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Aus der Döblinger Geschichtswerkstatt Rieden- und Flurverzeichnis Döbling 2014

Wolfgang Schulz Tel. 0650/357 39 44 [email protected] www.döbling.com

Vorwort

In diesem Verzeichnis finden Sie nicht nur den letzten Stand der Rieden- und Flurbezeichnungen in unserem Bezirk, sondern auch alte, vergessene Bezeichnungen von Fluren und Rieden, so wie nichtamtliche Bezeichnungen.

Urheberrecht: Wolfgang E. Schulz, 1190 Wien, Eroicagasse 43. Nachdruck, auch auszugsweise, verboten.

Kontakt: Wolfgang E. Schulz Das Eroicagasse 43, 1190 Wien umfangreichste Telefon: +43(0)650 / 357 39 44 Nachschlagewerk Internet: www.Döbling.at www.extrablatt.at

Vulgonamen, wie in den alten Grundbüchern, wäre keine große Im Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen ist das historische Rechtsicherheit zu erwarten gewesen. So wurde angeordnet, dass das Namensgut des Katasters zurückreichend bis zum Grundsteuerpatent Objekt des Eigentums im Gutsbestandblatt durch Anführung der aus dem 1817 erfasst. Rund 100 000 Riednamen und Vulgonamen stehen Grundkataster entnommenen Grundstücksnummern zu beschreiben und georeferenziert zur Verfügung. ein Abdruck der Katastralmappe als Grundbuchsmappe zu führen sei. Dieser einmalige Datenbestand lässt wissenschaftliche Fragestellungen Das Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen BEV hat in den letzten im Bereich der Geographie, Topographie, Kartographie ebenso wie in der zwei Jahren sämtliche rund 100 000 Ried- und Vulgonamen Sprachforschung oder Heimatforschung zu. Österreichs erfasst, deren Lage im System der österreichischen Fragestellungen wie Riednamen und geologische Zusammenhänge: Landesvermessung gespeichert und in einer Datenbank archiviert. 1. Systematik in der Abgrenzung der Riede. Der Objektbereich „Namen“ des Digitalen Landschaftsmodells im BEV, 2. Werden topographische Merkmale österreichweit mit siehe www.bev.gv.at , beinhaltet auch die geocodierten Riednamen ähnlichen/gleichen Namen benannt? Österreich . Die geometrische Genauigkeit entspricht dem Erfassungs- 3. Riednamen als Indikatoren für die Flächenwidmung. maßstab von 1:10 000. 4. Können Riednamen soweit Auskunft über die Beschaffenheit des Grundsätzlich sind die Erfassungsarbeiten von den „aktuellsten“ Untergrundes geben, um z. B. archäologische Rückschlüsse zu ziehen? Datenbeständen ausgegangen. Es ist aber heute, nach der bald 200 5. Riednamen als Quellenmaterial für Wirtschafts- und Sozialgeschichte. jährigen Entwicklung des Katasters, nicht mehr möglich, einen gänzlich ... einheitlichen Bestand zu rekonstruieren. Ziel der derzeitigen Riednamen sind die „Adressen“ der ertragsfähigen Grundstücke . Sie Datenerfassung war es daher, die verwendeten Materialien und benennen Berge und Täler, Wälder und Felder und andere unbewohnte Zeitabschnitte systematisch zu dokumentieren. Örtlichkeiten außerhalb von Siedlungen. Sie enthalten über viele Das Entstehungsdatum der verwendeten Unterlage gibt Jahrhunderte überliefertes Sprachgut und gestatten Rückschlüsse auf katastralgemeindeweise die Erfassungsgrundlage an. die Besiedlungsgeschichte. Bis heute dienen die Riednamen im ländlichen Raum der Beschreibung Im Franziszeischen Kataster 1817–1861 sind Grundstücke seit jeher der Lage der Grundstücke. In Weinbaugebieten ebenso wie in zu Rieden zusammengefasst. Die in den einzelnen Kronländern landwirtschaftlich genutzten Gebieten ist die Riedbezeichnung unterschiedlich als Marken, Fluren, Riede etc. bezeichneten Partien für den Landwirt bzw. den Weinbauern eine unerlässliche umfassten „eine größere Masse in einer schicklichen Abrundung Benennung seiner Grundstücke . Die Grundstücksnummer alleine ist beisammen liegender Grund-Parzellen “ und waren zumeist durch dafür zu anonym. natürliche Abgrenzungen eingeschlossen . Sie dienen bis heute im ländlichen Raum der Benennung der Lage der Grundstücke. In Die Flur ist in ihrer alten Bedeutung ein Synonym für die Landschaft, Weinbaugebieten und landwirtschaftlich genutzten Gebieten ist bzw. das Gelände. Die Bezeichnung wurde übertragen auf die die Riedbezeichnung für den Landwirt eine unerlässliche landwirtschaftliche Nutzfläche einer Siedlung. Ursprünglich bezog sich die Adressierung. Bezeichnung auf die nicht besiedelte Landschaft. Von der etymologisch Zur Zeit der Verfassung des allgemeinen Grundbuchgesetzes 1871 älteren Verwendung leitet sich der Begriff Flurname oder glaubte man, auf eine planliche Darstellung der Eigentumsobjekte für Flurbezeichnung für den Namen eines Landschaftsteils ab (z. B. das neu anzulegende Grundbuch nicht mehr verzichten zu können, denn Gewässernamen, Wegenamen, Geländenamen). In diesem Sinne ist er von der Bezeichnung der Liegenschaften durch Ried-, Haus-, oder im Vermessungswesen noch in Gebrauch, oder im rechtlichen Begriff der

Freilandstraße. Also nicht bebautes und nicht waldbestandenes, offenes schlimme Namensveränderungen, wie bei der Ried „Votzen“, „Vadl“ und Gelände (Wiesen, Felder und Äcker, Heiden, Rasen und Matten, Brache). „Atlasschwein“. Der Wiener Bürger „Paltram Vatzo“ machte eine Die Namen der Rieden gehen meistens auf Besitzer auf längst Wandlung zur „Votzen“ durch. Die Ried „Vadl“ hieß früher „Verlein“; aber vergangene Zeiten zurück. Ebenso auf die Bodenverhältnisse; z.B. richtiger wäre es „Verleis“ zu sagen, da die Bezeichnung auf den sandige Bodenverhältnisse – wie beim „Sanderl“. Das „Muckental“ Münzpächter und Weingartenbesitzer „Jakob Verleis de Hoya“ könnte auf den „Müller Mukkel“ aus Nuzßdorf zurückgehen; der zurückgeht. Diese Ried scheint in den neueren Aufzeichnungen nicht „Schenkenberg“ auf den Schenken „Eberhart Kastner“. Der Riedname mehr auf, könnte aber hinter dem Haus Cobenzlgasse 2 bis zum „Schreiber“ dürfte auf den Münzpächter und Schreiber von Österreich Schreiberweg gewesen sein. Nach Hr. Arnold wurde die „Arnoldsau“ „Konrad von Tulln“ zurückgehen. Es gab einen Grundbesitzer und (Arnolds-Au) im Pointenbach benannt. Durch die Bevorzugung Deutscher obersten Bergmeister im Jahr 1379 mit den Namen „her Chunrad“, Adeliger zur Zeit König Rudolfs I. (Machtübernahme im Jahre 1277) weiland des Marschalichs Schreiber“. wurde das „Verlein“ der „Schwab“ benannt, da der schwäbische Adelige Der „Lutz“, die Mehrzahl davon ist Lüssen, ist ein durch Los zugefallener „Wallsee“ diesen Weingarten erhielt. Diese willkürliche Zuteilung von Weingarten. Aber auch lange Felder werden mit „Lüssen“, als alter Weingärten an „Ausheimische“ erzeugte viel böses Blut bei den Flurname, in Zusammenhang gebracht. Beim „Hungerberg“ gibt es nur „Einheimischen“. Vermutungen und er wird mit Kämpfen mit den Ungarn/Hungaren in Die Habsburger hatten auch eine Menge Beamte aus ihrer Heimat Verbindung gebracht. Eine andere Erklärung wird von Prof. Apfel mitgebracht. Die Hausgenossen des Landesfürsten, die Münzmeister und (gest.2009) mitgeteilt. Der Boden war so unfruchtbar, dass die die für die Finanzgebarung wichtigen Leute erwarben teils durch Gunst, Bewirtschafter am Verhungern waren. Heute wächst dort ein teils durch Kauf Weingärten, wie z.B. in . ausgezeichneter Rotwein > die Windverhältnisse haben sich, durch eine H.H. > Historischer Hinweis stärkere Bewaldung im Westen des Gebietes, geändert. (K) > Kothbauer Dissertation

Die „Glocken“ erhielt ihren Namen durch eine Seelenmessen-Stiftung für die Brüder „Clokher von Grinzing und Nußdorf“. Es gibt aber auch

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Flur- oder Riedname Erläuterungen Bilder

1 Achenfeld | auch Feld-Achen | wahrscheinlich ein altes Eichenfeld. Die Flurnamen mit Eiche, Aich, Ach zeugen von hohem Alter. Ahd. „eich “, wurde in der Wiener Mundart zu „ach’n“ (Bauernmundart „oach’n“). Südlich der Jägerwiese am Ursprung des Sieveringer Baches, rechtsseitig gelegen. Einst am gelegen. Sievering 2 Achsenguem | Grinzing Verkauf eines Weingartens am Steibperg > heißt „Achsenguem“. mhd. guome > „der Gaumen, die Kehle'“ > Schlucht > enges Tal. mhd. kele ist auch „Rinne“ gemeint |Achse > Ochse. Ochsenschlucht? HH: 24.11.1439 Grinzing (K) 3 Agnesbründl | brünnel Flur in Obersievering am Hermannskogel > ehem. Wüstung Kogelbrunn > Kogelbrünnel | durch die hl. Agnes Namensgebung | grober Unfug mit Zahlenlotto. 1817 zugeschüttet. Seit 1941 Quelle mit Brunnenhäuschen. Obersievering (K) 4 Ahrengruben | Ahrengrüben Die Flur liegt östlich der Agnesgasse – am Westhang des Hackenberges. 1904 als Flur zu Neustift eingetragen | mhd. eher = Ähre > Getreide. Obersievering 5 Aichel | das | Nußdorf mhd. eich = „Eiche“ > Eichelhof straße > hier steckt auch das Wort Hof drinnen | einstige Ried in Nußdorf gehörte zu einem Gutshof am Nußberg | nordöstlich des Zeisenbühels – im Westen an Obere Schoß und Gollin | im Norden an Weisleiten. HH: 1349(K) 6 Alaungruben Flur einst am Rande des Dorotheerwalds in Neustift gelegen. | Alaunfabrik > aufgelassen. Neustift (K) 7 Allee – Grinzinger | Wiener Straße an dem Namen ist im ersten Moment kein Flurname erkennbar. Es standen hier vormals Feld- und Bergulmen . Diese Allee steigt aus einer Mulde, die in früherer Zeit mit Wasser gefüllt war und überschreitet einen, beim Straßenbahnbau abgegrabenen, Sattel. > „an den langen Lüssen“ | mhd. luz = Los, der durch Los zugefallene Ackeranteil. 8 Alt-Weingarten | Kbdrf Altweingarten – einer der im zuerst angelegten, oder am frühesten in den Besitz von genommenen Weingärten. Es war auch der Auslieferungsplatz der Missetäter an den Blutrichter von Klosterneuburg |HH: 29.11.1330, 1512 | (K) 9 Altuhrfahr | Nußdorf der Name leitet sich von der alten Überfuhr her, zwischen Nußdorf und Burgstall. Neueren Datums: in den Füttern obenaus. HH: 1276 | (K) 10 Am braunen Kreuz am südwestlichen Ortsende gelegen. Der Name dieser Gegend ist von einem noch jetzt dort stehenden Kreuz herzuleiten. 11 Am Dreimarkstein so wird im Volksmund der äußerst steile, in Nord-Süd-Richtung verlaufende Platz des alten Ortes genannt. Heute ist die offizielle Bezeichnung dieser Stelle „Dreimarksteingasse“. Bis 1925 lautete jedoch auch die amtliche Bezeichnung „Am Dreimarkstein“. Vor 1894 hieß dieser Ort Herrengasse. Der Name ist durch die Lage des Ortes am Südabhang des 454 m hohen Dreimarksteins zu erklären | südlich von Schützengraben gelegen. Neustift 12 Am Losakreuz nennt man die Flur in Neustift um das ehemalige Gasthaus „Zum Römischen Kaiser“. Im Pestjahr 1713 wurde hier das heute bereits verschwundene Kreuz, das nach Angaben Ortsheimischer nach dem Errichter genannt worden war, aufgestellt. Neustift 13 Am Scharffeneck ehemalige Flur in Nußdorf – einst östlich der Eichelhofstraße gelegen, in Grundbüchern noch eingetragen. Vermutlich am Komtessenkreuz, das abhanden gekommen ist > sehr markante Weggabelung, oder Flurgrenze am „scharfen Eck“. HH 1497. Nußdorf

14 Am Sommerhäusl heißt die Gegend ganz oben in der Zierleitengasse. Das sogenannte „Sommerhäusl“, ein kleines Häuschen für den Sommeraufenthalt, konnte Rudolf Bartsch in seinen „Haindlkindern“ literarisch verwerten. Salmannsdorf 15 Am Sulzkreuz heißt die Gegend etwa in der Mitte des Sulzweges. Dort befindet sich ein großes Holzkreuz. Salmannsdorf 16 An dem Bach diese Flur in Grinzing lag einst am Nesselbach. Grinzing 17 An den Füttern obenaus ehemalige Flur in Nußdorf , einst in Alturfahr gelegen | mhd. vuoten, vüeten, vüeten > „nähren, füttern, mästen, weiden“ > Weide-, Grasplatz. Nußdorf (K) 18 An der Au diese verschwundene Flur lag einst in, oder an der Donau, bei Nußdorf. Nußdorf 19 An der Donauzeile ehemalige Flur in Nußdorf | mhd. zile = Reihe, Linie > eine Straßenform. Nußdorf (K) 20 An der Mariensäule heißt im Volksmund der Mittelteil der Mitterwurzergasse und auch ein Teil der angrenzenden Rieden der Hofstatt und der Mitterbergen. Dieser Name ist somit eine kombinierte Bezeichnung. Den Namen erhielt diese Gegend nach der 1697 von Paul Strudel geschaffenen Mariensäule, bei der Ferdinand Raimund und Toni Wagner sich selbst am 10. September 1821 getraut haben und einander ewige Treue gelobten. Kleine Flur in Neustift 21 Arbesbach | Sievering Arbesbach – Erbsenbach. Es handelt sich um die Ableitung des Namens von dem ahd. Arawiz = Hülsenfrucht, Erbse (vergl. mundartliche Form: a°rwasen!). Vielleicht haben die Römer in dieser Gegen Hülsenfrüchte angebaut. Heute nicht möglich. Vielleicht vom Wortstamm „Arb“, von dem die Bezeichnung „Arber“ = Harter Stein – Arbesbach im Waldviertel. Arbesbach wäre also hiermit ein „Steinbach“; siehe auch Steinbergbach. Ebenso kann sich der Name von den Römern, die hier Steinbrüche betrieben haben, herleiten. 22 Armansgrub früher Namen einer Flur in Grinzing | später Fotzem /Votzen. mhd. arman = „armer Mann“ > der nicht freie Bauer > Leibeigene. Grinzing (K) 23 Arnoldsau | Grinzing Diese Ried in Grinzing grenzt südwestlich an Sievering – nordwestlich an den Reisenberg – im Süden Schenkenberg und Ried Glocken, der Hang zum Reisenbergbach heißt „Arnoldsau“. HH: 1349 in der „Arnolcaw“, 1355 im Zehentregister de Stiftes Klosterneuburg: „In Arnoltzaw“, 26.11.1384, 30.07.1416, 24.03.1444, 9.06.1452 – nach einem Besitzer Arnold genannter, ursprünglich: „feuchter Wiesenhang“ (K) 24 Ba(a)derwiesen | Sievering Flur einst in Obersievering | westlich des 306 Meter hohen Hackenberges | mhd.: badaere > ursprünglich der Besitzer einer Badstube, der die Gäste zur Ader lässt. Besitzname. 25 Baumwollen | Oberdöbling diese Flur lag einst in Oberdöbling | 1828 sollen kümmerliche Baumwollstauden versuchsweise angepflanzt worden sein? | es umfasst das heutige „Hirschenbergl“ | eine „Mutung“, dass man von der Silbergasse aus auf dem abfallenden Hang vom Hirschenbergl eine eigenartige Flora mit an Baumwolle erinnernde Gräser (Wollgras) oder Blumenschmuck, zu gewissen Zeiten zu sehen bekam. 26 Bei der Brücke ehemalige Flur in Unterdöbling, am Krottenbach (Döblinger Bach). Über den Bach ging früher eine steil aufsteigende Stufenbrücke bis zum heutigen Hirschenbergl. Die Stelle lag dort, wo der Krottenbach von der heutigen Billrothstraße aus in die heutige Silbergasse (von glänzendem Schilf) einbiegt. Auf der linken Seite des Baches. Unterdöbling 27 Bei der Donau Flur einst in Nußdorf | in Grundbüchern vorhanden. Nußdorf 28 Beim Römischen Kaiser Die Anhöhe zwischen Pötzleinsdorf und Neustift leitet ihren Namen von dem dort befindlichen Gasthaus her. Früher stand dieses so benannte Gasthaus in Währing. Es verdankt seinen Namen wahrscheinlich Kaiser Josef II., der dort einmal eine Studentenkneipe besucht haben soll. Als der Besitzer der Wirtschaft übersiedelte, gab er auch seiner neuen Gaststätte den gewohnten zugkräftigen

