Döblinger Extrablatt Döblinger Extrablatt
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GRATIS – aber nicht umsonst EXTRA für Sie uf den a DöblingerDöblinger g t e b r a c h ExtrablattExtrablatt sgabe Nr. Wir schreiben Geschichte! Au 5 Winter 2013/14 Liebe Döblingerin, lieber Döblinger! Der Zufall wollte es, dass ich wieder einmal im Weltnetz (auch Internet genannt) herumstöberte und auf eine alte Anzeige einer heute längst eingestellten Zeitung stieß. Die Aufmachung dieses Blattes sprach mich sofort an: das Bild eines verschmitzt lächelnden Kindes, das einen Foto- bildband vom alten Wien in den Armen hält und die fast gleiche Schriftart als Titelschrift, wie bei unserem „Döblinger Extrablatt“. Übrigens, diese Zeitung, die „Illustriertes Wiener Extra- blatt“ hieß und vor mehr als hundert Jahren erschien, animierte mich zu einem köstlichen neuen Beitragsformat. In der Frühlingsausgabe Extrablatt Nr. 6 werde ich Ihnen davon berichten und Sie mit einem Auszug aus einer alten original Extrablatt-Ausgabe überraschen (merken Sie sich das Datum: 10. März 1910). Damals legte man für das Morgenblatt 8 Heller und für das Abendblatt 4 Heller hin. Das Monatsabonnement kostete 3 Kronen. Für die Provinz: Morgen- und Abendblatt monatlich 3,60 Kronen. Unser heutiges Döblinger Extrablatt ist gratis, aber nicht umsonst. Das Döblinger Extrablatt entpuppt sich immer mehr als eine absolute Erfolgsgeschichte. Wir müssen aufgrund der großen Nachfrage ständig nachdrucken lassen. Immer mehr Bewohner von Döbling stellen uns dankenswerter Weise Bilder und anderes Material zu Verfügung. Es reichen jedoch der Platz und unsere Möglichkeiten nicht immer aus, um alles unterzubringen. Am 30. 10. 2013 zitierte sogar die Kronen Zeitung einen Teil unseres Artikels über den Köttnerhof in Grinzing. Da kam Freude auf! Ihr Heimatforscher aus Leidenschaft Zahnradbahnfestival vom 7. 3. 2014 – 9. 3. 2014 Bitte besorgen Sie sich rechtzeitig ihre Eintrittskarten am Fahrkartenschalter im Gasthaus „Zur Zahnradbahn“, 1190, Zahnradbahnstraße 8, täglich geöffnet oder telefonische Reservierung unter: 0650 357 39 44. 2 KINO–KINO–KINO Wir suchen Spielpläne, Fotos, Filmprogramme, G’schichten und sonstige Erinnerungsstücke vom alten Olympia-Kino und auch von den anderen, nicht mehr bestehenden Kinos in Döbling. An der Stelle des alten „Olympia“ auf der Sieveringerstraße 25 befindet sich heute eine Filiale von „denn’s Biomarkt“. Wir möchten dort mit einem Schaukasten an das Olympia-Kino erinnern. Wer mithelfen kann, diesen kleinen nostalgischen Rückblick zu gestalten, ruft Herrn Schulz unter Tel. 0650 357 39 44 an. Wiener Weinkulturerbe Eduard Musil Liegt siechend Wiener Weinkultur? eher auf Testamentsgestaltung, Gibt’s bald Fast-Food-Lokale nur? auch dafür schwindet Stück für Stück Das Ambiente wird verschandelt, ein Teil vom Wiener Lebensglück. die Ried als Bauland preisverhandelt, Bewahrn wird doch, was unsre Stadt der Rebensaft, soll er uns munden, an Einzigartigkeiten hat, mit harter Arbeit ist verbunden, sodass ihr nie beschieden sei drum zielt manche Erwartungshaltung ein Niedergang zum Einheitsbrei! Unsere heutige Frage: Wo befindet sich diese Kreuzung, die schon seit 80 Jahren darauf brennt, endlich ein Kreisverkehr zu werden? Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. Eine gute Flasche Weißwein wartet auf Sie. Wer zuerst kommt, trinkt zuerst! Nur schriftliche Lösungsvorschläge bitte per E-Mail an Herrn Schulz: [email protected] In der letzten Ausgabe fragten wir: Wo befindet sich diese Tafel? Die richtige Antwort: Auf dem Döblinger Friedhof in der Hartäckerstraße. Die Gewinner des Rätsels laben sich bereits am süffigen Nußberger. www.wien-doebling.at Zu Gast im alten Wien 3 Der Ausguck saß auf der „Hohen Warte“ Nachdem das Schlachtschiff „Wien“ der k. u. k. Kriegsmarine 1895 in Dienst gestellt worden war, nahm die Besatzung selbst auf dem Schiff noch einige Um- benennungen vor: Den Maschinenraum hatten die Matrosen aus naheliegenden Gründen „Hietzing“ getauft und die Offiziersmesse „Speising“. Wenn ein Seekadett auf den Mast hinaufkletterte, dann bestieg er die „Hohe Warte“, die Unterkunft des Schiffsgeistlichen hieß natürlich „Heiligenstadt“. Die Klapperpost Im Jahre 1772 wurde durch Johann Baptist Schouten von Bergestraaten nach dem Beispiel ähnlicher Einrichtun- gen in London und Paris die so genannte „kleine Post“ errichtet. Briefboten waren mit hölzernen Klappern unterwegs und ließen, durch die Gassen gehend, ihr Geklapper hören. Anfangs gab es vier Boten für die Innere Stadt, acht für die Vorstädte und acht für die Umgebung Wiens. Man konnte sie anhalten und ihnen Briefe zur Bestellung übergeben. Diese wurden dann auf das Postamt gebracht, sortiert, mit einem Stempel versehen, der Tag und Stunde der Übergabe aufwies, und dann ausgetragen. Die Beförderung eines Briefes in der Stadt oder in die Vorstädte kostete zwei Kreuzer. Ab 1773 waren die Boten einheitlich adjustiert: Sie trugen gelbe Jacken mit schwarzen Aufschlägen und graue Hosen. Um die Schulter trugen sie an einer gelben Kordel eine nummerierte Büchse, in der sich die Briefe befanden. Die Postboten erhielten kein Gehalt, sondern lediglich die für das Einsammeln der Briefe festgesetzten Gebühren. Außer- dem bekamen sie Trinkgelder für spezielle Dienstleistungen, die sie nebenbei erbrachten. 1780 übernahm ein gewisser Herr Clowsky die Klapperpost. Am 1. Jänner 1784 wurde sie dem Eigentümer abgekauft, mit dem Oberst-Hofpostamt vereinigt und hieß fortan „Kleine Stadt- post“. Gleichzeitig wurde das Oberamt der Klapperpost von der oberen Bäckerstraße (heute Bäckerstraße 5), wo sie sich seit ihrer Gründung befand, in das Postgebäude in der Wollzeile verlegt. Ab 1. April 1830 trat an die Stelle der „Kleinen Stadtpost“ die „Wiener Stadtpost“. Döblinger Extrablatt 4 Die Döblinger Katastralgemeinden Katastralgemeinde Grinzing Der Name „Grinzing“ wird vom Zeitwort „rinnen“ und davon „Siedlung am Gerinne“ abgeleitet, also am Zusammenfluss von kleinen Bächen. Erstmals urkund- lich erwähnt wurde Grinzing 1114 als Grinzigan. Grinzing war bereits im 12. Jahrhundert ein blühendes Dorf. Dort lebten vor allem Weinbauern und Tagelöhner, die im Dienste der Klöster und reicher Wiener Bürger standen. Grinzing unterlag der Gerichtsbarkeit des Stifts Klosterneuburg, das die Grundobrigkeit über den Ort bis ins 19. Jahrhundert bewahren konnte. Der Ort wurde immer wieder in Mitleidenschaft gezogen: 1484 verwüstete Matthias Corvinus mit seinem Heer den Ort, 1529 richteten die Türken großen Schaden an und 1604 legte ein Großbrand Teile des Ortes in Schutt und Asche. Nach dem Wiederaufbau zerstörten die Türken 1683 erneut den Ort. Trotzdem entwickelte sich Grinzing am besten von allen umliegenden Dörfern. 