Eine Geschichte in „Blau-Weiss“

100 Jahre 1. Wiener Neustädter SC Die Chronik 1908 bis 2008

Herbert Geissler Rainer Spenger „Der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Wortes Mensch ist und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.“

Friedrich Schiller (1759-1805), dt. Dichter, Dramatiker und Philosoph

„Das nächste Spiel ist immer das schwerste.“

Joseph „Sepp“ Herberger (1897-1977), dt. Fußballbundestrainer

„Ein Tag ohne Fußball ist ein verlorener Tag.“

Ernst Happel (1925-92), Fußballtrainer

„Fußball ist ein überschaubares Drama mit offenem Ende.“

Helmut Markwort (*1936), deutscher Journalist, Verlagsmanager und Chefredakteur des Nachrichtenmagazins „Focus“

Impressum

Eigentümer, Herausgeber und Verleger: 1. Wiener Neustädter SC, 2700 Wiener Neustadt, Giltschwertgasse 81 Für den Inhalt verantwortlich: Herbert Geissler, Rainer Spenger Bildmaterial: MA 9 – Stadtarchiv, Hubert Hutfleß, Herbert Geissler Layout: Kultur Marketing Event-Wiener Neustadt GmbH Druck: Wograndl Druck, Mattersburg Inhaltsverzeichnis

1 In eigener Sache 4

2 Zum Geleit 5

3 Vom Gestern 5 3.1 Kurzer Streifzug 8 3.2 „Kreisgerichtswiese“ – „Herbstfestplatz“ – Stadion 9 3.3 Die erfolgreichen 20er und 30er Jahre 12 3.4 Wacker überflügelt den SC 15 3.5 Der Wiener Neustädter SC im 2. Weltkrieg 15 3.6 Erfolg beim Neubeginn 16 3.7 Der Landesmeistertitel 1950 17 3.8 relegationspiele und Aufstieg 18 3.9 Abenteuer Staatsliga A 18 3.10 Der SC in der B-Liga (1951-1959) 19 3.11 Nach 8 Jahren wieder oben 25 3.12 Die Zeit in der Nationalliga (1974-1981) 35 3.13 Landesliga, Regionalliga, 2. Division, Regionalliga, 1. Landesliga, 2. Landesliga 40 3.14 Helden – Legenden, über die man spricht 43 3.15 Sternstunden – Pokalfinale und Europacup 58 3.16 Wiener Neustadt und der Cup-Bewerb 61 3.17 Der WNSC international 62

4 Übers Heute 66 4.1 Der derzeitige Verein 66 4.2 Die Kampfmannschaft 68 4.3 Die Jugendabteilung 70 4.4 Das Damenteam 76 4.5 Die Anhänger 77 4.6 Die Freunde des WNSC 78

5 Zum Morgen 79

6 Zahlen, Daten und Fakten 80 6.1 Obmänner ab 1945 80 6.2 Alle Trainer 80 6.3 Der SC nach dem 2. Weltkrieg 81 6.4 Die Ehrentafel 82 6.5 Tabellen 83

7 Anhang 91 7.1 Protokolle aus der Saison 1937/38 91 7.2 G’schichtln am Rande 92 7.3 Quellen 93

8 Die Autoren 95

100 Jahre SC Wiener Neustadt 3 In eigener Sache

1 In eigener Sache

2008 war das Jahr der EURO. Sie war bislang Selbstverständlich wollen wir es nicht verabsäu- das größte Sportevent, das jemals in Österreich men, uns schon an dieser Stelle recht herzlich stattgefunden hat. Der Fußball insgesamt stand zu bedanken. Und zwar bei allen, die zum Ent- dabei im Mittelpunkt des öffentlichen Interes- stehen dieses Buches beigetragen haben. ses, eine Euphorie ungeahnten Ausmaßes war die Folge – trotz des relativ erfolglosen Ab- Wir bedanken uns zunächst beim Wiener Neu- schneidens der österreichischen Nationalmann- städter SC, repräsentiert durch Günter Bartl, schaft. Neben wirtschaftlichen Impulsen, insbe- Josef Heissenberger, Sigi Holzinger und Gerry sondere im Tourismus, tat dieses Großereignis Willfurth, die bis vor kurzem den Verein als auch dem heimischen Fußball insgesamt gut. Obmänner geleitet haben. Wir bedanken uns Die beiden Bundesligen boomen, wenn man bei der Stadt Wiener Neustadt, insbesondere sich die Zuseherentwicklung und die wirtschaft- bei Bürgermeister Bernhard Müller und Sport- lichen Kennzahlen ansieht. Aber nicht nur die stadtrat Horst Karas, sowie beim 1. Chefre- tipp 3-Bundesliga presented by T-Mobile und die dakteur der NÖN und Geschäftsführer des NÖ ADEG Erste Liga haben profitiert, sondern auch Pressehauses, Harald Knabl. Wir bedanken uns alle anderen Ligen darunter. Der Fußball ist weiters beim NÖ Fußballverband, beim ÖFB plötzlich wieder salonfähig, die Spiele sind ein und bei der Bundesliga. Unser Dank gilt aber gesellschaftliches Erlebnis für Alt und Jung, für auch Hans Horvath und seinen „SC-Legenden“ Männer ebenso wie für Frauen. Fußball verbin- (Martin Lefor, Fredi Hoffmann, Hubert Hutfleß, det. Vom Oberhaus bis zur „Schutzgruppe“. Und Hans Neusiedler), die im Rahmen eines Heuri- auch DER Traditionsverein schlechthin in Wiener genabends einige Schmankerln und Schnurren Neustadt, der 1. Wiener Neustädter SC, hat pro- aus den letzten Jahrzehnten, insbesondere aus fitiert. Jener Verein also, der heuer ein stolzes den goldenen Staatsliga-Zeiten, beigesteuert Jubiläum feiert. 100 Jahre sind die „Blau-Weis- haben. Und wir bedanken uns nicht zuletzt bei sen“ 2008 alt. 100 Jahre, in denen viel passiert allen, die als Spieler, Funktionäre, Trainer, Be- ist. 100 Jahre in den Heldensagen entstanden treuer und Anhänger zu diesem Verein gestan- und Legenden geboren wurden. 100 Jahre, in den sind und weiterhin stehen. In guten wie in der sich die „Allzeit Getreue“, der lokale Fußball schlechten Zeiten. und der Verein selbst gewandelt haben. 100 Jahre sind vorüber. Wir gratulieren und Diese Festschrift ist der Versuch, eine Chrono- wünschen alles Gute für die Zukunft! logie der letzten 100 Jahre nachzuzeichnen. Sie ist an alle SC-ler gerichtet und an all jene, die das noch werden wollen. „Eine Geschichte in Herbert Geissler rainer Spenger Bau-Weiss“ soll das Herz eines jeden Fans hö- her schlagen lassen. Klar ist: Wir mussten eine Auswahl treffen, die naturgemäß nur subjektiv und selektiv sein konnte. Schon an dieser Stelle sei gesagt: Wir haben uns nach bestem Wissen und Gewissen bemüht. Sollte uns ein wichti- ges Ereignis „durchgerutscht“ sein, sollten wir auf jemanden vergessen haben: Wir ersuchen schon jetzt um Verständnis und sagen mit rei- nem Herzen: „Sorry!“

4 100 Jahre SC Wiener Neustadt 100 Jahre SC Wiener Neustadt 5 Zum Geleit

2 Zum Geleit

Als Vorstand, der den 1. Wiener Neustädter SC bis zum Ende der Herbstsaison 2008 führen durfte, freuen wir uns natürlich über das 100- jährige Bestehen des Vereins. Dieses Jubilä- um ist einerseits Anlass, innezuhalten und auf Der letzte Kaiser von China – Panathinaikos unsere Vergangenheit zurückzublicken, und Athen – der „Maggi“-Würfel – LASK Linz – die andererseits die Verpflichtung, Antworten auf Havard Business School – all diese „Institutio- zwei Fragen zu finden: Erstens: Wo steht der nen“ der Welt haben mit einer Institution der Verein heute? Und zweitens: Wo soll er hin? Stadt Wiener Neustadt etwas gemeinsam. Sie Dass wir mit der Kampfmannschaft in der 2. alle wurden so wie der 1. Wiener Neustädter SC Landesliga Ost aktiv sind und im Jugendbereich im Jahr 1908 gekrönt, kreiert bzw. gegründet. eine gewinnbringende Partnerschaft mit dem Und von allen können Parallelen zu unseren FC Magna eingegangen sind, ist Faktum und – „Blau-Weissen“ gezogen werden. Wie im Le- gemeinsam mit unseren engagierten Funktionä- benslauf des chinesischen Kaisers Pu Yi wech- ren, Trainern und sonstigen MitarbeiterInnen – selten sich auch in der Geschichte des WNSC das Fundament, auf dem wir aufbauen können. Höhen und Tiefen ab. Und wie der Kaiser ist In der Generalversammlung am 27. November der SC aus jeder Krise gestärkt hervorgegan- 2008 wurden die Weichen für eine gute und gen. Gestärkt auch deshalb, weil Obmänner wie erfolgreiche Zukunft gestellt. Fester Grundsatz Siegfried Holzinger, Günter Bartl und Gerald muss jedenfalls weiterhin sein, dass sich der Willfurth wirtschaftliches Geschick wie Absol- SC als Ausbildungsverein versteht, der jungen venten der Havard Business School bewiesen Menschen der Region Chancen und Perspektiven haben. Sportlich hängen die größten Erfolge bietet. Das kurzfristige Ziel im Amateurbereich des Vereins untrennbar mit dem LASK zusam- heißt ganz klar: Meistertitel 2009. Dem wird in men, dem der SC einst im Finale des ÖFB-Cups den kommenden Monaten alles untergeordnet unterlag, aufgrund des gleichzeitigen Linzer werden. Wir möchten die Gelegenheit nutzen, Meisteritels jedoch im Europacup startberechtigt uns an dieser Stelle bei allen zu bedanken, die war. Mit Panathinaikos teilt der 1. Wiener Neu- dem Verein die Treue halten, die ihn unter- städter Sportclub nicht nur das Gründungsjahr, stützen und auf die sich der SC in jeder Phase sondern vor allem die vorbildliche Jugendarbeit. verlassen kann. Liebe SC-Familie, danke! Und Unzählige Meistertitel im Nachwuchsbereich ge- viel Erfolg für die nächsten 100 Jahre! ben Zeugnis davon. Und zu guter Letzt sei mir auch ein augenzwinkernder Vergleich mit dem Günther Bartl, Josef Heissenberger, „Maggi“-Würfel erlaubt: Der Wiener Neustädter Sigi Holzinger, Gerald Willfurth SC ist in all den 100 Jahren seines Bestehens Obmänner des 1. Wiener Neustädter SC eindeutig DIE Würze in der Wiener Neustäd- ter Sport-Suppe gewesen! Als Bürgermeister der Stadt Wiener Neustadt darf ich hiermit der gesamten WNSC-Familie zum 100. Geburtstag gratulieren, für all ihr Engagement danken und alles Gute für die Zukunft wünschen. Gleich- zeitig versichere ich, dass der Traditionsverein in der Stadt Wiener Neustadt auch nach seiner Fusion mit dem FC Magna einen verlässlichen Partner haben wird!

Bernhard Müller Bürgermeister

4 100 Jahre SC Wiener Neustadt 100 Jahre SC Wiener Neustadt 5 Zum Geleit

Der SC Wiener Neustadt blickt im heurigen Im Bundesland Niederösterreich wird seit jeher Jahr als einer der ältesten Vereine Niederöster- in sämtlichen Bereichen des öffentlichen Lebens reichs auf eine traditionsreiche hundertjährige großer Wert auf das Hochhalten guter Tradition, Vereinsgeschichte zurück, daher ist es auch auf die Betonung von Fleiß und Leistung, auf für den Präsidenten des Niederösterreichischen die Entwicklung von Teamgeist und Miteinander Fußballverbandes ein würdiger Anlass, sich den sowie auf das Denken in Generationen ge- vielen Gratulanten anzuschließen. Ein Jubiläum legt. Heute kann mit Fug und Recht behauptet zu feiern, dass bedeutet nicht nur die Summe werden, dass – neben einigen anderen – diese der Jahre zu zählen, sondern sollte vor allem Parameter den Erfolg unseres Landes in den Besinnung auf den Ablauf und die bisherigen vergangenen Jahren und Jahrzehnten maßgeb- Inhalte der Vereinsgeschichte sein. Diese Chro- lich mitbestimmt haben. Nicht anders verhält es nik birgt die unvermeidlichen Höhen und Tiefen sich ganz offensichtlich beim „1. Wiener Neu- dieser unglaublichen 100 Jahre, die oft durch städter SC“, der sich ebenso jenen Werten und die verschiedensten Umstände und Ursachen Maßstäben verschrieben hat. Der 100. Geburts- bedingt waren. Mit dem Sportgeschehen haben tag dieses Fußballklubs, der heute nicht nur sich heute viele Interessen verknüpft, wie die einer der traditionsreichsten derartigen Vereine sportliche Betätigung zum finanziellen Nutzen Österreichs, sondern auch eine der allerersten oder zum Erweis politischen Prestiges. Daraus Anlaufstellen für die fußballbegeisterte Jugend können vielfache Gefährdungen erwachsen. im Land ist, führt dies eindrucksvoll vor Augen. Wesentlich bleibt, dass bei allen Zweckset- Als Landeshauptmann bin ich froh und stolz, zungen die freie Entfaltung der menschlichen einen derart erfolgreichen Traditionsverein Persönlichkeit als tiefster Sinn des Sports erfüllt in unserem Land zu wissen und danke dem wird. Wiener Neustadt und natürlich im Spezi- „1. Wiener Neustädter SC“ vielmals für seine ellen der SC konnte jahrelang seine Stellung als Leistungen und insbesondere für sein Engage- Fußballhochburg Niederösterreichs behaupten. ment zugunsten unserer Jugend. Ich gratuliere Die sportlichen Erfolge führten den Verein bis dem Klub ganz besonders herzlich zum runden in die Staatsliga A. Die derzeitige sportliche Auf- Geburtstag und wünsche ihm bzw. allen Verant- wärtsentwicklung durch die zukunftsorientierte wortungsträgerInnen und Mitgliedern alles Gute Arbeit im Verein scheint gesichert. Die jahr- für die Zukunft. zehntelang anerkannt gute Nachwuchsarbeit spiegelt sich nicht nur anhand der zahlreichen Dr. Erwin Pröll Landesmeistertitel, sondern auch daran, dass Landeshauptmann sich zahlreiche Spieler durch ihre Einberufun- gen in ÖFB- und NÖFV-Auswahlen für höhere Aufgaben empfehlen konnten. Ich ersuche alle Funktionäre und Spieler so wie bisher für den jubilierenden Verein mit Engagement und Ide- alismus tätig zu sein. Besonders im Jubiläums- jahr wünsche ich recht viel sportlichen Erfolg.

Bgm. Johann Gartner Präsident des NÖ Fußball-Verbandes

6 100 Jahre SC Wiener Neustadt 100 Jahre SC Wiener Neustadt 7 Projekt1 07.07.2004 8:57 Uhr Seite 2

6 100 Jahre SC Wiener Neustadt 100 Jahre SC Wiener Neustadt 7 Vom Gestern

3 Vom Gestern

3.1 Kurzer Streifzug

1908. Die Doppelmonarchie Österreich-Ungarn gerspielen gegen Rapid, und den Sport- liegt in ihren letzten Zügen, man spürt die club mit mehr als 15.000 Zuschauern randvoll Vorboten des 1. Weltkrieges an allen Ecken und ist. Die Begeisterung kennt keine Grenzen. Enden, die Menschen blicken in eine ungewisse Zukunft. Dennoch gibt es im Land des Kaiser Das nächste bemerkenswerte Ereignis datiert Franz Joseph auch ein paar Unverbesserliche, aus dem Jahre 1965. Die Neustädter erreichen die sich vom Heute nicht abschrecken lassen, das österreichische Cupfinale und verlieren es sondern an das Morgen glauben. Die sich nicht gegen den LASK denkbar knapp mit 1:2. Da unterkriegen lassen von den deprimierenden aber die Linzer Athletiker auch die Meisterschaft Zuständen unter dem „Doppeladler“, sondern holen, darf Wiener Neustadt erstmals im Euro- dagegen halten. Nicht mit Politik, nicht mit pacup antreten. Wirtschaft, nicht mit Kultur, nein, mit Sport. Der Fußball boomt. Und das hat einen guten Grund. Nach dem Abstieg aus der obersten Spielklasse Denn er ist nicht bloß die „schönste Nebensa- (1967) gibt es eine längere Durststrecke, die che der Welt“, er ist mehr als das. Fußball ist 1974 mit dem Wiederaufstieg in die Nationalliga Religion. Fußball ist Selbstwertgefühl. Fußball ist beendet wird. die Hoffnung, dem tristen Alltag für Momente zu entfliehen. Ein Verein nach dem anderen wird 1993 gibt es mit dem Meistertitel in der Regio- gegründet, ganz Österreich fiebert den Spie- nalliga und der Rückkehr in die zweite Division len am grünen Rasen entgegen. Und auch die den bislang letzten großen Erfolg. „Allzeit Getreue“, wie Wiener Neustadt in guter alter Habsburger-Tradition genannt wird, kann Finanzielle Schwierigkeiten und unglückliche sich dem nicht entziehen. Umstände zwingen den Neustädter SC bis in die 2. Landesliga Ost, wo derzeit alles versucht Die logische Konsequenz: Der 1. Wiener Neu- wird, wieder nach oben zu kommen. Das en- städter Sportclub wird gegründet. Und schon gagierte Team um Günter Bartl, Sigi Holzinger bald, in den 20er Jahren, beginnt sein unauf- und Gerry Willfurth hat den Verein wirtschaftlich haltsamer Aufstieg zu einer Fußballgroßmacht. gesundet und sportlich gut aufgestellt. Die Erfolge (insgesamt 14 Meistertitel) sind Legende und beginnen im Jahr 1923 mit dem Bei der Generalversammlung am 27.11.2008 NÖ Landesmeistertitel, der in den beiden darauf wurden die Weichen für eine erfolgreiche Zu- folgenden Jahren wiederholt wird. Die nächste kunft gestellt und eine Fusion mit dem FC Mag- Sternstunde folgt 1936, also mitten in der Zeit na Wiener Neustadt beschlossen. des Austrofaschismus: Der SC holt sich nicht nur den Landesmeistertitel, sondern wird außer- Im folgenden Kapitel wird versucht, das „Ges- dem österreichischer Amateur-Staatsmeister. tern“ aufzuarbeiten. Die Reise des SC beginnt um die Zeitenwende zwischen 19. und 20. Jahr- Auch nach dem Zweiten Weltkrieg wird Ge- hundert und endet im 3. Jahrtausend. schichte geschrieben, mehreren Titel in Nieder- österreich folgt 1950 ein absolutes Highlight: Nach harten Qualifikationsspielen gegen Siegen- dorf und Austria Graz steigen die „Blau-Weis- sen“ in die Staatsliga A auf. Das Gastspiel in der höchsten österreichischen Liga dauert allerdings nur ein Jahr. Dennoch, schon 1959 ist der SC wieder am Gipfel: Der Meistertitel in der Staats- liga B ist gleichbedeutend mit dem Aufstieg in die Staatsliga A, wo das Stadion bei den Schla-

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3.2 „Kreisgerichtswiese“ - „Herbstfestplatz“ - Stadion

Die Wurzeln

Spielten die Ur-Fußballer vorerst auf Wiesen, Nach der Jahrhundertwende gab es in Wiener so änderte sich das bald. Für die Klubs entstan- Neustadt erste Versuche Fußball zu spielen. den rasch eigene Sportanlagen. Auch in Wiener Als Pionier gilt der ,,Sportklub Edelweiß Wiener Neustadt. Noch vor der Jahrhundertwende kam Neustadt“, wo vor allem Wiener Studenten und John Wolley aus England in die „Allzeit Getreue“. Offiziersschüler spielten. Etwas später wurde Er dürfte, so wird erzählt, beim 1. Foot- der „Sportklub Graphia“ gegründet. Dort waren ball Club gespielt haben und stellte in Wiener vor allem Buchdrucker aktiv, die ihre Wiese am Neustadt eine Mannschaft auf. Am 16. Dezem- Dillmonthof, neben der Bundesstraße 54 auf der ber 1896 reichte er Statuten für einen 1. Wiener Höhe des Golfplatzes, hatten. Dass gerade in Neustädter Fußballklub bei der Behörde ein. diesem Teil der Stadt, rund hundert Jahre später Aber schon am 2. Jänner 1897 kam der Antrag eine neue Arena für 10.000 Zuseher entstehen zurück. Er wurde nicht genehmigt. Wolley sollte soll, ist zwar purer Zufall, aber in Wirklichkeit Ergänzungen durchführen. Ob er sie tatsächlich ein bemerkenswerter. Dazu jedoch an anderer machte, konnte nicht festgestellt werden. Ein Stelle mehr. Verein kam jedenfalls nicht zustande.

Geburtsstunde auf der „Kreisgerichtswiese“

Nach Streitereien unter den Graphia-Spielern se“ beim Maria-Theresienring. Der SC maß sich beschlossen einige Akteure, sich selbstständig bis zum 1. Weltkrieg vor allem mit ungarischen zu machen, und gründeten 1908 den 1. Wiener Vereinen und den Old Boys des Wiener Sport- Neustädter Sportklub. Die Brüder Alois und Hans klubs. In der Meisterschaft hießen die Gegner Meszaros, Emmerich Sommer, Julius Bendek, Baden und Mödling. Seit 1913 gab es in Wiener Malinek, Krunzik, Zahradnik, Hans Mahler, Alois Neustadt auch den „Arbeiter-Fußball-Club Re- Plutzar, Josef Lang, Karl Skoff und Franz Eichler kord“ (AFC), der ebenfalls Spiele gegen den SC gelten als Gründungsmitglieder. Gespielt wurde austrug. Am 7. September 1913 etwa verloren auf der Dragonerwiese (der Exerzierplatz der die ,,Rekordler“ mit 3:5. 15er-Dragoner), der späteren „Kreisgerichtswie-

Die Kampfmannschaft von 1916

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Der „Herbstfestplatz“ entsteht

Nach Kriegsende übersiedelte der 1. Wie- schaft bestritt das letzte Spiel auf dem Herbst- ner Neustädter Sportklub auf den legendären festplatz: Trendl; Cech I, Wiesinger, Schweiger, Herbstfestplatz (heute: Ecke Neunkirchner Stra- Aubrecht, Staudacher, Kohlhauser, Hoffmann, ße 57/Marktgasse). Funktionäre, Spieler und Mühlberger, Geissler, Lefor. Eine Ära ging nach Anhänger machten aus dem Ausstellungs- und 37 Jahren zu Ende. Vom Herbstfestplatz über- Vergnügungsgelände einen neuen Sportplatz, siedelte der SC in das neue Neustädter Stadion. der für die nächsten 37 Jahren die Heimstätte des WNSC wurde und viele Triumphe, aber auch bittere Niederlagen erlebte. Zu Beginn konnten am Herbstfestplatz gleich drei Meistertitel gefei- ert werden: 1923, 1924 und 1925.

Das letzte Spiel auf dem Herbstfestplatz ging am 11. Juni 1955 in Szene und wurde zu einem echten Festtag: Die Neustädter schlugen Sie- gendorf 8:1. Die Torschützen waren Kohlhauser (4), Mühlberger (2), Lefor (2). Folgende Mann-

Ein Jahr nach dem ersten Weltkrieg 10 100 Jahre SC Wiener Neustadt 100 Jahre SC Wiener Neustadt 11 Vom Gestern

Übersiedelung in die „Giltschwertgasse“

Am 24. Oktober 1950 fand zwischen den Vertre- den notwendigen Betriebsräumlichkeiten. tern der Stadt Wiener Neustadt und dem Präsi- Am 19. Mai 1955 war es endlich soweit: Das denten des Österreichischen Fußballverbandes, neue Wiener Neustädter Stadion, in dem in Bundesminister Dr. Josef Gerö, eine grundsätzli- weiterer Folge auch nationale und internatio- che Aussprache über die Schaffung einer Groß- nale Speedway-Rennen über die Bühne gingen, sportanlage statt. Es wurde damals dahingehend konnte seiner Bestimmung übergeben werden. Übereinstimmung erzielt, dass die Stadtgemein- Bürgermeister Rudolf Wehrl begrüßte bei diesem de die Anlage errichtet und der Österreichische feierlichen Eröffnungsakt rund 4.000 Besucher. Staatsligaverband sowie der NÖ Fußballverband dafür Beiträge aus Totomitteln leisten sollen. In der Folge diente das Stadion nicht nur als Spielstätte des Neustädter SC, sondern war Die Stadt Wiener Neustadt musste zunächst das auch Austragungsort zahlreicher internationa- dafür in Aussicht genommene Gelände („Daim- ler Begegnungen. So fand – neben verschie- ler-Wiese“) erwerben, das sich im Besitz der Fa. denen Vorbereitungsspielen österreichischer Steyr-Daimler-Puch befand. Mit der Planung der Bundesligaklubs – am 23. März 2007 unter Anlage wurde das städtische Bauamt beauftragt. anderem ein U21-Länderspiel Österreich gegen Bauleiter war Baurat Dr. Kutscha-Lissberg. Im Deutschland statt. 2008 baute der neue Verein Mai 1952 wurde ein Baurechtsvertrag abge- der ADEG Ersten Liga, der FC Magna Wiener schlossen, demzufolge dem österreichischen Neustadt, das Stadion komplett um, sanier- Fußballverband das Recht eingeräumt wurde, tes es von Grund auf. Ein neues Flutlicht, eine auf der Liegenschaft die geplante Sportanlage zu renovierte West-Tribüne mit modernen Scha- errichten und in Betrieb zu halten. Im Frühjahr lensitzen, ein adaptierter Eingangsbereich mit 1952 wurde mit dem Bau begonnen, wobei sich elektronischem Ticketsystem, ein TV-Turm, ein immer wieder große finanzielle Schwierigkeiten neuer Rasen, eine digitale Anzeigetafel und eine ergaben. Das neue Stadion hatte eine Kapazi- erweiterte Gastronomiezone – Kostenpunkt des tät für rund 10.000 Zuschauer und bestand aus Umbaus: Rund 1,2 Millionen EUR. Seit Juli 2008 einem Hauptspielfeld, einem Trainingsplatz sowie ist das Stadion Spielstätte für beide Vereine.

Österreich gegen Deutschland Rapid gegen Zalaegerszeg Red Bull-Abschlusstraining

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3.3 Die erfolgreichen 20er und 30er Jahre

Der 1. Wiener Neustädter Sportklub konnte in NÖ Fußball: Die „Blau-Weissen“ holten seit 1908 den 100 Jahren seines Bestehens viele Erfolge insgesamt 14 Meistertitel, die ersten in den 20er erringen und war lange Zeit die Nummer 1 im Jahren des vorigen Jahrhunderts.

1923 - 1925 Drei Titel in Serie

Der Aufstieg des SC begann bereits in der In der Saison 1923/24 hieß der NÖ Landesmeis- Saison 1922/23. Damals holten sich die Wiener ter abermals 1. Wiener Neustädter Sportklub. Neustädter zum ersten Mal den NÖ Landesmeis- Insgesamt 14 Klubs waren in der 1. Klasse tertitel. Und zwar mit fünf Punkten Vorsprung Niederösterreich engagiert. Die Neustädter auf Atzgersdorf. 10 Vereine spielten damals in holten sich den Titel mit lediglich einem Punkt der höchsten NÖ Spielklasse, die sich 1. Klasse Vorsprung auf Marienthal. Die Meisterschaft zog Provinz nannte. Der Wiener Neustädter SC war sich über eineinhalb Jahre hin und endete erste 1923 der erste offizielle Landesmeister Nieder- im Dezember 1924. österreichs. 1925 begann die Meisterschaft erst Ende April, weil die Punktejagd 1923/24 spät geendet hatte. Wieder kam der NÖ Landesmeister aus Wiener Neustadt. Es war dritte Titel der „Blau-Weissen“ in Serie, die wieder mit einem Punkt Vorsprung, diesmal vor ASC Liesing, erfolgreich blieben. Die SC-Meister-Elf aus diesen Jahren: Schwarz; Gru- ber, Lang, Fock, Gangelberger, Frank, Schramm, Pernik, Oskar, Sander, Drabek, Schatzer.

Der 1. Wiener Neustädter Sportclub um 1927

1929/1933 Zwei NÖ-VAFÖ Titel

1926 kam es zu einer Trennung im NÖ Fußball. Es gab zwei Verbände: Den Allgemeinen Öster- reichischen Fußballbund und die VAFÖ (Vereini- gung der Arbeiter-Fußball-Vereine Österreichs), die sich später Verband der Amateur-Fußball- vereine Österreichs nannte. Der VAFÖ trat der ASKÖ bei. Tatsache war: Zwischen diesen beiden Verbänden gab es keinen Spielverkehr und keine Bindung. Beide Verbände trugen getrennte Meisterschaften aus. Der 1. Wiener Neustädter Sportklub holte sich 1929 und 1933 die NÖ-VAFÖ-Landesmeistertitel.

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1935 Meister der 1. Klasse Süd

1934 kam es durch die politischen Ereignisse Niederlage gegen Sollenau, das Derby gegen zur Auflösung der VAFÖ. Die Arbeitersportver- Wacker endete 1:1. Als der WNSC in Marienthal eine kehrten wieder in den NÖ Verband zurück, sensationell 0:5 verlor, schien der Titel in weite der allerdings gemeinsam mit dem Wiener Ver- Ferne gerückt. Doch dann gab es unerwarte- band eine Einheit bildete. Durch die neue Situa- te Schützenhilfe von Admira Wiener Neustadt. tion wurde der 1. Wiener Neustädter Sportklub Marienthal, der schärfste Rivale des SC, wurde als früherer Arbeitersportklub in die 1. Klasse 3:2 geschlagen. Damit war der Wiener Neu- Süd eingeteilt. Sie war nach der NÖ Liga die städter Sportklub Meister der 1. Klasse Süd und zweithöchste Spielklasse in NÖ. Der Neustädter Aufsteiger in die NÖ Landesliga. Die Mannschaft SC hatte in der 1. Klasse Süd einen guten Start. aus dem Jahre 1935: Schwarz; Nowy, Weber, Nach fünf Runden lagen die „Blau-Weissen“ an Pekarek, Schatzer, Powaschnig, Höbert, Wal- der Tabellenspitze und gaben sie bis zum Ende lisch, Halenka, Seidl, Fuchs, Kohlhauser, Hitha- der Herbstpunktejagd nicht mehr ab. Mit einem ler, Hamberger, Ochsenhofer, Fucik. 0:1 in Siebenhirten gab es lediglich eine einzige Niederlage. Der SC war Herbstmeister mit ei- Notiz am Rande: Der 1. Wiener Neustädter nem Punkt Vorsprung vor seinem Lokal-Rivalen: Sportklub hatte damals auch eine sehr erfolgrei- Wacker Wiener Neustadt. Das Frühjahr verlief che Handballmannschaft, in der die Brüder Adolf dann für den Neustädter SC nicht so erfolg- und Franz Brodinger sowie Hintz, Zwetzl und reich. Auf dem UNION-Platz gab es eine 1:2- Atzinger den Ton angaben.

1936 Meister der NÖ Landesliga

Nach dem Titelgewinn in der 1.Klasse Süd Wallisch (6), Ofner (4),Kohlhauser (2), Hithaler spielte der Wiener Neustädter Sportklub in der (2), Hamberger, Ochenshofer und Fuchs. Saison 1935/36 in der NÖ Landesliga, wo er auf harte Konkurrenz stieß: Baden, Rapid Hohenau, Das Frühjahr 1936 begann für den SC denk- Sturm 19 St. Pölten, Mödling, BU Neunkirchen, bar schlecht. Bei einem Freundschaftsspiel auf Krems, Stockerau. Das SC-Team im Herbst dem Herbstfestplatz gegen den Badener AC gab 1935: Schwarz; Höberth, Hamberger, Fuchs, es eine wahre Härteschlacht. Referee Stryzek Seidl, Müller, Hithaler, Ofner, Franta, Wallisch, brachte die Partie nur mit großer Mühe über die Koisser, Ochsenhofer, Schatzer, Prechtl, Kohl- Runden. Nach dem Spiel wurde er von einem hauser. Sektionsleiter waren die legendären Flor Zuschauer attackiert. Der Referee wehrte sich, und Imnitzer. Der Neustädter SC brauchte in riss sich von den SC-Ordnern los und geriet in der neuen Spielklasse allerdings erst eine An- die Zuschauermenge, die ihn verprügelte. Die laufzeit. Mit einem 6:0-Sieg gegen Deutsch-Wa- Folgen waren verheerend. Der WNSC wurde für gram kam die Wende. In der Folge gab es sechs vier Pflichtspiele gesperrt, die Gegner sollten Siege gegen Krems (5:1), BU Neunkirchen kampflos zu den Punkten kommen. Nach einem (5:2), Stockerau (6:1), Tulln (5:2), Sturm 19 Protest wurde die Sperre auf zwei Spiele redu- St. Pölten (2:1) und den St. Pöltner SC (1:0). ziert. Die ersten beiden Punktespiele gingen zwar Vom Herbstmeistertitel trennte die Neustädter am Grünen Tisch verloren, aber dann waren die nur das Auswärtsspiel beim Badener AC. Baden Neustädter spielstärker als im Herbst. Mit einem war 1935 Amateurstaatsmeister geworden und beispiellosen Siegeslauf holte sich die Elf den Lan- galt als besonders heimstark. Das Spiel wur- desmeistertitel. Die Statistik: Neun Siege, eine de zu einem echten Fußballfest. 28 Autobusse Tordifferenz von 44:13. Nur das letzte, bereits brachten die Neustädter Fans in die Kurstadt. bedeutungslose Spiel gegen Mödling ging 2:5 ver- Die „Blau-Weissen“ steigerten sich in einen loren. Gegen Sturm 19 St. Pölten gab es ein 2:2. wahren Spielrausch und siegten durch Tore von Die herausragenden Torschützen waren wieder Pappenscheller (2), Ofner und Schatzer 4:1. Pappenscheller, Schatzer, Wallisch, Kohlhauser Der Herbstmeister hieß 1. Wiener Neustädter und Ofner. Mit dem Landesmeistertitel hatte sich Sportklub. Pappenscheller war mit 13 Treffern der Neustädter SC die Teilnahme an der österrei- der beste Torschütze. Es folgten Schatzer (11), chischen Amateurstaatsmeisterschaft erkämpft.

12 100 Jahre SC Wiener Neustadt 100 Jahre SC Wiener Neustadt 13 Vom Gestern

1936 Amateurstaatsmeistertitel

In der 1. Runde musste der Neustädter SC aus Pinkafeld. Mit dem Gesamtscore von 8:2 zum steirischen Meister Sturm Graz. Mit einer stiegen die „Blau-Weissen“ ins Finale auf. Gegner 1:6-Schlappe gab es ein böses Erwachen. Das war der Innsbrucker AC. Die erste Partie ging in Ehrentor schoss Pappenscheller. Das Rückspiel Tirol in Szene. Knapp vor dem Ende stand das schien nur mehr eine lästige Verpflichtung zu Spiel 2:2, ehe Hamberger den siegbringenden sein. So waren viele Neustädter Fußballfreun- Treffer zum 3:2 erzielte. Das Rückspiel war ein de einfach daheim geblieben. Sie wollten beim sportliches Großereignis mit Zuschauerrekord am „Begräbnis“ ihres Klubs nicht dabei sein. Doch Herbstfestplatz. Und die Neustädter Elf wurde sie sollten diesen Entschluss bereuen, denn ihrer Favoritenrolle vollauf gerecht. Die Innsbru- das Wunder passierte. Nach 45 Minuten führ- cker wurden mit 6:0 vom Platz geschossen. Der ten die Neustädter durch Tore von Müller und Wiener Neustädter Sportklub war zum ersten Pappenscheller 2:0. Als kurz nach Wiederan- Male österreichischer Amateurstaatsmeister. Das pfiff Kohlhauser das 3:0 erzielte, witterten die Jahr 1936 war mit dem Gewinn der NÖ Landes- Hausherren die Chance. Der Herbstfestplatz glich meisterkrone und dem Amateurstaatsmeistertitel einem Hexenkessel. 2.000 Zuschauer tobten der absolute Höhepunkt des Neustädter SC auf und forderten weitere Tore, die nicht lange auf dem Herbstfestplatz. sich warten ließen. Schatzer traf zweimal, womit Wiener Neustadt 5:0 führte. Ein Entscheidungs- spiel stand im Raum. Doch der Ex-Badner Prechtl erlöste die Gastgeber: Er hechtete einen herr- lichen Flankenball von Kohlhauser zum 6:0 ins Netz. Der Neustädter SC hatte das Unmögliche möglich gemacht und den Fünftore-Rückstand aufgeholt. Runde 2 brachte dem Neustädter SC den burgenländischen Meister Hutter & Schranz

1937 Wieder Landesmeister

Natürlich ging der 1. Wiener Neustädter Sport- ren Tordifferenz. Die erfolgreichsten Torschüt- klub als Favorit in die Saison 1936/37. Als zern im Herbst waren Schatzer, Pappenscheller, Höhepunkte können die Siege gegen Mödling Frey, Fuchs, Höberth, Fuchs und Weber. (4:1), in Bad Vöslau (7:2) und gegen den alten Im Frühjahr 1937 verteidigte der SC die Tabel- Rivalen Badener AC (3:0) genannt werden. lenspitze durch Siege gegen Stockerau (1:0), Aufgrund eines Steinwurfs durch einen Zuseher Mödling (3:0), Hohenau (2:0) und Marienthal erhielt der SC nach dieser Begegnung allerdings (5:0). Nach einer 1:3-Niederlage in Baden eine Platzsperre für ein Spiel. Ein 3:0-Sieg in St. musste der SC kurzfristig die Führung abgeben. Pölten und ein 3:1-Erfolg in Hohenau brachten Siege gegen Krems (3:0) und Bad Vöslau (3:0) den Neustädter SC an die Tabellenspitze. Beim brachten ihn aber umgehend wieder an die Spiel in Krems führten die Wachauer bis zur 81. Spitze der Tabelle. Nach einer 0:1-Niederlage in Minute mit 2:1. In einem dramatischen End- Deutsch-Wagram lagen die Neustädter punkte- spurt schoss der Neustädter SC in neun Minu- gleich mit Baden vorne. Die Entscheidung fiel ten drei Tore und siegte am Ende mit 4:2. Die im letzten Spiel. Der Neustädter SC besiegte einzige Herbstniederlage gab es im letzten Spiel durch Tore von Fuchs, Frey, Pappenscheller und in Langenzersdorf. Dennoch: Der Neustädter SC Schatzer St. Pölten 4:0 und holte sich mit plus holte sich 1936 den Herbstmeistertitel, punkte- 47 Toren vor den punktegleichen Badnern (plus gleich mit Sturm 19 St. Pölten dank der besse- 41) den Landesmeistertitel 1937.

