Landeshauptstadt

Straßennamen in Dresden – Reine Männersache?

Teil II

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Herausgeber: Landeshauptstadt Dresden Der Oberbürgermeister Gleichstellungsbeauftragte für Frau und Mann Telefon: (0351) 4 88 22 67 Telefax: (0351) 4 88 31 09 [email protected] Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Telefon: (0351) 4 88 23 90 Telefax: (0351) 4 88 22 38 [email protected] Postfach 12 00 20 01001 Dresden www.dresden.de

Redaktion: Frauenstadtarchiv Dresden, Nicole Schönherr (Träger: FrauenBildungsHaus Dresden e. V.)

Gesamtherstellung: Union Druckerei Dresden GmbH

November 2004

Kein Zugang für elektronisch signierte und verschlüsselte Dokumente. Verfahrens- anträge oder Schriftsätze können elektronisch, insbesondere per E-Mail, nicht rechtswirksam eingereicht werden. Dieses Informationsmaterial ist Teil der Öffentlichkeitsarbeit der Landeshauptstadt Dresden. Es darf nicht zur Wahlwerbung benutzt werden. Parteien können es jedoch zur Unterrichtung ihrer Mitglieder verwenden.

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1 Vorwort 3 2 Straßennamen in Dresden – Reine Männersache? Teil II 4 Biogramm Marie Hankel 6 Biogramm Dr. med. Mildred Scheel 7 3 Dresden ehrt Dr. med. Mildred Scheel – 8 Straßenbenennung nach der Gründerin der „Deutschen Krebshilfe“ e. V. 4 Vorschlagsliste für Straßenbenennungen und Biogramme 10 5 Danksagung 30 6 Bildnachweis, Literaturverzeichnis 31 3 1 Vorwort

Liebe Leserinnen und Leser, bei Neu- und Umbenennungen von Straßen vordergründig verdienstvolle Frauen zu be- die im vergangenen Jahr erstmalig erschie- rücksichtigen sind. nene Broschüre „Straßennamen in Dresden – Der nun vorliegende 2. Teil entstand in Reine Männersache?“ fand große Resonanz enger Kooperation mit dem Frauenstadt- – sowohl unter den geschichtsinteressierten archiv Dresden, der AG Straßennamen und Bürgerinnen und Bürgern Dresdens, als auch dem Stadtarchiv Dresden. Auch in dieser bei den regional Verantwortlichen. Sie war Broschüre werden 19 Frauen aus der aktu- nach wenigen Wochen vergriffen. In dieser ellen Warteliste der AG Straßennamen in Publikation wurde auch die gebürtige Dresd- Kurzbiogrammen vorgestellt. Dabei wird nerin Dr. Maria Reiche vorgestellt. Umso er- immer wieder deutlich, wie sehr die Ge- freulicher ist es, dass es momentan Aktivitä- schichte und Kultur Dresdens mit den ten gibt, demnächst eine Straße nach dieser Biografien ausgewählter Frauen verbunden berühmten Forscherin zu benennen. ist! Da Frauen und Männer gleichermaßen Ich freue mich, Ihnen nunmehr den 2. Teil das gesellschaftliche Leben einer Stadt der erfolgreichen Broschüre „Straßennamen prägen und entwickeln, kann und darf es in Dresden – Reine Männersache?“ präsen- uns nicht zufrieden stellen, dass zur Zeit in tieren zu können und bin überzeugt, dass Dresden nur rund jede 30. Straße nach zunehmend mehr Straßen nach berühmten einer Frau, aber etwa jede 3. Straße nach Frauen benannt werden. Die Auswahl ist einem Mann benannt ist. groß genug. Auf Grund von Eingemeindungen gibt es in Dresden zurzeit noch 261 Straßen mit Doppel- oder gar Mehrfachbenennungen. Viele Ortschaften sind bemüht, diese Mehr- fachbenennungen zu reduzieren, was aller- dings nicht überall so schnell voran geht. In Cossebaude, Schönfeld-Weißig, Lange- brück und Schönborn sind viele Straßen noch nicht umbenannt. Kristina Winkler Nach seinem Amtsantritt wies Oberbür- Gleichstellungsbeauftragte germeister Ingolf Roßberg darauf hin, dass für Frau und Mann 4 5 2 Straßennamen in Dresden – Reine Männersache? 1929) benannt. Die Nachkommen von Marie Hankel übergaben 2002 Teile des Teil II Nachlasses an das Dresdner Esperanto- Zentrum, das gleichfalls ihren Namen trägt. Anlässlich ihres 75. Todestages in diesem Jahr wurden Leben und Werk von Marie Hankel mit einer Ausstellung im Rathaus Leuben gewürdigt. Am 30. April 2004 wurde die „Mildred- Scheel-Straße“ in Dresden-Striesen einge- weiht. Nach der Eröffnung des Erweite- rungsbaus des „Mildred-Scheel-Hauses“ im November 2002, das es fortan möglich Im kollektiven Gedächtnis einer Stadt ha- benannten Straßen und Plätze in Dresden, macht, krebskranke Kinder in Dresden opti- ben traditionelle und historische Erinne- andererseits macht er deutlich, was Ziel der mal zu behandeln, wird die Gründerin der rungswerte einen festen Platz, so auch bio- Broschüre ist, nämlich bei zukünftigen Be- „Deutschen Krebshilfe“ e. V. und erste Frau grafische Spuren von Persönlichkeiten. nennungen zu mehr Geschlechterdemo- des Bundespräsidenten Walter Scheel nun Diese gewähren Einblicke in das Zeitge- kratie beizutragen. auch mit einer nach ihr benannten Straße schehen im Wandel der Jahrhunderte. Auch im zweiten Teil der Broschüre gewürdigt. Mit beeindruckender Tatkraft Ohne Zweifel dokumentieren Ausstellun- orientierten wir uns bei der Auswahl der für verwirklichte die 1985 an Krebs verstor- gen, Publikationen oder Gedenktafeln das eine zukünftige Straßenbenennung vorge- bene Röntgenärztin ihr Vorhaben, das Tabu Lebenswerk und die Bedeutung einer her- schlagenen Frauen an der von der AG um das Angstthema Krebs zu brechen. Der ausragenden Persönlichkeit, mit einer Stra- Straßennamen aufgestellten Warteliste, in Leiter der Pädiatrischen Hämatologie und ßenbenennung jedoch bringt eine ganze die nur Persönlichkeiten nach objektiver Onkologie für Kinder- und Jugendmedizin, Stadt die Identifikation mit ihrer histori- Abwägung von Fachgremien, Institutionen Prof. Dr. med. Meinolf Suttorp, sprach zur schen Vergangenheit öffentlich und allge- und Ortsämtern bzw. Ortschaften aufge- Einweihungsveranstaltung der „Mildred- mein sichtbar zum Ausdruck. nommen werden. Zusätzlich wurden alle in Scheel-Straße“ das Grußwort. Im vorliegen- Aus Gründen der demokratischen den Monaten nach Erscheinen des ersten den zweiten Teil der Broschüre wird dieses Gleichbehandlung der Geschlechter muss Teils der Broschüre an das Frauenstadt- in gekürzter Fassung wiedergegeben. es Anliegen einer modernen Stadt- und archiv Dresden herangetragenen Vorschlä- Unser aufrichtiger Dank gilt den jeweili- Kulturpolitik sein, Frauengeschichte eben- ge auf die vom Dresdner Stadtrat 1990 gen Einrichtungen und Personen, die uns so sichtbar zu machen wie die der Männer. beschlossenen Grundsätze zur Vergabe bei der Prüfung der biografischen Fakten Für eine schrittweise Angleichung der öf- von Straßennamen hin untersucht. Sieben behilflich waren und uns freundlicherweise fentlichen Präsenz von Frauen im Straßen- weitere für eine Straßenbenennung für Fotomaterial für die Veröffentlichung bereit- verzeichnis von Dresden macht sich u. a. würdig befundene Frauen konnten auf stellten. die im November 2003 erschienene Bro- diese Weise ermittelt werden. schüre „Straßennamen in Dresden – Reine Seit der Wiedervereinigung 1990 kamen Männersache?“, herausgegeben im Auftrag verhältnismäßig viele Frauen bei Neu- und der Gleichstellungsbeauftragten für Frau Umbenennungen von Straßen in Dresden und Mann der Landeshauptstadt Dresden, zu Ehren; die Tänzerin, Tanzpädagogin und stark. Der Titel, als rhetorische Frage for- Choreografin Mary Wigman (1886 bis 1973) muliert, beinhaltet einerseits den Hinweis ist eine der bekanntesten unter ihnen. Am auf die derzeit bestehende Ungleichvertei- 23. August 2003 wurde in Dresden-Laube- lung der nach weiblichen (3,3 Prozent) und gast eine Straße nach der ersten Dresdner Nicole Schönherr männlichen Persönlichkeiten (29,2 Prozent) Esperanto-Dichterin Marie Hankel (1844 bis Frauenstadtarchiv Dresden 6 7 Hankel, Marie Scheel, Dr. med. Mildred (geb. Dippe) (geb. Wirtz) Esperanto-Dichterin Röntgenärztin, Gründerin 02.02.1844 Schwerin der „Deutschen Krebshilfe“ e. V. 15.12.1929 Dresden 31.12.1932 Köln 13.05.1985 Bonn

