Kulturlandschaftsanalyse Nußberg, Reisenberg Kulturlandschaftsanalyse Nußberg, Reisenberg Kulturlandschaftsanalyse Nußberg
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Bund 5 mm WERKSTATTBERICHTE STADTENTWICKLUNG Nr. 120 Kulturlandschaftsanalyse Nußberg, Reisenberg Kulturlandschaftsanalyse Nußberg, Reisenberg Kulturlandschaftsanalyse Nußberg, ISBN 978-3-902576-55-2 NR. 120 WERKSTATTBERICHT Werkstattcover_Nussberg.indd 2 29.12.11 14:19 Kulturlandschaftsanalyse Nußberg, Reisenberg Eigentümerin und Herausgeberin: Magistrat der Stadt Wien, Magistratsabteilung 18 – Stadtentwicklung und Stadtplanung http://www.wien.gv.at/stadtentwicklung Für den Inhalt verantwortlich: Magistratsabteilung 21A – Stadtteilplanung und Flächennutzung Innen-West, DI Jens Sonderegger http://www.wien.gv.at/stadtentwicklung 1 AutorInnen: Maga. Maria Vassilakou, DI Jens Sonderegger, DI Ingrid Nausch, Univ.-Prof. Dr. Jochen Kantelhardt, Dr. Martin Kapfer, Mag. DI Stefan Frank, Ao. Univ.-Prof. DI Dr. Christiane Brandenburg, DI Brigitte Allex, DI Birgit Gantner, DI Florin Hirnschall, DI Andreas Kasper, Mag. Ursula Liebl, Univ.-Prof. Mag. Dr. Martin Heintel, Univ.-Prof. Ing. Dr. Norbert Weixlbaumer, Anton Neureiter, Valentin Kraus Gestaltung: derWerbetraeger/Bettina Berger-Zimmermann Technische Koordination: Magistratsabteilung 21A – Stadtteilplanung und Flächennutzung Innen-West, Ing. Rudolf Polan Bildrechte: Magistrat der Stadt Wien, DI Brigitte Allex, Friedrich Arnold, DI Birgit Gantner, Anton Neureiter, Ing. Rudolf Polan, DI Jens Sonderegger Produktion: Magistrat der Stadt Wien, Magistratsabteilung 21A – Stadtteilplanung und Flächennutzung Innen-West, Repro Gedruckt nach der Richtlinie „Druckerzeugnisse“ des Österreichischen Umweltzeichens, Magistrat der Stadt Wien, Magistratsabteilung 21A, Referat Reprographie, UW-Nr. 835 Copyright: Stadtentwicklung Wien – 2011, alle Rechte vorbehalten Personenbezogene Bezeichnungen, die nur in männlicher Form angeführt sind, beziehen sich in gleicher Weise auf Frauen und Männer ISBN 978-3-902576-55-2 INHALT Titel, Impressum 1 Vorwort Maga. Maria Vassilakou 3 Einleitung 4 Übersichtskarte 6 Positionspapier 7 Studie Landbewirtschaftung und Agrarstruktur 13 Studie Erholungsnutzung 37 Studie Synthesebericht zum Kulturlandschaftsraum 91 2 VORWORT Liebe Leserinnen und Leser, der Nußberg und der Reisenberg mit seinen Weinkulturen im Nahbereich von Grinzing sind eine über Jahrhunderte geformte einmalige Kulturlandschaft und zählen zu den besten Weinanbau- gebieten Wiens. Diese Kulturlandschaft ist Bestandteil des westlichen Wald- und Wiesengürtels und prägt als grüne Kulisse die Stadt. Dieser Naherholungsraum trägt zur international bestätigten hohen Lebensqualität Wiens bei und ist Ziel vieler Wienerinnen und Wiener, die Erholung, Naturerlebnis oder sportliche Betätigung am Wochenende oder nach einem langen Arbeitstag suchen. In einem Best-practice-Beispiel wurde dieser Raum in seiner Vielfalt wissenschaftlich untersucht, seine Werte und Qualitäten analysiert sowie sein Potenzial aufgezeigt. Die wirtschaftliche Situation der Weinbauern und -bäuerinnen und deren Stellenwert als „Landschaftserhalter“ wurden beleuch- tet, BesucherInnen vor Ort nach ihren Wünschen und Erfahrungen befragt sowie die Risken und Chancen dieses Raums erhoben. 