wie national ver- schädigungsloser Enteignungen restituieren und auf die „Zurück- oder Verbandsfunktionäre, son- auf die Heimat“. Sowohl „Heimat“ bürgten Diskriminierungsverbot und ihrer Nachkommen war in drängung“ von Annexions- und dern aus zwingenden menschen- wie „Heimatrecht“ seien lange Zeit sowie vor allem dem Selbstbestim- Königswinter Konsens. Eigentum Vertreibungsfolgen hinzuwirken. und völkerrechtlichen Normen als „reaktionäre“ Begriffe bzw. mungsrecht. Das Recht auf die Hei- geht nicht unter, es sei denn, durch Markus Leuschner (DOD) 07_PAZ17 20.04.2004 11:43 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

AUS ALLER WELT Folge 17 – 24. April 2004 7 Der totale Krieg Nahostkonflikt trennt den Westen / Von J. LIMINSKI

ie Reaktionen in Europa und zu einem Status quo zu gelangen, in in Amerika auf die Tötung dem das Recht Geltung erlangen D des Hamas-Führers Rantisi kann. Das wiederum sehen die Euro- sind bezeichnend: die EU hebt auf päer nicht, weil sie die Trennung für den illegalen Charakter des töd- Unrecht halten. Auch hier wieder: lichen Anschlags ab, Washington Europa orientiert sich an den Maß- verweist auf die Folgen. Dahinter stäben des Völkerrechts von 1948 steht ein Bewußtseinsunterschied. und 1967, Jerusalem und Washington Die USA und Israel sehen sich im gehen von heutigen Zuständen aus. Krieg, und der hat eigene Gesetze. Wichtig ist es in der Tat, im Krieg die Gerade der um die Zeit des Passah- Folgen einzelner Handlungen zu be- Festes eben noch vom israelischen denken, sie könnten die Gegebenhei- Geheimdienst verhinderte Selbst- ten auf dem ohnehin wechselhaften mordanschlag mit einer Aids-Bombe Gefechtsfeld ändern. Daß die Tötung markiert eine neue Dimension des eines führenden Feindes illegal sein Terrorkriegs. Denn die Aids-Bombe könnte, spielt keine Rolle. Im Krieg hat eine doppelte Bedeutung. Zum heißt es Sieg oder Niederlage, im ter- einen schraubt sie den Terror in die roristischen Krieg schärfer: sie oder Kategorie der bakteriologischen und wir. Dieser Krieg ist total. chemischen Angriffe. Zum zweiten enthält die Aids-Bombe eine teuf- Die Europäer sehen das anders. lisch-symbolische Botschaft. Sie lau- Sie haben den totalitären Charakter tet: wir werden euch so lange mit Ter- Kampf den Tyrannen: Doch wer sind eigentlich die Tyrannen? Die Antworten differieren erschreckend, je nach- dieses Krieges noch nicht erkannt. ror schwächen, bis ihr dahinsiecht. dem, wen man fragt. Selbst unsere Autoren Jürgen Liminski und R. G. Kerschhofer sind sich da uneins. Foto: Reuters Madrid liegt sechs Wochen zurück, Die Israelis verstehen solche Bot- dazwischen liegen die Tötung des schaften. Seit Gründung ihres Staates Hamas-Gründers Yassin und der und schon davor haben sie es mit ra- Aufstand der radikalen Schiiten im dikalen Islamisten zu tun, und ihre Irak. Aber auch wenn die Europäer Antwort ist nicht selten auch radikal. Wer hat den Haß aufgebaut? die Kriegslogik der Israelis und Ame- Dem Frieden näher gekommen ist rikaner nicht nachvollziehen können man immer nur dann, wenn nach ei- Militärische Maßnahmen der USA verärgern Irakis / Von R. G. KERSCHHOFER oder wollen, ganz auf der falschen nem Krieg oder Feldzug die Perspek- Seite der Geschichte stehen sie nicht. tivlosigkeit der Gewalt nicht länger s wäre ein Trugschluß, hinter „günstig“ war. Bush hatte beim völ- laß Nr. 13.303 vor Strafverfolgung Selbst im Krieg muß man an die Zu- verschleiert werden konnte. So folgte der Eskalation im Irak und kerrechtswidrigen Angriff 2003 zu- geschützt – und Verluste können kunft jenseits des Krieges denken. nach dem Yom-Kippur-Krieg der E den fast überall erfolgenden nächst „gute Zahlen“. Schwierig verheimlicht werden. Die Gesamt- Und die kann nur friedlich sein, Ausgleich mit Ägypten und nach Angriffen auf die Besatzer einen „ko- wurde es erst „nach Kriegsende“ – stärke wird auf bis zu 20.000 Mann wenn das Primat des Rechtes gilt. dem Libanon-Feldzug der erste Ver- ordinierten“ Widerstand zu vermu- mit täglichen Verlusten und mit Mo- geschätzt. Sie liegt jedenfalls höher Aber zum Frieden und zur Friedens- such einer Friedensregelung mit den ten. Noch dümmer wäre es aber, ralproblemen der Truppe, was sich als die britische Truppen-Präsenz bereitschaft muß man erst mal kom- Palästinensern. Seither hat die jahre- dem US-Präsidenten abzukaufen, unter anderem in der hohen Selbst- (11.000 Mann). men. Der israelische Schriftsteller lange Intifada mehr Opfer gefordert daß nur „ein paar Verbrecher und mordrate widerspiegelt. Amos Oz hat das Dilemma zwischen als jeder einzelne Krieg zuvor. Terroristen“ am Werk seien, sowie Auch die vier in Faludscha ge- Recht und Überleben einmal mit den Leute, die eben „keine Demokratie Unter den Gegenmaßnahmen sind lynchten Amerikaner waren „securi- Stücken Shakespeares und Tsche- Man darf annehmen, daß Bush wollten“. zwei besonders bemerkenswert: was ty contractors“. Die Schändung ihrer chows verglichen. In einem Stück und Scharon über die Möglichkeiten tut man mit Soldaten, die gegen das Leichen bot zwar den willkomme- Shakespeares, schrieb er, „ist die gesprochen haben, die Eskalation Doch zunächst zum Kernproblem Böse antreten, dann aber eine feind- nen Anlaß, mit einem Rachefeldzug Bühne am Ende mit Leichen übersät, einzudämmen, notfalls mit Klein-Ra- der amerikanischen Führung: das selige, sich keineswegs „befreit“ füh- gegen Faludscha die „killing ratio“ darüber schwebt die Gerechtigkeit. keten aus dem Arsenal nuklearer Ge- amerikanische Volk war und ist kei- lende Bevölkerung vorfinden? Hier zu verbessern. Doch die widerlichen Bei Tschechow sind dagegen am fechtsfeldwaffen. Es wäre ein hohes neswegs kriegslüstern, sondern muß werden die US-Truppen von israeli- Szenen sollten eher darüber nach- Schluß alle frustriert und unzufrie- Wagnis, denn die psychologische jeweils erst „motiviert“ werden. Die schen Experten in Sachen aufständi- denken lassen, wer denn diesen ab- den, aber immerhin noch am Leben“. Wirkung solcher Schläge ist nicht Rechnung geht auf, wenn das eigene scher Islamisten gedrillt, und im Irak grundtiefen Haß aufgebaut hat! Si- Die Europäer machen es sich zu berechenbar. Sicher ist: der Westen Volk an die Existenz des Bösen selbst sind zahlreiche Israelis in US- cher nicht irgendein Prediger, denn leicht, wenn sie vor allem Israel ver- muß rasch eine gemeinsame Gegen- glaubt. Sobald der Glaube zu wan- Uniformen eingesetzt. Die andere Haßtiraden wirken nur, wenn echte urteilen. Auf der anderen Seite hat in strategie entwickeln. Sich im Gehölz ken beginnt, kriegt es die Führung Maßnahme besteht darin, daß man Mißstände vorliegen. Israels politischem Establishment rechtlicher Fragen der Vergangenheit mit einer „Heimatfront“ zu tun. die mit Irak-Aufträgen belohnten Kon- die Kriegslogik die Rechtslogik weit- zu verstricken führt offenbar nicht Dann werden die US-Verluste ent- zerne dazu anhält, „Sicherheitsdien- Nutznießer der Eskalation ist auch gehend ersetzt. Es kommt nicht von weiter. Jedenfalls so lange nicht, als scheidend – in absoluten Zahlen wie ste“ zu besolden. Die sind aber keine Ariel Scharon. Gerade mit dem Frei- ungefähr, daß sämtliche Regierungs- fanatische Ideologen das Sagen ha- auch als „killing ratio“, als Verhält- Wachdienste, sondern schwerbe- brief für Scharon beweist Bush hin- chefs früher Generäle waren. ben. „Demokratie heißt Selbstbe- niszahl von eigenen zu fremden To- waffnete Söldnertruppen! Das Raffi- gegen, wie angeschlagen er bereits schränkung, Ideologie Selbstüberhö- ten. Der Vietnam-Krieg scheiterte an nierte dabei: sie belasten nicht das ist. Und selbst dieser Kotau wird ihm Der von Bush gebilligte Versuch hung“, lehrte Karl Bracher in einem den absoluten Zahlen (58.000 gefal- US-Budget, zählen nicht zur Trup- wenig helfen, denn die jüdischen Scharons, eine Trennung herbeizu- Aufsatz über Totalitarismus. Wie weit lene Amerikaner), obwohl die „kil- penstärke, unterliegen keinen Kon- US-Wähler sind größtenteils Demo- führen, ist de facto auch der Versuch, kann die Selbstbeschränkung gehen, ling ratio“ mit eins zu 50 äußerst ventionen, sind durch den Bush-Er- kraten, nicht Republikaner. die Kriegslogik zu durchbrechen und ohne tödlich zu sein? Eher ein »herzlicher Wetteifer« P. C AMPGUILHEM über die Feierlichkeiten und Hintergründe zur »Entente cordiale« it einem Staatsbesuch Elisa- geführte Umfrage belegt, sind beide den britischen Truppen Kitcheners Obwohl der Erste beths II. in Paris haben Völker noch sehr verschieden. Zum zurückweichen müssen, so daß zu je- Weltkrieg letztend- M Frankreich und Großbritan- Beispiel vertrauen 66 Prozent der ner Zeit beide Staaten am Rande ei- lich wegen der nien damit begonnen, den 100. Jah- britischen Befragten den Amerika- nes Krieges standen. Frankreichs Feindschaft zwischen restag der Unterzeichnung der soge- nern, während 64 Prozent der Fran- Außenminister Théodore Delcassé Wien und Rußland nannten „Entente cordiale“ (des zosen hingegen den US-Bürgern kein wollte dennoch keine Auseinander- bezüglich des Bal- herzlichen Bündnisses) zu feiern. Zutrauen schenken. Laut 35 Prozent setzung mit London, und im Gegen- kans ausbrach, ist es Veranstaltungen sind für das ganze der Franzosen ist Frankreich das be- zug wünschte er sich nach der Annä- wahrscheinlich, daß Jahr geplant, um die beiden Völker deutendste Land in Westeuropa, herung zwischen der Dritten Berlin die Verein- daran zu erinnern, daß Frankreich während nach vorherrschender Mei- Republik und dem russischen Reich barungen des 8. seit der Zeit der Vertragsunterzeich- nung der Briten (30 Prozent) das ein Einverständnis mit London, da- April 1904 besonders nung unter dem französischen Bot- wichtigste Land Deutschland ist. mit Frankreich über Verbündete bei angesichts des fran- schafter Paul Cambon großen Wert Frankreich schenken die Briten eine seinem offenen Streit mit dem Deut- zösisch-russischen auf die Freundschaft mit dem Verei- untergeordnete Rolle (14 Prozent) schen Reich verfüge. Obgleich das militärischen Schul- nigten Königreich legt. Vom 8. April nach Großbritannien (21 Prozent). Abkommen zwischen Cambon und terschlusses als den 1904 bis zum heutigen Tag ist so viel Bemerkenswert ist, daß die Briten dem britischen Außenminister Lord Willen, die Mittel- geschehen, daß das historische Er- mehr als die Franzosen den Russen Landsdowne allein die Kolonialfra- mächte einzukreisen, eignis allerdings kein allzugroßes (53 Prozent gegen 39) vertrauen. In- gen, darunter Ägypten und Marokko, angesehen haben Interesse mehr weckt. Auf jeden Fall sofern ist es nicht erstaunlich, daß zum Thema hatte, war nichtsdesto- dürfte. Der Histori- wurde die Reise der Queen von den der Redakteur des konservativen weniger die Spitze gegen das wilhel- kerstreit um die Fra- meisten französischen Medien nur Londoner Daily Telegraph von ei- minische Deutschland offensichtlich. ge, ob die Unter- flüchtig behandelt und durch die nem herzlichen Wetteifer statt eines 1907 sollte sich das Bündnis auszah- zeichnung der Schwierigkeiten der Regierung Raffa- herzlichen Bündnisses spricht, als ob len: Frankreich wirkte bei einer An- „Entente cordiale“ rin in die inneren Seiten der Zeitun- hundert Jahre nach dem Abkommen näherung zwischen London und St. den ersten Schritt gen zurückgedrängt. Die staatlichen die Beziehungen noch in der Schwe- Petersburg mit. Im September 1914, zum Ersten Weltkrieg Rundfunksender informierten eben- be wären. nach dem Ausbruch des Ersten Welt- oder die Beilegung falls spärlich über den königlichen kriegs, wurde das dreiseitige Einver- der jahrhundertelan- Besuch. Die einzige Zeitung, die im Vordergründig wurde die „Entente ständnis zwischen London, Paris und gen Feindschaft zwi- großen Stil berichtete, ist in Zu- cordiale“ unterzeichnet, um die kolo- St. Petersburg durch eine gegenseiti- schen Frankreich sammenarbeit mit dem britischen nialen Mißverständnisse zwischen ge Verpflichtung, keinen Separatfrie- und Großbritannien Guardian die linke Libération gewe- den beiden Ländern zu bereinigen. den mit den Mittelmächten abzu- darstellte, wird sich sen. Wie eine von diesen beiden Im November 1898 hatte Frankreich schließen, in eine förmliche Allianz wohl noch eine Weile Die Queen in Paris: Der Besuch Elisabeths II. anläßlich Meinungsträgern gemeinsam durch- beim sudanesischen Faschoda vor verwandelt. hinziehen. der Feierlichkeiten fand wenig Beachtung. Foto: AP 08_PAZ17 20.04.2004 9:42 Uhr Seite 1

8 Folge 17 – 24. April 2004 INTERVIEW Bald neuer Wind in Kiel? Die Preußische Allgemeine Zeitung im Gespräch mit , dem Spitzenkandidaten der CDU in Schleswig-Holstein

PAZ: Herr Carstensen, welche Problem der Arbeitslosigkeit ener- gen. Privatisieren werden wir die Hauptziele haben Sie sich gesetzt, gisch anpacken. Überlegen Sie nur, Straßenbauämter und das Veterinär- falls Sie im Februar 2005 nach ge- wo wir heute in bezug auf die Fi- wesen. Die Zahl der Landesbeauf- wonnener Landtagswahl als Mini- nanzhaushalte stünden, wenn auch tragten wird reduziert und das sterpräsident die Regierungsgeschäf- nur die Hälfte der Arbeitslosen wie- Dickicht von Förderungen verschie- te in Schleswig-Holstein über- der arbeiten könnte und, statt Lei- denster Art ausgedünnt werden. Ich nehmen können? stungen zu empfangen, wieder Bei- bin mir aber darüber klar, daß die träge zahlen könnte. Haushaltssanierung mehrere Legis- Carstensen: Der Scherbenhaufen, laturperioden in Anspruch nehmen den die rot-grüne Regierung Simonis PAZ: Die Sanierung des Landes- wird. hinterläßt, wird nicht über Nacht haushalts, so sagten Sie mehrmals, aufzukehren sein. Es wird Jahre ge- sei die Voraussetzung für die Gesun- PAZ: In mehreren Reden haben Sie duldiger Aufbauarbeit bedürfen, bis dung Schleswig-Holsteins. Wie soll betont, die Entwicklung der Arbeits- Rüttelt am Stuhl von Heide Simonis: Peter Harry Carstensen Foto: CDU Schleswig-Holstein wieder Anschluß diese Sanierung konkret aussehen? plätze in Schleswig-Holstein sei an die erfolgreichen Bundesländer schlechter, als die bekanntgegebenen findet. Wir brauchen hier eine Gene- Carstensen: Die Haushaltssituation Zahlen belegen. Worauf begründet Land liegt bei 12,6 Prozent. Wenn nachgedacht. Eine Bund-Länder-Ar- ralreform. Wir müssen Schule und Schleswig-Holsteins ist katastrophal. sich Ihre Überzeugung? dieses eindringliche Alarmzeichen beitsgruppe hat beschlossen, auch Bildung wieder fit machen für die Die Zinsausgaben steigen 2004 auf zum Gegensteuern weiter überhört die Länder um finanzielle Unterstüt- Zukunft. Wir müssen die Jugend wie- 904 Millionen Euro. Mit 1,2 Milliar- Carstensen: Die sonst übliche wird, haben wir im nördlichsten zung zu bitten. Die CDU stützt und der besser ausbilden für ihr Berufsle- den Euro Kreditaufnahme wurde Frühjahrsbelebung fiel diesmal aus. Bundesland bald ebenso viele Men- fördert die Idee und ist der Überzeu- ben. Die Unterrichtsversorgung muß 2003 die in Artikel 53 der Landes- Zwar sank nach offiziell bekanntge- schen ohne Arbeit wie in den neuen gung, daß ein solches Zentrum nach verbessert werden. Im Bereich der verfassung gesetzte Grenze um 608 wordenen Daten die Zahl der Ar- Bundesländern. Berlin gehört und nicht irgendwo in Wirtschaftspolitik muß die Stärkung Millionen Euro überschritten, für beitslosen in Schleswig-Holstein um die Provinz. Die Bundesregierung in und Förderung des Mittelstandes der 2004 um 735,5 Millionen Euro. Das 4.400 auf 143.800. Aber seit Jahres- PAZ: Eines Ihrer wichtigsten Anlie- Berlin hat im Juli 2002 beschlossen, zentrale Punkt sein, damit die mittel- ist unverantwortlich! Wir werden beginn 2004 werden die Teilnehmer gen ist der Bürokratieabbau ... ein „Europäisches Zentrum gegen ständische Industrie, das Handwerk, den Haushalt schrittweise sanieren – an kurzen Trainingskursen in der of- Vertreibungen“ einzurichten. Ge- der Einzelhandel, die Dienstleister, über die Reduzierung von Staatsauf- fiziellen Arbeitslosenzahl nicht mehr Carstensen: Ohne Zweifel. Die Bü- schehen ist bisher nichts, weil die die Freiberufler wieder zuversicht- gaben und damit auch von Personal. in der Statistik ausgewiesen. Insge- rokratie hat sich wie Mehltau über Mehrheit von Rot-Grün nicht mit licher nach vorn schauen, wieder in- Wir werden Behörden wie zum Bei- samt verringerten sich die Arbeits- unser Land gelegt. Die Regierung Si- dem Herzen dahintersteht. vestieren und die hier weitverbreite- spiel die Datenzentralen oder die plätze in Schleswig-Holstein also monis redet zwar auch von Bürokra- te Zukunftsangst überwinden. Und statistischen Ämter mit unserem 2003 um 18.000 auf 783.000. Die re- tieabbau. In Wirklichkeit ufert die PAZ: Haben Sie schon jetzt eine selbstverständlich müssen wir das Nachbarland Hamburg zusammenle- ale Arbeitslosenquote in unserem Bürokratie aber immer weiter aus. Erwartungshaltung für das Landtags- Eine CDU-geführte Landesregierung wahlergebnis? Anzeige wird deshalb eine tiefgreifende Re- form der öffentlichen Verwaltung in Carstensen: Unser letztes Kommu- Gang setzen und überall dort staatli- nalwahlergebnis war eine Sensation. che Reglementierungen abbauen, wo 50,8 Prozent für die CDU, 29,3 Pro- dies überhaupt denkbar ist. zent für die SPD – so könnte es mei- netwegen bleiben. Doch Spaß beisei- PAZ: Was erhoffen Sie als Schles- te. Mir ist völlig klar, daß bis zur wig-Holsteiner von der Osterweite- Wahl noch viel Wasser die Elbe her- rung der Europäischen Union? unterfließt. Wir werden einen ge- schlossenen Wahlkampf führen, mit Carstensen: Als Ostseeanrainer- einem detaillierten, auf die Zukunft land verbindet sich mit dem Beitritt ausgerichteten Programm und einer von Polen, Litauen, Lettland und Est- kompetenten Mannschaft. Dann hat land für Schleswig-Holstein eine der Wähler zu entscheiden. Vielzahl von Chancen. Der anstei- gende Handel mit diesen Ländern PAZ: Wenn es zur absoluten Mehr- bietet vielen Firmen und auch den heit am 20. April 2005 nicht reicht, Ostseehäfen Schleswig-Holsteins erstreben Sie eine Koalition mit der neue Entwicklungsmöglichkeiten. FDP. Gibt es nicht ein gespanntes Tradition hat Zukunft Auf der anderen Seite müssen wir Verhältnis zwischen Ihnen und dafür Sorge tragen, daß durch best- Herrn Kubicki? mögliche Ausbildung in Industrie und Handwerk, Reduzierung der Carstensen: Es ist richtig, daß die schwarz auf weiß Lohnnebenkosten sowie flexible Ar- FDP in letzter Zeit mit uns sehr rup- beitszeiten und Löhne die Abwande- pig umgegangen ist. Doch ich über- rungsgedanken so mancher Unter- bewerte das nicht. Die FDP hat ver- nehmen nach Osten ausgeräumt ständlicherweise einige Angst, in werden. Ohne vielfältige Produktion einem zugespitzten Wahlkampf Car- Mitmachen kann die Arbeitsplatzlage nicht ver- stensen/Simonis Federn zu lassen. bessert werden. Deshalb möchte sie sich ein mög- lichst unabhängiges Profil verschaf- und gewinnen PAZ: Die tschechische Regierung fen. Wie ich Herrn Kubicki kenne, und das tschechische Parlament leh- weiß er jedoch genau, daß seine Par- nen es bisher ab, sich von den Be- tei, wenn das Wahlergebnis dement- nesch-Dekreten zu distanzieren, die sprechend ausfällt, nur mit uns eine beim großen Lesergewinnspiel der die Ausweisung von drei Millionen Chance zur Regierungsbildung hat. Sudetendeutschen aus der damali- gen Tschechoslowakei zur Folge hat- PAZ: Könnten Sie sich ein Bündnis Preußischen Allgemeinen Zeitung. ten. Stört das die europäische Aus- mit den Grünen vorstellen? söhnung? Carstensen: Auf der kommunalen Carstensen: Die Entscheidung des Ebene kann ein schwarz-grünes Start: Ausgabe vom 8. Mai tschechischen Parlaments, Edvard Bündnis durchaus eine Möglichkeit Benesch ausdrücklich zu bestätigen, sein. In Kiel wird es jetzt seit einem er habe sich „für den Staat verdient Jahr erfolgreich praktiziert. Voraus- gemacht“, hat in der Tat nichts mit setzung ist immer, daß die Realisten der angestrebten europäischen Aus- dominieren, und nicht die Ideologen. Gewinnen Sie söhnung zu tun. Daß auch in der Re- In bezug auf die Landespolitik sind publik Tschechien sich versöhnliche die grünen Positionen, zum Beispiel Töne zeigen, hat der nachfolgende in der Bildungspolitik, so weit von Beschluß des Tschechischen Senats uns entfernt, daß eine Koalition un- 1.000 EURO gezeigt, diese Ehrung durch das Par- denkbar ist. lament nicht mitzutragen. Wie weit die Meinungen in Tschechien aber PAZ: Die rot-grüne Landesregie- in bar weiterhin auseinandergehen, zeigt, rung gibt keinen Pfennig mehr aus daß das Parlament in Prag sich über für die Pflege der Kultur des alten oder einen von 50 attraktiven Buchpreisen das Veto der zweiten Kammer hin- Ostpreußen, Schlesien und Pom- wegsetzte. Die tschechisch-deutsche mern. Werden Sie das ändern? Aussöhnung ist noch ein langer Weg. Carstensen: Daß das Erbe von Kant PAZ: Wie stehen Sie zum „Zen- und Herder, von Agnes Miegel und Jetzt keine Ausgabe der trum gegen Vertreibungen“? Fanny Lewald, von Kopernikus und Eichendorff, von Corinth, Holz oder Carstensen: hat Wiechert der Förderung wert ist, ist Preußischen Allgemeinen Zeitung sich sowohl als Parteivorsitzende als für mich selbstverständlich. Über die auch als Fraktionsvorsitzende im Höhe der Förderung muß 2005 der Bundestag mehrmals für die Errich- Landtag nach den Haushaltsmöglich- verpassen! tung eines „Zentrums gegen Vertrei- keiten entscheiden. Daß der Haus- bungen“ ausgesprochen. Gegenwär- haltsspielraum dafür begrenzt ist, tig wird über die Finanzierung muß ich nicht betonen. 09_PAZ17 19.04.2004 12:19 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

KULTUR Folge 17 – 24. April 2004 9 Meister des Spätmittelalters Aufsehen erregt Würzburg zeigt gleich zwei große Riemenschneider-Ausstellungen Theodor Billroth – Begnadeter Chirurg und Musiker

ie Werke Tilman Riemenschnei- digen Riemenschneider-Sammlung ging schon einige Jahre vor seinem acht ist’s; schon lange Dders sind weltweit bekannt und des Museums gestatten rund 50 Tod zu Ende: Weil er im Bauernkrieg Nlautlose Stille um mich, werden hoch geschätzt. Sie sind zum Leihgaben aus dem In- und Ausland mit den Aufständischen sympathi- nun wird’s auch in mir still. Inbegriff der mainfränkischen Kunst neue Einblicke in die Gestaltungs- siert hatte, wurde er 1525 auf der Fe- Mein Geist beginnt zu wan- im Spätmittelalter geworden. Im Jahr weise des Würzburger Meisters. stung gefangen gesetzt. Nach Nieder- dern. Ein ätherblauer Him- des Stadtjubiläums 2004 wird das schlagung der Aufstände war das mel wölbt sich über mir. Ich Leben und Wirken Riemenschnei- Tilman Riemenschneider war seit Land verarmt, Mittel für kostspielige schwebe körperlos empor. Es ders in Würzburg durch zwei große 1483 in Würzburg als Bildschnitzer Aufträge fehlten. Die meisten Mitar- klingen die schönsten Har- sich ergänzende Ausstellungen ge- tätig und starb dort 1531. Seine neu- beiter seiner Werkstatt wanderten ab. monien von unsichtbaren würdigt (bis 13. Juni, täglich von 10 artige Formgebung und virtuose Be- Chören, in sanftem Wechsel bis 19 Uhr). Die Ausstellung „Til- arbeitung verhalfen ihm schon zu Die Ausstellung „Tilmann Riemen- gleich dem Athmen der mann Riemenschneider – Werke sei- Lebzeiten zu großem Ruhm und An- schneider – Werke seiner Glaubens- Ewigkeit!“ Diese einfühlsa- ner Blütezeit“ im Mainfränkischen sehen. Bis heute beeindrucken Rie- welt“ versammelt im Museum am men, zu Gemüte gehenden Museum auf der Festung Marienberg menschneiders Werke durch jenes Dom Werke des Meisters und seiner Worte stammen keineswegs gibt einen breit gefächerten Eindruck viel gepriesene „sanfte Sentiment“, Werkstatt, in denen sich die Schwer- von einem Literaten oder vom Schaffen Riemenschneiders das der Meister durch die weich mo- punkte spätmittelalterlicher Fröm- Dichter, geschrieben hat sie zwischen 1500 und 1530. Ergänzend dellierten Rundungen der Körper, ei- migkeit spiegeln: der gekreuzigte 1894 der Chirurg und zu der 80 Werke umfassenden stän- ne gleichmäßig-fließende Faltenge- Christus, das Vesperbild, die Mutter- Freund der Musik Theodor bung der Gewänder gottes mit dem Kind und die Heili- Billroth. Geboren vor 175 und eine differenzierte gen. Die rund 50 präsentierten Jahren, am 26. April 1829, in Oberflächengestaltung Skulpturen sind bisher wenig beach- Bergen auf Rügen, als Sohn erzeugte. tete oder unbekannte Kunstwerke eines evangelischen Pastors, aus dem Besitz fränkischer Kirchen. hat Theodor Billroth Medi- Der Werdegang Rie- zingeschichte geschrieben. menschneiders in Die Glaubenswelt des Spätmittelal- Er zählt zu den bedeutend- Treffen alter Freunde: Theodor Billroth (ste- Würzburg gleicht ei- ters mit ihrer intensiven Frömmig- sten Chirurgen des 19. Jahr- hend) mit Johannes Brahms (Mitte) und Edu- ner modernen Erfolgs- keit, die große Teile des materiellen hunderts und gilt als Begrün- ard Hanslick (links); nach einer Zeichnung von story. Mit steigender Vermögens geistlichen Stiftungen zu- der der modernen Opera- Seligmann Nachfrage wurde die führte, war die Voraussetzung für das tionstechniken. 1874 konnte Werkstatt Riemen- Entstehen der Werke Tilman Rie- Billroth erstmals einen Kehlkopf Brahms und zu dem Musikwissen- schneiders in ihrer menschneiders und für das Blühen entfernen, 1881 führte er in Wien schaftler Eduard Hanslick geknüpft Blütezeit zu einem seiner Werkstatt. Ihren Ausdruck die erste erfolgreiche Magenresek- hatte. Kunstbetrieb mit meh- fand diese Glaubenswelt in der Er- tion durch. Auch seine Operationen reren Mitarbeitern, richtung zahlreicher, auf das Zeigen der Speiseröhre bei Krebs, bei Zun- Hanslick war es auch, der nach denen Riemenschnei- und Verbergen von Skulpturen hin genkrebs und Schilddrüsenerkran- dem Tod Billroths – er starb am 6. der als Organisator strukturierter Altäre und der Stiftung kungen erregten Aufsehen. November 1894 im kroatischen vorstand. Gleichzeitig von Bildwerken für den Kirchen- Opatija – dessen Manuskript „Wer gelangte Riemen- raum durch Bruderschaften und Ein- Allzugern wollte der junge Pom- ist musikalisch?“ herausbrachte, mit schneider zu gesell- zelpersonen. Dem Hunger nach Bil- mer Musik studieren, nahm dann dem Billroth einen neuen Beitrag schaftlichem Ansehen. dern entsprachen auch die jedoch auf Wunsch der Eltern ein zur Musikästhetik geleistet hat. Der Er wurde 1504 Mit- unzähligen privaten Andachtsbilder. Medizinstudium auf. Greifswald, Pommer wußte nicht nur mit dem glied im Unterrat der Dem fürbittenden Gedenken der Göttingen und Berlin waren die Sta- Skalpell meisterhaft umzugehen, Stadt Würzburg und Verstorbenen dienten die zahlrei- tionen. Einer Professur in Zürich sondern schrieb auch fesselnde Kri- bekleidete dort seit- chen Grabdenkmäler. Die Ausstel- folgte 1867 eine in Wien. Obwohl tiken für die Neue Zürcher Zeitung, dem unterschiedliche lung will dem Besucher die oft ver- Billroth immer wieder Angebote spielte Klavier, Geige und Bratsche Ämter, 1520/21 sogar schütteten Zugänge zu den von anderen Universitäten erhielt, und komponierte. Ein „Naturfor- das des Bürgermei- vielschichtigen Bedeutungen dieser blieb er der alten Kaiserstadt treu, scher im Kittel des Chirurgen“ und Tilman Riemenschneider: Maria mit Kind (Linde, um sters. Die große Zeit Bildwerke öffnen und ursprüngliche nicht zuletzt wohl deshalb, weil er ein versierter Kenner und Freund 1500) Foto: Nachbar Fotografie, Reichenberg Riemenschneiders Zusammenhänge erschließen. pm dort enge Kontakte zu Johannes der Musik. os Ohne große Worte Erschütterungen bewirkt Vor 50 Jahren starb der Dramatiker und Drehbuchautor Rolf Lauckner – Er war weitaus mehr als nur der Stiefsohn Sudermanns