Der Tag, der Marie Hankels historischen schaft Dresden“ mit Dr. Albert Schramm; „Nichts ist mächtiger als eine Idee zur 1996 Gründung der Stiftung „Deutsche Ruhm als erste Esperanto-Dichterin be- Marie Hankel erteilte Unterricht in Espe- richtigen Zeit.“ (Victor Hugo) KinderKrebshilfe“ zur Bekämpfung der gründete, war der 8. September 1909, als ranto, u. a. an Dr. Heinrich Arnhold. Krebskrankheiten im Kindesalter. Studium der Medizin in Regensburg, sie als 65-Jährige auf dem 5. Esperanto- 1907–1908 Mitorganisation des 2. Deut- 2004 Einweihung der „Mildred-Scheel- Innsbruck und München. Weltkongress in Barcelona für ihr Gedicht schen Esperanto-Kongresses in Dresden. Straße“ in Dresden-Striesen. 1956 Erlangung der Doktorwürde mit „La simbolo de l' amo“ (Das Symbol der ab 1908 Redaktion der Kulturzeitschrift einer Arbeit über „Die Symptomatologie und Liebe) zur ersten „Blumenkönigin“ gewählt „La Bela Mondo“. Mitorganisatorin des Behandlung des Kardiakarzinoms“ an der wurde. Fortan galt sie als die „Grande 4. Esperanto-Weltkongresses „La kvaro por Chirurgischen Universitätsklinik in München. Dame“ der deutschen Esperanto-Bewe- la kvara“ in Dresden. Vorstandsmitglied im 1956–1969 Arbeit als Fachärztin für gung. Sie brachte die richtigen Leute zu- „Sächsischen Esperanto-Institut“. Röntgenologie und Strahlenheilkunde in sammen und festigte durch ihre organisato- 1909 Verleihung eines Literaturpreises München. rischen Aktivitäten auf lokaler, nationaler für ihr Gedicht „La simbolo de l' amo“ zum 1969 Heirat mit Dr. Walter Scheel in und internationaler Ebene die junge espe- 5. Esperanto-Weltkonkress in Barcelona. München und Umzug nach Bonn. rantistische Bewegung: „Hier gab es Arbeit, 1910 Rede auf dem 6. Esperanto-Welt- 1974 Die Bürgerinitiative „Deutsche die ich leisten konnte, hier war meine Tätig- kongress in Washington über Frauen-Wahl- Krebshilfe“ e. V. wurde in Bonn gegründet, keit nützlich, ja notwendig. [...] Es war eine recht. um Krebspatienten und deren Angehörigen Lust zu leben!“ 1911 Wahl zur ersten Präsidentin von zu helfen und Projekte zur Verbesserung In der Beschäftigung mit der internationalen „Esperantista Literatura Asocio“ (ELA) an- der Früherkennung, Diagnose, Therapie, Sprache Esperanto hatte sich Marie Hankel lässlich des 7. Esperanto-Weltkongresses Nachsorge und Selbsthilfe zu fördern. im schon fortgeschrittenen Alter eine neue in Antwerpen. In der Reihe „Internacia 1976 Gründung der „Dr. Mildred Scheel Lebensaufgabe, persönlichen Freiraum und Librotrezoro“ erschien ihre Sammlung Stiftung für Krebsforschung“. Anerkennung geschaffen, die sie von ihrer „Sableroj. Gedichte und Kurzgeschichten“. 1977 Gründung des Fördervereins reinen Witwenrolle „emanzipierte“. 1914 Anlässlich ihres 70. Geburtstages – „Mildred Scheel Kreis“ zur Unterstützung Ernennung zum Ehrenmitglied der Dresd- 1868 Heirat mit dem Mathematiker der Arbeit der deutschen Krebshilfe und der ner Esperanto-Gesellschaft. Hermann Hankel (1844–1873). „Dr. Mildred Scheel Akademie für For- 1924 Fertigstellung ihrer zweiteiligen 1869–1873 Geburt der drei Kinder, schung und Bildung“. Autobiografie „Mein Leben“. Martin, Margarete und Minna. 1977–1979 Wahl zur „Frau des Jahres“ 1929 Verstorben in Dresden – Beiset- 1905 Erlernen der Welthilfssprache in der BRD. zung im Urnenhain Dresden-Tolkewitz. Esperanto in Schwerin mit dem Gymnasial- 1992 Die „Dr. Mildred Scheel Akademie professor Gotthilf Sellin. Wohnungen in Dresden: für Forschung und Bildung“ wurde ins 1906 Aufbau der „Esperanto-Gesell- Österreicher Straße 50, Nicolaistraße 18 Leben gerufen. 8 9 3 Dresden ehrt Dr. med. Mildred Scheel – lang die Patienten in Nachsorgeprogram- men zu untersuchen. Die psychosoziale Straßenbenennung nach der Gründerin Betreuung und ein altersgerechtes Umfeld, der „Deutschen Krebshilfe“ e. V. wie es in dieser neuen Klinik realisiert ist, helfen in Zusammenarbeit mit der vielfälti- gen Unterstützung durch den Elternverein für krebskranke Familien bei der Bewälti- gung des schweren Individualschicksals. [...]. Kinder sind keine kleinen Erwachsenen. Sie brauchen ein besonderes Krankenhaus so wie es hier geschaffen wurde. Dann sind sie aber besonders dankbare Patienten. Mit der Umbenennung dieser Straße mit zeigt – auch für die Betreuung von krebs- Der Umgang mit der Krankheit ist direkter der ehemaligen Bezeichnung „Am Wohn- kranken Kindern ausgegeben werden. als bei Erwachsenen, ohne Umschweife. heim“ in „Mildred-Scheel-Straße“ wird zu Als Frau Dr. Mildred Scheel die Krebs- Die Belastungsprobe, auf die sie zusam- Recht eine der herausragendsten Persön- hilfe gründete, überlebten weniger als die men mit ihren Eltern gestellt werden, ist im- lichkeiten der 70-er Jahre geehrt. Die Rönt- Hälfte aller Kinder mit Leukämie ihre Er- mens. Geduld ist dabei das oberste Gebot. genärztin Dr. med. Mildred Scheel war die krankung. Patienten mit Tumoren hatten Die meist gestellte Frage der kleinen Patien- erste Ehefrau eines Bundespräsidenten, die fast nur dann Aussichten auf Heilung, wenn ten während der Therapie lautet daher auch als First Lady in der Öffentlichkeit genauso es sich um einen kleinen, begrenzten Tumor nicht „Werde ich wieder krank?“, sondern bekannt wurde wie ihr Mann. Ihr natürliches handelte, der mit einer Operation komplett „Wann kann ich wieder nach Hause?“ Wesen, ihre ungezwungene Redeweise mit entfernt werden konnte. Heute dagegen Ich wünsche unseren kleinen Patienten der im ärztlichen Beruf erworbenen Selbst- überleben 75 Prozent aller Kinder mit und ihren Angehörigen, dass nach einer sicherheit zeigte sie als moderne sympathi- Krebserkrankungen – oder anders ausge- erfolgreichen Krebsbehandlung der Weg sche Frau, die Walter Scheel dabei half, die drückt: Drei von vier Kindern werden von aus dem „Dr.-Mildred-Scheel-Haus“ heraus Bundesrepublik nach den Unruhen der 68-er ihrer bösartigen Erkrankung vollständig ge- über die neu benannte „Mildred-Scheel- Jahre so zu repräsentieren, dass die große heilt. Hinter diesen Zahlen stehen viele Ein- Straße“ immer wieder ganz schnell nach Mehrheit der Bevölkerung sich damit iden- zelschicksale; Kinder und Jugendliche, die Hause führt. tifizieren konnte. Die Deutsche Krebshilfe der Krankheit zunächst mit unglaublicher profitierte von der Popularität ihrer Gründe- Angst und Ohnmacht gegenüberstehen, rin und hat in den vergangenen Jahrzehnten die dann aber den Kampf gegen den Krebs den damals noch aussichtslos erscheinen- immer häufiger gewinnen. den Kampf gegen die Tumorkrankheiten Heute leben in Deutschland etwa 25.000 konsequent weitergeführt. Mit kontinuier- bis 30.000 junge Erwachsene, die als Kind licher Unterstützung durch Mitglieder- wegen einer Krebskrankheit behandelt wor- beiträge und Spenden aus der Bevölkerung den sind. Zu verdanken ist dieser Erfolg konnten jedes Jahr durch die „Dr. Mildred einer stark verbesserten Entwicklung der Scheel Stiftung für Krebsforschung“ und Chemotherapie, der Laborforschung und Prof. Dr. med. Meinolf Suttorp die Deutsche Krebshilfe große Geldsum- der Klinischen Forschung – also den klassi- Leiter der Pädiatrischen Hämatologie men für dringend notwenige Forschungsar- schen Elementen der Schulmedizin. [...]. und Onkologie beiten, für Therapiemaßnahmen, für die Behandlung im Sinne der Schulmedizin be- für Kinder- und Jugendmedizin Früherkennung von Krebs, für die Vorbeu- deutet aber nicht nur Medikamente zu (Auszug aus dem Grußwort zur Umbenennung gung, für die Registrierung aller Krebsfälle geben, standardisierte Operationen und der Straße „Am Wohnheim“ in „Mildred-Scheel-Straße“, und – wie dieses neue Haus eindrücklich Bestrahlungen durchzuführen und jahre- Dresden, 30. April 2004) 10 11 4 Vorschlagsliste für Straßenbenennungen und Biogramme Baer-Frissell, Christine (geb. Potter-Frissell) Tanzpädagogin 25.12.1888 Bloomfield (USA) 10.11.1932 Laxenburg bei Wien