Namen. Wir haben es hier mit einer Flurbezeichnung zu tun, da der Name „Beim Römischen Kaiser“ sowohl einige Häuser und Gärten wie auch den oberen Teil der Neustifter Sommerheide umfasst. Lag ursprünglich in Währing. 29 Beinbreche | Kbdrf als Flurname für steile, hals- und beinbrechende Bergpfade. 30 Bellevue | Sievering diese Ried liegt südwestlich des Reisenbergbaches – grenzt im Süden an Schenkenberg – Südwesten an Gspött, Görgen, Gallein und Pfeffer | von 1943–1945 gleich oberhalb die Flakstellung „Am Himmel“ | zwischen 1961 und 1963 ein Ausflugsrestaurant 31 Bergl | Kbdrf auf dem . Hebt hier die absolute Höhe, sonst oft den Höhenunterschied zur Umgebung hervor. Kahlenbergerdorf 32 Bergsteig erste urkundliche Erwähnung 1749: „ ... am Bergsteug“. Diese Bezeichnung des heutigen Sulzweges südlich des Hauptplatzes von Salmannsdorf ist jetzt nicht mehr gebräuchlich. Von 1854–1890 nannte man diesen steilen Weg offiziell Bergsteiggasse 33 Bernoldau Diese ehemalige Flur lag in Grinzing und ist nach dem Personennamen ihres Besitzers bezeichnet. 34 Biberstein | Kbdrf 1258 „Piberstain“ oberhalb der Heiligenstädter Lände 257. Sehr alte Ried, hart an der Donau gelegen. Sollte es eine Stelle sein, wo einstmals ein Biber gefangen wurde? 35 Bochwiese | Bockwiese? wird der östlichste Teil der Dreimarksteinwiese oberhalb des Ortes Neustift bezeichnet. Diese Wiese wird nach einem Neustifter Besitzer genannt. Neustift (K) 36 Böhmhäuschen Acker westliche Flur der Haindersbrunnwiese. Das „Böhmische Haus“ gibt es schon lange nicht mehr 37 Böhmhäusel Acker östliche Flur der Haindersbrunnwiese in der ersten nach rechts geöffneten Höhenstraßenkurve nach dem Krapfenwald. 38 Bogner ehem. Flur in Untersievering – in der Nähe der Wüstung Chlaitzing | HH: 1258 wird Flur „Pognerinna“ genannt, 16.05.1338, 1.11.1378 | mehrere Deutungen. Untersievering (K) 39 Breinreichern | Sievering Grundwort > Eichenbestand | nördlich des Krottenbaches, in der Nähe der Agnesgasse > ehem. Ried in Obersievering (K) 40 Breite Buche Waldstreifen mit Buchenbestand | ehem. Flur in Grinzing | 1881 noch ein Hinweis | in der Riedenkarte von 1997 nicht mehr vorhanden. Grinzing 41 Breiten Diese Flur lag einst in Obersievering. Breite > größere Ausdehnung einer Flur | ein Streifen Land | HH: 16.11.1412 (K) 42 Breitenfelder Flur lag einst im Grinzing auf dem Sonnberg | HH: 3.10.1393 „Preitenvelder“, 18.12.1476 „das Peitenfelderl“ (K) 43 Brennreich nördlich der Baderwiese | in Neustift verbrennt man noch heute im Herbst altes Geäst und Laub > in (bei) der nahegelegenen Bäderhütte.| ehemalige Flur in Neustift (K) 44 Brücklsteiner | Kbdrf wohl Besitzername. Die Flur lag einstmals in Unterdöbling nicht unweit einer Brücke über den Döblinger Bach | Krottenbach | mhd. brücken= „zerbröckeln“ > steiniger Grund > Hartäckerstraße. Steiner > eine Person, die Steine bearbeitet. (K) 45 Brünndl | Brunnerl einstige Flur am Beginn der Mitterwurzergasse, in der Einmündung in die Agnesgasse > es befindet sich dort heute noch ein Brunnen | HH: 25.02.1359 |Obersievering (K) 46 Buchtal Flur einst in Nußdorf | Bezeichnung nach Buchenbeständen. Nußdorf (K) 47 Bürgerspital Weingarten einstige Flur am Nußbach in Nußdorf | der Name rührt vom ehem. Bürgerspital beim Kärntnertor 1257 her. 1529 vor den herannahenden Türken zerstört. (K) 48 Burgstall | Kbdrf H.H.1258 „Purchstal“, 20.10.1299, 1355 „in Purgstal“, 18.12.1450. Ein in Deutschland häufiger Berg- und Flurname. Weist gewöhnlich auf einen früheren Burgstandort hin. Auf eine befestigte vorgeschichtliche Ansiedlung am Burgstall weisen jungsteinzeitliche Funde (Burgstall und Gaisruck waren früher Zwettler Stiftsgründe und liefern heute einen Wein von hoher Güte), hin. Die Ried liegt

in Nußdorf | bester Wein. (K) 49 Chamber einstige Flur in Obersievering | mhd. kamp = „veldrichter innerhalb des champs“ | oder champ = „fluß kamp“ – ungeklärt | HH: 5.03.1347 | Obersievering (K) 50 Cherlholtz vormals Flur in Grinzing | Verkauf eines Weingarten; genannt der „cherlholtz“ ist „in den Lussen“ gelegen. Bestimmungsname | Grundwort – Holz > ehemaliger Wald | HH: 17.12.1438 (K) 51 Chirnberger ehemalige Flur in Nußdorf. „Kienspan, Fackel“. Nußdorf 52 Chlaitzing | Klaitzing ehemaliger Ort in Untersievering. Am Klainzingerberg – am Klainzigerweg, Flurnamen. Heute durchgehend Weingarten. 53 Chrichenhölzlein ehemalige Flur lag in Nußdorf. Das Grundwort bezeichnet einen kleinen Wald, den ein Grieche besitzt. Kriecherl > Obstgarten? (K) 54 Clinrichgraben ehemalige Flur in Grinzing | HH: 15.11.1393, ein Personenname liegt dieser Flur, in einem Graben gelegen, zugrunde (K) 55 Cobenzl Hof vormals Ried am Reisenberg > Grinzing. | ehemalige Gründe des Grafen Cobenzl auf der Schlossfläche und der später dazugekommenen Meierei > von Jesuiten 1773 übernommen. Grinzing 56 Cole heute auch Cholau | Collin. Flur am Nußberg. 1398 – „Cole“ | 1417 „das Coly“. Weingarten bester Lage, aber keine Erklärung. Nußdorf (K) 57 Dambach Ried in Salmannsdorf am Krottenbach, aber kein Wein | mhd. dam, tam – bedeutet „damm, deich, agger“. Als Schutz gegen den „Krötenbach“ > heute Flur. Salmannsdorf (K) 58 Das „Rode Haus“ | Nußdorf ist fast auf dem höchsten Punkte am Nußberg am Eichelhofweg gelegen. Mitten im Weingarten eine schön hergerichtete „Villa“ mit großzügigem Vorgarten, der sich auch überdachen lässt. Sie wurde vom Heurigenbesitzer „Rode“ aus Grinzing gebaut und nachdem sie in den Besitz von Hrn. Ing. Reinprecht übergegangen ist, an den Strom angeschlossen. Ebenso wurde eine Wasserleitung eingeleitet. Die Einfahrt bis zur „Weingartenhütte“ ist von Laternen gesäumt. Am 1. Mai wird gegenüber eine neue Weingartenhütte, zum Zwecke eines Heurigen, natürlich auch mit Strom und Wasser, eingeweiht. „Schöffel, schau oba!“ und „Lueger, schau uma!“. 59 Dennen | Nußdorf Ried zwischen dem heutigen Dennweg | dem Schreiberbach und der ehem. Fischhaltergasse . Die ehemalige Ried ist völlig verbaut. Ableitung des Namens nur „Mutungen“ | von Tanne? oder | mhd. tenne – fester Boden 60 Der Himmel | Am Himmel | mhd. himel = „Himmel“ | der Name als Bezeichnung für hochgelegene Teile oder auch, wie man Sievering annimmt, für ehemalige Stätten altgermanischer Götterverehrung, häufig verwendet | 1349 wird ein „Konrad in dem Hymel“, im Zehentverzeichnis 1355 Chonradus in celo (=Himmel), genannt. 61 Der Jude Flur einst in Grinzing | heute völlig verbaut. Lage? 62 Die Galein | Sievering Ried in Obersievering, im Südosten an Untersievering, im Norden an Bellevue. Gallen > Stellen mit Feuchtigkeit > Naßgallen, von mhd. naz = nass, durchtränkt. Druckwasserstellen in nassen, schneereichen Jahren. Eine solche gibt es heute 2009 im Kbdrf. auf der Ried Geigerin. 63 Die Geige Flurname am 64 Döblinger Hardt Untere und Obere Döblinger Hardt | einst Fluren in Döbling 65 Döblinger Prucken | Unterdöbling Östlicher Höhenrücken zwischen Kaasgraben und Erbsenbachtal an der Silbergasse – beidseitig des „Döblinger Baches“ > bei der dortigen Brücke 66 Dominikaner Die „Dominikaner“ nennt man einen schmalen Wiesenstreifen zwischen den Rieden Mitter- und Neubergen. Die gesamten Neustifter und Salmannsdorfer Rieden waren sehr lange Besitz von Klöstern. Auf diese Weise dürfte auch der Name zu erklären sein. 67 Dreimarksteinwiese Wiesenfläche am südlichen Abhang des Dreimarksteines. Die Wiese wird nach einem dort stehenden Wasserturm auch Wasserturmwiese genannt. Von hier wurde das „Häuserl am Roan“ mit

einer Wasserleitung versorgt. Das „Häuserl am Stoan“ muss sich die Wasserleitung selbst legen. Das Fischerhaus hat schon eine (April2009) und der „Griaß di a Gott“-Wirt wird auch noch angeschlossen. 68 Dreizehnvierel | Dreyzehnviertel l bezeichnet die Größe der Ried. Viertel (=1/2 Joch) ist das gebräuchlichste Weingartenmaß | grenzt an Kbdrf Reihmacher, Wiegen und Gebhardin. 69 Dreizehnvierteln | Kahlenbergerdorf die Ried grenzt im Südosten an Reihmacher, Wiegen und Gebhardin | ein Viertel ist ein 1/2 Joch. Die ehemalige Weberhütte liegt auf dieser Ried | Riedkarte 1997 nur noch mit wenigen Weingärten. Kbdrf.

Hier irrt Kothbauer, wenn er Wöberhütte schreibt. 70 Egelsee | Iglasee Iglaseegasse | in(m) Egelsee; ehem. Ried in Unterdöbling | Durch Zusammenfluss des Kaasgrabenwassers, Arbesbaches und Krottenbaches und deren Rückstauung, infolge der darunter liegenden Talenge | feuchte Niederung |, waren Teiche zur Züchtung von Blutegeln (mhd. egele = (Blut)Egel) angelegt, die in der Heilkunde der Zeit eine Bedeutung hatten. Es gab auch einen Weingarten an diesem „Egelsee“. Vielleicht bekam die Silbergasse von diesem glitzernden Schein des schilfführenden Gewässers ihren Namen > der Schilcher kommt auch von „schillernd“. Heute ist alles verbaut| HH: 13.04.1371, 13.10.1522 | Unterdöbling (K) 71 Eichelhof | Nußdorf Flurname eines nach diesem später benannten Gutshofs – später Restaurant „Zum Eichelhof“ 72 Erdbrust | Kbdrf bedeutet einen Erdbruch, auch Schlucht | Brust von bresten = bersten | unter der Kahlenbergkuppe | einst im Kahlenbergerdorf 73 Erinnerungsgarten | Nußdorf Zur Erinnerung an Hrn. Hofrat Kober, k.u.k. Landwirtschaftsrat, der als Vorreiter der Veredelungskünste im Weinbau gilt > befreundet mit Fam. Kattus, die am Nußberg alle ihre Weingärten, bis auf diesen, verkauft hat | im Norden durch Obere Schos –Serfellner im Westen – Schalon im Osten – durch die Nußberggasse im Süden begrenzt. (K) 74 Eselwald | Kbdrf mundartlich Eselswart | Esel wurden frühzeitig als Tragtiere auf den Leopoldsberg benützt. 1355 lebte im Kahlenbergerdorf ein „Heinrich Eselchnecht“. Ried am Südosthang des Leopoldsberges oberhalb des „Rinnert“ | in einer topografischen Karte aus 1863 als Flur eingetragen. Kahlenbergerdorf 75 Fealbern ehemalige Flur in Oberdöbling | Grundwort mhd. albe = Weideplatz auf einem Weinberg. Oberdöbling (K) 76 Feld ein sehr häufig in Döbling vorkommender Flurname: Feld > Flur in Unterdöbling Feldt > .. in Grinzing Langes Feld > .. in Obersievering Im langen Feld >.. in Grinzing Im niederen Feld >.. in Unterdöbling Im mittlern Feld >.. in Obersievering Kurzes Feld > .. in Obersievering Grinzinger Feld >.. in Grinzing Kurzenfeld >.. in Untersievering (K) mhd. velt > „Erde, Boden“ > „Feld, Fläche“ > Nutzungsfläche für Acker- und Gemüseanbau. 77 Feldgern Flur, einst an den „Langen Lüssen“ gelegen. mhd. gere = „ein langgezogenes, dreieckiges Stück, Zwickel, Furche“ > Flurnahmen „Gehr(e)n > somit ist dieser Flurname ein solches Feldgrundstück. Grinzing (K) 78 Feldln | Sievering alte Ried, im Norden von Grinzing, im Osten von Unterdöbling und heutiger Sieveringer Straße im

Süden. Hier lagen Felder, aber keine Weingärten. Später Notspital für 5–6.000 Personen. heute verbaut | Qualtinger Hof 79 Finstere Tal | Grinzing das „finstere Tal“ deutet auf ein tiefeingerissenes, fast schluchtartiges Tal hin. Dieser Name wird für das „Steinbergbachtal“ gebraucht. Finstere Gasse. 80 Fischerwiese am Aufstieg zum Hermannskogel, unterhalb der Goldwiese, breitet sich die „Fischerwiese“ auf der Nordabdachung aus. Flurname in Obersievering. Benannt nach seinem Besitzer, Hrn. Fischer. 81 Fleckeln | Kbdrf Flekeln | ein Stück Land | unterhalb des Waldrandes am Waldbach. Bezeichnung für kleine Grundstücke an Wegrändern am oberen Waldbach. Im Osten grenzt sie an die Ried Grinzinger. Gibt es nicht mehr. 82 Flehdache Flurname. Ort unbekannt. 83 Fletzern | Oberdöbling Flurname in Oberdöbling, nahe dem Krottenbach > Grenze im Osten | mhd. vletze > nasser Fleck, oder Lache im Boden. Heute ist das Gebiet verbaut 84 Fotzen | Heiligenstadt Ried in Heiligenstadt | nordwestlich von Ried Schinaweisen > im Süden der Ried Ungern | mhd. votze. Der Deutung, dass die Ried einer „Vulva“ ähnlich schaut, kann ich nicht näher treten. ahd. fozzaha > Sumpfrasen | Erwähnung eines Weingartens auf dem Nußberg „Votzz“ | HH:6.03.1354, 21.05.1425 (K) 85 Fürfangeln | Unterdöbling ehemals auf dem Weg von Heiligenstadt nach Unterdöbling | „für“ für vorwärts | im Norden und Osten die Grenze zu Heiligenstadt | im Westen zu Grinzing | im Süden an Haubenbigl. Diese Flur liegt heute zwischen der Haubenbiglstraße und der Fürfanggasse > Weinleseweg | HH: 1355 (K) 86 Fuhrgassl | Neustift 87 Gaden | Kbdrf bedeutet außer Gemach auch Viehstall, Scheune, selbst Heuschober. Also ein Grundstück, auf, oder bei welchem, ein Stadel gebaut war. Am Burgstall zwischen Eichelhofstraße und Siedlung Jungherrnsteig. Junger Riedname. Ab dem 19.Jh. Die Ried grenzt im Nordosten an die Ried Biberstein, im Südwesten an Weisleiten. 88 Gaisruck | Nußdorf Die Ried liegt in Nußdorf am südöstlichen Hang am Burgstall | mhd. geiz = „Ziege“. Dort weideten einst Ziegen. Danach kommt die „Zidarn“. Das ist ein Wiesenstreifen, der einer Zither sehr ähnlich schaut. | HH: 9.04.1301, 11.11.1316 (K) 89 Galein in dieser Form kommt der Flurname schon 1457 (Groß-Gallein) vor. Er wird in veränderter Form des Wortes Galleiten = Leiten (abfallender Hang – Osterleiten) mit Naßgallen, oder mit Golleiten = Leiten mit Bergschutt (Gol) aufgefasst. 90 Gallein | Sievering grenzt im Südosten an Untersievering – im Norden an Bellevue | mhd. naz = „nass, durchtränkt“ | Gallen > Feuchtigkeit > Naßgallen – feuchte Stellen in Fluren und Rieden > „Rinnert“ > durch Druckwasser | HH: 2.03.1357, 3.05.1483 (K) 91 Gaskeller | Nußdorf Gas > Goas > Ziege | eine ehemalige Flur mit einem tieferliegenden Ziegenstall | im Norden an den verbauten Teil der Ried Preussen – südlich an Ungern – Westen an Fotzen. 92 Gausgraben | Gausruben | Kbdrf am Leopoldsberg zwischen Rinnert und Philipperl (das westliche Ende des heutigen Transformators) | einst ein Ziegenweidenplatz > Geißgraben? 93 Gebhardin | Kbdrf mundartlich. „Gebhardeinin“ – wahrscheinlich der Besitzname. An den Namen der Frau wurde im Mittelalter, wie noch heute in der niederösterreichischen Mundart, die Endung -in angehängt, beispielweise die „Zendlin“, vgl. „Gebhardt von Doebelikh“ 1357 genannt. Besitzer von Oberdöbling | Ried im Kahlenbergerdorf | Grundbesitzer im Kahlenbergerdorf? voll mit Weingärten belegt – Riedkarte 2001. Kbdrf. 94 Gehrn Im „Franziszeischen Kataster“ ist dieses Grundstück als Ried in Obersievering eingetragen > Ortseingang Agnesgasse. Eine Flur „Im Gern“ in OS ist noch in den Grundbüchern eingetragen | mhd. ger, gere – „ein keilförmiges Stück“ > häufig bei Waldnamen > kurzes Grundstück – zwischen Fluren

eingekeilt | HH: 29.07.1398 |scheint in der Riedenkarte 2001 nicht mehr auf. (K) 95 Geigerin | Kahlenbergerdorf die „Geygerinne“. Erklärung wie oben | zwischen dem Waldbach und der heute gleichnamigen Gasse | ehem. Ried im Kahlenbergerdorf | am Waldbach. Zwischen Kuchelviertel, westlich der Straße nach Klosterneuburg und nördlich der Kahlenbergerdorfer Kirche | HH: 18.03.1377, 12.07.1379, 10.04.1400. (K) 96 Ger Fluren in Unterdöbling > bei der Döblinger Brücke gelegen, zunächst „Pader“ | einst auf dem Nußberg gelegen | Grinzing > „Langen Lüssen“. Zur Herkunft und Deutung > siehe Gehrn! |HH: 25.11.1293, 24.07.1331, 23.03.1361, 27.02.1375, 21.10.1376 (K) 97 Gerel ehemalige Flur am Pfaffenberg | mhd. gerel = „kleines keilartiges Stück: ein gerel velde“ > kleiner keilförmiger Weingarten | HH: 12.11.1330, 18.12.1376, 04.07.1455 Obersievering (K) 98 Gereut ehemalige Flur in Grinzing, am Abhang des Schweinsberges, gegen das Muckental hin | mhd. riuten = „roden“ > heute im Wald gelegen | HH: 15.06.1298, 28.06.1356, 21.10.1376 Grinzing (K) 99 Gerl einstige Flur in Heiligenstadt – am früheren Kirchbach gelegen. HH: 23.03.1361. Namen siehe „Gerel“. Heiligenstadt (K) 100 Gerlasser Flur in Obersievering lag einst westlich des Arbesbaches | ein Weingarten in “Sifring, genannt der Gerlasser“ HH: 9.01.1494. Obersievering (K) 101 Gern ehemalige Flur in der Ried Arnoldzau in Grinzing | HH: 995/1393/1444/1452/1468 | Herkunft siehe Gehrn. Grinzing (K) 102 Glantzing | Klaitzing am Fuße des Hackenberges finden wir den Flurnamen „Glatzing“ eingetragen; das ist die verderbte Form des alten Namens „Chlaintzing“, der als Ortsname urkundlich 1298 als „Chlaitzinge“ vorkommt; der Name soll auf einen Personennamen zurückzuführen sein. Der Name bleibt als Flurname bestehen. Das Stift Klosterneuburg hat 1355 „In Chlaitzing“ Weinzehent. Das Geschlecht, das sich nach dem Ort nannte (1312 Heinrich von Klaitzing). Der Ort dürfte also um 1330 nicht mehr bestanden haben. Ebenso können die öfters auftretenden stärkeren Wasserführungen dazu beigetragen haben, die Siedlung aufzugeben, um sich weiter oben anzusiedeln. So dürfte Neustift aus dem verschollenen Chlaitzing hervorgegangen sein. In Obersievering gelegen. Unterhalb des Hackenberges. Auf der anderen Seite des Krottenbaches befand sich um das Jahr 1819 ebenfalls eine Flur mit dem Namen Glanzing | Ollern im Westen und Sonnleiten im Osten 103 Glanzing | Sievering südlich von Bergen am Hackenberg – südöstlich an Neustift und Pötzleinsdorf grenzend | der Name leitet sich von der Wüstung „Chlaitzing“ ab. 104 Glaser als Flur in den Grundbüchern zu Grinzing eingetragen, scheint sonst nirgendwo auf | mhd. glasere = Glaser > Beruf des ursprünglichen Besitzers. Grinzing (K) 105 Glatzing einst eine Ried in Obersievering. Zwischen dem Auslauf des Hackenberges im Osten, südöstlich an Neustift und Pötzleinsdorf grenzend > Ableitung von der Wüstung Chlaitzing |HH: 26.02.1333 (K) 106 Glocken | Grinzing Name für eine glockenartige Geländeform | heute teilweise begradigt. Die Ried liegt am Schenkenberg in Grinzing an der Einmündung der Straßergasse in die Himmelstraße – grenzt im Südwesten an Ried Thorsäulen – im Südosten an Lange Lüssen. HH: 24.04.1351, 23.03.1361, 13.06.1371, 19.08.1402 (K) 107 Görgen | Sievering eine Ried in Obersievering, oberhalb des Sieveringer Steinbruches. Zwischen den Rieden Gspött und Gallein gelegen. Die Ried ist auch in der Riedenkarte 2001 eingetragen > voll mit Weingärten belegt. Sievering (K) 108 Goldschmied Flur einst südlich der Salmannsdorfer Höhe | HH > 1451 | mhd. golt = „Gold“ > goltschmied = Goldschmied. Salmannsdorf (K) 109 Goldstein | Kbdrf im Urbar von Klosterneuburg 12 58 wird ein „Goltstain“ in Kahlenbergerdorf als Weingartenbesitzer genannt | HH 1258 | Ebenso gab es eine Flur am Krottenbach gelegen, in Oberdöbling | HH 1342 | im