14 100 Jahre SC Wiener Neustadt 100 Jahre SC Wiener Neustadt 15 Vom Gestern

Der 1. Wiener Neustädter Sportklub holte sich Das Rückspiel in Donawitz endete mit einem 1936 nach dem Landesmeistertitel zum ersten 2:1-Sieg der Steirer. 0:0 hieß das Resultat im Mal den Titel eines Amateurstaatsmeisters. Nachspiel. Da es damals noch kein Elfmeter- Auch 1937 waren die Neustädter durch den schießen gab, entschied das Los. Das gewannen LM-Titel für den Amateurstaatsmeisterbewerb die Neustädter. In der zweiten Runde war aller- qualifiziert. In diesem Jahr klappte es allerdings dings Endstation für den WNSC. Nach einem 0:3 nicht so gut wie ein Jahr zuvor. In der ersten auswärts gegen Post-Sport Wien gab es daheim Runde gab es daheim durch Tore von Schatzer nur einen mageren 1:0-Sieg, der das Ausschei- und Müller einen 2:1-Sieg gegen Donawitz. den bedeutete.

3.4 Wacker überflügelt den SC

Auch in der Saison 1937/38 war der Neustädter absteigen. Siege gab es nur gegen Vorwärts Steyr SC in der NÖ Landesliga der haushohe Favorit. (3:2, Tore: Zierhofer, Kovacs, Powaschnig) und Aber im ESV Wacker Wiener Neustadt gab es für gegen den Grazer SC (3:1, Tore: Oberleitner, die „Blau-Weissen“ plötzlich einen echten Konkur- Kovacs, Powaschnig). Die höchste Niederlage renten. Die Wackerelf besiegte den Neustädter SC der Reichsbahn-Elf Wacker Wiener Neustadt gab zweimal (1:0, 4:2) und holte sich 1938 sensatio- es in der 16. Runde auf dem Herbstfestplatz mit nell den Landesmeistertitel Niederdonau mit drei einem 1:13 gegen Rapid Wien. Bimbo Binder Punkten Vorsprung auf den SC. Zum ersten Male schoss sieben Volltreffer. Die Legende Uridil war in seiner Geschichte wurde der Neustädter SC von für Rapid ebenfalls erfolgreich. Leider endete das einem Lokalrivalen überflügelt. Kapitel Oberhaus für Reichsbahn Wacker bereits nach einer Saison. Gau-Liga-Meister wurde 1938 Nach dem Anschluss 1938 hieß die Elf Reichsbahn übrigens Admira Wien. Wacker Wiener Neustadt und spielte in der neu geschaffenen obersten Spielklasse, der Gauli- Mit Kriegsbeginn wurden viele Neustädter Spie- ga, mit zehn Klubs. Weil der Wackerplatz in der ler zur Wehrmacht eingezogen. 1944 kam es zu Fischauergasse den Anforderungen der Gauliga einer Spielgemeinschaft zwischen dem WNSC und nicht entsprach, musste Wacker seine Ober- Reichsbahn Wacker, die aber bald aufgelöst wer- hausspiele auf dem Herbstfestplatz austragen. den musste. Nach dem Kriegsende gab es einen Die Wiener Profiklubs waren für Wacker aber zu mühsamen Neubeginn. spielstark. Mit nur vier Punkten musste der Verein

3.5 Der Wiener Neustädter SC im 2. Weltkrieg

In der Saison 1938/39 galt der 1. Wiener Guss und führten nach 15 Minuten durch Tore von Neustädter Sportklub als Favorit, da Wacker in Spanblöchl, Pernsteiner und Theuerweckl 3:0. der Gauliga spielte. Mit Torhüter Ernstl Schwarz, Aber plötzlich übertrieben die Kremser die Härte Franta, Höbert, Edi Gessl und dem Angriff Theu- und spielten einen mehr als brutalen Fußball. erweckl, Spanblöchl, Pernsteiner machte sich der Die Folge: Der Neustädter SC hatte durch Verlet- Neustädter SC große Hoffnungen auf den Landes- zungen nur mehr acht Spieler auf dem Feld. Als meistertitel Niederdonau. Aber in BU Neunkirchen auch noch die Kremser Fanatiker die Neustädter erwuchs dem WNSC plötzlich ein mehr als ernster Spieler mit Steinen bewarfen, trat der WNSC nach Rivale. Im letzten Meisterschaftsspiel brauch- der Pause nicht mehr an. Der ,,Gaufachwart“ ten die Neustädter in Krems einen 6:0-Sieg, um beglaubigte das Spiel 3:0 für den Kremser SC. BU Neunkirchen noch einholen zu können. Die BU Neunkirchen war 1939 Landesmeister von Neustädter spielten in der Wachau wie aus einem Niederdonau.

14 100 Jahre SC Wiener Neustadt 100 Jahre SC Wiener Neustadt 15 Vom Gestern

Mit Kriegsbeginn 1939 verlor der Neustädter In der Saison 1942/43 wurde auch in Wiener SC wichtige Spieler durch die Einberufung zur Neustadt ein Luftwaffenverein gegründet. Er deutschen Wehrmacht. Der Neustädter Traditi- holte sich in der Gruppe C den Sieg. Gruppen- onsklub konnte an die Erfolge der Vergangen- sieger in der Gruppe B wurde Reichsbahn Wa- heit nicht mehr anschließen. BU Neunkirchen cker Wiener Neustadt vor dem Neustädter SC. holte 1940 sich den Landesmeistertitel im Fina- Der LSV Wiener Neustadt verlor im Semifinale le gegen STG Stockerau durch einen 6:5-Sieg; gegen den LSV Markersdorf 1:3. Reichsbahn Tore: Theuerweckl 2, Kellinger, Mitteregger, Wacker Wiener Neustadt stieg durch einen 5:1- Gamauf, Koglbauer. Interessant in diesem Jahr: Sieg gegen RSG Rabensburg ins Finale auf. LSV Der SC Neudörfl erreichte als Gruppensieger Markersdorf holte sich dann gegen die Wackerelf das Semifinale und verlor durch ein Eigentor den Landesmeistertitel Niederdonau. von Putz unglücklich 0:1. Die Punktejagd 1943/44 war überschattet In der Saison 1940/41 wurde der Neustädter von den schweren Luftangriffen. An eine re- SC durch Einberufungen noch mehr geschwächt. guläre Meisterschaft war in Wiener Neustadt Niederdonau-Landesmeister wurde wieder BU kaum mehr zu denken. Trotzdem wurde Fußball Neunkirchen. Die SC-Elf 1941: Hartmann, Ebner, gespielt. Den Landesmeistertitel holte sich der Anzur, Ritter, Zerkhalt, Jost, Kohlhauser, Haider, Badner AC vor Reichsbahn Wacker Wiener Neu- Gessl, Kanstein, Rauscher, Brandl. stadt, dem Gruppensieger D. Der Neustädter SC landete in der Gruppe C auf dem 4. Platz. In der Saison 1941/42 hatte sich der Neustäd- ter SC erfangen. Die Neustädter holten sich in Im Jahre 1944 bildeten der 1. Wiener Neustäd- der Gruppe B den Sieg vor dem Badner AC und ter Sportklub und Reichsbahn Wacker Wiener spielten im Landesfinale in Krems gegen den LSV Neustadt eine Spielgemeinschaft, um den Markersdorf, einem Luftwaffensportverein, der Spielbetrieb aufrecht zu erhalten. Auch diese sich bekannte Fußballer geholt hatte. Der Neu- Spielgemeinschaft musste bald eingestellt wer- städter SC verlor 3:5. Das WNSC-Team: Stückl, den, da es zu Kriegsende keine Spieler mehr in Grill; Grothe, Mokesch, Gallos, Anzur, Kohlhau- Wiener Neustadt gab. Aber bereits 1945 gab es ser, Haider, Griesmüller, Ehgartner, Kanstein. einen Neubeginn.

3.6 Erfolg beim Neubeginn

Im Jahre 1945 baute Obmann Karl Rieder Der NÖ Fußballverband teilte die Punktejagd mit seinem Stellvertreter Oskar Vollkron und 1945/46 vorerst in vier Untergruppen. Der Wie- Sektionsleiter Koubek aus dem Nichts eine ner Neustädter Sportklub spielte in der Gruppe neue Mannschaft auf. Immer mehr Spieler des Süd mit Admira Wiener Neustadt, Leobers- Wiener Neustädter Sportklubs kamen aus der dorf, Felixdorf, Sollenau, Neudörfl, St. Veit und Kriegsgefangenschaft in ihre Heimat zurück. Lanzenkirchen und holte sich überlegen den In den letzten Augusttagen des Jahres 1945 Gruppensieg. Das herausragende Ergebnis war begann die erste Nachkriegsmeisterschaft. Der ein 22:1-Sieg gegen die Admira. Es war wahr- Neustädter SC hatte schon erfahrene Spieler in scheinlich der höchste Meisterschaftssieg des seinen Reihen. Man darf aber nicht vergessen, Neustädter SC in seiner 100-jährigen Geschich- dass zahlreiche Akteure im 2. Weltkrieg gefallen te. Der WNSC stieg damit in die Finalgruppe waren: Pelda, Rauscher, Anzur, Schober und Süd mit SV Mödling, SV Gloggnitz und ASK andere. In den ersten Jahren nach dem Krieg Zillingdorf-Werk auf. trainierten Spieler wie Edi Gessl oder Fredl Mül- ler selbst die Mannschaft. Zu einer legendären Figur wurde Sektionsleiter Alfred Flor.

16 100 Jahre SC Wiener Neustadt 100 Jahre SC Wiener Neustadt 17 Vom Gestern

Die Neustädter siegten in dieser Gruppe unge- schlagen vor Mödling, was den Aufstieg in die Endstand der Endrunde der NÖ Landesmeisterschaft 1945/46 Landesmeisterschaft 1945/46 bedeutete. Gegner waren ASV Stockerau, SC Harland und ASK Bruck. Fünf Siege in sechs 1. Neustädter SC 6 24:11 10 Spielen bedeutete den Landesmeistertitel. Die 2. ASV Stockerau 6 21:14 8 SC-Elf 1946: Hartmann; Haberl, Zorko; Linzer, 3. SC Harland 6 11:17 4 Mokesch, Kahofer; Kohlhauser, Haider, Span- 4. ASK Bruck 6 7:21 2 blöchl, Fleck und Dörfl.

3.7 Der Landesmeistertitel 1950

Nach dem NÖ Landesmeistertitel 1946 gab Landesliga hieß 1. Wiener Neustädter Sportklub. es für den Wiener Neustädter Sportklub eine Der Landesmeistertitel war 1950 das große mehrjährige Durststrecke. 1947 landete die Ziel. Trainer Kohlfürst legte seine Position aus SC-Elf hinter Harland auf Platz 2. 1948 fand gesundheitlichen Gründen in der Winterpause man sich hinter Mödling und Harland gar nur zurück. Der Ex-Internationale Hans Horvath auf dem 3. Rang. Ein Jahr später wurde sogar wurde neuer SC-Coach. Der Vorstand mit Otto- gegen den Abstieg gespielt, dieser wurde mit kar Neumann an der Spitze wollte nichts dem einem 10. Platz allerdings abgewendet. Meister Zufall überlassen und verstärkte die Mannschaft wurde damals Gloggnitz, das in die Staatsliga in der Winterpause mit Gröbl (Vienna), Stefanits aufstieg. Die Saison 1949/50 stand unter Trai- (Wacker Neustadt), Pichler (Leobersdorf) und ner Kohlfürst aber wieder ganz im Zeichen des Luef (Aspang). Die Frühjahrspunktejagd begann 1. Wiener Neustädter Sportklubs, obwohl Zorko allerdings schlecht: In Hohenau gab es eine un- (Grazer SC), Schäffler, Richter, Jost (Leoben), erwartete 0:2-Niederlage. Aber diese Schlappe Fleck und Hartmann (abgemeldet) fehlten. baute die Neustädter Spieler auf. In den nächs- Nach dem 2:1-Startsieg gegen Hohenau (Tore: ten neun Begegnungen gab es sieben Siege und Buchinger, Haider) gab es mit dem 0:4 in St. zwei Unentschieden. Die Bilanz: WNSC – St. Pölten eine kalte Dusche. Aber dann lief der Pölten 3:0 (Tore: Luef 3), Guntramsdorf – W WNSC zu einer großartigen Form auf und feierte NSC 1:1 (Tor: Buchinger), WNSC – Stockerau acht (!) Siege in Folge. Die Ergebnisse: Gunt- 7:1 (Tore: Buchinger 3, Pichler 2, Grün, Jans- ramsdorf - WNSC 0:4 (Tore: Janska, Grün, Bu- ka), Ternitz – WNSC 0:1 (3.500 Zuschauer, Tor: chinger, Kaubek), Stockerau – WNSC 0:2 (Tore: Buchinger), WNSC – Austria Brunn 2:1 (Tore: Grün, Buchinger), WNSC – Ternitz 5:2 (Tore: Buchinger 2), Ziersdorf – WNSC 1:4 (Tore: Haider 3, Buchinger 2), WNSC – Zisterdorf 3:1 Pichler 2, Haider, Buchinger), WNSC – Baden (Tore: Buchinger 2, Janska), Baden – WNSC 2:3 1:0 (Tor: Pichler), Harland – WNSC 2:3 (Tore: (Tore: Haider 2, Gerdenits), WNSC – Harland Buchinger 3), WNSC – Mödling 0:0. Damit stand 2:1 (Haider, Buchinger), Mödling – WNSC 0:2 der Wiener Neustädter SC bereits zwei Run- (Grün, Haider), WNSC – Wimpassing 5:0 (Hai- den vor dem Ende der Punktejagd als Meister der 2, Grün, Buchinger, Gerdenits). Dann folgte der NÖ Landesliga fest. Die beiden restlichen, eine 2:3-Niederlage in Tulln (Tore: Haider 2) bereits bedeutungslosen Spiele gingen verloren: und zum Abschluss gab es auswärts gegen Aus- Wimpassing – WNSC 2:0, WNSC – Tulln 3:5. tria Brunn ein 0:0. Der Herbstmeister der NÖ Der Kader des NÖ Landesmeisters: Dessort; Kelbl, Medwed, Stefanits, Gröbl, Gerdenits, Re- mely, Grün, Haider, Buchinger, Janska, Pichler, Kovacs, Linzer, Lehner, Luef, Fleck.

16 100 Jahre SC Wiener Neustadt 100 Jahre SC Wiener Neustadt 17 Vom Gestern

3.8 Relegationsspiele und Aufstieg

Mit dem LM-Titel hatte der Wiener Neustädter dorf. Und auf die Burgenländer war Verlass. Sie Sportklub die Relegationsspiele für den Auf- knöpften den Grazern daheim einen Punkt ab stieg in die Staatsliga A gegen Austria Graz und (2:2). Der 1. Wiener Neustädter Sportklub hatte Siegendorf erreicht. Im ersten Spiel siegte der den Aufstieg in die Staatsliga A geschafft. WNSC am Herbstfestplatz gegen Austria Graz durch ein Tor von Fleck 1:0. In Siegendorf gab es vor 2.500 Neustädter Schlachtenbummlern durch Tore von Buchinger (3), Grün (2), Fleck und Haider einen 7:2-Triumph. Daheim siegte der Neustädter SC gegen Siegendorf durch ei- nen Treffer von Rudi Pichler 1:0. Als der Neu- städter SC in Graz 2:4 (Tore: Buchinger, Reme- ly) verlor, brauchte er für den Aufstieg in die oberste Spielklasse Schützenhilfe von Siegen-

3.9 Abenteuer Staatsliga A

Die Heimspiele in der Saison 1950/51 gingen waren nach dem Herbst eine magere Ausbeute auf dem traditionellen Herbstfestplatz in Szene. für den Neustädter SC. Die Herbstpunktejagd begann leider gar nicht nach dem Geschmack der SC-Fans. Der Start In der Winterpause holte die Wiener Austria war entsetzlich: 0:10 beim Wiener Sportklub, Rudi Pichler unter dubiosen Umständen nach 1:6 daheim gegen die Wiener Austria (Tore: Wien. Der SC verstärkte sich mit Hofka und Aurednik 4, Melchior, Huber), 0:9 bei Sturm Kerbach. Der Start war geradezu sensationell: Graz. Eine knappe 2:3-Heimniederlage gegen Der Neustädter SC siegte auf dem Herbst- die Vienna bedeutete schon einen kleinen Auf- festplatz gegen den Wiener Sportklub 6:1. schwung (Tore: Pichler, Buchinger; Decker 2, Die Revanche für das 0:10 im Herbst war voll Walzhofer). Als der Neustädter SC in Steyr ge- gelungen; Torschützen: Hofka 2, Buchinger 2, gen Vorwärts mit einem 3:2 seinen ersten Sieg Kerbach und Kaubek. im Oberhaus feierte gab es wieder Hoffnung. Die Torschützen waren Haider (2) und Pichler. In Wien gegen die Austria gab es dann zwar Niederlagen gegen Wacker (0:1) und den FC eine 0:5-Schlappe, aber im 2. Frühjahrsheim- Wien (1:3) brachten allerdings wieder einen spiel war der WNSC wieder voll da: Die Revan- Rückfall. In der 8. Runde schlug der Neustädter che für die 0:9-Herbstniederlage gegen Sturm SC daheim Admira 3:1 (Tore: Pichler, Reitmaier, Graz gelang perfekt: Die Neustädter siegten Kirschner). Ein 1:2 beim FAC war sehr unglück- durch Tore von Mittasch 2, Buchinger 2, Hofka lich (Tor: Pichler). Im letzten Heimspiel gab es und Kerbach 6:0. Eine sehr unglückliche 0:1 gegen den LASK einen glatten 3:0-Erfolg; Tore: Niederlage auf der Hohen Warte gegen die Vi- Kirschner, Reitmaier, Buchinger. Ein 1:1 bei enna (Tor: ) bedeutete wieder einen Elektra (Tor: Kirschner) war ein Lichtblick. Vor Rückfall. Doch eine Woche später besiegte der 9.000 Zuschauern verlor der SC dann auf dem Neustädter SC auf dem Herbstfestplatz Vor- Herbstfestplatz gegen Rapid 2:5 (Tore: Pichler, wärts Steyr mit 6:0; Tore: Buchinger 3, Kerbach Fleck II; Körner II 3, Probst 2). Sieben Punkte 2, Eigentor.

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Es sollte leider der letzte Sieg des Neustädter Gröbl, Gerdenits, Kirschner, Grün, Haider, Bu- SC im Oberhaus bleiben. Nur gegen den FC chinger, Janska, Schäffler, Luef, Pichler, Reit- Wien und den FAC gab daheim es ein 1:1 (Tor: mayer, Fleck I, Fleck II, Hofka, Kerbach, Kau- Stefanits bzw. Kerbach). Mit nur 15 Punkten bek, Remely. musste der WNSC nach der Saison gemeinsam mit Elektra und Vorwärts Steyr aus der Staats- liga A absteigen. Auf den rettenden 10. Rang fehlten vier Zähler.

Torschützen: 12 Tore: Buchinger, 8 Tore: Pichler, 6 Tore: Kerbach, 4 Tore: Hofka, 3 Tore: Kirsch- ner, Grün, 2 Tore: Reitmaier, Mittasch, 1 Tor: Haider, Fleck II, Stefanits, Kaubek, Eigentor. Das SC-Team: Marchart; Mittasch, Stefanits;

3.10 Der SC in der B-Liga (1951-1959)

Die Staatsliga B wurde 1950 als zweithöchste Siege, 45 Unentschieden und 65 Niederlagen. Spielklasse in Österreich gegründet, dauerte bis 508 Tore wurden von den Neustädtern geschos- 1959 und wurde dann von den Regionalligen sen. 379 Treffer kassierten sie. Die Gesamt- abgelöst. Der 1. Wiener Neustädter Sportklub punkteanzahl betrug in diesen acht Saisonen gehörte ab 1951, nach dem Abstieg aus der 245. Auf Platz 2 dieser ewigen Bestenliste liegt Staatsliga A, bis 1959 (also acht Saisonen) die- Hohenau mit neun Saisonen und 225 Punkten. ser zweithöchsten Spielklasse an. In einer Über- Hohenau gehörte als einziger Klub alle neun sicht war der Neustädter SC der erfolgreichste Spieljahre der B-Liga an. Dritter ist Austria B-Liga-Klub in dieser Zeit. Die Blau-Weissen Graz. Die Steirer brachten es in acht Saisonen kamen in acht Saisonen auf 210 Spiele, 100 auf 218 Punkte.

18 100 Jahre SC Wiener Neustadt 100 Jahre SC Wiener Neustadt 19 Vom Gestern

Saison 1951/52: Relegation verpasst

Der SC hatte in dieser Spielzeit einige Hö- Leider ging die Play-Off-Relegation schief. Im hepunkte. Gloggnitz wurde gleich zum Start ersten Spiel gab es in Salzburg gegen den SAK 4:0 geschlagen (Tore: Buchinger 2, Stefanits, 1914 eine 2:5-Schlappe (Tore: Kerbach, Buchin- Kirschner). Dann wechselten Licht- und Schat- ger). Daheim sorgte ein rasches Eigentor von tenseiten. Höhepunkt war ein 7:3-Heimsieg Gerdenits für eine schnelle Vorentscheidung. gegen Elektra (Tore: Buchinger 3, Kerbach 2, Die Partie endete 1:1. Der SAK 1914 stieg auf. Kirschner, Holeschofsky). Zwei Niederlagen gegen Titelanwärter Mödling und Grazer SC Die SC-Torschützen der Saison 1951/52: warfen die Neustädter zurück. Ziel war der 25 Tore: Buchinger, 13 Tore: Kerbach, 11 Tore: dritte Platz, für eine Play-Off-Relegation für die Hofka, 10 Tore: Kirschner, 3 Tore: Stefanits, 2 Staatsliga A. Heimniederlagen gegen Mödling Tore; Holeschofsky, 1 Tor: Gerdenits, Linzer, und den Grazer SC hätten dieses Ziel fast ver- Fleck, 2 Eigentore der Gegner. hindert. Ein 9:1-Heimsieg im letzten Spiel ge- Der Kader: Trendl, Pejcoch; Stefanits, Aubrecht, gen Hohenau katapultierte den Neustädter SC Kelbl, Kirschner, Hofka, Gerdenits, mit 31 Punkten auf den 3. Platz hinter Meister Buchinger, Remely, Holeschofsky, Linzer, Stark, Mödling (41 Zähler) und Grazer SC (40 Punkte), Steiner, Kerbach, Apfelthaler, Pflug, Fleck. die beide in die Staatsliga aufstiegen.

Saison 1952/53: Nur Rang 5

In der Punktejagd 1952/1953 gab es aufgrund In der Abschlusstabelle landete der Neustädter unterschiedlicher Leistungen keine Chance auf SC mit 35 Zählern auf dem 5. Rang. Meister einen Spitzenplatz. Auf Siege folgten Nieder- wurde der Wiener Sportklub mit 44 Punkten vor lagen. Tiefpunkte im Herbst waren zwei Aus- dem WAC und Kapfenberg. wärtsschlappen: 1:8 bei Austria Graz, 1:7 in SC-Tore: 24 Tore: Hofka, 13 Tore: Buchinger, 9 Kapfenberg. Höhepunkte waren Kantersiege Tore: Gerdenits, 5 Tore: Haslinger, 4 Tore: Ste- daheim gegen Leoben (6:0, Tore: Haslinger 2, fanits, 3 Tore: Reichart, 2 Tore: Janska, Kahofer, Hofka 2, Gerdenits, Reichart) und ein 7:0 gegen Moser, 1 Tor: Remely, Cech I. Vorwärts Steyr (Tore: Hofka 2, Buchinger, 2, Gerdenits 2, Remely). Für die Schlappen im SC-Kader: Glaubenkranz, Trendl; Kelbl, Ste- Herbst revanchierte sich der Neustädter SC im fanits, Remely, Kahofer, Haslinger, Cech, Frühjahr daheim gegen Austria Graz (3:1, Tore: Aubrecht, Hofka, Moser, Gerdenits, Buchinger, Reichart, Gerdenits, Stefanits) und gegen Kap- Kirschner, Linzer, Kohlhauser, Großkopf, Reich- fenberg 3:2 (Tore: Hofka, Buchinger, Janska). art, Janska, Wiesinger, Holeschofsky, Kerbach. Ein weiterer Höhepunkt waren der 5:0-Aus- Ein Detail am Rande: Der Anhängerklub des SC wärtssieg in Neufeld (Tore: Buchinger 2, Hofka Wiener Neustadt wurde im Februar 1953 bei 2, Gerdenits). Der Meister Wiener Sportklub der Generalversammlung auf Initiative von den wurde im Neustädter Stadion 5:3 geschlagen; Funktionären Riedler, Neumann und Dr. Gall im Tore: Buchinger 2, Gerdenits, Cech, Stefanits. Gasthaus Ulrich gegründet.

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Saison 1953/54: Rang 4

Die Punktejagd in dieser Spielzeit begann viel- Meister wurde mit 41 Punkten Kapfenberg vor versprechend: Der WNSC blieb in den ersten Stadlau (37 Zähler). Der Neustädter SC landete sieben Spielen ungeschlagen. Höhepunkt war mit 30 Punkten auf dem 4. Platz. ein 7:0-Heimsieg gegen Urfahr; Tore: Kohlhau- ser 3, Reichart, Nehiba, Gerdenits, Kahofer. Eine SC-Tore: 15 Tore: Kohlhauser, 6 Tore: Buchin- 1:2-Niederlage beim späteren Meister Kap- ger, Aubrecht, 5 Tore: Kahofer, 3 Tore: Nehiba, fenberg bedeutete einen Rückfall. Im Frühjahr Cech, Reichart, Kirschner, 2 Tore: Gerdenits, verspielte der WNSC mit zwei Niederlagen zum Lefor, 1 Tor: Staudacher. Start bereits seine Titelchance: Daheim gab es gegen Ternitz ein 0:1. Beim Grazer SC kassier- SC-Kader: Glaubenkranz, Trendl; Stefanits, ten die Neustädter eine 0:6-Schlappe. Da halfen Cech I, Cech II, Reichart, Moser, Kahofer, Kohl- auch ein 5:1-Heimsieg gegen Vorwärts Steyr hauser, Kirschner, Nehiba, Gerdenits, Pflug, (Tore: Kohlhauser 2, Lefor, Buchinger, Kahofer) Großkopf, Aubrecht, Wiesinger, E. Schwarz, und ein 4:1-Heimerfolg gegen Hohenau nichts Geissler, Buchinger, Schweiger, Wagner, Artner. (Tore: Aubrecht 2, Kohlhauser, Lefor). Lefor.

Saison 1954/55: WNSC in Abstiegsgefahr

Zum ersten Mal seit der Zugehörigkeit zur B- 8:1; Tore: Kohlhauser 5, Lefor 2, Mühlberger. Liga geriet der Neustädter SC in Abstiegsgefahr Es war das letzte Spiel auf dem Herbstfestplatz. und konnte sich nur mit Mühe retten. Im Herbst Der Neustädter SC übersiedelte anschließend in standen sieben Siegen gleich sechs Niederlagen das Neustädter Stadion. gegenüber. Höhepunkte waren rar. Dazu zählte vor allem der 4:1-Heimsieg gegen den WAC; Meister wurde Sturm Graz mit 37 Punkten vor Tore: Aubrecht, Kohlhauser, Buchinger, Hoff- Austria Graz, das ebenfalls auf 37 Punkte kam. mann. Der Neustädter SC rettete sich mit 23 Punkten auf den 11. Tabellenplatz. Im Frühjahr waren beim Start ein 5:2-Sieg beim Grazer SC (Tore: Lefor 2, Hoffmann, Stau- SC-Tore: 8 Tore: Lefor, Kohlhauser, Stauda- dacher, Kohlhauser) und ein 2:0-Heimsieg ge- cher, 6 Tore: Buchinger, 5 Tore: Hoffmann, 3 gen Krems vielversprechend (Tore: Buchinger, Tore: Aubrecht, Wolfsbauer, Mühlberger, 2 Tore: Hoffmann). Aber dann schlitterte der SC in ein Kahofer, 1 Tor: Cech, Geissler, Kirschner, ein Tief: In den nächsten sieben Spielen gab es nur Eigentor. ein Unentschieden. Auch in den nächsten fünf Spielen war nur der Heimsieg gegen Amateure SC-Kader: Glaubenkranz, Trendl; Cech I, Steyr 3:1 (Tore: Mühlberger, Lefor, Staudacher) Staudacher, Schweiger, Wiesinger, Geissler, ein Lichtblick. Die Entscheidung über den Klas- Kahofer, Wolfsbauer, Pflug, Ramhapp, Kirschner, senerhalt musste im letzten Heimspiel gegen Aubrecht, Kohlhauser, Hoffmann, Lefor, Buchin- Siegendorf fallen. Da siegten die Neustädter ger, Mühlberger, Ranz, Cech II.

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Saison 1955/56: SC im Titelkampf dabei

Zwei Kantersiege waren im Herbst die Hö- Meister wurde der WAC mit 37 Punkten vor hepunkte: Der Neustädter SC schlug daheim Krems (34 Zähler) und dem Neustädter SC den FAC 7:0 (Tore: Buchinger 4, Kohlhauser, (ebenfalls 34 Punkte). Die Neustädter verpass- 2, Geissler). Auch der Grazer SC verlor im ten nur durch die schlechtere Tordifferenz einen Neustädter Stadion 1:7 (Tore: Kohlhauser 3, Relegationsplatz für den Aufstieg. Krems stieg Hoffmann 2, Buchinger, Hutfleß). Ein interes- nach Siegen gegen Schwarz-Weiß-Bregenz in santes Spiel gab es daheim gegen den LASK: die Staatsliga auf. Der 18-jährige Debütant Hubert Hutfleß schoss ein Eigentor und sorgte dann mit einem Treffer SC-Tore: 25 Tore: Kohlhauser, 23 Tore: Buchin- für den vielbejubelten 3:2-Sieg. ger, 5 Tore: Hoffmann, 3 Tore: Aubrecht, Geiss- ler, Ranz, 2 Tore: Hutfleß, Kahofer, Lefor. Ein negativer Höhepunkt im Frühjahr war ein SC-Kader: Trendl; Cech I, Cech II, Geissler, Spielabbruch in der dritten Runde. Die Neustäd- Staudacher, Lefor, Schweiger, Kirschner, Ot- ter führten in Ternitz 2:1. Ternitzer Anhänger tohal, Aubrecht, Hutfleß, Zolda, Ranz, Schwei- stürmten das Spielfeld und griffen den Schieds- ger, Buchinger, Plaschg, Kahofer, Ranz, Kohlhau- richter tätlich an. Der Neustädter SC wurde zum ser, Hoffmann, Steinwender Sieger erklärt. Ternitz musste alle Frühjahrsspie- le in Wien austragen. Dann hatte der Neustädter SC – nach mattem Start – eine tolle Erfolgs- serie: In den letzten acht Spielen blieb der SC ungeschlagen. Sechs Siege und zwei Unent- schieden waren eine hervorragende Bilanz. Tore am Fließband gab es beim 6:5-Heimsieg gegen Wimpassing (Tore: Kohlhauser 2, Buchinger 2, Lefor, Hoffmann). Ein 6:1-Heimtriumph gegen den SC Krems war ein guter Abschluss der Punktejagd. Gustl Buchinger glänzte dabei mit fünf Treffern, Aubrecht war einmal erfolgreich.

Das 6:1 gegen Krems am 12. Juni 1956 war eine heiße Schlacht

Saison 1956/57: Leider nur im Mittelfeld

Nach der guten Vorjahrssaison hatte man sich Aber im Frühjahr wurde es ein Kampf gegen im Neustädter Anhängerlager einen Spitzen- den Abstieg. Nach einem Sieg gegen SVS Linz platz und nach sechs Jahren vielleicht auch (3:0, Tore: Kohlhauser, Lefor, Buchinger) und den Aufstieg in das Oberhaus erwartet. Doch einem 2:2 daheim gegen den LASK (Tore: es blieb bei den Hoffnungen. Der Herbststart Geissler, Buchinger) blieben die Neustädter in war miserabel. Erst im siebenten Spiel gab es den nächsten fünf Spielen ohne Sieg. Da halfen mit dem 7:2-Heimsieg gegen Siegendorf den auch fünf Auswärtstore bei der 5:9-Niederlage ersten vollen Erfolg (Tore: Lefor 3, Kohlhauser gegen den Grazer SC nichts (Tore: Lefor 3, 2, Nußbaumer, Eigentor). Siege in Steyr gegen Kohlhauser, Eigentor). Martin Lefor war vierfa- Vorwärts (2:1 Tore: Nußbaumer 2), 2:0 daheim cher Torschütze beim 5:5 daheim gegen den gegen Hohenau (Tore: Lefor, Kohlhauser) und späteren Meister ÖMV-Olympia Wien. Die end- daheim gegen Bruck/Mur (5:0, Tore: Buchinger gültige Rettung gelang durch einen 7:1-Heim- 3, Kohlhauser, Aubrecht) sorgten dann doch für Kantersieg gegen den FC Wien (Tore: Kohlhau- einen halbwegs guten Abschluss der Herbst- ser 5, Buchinger 2) und einen hart erkämpften punktejagd. 1:0-Auswärtssieg beim Fixabsteiger Bruck/Mur. Das Goldtor schoss Hoffmann.