Baer-Frissell, Christine Richter, Traute Ursprüngliche Bestimmung der aus einem Ferand-Freund. Christine Baer-Frissell über- Tanzpädagogin Schauspielerin puritanisch-amerikanischen Pastorenge- nahm mit Ernst Ferand die Leitung. Bölte, Amely Schubert, Georgine schlecht stammenden Tochter einer begab- 1920 Rhythmiklehrerin innerhalb der Schriftstellerin, Frauenrechtlerin Opern- und Konzertsängerin ten Leschetizky-Schülerin wäre eine Lauf- „Neuen Schule Hellerau“. Fischer, Caroline Auguste Schuch-Ganzel, Elisabeth von bahn als Sängerin gewesen. Durch den 1921 Unterstützung des aus Schottland Schriftstellerin Koloratursopranistin Schweizer Musikpädagogen Émile Jaques- stammenden Reformpädagogen Alexander Fischer-Dückelmann, Dr. med. Anna Teschemacher, Margarete Dalcroze und Maria Montessori jedoch für Sutherland Neill bei der Planung und Eröff- Ärztin, Vertreterin der Naturheilkunde Sopranistin die Pädagogik gewonnen, engagierte sich nung der internationalen „Freien Schule Frenckell-Nast, Minnie Helena von die Frau des Architekten Karl Baer für eine Hellerau“, einer Einrichtung, die mit der be- Kammersängerin in der Tradition von Jaques-Dalcroze ste- stehenden Rhythmusschule sowie der Friedland, Brünnhild hende Rhythmikschule. Bis zu ihrem frühen 1920 gegründeten „Neuen Schule Hellerau“ Sängerin, Sopranistin Tod 1932 war sie, so Ernst Ferand-Freund, verbunden war und diese als Anstalt in pri- Frommer, Dr. Ing. Marie Lehrer für Musiktheorie und Leiter der Bil- vater Trägerschaft künftig mitfinanzierte. Architektin dungsanstalt Hellerau, die „treibende Kraft 1925 Umzug der Bildungsanstalt Helle- Hendel-Schütz, Henriette in Hellerau und Laxenburg“. In seinen Erin- rau nach Laxenburg bei Wien, wo sie bis Schauspielerin, Pantomimin nerungen beschrieb er sie mit folgenden 1938 fortbestand – Leiterin dieser nun als Joachimsthal-Schwabe, Anna Worten: „Sie war ein Vollmensch, mit allen „Rhythmusschule Hellerau-Laxenburg“ be- religiöse Zionistin Sinnen weit aufgeschlossen den Eindrü- zeichneten Einrichtung. Kähler, Wilhelmine cken von Natur und Kunst, von südlicher 1929 Leitung der Rhythmik-Kurse für die Gewerkschafterin, Frauenrechtlerin, Begeisterungsfähigkeit für alles Schöne, Teilnehmer des „Weltkongreß für neue Schriftstellerin andererseits sozial im wahrsten Sinne des Erziehung“ in Helsingör (Dänemark). Kratina, Valeria Wortes und begnadet mit der Allgewalt der 1931 Vortrag und Vorführungen am Tänzerin, Choreografin, Pädagogin Menschenliebe.“ „Congrès International de l' Enfanè“ in Paris. 1932 Verstorben in Laxenburg bei Wien. Lüttichau, Ida von 1913 Ausbildung in der Schule für rhyth- Philosophin, Künstlerin mische Gymnastik von Émile Jaques- Wohnung in Dresden: Tännichtweg Meentzen, Charlotte Dalcroze. Empfehlung für: Dresden-Hellerau Unternehmerin 1919 Neugründung einer in der Tradition Odilon, Helene von Jaques-Dalcroze stehenden Rhythmik- Schauspielerin schule unter dem Namen „Neue Schule für Reichelt, Elisabeth Rhythmik, Musik und Körperbildung“ ge- Kammersängerin, Koloratursopranistin meinsam mit Valeria Kratina und Ernst 12 13 Bölte, Amely Fischer, Caroline Auguste (bürgerlich: Bölte, Amalie Ferdinandine Charlotte Elise Marianne) (geb. Venturini) Schriftstellerin, Frauenrechtlerin Schriftstellerin 06.10.1811 Rhena/Mecklenburg-Schwerin 09.08.1764 15.11.1891 Wiesbaden 26.05.1842 /Main

Die Schriftstellerin Amely Bölte zählte zu Verfassen eigener Romane und Novellen Die Auseinandersetzung mit der zeitgenös- 1793 Umzug nach Kopenhagen als Chri- den gesellschaftskritischen Autorinnen sowie deren teilweise Veröffentlichung im sischen Geschlechterdichotomie bestimm- stiani dort deutscher Hofprediger wurde. ihrer Zeit. Das von ihrem Vater arrangierte zum Stuttgarter Verlag Cotta gehörenden te das literarische Werk der gebürtigen 1797 Geburt des Sohnes Carl Rudolph Verlöbnis, der nicht wünschte, dass sie wie „Morgenblatt“. Erste England-Korrespon- Braunschweigerin Caroline Auguste Fischer. Ferdinand. ihre Tante ein „gelehrtes Frauenzimmer“ dentin für das „Morgenblatt“. Dabei spielten vor allem die Kritik an der 1801 Scheidung und endgültige Rück- würde, löste sie in ihrem Streben nach seit 1844 Briefkontakt mit Karl August den Frauen abgesprochenen Selbstver- kehr in ihr Heimatland; der Sohn blieb beim Selbständigkeit nach seinem Tod auf. Varnhagen von Ense – 1860 anonyme Veröf- wirklichung und an deren gesellschaftlicher Vater. Zunächst als Erzieherin tätig, machte sie fentlichung seiner „Briefe an eine Freundin“. Bestimmung als Ehefrau und Mutter sowie 1801–1802 Gemeinsame Wohnung mit sich später als Mitarbeiterin des „Morgen- 1848 Erscheinungsjahr ihres ersten Wer- die Formulierung von Alternativen eine tra- dem Schriftsteller Christian August Fischer blatts“ und als Berichterstatterin anderer kes in Buchformat „Erzählungen aus der gende Rolle. Durch ihre schriftstellerische in Dresden. Mehrere Veröffentlichungen, deutscher Zeitschriften einen Namen. Mappe einer Deutschen in London“. Tätigkeit löste sie sich, spätestens nach der so: „Gustav’s Verirrungen“, „Vierzehn Tage Gleichzeitig schrieb Amely Bölte Romane 1852–1866 Aufenthalt in Dresden - Zu- Trennung von Johann Rudolph Christiani, in Paris“, „Die Honigmonate“. und Novellen. In ihren ersten Werken schil- sammentreffen mit Baruch Auerbach und von dem damals in der Öffentlichkeit domi- 1803 Geburt ihres zweiten Sohnes Albert derte sie das Leben von Frauen der höhe- Karl Ferdinand Gutzkow – Beteiligung u. a. nierenden Weiblichkeitsbild. Ihre ersten Ferdinand in . ren Gesellschaft Englands und ihr Ringen an deren „Unterhaltungen am häuslichen Unterhaltungsromane veröffentlichte sie in 1808 Heirat mit Christian August Fischer in um eine selbstständige Existenz. Später Herd“. Herausgabe ihres meist gelesenen Dresden. Sie publizierte unter dem Pseudo- Würzburg; Scheidung sieben Monate später. bevorzugte sie die Form des biografischen zweibändigen Werkes „Visitenbuch eines nym „Verfasser von Gustav’s Verirrungen“, 1808–1812 Herausgabe ihrer Romane und historischen Zeitromans. Ihr Einsatz für deutschen Arztes in London“ (1852) und dem Titel ihrer ersten anonym erschienenen „Der Günstling“ und „Margarethe“. die Emanzipation der Frau, insbesondere der kulturhistorischen Betrachtungen Erzählung. Dieser männlich klingende 1813 In ihrer Schrift „Über die Weiber“ für die Verbesserung der Situation arbeiten- „Maria Antonia, oder Dresden vor hundert Deckname erleichterte der Autorin den nahm sie Stellung zur Frauenfrage. der und unversorgter Frauen, nahm ab den Jahren“ (1860). Schritt an die Öffentlichkeit. Bedauerlicher- 1816–1820 Publikation von „Kleine Er- 60-er Jahren des 19. Jahrhunderts einen 1865 Gründung des „Bazars für Beam- weise wurden die Schriftstellerin und ihre zählungen und romantische Skizzen“ sowie hohen Stellenwert im Leben der Schriftstel- tentöchter“ in Dresden. Werke zu Lebzeiten kaum zur Kenntnis ge- Veröffentlichung einzelner Beiträge in der lerin ein. 1866–1879 Veröffentlichungen unter dem nommen. In Armut starb die Tochter eines „Zeitung für die elegante Welt“. Grundakkord der Frauenfrage, z. B. „Weiter Kammermusikers 1842 in Frankfurt/Main. 1833 Umzug nach Frankfurt/Main zu ab 1828 Erzieherin und Lehrerin beim und weiter“ (1867), „Die Töchter des Ober- Ihr „Vermögen“ belief sich nach dem Ver- ihrem Sohn, der sieben Monate später ver- Kammerherrn von Könnemann auf dem Gut sten“ (1872); „Wohin führt es?“ (1874). kauf ihrer Kleidung und einiger persönlicher starb. Pritzier. 1879 Übersiedlung nach Wiesbaden. Gegenstände auf „sechs Taler“. 1842 Tod der Schriftstellerin im Frank- 1839–1852 Englandreise – Romanüber- furter Hospital „Zum Heiligen Geist“. setzungen vom Englischen ins Deutsche Wohnungen in Dresden: Landhausgäßchen 1, vor 1792 Eheschließung mit dem Theo- und umgekehrt, z. B. 1846 Ludwig Tiecks Große Reitbahnstraße 18 logen und Pädagogen Johann Rudolph Empfehlung für: Dresden-Loschwitz dreibändiges Werk „Vittoria Accorombona“. Empfehlung für: Dresden-Altstadt Christiani. 14 15 Fischer-Dückelmann, Dr. med. Frenckell-Nast, Minnie Anna Clara Theresia Helena von Ärztin, Vertreterin der Naturheilkunde (geb. Nast) 07.07.1856 Wadowice/Galizien Kammersängerin, Mitglied der 05.11.1917 Ascona, Schweiz Esperanto-Gesellschaft Dresden 10.10.1874 Karlsruhe 20.06.1956 Füssen/Allgäu

