Die Monatsschrift Für Alle Eichsfelder · Heft 9 · September 2013 57. Jahrgang
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57. Jahrgang H 11859 Die Monatsschrift für alle Eichsfelder · Heft 9 · September 2013 In dieser Ausgabe Amtliche Kriegsverluste Heinrich Hardegen – des Kreises Heiligenstadt 1870/71 Bildchronist des 775 Jahre Reinholterode: Südeichsfeldes Schlangen am Rotenberg Die Zigarrenindustrie und Petrus in Ketten des Untereichsfeldes Fuhrbach Einzelpreis 2,50 EUR incl. 7 % MWSt Herzlich Willkommen im Herzen der historischen Altstadt Duderstadts Marktstraße 30 * 37115 Duderstadt Telefon 05527 84 90 00 www.hotelzumloewen.de Finden Sie Ruhe und Erholung in unserem idyllischen Landhotel im naturbelassenen Eichsfeld. Hotel zum Kronprinzen | Fuhrbacher Straße 31-33 37115 Duderstadt / Fuhrbach Telefon 05527 910-0 | [email protected] www.hotelzumkronprinzen.de Mit einem Geschenk-Abo der Eichsfelder Heimatzeitschrift für Verwandte, Freunde und Bekannte verschenken Sie Monat für Monat ein Stück Eichsfelder Kultur. Ihren Bestell-Coupon finden Sie auf der vorletzten Seite dieser Ausgabe. www.meckedruck.de/eichsfeld Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder 267 Spiegel unserer Seele - was uns prägt und was uns trägt Terzine von Johann Freitag Türen öffnen lassen Sich in der Nacht als Licht ins Fenster stellen lassen, das kann man nur gehüllt in Liebe wagen, weil aus den Gräberritzen Ängste quellen, die ihre Fäuste in die Seelen schlagen. Und zitternd sucht man, Heilung sich zu schaffen, den Schmerz zu still’n und seine grellen Plagen. Man möchte nicht mehr in die Leere gaffen, man möchte aufrecht, frei die Tür durchschreiten, man möchte Frieden ohne Schutz durch Waffen, man möchte sich in seinem Herzen weiten und wie ein Kind im warmen Regen springen; im Segenssog der göttlichen Gezeiten Die wüste Gegend mit Geduld durch- dringen. Dieses Kreuz wurde aus den Steinen, die die Wall- fahrer zur Männerwallfahrt 1996 zum Klüschen Hagis mitbrachten, von der Heiligenstädter Firma Fiedler angefertigt. Darunter befand sich ein Bruchstück aus der Berliner Mauer: Steine der Angst, der Sorge, der Wut, der Verzweiflung, der Trauer, die man als Zeichen des Friedens und der Vergebung bei der Gabenbereitung in große Körbe legte. Foto: Johann Freitag. Von Schlangen am Rotenberg und Petrus in Ketten Zur 775-jährigen Ersterwähnung von Reinholterode von Peter Anhalt Es war im Jahre 1238. Im noch jungen Klos- dieser Zusammenkunft im Jahr 1238 wollten ter Beuren hatten sich hohe Herren aus Hil- die von Bodenstein „ihr“ Kloster weiter fördern, desheim versammelt, so der dortige Bischof ihm die Vogtei überlassen und dafür sorgen, Konrad, Abt Thietmar von „St. Michael“, Dom- dass hier in künftigen Zeiten für das Heil der propst Reinhold, Abt Lupold von „St. Gotthard“ Familie gebetet würde. und schließlich Sigebodo von Bodenstein, der Zu diesem hochrangigen Treffen in Beuren in Hildesheim als Kantor tätig war. Seiner In- ging auch Pfarrer Edelgher von Reinholtero- itiative war es zu verdanken, dass die hohen de. Er würde hier seine Kollegen aus der Um- Würdenträger nach Beuren gereist waren. gebung treffen, Priester aus Heiligenstadt, Natürlich hatten sich auch seine Verwandten Duderstadt, Teistungenburg, Beuren, Brei- von der Burg Bodenstein eingefunden. Bei tenbach, Breitenworbis, Kirchworbis, Tastun- Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder 271 5 reicher Schatz, der bisher viel zu wenig ge- Ebd. 14. 6 würdigt wurde. Reinholterode (Hg.): 750 Jahre Reinholterode, 1238- 1988. Reinholterode 1988, S. 28 f. Anmerkungen 7 Hier zitiert nach Anmerkung 5, S. 28, wobei der Ursprung des Textes nicht genannt wird. Pfarrer 1 Die Ersterwähnungsurkunde ist als Foto und in deut- Oswald Kullmann schloss 1939 eine umfangreiche, scher Übersetzung abgedruckt in: Ortschaft Beuren handschriftliche Geschichte von Reinholterode ab, (Hg.): 875 Jahre Beuren. Beiträge zur Geschichte die im Pfarramt Steinbach aufbewahrt wird. eines Dorfes im Eichsfeld von 1128-2003, S. 54 und 8 79 f. Leineweber, Karl: De Mustkrickn. Lingen 1960, S. 44. 9 2 Reutersches Lagerbuch 1610, hier zitiert nach: Har- Rassow, Walter: Beschreibende Darstellung der tung, Karl: Vor und Nachfahren von Karl Hackethal, älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Hei- Bauer auf dem Karlshofe in Reinholterode (Eichs- ligenstadt. Halle 1909, S. 228. feld). Castrop-Rauxel 1936, S. 5. 