56. Jahrgang H 11859

Die Monatsschrift für alle Eichsfelder · Heft 12 · Dezember 2012

In dieser Ausgabe

Am ungewohnten Ort zur falschen Stunde

Kontakte zwischen dem Kreistag in Duderstadt und dem Kreisrat Worbis 1953-1960

700 Jahre Brehme im Kontext der Geschichte des Eichsfeldes (II)

Landratsfamilie Frantz während der Worbiser Stadt- brände von 1860 und 1864

Vatikan würdigt Etzelsbach mit Briefmarke

Inhaltsverzeichnis des 56. Jahrgangs 2012

Rüdershausen Einzelpreis 2,50 EUR incl. 7 % MWSt NEUERSCHEINUNG ab 7.12.2012 im Buchhandel erhältlich

Der 23. September 2011 ist für die Geschichte Die Herzen sind des Eichsfeldes ein herausragender Tag: Papst Benedikt XVI. besuchte den Wallfahrtsort Etzels- einander zugewandt bach im Landkreis und feierte dort mit mehr als 90.000 Pilgern eine Marianische Vesper. Papst Benedikt XVI. Die Erinnerung an das einzigartige Ereignis bleibt im Eichsfeld durch diesen repräsentativen Bildband erhalten, der durch viele beeindruckende Fotos besticht und Texte enthält, die Erlebnisse erzählen und sehr per- sönliche Gedanken, tiefe Gefühle und unvergessli- che Eindrücke mitteilen. Etwa 100 Bild- und Textautoren führen auf die Büh- nen und hinter den Vorhang des Geschehens; sie zeigen und beschreiben das Eindrucksvolle und Besondere, das an jenem Septemberfreitag den kleinen Wallfahrtsort Etzelsbach dauerhaft in eine historische Stätte verwandeln half. Herausgeber und Redaktion übergeben ein an- schauliches Werk zu würdiger Erinnerung für Zeitzeugen und ein geschichtliches Dokument von bleibendem Wert für künftige Generationen.

Herausgegeben wird der Bildband von der Stiftung der Kreissparkasse Eichsfeld, Schriftleitung in der Verantwortung des Vereins für Eichsfeldische Heimatkunde e. V. (Redaktion: P. Anhalt, J. Keppler, J. Freitag, Dr. A. Beck, H. Mecke, T. Müller, T. W. Müller). Format 22 x 29 cm, 208 Seiten, be druckter Vor- und Nachsatz, Festeinband, 10 s/w- und 286 z.T. großformatige Farbabb. ISBN 978-3-86944-062-0 19,95 €

Litanei zur Gottesmutter von Etzelsbach Etzelsbach in Geschichte und Gegenwart Vorbeter: Mutter Gottes, wir rufen zu dir! Alle: Mutter Gottes, wir rufen zu dir! Peter Anhalt V. Wir kommen, o Mutter der Schmer zen, zu dir heut' mit angstvollen Herzen! Etzelsbach - ein eichsfeldischer Wallfahrtsort A. Maria, wir rufen zu dir! V. Dein Gnadenbild, Fürstin der Frauen, Einleitung erfüll uns mit tiefem Vertrauen. Bei dir sind wir alle geborgen Im Mittelpunkt Deutschlands, im Eichsfeld, mit unseren Ängsten und Sorgen. zehn Kilometer von und Denn du bist mit Herz und Gemüte in Etzelsbach. Die dortige Kirche gehört eben- Klemens Nodewald ten Wallfahrtsorten aufzutreten, passte für mich ein Abglanz der ewigen Güte. 1,5 km von Steinbach entfernt, liegt ein klei- falls dem Kloster. Ihr Marienpatrozinium deutet V. Mutter Gottes, wir rufen zu dir! ner Marienwallfahrtsort. Einst gehörte er zum Geschenk des Himmels ganz zu seinem Charakter, so wie ich ihn erlebt auf den Einfl uss der Zisterzienserinnen hin. hatte. A. Mutter Gottes, wir rufen zu dir! Zisterzienserinnenkloster Beuren, seit dem 16. V. Zu dir hat seit uralten Tagen Jahrhundert zur Pfarrei „St. Mauritius“ Stein- Um 1400 Ein „Geschenk des Himmels“, dieser Gedan- 1 „Der Papst kommt! Zu uns! Nach Etzelsbach. das Eichsfeld sein Herzleid getragen. bach. Wahrscheinlich in dieser Zeit wird das Dorf Wirklich, es ist kein Scherz!“ – die Stimme ke schlich sich immer neu bei mir ein, sobald Wer hat in notschweren Stunden hier Gnade und Tröstung gefunden? Die Wallfahrtskirche liegt in einem weiten Etzelsbach aufgegeben, die ehemalige Dorf- meiner Schwester am Telefon jubelte und ich in der folgenden Zeit an das bevorstehende Auch hast du lieblich erhöret Wie sental. Hier stand vor Jahrhunderten ein kirche bleibt bestehen. Nur mittelalterliche überschlug sich fast. Irgendwie musste sie die Ereignis des Etzelsbach-Besuches durch den und uns deine Hilfe gewähret. Du hast uns in kriegsschweren Jahren kleines Dorf. Wer sich Etzelsbach heute nähert, Scherbenfunde künden von der einstigen Sätze noch ein paar Mal wiederholen, wohl um Papst dachte. „Geschenk des Himmels“ – die- gerettet aus allen Gefahren. sieht zunächst ein Lindenwäldchen, aus dem Sied lungsstätte. es am Ende endlich wirklich selbst zu glauben. ses Stichwort ließ mich nicht mehr los, und es Drum wollen mit dankbaren Weisen 2 beschäftigt mich bis auf den heutigen Tag. wir heute dich ehren und preisen. eine Turmspitze herausschaut. Dann leuchtet 1525 Ein „wunderbares Geschenk des Himmels“ V. Mutter Gottes, wir rufen zu dir! das Rot eines neugotischen Klinkerbaus aus Ich glaube, dass Gott zu allen Zeiten zu uns Im Bauernkrieg fi ndet „unßer liben frauwen Ker- kam mir so als einer der ersten Gedanken, ohne A. Mutter Gottes, wir rufen zu dir! dem Grün der Blätter hervor. Die Kapelle birgt spricht: Durch Menschen, Situationen, Ereig- chen zcu Etzelßpache und des Bruders huße doran“ schon länger über die Bedeutung des angekün- V. Du wirst auch in kommenden Tagen ein Gnadenbild, eine Darstellung der Schmerz- nisse. Und so frage ich mich bis heute: Welche uns nie deine Hilfe versagen. erstmals Erwähnung. digten Ereignisses nachgedacht zu haben. An haften Muttergottes. Dieses Bildnis wird hier Botschaft, welcher Anruf, welcher Hinweis, So heile die Wunden, die bluten, den ein Opfer der Flammen,3 die Glocke wird den Worten meiner Schwester zu zweifeln, und wend' unser Unglück zum Guten. seit Jahrhunderten verehrt. Besonders die Bau- Kirche und Haus wer- welche Anregungen sollten uns durch dieses abtransportiert. Das Gotteshaus bleibt wüst kam mir nicht im Geringsten in den Sinn, zu- Und woll' aus der Welt, aus der weiten, ern hatten es für sich entdeckt. Seit der ersten außergewöhnliche, eigentlich nicht zu erwar- nach Haus uns're Lieben geleiten. und wird zunächst nicht wieder aufgebaut. mal ich Papst Benedikt, wie ich ihn in früheren Und die in Fremde verschieden, Hälfte des 17. Jahrhunderts ist verbürgt, dass sie tende Ereignis eines Papstbesuchs in Etzelsbach Begegnungen kennengelernt hatte, eine solche die führe zum ewigen Frieden. ihre Pferde um die Kapelle führten. Der Segen Interessant ist, dass 1525 neben der Marienkir- vermittelt werden? Mir wäre es weitaus und Uns all aber wolle bewahren 4 Tat bedenkenlos zutraute. Unser Papst war des Gnadenortes sollte auch auf die Tiere über- che ein Bruder wohnt. Es kann angenommen wirklich wesentlich zu wenig, dieses fast nicht vor Unheil und neuen Gefahren. schon ein bekannter Professor, ich ein kleiner O here Patronin, behüte gehen. werden, dass er sich auch um Pilger geküm- denkbare Ereignis lediglich als einen glückli- Student, als wir das erste Mal aufeinandertrafen. dein Eichsfeld in sorgender Güte. mert hat. chen Zufall zu bewerten. Der Papstbesuch in V. Mutter Gottes, wir rufen zu dir! Besonders zu den Wallfahrten, aber auch Ein Mann mit großem theologischen Wissen A. Mutter Gottes, wir rufen zu dir! wäh rend des ganzen Jahres, wird die Kapelle 1555 und dennoch sehr bescheiden, das war der Ein- rend des ganzen Jahres, wird die Kapelle mit ihrem Gnadenbild heute noch von vie- Im Eichsfeld wütet die Pest. Die Äbtissin des druck, den ich von ihm gewonnen hatte. Sein len Menschen besucht. Der stille Ort ist den Zisterzienserinnenklosters Beuren, Barba- Plan, nicht nur in Großstädten und berühm- Eichsfeldern ans Herz gewachsen. Es kommt ra von Knorr, stirbt; das klösterliche Leben selten vor, dass hier keine Kerzen brennen. kommt zum Erliegen. Etzelsbach ist Wüstung. Das Pilgerfeld in Etzelsbach füllt sich. Der kleine Marienwallfahrtsort Etzelsbach Um 1550 wird die Pfarrei Steinbach gegrün- stand schlagartig im Mittelpunkt des Interesses, det. Später wird der Wallfahrtsort von Stein- als im Februar 2011 bekannt wurde, dass Papst bach aus betreut. 5 Benedikt XVI. im Rahmen seines Deutsch- 1 Die umfangreichste Publikation über das Kloster Beuren ist: landbesuches hierher kommen würde. Dölle, Adalbert: Das ehemalige Zisterzienserinnenkloster Beu- ren im Eichsfeld. Duderstadt 1998. Die aktuellste Darstellung Schließlich feierten hier am 23. September 2011 bietet: Egler, Anna: Beuren. In: Germania Benedictina IV: Die Mönchs- und Nonnenklöster der Zisterzienser in Hessen und über 90.000 Pilger zusammen mit dem Papst Thüringen. Bd. IV-1, Sankt Ottilien 2011, S. 225-265. eine Marianische Vesper. 2 Beim Bau eines Entwässerungsgrabens konnten Scherben ge- funden werden. 3 Adalbert Dölle führt die Schadensliste vom 1. Juli 1525 komplett auf. Sie liegt im Sächsischen Hauptstaatsarchiv in Dresden, Loc. Zur Geschichte von Etzelsbach 9135, Bl 12 f. Dölle; Beuren (Anm. 1), S. 118-120. 4 Knieb, Philipp: Der Bauernkrieg auf dem Eichsfelde. In: Unser

Um 1200 Eichsfeld 7 (1912) S. 142. 5 Anhalt, Peter: Steinbach. Beiträge zur Ortsgeschichte und Hei- 29 Im wird das Zisterzienserinnenkloster matkunde, Teil 1. Steinbach 1997, S. 24-25. Beuren gegründet, das Mutterkloster aller wei- teren eichsfeldischen Zisterzienserinnenklöster. Das Gnadenbild von Etzelsbach wird seit Jahrhunderten ver- Das Kloster hat umfangreichen Besitz, u. a. auch ehrt. Es ist das Herzstück der Wallfahrtsstätte. Viele EichsEichs-- felder waren besonders erfreut, dass Papst Benedikt XVI. 56 über dieses Gnadenbild meditierte und zum Ausgangspunkt seiner Predigt wählte.