Anna Fischer-Dückelmann gilt noch heute ab 1880 Herausgeberin der Zeitschrift Ihr gesangliches Talent, das Vermögen die in Prag, München, St. Petersburg, Wien und als eine der herausragendsten Vertreterin- „Volkswohl“ in Frankfurt/Main. Mitglied des „schönsten glockenhellen Töne“ (Freiherr Finnland. nen der Naturheilkunde. In der Verbindung „Freien Deutschen Hochstifts“. von Schlicht) wiederzugeben, verdankte 1905 Hochzeit mit dem finnischen Gene- von wissenschaftlicher Bildung und natur- 1889–1896 Studium der Humanmedizin dieses „bildschöne Mädchen“ wohl ihren ralkonsul Karl von Frenckell in der Dresdner heilkundlichen Grundsätzen sah sie die be- in Zürich mit anschließender Promotion. Eltern – der Mutter, selbst Opernsängerin Lukaskirche. Tourneen durch die USA und sten Voraussetzungen für eine wahrhafte Ihre Dissertation schrieb sie zum Thema: und dem Vater, einem angesehenen Kon- Kanada. Heilkunde. Besondere Verdienste erwarb „Die vom April 1888 bis Januar 1895 in der zertmeister am Karlsruher Opernhaus. 1908 Teilnahme am 4. Esperanto-Welt- sie sich mit ihrem Hauptwerk „Die Frau als Zürcher Frauenklinik beobachteten Fälle Als Minnie Nast nach gründlicher Gesangs- kongress in Dresden. Hausärztin“. Mit dieser Veröffentlichung von Puerperalfieber“. ausbildung und kurzem Engagement in 1911 In der unvergesslichen Urauffüh- stellte Anna Fischer-Dückelmann speziell 1896 Assistenzärztin in der Radebeuler Aachen 1898 in die Sächsische Kunst- und rung der Richard-Strauss-Oper „Der Rosen- der benachteiligten weiblichen Bevölke- Bilz`schen Naturheilanstalt. Im Oktober Kulturmetropole Dresden kam, zog sie das kavalier“ am Königlich Sächsischen Hof- rung eine wertvolle Hilfe für alle Fragen hin- Praxiseröffnung in Dresden, Rietschel- Publikum mit der Lebendigkeit und Lie- theater sang Minnie Nast die „Sophie“. sichtlich einer gesunden Lebensweise straße 17, Ecke Marschallstraße. benswürdigkeit ihrer Darstellungsweise, Große Bühnenerfolge feierte sie auch als sowie zum Verhalten im Krankheitsfall, ins- 1897–1914 Inhaberin einer eigenen der ungemein frischen, anmutigen Stimme „Cherubin“ in „Figaros Hochzeit“, als „Gretel“ besondere in Bezug auf die tabuisierten Praxis in Dresden-Loschwitz, Malerstraße 18 und dem Reiz ihrer jugendlichen, eleganten in „Hänsel und Gretel“ sowie als „Pamina“ frauenheilkundlichen Themen, zur Verfü- (Artushof). Erscheinung sofort in den Bann und ent- in „Die Zauberflöte“. gung. Der Erfolg dieser Publikation kann 1900 Die erste Auflage von „Das Ge- wickelte sich, dank ihrer ausgezeichneten 1919 Triumphaler Abschied von der beeindruckend anhand des Erscheinungs- schlechtsleben des Weibes“ erschien. Bühnenwirkung, zum erfolgreichen Opern- Bühne als „Mimi“ in „La Bohème“. zeitraumes belegt werden – die Erstauflage Diese fand als Publikation einer Ärztin für star. Selbst auf dem Konzertpodium erzielte 1920–1945 Gesangspädagogin in Dres- von 1903 erschien in überarbeiteter Form Frauen zu einem Tabu-Thema große Auf- die ausdrucksgewandte Koloratursopra- den und Berlin. noch bis 1985. Neben weiteren Büchern zu merksamkeit. nistin große Erfolge. 1939 Aufenthalt in Helsinki. frauenheilkundlichen Themen, wie Gebur- 1903 Erscheinungsjahr der ersten Auf- 1945 Zerstörung ihrer Wohnung durch Gesangsausbildung am Konservatorium tenrückgang und weibliches Geschlechts- lage von „Die Frau als Hausärztin“. Mitar- die Angriffe auf Dresden am 13./14. Februar Karlsruhe und in Salzburg. leben, veröffentlichte Anna Fischer-Dückel- beiterin in Gossmanns Naturheilanstalt in – Umzug nach Füssen. 1897 Beginn ihrer Bühnenlaufbahn am mann Aufsätze zur Ernährungskunde sowie Kassel-Wilhelmshöhe. Tätigkeit auf dem 1956 Tod im Altersheim St. Michael, Stadttheater in Aachen. zur Reform der weiblichen Kleidung. Ihrer Monte Verità in Ascona, dem zentralen Ort Füssen. 1898 Debüt am Königlich Sächsischen inneren Überzeugung entsprechend, war der Lebensreformbewegung. Hoftheater. Wohnungen in Dresden: Nürnberger Platz 3, sie eine energische und glühende Verfech- Wohnung in Dresden: Malerstraße 18 1902 Gastspiel in Amsterdam (Wagner- Comeniusstraße 79 terin einer umfassenden Lebensreform, die Empfehlung für: Dresden-Altstadt, Festspiele). Empfehlung für: Dresden-Plauen, sowohl die geistige als auch wirtschaftliche Dresden-Loschwitz ab 1902 Schallplattenaufnahmen bei Dresden-Altstadt Emanzipation der Frau mit einschloss. Grammophon, Odeon, Polyphon. Gastspiele 16 17 Friedland, Brünnhild Frommer, Dr. Ing. Marie (bürgerlich: Pietrzick, Architektin Marianne) 17.03.1890 Warschau 16.11.1976 New York City Sängerin, Sopranistin 12.07.1924 Leipzig 13.11.1986 Hamburg

Zweifellos gehörte Brünnhild Friedland in 1948–1950 Anstellung am Stadttheater Marie Frommer zählt zu den wenigen 1924–1936 Selbständige Architektin in der 50-er Jahren zu den anerkanntesten Görlitz. Frauen, die während des Kaiserreiches Berlin – Marie Frommer trat zunächst mit Stimmen des Dresdner Opernensembles. 1950 Gastspiel am Dresdner Opernen- Architektur studierten und sich zu Zeiten der dem Umbau von Läden in Erscheinung, Prof. Eduard Plate vom Dresdner Konser- semble – erster Auftritt unter ihrem Künst- Weimarer Republik als selbständige Archi- projektierte aber auch Wohn- und Ge- vatorium hatte die Stimme der gebürtigen lernamen Brünnhild Friedland. tektinnen erfolgreich etablieren konnten. schäftshäuser. Hierzu zählen in Berlin die Leipzigerin entdeckt und aufgebaut. Die 1952–1970 Ständiges Mitglied des Während des Nationalsozialismus erhielt Schuhhäuser Jacoby und Leiser; in Paris- tragischen Frauengestalten der Wagner- Dresdner Opernensembles. Marie Frommer als Jüdin Berufsverbot. Sie Deauville realisierte sie das Schuhaus „El Opern, wie die „Sieglinde“ in der „Walküre“, 1951 und 1953 Mitwirkung als „Ger- emigrierte über London nach New York City, Greco“; im Zentrum Ostravas das Kaufhaus die „Elsa“ im „“ und die „Elisa- hilde“ in der „Walküre“ bei den Wagner- wo sie, wie bereits in Berlin, als Spezialistin „Textilia“. beth“ im „Tannhäuser“, schienen ihr auf Festspielen in Bayreuth. im Geschäftshausbau tätig wurde. Ihre Ent- 1930 Bei der Ausstellung „Die gestal- Leib und Stimme geschrieben. Die Schall- 1970 Von einem Auslandsgastspiel im würfe zeichneten sich durch spannungsrei- tende Frau“ bei Wertheim war sie mit Bau- plattenaufnahme von Verdis „Othello“, in italienischen Ravello kehrte sie nicht in die che Raumfolgen, klare Lichtführungen und ten und Projekten vertreten. Umbau der der sie die „Desdemona“ darstellte, mach- DDR zurück. materialgerechte Detaillierungen aus. In Cor- „Villa Majestic“ in Berlin-Wilmersdorf zu ten sie schließlich zum Star der Dresdner 1972 Gastspiel in Leipzig. nelius Gurlitt fand Marie Frommer an der TH einem Hotel. In der Zeitschrift „Die schaf- Bühnen. Als Krönung ihrer Bühnenlaufbahn 1974 Legale Ausreise nach Westdeutsch- Dresden während der Kaiserzeit einen auf- fende Frau“ betreute sie die Kolumne kann ihre Darstellung der „Isolde“ im „Tris- land. geschlossenen Doktorvater, der bereit war, „Wohnberatung“. tan“ und die der „Marschallin“ im „Rosen- 1975 Der Versuch, erneut in die DDR ein- sie 1919 als erste Architektin im Deutschen 1931 Aufnahme in den „Bund Deutscher kavalier“ angesehen werden. Doch dann zureisen, scheiterte – Ablehnung als „poli- Reich zum Dr. Ing. zu promovieren. Architekten“, jedoch zwei Jahre später – als sah sich Brünnhild Friedland künstlerischer tisch unerwünschte Person“. Jüdin – ausgeschlossen. 1911–1916 Architekturstudium an der und politischer Sanktionen ausgesetzt. 1975 Letztes Engagement als „Mutter“ 1934 Berufsverbot, verhängt durch die Königlichen TH Charlottenburg. Daher nutzte sie 1970 ein Gastspiel in Ra- in der Märchenoper „Hänsel und Gretel“ in Reichskulturkammer. 1919 Erwerb des Titels eines Dr. Ing. an vello zur „Republikflucht“ und wurde unter Osnabrück. 1936 Emigration nach London. der TH Dresden. In ihrer Dissertation zum polizeilichem Geleitschutz als „Diva des 1975–1986 Wohnung in Hamburg – lebte 1939 New York City wurde ihre neue Thema „Flusslauf und Stadtentwicklung“ Ostens“ nach München eskortiert. Feste hier in bescheidenen Verhältnissen bis zu Wohn- und Wirkungsstätte. schilderte Marie Frommer die Veränderun- Engagements bekam sie seitdem nie mehr. ihrem Tod. 1946 Nach erneuten Examina – Zulas- gen von Städten durch neue Uferstraßen, 1986 Grab auf dem Waldfriedhof Weißer sung als lizenzierte Architektin im Staat 1940 Ausbildung bei Prof. Eduard Plate Brücken, Hafen- und Speicherbauten. Vor Hirsch Dresden. New York. und J. H. Eduard an der Dresdner Akade- diesem Hintergrund analysierte sie insbe- 1953 Aufnahme in das „American Insti- mie für Musik und Theater. Wohnungen in Dresden: Bienertstraße 29, sondere die Bebauung der Brühlschen Ter- tute of Architects“ (AIA). 1947 Debüt auf den Bühnen der Landes- Collenbuschstraße, Preußstraße 8 rasse. Hier reflektierte sie die Vorstellungen hauptstadt Dresden als „Leonore“ in Verdis Empfehlung für: Dresden-Cotta, Gurlitts und kritisierte den 1886–1893 reali- Empfehlung für: Dresden-Plauen „Der Troubadour“. Dresden-Loschwitz, Dresden-Weißer Hirsch sierten Bau der neuen Kunstakademie. 18 19 Hendel-Schütz, Johanne Joachimsthal-Schwabe, Anna Henriette Rosine (geb. Schwabe) (geb. Schüler) religiöse Zionistin Schauspielerin, Pantomimin 08.07.1892 nicht bekannt 13.02.1772 Döbeln 02.02.1937 Dresden 04.03.1849 Köslin