mhd. wird damit ein Edelstein, der wie Gold (Topas) aussieht, bezeichnet. Kahlenbergerdorf (K) 110 Goldwiese eine Flur einst in Obersievering gelegen | der Name hängt mit den Sagen des Gebietes zusammen, in denen sich so oft Kohlen, oder Holz in Gold verwandeln; oft wurde auch dort nach Schätzen gegraben. Hier stand bis 1915 das „Silberhuber-Haus“ des Österr. Touristenklubs. 111 Golin | Golinen | Nußdorf golin > Ried am Nußberg | HH 1315/1330/1333. In der Riedkarte 2001, mit Weingärten belegt, eingezeichnet | Namenserklärung gibt es keine | vormals im ehemaligen Eigentum des „Höchsten“ Heurigen von Sievering | Mantler-Dietz. Dieser steht schon wieder zum Privatverkauf an (2009). Jetzt ist der „Koller“ der Höchste Heurige von Sievering. Es gibt von den ehem. 120 Weinhauern nur noch den Koller, den Schreiber, den Zawodzky, die Haslinger und den Bernreiter (Nachfolger Kroiss) 2009. Nußdorf (K) 112 Gothansperch diese Flur lag einst an der Grenze zwischen Nußdorf und Unterdöbling | HH 1299 | perch > alte Schreibweise. (K) 113 Gräfin einstige Flur in Grinzing – im ehemaligen Kirchgraben | HH 1339/1349/1381/1400 | mhd. grave = „graf“ > gravin = „Gräfin“. Grinzing (K) 114 Grieche einstige Flur in Untersievering – nahe „Käswassergraben“ | mhd. Krieche = Grieche > Mann aus Griechenland | HH1311/1356/1415/1435 | Untersievering (K) 115 Grinzinger | Kbdrf kam vermutlich als Unterscheidungsmerkmal eines Grinzinger Besitzers, oder eines Anbaugebietes von Grinzinger Reben auf. Am Leopoldsbergabhang zum Waldbach auf Höhe der Siedlung Waldbachsteig | zwischen Ried Fleckeln und Philipperl | heute Tiergehege mit Eseln. In Urzeiten konnte man mit diesen Eseln auf den Leopoldsberg reiten. 116 Grinzinger Lackn mhd. lache | die ehemalige Flur in Grinzing leitet sich von einem Tümpel her | am Weg von der Himmelstraße zum Hartgraben | ca. 1925 ausgetrocknet. (K) 117 Gschwendgraben auch als Wolfsgraben bekannt | Kbdrf.-Josefsberg | Flur nördlich der Sulzwiese | HH 1344/1359. Schwendung > mhd. swenden = „swinden machen, absol. ausreuten, bes. das Unterholz eines Waldes > eine Rodung ohne Abholzung der Bäume > gewonnenes Stück Ackerland od. Weide > Gschwendung = Brandrodung | Franz. Kataster – nur mehr eine Wiese, die mit Bäumen, oder Buschwerk bewachsen ist. (K) 118 Gspött | Sievering mhd. gespöte > Spott/Verspottung > von Echo abgeleitet? – Erklärung für die Bezeichnung einer unheimlichen Gegend | Ried in Obersievering, nahe dem Steinbruch |HH 1258/ Osten | Grenze zu Untersievering | Nordosten Bellevue | Südosten Ried Görgen | Riedenkarte 2001 zeigt, dass heute noch, bis auf eine kleine Fläche im Nordwesten dieser Ried, diese voll mit Weingärten belegt ist. Sievering (K) 119 Gunersdorferin | Kahlenbergerdorf G(a)unersdorferin | schmale Ried im Kahlenbergerdorf, östlich der Weberhütte | Besitzername 120 Haarlocke | Nußdorf mhd. hor | Kot, Schmutz | locke ist die Lacke | also Kotlacke | lässt auf Wasser schließen > Grundwasser | zwischen „Rothen“ im Norden und „Schlegel“ im Süden. (K) 121 Hackenberg | Sievering Ried liegt südlich des Sieveringer Friedhofes | Hackenberggasse (306 m) im Süden – Grenze Krottenbachstraße | HH 1355 der „hokenperch“ | leitet sich vom Wiesenmaß Haken, oder einfach vom Hacken der Weinberge ab | in Untersievering gelegen. Weingut Braunsberger/Kroiss. Nordwestlich und südöstlich befindet sich nur verbautes Gebiet. Untersievering (K) 122 Hackern ehem. Ried in Obersievering – rechteckige Fläche – im Norden und Osten an Untersievering – Südosten an Pötzleinsdorf | mhd. hacken | nicht mehr in der Riedkarte von 2001. Obersievering (K) 123 Hackn | Hacken | Kahlenbergerdorf mhd. hacke = „das hacken, umbrechen der Felder und Weingärten“ > mundartlich „Hackn“. Nach der Aussage Ortskundiger wegen der Form. Liegt so unterhalb des Friedhofs. Vom Hacken des Weingartens | grenzt im Osten an Ried Stadelauer – im Westen an Reihmacher und Plachen Im Norden durch Wiegen und Gebhardin – im Süden durch Schederl begrenzt | Ried im Kahlenbergerdorf. (K)

124 Häberln nach den Grundbüchern eine Flur in Unterdöbling > keine näheren Hinweise, weder auf die Flur, noch auf den Namen. Unterdöbling (K) 125 Haelreds Wiesen ehemalige Flur am Egelsee > Iglasee/-gasse | HH 1371 | Name nach dem Besitzer (K) 126 Häuserl am Roan | Neustift dieser wunderschöne Fleck Erde, mit einem herrlichen Überblick über Wien, ist nach einem alten Flurnamen benannt > Häuserl am Stoan – ein steinerner Hügel, von, dem man auch einen traumhaften Blick auf Wien hat, ebenso 127 Hafersprung ehem. Flur in Obersievering | mhd. sprunc = „hervorsprießen“ > Haferfeld > frühreif > satte Ernte. Obersievering (K) 128 Hagenwiese ehemalige Flur in Heiligenstadt | einstmals von Gunoldstraße bis Heiligenstädter Straße | gehörte einem Hrn. Hagen (K) 129 Haid im Gspött ehem. Flur, einst in Obersievering | mhd. heide = „ebenes, unbebautes, wildbewachsenes Land“. Obersievering (K) 130 Haindersbrunn | Grinzing im Franziszeischen Kataster als Ried in Grinzing eingetragen | mhd. brunn = Quell, Quellwasser > ein gewisser Hevnlyn besaß dort einen Weingarten | langgezogenes Wiesengelände zwischen dem Krapfenwaldl und Steinbergbachtal | typisches Wiesenquellgebiet. Von diesem Wasser wurden schon seinerzeit die Tanks der Zahnradbahn (1875–1922) gefüllt und zur Bergstation am Kahlenberg gebracht. 131 Halbau | Kbdrf Größenbezeichnung? | zwischen Waldbachsteig und „Eiserner Hand“ 132 Halbemer diese Flur ist in Grinzing auf dem Reisenberg gelegen | halber Eimer verballhornt > teilweise schlechte Ernte |HH: 18.08.1456, 27.11.1473 (K) 133 Halterau | Heiligenstadt einstige Flur in Heiligenstadt | mhd. haltaere > halten > behüten | die Aulandschaft, auf der das Weidevieh gehalten wurde. Es war eine saftige Weide (Insel) | Heute steht der Karl-Marx-Hof drauf | Die Halteraugasse weist auf die ehemalige Ried hin. (K) 134 Handleinsberg dieses Grundstück lag in Grinzing, südlich der Schwabenwiese – grenzt im Norden an den Gschwendgraben – im Süden, steil abfallend, an Haindersbrunn | HH 1344/1355. im Fr. Kataster als Ried eingetragen (K) 135 Hardt | Oberdöbling mhd. hart > harter Sandboden. Diese Flur ist gänzlich verbaut. Nördlich der heutigen Hardtgasse – zwischen Döblinger Hauptstraße und Billrothstraße – bis Gatterburggasse | HH: 1209, 17.08.1299, 05.02.1319, 24.04.1339, 11.03.1419, 07.08.1446 (K) 136 Harnsberg mhd. horn | diese Flur lag in Obersievering | vorspringender Berg? |HH: 19.11.1397 (K) 137 Hart | Unterdöbling | Heiligenstadt hart > schlecht zu bearbeitender Boden | ehemalige Flur östlich der Geweihgasse – im Norden durch die Grinzinger Straße – im Osten durch die Ziegeleien begrenzt | umfasst das Gebiet der ehemaligen „Rothschildgründe“ | diese Flur gehörte zur größten Flur, die über den Türkenschanzpark bis nach Währing heute zieht | es befindet sich im Norden eine Parkanlage (Hohe Warte) und im Süden das „Hohe Warte Bad“. Das Anwesen des Barons Rothschild wurde im 2. Weltkrieg durch Bombentreffer völlig zerstört und nicht wieder aufgebaut. 138 Hartäcker | Oberdöbling mhd. hart | mhd. acker > Ackerfeld. Auf diesem Gebiet befanden sich früher Kornfelder, keine Rieden | die Hartäckerstraße erinnert heute noch daran. (K) 139 Hartel war eine Ried in Heiligenstadt | mhd. hart. Scheint in der Riedkarte von 2001 nicht mehr auf. (K) 140 Hartgraben | Sievering mhd. hart = „harter Boden“ | „Hoad“ – Heide > dürfte eher zutreffen | Flur in Obersievering, nördlich des Forsthauses. Herrliche Blumenwiese mit Heidekraut und Tümpeln. Hier wurde im Jahre 2008 eine Wasserleitung bis vor die Höhenstraße beim Fischerhaus verlegt. Am 18.5.09 wurde das ehem. Fischerhaus an das Wasser angeschlossen. Die Leitung soll auch weiter zum „Griaß di a Gott“-Wirt gelegt werden. (K) 141 Hartgrabenwiese | Sievering auf den Revierkarten unter Haidgrabenwiese eingetragen. (Umwandlung des mundartlichen „Hoad“

(=Haid) zu Hart!?). Liegt am rechten Ufer des Arbesbaches Richtung Kohlenbrennerbrücke | Sievering 142 Haseleck | Sievering mhd. ecke > Winkel | Ried in Obersievering, nordöstlich fließt der Arbesbach, im Südwesten liegt die Ried Reissern | mhd. hasel(nuss) > ein mit Haselnüssen bewachsenes eckiges Bergeck | HH: 1355, 28.01.1367 (K) 143 Haselleithen ehem. Flur im Kahlenbergerdorf | das Grundwort „Leithe“ > mhd. lite = „Berghang, Halde“ (K) 144 Haseneck verschiedene Flurnamen in Obersievering und Neustift: .. am Mitterberg > Flur in Neustift .. am Neuenberg > Flur in Neustift .. im Opferkolben > Flur in Neustift Holz am Haseneck > Flur in Obersievering HH 1365/1401/1413/1414. mhd. hase = pl. hasen > Tiername Hase. Nicht mehr in der Riedkarte 2001 (K) 145 Haubenbigl HH 1511 – in der Riedkarte 2001 nicht mehr drin | mhd. hube > Haube > Kopfbedeckung | bigl > mhd. bühel > Hügel | haubenartiger Hügel. u.a. die Gründe der Weingärten am „Hünngersberg sumerleyten“ – ehemalige Ried in Unterdöbling. Zwischen „Saubergen“ und „Obere Scheiben“. Unterdöbling (K) 146 Hauermandl | Grinzing Name kommt von einer Strohpuppe, die als Vogelscheuche aufgestellt war | grenzt im Südosten an Schreibern – im Nordosten an Schmerbern – Nordwesten an Unteres Muckental. Diese Ried hat erst in der ersten Hälfte des 20. Jh. ihren Namen erhalten. Ried in Grinzing . (K) 147 Hegnein Merten Weingarten ehemalige Flur einst in Grinzing an den Lüssen gelegen | heute niemand mehr bekannt | HH 1347 – in den „lussen ze nachst des Hegnein Merten Weingarten“. Name des Besitzers |HH: 21.01.1347 | Grinzing (K) 148 Heiter ehemalige Flur in Grinzing | HH 1409 – Heider = Haider > von Heide | heute nicht mehr bekannt. Grinzing 149 Hermannskogel1 der Name kommt schon 1358 als „Hermanns Chobel“ (Kobel = ein in der Schweiz und strichweise in Bayern verwendete Wortform = Kogel). Hermen = Heriman = Mannesname. Hermann und Irmin, germanische Götternamen. 150 Herrschaftswald große Fläche in Neustift | Ried auch Scharwald genannt. mhd. schar = u.a. > „Dienst und Fronarbeit“. Scheint in der Riedkarte 2001 nicht mehr auf, da Wald. Neustift (K) 151 Hertweigsbühl im Grundbuch als Flur in Grinzing eingetragen | HH 1355 „Hertwigspühel“ > Hertwig = Hartwig. Grinzing (K) 152 Heunleinsbrunn ist der eigentliche Flurname des Hanges „Haindersbrunn“, der auf den Besitzer „Ott der Heynlyn“ hinweist. Dieser war Besitzer eines Weingartens – 1353 genannt. 153 Hevenstreit Flur, heute nicht mehr bekannt, in Grinzing HH 1342/1488. mhd. heben = „heben – erheben“ | mhd. strit = „Streit mit Worten und mit Waffen“. Grinzing (K) 154 Hinterleiten | Sievering mhd. lite = „Licht“ | nach Norden gelegen > wenig Licht | Ried in Obersievering südlich der Agnesgasse, im verbauten Gebiet | Hinterleiten scheint in mehreren Bezirksteilen auf. 155 Hinterm Dorf ehemalige Flur in Salmannsdorf | ebenso: Flur „Hinterm Dorf unterm Weg nach Hufnageln“ > Ortsangaben. Salmannsdorf. (K) 156 Hirnbrecher man kennt „Beinbreche“, „Wagenbreche“, „Kniebreche“, als Flurname für steile, hals- und beinbrechende Bergpfade. (K) 157 Hirschenstube am nordwestlichen Abhang des Dreimarksteines | erstmals im Katastralplan von 1819 eingezeichnet | ein Waldstück, südlich der Verbindungsstraße Sievering – „Griaß die a Gott“-Wirt. Hier standen in der Früh und abends die Hirsche | auf dieser Ried stand wahrscheinlich eine Art Stall, ein Bretterverschlag für die Wildfütterung | westlich von Salmannsdorf.

158 Ho(ch)fstätten hinterm Dorf | im Gegensatz zur „Hofstätten vorm Dorf“, die westlich des Dorfes liegt | Grundstücke hinter den Salmannsdorf Höfen mit Ackergrund | diese Ried und Flur ist links und rechts der Hauptstraße von Salmannsdorf gelegen | grenzt im Osten an „Mitterbergen“, im Norden an „Silberbuehel“. In Neustift setzt sich die Ried und Flur bis zur Ried „Opferkolben“ fort | im Süden durch den Krottenbach begrenzt. Die Hochstätten kann man durch die besonders hohe Lage von Salmannsdorf erklären. (Kothbauer spricht von einer Ried „Hostätten“ – das Neustifter Jahrbuch von 1983 von „Hochstätten“. Die Karte von 1819 wiederum von Hofstätten!) 159 Hochgern ehem. Flur in Obersievering | nicht mehr bekannt. Alte Flurform „ger“ > Flur hoch oben. Obersievering (K) 160 Hochgrub | Hochgrieb am Nordhang des Burgstalls, im Volk unter diesem Namen weniger bekannt, eher als „Hochweingärten“ wegen ihrer hohen Lage gegen die Donau so genannt | südlich Biberstein – heute nicht mehr bekannt > kein Vermerk in der Riedenkarte von 1997. Kahlenbergerdorf (K) 161 Hochsteineck | Grinzing Flur in Obersievering > Dreimarkstein. Hier endet auch die Katastralgrenze von Grinzing! > Richtung Rohrerwiese – Niedersteineck 162 Hönern Das ist eine ehemalige Flur in Grinzing, noch in den Grundbüchern eingetragen (G 20/6). Dieser Name ist eine flektierte Form des Personennamens Höner, doch auch das mhd. hoener = „Höhner, Verspotter“ (L I/1336) kann diesem Namen zugrundeliegen. 163 Hösler | Hößler Ried einst in Heiligenstadt | im Westen an Unterdöbling – Süden – Oberdöbling – Osten – an die alte Straße nach Klosterneuburg | Hose – Hosenschneider > Mittelalter Hosenstricker. Heiligenstadt (K) 164 Hof(ch)stätten vorm Dorf scheint ebenfalls erstmals 1819 im Katasterplan auf | liegt westlich vorm Dorf. Durch die hohe Lage von Salmannsdorf zu erklären. 165 Hohe Bergen | Sievering auch Bergen | die Ried grenzt im Nordwesten an Gallein – im Nordosten an Pfeffer und Kaasgraben (verbaut) > bergiges Gelände (K) 166 Hohenwart | Oberdöbling | Währing diese Rieden grenzen teilweise an Währing| „Ober Hohenwart“ – zwischen Felix-Dahn-Straße im Osten – Pötzleinsdorfer Straße im Süden und Krottenbachstraße im Norden | „Mittel Hohenwart“ – auf dem heutigen Gebiet des Türkenschanzparkes | „Nieder Hohenwart“ ( in Oberdöbling) – wird im Westen von „Hartäcker“ begrenzt – im Osten Billrothstraße – im Süden durch die Peter-Jordan-Straße – im Norden von der Hartäckerstraße und der Chimanistraße. Im Osten schließt sich die „Hardt“ an – bis zur Döblinger Hauptstraße. Der Flurname des Hanges an der Türkenschanze war früher „Ober- Mittel- und Unter-Hohenwarth“. Es waren hier durchaus Weingärten, die urkundlich 1355 nachweisbar sind. Das Gebiet hat seine Bedeutung als Sandgewinnungsstelle gehabt. 167 Holzhacker|n | Nußdorf Flur in Nußdorf, mhd. hölz | „Wald – Gehölz“ > durch Schlägern gerodet | zwischen nördl. von „Schlegel“ – nordöstl. von Schinaweis – östl. von Plagen – westl. von Langteufel (K) 168 Holzweingarten Dies ist eine ehemalige Flur in Obersievering, die in den Grundbüchern noch eingetragen ist (G 20/7). Mit diesem Namen ist wohl ein Weingarten benannt, der auf einen gerodeten Waldboden (Holz) gepflanzt worden ist. 169 Hornsberg Riedname im ältesten Zehentregister von Klosterneuburg 1355 | HH 1449/1513. mhd. horn = hervorragende Erhebung – oder Eigenname. In der Riedenkarte 1997 nicht mehr vorhanden. Obersievering (K) 170 Hubertus Acker eine Flur in der letzten Kurve vor dem Cobenzl; westseitig | grenzt an „Wagensper“. 171 Hufnägel ehem. Ried in Salmannsdorf ohne Weingärten | mhd. huf, huof = „Huf“ > mhd. huofnagel = „Hufnagel“ > Hufschmied. Salmannsdorf (K) 172 Hufschlag | Heiligenstadt | Nußdorf mhd. huofslac = „Hufschlag, Hufspur“ | das Gebiet, auf dem einstmals die Pferde geweidet und gearbeitet haben | Treidel (treideln = „ein Schiff am Schlepptau ziehen“ – Treppelweg – die Kähne

und Schiffe wurden, bevor noch die Motorisierung einsetzte, ausschließlich von Pferden dem Ufer entlang bis nach Oberösterreich gezogen. Der schönste Abschnitt befindet sich in der heutigen Wachau, wo dieser Weg fast noch zur Gänze erhalten ist. | Ehemalige Flur entlang des Donaukanals in Heiligenstadt und Nußdorf gelegen 173 Hummelbergen | Unterdöbling mhd. humbel | summen – brummen. Diese Ried lag in Unterdöbling am östl. Teil des Hungerberges. Grenzt im Osten an Ried Haubenbigl, Norden an Fürfangeln, im Süden an mittlere Saubergen. Stierweide nicht belegt 174 Hungerperch | Grinzing Hungerberg | die noch heute Weingärten tragende Südseite des „Hungerberges“. Der Name leitet sich von den kargen Verhältnissen des Bodens ab, was aber nur bedingt stimmt. Der Wein hat nämlich eine hervorragende Qualität (Heuriger Hengl/Haselbrunner). Früher machten die Windverhältnisse (kühle Strömungen) den Hauern insofern Sorgen, als dass der Wein später und ungenügend reifte. So arbeiteten sie damals für einen „Hungerlohn“. Durch die Verbauung der Umgebung hat sich diese Schwierigkeit gelegt. 175 Hutweide Hutweide. Die Hut, ahd. „huot“ – eigentlich „das Hüten des Viehs“, dann „das Recht zur Weide“, endlich der „Weideplatz“. Somit ist die Hutweide eine gemeinsame Nutzungsfläche, auf der das Dorfvieh gehütet wurde. Neustif t 176 Hutweide | Oberdöbling mhd. hüeten = „hüten, beaufsichtigen“ | auf diese Weide trieb man vormals das Vieh, auf dass es groß und stark wurde und auch viel Milch gab. Heute erinnert die „Hutweidengasse“ an diese Flur. Im Zuge der Eingemeindung mit Wien wurde dieser Teil Döblings als Industriegebiet verbaut > dort gab es auch ehemals einen Weingarten. 177 Hutweingarten Flur – ehemals in Nußdorf | Weingarten am Nußberg | HH 1414/1476. Garten auf, oder neben einer Hutweide > Hutweidengasse z.B. | diese ist aber beim Krottenbach gelegen – nicht in Nußdorf wie (Kothbauer) schreibt | auch in Neustift gab es einen Hutweingarten. (K) 178 Im Berghofen Flurname in Heiligenstadt. Berg und Hof 179 Im Kirchgarten | Kirchharden Flurname in Heiligenstadt | schlecht zu bearbeitender Boden > Hardt > Hartäckerstraße 180 Im Unterharten | Hart | uralter Flurname | hart > schwer zu bearbeitender Boden > Hartgasse Oberdöbling 181 In Ackerln Flurname in Heiligenstadt 182 In Bandeln bandeln: die Triebe mit Stroh aufbinden – festbinden. Flurname in Heiligenstadt 183 In Clementen diese Flur lag in Grinzing auf dem Reisenberg > 1759 | Dativ des Personennamens „Klemens“. Grinzing (K)