ch wüßte keinen deutschen Dra- lung der Landsmannschaft Ostpreu- nur deshalb zuwandte, weil es ihn gleichbaren Gipfelpunkt mehr er- sechs Stücke als Bücher gedruckt. Imatiker, dem sogenannte ,Stoffe‘ ßen herausgegebenen Arbeitsbrief besonders interessierte, sondern reicht. Bedenkt man, daß diese Kur- (Es sei daran erinnert, daß Lauck- gleichgültiger wären und der wie „Rolf Lauckner. Sudermanns Stief- auch, weil der Stiefvater in diesem ven – bedingt durch den Alters- ners erster Gedichtband wie man- Lauckner die Wucht einer Situation sohn. Dramatiker und Lyriker“ (80 Metier nicht gearbeitet hatte, er also unterschied – zeitlich verschoben ches andere seiner Werke bei Cotta, aus der Situationslosigkeit erschafft, Seiten mit zahlr. sw Abb., 3 Euro zu- dort nicht an ihm gemessen werden verliefen und daß sie sich an einem also in Sudermanns Verlag erschie- gewissermaßen aus dem Nichts Tra- zügl. Versandkosten; zu beziehen konnte. Auf diese indirekte Weise Punkt großen Erfolgs von Lauckner nen war.) Gefühle wie Neid und Ei- gödien stampft und ohne große bei Landsmannschaft Ostpreußen, hätte dann Sudermann doch auch und schwindenden Ruhms von Su- fersucht mögen sich in dieser Lage Worte und bewegte Gesten zwi- Abt. Kultur, Parkallee 86, 20144 das Werk des Stiefsohns geprägt. dermann schnitten, so ergibt sich ei- ungewollt und unbeeinflußbar ent- schen die Zeilen des Gesprochenen Hamburg) die Situation. „Beide wa- ne beachtenswerte Perspektive: Es wickelt haben ...“ Erschütterungen sät. Der Mensch ist ren Dichter, Schöpfer allerdings Die Öffentlichkeit – die Kritiker in war ja nicht nur Lauckner Suder- ihm alles.“ Der Dichter Frank Thiess ganz unterschiedlicher Werke: den 20er Jahren, die den Stempel manns Stiefsohn – Sudermann war Lauckner schrieb vor allem Dra- fand einst diese Worte für seinen Lauckner war Lyriker – Sudermann Sudermanns Stiefsohn geprägt hat- auch Lauckners Stiefvater. Der Älte- men und Komödien, so 1936 „Der Freund Rolf Lauckner, dessen 50. nicht, Lauckner war Librettist – Su- ten, und, ihnen folgend, das Publi- re, ehemals vom Publikum und vom Hakim weiß es“, oder schon im Jahr Todestages wir am 27. April geden- dermann nicht, Sudermann war kum – sah jedoch nicht die grund- Erfolg Verwöhnte, erlebte den Ruhm 1917 „Der Sturz des Apostel Paulus“, ken. Worte, die ein reiches Schaffen Epiker – Lauckner nicht; als Drama- sätzliche Verschiedenheit, sondern des Jüngeren, als sein eigener schon zwei Jahre später von Max Rein- treffend schildern, ein Schaffen tiker, der jeder war, arbeiteten sie nur die grundsätzliche Gemeinsam- verblaßte und wird unter der Kon- hardt für das Deutsche Theater in aber, das heute gemeinhin vergessen grundsätzlich auf verschiedene Art keit. Beide waren Dramatiker und kurrenzsituation gelitten haben, die Berlin inszeniert. Neben Drehbü- ist. und mit unterschiedlichen Intentio- wurden so einer mit dem anderen mit Zahlen vom Theater und vom chern für Filme wie „Der alte und nen, grob etikettiert war Sudermann abwertend verglichen: Lauckners Buchmarkt illustriert werden kann: der junge König“ mit Emil Jannings Geboren wurde Lauckner am 15. Naturalist mit positivistisch-natur- Erfolgskurve war wie die Suder- In den Jahren 1913–1922 wurden und Werner Hinz oder „Krach und Oktober 1887 in Königsberg. Seine wissenschaftlichem Weltbild und manns nach raschem und steilem von Lauckner sechs, von Suder- Glück um Künnemann“ mit Will Mutter Clara heiratete nach dem milieutheoretischen Vorstellungen, Anstieg bald abgeflacht und hatte mann sieben Dramen uraufgeführt, Dohm unter der Regie von Paul We- frühen Unfalltod des Gatten den Lauckner dagegen war zu Suder- keinen mit früheren Erfolgen ver- und von beiden wurden jeweils gener schrieb Lauckner auch Ge- Schriftsteller Hermann Sudermann. manns Lebzeiten Expressionist mit dichte, deren Versmaß sich durch Lauckner, so berichten seine Freun- einem ideell-metaphysischen Welt- besondere Musikalität und einen de, hat Zeit seines Lebens darunter bild und vom Menschen ausgehen- unverwechselbaren Rhythmus aus- gelitten, meist nur als „Stiefsohn Su- den Vorstellungen. zeichnen. Er war mit der Malerin dermanns“ bezeichnet zu werden. Elfriede Thum verheiratet, die unter Paul Fechter erinnert sich in seinem Für den Bereich des Tonfilms ist dem Pseudonym Erich Thum erfolg- Buch „Menschen auf meinen kein Vergleich möglich, weil Suder- reich war. Seine Freunde, zu denen Wegen“: „... ich sah, daß Clara mann nicht lange genug lebte, um Ferdinand Bruckner, Max Pechstein, Lauckner, als sie Hermann Suder- auch für dieses Medium arbeiten zu Erich Heckel und Julius Levin ge- mann geheiratet hatte, nicht nur für können. Man kann sich jedoch gut hörten, schätzten seine lebendige das Kind Rolf Schicksal geworden vorstellen, daß er auch Drehbücher Erzählweise, die er auch im privaten war, sondern für das ganze Leben geschrieben hätte (viele seiner Wer- Bereich zum Besten gab. In seinen des Sohnes. In dieser Umwelt konn- ke wurden verfilmt): ,Leidenschaft- Theaterstücken aber war es zu- te ein Mensch der jüngeren Genera- lich gern ging er zur Nachtvorstel- nächst das einfache Wort, das Un- tion nicht mehr zu seinem Leben lung ins Kino und erlebte die scheinbare, das dann unversehens kommen ...“ Entwicklung vom Stumm- zum Ton- sich zum dramatischen Höhepunkt film mit größter Spannung‘, so Kri- steigerte und die Zuhörer in seinen „Die emotionale Beziehung zwi- stina Behnke in dem Heft ,Häuser Bann zog. „Das Einfache ist hier das schen Sudermann und Lauckner und Leute im Grunewald. Bettina- ganz fertige, das rastlos Gefeilte und war stark belastet durch den Um- straße 3: ein Dichterheim‘ (1987). Es Rolf Lauckner: Vollendete“, las man in den „Büh- stand, daß beide auf dem gleichen ist übrigens so abwegig nicht zu Erfolgskurve war nenblättern des Nationaltheaters Feld arbeiteten“, erläutert Gisela denken, daß Lauckner sich mögli- bald abgeflacht. Mannheim“ über Lauckners drama- Henze in dem von der Kulturabtei- cherweise dem Medium Film nicht Foto: Archiv tische Dichtkunst. Silke Osman 10_PAZ17 19.04.2004 12:23 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

10 Folge 17 – 24. April 2004 UNTERHALTUNG Auf gute Nachbarschaft Von Willi WEGNER err und Frau Steinhoff hatten es Pappstreifen. „Ja, wir basteln abends rat.“ Herr Ebeling blickte zu seiner Hsich in ihren Sesseln bequem immer noch ein bißchen“, sagte Frau hinüber, die dem Blick ihres gemacht, um sich ein Fernsehspiel Herr Ebeling. „Liebling, schenke un- Mannes auswich. In diesem Mo- anzusehen. „Hörst du’s?“ sagte Frau serem Nachbarn doch auch ein Gläs- ment fing das Kind wieder an zu Steinhoff plötzlich und hob den chen ein. Sehen Sie, hier habe ich schreien. „Ach“, sagte Frau Ebeling, Kopf. „Immer wenn man mal fernse- gerade einen Stuhl in Arbeit. Mit „das ist unsere Susanne. Sie hat mit hen will, fängt das Gör da drüben an Sitzpolster. Meine Frau häkelt im den Zähnen zu tun, die Ärmste! zu schreien!“ Sie stellte den Ton des Moment aus hauchdünnen Wollfä- Dürfen wir Ihnen noch ein Gläschen Fernsehgerätes lauter. Herr Steinhoff den Topflappen.“ einschenken, Herr Steinhoff?“ – stand auf und sagte: „Ich werde mit „Nein, danke, sehr liebenswürdig.“ den Leuten reden! Jetzt gleich! Ich Frau Ebeling stellte vor Herrn Herr Steinhoff erhob sich. „Ich habe geh einfach mal rüber.“ – „Dann sag’ Steinhoff ein Weinglas auf den Sie ohnehin schon lange genug auf- ihnen aber ordentlich Bescheid, Tisch, schenkte ein und setzte sich gehalten.“ – „Jedenfalls nett, daß Sie Hans!“ – „Worauf du dich verlassen zu den Männern. „Zum Wohl!“, sag- einmal hereingeschaut haben“, sag- kannst!“ te Herr Ebeling und hob sein Glas. te Frau Ebeling. „Kommen Sie doch „Auf eine gute Nachbarschaft!“ einmal mit Ihrer Frau wieder, wir Entschlossen drückte Herr Stein- – „Natürlich“, sagte Herr Steinhoff. würden sie auch gern kennenler- hoff auf den Klingelknopf. Augen- „Sehr zum Wohle!“ Dann fragte er: nen.“ blicklich war das Kind still. Eine „Was basteln Sie denn da eigent- junge, hübsche Frau öffnete die Tür. lich?“ – „Eine Puppenstube“, sagte Wieder in der eigenen Wohnung, „Guten Abend“, sagte Herr Stein- Herr Ebeling. „Für Susanne, unsere empfing Frau Steinhoff ihren Mann hoff. „Mein Name ist Steinhoff, ich Tochter. Sie soll diese Puppenstube mit den Worten: „Nun, was haben die Ebelings gesagt?“ – „Was sollen sie gesagt haben? Es sind sehr nette Leute. Zur Zeit bauen sie eine Pup- »Nett, daß Sie einmal vorbeigeschaut haben, penstube.“ – „Und warum schreit das Baby immer?“ – Herr Steinhoff kommen Sie doch mit Ihrer Frau mal wieder«, stellte den Fernseher leiser. „Es be- sagte Frau Ebeling freundlich kommt gerade Zähnchen“, sagte er. „Ich glaube, du hast dich gar nicht beschwert, wie?“ – „Nein“, sagte Wohnen Wand an Wand: Nicht immer gibt es ein gutes Miteinander, auch bin Ihr Nachbar. Entschuldigen Sie zu ihrem Geburtstag bekommen. Herr Steinhoff. „Ich konnte es wenn eine blumige Fassade eitel Sonnenschein verkündet Foto: BfH die Störung.“ – „Sie stören keines- Meine Frau kann die Stube ja mal nicht.“ wegs. Ich bin Frau Ebeling. Wir sind hereinholen. Sie sind dann der er- vor drei Wochen hier eingezogen. ste, der sie zu sehen bekommt.“ In der Wohnung nebenan hatten Aber treten Sie doch näher.“ Herr Ebeling und seine Frau ihre Yabambambamoe Die ganze Puppenstube, aus Arbeit an der Puppenstube wieder Im Wohnzimmer saß Herr Ebeling Sperrholzplatten zusammengesetzt, aufgenommen. „Er war über eine Von Gabriele LINS an einem großen, runden Wohnzim- bestand aus einem Zimmer und ei- halbe Stunde hier“, sagte Frau Ebe- mertisch und schnitzte mit einem ner Küche. Es gab sogar kleine Fen- ling. „Wir hatten Gelegenheit genug, as Puppenhaus, das Opa vor macht eine wegwerfende Geste. Taschenmesser an einem winzigen ster aus richtigem Glas. Mit Gardi- uns darüber zu beschweren, daß sie D20 Jahren schreinerte, hat vier „Oma, ich weiß, wer Schneewitt- Stuhl herum, der so groß war wie ei- nen davor. „Die Gardinen“, sagte ihren Fernsehapparat immer so laut Zimmer, zwei Treppen, einen gro- chen ist!“ ne Streichholzschachtel. „Das ist Herr Ebeling, „hat meine Frau ge- einstellen.“ – „Ja“, sagte Herr Ebe- ßen Speicher und elektrisches mein Mann“, sagte die Frau. „Schatz, näht.“ Herr Steinhoff starrte faszi- ling, „aber ich habe es nicht ge- Licht in allen Räumen. Schon da- Zu meiner Erleichterung hat das das ist Herr Steinhoff, unser Nach- niert auf die vor ihm stehende Pup- konnt.“ – „Ich auch nicht, Schatz. mals zog es unsere beiden ersten kämpferische Spiel ein plötzliches bar. Aber setzen Sie sich doch.“ penstube. „So etwas habe ich noch Mir ging es genauso.“ – „Hoffentlich Enkel in seinen Bann. Jetzt sind es Ende. Jetzt ist der Junge kein Dino- nicht gesehen!“, sagte er. „Hierher“, stört es ihn oder seine Frau nicht, Anna und Nikolai, unsere Acht- saurier mehr, sondern ein Afrika- Herr Steinhoff setzte sich und be- sagte Herr Ebeling und zeigte mit daß Susanne hin und wieder mal und Vierjährigen, die – wenn sie ner. „Im Kindergarten haben wir trachtete die Unordnung auf dem seinem Taschenmesser in die eine ein bißchen weint.“ – „Das glaube bei uns zu Besuch sind – selbstver- über Afrika gesprochen,“ erzählt er, Wohnzimmertisch: zwei Weingläser, Ecke der Stube, „kommt die Schlaf- ich nicht“, meinte Frau Ebeling. gessen davor sitzen und in ihrer „paß mal auf, wie wir da getanzt ein Leimtopf, eine Schere, Buntpa- couch. Und in die Ecke dort drüben „Dann hätte er es uns sicher gesagt.“ kleinen Traumwelt versinken. haben!“ Er schwingt Arme und Bei- pier, Stoffreste, eine Pinzette und ein Tischchen für den Fernsehappa- ne, dreht sich im Kreise und singt „Oh, der Nikolai war hier!“ ruft mit dumpfer Stimme: „Yahouu, Anna jedesmal aus, wenn sie das yahouu, yahouu, yabambambamoe Chaos in den Miniaturräumen ... yahouu, yahouu, yabambamba- Was hilft einem geplagten Mann? sieht, und im Nu, sozusagen von moe ...“ jetzt auf gleich, herrscht wieder Von Werner HASSLER Ordnung im Puppenhaus. Vor meinem geistigen Auge tut sich die weite Steppe auf und ich Bei Nikolai ist das ganz anders. sehe dunkle Gestalten um ein ährend Rita ihren Koffer aus- lichen Kopfschmerzen. Wenn ich Sie rückte ein Stück näher, als Auch heute braucht er nur eine Mi- flackerndes Feuer stampfen. Immer Wpackte, verplante sie schon in aus der Arztpraxis kam und den wollte sie dem Mann ein wichti- nute, und schon liegen die Schlaf- schneller und schneller drehen sie Gedanken die folgenden 14 Tage Befund las, hatte ich das Gefühl, ges Geheimnis anvertrauen. zimmermöbel in der Küche, die sich um sich selbst. Ich höre Trom- ihres Urlaubs in dem hübschen mein frühzeitiges Ableben sei nur „Meinen Verdauungsbeschwer- Kinderbetten stehen auf dem Spei- meln und an- und abschwellenden Sporthotel. Schlafen, Tennis, noch eine Frage von Stunden!“ – den rückte ich mit Beinwurztee cher und die kleine Badewanne Schwimmen, längere Spaziergänge „Sie übertreiben natürlich.“ – „Kei- zu Leibe. Nun verträgt mein Ma- landet mitsamt dem Badeofen im oder eben nur Faulenzen, geradeso, neswegs, was ich Ihnen da aufge- gen sogar ein Reibeisen!“ Der Wohnzimmer. Die Puppenmutter Nikolai gibt keine Ruhe, wie es sich halt eben ergab. Nun zählt habe, war nur ein kleiner Teil Mann lachte und sah auf einmal mit den blonden Haaren und der wollte sie den Rest des ersten Ur- meiner Beschwerden!“ – „Und was gar nicht mehr so müde aus. „Sie weißen Schürze über dem roten bis die Großmutter laubstages auf der Terrasse des haben Sie dagegen unternommen, haben also sozusagen aus dem Kleid wird kalten Herzens in die Sporthotels ausklingen lassen. oder zu was hat man Ihnen gera- Brunnen der Natur getrunken.“ – Wäschetruhe gestopft. den Refrain beherrscht „Ja, ganz richtig, und seither geht Sie schlängelte sich an besetzten es mir täglich besser. Ich kann Ih- „Was soll sie denn in der Truhe,“ Tischen vorbei. Dort drüben an ei- Weg mit Pillen und nen das Buch bestens empfehlen. frage ich, „etwa die Wäschestücke Gesang: „Yahouu, yahouu, yabam- nem Tisch saß nur ein Mann. Ent- Es ist von Doktor Klaus Rink!“ zählen?“ und bekomme zur Ant- bambamoe ...“ schlossen steuerte sie den Tisch an, Pülverchen und zurück wort: „Die schläft da immer!“ Mit grüßte und setzte sich. Rita schielte zur Mutter Natur In diesem Augenblick trat die einem Rumms klappt der Deckel Nikolai reißt mich aus meinen zu dem Mann rüber. O weh, was Bedienung an den Tisch. „Herr über der Unglücklichen zu. „Schläft Gedanken. Er gibt keine Ruhe, bis machte dieser Mann für einen er- Doktor Rink, Sie werden am Te- deine Mama denn auch in der Wä- ich den Refrain ebenfalls beherr- schöpften Eindruck. Müde starrte lefon gewünscht!“ schetruhe?“ Er lacht laut. „Omaaa, sche. Tanzen muß ich auch. Oh er vor sich hin und hatte die Finger ten?“ wollte der Mann wissen. „Der das da ist doch nur eine Puppe!“ weh, von nun an ist der Trimmpfad der rechten Hand über der Stirn Zufall half mir dabei, als ich ein Rita fiel fast das Glas aus der angesagt, oder das Ergometer, bes- gespreizt. Auf zehn Schritte konnte Buch über Heilpflanzenkunde ent- Hand. „Sie sind doch nicht etwa Ich sitze hinter dem Kleinen und ser gleich beides. Bevor mir beim man ihm anmerken, wie gestreßt er deckte. Also weg mit diesen Pillen, dieser, dieser Doktor Rink ...“ – warte auf die Dinge, die da kom- Hüfteschwenken die Puste ganz war. Zäpfchen und Pülverchen und zu- „... der das Heilkräuterbuch ge- men sollen; Nikolai spielt nicht ausgeht, fordere ich den Jungen rück zur Mutter Natur Hausapothe- schrieben hat. Ja, genau der bin gern allein, und wenn Anna nicht auf, Opa das Lied aus Afrika auch Rita lächelte ihm zu, dann mein- ke!“ – „Interessant“, sagte der ich!“ – „Das verstehe nun wer da ist, muß ich eben herhalten, einmal vorzusingen. te sie: „Es ist wirklich sehr nett hier, Mann und prostete Rita zu. Dann will! Aber warum um alles auf meist als stille Zuhörerin; manch- finden Sie nicht auch?“ Der fremde legte sich ein listiges Schmunzeln der Welt sind Sie so abgekämpft, mal bin ich aber auch mitten drin Opa hörte sich das sechsstrophi- Mann lächelte müde zurück. „Ma- um seine Mundwinkel. „Und was gestreßt und völlig am Ende? im „wüsten“ Geschehen. Wie jetzt! ge Lied dreimal an, und auch ihm chen Sie auch Urlaub hier im würden Sie einem so streßgeplag- Ausgerechnet Sie, wo Sie doch muß sich der Refrain wohl tief ein- Sporthotel?“ Der Mann nahm nun ten Mann wie mir raten?“ so gute Hinweise zum gesunden Er packt seinen gelben Kinder- gegraben haben, denn heute mor- seine Hand von der Stirn und nick- Leben gegeben haben?“ beutel aus, eine Schar Dinosaurier gen weckte er mich mit einem lang- te mit dem Kopf. „Entschuldigen Rita hob den rechten Zeigefinger. fliegt in die Puppenstube, und nun gezogenen: „Yahouuuu Yabam ...“ Er Sie bitte, aber ich glaube, Sie dür- „Zum Beispiel bei Erschöpfung „Ja, wissen Sie, dieses Buch entbrennt ein Kampf – mitten im träumte wohl von einem Tanz am fen sich Ihren Urlaub redlich ver- und deren Begleiterscheinungen wurde ein großer Erfolg. Seither kleinen Wohnzimmer – zwischen Lagerfeuer. Ich wartete. Jetzt atmete dient haben!“ – „Meinen Sie?“ ent- empfehle ich Ihnen Brennessel. So drängelt mich mein Verleger zu „Fleischfresser“, „Dreizahn“ und er abgehackt und stöhnte leise. Ich gegnete der Mann. „Aber ja doch, eine Kur sorgt für eine rasche einem Fortsetzungsband. Ich ha- „Langhals“. Jetzt ergreift Nikolai Di- rüttelte ihn wach. Vielleicht hatten das sieht man sofort. Auch ich war Wiederkehr der Lebensgeister. Bei be keine ruhige Minute mehr. no Nr. 4 und brüllt: „Warte, ich ihn ja gerade gefährliche Dinosau- vor einiger Zeit in einer so ähn- Überreizung bewirkt ein Thymian- Dazu kommen noch die vielen packe dich am Schneewittchen!“ rier bedrängt. lichen Lage gewesen. Dafür habe vollbad wahre Wunder. Meine Vorträge, die ich halten muß. und versteht nicht, warum ich so ich einen Blick. Ich war gestreßt, Schlafstörungen habe ich mit Bär- Aber entschuldigen Sie mich laut lache. Ich erkläre ihm den Ja, kleine Enkel mischen einem wirkte kraftlos und wurde sogar lauchtee und mit Lindenblütenvoll- jetzt bitte, ich werde am Telefon Unterschied zwischen dem Begriff die Phantasie ordentlich auf, auch krank. Das Herz, der Kreislauf, der bädern beseitigt. Seither schlafe ich erwartet. Sicher wieder mein Schlawittchen und der schwarz- wenn man nicht mehr ganz so jung Magen und dann diese unmög- wie ein Murmeltier!“ Verleger!“ haarigen Märchenfigur. Der Kleine ist. 11_PAZ17 19.04.2004 12:31 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

LEBEN HEUTE Folge 17 – 24. April 2004 11

Vor Toresschluß Feuerwerk der Worte Kunden im Supermarkt Ingo Insterburg tourt mit einem Solo-Programm durchs Land er kleine Supermarkt ist über- Dfüllt: Hausfrauen und Alleinste- n der Redaktion herrschte die üb- de. Wenn ich mich recht entsinne, Wie macht er hende drängen hinein, um noch Iliche Aufregung, schließlich galt hieß die Show denn auch „Herz- das nur?“ Seine kurz vor Toresschluß ein paar Ein- es, die neue Ausgabe herzustellen. lichen Glückwunsch zur Eintritts- geistvollen, wit- käufe zu erledigen. Die Kassiererin Da kündigte sich Besuch an: Karl karte“. Und Glück mußten die Fans zigen und geist- schiebt eine Ware nach der anderen Dall sei unten in der Rezeption, ob schließlich haben, wenn sie die Auf- reichen Anmer- über das Laufband. Die reinste Kno- er hochkommen könne. Die älteren tritte der vier Blödelbarden live er- kungen zu allen chenarbeit ist das. Was die Leute al- Kollegen hatten für diese Ankündi- leben wollten. Oft drängten sich die Widrigkeiten les einkaufen! Als würde es am gung nur ein belangloses Schulter- Zuhörer auf engstem Raum, kämpf- des Lebens, Montag nichts mehr geben und sie zucken übrig, rief der Name Dall ten um jeden Sitzplatz, nur um die über Liebe und müßten verhungern. Jeden Sonn- doch keine großen Begeisterungs- frechen Sprüche und Lieder der „In- Laster kommen abend das gleiche Theater. Dabei stürme hervor. Die jüngeren hinge- sterburger“ zu hören. Ingo Insterburg haben wir eigentlich schon Feier- gen waren aus dem Häuschen: Karl in der für ihn so abend. Dall? Das war doch ... Was wollte der Gegründet hatte die Gruppe 1964 typisch bedäch- Spaßvogel denn ausgerechnet in der Ingo Insterburg, zuvor war er mit tigen Art über Ob die Kunden überhaupt darü- Redaktion des Ostpreußenblattes? dem legendären Enfant terrible des die Lippen, daß ber nachdenken, daß auch wir eine „Endlich mal was los in der Bude“, deutschen Theaters und Films, man sich eines Familie zu versorgen haben und brummelte einer und ging in die Klaus Kinski, als Guitar-Ingo durch Schmunzelns nach Hause möchten. Verena M. ist Küche, um Kaffee zu kochen. die Lande gezogen und hatte nicht erwehren sauer. Ihren Job mag sie, sie ist gern Brecht-Lieder interpretiert. Bis 1979 kann. Dazu Kassiererin, und der Lohn ist auch Da war er auch schon, der Besuch dauerte die Erfolgsgeschichte von spielt er virtous nicht von schlechten Eltern. Wenn aus der Blödelszene, die damals Fu- „Insterburg & Co.“. Auch einige Um- auf den witzig- nur diese Hektik nicht wäre, wenn rore machte: Karl Dall, der mit sei- besetzungen hielt die Truppe aus, sten Instrumen- nur die Kunden ein wenig freund- nem etwas müden Auge und dem bis Ingo sich entschloß, allein ten, wobei die licher wären. „Guten Tag“, „Bitte“ schrägen Humor noch heute über weiterzumachen. Der Berliner Zei- „Singende Säge“ und „Vielen Dank“ sind offensicht- die Bildschirme flimmert und über tung erzählte er von seiner Ent- noch harmlos lich Fremdwörter geworden. Im die Kleinkunstbühnen tingelt, stand scheidung: „Ich muß mich allein auf ist. Zu „Guten Supermarkt hat man seine gute (?) leibhaftig in den Hamburger Redak- der Bühne nicht mehr so zurückhal- Abend, Gut’ Kinderstube vergessen. Verena lä- tionsräumen. Warum ausgerechnet ten, damit auch die Kollegen gut Nacht“ von Jo- chelt dem nächsten Kunden zu, so Hamburg, warum ausgerechnet bei aussehen. Außerdem müssen die hannes Brahms als hätte sie sein brummiges Gesicht den Ostpreußen? Gagen nicht geteilt werden, und spielt der be- nicht gesehen ... endlich habe ich auch die ganzen kennende Nun, in Hamburg wollte Dall mit weiblichen Fans für mich allein!“ Nichtraucher Ingo Insterburg: Wortakrobat mit hintersinnigem Humor „Darf ich bitte die Tafel Schokola- seiner Gruppe „Insterburg & Co.“ (er und Vegetarier Foto: Berlin Concert de bezahlen?“ Die zarte Stimme ge- war neben Peter Ehlebracht und Jür- Und nun tourt er allein durch die auf Geige und hört einem ebenso zarten Mädchen gen Barz ein Co.) auftreten, und die Lande, schießt sein Feuerwerk fre- Gitarre – kaum zu glauben – gleich- ter eine Drogerie und eine Foto- mit blonden Locken. Strahlend hält Ostpreußen kannte er durch seine cher Sprüche ab, ist „feinsinnig und zeitig. Handlung betrieb. Schon der Vater sie Verena einen Euro entgegen. Ausbildung bei der Druckerei Rau- kunstsinnig“, „sensibel und roman- gab bei Familienfesten Zauberkunst- „Hier bitte. Das ist mein Taschen- tenberg in Leer. Was lag da also nä- tisch“, „hochmusikalisch, einfalls- In seinen Lebenserinnerungen stücke, kleine eigene Gedichte zum geld. Die Schokolade soll für meine her, als Freikarten für das Konzert reich und vor allem urkomisch“, wie „Die ersten 23.456 Tage meines Le- Besten und spielte auf der Geige, in- Mutti sein. Die arbeitet auch so viel im Hamburger Audimax anzubie- die Rhein Zeitung befand. Und die bens – keine Dichtung und nur dem er den Bogen zwischen den wie du.“ Verena ist gerührt. „Danke, ten, Karten, die natürlich von den Wilhelmshavener Zeitung fragt, was Wahrheit“ (Berlin Concert Verlag, Zähnen hielt. Eine Begabung, die mein Kind. Hier hast du 20 Cent zu- jüngeren Kollegen gern genommen auch alle Fans staunend wissen wol- 620 Seiten mit 190 sw und 16 farbi- Sohn Ingo zur Perfektion ausgebaut rück. Diese Schokolade gibt’s heute wurden, denn Ingo Insterburg und len: „Ingo Insterburg ist fast vier gen Abb., Broschur, 23 Euro), die hat, sehr zur Freude seiner Fans, die im Sonderangebot.“ – „Fein, danke seine Truppe gehörten damals, vor Jahrzehnte, unabhängig von kurzle- mittlerweile schon in 2. Auflage vor- er in jedem Alter findet. – Apropos und tschüs!“ Die Kleine geht hüp- fast 30 Jahren, zu den Glanzlichtern bigem Zeitgeist und schrillen Mode- liegen, beschreibt er in launigen Alter: Am 6. April ist Ingo Inster- fend hinaus. Und Verena legt in der Comedyszene, wenn sie auch strömungen, bemerkenswert und Worten auch seine Kindheit im ost- burg 70 Jahre alt geworden – aber schnell 20 Cent in die Kasse, die damals noch nicht so genannt wur- unangefochten gleich geblieben. preußischen Insterburg, wo sein Va- kein bißchen leise! Silke Osman muß schließlich stimmen. SiS Zu klein fürs Gewicht? »Die grauen Zellen in Gang halten« Schon Kinder über richtige Ernährung informieren Eine Hamburger Personalagentur vermittelt auf Zeit Manager über 50 Jahre