Die Begegnung mit dem bekannten Maler 1781–1785 Engagement in Berlin. Be- „Hinter dem Dunkel aller Schmerzen wartet lichkeiten. Sie förderte u. a. Hans Carossa, Pforr 1794 sollte der Kunst der ungewöhn- such der französischen Schule sowie Unter- das Licht – O laßt uns tief lauschen, in un- Gertrud von le Fort, Walter Georg Hart- lich begabten und gelehrigen Schauspiele- richt in Metrik, Mimik, Geschichte, Mytholo- sere Herzen, hört – hört die Stimme, die zu mann, Kurt Heynicke, Paula Ludwig und rin Henriette Hendel-Schütz, bekannt ge- gie und Sprachen bei J. J. Engel, dem Ver- uns spricht: Ich bin bei dir – fürchte dich Friedrich Schnack. worden durch Rollen, wie die der „Marga- fasser der „Ideen zu einer Mimik“. nicht – Ich bin bei dir – verzage nicht. – 1932 Literaturabend in der Kunsthand- rethe“ in Ifflands „Die Hagestolzen“ oder als 1785–1788 Schauspielerin am Theater Hinter dem Dunkel wartet das Licht.“ lung Sinz auf der Prager Straße. „Jungfrau von Orleans“ und der „Amalie“ in des Markgrafen Heinrich in Schwedt a. O. („Leitspruch“, Gedicht von Anna Joachims- ab 1934 Persönliches Engagement im „Die Räuber“ eine völlig neue Richtung 1788–1794 Über Bonn und Amsterdam thal-Schwabe) vorbereitenden Ausschuss für die Gründung geben. Entzückt beim Anblick der Rehberg- gelangte sie schließlich nach Frankfurt/ Anna Joachimsthal-Schwabe war eine Frau einer jüdischen Schule zusammen mit schen Zeichnungen von Attitüden der Main – Hinwendung zur Pantomime. voll tiefer Religiosität, echter Menschenliebe Jenny Schaffer-Bernstein. In den Gemein- Künstlerin Lady Hamilton, reifte ihr Ent- 1796–1806 Gefeierte Darstellerin am und sozial-ethischem Engagement, verse- deblättern der Jüdischen Gemeinde Dres- schluss, sich der Pantomime zuzuwenden. Berliner Nationaltheater. hen mit einer hohen künstlerischen Bega- den lässt sich ihre aktive Mitarbeit seit 1934 Nach zwölf Jahren unermüdlichen Fleißes 1807 Engagement in Halle. Studium der bung. Ihre seit Beginn der 20-er Jahre in nachweisen. entwickelte sich Henriette Hendel-Schütz Antike bei dem Archäologen Böttiger in Dresden bekannten Literaturabende waren bis 1937 Zu Lebzeiten stellte sie die Ver- zu einer im mimischen Fach unerreichten Dresden. beim kunstverständigen Publikum beliebt öffentlichung eines Sammelbandes ihrer Künstlerin. In faltenreich trapierter Gewan- 1809–1817 Kunst- und Gastspielreisen und fanden in der Dresdner Presse positiven Gedichte zurück, zum Zeitpunkt ihres dung, von einseitig ausgerichteter Beleuch- durch Deutschland, Russland, Schweden, Widerhall. Die Zugehörigkeit zum Judentum Todes aber war bereits die Herausgabe des tung angestrahlt, empfand sie Gestalten Dänemark und Holland. empfand sie als Auserwähltsein, um der Gedichtbandes „Gedichte von Anna Jo- der antiken Mythologie sowie Madonnen im um 1815 Auftritte auf den Bühnen der Menschheit immer wieder den messiani- achimsthal-Schwabe“ im Philo-Verlag Ber- Stile der Renaissance in wechselnden dra- Dresdner Theater; Privatvorstellung im Haus schen Erlösungsgedanken, die bedingungs- lin vorbereitet. Dieser schlichte kleine Band matischen Situationen nach, ohne Gemälde der Familie Kügelgen auf der Hauptstraße. lose Hingabe an den göttlichen Willen, wenn mit 65 Gedichten erschien 1937 postum im oder Skulpturen zu imitieren. Goethe 1820 Nach einigen Gastrollen in Leipzig, auch unter schmerzvollsten Schicksalen, Exil beim Philo-Verlag, Amsterdam. nannte sie den „lieben unvergleichlichen Rückzug vom Bühnenleben. vorzuleben. (Eva Büttner) Durch ihre Mit- 1937 44-jährig verstorben. Ihr Grab be- weiblichen Proteus“, für Oehlenschläger 1836 Letzter öffentlicher Auftritt bei der wirkung u. a. in der Jüdischen Gemeinde findet sich auf dem Neuen Israelitischen war sie „die Künstlerin, die ihres Gleichen Kotzebuer Revue „Die deutschen Klein- Dresden versuchte sie, ihren Mitmenschen Friedhof Dresden. Ob es sich tatsächlich sucht“ und nach Schiller lebte sie für „alle städter“ in Stargard. diesen Glauben zu vermitteln. um ihre Grabstätte handelt, oder ob die Zeiten“. 1842 Verfassen eines Aufsatzes über die Platte nach 1945 hierher gesetzt wurde, ist 1922–1931 In ihrer Wohnung fanden lyri- Art der Darstellung der „Antigone“ bei den jedoch unklar. 1775–1779 Musikausbildung bei Schwei- sche und musikalische Kunstabende vor Griechen und die Möglichkeit ihrer Darstel- tzer und dem herzoglichen Kapellmeister einem großen sachverständigen Kreis statt Wohnung in Dresden: Bergstraße 34 lung in der modernen Zeit. Georg Benda sowie Tanzunterricht bei – vorgelesen wurden eigene Texte, außer- Empfehlung für: Dresden-Plauen Mereau in Gotha. Empfehlung für: Dresden-Neustadt dem bot sie jungen Künstlern Auftrittsmög- 20 21 Kähler, Wilhelmine Kratina, Valeria (geb. Mohs) Tänzerin, Choreografin, Pädagogin Gewerkschafterin, Frauenrechtlerin, 12.07.1892 Dresden Schriftstellerin 23.04.1983 München 03.04.1864 Kellinghusen (Krs. Steinburg) 22.02.1941 Bonn

Wilhelmine Kähler, in den 90-er Jahren des 1892–1899 Mitglied in der „Generalkom- Valeria Kratina gehört – neben Mary Wig- 1915–1919 Inhaberin einer Tanzschule in 19. Jahrhunderts einzige Frau in der Ge- mission der Gewerkschaften Deutschlands“. man und Gret Palucca – zu den Wegberei- München. werkschaftsspitze, zählte innerhalb der 1900–1902 Unterstützung beim Aufbau terinnen des neuen künstlerischen Tanzes. 1919 Einsatz für die Neugründung der im freien Gewerkschaftsbewegung und der der Frauenbewegung in Dresden – Arbeits- War die Begabung Valeria Kratinas für den Sommer 1914 geschlossenen privaten Sozialdemokratie zu den engagiertesten In- schwerpunkte: Betreuung der drei Dresd- Bühnentanz und das Handlungsballett Rhythmikschule von Jaques-Dalcroze. Im teressenvertretern ihres Geschlechts. Ihrer ner Wahlkreise, Ausbau der gewerkschaftli- schon in der „Wiege“ des zentraleuropäi- selben Jahr wurde die „Neue Schule für Überzeugungskraft ist es zu verdanken, chen Arbeit, Schaffung einer ersten Schutz- schen Ausdruckstanzes Hellerau/Laxen- Rhythmik, Musik und Körperbildung“ eröff- dass der Beitritt für berufstätige Frauen in instanz für Arbeiterinnen mit Hilfe des ört- burg deutlich, so wurde sie mit der endgül- net – Valeria Kratina war verantwortlich für die bislang ausschließlich den männlichen lichen Gewerkschaftskartells – in Zusam- tigen Hinwendung zum Theater und später den körperlich-bewegungsmäßigen Ausbil- Kollegen zugänglichen Gewerkschaftsorga- menarbeit mit lokalen Fabrikinspektoren ging zur Sächsischen Staatsoper in der Ära Karl dungsbereich. nisationen möglich wurde. In ihrer Funktion sie vor gegen mangelhafte Schutzvorrich- Böhms zu einer in ihrer Zeit bedeutendsten 1919–1925 Ausbilderin in der „Neuen als Redakteurin des freigewerkschaftlichen tungen, unzureichende sanitäre Anlagen Bühnentanzschöpferinnen. Meilensteine ih- Schule Hellerau“. „Zentralverbandes der Hausangestellten oder sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz. rer Bühnenlaufbahn waren 1923 die szeni- 1922 Begründerin und Leiterin der Deutschlands“ (1913–1923) bereicherte die 1906–1910 Redakteurin der „Volkszei- schen Darbietungen in Paul Claudels und „Tanzgruppe Kratina“. erfahrene Frauenfunktionärin und freiberufli- tung“ in Düsseldorf und der sozialdemokra- Darius Milhauds „Der Mensch und sein Be- ab 1925 Übersiedlung der Hellerauer Bil- che Schriftstellerin das Verbandsorgan mit tischen Frauenzeitschrift „Die Gleichheit“. gehr“ sowie „Der holzgeschnitzte Prinz“ dungsanstalt nach Laxenburg, wo die einer Vielzahl von sozialpolitischen Beiträ- 1914 Herausgabe der Pressekorrespon- von Béla Balász und Béla Bartok. Ebenso Dresdnerin die Tanzausbildung übernahm. gen zur Stellenvermittlung, Arbeitszeitver- denz „Für unsere Frauen“. unvergessen bleiben die in ihrer Zeit an der 1928 Auszeichnung mit dem „Ehren- kürzung und informierte über Fortbildungs- ab 1919 Referentin im Reichswirtschafts- Sächsischen Staatsoper erstellten Tanz- diplom der Staatlichen Akademie der möglichkeiten. Als Frauenbeauftragte der ministerium. choreografien zu Werken von Igor Stra- Kunstwissenschaften“ bei der Ausstellung SPD hatte sie maßgeblichen Einfluss beim 1919–1921 Mitglied im Deutschen winski, , Richard Mohaupt, für Bewegungskunst in Moskau. Aufbau der Frauenbewegung in Dresden. Reichstag. Carl Orff und Heinrich Sutermeister. Gemäß 1930–1937 Ballettmeisterin an den 1921–1924 Mitglied im Preußischen ihres Leitsatzes: „Die Musik ist das unsicht- Staatstheatern in Breslau und Karlsruhe. 1890 Mitbegründerin und Vorsitzende Landtag. bare Regiebuch des Tänzers“, verstand sie 1937–1944 Choreografin an der Sächsi- des „Zentralvereins der Fabrik- und Hand- 1922–1925 Herausgeberin von „Der es, mit höchstem Kunstempfinden Musik in schen Staatsoper sowie Oberleitung des arbeiterinnen Deutschlands“. Frauenhausschatz. Jahrbuch für Arbeiter- rhythmische Bewegungen umzusetzen. Staatsopernballetts. 1891 Vorlage einer Resolution auf der frauen und Töchter“. 1945 Umzug nach Oberhausen; dort „Konferenz der Zentralvorstände der deut- 1910–1914 Meisterschülerin an der von 1927–1932 Leiterin des Arbeiterwohl- lebte sie bis zu ihrem Tod. schen Gewerkschaftsverbände“ in Halber- Émile Jaques-Dalcroze geleiteten „Rhythmi- fahrtsheimes in Kellinghusen. stadt, die den Beitritt aller berufstätigen schen Bildungsanstalt“ in Hellerau bei Dres- Wohnung in Dresden: Neubühlauer Str. 25 Frauen in die bestehenden Gewerkschaften Wohnung in Dresden: Herbststraße 1 den. Tanzunterricht bei Rudolf von Laban, Empfehlung für: Dresden-Loschwitz, forderte. Empfehlung für: Dresden-Mickten Mary Wigman und in Paris bei Velcek. Dresden-Hellerau, Dresden-Altstadt 22 23 Lüttichau, Ida von Meentzen, Charlotte (geb. von Knobelsdorf) Unternehmerin Philosophin, Künstlerin 12.06.1904 Leipzig 30.05.1798 Sellin/Neumark 26.02.1940 Dresden 01.02.1856 Dresden