184 In dem Heberler diese Flur ist in Grundbüchern in Unterdöbling eingetragen | Heberle > Häbeler > Haferbauer, bzw. Haferhändler. Unterdöbling 185 In dem Hessner diese Flur lag in Grinzing | auch „Heßlern“ – HH 1498 | Flur in Grinzing. Eigenname. 186 In den Landgreut einstige Flur in Grinzing – obere Schos des Nußberges. Der Nußberg mit der Schos liegt in Heiligenstadt. Name > Erklärung bei „Gereut“ (K) 187 In den Rosen | Sievering diese Ried liegt nördlich der Bellevuestraße – östlich grenzt sie an Harnsberg – nördlich an Meiselberg. Am Ende des Kaasgrabens 188 In den Schabnern ehemalige Flur in Unterdöbling, einst am Unter Sauberg gelegen | mhd. schaben = u.a. „am Ende – zu Ende – zu Grunde“. mhd. schabe =“Schabeisen – Hobel“. Ebenso mhd. schoup, schuob > Ausdruck für Garbe – Strohbund; mundartl. Schab als Herkunft des Namens als Möglichkeit. Unterdöbling 189 In der Königspoint Flur ehemals in Unterdöbling | HH 1373/1522 „Khunigspewnt“ | mhd. künic > führende Person innerhalb einer Gemeinschaft. Unterdöbling (K) 190 In Hornsperch ein Flurname für den unteren Teil des Meiselberges. 1355 „In Hornsperch“ 1367 „an dem Harnsperg“

dürfte auf den Namen eines Besitzers zurückzuführen sein. Heute ist diese Flur eine Villenanlage 191 In Kirchharden ehem. Flur in Heiligenstadt | schwer zu bearbeitender Boden > Kirchhärden | HH 1586 > Nähe Pfarrkirche zum hl. Michael | in den Grundbüchern noch vorhanden. Heiligenstadt (K) 192 In Klosterbergen einstige Flur zwischen Neustifter und Salmannsdorfer Mitterbergen | HH Flur 1791. Sehr lange geistliche Beziehungen. Salmannsdorf (K) 193 In Lanzendorf | Heiligenstadt Flurname in Heiligenstadt 194 Jägerwiese | Obersievering | Flur in Obersievering unterhalb des Hermannskogels > sagenumwobenes Gebiet > Agnesbründl (K) 195 Johannesvierteln ehem. Flur im Kahlenbergerdorf | vermutlich alter Besitz der Kirche – knapp unter gelegen | Kirche aus dem 12. Jh. war dem hl. Johannes dem Täufer gewidmet. Viertel – damals übliche Weingartengröße. Kahlenbergerdorf (K) 196 Jordan | Heiligenstadt ehem. Flur in Heiligenstadt | zwischen Springsiedel- und Armbrustergasse |HH: 24.07.1331, 18.06.1392 (K) 197 Judel Erste Erwähnung 1480: „... seine Weingärten gelegen an der Neustift, genannt das Judel“. Das Judel lag südlich des Brünndl und ist ein schmaler Teil der Hofstatt. Der Name deutet auf den Besitz eines Juden, sofern man Judel als Schreibfehler für Jüdel betrachtet. Neustift (K) 198 Juden | Kbdrf 1299 „der Jude?“. Nach einem Juden als Besitzer, so erscheint z.B.: schon 1258 ein „Lebmanus Judeus“ als Weingartenpächter in Kahlenbergerdorf und 1355 im Zehentregister auffallend oft eine „Steuz Judeus“. (K) 199 Jungfrau | Grinzing ehem. Flur in Grinzing im Käswassergraben gelegen | HH 1387 | mhd. jungvrou (we) = Jungfrau > Edelfräulein > „junge (unverheiratete) Frau“. Grinzing (K) 200 Jungherren | Kbdrf 1393 „der Junkherre“. Der Weingarten hieß nach den „Jungherren“ (Noviziaten) des Stiftes Klosterneuburg. Nach der Aufzeichnung der stiftlichen Rechenkammer erhielten die „Jungherren“ täglich zwei „wekchl“ Brot, die Chorherren drei. 201 Jungherrn | Kahlenbergerdorf mhd. juncherre in = „Novize in einem Kloster“ | südwestlich der Kirche – unmittelbar im Osten an das Dorf grenzend | HH 16.03.1393 (K) 202 Jungwirt einst eine Flur in Nußdorf, am Nußberg gelegen | HH 1360/1421. Personenname > Sohn eines Wirtes? Nußdorf (K) 203 Kaasgraben | Sievering ehem. Ried in Sievering | der eigenartige Name „Kaasgraben“ findet sich schon 1281 in der Form „Chezwazzergraben“ und 1355 im Zehentbuch der Klosterneuburg „In Cheswassergraben“; Käswasser werden in Oberdeutschland trübe Wasser mit Eisen- und Schwefelgehalt, infolge ihres üblen Geruches bezeichnet. | Mineralquellen sind keine bekannt (Kothbauer. schreibt das anders). Weingarten eines „Chaesers“ = Käsebereiters, wie ein solcher „Ott der Chaeser“ 1372 bezeugt. Käselieferung war eine der Abgaben an den Grundherrrn. („Käsedienst“). mhd. kaese-wazzer = „Molke“ HH 1526 Kaasgraben. Flur in Untersievering | im Norden an Grinzing Mitter Kaasgraben. Flur in Untersievering Wasser Kaasgraben. Flur in Untersievering Langer Kaasgraben. Flur in Untersievering HH 1372/1509 (K) 204 Käswassergraben | Flur über die Flur gibt es mehr Belege als über die Ried | HH 1281/1308/1310/1329/1377/1433. Bedeutung unter Kaasgraben zum Abfragen. (K) 205 Kamaldulenser Weingarten Flur einst in Josefsdorf | HH 1696. Zur Eremitage der K. gehörig. Josefsdorf (K)

206 Kerninger | Nußdorf Ried, nahe der Unteren Schoß am Nußberg > Besitzername 207 Kerschbaum mhd. kerse = „Kirsche“ | ehemalige Ried am Schreiberweg in Grinzing | HH 1323/1359. (K)

208 Kirchgraben Flur | ehemals am Spitz Sandgasse – Grinzinger Straße gelegen > in einer Vertiefung | HH 1393/1414/ Franz. Kataster als Ried – Grundbücher als Flur (K) 209 Kirchwegl Flur als Wegparzelle > schmaler Weg durch Weingärten zur Kirche > in Grundbüchern vorhanden. Grinzing 210 Klausner | Kbdrf Klause, mhd. kluse | Felsspalt – Enge | bedeutet nicht nur Einsiedeleihütte, sondern auch Schlucht, Talabschluss | Wehr an einem Bach | Ried im Kahlenbergerdorf – liegt zwischen Waldbach und Eiserne Hand unterhalb des heutigen Verbindungsweges. | Südabhang Leopoldsberg. 211 Kleben | Grinzing mhd. kleben = „kleben, haften, festsitzen“ > „In Clebern“ – für gewöhnlich ein nasser Ort | hängt mit der Niederschlagsmenge zusammen > z.B. „Rinnert“ im Kbdrf, die nicht jedes Jahr als Nassgalle vorkommt | im Süden durch Ried „Point“ – im Westen durch den „Unteren Reisenberg“ begrenzt |HH 1578 (K) 212 Klosterbergen erste schriftliche Erwähnung 1791. Dieser Grund ist in den Grundbüchern als Flur in Salmannsdorf eingetragen. Diese Ried ist ein Teil der Neustifter und Salmannsdorfer Mitterbergen, in denen es noch lange mehrere geistliche Besitzungen gab. Neustift und Salmannsdor f 213 Kniebreche | Kbdrf als Flurname für steile, hals- und beinbrechende Bergpfade. 214 Kogelwiese Flur in Obersievering ? | in diesem Namen steckt die „Kobelwiese“, unterhalb des Hermannskogels. 215 Kolbeckh ehem. Flur in Grinzing | einst in der Laimgruben | mhd. becke = „Bäcker“ > H1459/1460. mhd. kol, kole = „Kohle“ > Köhler. mhd. bach, d.i. beche > siehe Gewässer Kohlenbrennergraben (K) 216 Kräutergarten| Salmannsdorf † diese Flur bezeichnet ein Grundstück, das für den Anbau von Gemüse und Kraut geeignet ist | im Norden grenzte sie an „Sommereck“, im Osten an „Hufnagel“ und im Westen an „Neuwaldegg“ – im Süden an „Langwiese“. 217 Kramer HH 1398. einstige Flur am Nußbach | Kramer > Beruf Krämer. Nußdorf (K) 218 Krapfenwaldl | Grinzing der Name rührt von einem Hrn. Franz Josef Krapf her, der auf der Stelle des heutigen Krafenwaldls die „Krapfenhütte“, ein kleines Wirtshaus mit einer Tanzhütte, besessen hatte. Er selbst baute sich auf dem Hügel im Jahre 1751 ein Waldhaus. Dieser volkstümliche Name hat dann den Wirt veranlasst, tatsächlich Krapfen für seine Gäste zu backen. Der Name lebt heute noch in der „Krapfenwaldgasse“ weiter | Flur in Grinzing 219 Kratzer ehem. Flur in Obersievering | HH 1539 „ze Sifring, genannt der Kratzer“. mhd. kratzen = Nomen agentis: Kratzer > Wollkratzer. Obersievering (K) 220 Kreit | Kreuth | Grinzing mhd. riuten = „roden, urbar machen“ | mhd. geruite = ein Stück Land, welches durch „riuten“ – „roden“ urbar gemacht worden ist | ehem. Ried in Grinzing | nordwestlich des Pisenkopfes | HH: 1298 (K) 221 Kreuzeiche | Grinzing einstige Flur in Grinzing | zwischen Vogelsang- und Latisberg | an dieser Stelle am Anfang des Steinbergbaches stand früher eine mächtige Eiche | wo starke Wasseradern sind, kann sich ein Baum besser als die anderen entwickeln. An diese wurde später ein Kreuz angebracht. Heute steht dieser Baum nicht mehr. Jetzt steht das Kreuz an der Weggabelung | Cobenzl – Krapfenwaldl – Kahlenberg – Jägerwiese – Hermannskogel und Richtung Himmel. 222 Kreuzweingarten ehem. Flur in Untersievering, lag auf dem Hackenberg | aufgestelltes Kreuz im Weingarten. Untersievering (K) 223 Krotenbachtal die früheste urkundliche Namensnennung findet sich schon 1330: „... der do leit ze Crotenbach“. Der Name Krotenbach lebt heute als Gassenbezeichnung der Krottenbachstraße weiter, die bis 1894 zur Wahrung des Ortsnamens Neustiftgasse hieß. Der Name deutet auf eine ehemals krötenreiche Gegend. Diese wird umso einleuchtender, als sich Kröten gern in wärmeren Gewässern aufhalten und das Krottenbachtal in der Thermenspalte(?) liegt, die sich über Währing und Pötzleinsdorf nach Döbling zieht (die Namen Währing und Döbling deuten auch auf heiße Quellen?) | heute kann man

nichts mehr von den „Kröten“ sehen; sie sind alle unter der Erde, wie der Fluss. Neustift – Sievering – Oberdöbling – Unterdöbling. 224 Krottenbach | Ried | Sievering im Süden an Währing | Westen an Obersievering– liegt südlich des Sonnbergs > nach dem „Kotenbach“ benannt 225 Krug ehem. Flur in Untersievering | HH 1501/1594–1727. mhd. kruog = „der Krug“ > Kröger > Krughändler. Untersievering (K) 226 Krumpöck ehem. Flur in Grinzing | HH 1539. Beck > Böck > „der Bäcker“ | krump > krumm. Grinzing (K) 227 Kuchelviertel | Kbdrf ein Weingarten, der für eine Küche (von Klosterneuburg?) diente, oder einem Küchenmeister gehörte. Im Südosten an Jungherrn, im Süden auch an Zweringer, im Südwesten an Scheibling, im Norden an Rinnert und Altweingarten. So verkauft 1377 der herzogliche Küchenmeister Hans der Posch einen Weingarten gleichen Namens „in Kahlenbergerdorf“. (K) 228 Küfnerin ehem. Flur in Grinzing – in den Lüssen gelegen | HH 1380. mhd. kuofe = „Kufe“, kupferner > „Küfner“ – „in“ Name > Frauensperson, oder Wiese. mhd. wismat > „Wiese, die gemäht wird“ (K) 229 Kühtrift Flurname 230 Kutbügel im Grundbuch – Flur in Untersievering | mhd. kute = „Grube, Loch, aber auch Ableger oder Einleger von Weinstöcken“ – bügl > bühel > Hügel. Untersievering (K) 231 Lachsendorffer ehemalige Flur in Heiligenstadt | HH 1424 | Lauch oder Lache? Heiligenstadt (K) 232 Lästerl ehemalige Flur in Grinzing, einst am Sonnberg gelegen | HH 1352/1361. mhd. lastern, lestern = „die Ehre nehmen, beschimpfen“. Person mit besonderer Charaktereigenschaft > Verkleinerungsform. Grinzing 233 Laidersperch heute als „Latisberg“ bekannt. In diesem Namen ist der auf einem 1355 vorkommenden Riednamen „Laidersperch“ enthalten. Die Bezeichnung „Laidersperch“ wird als „Leiderates perc“ auf den Mannesnamen „Leidarat“ (= der im Leide Rat schaffende) zurückgeführt, der im achten Jahrhundert gebräuchlich war. 234 Laimgrube | Döbling Es gab mehrere Laimgruben in Döbling | Nußdorf: In dem Laimgrüblein | Heiligenstadt: Laimgriebe | Grinzing: in der Laymgrub | In der Leimgrube – Flur.HH 1291/1355/1392/1460. mhd. leim = „Lehm“ > alte Lehmgrube > Hauser und Kreindl (K) 235 Laimsen | Grinzing von Lehm > Ried in Grinzing | zwischen Rieden Steinberg und Sommeregg | im SW Grenze Cobenzlgasse | HH: 23.03.1270, 18.03.1409 (K) 236 Langacker Ried in Grinzing | Grundbuch: Langecker – in Heiligenstadt und Grinzing > Langäckern in den niederen Sänden – Im Langacker – Flur in Heiligenstadt | HH 1289/1348/1398/1483. Äcker die lang sind. Früher sind diese von einer Gasse bis zur anderen durchgegangen. Riedkarte 2001 keine Fluren mehr > heute geteilt und zweimal verbaut. Grinzing (K) 237 Langacker | Haindersbrunn nördlichste Flur der Haindersbrunnwiese. 238 Langbrunner | Nußdorf mhd. brunne = „Quell, Quellwasser, Brunnen“ > Brunner – ein Mann, der neben einem Brunnen wohnt. Eine kleine, junge Ried – grenzt im Osten an „Obere Schoß“ – im Westen an Ried „Preussen“ – im Süden an Serfellner. (K) 239 Langeberg | Grinzing wie der Name schon sagt: „ein langer Berg“ | zwischen dem Vogelsangberg und dem Hermannskogel gelegen. Grinzing 240 Langes Feld | Grinzing Flur östlich der „Haindersbrunnwiese“ | durch den Bau der Höhenstraße verschwunden | nur noch Teile vorhanden 241 Langteufel | Kahlenbergerdorf mhd. tiuf | tief – Große keilförmige Ried | im Norden an Weisleiten, im Osten an Platte und Preussen, im Westen an Rothen und im Süden an Haarlocke, Schlegel, Holzacker, Schinaweisen und Fotzen | im Volksmund; „Teufel ist die lang!“. HH 1384/1396. Nach Riedkarte 2001 voll mit Weingärten belegt. (K)

242 Langwiesen diese Ried, die in Salmannsdorf vor der Höhenstraße liegt, ist eine Wiese ohne Weinstöcke. In den Grundbüchern als Flur eingetragen „In Langwiesen“ | „Wiesen, die sich längs eines Baches, oder Weges hinziehen“ | Lang- und Zwerchwiese werden durch den Sulzweg getrennt. Salmannsdorf (K) 243 Latisberg beim Cobenzl Fläche als Ried (Franz. Kataster) in Grinzing ausgewiesen | im Norden begrenzt durch Vogelsangberg und Steinbergbachtal – im Osten durch Cobenzl Hof – im Süden durch Obersievering. Siehe Bergnamen (K) 244 Lederer ehemalige Flur in Grinzing – einst im Muckental gelegen | HH 1377. mhd. leder = „leder“ und lederaere = „Gerber“ > Lederhändler. Grinzing (K) 245 Leitten ehem. Flur in Nußdorf – ebenso Leiten bei Heiligenstadt | HH 1275/1410/1443. mhd. lit(e) „Berg, Abhang, Halde“ – als allgemeiner Flurname verwendet. (K) 246 Lengersfellner | Kbdrf. vormals Lengfelder | HH 1324/1328 | trapezartige Ried, oberhalb Weisleiten | wahrscheinlich Besitzername > von Wohnstätte, die mit der Person zusammenhängt. Nur noch wenige Weingärten – mehrheitlich verbaut. In der Riedenkarte von 2001 eingetragen. (K) 247 Liechtensteiner ehem. Flur auf dem Nußberg gelegen | HH 1293/1522. Licht > Lichtung > den Wald lichten > hell machen – Personenname. Ebenso Lichtviertel am Nußberg (K) 248 Liningers Weingarten Diese Flur lag ehemals in Nußdorf am Donauufer. In dem Namen Lininger steckt das alte Wasserwort „ling“ für „Schlamm, Moder, Sumpf“ 249 Lößhof ist der Name für den ehemaligen Lesehof, ein turmartiges Gebäude des Hofrates Demeter von Görög, des Erziehers des Erzherzogs Karl. 250 Lorenze(r) | Lorenzen | Kbdrf ehemalige Ried im Kahlenbergerdorf | jedenfalls Besitzername, wobei auch St. Laurenz als Schutzheiliger des Wiener Frauenklosters, oder einer Kapelle mitspielen kann. Das Laurenzer Nonnenkloster besaß 1372 Weingärten zu Nußdorf, am Kahlenberg (K) 251 Lüssen | an der langen Lüssen | mhd. luz | der Name kommt vom mhd. luz (luss) | ein durch das Los zugefallener Acker- bzw. Grinzing überhaupt Grundanteil. Dieser galt ursprünglich auf ein Jahr. Die Bezeichnung Luss, auch später oft weiter Bestandteil von Flurbereinigungen, auch wenn das Grundstück längst in fixen Händen war. Der Name des Lusses blieb später auch auf dem Acker, oder Weingarten, haften. Seit 2001 auch nicht mehr in der Riedenkarte verzeichnet. Flur in Grinzing | erstmals 1315 (55) in einer Klosterneuburger Urkunde „zu Grintzing zu den Lussen“. Zwischen den Ausläufern des Schenkenberges im Westen und dem Hungerberg (240m) im Osten. Heute ist die meiste Fläche verbaut. 252 Meissauer (Meissauerin) ehemalige Flur in Grinzing. Der Herkunftsname bezieht sich auf den Ort Maißau > sowie „Marschalln“ | HH 1362 – u.a. … vnsern weingarten ze Grintzing, des anderthalb jeuch ist und haizzet der „Meissawer“... | 1476. (Kothbauer) 253 Marich diese Flur lag einst in Nußdorf | mhd. marc = „Grenze“ | ein schmaler Grenzstreifen, der über die noch nicht regulierte Donau gegangen ist | HH 1522. Nußdorf (K) 254 Markgraberin | Kbdrf mhd. marc – „Zeichen“ |mundartl. „Magredl“. Name einer Besitzerin, oder Wiese eines „Markgrabers“ | Flur am Waldbach zur „Eisernen Hand“ hin. 255 Marschalln | Nußdorf mhd. marschalc | „Hofbeamter“ – Befehlshaber der wehrfähigen Mannschaft eines Hofes | ehemalige Flur in Nußdorf 256 Mauer (schöne) – (früher Mäuerl) Die Ried ist im Franz. Kataster als Mäuerl eingezeichnet. Riedkarte 1997 > schöne Mauer. Grenzt im Westen an die „Untere Schos“ – im Osten an „Kerninger“ – im Norden an „Gollin“ – im Süden an verbautes Gebiet. HH 1375 – als „Mäwrel“ erwähnt. Nach OAR Arnold eine Stützmauer an einem Weingarten – mit schönem Bild (Blick) auf Wien. (K)