ie Kinder hatten erhitzte Ge- auch besser schmecken als mit Ge- nzwischen ist es auch der weise Familienunternehmen von „FiftyPlus“, nicht auf die zusätz- Dsichter; sie waren offensichtlich schmacksverstärkern aufgepeppte IBundesregierung aufgefallen: Im- dem Wissen der erfahrenen Mana- lichen Einnahmen angewiesen, von einer Sportstunde auf dem Weg Lebensmittel? Wenn man als gutes mer mehr ältere Menschen werden ger profitieren, wenn sie sich für doch „will er seine grauen Zellen in nach Hause. Einige von ihnen hop- Beispiel wacker vorangeht, ist das von den Firmen in die Frühverren- den derzeitigen Markt fit machen Gang halten“. sten vergnügt und genossen die er- wohl die beste Lösung. Natürlich tung abgeschoben, so daß in wollen. Auch bei wirtschaftlichen sten warmen Sonnenstrahlen an muß dazu erst der „innere Schwei- Deutschland nur noch 38 Prozent Krisen im Unternehmen hilft „Fifty- Zwischen 350 und 1.300 Euro diesem Tag, andere schleppten sich nehund“ überwunden werden. Ist der 55- bis 65jährigen in einem Ar- Plus“ als „Feuerwehr“ aus. Aber vor pro Tag plus Spesen muß ein mühevoll und lustlos dahin. „Was das geschafft, gibt es professionelle beitsverhältnis stehen. Dies ist kei- allem wenn eine Firma sich in neu- Unternehmen für den Manager gibt’s nachher zu essen?“ fragte ein Hilfe, etwa bei Helga Schömig. Die neswegs EU-üblich, da zum Beispiel en Bereichen ausprobieren will, auf Zeit zahlen, dafür ist er aber kleiner (dicker) Junge die Betreue- Königsbergerin des Jahrgangs 1935, in der Schweiz noch 65 Prozent und kann „FiftyPlus“ Wissen vermitteln. auch auf Abruf bereit, gibt dem rin, die daraufhin nur mit den Ach- die heute in Berlin lebt, schreibt in Schweden sogar 68 Prozent die- Unternehmen neue Impulse und seln zuckte. „Sport ist Mord“ wird Märchen und Geschichten, in denen ser Altersgruppe im Berufsleben So beispielsweise bei der Möbel- kann mit seinen Erfahrungen auch der Knabe wohl gedacht haben, oh- sie Kindern die Vorzüge der Voll- stehen. Doch Deutschland wirft sei- manufaktur „Phase 4“. Das Unter- noch helfen, Fehler zu vermeiden. ne Winston Churchill als den Urhe- wertkost näherbringt. Daß Beleh- ne „Alten“ einfach aus dem geschäf- nehmen will sich von einem Hand- Doch „was hinterherhinkt, sind die ber dieses von Bewegungsmuffeln rung keineswegs langweilig sein tigen Alltagsleben hinaus, und ob- werks- zu einem mittelständischen Anfragen seitens der Firmen, ob- gern zitierten Spruches zu kennen. muß, erkennt man an diesen heite- wohl man heute rein gesundheitlich Industriebetrieb wandeln, doch das wohl die Vorteile, einen Interim- Nur nicht ren und unterhaltsamen Geschich- und angesichts der gestiegenen Le- erfordert Kalkulationen, einen kla- manager einzusetzen, so sehr auf groß be- ten, die sie nun in einem Buch zu- benserwartung mit Mitte 50 keines- ren Geschäftsplan sowie ein gutes der Hand liegen“, stellt der Ge- wegen, am sammengefaßt hat: Gänseblümchen wegs zum alten Eisen gehört, wer- Marketing. Während dieser Pla- schäftsführer Jens-Uwe Köster mit besten erzählen – Vollwertköstliche Mär- den die Unternehmen am liebsten nungs- und Umsetzungsphase soll Bedauern fest. Dies läge aber vor verbringt chen (Kinderland Verlag, Raisdorf. die „Senioren“ los. Jung und dyna- nun ein 61jähriger von „FiftyPlus“ allem an dem mangelnden Be- man seine 160 Seiten, zahlr. sw Abb., bro- misch soll die Belegschaft sein, da- vermittelter Fachmann aushelfen. kanntheitsgrad der Problemlösung Freizeit schiert, 10 Euro). Gabi, Lena und bei wird fast immer vergessen, daß Dieser hat zuvor 32 Jahre als Mana- „Manager auf Zeit“. Die Tatsache, ohnehin Robert erleben sprechende Spatzen, die „Alten“ meist auch eine Menge ger bei einem großen Mineralölkon- daß vielen bestehenden Aufträgen vor dem Igel und Osterhasen, die ihnen an Berufserfahrung besitzen, doch zern an den verschiedensten Stand- später Anschlußaufträge folgen, ist PC mit Weisheiten vermitteln und den Weg die scheint heute nichts mehr wert orten in Europa Erfahrungen für ihn jedoch ein Zeichen dafür, Compu- zu einem gesünderen und vernünf- zu sein. sammeln können, doch mit gerade daß die Kunden mit den Leistun- terspielen. tigen Leben weisen. Helga Schömig mal 56 Jahren wurde auch er in den gen der von ihm vermittelten Fach- Sollen die hat Märchen zum Selberlesen aber Die Hamburger Personalagentur Ruhestand verabschiedet. Zwar ist kräfte zufrieden seien. andern auch zum Vorlesen geschrieben, „FiftyPlus“ sieht das anders. Die er, wie die meisten Manager bei Rebecca Bellano doch wenn auch der eine oder andere Agentur vermittelt „Interimmana- durch die Text für ungeduldige und tempera- ger“, das sind Führungskräfte, die Gegend toben ... Eine Tüte Chips, mentvolle Vier- bis Fünfjährige ein über einen gewissen Zeitraum in ein paar Schokoriegel und Gummi- wenig lang sein dürfte. bestehenden Firmen aushelfen. Das bärchen heben die Laune. Wer ist an sich nichts Ungewöhnliches, denkt denn schon an die Kalorien, Spannend aber sind in diesem doch „FiftyPlus“ hat das Potential an die Figur? Mama und Papa sind Buch vor allem die Vollwert-Rezep- der abgeschobenen „Alten“ erkannt doch auch „zu klein für ihr Ge- te, die Kinder für Kinder niederge- und vermittelt so ausschließlich wicht“, sprich korpulent. Kein Wun- schrieben und an die Autorin ge- Manager über 50 Jahre an Firmen der also, wenn jedes dritte Kind in schickt haben. Im Anhang finden mit Beratungsbedarf. Das Unterneh- Deutschland zu viele Kilos auf die dann Mütter (und Großmütter) men hat zur Zeit rund 300 Personen Waage bringt. Schulen und schon wertvolle Tips, wie sie ihre Lecker- „im Angebot“, die als Führungskräf- Kindergärten sollen nach Ansicht mäulchen zufriedenstellen können, te in den unterschiedlichsten Berei- Hilfreiche von Fachleuten darauf hinwirken, ohne der Gesundheit zu schaden. chen aktiv waren, nun ohne Aufga- Beratung: daß Kinder sich vernünftig ernäh- Und wer sagt denn, daß man bei be dastehen, ihr Wissen aber noch Ältere und ren. Vollwertkost auf Leckereien wie gerne weitergeben wollen. erfahrene Linzer Torte, Bienenstich, Erdbeer- Fachleute Wie aber bringe ich dem Nach- creme und Apfelschnitten verzich- Die Gründe als Unternehmen mit unterstützen wuchs bei, daß Möhre und Manda- ten muß? Viel Spaß also beim Ko- den von „FiftyPlus“ vermittelten nicht nur junge rine gesünder sind als Chips und chen, Backen und vor allem beim Managern zusammenzuarbeiten Unternehmer Schoko? Daß sie, richtig zubereitet, Lesen. os sind vielfältig. So können beispiels- Foto: SES 12_PAZ17 19.04.2004 12:44 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

12 Folge 17 – 24. April 2004 LESERBRIEFE

Der Glaubenswettstreit ist in vollem Gange Betr.: „Kopftuch – ein politisches Komplexität der verschiedenen ganzen Welt zu Tode gesprengt wer- Symbol“ (Folge 14) Volksgruppen islamischen Glaubens den, dann ist das kein Terror mehr, im Irak, aber auch in anderen Län- dann ist das Krieg (heiliger Krieg?)! Vor einem Jahr endete der von dern, hingewiesen. Dafür wurde er Der Islam lehnt die wesentliche, Präsident Bush mit seinen Kriegsbe- belächelt, und nun wundern wir uns christliche (und andersgläubige) De- fürwortern begonnene Krieg gegen über die Entwicklung. Der Islam ist mokratie nicht nur ab, sondern man Kopftuchstreit: Sadam Hussein und dessen Clique. eine missionierende Religion, ge- will genau das Gegenteil erreichen. Nicht nur in Die Allgemeinheit glaubte, daß nun nauso wie das Christentum. Wir be- Wer hier von Integration und Tole- Deutschland, die Iraker glücklich würden, weil finden uns seit Jahrhunderten im ranz spricht, der ist zumindest auf sondern auch endlich das westöstliche Demokra- Glaubenswettstreit, worauf uns isla- einem Auge total blind und sehr in anderen tiesystem in ihrem Land angekom- mische Fundamentalisten seit neue- einseitig eingestellt. Niemand aber europäischen men war und der Terrorismus been- stem verstärkt hinweisen. Mit unse- hat das Recht, sich über andersden- Ländern det wäre. ren kriegerischen Befreiungen kende Menschen, deren Glauben wird darüber liefern wir gerade diesen Leuten und Lebensart, zu erheben, wir diskutiert und Weit gefehlt, wie wir täglich in verstärkt die Gründe, ihre funda- nicht und der Islam auch nicht. Zu inzwischen sogar den Nachrichten lesen und sehen mentalistischen Aktivitäten zu erhö- diesem Thema hören wir von den gerichtlich müssen. Man hatte völlig übersehen, hen, und zwar international (siehe Politikern sehr wenig: Sicherheit entschieden, daß im Irak fast 100 Prozent der Be- Moskau, Bagdad, Madrid, Kosovo). aufbauen und Toleranz üben! Tole- inwieweit dem völkerung Islamiten sind und von Überall schießen Moscheen und ranz aber kann nur funktionieren, Kopftuch als den Grundwerten einer Demokratie Koranschulen europaweit wie Pilze wenn sie von allen Seiten praktiziert politischem und nichts wissen, viele Menschen aber aus dem Boden, die muslimischen wird, dann entsteht die Sicherheit religiösem an einen Gottesstaat denken. Der Frauen werden gezwungen, ver- von selbst. Symbol Einzug Journalist Peter Scholl-Latour hat mehrt Kopftücher zu tragen. Wenn Margrit und Winfried Schiewer, in Klassenzimmer seit Jahren auf die Problematik und dann noch Andersdenkende in der Allendorf gewährt werden darf. Wenn nicht Völkermord, was dann? Foto: Archiv Betr.: „Tausende von Büchern und Kommunisten auch von einem „ge- Herr Korn sollte sich unbedingt ein Eklat“ (Folge 14) nozidalen Völkermord“ spreche. die Werke des Literaturnobelpreis- Bloß keine Deutschen in den Irak trägers Alexander Solschenizyn zu Die frühere lettische Außenmini- Wie soll man aber denn die an Gemüte führen, so zum Beispiel Betr.: Irak Sieger und nicht als Befreier.“ Die sterin und designierte EU-Kommis- den baltischen Völkern von den „Archipel GULag“, „Die russisch-jü- USA waren mitverantwortlich dafür, sarin Sandra Kalniete hat sich bei Kommunisten begangenen unglaub- dische Geschichte 1795–1916“ Wenn die Herren Schäuble und daß uns unsere Ostgebiete gestoh- der Leipziger Buchmesse auch zu lichen Verbrechen nennen? Wie soll (Band 1) und „Die Juden in der So- Pflüger deutsche Soldaten in den len wurden. Wenn im Irak drei US- der teilweise blutigen Geschichte man den unermeßlichen Blutzoll wjetunion“ (Band 2). Dort kann er Irak schicken wollen, dann sollen Söldner umgebracht wurden, dann ihres Landes geäußert. Ihre Feststel- nennen, den das kommunistische aus berufenem Munde auch einiges sie zuerst dahin gehen, genauso wie war das ihr eigenes Risiko, sie ha- lung, das sowjetische Regime habe Terrorregime allein unter den Völ- darüber erfahren, welche Hinter- alle anderen Politiker. Die Amerika- ben damit rechnen müssen. Die Ent- die Verfolgung und Vernichtung der kern Rußlands gefordert hat? Aus männer für diese Massenmorde ver- ner haben einen Angriffskrieg be- scheidung von Gerhard Schröder, Völker Osteuropas und auch des ei- der Flut kommunistischer Verbre- antwortlich sind. gonnen, also sollen sie die Suppe al- keine deutsche Soldaten in den Irak genen Volkes fortgesetzt, ist eine un- chen unter Lenin und Stalin und ih- leine auslöffeln. In Nürnberg hat zu schicken, war die beste, die er je bestreitbare geschichtliche Tatsache. rer Helfershelfer sei hier der zu Be- Daß der Leipziger Bürgermeister man unsere Regierung dafür zum getroffen hat. Warum sollen unsere Trotzdem empörte sich der Vizeprä- ginn der 30er Jahre künstlich wegen der „unerträglichen“ Rede Tode verurteilt, wann werden Mr. jungen Leute ihre Knochen für sident des Zentralrates der Juden erzeugte Hunger in der Ukraine ge- von Sandra Kalniete Salomon Korn Bush und Co. für dasselbe Verbre- Kriegsverbrecher hinhalten. So Salomon Korn so sehr darüber, daß nannt: sechs Millionen ukrainischer offiziell um Verzeihung bat, kann chen gehängt. denkt doch der größte Teil der Be- er die Eröffnungsveranstaltung ver- Bauern, die sich der Kollektivierung man nur als typisch deutsche völkerung. Die anderen haben zu- ließ. Nach seiner Einschätzung dür- der Landwirtschaft widersetzen Unterwürfigkeit bezeichnen. Wir sind den USA zu nichts ver- viel Rambofilme gesehen. fe keineswegs toleriert werden, daß wollten, wurden durch diesen Hun- Günter Zemella, pflichtet, wie hat der General Eisen- Horst Polakowski, man im Zusammenhang mit den ger in den Tod getrieben. Schwäbisch Hall hower 1945 gesagt, „Wir kommen als Gernsheim

… und die Enkel sind ohne Zukunft Von den zahlreichen an uns ge- richteten Leserbriefen können wir Betr.: „Halbherzig und kaltherzig“ den Fleischtöpfen der Regierung sit- nur wenige, und diese oft nur in (Folge 11) zen, gebärden sich als Weltbürger sinnwahrend gekürzten Auszü- und befürworten die Zuwanderung gen, veröffentlichen. Die Leser- „Wach auf, wach auf du deutsches in unser Rumpfdeutschland. Das briefe geben die Meinung der Land, du hast lang genug geschla- Hohngelächter der Muslime über die Verfasser wieder, die sich nicht mit fen“, lautet ein Kirchenlied von 1561. naiven, dämlichen Deutschen müßte der Meinung der Redaktion zu doch wenigstens unseren Kirchen- decken braucht. Anonyme oder Wir Alten trauern um Verlorenes fürsten in den Ohren dröhnen. Wie anonym bleiben wollende Zu- und übersehen vollkommen, daß un- lange noch müssen wir die politische schriften werden nicht berück- seren Enkeln die Zukunft genommen Zwangsjacke tragen? sichtigt. wird. All die Gutmenschen, die an Margarete Haentjes, Bergisch Gladbach Ich brauche mich meines Lebens nicht zu schämen Betr.: „Die erdrückende Last der habe. Kein Brief ohne die ausge- meines Lebens nicht zu schämen Geschichte“ (Folge 10) drückte Überzeugung, „daß wir es haben und daß sich mein Handeln doch noch schaffen werden“, und in und meine Wertvorstellungen im- Herzlichen Dank für diese Aus- vielen Briefen wird auch das Ver- mer im Rahmen des mir Einsichti- führungen, die auf die Vielschichtig- trauen in den „Führer“ deutlich. Von gen bewegt haben. Aber ich weiß keit der historischen Problematik 1936 bis 1943 war ich Schüler einer natürlich auch, wie schwer es den hinweisen. Ich möchte Ihnen dafür Nationalpolitischen Erziehungsan- Heutigen fällt, sich in unsere Ju- mein Beispiel geben: Ich habe kürz- stalt. Anschließend war ich als Frei- gendzeit hineinzuversetzen. Es lich die einzigen erhalten gebliebe- williger bei den Jagdpanzern der dürfte auch bei gutem Willen oft un- nen 15 Briefe von mir an meine Waffen-SS. Als wir die Nachricht möglich sein. Das akzeptiere ich, er- Mutter abgeschrieben, die ich an sie von der deutschen Kapitulation er- warte aber Respekt vor einem ganz Verärgerte den Vizepräsidenten des Zentralrates der Juden in Deutschland: zwischen dem 25. Dezember 1944 hielten, habe ich geweint. Ich bin anderen Leben. Dieter Pfeiffer, Die lettische Ex-Außenministerin und designierte EU-Kommissarin Sandra und dem 8. April 1945 geschrieben mir absolut sicher, daß ich mich Berlin Kalniete Foto: Nato Unser aller Schulden Anzeige Nicht jedes Opfer hat eine Lobby Betr.: Schuldenuhr Betr.: „Vom Westen allein gelas- und alle Opfer gleich gewertet und Schon seit mehreren Wochen bin sen“ (Folge 14) beklagt werden. ich ein begeisterter Leser Ihrer Sei- ten. Was mir auf den ersten Blick Es ist eigentlich gar nicht zu be- Da bietet sich mir nur als Antwort positiv auffällt, ist die Angabe unse- greifen, warum die ungeheuer- an, daß die Opfer des NS-Staates rer Schulden im Staat, eines zuneh- lichen Verbrechen der Kommuni- gegenüber den Opfern des Kommu- menden Faktors in unseren öffent- sten nicht die gleiche Aufmerk- nismus eine starke Lobby haben. lichen Haushalten. samkeit finden, wie die, die unter Wir kennen dies ja nur zu gut aus der Bezeichnung „Holocaust“ zu- unserem Land, wo die Opfer noch Haben Sie sich schon mal nach sammengefaßt werden. Während immer wertend in Schubfächer ge- den Konsequenzen dieser wachsen- die von Deutschland ausgehenden packt werden. den Schulden gefragt, beziehungs- Verbrechen sich nur über ein reich- weise was das für jeden Einzelnen liches Jahrzehnt hinzogen, haben Eine Rolle mag auch spielen, daß bedeutet? Wir sind ja bekanntlich Kommunisten viele Jahrzehnte und die sozialistischen Parteien Europas der Staat. Die Verschuldung der ge- in vielen Ländern Leichenberge dem Kommunismus in gewisser samten Gesellschaft nimmt zu, das angehäuft. Weise nahe stehen, was gerade aus heißt des Staates, der Unternehmen, der Klage deutlich wird, daß die ja fast jedes einzelnen. Und wo Es kann hierbei aber nicht um ei- DDR im deutschen Schulunterricht Schulden auf der einen Seite sind, nen Vergleich oder eine Aufrech- viel zu gut wegkommt, wenn sie sind aber auf der anderen Seite Gut- nung gehen, sondern nur um die denn überhaupt behandelt wird. haben. Wer besitzt diese? Ulf Thies, Frage, warum nicht alle Verbrechen Martin Wernig, Berlin Dresden 13_PAZ17 20.04.2004 9:17 Uhr Seite 1

Folge 17 – 24. April 2004 13 Eine Wanderung zu Ostern im Oberland Mohrungens Kreistagsmitglied Kersten RADZIMANOWSKI berichtet von einem Besuch des west-/ostpreußischen Grenzraumes

ie Sonnenstrahlen werfen legte und die kostbare Flüssigkeit schon lange Schatten von ableckte. D den Kiefern, Fichten und Bu- chen. Abendstimmung, wie wir sie Ein anderer Waldweg führt uns von unserer Kindheit kennen. Nun nach Groß Albrechtau. Doch zuvor wird es Zeit, nach Hause zu gehen. machen wir einen Abstecher zu ei- Von Deutsch Eylau grüßt uns schon nem idyllischen Waldsee namens rechter Hand der Geserich. Auf den Moddersee, der diesen Namen aber ersten Blick wirkt das Wasser grau. völlig zu Unrecht trägt. Wie gern Die Bäume am Ufer noch entlaubt, badeten die Einwohner von Al- kahl. Die Sonnenstrahlen kitzeln brechtau in dem klaren Wasser die- zwar bereits den Frühling wach, ses Sees, in dem sich an diesem doch hier im Osten will gut Ding herrlichen Frühlingstag Hunderte Weile haben. Weiter geht es auf der von Kröten tummeln. Der Ort Groß Chaussee, die die polnischen Be- Albrechtau ist wenig ansehnlich, hörden zwischen Deutsch Eylau nur die Kirche mit ihrem weißen und Schwalgendorf erbauen ließen. Putz leuchtet aus der Kümmernis Kilometer um Kilometer schlängelt hervor. Dann ein kurzer Weg zum sie sich durch den prächtigen Wald. einstigen Schloß Finckenstein, das Doch nicht nur die Natur beschert die Russen 1945 ebenfalls in Schutt mancherlei Abwechslung, sondern und Asche gelegt haben und an auch der Weg, bei dem sich offen- dessen Überresten sich die Polen sichtlich Reifenteststrecken mit tie- schadlos hielten. Am Eingangstor fen Schlaglöchern und guterhaltene kündet einzig eine Tafel, daß hier Abschnitte abwechseln. Mehrere vom 1. April 1807 an für etwa ein angelegte Parkplätze an der Seite Frühling im Oberland: Die Ordensburg Schönberg (rechts) existiert nur noch als Ruine. Fotos (2): Radzimanowski Vierteljahr der französische Kaiser lassen ahnen, daß wir uns in einem Napoleon sein Hauptquartier im von vielen Touristen besuchten Ge- Krieg gegen Preußen hatte. biet des südlichen Ostpreußen be- den Feldern, auf denen vorwiegend Vom Friedhof geht es weiter in Schwalgendorfer Staatsforst und finden – im Schwalgendor- Erdbeeren angebaut werden, vorbei Richtung der Försterei Davideit in dem Finckensteiner Privatforst so- Von Finckenstein geht es weiter fer/Christburger Forst mit seinen geht es auf Sandwegen von Schön- Alt-Schwalge. Halt am herrlichen wie letztendlich die Grenze West- über Bensee nach Buchwalde. Zur wunderbaren Waldseen, unter de- berg nach Schwalgendorf. Schwalger See. Unten der Abfluß und Ostpreußens markieren. Der ersten der geneigten Ebenen, die nen der Geserich unzweifelhaft der des Uklei-Grabens, der zum Gese- Weiße See besticht durch die Klar- den Geserich mit Elbing und der Goliath ist. Ein Ortsschild verkün- Ein Spaziergang durch den Ort, rich führt, oben auf dem etwa zehn heit seines Wassers. In diesem See Ostsee verbindet. Obwohl schon det Schwalgendorf. Es ist in polni- der heute nicht einmal mehr 300 Meter hohen Plateau steht neben gibt es kaum Lebewesen, fehlender vieles darüber geschrieben wurde, scher Sprache. Der Ort liegt in abso- ständige Einwohner zählt. Es steht einer kleinen Bungalowsiedlung Sauerstoff soll die Ursache sein. kann es nicht den Reiz des eigenen luter Ruhe, wie im Winterschlaf. Als noch eine Reihe der herrlichen aus den 60er Jahren die Försterei Den Kindern wurde erzählt, daß Anschauens ersetzen. Und trotz der wir in den Ort einfahren, kommt ein Klinkerbauten, die einst dem Dorf Davideit. Was für ein herrlicher hier der Wassermann lebe, der alle gewaltigen ingenieurtechnischen Polizeiauto. Prüfende Blicke, doch sein romantisches Gepräge gaben. Ausblick von hier oben. Wer hier Fische aufgefressen habe und nun Leistung, die der Königsberger Bau- wir biegen in ein Gehöft. Das Auto Viele Baulücken, die die Russen lebt, ist Teil der Natur. Vor dem Weg hungrig auf badende Kinder war- rat Steenke hier erbracht hat, mutet fährt weiter. Wir sind angekommen durch Beschuß und Brandschat- entlang des Forstgehöftes stehen ten würde. der Kanal in unserer Zeit der Groß- und froh, am Ziel zu sein. Als wir zung verursachten, einige neue hohe Fichten, die einst Förster Da- tanker und Schubeinheiten doch aussteigen, locken uns die letzten oder umgestaltete Häuser, zumeist videit als Schneeschutzhecke Wenn man an diesen so reizvoll eher bescheiden an. Beeindruckend Sonnenstrahlen. Rasch runter zum Improvisation der schlechten Art. pflanzte. Früher hatte man von hier gelegenen Waldsee herantritt, hat er jedoch, wenn das angestaute Was- See, baden (April, April). Der rauhe einen traumhaften Blick auf das et- etwas Mystisches an sich, was viel- ser auf die Schaufeln des eisernen Ostwind belehrt uns eines Besseren. An das romantische Fischerdorf was tiefer liegende Dorf. Doch das leicht mit der grünlich-blauen Far- Wasserrades sich ergießt und eine von einst bleibt nur die Erinnerung. ist lange her. Von den einstigen be des Wassers zusammenhängt. In solche Kraft erzeugt, die die Schif- Am nächsten Morgen schwimmt In den ersten Jahren der polnischen Ackerflächen hat längst der Wald der Nähe des fe mühelos den in aller Früh ein roter Ball auf dem Verwaltung sollten sogar alle Klin- Besitz ergriffen. Ufers einige weni- Höhenunterschied Geserich. Er wird weißgolden und kerbauten übertüncht werden, da- ge Wasserpflan- Auch Johannes Paul II. überwinden läßt. steigt zum Himmel empor. Es ver- mit nichts mehr an das Deutschtum Von Alt-Schwalge geht es weiter zen, die ihren Le- Hier findet sich spricht, ein schöner Tag zu werden. erinnere. Die Polen sägten dafür nach Zollnick. Von der Försterei benskampf mit machte hier auch wieder das Als wir etwas frühlingshaft beklei- den Mast der Windturbine für die Zollnick, die zum Finckensteiner dem See führen alte Denkmal, das det das Haus verlassen, läßt uns der Stromerzeugung auf dem Mühlen- Forst gehörte, sieht man nur noch und deren fahl- als Student Urlaub die dankbaren rauhe Ostwind fast erstarren. Man berg ab. So hatte Schwalgendorf ein paar Trümmer, einen Zaunpfahl grüne Blätter auf Landwirte dem Er- sagt, bis zum Mai hat der Winter bis von Ende 1945 bis etwa 1965 kei- aus Beton. Vielleicht 200 Meter dem Wasser bauer des Kanals 10 Uhr das Sagen, danach probt der nen Strom. Licht gab es in Gestalt weiter rechter Hand die einstige schwimmen. Die Reinheit des Was- setzen ließen – nun verschandelt Sommer seine Kraft. Deshalb ist bei der Petroleumlampen (Acht-Milli- Schule von Zollnick, später Jugend- sers ließ in früheren Zeiten umlie- mit einer häßlichen Tafel in polni- vielen Obstbäumen der Stamm meter-Docht) im Alltag, zum Festtag herberge und Reichsarbeitsdienst- gende Brauereien diesen wichtig- scher und holländischer Sprache. weiß gekalkt, um das Aufbrechen schon mal die Zwölf-Millimeter- lager für Mädchen. Heute hat eine sten Bestandteil des Bieres aus dem Holländisch deshalb, weil laut pol- der Borke durch die starken Tempe- Lampe, die deutlich heller strahlte. polnische Jagdgesellschaft von ihr See holen. nischer Geschichtsklitterung der raturunterschiede zu verhindern. Besitz ergriffen. Etwa 50 Meter da- Erbauer des Kanals kein Deutscher Ein Juwel hat überdauert – der von entfernt der Große Zollnicker Nicht weit von hier, im einstigen sein durfte und kurzerhand zum Wir beginnen mit dem Südzipfel Geserich, den die neuen Verwalter See. Hinter der einstigen Schule Jagen 113 des Schwalgendorfer For- Holländer deklariert wurde. Inter- des Geserich – mit dem zu West- nun zu ihren Gunsten zu nutzen noch die alte Wasserpumpe auf stes, steht der „Weiße Mann“ – eine essant in diesem Zusammenhang preußen gehörenden Deutsch Ey- versuchen und reklameträchtig als dem Hof. Die Rückseite des Hofes geschnitzte Holzfigur. Früher war er auch, daß die polnische Verwaltung lau, das 1945 durch russische Trup- Teil Masurens vermarkten. bildet der einstige Stall des Lehrers. ein wichtiger Orientierungspunkt der Stadt Preußisch Holland Part- pen zu 80 Prozent zerstört wurde. Man kann es kaum glauben, daß und zugleich Wegweiser. Von Alt- nerschaftsbeziehungen zu einer Das Rathaus von Deutsch Eylau In der Mitte des Dorfes zweigt sich hier in Zollnick in der Mitte Schwalge kommend geradeaus wies niederländischen Stadt unterhält. wurde mit deutscher Finanzhilfe im Richtung Alt-Schwalge/Zollnick des 19. Jahrhunderts ein Glaswerk er in Richtung Heidemühle. Links alten Stil wiedererrichtet. Hoch ragt der Weg zum Friedhof ab. Ein paar befunden hat, dessen Produkte – mußte man abbiegen, um den Weg Von Buchwalde dann nach Liebe- noch immer die alte Ordenskirche Schritte nur, dann steht man davor. vor allem für Apotheken – auf Pfer- nach Januschau einzuschlagen. Der mühl, wo sich die beiden Teil- über See und Unschwer ist der defuhrwerken bis nach Königsberg heutige „Schwarze Mann“ ist einge- strecken des Kanals treffen. Die eine Stadt. Da die Bäu- deutsche Teil zu geliefert wurden. zäunt, damit er nicht auch noch die kommt von Saalfeld und Deutsch me noch nicht ihr Nichts kann den Reiz erkennen. Im vori- Flucht ergreift und Ostpreußen sei- Eylau, die andere von Osterode. Blätterkleid tra- gen Herbst wurde Von Zollnick aus statten wir dem nem nicht gerade rosigen Schicksal Hier in Liebemühl vereinen sie sich gen, ist von fast des eigenen das Gestrüpp weg- Tromnitzer See einen Besuch ab, überläßt. an einer kleinen Schleuse und ge- überall die präg- gehauen, die fin- der für seinen Vogelreichtum be- hen den Weg gemeinsam zum Drau- nante Silhouette Anschauens ersetzen gerdicken Reste rühmt ist. Von Ferne schon hört Folgen wir dem früheren Wegwei- sensee und nach Elbing. In Liebe- zu erkennen. Ne- der Stämmchen man das Geschrei der Kormorane, ser. Weiter geht es nach Januschau mühl, wo 1844 der erste Spatenstich ben der Kirche ist übersäen den die anscheinend auf zwei der vier zum einstigen Schloß des Kammer- für die Erbauung des Kanals in An- ein kleineres Gemeindehaus aus größten Teil des Terrains. Dazwi- Inseln ihre Horste auf hohen Bäu- herrn von Oldenburg, von dem zu- wesenheit von Landrat Kuehnast Klinker erbaut, ein Kleinod aus schen Grabeinrahmungen, Grab- men bauen. Der Kot der Vögel hat mindest noch eine baulich gesi- aus Osterode, Superintendent Backstein. Das einstige evangeli- platten, auf denen besser oder die Bäume absterben lassen. Ein bi- cherte Ruine steht und die vor Brachvogel und des Liebemühler sche Pfarr- und Gemeindehaus ist schlechter noch Namen und Daten zarres Bild. Neben Kormoranen le- kurzem von einem Warschauer er- Bürgermeisters Sakolowski und un- mit den Heiligenbildchen der Ka- zu entziffern sind. Einige Gräber ben hier auch Reiher, die am Ufer worben wurde. Von Januschau geht ter großer Anteilnahme der Bevöl- tholiken behängt. Es ist Palmsonn- aus jüngerer Zeit, gut erhalten, ge- des Sees regungslos auf ihre Beute es noch bis zur alten Schäferei in kerung erfolgte, findet sich auch ein tag. Hunderte strömen zu den Kir- pflegt. In der Mitte des Friedhofs ei- warten. Schwarzstörche nisten hier, Brausen. Von einem Schäfer na- prachtvoller Gedenkstein – er ist chen, in der Hand vielfach eine ne Sammlung kunstvoll geschmie- und sogar der Seeadler. Aber der mens Willert wird erzählt, daß er Papst Johannes Paul II. gewidmet, künstliche Nachahmung eines Pal- deter Grabeinrahmungen, die Vogelreichtum hat auch seine nach einem Einkauf in Rosenberg der einst als Student diese Schleuse menzweiges. Bunt, wir würden kit- erstaunlich wenig Rost angesetzt Nachteile. Im Tromnitzer See ist mit seinem Fahrrad eine Pause ein- im Paddelboot passierte. Da dies zu schig dazu sagen. haben – Zeugnis deutscher Wertar- der Fischbesatz sehr zurückgegan- legte. Da er etwas faul war und Zeiten polnischer Verwaltung ge- beit. Der hintere Teil, auf dem jetzt gen, und inzwischen holen Kormo- nicht absteigen wollte, hielt er so schah, kann es nicht wunderneh- Von Deutsch Eylau geht es nach auch eine Kapelle steht, der katho- rane ihre Beute sogar vom Gese- an, daß er neben einem großen men, daß ihm seines zuvor gestoh- Schönberg, einstige Wehranlage der lische Friedhof. Bestens gepflegt, rich. Als wir den See wieder Stein zum Halten kam, auf dem er len worden war und er im Boot deutschen Ordensritter, auch sie nach dem Geschmack der Polen verlassen, hören wir das Geklapper sich mit dem Bein abstützte. Er hol- eines Kommilitonen weiterreisen von den Russen bei der Besetzung und Ukrainer mit den buntesten Pa- der Vogelschnäbel noch längere te die Brustflasche heraus, schraub- mußte. Die reuevollen Einwohner Westpreußens zerstört. Gegenwär- pierblumen geschmückt. Bis vor Zeit. Von hier geht es zum nicht te sie auf und wollte gerade trinken, haben vor einigen Jahren dem Papst tig befindet sie sich im Besitz eines kurzem trennte die beiden Teile ein weit entfernten Weißen oder Ges- als er das Gleichgewicht verlor und dafür ein anderes geschenkt. Woher reichen Polen aus Warschau, der Zaun. Der Zahn der Zeit nagte auch nar-See. Davor noch die kleinen beim Sturz die Glasflasche auf dem sie das wohl hatten? Das Denkmal hier angeblich ein internationales an ihm. Und so ist etwas Normalität Erdhügel, die in regelmäßigen Ab- Stein zerschellte. Man will gesehen kündet jetzt jedenfalls von einem Kulturzentrum errichten will. An auch auf dem Friedhof eingekehrt. ständen die Grenze zwischen dem haben, wie er sich neben den Stein sehr reiselustigen Menschen. 14_PAZ17 19.04.2004 14:12 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