22 100 Jahre SC Wiener Neustadt 100 Jahre SC Wiener Neustadt 23 Vom Gestern

Meister wurde ÖMV-Olmpia Wien mit 33 Punk- Mühlberger, Kirschner, Geissler. Staudacher, drei ten vor dem FC Wien (31 Zähler) und dem Eigentore der Gegner. LASK (29 Punkte). Der Neustädter SC landete mit 25 Punkten auf dem 9. Platz. SC-Kader: Trendl, Wendl; Lefor, Kusolits, Schweiger, Staudacher, Kahofer, Aubrecht, Kohl- SC-Tore: 23 Tore: Kohlhauser, 13 Tore: Lefor, hauser, Hoffmann, Buchinger, Mühlberger, Nuß- 11 Tore: Buchinger, 6 Tore: Hoffmann, 3 Tore: baumer, Kirschner, Geissler, Hutfleß, Reithofer. Nußbaumer, 2 Tore: Trendl, Aubrecht, 1 Tor:

Saison 1957/58: Abstiegsgespenst blieb treu

Obwohl der Wiener Neustädter Sportklub in der Die Folge: Es gab im Frühjahr noch fünf Nie- letzten Saison nur knapp dem Abstieg aus der derlagen. Aber ein starkes Finish sicherte dem B-Liga entging, gab es kaum Geld für Verstär- WNSC doch den Ligaerhalt: In Hainburg siegten kungen. Auch die Punktejagd 1957/58 begann die Blau-Weissen 4:2 (Tore: Pichler 2, Lefor, schwach. Es setzte drei Niederlagen gegen den Ranz), den höchsten Sieg in der B-Liga gab es LASK (0:5), Schwechat (3:4, Tore: Hutfleß, in der vorletzten Runde mit einem 12:1 gegen Ranz, Nußbaumer) und in Hohenau (0:2). Dann Mattersburg (Tore: Pichler 4, Ranz 3, Huber folgten endlich vier Unentschieden gegen Dona- 3, Lefor, Kahofer). Im letzten Spiel gab es mit witz (3:3, Tore: Aubrecht 2, Hutfleß), Siegen- einem 5:3-Heimerfolg gegen den LASK noch dorf (3:3, Tore: Lefor, Hutfleß, Trendl), Vorwärts einen erfreulichen Schlusspunkt, Tore: Lefor 2, Steyr (2:2, Tore: Lefor, Buchinger) und SVS Pichler 2, Huber. Linz (3:3, Tore: Buchinger 2, Hutfleß). Den Meistertitel holte sich 1958 der LASK mit Erst in der zwölften Herbstrunde gab es mit 38 Punkten vor Donawitz (33 Zähler) und dem dem 2:1 in Mattersburg (Tore: Hutfleß, Ranz) SVS Linz (32 Punkte). Der Neustädter SC lande- den ersten Sieg. Mit einem 4:0-Heimerfolg ge- te mit 24 Punkten auf dem 9. Tabellenplatz. gen Hainburg beendete der SC Wiener Neustadt eine durchwachsene Herbstsaison mit zehn SC-Tore: 21 Tore: Pichler, 9 Tore: Ranz, 8 Punkten. Beim SC-Vorstand läuteten die Alarm- Tore: Lefor, 6 Tore: Hutfleß, 5 Tore: Buchinger, glocken. Man musste um den Klassenerhalt 4 Tore: Kahofer, Huber, 2 Tore: Nußbaumer, bangen. Als Reaktion holte der SC-Vorstand mit Aubrecht, 1 Tor: Richter, Hoffmann. den drei Austrianern Pichler, Huber und Handorf drei neue Spieler. SC-Kader: Trendl, Gall, Baumgartner; Hap- pel, Aubrecht, Pieler, Nußbaumer, Schweiger, Die Frühjahrspunktejagd begann mit Siegen Kahofer, Hartmann, Geissler, Lefor, Hutfleß, Bu- in Schwechat (2:1, Tore: Lefor, Pichler) und chinger, Huber, Pichler, Nußbaumer, Hoffmann, daheim gegen Hohenau (5:0, Tore: Pichler 3, Ranz. Mühlberger, Ofenbach. Lefor, Ranz) wie erwartet. Aber der Elf fehlte trotz der Verstärkungen noch die Harmonie.

22 100 Jahre SC Wiener Neustadt 100 Jahre SC Wiener Neustadt 23 Vom Gestern

Saison 1958/59: Überlegener B-Liga-Meister

Erst in der Saison 1958/59 gelang mit dem B- großartige Serie – fünf Siege in Folge: 3:2 gegen Liga-Meistertitel – mit dem Rekordvorsprung von den FC Wien (Tore: Pichler 2, Koisser), gegen acht Punkten – wieder ein echter Höhepunkt. Das Fohnsdorf gab es durch ein Huber-Tor einen war Rekord: Noch nie hatte eine Mannschaft in 1:0-Sieg, in Linz siegte der SC gegen SVS durch der neunjährigen Geschichte dieser zweithöchsten einen Pichler-Treffer 1:0. Lefor schoss das Tor Spielklasse den Meistertitel mit so einem großen zum 1:0-Erfolg gegen Hohenau. Elektra blieb in Vorsprung geholt. Neustadt mit 1:3 auf der Strecke (Tore: Hoffmann 2, Huber). Ein 3:3 in Steyr beendete für kurze Die Herbstmeisterschaft 1958 verlief für die Neu- Zeit den SC-Erfolgslauf; Torschützen: Koisser, städter überaus erfolgreich. Die Bilanz war her- Hoffmann, Novacek. Es folgten zwei weitere vorragend: Neun Siege, drei Unentschieden und Siege. Schwechat wurde mit 2:0 in die Schran- nur eine Niederlage. Der Auftakt gestaltete sich ken gewiesen (Tore: Novacek, Moser), Ankerbrot mit einem 6:1-Auswärtssieg bei Austria Graz bes- mit 4:1 (Tore: Pichler 3, Koisser). Diese Partie tens. Die Torschützen waren Lefor (3), Hoffmann ging als Vorspiel Wiener Sportklub gegen Austria (2) und Pichler. Im ersten Heimspiel gab es gegen Wien vor 20.000 Zuschauern im Wiener Stadion Stadlau einen 4:0-Erfolg; Tore: Lefor (2), Franko- in Szene. Eine 1:3-Heimniederlage gegen Sturm lin, Huber. Graz war ein guter Boden für den SC. Graz stoppte den Erfolgslauf des Neustädter SC. Auch gegen Sturm gab es in der 3. Runde einen Torschütze dabei war Koisser. Mit einem 2:1 ge- 3:0 Sieg; Tore: Pichler (2), Frankolin. gen Siegendorf (Tore: Huber, Pichler), einem 4:0 in Ortmann (Tore: Pichler 3, Frankolin) und einem Den ersten Punkteverlust gab es für den SC in der 9:0-Kantersieg gegen Austria Graz (Tore: Pichler vierten Runde mit einem 2:2 beim FC Wien; Tore: 4, Frankolin 2, Huber 2, Lefor) beendete der 1. Lefor, Pichler. Dann kamen wieder zwei Erfolge: Wiener Neustädter SC eine der erfolgreichsten Zuerst ein 4:0 in Fohnsdorf (Tore: Lefor 2, Pichler Punktejagden in seiner Geschichte. Die Elf wurde 2). Und dann holte der SC im Schlager gegen den mit acht Punkten Vorsprung vor Stadlau Meister Titelanwärter SVS Linz daheim einen 2:0-Sieg. der B-Liga. Der Aufstieg in die Staatsliga war Der Ex-Neustädter Kohlhauser wurde von Hu- nach neun Jahren wieder gelungen. bert Hutfleß kalt gestellt. Die Torschützen waren Frankolin und Pichler. Einem 1:1 daheim gegen Rudi Pichler wurde mit 28 Treffern bester Tor- Hohenau (Tor: Frankolin) folgte ein 4:3-Sieg bei schütze der B-Liga. 9 Tore gelangen Martin Lefor Elektra (Tore: Pichler 2, Frankolin 2). Die neunte und Oskar Frankolin, 7 Tore scorte Dolfi Huber, Runde brachte die erste Niederlage mit einem 1:2 6 Tore Fredi Hoffmann, 4 Tore: Novacek, 3 Tore: daheim gegen Vorwärts Steyr. Torschütze: Rudi Janovsky, Koisser, 1 Tor: Moser, Nußbaumer. Pichler. Das Finish gehörte mit drei Siegen wieder Der Kader des SC-Meisterteams 1959: Baumgart- dem Neustädter SC: 2:1 in Schwechat (Tore: ner, Trendl; Aubrecht, Reiter, Handorf, Lefor, Ka- Pichler 2), 2:0 daheim gegen Ankerbrot (Tore: hofer, Geissler, Hutfleß, Hoffmann, Pichler, Huber, Janovsky, Hoffmann) und 3:1 gegen Ortmann Weiß, Nußbaumer, Janovsky, Frankolin, Ofenbach, (Tore: Hoffmann, Pichler, Nußbaumer). Nur in Koisser, Moser, Heißenberger, Novacek. Siegendorf mussten die Neustädter mit einem 1:1 einen Punkt abgeben (Torschütze: Janovsky). Der Neustädter SC wurde mit vier Punkten Vor- sprung auf Stadlau Herbstmeister der B-Liga. Das SC-Team im Herbst: Trendl, Baumgartner; Nußbaumer, Handorf, Hutfleß, Aubrecht, Geissler, Lefor, Hoffmann, Pichler, Huber, Frankolin, Janovs- ky, Hörandl.

Das Frühjahr 1959 begann mit einem 1:1 bei Stadlau nicht gerade berauschend; Torschüt- ze war Novacek. Aber dann folgte wieder eine

Der Staatsliga B-Meister 1958/59

24 100 Jahre SC Wiener Neustadt 100 Jahre SC Wiener Neustadt 25 Vom Gestern

3.11 Nach 8 Jahren wieder oben

Saison 1959/60: 9. Platz

Nach acht Saisonen war für den Neustädter SC Die 1:2-Heimniederlage gegen den WAC (Tor: die Durststrecke in der B-Liga endlich vorbei. Der Hoffmann) war vermeidbar. Bei Admira gab es Titel 1959 unter Spielertrainer Dolfi Huber be- in Wien ein 4:4 (Tore: Frank 3, Pichler ). Den deutete den Aufstieg in die Staatsliga. Der Start höchsten Saisonsieg gab es in der vorletzten im Oberhaus war allerdings traditionsgemäß Runde mit einem 6:2-Erfolg gegen Donawitz; schwach: 1:4 daheim gegen Rapid (Tor: Jaros) Tore: Pichler 3, Hoffmann, Frank, Kereki. Eine – 10.000 Zuseher sahen diese Partie, 1:4 beim sehr unglückliche 1:2-Heimniederlage gegen GAK in Graz (Tor: Frank). In der dritten Runde die Austria beendete die Herbstmeisterschaft. kam der Wiener Sportklub ins Neustädter Sta- Mit elf Punkten hatte der Aufsteiger SC Wiener dion. Die Wiener kamen als zweifacher österrei- Neustadt sein Plansoll erfüllt. chischer Meister. Ein Jahr vorher hatten sie Turin in Wien im Europacup der Meister 7:0 besiegt. Für das Frühjahr 1960 gab es nur ein Ziel: den Das Spiel wurde zu einem Glanzpunkt in der Klassenerhalt. Die Rückrunde begann mit einer Geschichte des 1. Wiener Neustädter Sportklubs. 1:5-Niederlage bei Rapid schlecht (Tor: Heißen- Der Aufsteiger und krasse Außenseiter schlug am berger). Ein 1:1 daheim gegen den GAK war ein 12. September 1959 den haushohen Favoriten kleiner Lichtblick (Tor: Frank). Aber dann nahm sensationell 5:2. 10.000 Zuschauer sahen dieses der Wiener Sportklub grimmige Revanche für Fußballfest aus Neustädter Sicht. Nach 19 Minu- die 2:5-Schlappe im Herbst: Die Wiener schlu- ten führte der WNSC durch Tore von Frank (8., gen den Neustädter SC vernichtend 9:0. Das Vorarbeit Rudi Pichler), und Rudi Pichler (19., Stimmungsbarometer im SC-Lager war auf dem Vorarbeit Janos Kereki) 2:0. Niemand dachte zu Nullpunkt. Da kam die Vienna gerade recht: diesem Zeitpunkt an eine Sensation. Doch als Die Neustädter siegten daheim überraschend Jaros in der 46. Minute nach einem Schuss von 4:3 (Tore: Pichler 2, Kereki 2). Dann blieb der Ernö Frank das 3:0 herausschoss, kannte der Ju- SC fünf Spiele ohne Sieg. Unentschieden gegen bel keine Grenzen. Hamerl gelang für die Wiener Wacker Wien (1:1, Tor Frank), 3:3 gegen den das 1:3 (56.). Aber mitten in die Offensive der LASK (Tore: Pichler 2, Heißenberger) und ein 4:4 Gäste gelang Rudi Pichler (70., Vorarbeit Frank) beim WAC (Tore: Hutfleß, Kereki, Heißenberger, das entscheidende 4:1. Die Wiener konnten die Eigentor) waren die positive Ausbeute. Nieder- Niederlage nicht fassen. gelang zwar lagen gab es in Simmering (0:4) und daheim das 2:4, aber Rudi Pichler fixierte mit einem gegen Krems 2:3 (Tore: Kereki, Heißenberger). Solo den überlegenen Erfolg der Neustädter. Ein 2:1-Heimsieg gegen Admira bedeutete den Nach dem Schlusspfiff von Schiedsrichter Steiner Staatsligaerhalt (Tore: Hutleß. Heißenberger). spielten sich auf dem Stadionrasen Freudensze- Das Finish war schwach: 1:5 in Donawitz (Tor: nen ab. Das Publikum war nicht zu halten und Heißenberger) und 0:7 bei der Wiener Austria. trug seine Lieblinge im Triumphzug vom Felde. Der Wiener Neustädter SC spielte damals mit: Der Wiener Neustädter SC beendete die Saison Trendl; Nußbaumer, Handorf, Lefor, Moser, Hut- 1959/60 als Tabellenneunter. fleß, Frank, Kereki, Hoffmann, Pichler und Jaros. Tore: 14 Tore: Pichler, 9 Tore: Frank, Kereki, 7 Tore: Heißenberger, 4 Tore: Hoffmann, 2 Tore: In den nächsten Spielen konnte der Neustädter Jaros, Hutfleß, zwei Eigentore. SC den hohen Erwartungen nach dem 5:2- Triumph nicht ganz gerecht werden. Auf der Eine interessante Nebensache: Der Neustädter Hohen Warte gab es gegen die Vienna eine Rudi Pichler wurde in das Nationalteam einbe- 1:3-Niederlage (Eigentor der Vienna). Zwei 1:1 rufen und spielte am 13. Dezember 1959 im gegen Wacker Wien (Tor: Pichler) und beim Wiener Stadion gegen Frankreich (2:5). LASK (Tor: Frank) folgte eine 0:2-Niederlage bei Austria Salzburg. Gegen Simmering kehrte der Das SC-Team (Kader): Trendl, Baumgartner; WNSC daheim mit einem 3:2-Erfolg (Tore: Hoff- Nußbaumer, Handorf, Hutfleß, Aubrecht, Geissler, mann 2, Pichler) wieder auf die Siegerstraße Moser, Koisser, Steiger, Hoffmann, Pichler, Huber, zurück, es folgte ein überraschender 4:3-Sieg Frankolin, Novacek, Janovsky, Lefor, Frank, Kere- in Krems (alle vier Tore schoss Janos Kereki). ki, Moser, Jaros, Heißenberger, Hörandl.

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1960/61: 8. Platz für den WNSC

Zum ersten Male in der damals 52-jährigen Tore: Rudi Pichler, Frankolin. Austria Salzburg Geschichte des Neustädter SC spielte der Klub verlor im Neustädter Stadion gegen den SC 1:4, zweimal hintereinander in der obersten Spiel- Tore: Rudi Pichler 2, Neudauer, Frankolin. Ein klasse. Man erwartete mit Recht mehr als in der 3:2-Sieg bei Schwechat war der vierte Sieg der Saison 1959/60. Spielertrainer war wieder Dolfi Neustädter in Folge. Es war ein dramatisches Huber. Das Publikumsinteresse beim 1. Heim- Spiel: Schwechat führte bis zur 80. Minute 2:0. spiel war enorm: 10.000 Zuschauer wollten die In den letzten zehn Minuten gelangen Pichler, Partie des WNSC gegen den Wiener Sportklub Lefor und Tometschek noch drei Tore. Gerhard sehen. Es gab allerdings eine Enttäuschung: Tometschek galt als großes Stürmerversprechen Die Neustädter verloren 2:4. Erich Hof war für für die Zukunft. Ein unverschuldeter Motorrad- die Wiener gleich dreimal erfolgreich. Zweifa- unfall zerstörte seine Karriere total. Zuschauer- cher SC-Torschütze war Rudi Pichler. Auch das rekord gab es am 8. April im Neustädter Sta- zweite Spiel ging mit einer 2:4-Niederlage in dion: 13.000 Besucher wollten Rapid in Aktion Simmering schief; Tore: Rudi Pichler (2). 5.000 sehen. In einem guten Spiel hatte Neustadt die Zuschauer sahen dann einen 5:0-Heimsieg des besseren Chancen, die Partie endete 0:0. Eine SC gegen Dornbirn; Tore: Kereki 3, Pichler 2. kalte Dusche war eine 2:6-Niederlage in Linz In der vierten Runde gab es mit dem 3:0-Sieg gegen SVS. Der Ex-Neustädter Ferdl Kohl- der Neustädter auswärts bei Austria Salzburg hauser schoss zwei Tore. Für Neustadt waren eine Riesenüberraschung. Ernö Frank (2) und Kereki und Pichler erfolgreich. Dann ging dem Rudi Pichler waren die Torschützen. Die SC- Neustädter SC total der Atem aus: Es gab drei Erfolgsserie ging daheim mit einem 4:2-Sieg Niederlagen in Serie: 2:3 bei Wacker Wien gegen Schwechat weiter; Tore: Rudi Pichler (Tore: Nußbaumer, Lefor), eine 1:5-Schlappe (3), Frankolin. Erst Rapid stoppte daheim mit daheim gegen Austria (Tor: Lefor) und ein 1:3 einem 5:1-Kantersieg die Neustädter, die nach beim LASK; Tor: Kereki. Sieg gab es in den sieben Minute durch Fredi Hoffmann 1:0 geführt letzten drei Runden keinen mehr. Dramatisch hatten. Aber daheim war der WNSC wieder war die Partie gegen den GAK, die 3:3 endete eine Großmacht. Gegen SVS Linz gab es einen (Tore: Frankolin, Neudauer, Hoffmann). Auf dem 4:2-Sieg; Tore: Frankolin 2, Hoffmann, Nußbau- Wackerplatz in Wien gab es eine 2:3-Niederla- mer. Durch einen Pichler-Treffer gab es daheim ge; Tore: Lefor, Nußbaumer. Dann folgte ein 3:5 gegen Wacker Wien ein beachtliches 1:1. In auf der Hohen Warte gegen die Vienna (Tore: einer Doppelveranstaltung auf dem Wackerplatz Pichler 2, Kereki). Mit einem 3:3 daheim gegen in Wien verlor der Neustädter SC gegen Austria den WAC beendete der Neustädter eine erfolg- 1:5. Das Ehrentor schoss Rudi Pichler. Daheim reiche Saison in der obersten Spielklasse. Die klappte es mit einem 2:0-Sieg gegen den LASK Torschützen waren Kereki 2 und Pichler. Der 8. wieder bestens; Tore: Ofenbach, Frankolin. Ein Platz mit 25 Punkten war die beste Platzierung 2:1-Sieg beim GAK war sensationell; Tore: Rudi des WNSC in acht Oberhausjahren. Pichler, Kereki. Mit einem 1:1 daheim gegen die Vienna (Tor: Lefor) und einer 1:4-Niederlage Rudi Pichler wurde wieder in das Nationalteam beim WAC (Tor: Kereki) schloss der Neustädter einberufen und spielte am 1. Mai 1960 im SC eine erfolgreiche Herbstsaison in der Staats- Wiener Stadion gegen die Tschechoslowakei. liga mit 14 Punkten ab. SC-Tore: 21 Tore: Rudi Pichler, 11 Tore: Janos Kereki, 7 Tore: Oskar Frankolin, 5 Tore: Fredi Man erwartete auch im Frühjahr einiges. Der Hoffmann, 4 Tore: Martin Lefor, Rudi Neudauer, Start verlief aber nicht nach Wunsch: Beim 2 Tore: Nußbaumer, Ernö Frank, 1 Tor: Gerhard Wiener Sportklub gab es eine 0:2-Niederlage. Tometschek, Herbert Ofenbach. In einem dramatischen Spiel schlug der WNSC im ersten Frühjahrsheimspiel Simmering 5:4. Das SC-Team (Kader): Trendl, Rosenits; Geissler, Die Neustädter hatten 3:1 und 5:3 geführt und Nußbaumer, Röckl, Neudauer, Reiter, Hutfleß, mussten dann noch zittern; Tore: Hoffmann (2), Steiger, Lefor, Pichler, Kereki, Frank, Hoffmann, Neudauer (2), Kereki. Der Tabellenletzte Dorn- Frankolin, Knotzer, Tometschek, Ofenbach. birn verlor daheim gegen die Neustädter 1:2;

26 100 Jahre SC Wiener Neustadt 100 Jahre SC Wiener Neustadt 27 Vom Gestern

Saison 1961/62: Abstieg in die Ostliga

Nach der erfolgreichen Saison 1960/61 kam WAC schloss der Neustädter SC eine schwache der Rückfall eigentlich völlig überraschend. Die Herbstsaison mit nur neun Punkten ab. Herbstpunktejagd begann mit zwei Niederlagen daheim: 0:1 gegen den LASK und 1:2 gegen Die Frühjahrsmeisterschaft war eine einzige Simmering (Tor: Hoffmann). Ein 1:1 beim Enttäuschung. Es gab nur vier Punkte, die für Wiener Sportklub war endlich ein kleiner Hoff- einen Klassenerhalt einfach zuwenig waren. Die nungsschimmer (Tor: Frank). Auch gegen die Bilanz: Zwei Unentschieden (in Simmering 1:1; Vienna reichte es daheim zu einem 2:2 (Tore: Tor: Hoffmann, daheim gegen SVS Linz 1:1; Pichler, Hoffmann). Mit einer 0:2-Niederlage Tor: Kereki) und nur ein Sieg in der 22. Runde bei der Wiener Austria hielt sich der SC ganz mit einem 5:1 gegen Fixabsteiger Salzburger gut. In der 6. Runde gab es endlich den ers- AK (Tore: Hoffmann 2, Frankolin, Pichler, Eigen- ten Sieg: Im Neustädter Stadion gab es ein tor). 13 Punkte reichten nicht für den Verbleib 3:1; Tore: Kereki 2, Reiter. Drei Niederlagen in in der Staatsliga. Folge waren ein gewaltiger Rückschlag: 0:3 bei SVS Linz, daheim 1:4 gegen Admira-Energie Tore: 6 Tore: Hoffmann, 5 Tore: Kereki, 4 Tore: (Tor: Knotzer) und ein 3:4 beim Salzburger AK Rudi Pichler Neudauer, 3 Tore: Frank, Reiter, (Tor: Reiter 2, Frank). Goldpunkte gab es beim 1 Tor: Frankolin, Knotzer, Ofenbach, Pichler II, wichtigen 1:0-Heimsieg gegen Kapfenberg; Tor: Eigentor. Herbert Ofenbach. Für eine Sensation sorgte der WNSC in der 11. Runde bei Rapid mit einem SC-Team (Kader): Rosenits, Trendl, Geissler, 0:0. SC-Torhüter Sepp Schneider sagte Torsper- Röckl, Ofenbach, Reithofer, Nußbaumer, Franko- re an. Hoffnung auf den Klassenerhalt gab es lin, Hoffmann, Frank, Pichler I, Knotzer, Reiter, im letzten Heimspiel mit einem 3:0-Sieg ge- Kereki, Neudauer, Pichler II, Steiger, Lefor, Hut- gen Schwechat: Tore: Pichler 2, Neudauer. Mit fleß, Knotzer I, Knotzer II, Vincze. einer recht unglücklichen 0:1-Niederlage beim

Saison 1962/63: Meister

Als Nachfolger für Spielertrainer Dolfi Huber tiert. St. Pölten protestierte erfolgreich gegen kam der Wiener Kliwitsch als neuer Coach. Nach den 4:1-Sieg der Neustädter. Der Verband dem Abstieg gab es große finanzielle Proble- setzte eine Neuaustragung an. In der dritten me. Mit diesem Kader peilte der Wiener Neu- Runde gab es in Pinkafeld nur ein mageres 1:1 städter Sportklub 1963 den Wiederaufstieg in (Tor: Hoffmann). Dann kam es zum großen die oberste Spielklasse an: Rosenits, Kodnar; Schlager gegen Eisenstadt: Der Neustädter SC Ofenbach, Neudauer, Nußbaumer, Bauer, Fenz, siegte vor 3.000 Zuschauern glatt 6:1 (Tore: Geissler, Carniel, Steiger, Hoffmann, Knotzer, Kereki 2, Lefor 2, Knotzer 2). Eine kalte Dusche Hutfleß, Gallos, Herzog, Kereki, Lefor, Frank, erlebte der WNSC mit einer 1:2-Niederlage in Frankolin, Pichler II. Ortmann. Der einzige Treffer durch Kereki war zu wenig. Vier Siege in Serie brachten den SC Mit dem Start durfte man durchaus zufrieden wieder in das Spitzenfeld der Regionalliga Ost: sein. In Stadlau gab es einen 3:2-Sieg (Tore: 1:0 gegen Rapid Oberlaa (Tor: Hoffmann), 2:0 Kereki 2, Herzog). Beim ersten Heimspiel gab in Ternitz (Tore: Herzog 2), 1:0 gegen Elektra es in einer wahren Härteschlacht einen 4:1- (Tor: Frank) und im Wiederholungsspiel gegen Erfolg gegen Voith St. Pölten. Ein St. Pöltner Voith St. Pölten gab es einen 2:1-Sieg (Tore: Spieler provozierte dabei auf der Laufbahn Kereki, Fank). Ein 2:2 bei Slovan Olympia war die Neustädter Zuschauer. Die Folge: Ein Fan keine Ruhmestat (Tore: Hoffmann, Lefor). In sprang über die Barriere und versetzte dem einer Härteschlacht besiegte der Neustädter SC Spieler eine Ohrfeige. Der St. Pöltner blieb lie- Gloggnitz 3:1 (Tore: Frank 2, Kereki). Im Finish gen und wurde mit einer Tragbahre abtranspor- konnte der WNSC nicht mehr zusetzen.

26 100 Jahre SC Wiener Neustadt 100 Jahre SC Wiener Neustadt 27 Vom Gestern

Ein 2:2 in Siegendorf (Tore: Kereki 2) und eine warf den WNSC wieder zurück. Ein mageres 0:2-Niederlage bei Wienerberg waren enttäu- 4:4 daheim gegen Siegendorf war ein weiterer schend. Das wichtige Heimspiel gegen Krems Tiefschlag (Tore: Hoffmann 2, Kereki, Frank). musste wegen eines frühen Wintereinbruchs Mit einem 4:0 Erfolg gegen Wienerberg stand auf das Frühjahr verschoben werden. Elektra der Neustädter SC aber wieder an der Tabellen- führte nach dem Herbstdurchgang 1962 mit spitze (Tore: Hoffmann 2, Herzog 2). In einer zwei Punkten Vorsprung die Tabelle an. Der Härteschlacht kam der WNSC in der Folge in Neustädter SC hatte allerdings ein Spiel weni- Eisenstadt über ein 1:1 nicht hinaus. 2.000 ger auf dem Konto. Für das Frühjahr 1963 gab Neustädter Anhänger sahen in einer drama- es nur ein Ziel: Den Meistertitel und damit den tischen Partei den SC-Treffer durch Herbert Aufstieg in die Staatsliga. Ofenbach. Die Entscheidung um den Titel musste im letzten Spiel fallen. Da sah es für die Die Frühjahrsmeisterschaft begann ganz nach Neustädter traurig aus. Sie verloren in Krems dem Geschmack der vielen SC-Anhänger: Es mit 0:2. Über den Lautsprecher hörten sie von gab sechs Siege in Serie: 3:1 daheim gegen einem 2:2 Elektras in Eisenstadt. Damit wären Pinkafeld (Tore: Kereki 2, Frank), 4:0 daheim die Wiener Meister geworden. Die SC-Spieler gegen Ortmann (Tore: Frank 2, Pichler II verließen mit hängenden Köpfen das Kremser 2), 2:0 in Oberlaa (Tore: Kereki, Frank). Im Stadion. Allein die Nachricht vom 2:2 Elektras in wichtigen Nachtragsspiel gegen Krems gab es Eisenstadt war eine Falschmeldung eines Krem- vor 3.000 Zuschauern daheim einen 2:1-Erfolg ser Funktionärs, der den Neustädtern den Titel (Tore: Hoffmann, Kereki). Dann folgten das anscheinend nicht gönnte. Erst ein Telefonanruf 4:1 gegen Stadlau (Tore; Hoffmann 3, Kereki) eines Neustädters aus Eisenstadt brachte die und das 3:1 gegen Ternitz (Tore: Hoffmann 2, Wahrheit ans Licht: Elektra hatte in Eisenstadt Kereki). Erst eine 1:3-Niederlage (Tor: Kereki) 0:2 verloren. Der Neustädter Sportklub war bei in Wien gegen Elektra beendete die Erfolgsserie Punktegleichheit mit besserer Tordifferenz (plus des Neustädter SC. 23) vor Elektra (plus 15) Ostligameister gewor- den und spielte nach einer einjährigen Unter- Es folgte ein 3:1-Heimsieg gegen Slovan brechung wieder in der obersten Spielklasse. Olympia (Tore: Pichler II, Frank, Hoffmann). Aber eine unerwartete 1:3-Niederlage (Tor: Hoffmann) in Gloggnitz vor 3.000 Zuschauern

SC Meisterteam 1963

28 100 Jahre SC Wiener Neustadt 100 Jahre SC Wiener Neustadt 29 Vom Gestern

1963/64: Adi Patek kam

Bereits nach einem Jahr gelang dem 1. Wiener Neustädter Sportklub also der Wiederaufstieg in die Staatsliga. In dieser Situation holten die Neustädter Funktionäre als neuen Trainer Adi Patek, der erst kürzlich von Eintracht Frankfurt nach Österreich zurückgekehrt war. Diese Ent- scheidung sollte sich als Glücksgriff erweisen: Unter Trainer Adi Patek feierte der Neustädter SC großartige Erfolge.

Der Start ging mit einer 1:3-Niederlage ge- Kapfenberg eine 1:2-Niederlage; Tor: Bierbau- gen Schwechat allerdings gründlich daneben; mer. Das Frühjahr 1963 begann mit zwei Un- Torschütze: Tiefenbrunner. Aber dann zeigte die entschieden: 2:2 in Schwechat (Tore: Tutschek, Mannschaft bereits die Handschrift des neuen Kereki) und 0:0 daheim gegen SVS Linz. Der Trainers. In SVS Linz gab es einen 2:1-Sieg; nächste Sieg ließ zwei Spiele auf sich warten. Tore: Hoffmann, Bajak. Am 14. September Austria siegte daheim 3:0, der GAK blieb in 1963 stieg dann im Neustädter Stadion ein un- Graz 3:1 erfolgreich; Tor: Tiefenbrunner. Ein vergessliches Spiel. Der Neustädter SC schlug 2:1-Heimsieg gegen Simmering (Tore: Tut- die Austria, die mit dem Ex-Benfica-Kapitän schek Tiefenbrunner) leitete einen erfolgreichen Aguas und den Stars Fraydl, Buzek Jacare, Zwischenspurt der Neustädter ein: 1:1 beim Fiala, Nemec und Geyer antrat, vor 12.000 Zu- WAC (Tor: Seidl), 0:0 gegen die Vienna, 3:1 bei schauern 1:0. Den spielentscheidenden Treffer Admira/Energie (Tore: Schatzer 2, Seidl), 2:1 schoss der Ex-Lanzenkirchner Pepi Bierbaumer daheim gegen den LASK; Tore: Schatzer, Tut- in der 69. Minute. Die Fans feierten die SC- schek. Aber dann gelang dem SC in den letzten Spieler wie Helden. vier Runden kaum etwas. Es gab nur mehr ein 2:2 daheim gegen den Wiener Sportklub (Tore: Eine Woche später gab es daheim mit einem Kereki, Seidl). Eine 2:6-Schlappe in Dornbirn 1:0 gegen den GAK wieder einen Erfolg. Tor- kam völlig unerwartet (Tore: Schatzer, Tiefen- schütze war Frank. Auf der Simmeringer Had brunner). Gegen Rapid verlor der SC auswärts kam der SC 1:3 unter die Räder; Tor: Hutfleß. 0:3. Kapfenberg rettete sich mit einem 2:1-Sieg In einem dramatischen Spiel mit sieben Treffern in Neustadt vor dem Abstieg; Tor: Bierbaumer. siegte der Neustädter SC daheim gegen den WAC 4:3; Tore: Bierbaumer 2, Tiefenbrunner, Mit 22 Punkten und dem 8. Platz konnte der Vince. Gegen die Vienna gab es auswärts eine Neustädter SC nach der Saison 1963/64 aber 1:3-Niederlage; Tor: Hoffmann. Admira Energie durchaus zufrieden sein. holte sich in Neustadt ein hart erkämpftes 0:0. Beim LASK blieb der WNSC 0:2 auf der Strecke. Torschützen: 7 Tore: Bierbaumer, 6 Tore: Aber gegen Dornbirn holte sich die Patek-Elf Schatzer, 4 Tore: Kereki, Tiefenbrunner, 3 Tore: daheim einen glatten 3:0-Sieg; Tore: Bierbau- Tutschek, Seidl, 2 Tore: Hoffmann, 1 Tor: Bajak, mer 2, Schatzer. In der letzten Runde gab es in Frank, Hutfleß, Vince.

SC-Team (Kader): Schneider, Kodnar; Ofenbach, Puchegger, Hutfleß, Steiger, Bajak, Bierbau- mer, Tiefenbrunner, Geissler, Aust, Hoffmann, Schatzer, Vincze, Kereki, Tutschek, Seidl, Bajak, Frank, Herzog, Artner, Kapaun.

28 100 Jahre SC Wiener Neustadt 100 Jahre SC Wiener Neustadt 29 Vom Gestern

1964/65: Siege gegen Austria und Innsbruck

Fritz Tiefenbrunner. Als krasser Außenseiter fuh- ren die Neustädter nach Innsbruck. Wacker war seit zweieinhalb Jahren daheim ungeschlagen. Aber die Tore von Ernö Frank (2) und Hubert Hutfleß machten die Sensation perfekt: Der Neustädter SC siegte 3:2. Als Draufgabe gab es noch einen 3:1-Heimsieg gegen den WAC (Tore: Frank, Schatzer, Seidl). Ein 0:0 daheim gegen Sturm Graz stellte die Zuschauer zufrieden. Nicht erwartet wurde eine 1:2-Niederlage in Schwechat (Tor: Werner Artner). Das Finish der Meisterschaft 1964/65 war wieder sensationell. Der Wiener Austria gelang keine Revanche für Die Punkteejagd begann für den Neustädter die 0:1-Niederlage im Herbst. Die Wiener Star- SC mit einem Doppel vor 9.000 Zuschauern truppe verlor im Neustädter Stadion vor 4.500 auf der Hohen Warte. Die Neustädter verloren Zusehern sang- und klanglos 0:2. Beide Tore gegen Rapid 0:2. Seine Heimstärke bewies der schoss Fritz Tiefenbrunner. Der Abschluss war SC dann mit einem 2:0-Sieg gegen den späte- wieder hervorragend: Auf dem heißen Wacker- ren Meister LASK; Tore: Schatzer, Hoffmann, platz siegte der Neustädter SC klar 3:0: Tore: Werner Artner. Die Hohe Warte war kein guter Frank 2, Schatzer. Boden für die Neustädter: Gegen die Vienna gab es ein 1:3; Tor: Schatzer. Mit einem 2:2 da- Mit 23 Punkten und dem 9. Tabellenplatz hatte heim gegen den GAK setzte der SC die Herbst- der Neustädter SC die Erwartungen erfüllt. Der saison fort: Tore: Tiefenbrunner, Werner Art- WNSC hatte auch das Cupfinale erreicht und ner. Dann fielen die Neustädter in ein ,,Loch“. spielte im Europacup der Cupsieger. Es folgten drei Niederlagen: 2:4 bei Admira/ Energie (Tore: Werner Artner, Schatzer) 1:2 Tore: 8 Tore: Schatzer, 6 Tore: Tiefenbrunner, beim Wiener Sportklub (Tor: Herzog) daheim Frank, 4 Tore: Artner, 2 Tore: Bierbaumer, Seidl, vor 7.000 Zusehern gegen Wacker Innsbruck 1 Tor: Hoffman, Herzog, Hutfleß. 0:2; Tore: Senekowitsch 2. Ein 0:0 beim WAC war ein kleiner Lichtblick. Aber es folgte umge- SC Wiener Neustadt (Kader): Schneider, Kod- hend eine peinliche 0:1-Heimniederlage gegen nar; Ofenbach, Fenz, Herzog, Hutfleß, Steiger, Kapfenberg. Jedoch: Die letzten vier Spiele im Fresser, Artner, Bierbaumer, Frank, Tiefen- Herbst 1964 blieb der WNSC ungeschlagen: brunner, Hoffmann, Schatzer, Neudauer, Seidl, 3:1 in Graz gegen Sturm (Tore: Bierbaumer, Schweiger, Aust, Puchegger, Hasenöhrl, Herzog, Schatzer, Tiefenbrunner), 0:0 daheim gegen Artner II, Kapaun, Ofenbach II, Willfurth. Schwechat und dann die Sensation: Der Neu- städter SC siegte durch ein Schatzer-Tor am 21. November im Wiener Stadion gegen die Austria 1:0. Ein 0:0 daheim gegen Wacker beschloss diese gute Serie. Der Frühjahrsstart stand für den Neustädter SC unter keinem guten Stern: Daheim 0:1 gegen Rapid, 1:3 beim LASK; Tor: Bierbaumer. Zwei Unentschieden – 1:1 daheim gegen die Vienna (Tor: Frank) und ein 0:0 beim GAK – waren eine gute Ausbeute. Nach einer 0:1-Heimniederlage gegen Admira/Energie ging es beim Neustädter SC wieder aufwärts.