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Das Buch kann bezogen werden über alle Buchhandlungen und beim Verlag Mecke Druck, Postfach 1420, 37107 Duderstadt, Tel. 0 55 27 - 98 19 22, Fax 0 55 27 - 98 19 39 oder eMail [email protected] Weitere Informationen mit Libreka-Leseprobe: www.meckedruck.de/9783869440620 Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder 425

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DAS UNVERMUTETE WIRD UNS GEBOREN am ungewohnten Ort zur falschen Stunde; der alte Platz mutiert zur frischen Wunde; er presst das Blut von innen durch die Poren. Seht her: So ist die Welt, so ganz verloren; da hilft die Tünche nicht aus frommem Munde. Seht hin: Der Mensch, des Schicksals bester Kunde; schon wieder hat sich’s gegen ihn verschworen. Und doch, und doch: Verborgen im Getriebe, verborgen unter all dem äuß’ren Scheine, dem Rumgejammere und dem Geweine, entdeckt sich’s Menschen mit dem Blick der Liebe, ganz gültig neu, was scheinbar längst vergan- gen: DAS UNERWARTETE WILL UNS EMPFANGEN. Weihnachtliche Herrnmühle in Heiligenstadt. Modell-Installation von Herbert Vogeley. Foto: Aus einem fünfzehnteiligen Zyklus zu Installatio- Johann Freitag. nen von Herbert Vogeley.

Redaktion, Beirat und Verlag wünschen allen Lesern, Autoren und Freunden ein frohes, gesegnetes Weihnachtsfest und ein gutes neues Jahr. Wir bedanken uns, dass Sie der Eichsfelder Heimatzeitschrift die Treue gehalten haben und werden uns bemühen, Sie auch im kommenden Jahr mit interessanten Beiträgen über unsere Heimat zu informieren. Redaktion und Verlag Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder 427 Kontakte zwischen dem Kreistag in Duderstadt und dem Kreisrat Worbis 1953-1960 (I) von Dieter Wagner Am 8. Mai 1945 endete der Zweite Weltkrieg Beunruhigt über die seit dem Ausbruch des mit der bedingungslosen Kapitulation der Korea-Krieges im Juni 1950 auf westlicher deutschen Wehrmacht. An die Stelle der aus- Seite mit Nachdruck betriebene Wiederbe- gelöschten Staatlichkeit des Reiches trat mit waffnung der BRD innerhalb der atlantischen der in Berlin am 5. Juni 1945 unterzeichneten Allianz hatte die Sowjetunion eine neue dip- „Erklärung über die Übernahme der obers- lomatische Initiative eingeleitet, die das An- ten Regierungsgewalt“ die Hoheitsgewalt der gebot der Wiedervereinigung Deutschlands vier Siegermächte. Gleichzeitig wurde das auf der Basis völliger Neutralität enthielt. Das Deutsche Reich in vier Besatzungszonen Angebot wurde sowohl von den Westmäch- aufgeteilt. Die Demarkationslinie zwischen ten, die ihre Truppen aus der BRD abziehen der östlichen, also der sowjetischen und den sollten, wie auch von der BRD abgelehnt. Die westlichen Zonen war bereits im Wesentli- Bundesrepublik fürchtete, ohne die militäri- chen im September 1944 in den „Londoner sche Präsenz der Westmächte, besonders Protokollen“ festgelegt worden. Diese Rege- der USA, der Sowjetunion politisch und mili- lungen wurden im Potsdamer Abkommen be- tärisch ausgeliefert zu sein. stätigt. Mit der Gründung der Bundesrepublik Der Tod des sowjetischen Diktators, Mar- Deutschland am 23. Mai 1949, zu der sich schall Josef W. Stalin, am 5. März 1953 bot die drei Westzonen zusammengeschlos- der Sowjetunion die Möglichkeit, den Kalten sen hatten, und der Deutschen Demokrati- Krieg zu entspannen und ihre Isolierung zu schen Republik (DDR) am 7. Oktober 1949 überwinden. Schon am 16. März 1953 sprach war die Spaltung Deutschlands als Teil des man in Moskau von einer „Friedensoffensi- Ost-West-Konflikts vollzogen. Bereits im Juni ve“, worauf der britische Premierminister 1948 waren in den beiden Teilen unterschied- Winston Churchill der Sowjetunion in einer liche Währungen eingeführt worden. Rede anbot, die Beziehungen auf eine neue Basis zu stellen.4 Bis zur endgültigen Abriegelung der Sowje- Vor diesem weltpolitischen Hintergrund tischen Besatzungs-Zone (SBZ) am 26. Mai versuchte auch die DDR ihr Verhältnis zur 19521 waren Kontakte zwischen den Bewoh- BRD auf eine neue Grundlage zu stellen nern der vier Zonen – wenn auch mit Schwie- („Deutsche an einen Tisch“). Ihr Ziel war es, rigkeiten verbunden – noch möglich. So war die Anerkennung der DDR als gleichrangi- es z. B. den Bauern aus Fuhrbach bis Pfings- gen Verhandlungspartner des westlichen ten 1952 noch erlaubt, ihre in der sowjetischen Deutschland herbeizuführen. Gleichzeitig Zone gelegenen Felder abzuernten. Einem sollte analog zur Politik der UdSSR die Rati- Ingenieur aus der Gemeinde hatten die fizierung des Deutschlandvertrages und der Behörden der DDR sogar einen Grenzpas- Beitritt der BR Deutschland zur Europäischen sierschein ausgestellt, mit dem er täglich zu Verteidigungsgemeinschaft (EVG), und spä- und von seiner Arbeitsstelle bei einer Elektro- ter ihre Integration in das westliche Verteidi- 2 firma in Göttingen pendeln konnte. gungs-Bündnis (NATO) verhindert werden. Ab dem 26.5.1952 wurden die Grenzen In diesen Rahmen sind auch die Kontakte gesperrt, ein deutlich sichtbarer Demarka- zwischen den beiden Eichsfeld-Kreisen Du- tionsstreifen gezogen, Besuche waren nur derstadt und Worbis einzuordnen. Sie began- noch mit besonderer Erlaubnis möglich. nen im Frühjahr 1953. Wirtschaftliche Kontakte zwischen der BRD Mit dem Hinweis auf den 19. März 1953 – an und der DDR waren in den Interzonen-Ab- diesem Tag wurde der Deutschlandvertrag5 kommen3 geregelt. und der Beitritt der BRD zur Europäischen Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder 431

3. Katasterfragen bei den gegenseitig zufal- 4 Görtemaker, Manfred: Geschichte der Bundesrepu- lenden Ländereien blik Deutschland. Von der Gründung bis zur Gegen- wart. München 1999, S. 311 f. 4. Abwässer der Molkerei Zwinge 5 Deutschlandvertrag, offiziell: Vertrag über die Be- 5. Gegenseitige Genehmigung zum Über- ziehungen zwischen der BRD und den Drei Mäch- schreiten der Zonengrenze für Feuerweh- ten vom 26.5.1952, in der Sprachregelung der SED ren im Brandfalle „Generalkriegsvertrag“, trat in Kraft am 5.5.1955. Er gewährte der BRD größtmögliche Rechte eines Am 14. August 1956 meldete sich die Abtei- „souveränen Staates“, beendete das Besatzungs- lung für Innere Angelegenheiten des Rates regime. Dagegen verpflichtete sich die BRD zur Wiederbewaffnung. des Kreises Worbis beim OKD mit der Mit- Europäische Verteidigungsgemeinschaft: Vertrag teilung, dass sie bereits seit längerer Zeit mit zwischen den Benelux-Ländern, Italien, Frankreich dem Katasteramt Duderstadt über Fragen des und der BRD. Der Vertrag trat nie in Kraft, weil er Katasters der durch die Zonengrenze durch- am 23.10.1954 im französischen Parlament nicht schnittenen Gemarkungen korrespondiere. ratifiziert wurde. Daraufhin wurde der BRD die Mit- gliedschaft in der NATO (North Atlantic Treaty Or- Betroffen hiervon seien die Orte Gerblinge- ganization) angeboten. Diese trat dem Bündnis am rode, Duderstadt, Fuhrbach und Brochthau- 23.10.1954 bei. Damit war die BRD Teil des westli- sen aus dem Kreis Duderstadt, , chen Bündnisses und die Westintegration vollzogen. , , Brehme, Jützenbach (wikipedia: Deutschlandvertrag) und Zwinge aus dem Kreis Worbis. 6 KA GÖ: LK DUD Nr. 61. 7 Am 6.9.1953 fand die 2. Bundestagswahl statt, die (Wird fortgesetzt) der CDU die absolute Mehrheit der Sitze einbrachte. Anmerkungen 8 In der Zeit vom 25.1. bis 28.2.1954 fand in Berlin die 1 Unterzeichnung des Deutschlandvertrags am Vier-Mächte-Außenminister-Konferenz über die Wie- 26.5.1952, Unterzeichnung des EVG-Vertrages am dervereinigung Deutschlands statt. Dabei lehnte die 27.5.1952. Sowjetunion den westlichen Plan zur Wiederverei- 2 Kreisarchiv Göttingen (KA GÖ): LK Göttingen Nr. nigung ab, der in freien Wahlen, woraus die Natio- 824 und ff. nalversammlung, Verfassung und gesamtdeutsche 3 Bezeichnung für den Handel zwischen den West- Regierung hervorgehen sollten, bestand. Die UdSSR zonen/BRD und der SBZ/DDR. Er war geregelt in wollte dagegen vorher die Zusammensetzung der dem Mindener Abkommen von 1946 sowie dem Regierung festlegen, d. h. sie wollte ihren Einfluss Berliner und dem Frankfurter Abkommen von 1948 auf die Regierung behalten. Letztendlich hätte sie und 1949. Der Handel wurde abgewickelt durch die damit ihren Einflussbereich bis zum Rhein vergrö- Deutsche Bundesbank und die Deutsche Noten- ßert. Görtemaker: Geschichte (Anm. 4), S. 318. bank der DDR auf der Basis der Verrechnung von 9 Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen 1:1 (SBZ von A-Z, Bonn 1965, S. 197). (Hg.): DDR-Handbuch. 2. Auflage, Köln 1979, S. 262.