1713 gab es im Ort bereits 70 Häuser, doch wäh- rend der Pestzeit war mehr als die Hälfte da- von verseucht, 129 Menschen starben. Dies hemmte das Wachstum des Ortes und mit Grinzing ging es in der Folgezeit nur lang- sam bergauf. Erst um die Mitte des 19. Jahr- hunderts setzte wieder ein stärkeres Wachs- tum ein. Bis 1890 lebten 1.421 Menschen in 209 Häusern. Im Jahre 1892 wurde Grinzing schließlich bis zum Kamm des Wienerwalds mit weite- ren acht Orten und Ortsteilen zum 19. Wiener Gemeindebezirk Döbling zusammengefasst. Der Rest von Grinzing kam zu Weidling. Alfred Hengl Grenzen der Katastralgemeinde Grinzing 14. Westlich entlang des Fußweges bis Hungerbergstraße 1. Wiener Stadtgrenze zu Klosterneuburg. Wanderweg 21. ca. Nr. 14 1. nördlich der Höhenstraße (ca. 600 Meter nach Bus- 15. Südlich neben Wasserwerk bis Paradisgasse 1. haltestelle 38 A – Sulzwiese – Richtung Kahlen- 25. ca. O.Nr. 50–52 1. berg) Höhe Parkplatz rechts 16. Paradisgasse bis 2. Wanderweg südöstlich Richtung Kahlenberger 17. Grinzinger Allee 2. Straße, ca. 10 m westlich vom Eingang des Kahlen- 18. Kaasgrabengasse bis 2. berger Waldfriedhofs 19. Stefan-Esders-Platz 3. Leicht südwestlich durch Waldgebiet zum Wander- 20. Reimersgasse bis O.Nr. 58 3. weg Wildgrubgasse 21. Nordöstlich entlang Privatgrundstücke der Wolfs- 4. Schreiberbach bis ca. 100 m östlich von Grinzinger Steig 25. grubergasse bis Himmelstraße O.Nr. 73 A–73 B 5. Leicht südwestlich durch Privatgrundstücke zum 22. Himmelstraße bis Kleingartenanlage O.Nr. 104 3. Schreiberweg ca. 80 m östlich des Grinzinger Steiges 23. Nordöstlich über die Wiese zum Kinderspielplatz 6. Schreiberweg bis 80 m westlich der Arlethgasse 23. Cobenzl (Drachenwiese) 7. Südlich durch Privatgrundstücke zur Langackergasse 24. Vom Kinderspielplatz westlich am Südhang des Latis- 3. O.Nr. 19–21 A 25. berges bergab bis Höhe Parkplatz Höhenstraße 8. Langackergasse bis Kreuzung Schreiberweg 25. Südwestlich entlang eines Seitenbaches des Arbesbaches 9. Südlich durch Privatgrundstücke bis Sandgasse 25. zur Sieveringer Straße (Serpentine Nähe Forsthaus) 3. O.Nr. 35 A–39 26. Arbesbach südlich bis Mündung Spießbach 10. Sandgasse/Grinzinger Straße 27. Spießbach westlich bis Salmannsdorfer Höhe 11. Östlich Neugebauerweg bis Reimersgasse/Huleschgasse 25. (Gasthaus Häuserl am Roan) 12. Westlich Privatstraße (verlängerte Reimersgasse bis Ende) 28. Nordwestliche Wiener Stadtgrenze zu Klosterneuburg 13. Südlich bis Haubenbiglstraße (Fußweg, ca. O.Nr. 31) 25. über den Hermannskogel bis Parkplatz Höhenstraße (Pkt.1) www.wien-doebling.at 5 Der Erbsenbach von Gertrude Cizinsky Wie der Sieveringer Bach zu seinem Namen kam Auf den Sieveringer Hängen wachsen schon seit alters her gute Reben und bringen guten Wein. Ein alter Weinbauer, dem die besten Weinstöcke zwischen Sievering und Neustift gehörten, übergab seinem Sohn das Weingut und setzte sich zur Ruhe. Er hatte immer fleißig in den Weingärten gearbeitet. Sein Sohn war aber