Es folgten drei Siege in Serie: Der Wiener Sportklub wurde im Neustädter Stadion 2:0 geschlagen. Beide Tore schoss der überragende

Frühjahr 1964: Der SC gegen Admira-Energie im Wiener Stadion

30 100 Jahre SC Wiener Neustadt 100 Jahre SC Wiener Neustadt 31 30 100 Jahre SC Wiener Neustadt 100 Jahre SC Wiener Neustadt 31 Vom Gestern

Saison 1965/66: Knapp dem Abstieg entronnen

Fritz Kominek hatte Anfang der Saison 1965/66 Adi Patek als Trainer beim Neustädter SC abge- löst. Die Neustädter Elf stützte sich fast nur auf Spieler der vergangenen Spielzeit. Man wusste, dass es schwer werden wird, den Nationalliga- klassenerhalt zu schaffen.

Dabei begann die Herbstsaison geradezu sen- Die Torschüt- sationell: Der Neustädter SC schlug daheim Re- zen beim 3:1 kordmeister Rapid 3:1. Die Hütteldorfer hatten gegen Rapid: zwar durch Gustl Starek zur Pause 1:0 geführt, Tiefenbrunner, Schatzer, aber in der zweiten Spielhälfte wuchsen die SC- Fresser Spieler über sich hinaus. Karl-Heinz Schatzer, (v.li.n.re.) Pepi Fresser mit einer 25-Meter-Bombe in die Kreuzecke und Fritz Tiefenbrunner sorgten mit herrlichen Toren für die Sensation. Zum ers- sierte die „Wiener Neustädter Zeitung“ den SC- ten Mal hatte der Neustädter SC im siebenten Vorstand schwer. Die WNSC-Reporter erhielten Staatsligajahr Rapid bezwungen. Hatte man als Konsequenz ein Stadionverbot. Die Journa- sich von diesem herrlichen Start für die nächs- listengewerkschaft reagierte und verhängte ein ten Spiele zu viel versprochen? Wahrscheinlich, Berichterstattungsverbot über den Neustädter denn es gab in den nächsten sieben Spielen SC. Der 6:1-Heimsieg gegen die Vienna in der nur zwei Unentschieden und fünf Niederlagen. letzten Runde wurde totgeschwiegen; Tore: Gegen den GAK erreichte man ein 2:2 (Tore: Tiefenbrunner 2, Hutfleß, Lenzinger, Hoffmann, Schatzer, Lenzinger), in Simmering remisierte Seidl. Aber auch er half dem WNSC nicht. Die der SC 3:3 (Tore: Werner Artner 2, Bierbau- Elf war als Tabellenzwölfter mit nur 19 Punkten mer). Erst in der neunten Runde konnte die zum Abstieg verurteilt. Da gab es ein Wunder: Misserfolgsserie endlich gestoppt werden. Der Schwechat schloss sich aus finanziellen Gründen Neustädter SC schlug daheim Austria Salzburg an die Austria an und verzichtete auf den Platz in durch Tore von Hoffmann und Lenzinger 2:0. der Nationalliga. Dem Wiener Neustädter Sport- Bis zum Ende der Herbstmeisterschaft gab es klub wurde der Abstieg erspart. nur mehr zwei Erfolgserlebnisse: 2:1 gegen Kapfenberg (Tore: Tiefenbrunner, Schatzer) und SC-Torschützen: 6 Tore: Tiefenbrunner, 5 Tore: 1:1 daheim gegen Austria Salzburg (Tor: Seidl). Seidl, 4 Tore: Werner Artner, Schatzer, Hoff- Mit neun Punkten nach der Herbstmeisterschaft mann, 3 Tore: Lenzinger, 2 Tore: Hutfleß, 1 Tor: war die Bilanz nicht überragend. Bierbaumer, Fresser.

Auch das Frühjahr begann schwach. In den Das SC-Team (Kader): Schneider, Kodnar; Ofen- ersten fünf Spielen gab es nur ein halbes Er- bach, Fenz, Hutfleß, Neudauer, Steiger, Fresser, folgserlebnis: 0:0 daheim gegen den LASK. Ein Lenzinger, Seidl I, Tiefenbrunner, Schatzer, 1:0-Heimsieg gegen Simmering bedeutete in Dierdorf, W. Artner, Hoffmann, Seidl I, Kapaun, der 19. Runde den ersten Frühjahrssieg; Tor: Grabner, Weiss, Seidl II. Hutfleß. Durch einen nicht er- warteten 3:1-Sieg daheim gegen Wacker Innsbruck schöpfte der SC Neustadt neue Hoffnung auf den Klassenerhalt; Tore: Werner Artner, Hoffmann, Schatzer. Sen- sationell war in der 22. Runde der 2:1-Auswärtssieg bei Austria Salzburg; Tore: Seidl, Hoffmann. Weil damals die SC-Funktionäre vollzählig daheim blieben, kriti-

Gezeichnet, aber glücklich: Der SC bezwang Salzburg auswärts 2:1.

32 100 Jahre SC Wiener Neustadt 100 Jahre SC Wiener Neustadt 33 Vom Gestern

1966/67: Der Abstieg

Das SC Team 1966/67.

Mit viel Glück hatte der 1. Wiener Sportklub in dem Rapidplatz verlor der SC 0:1. Nach der der Saison 1965/66 durch den freiwilligen Ver- 0:2-Niederlage gegen Wacker Innsbruck gab es zicht Schwechats den Abstieg aus der National- nur mehr wenig Hoffnung. In den nächsten drei liga verhindert. Die Aussichten für die kommen- Spielen holte der WNSC vier Punkte: 1:1 in Graz de Saison waren allerdings mager. Nach zwei gegen Sturm (Tor: Hanbauer), 2:1 auf der Hohen Herbstniederlagen gegen Bregenz und Admira- Warte gegen die Vienna (Tore: Tiefenbrunner, Energie klappte es in der dritten Runde mit dem Hanbauer) und 1:1 daheim gegen den LASK (Tor: ersten Sieg: Der SC schlug daheim seinen alten Tiefenbrunner). Drei Niederlagen (gegen den Rivalen Kapfenberg 2:0, beide Tore schoss der GAK, Austria Wien und den Wiener Sportklub) Ex-Kapfenberger Hammerl. Niederlagen ge- besiegelten das Schicksal des Neustädter SC. gen Wacker Wien, Wacker Innsbruck und Rapid Da half auch ein 1:0-Heimsieg im letzten Spiel schickten den WNSC in die unteren Tabellenregi- gegen Austria Klagenfurt nichts; Tor: Hanbauer. onen. Fast eine Erlösung war der 2:1-Heimsieg gegen Sturm Graz; Tore: Frank, Hutfleß. Ein 2:2 Der Neustädter SC musste mit Wacker Wien und daheim gegen GAK (Tore: Hamerl, Fenz) und ein Kapfenberg in die Regionalliga Ost absteigen. 1:0-Heimsieg gegen den Wiener Sportklub (Tor: Hannes Schmid) sorgten dann für acht Punkte SC-Tore: 5 Tore: Hamerl, 3 Tore: Tiefenbrunner, nach dem Herbstdurchgang 1966. Hanbauer, 2 Tore: Schmid, Seidl, 1 Tor: Dier- dorf, Hoffmann, Frank Hutfleß, Fenz, Ofenbach. In den ersten sechs Runden der Frühjahrsmeis- SC-Team (Kader): Schneider, Kodnar; Ofenbach terschaft zeichnete sich bereits der Abstieg aus I, Hammerl, Dierdorf, Hoffmann, Frank, Hutfleß, der höchsten Spielklasse ab: Es gab nur einen Fenz, Schmid, Seidl, Hanbauer, Tiefenbrunner, Erfolg mit dem 1:0-Sieg in Kapfenberg; Tor: Ofenbach, Hutfleß, Lenzinger, Kapaun, Fresser, Seidl. Trotz einer hervorragenden Leistung auf Hoffmann, Pfalzer, Ofenbach II, G. Geissler.

Im Herbst 1967 übernahm für 3 Monate das Trainerzepter.

32 100 Jahre SC Wiener Neustadt 100 Jahre SC Wiener Neustadt 33 Vom Gestern

1967-1974 Das Trainerkarusell

musste rasch gelöst werden. Sektionsleiter Franz Schönecker wollte Dr. Szomoray von Mat- tersburg verpflichten. Der Vorstand entschied anders: Der Sauerbrunner Stefan Neubauer, er arbeitete bereits als Assistent Fritz Komineks, wurde neuer SC-Trainer. Schönecker legte sein Amt aus Protest zurück.

Vor Stefan Neubauer lag eine schwere Aufgabe. Mit nur sechs Punkten auf dem Konto sollte der Abstieg im Frühjahr 1969 aus der Regionalliga Ost verhindert werden. Stefan Neubauer war eine Psychologe. Der Neustädter SC hatte eine Stefan Neubauer wird 1968 Trainer spielstarke Elf, die allerdings im Herbst 1968 zerstritten und uneinig war. Neubauer verstand Nach dem Abstieg 1967 aus der obersten Spiel- es, aus dem zerstrittenen Haufen wieder eine klasse gab es beim Wiener Neustädter Sportklub Einheit zu formen. gleich einen Trainerwechsel. Fritz Kominek wurde vom 86-fachen Ex-Internationalen Karl Koller ab- Das Frühjahr begann mit einem 1:0-Sieg in gelöst. Koller hatte seine Karriere bei der Vienna Brunn. Torschütze war Fredi Hoffmann. Es beendet. Neustadt war seine erste Trainerstati- folgte ein 2:1-Heimerfolg gegen Elektra; Tore: on. Sie dauerte allerdings nicht lange. Nach zwei Eitzenberger, Horvath. Ein 1:4 bei Schwechat Monaten wurde Koller bei ,,Nacht und Nebel“ (Torschütze: Ferschitz) war wieder ein Rück- abgelöst. Sein Nachfolger war der Ex-Austrianer schlag. Aber dann entfernte sich der Neustädter Harry Aurednik, der aus Zypern nach Österreich SC mit drei Siegen aus der Abstiegszone: 2:1 zurückgekehrt war. Aber auch ,,Zauberer“ Aured- daheim gegen WAC (Tore: Horvath, Eigen- nik, so sein Spitzname, konnte keine Wunder tor), ein sensationeller 3:2-Sieg auf der Hohen wirken. Der Neustädter SC landete nach der Sai- Warte beim Tabellenführer und späteren Meis- son 1967/68 mit 31 Punkten abgeschlagen auf ter Vienna (Tore: Horvath 2, Blümel) und ein dem siebenten Tabellenplatz. Der Rückstand zum 3:1-Heimsieg gegen Oberwart (Tore: Blümel, Meister Wacker Wien betrug 14 Zähler. Horvath, Kapaun) waren lebenswichtig. Ein 0:1 in Tulln spielte keine Rolle mehr. Durch Siege Man setzte große Hoffnungen auf die Saison gegen Helfort, Simmering (1:0, Tor Hoffmann), 1968/69. Der Wiederaufstieg in die oberste zwei Unentschieden in Siegendorf (2:2, Tore: Spielklasse war das Ziel. Die Herbstpunkte- Horvath 2) und daheim gegen Semperit Trais- jagd 1968 war eine einzige Enttäuschung. Es kirchen (2:2, Tore: Kapaun, Hoffmann) war der gab nur sechs Punkte, die gleichbedeutend mit SC gerettet. Ein 4:1-Sieg im letzten Spiel beim dem letzten Tabellenplatz waren. Harry Aured- NAC war ein schöner Schlusspunkt, Torschüt- nik wurde vorzeitig abgelöst. Die Trainerfrage zen: Blümel, Hoffmann, Kapaun, Horvath.

Die SC-Elf 1971

34 100 Jahre SC Wiener Neustadt 100 Jahre SC Wiener Neustadt 35 Vom Gestern

Mit 22 Punkten und dem 10. Tabellenplatz hatte nen. 1969/70 gab es 5. Platz. 1970/71 landete sich der Neustädter SC in der Regionalliga ge- der SC auf dem 8. Rang. Stefan Neubauer blieb rade noch behauptet. Der Abstand auf Meister bis zum Sommer 1971 SC-Trainer und wurde Vienna betrug allerdings satte 20 Punkte. dann von Sepp Schneider, der sich von Wiener Austria abgemeldet hatte, abgelöst. Das SC-Team im Frühjahr 1969: Wolf, Art- ner; Ofenbach, Eitzenberger, Lenzinger, Fenz, Schneider war vorerst sehr erfolgreich und wur- Nemeth, Günter Geissler, Hutfleß, Dierdorf, de mit dem SC 1971 überlegen Herbstmeister Horvath, Blümel, Ferschitz, Hoffmann, Kapaun, der Regionalliga Ost. Im letzten Herbstspiel gab Schlögl, Schatzer, Bachtrögl. es vor 6.000 Zuschauern im Neustädter Stadion ein 2:0 gegen Admira Wiener Neustadt; Tore; Im Sommer 1969 löste Fritz Kominek wieder Horvath, Wograndl. Im Frühjahr folgte aller- den ,,Retter“ Stefan Naubauer ab, der sich einer dings ein bis auf heute unerklärlichen Rückfall dringenden Knieoperation unterziehen sollte. des SC-Teams. Es war eine der schwärzesten Kominek arbeitete allerdings erfolglos: Das SC- Kapitel des Neustädter SC: Der ,,kleine“ Bruder Team hatte nach sechs Spielen erst drei Punkte Admira Wiener Neustadt, unter Trainer Hans auf dem Konto. Stefan Neubauer hatte seine Besenlehner, wurde Ostligameister und stieg in Knieoperation verschoben und kehrte wieder die oberste Spielklasse auf. Die Sonne schien auf die SC-Trainerbank zurück. für den Neustädter SC erst wieder nach der Saison 1973/74 mit dem Aufstieg in die zweit- In den nächsten Jahren konnte sich der Neu- höchste Spielklasse. städter SC allerdings nicht besonders auszeich-

3.12 Die Zeit in der Nationalliga (1974 – 1981)

Durch Reform Aufstieg in die Nationalliga

Rücksicht auf ihre sportliche Qualifikation. Jedes Bundesland sollte mit einem Klub ganz oben vertreten sein. Ausnahmen waren Wien mit zwei Klubs und Vorarlberg ohne Oberhausverein. Aus der obersten Spielklasse mussten 1974 diese sieben Klubs absteigen: Alpine Donawitz, Wiener Sportklub, Simmering, GAK, Radenthein/Villach, Vienna und der FC Vorarlberg. Die Nationalliga wurde als zweithöchste Spiel- klasse mit 14 Vereinen eingeführt.

Es war ein Glücksfall: Der 1. Wiener Neustädter Der Wiener Neustädter SC 1976/77 in der Nationalliga Sportklub war als Tabellenzweiter der Regionalliga Ost beim Aufstieg in die neue Nationalliga dabei. Die Regionalligen Ost, Mitte und West waren von 1959 bis 1974 zugleich die zweithöchste Spiel- Das SC-Team 1974 unter Trainer Sepp Schneider: klasse Österreichs. Die Meister stiegen direkt Feurer, Wachtler, Kopinits, Bachtrögl, Schmid, in die oberste Spielklasse auf. 1974 kam es zu Kapaun, Wograndl, Wultsch, Horvath, Neusiedler, einer Reform: Die 1. Bundesliga wurde auf zehn Wustinger, Feilhofer, Weiß, Tritremmel. Vereine reduziert. Es gab sieben Absteiger ohne

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Saison 1974/75: Auf Anhieb Platz 8

Der Wiener Neustädter Sportklub spielte als SC Im Frühjahr 1975 klappte es dann nicht mehr Radio Winkler in der neuen Nationalliga und war so gut. Die Winkler-Elf kam nur mehr auf 10 unter Trainer Sepp Schneider und dem legen- Zähler. Höhepunkte waren ein 5:0-Heimerfolg dären Obmann Dr. Willi Roch auf Anhieb sehr gegen Rapid Lienz; Tore: Neusiedler 2, Horvath erfolgreich. Der Start gestaltete sich mit einem 2, Hoffmann). Gegen Vorwerk Bregenz gab es ei- 2:0-Sieg in Simmering bestens (Tore: Neu- nen 2:0-Heimsieg; Tore: Wultsch, Kapaun. Durch siedler, Bachtrögl). Im ersten Heimspiel gab es einen Neusiedler-Treffer siegte die SC-Elf daheim gegen Alpine Donawitz durch einen Treffer von gegen Villach/Radenthein 1:0. Im letzten Heim- Neusiedler einen 1:0-Erfolg. Auswärts setzte es spiel gab es einen 3:0-Erfolg gegen den bereits in der dritten Runde bei Rapid Lienz mit einem als Meister feststehenden GAK; Tore: Horvath, 0:1 die erste Niederlage. Aber dann lief der SC- Neusiedler, Wultsch. Mit dem 8. Platz und 26 Motor auf Hochtouren: In den nächsten sechs Punkten beendete der SC Radio Winkler die erste Spielen gab es zwei Siege und vier Unentschie- Saison in der Nationalliga. den. Höhepunkt war ein 5:2-Heimsieg gegen Wolfsberg; Tore: Bachtrögl 2, Neusiedler 2 und Die SC-Torschützen in der Saison 1974/75: ein Eigentor. Unentschieden gegen Vienna, Vor- Neusiedler (12), Horvath (6), Wultsch (3), Wus- werk Bregenz, Wiener Sportklub und Kapfenberg tinger (2), Ferschitz (2), Kapaun, Hoffmann, sowie ein 2:1-Heimerfolg gegen Bischofshofen Feilhofer, Hejc, Wachtler (je 1). (Tore: Hejc, Wustinger) waren eine gute Zwi- schenbilanz. Ein Rückfall waren das 0:1 in Villach und eine 0:4-Nieder- lage beim späteren Meister GAK. Er- folge gab es gegen Stockerau (3:2, Tore: Wachtler, Horvath, Ferschitz) und daheim gegen Dornbirn (2:1, Tore: Ferschitz, Wustinger). Nach der Herbstsaison belegte der Neu- städter SC mit 16 Punkten den aus- gezeichneten dritten Tabellenplatz. Lediglich vier Punkte lag die SC-Elf hinter dem Herbstmeister GAK.

Saison 1975/76: Sensationeller 2. Platz

Schon im Herbst 1975 überraschte der Neu- Wultsch, Kapaun). Nach dem Herbstdurchgang städter SC unter Trainer Karl Kowanz mit her- lag der Neustädter SC auf dem vierten Tabellen- vorragenden Leistungen. Es gab einige Höhe- platz. Herbstmeister wurde die Vienna. punkte: Zum Auftakt siegten die Neustädter gegen den alten Rivalen Kapfenberg durch ein Im Frühjahr lief es noch besser. In den ersten Tor von Hans Horvath. Vor allem daheim waren vier Spielen gab es drei Siege und ein Remis. die Neustädter eine Großmacht. In acht Spielen gab es sieben Siege und nur ein Unentschieden Der Start in Kapfenberg war mit einem 3:0- gegen Tulln. Die höchsten Erfolge feierte die Sieg hervorragend; Tore: Weninger, Wustinger, SC-Elf gegen Bludenz (3:1; Tore: Grasmuck, Wultsch. In der zweiten Runde gab es mit dem Feilhofer, Horvath), gegen Stockerau (4:1; Tore: 1:0-Heimsieg gegen den Tabellenführer Vienna Wultsch 2, Wustinger, Horvath), gegen Alpine eine Sensation. Den Treffer schoss Wultsch. Donawitz (4:1; Tore: Wustinger, Wultsch, Feil- Nach der vierten Runde fiel der WNSC zurück. hofer, Grasmuck), gegen den SAK (3:0; Tore: Drei Niederlagen und ein Unentschieden warfen Schmid, Horvath, Feilhofer) und gegen Wolfs- die Elf aus dem Titelrennen. berg (6:0; Tore: Grasmuck 2, Pichl, Wustinger,

36 100 Jahre SC Wiener Neustadt 100 Jahre SC Wiener Neustadt 37 Vom Gestern

Dafür war das Finish umso besser. In den letzten Vienna auf dem zweiten Platz und ließ starke sieben Partien gab es fünf Siege und zwei Unent- Teams wie den Wiener Sportklub, Eisenstadt schieden. Höhepunkte waren da der 2:1-Sieg ge- und Simmering hinter sich. gen den Wiener Sportklub (Tore: Kapaun, Hejc) und der 4:0-Heimerfolg gegen Eisenstadt (Tore: Die SC-Tore schossen damals: Wultsch (12), Wustinger 2, Grasmuck, Eigentor). Horvath (11), Wustinger (8), Feilhofer (6), Grasmuck (5), Kapaun (4), Schmid (2), Wenin- In der Endabrechung landete der Neustädter ger, Hejc, Pichl (je eines). SC (mit Goalie Herbert Feurer) hinter Meister

Saison 1976/77: Wieder vorne dabei

Der SC Radio Winkler startete unter Coach Spielen gab es gegen St. Veit und Villach nur Kowanz mit zwei Siegen gegen SV St. Veit (3:2; Unentschieden, in Bregenz setzte es eine 0:1- Tore: Kapaun, Wustinger, Horvath) und Casino Niederlage. Aber dann steigerte sich die SC-Elf Bregenz (3:1; Tore: Horvath 2, Wultsch) sowie in einen wahren Spielrausch und blieb in acht einem 2:2 in Villach (Tore: Neusiedler, Wenin- Spielen in Serie ungeschlagen: Die Bilanz war ger). Eine 1:2-Niederlage beim späteren Herbst- mit sechs Siegen und zwei Remis hervorragend. meister Alpine Donawitz war ein Rückschlag. Der absolute Höhepunkt war der 2:0-Heimsieg Dann folgten vier erfolgreiche Spiele gegen vor 7.500 Zuschauern gegen Herbstmeister Stockerau (1:0, Tor: Horvath), bei Simmering Alpine Donawitz. Beide Treffer schoss Wultsch. (1:0, Tor: Wultsch), gegen Austria Klagenfurt Den höchsten Sieg gab es auswärts gegen (0:0) und gegen Amateure St. Veit (2:1, Tore: SCA St. Veit mit einem 6:1; Tore: Grasmuck Wultsch, Horvath). Ein 1:3 in Krems war ein 2, Rasinger, Wustinger, Bachtrögl, Wultsch. herber Rückschlag, aber in den letzten sechs Die SC-Elf war im Titelrennen dabei. Erst eine Runden der Herbstpunktejagd blieb der SC Radio sehr unglückliche 2:3-Niederlage in Wolfsberg Winkler ungeschlagen. Beachtenswert war ein beendete die Erfolgsserie. Ein knappes 0:1 1:1 gegen den Wiener Sportklub (Tor: Schmid). beim Wiener Sportklub warf den SC endgültig Wolfsberg blieb im Neustädter Stadion 0:3 auf aus dem Titelrennen. Meister wurde der Wiener der Strecke; Tore: Wustinger, Horvath, Eigentor. Sportklub. Der WNSC landete auf dem guten Der SC Radio Winkler beendete den Herbst- dritten Platz. durchgang 1976 auf dem zweiten Platz nur drei Punkte hinter Herbstmeister Alpine Donawitz. Die Tore schossen Horvath (11), Wultsch (10), Grasmuck (6), Neusiedler (5), Wustinger, Das Frühjahr 1977 begann nicht ganz nach Schmid, Bachtrögl (je 3), Kapaun, Hejc (je 2), dem Wunsch der vielen SC-Fans: In den ersten Feilhofer, Rasinger, Weninger; ein Eigentor.

Die SC-Elf unter Karl Kowanz

36 100 Jahre SC Wiener Neustadt 100 Jahre SC Wiener Neustadt 37 Vom Gestern

Saison 1977/78: Rückfall ins Mittelfeld

In dieser Saison konnte der Neustädter SC enttäuschenden siebenten Tabellenplatz. leider nicht an die großen Erfolge der beiden Das Frühjahr 1978 begann mit drei Niederla- Vorsaisonen anschließen. Trainer Kowanz wurde gen gegen Kapfenberg, Austria Klagenfurt und mitten in der Saison von Rudi Szanwald ab- ASK Salzburg mehr als enttäuschend. Hoffnung gelöst. Weil der Ex-Sportklub-Torhüter aber gab ein 5:2-Heimsieg gegen den alten Riva- dann zu teuer war, übernahmen Hans Horvath len Eisenstadt (Tore: Neusiedler 2, Wultsch 2, und Hubert Hutfleß das Training. Es folgte ein Horvath). Dann wechselten Licht- und Schat- Rückfall ins Mittelfeld. Nach einem 1:0-Startsieg tenseiten. Als Erfolg durfte das 0:0 gegen den daheim gegen Kapfenberg (Tor: Wultsch) gab späteren Meister Austria Salzburg angesehen es drei Niederlagen gegen Austria Klagenfurt, werden. Mit zwei Siegen (2:1 gegen Dornbirn; ASK Salzburg und Eisenstadt. Die SC-Elf erhol- Tore: Wustinger, Neusiedler und 2:0 gegen Sto- te sich dann zwar wieder, aber der ganz große ckerau; Tore: Neusiedler, Horvath) und einem Erfolg blieb aus. Vor allem auswärts zeigte 2:2 gegen SV St. Veit (Tore: Rasinger, Horvath) die Mannschaft Schwächen: Es gab im Herbst sicherte sich der WNSC doch ziemlich sicher den 1977 nur zwei Auswärtssiege (2:0 in Tulln; Klassenerhalt. Tore: Wustinger, Bachtrögl und 3:1 in St. Veit, Tore: Wultsch, Horvath, Tritremmel). Beim Tore: Wultsch, Neusiedler (je 7), Wustinger, Herbstmeister Austria Salzburg gab es gar eine Horvath, (je 6), Grasmuck (4), Kapaun, Rasin- 0:4-Schlappe. Die SC-Elf landete nach dem ger (je 3), Bachtrögl, Schmid, Weninger, Trit- Herbstdurchgang mit elf Punkten Rückstand auf remmel (je 1). Herbstmeister Austria Salzburg nur auf dem

Saison 1978/79: WNSC war gefährdet

Der Start gelang mit vier Siegen und zwei Aber auch das Frühjahr brachte nicht den gro- Niederlagen gar nicht so schlecht. Erfolge gab ßen Umschwung. Bis zum ersten Sieg muss- es gegen Anif (4:0, Tore: Grasmuck 2, Kapaun, ten die SC-Fans bis zur dritten Runde warten. Neusiedler), Eisenstadt (1:0, Tor: Horvath), In Anif siegte der WNSC 2:1 (Tore: Kapaun, Kittsee (1:0, Tor: Wultsch) und Dornbirn (3:1, Wultsch). Ein 3:0-Sieg gegen Villach gab wieder Tore: Grasmuck, Rasinger, Neusiedler). Gegen Hoffnung (Tore: Schmid 2, Horvath). Ein sehr Alpine Donawitz und den FavAC verlor der Neu- gutes Finish rettete dem SC dann mit drei städter SC. Auch in den nächsten acht Spielen Siegen gegen Simmering (2:1, Tore: Weninger, gab es keinen Sieg: Unentschieden gegen SCA Horvath), gegen den späteren Meister LASK St. Veit, Kapfenberg, Wolfsberg und Bregenz (2:1, Tore: Neusiedler, Horvath) und gegen waren die einzigen Erfolgserlebnisse. Erst in der Austria Klagenfurt (3:1, Tore: Schmid, Grieß- letzten Runde brach der Bann mit einem 2:0- mayer, Prenner) den Ligaerhalt. Heimsieg gegen SV St. Veit (Tore: Wustinger, Fleck). Der Neustädter SC landete nach dem Tore: Neusiedler (8), Horvath (6), Kapaun (5), Herbstdurchgang 1978 nur auf dem 10. Rang Grasmuck (4), Wultsch, Schmid (je 3), Prenner, mit der Abstiegsgefahr im Nacken. Wustinger (je 2), Rasinger, Bachtrögl, Fleck, Weninger, Grießmayer (je eines).

Saison 1979/80: Gerade noch gerettet

Der 1. Wiener Neustädter Sportklub hatte mit derlagen miserabel. Erst in der vierten Runde der Firma Progress einen neuen Sponsor erhal- gab es mit dem 3:1 in Steyr den ersten Erfolg ten und trug auch dessen Namen. Trainer wurde (Tore: Pawlek, Frasz, Weninger). Siege blieben wieder Sepp Schneider, der im Dezember 1978 im Herbst 1979 Mangelware. Es gab nur mehr allerdings von Manfred Fenz abgelöst wurde. zwei Erfolge: 4:0 daheim gegen Heid Stockerau Die Herbstmeisterschaft begann mit drei Nie- (Tore: Pawlek 3, Neusiedler) und ein 3:0-Aus-

38 100 Jahre SC Wiener Neustadt 100 Jahre SC Wiener Neustadt 39 Vom Gestern

wärtssieg beim FavAC (Tore: Pawlek, Gras- Vorwärts Steyr (Tore: Horvath 2, Pawlek, Hof- muck, Weninger). Fünf Unentschieden gegen muth, Grasmuck), 3:1 in Simmering (Tore: Paw- Bregenz/Dornbirn, Simmering, Kapfenberg, lek 3), 6:1 daheim gegen Wolfsberg (Tore: Pawlek Amateure St. Veit und SSW Innsbruck sorgten 2, Horvath, Neusiedler, Grasmuck, Eigentor). Ein wenigstens für elf Punkte und den 12. Tabellen- 1:1 im letzten Heimspiel gegen den FavAC rettete platz knapp vor der Abstiegszone. schließlich den Neustädter SC hauchdünn durch die bessere Tordifferenz den Klassenerhalt. Im Frühjahr 1980 gab es einen beinharten Kampf gegen Abstieg. Die Leistungen blieben Torschützen: Pawlek (18), Horvath (4), Gras- wieder hinter den Erwartungen zurück. Drei Sie- muck, Frasz, Weninger (je 3), Neusiedler (2), ge waren eine dürftige Bilanz: 5:0 daheim gegen Hofmuth, Grießmayer, Fleck, Rasinger, Schmid.

Saison 1980/81: Der Abstieg

Was sich bereits in der vorigen Saison abge- 1:0 ebenfalls daheim gegen Neusiedl (Tor: Paw- zeichnet hatte, wurde leider Wirklichkeit: Der lek), 1:0 gegen SV St. Veit (Tor: Untergrabner) Wiener Neustädter Sportklub stieg nach sieben und 4:1 gegen Bregenz (Tore: Rupprecht 3, Spieljahren aus der 2. Division ab. Manfred Fenz Weibl). Aber vier Unentschieden waren für den wurde im Herbst 1980 als Trainer von Gerdi Ligaerhalt einfach zu wenig. Springer abgelöst, der allerdings im Frühjahr gegen Stefan Neubauer und Hubert Hutfleß Torschützen: Pawlek (9), Rupprecht (4), Un- ausgetauscht wurde. Der Fall nach dem Abstieg tergrabner (3), Moreno, Weninger (je 2), Tatar, war tief. Da es durch den Einspruch des Wiener Weibl, Marchl, Neusiedler, Postl. Verbandes aus finanziellen Gründen keine Regi- onalliga Ost mehr gab, musste der Neustädter Der SC-Kader in den Nationalligajahren von 1974 SC ab dem Spieljahr 1981/82 – nach 31 Jahren bis 1981: Feurer, Koch, Huber, Grill, Haiden; – wieder in die NÖ Landesliga zurückkehren. Wachtler, Weninger, Schmid, Wograndl, Kapaun, Der Abstieg zeichnete sich bereits im Herbst ab: Wustinger, Horvath, Hejc, Bachtrögl, Neusiedler, Es gab nur sechs Punkte. Resultat: der letzte Sattler, Wultsch, Feilhofer, Ferschitz, Hofmuth, Tabellenplatz. Nur ein einziger Sieg stand zu Bu- Sebesten, Griesmayer, Grasmuck, Pichl, Weiss, che: 3:0 in Bregenz (Tore: Pawlek 2, Eigentor). Gruber, Fleck, Koller, Windbichler, Rasinger, Cech, Lintner, Linzer, Tritremmel, Prenner, Koisser, Kol- Vier Unentschieden besserten die Bilanz etwas binger, Radakovits, Walzer, Hiden, Frasz, Pawlek, auf: 1:1 beim SAK (Tor: Ruprecht), 1:1 gegen Rupprecht, Michalitz, Puntigam, Lefor, E. Horvath, Amateure St. Veit (Tor: Neusiedler), 0:0 in Neu- Rittenbacher, Metzner, Zehetner, Timplaru, Franta, siedl und 0:0 daheim gegen Wolfsberg. Zehetner, Zacsek, Brödl, Zisser, Hilmar, Csap, Blühberger, Weibl, Schlögl, Postl, Bauer, Moreno, Alle Hoffnungen wurden auf das Frühjahr ver- Swoboda, Wöhrer, Kirisist, Tatar, Untergrabner, schoben. Da klappte es mit vier Siegen etwas Marchl, Jellinek, Sintas, Eder. besser: 1:0 daheim gegen SAK (Tor: Moreno),

Der SC Marc Aurel 4 Wiener Neustadt in der 1981/82

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3.13 Landesliga, Regionalliga, 2. Division, Regionalliga, 1. Landesliga, 2. Landesliga

Saison 1992/1993: Nach 30 Jahren wieder Meister

Nach dem Ostligameistertitel 1963 blieb der Herbstniederlage (Tore: Koiner, Marjanovic). Mit Neustädter SC bis 1967 in der Staatsliga. Mit einem 4:0-Heimsieg gegen Schwechat besser- dem Abstieg kam eine lange Durststrecke. Zwar te der SC seine Bilanz aber wieder auf (Tore: gab es schöne Erfolge (unter anderem in der Huszovits 2, Marjanovic, Oliveira). Bei Donau- Nationalliga und in der Regionalliga Ost), aber feld gab es eine nicht erwartete 1:2-Niederlage erst 1993 gelang dem Neustädter Traditionsklub (Tor: Wikipil). Der Schlusspunkt gegen Angst- wieder ein Meistertitel – es war der 14. in sei- gegner Sigleß war mit einem 5:1-Sieg wieder ner langen Geschichte, der den Aufstieg in die imposant (Tore: Wikipil, Oliveira, Kreiker, Iser, zweithöchste Spielklasse bedeutete. Koiner). Am Ende dieser erfolgreichen Herbst- saison 1992 holte sich der SC mit drei Punkten Zum Wiener Neustädter Sportklub kehrte der Vorsprung vor Gmünd den Herbstmeistertitel Ex-Torhüter, Trainer und Fußballexperte Sepp der Regionalliga Ost. Schneider als Sportdirektor unter Obmann Dr. Gerhard Schilcher zurück. In der Saison Und die „Blau-Weissen“ wurden im Frühjahr 1991/92 war der frühere SC-Publikumsliebling 1993 ihrer Favoritenrolle mehr als gerecht: In Toni Wustinger Trainer des SC. Als die Auf- den ersten zwölf Runden gab es eine noch nie stiegshoffnungen im Frühjahr 1992 nicht erfüllt erlebte Erfolgsserie. Die Bilanz: Zehn Siege und wurden, holte Sepp Schneider den früheren Ad- nur zwei Unentschieden, Niederlagen waren ein mira/Wacker- und Mödling-Trainer Ladislav Kuna Fremdwort. Aber der Reihe nach: Zum Start zum SC Wiener Neustadt. Diese Entscheidung gab es ein 2:0 gegen Baden (Tore: Gableck 2). sollte sich als Glücksgriff erweisen. In Eisenstadt siegte man vor 2.500 Zuschauern, die Hälfte kam aus Wiener Neustadt, 3:1 (Tore: Der Start im Herbst 1992 war mit einem 1:0- Hahn, Kreiker, Eigentor). Die SC-Fans tanzten Sieg bei Casino Baden erfolgreich (Torschütze: nach dem Spiel Freudentänze auf dem Rasen Bilas). Aber schon in der zweiten Runde gab es des Eisenstädter Lindenstadions. Marjanovic mit einem 0:1 in Eisenstadt eine herbe Enttäu- und Pokorny schossen die Tore beim 2:1-Heim- schung. Diese Niederlage war für Trainer Kuna sieg gegen Hohenau. In der vierten Frühjahrs- und sein Team ein Alarmsignal. Die Elf steigerte runde gab es daheim gegen Zwettl nur ein 2:2 sich gewaltig: In den nächsten acht Spielen gab (Tore: Marjanovic, Koiner). Mit Treffern von es acht Siege in Serie. Die Statistik: In Hohenau Koiner (2), Bilas und Huszovits folgte aber ein gab es einen 2:0-Sieg (Tore: Marjanovic, Hus- glatter 4:1-Heimsieg gegen Wienerfeld. Beim zovits), es folgte ein 2:1 daheim gegen Zwettl FAC wackelte die Neustädter Erfolgsserie etwas, (Tore: Kreiker, Koiner), bei Wienerfeld siegte aber es reichte zu einem 1:1 (Tor: Pokorny). der SC 3:2 (Tore: Marjanovic, Kreiker, Gablek). Dann lag der WNSC wieder voll auf Titelkurs: Auch gegen den FAC blieb man daheim mit 3:0 3:1 daheim gegen Stadlau (Tore: Marjanovic 2, siegreich (Tore: Oliveira, Gableck, Marjanovic). Bilas), 2:0 in Ybbs (Tore: Koiner, Sperhansl), In Stadlau marschierten die Neustädter 5:1 2:0 in Baumgarten (Tore: Huszovits, Gableck), über die Hausherren hinweg (Tore: Huszovits, 3:1 daheim gegen Bruck (Tore: Marjanovic, Gludovatz, Wikipil, Marjanovic, Oliveira), Ybbs Sperhansl, Huszovits), 2:1 in Horn (Tore; Bilas, wurde im Neustädter Stadion 2:0 vor 1.500 Eigentor).Gludovatz, Tatar. Fans besiegt (Tore: Koiner, Marjanovic), Baum- garten blieb in Neustadt 1:3 auf der Strecke Gmünd wurde 7:1 deklassiert, damit wurde (Tore: Bilas, Gableck, Sperhansl), in Bruck sieg- erfolgreich Revanche für die Herbstniederlage te der SC 3:0 (Tore: Bilas, Wikipil, Koiner). Der genommen; Tore: Huszovits 2, Bilas, Koiner, Wiener Neustädter SC führte die Ostligatabelle Kreiker, Marjanovic, Sperhansl. Der 1. Wiener bereits mit vier Punkten Vorsprung vor Zwettl Neustädter Sportklub stand drei Runden vor an. Dann kam ein Rückschlag. Gegen Horn gab Ende der Punktejagd mit zehn Punkten Vor- es daheim nur ein 1:1 (Tor: Wikipil). In Gmünd sprung vor Donaufeld als Meister und Aufsteiger kassierte der SC mit einem 2:4 die zweite in die 2. Division fest. Zwei Niederlagen in Sch-

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wechat (0:2) und Sigleß (2:3, Tore: Sperhansl, ner (10), Bilas (7), Sperhansl (7), Gableck (6), Hahn) spielten keine Rolle mehr. Ein 5:2-Heim- Wikipil (5), Kreiker (5), de Oliveira (4), Pokorny sieg gegen den Tabellenzweiten Donaufeld (Tore: (3), Hahn (2), Iser, Gludovatz, drei Eigentore der Huszovits 2, Sperhansl, Marjanovic, Pokorny) Gegner. Auch die Fairness der SC-Spieler war unterstrich die Vormachtstellung der Neustädter. überragend: Es gab nur eine einzige Rote Karte Der Meistertitel wurde mit zehn Punkten Vor- (Bilas). Interessant: Es gab damals Blaue Karten sprung geholt. Damit konnte man den Titelge- für Zeitausschlüsse. Der Zuschauerschnitt betrug winn in der B-Liga 1959, damals waren es acht bei den Heimspielen des Neustädter SC 1.142. Punkte Vorsprung, sogar noch übertreffen. Das SC-Erfolgsteam 1993: Frantsich, Ponwei- Die Torausbeute war imposant. 77 Treffer in 30 ser; Marjanovic, Huszovits, Kreiker, Sperhansl, Spielen und nur 31 Verlusttore sprachen eine Iser, Koiner, Bilas, Gableck, Wikipil, Pfeiffer, deutliche Sprache. Die SC-Torschützen damals Konir, de Oliveira, Pokorny, Hahn, Fruhmann, waren: Marjanovic (13), Huszovits (11), Koi- Gludovatz, Tatar.