700 Jahre Brehme im Kontext der Geschichte des Eichsfeldes (II) von Dr. Günter Wiegand Fast gleichzeitig mit den angesprochenen völkerung des Eichsfeldes zum lutherischen Grenzquerelen fanden im Rahmen der eichs- Glaubensbekenntnis übergegangen, nicht feldischen Geschichte Ereignisse von weitrei- nur in den adligen Gerichten und in den Städ- chender Bedeutung statt, die auch in Brehme ten, sondern sogar in den von kurfürstlichen zu Konflikten führten. Gemeint ist die ab 1574 Beamten direkt regierten Ämtern. Mit einer vom Mainzer Erzbischof und Kurfürsten Da- noch namentlich zu nennenden Ausnahme niel Brendel von Homburg ins Werk gesetzte zeigten sich die Herren von Westernhagen zu Gegenreformation, auch als katholische Re- dieser Zeit als Förderer der neuen Konfessi- form oder katholische Erneuerung bezeich- on. Es gab unter ihrem Schutz in Berlingero- net. In den Jahrzehnten seit dem Bauern- de einen besonders eifrigen Pastor Mumpel, krieg, von dem es aus Brehme selbst nichts der offenbar einen Gesinnungsgenossen als zu berichten gibt, war der größte Teil der Be- Pastor in Brehme hatte.1 Leider ist der na- 436 Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder

Zum 850-jährigen Jubiläum der Stadt Worbis (II) Landratsfamilie Frantz während der Worbiser Stadtbrände von 1860 und 1864 von Manfred H. Conraths und dem Geschichtsverein Worbis Am Nachmittag des 31. Oktober 1860 ver- Als er sein Gehöft erreichte, brannte die starb im Alter von fast fünf Jahren der ältes- Scheune schon lichterloh. Da die umliegen- te Sohn der Familie Frantz. Traurig saß man den Gebäude ebenfalls in Gefahr gerieten, im Kreis der Familie beisammen, als gegen begann man, aus seinen Diensträumen im 21.00 Uhr der Ruf „Feuer“ auch die Familie Wohnhaus Akten zu retten und diese in die des Landrates erreichte. Die Tragödie des nahe katholische Kirche zu tragen. Auch sie großen Stadtbrandes von 1860 in Worbis wurde dann Opfer der Flammen. nahm ihren Anfang. Damit das verstorbene Kind des Landrates Pflichtbewusst verließ Landrat Frantz schwe- nicht auch noch ein Opfer der Flammen ren Herzens seine trauernde Familie und würde, nahm eine mutige Frau aus der Bä- begab sich zur Brandstelle, dem Haus der ckergasse das tote Kind und trug es in ihrem Witwe Hartmann in der Langen Straße ge- Mantel in die ca. einen Kilometer entfernte genüber dem Gasthof „Drei Rosen“, unmit- Rochuskapelle vor der Stadt. Das Vieh des telbar neben dem ehemaligen Untertor.1 Junkerhofes wurde durch das hintere Tor auf den Klien getrieben. Hier setzte der durch Vorher bat er seinen Gutsverwalter, einst- die Flammen rasend gewordene Bulle die weilen seiner Familie Gesellschaft zu leis- Leute, die sich dorthin gerettet hatten, in ten. Müde von der Arbeit, an diesem Tage Angst und Schrecken. war noch letztes Erntegut eingefahren wor- den, kam dieser der Bitte selbstverständ- Die Ehefrau des Landrates verließ in einer lich sofort nach. Die Frau des Landrates geschlossenen Kutsche eilig mit ihren Kin- schickte ihn jedoch geraume Zeit später dern den brennenden Junkerhof und fuhr nach Hause. Beim Hinausbegleiten sahen nach Teistungenburg zu ihrem Vater Gustav beide durch das große Treppenfenster zum Wilhelm Felber. Neben den Kindern konnte Hof, dass vor dem Scheunentor Flammen sie nur noch einige Schmucksachen retten. aufzüngelten. Der verstorbene Sohn wurde aus der Ro- chuskapelle auf einen Ackerwagen gelegt, Durch den starken eisigen Ostwind waren welcher ihrer Kutsche dann folgte. die Flammen in kürzester Zeit auf die ge- samte Innenstadt, darunter auch den Jun- Frau Pfundheller, ihre Kinderfrau und Frau kerhof, verteilt worden. Wegen der zu dieser eines Dreschers vom Junkerhof, ergriff be- Zeit noch unzureichenden Spritzen war eine herzt einen Waschkorb und ein Daunenbett, wirksame schnelle Brandbekämpfung am ei- packte alles Silberzeug, Zuckerdosen, Ku- gentlichen Ausgangspunkt des Brandes in chenkörbe, Löffel usw. hinein, legte noch der Langen Straße nicht gelungen.2 Sofort eine Daunendecke darüber, trug den Korb lief der Inspektor hin und riss das brennende auf das Feld hinter dem Gut, setzte sich da- Stroh beiseite. Das Feuer hatte aber schon rauf und verharrte dort die ganze Nacht. den vollen Erntewagen erreicht und setzte Alle Gebäude des Junkerhofes, auch das ihn in Brand. Der Gutsverwalter rief nach Wohnhaus, waren Fachwerkbauten und wur- Hilfe, aber die Knechte waren zur Brandbe- den samt ihrem vollständigen Inventar Opfer kämpfung zum Haus der Witwe Hartmann der Flammen. Amtsrat Gustav Felber aus am ehemaligen Untertor gelaufen. Vorbei- Teistungenburg hatte sofort Gespanne nach eilende Menschen hörten die Hilferufe und Worbis geschickt, um noch etwas retten zu verständigten den Landrat. können, was leider nicht mehr möglich war. 440 Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder

Neben etlichen Gebäuden der Stadt war heute noch bekannten Landratsamtes des also auch der Junkerhof wieder betroffen. ehemaligen Kreises Worbis ansehen. Hier waren es besonders die hinteren Ge- bäude, Scheunen und Stallungen, die Op- Anmerkungen fer der Flammen wurden. Dieses Mal wurde 1 Hierbei handelt es sich um das ehemalige Untertor das Wohnhaus aber verschont, und von den der Stadt, nicht zu verwechseln mit der Straße Un- Hofgebäuden brannten wegen der massiven tertor, die weiter östlich verläuft. Bauweise und der Brandmauern nur die Dä- 2 Bauer, Theo: Brandchronik der Stadt Worbis. Wor- cher ab. Auch hier war es Amtsrat Felber, der bis 2002, S. 9. ihnen fest zur Seite stand. In seiner Funkti- 3 Türich, Theodor: Der große Brand in Worbis im Jah- on als Kreisdeputierter hatte er die Aufgabe, re 1860. Sonderdruck Unser Eichsfeld 22 (1927), Landrat Frantz während seiner Abwesenheit Heft Nr. 3. zu den Landtagsperioden zu vertreten. In die- 4 Bauer: Brandchronik (Anm. 2), S. 9-10. ser Zeit war er häufiger Gast in der Familie 5 Abb. 1 nachgezeichnet und leicht ergänzt von M. Frantz, sehr zur Freude der Tochter und aller Conraths, 2 und 3 M. Conraths. 6 Enkel. Türich: Brandchronik (Anm. 3), s. a. Bauer: Brand- chronik (Anm. 2), S. 11. Während einer längeren Abwesenheit des 7 Die letzten massiven Teile, mittelalterliche Funda- Landrates Frantz ließ er für seine gesundheit- mente, Keller und Teile des Erdgeschosses wurden lich stark angeschlagene Tochter den heute erst 1870 abgebrochen und für die Sanierung der noch existierenden Balkon am Landratsamts- gleichfalls 1860 beschädigten Stadtpfarrkirche ver- wendet. Allerletzte Fundamentreste befinden sich gebäude anbauen. bis heute an dieser Stelle unter dem Straßenbelag. Wenn auch nicht als Architekt, so kann man 8 Veröffentlicht im Worbiser Kreisblatt vom 8. Juni Amtsrat Gustav Wilhelm Felber, Besitzer von 1864. Teistungenburg, als den Bauherrn des uns 9 Bauer: Brandchronik (Anm. 2), S. 10.

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Das historische Eichsfeldfoto

Details von Westerode auf einer Postkarte aus den 1930er-Jahren. Sammlung Franz-Josef Bömeke, Westerode.

Ansichtskarte von Rüdigershagen, abgestempelt am 16. September 1914. Im Vordergrund aufge- stellte Getreidepuppen. Sammlung Paul Lauerwald. 442 Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder

Berichte aus dem Eichsfeld aus Meldungen der Thüringer/Eichsfelder Allgemeine, Thüringer/Mühlhäuser Allgemeine, Thüringische Landeszeitung/Eichsfelder Tageblatt, Eichsfelder Tageblatt (Duderstadt) zusammengestellt von Edgar Rademacher Beberstedt. Im Rahmen des Kirchweih- und Pa- Brochthausen. Rund 40 Ortsheimatpfleger aus tronatshochamtes weihte Weihbischof Reinhard dem Landkreis Göttingen kamen Mitte Oktober in Hauke am 11. November zwei neue Bronzeglo- dieser Eichsfeldgemeinde zu ihrer Herbsttagung cken, die die 1952 angeschafften Stahlglocken zusammen. Die Teilnehmer hörten Fachvorträge ablösen sollen. Am Fest Mariä Lichtmess werden und tauschten sich über laufende Projekte aus. die neuen Glocken zum ersten Mal erklingen. Die Auch Sinn und Ziel der eigenen Arbeit wurden neuen Glocken wurden in der Eifel gegossen und kritisch hinterfragt. kosten 45.000 Euro. Der seit langem geforderte Radweg an der Lan- Korrektur: Die von hier gebürtige Vinzentinerin desstraße zwischen Brochthausen und Fuhrbach Schwester M. Isidora, heute im Altenheim St. Mar- soll nun 2013 endlich gebaut werden. Die Kosten tini in Duderstadt lebend, konnte am 13. Oktober wurden mit 750.000 Euro veranschlagt. in der dortigen Kapelle den 60. Jahrestag ihrer Diedorf. Im November wurde das 40-jährige Be- Profess feiern. stehen des Tante-Emma-Ladens der Familien Bernshausen. Ein Jahr nach Baubeginn ist Mitte Weiland und Kirves gefeiert. Oktober die Senioren-Tagespflege „Am See“ ein- Dingelstädt. Die Thuiner Franziskanerinnen feier- geweiht worden Die Einrichtung ist Anlaufstelle ten im Oktober mit Altbischof Joachim Wanke und für Tagesgäste aus 22 Orten. Mehrheitlich werden weiteren Gästen ihr hundertjähriges Ortsjubiläum Demenzkranke hier betreut. in der Unstrutstadt sowie das 40-jährige Bestehen Bilshausen. Hier gibt es acht Spielplätze und des Kinderheims „St. Joseph“. Spielecken mit Wippetieren. Jetzt soll der Spiel- Ein regionaler Investor hat das hiesige Bahnhofs- platz in der Worbiser Straße hinter der evange- gebäude erworben und hat dafür auch schon ein lischen Kirche aufgehoben werden, da er kaum Konzept: Wohnen mit Fahrstuhl. noch genutzt wird. Duderstadt. Der Runde Tisch Duderstadt und die . Rund 150.000 Euro wurden in den Geschichtswerkstatt erinnerten Mitte Oktober mit vorangegangenen Monaten in den katholischen einem Stadtrundgang an die Gründung der neu- Kindergarten investiert. 32 Kinder konnten im zeitlichen jüdischen Gemeinde vor 200 Jahren. November wieder in die sanierten Räume einzie- Kürzlich konnten hier die Ursulinen-Schwestern hen. Für die Erwachsenen gab es einen Tag der Gabriele Fiedler und Genovefa Heptner ihr 65- offenen Tür. bzw. 60-jähriges Ordensjubiläum feiern. Bischhagen. Durch einen Großbrand am ers- Zum zehnten Mal fand am 10. November an den ten Novembersonntag verlor ein Ehepaar Hab Berufsbildenden Schulen (BBS) die Berufsbil- und Gut. Die Feuerwehren aus Bischhagen, Sie- dungsbörse statt. 68 Aussteller waren als kom- merode und Heiligenstadt konnten nicht mehr viel petente Ansprechpartner für Schüler und Auszu- retten. Ausgelöst wurde der Brand am Ortsrand bildende präsent. vermutlich durch einen technischen Defekt. Zum zehnten Mal hat die hiesige Malteser-Fach- Bodensee. Die Zukunftsrunde Bodensee hat schule einen Altenpflegehelfer-Kurs erfolgreich im Oktober drei sanierungsbedürftige Bänke am abgeschlossen. Dorfteich auf eigene Kosten und in Eigenleistung Nach 36 Jahren im Amt ist Pastor Dr. Karl Wurm renoviert und wieder aufgestellt. am 4. November in der St.-Servatius-Kirche feier- Brehme. „Brehme – Geschichte und Geschich- lich verabschiedet worden. Nachfolgerin im Amt ten“ heißt das 360-seitige Buch, das Ortschronist ist Pastorin Christina Abel. Lothar Wandt anlässlich des Ortsjubiläums seiner Der fünfte Eichsfelder Wurstmarkt am 11. Novem- Heimatgemeinde erarbeitet und im November der ber in der Marktstraße fand mit über 10.000 Besu- Öffentlichkeit vorgestellt hat. chern wieder ein reges Interesse. Breitenberg. Als Wurst des Jahres wurde im Rah- Eichsfeld. Rund 300 Ministranten aus dem men des Eichsfelder Wurstmarktes eine Mettwurst Bistum Erfurt, davon knapp die Hälfte aus dem aus der hiesigen Schlachterei Deppe gekürt. (Textfortsetzung auf Seite 443) Die Monatsschrift für alle Eichsfelder

Inhaltsverzeichnis – 56. Jahrgang 2012

Heimatgeschichte und Heimatkunde Heft/Seite

Anhalt, Peter Es muss nicht immer Amerika sein ...... 6/206 Anhalt, Peter Mühleisen im Wappen von Rusteberg und von Knorr ...... 7/8/237 Anhalt, Peter Verschiedene Deutungen des Namens „Etzelsbach“...... 2/43 Berkhahn Bernhard Bildnachlese zu den 27. Eichsfeldtagen in Worbis...... 11/394 Berkhahn, Bernhard Zur 850-jährigen Geschichte von Worbis ...... 7/8/241 Bodmann, Josef Lehrer Johannes Faßhauer...... 3/87 Brockt, Georg und Funke, Christel Die Errichtung des Kaliwerkes Neubleicherode (II)...... 9/289 Brockt, Georg und Funke, Christel Vom Kaliwerk Neubleicherode (I)...... 7/8/253 Brodhun, Rudolf Lindau trägt wieder die Bezeichnung „Flecken“...... 3/81 Conraths, Manfred H. Landratsfamilie Frantz während der Worbiser Stadtbrände von 1860 und 1864 ...... 12/436 Conraths, Manfred H. Zum 850-jährigen Jubiläum der Stadt Worbis (I)...... 11/399 Degenhardt, Mathias Als die Wehrpflicht noch galt...... 10/355 Degenhardt, Mathias Das Eichsfeld in der Abstimmung zum Friedensvertrag ...... 6/201 Degenhardt, Mathias Die Eichsfelder Zeitungen im ersten großen Presseskandal...... 2/45 Freitag, Johann Am ungewohnten Ort zur falschen Stunde...... 12/426 Gregosz, Krystof Festumzug zur 700-Jahr-Feier von Brehme...... 9/297 Große, Volker und Herzberg, Klaus Siegfriederode - früher Wüstung, heute Reiterhof...... 5/166 Grunenberg, Alfons Hilft Schnaps gegen Cholera?...... 10/345 Hauff, Maria Notizen zu einem der „vorzüglichsten Bürgervergnügen“ im alten Duderstadt...... 9/299 Heidenblut, Inge und Karl-Otto Die Antoniusklus in der Günteröder Gemarkung ...... 4/119 Henning, Werner Festvortrag anlässlich der 27. Eichsfeldtage 2012 in Worbis...... 11/390 Hey, Anne Sitte und Brauchtum in ...... 6/208 Holbein, Ewald Das Dingelstädter Marktrecht...... 5/157 Holbein, Ewald Wie die Geschwister-Scholl-Straße in Dingelstädt zu ihrem Namen kam...... 2/41 Homeier, Bernd Der Haltepunkt Effelder...... 1/11 Hussong, Ulrich Eine Kreditaufnahme in im Jahre 1787...... 2/51 HVE 27. Eichsfeldtage und 850 Jahre Worbis...... 10/360 Keppler, Josef „Eine seltene Kostbarkeit des Orgelbaus“ – Zur Geschichte der barocken Kirchenorgel von ...... 1/5 IISeite InhaltsvEICHSFELDerzeichnis

Keppler, Josef Die Bürgermeister des Landkreises Worbis nach dem Stand vom 1. Mai 1948...... 4/117 Keppler, Josef Womit sich die Gemeindevertreter Lindewerras vor 100 Jahren befassten.... 5/163 Klingebiel, Georg Zum Wehrertüchtigungslager bei Heiligenstadt...... 10/352 Kockelmann, Paul J. Chronogramme für das Jahr 2012...... 1/1 Kreissparkasse Eichsfeld Sonderprägung „850 Jahre Worbis“...... 7/8/244 Lange, Bernhard Der „Landfilm“ am Beispiel von Kalteneber...... 6/198 Lauerwald, Paul Cyriakus Spangenbergs Mansfeldische Chronica und ihre Aussagen zum Zug der Bauern auf das Eichsfeld 1525...... 9/292 Lauerwald, Paul Die Eisenbahnstrecke Halle-Kassel über durchgehend befahrbar...... 3/83 Lauerwald, Paul Friedrich von Motz, Gutsherr in Vollenborn und erster preußischer Landrat des Eichsfelder Unterkreises...... 2/54 Lauerwald, Paul Schulneubauten im Eichsfeld zwischen 1871 und 1880...... 7/8/247 Lauerwald, Paul Weltkriegspropaganda von 1917...... 6/210 Leuckefeld, Monika und Gerd Zur Auswanderung und Rückkehr von Eichsfeldern...... 4/122 Morick, Stefan Anna Maria Nachtwey aus Seulingen, die letzte Äbtissin des Zisterzienserinnenklosters Beuren...... 9/301 Müller, Torsten W. 100 Jahre Gasthof „Zur schönen Aussicht“ in ...... 7/8/251 Müller, Torsten W. Das Feuerlöschwesen des Kreises Heiligenstadt 1903...... 2/49 Müller, Torsten W. Die Kriegervereine des Landkreises Heiligenstadt 1903...... 1/16 Pfützenreuter, Gerd 850 Jahre Deuna...... 9/296 Rademacher, Edgar Die Kinder böswillig verlassen...... 6/211 Rademacher, Edgar Eichsfeldische Jubiläumsanlässe im Jahr 2012...... 1/2 Rademacher, Edgar Hundert Jahre Preußens Gloria im Eichsfeld ...... 7/8/257 Rademacher, Edgar Hüpstedt vor hundert Jahren...... 2/53 Rademacher, Edgar Maut vor 150 Jahren...... 3/88 Rademacher, Edgar Was dem Chronisten vor 200 Jahren wichtig erschien...... 6/205 Rechenberg, Andrea Ein Wasserschaden und seine Folgen...... 11/396 Rexhausen, Gerhard Aus dem Lagerbuch von Obernfeld anno 1717...... 7/8/245 Rexhausen, Gerhard Die Arbeit unserer Vorfahren...... 10/350 Rexhausen, Gerhard Die erste Feuerversicherung und die Einführung von Hausnummern in Gieboldehausen...... 4/128 Rogge, Josef 850 Jahre Worbis...... 3/87 Rogge, Josef 850 Jahre Worbis...... 4/130 Rogge, Josef 850 Jahre Worbis ...... 6/204 Rösler, Marga Kriegsende in Günterode...... 7/8/258 Rösler, Marga Vom Leben im Grenzgebiet...... 10/353 Schmalzl, Reiner Huldigungsmünze für Preußenkönig Friedrich Wilhelm III...... 6/197 Scholle, Heinrich 850 Jahre Zisterzienserkloster Reifenstein...... 9/294 Stadt Duderstadt „Klebrig, süffig, abführend“ – Alt-Duderstädter Bier...... 1/10 Stadt Duderstadt Der Teufel, der Bürgermeister und der Westerturm...... 2/48 Stadt Duderstadt Pestzeichen und Pestbuch von Duderstadt...... 3/89 Stadt Duderstadt Warum Duderstadt 262 Jahre „unter der Haube“ war...... 10/362 Stadt Duderstadt Wie Herbigshagen zu Duderstadt kam...... 6/207 EICHSFELDInhaltsverzeichnis Seite III