257 Meiselberg | Sievering mhd. meizel = Meißel | der Name dürfte auf die Form des Bergrückens – Höhenrücken zwischen Kaasgraben und Erbsenbach – zurückzuführen sein, der mit einer Schneide ausläuft, wahrscheinlich aber auf das ahd. meizo = Holzschlag, auf eine Waldrodung, deutend. 258 Minnewiese | Kbdrf. | Josefsdorf mhd. minne = „liebe“ – „Liebeswiese“ > Minnesänger | diese Flur wurde im Volksmund so benannt, da man sich vom langen Fußmarsch von der Donau herauf unbedingt ausruhen musste > das war einladend genug | ihren „Höhepunkt“ erlebte sie als „Elisabethwiese“ (gleichzeitig mit dem Bau der Zahnradbahn von Nußdorf und der Standseilbahn von der Kuchelau herauf), ihre Hochblüte | heute Josefinenwiese – nach der Josefinenhütte, die heute „Hütte am Weg“ heißt. Hier wurden seit der Babenbergerzeit bis ins vorige Jahrhundert auch die Veilchenfeste abgehalten. 259 Minnstain ehemalige Flur in Untersievering | lag auf dem Hornsberg | HH 1343 – Flur gekennzeichnet durch einen Stein? | hier ebenfalls ein Ort für Feste. Sievering (K) 260 Mistelbechel mhd. bach = „Bach“ – Bestimmungswort von mhd. mistel = „Mistel“ > am Ufer des Baches Bäume mit Misteln | ehemalige Flur in Nußdorf | „zunächst Hannsen des Wortfelser weingarten“ | HH 1396. Nußdorf (K) 261 Mitterbergen | Neustift u. mhd. mitte = „in der Mitte“ > nicht auf Höhe, sondern „mitten drin“ | zwischen „Hofstatt“ und Salmannsdorf „Neubergen“ | Diese rechteckige Ried liegt in beiden Bezirksteilen, Salmannsdorf und Neustift | im Norden durch Neubergen, im Osten durch Obersievering begrenzt | im Süden in Salmannsdorf durch Sultzen, in Neustift durch Hofstaedten und Opferkolben. Die erste urkundliche Erwähnung findet sich 1367: „sita auf der Neustift et vulgariter nuncupata in dem Mitterperg“. Die gesamten nördlich von Neustift gelegenen Rieden teilt man in drei Gruppen: die Hofstatt, die Mitterbergen und die Neubergen. Von ihrer Lage zwischen der Hofstatt und den Neubergen hat die weitgedehnte Ried Mitterbergen ihren Namen. Mitter- und Neubergen zusammen bilden die Ried Zierleiten. HH 1347 „... und an dem Mitternberg ...“. Auf der Riedenkarte von 2001 sind alle drei Rieden als „voll mit Weinstöcken“ eingetragen Obere Mitterberge und Untere Mitterberge sind Rieden in Grinzing | von Nordwesten nach Südosten durch einen Abhang getrennt. Obere Mitterberge grenzt nordöstlich an die Ried Neusatz, im Osten an Pratteln und Schweizerbergen | Untere Mitterberge grenzt im Osten an Rothen und im Süden an das Untere Muckental. Ebenso „Ober Sievering“ – HH 1401 (K) 262 Mitterhofen ehemalige Flur an der Grenze von Obersievering und Untersievering. > Wüstung Mitterhofen!. HH 1378 und 1407. Sievering (K) 263 Mößl | im Mößl mhd. mos = „Moos“ > Flurname mit moosigem Grundstück | ein ehemaliges Gebiet in Nußdorf, an der Donau gelegen | HH 1483. Nußdorf (K) 264 Mößner ehemalige Flur in Obersievering in Grundbüchern eingetragen | Name Mößmer und Mößner liegt der Name Mesner, oder auch Messdiener zugrunde. Sievering (K) 265 Mooslacken | Nußdorf Flur in Nußdorf | auf der Ostseite durch den Donaukanal begrenzt – im Norden durch die Halterau – im Nordwesten durch die Hagenwiese und im Westen durch die „Kaiser-Franz-Josefs-Bahn“ | heute komplett verbaut. Zurzeit werden und wurden einige alte Industriegebäude weggerissen und durch Hochschulbauten – Verlagshausbauten und durch die Neuansiedelung von Magistratsabteilungen (z.B. 41) ersetzt | die Mooslackengasse erinnert noch an diese große Wiese > Sumpfpfütze. Nußdorf 266 Mozhan ehemalige Flur in Heiligenstadt | HH 1337 > „unsern weingarten, der do leit pei der Heiligenstatt an der Obern Praekche, des dryn viertail ist, und haizzet der „Mozhan“ | ein Personenname. Grundwort mhd. han, hane = „hahn“ | „Mozz“ > „Moos?“. Heiligenstadt (K) 267 Mozz Das ist eine ehemalige Flur in Grinzing. HH QHW I/4 4344 vom 20. Juli 1411, Urkunde über den Verkauf von Äckern auf dem „Mozz“. Für „Motz, Mutz“ wird die Bedeutung „Sumpf, Schmutz“

angegeben. Damit wird der Name wohl die Beschaffenheit dieser Flur angeben. 268 Muckental | Ober- und Unter | mhd. mügge | in diesem Wort steckt die „Mücke“, auf Wienerisch „Mucken“. Der Grinzing Flurname lebt heute noch im Namen „ Muckental“ und im „Muckentaler Weg“ weiter. In dem feuchten Talgrund traten vormals häufiger „Mucken“ auf. Liegt zwischen dem Steinberg – Richtung Osten Heiligenstadt. 269 Müeding Diese ehemalige Flur lag in Obersievering und ist in den Grundbüchern noch eingetragen | mhd. müedinc = „unglücklicher, elender Mensch, böser Mensch > als Schmähwort Schurke, Tropf > Personenname. Obersieverin g (K) 270 Naßgallen diese „Rasenquellen“ treten an den Gehängen lockeren Bodens als feuchte Stellen auf. Ebenso „Schuttquellen“. 271 Nesselbach der Name leitet sich von den Nesseln, die am Rande nicht nur des Baches, sondern auch im Tal standen. Ein zweiter Name ist „Steinbergbach“ nach dem gleichnamigen Berg. linksseitig des Baches. 272 Neuberg Neuberg (=durch neue Rodung gewonnener Weinberg) hieß (1355 „in novo monte“ = im neuen Berg). 418 m. Östlich des Dreimarksteins | häufige Bergnase. Die erste schriftliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1749: „... am Neuberg“. Die heutige Zierleitengasse wurde mehrmals umbenannt: bis 1859 hieß sie „Am Berg“, bis 1878 „Am Neuberg“, bis 1894 „Neuberggasse“ nach dem Neuberg. Salmannsdorf 273 Neubergen | Salmannsdorf „neu: frisch, nicht abgenutzt“ > junge Rebenkultur | diese langgestreckte, rechteckige Ried erstreckt sich östlich von Salmannsdorf zwischen den Mitterbergen und der Salmannsdorfer Höhe | HH 1749. Früher waren nur die tief gelegene Hofstatt und die etwas höher gelegenen Mitterbergen von Weinreben bewachsen. Später kamen auch die am höchsten gelegenen Neubergen dazu. So erklärt sich auch der Name: neu gerodetes Land, das für den Weinbau benötigt wird. Diese Ried erstreckt sich über die Bezirksteile Salmannsdorf und Neustift | sie grenzt im Osten und im Norden an Obersievering, im Süden an Mitterbergen. (K) 274 Neugreft mhd. greften = „graben“. Beispiel: „den anderen halben teil auch greften“. HH 1357 | ehem. Flur in Salmannsdorf – in den Grundbüchern noch eingetragen. Salmannsdorf (K) 275 Neusatz | Kahlenbergerdorf mhd. setzen = „setzen,stellen“ > „neue Weinstöcke setzen“ | war eine Ried im Kbdrf. südlich der Eremitage | zwischen Ried Johannesviertel und Pratteln (K) 276 Neustift der Name Neustift deutet auf eine neue Siedlung in der Nähe einer älteren; der Ort erscheint urkundlich 1330, als sich die Orte Ober- und Untersievering, Salmannsdorf und Neustift gemeinsam zum Bau einer Kapelle in Sievering entschließen. 277 Neuwang ehemalige Flur in Unterdöbling, nahe dem Egelsee > nur ein Eintrag: „den halben Neuwang, ebendort gelegen“ | HH 1371. mhd. vanc = „der Fang, das Auf-, Umfangende“ > vom Wasser des Egelsees geschützt. Unterdöbling (K) 278 Niederberg (In) ehemalige Flur in Salmannsdorf > auf der Sulz | ist noch in den Grundbüchern eingetragen | HH 1349 | 1375. Zu Mitterbergen und Neubergen gehört die tiefgelegene Flur Niederberg, die als erste in dieser Gegend mit Weinstöcken bepflanzt war. Salmannsdorf (K) 279 Niedernfelden | In in den Grundbüchern ist die Flur in Unterdöbling eingetragen > tiefer gelegenes Feld. Unterdöbling. (K) 280 Nußbachl | Am | Im einstige Flur in Nußdorf – am Nußbach gelegen. Am Nußbach – Nußbachl – Nußbächl. HH 1297 | 1488 | 1556. Name vom Nußbach abgeleitet. Nußdorf (K) 281 Nußberg Das ist die größte Ried in Nußdorf und gliedert sich in Untere Schos, Mittlere Schos und Obere Schos als Lagebezeichnungen. Die Obere Schos ist im Norden durch den Oberen Weisleiten Fahrweg begrenzt. Die Untere Schos schließt nur im nördlichsten Westen an die Obere Schos an, ansonsten grenzt sie im Norden an die Rieden Rosengarten und Gollin, im Osten an die Schöne Mauer, im Süden

an den Erinnerungsgarten und im Westen an Schalon. HH: FRA 2/IV – Chatulario Secunda X (etwa 1226); QHW I/1 – 267 (17. August 1299); QHW I/1 – 353 (1. März 1342); QHW I/4 – 3924 (1501) 282 Nußwaldl | Nußwäldchen nach diesem Wald, links vom Döblinger Bach vor dem Abhang in den Wertheimsteinpark. In den 60er- Jahren befand sich dort das Gasthaus „Zum Nußwaldl“, von wo ich für meinen Großvater das Bier am Sonntag holen musste. 283 Obere Klausur noch als Flur am oberen Waldbach im Kahlenbergerdörfl eingetragen. Name > siehe Klausner 284 Oberes Muckental Grinzing Großried eines Gehänges vom Steinberg Richtung Schreiberbachtal | diese Ried ist in „Oberes Muckental“ und „Unteres Muckental“ geteilt. 285 Obern Ort | Neustift erste urkundliche Erwähnung 1749: „an obern Ort“. Mit „Ober Ort“ ist in Neustift der höher gelegene (westliche) Teil des Dorfes gemeint. Heute nicht mehr gebräuchlich. Neustift 286 Öllern mhd. öler = „Ölmüller, -schläger“ > ein vom Beruf abgeleiteter Name. Von Ollern sind seit dem 14. Jh. nachweisbar und 1624 wird das Ollersche Stiftungshaus auf dem Franziskanerplatz auf kaiserlichen Befehl zum Zweck der Erweiterung des Platzes abgetragen. Die Ried in Untersievering liegt heute als einsame Weingarten„insel“ westlich der Krottenbachstraße inmitten von verbautem Gebiet? > an der Sandleiten bei Glanzing gelegen? Die erste schriftliche Erwähnung findet sich 1667 in „Öllern“ > Alarun, Elhorn > eine Fliederart? Glanzing 287 Olm | In dem Diese Ried in Nußdorf liegt nahe der „Oberen Schos“ auf dem Nußberg. GG 1348 | 1467. Olm – ein Ausdruck für eine ziemlich große Fläche > Bezeichnung für einen besonders günstigen Kalkboden. Olm: 1. Molch, auch Ulm, 2. Verfaultes Baumwerk, auch Ulm. Die Fläche ist in der Riedenkarte von 2001 eingetragen, als nur mit Weinstöcken bepflanzt. (K) 288 Opferkolben | Neustift ahd. opfar – mhd. opfer „Almosen geben“ – „darbringen“ | ahd. kolbe = „kolbenähnliche pflanze“ > traubenförmige Frucht des Weinstocks | Voraussage der künftigen Ernte | Ried mit 1/3 Wein. Rechteckige Ried in Neustift grenzt im Osten an die Agnesgasse. Im Süden an die Höfe der Häuser in der Rathstraße. Im Westen dieser Ried liegt die Ried Hostädten, im Norden Mitterbergen. Die erste urkundliche Erwähnung 1396: >„...in der Oblercholben pey der Newstift“. Heute ist diese Bezeichnung, die in der Hofstatt, in der Nähe der jetzigen Agnesgasse zu lokalisieren ist, nicht mehr gebräuchlich. HH 1414 Neustift (K) 289 Orteln | Ortern | Obersievering mhd. ort = „Waffenspitze“ – Anfang, oder das Ende einer Gegend. z.B. der „Ortner“ als Familienname | der am Ende des Ortes wohnt | auch hier: am Ende von Sievering, östlich der Agnesgasse gelegen. (K) 290 Osterleiten | auf der | Oberdöbling diese ehemalige Flur erstreckte sich über das ganze Gebiet der heutigen Pokornygasse – Osterleitengasse – bis zum später angelegten Wertheimsteinpark im Norden, der Heiligenstädter Straße im Osten | Ostleiten | und im Süden bis an Wolfsgraben | eine Leiten ist immer ein abfallender Hang > in diesem Fall nach Osten. Hier befanden sich mehrere Winzerhäuser. 291 Ottl Diese Flur in Grinzing ist am Steinberg gelegen und nach Aussage von Hr. Ing. Ferdinand Hengl ein „Töchterl“ – so nennt man Fluren, die durch einen Weg vom Hauptgrundstück getrennt sind. HH 1315 | 1507. Name von Otte, Ott, Ottel ... sind im Oberdeutschen häufig. Grinzing (K) 292 Pader Besitzername (Beruf). Nach den Grundbüchern ist das eine ehemalige Flur in Oberdöbling. Zur Erklärung dieses Namens siehe Baaderwiese! (K) 293 Pairl Diese ehemalige Flur in Heiligenstadt ist einst in der Laimgrube gelegen. HH 1442. Der Personenname Payr > Paier > Peirl von Baier, dem Bewohner Bayerns abstammend. Heiligenstadt (K) 294 Paktur | Unter der Diese Flur lag einst in Heiligenstadt und ist in den Grundbüchern noch eingetragen. fnhd. phact(e) = „Vertrag, Steuer, Zins“ > eine unter Zins stehende Flur > „oder Zehenthof“. Heiligenstadt (K) 295 Peyschl Das ist eine ehemalige Flur in Nußdorf. HH 1276. mhd. beischerl = „das obere Eingeweide eines

geschlachteten Thiers“ > Fleischer. Nußdorf (K) 296 Pfaffenberg | Obersievering Flur in Sievering > die auf dem Pfaffenberg liegt | altes Wort für Pfarrer 297 Pfarrerwiese | Unterdöbling eine Flur, einst zwischen Grinzinger Allee (Wiener Straße) und Silbergasse gelegen – im Norden von Iglaseegasse begrenzt | ehemals zur Pfarre von Oberdöbling gehörig ? > Pfarrwiesengasse. 298 Pfeffer | Grinzing mhd. pheffer | diese Ried ist im Norden durch Bellevue und Schenkenberg – im Süden durch den Kaasgraben begrenzt | Pfeffer als Handelsgut? – nicht geklärt 299 Phaff Das ist eine ehemalige Flur in Grinzing, einst auf dem Steinberg gelegen. HH 1340 | 1468. mhd. phaffe = „Geistlicher, Weltgeistlicher, Priester allgemein“. Pfeffel > im Oberdeutschen häufiger Personenname. (K) 300 Philipperl | Philipert | Kbdrf vermutlich Besitzername, oberhalb des Waldbachsteiges | heute „Villa Kühnen“. Im Süden Ried Zinken | im Westen an Grinzinger | im Osten Gausraben (K) 301 Pisenkopf | Wiesenkopf | Nußdorf Ried in Nußdorf | grenzt im Süden an Ried Muckental | im Osten an Obere Mittelberge. Von Pisenberg > Bisamberg ? 302 Plachen | Kahlenbergerdorf Ried im Kahlenbergerdorf und am Nußberg | 1256 „plahen in Nußdorf“. 1355 „plahen im Muckental“. Später „Plaehel“. Die Form „plagen“ für die Muckentaler Ried auf dem Plan von Döbling dürfte unrichtig sein. Die Grinzinger sagen „die Plachna“. Es sei darauf hinzuweisen, dass die Ried an einem steinigen und felsigen Abhang liegt. Ähnliches fand man bei Fluren, die Plachen heißen. 303 Platte | Nußdorf platt > flach | eine geschlossene flache Ebene | westlich „Langteufel“ – Norden „Weißleiten“ – südl. „Schinaweisen“. In Nußdorf 304 Point | Pointen | Grinzing | Nußdorf mhd. biunte > Point, Peunt = eingefriedetes Grundstück als Einzelbesitz > „Pointenbach“ ist der alte Name für den heutigen Reisenbergbach | Diese Ried „Point“ liegt in Grinzing, südlich der Rieden „ Unterer Reisenberg“ und „Kleben“ | HH 1314|1322|1343|1373|1384|1488|1522|1574. Der Name kommt in mehreren Bezirksteilen Döblings vor > „In Pointen“ – Flur in Nußdorf – ebenso in Obersievering > Arnoldsau > „Peunt“ (K) 305 Poppauzz Diese ehemalige Flur in Nußdorf lag einst auf dem Nußberg. HH FRA 2/X – XXXIV (4. April 1283); QHW I/3 – 2902 (29. März 1302). Dieser Flurname dürfte sich auf den Vulgonamen des Besitzers beziehen. Mhd. „poppe“ = „Schwelger, Großsprecher“ (L II/285). Kluge erklärt „Popanz“ als „Schreckgestalt, Wichtigtuer“, aus einem nicht sicher zu bestimmenden slawischen Wort entlehnt. 306 Prähafen Nach dem Franziszeischen Kataster lag diese Flur in Nußdorf nahe der Donau. Sie lag östlich der Ried Dennen, im Süden an den Schreiberbach grenzend, im Osten an die Straße nach Klosterneuburg entlang der Donau. Eine Flur „Pröhafen“ ist in den Grundbüchern als Flur in Nußdorf eingetragen (G 6/53). HH QHW I/3 – 3414 (8. November 1387). Das Präfix „prä“ (mhd. „pre“) kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „vor“. Mhd. „haven“ = „Hafen“ (L I/1 195). Somit ist mit diesem Flurnamen eine Flur benannt, die einst nahe dem Nußdorfer Bootsanlegeplatz (Urfahr) lag. 307 Pragern | Pragerl | Nußdorf ehem. Flur in Nußdorf > Personenname > Prag (K) 308 Pratteln | Kahlenbergerdorf Diese Ried liegt im Kahlenbergerdorf, südöstlich der Eremitage, neben der „Eisernen Hand“, zwischen Schweizerbergen und Ober Mittelbergen | oberste Weinried unter der Kahlenbergkuppe. 1. Mutung: kommt von lat. Prato = Wiese | 2. Mutung: Namensgebung unbekannt > breit? | 309 Praunstorfer Das ist eine ehemalige Flur in Grinzing. HH QHW I/3 – 2300 (31. März 1397); QHW I/3 – 2311 (19. November 1410) Das Bestimmungswort weist auf den Familiennamen Braun hin, der entweder vom mhd. „brûn“ = „der Braune, hinsichtlich der Augen-, Haar- oder Bartfarbe“ stammt oder „Bruhn, Bruns“ sein kann, vom Vornamen Bruno. Auch die Nennnung der Herkunft des Besitzers aus Braunsdorf, Bezirk Hollabrunn, oder jenem aus dem Bezirk Krems ist möglich.