Die letzten Highlights

Mit dem Rekordvorsprung von zehn Punkten hatte sich der 1. Wiener Neustädter Sportklub also in der Saison 1992/93 den Meistertitel der Regionalliga Ost geholt. Der Lohn war nach zwölf Jahren der Aufstieg in die zweithöchste Spiel- klasse, die 2. Division. Der Start unter Trainer Ladislav Kuna und Sportdirektor Sepp Schneider war vielversprechend: Daheim gab es gegen Puch durch Tore von Bilas und Aberle einen 2:1- Erfolg. Wenige Tage später holte sich der WNSC einen überraschenden 3:0-Sieg in Krems; Tore: Oliveira, Koiner, Aberle. Nach zwei Runden war Der Meistertitel 1993 wurde mit 1:1 in Horn gefeiert. der Neustädter SC Tabellenführer der 2. Division. In Neustadt gab es eine neue Fußballbegeiste- Am Ende gab es eine bittere 1:3-Niederlage, rung: Zum Heimspiel in der dritten Runde gegen Tor: Aberle. Diese Schlappe löste einen Schock den LASK kamen am 14. August 1993 mehr als aus: In den nächsten neun Spielen gab es sieben 4.500 Zuschauer. Leider konnten die Neustädter Niederlagen und nur zwei Unentschieden (Sto- den hohen Erwartungen nicht gerecht werden. ckerau 2:2, Tore: Koiner, Marjanovic; 0:0 auf der Hohen Warte gegen die Vienna). Die SC-Elf taumelte in ein schreckliches Formtief. Es gab hohe Niederlagen: 0:6 in Braunau, 0:5 daheim gegen den GAK, 1:7 in Spittal, 1:6 in Ried. Erst in der 12. Runde erholte sich das SC-Team mit einem 2:1-Sieg daheim gegen den FavAC; Tore: Gableck (2). Bei einem 4:1-Sieg in Wattens gab es lebenswichtige Punkte, Tore: Aberle (3), Wikipil. Leoben wurde im Neustädter Stadion 3:1 bezwungen; Tore: Aberle, Gableck, Oliveira. Eine unnötige 1:3-Niederlage in Oberwart war der Schlusspunkt hinter eine doch enttäuschende Punktejagd in der 2. Division. Der WNSC lag mit zwölf Punkten auf dem schlechten 12. Tabellen- platz.

Publikumsliebling Peter Koiner in Aktion.

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ran konnten auch die Verstärkungen Heinz Pei- schl, Manfred Kern und Christian Kircher nichts ändern. In der Herbstpunktejagd gab es nur einen einzigen Sieg: 4:2 daheim gegen Puch; Tore: Mudimula, Kern, Kircher. Vier Unentschie- den gegen Stockerau (0:0), Klingenbach (1:1; Tor: Mudimula); Braunau (1:1; Tor: Irlweck) und Flavia Sola (1:1, Tor: Huszovits) waren daneben eine mehr als dürftige Ausbeute. Mit nur sechs Punkten lag der Neustädter SC nach dem Herbst Das SC Meisterteam 1993 aussichtslos am Tabellenende der 2. Division. Im Frühjahr 1995 ging es im gleichen Trott weiter: Das Frühjahr 1994 begann wieder mit drei Ein 2:1-Sieg in Klingenbach (Tore: Huszovits, Niederlagen gegen Puch, Krems und den LASK Linhart) blieb der einzige Erfolg. Zwei Unent- enttäuschend. Erst in der 4. Runde gab es mit schieden kamen als Erfolgserlebnisse dazu: 1:1 einem 3:0-Heimsieg gegen Kufstein einen klei- daheim gegen Gerasdorf (Tor: Leonardo), 0:0 da- nen Lichtblick; Tore: Aberle 2, Koiner. Ein 1:0- heim gegen Oberwart. Der negative Höhepunkt Auswärtserfolg bei Stockerau gab ebenfalls neue war die 0:9-Heimschlappe gegen Braunau. Es Hoffnung; Tor: Huszovits. Aber es folgten drei war die höchste SC-Niederlage seit 1950. Ein 1:5 Niederlagen gegen die Vienna, Braunau und den in Braunau, ein 2:6 bei Slavia Solva sowie ein 0:7 GAK, die mit 0:6 besonders schmerzlich ausfiel. bei der Vienna waren weitere negative Höhe- Das Abstiegsgespenst saß dem Neustädter SC punkte. Mit nur zehn Punkten musste der Neu- bedrohlich im Nacken. Ein 3:2-Heimsieg gegen städter SC nach zwei Jahren den bitteren Weg in Spittal war erfreulich; Tore: Koiner, Huszovits, die Regionalliga Ost antreten. Nur zwei Siege und Linhart. Aber was folgte, waren abermals Nie- 22 Niederlagen waren eine traurige Bilanz. derlagen gegen Ried und den FC Linz. Erst im Finish rettete der WNSC den Klassenerhalt. Ein Die SC-Tore schossen Huszovits (6), Irlweck, Mu- 3:1 beim FavAC (Tore: Aberle 2, Bilas), ein 2:1 dimula (je 4), Feitzinger (2), Bilas, Kern, Kircher, daheim gegen Wattens (Tore: Huszovits, Wikipil) Wikipil, Linhart, Leonardo, Gableck, Hoffmann. und ein 0:0 daheim gegen Oberwart reichten. Der SC-Kader damals: Fischer, Frantsich; Bilas, Mit 23 Punkten und dem 13. Rang war der Neu- Iser, Linhart, Fruhmann, Huszovits, Peischl, Kern, städter SC dem Abstieg entronnen. Der FavAC (19 Kapta, Wikipil, Irlweck, Kircher, Hoffmann I, Wall- Punkte), Wattens (13) und Krems (10) mussten ner, Feitzinger, Weihrauch, Leonardo, Gableck, den Gang in die dritte Leistungsstufe antreten. Doramodou, Mudimula, Gruber, Hoffmann II.

Die SC-Torschützen waren: Aberle (14), Koiner, Nach dem Abstieg in die Regionalliga Ost kämpfte Huszovits (je 5), Gableck (3), Bilas, Oliveira, der 1. Wiener Neustädter Sportklub ums Überle- Marjanovic, Wikipil (je 2), Köck, Linhart je 1). ben. Wechselhafte sportliche Leistungen und wirt- Der SC-Kader 1993/94: Frantsich, Fischer, Klee; schaftliche Probleme führten den Traditionsverein Wallner, Hahn, Fruhmann, Linhart, Koiner, Iser, bis in die 2. Landesliga Ost, wo derzeit verbissen Huszovits, Sperhansl, Kreiker, Bilas, Wikipil, Oliv- versucht wird, den Wiederaufstieg zu schaffen. eira, Kapta, Bilas, Gableck, Prochaska, Marjano- vic, Pfeiffer, Köck, Aberle, Primes, Gruber.

Die Punktejagd 1994/95 wur- de zu einem der schwärzesten Kapitel in der langen Geschichte des Wiener Neustädter Sport- klubs. Die Elf war unter Trainer Hans Horvath chancenlos. Da-

Das SC Team in der Saison 1995/96

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3.14 Helden – Legenden, über die man spricht

In der langen Geschichte des SC Wiener Neu- Gerry Willfurth. In dieser Broschüre sollen aber stadt hat es tausende Kicker gegeben, die mehr die echten „Legenden“ des SC vor den Vorhang oder weniger erfolgreich für den Verein tätig gebeten werden. Die Auswahl ist naturgemäß waren. Aber nur ein paar haben es wirklich subjektiv erfolgt, wer nicht vorkommt, möge geschafft, wie etwa die Teamspieler Christian das den Autoren nachsehen. Fuchs oder Cem Atan bzw. der jetzige Obmann

,,Schani“ Haberl, die Klette

Beim 100. Geburtstag am 5.9.1945 entlassen. In der Folge schlug er des 1. Wiener Neu- sich als KFZ-Lenker bei verschiedenen Firmen städter Sportklubs durch und wurde 1949 Autobuslenker bei den könnte ein Spieler im Wiener Neustädter Stadtwerken. Dort blieb er Mittelpunkt stehen: bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1979. Der Neustädter Johann ,,Schani“ Haberl ist mit Haberl begann seine Karriere beim Neustäd- 89 Jahren der älteste ter Klub ,,Frit“ Wiener Neustadt, der von 1934 noch lebende Spieler bis 1938 existierte und auf dem Admiraplatz des Wiener Neustäd- spielte. Haberl: ,,Umziehen und waschen ter Sportklubs. Viele mussten wir uns im Gasthaus Matula. Auf dem Neustädter kennen ihn: Admiraplatz waren keine Kabinen.“ Gleich nach Er war jahrzehntelang Autobuslenker bei den seiner Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft Stadtwerken und durch seine zuvorkommende spielte er beim 1. Wiener Neustädter Sportklub und freundliche Art sehr beliebt. als rechter ,,Back“. Die SC-Mannschaft damals Hartmann, Zorko, Buchinger, Schäffler, Linzer, ,,Schani“ Haberl wurde am 21. Jänner 1919 in Haiden, Haider, Remely, Gerdenits, Koubek und Wiener Neustadt geboren. Nach dem Besuch Fleck I. Haberl wurde mit dem WNSC 1946 der Volks- und Hauptschule arbeitete er bei den NÖ Landesmeister und spielte bis 1950 beim Bundesforsten. Mit 18 Jahren entließ man ihn, Verein. Haberl wörtlich: ,,Durch meine Tätig- weil man ihm mehr zahlen sollte. Er arbeitete keit als Buslenker hatte ich zu wenig Zeit zum dann im Großhandel am Neustädter Hauptplatz. Trainieren. Ich hörte auf.“ Schani Haberl war Haberl spielte in der Folge kurz bei Sollenau vor allem durch seine Schnelligkeit und Wen- und erhielt einen Arbeitsplatz. 1939 kam er digkeit bekannt und als Verteidiger eine richtige zum Reichsarbeitsdienst nach Polen und muss- „Klette“. Er lebt derzeit mit seiner Gattin Maria te dann zur Wehrmacht. Er wurde in Mainz als im Pernerstorferhof in Wiener Neustadt und hat Panzerfahrer und Funker ausgebildet. Haberl viel Freude mit seiner Tochter Ingrid und den war anschließend in Frankreich, Jugoslawien Enkerln Ines und Angelika. und Russland im Einsatz. Am 8. Mai 1945 wurde er von US-Soldaten gefangen genommen und Haberl genießt seine Pension und ist viel im der russischen Armee überstellt. Über Döllers- Seniorenklub, geht gerne spazieren und sieht heim führte sein Weg in ein Gefangenlanger an Fußball im Fernsehen. Zur Situation des Neu- der rumänischen Grenze. Von dort kam er als städter SC meinte er: ,,Schade, dass der WNSC Österreicher frei und wurde bei Deutschkreutz in einer unteren Spielklasse dabei ist.“

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Gustl Buchinger, der Abstauber

Zu den Legenden des erfolgreichste SC-Torschütze in der Staatsliga. 1. Wiener Neustädter Leider reichten seine Tore nicht für den Klas- Sportklubs zählt ohne senerhalt. Der SC stieg 1951 in die B-Liga ab. Zweifel ein ganz großer Auch in der B-Liga war Gustav Buchinger ein Stürmer der Fünfziger- Garant für viele Tore. 1951/52 (25 Treffer) und jahre: Gustl Buchinger. 1955/56 (23 Tore) wurde er SC-Torschützen- In den elf Jahren, die er könig. Einige Beispiele seiner Torgefährlichkeit: für den Neustädter Tra- Beim 9:1-Sieg gegen Hohenau auf dem Herbst- ditionsklub spielte, kam festplatz war er in der Saison 1951/52 fünfmal er auf über 100 Voll- erfolgreich. Beim 6:1-Triumph in der Saison treffer und zählt damit 1955/56 gegen Krems schoss er im Neustäd- zu den erfolgreichsten ter Stadion ebenfalls fünf Tore. In der gleichen Stürmern in der 100-jährigen Geschichte. Saison war er beim 7:0-Erfolg gegen den FAC viermal erfolgreich. Gustav Buchinger wurde am 11. Jänner 1926 geboren, begann seine Karriere als Fußballer 1958 wurden die Knieprobleme Buchingers 1941 bei Wacker Wiener Neustadt und wechsel- immer ärger. Er verließ den Neustädter SC und te dann zu Admira Neustadt. Der Reichsarbeits- wechselte für ein Jahr als Trainer nach Lichten- dienst und die deutsche Wehrmacht unterbra- wörth, wo er 1959 seine erfolgreiche Karriere chen seine Laufbahn bald. Er kam in russische beendete. Gefangenschaft und kehrte 1946 aus Rumänien nach Wiener Neustadt zurück. 1947 holten ihn Buchinger war vor allem im Strafraum brandge- der SC-Mittelfeldspieler Edi Gessl und Sektions- fährlich. Buchinger: ,,Von meinen vielen Toren leiter Fredl Müller zum Neustädter SC, wo er als habe ich vielleicht drei außerhalb des Sechzeh- Mittelstürmer bald seinen Stammplatz hatte. Er ners geschossen.“ Er galt als ,,Abstauber“ und holte sich 1950 mit dem WNSC den NÖ Landes- ließ auch die kleinste Chance nie aus. meistertitel und war mit 21 Treffern der beste SC-Torschütze. Wie sieht er den Fußball heute? ,,Es wird für mich viel zu hart gespielt. Da geht es oft Mann Buchinger spielte bei den Aufstiegsspielen in die gegen Mann mit brutaler Härte. Die Schieds- Staatsliga A gegen Austria Graz und Siegendorf richter greifen oft gar nicht oder zu spät durch. eine wichtige Rolle. Beim 7:2-Kantersieg gegen Die Folge sind viele und schwere Verletzungen,“ Siegendorf war er dreimal erfolgreich und stieg meinte Gustav Buchinger. Seine Freizeit gehört mit dem Neustädter SC zum ersten Male in der der Jagd. Da bevorzugt er vor allem den Föh- Geschichte in die Staatsliga auf. renwald. Zur Situation des Neustädter SC meint er: ,,Man sollte sich viel mehr auf Spieler aus Nach dem Herbst 1950 gab es in der obersten dem eigenen Nachwuchs konzentrieren und Spielklasse nur sieben Punkte für den Neustäd- ihnen eine Chance geben.“ ter SC. Der SC startete im Frühjahr eine tolle Aufholjagd. Beim 6:1-Sieg gegen den Wiener Sportklub schoss Buchinger zwei Tore. Auch beim 6:0-Triumph gegen Sturm Graz war er zweimal erfolgreich. Beim legendären 6:0-Kan- tersieg gegen Vorwärts Steyr scorte er gar drei- mal. Mit zwölf Treffern war Gustl Buchinger der

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Erwin Janska, die Biene

Erwin Janska gehörte 1951 zum SC Ortmann und wurde auf Anhieb nach dem 2. Weltkrieg mit den Piestingtalern Meister der II. Liga Süd. zur Stammelf des 1. Trainer war damals Karl Humenberger. Bekann- Wiener Neustädter te Nebenspieler Janska im Ortmanner Team Sportklubs, die sich in waren Hans Krojer, Richard Drabitsc, Rudi Just, der Saison 1949/50 Karl Buchmaier und Erwin Theuerweckl. Janska den NÖ Landesmeis- schoss damals zehn Tore für den SC Ortmann. tertitel holte und dann in Aufstiegsspielen 1952 wechselte er ins Burgenland zu Neufeld gegen Austria Graz und und kehrte 1953 zu Admira Wiener Neustadt Siegendorf zum ersten zurück, wo er 1955 Meister der 2. Klasse Süd Male den Sprung in die C wurde. Janska wechselte dann nach Dona- oberste Spielklasse schaffte. Erwin Janska war witz und kehrte anschließend wieder zu Admira ein Spieler, der 90 Minuten in Bewegung war, Neustadt zurück. Pitten und Bad Vöslau waren schuftete und rackerte. Der Beiname ,,Die Bie- Stationen als Spielertrainer. Weitere Stationen ne“ war durchaus gerechtfertigt. als Coach waren Bad Vöslau Fabrik, Gumpolds- kirchen, Wimpassing und Katzelsdorf. Janska wurde 1930 geboren und begann seine Karriere als Fußballer bereits 1943 in der Schü- Wie sieht Erwin Janska den Fußball derzeit im lermannschaft von Admira Wiener Neustadt. Er Vergleich zu seiner aktiven Zeit? Janska: ,,Es wechselte zum 1. Wiener Neustädter Sportklub wird heute sicher schneller und härter gespielt. und wurde als Linksverbinder bald zum Stamm- Aber vor allem in Österreich gibt es bei den spieler. Damals spielte man noch mit fünf Spielern oft technische Mängel. Die Spieler wer- Stürmern, drei Halves und zwei Backs (Abwehr- den mit viel Geld verwöhnt. Bei uns gab es kein spieler). Geld, aber dafür eine Riesenbegeisterung und hohen Einsatz.“ Den größten sportlichen Erfolg feierte Erwin Janska 1950 mit dem NÖ Landesmeistertitel. Welche Spiele bleiben Erwin Janska in Erinne- Die Neustädter wurden damals mit vier Meis- rung? Janska: ,,Natürlich die Spiele um den tertitel-Punkten Vorsprung Landesmeister vor NÖ Landesmeistertitel und die Partien in der Wimpassing, Mödling und Hohenau. Die SC-Elf Staatsliga mit dem Neustädter SC und mei- damals: Desort; Stefanits, Kelbl, Gröbl, Gerde- ne Zeit bei Ortmann. 1955 spielte ich in einer nits, Remely, Grün, Haider, Buchinger, Janska, Bezirksauswahl gegen Schottland. Wir verloren Pichler. Trainer war der Ex-Internationale Hans 3:7, aber diese Partie ist für mich unvergessen. Horvath, Obmann Ottokar Neumanner und Sek- 1956 spielte ich in einer Betriebsauswahl auf tionsleiter Brodinger. dem Admiraplatz gegen die ungarischen Ex- Nationalspieler Puskas, Kocsic & Co. Auch diese Erwin Janska stieg mit dem Neustädter SC in Partie ist unvergesslich.“ Heute findet für den die Staatsliga auf. Leider gab es nach einer 78-jährigen Erwin Janska Fußall hauptsächlich Saison mit 15 Punkten nur den vorletzten Platz im Fernsehen statt. Seine Liebe gehört seinem und damit den Abstieg. Erwin Janska wechselte Schrebergarten in der Hammerbachgasse.

44 100 Jahre SC Wiener Neustadt 100 Jahre SC Wiener Neustadt 45 Vom Gestern

Oskar Kohlhauser, der „Ferdl“

Vollblutstürmer waren und sind noch im- fern wurde er bester SC-Torschütze, wieder vor mer eine Rarität. Sie werden vor allem in der Gustl Buchinger, der auf 23 Tore kam. 1956/57 heutigen Zeit gesucht, wie eine Stecknadel im schaffte Kohlhauser 22 Tore und wurde wieder Heuhaufen. Der Wiener Neustädter Sportklub SC-Torschützenkönig in der B-Liga. Hinter ihm: hatte das Glück, in Oskar „Ferdl“ Kohlhauser in Gustl Buchinger mit 10 Toren. den Fünfzigerjahren einen Vollblutstürmer zu besitzen, der eine Ausnahmeerscheinung war. Da wurden bereits einige Klubs auf Kohlhauser Der Beweis: Er spielte insgesamt dreimal im ös- aufmerksam. Vor allem die Vienna und der SVS terreichischen Nationalteam. Dazu kommen fünf Linz bemühten sich um ihn. Kohlhauser entschied Berufungen in das B-Team, in die Olympiaaus- sich dann aber für SVS Linz. Die Stickstoffwerke wahl, in das NÖ Team und in die OÖ Auswahl. boten ihm einen gesicherten Arbeitsplatz und eine Wohnung. Kohlhauser übersiedelte am 1. Zur Person: Oskar Kohlhauser, sein Spitzname Juli 1957 in die Stahlstadt und spielte dann bis „Ferdl“ ist wesentlich geläufiger, wurde am 22. 1967 bei dem Werksverein. 1960 stieg er mit den Dezember 1934 in Wiener Neustadt geboren. Linzern in die oberste Spielklasse auf und feierte Nach dem Besuch der Volks- und Hauptschule auch da mit vielen Toren große Erfolge. Sechs begann er eine Lehre bei der Papier-Großhan- Tore gelangen ihm für SVS Linz gegen Hohenau. delsfirma Sedlak in Wiener Neustadt. Nach dem Bei den Siegen gegen den Wiener Sportklub erfolgreichen Lehrabschluss übersiedelte er zu und die Vienna war er mit je drei Toren beteiligt. Firma Jantsch. Es folgte die Hochzeit mit der 1967 beendete Kohlhauser seine Karriere. Er war Katzelsdorferin Brunhilde, mit der er den Sohn dann noch zwei Jahre Sektionsleiter und zog sich Herbert hat. Zwei Enkelkinder, Thomas und Nor- anschließend ganz zurück. bert, sind der Stolz der Familie Kohlhauser. 1957 übersiedelte Kohlhauser zum SVS Linz und erhielt Den zweiten Auftritt im Nationalteam gab es am dort in den Stickstoffwerken eine Lebensstellung 2. Mai 1962 in Wien gegen Bulgarien. Öster- vorerst in der Lohnbuchhaltung und dann in der reich siegte 2:0. Neben Kohlhauser standen Personalabteilung, sowie eine Wohnung. Reisen Fraydl, Stotz, Hanappi, Koller, Hof, Nemec und in die ganze Welt sind derzeit sein großes Hobby. Skerlan im Aufgebot. Der dritte und letzte Fußball im TV gibt es nur am Rande, meistens bei Auftritt Kohlhausers im Nationalteam war am Schlechtwetter. Eine Ausnahme ist die deutsche 24. Juni 1962. Vor 78.000 Zuschauern unterlag Bundesliga. Aber auch Tennis interessiert ihn Österreich dem Erzrivalen Ungarn mit 1:2. sehr. Kohlhauser: ,,Ich war schon seit zwanzig Jahren auf keinem Fußballplatz mehr.“ Zur SC-Situation mein Ferdl Kohlhauser: ,,Dazu kann ich nicht viel sagen. Ich weiß nur, dass mei- Sportliche Laufbahn: Kohlhauser begann seine ne frühere Mannschaft in der 2. Landesliga spielt. Karriere in der Jugendmannschaft des 1. Wiener Zeitungen aus Niederösterreich habe ich nicht. Bei Neustädter Sportklubs. Da spielten auch Wig- Verwandtenbesuchen im Raum Wiener Neustadt gerl Geissler, Ingo Pflug, Koblicek, Dellefont und höre ich Einiges. Aber zu wenig, um mir ein Bild andere. Auch da sorgte er schon für Aufsehen: zu machen. Schade, dass es mit dem Meistertitel Bei einem 15:1-Sieg gegen Neufeld gelangen zum 100. Geburtstag nicht geklappt hat. Vielleicht Kohlhauser zwölf Tore. Bereits im Herbst 1952 schafft es die SC-Elf nächstes Jahr mit einiger bekam er seine Chance unter Obmann Grund- Verspätung. Ich würde es ihr wünschen.“ ner, Sektionsleiter Flor und Trainer Raftl in der Kampfmannschaft und wurde bald zum Stamm- spieler. Er begann als Mittelstürmer, wechselte aber bald auf die Position des Rechtsaußen, die ihm wie auf den Leib geschneidert war. Auf diesem Posten feierte er auch seine größten Erfolge. In der Saison 1953/54 war er bereits Torschützenkönig des Neustädter SC mit 15 Treffern vor Buchinger, der lange Zeit verletzt war, und Aubrecht. Großartig in Form war Kohl- hauser in der Saison 1955/56: Mit 25 Volltref-

„Ferdl“ Kohlhauser nach einem seiner vielen Tore für den WNSC

46 100 Jahre SC Wiener Neustadt 100 Jahre SC Wiener Neustadt 47 Vom Gestern

Wiggerl Geissler, der Rackerer

Den älteren SC-Fans rigen Karriere beim Neustädter SC nur einmal ist Ludwig ,,Wiggerl“ ernstlich verletzt. Im Frühjahr 1958 spielte der Geissler noch immer Neustädter SC in Hainburg gegen den Abstieg. ein Begriff. Er galt als Er wollte einen Ball von der Torlinie mit dem unermüdlicher Kämpfer, Kopf abwehren. Sein Mitspieler ,,Baron“ Handorf Rackerer und Dauerläu- traf ihn voll im Gesicht. Wiggerl musste mit fer. Sein Einsatz war im einem Nasenbeinbruch das Spielfeld verlassen. Dienste des Neustädter Im Jänner 1964 verließ er den SC und folgte SC viele Jahre vorbild- Herbert Trendl und Martin Lefor zu Semperit lich. Auf ihn war immer Traiskirchen. 1967 wurde er beim SC Felixdorf Verlass. Er machte als Spielertrainer und auf Anhieb Meister. 1968 Gegenspieler vielen beendete er seine Karriere. Er wurde in seiner Stars das Leben schwer. fast 20-jährigen Karriere nur einmal ausge- schlossen: Ausgerechnet bei einem Spiel gegen Zur Person: Ludwig Geissler wurde am 23. SVS Linz: Bei einem Duell mit seinem früheren Februar 1935 in Wiener Neustadt geboren. Er Mitspieler Ferdl Kohlhauser sah er „rot“. erlernte bei der Firma Pscheidt im Zehnerviertel den Beruf des Einzelkaufmanns und war später Sportliche Höhepunkte: Wiggerl Geissler holte bei einer Großhandelsfirma in Wien tätig. 1955 mit der SC-Jugend einige Meistertitel. Absoluter wurde er von Direktor Rudel in die Molkerei Höhepunkt waren 1959 der Meistertitel mit acht Wiener Neustadt geholt. Dort arbeitete er sich Punkten Vorsprung in der B-Liga und der Auf- zum Buchhalter empor. Der Standort der Mol- stieg in die Staatsliga A. 1963 gelang ihm mit kerei wurde später nach Baden verlegt. Er blieb dem WNSC der Titel in der Regionalliga Ost und der Molkerei fast 40 Jahre treu. 1994 trat er in wieder der Aufstieg in die oberste Spielklasse. den Ruhestand. Am Rande: Fredi Hoffmann war Der Meistertitel mit dem SC Felixorf beschloss mit ihm jahrzehntelang in der Molkerei tätig. seine erfolgreiche Karriere. Seine Gattin Erika schenkte ihm den Sohn Die- ter. Seine Hobbies heute: Rad fahren, alpiner Fußball damals, Fußball heute. Geissler: ,,Da- Schilauf und Tennis. Er ist auch noch in Zilling- mals konnte technisch besserer Fußball gespielt dorf Trainer einer Damenturnerriege. werden, weil man mehr Zeit hatte und nicht so hart attackiert wurde. Heute werden die Spieler Sportliche Laufbahn: Wiggerl lernte das Fußball- schon bei der Ballannahme überhart attackiert. spielen nach dem Krieg mit Fetzenlaberln und Da setzen sich nur die großen Stars durch. Tennisbällen im Stadtpark und im Garten des Kapuzinerklosters. 1949 kam er zum Neustäd- Die haben wir leider in Österreich nicht. Wir ter Sportklub und spielte mit Ingo und Dieter sind von der Weltelite meilenweit entfernt. Beim Pflug, Ferdl Kohlhauser, Erich Zechmeister und Nachwuchs geschehen leider Fehler. Man müss- Koblicek als Linksverbinder in der SC-Jugend- te die Buben viel mehr frei spielen lassen und mannschaft, die sehr erfolgreich war. 1955 sie von allen Zwängen befreien. Nur über den schaffte er den Sprung in die Kampfmannschaft. Nachwuchs könnte unser Fußball den großen Buchinger, Aubrecht, Kirschner, Trendl und Rückstand aufholen. Kahofer waren einige seiner Mannschaftska- meraden. In seinem 1. Spiel wurde Ternitz auf Zur SC-Situation hält Geissler fest: „Ich glau- dem Herbstfestplatz 5:0 geschlagen. Nach der be, dass der SC-Vorstand derzeit auf einem Übersiedlung in das Neustädter Stadion hatte guten Weg ist und endlich die Talfahrt bremsen Geissler seinen Stammplatz in der Kampfmann- konnte. Da muss ich Geri Willfurth und seinem schaft. Er wechselte dann in das Mittelfeld und Team ein großes Kompliment aussprechen. Ich wurde später zum idealen Außenverteidiger auf wünsche dem SC den Meistertitel.“ der linken Flanke. Wiggerl war in seiner 15-jäh-

46 100 Jahre SC Wiener Neustadt 100 Jahre SC Wiener Neustadt 47 Vom Gestern Vom Gestern

Fredi Hoffmann, der Techniker

Zur Person: Alfred Hoff- und Kladno mit dem SC im Einsatz, im EC der mann wurde am 24. Cupsieger war er 1965 gegen Stiinta Klausen- November 1936 in Wie- burg dabei. Höhepunkte waren auch das Spiel ner Neustadt geboren. bei Inter Mailand und die Russlandtournee mit Nach der HAK-Matura Spielen in Tiflis, Eriwan und Baku. Für Hoffman begann er seine Berufs- gab es Angebote von Rapid, WAC, GAK und karriere bei der Volks- dem Wiener Sportklub. Er lehnte alle ab: Hoff- bank Wiener Neustadt mann: ,,Bei einem anderen Klub wäre ich ohne und wechselte 1958 Freunde gewesen. Beim Neustädter SC waren in die Molkerei Wiener wir eine verschworene Gemeinschaft.“ Neustadt, der er als EDV-Spezialist 37 Jahre Fußball damals, Fußball heute: Österreich hat die Treue hielt. Gattin Hannelore schenkte ihm heute leider zu wenige Klassespieler. Es fehlt zwei Söhne, Fredi (45) und Gerhard (40). Das den Nationalspielern der Teamgeist, fast je- Enkelkind Kerstin ist zwei Jahre alt. Nach seiner der spielt für sich. Früher wurde technisch viel Pensionierung 1995 sind ein großer Garten, besser gespielt. Wir lernten das Fußballspielen Radfahren und Langlaufen seine Hobbys. auf den Wiesen und Gstätt`n und kamen erst mit 14 Jahren zum Verein. Heute müssen die Sportliche Laufbahn: Fredi begann mit 14 Trainer den Buben alles beibringen. Sie sollten Jahren seine Fußballkarriere beim ASV Neufeld selbst die Grundbegriffe lernen. und spielte schon mit 16 Jahren in der Kampf- mannschaft in der burgenländischen Landesliga. Zur SC-Situation meint Hoffmann: „Es ist sehr Bereits 1954 holte ihn OLR Dr. Edi Gall zum schade, dass der SC kein Spitzenverein mehr Neustädter Sportklub, wo er unter Trainer Rudi ist. Aber wahllos Spieler einzukaufen, führt – Raftl bald den Sprung in die Kampfmannschaft wie man an vielen Beispielen immer wieder und damit in die B-Liga schaffte. Bis 1972 sieht – auch nicht zum Erfolg. Man sollte um spielte er erfolgreich beim Neustädter SC. Nach sechs Stammspieler eine Mannschaft aufbauen, einer zweijährigen Pause holte ihn Obmann Adi wie es beim SC vor 50 Jahren geschah.“ Mayer zum SV Erlach mit dem er auf Anhieb den Aufstieg in die Unterliga schaffte. Fredi Hoffmann beendete dann im Sommer 1974 endgültig seine Karriere. Er war ein hervorra- gender Techniker, der mit viel Übersicht und Tricks zu einem der wertvollsten Spieler wurde, die jemals den SC-Dress trugen.