3 Es freut mich, dass diese sehr interessanten Ergebnisse nun vorliegen. Wir verfügen jetzt über eine umfassende Darstellung dieses Kulturlandschaftsraums und auch einen Maßnahmenkatalog, der aufzeigt, wo Verbesserungsbedarf besteht und wie seine herausragenden Qualitäten auch für künftige Generationen gesichert und weiterentwickelt werden können. Maga. Maria Vassilakou Vizebürgermeisterin und Stadträtin für Stadtentwicklung, Verkehr, Klimaschutz, Energieplanung und BürgerInnenbeteiligung EINLEITUNG DI Jens Sonderegger Projektleiter Die Bewahrung des Kulturlandschaftsraums im Die Zielsetzung dieser drei Forschungsstudien lag Nahbereich zu Grinzing sowie die Stärkung des in der Erfassung dieses Raums in seiner Gesamt- Weinbaus sind wichtige Ergebnisse des Leit- heit. Das Besondere und Charakteristische wur- bildes, welches im Zuge der „Initiative Leitbild de herausgearbeitet, die Stärken und Schwächen Grinzing“ gemeinsam mit den ortsansässigen analysiert, erste Maßnahmen entwickelt und der Bürgerinnen und Bürgern ausgearbeitet wurde. Landschaftsraum in Wert gesetzt. Der Kulturlandschaftsraum Nußberg/Reisenberg, Die Ergebnisse dieses „Pilotprojekts“ sind viel- der auch Teil des Biosphärenparks Wienerwald schichtig, führen zu neuen Erkenntnissen und ist, wurde deshalb im Auftrag der MA 21A in unterstreichen die multifunktionale Bedeutung, seiner Wertigkeit und Einmaligkeit untersucht. welche dieser einmalige, stadtnahe Landschafts- Die Analyse erfolgte erstmalig auf Basis von und Erholungsraum für Wien und seine Bewoh- mehreren wissenschaftlichen Betrachtungsebe- ner einnimmt und in Zukunft noch in verstärk- tem Ausmaß einnehmen wird. 4 nen und wurde vom Institut für Geografie und Regionalforschung (UNI WIEN), dem Institut für Ein Themen- und Maßnahmenkatalog, der unter Agrar- und Forstökonomie (BOKU) sowie dem Mitwirkung der MA 22 und MA 49 konzipiert Institut für Landschaftsentwicklung, Erholungs- wurde, rundet die Kulturlandschaftsanalyse und Naturschutzplanung (BOKU) durchgeführt. Nußberg/Reisenberg ab. DI Ingrid Nausch Dezernatsleiterin Die Weingärten des 19. Bezirkes prägen das betriebe im Zuge der „Initiative Leitbild Grin- Stadtbild von Wien und sind durch ihre Topo- zing“ immer wieder ein heiß diskutiertes Thema. grafie weithin sichtbar. Gerade der Nußberg und Gerade die Weinbaubetriebe sind maßgeblich Reisenberg zählen hier zu den markantesten an der Kultivierung dieses für Wien so typischen Blickbeziehungen und wurden deshalb vorran- Landschaftsbildes beteiligt und sind somit ein gig für die vorliegende Untersuchung ausge- wichtiger Bestandteil im Zusammenhang mit wählt. der Erhaltung dieser wertvollen Kulturland- schaft. Daher wurden von der Stadtplanung im In den letzten Jahren wurde einerseits vermehrt Anschluss an die Leitbilderstellung für den Orts- die Notwendigkeit und der Wunsch der Wein- kern von Grinzing diese Untersuchungen auf rein baubetriebe für Erweiterungsflächen in den wissenschaftlicher Basis beauftragt. Weingärten an die Stadtplanung herangetragen andererseits wurden die Preise für Weingärten In diesem Zusammenhang möchten wir uns auch durch Investoren in die Höhe getrieben, sodass für die wirklich gute und kooperative Zusammen- 5 sich kleinere