DER SPIEGEL Jahrgang 2002 Heft 36
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Werbeseite Werbeseite DAS DEUTSCHE NACHRICHTEN-MAGAZIN Hausmitteilung 2. September 2002 Betr.: Titel, Kohl, Vergès in Jahr ist es her, dass Terroristen zwei entführte Passagiermaschinen in die Tür- Eme des World Trade Center steuerten, ein weiteres Flugzeug ins Pentagon jagten und eine vierte gekidnappte Maschine in Pennsylvania abstürzte. Der 11. September 2001 hat die Welt verändert. Wie sehr, beschreibt der SPIEGEL in einer aktuellen Serie. Niemals mehr würden sich Amerikaner wieder so sicher fühlen wie vor jenem Tag im September, so US-Sicherheitsberaterin Condoleezza Rice, 47, im SPIEGEL-Gespräch mit den Redakteuren Stefan Aust, Hans Hoyng und Gerhard Spörl. Gefahr drohe STEFAN ZAKLIN / APIX ZAKLIN STEFAN RONALD FROMMANN RONALD Hoyng, Aust, Spörl, Rice in Washington, Meyer mit Unterlagen der Islam AG jedoch nicht nur den USA: „Die Terroristen hassen auch Berlin“ (Seite 104). In Ham- burg hatten sie ihre Keimzelle. Mohammed Atta, einer der Todespiloten, hat hier ge- lebt und studiert, Mitkämpfer rekrutiert und auf den Terror eingeschworen. Schon un- mittelbar nach den Anschlägen fanden SPIEGEL-Redakteure Spuren der Täter in der Hansestadt. Seither sprachen sie immer wieder mit Ermittlern, Zeugen und Ausstei- gern, wühlten sich durch Aktenberge und Protokolle. Besonders hilfreich war ein Fun- dus von Unterlagen der Islam AG, den SPIEGEL-Redakteurin Cordula Meyer, 31, jetzt in einem Schrank an der TU Harburg entdeckte: sechs Umzugskartons mit Notizen, Telefonnummern, Visitenkarten, Zeitschriften und Tonbandkassetten. Bei ihren Recherchen stießen die Redakteure auch auf ein Foto. Es zeigt Mohammed Atta am Strand von Büsum, neben sich eine „Bild am Sonntag“ vom 16. August 1992 (Seite 92). isweilen werden Journalisten auch zufällig Zeugen bemerkenswerter Äußerungen: BSo ging es am vergangenen Donnerstag den SPIEGEL-Redakteuren Christian Rei- ermann, 40, und Christoph Schult, 30, als sie nach der Debatte zur Flutkatastrophe im Reichstags-Restaurant zu Mittag aßen. Ihre Aufmerksamkeit erregte dabei auch ein prominenter Zeitgenosse, Alt-Bundeskanzler Helmut Kohl, der im Kreise von vier Abgeordneten am Nebentisch speiste. Als Kohl SPD-Bundestagspräsident Wolfgang Thierse erblickte, sagte er zur Verblüffung der SPIEGEL-Kollegen unüberhörbar: „Das ist der schlimmste Präsident seit Hermann Göring.“ Kommentieren wollte der Alt-Kanzler das später nicht (Seite 17). er Pariser Anwalt Jacques Vergès, 78, hat eine seltsame Beziehung zu monströ- Dsen Verbrechern. Menschenschlächter wie den kambodschanischen Steinzeit- kommunisten Pol Pot zählte er zu seinen Freunden, vor Gericht vertritt Vergès am liebs- ten Diktatoren. Auch Nazi-Größen wie Klaus Barbie gehörten zu seinen Klienten – ein Advocatus Diaboli, bei dem nicht ganz klar ist, auf welcher Seite er steht. SPIEGEL- Reporter Alexander Smoltczyk, 43, hat den Juristen in Paris besucht und einen glän- zenden Rhetoriker erlebt. „Als Meister des Wortes gelingt es ihm, jede Gewissheit zu hinterfragen“, so Smoltczyk, für den die Grenze der Faszination beim Thema Srebre- nica erreicht war: „Ich habe in Bosnien selbst zu viel Grauen gesehen, um juristischen Spitzfindigkeiten bei der Schuldfrage noch etwas abgewinnen zu können“ (Seite 64). Im Internet: www.spiegel.de der spiegel 36/2002 3 Werbeseite Werbeseite Werbeseite Werbeseite In diesem Heft Titel Die neue Welt nach dem 11. September ........... 92 Saudi-Arabien wird zum Sicherheitsrisiko ....... 96 Wahlkampf mit der Kriegsgefahr Seite 20 SPIEGEL-Gespräch mit George W. Bushs Sicherheitsberaterin Condoleezza Rice über den Bei keinem Thema bekommt Kampf gegen den Terror und Saddam Hussein ... 104 Gerhard Schröder im Wahl- Neue Ermittlungsergebnisse zeigen, kampf so viel Applaus wie bei wie die Hamburger Terrorzelle funktionierte ... 110 der Absage an einen Krieg ge- gen den irakischen Diktator Deutschland Saddam Hussein. Vor allem die Panorama: Kohl beleidigt Thierse / martialische Rede des US-Vize- Mehr Kompetenzen für Generalinspekteur / präsidenten Dick Cheney erwies Neuer NPD-V-Mann enttarnt ............................ 17 sich als Wahlkampfhilfe für den Außenpolitik: US-Drohungen gegen den Irak passen den rot-grünen Wahlkämpfern Kanzler, auch Herausforderer ins Konzept ...................................................... 20 Edmund Stoiber wetterte nun Wahlkampf: Außenminister Joschka Fischer gegen „Alleingänge“ der politi- wirbt vor allem für sich selbst .......................... 24 schen und militärischen Super- Hochwasser: Politiker-Streit bremst macht. Zwischen den europäi- die Auszahlung der Hilfsgelder ........................ 28 schen Hauptstädten und Wa- Rechtsanwälte und Strafermittler suchen shington wächst die Distanz, nach Verantwortlichen für Millionenschäden .... 