310 Prem Das ist eine ehemalige Flur im Kahlenbergerdorf, einst am Kahlenberg gelegen. HH FRA 2/X – 443 (1. September 1370); QHW I/2 – 1710 (31. Oktober 1382). Dieser Flurname kommt entweder vom mhd. „brëm (prëm)“ = „Verbrämung, Einfassung, Rand“ (L I/348) oder von einem Personennamen, der vor allem bairisch ist und von „Breme“ = „Dornstrauch, bzw. sumpfiges Gebüsch“, mhd. „brame“ (L I/340) abgeleitet sein kann. 311 Presse Das ist eine ehemalige Flur in Obersievering. HH QHW II/1 – 982 (24. Mai 1380) Dieser Flurname stammt von mhd. „prësse“ = „Presse, bes. die Weinpresse“ (L II/293). Daraus kann geschlossen werden, dass diese Flur, die es heute nicht mehr gibt, in der Nähe einer Weinpresse (Haus?) gelegen ist. 312 Preussen Mundartl. „braeßn“. Diese Ried in Nußdorf, auf dem Nußberg gelegen, grenzt im Osten an die Ried Langbrunner, im Südwesten an Dennen, im Norden an Platte. HH QHW I/4 – 3924 (24. Dezember 1501); QHW I/9 – 17731 (1594–1727. Diese Flur ist nach dem Königlichen Rat Heinrich Preussel benannt, der 1277–1288 das „urfâr“ von Nußdorf als Lehen besaß. Diese Ried, die am unteren nordwestlichen Rand bereits verbaut ist, gehört zu den besten Weingärten der Familie Diem, von Fuhrgassel-Huber, ÖR. Mayer am Pfarrplatz in Nußdorf, Wolfgang Wagner usw. Grundeigentum des „Teutschenhauß“ umfasst u.a. einen Weingarten am Nußberg, „das Nider Preußl“ 313 Raber Diese ehemalige Flur in Untersievering lag einst bei Chlaitzing. HH QHW II/1 – 759 (21. Juli 1369); QHW II/1 – 962 (28. Mai 1379); QHW II/2 – 2550 (7. Februar 1436); QHW II/2 – 3707 und QHW II/2 – 3708 (1. April 1456) Dieser Name steht nach Kothbauer wohl weniger im Zusammenhang mit mhd. „raben, rabe, rap“ = „Rabe“ (L II/329 f.), sondern mit dem md. „Rabe, Rappe“ = „Rübe“ (L II/329). 314 Rabnern Nach den Grundbüchern lag diese Flur in Grinzing am Schenkenberg (G 19/6). Etymologisch ist dieser Flurname wie Raber zu erklären. 315 Raflerjoch | Kbdrf mhd. reveler | Joch des Rafler. Name vielleicht zu Rafel – ein schlechtes Bretterdach über einem Schuppen zu stellen | mhd. jöch | Land 316 Rampen | Heiligenstadt eine ehemalige Flur in Heiligenstadt. Heute erinnert die Rampengasse noch daran 317 Rauckenstein | Rauchensteiner | mhd. ruch = „rauh“ | ehemalige Flur nahe am Nußbach, zwischen dem Bach und dem Schreiberweg in Grinzing Grinzing gelegen |HH: 9.06.1414 (K) 318 Reihmacher | Kbdrf diese Ried ist am Schablerbach gelegen | umgrenzt von den Rieden Dreizehnvierteln, Schweizerbergen, Plachen und an Wiegen und Hacken | vom Namen des Besitzers? 319 Reisenberg | Oberer -, Unterer - | 1.) der südöstliche Teil des Berges (382m) hieß schon 1371 „Reysenperch“, ältere Form Oberer und Grinzing Unterer Reisenberg | „Risin berc“= ein mit jungen Gehölz (Reis, mhd.ris=Zweig) bewachsener Berg, was auf eine Aufforstung deuten würde. Ableitung von „reisen“ (ahd. risan, mhd. risen = steigen, oder fallen, Reise eigentlich =Aufbruch. 2.) = reisender = rutschender Berg. Das ist der zweite Fluss, der durch Grinzing führt und oberhalb der Feilergasse in den Steinbergbach (Name vom früh ausgeübten Steinbruch) mündet. Grinzing ist durch diese beiden Bäche, die diese Talerweiterung schufen, entstanden. Der Steinbergbach entspringt in den Hängen des Vogelsang des Vogelsangberges, ehe er durch die „finstere Gasse“ weiter fließt. Der Reisenbergbach (kommt von Reisig) entspringt in einer Mulde zwischen dem Reisenberg und dem Pfaffenberg. 320 Reisern | Reissern | Sievering mhd. rizen = „reissen, zerreissen“ > spröder Boden, bei Trockenheit leicht rissig? | in Obersievering, nördlich der Agnesgasse gelegen – im Westen an Neubergen und Mitterbergen | im Norden an Ried Haseleck – südl. an Ried Ortern > verbautes Gebiet. (K) 321 Richterwarte Aussichtsturm auf dem 418 m hohen Neuberg. Seit einigen Jahren ist die nach einem Personennamen benannte Warte verschwunden. Aber man bezeichnet auch jetzt mitunter den Gipfel des Neuberges so. Keine Flur und keine Ried, aber bemerkenswert 322 Riedel kurze Bergrücken 323 Ring | Grinzing langgestreckte Ried, hinter dem ehem. Brauhaus gelegen und als bogenförmiger Hügel erkennbar |

zum Großteil verbaut. Zwischen Ried Sommeregg, dem Oberen Sanderl und dem Schreiberweg | der Name ist der Überrest der Herleitung aus dem Namen Kuenring | HH: 20.08.1405 | Grinzing (K) 324 Rinnert | Kbdrf mhd. rinnen = „laufen“ | mundartlich „Rinnerl“ | weil auf der Ried eine Quelle entspringt | vgl. ahd. Rinna = reissender Grießbach. Auch im Jahre 2009 entspringt auf dieser Ried eine starke Quelle, die sich über den Fahrweg, zwischen dem Nepomuk und der unteren Brücke, ergießt. Die Quellstärke hängt mit der Stärke des Niederschlages im davorliegenden Winter zusammen. (K) 325 Rohrerwiese | Sievering mhd. ror = „Menge von Röhricht“ | schon der Flurname deutet auf Rohrwuchs und damit zusammenhängenden feuchten Boden hin. Tatsächlich kann man hier feuchte Stellen beobachten, die durch saftigeres Gras gekennzeichnet sind; an manchen Stellen tritt in feuchten Zeiten das Wasser in Quellen zutage, die sich durch den Schutt arbeiten. (K) 326 Rosengartl | Nußdorf diese Ried liegt zwischen der Oberen und der Unteren Schoß und Golin am Nußberg | der Name ist ein der Phantasie entsprungener Name. Auf jeden Fall stehen auch heute noch bei vielen Rebstockreihen Rosen davor. Weingärten der Familie Muth. 327 Rothen | Nußdorf rot = „das rot, die rote Farbe“, Ried in Nußdorf, grenzt im Norden an „Obere Mitterberge“, im Osten an „Weisleiten“, im Süden an „Haarlocke“ und im Westen an „Untere Mitterberge“ | rötlicher Tegelboden | hier liegen einige der besten Rieden vom Heurigen „Sirbu“. 328 Säulen ehemalige Flur in Grinzing | ebenso: In den Säulen als Flur in Obersievering | mhd. sul = „Säule, Pfosten, Pfeiler“ > Flur auf der eine oder mehrere solcher Säulen oder Pfosten als markante Zeichen standen. (K) 329 Sailerackern | Obersievering mhd. seil = „Seil, Strick“, oder mhd. seiler = „Seiler“ | ehem. Ried am südlichen Hackenberg. (K) 330 Salmannsdorfer Höhe | seit 1925 | von Agnesgasse 5 bis Dreimarkstein | „Höhen“ wurden die Höhenwege bezeichnet, mit Dreimarksteingasse Aussicht auf die Stadt | der Name Salmannsdorf bezeichnet das Dorf eines Salmannes, eines adeligen freien Mannes, der die Salung, die rechtskräftige und förmliche Übergabe eines Gutes, vollziehen konnte. Früher wurde der Rücken volkstümlich auch Dreimarksteingasse genannt. Das Klosterneuburger Salbuch, in dem alle Güterschenkungen und Zehente verzeichnet wurden, nennt Salmannsdorf erstmals 1280. Das Dorf zählte damals 51 Einwohner. 1330 wird es in der Stiftungsurkunde der Sieveringer Kirche wieder erwähnt. Im Türkenjähr 1683 ging Salmannsdorf zugrunde. Von 1891 bis 1938 gehörte Salmannsdorf zum 18. Gemeindebezirk | Obersievering, und Salmannsdorf 331 Sanderl | Grinzing mhd. sant = „sand“ | sandige Beschaffenheit der Flur | „Oberes und Unteres Sanderl“, nördlich der Langackergasse | zwischen Schreiberweg und Grinzinger Steig | im Süden durch die Sandgasse abgegrenzt| lebt heute nur noch im Namen „Sandgasse“ weiter > verbaut | HH: 12.03.1344, 27.01.1352, 21.08.1357, 21.01.1364, 21.10.1371, 1395, 02.04.1395, 18.03.1409, 30.12.1591 (K) 332 Sandleiten | Oberdöbling Sanderl und Leiten > sandig-abfallender Hang | am Abhang des Türkenschanzparkes liegt das Talgehänge „Sandleiten“ unterhalb der Sonnleiten | ehemals Flur „In der Sandleiten“, als Teil des Döblinger Feldes in „Unter-Döbling“ | HH: 7.10.1318, 11.08.1336, 24.04.1365, 05.12.1462, 29.09.1651 (K) 333 Saubauden | Kbdrf mhd. su = „Sau“ | mundartl. „Saubaudl“. „Sau“ ist in Flurnamen häufig; „Baude“ für hochgelegenes Holzhaus, das der Viehwirtschaft dient, bei uns jedoch nicht üblich, daher wahrscheinlich Verstümmelung. 334 Sauperch | Saubergen „Obere Saubergen“ | „Mittlere Saubergen“ | „Untere Saubergen“. Rieden in Unterdöbling. Flurname „Obere Saubergen“, nördlich der Iglaseegasse. „Mittlere Saubergen“: Norden Ried Hummelbergen ; Osten an Haubenbigl und Obere Scheiben, im Süden an Obere Saubergen. „Untere Saubergen“ grenzt im Süden an Iglasee / Egelsee, im Osten an Heiligenstadt, im Westen an Obere Saubergen, im Norden an Obere Scheiben. Erster Sauberg – Flur in Unterdöbling

Kurzer Saubeg – Flur in Unterdöbling Unterm Sauberg – Flur in Unterdöbling In dem andern Sauberg – Flur in Unterdöbling Sauberg unterhalb des Käswassergrabens – Flur in Unterdöbling HH 1338 | 1354 | 1455 | 1522 Heute stehen die Wildschweine wieder bis zu uns herüber am Nußberg, herunter bis zur Ried „Dennen“. Sie richten hier bei uns große Schäden an und graben auch Weinwurzeln aus. Im Bereich Weidling wurden im Jänner und Februar 57 Wildschweine zum Abschuss freigegeben. Unterdöbling (K) 335 Saurwaid diese ehem. Flur in Nußdorf am Donauufer ist durch die Donauregulierung verschwunden. Beleg: Verordnung über den Zillenverkehr und das „Zillenanheften“ in Urfahr bei Nußdorf: Verbot des Anheftens „vom Liniengarten“ bis auf die „Saurwaid“. Saure Wiese – eine sehr nasse Wiese mit schlechterem Gras. Waide als Grasland gebraucht > von mhd. weid(e). Nußdorf (K) 336 Schabler | Kbdrf ehemalige Ried südlich des Schablerbaches; im Osten an Ried Juden | 1357 „Schapelere“. Nach einem ehemaligen Besitzer, der ein Schapeler war | mhd. Schapelaere, einer der Schapeln – Schauben, Kopfhauben für Frauen erzeugte | oder nach der Ähnlichkeit der Ried mit einer solchen Schapel 337 Schachen Riedname in Sievering für ein „Gehölz im Weingarten“. Daraus leitet sich auch der Name für Schachinger | z.B. 3 Kugel-Schachinger ab 338 Schaffer | Schaffern | Heiligenstadt mhd. schaffenaere = „Anordner“, “Aufseher“, “Verwalter“ > Familienname | ehemalige Flur oberhalb „Springsiedel“ – im Westen an „Unteres Sanderl“ (lag einst auch am Kahlenberg? muss ich erst prüfen) 339 Schalaun ehemalige Flur in Nußdorf lag auf der Ried Pisenkopf. Heute als Weingartenflur nicht mehr bekannt. HH 1425 – Schalawn im Muckental. Nußdorf (K) 340 Schalonl | Nußdorf Ried in Nußdorf gelegen | im Süden durch die Ried „Erinnerungsgarten“ – im Osten durch „Untere Schos“ – im Norden durch „Obere Schos“ begrenzt. Verschiedene Namensdeutungen > Decke – Mantel – Teppich. Lexer nennt mhd. schalune = „leichtere, wollene Bettdecke| oder Rebsorte „Cote Chalonais“ – Weißwein | jedoch keine Deutung geklärt. (K) 341 Scharrer ehemalige Flur in Nußdorf – heute niemandem bekannt. Tausch von Weingärten – einen „zu Nusstorf, der ein ganzes Jeuch ist, genannt der Scharrer“. HH 1455 – mhd. scharren = „scharren, kratzen“ > Geld zusammenkratzen, -scharren. Nußdorf (K) 342 Schederl | Kbdrf Ried im Kahlenbergerdorf | mundartlich „Schöderl“. Namensgeber mit auffälliger Kopfform? Am „Unteren Weisleitenweg“. (K) 343 Scheiben | In der einstige Flur in Untersievering im Gebiet des ehem. Ortes „Chlaitzing“ | Ein Hügel mit mehr Breite als Höhe > Platz für Ansammlung von „Scheibholz? Obere Scheiben – Ried in Unterdöbling. HH 1376 „ein Joch Weingarten zu Chlaitzing, haisset die Scheiben | Ein Hügel, der mehr in die Breite als in die Höhe geht“. Untersievering (K) 344 Scheibling | Kbdrf Ried zwischen Kuchelviertel und Saubauden | vgl. Ried „In den Scheiben“ | ein Platz auf dem das „Scheibholz“ | Holz zum spalten angesammelt wurde (Holzscheiber!). Aber auch die flache Kuppe eines Berges, oder Hügels 345 Schenkenberg | Grinzing der Name „Schenkenberg“ kommt urkundlich 1329 „in dem Schenckenperge“ und im Zehentverzeichnis des Stiftes Klosterneuburg 1355 vor. In „Schenkenperch“ dürfte daher rühren, dass dort ein den Titel (Schenken) führendes Geschlecht, wie z.B. die Kuenringer, die „Obersten Schenken“ waren, bestand. 346 Scherg ehem. Flur in Grinzing im Muckental gelegen. HH 1329 | 1349 | 1363 | 1378 | 1380 | 1456. Mhd. scherge, scherje = „Gerichtsdiener, -bote, Büttel, Scherge“. Namen Schörg – Schergel, von Gerichtsdiener – Büttel abgeleitet. Grinzing (K)

347 Schetzl ehem. Flur in Untersievering an der Grenze zu Obersievering gelegen. HH 1417 | 1454 | 1455 | keine gesicherten Erklärungen. Lexer > schatz, schaz – „der fünfte Teil eines Manneswerkes“. Untersievering (K) 348 Schinaweisen | Im Schinoweis | mhd. schin – „helle“ – „leuchtend“ | gelbe Wiesenblumen? | vormals „Schyniweis“ | früher bei Nußdorf Heiligenstadt, heute zu Nußdorf gehörig | westlich der Kahlenberger Straße vor dem Friedhof. Es gibt auch ein „Schinaweis“ unterhalb von Josefsdorf, beim Kahlenberger Friedhof gelegen | HH 1380 | 1461 | 1488. „Schinaweis“ auch als Flur in Sievering in Obersievering eingetragen. Im Bereich Josefsdorf verbindet ein neu gefundener Weg vom Autor als „weißer Weg“ die „Eiserne Hand“ mit der Kahlenberger Straße beim hl. Nepomuk. Nußdorf – Josefsdorf (K) 349 Schlegel | Nußdorf mhd. slegel = „Schlägel“ – „Keule“ > Handwerker, der einen Schlegel zum Gebrauch hatte | Ried in Nußdorf, beim Cebotariweg. 350 Schmerbern | Grinzing mhd. smer = „fett, schmer“ | diese Flur in Grinzing liegt am Nußbach, grenzt im Nordosten an Ried Ungern und Plagen – im Südosten an den Heiligenstädter Friedhof | eine schmale Ried, die entlang des Schreiberbaches liegt. 351 Schmidtwiese | Schmiedwiesen die Wiese lag oberhalb der Hartgrabenwiese auf der linken Seite des Baches und unterhalb vom Stiftswald | Sievering 252 Schöne Mauer | Nußdorf Riedname leitet sich von einer Stützmauer, von der man einen schönen Blick auf Wien hat, ab | begrenzt durch Kerninger im Osten – im Westen durch Untere Schos und im Norden durch Gollin | HH: 12.04.1375 Nußdorf (K) 353 Schönkircher Weingarten ehemalige Flur in Nußdorf, am Nußberg gelegen | HH 1312. Verkauf dieses Weingartens an das Kloster St. Nicolaus. Etymologisch „bei der schönen Kirche“. Nußdorf (K) 354 Schos | Nußdorf mhd. schoz = „vom Leibe niedergehender (in geschoßform) gefalteter Teil des Kleides“ | Lexer > mhd. schoz = „junger Trieb, Schössling“ > ebenso „Geldabgabe, Steuer“ – die Pflanzen und Früchte wurden auf der unteren Schoß früher reif > mehr Steuern? | Obere, Mittlere und Untere Schos|ss. HH 1297 | 1361 | 1376 | 1409. 1355 – „Im Ersten Schozz des Nusperchs“ – „In Mitte Schozz“ – „In Ober Schozz“. Die „Obere Schos“ ist die flächenmäßig größte Ried am Nußberg. Die „Untere Schos“ war vormals ein durchgehender Weg von der Kahlenberger Straße zur Hackhofergasse > dieser „Kolinweg“ ist zum großen Teil gepflastert und mit einem Auffangbecken versehen. Hieß vormals „Weg zum Bockkeller“. Die Weinhauer sagen: „In trockenen Jahren ist oben am Berg zu wenig Wasser. In feuchten Jahren ist der Wein der „oberen Schos“ der Beste!“ Aussage von Hr. Wanderer aus Heiligenstadt, 90 Jahre alt. 355 Schreiberbach der, der alles aufzuschreiben hatte, war der „Schreiber“. Der Name lebt heute noch im „unteren und oberen Schreiberweg“ weiter. Ebenso im Bachnamen „Schreiberbach“. 356 Schreibern | Obere und Untere 1327 wird ein „her Chunrad, weiland des Marschalichs Schreiber“ erwähnt. Diese Ried wurde nach dem Amt (Beruf) des Besitzers benannt | in Grinzing und in Heiligenstadt gelegen | lebt im Namen „Unterer und Oberer Schreiberweg“ weiter. 357 Schübrer ehemalige Flur in Nußdorf, am Nußberg gelegen | HH 1361 – mhd. schübel, schubel, schobern = „zu einem Schober zusammenbringen“, schober = „Schober, Haufen“. > weist auf heu hin. Diese, heute unbekannte Flur, dürfte ursprünglich eine Wiese gewesen sein. Nußdorf (K) 358 Schützengraben diese ehemalige Flur lag östlich von Grinzing – Obersievering in N.Ö? | der Wald grenzte im Westen an „Hirschenstube“ – im Süden an den „Dreimarkstein“. Diese Flur, die nirgends mehr aufscheint, wird wahrscheinlich zu einer Schanze der Türken gehört haben. Die Türkenschanze ist als Ried angeführt. Salmannsdorf 359 Schulpetterin | im mhd. petter = „Taufpate – Taufkind“ | mhd. „schul – schuld“ > Besitzer, oder Amtsbezeichnung. Die Dreimarksteingebiet Flur ist heute nicht mehr bekannt (K)