Strecker, Bertram Der Mann ohne Kopf...... 3/90 Stude, Matthias Vor 400 Jahren starb Propst David Böddener...... 9/299 Wagner, Dieter Feier der Kirchweihfeste auf dem Eichsfelde 1790-1814...... 9/301 Wagner, Dieter Kontakte zwischen dem Kreistag in Duderstadt und dem Kreisrat Worbis 1953-1960 (I)...... 12/426 Wiegand, Günther 700 Jahre Brehme im Kontext der Geschichte des Eichsfeldes (I)...... 11/385 Wiegand, Günther 700 Jahre Brehme im Kontext der Geschichte des Eichsfeldes (II)...... 12/431

Eichsfelder Persönlichkeiten Brügger, Herbert Paschalis Gratze als Orgelbauer...... 11/403 Germeshausen, Gerhard Joseph Richwien...... 1/19 Lauerwald, Paul Heinrich Thöne...... 4/132 Müller, Thomas T. und Gerhard Hermann Josef Siebrand...... 3/93 Müller, Torsten W. Heinz Josef Durstewitz...... 1/18 Müller, Torsten W. Msgr. Hartmut Gremler...... 1/19 Müller, Torsten W. Dr. Konrad Martin...... 5/169 Pioskowik, Stefan Franz Ehrhardt...... 7/8/261 Reinhardt, Heribert Karl Wüstefeld...... 2/59 Rentsch, Christian Pater Engelbert Eberhard...... 9/305 Schmalzl, Reiner Joseph Richwien...... 2/58

Kirche, Kultur und Traditionen Schmalzl, Reiner Vatikan würdigt Etzelsbach mit Briefmarke...... 12/446 Huhnstock, Franz Werdigshausen und seine Wallfahrt...... 7/8/272 Kieler, Bertram Verbot des Aufstellens von Weihnachtskrippen...... 12/445 Müller, Torsten W. 200 Jahre Allerheiligen-Kirche ...... 11/411 Müller, Torsten W. Schwere Schicksalsschläge der Familie Kohlstedt...... 5/178 Schäfer, Hans-Joachim Neue archäologische Funde und Entdeckungen im Eichsfeld und in der näheren Umgebung...... 5/182 Westphalen, Gerlinde von Wilhelm Solf – Indologe, Diplomat und Politiker...... 5/179

Mundart Behrens, Hubert Dat Empfangskomite...... 3/108 Behrens, Hubert Der Kartoffelsegen...... 10/375 Behrens, Hubert Muttertag...... 5(188 Deppe, Renate Schneeschmelze in Hilkerue...... 4/147 Frölich, Reinhold Datt choate Malöhr...... 2/70 Fürstenberg, Felix Minne letzte Kärmesse in Halmesdorf...... 4/147 Keppler, Josef „… er war seiner Zeit schon immer voraus.“...... 7/8/279 Schmalstieg, Angela Mek häbbet se enn Age repareert...... 6/226 Strecker, Bertram De Delikatesse...... 7/8/278 Strecker, Bertram Die Orgel hat‘s bestätigt...... 5/188 Strecker, Bertram Ein paar „beherzte Männer“...... 9/331 Strecker, Bertram Ich bete an …...... 12/452 IVSeite InhaltsvEICHSFELDerzeichnis

Strecker, Bertram Wie kimmt dar Huind uffs Doch?...... 11/418 Wand, Robert Ingenoaz! - dä leste Emmer was tevele!!!...... 9/331 Weber, Emmi Westesingn...... 2/70 Weinrich, Martin Burenreggeln...... 1/31

Buchvorstellungen

1162 - 2012: 850 Jahre Reifenstein (Herbert Goedecke)...... 9/332 Achtung! Grabenmitte Grenze (Florian Heimgärtner)...... 7/8/281 Götz Diergarten: Auf Bötzow, Ostkreuzschule: Auf Bötzow ...... 9/333 Die Liebe ist das Einzige, was ich Dir noch geben kann! (Stefan Nolte)...... 1/33 Die Propsteikirche St. Cyriakus in Duderstadt und die Filialkirchen...... 7/8/280 DUDERSTADT Lebensraum Altstadt – Wohntraum Fachwerk...... 9/333 Eichsfeld-Jahrbuch 2011...... 2/71 Hundelshäuser Besonderheiten. Einblicke in das Dorf, seine Umgebung und Geschichte (Gustav Ohlendorf)...... 4/148 Lebensraum Eichsfeld: Der Papst im Eichsfeld...... 1/32 „Mein Duderstadt am Brehmestrand . . .“ (Robert Wand)...... 7/8/280 Mühlen im Eichsfeld an Wipper und Ohne (Josef Reinhold)...... 6/229 spazieren gehen, wandern, einkehren (Wolfgang Dahms)...... 10/377 Tu es Petrus (Christian Herker)...... 9/334 Vom Todesstreifen zum Lebensacker (Stefan Holzhaus)...... 4/148 Weißer Jahrgang / Weiße Jahrgänge (Johannes Heimensteiner)...... 3/108 Anhalt, Peter Von Wirtsleuten und Gästen (Braune/Fauser)...... 4/149 Germeshausen, Gerhard St.-Ursula-Schiff 2011...... 2/72 Hussong, Ulrich Haus Hessen. Biografisches Lexikon (Franz Eckhart)...... 11/418 Keppler, Josef Jahrbuch für mitteldeutsche Kirchen- und Ordensgeschichte. 7. Jahrgang 2011 (Brotkorb/Häger)...... 3/110 Lauerwald, Paul Ortssippenbuch der katholischen Kirchengemeinde „St. Johannes Baptista“ (Alois Scholz)...... 10/377 Lauerwald, Paul Beginen im Spätmittelalter (Jörg Voigt)...... 4/148 Lauerwald, Paul Brehme - Geschichte und Geschichten (Lothar Wandt)...... 12/452 Lauerwald, Paul Das höchste Reichsgericht als mediales Ereignis (Amend-Traud u.a.)...... 9/334 Lauerwald, Paul Der Kampf um den Harz April 1945 (Jürgen Möller)...... 2/71 Lauerwald, Paul Der Tod des Tyrannen (Alexander Jendorff)...... 1/33 Lauerwald, Paul Die deutsche Stadt im Mittelalter 1150-1550 (Eberhard Isenmann)...... 12/454 Lauerwald, Paul Erinnerungen an das Eichsfeld (Manfred Lückert)...... 12/453 Lauerwald, Paul Geschichte u. Geschichten des Klosters Zella-Friedensspring (Dirk Vogel).12/453 Lauerwald, Paul Jahrbuch für Regionalgeschichte (Karl Czok)...... 10/377 Lauerwald, Paul Katholische Aufklärung und Ultramontanismus, Religionspolizey und Kultfreiheit, Volkseigensinn u. Volksfrömmigkeitsformierung (Volker Spät).... 5/189 Lauerwald, Paul Ortssippenbuch der katholischen Kirchengemeinde „St. Petrus in Ketten“ Reinholterode 1710-1900 (Alois Scholz)...... 1/34 Lauerwald, Paul Unruhige Städte. Die Stadt, das Reich und die Reichsstadt (1648-1806) (Thomas Lau)...... 3/110 Leuckefeld, Monika und Gerd Harte Kruste, Weicher Kern (Matthias Kaiser)...... 7/8/280 Rübbert, Sebastian Zur Historie der Bahnhofstraße in Duderstadt (Fricke/Tallau)...... 3/109 Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder 445

Mühlhausen. Im Unstrut-Hainich-Kreis waren „Sammelpunkte – Museen und Sammlungen im Ende vorigen Jahres 410 Mediziner in Kranken- Unstrut-Hainich-Kreis“ heißt eine Publikation, her- häusern und in freier Niederlassung tätig. Damit ausgegeben von den Mühlhäuser Museen, die auf entfallen auf einen Arzt 264 Einwohner. gut 100 Seiten Museen, Heimatstuben, Samm- Im 100. Jahr des Ökumenischen Hainich-Klini- lungen und Ausstellungen in der Region vorstellt. kums hat die Klinik-Kirche ein dreistimmiges Ge- 10.000 Exemplare wurden davon gedruckt. läut erhalten. Die in der Eifel gegossenen Bronze- Volkenroda. Im zu Ende gehenden Jahr haben glocken mit den Themen „Kraft“ (450 kg), „Ruhe“ rund 50.000 Pilger das Kloster Volkenroda be- (270 kg) und „Heilung“ (140 kg) wurden am 23. sucht. Am Reformationstag wurden die Tore des Oktober feierlich gesegnet und werden erstmals Christus-Pavillons bis zum April 2013 verschlos- zum Jubiläums-Festakt am 1. Dezember ertönen. sen.

Kirche, Kultur und Traditionen Verbot des Aufstellens von Weihnachtskrippen von Bertram Kieler Es ist wieder Advent, und viele Menschen, auch „Heiligenstadt 5t März 1787 im Eichsfeld, freuen sich schon auf das Herrich- … sämtlichen Stiften, Pfarrern und Klöstern im ten der Weihnachtkrippe, ob in der Kirche oder Erzstift, es werde hiermit von Seiten des Erzbi- zu Hause. schöflichen Ordinariats verboten, sogenannte Der hl. Franziskus soll 1223 mitten im Wald eine Krippen in den Kirchen aufzuschlagen, sondern Krippe mit lebenden Figuren und Tieren darge- statt deren allenfalls nur ein gemaltes Bild von der 2 stellt haben. Dies soll die erste Krippendarstellung Geburt Christi aufzuhängen.“ überhaupt gewesen sein. Im Zuge der Rekatho- Es war die Zeit der Aufklärung, in welcher in den lisierung haben die Jesuiten die Krippen in die Kirchen so manch liebgewonnene Einrichtung Kirchen gebracht. Bekannt ist z. B., dass 1560 in verbannt werden sollte. So heißt es z. B. weiter der St.-Klemens-Kirche in Prag von den Jesuiten in dem Schreiben, dass keine mit Kleidern an- eine Krippe aufgestellt wurde. gezogenen Figuren aufzustellen oder diese bei Auch im Eichsfeld waren es vermutlich die Jesu- Prozessionen mitzutragen sind. An deren Stelle iten, die die Krippen neu in die Kirchen gebracht sollten hölzerne oder steinerne Figuren oder ge- haben. Für das Jahr 1593 ist in der Chronik des malte Bilder aufgestellt werden. Auch die heiligen Heiligenstädter Jesuitekollegs notiert: „… bei den Gräber waren nicht mehr gewollt. So sollten in der Krippenfiguren, die zu Weihnachten aufgestellt Karwoche in den Kirchen keine hl. Gräber mehr wurden, eine Sitte, die damals wieder neu befolgt errichtet werden, sondern das Allerheiligste am wurde.“1 Gründonnerstag und Karfreitag wie gewöhnlich bei brennenden Kerzen ausgesetzt werden.3 Aber es gab auch eine Zeit, in der das Kommis- sariat in Heiligenstadt ein Rundschreiben an die Diese Anweisungen gab es nicht nur im Eichsfeld Pfarreien verschickte, in dem das Aufstellen von oder im Kurfürstentum Mainz. Das erste Krippen- Krippen untersagt wurde: verbot verhängte der italienische Kardinalvikar Mar- zio Ginetti im Jahr 1670, da in Rom die Krippenbe- geisterung überschäumte. 1770 erließ die österrei- chische Kaiserin Maria Theresia ein Hofdekret, in welchem unter anderem auch das Aufstellen von Krippen in den Kirchen untersagt wurde. 30 Jahre später verhängte ihr Sohn, Kaiser Josef II., erneut ein Krippenverbot.4 Ob und wie weit dieses Verbot bei uns in den Eichsfelder Kirchen durchgesetzt werden konnte, ist nicht bekannt. Was aber bewirkten solche Anweisungen? Es ist nachzulesen, dass durch das Aufstellungsverbot die Krippen in die Häuser geholt wurden und dort ihren Einzug gehalten haben. Die Menschen die- Hauskrippe in Struth. Foto: Bertram Kieler. ser Zeit haben sich sicher genauso über die Krip- 448 Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder

Kirchenjubiläum und Patronatsfest in Eichstruth Feststimmung herrschte am 4. November 2012 in Eichstruth, als der Diözesanadministrator Weih- bischof Dr. Reinhard Hauke aus Erfurt das Dorf besuchte. Anlass war das Gedenken an die Ein- weihung der Allerheiligenkirche vor 200 Jahren. Nach dem Empfang vor dem Kirchenportal feierte der Weihbischof gemeinsam mit Ortspfarrer Win- fried Hesse (Wüstheuterode), Pfr. Günter Albrecht (Sondershausen), Pfr. i. R. Albrecht Baier, Pfr. i. R. Raimund Fahrig, Pfr. i. R. Heinrich Meyer und der gesamten Gemeinde Eichstruth sowie zahl- reichen Gästen den Festgottesdienst, der von Konrad Schäfer an der Orgel und den Kromberg- Musikanten musikalisch gestaltet wurde. Die klei- ne Kirche konnte dabei nicht alle Gläubigen fas- sen; viele mussten vor der Tür den Gottesdienst mitfeiern. Nach dem Hochamt zog die Gemeinde unter Klängen der Blasmusik durch den Ort, um schließlich im Dorfgemeinschaftshaus nach einem Frühschoppen ein gemeinschaftliches Mittages- sen einzunehmen. Am Nachmittag fand die Gräbersegnung auf dem Friedhof statt, bei der auch ein „Kriegerdenkmal“ für die Gefallenen und Vermissten der Gemeinde eingeweiht werden konnte. Auf dem Gedenkstein sind zehn Männer aus Eichstruth verewigt, die in den napoleonischen Kriegen oder im Ersten und Zweiten Weltkrieg starben. Als Vorbereitung auf die Feierlichkeiten fand am Vor dem Kaffeetrinken stellte Torsten W. Müller 3.11. bereits eine Katechese statt, an der elf Kinder in einem Vortrag die 200-jährige Geschichte des der 92-Seelen-Gemeinde teilnahmen. T. W. M. Kirchbaus anschaulich dar.

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Aus den Eichsfelder Vereinen

20 Jahre Jagdgenossenschaft in Struth stellte eingangs die 800-Seelen-Gemeinde Eck- Ihr 20-jähriges Bestehen feierte am Samstag die lingerode vor und ging auf das mehr als zwei Jahr- Jagdgenossenschaft Struth. Zum Auftakt fand hunderte währende kulturelle Leben seines Ortes eine Hubertusmesse in der Struther Pfarrkirche ein. Trotz aller Wirren durch die Zeiten sei aber statt. Für die musikalische Umrahmung sorgten als ein wichtiges Kulturgut die plattdeutsche Spra- che erhalten geblieben. Frünne-Präsident Werner Grobecker ging noch einen Schritt weiter, indem er auf den Bau der Kirche im Dorf einging, der laut Kirchenbüchern auf das Jahr 1664 datiert ist, wobei offen blieb, wann das Gotteshaus tatsäch- lich erbaut wurde. Auch lukullische Spezialitäten seien im Kirmesprogramm vorhanden, so Pfarrer Streicher, der auf die besondere Spezialität des Ortes, die Kalunenßoppen hingewiesen hat. Die Jugend des illustren Abends eröffnete das Pro- gramm mit Steven Wucherpfennig aus Gerblin- gerode und Niklas Hamelmann aus Jützenbach. Unterstützung gab Marita Hesse als Souffleurin. Es folgte Elisabeth Ahrens mit dem Beitrag, wie sie ihren Mann kennengelernt hatte. Paul Sommer- feld erzählte von dän Boan von freuer. Ein erster die Jagdhornbläser aus Anrode unter der Leitung Höhepunkt war die Line-Dance-Gruppe Ecklinge- von Peter Fruntke. rode. Brigitte Jung ging auf die Neuerungen der vergangenen Jahrzehnte ein, die noch nicht recht Zugunsten der Orgel der Kirche spielten die Bläser zugeordnet werden konnten. Sie selbst war zum ohne Honorar. Im Gegenzug spendete die Jagd- Bad in die Waschmaschine gekrochen. Annemarie genossenschaft einen äquivalenten Betrag an den Brandt erzählte „Ha is kuriert“. Anweisungen der Orgelbauverein. Auch die Kollekte kam dem Neu- Ehefrau an ihren Mann, bevor sie selbst in die Kur bau der Orgel zugute. fuhr, gab Rita Maulhardt zum Besten. Humorvoll Anschließend lud die Jagdgenossenschaft die und auf Platt berichtete Pfarrer Burghardt, wie er ganze Gemeinde zu einem Schüsseltreiben in die Häre wurde und beleuchtete das Leben zu Hau- Gaststätte „ Eichsfelder Hof “ ein. se. Ein Duo aus Schwiegershausen brachte die Hier wurde zunächst die Strecke der Hubertusjagd „Pfannenflicker“ auf die Bühne. Die inzwischen vom Tag verblasen. Anschließend wurde bei Wild- als Originale agierenden Lydia Langenohl und schwein und Rehgulasch viel diskutiert und sicher Monika Müller hatten wieder die Lacher auf ihrer so manches Jägerlatein gesponnen. Seite, bevor Anneliese & Hermann musikalisch Volkmar Schlothauer glänzten. Mit schnellem Mundwerk präsentierte Brigitte Goldmann „Dä Boam, dä staht an Barje“. Plattdütsche bringet veele Schwung in Alingereer Karmes Fernsehreif war das Programm des jüngsten Treffens der Plattdütschen Frünne in Ecklingerode, mit dem Unter- schied, dass im Fernsehen das meiste aufgezeichnet ist; in Ecklingerode war alles live. Eingebettet war der Abend in die Kirmes im Ort. Im neuen Dorfge- meinschaftshaus, das erst vor wenigen Wochen fertiggestellt wurde, begrüßte Bürgermeister Rene Sieber an die 230 Gäste, unter ihnen die Pfarrer Bernhard Streicher und Aloys Burghardt. Sieber Die Aktiven trafen sich zum Finale. Foto: Germeshausen 452 Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder

Mundart Ich bete an … von Bertram Strecker Es worre mol enn stolzer Bur. Dam wor de Fräu- also in Hochditsch, wos im Dorwe bole wie ’ne wen gestorben, ar wor nun deswajen werre olle- Fremdsprochn worre. ene. Obwoll ar ägentlich schont Großvoter ge- Olso, ennes Obbens stunt dar Leebestolle hin- see kunne, kom sowos wie enn zweeter Frehling germ Huse sinner Userwehlten und fung on mit äwwer Ehn. Enne Wettfräuwe an ’ner annern simm Gesonge. „Ich bete an die Macht der Liebe.“ Dorfeckn hotte äs ahm ongetonn. Olso mochte Doos heerte sich abber nit wie en Minnesänger ar sich eenes Obbens in feinem Stoffe uff un wul- on, eher hätte mon den Indruck, Willem Buschs le sich bewarbe. Nun gung ar abber nit derchs „Hans Huckebein“ wärre zu Gonge. Erfolg hotte Dorwe ebbern Onger, dar hotte doch tausend dar Sänger abber nit. So wedderholte ar bole jedn Äuwen, un ar wulle doch nit ver dar Ziet gesinn Obbend dan Ufftritt. Ob dar Gesongskinstler nun ware. Ar gung olso ussen rim ebbers Millwehr. Do enn Rivoln hotte, odder ob ar mit sem Gekrehle log enn Brat, do kunne ar trocken Foßes drebber em Nobber ufn Docht gung, weeß hitte kenner gemoche. meh. Ar wor enner, dar immer mit besseren Ümgongs- formen glanzen wulle. Mie Kinner worren immer Mindestns enner nohm Kenntnis von dam Larm. ongeholen, de Oln immer hebsch met dan Tojes- Un dar hotte wos dagajen. Wee dee Beesewichter zietn zu greeßn. Disser wulle abber am lebsten, vun obengenaanten Willem Busch, olso Mox un doss mon zu ehm immer hänläufen un scheene Moritz, beorbetete ar nun dos Brat. „Guten Tag, Onkel …“ saiten. Anern Obbends kom dar Sänger werre. Schont Un in dissem Folle wulle ar äu nit enfoch met uff dam Brat fung ar on: „Ich bete an die Macht“ - dar Teern ins Hus folle, nee ar wulle uff de fine platsch. Dar Rüwestehrer log im Millwehre. Nun Ort sin Bewarbchen verbränge un so sinn Glicke hotte ar Gelajenheet, de erfrischende Mocht des verseche. Ar wulle met Gesong sinner Vereehr- isekohlen Wossers onzubaten. Abber ar zonkte ten imponeere. Nune, abber nit in dar Halmes- nur wos vun: „Zum Deiwel noch mo!“, um donn därwer Imgongssproche, nee in dar Sproche, schnallstens zu verschwinge. Von wittern Ge- wie sie dar Herre un dar Schullehr äu benutzten, songs ebungen hätt mon nischt meeh gehert.