Die Frau des Dresdner Intendanten Wolf bis 1815 Ausbildung in Sprachen, Litera- Charlotte Meentzen setzte als eine der er- 1940 Tod von Charlotte Meentzen ein August von Lüttichau (1788–1853) gehörte tur, Malerei und Musik. sten deutschen Kosmetikerinnen die An- halbes Jahr nach der Geburt ihres Sohnes zum Freundeskreis um Ludwig Tieck und 1818 Heirat mit Wolf August von Lütti- wendung von rein pflanzlichen Wirkstoffen Geert-Dietrich. Weiterführung des Unter- Carl Gustav Carus. Auf den Abendgesell- chau, seit 1824 Generaldirektor des König- in der kosmetischen Praxis durch. Unter nehmens durch ihre Schwester Gertrud schaften ihres Mannes stand sie nicht nur lich Sächsischen Hoftheaters. dem Leitgedanken „Der Weg zur Natur“ Seltmann-Meentzen. als Gastgeberin im Mittelpunkt, sondern nach 1823 Briefwechsel mit Tieck, der entwickelte sie ein auf die individuelle Haut- 1946 Wiederaufbau des im Krieg zer- faszinierte durch ihre vorzügliche litera- später teilweise veröffentlicht wurde. Mit- pflege abgestimmtes Konzept, das damals störten Betriebes auf einem Villengrund- risch-philosophische Bildung. In Tage- und wirkung an Carus' „Psyche. Zur Entwick- einer Revolutionierung der gesamten stück in der Wiener Straße 36 – Entwicklung Denkbüchern, vor allem aber in ihren Brie- lungsgeschichte der Seele“ – Ida von Lütti- Schönheitspflege gleich kam und bei Fach- zum ostdeutschen Marktführer im Bereich fen, schrieb sie ihre Bekenntnisse nieder, chau verfasste den Abschnitt über unbe- leuten der Gegenwart nach wie vor hohe spezieller Hautpräparate auf natürlicher die um der Tiefe der darin ausgesproche- wusstes Seelenleben. Anerkennung findet. Zur Umsetzung ihrer Basis. nen Gedanken und Empfindungen bewun- 1856 Tod Ida von Lüttichaus. Ihr Grab Ideen gründete sie 1930 die heute älteste 1948–1964 Wiedereröffnung der Kosme- dert werden müssen. Doch nichts von dem, befindet sich auf dem Trinitatisfriedhof Kräuterkosmetikfirma Deutschlands in tikschule. was sie notierte, wollte sie gedruckt sehen. Dresden. Dresden. Noch heute steht die Firmenphilo- 1972 Firmenzwangsenteignung und Ver- Der spätromantische Dichter Ludwig Tieck Carl Gustav Carus besuchte sie vor ihrem sophie ganz im Vermächtnis Charlotte staatlichung zum VEB „Kräutervital-Kos- äußerte ihr gegenüber: „Sie sollten etwas Tod täglich. Er rühmte sie seinerzeit als Meentzens: „Mit den Stoffen, die uns die metik Dresden“. Großes [...] unternehmen, wenn es auch nur „geistvollste Frau Dresdens“. Ihm vererbte Natur bereithält, kann die natürliche Be- 1990/91 Neugründung der „Charlotte für mich ganz allein wäre; Sie finden so sie ihre Schriften; diese gingen jedoch ver- schaffenheit der Haut lange gewahrt blei- Meentzen Kräutervital Kosmetik GmbH“ wunderbar den Ausdruck für niemals aus- loren. ben. Darin liegt das eigentliche Geheimnis durch die beiden Söhne der Meentzen- gesprochene Gedanken.“ Auch in künstleri- Ernst Rietschel modellierte kurz nach dem der Naturkosmetik“. Schwestern, Geert-Dietrich Meentzen und scher Hinsicht brillierte die gebürtige Selli- Tod dieser „edlen Frau“ ein Büste Ida von Sigismund Seltmann sowie einem Enkel 1930 Gründung des „Institutes für Natür- nerin. Sie zeichnete, sang und spielte aus- Lüttichaus in Gips, heute im Besitz der von Gertrud Seltmann-Meentzen, Prof. Dr. liche Kosmetik“ durch Charlotte Meentzen gezeichnet Harfe und Klavier. Richard Staatlichen Skulpturensammlung zu Dres- Alexander Gerydadze. in Dresden mit Sitz auf der Prager Straße. Wagner bezeichnete sie als die „erste Frau den. 2004 Bis Ende des Jahres war Geert- Gemeinsam mit ihrer Schwester Gertrud höherer Art“, die für seine Musik Verständ- 1857 Nach dem Originalmodell fertigte Dietrich Meentzen der Geschäftsführer der Seltmann-Meentzen rief sie im gleichen nis zeigte. Ihr widmete er die Partitur des Ernst Rietschel eine Marmorbüste für die „Charlotte Meentzen Kräutervital Kosmetik Jahr die Firma „Charlotte Meentzen – Heil- „Holländer“. Familie der Verstorbenen. GmbH“. kräuter Kosmetik“ ins Leben. 1798 Als Tochter des Oberstallmeisters Wohnung in Dresden: Lange Gasse 1931 Eröffnung der „Schule für natürli- Wohnungen in Dresden: Strehlener Straße Christoph von Knobelsdorf und seiner zwei- Empfehlung für: Dresden-Altstadt che Kosmetik“ zur Ausbildung von Kosme- Empfehlung für: Dresden-Plauen, ten Frau Henriette von Röppert in Sellin/ tikerinnen – späterer Standort auf dem Dresden-Altstadt, Dresden-Weißer Hirsch Neumark geboren. Weißen Hirsch in Dresden, Rißweg 58. 24 25 Odilon, Helene Reichelt, Elisabeth (bürgerlich: Petermann, (geb. Schäch) Helene) Kammersängerin, Koloratursopranistin Schauspielerin 07.02.1910 Coswig 31.07.1865 Dresden 07.05.2001 Dresden 09.02.1939 Baden bei Wien