14 Folge 17 – 24. April 2004 OSTPREUSSEN HEUTE

Lewe Landslied Herr Gruner stammt aus der Fami- in Postkartengröße und sogar eine der Erika und Dieter und deren ten Fotos besitzt Herr Launert kei- und Familienfreunde, lie Danehl aus Sucholasken, später Trauungsurkunde mit dem Bild von Nachkommen. Um was für ein An- nerlei Unterlagen, auch keine Hin- Rauschwald, und diesen Namen seiner Taufkirche. Und auch Marga denken es sich handelt, kann ich weise auf eine mögliche Verwandt- natürlich ist es für mich immer eine konnte ihm Frau Kalweit auch be- Stahlschmidt-Goerke sagt ein herz- nicht sagen, denn Frau Brandt schaft. Die im Falle seiner vor acht große Freude, wenn ich über einen stätigen, denn der Ort lag nur eini- liches Dankeschön für die interes- schrieb mir nur ein paar kurze Zei- Jahren verstorbenen Mutter auch schönen Erfolg berichten kann, und ge Kilometer von ihrem Heimat- santen Zuschriften zu dem Thema len. (Hildegard Brandt, Dorfstraße nur weitläufig sein kann, denn Ma- so will ich auch heute damit begin- dorf Neufreudenthal, Kreis „Eintopfessen“, die sie erhalten hat. 94 in 17153 Grammentin, Telefon rie Launert, * 13. September 1914 in nen, denn einen besseren Anfang Angerburg, entfernt. Vor allem hat- Besonders gefreut hat sie sich über 03 99 52/29 78.) Rupkalwen, Kreis Heydekrug, war gibt es nicht. Unsere treue Leserin te Herr Gruner nach Mostsehnen die Veröffentlichung der Schilde- das einzige Kind des Fischers und Mathilde Möck hat mir ge- rung von Herrn Nicolaisen zu Unsere Leserin Ilse Meier aus Korbmachers Christoph Jurgschat schrieben – sie denkt noch im- diesem Thema, die auch die Bad Salzuflen ist im Besitz eines und seiner Ehefrau Eva geborene mer an die unerwartete Reso- deutlichste Aussage enthält. So, Fotos, das etwa in den Jahren Becker. Am 1. März 1937 schloß sie nanz auf ihre Frage nach dem und natürlich kamen und kom- 1943/44 entstanden ist. Es ist auf vor dem Standesamt Jugnaten die Lied „Ein getreues Herze wis- men noch immer Zuschriften zu dem Gut Ästen, Kreis Schrötters- Ehe mit dem Eisenbahnarbeiter send“, denn es kamen 83 Zu- der Frage nach der Bedeutung burg (Plock), aufgenommen und Ernst Erich Launert, * 20. Septem- schriften! –, aber diesmal hat sie des vermeintlich ostpreußischen zeigt ihre Familie mit den Soldaten, ber 1911 in Okslinden, Kreis Hey- selber etwas sehr Erfreuliches Ausdrucks „Schausstick“, die die dort Quartier bezogen hatten, dekrug. Dessen Eltern waren der bewirken können: Durch ihre wir ja schon geklärt haben, weil ehe es an die Ostfront ging. Ob es Schneidermeister David Launert Hilfe konnte Herr Rottke aus es sich um das durchaus ver- jemanden gibt, der sich auf dem Fo- und Auguste geborene Zander. Gibt Seevetal die gesuchte Hildegard Fe- gefragt, das er auf keiner Karte ent- ständliche Wort „Schnauzstick“ to wiedererkennt? Das dürfte wohl es hier noch Verwandte, kannte je- ge finden, so schnell und unkom- decken konnte, ich auch nicht – handelt. Auch auf meine Bitte, mir wirklich ein Zufall sein, aber viel- mand die Familien näher? Herr pliziert, wie er es wahrscheinlich aber Frau Kalweit! Denn als sie ihre persönlichen Erfahrungen mit leicht erinnern sich noch Nichtab- Launert würde sich über Zuschrif- nicht für möglich gehalten hatte! Kind war, wohnte dort eine Freun- den verschiedenen genealogischen gebildete an das Gut im damaligen ten oder Anrufe sehr freuen. (Peter Ich war schon sehr zuversichtlich din ihrer Mutter, und sie war oft in Suchstellen mitzuteilen, haben sich Bezirk Zichenau, denn es kamen Launert, Georgenstraße 55 in gewesen, als ich seinen Such- dem nahen Ort, den sie genau be- Leserinnen und Leser gemeldet. viele Soldaten, wie Frau Meier sich 80799 München, Telefon 0 89/27 wunsch veröffentlichte, denn die schreiben konnte: „Wir fuhren auch Vorab herzlichen Dank, ich werde erinnert. Die Familie mußte 1945 34 96 27.) aus dem Samland stammende Fa- dort vorbei, wenn wir Jorkowen, gesondert auf dieses Thema einge- flüchten. Die Kinder sind in Min- milie Fege war auf der Flucht in Ha- dem Heimatort meiner Mutter, ei- hen. den zur Schule gegangen – leise Es ist schon manchmal sehr velberg gelandet, wollte dann aber nen Besuch ab- Hoffnung: viel- schwer, überhaupt Anhaltspunkte in den Westen, blieb jedoch in der statteten. Das leicht melden für Nachforschungen zu finden, wie damaligen Ostzone. Aus jener Zeit Gut in der Nähe sich ehemalige im Fall von Ralf Bannies, der uns stammte die Bekanntschaft mit hieß Regulow- Mitschüler, die „durch Zufall“ im Internet gefun- Ernst Rottke, der seinen kurz gehal- ken. Dieses wur- mit Ilse Meier den hat und nun um Kontakte bit- tenen Suchwunsch persönlich in de aufgesiedelt, dort die Schul- tet. Sein Großvater Bannies kommt der Redaktion aufgab. Nun zitiere und man gab bank gedrückt aus Tilsit-Schillgallen oder (?) bei ich Frau Möck: „Sie brachten die dem Ort den haben? Von der Königsberg, er lebte nach dem Suchmeldung von Ernst Rottke, der neuen Namen Lehrerbildungs- Krieg im baden-württembergischen Hildegard Fege aus einem Dorf bei „Borkenwalde“ anstalt in Mehl- Aalen. Sein Vater Bruno Bannies Königsberg sucht. Ja, es ist das Dorf Es wurde eine sack, die ihr älte- „ist auch dort geboren“. Die Groß- Weißenstein, ich bin auch von da Schule gebaut, rer Bruder be- mutter hieß Auguste Friedrike Ban- und kenne Hildegard Fege. Ich habe im Restgut eine sucht hat, besitzt nies geborene Kodlowski. Es gibt sofort am Montag bei Herrn Rottke Molkerei einge- Frau Meier noch noch einen Beweis der ostpreußi- angerufen und habe ihm gesagt, richtet. Der Fa- Fotos und könn- schen Herkunft: einen Eintrag im daß ich mich um die Adresse küm- milienname Pu- te diese even- kleinen Stammbuch „Standesamt mere, am Mittwoch hatte ich diese dellek ist mir tuell abgeben. Tilsit Nr. 308/1927.“, der sich auf schon und habe auch noch die Te- auch geläufig, ob (Ilse Meier, Berg- die Geburt von Bruno Bannies am lefonnummer besorgt. Als ich diese von dort, weiß straße 82 in 16. November 1927 beziehen dürf- Herrn Rottke mitteilen wollte, sagte ich aber nicht.“ 32108 Bad Salz- te. Das ist alles. Immerhin gibt der seine Frau am Telefon: „Ach, so Aber vielleicht uflen, Telefon Fragende seine Postanschrift an, schnell!“ Herr Rottke hat dann auch helfen jetzt an- 0 52 22/8 29 21.) was bei E-Mails selten ist. Dabei ist gleich bei Hildegard Fege, die jetzt dere Landsleute Auf dem Gut Ästen, Kreis Schröttersburg (Plock) 1943/44: Wer sich wieder- diese wichtig, denn die meisten un- Gabrowski heißt, angerufen, ich et- mit, nachdem erkennt, melde sich bei Ilse Meier, Bergstraße 82 in 32108 Bad Salzuflen, Peter Launert serer älteren Leserinnen und Leser, was später. Hildegard hat sich riesig Gertrud Kalweit Telefon (0 52 22) 8 29 21. Foto: Meier befaßt sich erst die gerade mit ihren Erinnerungen gefreut und sagte, das Ehepaar geborene Ol- seit kurzem mit helfen können, melden sich nur Rottke wollte sie bald besuchen, die schewski Herrn Gruner schon die- Nun aber zu neuen Fragen und Familienforschung – die Eltern des schriftlich oder telefonisch. (Ralf Freude sei riesengroß. Ich wollte Ih- se Informationen vermittelt hat. Wünschen, wozu bei unserer ersten 50jährigen haben fast nie über die Bannies, Hauptstraße 41 in 73457 nen dies gleich mitteilen!“ Dafür Zuschrift auch noch ein Ange- Vorfahren gesprochen, auch er hat- Essingen, Telefon 0 73 65/92 29 00 herzlichen Dank, liebe Frau Möck, Auch Siegfried Kirchhoff hat sich bot hinzukommt. Denn Hildegard te in seiner Jugend kein Interesse, 86.) denn wir freuen uns ja alle über je- gefreut, und zwar sehr, denn das Brandt aus Grammentin besitzt ein das zeigt sich nun, wo es für man- den erfüllten Suchwunsch mit! Echo auf seinen Suchwunsch nach Andenken, das sie der betreffenden che Informationen fast zu spät ist. Eure einem Bild von der Neuroßgärter Familie zukommen lassen möchte. Der älteste seiner noch lebenden Die Heimat seiner Vorfahren Kirche in Königsberg war viel grö- Es handelt sich um den Töpfermei- Geschwister war zur Zeit der kann Andreas Gruner nun etwas ßer als er erwartet hatte. Herr ster Arthur Schilling und seine Frau Flucht ein Kleinkind, hat also keine klarer erkennen, denn Gertrud Kal- Kirchhoff bekam freundliche Tele- Käthe geborene Brombach aus Erinnerungen. Außer einer Urkun- weit hat sie ihm durchleuchtet. fonanrufe und Zuschriften, Bilder Arys, Kreis Johannisburg, ihre Kin- denrolle von 1959 und einigen al- Ruth Geede Anzeige 15_17_PAZ17 20.04.2004 11:23 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

HEIMATARBEIT Folge 17 – 24. April 2004 15

schluß hat die Stadt Münster zu einem nitz – Das Heimattreffen im „Landhotel“ der Reisen in den Kreis Lyck, die die AUS DEN HEIMATKREISEN Umtrunk und Imbiß eingeladen. Aus in 19372 Spornitz, am 22. Mai 2004, be- Kreisgemeinschaft durchführt. Die Kartei des Heimatkreises braucht Ihre Anschrift. Braniewo/Braunsberg ist eine Delega- ginnt bereits um 10 Uhr und dauert bis Am 27. Juni 2004, 11.30 Uhr, findet in Melden Sie deshalb jeden Wohnungswechsel. tion, bestehend aus acht Personen, zu 17 Uhr. Klaussen ein ökumenischer Gottes- Bei allen Schreiben bitte stets den letzten Heimatort angeben diesem Jubiläum von der Stadt Münster 10. Dorftreffen Schweizertal und Hu- dienst statt – Neben dem Bus der Kreis- eingeladen worden. Vom Hotel Münnich sarenberg – Das Treffen findet in diesem gemeinschaft, der ausgebucht ist, wird wird ein Pendelbus eingesetzt, der die Jahre in der Zeit vom 11. bis 13. Juli in noch der Bus der Ortsgemeinschaft See- ALLENSTEIN-LAND Grand Hotel Kempinski. Die Anlage prä- Braunsberger Teilnehmer und Gäste, zur Chemnitz statt. Nähere Auskünfte erteilt brücken nach Klaussen anreisen. Ob sentierte sich uns in einer ungewöhn- Ausstellungseröffnung nach Münster- Helga Hoffmann, Lichtenwalder Straße hier noch Plätze frei sind, ist bei der Kreisvertreter: Leo Michals- lichen Pracht. Man muß sie einfach ge- Wolbeck bringt. Danach weiter zum Rat- 6, 09131 Chemnitz, Telefon (03 71) 5 21 Ortsvertreterin Käthe Fischer, Telefon (0 ki, Adolf-Westen-Straße 12, sehen haben. Zurück ging es mit der haus der Stadt Münster. Nach den Feier- 14 80. 23 74) 24 73 zu erfragen. Die Planung 42855 Remscheid, Telefon urigen „Molli“. Mittwoch Vormittag fuh- lichkeiten bringt der Pendelbus alle für die Reise im Jahre 2005 ist auch und Fax (0 21 91) 2 45 50. ren wir mit dem Moradaexpreß zum Gäste zum Hotel Münnich zurück. Don- JOHANNISBURG schon angelaufen. Die Fahrt findet vor- Geschäftsstelle: Gemeinde- Leuchtturm. Wir wollten von da oben nerstag, 20. Mai 2004 (Christi Himmel- aussichtlich in der Zeit vom 28. Juli bis verwaltung Hagen a. T. W., Postfach 12 09, den herrlichen Blick genießen. Leider fahrt), Kreistreffen im Hotel Münnich. 9 Kreisvertreter: Willi Reck, 6. August 2005 statt. Schwerpunkt der 49170 Hagen a. T. W., Tel. (0 54 01) 97 70 machte uns der Nebel einen Strich Uhr, Gottesdienst mit unserem Visitator Georg-Büchner-Straße 7, Reise ist das 500-jährige Ortsjubiläum durch die Rechnung. Was uns blieb war Dr. Lothar Schlegel im großen Saal des 31224 Peine, Telefon u. Fax von Reiffenrode. Die näheren Einzelhei- Buch-Neuerscheinungen für Kreis- eine Tasse Kaffee und eine Stadtrund- Hotels. Anschließende Programmfolge: 0 51 71/1 77 51. Schriftfüh- ten der Fahrt werden beim nächsten stadt Allenstein – Aus Anlaß des Jubi- fahrt durch Kühlungsborn. Donnerstag Begrüßung durch den Kreisvertreter, To- rerin: Sieglinde Falken- Lycker Kreistreffen, das am 28. und 29. läums „650 Jahre Allenstein/Olsztyn“ fuhren wir nach Warnemünde. Hier tenehrung, Grußworte, Bericht des stein, Mackensenweg 7, 28832 Achim August in der Patenstadt Hagen in West- im Jahre 2003 hat das Museum Warmii i wanderten wir die Hafenpromenade Kreisvertreters, Kassenbericht, Ehrun- falen stattfinden wird, bekanntgegeben. Mazur unter der Federführung von Celi- lang, vorbei an den Geschäften und Re- gen, Vorstellung des neuen Bildbandes August Breig verstorben – Die Johan- Goldene Hochzeit – Am 24. April na Grabowska auf 437 Seiten den Bild- staurants bis zur Mole. Hinterher waren über Braunsberg, Mittagspause, Video- nisburger Gruppe in Berlin trauert um 2004 feiern in Köln-Niehl Günter Don- band „Olsztyn auf alten Postkarten“ mit wir zu einer interessanten Hafenrund- film der Begegnungstreffen in Brauns- ihren Ehrenvorsitzenden August Breig, der und Edith, geb. Nania, ihr Fest der polnischen und deutschen Texten unter fahrt durch den Warnemünder und Ro- berg, gemütliches Beisammensein. Zu der am 29. März 2004 verstarb. August Goldenen Hochzeit. Günter Donder ist der ISBN-Nummer 83-915298-6-X mit stocker Hafen eingeladen. Einige Lands- beiden Veranstaltungen bittet der Vor- Breig, ein gebürtiger Schwabe, war mit in Stettenbach, Kreis Lyck, geboren. Seit schwarzweißen und farbigen Abbildun- leute besichtigten auf der Rückfahrt stand um zahlreiche Beteiligung. Hildegard Schulz aus Woinen, Kreis Jo- 1980 ist er Ortsvertreter seines Heimat- gen herausgebracht. In dem Buch wird noch das beeindruckende Doberaner hannisburg, verheiratet. Von seiner Ehe- dorfes, Bezirksvertreter von Baitenberg auch erklärt, warum die Texte des Ab- Münster. Abends gab es die Möglichkeit FISCHHAUSEN frau mußte er bereits 1994 Abschied und damit Mitglied des Kreistages der senders häufig auf der Bildseite nieder- an verschiedenen Veranstaltungen teil- nehmen. Als Wahlostpreuße fühlte sich Kreisgemeinschaft Lyck, und das schon geschrieben wurden. zunehmen, die auch viele nutzten. Mei- Kreisvertreter: Louis-Ferdi- August Breig mit großer persönlicher seit 1983. Er hat sich Verdienste beim „Olsztyn – jakiego nie znacie, Grüße stens aber setzten wir uns in der Brasse- nand Schwarz. Gst: Tel.: (0 Hingabe den Ostpreußen, insbesondere Dolmetschen und Übersetzen polni- aus Allenstein“, Verfasser Rafael Bet- rie Bernstein zusammen und ließen in 41 01) 2 20 37 (Dienstag, den Johannisburgern, verbunden und scher Reden und Texte verdient ge- kowski, ist ein weiterer Bildband des gemütlicher Runde bei einem Getränk Mittwoch, Donnerstag 9 bis wurde so auch für einige Jahre ihr Kreis- macht. Als Hobby-Maler hat er schon Jahres 2003, der bislang nur in polni- den Tag ausklingen. Älteste Teilnehme- 12 Uhr), Postfach 17 32, betreuer. Seine heitere und immer hilfs- verschiedene Ausstellungen in der Pa- scher Sprache erschienen ist. Die zahl- rin war mit 88 Jahren Elfriede Koyro, 25407 Pinneberg bereite Art werden die Johannisburger tenstadt Hagen/Westf. und in der Hei- reichen Postkarten aus den frühen Jah- obwohl sie auf einen Gehwagen ange- nicht vergessen. In Dankbarkeit nehmen matkreisstadt Lyck gehabt. Für seine ren des 20. Jahrhunderts, zu denen wiesen ist, wollte sie unsere Gemein- Neue Öffnungszeiten – Die Samland- sie Abschied von einem von allen ge- Verdienste wurde er im Jahre 2000 mit Ernst Vogelsang, Georg Gollan, Ernst schaft nicht missen. Sie wurde am letz- Ausstellung („Samlandmuseum“) er- achteten Freund. August Breig hinterläßt dem Silbernen Ehrenzeichen der Schulz und Marek Malukiewicz beige- ten Abend von Lothar Kapteinat mit weitert ab 1. April 2004 ihre Öffnungs- einen Sohn mit Ehefrau und zwei Kin- Landsmannschaft Ostpreußen ausge- tragen haben, lassen sich durch die einem Präsent geehrt. Am Sonntag ver- zeiten, um einem häufig geäußerten dern. zeichnet. Seine Ehefrau Edith, geb. Ka- deutsche Beschriftung leicht zuordnen. abschiedeten sich alle mit der Freude, Besucherwunsch zu entsprechen. Öff- nia, stammt ebenfalls aus dem Kreis Beide Bücher, die sich bereits in der sich im Oktober beim Kirchspieltreffen nungszeiten: montags: geschlossen, KÖNIGSBERG-LAND Lyck, aus Kutzen. Redaktion Heimatjahrbuch befinden, in Handeloh wieder zu sehen. dienstags: 9 bis 12 Uhr, 14 bis 17 Uhr, sind in Allensteiner Buchhandlungen mittwochs: 9 bis 12 Uhr, donnerstags: 14 Kreisvertreterin: Gisela ORTELSBURG erhältlich. Sie sind als Geschenk hervor- BRAUNSBERG bis 17 Uhr, freitags: 9 bis 12 Uhr, jeder 3. Broschei, Bleichgrabenstra- ragend geeignet. Sonntag im Monat: 15 bis 18 Uhr und ße 91, 41063 Mönchenglad- Kreisvertreter: Edelfried Kreisvertreter: Manfred nach Vereinbarung. Nähere Informatio- bach, Telefon (0 21 61) 89 Baginski, Tel. (02 09) 7 20 ANGERAPP (DARKEHMEN) Ruhnau, Telefon (0 22 41) nen unter Telefon und Fax (0 41 01) 2 30 56 77, Fax (0 21 61) 8 77 24 07, Schweidnitzer Straße 21, 31 13 95, Fax (0 22 41) 31 10 37. Dies wurde uns ermöglicht durch un- 45891 Gelsenkirchen. Ge- Kreisvertreter: Fritz Pau- 80, Bahnhofstraße 35 b, seren neuen Betreuer der Samland-Aus- Kreisausschußwahl vom 28. Septem- schäftsführer: Manfred luhn, Osterbruchweg 3, 53757 Sankt Augustin. Ge- stellung. Kurzvorstellung: Name: Dieter ber 2003 – Auf wiederholtes Verlagen Katzmarzik, Telefon (02 31) 37 37 77, Am 30966 Hemmingen, Telefon schäftsstelle: Stadtverwaltung Münster, Sydow, berufliche Vorbildung: Dipl.-Ing. unserer Landsleute hier die Stimmen- Kirchenfeld 22, 44357 Dortmund und Fax (0 51 01) 29 34 Patenstelle Braunsberg, 48127 Münster, Maschinenbau, Examen: 1970, Eintritt Ergebnisse des kompletten, bestätigten Telefon (02 51) 4 92 60 51 in die Bundeswehr: 1964, Beförderung Zählprotokolls: Broschei, Gisela (Gr. Ot- Treffen der Landbezirke 4 und 5 am Kirchspiel Kleinlautersee war zum zum Leutnant: 1966, Letzter Dienstgrad: tenhagen) 191 Stimmen; Skulimma, Wil- 25. April 2004 in Herne-Wanne, Mond- dritten Mal in Kühlungsborn – Mit 48 50 Jahre Patenschaft Münster – Oberleutnant, Pensionierung: 1999. li (Waldau) 154 Stimmen; Blankennagel, palast (ehemals Saalbau) – Es sind Fra- Landsleuten verbrachten wir vom 21. Braunsberg, Mittwoch, dem 19. Mai Hobbies: Reisen, vorzugsweise Caravan, Dorothea (Neuhausen) 149 Stimmen; gen aufgetreten, welche Orte zu den bei- März bis 28. März 2004 einen gemein- 2004 in Münster – Die Feierlichkeiten Redaktionelle Mitarbeit beim ADAC, Al- Laubstein, Herbert (Schaaksvitte) 145 den Landbezirken gehören. Landbezirk samen Urlaub im „Morada Resort“. Wir aus Anlaß der Patenschaftsübernahme, ter: 62 Jahre, Familienstand: verheiratet, Stimmen; Knitter, Wolfgang (Schaaksw- 4: Farienen, Groß Blumenau, Linden- waren in dem neu errichteten vier Ster- die vor 50 Jahren zwischen der Stadt zwei erwachsene Kinder. Wohnort: vitte) 143 Stimmen; Schirmacher, Man- grund, Neuwiesen, Waldburg, Frie- ne Trakt untergebracht. Auch der neue Münster und der Bevölkerung des Krei- Hauptstraße 10 d, 25462 Rellingen. Die- fred (Postnicken) 141 Stimmen; Beutner, drichshof und Willhelmshof. Landbe- Speisepavillon mit Seeblick lud so rich- ses und der Stadt Braunsberg beschlos- ter Sydow ist gebürtiger Hamburger. Er Dr. Bärbel (Heiligenwalde) 138 Stim- zirk 5: Deutschwalde, Fürstenwalde, tig zum Verwöhnen ein. Mit vielseitigen, sen wurde, finden Mittwoch, 19. Mai verfügt über vielfältige Fähigkeiten und men; Mückenberger, Carl (Stangau) 137 Groß Leschienen, Klein Leschienen, Hü- abwechslungsreichen und reichhaltigen 2004 (Tag vor Christi Himmelfahrt) in berufliche Erfahrungen, die für die Be- Stimmen; Reglitzky, Erhard (Schön- gelwalde, Luckau, Lindenort, Alt Kiwit- Frühstücks- und Abendbüfetts wurden unserer Patenstadt Münster statt. Fol- treuung unseres Museums sehr nutz- moor) 137 Stimmen; Schirmacher, Jörg ten, Friedrichshagen, Friedrichsthal, Hö- wir auch verwöhnt. Wir hatten gutes gender Ablauf ist vorgesehen: 15.30 bringend einzusetzen sind. Hinzu kom- (Familie aus Postnicken 132 Stimmen; henwerder, Liebenberg, Lilienfelde, Neu Wanderwetter mit Sonne und Wind, ob- Uhr, Eröffnung der Ausstellung im Lan- men seine politischen und Borkowski, Helmut (Kraussen) 128 Kiwitten und Ohmswalde. wohl es nicht so warm wie in den davor desmuseum der Westpreußen in Mün- geschichtlichen Interessen. Seine beruf- Stimmen; Riebensahm, Dietrich (Schaa- (Fortsetzung aus Folge 16) liegenden Jahren war. Wir nutzten das ster Wolbeck. 18 Uhr, Empfang im Frie- lichen Erfahrungen ergeben sich aus ken) 110 Stimmen; Klein, Dr. Manfred Die Unterstützung des deutschen Kul- Wetter auch zu ausgedehnten Spazier- denssaal des Rathauses zu Münster. dem breiten Spektrum seiner militäri- (Uggehnen) 107 Stimmen; Tuschewitzki, turvereins „Heimat“ in Ortelsburg gängen aus. Die lange Promenade und Anschließende Feierstunde im Bürger- schen Verwendungen im Management Herta (königlich Sudau) 74 Stimmen; Tu- bleibt ein dauernder Schwerpunkt. Die- die Einkaufsstraßen luden so richtig da- saal des Rathauses für alle Teilnehmer von Rüstungsvorhaben (Schwerpunkt: schewitzki, Wilhelm (Essen) 72 Stim- ser Einsatz ist wichtig für das Fortbeste- zu ein. Auch die gesunde Seeluft tat uns und Gäste. Diese festliche Stunde wird logistische Aspekte). Zuletzt war er als men; Möwe, Erwin (Trutenau) 59 Stim- hen deutschen Volkstums in unserer gut, sie verscheuchte sogar den Husten. musikalisch umrahmt. Es sprechen der Dozent und Inspektionschef an der Lo- men; Feilscher, Helmut (Heiderode) 51 ostpreußischen Heimat und für die Zu- Am Dienstag machten wir einen Spa- Oberbürgermeister Dr. Berthold Till- gistikschule der Bundeswehr in Ham- Stimmen. kunftssicherung. In diesem Zusammen- ziergang entlang der Ostsee nach Heili- mann, ein Vertreter des polnischen Kon- burg Osdorf eingesetzt. Sein Wunsch als hang unterstrich er die Wichtigkeit der gendamm und bewunderten, daß aus sulates aus Köln und der Kreisvertreter. Pensionär nicht die Hände in den Schoß LYCK Pflege der Beziehungen zur polnischen der weißen Stadt am Meer entstandene Änderungen vorbehalten. Zum Ab- zu legen, sondern aktiv seine beruf- Verwaltung, den Schulen sowie der lichen Erfahrungen und Fähigkeiten an- Kreisvertreter: Gerd Bandil- Unterstützung der Lazarus-Sozialstation zubieten und einzusetzen, hat zu dieser la, Agnes-Miegel-Straße 6, und erläuterte die Bemühungen um die neuen Tätigkeit als Betreuer der Sam- 50374 Erftstadt-Friesheim. Schaffung eines deutschen Gedenk- land-Ausstellung geführt. (Zitat Sydow: Stellvertreter: Reinhard steins in Ortelsburg. Als Zeichen für die WOCHENZEITUNG FÜR DEUTSCHLAND Man(n) wird ja vom Bund viel zu früh in Bethke, Westfalenstraße 41, gute und lebendige Patenschaft mit der DAS OSTPREUSSENBLATT den Ruhestand geschickt, obwohl noch 58135 Hagen, Telefon (0 23 31) 4 46 41. Stadt Herne berichtete er von der An- lange keine Ruhe nötig ist! Zuerst wird Karteiwart: Siegmar Czerwinski, Telefon bringung der Legendenschilder in der Chefredakteur: Frist von einem Monat zum Quartals- gerne ein verlängerter Urlaub gemacht (0 22 25) 51 80, Quittenstraße 2, 53340 Kantstraße in Herne. Zur Pflege der ende schriftlich an den Verlag zu rich- … . Auch die Hobbies füllen nicht den Meckenheim. Kreisältester: Alfred Mas- Yorck-Jäger-Tradition soll beim Fall- Hans-Jürgen Mahlitz ten. Konten: HSH Nordbank, BLZ 210 ganzen Tag. Wenn dann im Keller alles uhr, Reinickendorfer Straße 43a, 22149 schirmjägerbataillon 373 ein Verein (Verantwortlich f. d. redaktionellen Teil) 500 00, Konto-Nr. 192 344 000. Post- bank Hamburg, BLZ 200 100 20, Kon- aufgeräumt ist und im Garten alles in Hamburg „Kameradschaft Yorckscher Jäger und Chef vom Dienst, Leserbriefe, Bü- to-Nr. 84 26-204 (für Vertrieb); Konto- gleiche Höhe gebracht wurde, kommt Fallschirmjäger“ gegründet werden, der cher: Rebecca Bellano; Politik, Pano- Nr. 907 00-207 (für Anzeigen). die Zeit, wo auch die Hausfrau froh ist, Kreisvertreter Bandilla wieder in Lyck auch den Angehörigen der Garnisons- rama, Preußen/Berlin: Hans Heckel; Kultur, Unterhaltung, Leben heute: Für unverlangte Einsendungen wird wenn der Unruheständler sich endlich – In der Zeit vom 25. März bis zum 3. stadt Ortelsburg offensteht. Zur Lage der Silke Osman; Geschichte, Landes- nicht gehaftet. Rücksendung erfolgt einer fordernden Aufgabe widmet! So April 2004 befand sich Kreisvertreter Landsmannschaft Ostpreußen gab er ei- kunde, Ostpreußen heute: Dr. Manuel nur, wenn Porto beiliegt. Für Anzeigen wurde von der besten aller Ehefrauen Gerd Bandilla wieder im Kreis Lyck. Es nige Informationen über die letzte Sit- Ruoff; Heimatarbeit, Aktuelles: Flori- gilt Preisliste Nr. 26. Druck: Rautenberg mehrere Male die Annonce „Wer hat war seine 75. Reise in die Heimat. Viele zung der Landesvertretung. Abschlie- an Möbius; Ostpreußische Familie: Druck GmbH, 26787 Leer (Ostfries- Ruth Geede; Östliches Mitteleuropa: land). – ISSN 0947-9597. Zeit und Freude, das Samlandmuseum Angelegenheiten waren zu erledigen. ßend stellte der Kreisvorsitzende die Martin Schmidt. Telefon (040) 41 40 08-0 in Pinneberg zu betreuen? Tel.: ...?“ auf Am 26. März 2004 fand die Generalver- Stärken und Schwächen der Kreisge- den Frühstücksteller gelegt, bis der Un- sammlung des Trägervereins für die La- meinschaft heraus, wobei das Fehlen Freie Mitarbeiter: Wilfried Böhm, Telefon Redaktion (040) 41 40 08-32 Pierre Campguilhem (Paris), Dr. Ri- Fax Redaktion (040) 41 40 08-50 ruheständler endlich anrief. So geschah zarus-Sozialstation statt. Pastor Marian des Nachwuchses und qualifizierter chard G. Kerschhofer (Wien), Hans- es!“ Er wird auf Basis der hervorragen- Sontowski erstattete einen ausführ- Nachfolger für wichtige Funktionsträger Joachim von Leesen, Jürgen Liminski. Telefon Anzeigen (040) 41 40 08-41 den Arbeit der Museumspädagoginnen lichen Jahresbericht. Die Sozialstation Anlaß zur Sorge gibt. Die Schatzmeiste- Verantwortlich für den Anzeigenteil: Telefon Vertrieb (040) 41 40 08-42 Anja-Susan Windus und Inga Beyers- betreut zur Zeit 97 Patienten. Allein im rin Helga Frankiewicz gab einen detail- Knut Bantow. Fax Anz./Vertrieb (040) 41 40 08-51 dorff, die zum 31. März 2004 ihre mehr Monat Februar 2004 wurden 287 Visi- lierten Bericht über den Haushalt des Anschrift für alle: Parkallee 84/86, als zweijährige Umgestaltung des Mu- ten gemacht. Auch beim „Verein der Jahre 2003 mit allen Einnahmen und 20144 Hamburg. Verlag: Landsmann- http://www.preussische-allgemeine.de seums abschlossen, weiterarbeiten. Deutschen“ fand eine Mitgliederver- Ausgaben. Erfreulich, daß die Spenden schaft Ostpreußen e.V., Parkallee 86, E-Mail: 20144 Hamburg. Preußische Allgemei- sammlung statt. Der Verein hat im Jahre um 4.560 Euro im Vergleich zum Vor- [email protected] ne Zeitung/Das Ostpreußenblatt ist 2003 gut gewirtschaftet. Dennoch ist der jahr zugenommen haben. Trotz erhöhter [email protected] GUMBINNEN das Organ der Landsmannschaft Ost- Verein weiterhin auf Spenden angewie- Aufwendungen für die Heimatarbeit in preußen und erscheint wöchentlich zur [email protected] Information der Mitglieder des Förder- Kreisvertreter: Eckard Stei- sen. Die öffentlichen Zuschüsse und die Ortelsburg und für das Kreistreffen in kreises der Landsmannschaft Ostpreu- Landsmannschaft Ostpreußen: ner, Schöne Aussicht 35, Mitgliedsbeiträge reichen bei weitem Essen blieb im Endergebnis ein Über- ßen. – Ab 1. 1. 2003 Bezugspreis In- http://www.LM-Ostpreussen.de 65510 Idstein/Taunus, Tele- nicht, die laufenden Kosten zu decken. schuß von 155,95 Euro. Christel Sender land 7,55 € monatlich einschließlich 7 Bundesgeschäftsstelle: fon (0 61 26) 41 73 Die Reise des Kreisvertreters diente dar- berichtete über die mit Erich Rattay zu- Prozent Mehrwertsteuer, Ausland 9,50 [email protected] über hinaus nicht nur der Kontaktpflege sammen durchgeführte Buch- und Kas- € monatlich, Luftpost 13,20 € monat- Pressestelle: lich. Abbestellungen sind mit einer [email protected] Gesamtdeutsches Heimattreffen des zu den polnischen Kommunalbehörden, senprüfung, die ohne Beanstandung Regierungsbezirks Gumbinnen in Spor- sondern insbesondere der Vorbereitung verlief. Danach erteilte der Kreistag dem 15_17_PAZ17 20.04.2004 11:23 Uhr Seite 2 (Schwarz/Process Black Auszug)