Buchvorstellungen

Lothar Wandt u.a.: Brehme – Geschichte und Darüber hinaus ist viel zu Geschichten – Ein Heimatbuch. Herausgegeben lesen über die Umgebung von der Gemeinde Brehme anlässlich des 700-jäh- des Ortes mit Ohmgebirge, rigen Dorfjubiläums im Jahre 2012, Format 17 x 24 Sonnenstein, Ruine Wil- cm, 368 Seiten, Festeinband, 28 Farb- und 167 dungen und einer großarti- s/w-Abbildungen, Duderstadt 2012, ISBN 978-3- gen Natur, die Heimat ver- 86944-008-8, 24,95 €. mitteln soll. Viele alte und neue Bilder sollen dazu 700 Jahre seit der Ersterwähnung sind Anlass für beitragen. eine erste umfassende Erforschung der Geschich- te des Dorfes Brehme. Der über 1000 Einwohner Das Buch kann bezogen zählende Ort im Nordeichsfeld hat nicht nur viele werden über alle Buch- Besonderheiten, wie die langgestreckte Tallage, handlungen und beim Ver- viele neue Häuser, die plattdeutsche Sprache, lag Mecke Druck, Postfach 1420, 37107 Duder- Bäcker, Musikanten und Fußballer, sondern auch stadt, Tel. 05527-981922, Fax 05527-981939 oder eine interessante Geschichte. Sie war geprägt von eMail [email protected]. Armut, Grenzgeschichten und engen Beziehun- Weitere Informationen mit Libreka-Leseprobe: gen zu ihrem Bezugsort, der Stadt Duderstadt (der http://www.meckedruck.de/9783869440088 Brehmestadt). 454 Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder

Eberhard Isenmann: Die deutsche Stadt im Fürsorgeeinrichtungen Mittelalter 1150-1550. Stadtgestalt, Recht, Ver- behandelt. Danach geht fassung, Stadtregiment, Gesellschaft, Wirtschaft. es um das Verhältnis von Köln/Wien/Weimar 2012, 1.129 Seiten, ISBN 978- Stadt und Kirche, während 3-412-20940-7, 99,- Euro. nachfolgend die Stadt und In einer völlig neuen, zeitlich wie thematisch und ihr Umland, Städteland- natürlich im Umfang erweiterten Auflage legt schaften und Städtenetze Eberhard Isermann sein grundlegendes Werk einer tiefgründigen Ana- über die mittelalterliche deutsche Stadt vor. Die lyse unterzogen werden. Stadt des Mittelalters war eine abgegrenzte ei- Im siebten Kapitel werden gene Lebenswelt mit kirchlichen Enklaven, die die Sozialstruktur und im aber trotz dieser Abgrenzung mit dem Umland, achten Sozialformen und dem Stadt- und/oder Landesherren, mit König und Sozialgruppen, wie Familie, Verwandtschaft und Reich und natürlich mit der Kirche verbunden war. Haus, Gilden, Gesellschaften und Zünfte, analy- Das städtische Leben war auch im Mittelalter äu- siert. Das dann folgende Kapitel widmet sich den ßerst vielschichtig. Das zu dokumentieren, gelingt Wirtschaftsformen und dem Wirtschaftsleben. Im dem Verfasser sehr detailliert und verständlich. abschließenden 10. Kapitel werden Quellen und Sein voluminöses Werk gliedert er nach einer Ein- Literatur der Arbeit, immerhin 100 Druckseiten leitung in zehn Kapitel, die jeweils wieder mehr- umfassend, aufgelistet. Ein Sachregister und ein fach untergliedert sind. Ortsregister runden den informativen Band ab, der auch in seiner zweiten, erweiterten Auflage ein Das erste Kapitel behandelt die Stadt und ihre Be- Standardwerk für die Stadtgeschichtsforschung wohner. Dann geht es um Stadtbürger, Stadtrecht darstellt. und Stadtverfassung. Im dritten Kapitel, über- schrieben „Bischofsstädte, Freie Städte, Reichs- Das Eichsfeld verfügte im Mittelalter über drei städte – Landstädte (Territorialstädte), grundherr- Städte: Duderstadt, Heiligenstadt und Worbis. Alle schaftliche Städte – Städtebünde“ behandelt er drei haben eine unterschiedliche Entstehungsge- die einzelnen Städtetypen, auch Städtebünde, schichte und sind erst schrittweise einem gemein- während er im nächsten Kapitel auf das Stadt- samen Landesherrn zugewachsen. Auf Duder- regiment und städtische Einrichtungen eingeht. stadts Geschichte wird in dem Buch mehrfach zu- Hier werden Rat und Gemeinde, Organisation der rückgegriffen, was wohl damit im Zusammenhang Ratsregierung, Gefahrenabwehr und gute Ord- steht, dass seine mittelalterliche Geschichte bes- nung, Gerichtsbarkeit, Finanzen, Bildungs- und ser als die der beiden anderen Städte erforscht ist.

Ein Buch ist immer ein besonderes Geschenk Der Novemberausgabe unserer Eichsfelder Heimatzeitschrift hatten wir den Prospekt der Neuerscheinungen des Verlages Mecke Druck beigeheftet. Alle Bücher unseres Verlages fnden Sie ausführlich beschrieben und mit zusätzlichen Informationen immer zeitaktuell im Internet unter www.meckedruck.de/verlag Eingehende Buchbestellungen werden bis zum 21.12.2012 sofort ausgeliefert. Später eingehende Bestellungen können erst nach dem 2.1.2013 ausgeführt werden. Wir bitten um freundliche Kenntnisnahme. Verlag Mecke Druck · Postfach 1420 · 37107 Duderstadt (Eichsfeld) Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder 455

Dafür bietet dieses Werk umfangreiche Ansätze Geldes durch die Gegenstempelung, hätte bspw. und Vergleichsmöglichkeiten zur weiteren Erfor- eingegangen werden können. schung der mittelalterlichen Geschichte der drei Insgesamt liegt hier ein umfassendes Kompen- damals bestehenden eichsfeldischen Städte. Viel- dium zur mittelalterlichen deutschen Stadtge- leicht wäre es sinnvoll gewesen, etwas intensiver schichte vor, das seinesgleichen sucht. Mit sei- auf den Stadtwerdungsprozess einzugehen und ner umfassenden tiefgründigen Darstellung bietet auch die Gründe für den Abbruch solcher Prozes- der Verfasser zugleich Anregungen für die weitere se zu nennen, wie das beispielsweise für Beuren Erforschung der Stadtgeschichte in diesem Zeit- der Fall war. Auch auf das Verhältnis Münzstät- raum. Es ist ein zwar teures, aber sehr empfeh- te, Münzpersonal und städtische Münzpolitik, so lenswertes Standardwerk. Paul Lauerwald etwa die Kennzeichnung des Wertes umlaufenden

Leserbrief

In ihrem Beitrag über die Landräte Frantz in Wor- Deutschen Reich am 1. Januar 1876 eingeführt, bis (EHZ Heft 11/2012) schrieben die Autoren also mindestens 20 Jahre nach der Trauung von auf Seite 400 bezüglich der Heirat von Bernhard Landrat Bernhard Frantz und seiner Gemahlin. Frantz im September 1854: „Demzufolge kann Zu diesem Thema ist dazu im Worbiser Kreis- man davon ausgehen, dass die standesamtliche blatt vom 6. November 1874 zu lesen: „Am ver- Trauung auf Teistungenburg stattfand.” Hier ist zu gangenen Freitag wurde hier die erste Zivilehe fragen, ob es denn 1854 überhaupt eine standes- geschlossen.“ amtliche Trauung gab? Die Standesämter wurden Wilhelm Hochfeld in Preußen am 1. Oktober 1874 und im gesamten

Personalien (ohne Gewähr)

Schollmeier (73), Agnes Breitenstein (91), Paula Liebe Leserinnen und Leser, Güntherodt (72), Gertrud Schollmeyer (80), Sieg- Sie haben selbst die Möglichkeit, Gratulationen linde Barthel (69), Bertram Demuth (73), Engel- oder andere wichtige Personalia in unserer Hei- bert Wand (72), Anna Maria Klaus (83), Theodor matzeitschrift kostenlos zu veröffentlichen. Bitte Schollmeyer (66); . Wir gratulieren haben Sie Verständnis, dass nur Zuschriften be- zum Ge burtstag: Margaretha Küllmer (79), Rita rücksichtigt werden, die in der nächstfolgenden Schneider (79), Christina Faupel (92), Wilhelm Ausgabe publiziert werden sollen. Bitte verwen- Dornieden (82), Brunhilde Rautz (70), Josef Ni- den Sie dazu ausschließlich das auf der vorletz- ckel (78), Manfred Lange (73), Irmgard Macke ten Seite abgedruckte Formular. (79); Bickenriede. Wir gratulieren zum Ge - burtstag: Dorothea Ladermann (63), Markus Anrode. Wir gratulieren zum Ge burtstag: Anne- Stude (74), Mechtild Goldmann (72), Josef Hu- liese Henning (60), Gertrud Vogt (65), Hiltrud ning (78), Georg Schröter (72), Aloys Trapp (78), Böttcher (76), Anna Kirchner (81), Gertrud Anhalt Gerhard Werner (62), Hedwig Hülfenhaus (72), (78), Josef Drößler (66), Ursula Drößler (66), Emil Köthe (62), Gerhard Fischer (75), Ferdinand Erika Degenhardt (73), Wolfgang Kugel (62), Böttcher (78), Gerhard Böttcher (61), Margaretha Christa Schäfer (70), Rita Schröter (82), Herbert Roth (62), Irmgard Fruntke (82), Katharina Vogt Funke (66), Karl Buch (73), Waltraud Schröter (72), Rosa Hentschel (87), Hildegard Stehling (87), Ingrid Block (68), Gerhard Ladermann (63), (78), Adolf Drößler (73), Maria Drößler (90), Ger- Ingrid Paul (60), Helgard Reinhardt (74), Edel- hard Staufenbiel (80); Bilshausen. Wir gratulie- traud Wand (69); Verstorben: Marianne Böttcher ren zur diamantenen Hochzeit: Edeltraut und (72); Beberstedt. Wir gratulieren zum Ge - Carl Dreykluft; Bischofferode. Wir gratulieren burtstag: Christa Heddergott (68), Siegfried Brei- zum Ge burtstag: Giesela Mecke (67), Franz Gro- tenstein (65), Günther Rademacher (76), Erich ße (65), Karl Lorenz (68), Ursula Martin (71), 458 Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder

Marianne Kaufhold (75), Gerhard Piehler (90), Bauer (71); Weilrode. Wir gratulieren zum Ge - Willi Thor (83), Margaretha Helbing (72), Ernst burtstag: Dieter Kein (76); Weißenborn-Lüde- Kraut (70), Irmgard Stude (67), Hermann Helbing rode. Wir gratulieren zum Ge burtstag: Erich (77), Ottilie Rupprecht (75), Hildegard Steuck Bücker (74), Heinrich Vogt (73), Josef Helbing (77), Günter Zieger (70), Erwin Grohnert (73), (71), Helga Skibbe (77), Dieter Streicher (66), Ottilie Kirchner (78), Else Schwedler (78), Ilde- Walburga Goldhagen (66), Elisabeth Watterott fons Richardt (80), Hildegard Stöber (83), Wer- (73), Johanna Kirchner (66), Günther Mumdey ner Käsemann (90), Margaretha Kieler (72), (77), Hermann Lier (66), Siegfried Zimmer (78), Anna Stude (80); . Wir gratulieren Engelbert Hotze (74); Wendehausen. Wir gra- zum Ge burtstag: Erika Bartschat (73), Roland tulieren zum Ge burtstag: Martin Montag (63); Fries (73), Gerd Klaus (75); Teistungen. Wir Werningerode. Wir gratulieren zum Ge - gratulieren zum Ge burtstag: Adelbert Schneider burtstag: Gisela Kühne (73), Volkmar Grabe (70), Brunhilde Schneegans (73), Luise Leber (65); Wingerode. Wir gratulieren zum Ge - (76), Heini Grühn (74), Anna Bock (75), Inge- burtstag: Franziska Kulle (104); Helene Michel borg Bock (82), Margareta Heine (70), Heinrich (90); Worbis. Wir gratulieren zur diamantenen Lindemann (79), Heinrich Kunkel (82), Johan- Hochzeit: Ludmilla und Hieronymus Bierwisch; nes Maulhardt (74), Hildegard Schlotterhose Wüstheuterode. Wir gratulieren zur diaman- (84), Arno Bock (81), Martha Rodehau (87), tenen Hochzeit: Edith und Rudi Schimmelpfen- Maria Müller (74), Werner Kemp (76), Michael nig; zum Ge burtstag: Elvira Schneemann (80), Laxy (71), Ilse von Lipinski (73), Hedwig Weinert Gerhard Schneemann (86); Zaunröden. Wir (81); Vollenborn. Wir gratulieren zum Ge - gratulieren zum Ge burtstag: Horst Pölitz (69); burtstag: Magdalena Vaterodt (91), Juliana Hor- Zella. Wir gratulieren zum Ge burtstag: Lioba nung (87), Gisela Heinemann (83), Magdalena Kaufmann (61), Ilse Nöring (72), Maria Schulz Ertmer (82), Gisela Claus (78); Wallrode. Wir (71), Mathilde Igler (62), Christa Henkel (71), gratulieren zum Ge burtstag: Wolfgang Hoff- Edmund Reinhardt (78); Zwinge. Wir gratulie- mann (74), Kurt Bögershausen (88), Kurt Hebe- ren zum Ge burtstag: Julius Dreymann (79), Rolf streit (89), Ilse Jödecke (72), Waltraud Bögers- Kanarecky (76), Gerhard Lemke (75), Horst hausen (83); Wehnde. Wir gratulieren zum Schrauder (75), Christa Dallmann (74), Magda- Ge burtstag: Erika Scheinhardt (70), Marlene lene Walter (83), Irma Neuß (82).

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Eichsfelder Heimatzeitschrift Abo zum Abo-Vorzugspreis von nur 25,-- € incl. 7 % MWSt. im Jahr, inklu- sive Versandkosten. Für das laufende Jahr zahle ich nur noch den anteiligen Preis ab dem ersten Bezugsmonat. Das Abonnement ist jederzeit zum Jahresende kündbar. Kündige ich nicht, besteht das Abo für das nächste Kalenderjahr fort.  Ja, ich möchte die Eichsfelder Heimatzeitschrift abonnieren. Schicken Sie mir die Eichsfelder Heimatzeit- schrift monatlich ab Heft/Monat ...... an die unten angegebene Adresse. Eichsfelder Heimatzeitschrift Geschenk-Abo  Ja, ich möchte ein Eichsfelder Heimatzeitschrift-Abo verschenken. Zu den gleichen günstigen Zahlungs kon ditionen wie beim normalen Abo. Zur Überreichung an die beschenkte Person erhalte ich per sönlich eine Geschenk-Urkunde. Das Geschenk-Abo soll gelten (Zutreffendes ankreuzen)  bis Ablauf des Jahres 20 ......  zunächst ohne zeitliche Begrenzung, aber mit jederzeitiger Kündigungsmöglichkeit zum Jahresende. Bitte schicken Sie die Eichsfelder Heimatzeitschrift monatlich ab Heft/Monat ...... an: Name und Anschrift der beschenkten Person (bitte in BLOCKSCHRIFT ausfüllen)

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Johann Freitag: Am ungewohnten Ort zur Jahresinhaltsverzeichnis 2012 Heftmitte falschen Stunde 426 Kirche, Kultur und Traditionen 445 Dieter Wagner: Kontakte zwischen dem Bertram Kieler: Verbot des Aufstellens Kreistag in Duderstadt und dem von Weihnachtskrippen 445 Kreisrat Worbis 1953-1960 (I) 427 Reiner Schmalzl: Vatikan würdigt Etzelsbach mit Briefmarke 446 Dr. Günter Wiegand: 700 Jahre Brehme im Kontext der Geschichte des Aus den Eichsfelder Vereinen 449 Eichsfeldes (II) 431 Kennen Sie das Eichsfeld? 451 Manfred H. Conraths: Landratsfamilie Frantz während der Worbiser Stadtbrände Mundart 452 von 1860 und 1864 436 Buchvorstellungen 452

Das historische Eichsfeldfoto 441 Leserbrief 455

Berichte aus dem Eichsfeld 442 Personalien 455

Titelbild: Anbetung der Hirten in einem Fenster der St.-Andreas-Kirche in Rüdershausen, 1912. Foto: Josef Keppler.

Eichsfelder Heimatzeitschrift - Die Monatsschrift für alle Eichsfelder Internet: www.meckedruck.de/eichsfeld ISSN 1611-1648 Herausgeber: Redaktionsadresse: Eichsfelder Heimatzeitschrift Helmut Mecke, 37115 Duderstadt (Eichsfeld) Postfach 1420, 37107 Duderstadt (Eichsfeld), Fax (05527) 98 19 39 Christian-Blank-Str. 3, 37115 Duderstadt Redaktion: Manuskripte und Fotos senden Sie bitte ausschließlich an die Redaktion. Eine Ver- Gerhard Germeshausen, Josef Keppler, öffentlichung kann nur honorarfrei erfolgen. Wir sind Ihnen dankbar, wenn Sie uns Helmut Mecke, Edgar Rademacher zu einem Ausdruck auch Ihre Text-Datei auf Datenträger oder über eine E-Mail zur Verfügung stellen würden. Für unaufgefordert zugesandte Unterlagen wird keine E-Mail-Adresse für Beiträge u. redaktionelle Mitteilungen: Gewähr über nom men. Eingangsbestätigungen erfolgen nicht. Eine persönliche Abgabe von Manuskripten ist im Verlagsbüro Mecke Druck, Christian-Blank-Str. 3, 37115 Du derstadt (Eichsfeld), zur Weiterleitung an die Redaktion möglich. Die Ver- Beirat: öffentlichung von Beiträgen kann nur vorgenommen werden, wenn diese eindeutig Bernhard Berkhahn, Worbis, Wolfgang Friese, mit dem Namen und der Adres se des Autors bezeichnet sind. Ma nuskripte, die von Heilbad Heiligenstadt, Ewald Holbein, Dingelstädt, der Redaktion nicht verwendet werden, können nur zurückgesandt werden, wenn Bertram Kieler, Struth, Paul Lauerwald, Nordhausen, der Einsender einen ausreichend frankierten Rücksendebriefumschlag beilegt. Eine Dr. Gerd Leuckefeld, Leinefelde, Herbert Pfeiffer, Stellungnahme erfolgt nicht. Duderstadt, Heribert Reinhardt, Duderstadt, Die Redaktion behält sich eine Kürzung der Beiträge vor. Aufsätze und Beiträge Gerhard Rexhausen, Gieboldehausen, Anne Hey, geben ausschließlich die Meinung und den Kenntnisstand des Verfassers wieder. Heilbad Heiligenstadt, Gerold Wucherpfennig, Seulingen Redaktionsschluss ist am 10. eines jeden Monats. Verlag, Herstellung und Anzeigenannahme: Kündigungen sind nur zum Jahresende möglich. Mecke Druck und Verlag, Inh. Nils Mecke e.K. Zahlungen für die »Eichsfelder Heimatzeitschrift« Postfach 1420, 37107 Duderstadt (Eichsfeld) Verlag Mecke Druck Duderstadt Telefon Vertrieb: (05527) 981922 Sparkasse Duderstadt Konto-Nr. 380 (BLZ 26051260) E-Mail: [email protected] Bitte geben Sie bei Zahlungen oder Adressenänderungen immer für Mitteilungen an die Vertriebsabteilung Eichsfelder Ihre Kundennummer an. Heimatzeitschrift Abonnement incl. Postzustellung und 7 % MWSt. jährlich 25,00 € Telefon Anzeigenberatung: Ausland 36,00 €, Einzelpreis 2,50 € + Porto, incl. 7 % MWSt. (05527) 98 19 20, Fax (05527) 98 19 39 Bei Nichtlieferung ohne Verschulden des Verlages oder in Fällen RG Göttingen HRA 101158 höherer Gewalt keine Entschädigung. Anzeigenschluss am 20. eines jeden Monats Die Eichsfelder Heimatzeitschrift erscheint jeweils am Monats- Adressenänderungen werden vom Verlag nur anfang. schriftlich entgegengenommen. Ein nettes Geschenk: Lyrikbücher von Günter Helmold Greifen Sie zu! Jetzt im Preis um 30 % herabgesetzt.

Günter Helmold, Jahrgang 1938; lebt in Hannover und verlebte seine Jugend im südlichen Harzerland. Die Poesie hat den Autor schon seit seiner frühesten Jugendzeit fasziniert und begeistert. Auch durch kleine Beiträge im lokalen Feuilleton. Seither begleitet sie ihn durch seinen Lebenslauf. Berufliche Stationen in Hamburg und Hannover, seit 1974 Inhaber einer Kartonagenfabrik, lebt seit 1999 für seine Hobbies: Sport, Tennis, Segeln, Musik, alte Kulturen und Mythen, Astronomie, schöngeistige Literatur und Poesie, Malerei, Fernreisen u.a. Eine der Herzensangelegenheiten des Wagner- und Schopenhauer-freundli- chen Autors in vielen seiner Werke ist von jeher die Pflege unserer alten durch Jahrhunderte hindurch gewachsenen Strukturen und Kulturen. Günter Helmold veröffentlichte jetzt aus seinem reichen Fundus die unten aufgeführten Lyrikbände sowie weitere Werke. Infos unter www.g-d-helmold.de. 16,95 360 S., Festeinband Olympische Götter- und Heldensagen ISBN 978-3-936617-66-5

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