Sportliche Höhepunkte: Hoffmann wurde oft- mals in die Auswahlteams des Burgenlandes und Niederösterreichs berufen. Unter Team- chef Karl Decker spielte er im C-Team und war Kapitän der Staatsligauswahl im Spiel gegen die CSSR. Fredi war im Mitropacup gegen Udine

Zwei WNSC-Legenden: Bruno Blümel (li.) und Fredi Hoffmann

48 100 Jahre SC Wiener Neustadt 100 Jahre SC Wiener Neustadt 49 Vom Gestern Vom Gestern

Hubert Hutfleß, der Treue

Sein Name bürgt für mannschaft mit Kohlhauser, Wiggerl Geissler Qualität: Hubert Hutfleß sowie Ingo und Dieter Pflug ein Stammleiberl. war unbestritten eine Er wechselte rasch in die Reserve und bekam bei der größten Spieler- einem Freundschaftsspiel des SC gegen Admira persönlichkeiten des Graz die erhoffte Chance in der „Ersten“. Als er 1. Wiener Neustädter drei Tore schoss, war der Sprung in die Kampf- Sportklubs nach dem 2. mannschaft perfekt. Da gab es in der B-Liga Weltkrieg. Seine Tech- 1957 ein tolles Spiel. Hutfleß stand gegen den nik, seine Übersicht, LASK daheim zum dritten Mal in der Ersten. Er aber auch seine Fairness hatte aber Pech und schoss ein Eigentor zum 2:2. machten ihn zu einem Mit einem herrlichen Treffer fixierte der damals Ausnahmekicker. Er hielt 20-jährige Hutfleß dann aber den 3:2 Sieg des dem Neustädter Sportklub als Spieler und dann Neustädter SC. In der Folge erlebte er dann mit als Trainer lange Zeit die Treue. dem Neustädter SC unter Trainer Adi Patek alle Höhepunkte und wechselte erst 1969 zu Admira Zur Person: Hutfleß wurde am 27. August 1937 Wiener Neustadt. 1972 kam er als Spielertrainer in Wiener Neustadt geboren. Die Kriegswirren zu Bad Fischau. 1976 kehrte er als U-23-Trainer verschlugen ihn mit seiner Mutter nach Locken- unter Karl Kowanz wieder zum Neustädter SC zu- haus. Der Vater fiel im 2. Weltkrieg. Als Elfjähri- rück. Gemeinsam mit Hans Horvath betreute er ger kehrte er nach Wiener Neustadt zurück und dann den Neustädter SC. Seine letzte Station als besuchte hier die Pflichtschule. Hutfleß machte Trainer war Neudörfl. 1987 zog er sich als Trainer bei der Firma Lasnausky eine Ausbildung zum zurück und beendete seine aktive Laufbahn. kaufmännischen Angestellten und wechselte 1965 zur Firma Neudörfler Büromöbel nach Sportliche Höhepunkte: 1959 wurde Hubert Neudörfl. Dort stieg er bis zum Abteilungsleiter Hutfleß mit dem Neustädter SC mit acht Punk- für die Planung auf. Am 29. Juni 1997 ging er ten Vorsprung B-Liga-Meister und stieg in die in den verdienten Ruhestand. Hubert Hutfleß ist oberste Spielklasse auf. 1963 wurde er Ostliga- seit 1964 mit Dietlinde verheiratet. Der Ehe ent- meister, es folgte der Aufstieg in die Bundesliga. sprangen zwei Kinder, Hubert und Ines. Huberts Weitere Höhepunkte waren: Viele herrliche Siege Lieblinge sind die Enkelkinder Jakob (14) und des Neustädter SC gegen Rapid, Austria, Wa- Paul (19). Sein Garten, Radfahren, Fußball im cker Innsbruck, das Cupfinale gegen den LASK, TV und natürlich Spiele mit der WNSC-Senioren- die 1. Runde im EC der Cupsieger. Mit Trainer mannschaft sind seine liebsten Hobbys. Hans Besenlehner wurde er NÖ Landesmeister und Ostligameister mit Admira und stieg in die Sportliche Laufbahn: Die erste Berührung mit oberste Spielklasse auf. Es gab Nominierungen in dem Fußball gab es in Lockenhaus auf den Wie- das NÖ-Team, das Amateurteam, in die Olympia- sen mit dem Fetzenlaberl. Nach der Übersiedlung mannschaft und in die Staatsligaauswahl. nach Wiener Neustadt meldete er sich in der Schülermannschaft von Wacker Wiener Neustadt Fußball damals, Fußball heute: Hutfleß wörtlich: an. Bald entdeckte ihn Jugendleiter Kucera und „Die Technik war damals ausgeprägter, heute holte ihn auf den Herbstfestplatz zum Neustädter wird mit viel mehr Tempo gespielt. Ich habe SC. Dort hatte er in der spielstarken Jugend- mich über die Erfolge unserer ÖFB-Nachwuch- steams in den letzten Jahren sehr gefreut.“ Zur SC-Situation: „Ich war enttäuscht, dass die Elf in den letzten beiden Saisonen den Titel nicht geschafft hat, vor allem im Jahres des Jubiläums wäre es toll gewesen. Die Mannschaft gehört wenigstens in die ADEG-Liga.“, so Hutfleß. Üb- rigens: Bei einem Seniorenspiel gegen die Ü40 aus Bad Fischau feierte Hubert Hutfleß vor zwei Jahren seinen „offiziellen“ Abschied von der Fuß- ballbühne. Endresultat: 3:1 für den Neustädter SC. Ob er es allerdings lange ohne das geliebte runde Leder aushalten wird, bleibt abzuwarten.

Shake-Hands auf der Hohen Warte: Karl Koller, 87-facher Internationaler, Schiedsrichter Schuller und WNSC-Kapitän Hubert Hutfleß 48 100 Jahre SC Wiener Neustadt 100 Jahre SC Wiener Neustadt 49 Vom Gestern

Martin Lefor, der Akademiker

Oberstudienrat Prof. erfolgreich. Mit seinen Toren bewahrte er den Dkfm. Mag. Martin Lefor, Neustädter SC 1958 vor dem drohenden Abstieg auch eine Legende in der aus der zweithöchsten Spielklasse. 1963 verließ HAK Wiener Neustadt, er den SC und wechselte zu Semperit Traiskir- war ein Vollblutstürmer chen. 1968 kam er zu Wacker Wiener Neustadt in Diensten des Neu- und beendete 1972 seine erfolgreiche Karriere. städter SC, der in seiner Aber auch dann leistete er dem Neustädter SC Karriere viele wichtige wichtige Dienste. SC-Obmann Dr. Willi Roch holte Tore schoss. ihn in den Vorstand. Martin Lefor war zehn Jahre lang Kassier des WNSC. Zur Person: Martin Lefor wurde am 9. Oktober Sportliche Höhepunkte: Absoluter Höhepunkt 1935, in St. Georgen im serbischen Banat gebo- seiner Karriere war 1959 der Meistertitel in der ren. Im Zuge der damaligen Rückholaktion der B-Liga mit acht Punkten Vorsprung und der Auf- Deutschen kam er 1942 nach Blumau in Nie- stieg in die Staatsliga A. Leider stieg der WNSC derösterreich. Nach der Volksschule und Haupt- 1962 ab. Aber bereits ein Jahr später gelang schule besuchte er die HAK in Wiener Neustadt dem Neustädter SC mit Martin Lefor der Meis- und studierte danach Welthandel. 1964 wurde tertitel in der Regionalliga Ost und damit der er Professor an der Handelsakademie Wiener Wiederaufstieg in die oberste Spielklasse. Neustadt und unterrichtete die kaufmännischen Fächer. Seine Gattin Brigitte, eine oftmalige NÖ Fußball damals, Fußball heute: Martin Lefor: Landesmeisterin im Schwimmen, schenkte ihm ,,Dieser Vergleich hinkt. Wir waren Amateure Sohn Martin und Tochter Michaela. Beide waren und trainierten drei- bis viermal in der Woche. sportlich erblich belastet: Martin spielte nach Heute sind in den obersten Spielklassen nur Voll- dem Neustädter SC bei Eisenstadt und Rapid im profis am Werk, die besser ausgebildet werden. Fußballoberhaus. Tochter Michaela war eine sehr Daher ist der Fußball auch schneller und härter erfolgreiche Schwimmerin und Fünfkämpferin. geworden. Wir sollten unsere Talente noch bes- Die Enkelkinder Philipp, Dominik, Patrik, Daniela ser ausbilden und sie zu Spitzenspielern formen, und Jessica, sowie das Urenkerl Vivian bereiten die sich im Ausland den letzten Schliff holen. dem Ehepaar Lefor viel Freude. Langlaufen und Leider sind unsere ausländischen Spieler keine Radfahren sind jetzt seine Hobbys. Vorbilder. Unsere eigenen jungen Spieler müss- ten bessere Chancen bekommen. Leider wird Sportliche Laufbahn: Die Jugendarbeit bei den durch die Manager vieles falsch gemacht. Vereinen war in den Fünfzigerjahren noch nicht so perfekt organisiert. Auch Martin Lefor lernte Zur SC-Situation meint Lefor: „Ich bin bei je- das Fußballspielen auf den Wiesen in seinem dem Heimspiel dabei. Der Aufstieg wird schwer Heimatort Blumau. Er spielte auch sehr erfolg- werden, ist aber möglich. Dass wir Talente reich in der HAK-Auswahl, die sich einige NÖ- haben, beweisen Christian Fuchs und Atan, die Titel holte. Er kickte da mit Fredi Hoffmann, Karl zu Mattersburg wechselten. Der SC müsste ver- Koisser, Bruno Schlager, Fredl Mikes, Willi Ubl suchen, langfristige Investoren zu holen, damit und Oskar Frankolin. Mit 16 Jahren kam er in die die eigenen Talente nicht von anderen Klubs ge- Kampfmannschaft Blumaus und erweckte bald holt werden können. Da müsste man allerdings die Aufmerksamkeit des Neustädter Funktionärs in der Bundesliga spielen.“ Huber, der ihn 1953 zum Neustädter SC holte. Als er in einem Probespiel des SC gegen Austria Innsbruck ein herrliches Volleytor schoss, wurde er sofort verpflichtet. Sein Trainer beim SC da- mals in der B-Liga war Rudi Raftl. Er begann als Verbinder und wechselte dann auf die Position des Linskaußen, wo er sich pudelwohl fühlte und viele Tore für den WNSC schoss. Zwei Beispie- le aus dem Jahre 1957: Beim 5:5 gegen ÖMV Olympia schoss er vier Treffer. Auch bei der 5:9 Niederlage gegen den Grazer SC war er viermal

Martin Lefor und Rudi Pichler - Legenden unter sich.

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Rudi Pichler, der Bomber

Der 1. Wiener Neustädter Sportklub hatte in sei- Vorsprung, der große Wurf und Aufstieg in die ner 100-jährigen Geschichte einige erfolgreiche Staatsliga A. Rudi Pichler wurde mit 28 Treffern Stürmer. Zu ihnen zählt zweifellos Rudi Pichler, überlegener Torschützenkönig der B-Liga. der den Neustädter SC mit 28 Volltreffern 1959 zum Meistertitel der B-Liga und zum Aufstieg in Auch in der Staatsliga war Pichler erfolgreich. Er die Staatsliga A schoss. Nebenbei spielte Pichler schoss in der Saison 1959/60 14 Tore. Unver- dreimal im österreichischen Nationalteam. gessen sind seine drei Treffer beim 5:2 Heimsieg gegen den Wiener Sportklub am 12. September Zur Person: Rudi Pichler wurde am 20. Septem- 1959. Eine Saison später schloss er die Punkte- ber 1930 geboren und begann seine Karriere als jagd in der Staatsliga A mit 21 Toren noch erfolg- Fußballer in der Jugendelf des ASC Leobersdorf. reicher ab. Verletzungen warfen ihn dann etwas Bereits mit 16 Jahren spielte er in der Kampf- zurück. 1962 verließ er den Wiener Neustädter mannschaft. Im Herbst 1950 holte ihn der Sportklub. Pichler: ,,Ich wollte gerne bleiben, Wiener Neustädter Sportklub, der damals in der aber man hatte kein Interesse mehr an mir.“ Staatsliga spielte. Pichler schlug ein und schoss im Herbst 1950 acht Tore in der obersten Spiel- Pichler bestritt bei Austria Salzburg ein Probe- klasse. Im Jänner 1951 gab es Angebote von spiel gegen Bayern München. Die Salzburger Sturm Graz, Vienna, Wacker Wien und Austria verloren 2:3, Rudi Pichler schoss zwei Tore und für Rudi Pichler. Er entschied sich für die Wiener wurde sofort verpflichtet. Für die Salzburger Violetten. Der Neustädter SC wollte ihn vorerst kam 1963 der Abstieg aus der Staatsliga. Pichler nicht freigeben, aber die Austrianer ließen nicht waren die Reisestrapazen in der Regionalliga locker. Rudi Pichler kam bei der Austria in ein West zu viel. Er verließ Salzburg und spielte ein spielstarkes Team mit Stojaspal, Melchior, Komi- Jahr bei Stadlau. Dann war er sechs Jahre als nek, Aurednik, Ocwirk und Stotz. Er setzte sich Spielertrainer bei Bad Vöslau tätig, stieg 1966 in aber in Wien durch und spielte bis zum Herbst die Landesliga auf und blieb mit seiner Elf fünf 1957 bei den Violetten. Rudi Pichler über diese Jahre in der obersten NÖ Spielklasse. 1970 be- Zeit: ,,Es war nicht leicht, aber ich konnte mich endete Rudi Pichler seine erfolgreiche Karriere. gegen stärkste Konkurrenz durchsetzen. Vor allem die vielen Auslandsreisen sind für mich Sein größter sportlicher Erfolg war neben den noch heute unvergessen.“ Meistertiteln mit dem SC Wiener Neustadt und Bad Vöslau sein dreimaliger Einsatz im Natio- Rudi Pichler kehrte im Jänner 1958 zum Neu- nalteam. Zweimal kam er von der Austria zur städter SC zurück und nahm die beiden Austri- Auswahl: 1955 in Budapest gegen Ungarn und aner Dolfi Huber und Handorf mit. Im Frühjahr 1959 in Paris gegen Frankreich. Einmal wurde schoss er 19 Tore für die Neustädter in der er sogar vom Neustädter SC weg in das Team B-Liga. In der Saison 1958/59 gelang dem berufen: Am 1. Mai 1960 spielte er in Prag Wiener Neustädter Sportklub mit dem überle- gegen die CSSR. Berufungen in das B- und genen Meistertitel in der B-Liga, acht Punkte Städteteam waren weitere Auszeichnungen.

Was macht Rudi Pichler heute: ,,Ich genieße meine Pension und schaue mir gerne im Fern- sehen gute Fußballspiele an. Auf einem Fußball- platz war ich schon lange nicht.“

Zur Situation des Neustädter SC in der 2. Landesliga meinte Rudi Pichler: ,,Man hört und sieht derzeit nur den FC Magna Wiener Neu- stadt. Vom WNSC weiß ich nichts.“

Rudi Pichler (re.) im Gespräch mit Herbert Hutfleß.

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Herbert Ofenbach, der Maler

Zur Person: Herbert Sportliche Höhepunkte: Dazu zählt vor allem Ofenbach wurde am 18. der Ostligameistertitel mit dem Neustädter SC Februar 1939 in Wie- 1963. Unter Trainer Adi Patek erlebte er viele ner Neustadt geboren. sportliche Höhepunkte. Dazu gehört vor allem Nach dem Besuch der das Cupfinale gegen den LASK und der kurze Pflichtschule und der Auftritt im EC der Cupsieger. Eine Episode am Berufsschule begann Rande: Wegen des zweiten Cupspiels gegen den er seine berufliche LASK musste seine kirchliche Trauung in Maria Karriere als kaufmän- Schutz verschoben werden. Ofenbach feierte nischer Lehrling bei der auch bei Eggendorf Erfolge und stieg von der Firma Radio Winkler. 1. Klasse bis in die Regionalliga auf. Auch als Firmenchef Pepi Wink- Trainer war Herbert sehr erfolgreich: Er holte ler war damals Präsident des Wiener Neustäd- mit dem SC Hochwolkersdorf zwei Meistertitel, ter Sportklubs. 1959 wechselte Ofenbach zur mit dem SC Piesting einen. Firma Porsche in Wiener Neustadt, wo auch die SC-Spieler Fritz Tiefenbrunner, Heinz Schat- Fußball damals, Fußball heute: Ofenbach: „Man zer, Günter Geissler und Bobby Schwarz tätig kann die heutige Situation mit unserer nicht waren. Anschließend wechselte er zu Porsche vergleichen. Wir trainierten auch unter Trainer nach Wien und war im Vertrieb der Motorräder Patek nur dreimal in der Woche und waren eine Yamaha und Jamoto tätig. Seine Gattin Mini reine Amateurmannschaft. Alle Spieler arbei- schenkte ihm zwei Kinder: Sohn Rene arbeitet teten von Montag bis Freitag regelmäßig bis als Versicherungskaufmann, Tochter Petra ist 17 Uhr. Als Profiteam wären wir wahrscheinlich Lehrerin. Zwei Enkelkinder sorgen für Abwechs- noch viel erfolgreicher gewesen. Der Fußball ist lung. Der Fußball bleibt sein Hobby: Gemeinsam sicher schneller und härter geworden. Technisch mit seinem Schwiegersohn Andi Trimmel, der gab es in Österreich einen Rückschritt. Ob die früher beim SC Neudörfl spielte, betreut er die Zehnerliga zweckmäßig ist, bezweifle ich. Zu U10-Mannschaft des ASK Lichtenwörth. Radfah- unserer Zeit gab es in der obersten Spielklasse ren, Wandern und Langlaufen zählen zu seinen 14 Vereine. Bei drei Absteigern gab es von der Hobbysportarten. Nicht vergessen darf man die ersten Runde an totalen Einsatz, Dramatik und Malerei. Ofenbach hat sich durch viele Ausstel- Spannung. Die ADEG-Liga halte ich für unnö- lungen vor allem als Aquarellist einen Namen im tig. Mehr Klubs in der 1. Bundesliga und drei Raum Wiener Neustadt gemacht. Regionalligaaufsteiger wären besser. Österreich wird aus finanziellen Gründen nie mit den eu- Sportliche Laufbahn: Ofenbach begann seine ropäischen Großklubs mithalten können. Unse- Fußballkarriere bereits mit elf Jahren bei Admira re Klubs sollten den Nachwuchsspielern mehr Wiener Neustadt. Pepi Winkler holte ihn bereits Chancen geben.“ 1952 in die Jugendmannschaft des SC, wo er mit Hubert Hutfleß und Fredi Hoffmann spielte. Zur SC-Situation: Ofenbach: „Ich höre viel von Mit 18 wurde er in den Kader des WNSC auf- der umfassenden Jugendarbeit beim Neustädter genommen. Sein erstes Spiel bestritt er gegen SC. Da müsste es doch möglich sein, dass jedes den LASK. Beim 2:0 Sieg schoss Herbert sein Jahr wenigstens zwei Talente den Sprung in die Premieren-Tor für den SC, dem er 16 Jahre die Kampfmannschaft schaffen. Wieso hören so vie- Treue hielt. Nach einer Station bei Eggendorf le junge Spieler mit 16 bis 18 Jahren auf? Zum wurde er Spielertrainer beim SC Hochwolkers- Nachwuchs gehören Spitzentrainer. Die Stadt, dorf. Es folgte der SC Piesting und nochmals der die Wirtschaft und die SC-Funktionäre müssten SC Hochwolkersdorf, wo er seine Trainerkarriere an einem Strang ziehen. Ein Platz in der Regio- beendete. nalliga wäre für mich die Mindestanforderung.“

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Sepp Schneider, der Goalie

Sepp Schneider lieferte Er hatte einen guten Einstand: Der Neustädter in der Staatsliga A im SC siegte durch Tore von Hoffmann und Bajak SC-Tor Glanzpartien 2:1. Er blieb bis 1966 Torhüter beim Neustädter und machte sich dann SC und erlebte alle Glanzspiele und Höhepunk- bei der Wiener Austria te mit. 1966 gab es ein Angebot vom Wiener einen Namen. Nach Sportklub für eine Gastspielreise nach Madeira. seinem Karriereende Schneider machte sie mit und erhielt hervorra- wurde er ein profilierter gende Kritiken. Aus einem Übertritt wurde aller- Trainer und war eben- dings nichts. Die WNSC-Funktionäre erwarteten falls sehr erfolgreich. ihn schon auf dem Flughafen und baten ihn, beim Klub zu bleiben. Er stimmte zu und blieb in Zur Person: Sepp Neustadt. Dann zeichnete sich bereits im Herbst Schneider wurde am 15. August 1944 in Wiener der Abstieg des Neustädter SC aus der obersten Neustadt geboren. Nach der Pflichtschule besuch- Spielklasse ab. In der Winterübertrittszeit der te er vier Jahre das Realgymnasium und matu- Saison 1966/67 wechselte er zur Wiener Aus- rierte dann an der Handelsakademie Wiener Neu- tria. 1971 gab es Probleme mit Trainer Stotz, der stadt. Anschließend studierte er an der Universität unbedingt einen ausländischen Torhüter holen für Welthandel. Er beendete dann das Studium wollte. Schneider meldete sich ab und wollte und übernahm von seiner Mutter die Spedition 18 Monate warten. Er machte bei Stastny die Strezek in der Marktgasse, genau an der Stelle, Trainerausbildung. Da kam allerdings ein Ange- wo früher der Herbstfestplatz war. Die Spedition bot vom Neustädter SC: Er wurde Co-Trainer bei führt er auch noch heute erfolgreich. Mit seiner Stefan Neubauer und übernahm dann den Pos- Lebensgefährtin Theresia hat er zwei Kinder. ten des Cheftrainers. Es folgten Trainerstationen Sohn Markus studiert und spielt beim SC Neudörfl beim SC Eisenstadt (zweimal), Austria Klagen- Fußball. Tochter Petra besucht die HAK und ist furt, SC Neunkirchen und Mödling (fünf Jahre). eine erfolgreiche Schwimmerin. Sepp Schnei- 1992 kehrte er als sportlicher Leiter wieder zum ders Hobby ist vor allem der Sport. Er entdeckte Neustädter SC zurück. Nach dem Abstieg aus seine große Liebe zum Golf und ist Stammgast der 2. Division widmete sich Sepp Schneider nur im GC Föhrenwald. Sepp spielt aber auch Tennis- mehr der Nachwuchsarbeit. Meisterschaft und ist öfters als Hobbyfußballer im Einsatz. Allerdings spielt er nicht mehr im Tor. Sportliche Höhepunkte: Schneider: „Dazu gehören natürlich die großen Erfolge mit dem Sportliche Laufbahn: Das ist interessant: Sepp Neustädter SC. Das 1:0 im Jahr 1963 gegen die Schneider begann seine Torhüterlaufbahn nicht Austria, die wir dann auch im Wiener Stadion im Fußball, sondern im Hallenhandball bei All- 1:0 schlugen. Der 3:2 Triumph in Innsbruck, round Wiener Neustadt. Mit 16 Jahren wechselte der 3:1 Heimsieg gegen Rapid und natürlich das er zum Wiener Neustädter Sportklub und starte- Cupfinale gegen den LASK und der Einsatz im te eine sehr erfolgreiche Karriere. Bald schaffte EC der Cupsieger.“ Höhepunkte waren natür- er den Aufstieg in den Kader der Kampfmann- lich auch die vier Jahre bei der Austria: Sepp schaft. Seine 1. Partie für den WNSC bestritt er Schneider wurde zweimal Meister und zweimal am 7. September 1963 in Linz gegen den SVS. Cupsieger und spielte auch im Europacup. Es gab einige Berufungen in den Kader der Nati- onalmannschaft und ins B-Team. Einmal stand Schneider gegen Jugoslawien in Linz im Tor des Nationalteams. Auch als Trainer war er erfolg- reich: Er führte Mödling von der Landesliga bis in die oberste Spielklasse. Als sportlicher Leiter holte er gemeinsam mit Trainer Ladislav Kuna 1993 den Meistertitel der Regionalliga Ost.

Aber auch seine Arbeit mit dem Nachwuchs war sehr erfolgreich: Die Mattersburger National- spieler Christian Fuchs und Cem Atan waren sechs Jahre unter seinen Fittichen.

Sepp Schneider hält gegen Helmut Senekowitsch.

52 100 Jahre SC Wiener Neustadt 100 Jahre SC Wiener Neustadt 53 Vom Gestern

Zur SC-Situation: Sepp Schneider holte 1993 holen, und gemeinsam für die Zukunft unseres als sportlicher Leiter den letzten Meistertitel für Traditionsklubs etwas tun. Der Fußball könnte den Wiener Neustadt SC. Schneider wörtlich: in Wiener Neustadt eine große Rolle spielen. „Wiener Neustadt gehört in die oberste Spiel- Obmann Pucher zeigt uns mit Mattersburg vor, klasse. Man muss endlich alle Leute, Politiker, was man bewegen kann, wenn alle an einem Wirtschaftsfachleute und Trainer an einen Tisch gemeinsamen Strang ziehen.“

Hans Horvath, der Tausendsassa

Hans Horvath war beim Gloggnitz. Die SC-Funktionäre Paul Beinwachs SC bereits alles: Spieler, und Helmut Horvath holten ihn 1983 wieder als Spielertrainer, Coach Spielertrainer zurück. Er wurde dann von Heinz und sogar Obmann Grießmayer und Hans Neusiedler abgelöst und – ein echter „Tausend- wechselte als Trainer zu Baumgarten. Pitten sassa“. Wenn er auch und Baden waren die nächsten Trainerstationen. heute nicht mehr beim 1994 holte ihn Sepp Schneider wieder zum SC WNSC ist, so bleibt er zurück. Nach dem Abstieg aus der 2. Division doch ein „Blau-Weisser“ machte er alle Tiefen des WNSC mit. 1998 wur- durch und durch, lebt de er sogar SC-Obmann und wechselte später und leidet mit dem Klub zu Forchtenstein, danach zum SC Neudörfl, dann weiter mit. nach Margarethen und nach Rohrbach.

Zur Person: Hans Horvath wurde am 12.5.1947 Sportliche Höhepunkte: Hans Horvaths Fähig- in Eisenstadt geboren. Er erlernte nach der keiten wurden schon in jungen Jahren entdeckt: Pflichtschule das Maurerhandwerk und wech- Er spielte in der burgenländischen Schüler- und selte dann in das Wiener Neustädter Kranken- Jugendauswahl. Bald folgte eine Berufung in haus. Dort arbeitet er seit 1980 als Pfleger im das Junioren-UEFA-Team. Eine besondere Aus- Gipszimmer der Unfallabteilung, ist aber mitt- zeichnung war die zehnmalige Berufung in das lerweile bereits in Pension. Seine Gattin, die Olympiateam. Da war ein 0:0 gegen das Profi- Hauptschullehrerin Waltraud, schenkte ihm zwei team der DDR ein besonderer Höhepunkt. Seine Söhne. Hans-Jörg studiert an der Hochschule für Einsätze beim GAK gehören zu seinen schönsten Welthandel. Er ist derzeit Einser-Tormann beim Erlebnissen. Höhepunkte beim Neustädter SC WNSC. Martin absolvierte erfolgreich die HTL, ist waren die Spiele in der 2. Division von 1974 im Elektrofach tätig und spielt Fußball in Win- bis 1981. 1976 gab es den 2. Platz, 1977 wur- zendorf. Hans Horvath ist neben seiner Trainer- de man Dritter. Horvath war damals mit vielen tätigkeit in Rohrbach sportlich noch sehr aktiv wichtigen Treffern „Torschütze vom Dienst“. Auch (Laufen, Nordic Walking, Schifahren). Sportliche als Trainer konnte er bei Gloggnitz, Forchtenstein Laufbahn: Hans Horvath begann bereits mit und Neudörfl mit schönen Erfolgen aufwarten. zehn Jahren seine Fußballerkarriere in der Schü- lermannschaft des SV Mattersburg. Er hatte in Fußball damals, Fußball heute: Horvath: „Der Trainer Stefan Neubauer einen großen Förderer, Fußball hat vor allem in technischer Hinsicht gro- der ihn bereits mit 16 Jahren in die Kampfmann- ße Fortschritte gemacht. Da konnten wir in Ös- schaft stellte. Die Burgenländer spielten damals terreich leider nicht mithalten. Wir verlassen uns in der Regionalliga. Der SC interessierte sich auf durchschnittliche Ausländer. Unsere jungen bald für ihn, doch es kam kein Übertritt zustan- Spieler sind nur Wasserträger. Dass die besten de. 1965 wechselte er zum GAK, wo er unter Trainer zum Nachwuchs kommen sollten, gilt Trainer Karl Kowanz in der obersten Spielklasse leider bei uns nicht. Leider gibt es bei unserem eingesetzt wurde. 1967 kam er dann doch zum Nachwuchs ein zu großes Leistungsdenken.“ Neustädter SC, der nach dem Abstieg aus der höchsten Spielklasse den Wiederaufstieg an- Zur SC-Situation: Hans Horvath: „Ich erwarte und strebte. Der misslang allerdings. In dieser Zeit erhoffe für den Neustädter SC heuer den Meis- gab es für Hans Horvath und Peter Aust durch tertitel und den Aufstieg in die 1. Landesliga. Das einen Manager sogar ein Angebot aus Mexiko. Endziel müsste mindestens ein Platz in der Regio- Horvath lehnte ab, blieb bis 1980 Spieler beim nalliga sein. Das Umfeld und der Bereich der Wer- SC und wechselte dann als Spielertrainer zu bung müssten noch besser bearbeitet werden.“

54 100 Jahre SC Wiener Neustadt 100 Jahre SC Wiener Neustadt 55 Vom Gestern

Karl-Heinz Schatzer, der Trickreiche

Heinz Schatzer – für Pompe ließen 1977 seine Karriere ausklingen. viele SC-Fans ist sein Name noch immer ein Sportliche Höhepunkte: Höhepunkt seiner Lauf- Begriff. Seine ausge- bahn war die Berufung in das österreichische feilte Technik, seine B-Team im Oktober 1964 für das Spiel in Mos- Körperbeherrschung, kau gegen die UDSSR. Da war auch SC-Torhüter sein schwungvolles Sepp Schneider mit dabei. Zehn Berufungen in Spiel mit vielen Tricks die NÖ Landesauswahl stehen auf seiner Visiten- sind heute noch un- karte. Karl-Heinz Schatzer schoss viele wichtige vergessen. Schatzers Tore für den Neustädter SC: Beim 3:1 gegen die riesiger Vorteil war sein Admira war er im Wiener Stadion zweimal erfolg- Körpergewicht. Heinzis reich. Beim 1:0-Sensationssieg im Praterstadion Kampfgewicht in seiner besten Zeit schwank- gegen die Austria schoss er das Siegestor. Zwei te zwischen 49 und 51 Kilogramm. Er ließ mit Tore beim 4:2 Heimsieg gegen den LASK zeigten seinen „Schmähs“ auch routinierte Gegenspieler seine Torjägerqualitäten auf. Bei den 3:1-Siegen schlecht aussehen. gegen Rapid und Wacker Innsbruck war Schatzer je einmal erfolgreich. Es gab auch Angebote von Zur Person: Karl-Heinz Schatzer wurde am 6. Admira Wien und vom GAK durch Trainer Karl Oktober 1944 in Wiener Neustadt geboren. Er Kowanz. Schatzer sagte zweimal ab. erlernte das Elektrikerhandwerk bei den Firmen Ott und Pasterer und wechselte dann zur Fa. Fußball damals, Fußball heute: Schatzer: ,,Leider Alfons. 1964 kam er zur Firma Porsche und war sind unsere Spitzenmannschaften viel schwächer 40 Jahre im Ersatzteillager im Einsatz. Seine geworden und können mit den europäischen Spit- Gattin Ingrid schenkte ihm die Zwillinge Stefa- zenteams nicht mehr mithalten. Es wird meiner nie und Andrea und Tochter Sandra. Alle drei Meinung nach zu viel Wert auf Kraft und Kondition Mädchen waren einige Zeit als Handballerinnen gelegt, die Technik wird vernachlässigt. Heute tätig. Seine Hobbies heute: Radfahren, SC-Spiele beginnen die Buben bereits mit sechs Jahren bei besuchen und Sport im TV. den Vereinen. Mit 16 oder 18 Jahren sind sie satt und hören frühzeitig auf. Wir kamen mit 13 oder Sportliche Laufbahn: Schatzer erlernte das 14 Jahren durch unser Spiel auf den Wiesen als Fußballspielen auf den Wiesen und Gstätt`n der fertige Fußballer zum Verein. Warum holen unsere Josefstadt. 1957 kam er zum Neustädter SC in Klubs drittklassige Ausländer und vergessen die die Schülermannschaft. Das Jugend- und Junio- eigenen Talente, die sicher genau so gut sind?“ renteam waren die weiteren Stationen. Mit den Junioren wurde er zweimal NÖ Landesmeister. Zur SC-Situation: Karl-Heinz Schatzer ist bei al- In dieser Elf standen mit Günter Geissler, Bobby len Heimspielen des Neustädter SC Stammgast Schwarz, Peter Lang, Fredl Fenz, Heinz Ofen- im Stadion,. Seine Meinung: „Es geht wieder bach, Günter Kapaun, Kurt Haiden und Hans aufwärts. Geri Willfurth erwies sich als Motor, Reisenbauer viele Talente. der neue Vorstand hat gute Ideen und arbeitet auch sehr gut. Ich wünsche dem Neustädter SC 1963 feierte er sein Debüt in der Staatsliga A bald den Meistertitel. Man sollte beim SC aller- in der Kampfmannschaft des Neustädter SC im dings nicht übertreiben und mit teuren Spielern Heimspiel gegen Schwechat. Später folgte dann sparsam umgehen.“ ein Kurzgastspiel bei Mattersburg (1966/67). Schatzer kehrte aber wieder zum Neustädter SC zurück. 1970/71 gab es in Lichtenwörth eine Zwi- schenstation, die 1971 mit der Rückkehr zum SC endete. 1974 verließ er den Neustädter SC end- gültig. Gastspiele bei Bad Fischau und SC Foto

54 100 Jahre SC Wiener Neustadt 100 Jahre SC Wiener Neustadt 55 Vom Gestern

Herbert Feurer, der „Funki“

Einer der besten Torhü- merksam. Rapid machte 1976 das Rennen. ter Österreichs kommt Beim Rekordmeister startete er eine großartige vom 1. Wiener Neustäd- Karriere und wurde nach Peter Barthold bald die ter Sportklub: Herbert Nummer 1. Seine Erfolgsbilanz: viermal Meister, ,,Funki“ Feurer ist zwar viermal Cupsieger, im Finale des EC der Cupsie- gebürtiger Aspanger, ger, im EC-Viertelfinale, zweimal Fußballer des aber das Sprungbrett Jahres (1978, 1980), Tormann des Jahres (1981), für seine großartige Kar- bei der WM 1982 neben Koncilia die Nummer 2. riere begann beim Neu- ,,Funki“ Feurer bestritt 358 Pflichtspiele für Rapid, städter SC. 1972 holten 140 Siege und 100 Partien ohne Gegentor sind ihn die SC-Funktionäre eine mehr als hervorragende Bilanz. Foto: Rapid Archiv Obmann Dr. Willi Roch und Willi Andersch nach Neustadt. Im Anschluss an seiner Spielerkarriere war Her- bert Feurer als Tormanntrainer bei Rapid und im Zur Person: Feurer wurde am 14. Jänner 1951 Nationalteam (elf Jahre lang) tätig. Vor zwei Jah- geboren und begann seine Karriere in der Schü- ren trat er als Trainer zurück und genießt derzeit ler- und Jugendmannschaft beim SC Aspang. Er seine Freizeit. Darüber hinaus ist er auch Buchau- kam bald in die Kampfmannschaft und fiel durch tor. Sein Werk ,,Die Rapid-Wuchteln“ ist schon in hervorragende Leistungen auf. 1972 wechselte der vierten Auflage am Büchermarkt erfolgreich. er zum Neustädter SC zuerst in die Regionalliga Feurer leitet auch den Legendenklub bei Rapid. Ost und dann in die Nationalliga. Vier Jahre lang Herbert Feurer zu seiner Zeit beim Neustädter SC: war er ein großartiger Torhüter des Neustädter ,,Ich erinnere mich sehr gerne zurück. Es herrsch- Traditionsklubs. In der Saison 1975/76 war er te eine wunderbare Kameradschaft und es waren mit nur 23 Jahren der klar beste Torhüter in der vier schöne Jahre für mich.“ Zur derzeitigen SC- Nationalliga. Er kassierte beim Neustädter SC in Situation meint er: ,,Ich wünsche diesem Traditi- 106 Meisterschaftsspielen lediglich 97 Treffer. onsklub den sportlichen Aufstieg.“ Natürlich wurden bald Oberhausklubs auf ihn auf-

Peggy Fleck, das Urgestein

Dass Fußballer ihrem 2. Division. ,,Peggy“ Fleck war bis zum bitteren Stammklub lange Zeit Ende 1981 mit dem WNSC in der zweithöchs- die Treue halten, wird ten Spielklasse dabei und erntete viel Lob für immer seltener. Beim 1. seine Spiele im Mittelfeld. Er erlebte auch die Wiener Neustädter ist vier schmerzhaften Saisonen des Neustädter das ,,Urgestein“ Franz SC in der Landesliga, weil die Regionalliga Ost ,,Peggy“ Fleck eine aus fadenscheinigen Gründen durch den Wiener Ausnahme: Er spielte Verband aufgelöst wurde. 1985 war Fleck beim insgesamt 24 Jahre für Aufstieg in die Ostliga natürlich dabei und hielt den Wiener Neustädter dem Neustädter Sportklub bis 1991 die Treue. Sportklub und erlebte viele Höhen aber auch Franz Fleck hat in den 24 Jahren beim WNSC Tiefen mit seinem Stammklub. Franz Fleck hielt insgesamt 448 Pflichtspiele bestritten (Cup und aber nicht nur dem Neustädter SC mehr als zwei Meisterschaft). Er erzielte insgesamt 39 Volltref- Jahrzehnte die Treue. Er ist nun seit 34 Jahren fer und war im SC-Mittelfeld eine Säule. Nominie- Mitarbeiter der Wiener Neustädter Sparkasse. rungen in die Schüler-Nationalmannschaft und in die UEFA-Auswahl waren sportliche Höhepunkte. Franz Fleck wurde 21. Dezember 1959 in Welche Spiele werden ihm immer in Erinnerung Wiener Neustadt geboren und begann seine bleiben? Fleck: ,,Wir boten im Cup gegen den Karriere 1967 in der Schülermannschaft des LASK und Vorwärts Steyr sehr gute Leistungen. WNSC. Nach den Spielen in der Jugend- und Im Frühjahr 1985 gab es in der Regionalliga Juniorenmannschaft gelang 1976 unter Trainer Ost daheim ein dramatisches Match gegen den Karl Kowanz der Sprung in die Kampfmann- späteren Meister Mödling, wo Sepp Schneider schaft. Der Neustädter SC spielte damals in der Trainer war. Hilmar, Weninger und Schmid

56 100 Jahre SC Wiener Neustadt 100 Jahre SC Wiener Neustadt 57 Vom Gestern

schossen die Tore zum 3:2-Sieg. Da konnte ich dem Klub sieben Jahre die Treue. Die letzte Trai- die Vorarbeit leisten. Unvergesslich wird mir auch nerstation von Fleck ist der SV Gloggnitz. Flecks der 4:3-Sieg gegen St. Pölten bleiben, bei dem Freizeit gehört seiner Familie mit Gattin Elisabeth Toni Reisner schwer verletzt wurde.“ 1991 verließ und seinen beiden Söhnen. Ausdauersport, Rad- ,,Peggy“ Fleck den Neustädter SC und wechselte fahren und Laufen halten ihn fit. zu Bad Fischau in die 2. Landesliga. Von 1994 bis 1998 folgte ein Gastspiel als Spielertrainer beim Wie sieht Peggy Fleck die Situation des Neustäd- SC Aspang und 1999 bei Berndorf. Ab 1999 bis ter SC? Das Urgestein: ,,Dazu möchte ich nichts 2006 war er Trainer beim SC Aspang und hielt sagen. Das Kapitel ist für mich abgeschlossen.“

Toni Reisner, der Schwarzenbacher

Scharfschützen 25 Toren war Reisner in der Saison 1984/85 für werden immer den WNSC am erfolgreichsten in der Landesli- seltener: Zu ga. In der Punktejagd 1987/88 gelangen ihm in den letzten der Regionalliga 24 Treffer. 1988 wurde er vom erfolgreichs- Hochwolkersdorfer Präsidenten KR Pepi Panis ab- ten Stürmern geworben und erzielte in fünf Jahren für den SC beim 1. Wiener Hochwolkersdorf 157 Tore. Seine nächste Station Neustädter war von 1994 bis Winter 1996 der SC Aspang. Sportklub zählt Auch dort ließ er mit 55 Treffern aufhorchen. Im zweifellos Toni Frühjahr 1997 wechselte er zum SC Neudörfl und Reisner: Von schoss den Klub 1997/98 in die 1. Landesliga. Er 1983 bis 1988 wurde mit 42 Treffern Torschützenkönig der 2. schoss er in Liga Mitte im Burgenland. Auch in der 1. Landes- fünf Saisonen liga war Toni Reisner nicht zu halten: Er wurde 99 Meisterschaftstore für den Neustädter SC in mit 25 Volltreffern wieder Torschützenkönig. der NÖ Landesliga und Regionalliga. Eigentlich waren es noch mehr, denn die Treffer in Cup- und 1999 beendete er seine Tätigkeit beim SC Freundschaftsspielen sind nicht miteingerechnet. Neudörfl und wechselte mit Franz Fleck zum Gesamt kam Reisner in seiner 26-jährigen Karrie- ASV Neufeld. Nach einem Jahr kehrte er wieder re auf weit mehr als 500 Tore. zum SC Schwarzenbach zurück. Dort beendete er seine Spielertätigkeit und ist seitdem in der Zur Person: Toni Reisner, der am 24. Jänner sportlichen Leitung tätig. 1962 geboren wurde, begann seine Karrie- re bei seinem Heimatverein Schwarzenbach. Welches Spiel bleibt für Toni Reisner unvergess- 1981 wurde der Nachbarverein Hochwolkers- lich? Reisner: ,,Im Frühjahr 1986 schlugen wir dorf auf Reisner aufmerksam und holte ihn in in einem dramatischen Spiel St. Pölten 4:3. Ich die Unterliga Süd. Da schlug er mit 18 Treffern schoss zwei Tore. Torhüter Sysel verletzte mich bei auf Anhieb ein. 1982/83 kehrte er zu seinem einer Attacke schwer. Ich erlitt einen Kreuzband- Stammverein SC Schwarzenbach wieder zurück riss und fiel einige Monate aus. Leider wurden wir und führte den Klub 1983 mit 42 Toren zum damals hinter Mödling der Ostliga nur Zweiter.“ Meistertitel der 2. Klasse Wechsel. Der Neustäd- ter SC wurde auf den Ausnahmestürmer auf- Wie verbringt Toni Reisner seine Freizeit heute? merksam. SC-Obmann Dr. Hannes Ehrenhöfer Reisner: ,,Ich bin mit meiner Firma, dem Bad- holte ihn schließlich in die „Allzeit Getreue“. Die studio Reisner, sehr beschäftigt. Auch für den Neustädter bereuten diesen Entschluss nie, das SC Schwarzenbach geht einige Zeit auf.“ beweisen seine 99 Meisterschaftstore in fünf Saisonen. Wie sieht Toni Reisner die Situation seines Ex- Klubs SC Wiener Neustadt? Reisner: ,,Die Elf Von 1981 bis 1985 musste der WNSC in der müsste wenigstens in der 1. Landesliga spie- NÖ Landesliga spielen, weil die Regionalliga Ost len. Die 2. Landesliga ist unter dem Wert des aufgelöst wurde. Erst im Herbst 1985 war der Traditionsklubs. Hoffentlich verschwindet der SC Neustädter SC wieder in der Ostliga dabei. Mit neben dem FC Magna nicht in der Versenkung“.