16 Folge 17 – 24. April 2004 HEIMATARBEIT

9 Uhr vom Hauptbahnhof (Ausgang Kir- anstaltung teilnehmen. Jahreshauptversammlung wird Annelie- LANDSMANNSCHAFTLICHE ARBEIT chenallee). Es sind noch Plätze frei. An- Schwäbisch Hall – Mittwoch, 5. Mai, se Franz über die Ausstellung zum 200. meldung bis zum 4. April unter Telefon 15 Uhr, Treffen der Gruppe im Gäste- Todestag von Immanuel Kant im Mu- LANDESGRUPPEN (0 40) 58 75 85. haus Sölch. Margarete Sorg referiert seum: „Stadt Königsberg“ in Duisburg über „Friedrich den Großen“. berichten. SALZBURGER Schwenningen – Donnerstag, 6. Mai, Hanau – Sonnabend, 8. Mai, macht BUND JUNGES OSTPREUSSEN Anfragen: Günter Schumilski, Telefon Salzburger Verein – Sonnabend, 8. 14.30 Uhr, Muttertagsfeier im Restaurant die Frauengruppe einen Halbtagsaus- 5 62 68 33. Mai, 13 Uhr, Treffen der Salzburger im Thessaloniki. flug. Anmeldungen bei Lieselotte Vors.: Nanette Kaiser Ge- Hotel St. Raphael, Adenauerallee 41. Dr. Schneider, Telefon (0 61 81) 2 13 70. schäftsstelle: Parkallee 86, HAMBURG med. Schlemminger zeigt das Video BAYERN 20144 Hamburg, Tel. (0 40) „Eine musikalische Reise nach St. Pe- MECKLENBURG-VORPOMMERN 41 40 08 24, Fax (0 40) 41 Vors.: Hartmut Klingbeutel, tersburg“. Vors.: Friedrich-Wilhelm 40 08 48, E-Mail: bjo Kippingstraße 13, 20144 Böld, Tel. (08 21) 51 78 26, Vors.: Manfred F. Schukat, @ostpreusseninfo.de Hamburg, Telefon (0 40) 44 BADEN-WÜRTTEMBERG Fax (08 21) 3 45 14 25, Hei- Hirtenstraße 7 a, 17389 An- 49 93, Mobiltelefon (01 70) lig-Grab-Gasse 3, 86150 klam, Telefon (0 39 71) 24 BJO-West – Sonnabend, 1. Mai, Flug- 3 10 28 15 Vors.: Uta Lüttich, Feuerba- Augsburg, E-Mail: info@ 56 88 blattaktion anläßlich der EU-Osterwei- cher Weg 108, 70192 Stutt- low-bayern.de, Internet: www.low-bay- terung in der Düsseldorfer Altstadt. Nä- LANDESGRUPPE gart, Telefon und Fax (07 ern.de Schwerin – Freitag, 30. April, 15 Uhr, here Informationen beim Kreistreffen Jeden 1. Mittwoch im Monat, von 15 11) 85 40 93, Geschäftsstel- Treffen der Heimatgruppe Insterburg im der Johannisburger im „Goldenen Ring“, bis 17 Uhr, wird im Haus der Heimat, le: Haus der Heimat, Amberg – Dienstag, 4. Mai, 14.30 Uhr, Café Kisch, Egon-Erwin-Kisch-Straße 17, 9 Uhr, Burgplatz 21, Düsseldorf. Vor dem Holstentor 2, der Raum Nr. 13 Schloßstraße 92, 70176 Stuttgart, Telefon Treffen im Altstadthotel, Batteriegasse 2. Großer Dreesch. für Interessierte geöffnet sein. und Fax (07 11) 6 33 69 80 Augsburg – Sonnabend, 24. April, BERLIN 14.30 Uhr, Mitgliederversammlung in NIEDERSACHSEN BEZIRKSGRUPPE Buchen – Sonntag, 25. April, 14.30 den „Zirbelstuben“. F. W. Böld referiert Vors.: Hans-Joachim Wolf, Farmsen/Walddörfer – Dienstag, 11. Uhr, Treffen im „Amtsstüble“ in Mos- zum Thema: „Immanuel Kant – zum Vors.: Dr. Barbara Loeffke, Te- Telefon (03 37 01) 5 76 Mai, 16 Uhr, Treffen der Gruppe im Ver- bach. Es gibt den Vortrag: „Die Prußen“ 200. Todestag“. Alter Hessenweg 13, 21335 56, Habichtweg 8, 14979 einslokal Condor, Berner Heerweg 88. mit Bildern von Georg A. Winkler. – Fürstenfeldbruck – Freitag, 7. Mai, 14 Lüneburg, Tel.: (0 41 31) 4 Großbeeren, Geschäftsfüh- Harburg/Wilhelmsburg – Montag, 26. Mittwoch, 5. Mai, Abfahrt 6.50 Uhr, Uhr, Treffen der Gruppe im Wirtshaus 26 84. Schriftführer und rung: Telefon (0 30) 23 00 April, 15 Uhr, Heimatnachmittag im Muttertagsfahrt zum „Adler“ mit dem auf der Lände. Schatzmeister: Gerhard 53 51, Deutschlandhaus, Gasthaus Waldquelle, Meckelfeld, Hö- Sänger Peter Orloff. Es gibt eine Schiffs- Hof – Sonnabend, 8. Mai, 15 Uhr, Schulz, Bahnhofstraße 30 b, 31275 Lehr- Stresemannstraße 90, 10963 Berlin penstraße 88. Es gibt den Diavortrag: fahrt auf dem Main und einen Besuch Muttertagsfeier im Restaurant Altdeut- te, Tel.: (0 51 32) 49 20. Bezirksgruppe „Schlesien, das Riesengebirge“. der Firma Alfi. sche Bierstube, Hotel am Kuhbogen. Lüneburg: Manfred Kirrinnis, Wittinger Fr., 30. April, Pillkallen, Stallupönen, Esslingen – Donnerstag, 22. April, 15 Landshut – Donnerstag, 6. Mai, 14 Straße 122, 29223 Celle, Tel.: (0 51 41) 93 13.30 Uhr, Haus des Älteren Bürgers, HEIMATGRUPPE Uhr, Treffen der Gruppe im Waldheim Uhr, Treffen im Wintergarten der „Insel“. 17 70. Bezirksgruppe Braunschweig: Fritz Wehrbellinstraße 42, 12053 Berlin. Gumbinnen – Sonnabend, 15. Mai, 14 auf dem Zollberg. Nach der Kaffeetafel Es wird der Videofilm „Die Jagd nach Folger, Sommerlust 26, 38118 Braun- Anfragen: Erna Müller, Telefon (03 30 Uhr, Treffen der Gruppe im Haus der folgt der Vortrag „Ernst Wiecherts Mär- dem Bernsteinzimmer“ gezeigt. schweig, Tel.: (05 31) 2 50 93 77. Bezirks- 56) 7 59 72. Heimat, Vor dem Holstentor 2, U2- chenwelt“ von Dr. Marianne Kopp. Weiden – Sonntag, 2. Mai, 14.30 Uhr, gruppe Weser-Ems: Otto von Below, Neu- So., 2. Mai, Tilsit-Stadt, Tilsit-Ragnit, Bahnstation Messehallen. Es erwartet Heidelberg – Sonntag, 2. Mai, 15 Uhr, Muttertagsfeier im „Heimgarten“. en Kamp 22, 49584 Fürstenau, Tel.: (0 59 Elchniederung, 15 Uhr, Haus des Sie wie immer eine Kaffeetafel und ein Treffen der Gruppe im Rega-Hotel, Berg- 01) 29 68. Bezirksgruppe Hannover: Sports, Arcostraße 11–19, 10586 Ber- Überraschungsprogramm. Gäste sind heimer Straße 63. HESSEN Christine Gawronski, Zilleweg 104, lin, Muttertag. Anfragen Tilsit: Emil herzlich willkommen. Lahr – Sonntag, 25. April, Ausflug 31303 Burgdorf, Tel.: (0 51 36) 43 84 Spieß, Telefon: 4 63 61 09, Ragnit: Heiligenbeil – Sonnabend, 15. Mai, 8 nach Hausen/Wiesental. Es gibt folgen- Vors.: Anneliese Franz, geb. Emil Drockner, Telefon 8 15 45 64, Uhr, Tagesausfahrt in das Antwerpen de Abfahrtzeiten und -orte: 12.40 Uhr, Wlottkowski, Telefon und Braunschweig – Donnerstag, 6. Mai, Elchniederung: Brigitte Moron, Tele- des Nordens – Friedrichstadt. Die Ab- Lahr-Schlüssel; 12.45 Uhr, Doler Platz Fax (0 27 71) 26 12 22, Hohl 11 Uhr, Jahreshauptversammlung im fon 7 84 96 81. fahrt erfolgt ab Hamburg ZOB mit K. D. (Feuerwehr); 12.50 Uhr, Warteck (Kin- 38, 35683 Dillenburg Stadtparkrestaurant, Jasperallee. So., 2. Mai, Rastenburg, 15 Uhr, Stamm- E. Reisen (beachten Sie die Hinweista- dergarten); 12.55 Uhr, Leopoldstraße; 13 haus in Siemensstadt, Rohrdamm 24 feln). Der Fahrpreis beträgt 35 Euro, in- Uhr, Lahr West. – Donnerstag, 6. Mai, 19 Bergstraße – Sonnabend, 8. Mai, 14 NORDRHEIN-WESTFALEN B, 13629 Berlin. Anfragen: Herbert klusive Busfahrt, Grachtenfahrt, Mitta- Uhr, „Stammtisch“ in der „Krone“, Ding- Uhr, Jahreshauptversammlung mit Neu- Brosch, Telefon 8 01 44 18. gessen und einer Rundfahrt zum linger Hauptstraße 4. wahl im Gasthaus Zum Vors.: Dr. Dr. Ehrenfried Do., 6. Mai, Angerburg, Darkehmen, Eidersperrwerk. Mit der Möglichkeit Pforzheim – Mittwoch, 28. April, 19 Kupferkessel/Vereinshaus, Am Graben, Mathiak. Geschäftsstelle: 14.30 Uhr, Restaurant Amera, Leono- zur Besichtigung des Wattforums und Uhr, 116. Preußische Tafelrunde im Heppenheim. Anschließend wird der Werstener Dorfstraße 187, renstraße 96–98, 12247 Berlin, Mut- Kaffeetrinken im Strandhotel Tönning. Dachsalon des Parkhotels Pforzheim. Jo- Videofilm „Trakehnen lebt weiter“ ge- 40591 Düsseldorf, Tel. (02 tertag. Anfragen: Marianne Becker, Te- Anmeldung bis zum 3. Mai bei K. Wien, achim Albrecht Bülow von Dennewitz zeigt und ein kurzer Bericht über die 11) 39 57 63. Postanschrift: lefon 7 71 23 54. Telefon (0 41 08) 49 08 60. spricht über seinen Urgroßvater, den Trakehnerpferde vorgetragen. Buchenring 21, 59929 Brilon, Tel. (0 29 Sbd., 8. Mai, Insterburg, 15 Uhr, „Novi Insterburg – Freitag, 7. Mai, 9 Uhr, Heerführer Friedrich Wilhelm Graf Bü- Dillenburg – Mittwoch, 28. April, 15 64) 10 37, Fax (0 29 64) 94 54 59 Sad“, Schönefelder Straße 2, 12355 Ausfahrt in die „Holsteinische Schweiz“ low von Dennewitz. Aus Platzgründen Uhr, Treffen der Gruppe im Café Eck- Berlin, ostpreußischer Nachmittag. an den Kellersee. Die Abfahrt erfolgt um können nur geladene Gäste an der Ver- stein, Hof-Feldbach-Straße. Nach der Bielefeld – Donnerstag, 6. Mai, 16 Uhr, Heimatkreisgemeinschaften RÖSSEL SENSBURG zum Kassenwart der Kreisgruppe Bonn Firma Busche handelt es sich um ein zu- Fortsetzung von Seite 15 e. V. der Landsmannschaft Ostpreußen, verlässiges Reiseunternehmen, bei dem Kreisvertreter: Ernst Grun- Kreisvertreter: Siegbert Na- an deren Aktivitäten er immer teilge- das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt. wald, Telefon (02 21) 4 91 dolny, Wasserstraße 9, nommen hatte, gewählt und wirkte an- Im Reisepreis sind alle Gebühren etc. Vorstand und dem Kreisausschuß ein- 24 07, Losheimer Straße 2, 32602 Vlotho, Telefon (0 57 schließend dort bis zuletzt als Kassen- enthalten, bis auf das russische Visum, stimmig Entlastung. Edmund Kucinski 50933 Köln. Rößeler Hei- 33) 55 85. Geschäftsstelle: prüfer. In der Schülergemeinschaft das mit 40 Euro berechnet wird. Wäh- bedankte sich in seinen Grußworten für matbote: Anton Sommer- In der Stadtverwaltung Oberschule Sensburg/Ostpreußen über- rend der Reise halten wir uns rund vier die tatkräftige Unterstützung des deut- feld, Tel. (0 21 31) 54 53 83, Benzstraße Remscheid, Nordstraße 74, 42849 Rem- nahm er 1991 gemeinsam mit Jörg Gies- Tage in Tilsit auf, weitere zwei Tage in schen Vereins in Ortelsburg, wo be- 18, 41462 Neuss scheid, Telefon (0 21 91) 16 37 18 brecht das Amt des Sprechers, das er Rauschen und berühren Danzig–Elbing sonders die Jugendarbeit intensiviert 1998 aus Gesundheitsgründen abgeben und Sensburg, wo ebenfalls Station ge- wird. (Die Kreisgemeinschaft hatte dafür Wir Treffen uns im Juli 2004 in Abschied von Ulrich Blask – Tief be- mußte. Sein Einsatz für die Sensburger macht wird. Zur Zeit sind noch vier extra einen PC geschenkt.) Die letzte Glockstein (Kreis Rößel) – In Verbin- wegt nimmt die Schülergemeinschaft Oberschüler wird unvergessen bleiben. Plätze (zwei Doppelzimmer) frei. Weite- Vorsitzende Christine Zygler berichtete dung mit einer Busreisegruppe feiern Oberschule Sensburg Abschied von ih- re Auskünfte etc. erteilt die Sprecherin über die Arbeit im Verein im vergange- wir am Sonnabend, 24. Juli, 10.30 Uhr, rem ehemaligen Schüler Ulrich Blask, TILSIT-STADT des „Kreises der ehemaligen Schülerin- nen Jahr. In diesem Jahr finden die Wah- in der katholischen Pfarrkirche Uni- der am 11. März plötzlich und unerwar- nen“, Rosemarie Lang, 86911 Dießen, len zum nächsten Ortelsburger Kreistag kowo (Glockstein) eine hl. Messe in tet verstorben ist. Ulrich Blask stammte Stadtvertreter: Horst Merti- am Ammersee, Prielstraße 6, Telefon (0 statt. Anhand der Kandidatenliste wur- deutscher Sprache mit Pfarrer Tompo- aus Nikolaiken, wo er 1928 geboren neit. Geschäftsstelle: Tel. (04 88 07) 94 92 00. den die einzelnen Kandidaten vorge- rowski und Kaplan André Schmeier. wurde. Als sein Vater die Geschäftsfüh- 31) 7 77 23 (Anrufbeant- stellt. Die Kandidatenliste wird in Kürze Nach der Messfeier wird eine Ge- rung der Raiffeisenkasse in Peitschen- worter), Diedrichstraße 2, TILSIT-RAGNIT auch im Ostpreußenblatt veröffentlicht. denkstätte für die früheren Bewohner dorf übernahm, siedelte die Familie 24143 Kiel Als Wahlleiter wurde wieder Dr. Ger- Glocksteins und Schönebergs neben dorthin über. „Uli“, wie er unter den Kreisvertreter: Hartmut hard Kalwa gewählt, und als Beisitzer der Kirche eingeweiht. Im Anschluß Sensburger Schülern nur genannt wur- Königin-Luise-Schule zu Tilsit – Das Preuß, Hordenbachstraße 9, Wilhelm Glaß und Herbert John. Die an diese Feierstunde, lädt Pfarrer de, wurde 1934 in Peitschendorf einge- nächste Schultreffen des „Kreises ehe- 42369 Wuppertal, Telefon Wahlscheine werden bei allen Heimat- Tomporowski zu einem gemütlichen schult und besuchte ab 1938 die Ober- maliger Schülerinnen“ findet während (02 02) 4 60 02 34, Fax (02 treffen ausliegen und im Heimatboten Beisammensein mit Umtrunk und Im- schule in Sensburg. Im Februar 1944 des „Tilsiter Treffens“ in unserer Paten- 02) 4 96 69 81. Geschäfts- enthalten sein. Ausschlußfrist ist der 31. biß in seinen Pfarrgarten ein. Alle wurde er als Marinehelfer verpflichtet, stadt Kiel am 24. und 25. September stelle: Helmut Pohlmann, Telefon (0 46 Oktober 2004. Aus verschiedenen Landsleute, die zu dieser Zeit Urlaub zunächst nach Memel, dann auf die Ku- 2004 statt. Wie aus dem Bericht in der 24) 45 05 20, Fax (0 46 24) 29 76, Rosen- Gründen beschloß der Kreistag einstim- machen, sind herzlich zu diesen Feier- rische Nehrung und schließlich nach Ausgabe des Ostpreußenblattes, Folge straße 11, 24848 Kropp mig eine einfache Satzungsänderung. Im lichkeiten eingeladen. Swinemünde. Kurz vor Kriegsende kam 13 vom 27. März 2004, zu ersehen ist, Zusammenhang mit einer verteilten Ter- Kreistreffen im Ostseebad Küh- die Einberufung zur Wehrmacht, und hat die Stadtgemeinschaft den Schulen Rautenberg-Treffen – Endlich ist es minübersicht gab der Kreisvorsitzende lungsborn am Sonnabend, 5. Juni, und dann folgte die amerikanische Gefan- die Zeit von 14 bis 18 Uhr am Freitag, soweit, ein Zusammentreffen der Men- einen Ausblick auf die Aktivitäten des Sonntag, 6. Juni, im Hotel Nordwind, genschaft. – Nach der Entlassung und 24. September 2004, vorbehalten. Die schen aus den Kreisen Tilsit-Ragnit Jahres 2004. Danach wurden verdiente Hermannstraße 23. – Am Sonntag, 6. abgeschlossener Berufsausbildung trat ehemaligen Schülerinnen der Königin- und Schloßberg, die einmal gemein- Landsleute geehrt. Die Ehrenmitglied- Juni, 10.30 Uhr, feiern wir gemeinsam Ulrich Blask 1950 bei der Oberfinanzdi- Luise-Schule treffen sich wie im Jahre sam in Rautenberg ihre Kirche hatten. schaft wurde Frau Christine Zygler und in der katholischen Pfarrkirche, Ost- rektion in den Dienst der Bundesrepu- 2002 wieder im Prinz-Heinrich-Saal des Die Schloßberger Kreisgemeinschaft Hugo Czimczik angetragen. Das Ver- seeallee 1, eine heilige Messe. Zu die- blik Deutschland. 1955 legte er die Prü- Kieler Schlosses, wo auch ein Mittag-es- hat ihre Anschriftenlisten zur Verfü- dienstabzeichen erhielten Wilhelm Em- sen Treffen lade ich Sie, liebe Lands- fung für den gehobenen Dienst ab und sen (ab 13 Uhr) eingenommen werden gung gestellt (dort sind bedeutend bacher, Kurt Klask und Artur Podschar- leute, mit Ihren Freunden und wechselte 1967 zum Bundesministe- kann. Dort werden alle weiteren Termi- mehr frühere Rautenberger registriert ly. Nach einer allgemeinen Aussprache Angehörigen herzlich ein. rium für wissenschaftliche Forschung ne etc. besprochen oder können bei mir als bei den Tilsitern). Wie im „Land endete die Sitzung. Hauptkreistreffen im Patenkreis (BMwF) nach Bonn über. Hier wurde er unter Telefon (0 88 07) 94 92 00 erfragt an der Memel“ bereits angekündigt, Neuss – Unser diesjähriges Haupt- aufgrund seiner vielseitigen Erfahrun- werden. Es wäre begrüßenswert, wenn wurde im Ostheim schon ein Raum RASTENBURG kreistreffen im Patenkreis Neuss fin- gen in der Betriebsprüfung im Referat wieder viele Ehemalige an dem Schul- reserviert. Daher wird herzlich einge- det am 25. und 26. September 2004 für Wirtschaftsfragen und Wirtschaft- treffen teilnehmen würden. Im nächsten laden zu einem Rautenberg-Treffen, Kreisvertreter: Hubertus wie in den Vorjahren in der Aula des lichkeit von Bundeszuwendungen tätig. Rundschreiben der KLST-Schulgemein- vom 7. bis 9. Mai. Ihre Anmeldungen Hilgendorff, Tel. (0 43 81) Berufbildungszentrums, Hammfeld- Ehrenamtlich engagierte er sich viele schaft, das im Herbst erscheinen soll, schicken oder faxen Sie bitte direkt an 43 66, Dorfstraße 22, 24327 damm 2, Neuss, statt. Dieses Treffen Jahre als Presbyter der Christus-Kir- wird nochmals auf das Treffen hinge- Betty Römer-Götzelmann, Beckerhaan Flehm. Gst.: Patenschaft Ra- steht ganz im Zeichen „20 Jahre Pa- chengemeinde und Mitglied der Gesell- wiesen sowie über den Schulausflug 24, 59581 Warstein, Telefon und Fax (0 stenburg: Kaiserring 4, tenschaft mit dem Kreis Neuss“. Zum schafterversammlung des Evangelischen nach Tilsit und Rauschen, der vom 21. 29 02) 7 58 80. Telefonische Anmel- 46483 Wesel, Tel. (02 81) 2 69 50 Programm: Sonnabend, 25. Septem- Waldkrankenhauses in Bonn-Bad Go- Juli bis 3. August 2004 stattfindet, be- dungen können nicht bearbeitet wer- ber, Sitzung des Kreistages in der Au- desberg. Sein Einsatz im Bundesdienst richtet. Dieser 14tägige Ausflug hat viel den. Die Konditionen im Ostheim sind: Heimattreffen 2004 – Unser diesjähri- la (öffentlich), ab 17 Uhr, Heimatabend und in seiner karitativen Tätigkeit fand Zuspruch bei Ehemaligen und Freun- Unterbringung im Doppelzimmer bei ges Heimattreffen findet am 21./22. Au- mit Tanz und Tombola in der Aula. besondere Anerkennung 1991 durch die den, aber auch bei deren Kindern und Vollpension: 38,50 pro Person (Einzel- gust in Wesel, Niederrheinhalle, statt. Sonntag, 26. September, 10 Uhr, heili- Verleihung des Bundesverdienstkreuzes Enkeln gefunden, und wir haben daher zimmer 44 Euro pro Person). Diesen Das Programm dazu wird mit dem näch- ge Messe in der Kapelle des Alexius- am Bande. 1993 trat Ulrich Blask in den wieder den Reise-Service Busche mit kleinen Luxus sollten Sie sich erlau- sten Heimatbrief verschickt. Der I. Bild- Krankenhauses mit Pfarrer Elmar Ruhestand. Nun fand er genügend Zeit, der Durchführung beauftragt. Mit uns ben, wer weiß, ob es nicht das letzte band von Rastenburg ist noch erhältlich Gurk. 12 Uhr, Feierstunde zum 20jäh- auch Aufgaben in der Landsmannschaft fahren immer wieder sog. „Wiederho- Mal ist, an dem sich frühere Rauten- und kann über unsere Geschäftsstelle in rigen Bestehen der Patenschaft mit Ostpreußen und der Kreisgemeinschaft lungstäter“, da unsere Ausflüge sich ei- berger versammeln werden, um von Wesel bezogen werden. dem Kreis Neuss. Sensburg zu übernehmen. Er wurde ner großen Beliebtheit erfreuen. Bei der Tohus zu reden. 15_17_PAZ17 20.04.2004 11:24 Uhr Seite 3 (Schwarz/Process Black Auszug)