Weinbaubetriebe in ihrer Existenz arbeit mit den Dienststellen der Geschäftsgrup- bedroht sehen. Neben der von den Bewohnern pe Umwelt sowie der Landwirtschaftskammer Grinzings befürchteten Zerstörung des Orts- Wien und Herrn Arnold, der uns neben seinem bildes war die Zukunft der kleineren Weinbau- Wissen auch Bildmaterial zur Verfügung gestellt hat, recht herzlich bedanken. Untersuchungsraum Nußberg, Reisenberg ÜBERSICHTSPLAN 6 Kulturlandschaftsanalyse Nußberg, Reisenberg POSITIONSPAPIER Themen- und Maßnahmenkatalog MA 21A AUSGANGSLAGE RECHTLICHE GRUNDLAGEN Der Kulturlandschaftsraum am Nußberg und Rei- Dieser Landschaftsraum ist laut bestehender senberg besitzt für die Stadt Wien in vielerlei Hin- Rechtslage als Schutzgebiet/Wald- und Wiesen- sicht große Bedeutung. Dieser Raum prägt mit gürtel, der „strengsten“ Grünlandwidmungs- seinen Weinbaukulturen das Stadt- und Land- kategorie gemäß der Bauordnung für Wien, schaftsbild, ist traditionsreiches Landwirtschafts- gesichert. Darüber hinaus ist er auch Bestand- gebiet mit seiner typischen Heurigenkultur, teil des verordneten Landschaftsschutzgebiets Lebensraum für Fauna und Flora und dient der Döbling. städtischen Bevölkerung als unverwechselbares Im Sinne des Arten- und Lebensraumschut- Naherholungsgebiet. zes ist das Gebiet auch nach § 15 des Wiener BEAUFTRAGUNG VON FORSCHUNGSSTUDIEN Naturschutzgesetzes Teil des „Netzwerk Natur“. ZUM KULTURLANDSCHAFTSRAUM Seit dem Jahr 2005 ist das Gebiet Teil des Bio- sphärenparks Wienerwald. Die nachhaltige Ent- 7 Als eines der Ergebnisse des BürgerInnenbetei- wicklung auf allen Ebenen des menschlichen ligungsprozesses „Initiative Leitbild Grinzing“ Lebens und seinem gesamten Umfeld stellt das wurde dieser Kulturlandschaftsraum im Auftrag vorrangige Ziel des Biosphärenparks dar. der MA 21A unter einem kulturgeografischen, agrarökonomischen Aspekt und unter dem Links: Gesichtspunkt der Erholungsnutzung analysiert (http://www.wien.gv.at/recht/landesrecht-wien/ und erforscht. Beauftragt wurden das Institut rechtsvorschriften/html/l4801270.htm) für Geografie und Regionalforschung (UNI WIEN), (http://www.wien.gv.at/umweltschutz/natur- das Institut für Agrar- und Forstökonomie (BOKU) schutz/wege/netzwerk.html) und das Institut für Landschaftsentwicklung, Erholungs- und Naturschutzplanung (BOKU). (http://www.bpww.at/) Die Zielsetzung dieser drei Forschungsstudi- Folgende Aspekte, Themenfelder und Maßnah- en liegt in der Erfassung dieses Raums in sei- men gehen aus den Forschungsstudien her- ner Gesamtheit. Das Besondere und Charakte- vor und wurden durch Fachgespräche mit den ristische wurde herausgearbeitet, die Stärken Magistratsabteilungen 22 und 49 ergänzt. und Schwächen analysiert, erste Maßnahmen entwickelt und der Landschaftsraum in Wert gesetzt. Themen- und Maßnahmenkatalog Werte/Stärken der Landschaft; Identifikation Themenfelder: Maßnahmen (in Umsetzung oder erfolgt): • Zahlreiche naturräumliche Strukturen sind • Das Biosphärenparkmanagement bietet vorhanden: Trockensteinmauern, Trocken- Kurse für Trockensteinmauerbau an. wiesen, Hohlwege, Hecken. Dadurch soll Weinbauern/-bäuerinnen die Möglichkeit geboten werden, einen traditio- • Der Raum weist eine große funktionelle Viel- nellen Weinbau zu betreiben, der