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3.15 Sternstunden – Pokalfinale und Europacup

Pokalfinale 1965

Mit dem Einzug in das Österreichische Cup- von Ernö Frank 1:0 und standen im Cup-Finale. finale gab es im Jahre 1965 einen absoluten Gegner im Finale war der LASK. Höhepunkt in der 100-jährigen Geschichte des 1. Wiener Neustädter Sportklubs. Er wurde nur Gegner in den zwei Cup-Endspielen war der noch mit der Teilnahme am Europacup der Cup- Oberhausklub LASK, der auch in der Meister- sieger im gleichen Jahr übertroffen. schaft voranlag. Die erste Partie ging am 24. Juni 1965 im Wiener Neustädter Stadion vor Der Weg in das Finale: 7.000 Zuschauern in Szene. Der LASK wurde Die ersten Runden im ÖFB-Cup fanden im in der ersten halben Stunde seiner Favoriten- Herbst 1964 statt. Der Wiener Neustädter SC rolle als Tabellenführer der Staatsliga gerecht. traf in Krems auf die Hausherren. Der SC Krems Herbert Ofenbach rettete auf der Linie, SC-Tor- spielte damals in der Regionalliga Ost und hüter Sepp Schneider hechtete einige unhaltbar war für seine Heimstärke bekannt. Nach der scheinende Bälle von Viehböck, Köglberger und regulären Spielzeit stand die Partie 1:1 (Tor: Sturmberger aus der Kreuzecke. Erst langsam Schatzer). Im Nachspiel hatten die Neustädter erholten sich die Neustädter. Fritz Tiefenbrunner die klar besseren Kraftreserven. Werner Artner hatte sogar den Führungstreffer in den Beinen. schoss das 2:1. Hubert Hutfleß, der in der 27. In der 80. Minute fanden die Neustädter ihre Minute verletzt wurde und nur als Statist auf größte Chance vor: LASK-Torhüter Kitzmüller dem linken Flügel herumhumpelte, traf zum 3:1 konnte einen Freistoßball Dr. Neudauers nur für die Neustädter. kurz wegfausten, aber Seidl verschoss aus wenigen Metern. Erst in der 89. Minute fiel die In der zweiten Runde traf die Patek-Elf in Wien Entscheidung für den LASK: Köglberger schickte auf Ostligatabellenführer Simmering. Sepp Chico ,,ins Loch“, der erzielte das 1:0. Bereits Schneider und Heinz Schatzer fehlten der SC- fünf Tage später ging in Linz das Rückspiel in Elf, weil sie in das B-Team berufen wurden. Szene. Mit dem Heimvorteil waren die Linzer Wieder gab es nach der regulären Spielzeit ein klarer Favorit. Viehböck brachte den LASK auch 1:1 (Tor: Aust). Aber auch in Simmering setzten schon nach neun Minuten in Front. Die Neustäd- sich die konditionsstärkeren Neustädter 3:1 ter erholten sich bald von diesem Schock und durch. Die entscheidenden Tore schossen waren dann die überlegene Elf. Trainer Adi Pa- Aust und Dr. Neudauer. tek hatte gegenüber dem ersten Spiel Bierbau- mer und Schatzer aufgeboten. Pepi Bierbaumer Die Spiele im ÖFB-Cup wurden erst im Frühjahr gelang auch in der 24. Minute der Ausgleich. 1965 fortgesetzt. Die Neustädter standen schon In der 2. Spielhälfte wurden die Neustädter im Viertelfinale und trafen auf den Regionalliga- immer stärker. Vor allem die Schlussoffensive West-Klub Bischofshofen. Die Neustädter muss- des SC war sehenswert. Ein 2:1-Sieg hätte nach ten auswärts antreten und erreichten in Bischofs- der Auswärtstorregel den Cupsieg bedeutet. hofen ein 0:0. Ein zweites Spiel war notwendig. In der 89. Minute hatte Fritz Tiefenbrunner Im Rückspiel in Wiener Neustadt hatten die Salz- den Sieg vor Augen. Er nahm Sturmberger das burger keine Chance mehr. Der Neustädter SC Leder ab und zog allein auf das LASK-Tor. Aber siegte 6:1. Die Tore schossen Seidl (2), Artner, der Neustädter schoss das Leder aus wenigen Hoffmann, Frank und Tiefenbrunner. Metern über Torhüter Kitzmüller und das LASK- Tor. 10.000 Linzer Fans feierten ihre Elf über- Jetzt wurde die Fußballöffentlichkeit auf die schwänglich, aber auch für den Neustädter SC Neustädter aufmerksam. Der Einzug in das gab es viel Lob. Semifinale kam für viele Experten doch über- raschend. Der Neustädter SC musste wieder Der Neustädter SC bestritt die beiden Cupend- auswärts antreten. Gegner im Semifinale war spiele mit: Schneider; Ofenbach, Fenz, Hutfleß, Schwarz-Weiß Bregenz, der Klub spielte in der Dr. Neudauer, Fresser, Frank, Hoffmann, Tie- Regionalliga West. Nach anfänglichen Schwie- fenbrunner, Werner Artner, Seidl, Schatzer und rigkeiten setzte sich die höhere Klasse der Bierbaumer. Neustädter durch. Sie siegten durch ein Tor

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Neustädter SC im Europa-Cup

Der LASK schaffte 1965 sensationell als erster Bundeskanzler Erhard wohnte diesem Spiel am Klub aus der Provinz den Titel eines österrei- 31. Juli 1965 bei. chischen Fußballmeisters. Damit war der Weg für den Wiener Neustädter Sportklub frei in den Das erste Spiel im Europa-Cup ging dann im Europa-Cup der Cupsieger. Man erhoffte sich im Neustädter Stadion am 1. September 1965 über Neustädter Lager natürlich in der ersten Runde die Bühne. Da gab es schon vor dem Anpfiff einen attraktiven Gegner. Da wären zum Bei- eine große Enttäuschung: Nur 7.000 Zuschauer spiel Celtic Glasgow, Borussia Dortmund (späte- waren gekommen. Die SC-Elf konnte nicht in rer Finalsieger), Atletico Madrid, Dynamo Kiew, stärkster Formation antreten, da es Probleme West Ham United, Dukla Prag oder Honved Bu- mit dem Startgeld und den Prämien gab. dapest als Gegner möglich gewesen. Aber das Losglück meinte es mit den Neustädtern nicht Dennoch hatte der Neustädter SC im ersten gut: Als Gegner wurde der rumänische Cupsie- Spiel die besseren Chancen durch Fresser, ger Stiinta Cluy ausgelost. Tiefenbrunner und Artner. Der von Trainer Adi Patek erhoffte Sieg mit zwei Toren Vorsprung Der Neustädter SC bereitete sich auf die Saison lag in Reichweite, blieb aber ein Wunschtraum. 1965/66 gewissenhaft vor. Es gab ein Trai- Die Rumänen siegten 1:0. ningslager im bayrischen Bad Wiessee, wo auch ein Freundschaftsspiel gegen Bayern München Der Neustädter SC bestritt das Heimspiel mit: stattfand. Die Münchner hatten ein Qualifika- Schneider; Ofenbach, Fenz, Hutfleß, Dr. Neu- tionsspiel gegen Tennis Borussia Berlin 8:0 dauer, Fresser, Lenzinger, Seidl, Tiefenbrunner, gewonnen und spielten zum ersten Mal in der Artner und Schatzer. Im Rückspiel gab es in deutschen Bundesliga. In Bad Wiessee gab es Klausenburg trotz einer guten Leistung der für die Neustädter gegen die Bayern ein 1:6- Neustädter eine 0:2-Niederlage. Das Gastspiel Debakel. Die Tore der Bayern schossen Gerd im Europacup war leider schon in der 1. Runde Müller und Ohlhauser (je 3). Auch der deutsche zu Ende.

3.16 Wiener Neustadt und der Cup-Bewerb

Der Einzug ins Cupfinale 1965 war der absolu- weil die Spielfelder in der Provinz keine Umzäu- te Höhepunkt in der Cupgeschichte des Wiener nung und schlechte Platzverhältnisse hatten. Neustädter Sportklubs. Sonst gelangen in den Der Neustädter SC sollte nach Wien zu Colum- letzten 100 Jahren nur Teilerfolge. Ein Überblick: bia 21. Die Provinzvereine protestierten gegen diese Auslegung mit Erfolg. Die Wiener mussten Der Fußballcup begann in Österreich in der auch in den Bundesländern spielen. Nach der Saison 1945/46. Allerdings nahmen nur die neuen Auslosung musste der WNSC nach Graz Wiener Klubs teil. Ab 1946/47 waren auch zu Sturm und verlor 0:4. Das erste Antreten im die besten Provinzklubs dabei. Der Neustädter Cup war also nur von kurzer Dauer. SC traf daheim auf den Landstraßer AC Wien und siegte in der Nachspielzeit 5:4. Da aber Von 1949 bis 1958 wurde kein Cupbewerb die Verlängerung bei fast völliger Dunkelheit ausgetragen. Nach dieser Zwangspause traf der gespielt wurde, Flutlicht gab es damals keines, Neustädter SC in der Saison 1958/59 daheim protestierte der Wiener Klub erfolgreich. Es auf Rapid und verlor vor 9.000 Zuschauern 1:3. gab ein Wiederholungsspiel, das die Neustäd- Die Torschützen der Rapidler waren Happel, ter durch Tore von Jicha (2), Pernsteiner (2) Dienst und Bertalan. Für den WNSC war Martin und Spanblöchl 5:3 gewannen. Alle Spiele der Lefor erfolgreich. zweiten Runde sollten in Wien gespielt werden,

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1959 siegte der Neustädter SC in der ersten Wultsch), GAK (2:1, Tore: Wustinger, Wograndl) Runde gegen Ortmann 5:3; Tore: Pichler 2, und Villach (1:1; Sieg im Elferschießen; Tor: Feil- Kereki, Heißenberger, Hoffmann; Czirbusz, hofer) bis ins Viertelfinale vor. Dort war daheim Simetsberger, Reiter (Eigentor). In der zweiten gegen Wacker Innsbruck mit einer 1:2-Niederla- Runde war für den WNSC mit einer 1:2-Nie- ge Endstation. derlage bei Voith St. Pölten Endstation. Das Tor erzielte Hoffmann. Auch 1978/79 gelang der Vorstoß bis ins Vier- telfinale. Der SC siegte in Neusiedl 3:0 (Tore: 1960 gab es für den Neustädter SC in Dornbirn Rasinger, Cech, Horvath). In Steyr gab es gegen einen 4:0-Sieg; Tore: Hoffmann 2, Knotzer, Vorwärts einen 3:2-Erfolg (Tore: Neusiedler 2, Herbert Ofenbach. Im Achtelfinale schied der Kapaun). Erst ein 0:1 im Nachspiel in Linz ge- SC daheim mit einem 1:3 gegen die Vienna aus. gen VOEST bedeutete das Ausscheiden.

1961 stiegen die Neustädter durch 2:1-Sieg 1987 gab es in der 2. Runde einen 5:0-Heim- bei Post/Admira Linz in das Achtelfinale auf sieg gegen Blindenmarkt (Tore: Mock 2, Reis- (Tore: Kereki, Pichler). Ein 2:4 daheim gegen ner 2, Narbeshuber). Eine 0:1-Heimniederlage Schwechat bedeutete das Aus: Tore: Hoffmann, gegen Rapid war das Ende. Interessant dabei: Nußbaumer. Den Treffer Rapids schoss Gerry Willfurth, der heutige WNSC-Obmann. 1963 siegte der WNSC daheim gegen den LASK 3:2 (Tore: Tiefenbrunner 3), aber ein 0:3 gegen Spannend wurde es für den SC erst wieder in die Austria bedeutete das Ausscheiden. der Saison 1993/94. In der zweiten Runde gab es in Wiener Neudorf einen 5:1-Erfolg (Tore: 1965 bedeutete ein 4:1-Sieg bei Post/Admira Koiner 2, Bilas, Iser, Wikipil). Durch Tore von Linz den Aufstieg ins Achtelfinale (Tore: Tiefen- Aberle und Huszovits warf der WNSC dann mit brunner 2, Nagl, Lenzinger). Schwechat warf einem 2:0-Sieg auch St. Pölten aus dem Be- den SC mit einem 3:1 Sieg aus dem Bewerb. werb. Im Achtelfinale war in Kottingbrunn End- station. Nach einem 0:0 verloren die Neustädter Interessant war erst wieder die Saison 1973/74. das Elferschießen 1:2. Seither ist es um den Da stieß der Neustädter SC durch Siege ge- Neustädter SC im österreichischen Cup sehr still gen Kittsee (4:2; Tore: Wustinger 2, Horvath, geworden.

3.17 Der WNSC international

1925 Turniersieger in Lissabon

Die ersten Erfolge im NÖ Fußball waren für den Lissaboner Zuschauern gefeiert wurde. Gegen 1. Wiener Neustädter Sportklub die drei NÖ Coruna gab es ein 1:1. Als der Schiedsrichter Meistertitel in den Jahren 1923, 1924 und 1925 die beiden Teams zum Nachspiel aufs Feld rief, in Serie. Diese Erfolge dürften sich sogar bis Por- blieben die Coruna-Spieler in der Kabine. ,,Sie tugal herum gesprochen haben. Im Jahre 1925 sind zu erschöpft,“ erklärte der Coruna-Trainer. kam eine Einladung zu einem Osterturnier nach Im dritten Spiel trafen die Neustädter auf die Lissabon. Der Sporting-Club Lissabon, Benefica Meister-Elf Sporting-Club Lissabon. Die Neustäd- und Coruna waren die Gegner des Neustädter ter hielten sich mit einem 2:2 hervorragend und SC. Im ersten Spiel gab es einen sensationel- wurden durch das bessere Torverhältnis Turnier- len 4:1-Sieg gegen Benefica, der auch von den sieger.

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1927 Die Deutschland-Tournee

Bereits zwei Jahre nach der Einladung nach Por- ten Ergebnisse waren der 4:2-Sieg gegen eine tugal gab es 1927 eine Einladung zu einer Mons- Stuttgarter Stadtauswahl, ein 7:1 gegen eine tertournee nach Deutschland. Der Neustädter Auswahl Münchens sowie ein 11:0-Kantersieg SC bestritt insgesamt 14 Spiele, feierte 13 Siege gegen Kaiserslautern. und spielte einmal Remis. Die herausragends-

Der SC war in Deutschland sehr erfolgreich.

1955 Schottland im Neustädter Stadion

Am 19. Mai 1955 wurde das neue Wiener Neu- reichische Nationalteam in Wien 4:1 besiegt. Vor städter Stadion von Bürgermeister Wehrl feier- 6.000 Zuschauern gab es im Neustädter Stadion lich eröffnet. Höhepunkt dieser Eröffnung sollte eine Prachtpartie. Die Bezirksauswahl hielt sich ein Bundesländerspiel Niederösterreich gegen mit einer 3:7-Niederlage prächtig und mischte Burgenland sein. Das NÖ-Team verlor sang- und mit den Stars aus Schottland gut mit. Die Tore klanglos 1:4 und wurde von 4.000 Zuschauern schossen Kohlhauser (2) und Stindl. Die Bezirk- mit Pfiffen verabschiedet. Den echten Höhepunkt sauswahl spielte mit vielen SC-Spielern: Trendl, gab es wenige Tage später: Am 25. Mai gastierte Rosenits; Cech, Secco, Dittrt, Zainer, Kahofer, das schottische Nationalteam im Neustädter Sta- Aubrecht, Siklosi, Hoffmann, Mühlberger. Twur- dion und spielte gegen eine Bezirksauswahl. Die dy II, Pichler, Leuthner, Janovsk, Straubmüller, Schotten hatten wenige Tage vorher das öster- Janska, Mach, Stindl und Kohlhauser.

62 100 Jahre SC Wiener Neustadt 100 Jahre SC Wiener Neustadt 63 Vom Gestern

1960 In Mailand gegen Inter

Im Dezember 1960 erhielt der Neustädter SC eine ehrenvolle Einladung aus Mailand zu einem Spiel gegen die Weltklasse-Elf Inter Mailand. Die Italiener nahmen die Partie sehr ernst und spielten hart wie in der Meisterschaft. Leider wurden die Befürchtungen bestätigt: Der Neu- städter SC erlitt mit einer 0:7-Niederlage ein Debakel. Torhüter Pepi Rosenits verhinderte mit Prachtparaden eine noch höhere Schlappe. Trotz der hohen Niederlage schwärmen heute noch die SC-Spieler vom Empfang und der tollen Stim- mung in Mailand. Der SC spielte mit: Rosenits; Nußbaumer (Knotzer), Röckl, Dr. Neudauer (Geissler), Steiger, Hutfleß, Ofenbach, Hoffmann, Pichler, Kereki, Frankolin (Lefor).

1961 WNSC im Mitropa-Cup

Der Mitropa-Cup wurde 1927 eingeführt und von in Kladno ein 0:5-Debakel. Auch in Udine verlor Klubs aus den vier Ländern Österreich, Ungarn, das SC-Team 1:4 (Tor: Kereki) und beendete den der CSSR und Italien ausgespielt. Von 1940 Mitropa-Cup-Einsatz als Gruppenletzter. Mitropa- bis 1954 wurde der Bewerb nicht durchgeführt Cup-Sieger 1961 wurde Bologna, gegen das die und erst 1955 in neuer Form mit fünf Nationen Wiener Austria in der Vorrunde ausgeschieden (Jugoslawien kam dazu), wieder gespielt. 1961 war. Der Neustädter SC spielte im Mitropa-Cup war auch der 1. Wiener Neustädter Sportklub in mit: Trendl, Rosenits, Nußbaumer, Röckl, Geiss- der Gruppe 3 mit dem LASK, Udine und Klad- ler, Reiter, Dr. Neudauer, Steiger, Hutfleß, Lefor, no dabei. Die Neustädter trafen im ersten Spiel Wunderl, Hoffmann, Kereki, Frankolin, Ofenbach, daheim auf den LASK und siegten 4:1; Tore: Pichler, Knotzer, Steiger. Lefor 2, Keeki, Pichler. Im zweiten Spiel gab es

64 100 Jahre SC Wiener Neustadt 100 Jahre SC Wiener Neustadt 65 Vom Gestern

1961 Die Russland-Reise

1961 flatterte dem SC eine Einladung für eine ging bei 39 Grad im Schatten über die Bühne. Russlandtournee ins Haus. Am 4. Juli 1961 flo- Das Ehrentor schoss Martin Lefor. gen die Neustädter in die Sowjetunion. Die ers- te Station war Baku. Nach einer 32-stündigen Wesentlich besser ging es mit einem 2:2 beim Reise über 7.500 km mussten die Neustädter Erstdivisionär Tiflis vor 36.000 Zuschauern. Die ohne Erholungspause vor 25.000 Zuschauern SC-Elf bot ihre beste Leistung in der Sowjet- gegen Baku antreten und verloren 3:7. Bis zur union und erhielt viel Beifall. Die Tore schossen Pause war die SC-Elf mit einem 3:3 gleich- Rudi Pichler und der Kapfenberger Gastspieler wertig. Dann machten sich die Reisestrapazen Puschnik. bemerkbar. Die Tore der Neustädter schossen Neudauer, Hoffmann und Pichler. Der SC-Kader für die Tournee in die Sowjetuni- on: Trendl, Rosenits; Nußbaumer, Reiter, Hutfleß, Wenige Tage später trat der SC in Eriwan an Steiger, Neudauer, Knotzer I, Ofenbach, Geissler, und verlor 1:5 Ähnlich wie in Baku konnten die Lefor, Hoffmann, Pichler, Frankolin und die Kap- Neustädter nur eine Hälfte mithalten. Das Spiel fenberger Gastspieler Kolar und Puschnik.

1974 Tournee nach Ägypten

Im Februar 1974 gab es für den Neustädter ermenge von 45.000 Fans über die Bühne. Die SC eine Einladung zu einem Trainingslager und Neustädter erreichten ein 1:1; Torschütze war einer Gastspielreise nach Ägypten. Erste Station Hans Horvath. war Kairo: Da gab es einen 4:2-Sieg gegen eine ägyptische Studentenauswahl. Die Tore schos- Zum Abschluss gab es ein Spiel in Etehat, das sen Horvath (2), Neusiedler und Tritremmel. In 1:1 endete. Das Tor schoss Feilhofer. der Baumwollstadt Zagazig verloren die Blau- Der Neustädter SC spielte in Ägypten mit: Feu- Weissen vor 6.000 Zuschauern unverdient 0:1. rer; Wachtler, Schmid, Bachtrögl, Weiß, Kapaun, Das graslose Spielfeld war für die Neustädter zu Wograndl, Kopinits, Feilhofer, Rasinger, Horvath, ungewohnt. Die dritte Partie ging in Assiut, 500 Wultsch, Neusiedler und Tritremmel. Trainer war km südlich von Kairo, vor der Rekordzuschau- Sepp Schneider.

64 100 Jahre SC Wiener Neustadt 100 Jahre SC Wiener Neustadt 65 Übers Heute

4 Übers Heute

4.1 Der derzeitige Verein

1993 gab es mit dem Meistertitel in der Regio- Seit diesem Zeitpunkt versucht der Verein, sich nalliga Ost und dem damit verbundenen Auf- wirtschaftlich und sportlich zu konsolidieren und stieg in die zweite Division den bislang letzten – mit besonderem Augenmerk auf die eigene Höhepunkt in der 100-jährigen Vereinsgeschich- Jugend – mittelfristig wieder in die dritthöchste te. Aber schon zwei Jahre später spielte der SC Leistungsstufe aufzusteigen. Die Kampfmann- wieder in der Regionalliga. 1998 folgte der Ab- schaft rangiert derzeit auf Tabellenplatz 2, stieg in die 1. und 2004 in die 2. NÖ Landesliga. punktegleich hinter Leader Bad Vöslau.

Anschrift: Sekretariat: Dagmar Grill Stadion Wiener Neustadt Giltschwertgasse 81 Giltschwertgasse 81 2700 Wiener Neustadt 2700 Wiener Neustadt Tel: 02622 / 24787 E-Mail: [email protected] Internet: www.wnsc.eu Öffnungszeiten: Mo, Di, Do: 17-20 Uhr Fr: 17-19 Uhr

66 100 Jahre SC Wiener Neustadt 100 Jahre SC Wiener Neustadt 67 Übers Heute

Spielstätten:

Stadion Fassungsvermögen: 3.500 Personen Eintrittspreise VIP-Jahreskarte: 220 € VIP-Tageskarte: 35 € Jahreskarte: 70 € Ermäßigte Jahreskarte: 50 € Eintrittskarte: 6 € Ermäßigte Eintrittskarte: 4 € Ermäßigung für Frauen, Pensionisten, Jugendliche (14 - 18 Jahre) und Studenten Kantine: Die Kantine ist Montag bis Freitag Kostenloser Eintritt für Kinder unter 14 Jahren von 17-21 Uhr sowie während der Bewerbs- und Trainingsspiele geöffnet.

Neben dem Stadion in der Giltschwergasse Von der U8 bis zur U14 wird auf der Neuklos- nutzt der SC Wiener Neustadt für seine Ju- terwiese trainiert, die U15 und U16 trainiert am gendmannschaften und das Damenteam zwei Sportplatz der Europaschule. Alle Heimspiele wer- weitere Sportanlagen: den auf der Neuklosterwiese ausgetragen.

Neuklosterwiese: Europahauptschule: Franz Schubert Gasse Europaallee 1 2700 Wiener Neustadt 2700 Wiener Neustadt E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected] Europaschule (EHS)

Vorstand:

Kassier: Kurt Lenz Kassier Stellvertreter: Andrea Barbara Frisch Schriftführer: Dagmar Grill Schriftführer Stellvertreter: Corinna Reihsner Stadionsprecher: Thomas Reindl

Obmänner: Günter Bartl, Josef Heißenberger, Siegfried Holzinger, Gerald Willfurth

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4.2 Die Kampfmannschaft

1 - Hans Jörg Horvath 11 - Antunell Marijanovic Spieler-Trainer: Jürgen Weber 1 - Michael Trnka 13 - Marko Obradivic Co-Trainer: Gerald Willfurth 4 - Luca Radulovic 14 - Christopher Hatzl Sparten-Trainer: Andi Wastl 5 - Philipp Brandstätter 17 - Martin Wagner 6 - Roland Moder 18 - Günther Opel 7 - Erich Latour 19 - Marcel Lechner 8 - Jürgen Weber 22 - Denis Glisic 9 - Hasan Duman 23 - Daniel Englisch 10 - Robert Gottfried 28 - Kadir Sakallioglu

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Hans Jörg Horvath Michael Trnka Luca Radulovic Philipp Brandstätter

Roland Moder Erich Latour Jürgen Weber Hasan Duman

Robert Gottfried Luca Radulovic Marko Obradivic Christopher Hatzl

Martin Wagner Günther Opel Marcel Lechner Denis Glisic

Daniel Englisch Kadir Sakallioglu

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4.3 Die Jugendabteilung

Die SC-Nachwuchstrainer betreuen über 220 Jugendliche in 11 Mannschaften (inkl. U 23). Neben vielen Meistertiteln konnten in letzter Zeit auch mehrere Mannschaften in der höchs- ten niederösterreichischen Spielklasse den Landesmeistertitel erringen. Auch abseits des Meisterschaftsbetriebes unterstützt der SC den Jugendfußball. So fand am 12. Mai 2007 das Regionalfinale des „Baumit Junior Soccer Cups“ im Stadion statt. Außerdem wurde in der Saison 2008/2009 ein eigener „Fußballkindergarten“ für die Kleinsten der Kleinen eingerichtet. Der Andrang fußballbegeisterter Kids ist enorm. Die- se Tatsache unterstreichen auch die zahlreichen Anmeldungen bei den immer im Juli abgehal- tenen „Fußballerlebniswochen“. Und: Auch der jährlich ausgetragene „Corvinus Cup“ in der Arena Nova Sport darf nicht unerwähnt bleiben. Es handelt sich dabei um eines der größten Hallen-Nachwuchsturniere in Österreich.

In der Nachwuchsspielgemeinschaft FC Magna Wiener Neustadt/Wiener Neustädter SC stehen derzeit 5 Mannschaften im Meisterschaftsbetrieb: (Anmerkung: Die Namen der Spieler jeweils in alphabetischer Reihenfolge)

U 11-1 Aulbach Raphael / Atic Emil / Biskin Recep / El Feky Samy / Fuchs Michael / Hamtaoui Anas / Han Irfan / Hansel Jan / Jovic Marcel / Tahir Kaan / Kaltenecker Jakob / Kilinc Kemal / Kurt Sedi / Maier Lukas / Markovski Filip / Özbek Ömer / Putzenlechner Felix Reindl Matthias / Sommer Patrick / Tunc Hasan / Zipfelmayer Marcel Trainer: Ljubenko Dzajic / Co-Trainer: Zand Horst

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U 11-2 Darilmaz Ahmed / Dzajic Oliver / Fröschl Thomas / Haktaniyan Hasan Musa Harmankaya Yusuf / Judt Daniel / Klincov Milorad / Kovacs Mario / Marhosevic Samir Polster Ronny / Richter Markus / Schmidt Marco / Sipahi Sinan / Wunderl Dustin Yavuz Baris/ Trainer: Zöger Andreas / Co-Trainer: Valenka Jürgen

U 12 Bektats Caner / Bichler Daniel / Czettl Manuel / Dzajic Stefan / Gezgin Yakup Graumann Daniel / Ilic Stefan / Keles Kadir / Kilic Oktay / Kummer Mario / Lechner Yannick / Poiss Marco / Prevesic Matteo / Reiter Mario / Strauss Tamara / Weiss Matthias Wunderl Dennis / Wurm Erik / Trainer: Dumitran Petru / Co-Trainer: Reihsner Hannes

70 100 Jahre SC Wiener Neustadt 100 Jahre SC Wiener Neustadt 71 Übers Heute

U 14 Cojocaru Andreas / Fischer Manuel / Gökmen Soner / Gosch Arian / Jäger Daniel Kiligaslan Muhammed / Klincov Cvitjetin / Lafenthaler Michael / Mayer Christoph Pahr Julian / Pahr Luca / Saribekyan Sarkis / Schranz Raphael / Sebesta Michael Selb Daniel / Termure Florin / Walter Steve / Trainer: Waloschek Andreas Co-Trainer: Guth Michael

U 16 Aleksovski Christian / Bogosel Ciprian / Brandstätter Philipp / Deckenbach Daniel Handler Jan / Hecher Ewald / Huber Lukas / Judt Mario / Keles Onur / Mayer Thomas Özdemir Murat / Sabados Andreas / Spiteri Pascal / Stögmüller Matthias / Tunc Mehmet / Yavuz Kaan / Yilmaz Oguzan / Zlatkov Alexander / Zuzman Nico Trainer: Zuzman Robert / Co-Trainer: Vujanovic Milivoj

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Weiters hat der SC derzeit folgende Nachwuchsmannschaften: (Anmerkung: Die Namen der Spieler jeweils in alphabetischer Reihenfolge)

U 6 - Fußballkindergarten Altuntas Umut / Bachkönig Sarah / Benesch Sami / Biskin Yusuf / Caglar Murettin Cervenka Luca / Hozas Alexander / Karel Jonas / Kocic Stefan / Mehmedali Eray Pavic Nikolas / Pfeifer Tobias / Popovic Miso / Riehsner Niko / Schmidt Dennis Schörner Paul / Szakacs Simone / Ujbjen Qori / Ungersböck Elias / Vidakovic Petar Weidinger Jakob / Weiss Jonas / Zehetner Raphael / Trainer: Vujanovic Milivoij

U 8 Baumgartner Jürgen / Bulut Ahmet / Caglar Emir / Cerit Batuhan / Certit Bekir Can Czettl Julian / Demikaya Hasan / Dogan Samed / Fuchs Fabian / Fuxreiter Lukas / Haracic Arnel / Hericz Christoph / Hujdurovic Benjamin / Kovacs Marvin / Markovski David / Pfeiffer Marc / Pfeiffer Michelle / Sellinger Maximilian / Snopek Jan / Tasci Ferdi / Weber Michael Weidinger Elias / Witt Alexander / Trainer: Kovacs Günter

72 100 Jahre SC Wiener Neustadt 100 Jahre SC Wiener Neustadt 73 Übers Heute

U 9 Brecka Jürgen / Büber Furkan / Faber Anton / Frank Domenico / Ataroglu Kaan Kupfner Stephen / Mesic Harun / Darilimaz Muhammet / Pichl Alexander / Pichlhofer Jan / Schuster David / Urbanek Rodrigo / Trainer: Thomas Wallner

U 13 Andersch Marvin / Aulbach Julian / Babouck Christoph / Bartl Daniel / Birnbammer Sabrina / Brosch Daniel / Cachee Sebastian / Dragos Mihai / Ederl Christian / Eidler Benedikt / Han Kamil / Hujdurovic Muhareem / Imamoglu Yasin / Kahry Alexander Kerschhackl Christoph / Öztürk Ramazan / Rainer Alexander / Sen Kubilay / Soder Christoph / Willfurth Jan / Trainer: Gabriel Rudolf / Co-Trainer: Babouck Christian

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U 15 Aigner Matthias / Alan Ahmet / Bauer Philipp / Dominkus Patrick / Fleischmann Sebastian / Hozas Philip / Jakubec Philip / Judt Marco / Kerschhackel Michael / Kumnig Sascha / Pletz Nico / Rottensteiner Peter / Schmidl Luke / Sevim Can / Stadler Christopher / Yörük Necdet / Zacharda Nino / Trainer: Filz Peter / Co-Trainer: Zacharda Thomas

U 23 1 - Michael Stidl / 2 - Danijel Cutkovic / 3 - Matthias Fleischmann / 4 - Martin Schuler 6 - Alexander Wastl / 7 - Markus Dumitran / 10 - Ünal Türhan / 11 - Mario Kerschbaum 12 - Dominik Schneidhofer / 13 - Matthias Reitgruber / 14 - Philipp Brandecker 16 - Patrick Lesjak / 17 - Dominik Wallner / 18 - Patrick Horvath / 19 - Christoph Asinger Trainer: Franz Mathois

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Die Jugendverantwortlichen:

Jugendleitung Kassier Jugendleitung Sportlicher Adi Wurm Rudolf Kaiser Manfred Putzenlechner Nachwuchsleiter Kurt Rittenbacher

4.4 Das Damenteam

Tina Danowski / Jana Flandorfer / Elisabeth Forstik / Bianca Kabinger / Andrea Lehner Bianca Lorich / Stefanie Mayer / Katrin Markovits / Pamela Pieler / Sabine Pölzlbauer Sonja Pöttschauer / Nina Pöttschacher / Andrea Schrittwieser / Monika Sedlazek Annemarie Waldherr / Kerstin Wittmann / Trainer: Franz Reder / Co-Trainer: Hubert Huspenina (Anmerkung: Die Namen der Spielerinnen jeweils in alphabetischer Reihenfolge):

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4.5 Die Anhänher

Im Jahre 1990 beschloss eine große Zahl der Konflikte mit den Medien und diversen Vorstän- Anhänger des 1. Wiener Neustädter Sportclubs den, haben die Ultras über die Jahre bewiesen, den ersten organisierten Fanclub zu gründen. dass sie das blau–weisse Herz auf dem rechten Unter der Führung von Obmann Heinz Pieler Fleck tragen. konnte der Fanclub „Blau-Weiss“ rasch eine Mit- gliederanzahl von 120 Personen erreichen. Eine Im Herbst 2006 wurden die „ÖÖÖÖÖKLER Auswärtsfahrt mit 3 Bussen und zahlreichen WNSC“ gegründet, der WNSC hatte somit wie Privat-PKW´s war keine Seltenheit, und bei vie- zu den Bundesligazeiten in den 1990ern zwei len Regionalliga Partien waren die WNSC-Fans Fanklubs und das in der 5. Liga. Die „ÖÖÖÖÖK- auch in fremden Stadien tonangebend. LER“ entwickelten sich bald zu einer fixen Größe im Stadion und unterstützen bis heute den Bei einer ÖFB-Wahl für die besten Fans der Liga WNSC. gewann der Fanclub „Blau-Weiss“ die Wertung in der damaligen zweiten Bundesliga und wurde hinter den Fans des SK Rapid Wien sensationel- ler Zweiter.