360 Schwabenwiese mhd. swap, swab – „Schwabe“ | vermutlich nach einem Besitzer, der aus Schwaben gekommen ist | am nordöstlichen Abhang des Vogelsangberges gelegen. Wenn man die Höhenstraße zum Kahlenberg fährt, kann man die Wiese sehen | vor der Sulzwiese bei der Schönstatt. Ein früher auch als Wiese auf älteren Landkarten erkenntlicher Teil ist zugewachsen. Die Form der Wiese hat sich in den letzten Jahrzehnten kaum verändert. Grinzing 361 Schwabnern im Franziszeischen Kataster als rechteckige Ried in Unterdöbling eingetragen. Im Osten an Heiligenstadt – im Norden an die Ried Haubenbigl – im Westen an Obere Scheiben – im Süden an Untere Saubergen grenzend. Die Schwaben, Flur in Unterdöbling Schwäberl, Flur in Unterdöbling In Schwäbel, Flur in Unterdöbling Die Namen und der Riedname sind Ableitungen von „Schwaben“. Heute alles verbaut. Unterdöbling (K) 362 Schweinsberg Im Franziszeischen Kataster ist diese Fläche noch als Ried im Kahlenbergerdorf angeführt | nordöstlich der Ried Pratteln, am ehem. Schweinsberg (heute Kahlenberg) gelegen. HH 1355 „In Schweinsperch“. Kahlenbergerdorf 363 Schweinsberg | Kbdrf unter der Kahlenbergkuppe | vielleicht in ältester Zeit eine Schweineherde | vom Kahlenbergerdorf? 364 Schweizerbergen | Kbdrf Diese Ried liegt südlich der „Eisernen Hand“ | Der Name stammt aus der Zeit der landschaftlichen „Entdeckung“ unserer Gegend in der Mitte des 19. Jh., als man die Schweiz | deren Baustil | oft zu Vergleichen heranzog. Am Nußberg lag eine Gastwirtschaft „zur kleinen Schweiz“ im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts. (K) 365 Seidenhaus | Grinzing Ried südlich des Gutes Cobenzl auf dem Reisenberg | der Name leitet sich von den Seidentapeten im noblen Teil des Schlossrestaurants ab. (K) 366 Seilackern | Seiläcker mhd. seil = „Schnur, Seil“ | mhd. „seiler = „Seiler“ | Berufsbezeichnung und Familienname | alter Riedname | am Südhang des Hackenberges – südl. von Hackern – Grenze im Osten und Süden Pötzleinsdorf | heute lebt er in der „Seiläckergasse“ weiter. 367 Serfellner | Nußdorf diese Ried in Nußdorf liegt am unteren Hang des Nußberges. Grenzt im Norden und Westen an Ried Langbrunner – im Süden durch den Dennweg abgeschlossen. Heute mit Weingärten voll bedeckt | HH 1349 | 1407. Es gibt einen Markt Seefeld im Gerichtsbezirk Haugsdorf, der 1168/76 erstmals als „de Seuelde“ erwähnt ist. Besitzername? Nußdorf (K) 368 Setzen | In den Setzen | mhd. setze – „ein mit Reben besetztes Grundstück“ | mhd. setzen – „ausgegangene Reben durch Oberdöbling neue ersetzen“ | ehemalige Flur in Oberdöbling östlich der heutigen Billrothstraße | Grenze im Norden: Pyrkergasse – im Süden Hardtgasse | heute alles verbaut | HH: 21.09.1297, 03.02.1329, 26.02.1344, 17.11.1354 (K) 369 Siben Rieden ehemalige Flur in Oberdöbling – heute völlig verbaut, scheint in den Grundbüchern nicht mehr auf. Dieses Zahlwort kann nicht mehr erklärt werden. Oberdöbling (K) 370 Siebenstocken ehemalige Flur in Grinzing – am westlichen Abhang des Leopoldsberges/Kahlenberges. HH 1331 | 1338 | 1339 | 1347 | 1355. Herkunft des Flurnamens nicht genau zu bestimmen – mhd. stoc, stock, stok, stoch = „Stock, Knüttel, Stab“, aber auch „Baumstamm, -stumpf“ > eine Flur, auf der nach der Rodung noch einige Baumstümpfe im Erdreich geblieben sind. Grinzing (K) 371 Siedersgraben im Franziszeischen Kataster als Ried in Grinzing eingetragen – vor allem aus Wiesen und Buschwerk bestehend | im Westen an Ried Hopfgarten – im Norden und Osten an Weidling grenzend. Scheint heute nirgendwo mehr auf | mhd. Verb sieden > Salz sieden. Der Grundname deutet auf einen Wasserlauf hin, der für diese Arbeit notwendig war. Grinzing 372 Siesel | Nußdorf ehemalige Flur am Osthang des Nußberges. Namensgebung ungeklärt | mhd. siez für Grundstück? – siez als süß > saftige > Weide?

373 Sieveringer Feld ehemalige Flur in Untersievering. HH 1412 „Süfringer veld“. Diese Flur wurde zuerst als Acker und erst ab dem 14. Jh. als Weingarten verwendet. Untersievering 374 Silberbuehel || Salmannsdorf † mhd. silber = „Silber“ | Name für eine in der Sonne glänzende Wiese | „silbern“ können auch weißblühende Pflanzen sein, oder ein Wasser, das in der Sonne glänzt > Silbergasse – Namensgebung nicht gesichert | ehem. Ried in Salmannsdorf im Norden durch Neubergen, im Westen durch Mitterbergen und im Süden durch Hofstätten begrenzt. 375 Simonsberg im Franziszeischen Kataster ist diese Ried in Salmannsdorf eingetragen – Wiesen und Buschwerk. Diese hochsteigende Ried wurde nach ihrem Besitzer benannt. Salmannsdorf 376 Snäczel Diese ehemalige Flur in Nußdorf ist heute nicht mehr bekannt, daher können auch keine weiteren Angaben über die einstige Lage gemacht werden |HH 18.03.1409 Das DNL nennt die oberdeutschen Namen Schnetzer, Snetze und erklärte sie als Schnitzer. Der Flurname würde dann den Beruf des Besitzers angeben. Wahrscheinlicher ist aber der Hinweis Schmellers auf das Verb beschnetzeln, das er als „verkürzen, verringern“ definiert. Daraus ergibt sich die schlüssige Erklärung dieses Flurnamens: eine kleine Flur, vermutlich von einer größeren abgetrennt. Kluge führt an: Schnitz, masculin, Schnitzel, neutrum: „Beides bedeutet ursprünglich „abgeschnittenes Stück“ (K) 377 Sommerberg Diese ehemalige Flur in Grinzing ist in den Grundbüchern eingetragen (K) 378 Sommereck | Nußdorf mhd. ecke = „ecke“ – “kante“ | Ried am Nußberg an einem Bergvorsprung gelegen. 379 Sommereck | Salmannsdorf † mhd. ecke, egge = u.a. „ecke, kante, winkel“ | ehem. Flur in Salmannsdorf | im Osten durch Mitterbergen, im Süden durch Krautgärten und Hufnagel begrenzt | im Westen grenzt die Flur an Neuwaldegg. 380 Sommeregg | Grinzing diese Ried liegt südlich des Wasserbehälters – nordwestlich grenzt sie an den „Steinberg“ | im Südwesten an Ried „Laimsen“ | im Süden an verbautes Gebiet | ein Hang zur Sonne geneigt. 381 Sommerglanzing Das war eine Flur in Obersievering, in den Grundbüchern eingetragen, im Gebiet des ehemaligen Chlaitzing gelegen (K) 382 Sommerheiden | wird der im Süden von Neustift gelegene Nordabhang zum Krottenbach genannt. Erste Sommerheidenweg | Neustift grundbücherliche Erwähnung ist 1744; > Sommerhaid >. Für den Flurnamen Sommerhaide wurde früher auch häufig die Bezeichnung (Neustifter) Hutweide gebraucht. Im oberen Teil der Sommerhaide führt der Sommerheidenweg vom Dorotheerwald zum „Römischen Kaiser“. Allerdings hat der Weg durch die Anlage von Schrebergärten viel von seiner früheren Schönheit eingebüßt. Heide; ahd. „haida“ | mhd. „heide“. Es bedeutet ein unverbautes, unbewohntes Stück Land. Sommerheide ist eine sonnenseitig gelegene Heide. Hutweiden sind allgemeine Weideplätze einer Gemeinde. Bis zur Einführung der Dreifelderwirtschaft hatten die Bewohner des Ortes das Weide- und Hütungsrecht für ihr Vieh auf der Hutweide. Die „Hut“ > ahd. „huot“ – eigentlich „das Hüten des Viehs“. Dann „das Recht zur Weide“ und schlussendlich „Weideplatz“. Der Flurname „Sommerheide“ galt ursprünglich für den im SO gelegenen Teil, der einst Weingärten trug > „von der Sonne gut beschienen“. 383 Sommerleiten sonnenbeschienene Hänge für den Weinbau bestens geeignet. 384 Sommerleiten, In der Wie die Sommerleithe in Unterdöbling ist diese Flur ein Teil des Döblinger Feldes, nördlich der heutigen Hungerbergstraße gelegen und in den Grundbüchern ident mit der Döblinger Sommerleithen. Diese Fluren in Unterdöbling gibt es heute nicht mehr, es ist alles verbaut HH 14.02.1302 (K) 385 Sommerleithen Als Flur in Unterdöbling, einst auf dem Hungerberg gelegen, in den Grundbüchern eingetragen. Auch eine Flur in Untersievering, südlich von Glanzing als Fortsetzung der Sommerheide gelegen, trägt diesen Namen HH: 24.11.1396 | 1.08.1452 Die Leite ist ein Abhang, der bei diesen Fluren nach Süden oder Südwesten geneigt ist und daher von der Sonne gut beschienen wird. Der heutige sehr steile Sonnleitensteg in Glanzing dürfte seinen Namen von dieser Flur haben (K) 386 Sommerzeile | Döbling Sommer und Sonne bedeuten immer > der Sonne entgegen > nach Süden | mhd. zil(e) = „Reihe“ |

einen exakt angelegten Weingarten | Obersievering/Heiligenstadt/Grinzing/Unterdöbling; Nußwaldgasse – Rudolfinergasse. 387 Sonnberg | Untersievering heute erinnert nur mehr der Sonnbergplatz an diese Ried | sie grenzte im Norden an Feldln – im Osten und Süden an Oberdöbling. 388 Sonnleiten liegt südöstlich von Glanzing, ist also gewissermaßen die Fortsetzung der Sommerhaide. Sonnleiten ist eine von der Sonne gut beschienene Leite | ein abfallender Hang von der Türkenschanze. 389 Spaeth vielleicht Personenname. Das ist eine ehemalige Flur in Unterdöbling, in den heutigen Grundbüchern nicht mehr erwähnt, alles ist verbaut HH 10.08.1349 Im DNL findet man den Namen Spath = Späthe, Späthmann als Spätaufsteher, mhd. spate, spa = spät (K) 390 Spring in Sall Wortgruppe. Diese ehemalige Flur in Heiligenstadt ist noch in den Grundbüchern des 19. Jh. eingetragen, doch heute ist alles verbaut. Mhd. sprinc = Ursprung eines Baches, „Quelle“. Sall dürfte von sal(land) kommen = „Land, das der Grundherr zum Eigenbau sich vorbehält, Herrengut“. Das DNL nennt den Ortsnamen Sallen und auch den Hof Saller in Oberösterreich, der einst zu „dem Salchen“ hieß, eine feuchte, mit Salweiden bestandene Gegend (K) 391 Springsiedel | Nußdorf mhd. sidelen = „errichten“ > kleine Ansiedlung bei einer Quelle > Spring > Springbrunnen | diese ehemalige Flur war ein kleiner dreieckiger Zipfel | im Süden an Grinzing. 392 St. Thomas Kapelle, hinter der Wortgruppe. diese ehemalige Flur in Nußdorf lag einst bei der ursprünglich bereits im 15. Jh. nachweisbaren Kapelle in der heutigen Greinergasse. Nachdem 1783–1786 die heute noch bestehende Nußdorfer Pfarrkirche erbaut worden war, wurde die alte St. Thomas Kapelle als Schulhaus verwendet. Aus dem heutigen Verbau des Geländes ergibt sich, dass es sich bei dieser Flur um eine kleine Wiese mit Baumbestand hinter der Kapelle gehandelt hat. (K) 393 Staatzer Ableitung. Diese ehemalige Flur im Kahlenbergerdorf ist in den Grundbüchern noch eingetragen. Von dieser Flur gibt es keinerlei Belege. (K) Einstiger Besitzer aus Staatz (Bez. Laa/Th.)? 394 Stadlauer | Kbdrf hält wahrscheinlich die Zugehörigkeit eines Weingartens nach Stadlau fest. 395 Stadtlauer | Kbdrf auch Stadelauer | eine Ried am Schablerbach. Namen vom ehemaligen Besitzer > ein Stadtlauer. 396 Stebler Personenname, vom Beruf abgeleitet. Das ist eine ehemalige Flur in Nußdorf, auf dem Steinbühel gelegen. HH 6.01.1328 Etymologisch liegt diesem Namen sicherlich das mhd. stebelaere = „stabtragender Beamter oder Diener“ zugrunde. (K) 397 Steinacker Kompositum. Diese ehemalige Flur in Obersievering, nördlich der Kirche gelegen, südwestlich der Ried Hohe Bergen, im Südosten die Grenze zu Untersievering bildend, ist in den Grundbüchern noch eingetragen. Dieser Flurname weist auf eine Nutzung als Acker hin, gelegen auf steinigem Boden (K) 398 Steinberg | Grinzing diese Ried hat dem Namen vom Steinbruch in Grinzing > ebenso der Steinbergbach | grenzt an die Ried Laimsen und die Cobenzlgasse. In der Riedenkarte 2001 eingezeichnet. Nur mehr zu zwei Drittel mit Weingärten belegt. 399 Steinbühel | Steinbüchl | Nußdorf mhd. büel = „Hügel“ | ehem. Flur in Nußdorf – auch „Traminer Steinbüchel“ genannt. Der heutige Steinbüchelweg war die westliche Grenze der Döblinger Ziegeleien, Kreindl und Hauser. Auf der ehemaligen Lehmgrube sind heute kleine Schrebergartenhütten errichtet, die man das ganze Jahr benützen kann. 400 Steinerne Torsäule Wortgruppe. Ehemalige Flur in Grinzing, die zwar in den Grundbüchern eingetragen ist, doch niemand weiß mehr, wo sie einmal gelegen ist. Als Erklärung für die Herkunft dieses Namens kommt nur das Vorhandensein einer steinernen Säule, die ehemals als Tor zu einem Grundstück geführt hat, in Frage. Die für ein Tor notwendige zweite Säule dürfte schon zur Zeit der Namengebung verschwunden gewesen sein. Die Säule kann aber auch nur ein Gatter zu einem umsäumten Wald gewesen sein. (K) 401 Streitgern Besitzername. Diese ehemalige Flur in Obersievering ist einst am Haseleck gelegen und heute nicht mehr bekannt HH 28.01.1367 Der ursprüngliche Besitzer war ein „Streithansl“, also eine Person, die

leicht aufgebracht ist und oft in Streit mit anderen gerät (K) 402 Stiftswald | Obersievering alles, was nicht der Gemeinde gehört, ist in Döbling im Eigentum des Stiftes Klosterneuburg | auch dieser Wald > Herrschaftswald | ebenso in der Wildgrube. 403 Struzeler Besitzername, vom Beruf abgeleitet. Diese ehemalige Flur in Heiligenstadt lag einst in der Nähe von Hardt. Heute ist dort alles verbaut HH 30.05.1332 Etymologisch liegt diesem Flurnamen mit großer Wahrscheinlichkeit das mhd. strützel, strutzel zugrunde = „längliches Brot von feinem Mehl, Stolle“, bei uns bekannt als Striezel. Der Striezelbäcker ist eine Berufsbezeichnung (K) 404 Süfringer Ableitung. Das ist eine ehemalige Flur in Untersievering, einst in der Nähe von Chlaitzing gelegen. HH 15.03.1421 Eine alte Form des heutigen Sievering ist Süffring, Süffrigen. Der Flurname weist als Besitzer dieser Flur einen Bewohner Sieverings aus. (K) 405 Sultzen | Salmannsdorf † mhd. sulze, sülze, sulz = „Salzwasser, -sohle“ > Salz | ehem. Ried in Salmannsdorf | erste Einzeichnung im Katastralplan von 1819. Im Norden von „Hofstätten“ und Mitterbergen, im Osten von Neustift begrenzt | Endstation der Buslinie > Sulzwiese > Sulzweg. Hier floss einst sichtbar, ein kleines, salziges Wässerchen. Salmannsdorf 406 Sulzwiese | Grinzing mhd. Sulz = „Salz“ | Flur mit Quelle an der Schönstatt, am Beginn der Wildgrube > Schreiberbach. 407 Summerau Kompositum. Diese ehemalige Flur in Grinzing ist in den Grundbüchern noch eingetragen. Das Grundwort weist darauf hin, dass diese Flur, die es heute nicht mehr gibt, in der Nähe eines Baches gelegen ist. HH 1355 Dürfte eine Au gewesen sein, die an dem nach Süden gerichteten Ufer des Gewässers gelegen ist. (K) 408 Sunnberg | Sumberg | mhd. sumer = „Sommer“ | wieder ein Hang auf einem Berg, eine Flur, die gegen Süden gerichtet ist. Obersievering In den Grundbüchern noch eingetragen. 409 Sunperch Toblici der Sonnbergplatz 410 Suverin Ableitung. Sicher steht dieser Name in Zusammenhang mit einer alten Schreibung von Sievering HH 1267–1271 (K) 411 Swa Simplexform. Dies ist eine ehemalige Flur in Grinzing, einst im Kaasgraben gelegen. HH 5.02.1367 Dieser Name ist sicher eine Verkürzung von Swabe, mhd. Swab, Swabe, Swap = „Schwabe“ (K) 412 Swupel Simplexform. Diese ehemalige Flur in Grinzing, ein Weingarten, lag auf dem Nußberg HH 13.05.1322 | 01.02.1327 | 27.07.1327 | 06.06.1369 (K) 413 Teufeln, in den Wortgruppe. Ehemalige Flur in Nußdorf, in den Grundbüchern eingetragen, einst auf dem Nußberg gelegen HH 23.03.1361 | Dem Flurnamen liegt das mhd. tiuf = „tief, Tiefe“ zugrunde. Das stimmt mit der vermuteten Lage überein (K) 414 Teuffel, das Wortgruppe. Ehemalige Flur in Grinzing, einst auf dem Nußberg gelegen HH | 12.12.1402 Dem Flurnamen liegt das mhd. tiuf = „tief, Tiefe“ zugrunde. Das stimmt mit der vermuteten Lage überein (K) 415 Teuflein, in Wortgruppe. Ehemalige Flur in Grinzing, in den Grundbüchern eingetragen, einst auf dem Nußberg gelegen HH 23.03.1361 | 12.12.1402 Dem Flurnamen liegt das mhd. tiuf = „tief, Tiefe“ zugrunde. Das stimmt mit der vermuteten Lage überein (K) 416 Thenn oder Im Nußbachl Simplexform bzw. Wortgruppe. Ehemalige Flur in Heilgenstadt, in den Grundbüchern eingetragen. Lag einst in der heutigen Ried Dennen. HH 21.08.1318 | 24.12.1501 (K) 417 Thennen Flexionsform. Ehemalige Flur in Heilgenstadt, in den Grundbüchern eingetragen. Lag einst in der heutigen Ried Dennen. HH 21.08.1318 | 24.12.1501 (K) 418 Thennweg des Nußbergs, an dem Wortgruppe. Ehemalige Flur in Nußdorf, in den Grundbüchern eingetragen. Lag einst in der heutigen Ried Dennen. HH 21.08.1318 | 24.12.1501 (K) 419 Thennweg, ob dem Wortgruppe. Ehemalige Flur in Nußdorf, in den Grundbüchern eingetragen. Lag einst in der heutigen