Die gebürtige Dresdnerin Helene Odilon, 1886 Eintritt in den Verband des Ham- Als Sopranistin des traditionsreichen 1934–1937 Gesangsdebüt als „San- später in Wien gefeierte Salondame, wusste burger Stadttheaters. Opernhauses in Dresden sang die in Cos- drina“ in Mozarts „La finta giardiniera“ am schon in frühester Jugend ihr Publikum zu 1887–1888 Auf Initiative von Kaiser wig geborene Elisabeth Reichelt das ge- Opernhaus Düsseldorf. begeistern. Nachdem sie Unterricht in Dra- Wilhelm I. Engagement am Hoftheater in samte Koloratur-Reportoire von Mozart bis 1937–1939 Gastauftritte an der Säch- matik u. a. bei dem Dresdner Hofschau- Berlin, wo sie sich zum Star entwickelte. Strauss. Wie sehr sie sich mit der Person, sischen Staatsoper in Dresden. spieler Jaffé genommen hatte, betrat sie 1888–1891 Mitglied des Berliner Theaters. die sie verkörperte, identifizierte, bewies sie 1939–1970 Berufung als erste Koloratur- mit 15 Jahren in Chemnitz zum erstenmal ab 1891 Anstellung am Deutschen insbesondere in ihrer Darstellung der sopranistin und Nachfolgerin von Erna Sack die Bühne. Die Wirkung, die Helene Odilon Volkstheater in Wien; hier wurde sie eine „Violetta“ in „La Traviata“, ihrer Paraderolle. an die Sächsische Staatsoper durch Karl mit der Einfachheit und Natürlichkeit ihrer der führenden Ensemblemitglieder und Bereits 1938 lobte der Kritiker Dr. Hans Böhm. Festanstellung in Dresden. Zahl- Darstellungen erzielte, erhöhte sich von schnell Liebling des Publikums. Schnoor im „Dresdner Anzeiger“ die „ge- reiche Gastspiele an den Opernhäusern Rolle zu Rolle. Die Aura des Glänzenden, 1899–1902 Erfolgreiche Gastspiele in sangliche Leistung [der Künstlerin], die aus von Wien und Berlin sowie in München, Betörenden und Exotischen, die sie im London und in den USA. dem Erz der Stimme das Letzte und Feinste Amsterdam u. a. Städten. Leben umgab, machte sie auch auf der 1904 Ein Schlaganfall lähmte die noch an schimmernder Kultur zu gewinnen wuss- 1944 Am 31. August, in der letzten Auf- Bühne zum Star. Ihre Charakterdarstellun- nicht Vierzigjährige und setzte ihrer Büh- te“. Durch ihre ausgefeilte Gesangstechnik führung vor der Zerstörung der Sächsi- gen reichten von koketten, liebreizenden nenlaufbahn ein jähes Ende. war sie in der Lage, die schwierigsten Par- schen Staatsoper, sang Elisabeth Reichelt Salonheldinnen bis hin zu nervösen, über- ab 1928 Ihren Lebensabend verbrachte tien ihres Faches noch im fortgeschrittenen das „Ännchen“ in „Der Freischütz“. reizten modernen Frauenzimmern, die die Helene Odilon in einem Altersheim in Baden Alter perfekt wiederzugeben. Vor allem nach 1945 Neuanfang in Provisorien, Odilon mit dem ganzen Aufgebot an Lei- bei Wien. Hier schrieb sie ihre Selbstbiogra- wegen ihrer volksnahen Darbietungen auf u. a. im „Kurhaus Bühlau“ oder in der „Ton- denschaft, sinnlicher Sprache und echter fie „Das Theater meines Lebens“. Ihre der Bühne und ihrer Menschlichkeit im halle“, dem heutigen „Kleinen Haus“. Trotz Gefühlswärme auf der Bühne wiederzuge- Lebenserinnerungen publizierte sie unter Privaten bleibt die Kammersängerin und verlockender Angebote aus München und ben vermochte. Ihre Glanzrollen waren dem Titel „Das Buch einer Schwachsinni- Koloratursopranistin Elisabeth Reichelt den Wien blieb sie den Dresdner Bühnen treu. „Madame Sans-Gene“, „Zaza“, „Lolo“, die gen“. Dresdnern unvergessen. Mit Recht wür- 1972 Abschied von der Opernbühne. „Kameliendame“, die „Dubarry“, „Nora“ digte die Sächsische Staatsoper sie mit der 1994 Letzter öffentlicher Aufritt zum Empfehlung für: Dresden-Altstadt und „Lady Milford“. Ehrenmitgliedschaft. Schulfest in Coswig. 2001 Grabstätte in Coswig bei Dresden. bis 1881 Schülerin von Jaffé, Gabriele ab 1917 Ausbildung an der Musikhoch- Allram und Ottilie Genée. schule Dresden – hier erhielt sie zunächst Wohnungen in Dresden: Wachwitzer 1881 Debüt am Sommertheater in Privatunterricht durch den Pädagogen Wer- Bergstraße 27, Geinitzstraße 9, Chemnitz. ner Reichelt, ihrem späteren Mann. An der Alexanderstraße 5 ab 1881 Anstellung an verschiedenen Orchesterschule der Sächsischen Staats- Empfehlung für: Dresden-Loschwitz, Bühnen, so in Gera, Lübeck sowie am Wall- kapelle vollendete sie schließlich ihre Aus- Dresden-Plauen, Dresden-Weißer Hirsch ner- und Viktoriatheater in Berlin. bildung. 26 27 Richter, Traute Schubert, Georgine (bürgerlich: Richter, Edeltraut Opern- und Konzertsängerin Antonia) 28.10.1840 Dresden 26.12.1878 Strelitz Schauspielerin 30.03.1924 Alt-Rohlau bei Karlsbad 15.09.1986 Dresden

Mit vierzehn Jahren äußerte Traute Richter 1942–1944 Erste große Erfolge am Unvorstellbar wäre es für die Tochter des theater. Erster großer Triumph als „Dinorah“ ihren bisher verschwiegenen Wunsch, Dresdner Staatstheater, u. a. als „Vasanta- Violinisten und Komponisten Franz Schu- in der gleichnamigen Oper von Meyerbeer. Schauspielerin zu werden. Trotz ihres ju- sena“ im gleichnamigen altindischen Mär- bert (1808–1878) und der Sopranistin ab 1860 Gastspiele im In- und Ausland, gendlichen Alters bescheinigte ihr die chen sowie als „Margarethe“ im „Faust“. Maschinka Schubert (1815–1882), geb. u. a. in Berlin, Frankfurt/Main, Dresden, berühmte Bochumer Schauspielschule 1945–1946 Trümmerfrau im Schauspiel- Schneider, gewesen, ohne Musik leben zu Prag und Florenz. „Saladin Schmitts“ in einem Brief an ihre haus. Eintritt in den Verband des Dresdner müssen. Schon in frühester Kindheit er- 1862 Aufenthalt in Paris – Unterricht in Eltern, dass sie „schon jetzt Ansätze zeige Staatstheaters. kannten die Eltern das außergewöhnliche Gesang bei Poitier. zu einer Persönlichkeit und daß sie ihr nichts 1946–1949 Engagement am Stadtthea- musikalische Talent ihrer Tochter. Selbst die 1864 Gastspieltournee durch Deutsch- in den Weg legen sollten“ – und das taten sie ter Zittau. große Jenny Lind war vom ersten Augen- land – sie bereiste u. a. Mainz, Düsseldorf auch nicht. Stattdessen wurde die aus Böh- 1949–1986 Erneute Anstellung am blick an vom Wohlklang der jugendlichen und Köln. men stammende, musisch und schau- Staatsschauspiel Dresden. Eine ihrer be- Stimme Georgine Schuberts berührt und 1865–1867 Mitglied des Hoftheaters spielerisch gleichermaßen außerordentlich deutendsten Rollen in den 50-er Jahren war nahm sich der jungen Kunstnovizin an. Der Hannover. begabte, Traute Richter zu einer der auf- die der „Marie Antoinette“ in „Die Witwe Erfolg Georgine Schuberts gab ihnen 1867–1878 Engagement am Hoftheater fälligsten und schillerndsten Dresdner Capet“. Aufbau einer vielseitigen Vortrags- Recht. Überall, wo sie auftrat, zollten Publi- in Strelitz. Ernennung zur Großherzoglichen Schauspielerinnen. tätigkeit seit den 60-er Jahren. kum und Kritik ihrer gesanglichen Leistung Kammersängerin. Mit der Großherzogin In ihrer Zeit am Dresdner Staatsschauspiel 1977 Auszeichnung mit dem „Martin- gebührend Anerkennung. Den Höhepunkt von Mecklenburg-Strelitz verband sie bis brillierte sie in mehr als 100 klassischen Andersen-Nexö-Kunstpreis“. ihrer künstlerischen Entwicklung erreichte zum Tode eine herzliche Freundschaft. aber auch modernen Rollen. Unvergessen 1981 Uraufführung ihres Festmarsches Georgine Schubert im Winter 1878 in der 1869 Auftritte in Dresden zur Eröffnung bleibt sie als „Charlotte von Stein“ in dem zur 775-Jahr-Feier der Stadt Dresden im geradezu vollendeten Darstellung der der Opernvorstellungen des Interimstheater. Einpersonenstück von Hacks „Ein Gespräch Kulturpalast. „Julia“. Doch noch im gleichen Jahr ver- Sie sang u. a. die „Susanne“ in „Figaro's im Hause Stein über den abwesenden 1982 Auszeichnung mit dem Vaterlän- starb sie völlig unerwartet im Alter von nur Hochzeit“. Herrn von Goethe“, das sie zusammen mit dischen Verdienstorden in Bronze. 38 Jahren, wenige Monate nach ihrem 1873 Gastspiel in Dresden. Klaus-Dieter Kirst für Dresden aus der Taufe 1984 Verleihung der Ehrenmitgliedschaft Vater. 1875 Als Konzertsängerin feierte sie bei hob. des Staatsschauspiels Dresden anlässlich den „Monday Popular Concerts“ in London 1857–1859 Schülerin des Pädagogen ihres 60. Geburtstages. große Erfolge. 1940–1942 Aufnahme in die Schönbrun- Manuele Gracia in London. 1878 Beisetzung in Dresden neben der ner Schauspielschule, das „Reinhardt-Se- Wohnungen in Dresden: Lüttichaustraße, 1859 Zurückgekehrt nach Deutschland Grabstätte ihres Vaters. minar“, in Wien. Musikausbildung an der Königsbrücker Landstraße 99, erhielt sie von ihrem Onkel, dem Hofrat Wiener Staatsakademie für Musik und Dar- Hospitalstraße 13, Altmarkt 14 Louis Schneider, theatralischen und mimi- Wohnungen in Dresden: Zwingerstraße 2, stellende Kunst. Erste erfolgreiche schau- Empfehlung für: Dresden-Neustadt, schen Unterricht in Berlin. Debüt als Sopra- Amalienstraße 3/4 spielerische Darbietung als „Gretchen“ im Dresden-Altstadt, Dresden-Klotzsche nistin in der Partie der „Amina“ in Bellinis Empfehlung für: Dresden-Altstadt „Urfaust“ in einer Festaufführung in Salzburg. „La Sonnambula“ am Hamburger Stadt- 28 29 Schuch-Ganzel, Elisabeth von Teschemacher, Margarete (Künstlername: Liesel von Sopranistin Schuch; geb. von Schuch) 03.03.1903 Köln 19.05.1959 Rottach-Egern (Oberbayern) Koloratursopranistin 12.12.1891 Dresden 10.01.1990 Dresden