GLÜCKWÜNSCHE Folge 17 – 24. April 2004 17

am 1. Mai Kreis Lyck, jetzt Heiligenstraße 70, merfelder Weg 6, 25779 Hennstedt, Margenburg, Gerhard, aus Grunau, 40721 Hilden, am 27. April am 28. April Kreis Heiligenbeil, jetzt Steintor 12, Busch, Emmy, aus Willkassen, Kreis Rohmann, Lisbeth, geb. Boguth, aus 51515 Kürten, am 28. April Treuburg, jetzt Am Mühlenteich 15, Milucken, Kreis Lyck, jetzt Froschla- Pauls, Johannes, aus Grunau, Kreis Hei- 46499 Hamminkeln, am 26. April ke 13, 44379 Dortmund, am 26. April ligenbeil, jetzt Schützenallee 47, 31134 Durchholz, Sigrid, geb. Kohnke, aus Lei- Siebert, Marianne, aus Angerapp, jetzt Hildesheim, am 2. Mai ßienen, Kreis Wehlau, jetzt Am Kauf- Tilsiter Straße 18, 40688 Meerbusch, Prengel, Bruno, aus Schölen, Kreis Hei- mannskreuz 3, 41464 Kaarst, am 19. am 25. März ligenbeil, jetzt Rudolf-Schwarz-Straße April Siemoneit, Hildegard, geb. Böhnke, aus ZUM 100. GEBURTSTAG Müller, Hedwig, geb. Rudnick, aus 25 a, 10407 Berlin, am 27. April Erwied, Heinz, aus Kloken, Kreis Elch- Zohpen, Kreis Wehlau, jetzt Am Boltner, Elfriede, geb. Mangel, aus dem Lyck, v. Ludendorff-Straße 5, jetzt Seel, Hans-Joachim, aus Lötzen, jetzt niederung, jetzt Am Schwalbanger 25, Schießstand 2, 27283 Verden, am 22. Kreis Neidenburg, jetzt Hölderlinstra- Passauer Straße 16, 55246 Mainz- Heiderhof, Weißdornweg 64, 53177 86633 Neuburg, am 30. April April ße 29, 22607 Hamburg, am 26. April Kostheim, am 27. April Bonn-Bad Godesberg, am 27. April Eybe, Egon, aus Uderhöhe, Kreis Weh- Soboll, Martha, geb. Rutkowski, aus Rubien, Edith, geb. Moschall, aus Kö- lau, jetzt Geroldsreuth 61, 95179 Ge- Gollen, Kreis Lyck, jetzt Heimstätten- ZUM 99. GEBURTSTAG nigsberg, Georgstraße, jetzt Greifs- ZUM 85. GEBURTSTAG roldsgrün, am 27. April straße 9, 32758 Detmold, am 28. Schaffernoth, Bruno, aus Treuburg, jetzt walder Straße 20, 33605 Bielefeld, Beinert, Christel, geb. Ewert, aus Tilsit- Gorray, Hanni, geb. Chmielewski, aus April Dachsweg 4, 48683 Ahaus, am 1. Mai am 27. April Uebermemel, jetzt Falkenweg 18, Kutzburg, Kreis Ortelsburg, jetzt Ost- Sondermann, Else, geb. Lusga, aus Spakowski, Helene, aus Gordeiken, 94315 Straubing, am 1. Mai landring 25, 31226 Peine/Duk-gel- Reuß, Kreis Treuburg, jetzt Elberfel- ZUM 95. GEBURTSTAG Kreis Treuburg, jetzt Hoysinghausen Gallus-Araoz, Brigitte, geb. Gallus, aus beck, am 22. April der Straße 178, 42477 Radevorm- Donder, Hugo, aus Lyck, jetzt Am Feu- 16 a, 31600 Uchte, am 1. Mai Neukirch, Kreis Elchniederung, jetzt Gronostay, Ruth, geb. Lyhs, aus Bären- wald, am 27. April erschanzengraben 2, 37083 Göttingen Schröder, Olga, aus Lingmarowen, Manz 9 Casa 6, SeccIII CirIII, 1778 Ci- grund, Kreis Treuburg, jetzt Hinden- Steinert, Erwin, aus Rastenburg – Al- am 28. April Kreis Angerapp, jetzt Halluin 26 udad Evita Part de Malanza/Argenti- burger Straße 1, 21629 Neu Wulms- lenstein, jetzt Langer Weg 5, 73732 Klein, Johann, geb. Kirstein, aus Ger- (Wohnstift, Zi. 601), 45739 Oer-Er- nien, am 27. April torf, am 27. April Esslingen, am 18. April mingen, Kreis Ebenrode, jetzt Am kenschwick, am 30. April Hartwich, Dorothea, geb. Koch, aus Or- Gruhn, Auguste, aus Lyck, jetzt Reinik- Symanek, Erna, geb. Olschewski, aus Flinthörn 48, 26842 Ostrhauderfehn, Schwarz, Emil, aus Sonnenmoor, Kreis telsburg, jetzt Otterkuhle 28, 44795 kendorfer Straße 59/III., 13347 Berlin, Groß Blumenau, Kreis Ortelsburg, am 2. Mai Ebenrode, jetzt Mendelssohnstraße Bochum, am 29. April am 28. April jetzt Deichstraße 87, 45889 Gelsen- Kröhnert, Gerhard, aus Neusorge, Kreis 74, 22549 Hamburg, am 30. April Killat, Egon, aus Ackeln, Kreis Elchnie- Hanke, Elfriede, geb. Janutta, aus Grün- kirchen, am 27. April Elchniederung, jetzt Neue Siedlung 5, derung, jetzt Vierzigstücken 67 (bei heide, Kreis Treuburg, jetzt Am Scherenberger, Gerda, aus Drenkfurt, 35104 Lichtenfels, am 28. April ZUM 91. GEBURTSTAG Maack), 21129 Hamburg, am 29. April Aschenkrug 63, 41169 Mönchenglad- Kreis Rastenburg, jetzt Lützowstraße Platzek, Marie, geb. Rekowski, aus Moi- Becker, Selma, geb. Dymmel, aus Konopka, Kurt, aus Schareiken, Kreis bach, am 26. April 33, 40476 Düsseldorf, am 21. April thienen, Kreis Ortelsburg, jetzt Heil- Sinnhöfen, Kreis Ebenrode, jetzt Auf Treuburg, jetzt Karl-Marx-Straße 13, Kastner, Hilda, geb. Balsam, aus Arge- Stellmann, Lena, geb. Wasner, aus wegstraße 20, 20249 Hamburg, am 26. dem Roland 4, 58119 Hagen-Hohen- 68623 Lampertheim, am 29. April münde, Kreis Elchniederung, jetzt Am Scharnau, Kreis Neidenburg, jetzt April limburg, am 2. Mai Luhs, Reinhold, aus Treuburg, Bahnhof- Hopfengarten 25, 38304 Wolfenbüttel, Eschenweg 8, 26316 Varel, am 27. Borrek, Frida, geb. Dubnitzki, aus Sof- straße 21, jetzt Straße der Freund- am 29. April April ZUM 94. GEBURTSTAG fen, Kreis Lyck, jetzt Pariser Gasse 3, schaft 25, 17506 Griebo, am 30. April Krause, Elfriede, geb. Leitner, aus Nie- Thomas, Erna, geb. Radek, aus Marks- Rohde, Auguste, geb. Vogel, verw. Ro- 35578 Wetzlar, am 26. April Stein, Dieter, aus Köln, jetzt Requarier- denau, Kreis Neidenburg, jetzt Bek- höfen, Kreis Ortelsburg, jetzt Knoo- gowski, aus Lindenfließ, Kreis Lyck, Kropf, Liselotte, geb. Großmann, aus straße 2 a, 41462 Neuss, am 9. April kstraße 9, 59557 Lippstadt, am 27. per Weg 138, 24118 Kiel, am 27. April jetzt Magdeburger Straße 31, 39340 Großpreußenbruch, Kreis Gumbin- Ueckert, Ida, geb. Totzi, aus Schutt- April Wrobel, Christel, geb. Wizenty, aus Mo- Haldensleben, am 26. April nen, jetzt Anton-Aulke-Straße 61, schenofen, Kreis Neidenburg, jetzt Lendzian, Ingeborg, aus Lyck, jetzt Dorf- ithienen, Kreis Ortelsburg, jetzt 48167 Münster, am 2. Mai Tannenkamp 16, 49134 Wallenhorst, bergstraße 16, 78144 Tennenbronn, Trochtelfingerweg 2, 71229 Leon- ZUM 93. GEBURTSTAG Lukas, Hans, aus Schönballen, Kreis am 30. April am 1. Mai berg, am 28. April Kutschke, Horst, aus Königsberg, Lötzen, jetzt 23758 Nanndorf, Kreis Wenk, Ina, aus Königsberg, Wallstraße, Lyhs, Ewald, aus Teichwalde, Kreis Treu- Zeißig, Anneliese, geb. Tetlowski, aus Moltkestraße 1 und Schrötterstraße Oldenburg, am 30. April jetzt Wolfgangstraße 15, 06844 Des- burg, jetzt Blankenfelder Straße 45, Kuglacken und Jakobsdorf, Kreis 49, jetzt Königsweg 9, 25361 Krem- Surray, Erna, geb. Krisch, aus Golden- sau, am 28. April 13127 Berlin, am 26. April Wehlau, jetzt Tizianstraße 4, 80368 pe, am 28. April see, Kreis Lötzen, jetzt Hauptstraße Winefeld, Ingeborg, geb. Josupeit, aus Müller, Anneliese, geb. Marx, aus Löt- München, am 26. April Reimann, Gerhard, aus Rodenau, Kreis 10 (Haus Drei Linden), 37434 Woll- Wilkendorf, Kreis Wehlau, jetzt Im zen, jetzt Kustrenaer Straße 2, 06406 Lötzen, jetzt Jacob-Groß-Straße 3, brandshausen, am 2. Mai Altwick 15, 77955 Ettenheim, am 29. Bernburg, am 29. April ZUR EISERNEN HOCHZEIT 63879 Weibersbrunn, am 30. April Schwegmann, Hildegard, geb. Senff, April Nowack, Martha, geb. Krause, aus Groß Neumann, Fritz, und Frau Else, geb. Skilandat, Martha, geb. Lagerpusch, aus Gedwangen, Kreis Neidenburg, Leschienen, Kreis Ortelsburg, jetzt Meyer, aus Grunau, Kreis Heiligen- aus Schulzenwiese, Kreis Elchniede- jetzt Borgholzstraße 5–11, 44799 Bo- ZUM 80. GEBURTSTAG Gladbecker Straße 257, 46240 Bot- beil, und Königsberg, jetzt Hegewie- rung, jetzt Potthoffweg 7, 48147 chum, am 28. April Baumgart, Otto, aus Schützengrund, trop, am 29. April sen 103 b, 30657 Hannover, am 28. Münster, am 29. April Kreis Ortelsburg, jetzt Neue Siedlung Paape, Irmgard, geb. Riedel, aus Spros- April ZUM 90. GEBURTSTAG 14, 04617 Haselbach, am 29. April serweide, Kreis Elchniederung, jetzt ZUM 92. GEBURTSTAG Boos, Irmgard, geb. Troyke, aus Schir- Behrendt, Fritz, aus Bartenhof, Kreis Alleenstraße 25, 78549 Spaichingen, ZUR DIAMANTENEN HOCHZEIT Grasteit, Ella, geb. Melzer, aus Wittken, rau, Kreis Wehlau, jetzt Weimarer Wehlau, jetzt Heiterblickallee 73, am 27. April Hartwig, Hans, und Frau Hildegard, Kreis Elchniederung, jetzt Raamfeld Weg 9, 35039 Magdeburg, am 1. Mai 04329 Leipzig, am 26. April Palm, Emmy, geb. Krupinski, aus Soffen, aus Zinten, Kreis Heiligenbeil, am 109, 22397 Hamburg, am 29. April Fricke, Herta, geb. Naujok, aus Tawe, Bodo, Barbara, geb. Skopnik, aus Lyck, Kreis Lyck, jetzt Kohlenstraße 165, 29. April Kolwe, Kurt, aus Schwentainen, Kreis Kreis Elchniederung, jetzt Heister- Königin-Luise-Platz 14, jetzt In der 44793 Bochum, am 29. April Treuburg, jetzt Amaliastraße 7, kamp 8, 38518 Gifhorn, am 26. April Eck 45, 73527 Schwäbisch Gmünd, Pradler, Erwin, aus Pregelswalde, Kreis ZUR GOLDENEN HOCHZEIT 86609 Donauwörth, am 1. Mai Gallmeister, Fritz, aus Lyck, jetzt Wil- am 28. April Wehlau, jetzt Aichelbergstraße 168, Mauer, Fritz, aus Disselberg-Augusten, Konradt, Helene, geb. Gayko, aus Lyck, helmstraße 56, 46145 Oberhausen, Bossen, Rösi, geb. Wilde, aus Pobethen, 73630 Kirchheim unter Teck, am 30. Kreis Ebenrode, und Frau Charlotte, Ernst-Moritz-Arndt-Straße 4, jetzt am 29. April jetzt Schülper Baum 22, 24103 Kiel, April geb. Gerlach, aus Angerapp, jetzt Ad- Pieperstraße 40 (bei Franken), 44789 Lingk, Bernhard, aus Bolbitten, Kreis am 28. April Pütz, Lisbeth, geb. Bader, aus Groß lerstraße 66, 47441 Moers, am 30. Bochum, am 26. April Heiligenbeil, jetzt Im Reitwinkel 76, Broßeit, Elisabeth, geb. Klimaschewski, Schöndamerau, Kreis Ortelsburg, jetzt April Krause, Ida, geb. Imaschewski, aus 45661 Recklinghausen, am 27. April aus Gelitten, Kreis Treuburg, jetzt Au- Kastanienweg 20, 40723 Hilden, am Otterbein, Dr. Heinrich, aus Gießen, Ebendorf, Kreis Ortelsburg, jetzt Luther, Else, geb. Schaudinn, aus Tan- gust-Bebel-Straße 53, 59077 Hamm, 26. April und Frau Ruth, geb. Naujoks, aus Danziger Straße 6, 38524 Sassen- nenmühl, Kreis Ebenrode, jetzt am 26. April Rohde, Waltraud, geb. Stabaginski, aus Sausen, Kreis Insterburg, jetzt Karl- burg, am 30. April Frühlingsweg 3, 69123 Heidelberg, Buchholz, Werner, aus Borschimmen, Lindendorf, Kreis Wehlau, jetzt Kum- Oellemann-Weg 11, Bad Nauheim.

Gesprächskreis der Königsberger in der beitswohlfahrt, Forsterstraße, Ludwigs- ten Konstantin v. Notz (Grüne) und der te, daß der Verein „Miteinander leben“ praktische Hilfen, Betreuungen und Wilhelmstraße 13, 6. Stock. hafen-Gartenstadt. unabhängige, aber von der SPD unter- und Jugendtreffs das Verhältnis zu den Dienstleistungen es gibt. Es geht von der Düsseldorf – Montag, 3. Mai, 18 Uhr, stützte Wolfgang Engelmann vor. Von ausländischen Bürgern verbessert hät- häuslichen Krankenpflege, Pflegehilfs- Klöppelkurs im Zwischengeschoß des SACHSEN Notz will das nach den Brandanschlä- ten. Die finanzielle Situation der Stadt mittel, Kurzzeitpflege, Familienbetreu- GHH. – Mittwoch, 5. Mai, 15 Uhr, Ost- gen angeschlagene Ansehen der Stadt ist ungünstig; die Gewerbesteuer sei zu- ung, mobilem und sozialem Dienst, deutsche Stickerei im Zwischengeschoß Vors.: Erwin Kühnappel. verbessern, den Tourismus fördern und rückgegangen. Das meiste Geld muß für Hausnotruf, seelsorgerischem Beistand des GHH. Geschäftsstelle: Christine die Landesgartenschau nach Mölln ho- Pflichtausgaben aufgewendet werden. bis hin zu Essen auf Rädern. Pflege ist Gevelsberg – Sonnabend, 22. Mai, Altermann, Telefon und Fax len. Angesichts der täglichen Durchfahrt Die Angelegenheit der Krankenhäuser Vertrauenssache. Sicherheit auf Knopf- unternimmt die Gruppe einen Tagesaus- (03 71) 5 21 24 83, Trütz- von 12.000 Autos sollte die Hauptstraße Mölln und Ratzeburg sollte emotionslos druck – der Hausnotruf – an Beispielen flug zum Spargelfest nach Dellbrück. schlerstraße 8, 09117 zur Fußgängerzone werden. Das um- betrachtet werden. Nach der Aussprache erörterte Monika Schneider, wie wichtig Am Nachmittag geht die Fahrt zum Kaf- Chemnitz. Sprechstunden Dienstag und fangreiche Schulangebot müsse man mit den Bürgermeisterbewerbern wurde diese Einrichtung für bedürftige und feetrinken ins „Gastliche Dorf“. Dort gibt Donnerstag, 9 bis 16 Uhr besser vernetzen. W. Engelmann erklär- der Film „Zwischen Masuren und Fri- kranke Menschen ist. Was in gegebener es Kaffee und Kuchen soviel man möch- schem Haff“ von Evelyn Schels gezeigt. Situation getan werden kann und muß, te. Der Fahrpreis einschließlich Kaffee- Dresden – Dienstag, 4. Mai, 14 Uhr, HÖRFUNK UND FERNSEHEN Diese überwältigenden Eindrücke aus darüber informierten Broschüren, die trinken beträgt für Mitglieder 16 Euro, Treffen der Gruppe in der Begegnungs- der Heimat riefen bei den Zuschauern Anzeige für Gäste 26 Euro. Abfahrt: 8.30 Uhr, stätte, Borsbergstraße 3. Auf dem Pro- Sonnabend, 24. April, 20.40 Uhr, Arte: viele Erinnerungen wach. Bei den Regu- Parkplatz der Sparkasse. gramm stehen „Traditionen zum Mutter- Das verlorene Geheimnis von Ka- larien wurden unter Leitung von Hel- 2004 Lüdenscheid – Sonntag, 1. Mai, 15 tag“. tharina der Großen. mut Gerwin einstimmig wiedergewählt: Uhr, die Gruppe feiert ihr 55jähriges Sonntag, 25. April, 18.30 Uhr, ZDF: 2. Vorsitzender Klaus Kuhr; Schriftwar- Bestehen im Kulturhaus. SACHSEN-ANHALT Plötzlich sind wir mittendrin – Auf- tin Edith Grigo; Gruppenbetreuer: Eva Neuss – Sonntag, 25. April, 15 Uhr, bruch im Dreiländereck Deutsch- Jonetat, Armin Philippzik, Edith Grigo; Frühlingsfest im Kardinal Frings-Haus, Vors.: Bruno Trimkowski, land – Polen – Tschechien. Beisitzer Helmut Gerwin. Neue Kassen- Münsterplatz 16. Auf dem Programm Hans-Löscher-Straße 28, Sonntag, 25. April, 19.30 Uhr, ZDF: prüferin wurde Elli Wulf. Die Kassen- stehen unter anderem die Wahl der 39108 Magdeburg, Telefon Wege aus der Finsternis – Europa führerin Birgit Schumacher verlas den Maikönigin, eine große Tombola, Tanz, (03 91) 7 33 11 29 im Mittelalter. von Gerda Kowitz geprüften Kassenbe- Kaffee und hausgemachter Kuchen, Mittwoch, 28. April, 20.40 Uhr, Arte: richt. Daraufhin wurde dem Vorstand Masuren- und Grützwurst mit Kumst Aschersleben – Mittwoch, 5. Mai, 14 Exercise Tiger – Dokumentation zur Entlastung erteilt. Die 1. Vorsitzende, Ul- und Vorträge in Mundart. – Donners- Uhr, Treffen der Frauengruppe im „Be- Vorgeschichte des D-Days. la Guttowski, gab bekannt, daß es im tag, 29. April, 15 Uhr, „Tag der Offenen stehornhaus“. Mittwoch, 28. April, 21 Uhr, 3sat: Ein Vorjahre zehn Versammlungen gegeben Tür“ in der Ostdeutschen Heimatstube, Giersleben – Donnerstag, 6. Mai, 14 Riß in meiner Haut – Dokumenta- habe. Der Weihnachtsbazar habe 245 Nur ein paar kleine Beispiele: Oberstraße 17. Ursula Seiring hält eine Uhr, Treffen der Frauengruppe in der Se- Euro erbracht, und Propst Erhard Wol- Rund um die Ostsee tion über Gewalt an Berliner Schu- Naturparadies Masuren interessante Autorenlesung zum The- niorenbegegnungsstätte. len. fram habe 261 Euro als Spende erhalten. Königsberg - Nidden ma: „Zwangsarbeiter in den Straf- und Magdeburg – Dienstag, 4. Mai, 16.30 Mittwoch, 28. April, 23 Uhr, ARD: Beide Beiträge waren für Königsberg be- Ferien Kurische Nehrung Arbeitslagern in Polen, Tschechoslo- Uhr, Vorstandsberatung in der Gaststätte stimmt. Vor den Regularien fand nach Hirschberg - Krakau - Breslau Auftrag ausgeführt – Der Präsident, St. Petersburg + Bernsteinzimmer wakei und der Sowjetunion“. Dabei SV Post. das Öl, die Amigos. Dokumentation. traditioneller Art das gemeinsame Essen Fahrradwandern Kurische Nehrung stellt sie ihr Buch: „Du sollst nicht ster- Mittwoch, 28. April, 23 Uhr, NDR. Lot- statt, bei dem „Königsberger Klopse“ Nordkap und Lofoten ben“ vor. te Ulbricht privat – Porträt der ein- serviert wurden. Fahrradwandern in Masuren SCHLESWIG-HOLSTEIN stigen First Lady der DDR. Neumünster – Bei der letzten Veran- und noch viele weitere ****Busreisen. RHEINLAND-PFALZ Donnerstag, 29. April, 22.15 Uhr, Arte. staltung begrüßte Lieselotte Juckel die Fordern Sie kostenlos unseren Katalog an! Vors.: Günter Petersdorf. Geraubte Jugend – Dokumentation Mitglieder und die Referentin Monika Vors.: Dr. Wolfgang Thüne, Geschäftsstelle: Telefon (04 über junge marokkanische Dienst- Schneider von der Pflege-Diakonie Neu- Wormser Straße 22, 55276 31) 55 38 11, Wilhelmi- mädchen in Frankreich. münster. Danach gratulierte Renate Gne- Oppenheim nenstr. 47/49, 24103 Kiel Sonntag, 2. Mai, 9.20 Uhr, WDR 5: Al- wuch im Namen des Vorstandes den Ge- te und Neue Heimat – Europa ist burtstagskindern. Nach der Kaffeetafel Mölln – Die Jahreshauptversammlung größer geworden. Die Osterweite- referierte die Referentin über „Hilfe und Ludwigshafen – Freitag, 7. Mai, 15 stand im Zeichen der Bürgermeister- rung ist in Kraft. Betreuung für Senioren rund ums Über 50 Jahre Bustouristik 1948 – 2004 Uhr, Muttertagsfeier im Haus der Ar- wahl. Diesmal stellten sich die Kandida- Haus“. Interessant, welch vielseitige und www.nadolny-reisen.de 15_17_PAZ17 20.04.2004 11:36 Uhr Seite 4 (Schwarz/Process Black Auszug)

18 Folge 17 – 24. April 2004 ANZEIGEN

THÜRINGEN Reduzierung der hohen Teilnehmer- ist es mit ihrem Beitrag gelungen, am nuel Kants war Anlaß für eine Aus- Landsmannschaftliche Arbeit zahlen an der Kulturtagung bedingt. eigenen Erleben darzustellen, wie einandersetzung mit seinen Ideen. Fortsetzung von Seite 17 Vors.: Gerd Luschnat, Deshalb wurden die Möglichkeiten Ostpreußen im Januar 1945 zur Höl- Frau Ritter gelang es nach dem Auf- Schleusinger Straße 101, zur Verbesserung der Arbeit mit allen le wurde. Walter Schmunz, stellver- tritt der Singgruppe, in verständ- 98714 Stützerbach, Telefon Ostpreußen in Thüringen diskutiert. tretender Vorsitzender das Landes- licher Forma, Leben und Wirken verteilt wurden. Das Interesse an (0 36 77) 84 02 31 Das Vorstandsmitglied Ursula Beyer gruppe, berichtete in erschütternder Kants den Zuhörern nahezubringen. diesem informativen Vortrag war hat eine Chronologie der Ereignisse Weise, was einem damals neunjähri- Schwerpunkt war der „kategorische sehr groß, und so wurden von den Landesgruppe – Im Mittelpunkt in Ostpreußen, von Juni 1944 bis Mai gen Jungen widerfuhr und was nach Imperativ“ des Philosophen. Gemein- Zuhörern viele weiterführende Fra- der Beratung des Landesvorstan-des 1945, erarbeitet. Sie entwarf zwölf dem Mai 1945 in der Heimat ge- sam mit den Zuhörern wurde heraus- gen gestellt, die Monika Schneider standen die Vorbereitung der 8. Kul- Kalenderblätter zum Geschehen vor schah. Es sollen möglichst viele gearbeitet, daß der „kategorische Im- kompetent und sehr ausführlich be- turtagung der Ostpreußen in Thürin- 60 Jahren und richtet an alle Ost- Landsleute in diese Arbeit einbezo- perativ“ nicht die Verallgemeinerung antwortete. Es war ein sehr infor- gen am 22. und 23. April sowie der preußen in Thüringen die Bitte, ihr gen werden, denn das Schicksal der von Handlungen, sondern von Maxi- mativer Nachmittag. Lieselotte Entwurf einer neuen Satzung der eigenes Schicksal zu Papier zu brin- Ostpreußen gehört zu den großen men fordert. Maxime sind morali- Juckel bedankte sich mit einer Fla- Landesgruppe. Es ist bedauerlich, gen. Den Anfang machte Hermann Katastrophen der Menschheitsge- sche Leitprinzipien. In einem Dialog sche Wein und Renate Gnewuch mit daß die rigorose Kürzung der den Luschinski – er übergab seinen schichte und keines dieser Schicksa- gelang es Frau Ritter und Frau Liels, einem Blumenstrauß bei der Refe- Ostpreußen zur Verfügung stehenden Fluchwegbericht. M. Ritter, Leiterin le darf vergessen werden. die Begegnung mit dem Weltweisen rentin. finanziellen Mittel eine drastische im Ruhestand und Vorstandsmitglied, Sömmerda – Der Todestag Imma- zu vertiefen.

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Geschäftsanzeige Verschiedenes Weinet nicht, daß ich von euch gehe, seid dankbar, daß ich bei euch war. Super Acht – N 8 und 16 mm Film auf Video übersp. Studio Steinberg, 0 40/6 41 37 75 Nach einem erfüllten und glücklichen Leben habe ich meinen Weg in eine friedvolle Ewigkeit gefunden! Und meine Seele spannte weit ihre Flügel aus, Suche Aktien flog durch die stillen Lande, und Wertpapiere Dr. Hans Rodde als flöge sie nach Haus aus Ost/Westpreußen (J. v. Eichendorff) evtl. Danzig und Posen. * 9. August 1920 † 13. April 2004 Aufgewachsen in der alten Heimat auf Wolfram Wolff Gut Commau, Gemeinde Sperlings, Wir nehmen Abschied von Charlottenstraße 71 Kreis Samland/Ostpreußen. 40210 Düsseldorf Absolvent des Hufen-Gymnasiums in Königsberg. Ruth Stachlowski Telefon 02 11 / 36 57 18 geb. Browatzki In Dankbarkeit und stiller Trauer [email protected] Inge-Lore Rodde * 3. 12. 1922 Horn/Mohrungen Regina Hasler mit Familie Carola Saupp mit Familie † 9. 4. 2004 Achim Immobilien Hermann-Josef-Hecker-Straße 2, 51429 Bergisch Gladbach (Bensberg) In stillem Gedenken

Das Urnenbegräbnis findet im Kreise der Famlie statt. Wilhelm und Ursel Petri, geb. Stachlowski Sabine und Jürgen Stachlowski mit Sören und Malte Helmut Schwarz * 9. 8. 1933 † 11. 4. 2004 Heinrichsdorf, Kr. Mohrungen Remscheid Plötzlich und unerwartet verstarb Wir alle gehen auf die untergehende Sonne des Lebens zu. mein geliebter Mann, Die letzten Strahlen machen bewußt, wie schön der Tag war. unser lieber Vater, Großvater und Bruder Er lebt nicht mehr, außer in unseren Herzen. Familienanzeigen Elisabeth Schwarz, geb. Dawils Joachim Kuwert-Behrenz Bernhard Schwarz Norbert und Bärbel Kamphues, geb. Schwarz * 17. 9. 1928 in Pogauen, Krs. Königsberg „Es seyen allein die großen Exempel Ursula Schwarz als Schwester † 10. 4. 2004 in Ruschwedel, Krs. Stade und die großen Muster, welche die Verwandte und Freunde Menschen erziehen und formen“ Friedrich der Große Bandwirker Weg 17, 42800 Remscheid

Eva Kuwert-Behrenz, geb. Huth Frank Kuwert-Behrenz und Familie IN MEMORIAM Statt Karten Achim Kuwert-Behrenz und Familie Ursula Brandes-Seel, geb. Kuwert-Behrenz Harry Poley Es ist bestimmt in Gottes Rat, Edith Rittel, geb. Kuwert-Behrenz daß man vom Liebsten, was man hat, muß scheiden. geb. 9. 7. 1916 gest. 25. 4. 2003 Züllchow/Pommern Duisburg Heute entschlief mein geliebter Mann, unser guter Am Steinbeck 11, 21698 Harsefeld/Ruschwedel Vater, Schwiegervater, Opa, Schwager und Onkel Gelebt für seine Heimat Ostpreußen Peter Kowalzick Gott, sei mir gnädig nach deiner * 22. Dezember 1916 † 7. April 2004 Güte und tilge meine Sünden nach Masuren und Königsberg Bad Godesberg deiner großen Barmherzigkeit. Zum 5. Todestag Psalm 51,2 Hedwig Rothgänger Paul Gerhard Frühbrodt Königsberg (Pr)-Ponarth In tiefer Trauer Helga Kowalzick, geb. Böndel * 23. 3. 1919 † 9. 4. 2004 † 24. April 1999 für die ganze Familie Königsberg i. Pr. Pinneberg

Die schmerzliche Leere, die Du hinterlassen hast, ist immer noch vorhanden. Dechant-Heimbach-Straße 17, 53177 Bonn-Bad Godesberg In stiller Trauer Die Trauerfeier und Aussegnung für den Verstorbenen fanden statt Christa Frühbrodt, geb. Franz Deine Kinder am Mittwoch, dem 14. April 2004, um 14.00 Uhr in der Rigalschen Wolfgang Frühbrodt Kapelle in Bad Godesberg, Kurfürstenallee. Helga Rita Frühbrodt, geb. Hinz Gitta Die Urnenbestattung erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt im Norbert, Ronald, Timo Gerhard Familienkreis.

Rethwiese 36, 25421 Pinneberg

In tiefer Trauer, inniger Liebe und mit großem Respekt Die Trauerfeier findet auf Wunsch des Verstorbenen in aller Stille statt. nehmen wir Abschied von einem ganz besonderen Menschen, Anstelle zugedachter Kranzspenden bitten wir eine Spende an die Collegium dessen Warmherzigkeit und Pflichtbewußtsein uns stets Vorbild Fridericianum, Prof.-Schumacher-Stiftung in Erwägung zu ziehen. Konto: Stadtsparkasse Duisburg, Kto.-Nr. 0 200 104 511, BLZ 350 500 00, Vermerk: bleiben werden. Paul Gerhard Frühbrodt. Dr. med. Hans Harry Büchler Sei getreu bis in den Tod, Facharzt für Allgemeinmedizin, Oberfeldarzt a. D. so will ich Dir die Krone des Lebens geben. Off. Joh. 2, 10 Träger des EK I und EK II

* 15. Juni 1912 Königsberg † 7. April 2004 Ingeborg Haas-Dau geb. Paetzel * 24. 5. 1918 † 7. 4. 2004 Königsberg/Ostpreußen Hannover Sigrid Büchler, geb. Speisiger Dr. Roswitha Zeilinger-Büchler, Hermann Zeilinger Dr. Hans-Henning Büchler, Gisela Büchler Danke für Deine Liebe mit Iris-Annekathrin Dr. Hermann Heinrich Haas Ursula Haas, geb. Klaas und Josefine Gerda Russlies Chateau Dondel, L-7423 Dondelange Im Orbis, D-64673 Zwingenberg Gartenstraße 14, 30966 Hemmingen-Arnum Die Beisetzung fand am Donnerstag, dem 15. April 2004, auf dem Arnumer Friedhof statt. Die Beerdigung hat am 14. April 2004 in Zwingenberg stattgefunden. Jürges-Bestattungen, Willführstraße 6 und Wallensteinstraße 1, 30459 Hannover, Telefon 05 11/42 12 69 20_PAZ17 20.04.2004 9:03 Uhr Seite 1

20 Folge 17 – 24. April 2004 AKTUELLES »Wechselnde Identitäten« Beiträge zur Heimatpflege Eine historische Landkartenschau im Haus Schlesien Frühjahrstagung der AG Heimatstuben as Museum für schlesische Sebastian Mün- ir beziehen gerne regionale benbetreuer fanden jene Aus- DLandeskunde in Königswinter- ster enthalten ist WHeimatmuseen in unsere Ak- stellungsprojekte, die als „Mitmach- Heisterbacherrott beherbergt der- und die in Kö- tivitäten ein, weil auch diese Ein- Aktionen“ konzipiert waren, be- zeit eine interessante Sonderausstel- nigswinter als richtungen bemüht sind, Zeugnisse sonders attraktiv – vor allem für die lung, die in Zusammenarbeit mit Holzschnitt im zur Geschichte und Kultur eines Or- Umsetzung in der eigenen Tätigkeit. der Oberlausitzischen Bibliothek Maßstab von 1:1 tes zu sammeln, zu bewahren und Andere wiederum waren an einem der Wissenschaften, Görlitz, und Million zu sehen an die nächsten Generationen Besuch des Museums interessiert, dem Museum des Lebuser Landes, ist. Auch die erste weiterzureichen“, betonte Dr. Walter um vor Ort noch die eine oder an- Grünberg, sowie mit Unterstützung durch Beobach- Engel, Vorstandsvorsitzender der dere Anregung aufzugreifen. des Sächsischen Staatsministeriums tung und Mes- Arbeitsgemeinschaft Ostdeutscher des Innern, Dresden, gezeigt wird. sung gewonnene Museen, Heimatstuben und Samm- Die Tagungsteilnehmer hatten Schlesienkarte, lungen aus Nordrhein-Westfalen bei Gelegenheit, die von Eva und Horst Unter dem Motto „Wechselnde die vom Breslau- der diesjährigen Frühjahrstagung. Preuß betreuten Sammlungen der Identitäten. Das nördliche Schlesien er Pädagogen Angerapper Heimatstube zu besich- und die angrenzenden Lausitzen im Martin Helwig Seit nunmehr 15 Jahren treffen tigen. Die über 500 Exponate – dar- historischen Kartenbild“ werden 1561 geschaffen Detailverliebt: Im Verlag Flemming ist die erste umfas- sich Mitglieder und Freunde der Ar- unter ein wertvoller Barockschrank seltene Landkarten aus fünf Jahr- wurde, ist als sende landeskundliche Beschreibung Schlesiens von Dr. beitsgemeinschaft an verschiedenen – sind in zwei Räumen im Oberge- hunderten, wertvolle Atlanten und Holzschnitt im Franz Scholler erschienen. Foto: MD Orten und Einrichtungen in NRW, in schoß des Stadtgeschichtshauses Einzelkarten dieser Region in ihrem Maßstab von denen die ostdeutsche Kultur ge- untergebracht. Durch die weiteren regionalen und historischen Kontext 1:530.000 ausgestellt. Diese Karte Landkarten von 1544 bis 1700, Scul- pflegt und bewahrt wird. In diesem Räumlichkeiten des historischen präsentiert. kennzeichnet übrigens den Beginn tetus-Karten von 1640 bis 1670, At- Jahr war das Stadtgeschichtshaus im Gebäudes führte Helmut Kreil von der schlesischen Kartographie. las Silesia 1752, Kriegskarten zu den niederbergischen Mettmann – in „Aule Mettmann“. Zu den Besonderheiten der Schau schlesischen Kriegen 1740 bis 1763, dessen Räumlichkeiten sich auch gehört unter anderem die älteste Die Ausstellung ist chronologisch thematische Karten, eine Präsenta- die Angerapper Heimatstube befin- Das Programm des zweiten Teils Spezialkarte von Schlesien, die in und thematisch aufgebaut: Die sie- tion des international anerkannten det – Gastgeber der Begegnung. In der Begegnung bestritt Mattias der „Kosmographie“ von 1544 des ben Abschnitte enthalten frühe Kartenverlages Carl Flemming (Glo- der „Guten Stube“ der Kreisstadt Lask, Geschäftsführer der AG Hei- gau) sowie Militärkarten nach 1945. begrüßte Bodo Nowodworksi, Bür- matstuben, der über die Notwen- germeister der Stadt Mettmann, die digkeit imagefördernder Initiativen Te r m i n e * Te r m i n e Die Exponate stammen aus den zahlreich erschienenen Tagungsteil- referierte. Vertreter von mehreren Sammlungen Manfred Spata (Bonn), nehmer. Ostdeutschen Museen und Heimat- der Oberlausitzischen Bibliothek stuben nahmen die Gelegenheit Hamburg – Ein Frühjahrskonzert gibt der Ostpreußenchor Hamburg (Lei- der Wissenschaften (Görlitz) und Dr. Jutta de Jong, Leiterin des wahr, über besondere Aktivitäten tung Karin Schmutzler) am Sonnabend, 15. Mai, 15 Uhr, in der Simeonkir- von Haus Schlesien. Die in deutsch- Niederbergischen Museums, Wülf- und Neuigkeiten sowie über die che, Am Stühm Süd 85, Hamburg-Bramfeld. Der Einritt ist frei. Nähere In- polnischer Kooperation entstandene rath, stellte Ausstellungsschwer- Problematik ihrer Häuser zu be- formationen bei Ilse Schmidt, Telefon (0 40) 2 54 39 35. Ausstellung ist bis zum 9. Mai in Kö- punkte der über 90jährigen Ein- richten. Der Mettmanner Erfah- nigswinter zu sehen und wird an- richtung vor und informierte über rungsaustausch hatte einmal mehr Hamburg – Einen Heimatgottesdienst hält am Sonntag, 16. Mai, 10 Uhr, schließend im Museum des Lebuser die lebendige und bürgernahe Tä- bewiesen, wie wichtig diese Begeg- Propst Bollmann in der Dreifaltigkeitskirche, Neue Straße 44, Hamburg- Landes/Muzeum Ziemi Lubuskiej tigkeit des Heimatmuseums. Man nungen für die Betreuer der Hei- Harburg. Besonderheit: Dieser Gottesdienst wird im Radio übertragen, des- in Zielona Góra (19. Mai bis 25. Juli) sei bemüht, so Dr. de Jong, das Mu- matstuben sind, die auch diesmal halb müssen aus technischen Gründen die Besucher schon eine halbe Stun- sowie in der Fürst-Pückler-Park- seum als kommunikativen Ort des viel Wissenswertes und Praktisches de vor Beginn anwesend sein. Nähere Auskünfte erteilt Kurt Wendland, Stiftung in Bad Muskau (8. August Miteinanders und des Mitmachens über Heimatpflege mit nach Hause Telefon (0 40) 7 60 28 31. bis 17. Oktober) gezeigt. MD zu vermitteln. Mehrere Heimatstu- nahmen. Dieter Göllner Gemeinsam für mehr Sicherheit in Europa Erstmalig trafen sich deutsche und polnische Führungskräfte der Polizeiverwaltungen zu einem Erfahrungsaustausch