Ried Dennen. HH 21.08.1318 | 24.12.1501 (K) 420 Thorsäulen mhd. tor = „Tor – Tür“ | mhd. sul = „Säule, Pfosten“ | Flur mit einem Tor, einer Tür oder einem Gatter umgebene Weingärten, oder Wiesen | Ried in Grinzing – südwestlich des Grinzinger Friedhofs gelegen – grenzt nordwestlich an „Ried Schenkenberg“ – im Nordosten an „Glocken“ – im Südwesten an Kaasgraben. 421 Tirnaher Kompositum. diese ehemalige Flur in Nußdorf lag einst auf dem Nußberg. HH 29.01.1424 Herkunft und Bedeutung des Namens sind völlig unklar. Der Name könnte die mundartl. Schreibung eines Türnauers sein. (K) 422 Tobel althd. tobilon | mhd. tobelen – Tobel = Waldschlucht. Aus diesem leitet sich der Name „Döbling“ ab. 423 Töchterl Ableitungsform. Das ist ein Flurname im allgemeinen Sinn (ohne bestimmte Ortsangabe). Die Hauer nennen bis heute jenes Stück eines Weingartens, das durch einen Weg vom Hauptgrundstück abgetrennt ist, also ein „Tochtergrund“ ist, Töchterl. mhd tohter = „Tochter“ (K) 424 Toiferl | Grinzing mhd. tiufel = „Teufel“ > Familiennamen Teufel? | ehemalige Flur zwischen Langackergasse und Grinzinger Steig | mhd. tiuf = „tief“? 425 Torsäulen | Grinzing mhd. tor = „Tor – Tür“ | eine Ried, die einen mit einem Gatter versehenen Eingang hat > mhd. sul = „Säule – Pfeiler“ | der westliche Hang gegen den „Kaaswassergraben“ führt den Flurnamen „Torsäulen“. Offenbar war hier eine Säule (Bildstock oder einfache Säule) bei einem Tor, wie der durch ein Fallgatter versperrte Eingang der umzäunten Weingärten (Schutz vor Schäden durch das Wild). 426 Traminer | Nußdorf die Flur liegt auf dem „Steinbüchel“ > „steiniger Hügel“ – wird im Norden durch die Kahlenberger Straße – im Osten durch die Ziegeleien – im Süden durch die Grinzinger Straße und im Nordwesten durch die Armbrustergasse begrenzt | der Name stammt von dem Weinort Tramin in Südtirol | die Traminergasse zeugt heute auch noch davon. Diese wurde von einem k.u.k. Hofangestellten so benannt, weil ihm der Wein beim „Unteren Urban“ so gut schmeckte und er als Dank die alte Augasse in die 20 Meter lange „Traminergasse“ umtaufen ließ. 427 Trolisch | Troleisch war jene Ried in der Hofstatt, über die der Trolischbrunnen zu Tal floss. Die Etymologie des Namens ist unklar. Möglicherweise ein Besitzername? 428 Turs Simplexform, vielleicht Besitzername. Flur in Obersievering, an der Hinterleiten oberhalb der Sieveringer Kirche, bei der heutigen Fröschlgasse HH 10.02.1377 | 17.01.1407 vermutlich mhd. türs, turse = „Riese“. Heute ist diese Flur kein Weingarten mehr (k) 429 Überland | Überländ die erste schriftliche Erwähnung war 1744: „Überländ in Hofstätten“ | östlich der Mariensäule in Hofstatt. Überländ waren, wie aus den Grundbüchern hervorgeht, Grundstücke, die frei verkauft werden durften. Im Gegensatz zu den gewöhnlichen Besitzungen, die vererbt werden mussten. 430 Ulm wird noch bearbeitet 431 Ungern | Nußdorf – Heiligenstadt diese Ried liegt nordöstlich des Heiligenstädter Friedhofs > Herkunftsname. Lt. Riedenkarte 2001 ist diese Ried voll mit Weingärten belegt. 432 Unrest Ableitung. Eine ehemalige Flur in Obersievering HH 3.08.1336 Mögliche Deutung ist der Hinweis auf das mhd. unraste, unreste = „unruhe, Rast- und Ruhelosigkeit“ (K) 433 Unter der Ladstatt ehem. Flur an der Donau in Nußdorf | nahe Nußdorfer Urfahr – da wurden die Schiffe be- und entladen. Nußdorf 434 Unter der Liedstatt Diese ehemalige Flur in Nußdorf lag einst auf dem Nußberg. Eine Deutung dieses Namens liegt nicht vor, doch dürfte es sich um eine Flur auf dem Nußberg gehandelt haben, ober der eine Wiese gelegen ist, die öfter als Festwiese (für Liederwettstreit) verwendet worden ist. 435 Urfahr Kompositum. Ehemalige Flur in Nußdorf ist einst an der Donau gelegen HH 1355 | 08.04.1413 | 11.04.1421 (K)

436 Ussmann Personenname. Ehemalige Flur in Obersievering HH 23.04.1487 mhd. uzman = „Mann von außerhalb“. Somit ist der ursprüngliche Besitzer entweder ein Zugewanderter oder einer aus einem der umliegenden Dörfer gewesen, also kein Sieveringer (K) 437 Vadel Simplexform. Ehemalige Flur in Grinzing lag einst in Obern Sandlern, später Obere Sanderl genannt, zwischen der heutigen Langackergasse im Süden und dem Schreiberweg im Norden. Sie ist in den Grundbüchern eingetragen. HH 18.12.1476 mhd. vade = „Zaun, Umzäunung“ (K) 438 Vaerl Ableitung. Flur in Grinzing, einst zwischen der heutigen Sandgasse und Langacker gelegen. HH 10.08.1343 | 21.09.1358 | 21.01.1364 | 05.06.1394 | 28.11.1443 mhd. verl, verhelin, verhel, auch värhel = „Ferkel“. Wahrscheinlich ein Hinweis auf den Besitzer, der vermutlich Schweinezüchter war (K) 439 Veitz Flexionsform (Genetiv eines Personennamens). Ehemalige Flur in Unterdöbling, einst nördlich der heutigen Paradisgasse gelegen HH 21.04.1338 vermutlich mhd. veiz, veize = „gemästet, beleibt, feist, fett“. Es könnte auf die körperliche „Figur“ des ursprünglichen Besitzers hinweisen (K) 440 Veyal Personenname. Ehemalige Flur in Untersievering, einst am Hornsberg gelegen HH 04.02.1433 Veyal entspricht dem Familiennamen Feiel, Feierl, den Hornung als Übername Veilchen annimmt. Zugrunde liegt das mhd. veihel, viol, viole = „Veilchen“ (K) 441 Viehweide Kompositum. Diese Flur ist als Gemeinde-Viehweide im Franziszeischen Kataster eingetragen (K) 442 Vierzig Eimern, in den Wortgruppe. Diese ehemalige Flur in Nußdorf ist einst in der Untern Schos des Nußbergs gelegen und in den Grundbüchern eingetragen Der Name bezieht sich auf den Ertrag des Weingartens, der jährlich etwa 40 Eimer Wein lieferte. (K) 443 Vilez Simplexform (Besitzername). Ehemalige Flur im Kahlenbergerdorf, einst auf dem Sauberg (heute Kahlenberg) gelegen HH 15.03.1291 | 12.12.1291 | 29.06.1338 | 13.12.1370 Diese Flur ist heute nicht mehr bekannt, dürfte nach dem Besitzer benannt worden zu sein. Scheint ein Vulgonamen zu sein – mhd. vilz = „filz und grober oder geiziger Mensch oder mhd. vilz = „Moor, Moorgrund“ (K) 444 Vörlen (Förl) Simplexform. Vielleicht Personenname. Ehemalige Flur in Grinzing lag einst in der heutigen Ried Schreibern, nordöstlich des Schreiberweges HH 03.06.1539 | 1473 | 07.11.1575 (K) 445 Vogelsangberg dort singen noch die Vögel aus Leibeskräften, weil sich dort keine lebensbedrohenden Katzen herumtreiben. Vogelsang = ehem. Ried in Grinzing. 446 Vorseherinen Ableitungsform. mundartl. Foaseharina. Als Ried „Vorseherinnen“ im Franziszeischen Kataster im Kahlenbergerdorf eingetragen, nördlich des Schablerbachs gelegen, zwischen den Rieden Zweringer und Stadlauer, nordwestlich ans Raflerjoch grenzend. In der Riedenkarte 2001 erscheint diese Ried mit der Schreibung „Vorseherinen“, voll mit Weingärten belegt Ob dieser Name eventuell auf eine Mittelalterliche Frauenvereinigung zurückgeht (ausgehend vom mhd. vorsehen = „vorhersehen“ oder mit dem mhd. vorseher, vürseher = „Verweser, Provisor“ zusammenhängt oder ein Grundstück war, das der Pfarre irgendwie diente und auf den Versehgang hinweist, ist nicht mehr zu klären (K) 447 Vran Weingarten Wortgruppe. Ehemalige Flur in Nußdorf lag einst auf dem Nußberg HH 24.04.1320 Vermutlich ein Besitzername, der auf mhd. vron, vrone = „Herrschaft, Herrschaftlichkeit, Herrlichkeit“ zurückgeht. Zweite Deutungsmöglichkeit wäre, dass der Name auf eine Verschreibung vom mhd. fram, vrum = „von perss. tüchtig, brav, ehrbar, gut, trefflich, angesehen, vornehm, wacker“ zurückgeht. (K) 448 Vrouwenweingarten Kompositum. Ehemalige Flur in Nußdorf lag einst auf dem Nußberg HH 19.05.1322 | 19.03.1429 Diese ehemalige Flur war einst im Besitz des Gotteshauses Unserer Frauen in Klosterneuburg. Somit ist dieser Flurname ein Besitzername (K) 449 Wagenbreche | Kbdrf als Flurname für steile, hals- und beinbrechende Bergpfade. 450 Wagensperr | Wagenspaer | der Riedname steht im Zehentregister des Stiftes Klosterneuburg von 1355 als „In Wagensperr“ | eine Grinzing Wegestelle am Anfang einer Ried, wo den Wagenrädern wegen der Steilheit des Weges Radsperren verpasst wurden.

451 Waldl | Kbdrf „Waldl“ | (Endung „l“) | oberste Ried am Waldbach, benannt nach dem einzigen kleinen Wäldchen in Dorfnähe inmitten von Weingärten. Heute Flur. 452 Wangchusse Kompositum. Ehemalige Flur in Grinzing, deren einstige Lage auch nicht mehr annähernd ermittelt werden kann. HH 23.08.1330 Eine eindeutige etymologische Erklärung ist nicht möglich. Möglicherweise bedeutet das Bestimmungswort „Feld, Wiese, Abhang“, aus dem spätahd.-bair. „wanck“. Das Grundwort hat eine starke Beziehung zu dem heute veralteten Begriff für (Land)Straße = Chaussee. Somit könnte diese Flur an einem Abhang zu einer Straße oder an einer Straße gelegen sein. (K) 453 Waser Berufsname. Ehemalige Flur in Grinzing lag einst in der größeren Flur Ger und ist in den Grundbüchern eingetragen HH 12.03.1304 | 24.02.1389 mhd. wase = „grasbewachsene Erdfläche, rasen“. Der Waser ist mhd. wasenmeister = „Abdecker“, also ein Beseitiger, Verwerter von Tierkadavern (K) 454 Wassern, in den Wortgruppe. Ehemalige Flur in Grinzing, die am Schreiberbach lag. Sie ist in den Grundbüchern noch eingetragen. Der Name erklärt sich von selbst. (K) 455 Weg, am breiten Wortgruppe. Ehemalige Flur in Grinzing lag einst an dem (breiten) Weg durch die Arnoldsau. In den Grundbüchern ist diese Flur noch eingetragen (K) 456 Weidenfelder, auch Weitenfelder Kompositum (Familienname). Ehemalige Flur in Nußdorf lag einst in der Mittleren Schoß des Nußberges HH 01.02.1333 | 10.11.1378 | 13.01.1463 | 21.10.1376 Der Familienname bezeichnet den ursprünglichen Besitzer, der nach einer seiner Fluren, einem weiten (großen) Feld benannt worden war. Er weist aber auch darauf hin, dass der in den Belegen genannte Weingarten ursprünglich ein Feld war (K) 457 Weigmanns Weingarten Wortgruppe. Ehemalige Flur in Grinzing, einst in den langen Lüssen gelegen HH 21.01.1347 Der Familienname Weigmann = Weichmann, Weigmann ist nach dem DNL ein vor allem in Österreich und Bayern recht häufiger Familienname aus dem altdeutschen Personennamen Wigman, wobei „wig“ soviel wie Kampf bedeutet (K) 458 Weindl Personenname. Ehemalige Flur in Untersievering ist einst am Nußberg gelegen HH 13.12.1352 | 26.05.1421 Das DNL gibt Weindl als bair.-österr. Form von Weinel an, einer Kurzform des beliebten Personennamens Winand (Wignand). (K) 459 Weingarten der Nonnen aus Wortgruppe. Ehemalige Flur in Nußdorf lag einst auf dem Nußberg HH 07.06.1330 (K) Dürrenstein 460 Weinsakel | Kahlenbergerdorf mhd. sac = „Sack, Tasche“ | Flur mit einer Mulde mittendrin. Mulde = Sack in der Mitte. Flur im Kahlenbergerdorf, lag einst nördlich des Waldbaches. 461 Weisleiten | Kbdrf 1302 „Weißenleutten“ | Weißleiten bedeutet so viel wie „Sonn- und Sommerleiten“, im allgemeinen einen von der Sonne beschienenen | also nach Süden, oder Osten zu liegenden Abhang; wenn diese Ried auch nach Nordosten abfällt, so hat sie doch infolge der sanften Neigung fast den ganzen Tag Sonne. Diese sehr große Ried liegt nördlich des Burgstalls. Sie grenzt im Norden und Osten ans Kahlenbergerdorf und im Süden an die Rieden Langteufel und Platte. Durch einen Fahrweg ist nach dem Franziszeischen Kataster die Obere von der Unteren Weisleiten getrennt. HH 11.06.1312 | 19.11.1397 | 18.03.1409 | 05.07.1447 | 19.11.1462 (K) 462 Wendestraße | Neustift Die Wendestraße ist eine Flurbezeichnung in Neustift | zwischen Mitter- und Oberbergen gelegen. Sie bezeichnet einen Umkehrplatz am Ende dieser Flur. Dass sich der Name vom Stamme der „Wenden“ ableitet, ist falsch | Neustift 463 Wiegen | Kbdrf mhd. wieg = „Wiege“ | Ried im Kbdrf. nach einer wiegenähnlichen Bodenvertiefung | der Name kommt auch in Grinzing und Obersievering als Flur vor. 464 Wiener Weg, unter dem Wortgruppe. Ehemalige Flur in Oberdöbling lag einst unterhalb der damals wichtigsten Verbindung

von dort nach Wien, dem „Wiener Weg“. In den Grundbüchern ist diese Flur eingetragen (K) 465 Wiennpühel Kompositum. Ehemalige Flur in Grinzing, die einst im Kaasgraben gelegen ist. HH 30.09.1458 Die Namensgebung lässt darauf schließen, dass es sich bei dem genannten Hügel um einen handelt, der einen besonderen Blick auf Wien gewährte (K) 466 Wildgrube | Grinzing | Heiligenstadt mhd. wild = „nicht von Menschen gepflegt, wild wachsend“ | mhd. gruobe = „Grube“ > Vertiefung > Graben | vom Schreiberbach stark eingeschnitten, bietet diese „wilde“ Waldschlucht einen imposanten Anblick. Heute verunsichern eher die Wildschweine des Nachts diese Flur. 467 Winkler Personenname. Ehemalige Flur in Nußdorf, auf dem Nußberg gelegen HH 04.12.1518 Diese Flur ist nach ihrem ursprünglichen Besitzer benannt. Winkler ist ein bis heute recht häufiger Familienname (K) 468 Winterleiten zu Chlaitzing Wortgruppe. Flur, die beim ehemaligen Ort Chlaitzing gelegen ist HH 24.11.1396 Winterleite als Flurname ist im Gegensatz zur Sommerleite ein Hang, der nach der Winterseite – das ist die Schattenseite – hin, also nach Norden abfällt (K) 469 Winterzeile | Unterdöbling mhd. zile = „Reihe, Linie“ | ein gerader Weg als Flur in Unterdöbling | Winter bedeutet in diesem Zusammenhang > wenig Sonneneinstrahlung? > nach Norden gelegen 470 Wolfsgraben | zw. Neustift | mhd. graben = „Grube“ | Gruben für den Wolfsfang > Wolfsplage in dieser Gegend > hier machten Obersievering sich im 15. Jh. Wölfe unangenehm bemerkbar, als sie Kirchgänger, die bis Sievering gehen mussten, bedrohten? Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Wildtiere untertags angegriffen haben > ebenso wie die Wildschweine, von denen man den ganzen Tag nichts sieht. Am westlichen Teil der Ährengruben gelegen > zu Ortern > zwischen Neustift und Obersievering. 471 Würffel Personenname. Ehemalige Flur in Oberdöbling, die einst auf der Hohen Warte lag. HH 16.03.1379 Wahrscheinlich Besitzername. Der Familienname Würf(e)l, entrundet Werfel, kommt vom Beruf des Würfeldrechslers bzw. auch Würfelspieler. mhd würfel bzw. würfelaere = „Würfelspieler, Veranstalter und Aufseher eines Würfelspiels“, dann auch „Würfelmacher“ (K) 472 Würffelhof Kompositum. Ehemalige Flur in Nußdorf lag einst bei der heutigen Hackhofergasse 9–11. sie ist in den Grundbüchern eingetragen. Diese Flur ist nach dem Eigentümer, einem Hofbesitzer benannt: Angehörige der Familie Würffel lassen sich in Nußdorf seit 1378 nachweisen (K) 473 Wurzgarten Kompositum. Ehemalige Flur in Grinzing lag einst in der Ried Wagenspaer. HH 29.11.1445 Diese Flur ist als Gewürzgarten zu betrachten. Mhd. wurz, wurze = „Gewürzkraut, Würze“ und mhd. giwurz = „Gewürz“. Auch das mhd. wurzegarten ist bekannt. (K) 474 Zehentner Personenname. Ehemalige Flur in Grinzing, einst im Muckental gelegen. HH 25.09.1425 Der Familienname Zehender, Zender, dazu Zehe(n)ter kommt in Bayern, Österreich, Württemberg und in der Schweiz des Öfteren vor. Ursprünglich waren die Träger dieses Namens Personen, die für die Grundherren den „Zehenten“ erhoben, eine bäuerliche Abgabe von Vieh, Korn, Früchten und anderen landwirtschaftlichen Produkten. Das mhd. zehende, zehente, zende, zehent = „der zehnte Teil, bes. als Abgabe von Vieh und Früchten“ (K) 475 Zeile, an der mittleren Simplexform. Flur in mittlerer Lage am Hang des Reisenbergs, in den Grundbüchern eingetragen mhd zil(e) = Zeile, ein Verkehrsweg, nicht nur im verbauten Gebiet, sondern vor allem in der freien Natur bzw. durch Kulturflächen (K) 476 Zeile, an der oberen Zeile zwischen Simplexform. Flur in Heiligenstadt, in den Grundbüchern eingetragen mhd zil(e) = Zeile, ein Bach und Bergstein Verkehrsweg, nicht nur im verbauten Gebiet, sondern vor allem in der freien Natur bzw. durch Kulturflächen (K) 477 Zeile, an der Zeile gegen Grinzing Simplexform. Flur in Heiligenstadt, ein Weg, der einst in Ost-West-Richtung von Heiligenstadt nach Grinzing führte, heute völlig verbaut, in den Grundbüchern eingetragen mhd zil(e) = Zeile, ein Verkehrsweg, nicht nur im verbauten Gebiet, sondern vor allem in der freien Natur bzw. durch Kulturflächen (K)

478 Zeisenbügel | Nußdorf Zeihselbüchl | mhd. zisel = „Ziselmaus“ | Nagetier = Erdziesel | mhd. bühel = „Hügel“ | große Flur beim Hammerschmiedtgraben, grenzt im Norden an Burgstall, Zither, Gaisruck und Biberstein, im Osten an die Donau (Klosterneuburger Straße), im Westen an Weisleiten und im Süden an Ulm und das verbaute Nußdorf. Der nördl. Teil ist in den Grundbüchern eingetragen. 479 Zimpfl Simplexform. Ehemalige Flur in Nußdorf, einst auf dem Nußberg gelegen und ist in den Grundbüchern eingetragen. Frühnhd. zimperlich, zimpferlich, zumpferlich, zimpferl = „geziert“ (K) 480 Zinken | Kbdrf mhd. zinke = „Zacken, Zinke“ | rechteckiges Grundstück mit Vorsprung | schmaler Streifen am Waldbach, oberhalb der Ried „Rinnert“. 1258 „primo peunta cum zinkone“ „1326 zink nächst der Peunt“ 481 Zither | Nußdorf der Name leitet sich von der Form einer Zither ab und ist jahraus, jahrein deutlich sichtbar, wenn man über den Eichelhofweg geht. Diese Ried ist jüngeren Datums und weist keinen Weingarten mehr auf. 482 Zweringer | Kbdrf mhd. twerch = „Äcker, Felder“ | mundartlich „Zwerich“ | daher > zu „Twerch“. „Zwirch“ heißen Äcker, die quere liegen | mhd. twerch = schräg: quer. Im Wiener Dialekt „überzwerch“ | schräg – quer. 483 Zwey Gehängten | westl. diese Flur lag in N.Ö – westlich des Dreimarksteins – südlich der Hirschstube > nach zwei Gehängten Dreimarkstein N. Übeltätern benannt 484 Zwirchten Ehem. Flur in Nußdorf an der Grenze zu Unterdöbling, in den Grundbüchern eingetragen. HH 26.9.1350, 13.10.1522. Auch dieser Flurname hat mit einer Querlage zu tun, twirhe = quere.