Einem Eintrag über die Sopranistin Liesel 1913 Debüt als „Violetta“ in „La Traviata“ „Dresden erlebte bis in die ersten Kriegs- 1925–1930 Engagements an verschie- von Schuch-Ganzel im Künstlerjahrbuch in Wiesbaden. jahre hinein eine einzigartige Gastspieltätig- denen deutschen Theatern, u. a. in Aachen, von 1934 zufolge, war ihr die Koloratur- 1914 Gastvertrag als Königliche Hof- keit durch die großen Meister der Musik.“ Dortmund und Mannheim. Naturstimme bereits in die Wiege gelegt opernsängerin am Königlich Sächsischen (Fritz Löffler) 1930–1935 Anstellung an der Staatsoper worden. Mit 22 Jahren an das Königlich Hoftheater Dresden, der Wirkungsstätte Zu ihnen gehörte auch die am Kölner Stuttgart. Sächsische Hoftheater verpflichtet, bot die ihrer Eltern – in fünf Aufführungen sang die Konservatorium ausgebildete Künstlerin 1935–1944 Karl Böhm verpflichtete sie Tochter des berühmten Künstlerehepaares Künstlerin, noch unter dem Dirigat ihres Margarete Teschemacher. Sie war während an die Sächsische Staatsoper in Dresden. Ernst Edler von Schuch, Generalmusikdi- Vaters, dreimal die „Violetta“ in „La Tra- ihrer gesamten Karriere als Konzert-, Ora- 1938 An der Sächsischen Staatsoper rektor am Königlich Sächsischen Hofthea- viata“ und zweimal die „Rosine“ im „Barbier torien-, und Liedsängerin tätig und feierte sang sie in der Uraufführung der Oper ter, und der Koloratursopranistin Clemen- von Sevilla“. auf nationaler sowie internationaler Ebene „“ von Richard Strauss die Titel- tine Schuch-Proska, dem Publikum ein um- 1914–1935 Festanstellung am Königlich glänzende Erfolge. Von Karl Böhm 1935 an partie als Partnerin von Thorsten Ralf. fangreiches Bühnenprogramm, das sowohl Sächsischen Hoftheater nach dem Tod die Sächsische Staatsoper verpflichtet, 1938–1941 Gastspiele in Berlin, München, Partien aus dem Koloratur-, als auch aus Ernst von Schuchs am 10. Mai 1914. sang sie hier fast alle Partien des lyrischen Wien, Salzburg, Florenz, London, Barce- dem lyrischen Stimmfach enthielt. Zu ihren 1934/35 Ernennung zum Ehrenmitglied und jugendlich-dramatischen Faches, wo- lona und Chicago. bekanntesten Rollen zählte die „Königin der der Sächsischen Staatsoper. bei sie vor allem als Mozart- und Strauss- 1942 Partie der „Miranda“ bei der Urauf- Nacht“ in Mozarts „Die Zauberflöte“. „Das 1935–1967 Pädagogin für Gesang an Sängerin gefeiert wurde. führung „Die Zauberinsel“ von H. Suter- ist eine Stimme voll Herzlichkeit [...] voll der Dresdner Musikhochschule. In dieser politisch brisanten Zeit zeichnete der meister an der Sächsischen Staatsoper. Frische im Vortrag, voll Ehrlichkeit in der bis 1945 Auftritte als Solistin in der Dresdner Maler Ernst Hassebrauk mehr als 1945–1948 Gastrollen an den Bühnen Musik. Eine liebenswürdige Stimme, ohne Kreuzkirche unter Rudolf Mauersberger; 70 Porträts berühmter Persönlichkeiten des der Landeshauptstadt Dresden. die Allüren der großen Welt.“, schrieb der außerdem sang sie in der Frauenkirche Musikerlebens – neben Erna Berger, Helene 1947 Umzug an den Tegernsee. Musikkritiker Oskar Bie über die Dresdner unter Erich Schneider und in der Katholi- Jung und Erna Sack zeichnete Ernst Hasse- 1947–1952 Gastspielvertrag mit dem Opernsängerin. schen Hofkirche unter Karl Maria Pembauer. brauk auch die mit 56 Jahren verstorbene, für Opernhaus Düsseldorf. In Verehrung für sie lebt die Erinnerung des 1988 Ernennung zur Ehrenbürgerin Dres- die Spannweite ihrer Charakterisierungskunst Wohnung in Dresden: Auf dem Meisen- Dresdner Opernpublikums an die Familie dens anlässlich ihres 97. Geburtstages. bekannte Margarete Teschemacher. Zu ihren berg 10 Schuch bis heute unvermindert fort. größten Partien gehörten u. a. die „Senta“ in Wohnungen in Dresden: Palaisplatz, Empfehlung für: Dresden-Neustadt „Der fliegende Holländer“ und die „Minnie“ in Ausbildung bei ihrer Mutter Clementine Mockritzer Straße 6, Kötzschenbroda Puccinis „“. Schuch-Proska sowie in der Gesangs- Empfehlung für: Dresden-Neustadt, schule Paschalis Souvestre in Dresden und Dresden-Prohlis, Dresden-Altstadt 1923–1924 Debüt an der Kölner Oper. Wien. Auftritte als „Micaëla“ in Bizets „“ 1912 Auszeichnung mit der Ehren- und als „Ruth“ in „Die toten Augen“ von urkunde des Dresdner Tonkünstlervereins. E. d' Albert. 30 31 5 Danksagung 6 Bildnachweis, Literaturverzeichnis

Der besondere Dank der Gleichstellungs- Österreichische Nationalbibliothek/Wien Bilder Bild 8: Kähler, Wilhelmine beauftragten für Frau und Mann sowie des (Archiv der sozialen Demokratie Staatsschauspiel Dresden, Karin Riedel Titelbild: Scheel, Dr. med. Mildred Frauenstadtarchivs Dresden gilt: der Friedrich-Ebert-Stiftung, (Deutsche Krebshilfe e. V.) Sächsische Landesbibliothek – Fotograf nicht bekannt) Archiv der sozialen Demokratie Staats- und Universitätsbibliothek Dresden Bild 1: Hankel, Marie der Friedrich-Ebert-Stiftung, Bild 9: Kratina, Valeria (DEB. Sächsisches Esperanto-Archiv Gerhard Hochgürtel Sächsische Staatsoper Dresden, (Foto © Erica Stroedel/ Karin Jende-Schimming, Janine Schütz im Esperanto-Zentrum „Marie Hankel“) Prof. Sebastian Baer, Oliver Baer Deutsches Tanzarchiv Köln) Bild 2: Baer-Frissell, Christine Prof. Dr. med. Meinolf Suttorp Bild 10: Lüttichau, Ida von Dr. Isabel Bauer (Privatarchiv, Prof. Sebastian Baer, (Ernst Rietschel (1804–1861) (Biografie Dr. Ing. Marie Frommer) Dortmund) Ida von Lüttichau, geb. von Knobelsdorf Deutsche Krebshilfe e. V. Bild 3: Fischer-Dückelmann, Dr. med. Frau Roxy Liebscher danken wir (1798–1856) Anna Clara Theresia Deutsches Tanzarchiv Köln für die engagierte Recherchearbeit. 1858 Originalgips, H. 53,5 cm mit Plinthe – (In: „Die Frau als Hausärztin“, Skulpturensammlung Dresden, Esperanto-Zentrum „Marie Hankel“ 80.000 Jubiläumsausgabe, Stuttgart 1911.) Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Dresden, Dr. Wolfgang Schwarz Bild 4: Frenckell-Nast, Minnie Helena von ASN 983 (Abg.-Inv. ZV 4086). Dr. Clementine Kügler (DEB. Sächsisches Esperanto-Archiv im Bild 11: Meentzen, Charlotte (Biografie Caroline Auguste Fischer) Esperanto-Zentrum „Marie Hankel“) (Charlotte Meentzen Kräutervital Kosmetik Landeshauptstadt Dresden Kulturamt, Bild 5: Friedland, Brünnhild GmbH) Matthias Geisler (Sächsische Staatsoper Dresden, Bild 12: Odilon, Helene Dr. Heike Liebsch Historisches Archiv) (Österreichische Nationalbibliothek/Wien) (Biografie Anna Joachimsthal-Schwabe) Bild 6: Hendel-Schütz, Henriette Bild 13: Reichelt, Elisabeth (Sächsische Landesbibliothek – Dr. Marina Lienert, Dr. Patrick Bochmann (Sächsische Staatsoper Dresden, Staats- und Universitätsbibliothek (Biografie Dr. med. Anna Fischer- Historisches Archiv) Dückelmann) Dresden) Bild 14: Richter, Traute Bild 7: Joachimsthal-Schwabe, Anna Privatarchiv Karl Lorenz (Staatsschauspiel Dresden, Archiv) (Stadtarchiv Dresden, B-Sign. 18, Charlotte Meentzen Gemeindeblatt der Israelitischen Religions- Bild 15: Schubert, Georgine Kräutervitalkosmetik GmbH, gemeinde Dresden, Gemeindeblätter (Sächsische Staatsoper Dresden, Geert Meentzen 1924–1938) Historisches Archiv) 32 33 Bild 16: Schuch-Ganzel, Elisabeth von Fränkel, Ludwig: Amely Bölte. Klimpel, Volker: Berühmte Dresdner. Pötschke, Margot: Schon Geschichte (Sächsische Staatsoper Dresden, In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Historisch-Biographisches Handbuch geworden: Valeria Kratina. In: Rhythmik Historisches Archiv) Bd. 47, Berlin 1971. bedeutender Persönlichkeiten geboren in in der Erziehung. 2. Quartal 1976. Dresden. Dresden 2002. Bild 17: Teschemacher, Margarete Frommer, Marie: Flußlauf und Stadt- Reiche, Karin (Hrsg.): Frauen an Hoch- (Sächsische Staatsoper Dresden, entwicklung. Diss., Dresden, o. J. (1919) Koegler, Horst: Friedrichs Ballettlexikon. schulen: Förderung, Konkurrenz, Mobbing Historisches Archiv) – Frauen an Hochschulen: Kultur, Kunst, Hannover 1972. Frommer, Marie: Umbau der Villa Können, Komposition. Dokumentation Literatur Majestic in Berlin-Wilmersdorf zum Hotel. Kügelgen, Wilhelm von: Jugenderinne- zur 10. Tagung der Landeskonferenz der In: Bauwelt. 20. Jg., 1930. rungen eines alten Mannes. 1. Auflage Gleichstellungsbeauftragten an Hoch- Bauer, lsabel: Architekturstudentinnen der Neuausgabe Berlin/Leipzig 1992. der Weimarer Republik – Gerlach, Heinz: Die Isolde als Krönung schulen im Freistaat Sachsen, Dresden 28./29. September 1995. Dresden 1995. Bauhaus- und Tessenowstudentinnen. einer Bühnenkarriere. Vor 75 Jahren Kügler, Clementine: Caroline Auguste Diss., Kassel 2003. geboren. 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