m Rahmen der europäischen Zu- sonderen Eindruck hat bei den Füh- niedersächsischen Innenminister während einer Großkontrolle am hörden und die gemeinsamen Kon- Isammenarbeit des Landkreises rungskräften der Polizei die gut Uwe Schünemann zu diskutieren. praktischen Beispiel die Zu- trollen eine große psychologische Osnabrück und Allensteins haben funktionierende Zusammenarbeit Schünemann, der die EU-Erweite- sammenarbeit deutscher und Wirkung haben. sich jetzt zum ersten Mal Führungs- mit den Ordnungsämtern der Kreise rung aus polizeilicher Sicht eher als niederländischer Polizeibehörden kräfte beider Polizeiverwaltungen und Gemeinden sowie den Feuer- Chance denn als Risiko sieht, beton- zu sehen. Im Rahmen dieser Kon- Zum Abschluß des Besuches wa- getroffen. Ein umfangreiches Ar- wehren und dem Rettungsdienst ge- te: „Wir können ab dem 1. Mai die trolle kam es dann zu einer lustigen ren sich alle Teilnehmer einig, daß Kriminalität besser bekämpfen. Begebenheit: Als die niederländi- die Zusammenarbeit nach diesem Durch die dann vereinfachte und sche Polizei einen mit vier jungen sehr informativen Anfang auf alle sich immer mehr verbessernde Zu- Männern besetzten Mercedes aus Fälle fortgesetzt werden soll. Einig- sammenarbeit mit den osteuropäi- Lettland anhielt, reagierten des- keit bestand darüber, daß man Si- schen Ermittlungsbehörden erhal- sen Insassen zunächst völlig ge- cherheit im Europa der offenen ten wir einen größeren Fahndungs- schockt auf die Anwesenheit polni- Grenzen nur gemeinsam erreichen raum. So kommen wir an Täter her- scher Polizisten an der nieder- kann. Noch in diesem Jahr wird ei- an, die wir bisher nicht erreichen ländischen Grenze. Sichtlich ver- ne Delegation der Osnabrücker Po- konnten.“ zweifelt ließen sie die Kontrolle lizei nach Allenstein fahren und durch die deutsche und die nieder- sich vor Ort ein Bild der dortigen Die Polizisten aus Ermland-Ma- ländische Polizei über sich ergehen. Polizeiarbeit machen. In dem Rah- suren nutzten die Gelegenheit, ihren Auch wenn in diesem Fall nichts ge- men wird dann auch über ein kon- niedersächsischen Kollegen das Or- funden wurde und die jungen Let- kretes Projekt gesprochen, mit dem ganisationsschema der polnischen ten ihre Fahrt fortsetzen durften, die Polizeibehörden beider Regio- Polizei sowie die Grundlagen ihrer zeigt sich doch, daß die Zusammen- nen ihre Zusammenarbeit vertiefen Arbeit vorzustellen. Diese Wissens- arbeit der europäischen Polizeibe- möchten. Gerd Braksiek vermittlung über die alltägliche Ar- beit polnischer Polizisten sowie die sehr umfänglichen Diskussionen A u s s t e l l u n g haben im Verlauf des Seminars Sehen der Zusammenarbeit gelassen entgegen: Die Delegation der polni- dann auch zum Abbau einiger be- schen Polizei wurde von Landrat Manfred Hugo (zweiter von rechts) im stehender Vorurteile geführt. Güstrow – Einen Querschnitt durch sein umfangreiches Schaffen zeigt Kreishaus in Osnabrück empfangen. Zur Erinnerung an den Besuch erhielt der Maler und Graphiker Hugo Knobloch noch bis zum 15. Juni im Lan- sie die Fahne des Landkreises Osnabrück. Foto: LO „Viele Bürger sehen neue Gefah- desamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie M.V., Goldberger Straße 12, ren für die innere Sicherheit. Diese 18273 Güstrow (montags bis donnerstags, 10 bis 16 Uhr, freitags 10 bis 14 beitsprogramm war zu absolvieren. macht. Neben den neuesten Geräten Sorgen sind allerdings unbegrün- Uhr). Knobloch wurde 1928 in Schöndamerau, Kreis Braunsberg, geboren Schwerpunkte waren die Kriminali- zur Geschwindigkeitskontrolle wur- det. Ein drastischer Anstieg der Kri- und ließ sich nach dem Zweiten Weltkrieg zum Maler und Tapezierer aus- tätsbekämpfung und die Verkehrssi- den auch die Ausstattungen der Prä- minalität ist nicht zu befürchten“, bilden; 1955 legte er seine Meisterprüfung ab. Doch wollte er auch künst- cherheit. vention, wie zum Beispiel die Ver- sagte Heike Fischer, Kriminaldirek- lerisch arbeiten und so besuchte er einschlägige Schulen und Kurse. Bald kehrspuppenbühne, besichtigt. torin im Landeskriminalamt (LKA) zeigte er seine Ar- Bei den Visiten der Polizeidienst- Auch die Organisation der Zu- Hannover. Die Zusammenarbeit der beiten – Ölbilder, stellen im Landkreis Osnabrück sammenarbeit war Diskussions- deutschen Länderpolizeien mit den Radierungen, ging es in der Hauptsache um die schwerpunkt und hat beiden Seiten europäischen Nachbarn gewinne Holzschnitte und Verkehrssicherheit. So wurden eini- viele neue Anregungen gebracht. eine neue Qualität: „Vor allem wenn Bleistiftzeichnun- ge Programme der Polizei im Osna- Bereits während des Besuches wur- wir bilaterale Vereinbarungen tref- gen – auf verschie- brücker Land vorgestellt, die auf die den ersten Überlegungen angestellt, fen, klappt es hervorragend. Die denen Ausstellun- Absenkung der Unfallzahlen zielen. etwas Vergleichbares wie die Deut- Kriminaldirektorin unterstützt die gen und wurde Diese Problematik macht auch ei- sche Verkehrswacht auch in Erm- mutige Entscheidung der EU, zehn mit Preisen ausge- nen Großteil der Arbeit der Polizei land-Masuren zu gründen, um dort neue Mitglieder aufzunehmen. Sie zeichnet. Die hier in Ermland-Masuren aus. Die Poli- die Verkehrssicherheit zu erhöhen. zitierte zur Begründung Roman rechts stehende zei im Osnabrücker Land hat einen Im Rahmen eines Seminars, organi- Herzog, der 1996 gesagt hatte: Abbildung zeigt Schwerpunkt in der präventiven Ar- siert von der Konrad-Adenauer-Stif- „Wenn wir nicht Osteuropa stabili- das Güstrower beit. Hier sind neben der Kontrolle tung, ging es dann um das Thema sieren, dann destabilisiert Osteuro- Schloß, ein Ölbild des Verkehrs auch die Aufklärung „Offene Grenzen – innere Sicher- pa uns.“ aus dem Jahr 1981; und die Entschärfung von Unfall- heit“. Gemeinsam mit 30 Führungs- das Original hängt schwerpunkten die wichtigsten kräften der niedersächsischen Poli- Im Anschluß an das Seminar hat- in der Volkshoch- Themen der täglichen Arbeit. Be- zei bot sich die Möglichkeit, mit dem ten die Teilnehmer die Gelegenheit, schule Rostock. os 21_PAZ17 20.04.2004 9:02 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

GESCHICHTE Folge 17 – 24. April 2004 21 Das tragische Ende der »Friedrich Wilhelm« Dank des Schiffsarztes haben wir ein recht genaues Bild von der letzten Fahrt der Fregatte vor mehr als 300 Jahren / Von Rolf HELFERT

in Affe, welchen man nicht Raule schrieb im Oktober 1685 dem hann Peter Oettinger, „700 Weiber“ in der Karibik. 56 Afrikaner hatten standen etwa 60 Meilen vor Cadiz. fangen konnte, hat auch ziem- Kurfürsten, es sei jedem bekannt, und regierte autokratisch. Seine „Of- den Transport nicht überlebt. Neben Da fuhr ein kleines Schiff vorüber. E lich mit Springen ergötzt, bis „daß der Sklavenhandel die Quelle fiziere“ hatten den Boden zu küssen, einer dänischen Festung wohnte der Auf der „Friedrich Wilhelm“ ver- er endlich samt dem Schiff zu Asche des Reichtums ist“. wenn sie zu ihm kamen. Er bewohn- brandenburgische Generaldirektor stand man nicht, was man ihnen zu- und dem Meer zu Teil wurde.“ Die- te einen Erdpalast, in dem es laut von Bellen, der den Sklavenhandel rief. Vermutlich hatten die fremden ser schaurige Epilog besiegelte das Vor diesem Hintergrund fand Oettinger vor Ungeziefer wimmelte. organisierte. Bellen erzählte, daß Seeleute vor feindlichen Kriegsschif- gewaltsame Ende der kurbranden- 1692/93 die letzte Fahrt der „Frie- Drei „Mohren“ und einen Affen französische Kaperschiffe der „Frie- fen warnen wollen. burgischen Fregatte „Friedrich Wil- drich Wilhelm“ statt. Am 25. Juli sandte der König vorab als „Ge- drich Wilhelm“ vor St. Thomas auf- helm zu Pferde“ (kurz „Friedrich 1692 verließ die Fregatte mit 140 schenk“ zur „Friedrich Wilhelm“. gelauert hätten. Dennoch kauften ge- Stunden später verfolgten drei Wilhelm“). In der Nacht vom 30. zum Mann und 34 Kanonen den Emde- Hunderte Afrikaner, die der König in rade Franzosen die Sklaven der französische Fregatten die „Friedrich 31. Oktober 1693 versank das Schiff ner Hafen. Der Auftrag lautete, Skla- großen Baracken gefangenhielt, ge- Brandenburger. Sie zahlten mit Ka- Wilhelm“. Kapitän Laissie „wollte nahe der Straße von Gibraltar in den ven von Westafrika nach St. Thomas dachte er zu verkaufen. Die Sklaven- kao und Zucker, die sie zuvor Spa- sich bis auf den letzten Mann weh- Wogen des Atlantiks. zu bringen und dann nach Emden händler der „Friedrich Wilhelm“ niern und Engländern geraubt hat- ren“ und ließ das Schiff gefechtsklar zurückzukehren. Am 18. Dezember zahlten für sie Pulver, Seide, Brannt- ten. Nur innerhalb des Hafens machen. Die „Friedrich Wilhelm“ er- Das brandenburgische Segelschiff, ließ „Friedrich Wilhelm“ vor Groß- wein, Muscheln und Eisen. verkehrten die Europäer friedlich öffnete das Feuer, welches die Fran- 1681 erbaut, fuhr in jener finsteren friedrichsburg den Anker fallen. Nun miteinander. zosen erwiderten. Laissie traf eine Meereskarawane, die versklavte Afri- wurde die Fregatte darauf vorberei- Am 5. April hieß es „Anker auf“. Kugel so schwer, „daß er gleich tot kaner in die amerikanischen Kolo- tet, Sklaven zu transportieren. Das Am 9. Juli 1693 erreichte „Friedrich Die Heimfahrt der „Friedrich Wil- umsank“. Nun strich der Rest der Be- nien europäischer Länder transpor- Schiff erhielt „Kessel“, die dazu dien- Wilhelm“ die Reede von St. Thomas helm“ begann am 29. August 1693. satzung die Flagge, aber erst, „nach- tierte. Menschliche „Ware“, oft für ten, 700 bis 800 „Mohren“ Kaum hatte das Schiff die dem lange um Gnade gerufen wur- eine Handvoll Muscheln erworben, zu beköstigen. Kaufleute, offene See erreicht, verkün- de“, beendeten die Franzosen das nutzten Kaufleute, um dem branden- sprich Sklavenhändler, ka- dete der Vizedirektor der Gefecht und kamen an Bord. burgischen Kolonial- und Handels- men an Bord. „Friedrich brandenburgischen Kom- reich, das der Große Kurfürst ins Le- Wilhelm“ verließ Mitte Fe- pagnie, Karbel, daß zu- Die Mannschaft der „Friedrich ben gerufen hatte, ökonomische bruar 1693 die Ankerbucht nächst nicht Emden, son- Wilhelm“ mußte sich völlig entklei- Kraft einzuhauchen. von Großfriedrichsburg. Im dern Cadiz angesteuert den und wurde total geplündert. Nur nahen Küstenbereich kauf- werde. In Spanien sei es Oettinger, der Geld unter einem Anfang 1682 hatten Friedrich Wil- ten die Brandenburger möglich, den Kakao teuer „Pflaster“ versteckte, entging diesem helm und Benjamin Raule die Bran- Sklaven. Hier „handelten zu verkaufen und gleichzei- Schicksal dank der Intervention des denburgisch-afrikanische Kompag- wir viele Mohren: Männer, tig billigen Wein zu erste- französischen Kapitäns. Dann be- nie gegründet. Gesandte des Kurfür- Weiber, Jungen und Mäd- hen. Alle Proteste der Besat- stieg die Besatzung die Schiffe der sten errichteten an der Goldküste in gen“. Frauen kosteten pro zung vermochten diesen Gegner. Die Franzosen verbrannten Guinea (heute Ghana) die Festung Kopf 20 bis 22 Taler, Män- Entschluß nicht zu ändern. die „Friedrich Wilhelm“, damit sie Großfriedrichsburg, Brandenburgs ner 24 bis 25 Taler, Jungen Aber die Gier der Kaufleute nicht Briten oder Holländern in die wichtigsten Kolonialstützpunkt. zwölf bis 14 Taler, Mädchen stürzte das Schiff ins Ver- Hände fiel. In Brest setzte man die Weiter nördlich erwarb man 1686 neun bis zehn Taler. derben. Nach langen Wo- Unglücklichen an Land. die Insel Arguin (heute Maureta- chen der Flaute zerwühlten nien). Den bei weitem größten stürmische Gegenwinde Der Verlust des Schiffes verschlim- Teil der Sklaven erwarben den Atlantik. Die „Friedrich merte die Misere der kurfürstlichen Auf der dänischen Karibikinsel St. sie in Whydah. Der „Ober- Wilhelm“ hatte ein Leck, Kompagnie. Der nüchtern-pietisti- Thomas, unweit Puerto Rico, pachte- Kaufmann“ der „Friedrich Matrosen pumpten Wasser, sche Friedrich Wilhelm I. verkaufte te Brandenburg eine Handelsnieder- Wilhelm“ und der einhei- die Ernährungslage gestal- Brandenburgs Kolonien für wenig lassung, die als Drehscheibe des mische „Mohren-König“ tete sich immer kritischer. Geld an die Niederlande. Damit hat- Sklavenhandels fungierte. Hierher verhandelten über das „Friedrich Wilhelm“: In der Nacht vom 30. zum 31. Ok- Ende Oktober erreichten te diese Episode der kurbrandenbur- transportierten brandenburgische Sklavengeschäft. Der König tober 1693 versank das Schiff nahe der Straße von Gibral- sie endlich die nordwest- gische Geschichte sein Ende gefun- Schiffe Sklaven aus Afrika. Benjamin besaß, so der Schiffsarzt Jo- tar in den Wogen des Atlantiks. Foto: Archiv afrikanische Küste und den.

Das historische Kalenderblatt: 25. April 1864 – Beginn der internationalen Londoner Friedenskonferenz m Deutsch-Dänischen Krieg von Konferenz diskutierten Modellen I1864 (vergleiche Folge 16) war die kam dieses Bismarcks Ideallösung aus den beiden deutschen Groß- Die vertane letzte Chance für die Schleswig-Holstein-Frage am mächten bestehende Allianz ihrem nächsten, da es zumindest die Verei- dänischen Gegner militärisch über- nigung eines Teils der „Up ewig Un- legen. Die größte Gefahr bestand für sonalunion und daß die Vereinigung ständiges Fürstentum“. Ohne das ser für eine preußische Garnison. gedeelten“ mit dem preußischen Preußen und Österreich deshalb mit dem preußischen Staat besser Londoner Protokoll von 1852 und Friedrich, dessen Selbstbewußtsein Staat in Aussicht stellte. darin, daß Dänemark unter den war als ein selbständiges Fürsten- dessen Eingriff von außen in die durch eine vorausgegangene viel- Neutralen Kriegsverbündete fand. tum“. schleswig-holsteinische Erbfolge- versprechende Audienz beim preu- Die Frage war allerdings, wo die Preußens Ministerpräsident Otto v. regelung wäre in Schleswig-Hol- ßischen König Wilhelm I. gestärkt Elbherzogtümer zu teilen seien. Bismarck war deshalb peinlich dar- Da Bismarck es vermeiden wollte, stein nach dem Tode des letzten Ol- war und dem wohl auch österrei- Hier nun wieder zeigte sich der un- auf bedacht, den nichtdeutschen daß Neutrale Preußen für ein mögli- denburgers Friedrich VII. 1863 nicht chischerseits davon abgeraten wor- geheure Pragmatismus des „weißen Großmächten im allgemeinen und ches Scheitern der Konferenz ver- wie in Dänemark Prinz Christian den war, Konzessionen an Preußen Revolutionärs“, der wußte, daß im dem dänemarkfreundlichen Groß- antwortlich machten und mit der aus dem Hause Schleswig-Holstein- zu machen, machte in dem Ge- überwiegenden Teil der Elbherzog- britannien im besonderen möglichst Begründung mangelnder preußi- Sonderburg-Glücksburg, sondern spräch mit Bismarck hinsichtlich tümer die Deutschen die Bevölke- wenig Grund und Anlaß zu einer scher Konzessionsbereitschaft und Erbprinz Friedrich von Augusten- der von diesem gestellten Forderun- rungsmehrheit bildeten. Obwohl militärischen Intervention auf seiten Friedensliebe auf der Seite Däne- burg Herrscher über Schleswig und gen „in allen Punkten Schwierigkei- kein Demokrat, machte sich Bis- Dänemarks zu geben. Nolens volens marks in den Krieg eintraten, instru- Holstein geworden, und so trat der ten“, wie es Preußens Ministerpräsi- marck geschickt die Forderung des reagierte er denn auch positiv, als ierte er die preußische Delegation, Deutsche Bund für ein selbständiges dent formulierte. Kaisers der Franzosen Napoleon III. die Briten zu einer internationalen sich notfalls auch mit der Personal- Schleswig-Holstein unter dem Au- nach dem Selbstbestimmungsrecht Friedenskonferenz in ihre Haupt- union zwischen Dänemark und den gustenburger ein, und auch Öster- Deshalb telegrafierte Bismarck der Völker zu eigen und schlug ein stadt luden, um den Dänen die dro- Elbherzogtümern zufriedenzugeben. reich tat es, nachdem die Personal- dem preußischen Delegierten auf Plebiszit vor. Dieser Vorschlag ver- hende militärische Niederlage zu unionslösung vom Tisch war. der Londoner Konferenz Albrecht fehlte zwar auf der Konferenz in der ersparen. Um diese Lösung für den däni- Graf v. Bernstorff bereits an dem Abstimmung vom 18. Juni 1864 die schen König Christian IX. unattrak- Falls Friedrich eine reelle Chance dem Gespräch mit dem Augusten- Mehrheit, doch schlug nun Großbri- Am 19. März 1864 schlug England tiv zu machen und um die „Up ewig hatte, auf der Londoner Konferenz burger folgenden Tag: „Nach einge- tannien als Alternative einen neu- Verhandlungen auf Basis des Lon- Ungedeelten“ vor erneuten hender Verhandlung mit tralen Schiedsspruch vor. doner Protokolls von 1852 vor. Preu- dänischen Zumutungen wie Erbprinz Augustenburg er- ßen erklärte sich zur Teilnahme an der eiderdänische Novem- In London hätte Dänemark die scheint es mir im speziell Während Bernstorff in der ent- „einer freien Konferenz ohne vorher berverfassung zu schützen, preußischen Interesse gebo- scheidenden Konferenzsitzung vom festgestellte Basis“ bereit, und nach einigte sich Bismarck mit Niederlage im Deutsch-Dänischen ten, die Kandidatur dessel- 22. Juni 1864 erklärte, daß die deut- einer entsprechenden preußischen den Österreichern, ihre ge- ben für jetzt nicht weiter zu schen Mächte bereit seien, wenn Empfehlung tat dies auch Öster- meinsame Zustimmung an Krieg abwenden können fördern, als bereits gesche- auch keinen neutralen Schieds- reich. Am 25. April begann in Lon- folgende Bedingungen zu hen, und, sobald Einwen- spruch, so doch immerhin eine don eine internationale Konferenz knüpfen: „1. Staatliche Selb- dungen gegen dieselbe laut neutrale Vermittlung zu akzeptie- mit dem Ziel, eine friedliche Lösung ständigkeit der unter sich vereinig- die Herzogtümer zugesprochen zu werden, zu erklären, daß der dyna- ren, lehnte sein dänischer Kollege für die Schleswig-Holstein-Frage zu ten Herzogtümer nach Analogie von bekommen, dann verlor er diese stische Teil unserer Vorschläge nicht George Joachim Quaade den engli- finden. Norwegen; 2. gemeinschaftliche spätestens in seiner Unterredung die Hauptsache in denselben ist.“ schen Vorschlag a limine ab. Damit und einheitliche Landesvertre- mit Bismarck am Abend des 1. Juni war auch dieser britische Lösungs- Bereits beim Silvesterpunsch tung der Herzogtümer, 3. Erhebung 1864 in Berlin. In dem Gespräch mit Für die Dänen war ein selbständi- versuch an Dänemark gescheitert. 1863 hatte Preußens Regierungschef Rendsburgs zur Bundesfestung; 4. dem Augustenburger, der Bismarck ges Fürstentum noch unattraktiver Drei Tage später endete mit dem auf im vertrauten Kreise kundgetan, daß Einrichtung eines Schiffahrtskanals schon wegen seiner politisch libera- als ein per Personalunion mit ihnen der Konferenz geschlossenen Waf- ein preußisches Schleswig-Holstein von der Nord- zur Ostsee für große len Gesinnung unsympathisch war, verbundenes Schleswig-Holstein, fenstillstand auch die Konferenz sein Ziel war. Bismarck wäre aller- Schiffahrt; 5. Einrichtung einer forderte der preußische Kabinetts- und so war die Idee eines selbstän- selber. dings nicht der flexible Realpolitiker deutschen Flottenstation an der Ost- chef von einem selbständigen digen Fürstentums unter den Augu- gewesen, der er war, wenn er sich seeküste; 6. Eintritt Schleswigs in Schleswig-Holstein unter Friedrichs stenburgern spätestens seit Anfang Die Verantwortung für das Schei- nicht, je nach Lage, auch mit Kom- den Deutschen Bund; 7. Garantie Herrschaft diverse Zugeständnisse. Juni 1864 ohne Realisierungschan- tern der Londoner Konferenz war promißlösungen zufriedengegeben der Verfassung der Herzogtümer Die Rede war von einer Militärkon- ce. eindeutig. Die Dänen hatten ihre hätte. Er selber sprach bezüglich durch den Bund.“ vention mit Preußen, dem Eintritt in letzte Chance vertan, der drohen- Schleswig und Holstein von einer den preußisch dominierten Zoll- Großbritannien schlug nun eine den Niederlage zu entgehen. Isoliert Klimax, „daß die Personalunion der Wie erhofft, lehnte Dänemark ab. bund, der Überlassung Kiels als Teilung Schleswig-Holsteins vor, um standen sie nun einer militärischen Herzogtümer besser war als das, Damit war die Personalunion vom Bundeshafen sowie der Abtretung Dänemark wenigstens einen Teil der Übermacht gegenüber, der sie sich was existierte, daß ein selbständiges Tisch. Gemäß Bismarcks Klimax eines größeren Gebietes am Kanal Elbherzogtümer zukommen zu las- wenige Monate später geschlagen Fürstentum besser war als die Per- war die nächste Lösung ein „selb- zum Bau sogenannter Kanalschlös- sen. Von den drei auf der Londoner geben mußten. Manuel Ruoff 22_PAZ17 20.04.2004 9:05 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

22 Folge 17 – 24. April 2004 BÜCHER

In der Redaktion Jenseits aller Schleier neu eingetroffen Eindrucksvolle Autobiographie der iranischen Schahgemahlin Farah Diba-Pahlavi it viel Familiensinn und Herz Merzählt Gerda Möhring die n „Erinne- rer Gesellschaft, und vor allem tionen, welche dieser, für sie unver- Die im Buch abgebildeten Fami- außergewöhnliche Geschichte einer rungen“ innerhalb der Familie, war für mich ständliche Haß bei ihr und ihren lienfotos schaffen eine fast persönli- Vertriebenensiedlung. „Willkom- I berichtet ein unerschöpfliches Thema. Der Angehörigen auslöste sowie die che Atmosphäre und einen engen men in Preusuposien“ zeichnet die Farah Diba- Iran war zu diesem Zeitpunkt einer Folgen der Revolution, die das Land Bezug zur Handlung des Buches. von Leid und neuer Hoffnung ge- Pahlavi über der wenigen islamischen Staaten, selbst betrafen. „Das Land war prägten Schicksalswege von Ost- ihr Leben als der der Frau per Gesetz die Gleich- jetzt vollständig gelähmt und droh- Die Intention der Autorin ist es, preußen, Sudeten, Pommern und Ehefrau an berechtigung zubilligte; aber be- te zu kollabieren: Seit dem 26. De- wie sie schreibt, mit diesem Buch Schlesiern nach, die gegen Kriegs- der Seite des kanntlich liegen Welten zwischen zember waren unsere Ölexporte möglichst viele Menschen zu errei- ende in einem Wald zwischen Thü- iranischen Schahs. Die Erzählungen der Theorie und der Anwendung unterbrochen; kein Barrel verließ chen, um ihnen auf diese Weise auf- ringen und Bayern einen Neuan- der Autorin reichen von ihrem, für der Gesetze!“ mehr das Land.“ zeigen zu können, wie es sich da- fang wagen. Die Notgemeinschaft eine Iranerin ihrer Zeit außerge- mals jenseits aller von der Presse in und die Entwicklung ihrer Persön- wöhnlichen Wunsch 1957 in Paris Obwohl Farah Diba-Pahlavi dem Ferner berichtet Farah Diba-Pah- die Welt gesetzten Verleumdungen lichkeiten über die Jahrzehnte bis ein Architekturstudium zu begin- Schah bald nach der Hochzeit einen lavi über ihre Angst um den Schah, und Gerüchte, wirklich zugetragen zur Gegenwart liegen Gerda Möh- nen, über ihre Zeit als Pariser Stu- Sohn und somit einen Thronfolger ihren Ehemann, der zur gleichen hat. ring. Vom sich wandelnden Zeit- dentin bis zu ihrer ersten schicksal- schenkte, war das Glück der beiden Zeit tragischerweise schwer er- geist zwischen sowjetischer Besat- haften Begegnung mit dem Schah nur von kurzer Dauer. So berichtet krankte und die schäbige Art und Ein bewegendes Buch, bei dem es zung und Hippie-Epoche bis zu Reza Pahlavi. die Autorin wie der Versuch ihres Weise, auf die sämtliche Länder ihr dem Leser schwer fallen wird, die- generationsbedingten Gegensätzen Mannes, das Land zu modernisieren und ihren Angehörigen den Aufent- ser gefühlvollen, klugen Frau Farah fängt sie Alltagserinnerungen au- Die weltweit als Märchenhochzeit und zu festigen, fehlschlug und die halt verweigerten. Diba-Pahlavi, der das Schicksal häu- thentisch ein. In teils humorigem, gefeierte Eheschließung des Paares mittlerweile sechsköpfige Familie fig übel mitgespielt hat, etwas ande- teils journalistischem Stil verbindet findet ebenso Erwähnung wie ihr er- 1979 aufgrund der islamistischen Als unglaublich und unmenschlich res als Sympathie und Respekt ent- sie detailreich die Vergangenheit folgreicher Einsatz für die Befreiung Revolution das Land fluchtartig ver- empfindet der Leser die Tatsache, gegenzubringen. A. Ney mit dem Lebensgefühl bis zur der iranischen Frau aus mittelalter- lassen mußte. daß die Familie des Schahs erst Wiedervereinigung. lichen Traditionen, wofür sie der nachdem dieser am Ende eines Lei- Farah Diba-Pahlavi: „Erinnerun- Gerda Möhring: „Willkommen in Schah 1967 aus Anerkennung zur Anschaulich beschreibt sie den densweges sowie vielen Landes- und gen“, Gustav Lübbe Verlag, Bergisch Preusuposien“, Frieling Verlag, Ber- ersten iranischen Kaisergemahlin Haß der Revolutionäre auf den Krankenhauswechseln verstorben Gladbach 2004, geb., zahlr. Abb., lin 2000, broschiert, 254 Seiten, 13 krönte. „Die Rolle der Frau in unse- Schah und seine Familie, die Emo- war, dauerhaft Asyl gewährt wurde. 463 Seiten, 24,90 Euro Euro