Im Jahre 1993 entschlossen sich eine Reihe junger Mitglieder des Fanclubs „Blau-Weiss“, eigenen Fanclub zu gründen. Die „Ultras WNSC“ waren geboren. Während die „Ultras WNSC“ bis heute existieren, löste sich der Fanclub „Blau- Weiss“ nach Unstimmigkeiten mit dem dama- ligen Vorstand auf. Es lag damit an den „Ultras WNSC“ die „Blau–Weissen“ aus der „Allzeit Getreuen“ bei allen Spielen lautstark zu un- terstützen. Dies gelang auch, wenn auch nicht immer vorbildlich. Trotz aller Kontroversen und

Daten und Fakten zu den Fanklubs

Die „Ultras“ Die „ÖÖÖÖÖKLER WNSC“ Die „Ultras WNSC“ sind eine der ältesten Ultras Die „ÖÖÖÖÖKLER WNSC“ haben derzeit Gruppierungen Österreichs und bestehen seit 8 Mitglieder 1993 durchgehend. Den „Ultras“ war es vor al- Ansprechpartner: Christian Linzer lem ein Anliegen, eine Plattform für junge Leute E-Mail: [email protected] zu schaffen, um diese ins Stadion zu locken und an den Verein zu binden. Die „Ultras“ versuchen Fanbeauftragter des Vereins: im Rahmen der weltweiten Ultrabewegung nicht Christopher Büchler nur Stimmung ins Stadion zu zaubern, sondern E-Mail: [email protected] auch größtmögliche Freiheit für uns Fans zu er- reichen und dem Verein ein kritischer Partner zu sein. Der Mitgliederstand: 31.

76 100 Jahre SC Wiener Neustadt 100 Jahre SC Wiener Neustadt 77 Übers Heute

4.6 Freunde des WNSC

Am 15. Mai wurde das Komitee „Freundes des mögliche Partner und drittens natürlich durch WNSC“ erstmals der Öffentlichkeit präsen- entsprechende Mitgliedsbeiträge. Neue Mitglie- tiert. Als Ziel wurde definiert, ab der Saison der erhalten als Gegenleistung des Vereins eine 2007/2008 jährlich rd. EUR 20.000,-- für den Jahres-VIP-Karte und werden zu sämtlichen Ver- SC zusätzlich zu den derzeitigen Sponsorgeldern anstaltungen eingeladen. Außerdem wird Ihnen „aufzustellen“. Der Betrag soll erstens durch die Möglichkeit zur Werbung im Stadion geboten die Organisation verschiedener Veranstaltun- (u.a. durch Transparente, Info- bzw. Werbestän- gen und Events, wie etwa Autogrammstunden, de, Bandenwerbung, Durchsagen des Platzspre- Gesellschaftsschnapsen, Diskussionsabende chers). Vorsitzender der „Freunde des WNSC“ ist oder Sporthilfe-Galas, lukriert werden, zwei- NR a.D. Arnold Grabner. Auch BGM Müller und 2. tens durch den „Verkauf“ der Heimspiele an VBGM Dr. Stocker gehören dem Komitee an.

78 100 Jahre SC Wiener Neustadt 100 Jahre SC Wiener Neustadt 79 Zum Morgen

5 Zum Morgen

Die Geschichte des Wiener Neustädter SC ist der Traditionsverein lebt weiter und bekommt wechselhaft und imposant zugleich. Kaum ein die einmalige Gelegenheit, wieder in höhere anderer Verein hat derart viele Höhen und Tie- Spielklassen aufzusteigen. Damit wird der NÖ fen durchgemacht. Wirtschaftlich zeitweise am Fußball insgesamt voran gebracht. Boden und vom Zusperren bedroht, hat man sich immer wieder erfangen und – mit Unter- 2) Der Wiener Neustädter Jugend werden durch stützung der Stadtgemeinde und dank enga- die Kooperation hervorragende Ausbildungs- gierter Funktionäre – stets einen Weg gefunden, möglichkeiten und tolle Zukunftsperspektiven den SC weiter zuführen. Sportlich war man eröffnet. ganz oben und konnte sensationelle Triumphe feiern, die heute noch Gänsehautfeeling erzeu- 3) Zahlreiche Arbeitsplätze werden gesichert gen. Die Gegenwart der 2. Landesliga Ost ist bzw. geschaffen. Denn der MAGNA-Konzern hat hart, sollte aber als Chance begriffen werden, zugesagt, Investitionen in den Sportstandort konsolidiert zu neuen Höhenflügen anzusetzen. Wiener Neustadt zu tätigen und unter anderem Dabei ist seit kurzem ein interessanter Partner ein neues Stadion zu errichten. Die Planungen mit an Bord, der eine echte Win-win-Situation über eine Arena für 10.000 Zuseher an der B54 für alle Beteiligten erzeugt. (bei der Autobahnabfahrt Wiener Neustadt Süd) werden derzeit finalisiert. Die entsprechenden Im Juni 2008 hat sich nämlich ein neuer Verein, Flächen wurden von der Stadt bereits umgewid- der FC Magna Wiener Neustadt, in der „Allzeit met. Spatenstich für die neue Heimstätte der Getreuen“ angesiedelt. Er trägt seine Heimspie- beiden Vereine könnte bereits im Frühjahr 2009 le in der ADEG Ersten Liga ebenfalls im – vom sein. Ein zweistelliger Millionenbetrag steht als MAGNA-Konzern – adaptierten Stadion in der Investitionsvolumen im Raum. Angedacht ist, Giltschwertgasse aus und ist im Nachwuchsbe- neben dem Stadion und notwendigen Neben- reich eine Kooperation mit dem WNSC einge- bzw. Trainingsplätzen in weiterer Folge auch ein gangen. Mit insgesamt fünf Jugendmannschaf- eigenes Fußballnachwuchszentrum zu errich- ten wurde eine Zusammenarbeit fixiert. Der FC ten, wo die größten Talente der Stadt bzw. der Magna übernimmt dabei einen Teil der Kosten, Region zusammengefasst und hoch professionell alle bisherigen Trainer und Funktionäre bleiben ausgebildet werden können. weiterhin bei ihren Mannschaften. Zusätzlich wurde ein neuer Sportkoordinator (Headcoach) Kurzfristiges Ziel der Kampfmannschaft des SC für die Jugend verpflichtet, um dem Nachwuchs ist es, in der Saison 2008/2009 den Titel in der die bestmögliche Ausbildung angedeihen zu 2. Niederösterreichischen Landesliga Ost zu lassen. Darüber hinaus hat die gesamte Jugend holen und in die 1. NÖ Landesliga aufzusteigen. eine neue Heimstätte auf der Neuklosterwiese Der FC Magna wird parallel dazu alles versuchen, bekommen. den Meistertitel in der ADEG Ersten Liga zu ho- len. Damit könnte ab Sommer die Stadt Wiener In der Generalversammlung am 27. November Neustadt wieder einen Verein in der höchsten wurde schließlich von den Mitgliedern des 1. österreichischen und einen in der höchsten nie- Wiener Neustädter SC die Fusion mit dem FC derösterreichischen Spielklasse haben. Magna beschlossen. Bis Sommer 2009 sollen beide Vereine sukzessive zusammengeführt All das macht Mut und gibt Grund zur Hoffnung werden und dann unter dem Namen „SC Wiener auf eine erfolgreiche Fußballzukunft in Wiener Neustadt“ ihre Spiele austragen. Neustadt. Wichtig wird sein, dass alle, die den Wiener Neustädter SC im Herzen tragen, dies Das zukunftsträchtige Projekt bringt viele nicht nur als Lippenbekenntnis kundtun, son- Vorteile für Wiener Neustadt und den WNSC, dern auch ins Stadion kommen und den Verein speziell drei ganz wesentliche: nach besten Kräften und Möglichkeiten un- terstützen. Es ist etwas Großes im Entstehen. 1) Die Gefahr einer Auflösung des SC – nach Glauben wir daran! Dann wird alles gut! dem Rücktritt der Obmänner – ist abgewendet,

78 100 Jahre SC Wiener Neustadt 100 Jahre SC Wiener Neustadt 79 Zahlen, Daten & Fakten

6 Zahlen, Daten & Fakten

6.1 Obmänner ab 1945

1946 Karl Rieder 1991 bis 1994 Dr. Gerhard Schilcher 1947 bis 1950 Ottokar Neumann 1995 bis 1997 Erich Reinstadler 1951 bis 1953 Willi Palka 1998 von 27. April 1998 bis 25. Juni prov. 1954 Josef Weiß Führung mit Hans Horvath, Helmut Bier, Franz 1955 bis 1962 Leopold Berger Pichler, Wolfgang Weibl, Rudolf Sebesta, Herbert 1963 bis 1970 Dr. Ernst Schilcher Trimmel und Manfred Linshalm, anschließend 1971 bis 1979 Dr. Willi Roch Hans Horvath 1980 bis 1981 Helmut Beczecny 1999 Horst Gmeiner 1982 Karl Bauer 2000 bis 2002 Gerald Nestler 1983 bis 1984 Dr. Hannes Ehrenhöfer 2003 bis 2004 Andreas Camus 1985 bis 1987 Edgar Maurer 2004 Gerald Pahr 1988 bis 1989 Dr. Peter Wittmann 2005 Günter Bartl, Josef Heissenberger, 1990 bis 1991 Fritz Rasinger Sigi Holzinger, Gerald Willfurth

6.2 Alle Trainer

1945 Edi Gessl, Fredl Müller 1980 Manfred Fenz 1947 Gigerl Dittrich, Gerdi Springer 1949 Kohlfürst Karl Kowanz 1950 Hans Horvath Otto Liesbauer. 1951 Pojar 1982 Stefan Neubauer als Coach 1952 Holeschofsky 1983 Hans Horvath 1953 Reichhart 1989 Hans Neusiedler 1955 Rudi Raftl 1991 Toni Wustinger 1957 Achetz 1992 Ladislav Kuna 1958 Dolfi Huber 1993 Sepp Schneider/Hans Horvath 1962 Kliwisch 1995 bis Sommer 1999 Hans Horvath 1963 Adi Patek 1999 Werner Sebesten 1966 Karl Neschy 2000 Werner Sebesten 1966 Fritz Kominek 2000 Werner Sebesten 1967 Karl Koller 2001 bis Juli Werner Sebesten 1967 Harry Aurednik 2001 Prof. Heinz Griesmayer 1969 Fritz Kominek 2002 Prof. Heinz Griesmayer 1969 Stefan Neubauer 2003 bis Mai Prof. Heinz Griesmayer 1971 Sepp Schneider 2003 ab Juni Sepp Schneider 1975 Karl Kowanz 2004 bis April Sepp Schneider Rudolf Szanwald 2004 ab Mai Thomas Wallner Hans Horath/Hubert Hutfleß 2006 Christian Aflenzer 1979 Sepp Schneider/Hans Horvath 2007 Mario Kreiker Hubert Hutfleß 2008 Jürgen Weber

80 100 Jahre SC Wiener Neustadt 100 Jahre SC Wiener Neustadt 81 Zahlen, Daten & Fakten

6.3 Der SC nach dem 2. Weltkrieg

1945/46 Landesmeister 1976/77 Bundesliga 2. Division 3. Platz 1946/47 Landesliga 2. Platz 1977/78 Bundesliga 2. Division 9. Platz 1947/48 Landesliga 3. Platz 1978/79 Bundesliga 2. Division 11. Platz 1948/49 Landesliga 10. Platz 1979/80 Bundesliga 2. Division 13. Platz 1949/50 Landesmeister und Aufstieg 1980/81 Bundesliga 2. Division, 15. Platz, in die Staatsliga Abstieg in die Landesliga 1950/51 Staatsliga 12. Platz Abstieg in (Auflösg. der Ostliga) die Staatsliga B 1981/82 1. NÖ Landesliga 5. Platz 1951/52 Staatsliga B 3. Platz 1982/83 1. NÖ Landesliga 3. Platz 1952/53 Staatsliga B 5. Platz 1983/84 1. NÖ Landesliga 3. Platz 1953/54 Staatsliga B 4. Platz 1984/85 1. NÖ Landesliga 5. Platz 1954/55 Staatsliga B 11. Platz 1985/86 Wiedereinführung der Regionalliga 1955/56 Staatsliga B 3. Platz Ost, 2. Platz 1956/57 Staatsliga B 9. Platz 1986/87 Regionalliga Ost 8. Platz 1957/58 Staatsliga B 9. Platz 1987/88 Regionalliga Ost 5. Platz 1958/59 Staatsliga B Meister und Aufstieg 1988/89 Regionalliga Ost 5. Platz in die Staatsliga 1989/90 Regionalliga Ost 4. Platz 1959/60 Staatsliga 9. Platz 1990/91 Regionalliga Ost 7. Platz 1960/61 Staatsliga 8. Platz 1991/92 Regionalliga Ost 2. Platz 1961/62 Staatsliga 13. Platz, Abstieg in 1992/93 Meister der Regionalliga Ost und die Regionalliga Ost Aufstieg in die Bundesliga 1962/63 Meister der Regionalliga Ost und 2. Division Aufstieg in die Staatsliga 1993/94 2. Division 13. Platz 1963/64 Staatsliga 10. Platz 1994/95 2. Division 16. Platz, Abstieg in 1964/65 Nationalliga 9. Platz, Cupfinale, die Regionalliga Ost Europacupteilnahme 1995/96 Regionalliga Ost 12. Platz 1965/66 Nationalliga 12. Platz, durch Verzicht 1996/97 Regionalliga Ost 10. Platz Schwechats Weiterverbleib 1997/98 Regionalliga Ost 16. Platz, Abstieg 1966/67 Nationalliga 13. Platz, Abstieg in in die 1. NÖ Landesliga die Regionalliga Ost 1998/99 1. NÖ Landesliga 13. Platz 1967/68 Regionalliga Ost 7. Platz 1999/00 1. NÖ Landesliga 4. Platz 1968/69 Regionalliga Ost 10. Platz 2000/01 1. NÖ Landesliga 2. Platz 1969/70 Regionalliga Ost 5. Platz 2001/02 1. NÖ Landesliga 3. Platz 1970/71 Regionalliga Ost 8. Platz 2002/03 1. NÖ Landesliga 5. Platz 1971/72 Regionalliga Ost 7. Platz 2003/04 1. NÖ Landesliga 16. Platz, Abstieg 1972/73 Regionalliga Ost 5. Platz in die 2. Landesliga Ost 1973/74 Regionalliga Ost. 2. Platz 2004/05 2. NÖ Landesliga Ost 8. Platz durch Reform Aufstieg in 2005/06 2. NÖ Landesliga Ost 8. Platz die Nationalliga 2006/07 2. NÖ Landesliga Ost 3. Platz 1974/75 Nationalliga (zweithöchste Spiel- 2007/08 2. NÖ Landesliga Ost 2. Platz klasse) 8. Platz 1975/76 Nationalliga 2. Platz

80 100 Jahre SC Wiener Neustadt 100 Jahre SC Wiener Neustadt 81 Zahlen, Daten & Fakten

6.4 Die Ehrentafel

NÖ Landesmeister 1923 Aufstieg in die Staatsliga 1950 NÖ Landesmeister 1924 B-Liga-Meister 1959 NÖ Landesmeister 1925 Aufstieg in die Staatsliga A 1959 VAFÖ Landesmeister 1929 Meister der Regionalliga Ost 1963 VAFÖ Landesmeister 1933 Aufstieg in die Staatsliga 1963 Meister der 1. Klasse Süd 1935 ÖFB Cupfinalist 1965 NÖ Landesmeister 1936 Teilnahme am EC der Cupsieger 1965 Öst. Amateurstaatsmeister 1936 Aufstieg in die Nationalliga 1974 NÖ Landesmeister 1937 Aufstieg in die Regionalliga 1985 NÖ Landesmeister 1946 Meister der Regionalliga Ost 1993 NÖ Landesmeister 1950 Aufstieg in die Bundesliga 2. Division

82 100 Jahre SC Wiener Neustadt 100 Jahre SC Wiener Neustadt 83 Zahlen, Daten & Fakten

6.5 Tabellen (eine Auswahl)

1934/35

82 100 Jahre SC Wiener Neustadt 100 Jahre SC Wiener Neustadt 83 Zahlen, Daten & Fakten

84 100 Jahre SC Wiener Neustadt 100 Jahre SC Wiener Neustadt 85 Zahlen, Daten & Fakten

84 100 Jahre SC Wiener Neustadt 100 Jahre SC Wiener Neustadt 85 Zahlen, Daten & Fakten Zahlen, Daten & Fakten

86 100 Jahre SC Wiener Neustadt 100 Jahre SC Wiener Neustadt 87 Zahlen, Daten & Fakten Zahlen, Daten & Fakten

86 100 Jahre SC Wiener Neustadt 100 Jahre SC Wiener Neustadt 87 Zahlen, Daten & Fakten

1993

88 100 Jahre SC Wiener Neustadt 100 Jahre SC Wiener Neustadt 89 Zahlen, Daten & Fakten

Herbsttabellen

1. Wiener Neustädter SC

1 Bad Vöslau 14 9 1 4 37 : 14 28 2 Wr.Neustadt 14 8 4 2 34 : 18 28 3 Absdorf 14 8 3 3 28 : 19 27 4 Wr.Neudorf 14 7 4 3 36 : 23 25 5 Purkersdorf 14 7 4 3 25 : 21 25 6 Schwadorf 14 6 5 3 27 : 16 23 7 Leobersdorf 14 6 3 5 26 : 22 21 8 Tulln 14 6 2 6 27 : 18 20 9 Wolkersdorf 14 6 2 6 24 : 26 20 10 Bruck/L. 14 5 2 7 21 : 32 17 11 Himberg 14 4 4 6 19 : 23 16 12 Leopoldsdorf 14 4 3 7 22 : 30 15 13 Enzersfeld 14 4 3 7 25 : 42 15 14 Langenlebarn 14 3 3 8 17 : 34 12 15 Theresienfeld 14 0 1 13 5 : 35 1

U 9

1 SC Wr. Neustadt 10 9 1 0 100:27 73 28 2 Pitten 10 6 2 2 62:32 30 20 3 HW Wr. Neustadt 10 5 1 4 74:36 38 16 4 Lanzenkirchen 10 5 0 5 46:44 2 15 5 Zillingdorf 10 3 0 7 37:62 -25 9 6 Katzelsdorf 10 0 0 10 8:126 118 0

U 11-1

1 ASV Baden 12 12 0 0 65:7 58 36 2 Casino Baden 12 8 1 3 36:24 12 25 3 Gloggnitz 12 6 2 4 38:31 7 20 4 Wöllersdorf A 12 4 2 6 20:30 -10 14 5 NSG Magna Wr.Neustadt A 12 3 2 7 9:28 -19 11 6 Club 83 Wr. Neustadt 12 3 2 7 15:49 -34 11 7 Scheiblingkirchen 12 1 1 10 23:37 -14 4

U 11-2

1 Felixdorf A 8 6 1 1 62:11 51 19 2 Sollenau B 8 6 1 1 41:16 25 19 3 NSG Magna Wr.Neustadt B 8 5 0 3 36:16 20 15 4 NSG Lanzenkirchen 8 2 0 6 25:42 -17 6 5 HW Wr. Neustadt 8 0 0 8 4:83 -79 0

U 12

1 NSG Magna Wr.Neustadt 10 8 2 0 58:9 49 26 2 Club 83 Wr. Neustadt 10 6 2 2 22:11 11 20 3 Wöllersdorf A 10 5 1 4 18:24 -6 16 4 Lichtenwörth 10 4 1 5 13:24 -11 13 5 Katzelsdorf 10 2 1 7 10:34 -24 7 6 Willendorf 10 1 1 8 9:28 -19 4

88 100 Jahre SC Wiener Neustadt 100 Jahre SC Wiener Neustadt 89 Zahlen, Daten & Fakten

U 13

1 Kottingbrunn 10 9 0 1 48:10 38 27 2 NSG Grimmenstein 10 6 0 4 29:23 6 18 3 Pottschach 10 5 1 4 26:29 -3 16 4 Scheiblingkirchen 10 4 0 6 22:26 -4 12 5 Ebreichsdorf 10 3 1 6 15:35 -20 10 6 SC Wr. Neustadt 10 1 2 7 17:34 -17 5

U 14

1 NSG Magna Wr.Neustadt 8 6 2 0 43:5 38 20 2 Trenkwalder Admira 8 6 1 1 44:12 32 19 3 Vösendorf 8 3 1 4 20:25 -5 10 4 Kottingbrunn 8 2 0 6 9:48 -39 6 5 NSG Weikersdorf 8 1 0 7 13:39 -26 3

U 15

1 Mistelbach 10 5 4 1 17:9 8 19 2 SC Wr. Neustadt 10 4 3 3 26:24 2 15 3 Kottingbrunn 10 4 2 4 30:15 15 14 4 Pottschach-A 10 3 4 3 23:20 3 13 5 NSG Sturm 19 10 2 4 4 16:29 -13 10 6 NSG Mank 10 2 3 5 24:39 -15 9

U 16

1 NSG Magna Wr.Neustadt 10 7 1 2 48:15 33 22 2 NSG Kirchschlag 10 7 0 3 41:14 27 21 3 Schlöglmühl 10 6 0 4 33:17 16 18 4 NSG Alland 10 5 1 4 30:24 6 16 5 NSG Bad Fischau 10 3 2 5 18:29 -11 11 6 Wiesmath 10 0 0 10 6:77 -71 0

U 23

1 SC Wr. Neustadt 14 13 1 0 57:13 44 40 2 Wolkersdorf 14 10 3 1 51:19 32 33 3 Bad Vöslau 14 10 1 3 49:26 23 31 4 Purkersdorf 14 8 3 3 42:17 25 27 5 Wr. Neudorf 14 7 2 5 40:33 7 23 6 Himberg 14 6 4 4 26:21 5 22 7 Absdorf 14 6 2 6 36:44 -8 20 8 Langenlebarn 14 5 4 5 26:28 -2 19 9 Tulln 14 5 3 6 31:23 8 18 10 Leopoldsdorf/Mfd. 14 4 4 6 19:26 -7 16 11 Schwadorf 14 4 2 8 29:46 -17 14 12 Bruck/L. 14 4 2 8 22:40 -18 14 13 Theresienfeld 14 3 2 9 22:44 -22 11 14 Leobersdorf 14 2 1 11 20:47 -27 7 15 Enzersfeld/W. 14 0 2 12 12:55 -43 2

Damen

2 Moosbrunn 8 6 1 1 36:10 26 19 3 Altenmarkt Frauen 1b 8 4 2 2 20:12 8 14 4 Ortmann 8 4 1 3 13:13 0 13 5 SC Wr. Neustadt 8 2 3 3 18:15 3 9 6 Kottingbrunn 8 2 2 4 21:29 -8 8 7 Erlaa 1c 8 2 2 4 11:24 -13 8 8 Hof/L. 8 1 4 3 14:15 -1 7 9 Mffv Askö 23 8 0 1 7 12:47 -35 1

90 100 Jahre SC Wiener Neustadt Anhang

7 Anhang

7.1 Protokolle aus der Saison

Durch einen Zufall erhielt Autor Herbert Vorstandssitzungen aufgezeichnet. Im SC- Geissler vom früheren WNSC-Spieler Erwin Vorstand saßen damals die Herren Katoli- Janska ein Protokollbuch des 1. Wiener cky, Numanner, Pecnik, Mokesch, Gruber, Neustädter Sportklubs vom 12. Februar Eidler, Imnitzer, Schantl, Siegmund und 1937 bis 22. Juni 1938. Sorgfältig und Sucharowsky. peinlich genau wurden die wöchentlichen

Einige Auszüge

● Das größte Problem der Spieler war damals ● Auch das gab es damals: Eine Frau versetzte die Arbeitslosigkeit. Edi Gessl zum Beispiel trug nach einem Meisterschaftsspiel dem SC-Ersatz- sich dem Neustädter SC an und wollte 300 torhüter Rugula eine schallende Ohrfeige. Der Schilling. Er versprach, die Hälfte zurückzuzah- Vorstand sprach eine lange Platzsperre für die len, wenn man ihm einen Arbeitsplatz ver- Täterin aus. schafft. Ein Arbeitsplatz war sehr begehrt. Der Spieler Hochreither wollte für den Neustädter ● Und auch darüber wurde in einer Vorstands- SC unentgeltlich spielen, wenn man ihm eine sitzung gesprochen: Man wollte die Polizei in Stelle als Lehrer und seinen Eltern einen Haus- Uniform nicht mehr gratis auf den Herbstfest- meisterposten verschafft. Kohlhauser, der Vater platz lassen. Eine Entscheidung wurde verscho- des späteren Nationalspielers, wollte unbedingt ben. Die Polizisten protestierten heftig, da sie den SC verlassen, weil ihm Sollenau einen Ar- den Platz ja im Dienst besuchten. beitsplatz anbot. ● Der SC Wiener Neustadt wollte im Herbst ● Die Gagen für die Spieler waren gering. Der 1937 gegen Dresden spielen. Der Fußballbund SC-Vorstand wurde mit diesen finanziellen Pro- erlaubte wegen der angespannten politischen blemen beschäftigt. Ein SC-Mitglied kam zum Situation dieses Spiel nicht. Anders war es nach Obmann, weil ihm ein SC-Spieler 15 Schilling dem Einmarsch der Nazis nach dem März 1938: schuldig sei. Eine Vermieterin bat den SC-Ob- Der SC Wiener Neustadt durfte in Weimar und mann um Hilfe, weil ein SC-Spieler die Miete, Leipzig antreten. es waren 10 Schilling, nicht zahlen konnte. Der Vorstand gab den Spielern immer wieder Vor- schüsse in der Höhe von 10 bis 15 Schilling.

● Dem erfolgreichen SC-Stürmer Erwin Theu- erweckl, der aus der Jugend des ASK Lichten- wörth kam, wurde bei einem Spiel ein Zahn ausgeschlagen. Der SC-Vorstand hätte ihm eine Prothese um 40 Schilling bezahlt. Theuerweckl wollte aber eine Brücke, die 100 Schilling kos- tete. Er wollte nicht mehr spielen, wenn ihm die Brücke nicht bewilligt werde. Als sich der arbeitslose Theuerweckl einer Blind- darmoperation unterziehen musste, gab es vom Klub eine Überbrückungshilfe von fünf Schilling.

100 Jahre SC Wiener Neustadt 91 Anhang

● Als Obmann Adolf Katolicky wegen beruflicher Mödling wurden die Preise verdoppelt: Sitzplatz Überlastung seine Position zur Verfügung stellen 1,50 Schilling, Stehplatz 1,20 Schilling, Arbeits- wollte, sprang Otto Neumann in die Bresche. lose 0,50 Schilling. Katolicky blieb Obmann, Neumann erledigte seine Arbeit. Otto Neumann war nach dem 2. ● Der SC-Vorstand hatte ein Komitee unter Weltkrieg SC-Obmann und bis in die Sechziger- der Leitung von Sektionsleiter Alfred Flor. Die jahre Präsident des Neustädter SC. Leistungen der Spieler wurden beurteilt. Wenn die Mannschaft schlecht spielte und zu we- ● Der großartige Techniker Pappenscheller nig Einsatz zeigte, wurden die Gagen einfach wollte die Freigabe für Donawitz. Dort bot man gestrichen. Wenn ein SC-Spieler beim Training ihm einen Arbeitsplatz an. Der Neustädter SC unentschuldigt fehlte, musste er 1 Schilling verlangte 1.000 Schilling Ablöse. Man einigte Buße zahlen. Es wurde damals in der Regel nur sich dann auf folgende Regelung: 200 Schilling zweimal in der Woche trainiert. an Ablöse, Donawitz spielt in Wiener Neustadt und garantiert ein Pönale von 600 Schilling. ● Das SC-Team damals: Schwarz; Franta, Wal- lisch, Gessl, Oxenhofer, Theuerweckl, Markl, ● Die Eintrittspreise waren damals den Umstän- Stift, Pfau, Schatzer, Pappenscheller, Höbert, den angemessen. Bei einer Doppelveranstaltung Stiastny. auf dem Herbstfestplatz Admira-Wacker, WNSC-

7.2 G’schichtln am Rande

Vieles hat sich in den letzten 100 Jahren setzte sich bei jeder kleinsten Chance ein und zugetragen, was in keiner offiziellen Jubi- war erfolgreich. Gustl Buchinger: ,,Ich habe vie- läumsbroschüre steht. Die Geschichte des le Tore für den Neustädter SC geschossen. Aber WNSC ist eine Geschichte voll von Schman- fast alle aus dem Strafraum. Außerhalb des kerl, Anekdoten und Schnurren. Hier ein Sechzehners war ich in meiner langen Karriere kleiner, aber feiner Auszug: vielleicht dreimal erfolgreich.“

● ,,Schani“ Haberl feiert im Jänner 2009 seinen ● Karl Schatzer, einer der begabtesten und er- 90. Geburtstag. Er ist der älteste noch lebende folgreichsten Fußballer des Neustädter SC, starb Spieler des 1. Wiener Neustädter Sportklubs. auf tragische Weise. Nach einem Mannschafts- Wie sah es nach dem Krieg mit den Siegesprä- ausflug auf die Hohe Wand stürzte Schatzer im mien aus? Haberl: ,,Wir waren froh, dass wir Juli 1938 in der Nähe des Straßenbahnersteiges ein Gulasch und ein Bier bekamen. Erst Ende ab und verletzte sich tödlich. Eine Gedenktafel der Vierzigerjahre wurde es besser.“ erinnert noch heute an den tragischen Unfall. Das Begräbnis fand am 1. Juli 1938 statt. ● Gustl Buchinger zählt zu den besten und er- folgreichsten Stürmern in der 100-jährigen Ge- schichte des Neustädter Sportklubs. Nach einem 3:0-Heimsieg rügte ihn der legendäre SC-Sek- tionsleiter Fredl Flor: ,,Du könntest dich mehr anstrengen. Dein Leiberl ist staubtrocken.“ Da- rauf Gustl Buchinger: ,,Hast du vergessen, dass ich alle drei Tore geschossen habe?“

● Gustl Buchinger war der typische ,,Abstau- ber“. Er war im Strafraum brandgefährlich,

92 100 Jahre SC Wiener Neustadt Anhang

● Bei einem Spiel der SC-Senioren in Pöttels- masten zeitweise ausfielen. Wie löste man das dorf, es muss ca. 2003 gewesen sein, soll Goalie Problem? Ganz einfach: Man parkte kurzerhand Fredi Strasser gerufen haben, nachdem die – mit zwei Autos Richtung Spielfeld und trainierte bei schlohweißer Haarpracht eingelaufenen – Brü- Abblendlicht. der Geissler (Günther, Wiggerl, Herbert) auf der linken Seite gespielt haben: „Burschen, spielts ● In der Saison 1960/1961 kam Edi Steiger aus mehr über rechts, weil auf der linken Seite muss Hirm zu den „Blau-Weissen“. Er war technisch ein Schneesturm sein.“ beschlagen und beherrschte wie kaum ein an- derer den 40-Meter-Pass. Dennoch spielten ihm ● Schottland logierte 1955 in Vorbereitung auf seine Kollegen gleich beim ersten Training einen die WM am Semmering. Dabei kam es auch Streich. Sie strichen die Unterhose mit einer zu einem Spiel gegen eine Wiener Neustädter Finalgon-Salbe ein, die aber erst nach einiger Bezirksauswahl. Eigentlich hätte Martin Lefor, da- Zeit ihre Wirkung (Wärme) entfaltete. Als Steiger mals Schüler in der HAK, auch daran teilnehmen nach dem Training mit dem Moped heimfuhr, sollen. Nur: Der gebürtige Blumauer kannte sich sprang er in Pöttsching vom Moped, da er dach- in der „Allzeit Getreuen“ nicht so gut aus. Leider te, dass es brennt. Die Salbe hatte ihre Wirkung konnte ihm auch ein Passant den genauen Weg nicht verfehlt. zum Herbstfestplatz nicht erklären, deshalb mar- schierte er in die falsche Richtung. Als er endlich ● Nickelbrille und Drillichanzug – das waren die den Platz fand, waren nur mehr 20 Minuten zu Markenzeichen von Trainer Edi Patek. Als man spielen. Lefor dazu im Scherz: „Dafür hab ich im Training den Wechselpass übte, verfehlte ein nicht mehr aufwärmen müssen.“ Übrigens: Die Schuss von Werner Artner das Ziel und traf den Bezirksauswahl verlor die Partie mir 3:7. völlig überraschten Patek am Kopf. Die Brille flog in hohem Bogen davon. Doch was machte der ● Wussten Sie, dass der jetzige Eislaufplatz einst Trainer: Er rührte sich keinen Millimeter, sondern als Trainingsplatz für den SC diente? Dort gab brummte nur vor sich hin: „Wie die Kühe!“. es allerdings oft kein Flutlicht, weil die Strom-

7.3 Quellen

WNSC: 50 Jahre 1. WNSC/Wiener Neustadt, 1958 WNSC: 75 Jahre 1. Wiener Neustädter Sportklub/Wiener Neustadt, 1983 WNSC: Sternstunden. Zum 80. Bestandsjubiläum./Wiener Neustadt, 1988 NÖFV: 75 Jahre Niederösterreichischer Fußball-Verband/Wien, 1986 ÖFB: Das Fußballmuseum. Ein Streifzug durch die Geschichte des ÖFB, 1988 www.wnsc.eu www.wiener-neustadt.at www.austriasoccer.at www.rapidarchiv.at http://members.chello.at/jugend-wnsc/html/links.html Privatarchiv Hubert Hutfleß Privatarchiv Herbert Geissler Sportecho 1950 NÖN Wiener Neustädter Zeitung Wiener Neustädter Zeitung

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Die Autoren

8 Die Autoren

OSR Herbert Geissler (Geburtsjahrgang 1933), Hauptschullehrer für Deutsch und Leibesübun- gen, später Hauptschuldirektor. Als Handbal- ler mit der Union Wiener Neustadt und als NÖ Auswahlspieler erfolgreich. Seit 1945 ist er begeisterter WNSC-Anhänger. Ab 1961 als Lokal- und Sportfotograf bei der Wiener Neu- städter Zeitung. 1968 Sportchef der WNZ, dann Sportmitarbeiter der NÖN. Jetzt als SC-Chronist und NÖN-Kolumnist. Geissler ist Träger der Silbernen Stadtwappennadel. Er hat sich feder- führend um den historischen Teil der Broschüre gekümmert.

Mag. Dr. Rainer Spenger, 38, ist Pressespre- cher der Stadt Wiener Neustadt und Fußballfan aus Leidenschaft. In seiner Freizeit unterstützt er den FC Magna Wiener Neustadt als Medi- enverantwortlicher und hilft auch dem Wiener Neustädter SC, wo er nur kann. Sein Part war die Darstellung von Gegenwart und Zukunft des Vereins.

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