29 PRESS (L.); GRABKA/ACTION THOMAS (R.) IMAGES AL-RUBAYYH/GETTY TAHA doch die Amerikaner zeigen sich Hamburg: Senator Schill gefährdet Schröder, Stoiber Pro-Saddam-Aufmarsch von Kritik wenig beeindruckt. die Koalition ..................................................... 31 Demoskopie: Die geheimnisvollen Methoden der Meinungsforscher ....................................... 36 Union: SPIEGEL-Gespräch mit Kanzlerkandidat Edmund Stoiber über Kriegspläne, Koalitionen und Steuerreform ..... 40 Zitterpartie bei der PDS Seite 46 PDS: Eine Hand voll Direktkandidaten könnte Von einer Hand voll meist unbekannter Sozialisten könnte abhängen, wer Deutschland über die Zukunft der Republik entscheiden ..... 46 demnächst regiert. Denn nach jüngsten Umfragen scheitert die PDS womöglich an der Strafvollzug: Wie in Thüringer Haft ein Fünfprozenthürde – in den Bundestag käme die Partei dann nur noch nach dem Jugendlicher zu Tode gequält wurde ................ 50 Justiz: Interview mit Bundesjustizministerin Gewinn von drei Direktmandaten. Alle Hoffnung ruht nun auf Medienstar Gregor Gysi. Herta Däubler-Gmelin über die juristischen Folgen des 11. September .............. 52 Kindesmissbrauch: Warum sich eine Mutter mit ihren beiden Kindern in den Tod stürzte .... 54 Seite 138 Gesellschaft Rote Karte für Green-Cardler Szene: Fitnesstraining auf New Yorks Auch die Green Card schützt nicht vor Arbeits- Straßen / Pornografie im Museumsarchiv / losigkeit: Vom Abwärtstrend der deutschen Geschwisterstreit um eine eingefrorene Leiche ... 61 IT-Branche mitgerissen, kehren nun viele der Karrieren: Jacques Vergès, der Anwalt einst heiß umworbenen Computerspezialisten der Schurken .................................................... 64 frustriert in ihre Heimat zurück – nicht immer Ortstermin: Helmut Kohls Wahlkampfauftritt freiwillig, denn nur wer Arbeit hat, darf bleiben. vor dem Rathaus Schöneberg in Berlin ............. 71 Oft reicht die Gnadenfrist von wenigen Wochen Ausland nicht für eine erfolgreiche Job-Suche. Panorama: Putins unerklärter Krieg in Georgien / Japan lehnt Entschädigung Indische Programmierer / LAIF BIALOBRZESKI für Kriegsgräuel ab ........................................... 73 Italien: Die dubiose Rolle der Polizei beim G-8-Gipfel von Genua ............................. 76 China: Machtkampf vor dem 16. Parteitag ...... 80 Bosnien: Nationalisten torpedieren Ruck nach links? S. 170 gemeinsame Sportveranstaltungen ................... 82 Waffenhandel: Israelische Ersatzteile Weil Medienpleitier Leo Kirch seinen für die Panzer Irans .......................................... 84 40-Prozent-Anteil am konservativen Slowakei: Das angebliche Attentat auf Axel Springer Verlag an die Medien- Präsident Schuster ............................................ 86 gruppe WAZ verkaufen will, führt die Schweiz: Mozzarella-Boom in der Bastion Springer-Spitze seit Tagen eine hitzige des Hartkäses ................................................... 90 Abwehrschlacht – vor allem in „Bild“ Wirtschaft und „Welt“. Droht bei Springer durch die neuen Eigentümer wirklich ein Trends: Eichel will Bilanzpolizei / Linksruck? Bislang war die WAZ-Grup- Pischetsrieder setzt VW-Finanzvorstand ab / Berlin droht Verfahren aus Brüssel / PRESS DIRK DOBIEY / ACTION pe vor allem an Rendite interessiert. Billig-Boom der Ferienflieger........................... 125 Geld: Trennt sich die Telekom von T-Online? / WAZ-Zentrale in Essen Chip-Industrie ohne Hoffnung ........................ 127 6 der spiegel 36/2002 Banken: Die US-Finanzindustrie steht vor dem moralischen Offenbarungseid ........... 128 Ökonomie: SPIEGEL-Gespräch mit dem Wissenschaftler Fredmund Malik über den Bluff des US-Wirtschaftswunders und deutsche Tugenden .................................. 132 Arbeitsmarkt: Wie Deutschland seinen Green-Cardlern die rote Karte zeigt ............... 138 Autoindustrie: Immer häufiger müssen die Konzerne teure Rückrufaktionen starten ........ 143 Wissenschaft · Technik Prisma: Dehnungsübungen beim Sport überflüssig? / Übersetzungshandschuh für Gehörlose ................................................. 145 Astrophysik: Suche nach dem Beben des Raums ...................................................... 148 Automobile: Smart baut einen Billig-Roadster ...................................... 152 Medizin: Wie die Pharmaindustrie neue Krankheiten erfindet .............................. 154 Tiere: Waschbären erobern die deutschen Städte ....................................... 156 Elektronik: Konzerne ringen um einen gemeinsamen DVD-Standard........................... 163 Umwelt: Der radikale Kurswechsel der Weltbank am Rande des Uno-Weltgipfels von Johannesburg............................................ 164 PETER C. BRANDT / GETTY IMAGES (O:); / GETTY IMAGES PETER C. BRANDT L.); AP (U. R.) BAUER (U. WILFRIED Brennendes World