10 Ebd. 11 3 Vgl. hierzu: Köhler, Michael: Alte Höhenstraßen in Hartung: Hackethal (Anm. 2), S. 34. Nordwestthüringen. In: EJb 17 (2009), S. 15-48. 12 Als Quelle wird angegeben: Persönlicher Nachlass 4 Ebd., S. 9. des Hauptlehrers Georg Hepke. Zu den amtlichen Kriegsverlusten des Kreises Heiligenstadt von 1870/71 von Mathias Degenhardt Die Gefallenentafeln, die unsere Vorfahren Ulan Andreas Diezemann aus Heiligenstadt, den in den Kriegen der letzten Jahrhunderte gef. bei Mars-la-Tour (25.3.1871) Gefallenen widmeten, geben den Ortschro- Soldat Christoph August Döring aus Dingel- nisten manches Rätsel auf. Beim Abgleich städt, gef. bei Beaumont/Mouzon (15.10.1870) der Tafeln mit (standes-)amtlichen Unterla- Soldat Michael Döring aus Martinfeld, gef. bei gen liegt oftmals keine Deckungsgleichheit Beaumont/Mouzon (15.10.1870) vor, da man häufig Namen ehemaliger Ein- Füsilier Heinrich Göbel aus Schwobfeld, gef. wohner mit aufnahm oder – wie nach dem bei Chantraine (19.10.1870) Zweiten Weltkrieg geschehen – Namen ge- Musketier Ferdinand Große aus Dingelstädt, fallener Angehöriger von vertriebenen Fami- gef. bei Epinay (31.12.1870) lien den Weg auf die Tafeln fanden. Beim Ab- Füsilier Joh. Haase aus Hohengandern, gef. gleich der Gefallenentafel der Heiligenstädter bei Epinay (31.12.1870) Siegessäule zum Deutsch-Französischen Sec.-Lieutnant Friedrich v. Hanstein aus Wahl- Krieg von 1870/71 mit den veröffentlichten hausen, gef. bei Créteil (5.11.1870) Verlustlisten gibt es ebenfalls Abweichun- Soldat Philipp Hartmann aus Dingelstädt, gef. 1 gen. Im Folgenden sollen die Namen, bei Mars-la-Tour (12.10.1870) Heimat- und letzten Einsatzorte derjenigen Soldat Heinrich Hartung aus Geisleden, gef. Gefallenen gezeigt werden, die sowohl auf bei Beaumont/Mouzon (15.10.1870) der Tafel als auch in den Verlustlisten auf- Gefreiter Johannes Hey aus Heiligenstadt, tauchen:2 gef. bei Beaumont/Mouzon (15.10.1870) Unteroffizier Heinrich Bader aus Heiligenstadt, Füsilier Franz Hundeshagen aus Heiligen- gefallen bei Metz (19.10.1870) stadt, gef. bei Juranville (22.3.1871) Grenadier Josef Bode aus Geismar, gef. bei Major Leopold von Kaisenberg aus Heiligen- St. Privat la Montagne (12.10.1870) stadt, gest. im Lazarett Altenstadt (10.9.1870) Leutnant Ernst Brendel aus Heiligenstadt, gef. Soldat Wilhelm Löffelholz aus Heuthen, gef. bei Wörth (27.8.1870) bei Beaumont/Mouzon (15.10.1870) Gefreiter Andreas Dettenbach aus Lutter, gef. Soldat Jacob Meier aus Gerbershausen, gef. bei Belfort (11.1.1871) bei Pierrefitte/Montmagny (5.11.1870) Unteroffizier Georg Dettenbach aus Dietero- Gefreiter Anton Meyer aus Reinholterode, gef. de, gef. bei St. Marie aux Chênes (12.10.1870) bei Weißenburg (1.10.1870) 274 Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder Flurnamen in Heuthen Geisleden Kreuzebra Kefferhausen und neue Kirche Flinsberg Wachstedt Zur Komplettierung des Beitrags „Die Flurnamen in der Gemarkung Heuthen. Lage und Bedeutung“ von Michael Gaßmann und Dr. Alfons Grunenberg in Heft 7/8 (2013) soll diese Flurkarte dienen. Sie hat einen Maßstab von 1:4.400. 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Als später die genannte Firma Vorbeck aus Westfalen eingeführt wurde, so das Haus Nr. 178 auf der Spiegelbrücke als hat doch die Zigarrenfabrikation hier erst in Fabrikraum einrichtete, setzte Heinrich Schä- neuerer Zeit Eingang gefunden. Es hat das fer die Fabrikation von Zigarren in seinem wohl hauptsächlich darin seinen Grund, dass Saale auf eigene Rechnung fort, gab jedoch der auf dem Untereichsfelde gezogene „Veil- nach 4-5 Jahren das Geschäft wieder auf. chentabak“, auch „Rundblatt“ genannt, sich Im Jahre 1892 erwarben Leopold Engelhard weniger zur Herstellung von Zigarren eignet, und Biermann in der Nähe des Duderstädter sondern fast ausschließlich zu Rauch- und Bahnhofes ein Grundstück und errichteten Schnupftabak Verwendung findet. Während daselbst ein eigenes Fabrikgebäude. Dieses der letzten Jahrzehnte jedoch hat sich die Zi- wurde 1897 erweitert und zu einer Zentrale garrenindustrie auf dem Untereichsfelde zu für die eichsfeldischen Fabriken der genann- einer bedeutenden Blüte entwickelt. ten Firma ausgebaut. Zu gleicher Zeit wurden Den ersten Versuch zur Anlage einer Zigar- die Fabrikationsräume von hier in den Sulbig renfabrik auf dem Untereichsfelde macht in verlegt, woselbst sie sich heute [1912] noch Duderstadt der in der Jüdenstraße wohnhaf- befinden. Das hierzu benutzte Gebäude