ine sehr persönliche Sicht sei- Ener verlorenen Heimat bietet Ulrich Neubert in seinem zweiten Sensibel Ganz schön irre autobiographischen Roman: „Die Lustige Tips für Weltreisende frühen Jahre – I. Aufgewachsen im Zwei gute Reiseführer für Urstromtal“. Die Jugend des Autors Masuren und Litauen er in einer man hoffentlich nicht der Kokosnuß zwischen Zehmensee und Dre- WBuch- im Wege steht, denn weder Schädel- wenzsee, landschaftliche Schön- lüsse, Seen ten, ansprechend- handlung nach basisbruch noch Gehirnerschütte- heiten des ostpreußischen Ober- Fund Wälder sten Restaurants Reiseliteratur rung zählen zu den schönen Ur- landes aber auch die dramatischen bestimmen das und Unterkünften sucht, hat die laubserlebnissen. Umstände der Vertreibung rekapi- Landschaftsbild sowie die Adres- Qual der Wahl. tuliert Neubert mit großer An- von Masuren, sen der Tourist- Will man Rund- Timmerberg, durch seine Reise- strengung. Seine Jugenderinnerun- aber auch von informationszen- uminformationen, mehr Geschichte reportagen für namhafte Zeitungen gen an die Jahre 1927 bis 1945 Litauen. Für diese beiden in den tren, was die Handhabung der Reise- und Kultur oder mehr Restaurant- und Magazine wie Zeit, Spiegel und ergeben ein emotionales Zeugnis letzten Jahren verstärkt in das führer leicht macht. oder Shoppingtips. MarcoPolo, Du- Allegra viel in der Welt herumge- der Heimat voller Lokalkolorit. Blickfeld der Touristen gerückten mont, ADAC, Michelin, Varta, Poly- kommen, weist von A wie Anfänger- Ulrich Neubert: „Die frühen Jahre. Regionen hat der Berliner Trescher Die Autoren Maren Rathke (Ma- glott, Baedecker, um nur die bekann- fehler bis Z wie Zahnarzt auf amü- Erinnerungs-Trilogie. I. Aufgewach- Verlag wirklich gelungene Reise- suren) und Bodo Thöns (Litauen) testen Reiseverlage zu nennen. sante Weise auf so manche skurrilen sen im Urstromtal 1927–1945“, führer herausgebracht. Sensibel haben sich offenbar intensiv mit den Neuerdings mischt auch der kleine Eigenarten von Ländern und ihren Uguseigen Verlag, Berlin 2003, bro- wird hier die Geschichte und die jeweiligen Regionen befaßt und solibro Verlag aus Münster in diesem Bewohnern hin. Bebildert sind seine schiert, 396 Seiten, 24,90 Euro Entwicklung der landschaftlich schaffen es, den Reisefreund mit Bereich mit. Dies allerdings auf ganz Ausführungen mit mehr oder min- sehr attraktiven Gebiete geschil- Land und Leuten vertraut zu ma- besondere Art. Das „Reise ABC“ des der komischen Comiczeichnungen n mühevoller Kleinarbeit rekon- dert, wobei auf alte wie neue Be- chen. Empfehlenswert! R. B. Journalisten Helge Timmerberg ist des zum Besten deutschsprachigen Istruiert hat der Bund für deutsche wohner Masurens und des heute zu nämlich doch ein wenig anders. Comic-Künstler 2002 gewählten Il- Schrift und Sprache zwei Karten Litauen zählenden Memellandes Maren Rathke: „Masuren entdecken Weisheiten wie „Ich würde sagen, lustrators Peter Puck. Heinrich Naberts, die „Die Verbrei- gleichermaßen Rücksicht genom- – Unterwegs im Land der Seen und das Schicksal einer Kokosnuß ist der tung der Deutschen in Europa“ von men wird. Wälder“, Trescher-Reihe Reisen, Fall zu Boden“ scheinen auf den er- Die aus dem „Reise ABC“ zu bezie- 1844–1888 anschaulich machen. Berlin 2004, zahlr. Abb., 287 Seiten, sten Blick nicht wirklich zweckdien- henden Erkenntnisse sind zugege- Heinrich Nabert: „Die Verbreitung Zahlreiche Fotos, teilweise auch in 13,95 Euro lich, wer jedoch schon mal in einer ben nicht so groß, aber ein hin und der Deutschen in Europa Farbe, zeigen die Besonderheiten der Hängematte am Palmenstrand ver- wieder vorkommendes Schmunzeln 1844–1888. Zwei Karten im Maß- Regionen, und Stadtpläne helfen Bodo Thöns: „Litauen entdecken – weilte, versteht möglicherweise sei- ist garantiert. R. Bellano stab 1:2,5 Mio.“, Bund für deutsche dem Besucher dann vor Ort bei der Europas neuer Mittelpunkt im Balti- ne Warnung. Handelt es sich nämlich Schrift und Sprache e.V., Ahlhorn Orientierung. Ein Übersichtskasten kum“, Trescher-Reihe Reisen, Berlin bei der Palme um eine Kokospalme, Helge Timmerberg: „Reise ABC“, so- 2002, broschierter Nachdruck mit am Ende jedes Kapitels nennt die 2004, zahlr. Abb., 384 Seiten, 14,95 so sei gesagt, daß, sollte es zum er- libro, Münster 2004, 21 Cartoons, Begleittext von Wolfgang Hendl- interessantesten Sehenswürdigkei- Euro wähnten Fall zu Boden kommen, 124 Seiten, 8,90 Euro meier, 24 Seiten, 7 Euro

assend zu den besinnlichen PFesten im Frühjahr hat der flei- ßige Heimatdichter Gert O. E. Satt- Ohne alle Schlagworte ler einen umfangreichen Band mit seinen neuesten poetischen Ent- An der Chronologie ihres Werkes ausgerichtete Biographie der Dichterin Agnes Miegel würfen vorgelegt. „Blättertänze im Herbstgesang“ läßt noch einmal gnes Mie- Die Augsburger Germanistin und Agnes Miegels in thematischen Ka- Miegel, sondern in der gesamten die farbenfrohen Impressionen des Agels be- Vorsitzende der Agnes-Miegel-Ge- piteln unter ganz anderen als den Literatur immer wieder in vielfälti- vergangenen Jahres Revue passie- kanntestes Ge- sellschaft kann derzeit als die bisher üblichen, an der Chronolo- gen Abwandlungen verwandt wur- ren und versteht sich bewußt als dicht war „Die deutsche Agnes-Miegel-Expertin gie des Schaffens ausgerichteten den. eine Sammlung „Lieder und Ge- Frauen von gelten, schon ihre Dissertation be- Gesichtspunkten dar. Gerade dieser dichte für Feierstunden“. In ein- Nidden“, noch faßte sich mit der ostpreußischen Ansatz bringt dem Leser das Ge- Fast zwangsläufig gelangt der Le- gängiger Form setzt sich sein neue- vor zwei, drei Dichterin. samtwerk der Dichterin auf ganz ser des Buches „Agnes Miegel. Le- stes lyrisches Schaffen mit der Jahrzehnten neue Weise nahe und erschließt ben und Werk“ zu großem Respekt einfachen Schönheit alltäglicher kannte es fast jedes Schulkind in Die Idee zu diesem Band ent- auch dem Miegel-Kenner bisher vor dem erstaunlichen, fast aus- Phänomene auseinander. „Große der Bundesrepublik, und seine sprang aus der vielfältigen Vor- nicht Gekanntes aus Leben und schließlich selbst angeeigneten Wolkenfelder, grau mit Silberrand, Schöpferin war zumindest als be- tragstätigkeit der Autorin, die im- Werk der Dichterin. Wissen der Dichterin und Poetin. zieh’n in Himmelsweiten über deutende Balladendichterin in al- mer öfter die Anregung hörte, ihre Die Palette ihrer Kenntnisse reicht Meer und Land“, heißt es bei- len Schulbüchern präsent. Arbeiten doch größeren Kreisen in Fast beiläufig gelingt Marianne von der antiken Mythologie bis hin spielsweise in seinem Gedicht einem Buch vorzustellen. Entstan- Kopp gerade in den Themenkapi- zu umfassenden Wissen über Ge- „Metamorphose“. Die Vertonungen Das ist heute anders, Agnes Mie- den ist weit mehr als eine Samm- teln der Nachweis, daß Agnes Mie- schichte, Kultur und Geographie einiger Werke durch Siegfried Bur- gel geriet mehr und mehr in Ver- lung von Aufsätzen und Einzel- gel sich keineswegs nur mit ost- ihrer Heimat, so daß sie als wan- ger lassen Sattlers Poesie auch mu- gessenheit, unter dem Namen untersuchungen, sondern ein Buch preußischen Themen befaßte, delnde ostpreußische Enzyklopä- sikalisch zu einem Erlebnis der be- „Mutter Ostpreußen“ wurde sie aus einem Guß. sondern ihre Motive vielfach in die galt. sonderen Art werden. SV weithin als reine Heimatdichterin ganz anderen Bereichen fand. Der Gert O. E. Sattler: „Blättertänze im abgetan, selbst die Germanistik Eine umfassende Würdigung des Bogen reichte von der Antike bis Wer dieses obendrein fesselnd ge- Herbstgesang. Erntedankfest, Aller- schenkte ihr kaum noch Beach- Werkes verspricht der Husum Ver- hin zu Stoffen aus dem Orient, wie schriebene Buch liest, erfährt also heiligen, Volkstrauertag – Lieder tung. Von der breiten Fächerung lag in seiner Ankündigung, und tat- sie in einigen Märchen vorkom- viel über Ostpreußens große Dichte- und Gedichte für Feierstunden“, des Gesamtwerkes der Stimme sächlich gelingt es Marianne Kopp, men. Immer wieder führt die Auto- rin und wird auf Agnes Miegel neu- Rügenstraße 86, 45665 Reckling- Ostpreußens, zu dem nicht nur ein Bild der Dichterin zu entwer- rin auch vordergründig rein ost- gierig werden. Marianne Kopps Ver- hausen, broschiert, zahlr. Abb.,131 Balladen und Lyrisches, sondern fen, das jenseits aller Schlagworte preußische Themen Agnes Miegels dienst ist es, den Leser anzuregen, Seiten, 11 Euro auch Erzählendes gehörte, ist einer wie Nazidichterin, aber auch über zu den ihnen zugrunde liegenden sich Agnes Miegels Werk auf neuen größeren Öffentlichkeit kaum noch allen Kategorisierungen wie Hei- klassischen Motiven zurück wie im Wegen mit neuen Sichtweisen zu er- etwas bekannt. Das zu ändern hat matdichterin oder Balladendichte- Kapitel über die Webkunst. Dabei schließen. Brigitte Jäger-Dabek Alle Bücher sind über den PMD, sich Marianne Kopp mit ihrem rin steht. gelingt es der Literaturwissen- passend zum 125. Geburtstag der schaftlerin Marianne Kopp ganz Marianne Kopp: „Agnes Miegel. Le- Parkallee 84/86, Dichterim im Husum Verlag er- Dabei verläßt die Autorin in ihrer nebenbei, dem Leser einen Blick ben und Werk“, Husum Verlag, Hu- 20144 Hamburg, Telefon schienenen Buch „Agnes Miegel. Darstellung das Format einer rei- auf Symbole und Motive zu er- sum 2004, zahlr. Abb., broschiert, 0 40/41 40 08 27, zu beziehen. Leben und Werk“ zum Ziel gesetzt. nen Biographie und stellt das Werk schließen, die nicht nur bei Agnes 128 Seiten, 6,95 Euro Anzeige Die Neue von BernStein

Gloria + Halleluja Barbara Ewert-Köhn Artur Kalkenings BernStein trägt in seiner ihm eigenen Bitteres Brot Das Inferno Art 15 christliche Lieder vor. Die Autorin schildert ihre ein- Ostpreußen … Bewegt durch den Tod meines Vaters schneidenden Fluchterlebnisse, so haben mich die Fragen von Leben und beispielsweise den Hungertod des Eine erschütternde, Tod und dem Leben nach dem Tod stark kleinen Bruders und die Vergewal- authentische beschäftigt … tigungen ihrer Mutter, aber auch die Geschichte, die das … und finden vielleicht auch in diesen völlige Mittellosigkeit als Flüchtlin- Grauen des ge in Mitteldeutschland sowie die Liedern Trost und Hilfe … neue Heirat ihrer Mutter mit einem Krieges und das (Zitat BernStein) Alkoholiker und die daraus resul- Schicksal der CD 14,95 € tierenden Probleme spricht sie offen Menschen aus an. Gefühlvoll entwirft sie ein ein- Ostpreußen nicht dringliches Bild des Schreckens die- vergessen läßt. ser nahen deutschen Vergangenheit. Ralf Schröder Waldemar Legarth Kart., 156 S. 12,73 € NEU Hurtigruten Von Memel nach Jügesheim Kart., 218 S. 14,80 € Der Autor, renommierter Rei- Die Lebensgeschichte eines Ostpreußen Werner H. Krause Wibke Bruhns sejournalist und Norwegen- Kart., 179 S. 13,80 € Kosaken und Meines Vaters Land Kenner, hat von seinen Fahr- Wehrmacht Am 26. August 1944 wird der ten mit den Hurtigruten- Das Buch zur Serie im ZDF Abwehroffizier Hans Georg Schiffen herrliche Fotos mit- Der Freiheitskampf Klamroth wegen Hochverrats gebracht und berichtet in sei- eines Volkes hingerichtet. Jahrzehnte später nem Text von der „schönsten Dieses Buch behandelt sieht seine jüngste Tochter in ei- Seereise der Welt“ – von al- das Schicksal derjeni- ner Fernsehdokumentation über gen Kosaken, die wäh- den 20. Juli Bilder ihres Vaters – ten Hansestädten, den tiefen Fjorden Norwegens und der einmali- aufgenommen während des gen Natur im Land der Mitternachtssonne. rend des II. Weltkrieges auf deutscher Seite ge- Prozesses im Volksgerichtshof. Geb., 144 S. 22,90 € gen ihre Unterdrük- Ein Anblick, der Wibke Bruhns kung durch das System nicht mehr losläßt. Wer war die- Horst Afheldt Stalins kämpften. ser Mann, den sie kaum kannte, Wirtschaft, die arm macht der fremde Vater, der ihr plötz- Geb., 320 S. 29,90 € lich so nah ist? Die lange Suche Wirtschaft nach seiner, ja auch ihrer eigenen ist kein Geschichte führt sie zurück in die Vergangenheit. Selbst- Geb., 385 S. 22,00 € zweck. Donnerwetter! Wem Peter Hoffmann Da hab’‚ ich mich Claus Schenk Graf von dient sie? Peter Arens umsonst besoffen Allen, wie Der Weg aus der Finsternis Dichteranekdoten von Stauffenberg und seine es Erhard, Europa im Mittelalter Ovid bis Grass der Vater Brüder Aberglaube, Pest und Inquisition – gewähren Einblicke Der Autor zeichnet den Lebens- der die Schrecken des „finsteren Zeital- sozialen hinter die Kulissen des weg des Claus Schenk Graf von ters“ sind nur die halbe Wahrheit Literaturbetriebs. Stauffenberg nach, der 1944 als Markt- über das Mittelalter. Der Autor be- Führer des Umsturzversuchs wirt- schreibt in seinem packenden Buch Geb., 245 S. 12,00 € gegen Hitler erschossen wurde. vor allem die Glanzseiten der faszi- schaft, Dem Historiker ist es nach lang- Peter Richter wollte? nierenden Epoche. Geb., 400 S. 24,00 € jährigen Forschungen gelungen, Blühende Landschaften Wenigen, Hunderte verschollen geglaub- Kennst du das Land, wo „die Pro- wie es heute der Fall ist? Brauchen wir ter Briefe und andere Dokumen- eine neue Wirtschaftsordnung, die Kerstin Froese / te aufzuspüren und für diesen jektionen blühen“? Peter Richter nicht auf Kosten der Gesellschaft geht, R. Scholzen Band auszuwerten. hat es kennengelernt, von vielen und gibt es dafür erfolgversprechen- GSG 9 Kart. Sonderausgabe, 672 S. Seiten, „links wie rechts, hoch- de Modelle? Der Autor zeigt, daß wir 16,90 € deutsch wie sächsisch“. Blühen- Die GSG 9 gewährt uns die Verarmung des ökonomischen Einblicke in Bereiche, David Cohen de Landschaften berichtet auf Denkens nicht länger leisten können, die bisher der vergnügliche Weise von diesen daß es an der Zeit ist, Wirtschaftsmo- Allgemeinheit DIANA Feldforschungen. delle wieder „gesellschaftsfähig“ zu verwehrt blieben: Tod einer Göttin Geb., 272 S. 17,90 € machen. Geb., 256 S. 19,90 € umfassende Informa- tionen über die Die Wahrheit über vielfältige Ausbil- ihre letzten Stunden, dung, den täglichen eine packende Dienst und die Spurensuche. Einsätze TB, 398 S. 12,90 € Geb. 32,00 €

Klaus Rainer Röhl Linke Lebenslügen Der Autor richtet seinen Zorn gegen den Mythos 68 und alles, was die Bewegung hervorgebracht hat: „Verirrungen und Verwirrungen, Schaden, Defizite und Defekte, individuell für jeden einzelnen und für die Gesell- schaft als Ganzes.“ Geb., 206 S. 19,90 €

Reinhard Scholzen KSK Reinhard Scholzen SEK Das Kommando Spezialkräfte der Spezialeinsatzkommandos der Bundeswehr deutschen Polizei Schon heute gehört das erst vor weni- gen Jahren aufgestellte deutsche Kom- Sie bilden die Elite der deutschen mando Spezialkräfte (KSK) zu den Polizei und kommen bei Banküber- besten militärischen Sonderverbänden fällen und Geiselnahmen, gegen der Welt. Aus Sicherheitsgründen Schwerstkriminelle und Terroristen drang über Auslese, Ausbildung und zum Einsatz. Sie verschwinden nach Al Franken Kapitale Lügner Einsätze des geheimnisumwitterten Erfüllung ihres Auftrages ebenso Die amerikanische Rechte hat eine Sonderverbandes bisher nur wenig an schnell, wie sie auftauchten. Rhetorik entwickelt, die Moral und die Öffentlichkeit. Geb. 29,90 € Geb. 26,00 € Wahrheit scheinbar für sich ge- pachtet hat. Statt auf Argumente setzt sie auf ruppige Anwürfe, die Lutz „Lest dieses die Lüge zum politischen Stilmit- Hachmeister tel erhoben haben. Nicht nur die Schleyer Buch und weint!“ führenden Köpfe der rechten Me- dien haben sich dieser Methode Eine deutsche Michael Moore Geschichte verschrieben, sondern auch der Präsident und seine Mannschaft. Al Der Autor Molly Ivins / Franken setzt an zu einem brillanten Michael Moore Querschüsse erzählt von Lou Dubose Gegenangriff. Seine Waffen sind Bitterböse, nie politically correct A. Dittert /Fritz F. Pleitgen einem Mann, penibelste Recherche, scharfzüngi- Erich Schaake und unfair nach allen Seiten nimmt dessen Bush- ger Witz und geschliffene Satire. Der stille Bug Der nächste Wahlkampf wird für Condoleezza Rice er aufs Korn, was den „Stupid Werdegang Feuer White Men“ heilig ist: die Emanzi- Reise durch ein zerrissenes Land Sie, Mr. Bush, nicht einfach werden! Die Frau an der Spitze der Macht und tragisches pation der Schwarzen und der Frau- Die Autoren führen den Leser in eine Die Gier der Kart., 414 S. 15,00 € Die Biographie über den ungewöhn- Welt, die lange vergessen war und Ende über das en, den Kongreß genauso wie das Superreichen lichen Aufstieg, Leben und Leitmo- durch die Erweiterung und das Zu- individuelle Amt des Präsidenten der USA – und – Amerika tiv der hochintelligenten Frau im vor allem und immer wieder die sammenwirken Europas nun wieder Schicksal hinaus die Geschichte Zentrum der Weltmacht USA. in unseren Blick rückt. unter George großen Konzerne. eines Zeitalters widerspiegelt. Geb., 272 S. 22,90 € Kart., 313 S. 12,90 € Geb., 247 S. 19,90 € W. Bush Kart., 331 S. 18,00 € Geb., 447 S. 24,90 € Bitte Bestellschein ausfüllen und senden an: Parkallee 86 · 20144 Hamburg · Telefax040 / 41 40 08 58 · Telefon 040 / 41 40 08 27 E-Mail: [email protected] · Internet: www.preussischer-mediendienst.de

Menge Titel Preis

Clyde Prestowitz Schurkenstaat Das Bild der USA wird zusehends unansehnlicher. Ob es um militäri- Lieferung gegen Rechnung, Versandkostenpauschale € 4,– / Auslandslieferung gegen Vorkasse, es werden die tatsächlich sche, wirtschaftliche oder ökologi- entstehenden Portogebühren berechnet. Videofilme, CDs, DVDs und MCs sind vom Umtausch ausgeschlossen. sche Belange geht: Die Amerikaner scheinen zu machen, was sie wollen, Kristina Boriesson Eric Frey Zensor USA Schwarzbuch USA und wem das nicht gefällt, der hat Vorname: Name: Die USA präsentieren sich stets als de- Der Autor dokumentiert zum er- eben Pech gehabt. Im Streit liegt mokratische Weltpolizei, die für die sten Mal alle Sünden und Verbre- Amerika aber nicht nur mit der Welt, Straße, Nr.: Werte der freien Demokratie kämpft. chen amerikanischer Politik, nicht sondern auch mit sich selbst. Der Doch in Wirklichkeit herrschen andere nur auf der Bühne der Weltpoli- Autor zeigt, wie Amerika die Welt Gesetze. Dieses Buch zeigt, die Presse- tik und Weltwirtschaft, sondern enttäuscht, indem es sich über seine PLZ, Ort: Telefon: freiheit, eines der wichtigsten Grund- auch gegen die Bürger im eigenen wahren Interessen täuscht und seine rechte jeder Demokratie, ist in Gefahr. Land. Ideale verrät. Ort, Datum: Unterschrift: 17/2004 Geb., 430 S. 24,90 € Geb., 496 S. 24,90 € Geb., 367 S. 24,90 € 24_PAZ17 20.04.2004 17:54 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

24 Folge 17 – 24. April 2004 PANORAMA

Quer durchs Beet Zitate

Klamme Scheichs Findet Olympia 2012 in Deutsch- land statt? Der Präsident des Interna- er wohlhabende Patient saudi- tionalen Olympischen Komitees, Darabischer Herkunft war bis vor Jacques Rogge, räumte am 19. April kurzem der Traum deutscher Klini- Leipzig gute Chancen ein: ken und Apotheken. Klinik-Tou- rismus war lange Zeit ein lukrati- „Die Bewerbung ist gut durchdacht. ves Geschäft, besonders mit den Ich glaube, mit dem Konzept, was Saudis, die im eigenen Land eine nur man sich hier erdacht hat, ist es auf je- lückenhafte und oft schlechte Ge- den Fall möglich.“ sundheitsversorgung haben. Wohlge- merkt: war, denn seit März 2003 Moderator Karl Moik sagte zu Pa- zahlt die sonst großzügig für die Un- trick Lindner am 17. April live im kosten bei Behandlungen in Musikantenstadl der ARD etwas über Deutschland aufgekommene Stiftung die Italiener, das ihm später leid tat: „Medizinisches Aufsichtsbüro des saudischen Königshauses“ offenbar „Ich lade dich ein nach Wien, ins nicht mehr. Laut Bericht des Nach- frühlingshafte Wien. Und was machst richtenmagazins Focus vom 19. April du? Du singst von den Spaghetti-Fres- stehen inzwischen bei europäischen sern.“ Gläubigern circa 20 Millionen Euro Schulden aus, die saudische Patien- Als wolle er sich selbst und seinem ten hinterlassen haben und die nun neuen Botschafter im Irak Mut zure- schwer einzutreiben sind. Dank der den, stellte US-Präsident George W. Vermittlungsdienste der saudischen Bush am 19. April John Negroponte Botschaften werden jährlich Hunder- mit folgenden Worten vor: te Patienten vermittelt – dies dürfte nun schwieriger werden. „Ich habe keine Zweifel, daß er da- mit umgehen kann. Ich habe keine Zweifel, daß er sehr gute Arbeit lei- Diktaturgeschäfte »Bedaure! Sie sind der letzte Einwohner« Zeichnung: Götz Wiedenroth sten wird. Und ich habe keine Zwei- fel, daß der Irak frei und demokra- ammer und Zirkel – einst Symbo- tisch und friedlich sein wird.“ Hle sozialistischer Willkür und DDR-Staatsherrlichkeit – sind wieder- Sabine Dardenne, Opfer des in Bel- entdeckt worden. In trendigen Läden gien angeklagten mutmaßlichen Mör- kann man es bekommen, das T-Shirt ders Marc Dutroux bewahrte trotz mit dem DDR-Wappen. Ganz kapitali- Größter Flop aller Zeiten der Ausführungen ihres Peinigers am stisch kaltschnäuzig ließ sich laut Be- 20. April vor Gericht die Fassung: richt der Süddeutschen Zeitung der Der Medien-Rückblick mit Hans-Jürgen MAHLITZ Karlsruher Markenhändler Manfred „Können wir ihn nicht bitten, den Jansen für 300 Euro die Embleme der nser Medien-Rückblick reicht den Titel „Der größte Schwindel als „Win-Win-Situation“ für Mund zu halten?“ Diktatur beim Deutschen Patentamt si- Udiesmal besonders weit zurück: aller Zeiten“. Deutschland zu bejubeln. Ähnlich chern. Die Beschwerde der Witwe des Genau 20 Jahre ist es her, seit der auch Ex-Außenminister Hans- Zum Thema „Generation Flop“ Künstlers, der in den 40er Jahren das damalige Stern-Chefredakteur Peter rößter Schwindel aller Zeiten – Dietrich Genscher: Die Geschichte äußerte sich Christiane Wald, Ausbil- Emblem schuf, hat kaum Aussicht auf Koch stolz verkündete: „Die Ge- Gso sehen viele Bürger inzwi- habe gezeigt, daß „die Europäische dungsleiterin bei der Kaufhauskette Erfolg. Es ist wohl nur eine Frage der schichte des Dritten Reiches wird in schen auch das Projekt „Aufbau Union bislang von jeder Erweite- Peek & Cloppenburg, im Focus vom Zeit, bis Stasi-T-Shirts legal verkauft weiten Teilen neu geschrieben wer- Ost“. Nachdem der sächsische Re- rung profitiert hat, politisch und 19. April: werden. Die Rechte am Stasi-Emblem den müsssen.“ Nicht einmal zwei gierungschef Georg Milbradt (CDU) wirtschaftlich“. Mag sein, aber ob soll Jansen schon besitzen. Wochen später sah alles wieder an- und der einstige Hamburger Regie- das auch bei den jetzt anstehenden „Real- und Hauptschüler können ders aus: Die Geschichte der Nan- rungschef Klaus von Dohnanyi und künftigen Erweiterungen so sich häufig nicht benehmen. Die mei- nen-Illustrierten mußte neu ge- (SPD) in verblüffend ähnlichen sein wird, darf denn doch angezwei- sten Abiturienten sind okay.“ Personalien schrieben – beziehungsweise um Grundsatzpapieren die zahlreichen felt werden. ein gewichtiges und nicht gerade Pleiten und Pannen beim Aufbau Die Gewerkschaft der Polizei be- ruhmreiches Kapitel ergänzt – wer- Mitteldeutschlands kritisiert hatten, Ministerpräsident Milbradt hinge- fürchtet in der Aprilausgabe ihrer Die Abgabe kommt den. Bis heute können die Kollegen nahm sich nun auch die „Mutter al- gen sprach vom Osten der Bundes- Zeitschrift Deutsche Polizei eine vom Hamburger Baumwall sich rüh- ler Polit-Talk-Shows“ des Themas an. republik, also von Mitteldeutsch- deutliche Zunahme der Geldfäl- ir werden im men, wenn schon nicht die größte „Entscheidet sich Deutschlands Zu- land, dessen Probleme er auch in schungen im Zusammenhang mit der WHerbst ein zeitgeschichtliche Sensation, so kunft im Osten?“ fragten sich Sabi- den Kontext der aktuellen europäi- EU-Erweiterung: Gesetz haben“, doch den spektakulärsten journali- ne Christiansens Gäste, waren sich schen Entwicklungen zu stellen ver- verkündete am 19. stischen Flop aller Zeiten geliefert aber nicht ganz einig, wie sie diese suchte. „Und mit Blick auf die EU-Erweite- April SPD-Chef zu haben. Frage konkret verstehen sollten. rung bricht manchem der Angst- Franz Müntefering eitaus besser als bei Christian- schweiß aus. Fakt ist, die Fälschungen zum Thema Aus- Nannen & Co. hatten sich von Günter Verheugen zum Beispiel Wsen gelang ihm dies einen TV- sind laut Europäischer Zentralbank bildungsplatzab- dem listigen Fälscher Kujau 60 meinte mit „Osten“ offenkundig al- Abend später beim NDR-„Talk vor im vergangenen Jahr wieder gestie- gabe. Schon im kunstlederne Tagebuchkladden an- les, was jenseits der vor 14 Jahren Mitternacht“. Das lag wohl auch gen, sie werden immer raffinierter, Mai soll die Abga- drehen lassen, für knapp zehn Mil- von der Regierung Kohl festge- daran, daß ihm mit von Dohnanyi aber auch relativ simple Fälschungen beregelung im Bundestag beschlos- lionen DM. Das Geld war echt, die schriebenen Oder-Neiße-Grenze ein ebenso kompetenter wie elo- kommen in Umlauf. Und die Hoch- sen und an den Bundesrat weiter- Tagebücher nicht. Statt Adolf Hitler liegt und in diesen Tagen der EU quenter Geprächspartner gegen- burgen der Fälscherwerkstätten lie- gegeben sein. Der Parteirat als hatte der fleißige Kalligraph Kujau beitritt. Als Brüsseler Erweiterungs- übersaß. So entwickelte sich zum gen in Osteuropa. Surfen wir auf einer offizielle interne Beratungsinstanz Seite um Seite mit Thema „Milliarden- Falschgeldwoge?“ steht offenbar hinter Müntefering. Banalitäten gefüllt, grab Ostdeutschland So „konstruktiv“, wie die Sozialde- zwei Jahre lang den – Haben wir umsonst Laut Meldung der Nachrichten- mokraten zu glauben scheinen, ist Stern-Reporter Hei- gezahlt?“ eine leb- agentur dpa vom 20. April drohen die Zwangsabgabe jedoch nicht: Die demann damit belie- hafte, für den Zu- deutschen Gemeinden enorme Bela- SPD könnte sie Stimmen kosten, fert, ihm die aben- schauer recht infor- stungen durch die Zusammenlegung wenn am Ende weniger statt mehr teuerlichsten Phan- mative und von von Arbeitslosen- und Sozialhilfe: Ausbildungsplätze entstehen. tastereien über an- Hans-Jürgen Börner gebliche Quellen hanseatisch-diszipli- „Wenn das Reformpaket ,Hartz IV‘ und Fundorte aufge- niert geführte Ge- Anfang 2005 wie geplant in Kraft tritt, Neuer Tiefpunkt tischt. Und nie waren sprächsrunde, zu de- werden laut dem Deutschen Städtetag die arroganten Mei- ren hohem Niveau bundesweit die Kommunen mit fünf usgerechnet nungsmacher auf die übrigens auch der Milliarden Euro zusätzlich belastet.“ Aam Vorabend Idee gekommen, daß grüne Städtebaumi- der EU-Mitglied- da etwas faul sein nister und Stellver- schaft habe ein könnte. tretende Minister- Mehr Entspannungspolitik! Großteil der tsche- Sabine Christiansen und ihre Gäste: Ministerpräsident Milbradt, Han- präsident von NRW, chischen Politik ih- Das Erstaunlichste: delsblatt-Chefredakteur Ziesemer, Ex-Außenminister Genscher, der slo- Michael Vesper, Be- Schorsch ist wahrlich keine Leuchte, re „Zukunftsfähig- Trotz dieser einmali- wakische Staatspräsident Schuster, EU-Erweiterungskommissar Ver- achtenswertes beizu- dennoch liegt genau in dem, keit verspielt“, gen Blamage konnte heugen und der Journalist Ulfkotte (von links). Foto: ARD tragen wußte. was er außer Grips noch bräuchte, kritisierte Bernd das Blatt den größten sein und unser Hauptproblem: Posselt, CSU-Abge- Teil seiner Lesergemeinde treu bei kommissar und deutscher Sozial- Ansonsten bestätigte sich wieder ordneter im Europaparlament, die ak- der Stange halten – wer nur das demokrat fiel ihm leider nicht viel einmal, daß die Dritten Programme Statt der Kondoliese wäre tuelle Haltung des tschechischen Par- wahrnehmen will, was er schon im- Gescheiteres ein, als diesen Vorgang in Sachen politischer Bildung ARD eine Praktikantin gut – laments zu den Benesch-Dekreten. mer für die Wahrheit gehalten hat, und ZDF durchaus den Rang ablau- wetten, auf dem Feld der Ehre Die deutschen Sozialdemokraten hat- läßt sich durch gelegentliche Un- fen können – man denke nur an Ur- flösse längst nicht so viel Blut! ten bezeichnenderweise geschwiegen wahrheiten nicht irritieren. Hans Heckel macht zur Zeit Ur- sula Hellers „Münchner Runde“ im und somit, so Posselts Vorwurf, durch laub, fernab von den Aufge- Bayerischen Fernsehen. Bill, der letzte Monikaner, ihr Desinteresse die rückwärtsge- Die Jahrhundert-Blamage hat regtheiten deutscher und hat es deutlich demonstriert – wandte „Heiligsprechung des tsche- immerhin den Stoff für einen recht internationaler Politik. Daher Die Beiträge der privaten TV-An- Schorsch, sag bist du ein Primaner, choslowakischen Vertreiber-Präsiden- unterhaltsamen Film („Schtonk“ mit erscheint statt seines an dieser bieter sollte man in diesem Zu- der für so was sich geniert? ten Edvard Benesch“ durch ein neues Uwe Ochsenknecht) abgegeben. Stelle gewohnten politischen sammenhang allerdings gnädig ver- Gesetz noch unterstützt – ein Tief- Und pünktlich zum 20jährigen Jubi- Wochenrückblicks in den näch- schweigen. Mit Günther Jauchs Kennst doch das ovale Zimmer – punkt in den deutsch-tschechischen läum brachte der NDR im Dritten sten Ausgaben ein Blick zurück kniffeligen Quizfragen ist jedenfalls ist bewährt und wahrt den Schein Beziehungen, gewiß. Eine öffentliche Programm eine sehenswerte TV-Do- in die Medien – manchmal, mein Bedarf an werbefinanziertem – also auf und steck nicht immer Debatte dazu in Deutschland – Fehl- kumentation. Mit dem wenig aber nicht immer im Zorn. Fernsehvergnügen vollauf befrie- andernorts die Nase rein! anzeige. schmeichelhaften, aber zutreffen- digt. Pannonicus