GRATIS – aber nicht umsonst EXTRA für Sie

uf den a DöblingerDöblinger g t e b r a c h ExtrablattExtrablatt sgabe Nr. Wir schreiben Geschichte! Au 5 Winter 2013/14 Liebe Döblingerin, lieber Döblinger! Der Zufall wollte es, dass ich wieder einmal im Weltnetz (auch Internet genannt) herumstöberte und auf eine alte Anzeige einer heute längst eingestellten Zeitung stieß. Die Aufmachung dieses Blattes sprach mich sofort an: das Bild eines verschmitzt lächelnden Kindes, das einen Foto- bildband vom alten Wien in den Armen hält und die fast gleiche Schriftart als Titelschrift, wie bei unserem „Döblinger Extrablatt“. Übrigens, diese Zeitung, die „Illustriertes Wiener Extra- blatt“ hieß und vor mehr als hundert Jahren erschien, animierte mich zu einem köstlichen neuen Beitragsformat. In der Frühlingsausgabe Extrablatt Nr. 6 werde ich Ihnen davon berichten und Sie mit einem Auszug aus einer alten original Extrablatt-Ausgabe überraschen (merken Sie sich das Datum: 10. März 1910). Damals legte man für das Morgenblatt 8 Heller und für das Abendblatt 4 Heller hin. Das Monatsabonnement kostete 3 Kronen. Für die Provinz: Morgen- und Abendblatt monatlich 3,60 Kronen. Unser heutiges Döblinger Extrablatt ist gratis, aber nicht umsonst. Das Döblinger Extrablatt entpuppt sich immer mehr als eine absolute Erfolgsgeschichte. Wir müssen aufgrund der großen Nachfrage ständig nachdrucken lassen. Immer mehr Bewohner von Döbling stellen uns dankenswerter Weise Bilder und anderes Material zu Verfügung. Es reichen jedoch der Platz und unsere Möglichkeiten nicht immer aus, um alles unterzubringen. Am 30. 10. 2013 zitierte sogar die Kronen Zeitung einen Teil unseres Artikels über den Köttnerhof in . Da kam Freude auf! Ihr

Heimatforscher aus Leidenschaft

Zahnradbahnfestival vom 7. 3. 2014 – 9. 3. 2014 Bitte besorgen Sie sich rechtzeitig ihre Eintrittskarten am Fahrkartenschalter im Gasthaus „Zur Zahnradbahn“, 1190, Zahnradbahnstraße 8, täglich geöffnet oder telefonische Reservierung unter: 0650 357 39 44. 2 KINO–KINO–KINO Wir suchen Spielpläne, Fotos, Filmprogramme, G’schichten und sonstige Erinnerungsstücke vom alten Olympia-Kino und auch von den anderen, nicht mehr bestehenden Kinos in Döbling. An der Stelle des alten „Olympia“ auf der Sieveringerstraße 25 befindet sich heute eine Filiale von „denn’s Biomarkt“. Wir möchten dort mit einem Schaukasten an das Olympia-Kino erinnern. Wer mithelfen kann, diesen kleinen nostalgischen Rückblick zu gestalten, ruft Herrn Schulz unter Tel. 0650 357 39 44 an. Wiener Weinkulturerbe Eduard Musil Liegt siechend Wiener Weinkultur? eher auf Testamentsgestaltung, Gibt’s bald Fast-Food-Lokale nur? auch dafür schwindet Stück für Stück Das Ambiente wird verschandelt, ein Teil vom Wiener Lebensglück. die Ried als Bauland preisverhandelt, Bewahrn wird doch, was unsre Stadt der Rebensaft, soll er uns munden, an Einzigartigkeiten hat, mit harter Arbeit ist verbunden, sodass ihr nie beschieden sei drum zielt manche Erwartungshaltung ein Niedergang zum Einheitsbrei!

Unsere heutige Frage: Wo befindet sich diese Kreuzung, die schon seit 80 Jahren darauf brennt, endlich ein Kreisverkehr zu werden? Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. Eine gute Flasche Weißwein wartet auf Sie. Wer zuerst kommt, trinkt zuerst! Nur schriftliche Lösungsvorschläge bitte per E-Mail an Herrn Schulz: [email protected]

In der letzten Ausgabe fragten wir: Wo befindet sich diese Tafel? Die richtige Antwort: Auf dem Döblinger Friedhof in der Hartäckerstraße. Die Gewinner des Rätsels laben sich bereits am süffigen Nußberger. www.wien-doebling.at Zu Gast im alten Wien 3 Der Ausguck saß auf der „Hohen Warte“ Nachdem das Schlachtschiff „Wien“ der k. u. k. Kriegsmarine 1895 in Dienst gestellt worden war, nahm die Besatzung selbst auf dem Schiff noch einige Um- benennungen vor: Den Maschinenraum hatten die Matrosen aus naheliegenden Gründen „Hietzing“ getauft und die Offiziersmesse „Speising“. Wenn ein Seekadett auf den Mast hinaufkletterte, dann bestieg er die „Hohe Warte“, die Unterkunft des Schiffsgeistlichen hieß natürlich „Heiligenstadt“.

Die Klapperpost Im Jahre 1772 wurde durch Johann Baptist Schouten von Bergestraaten nach dem Beispiel ähnlicher Einrichtun- gen in London und Paris die so genannte „kleine Post“ errichtet. Briefboten waren mit hölzernen Klappern unterwegs und ließen, durch die Gassen gehend, ihr Geklapper hören. Anfangs gab es vier Boten für die Innere Stadt, acht für die Vorstädte und acht für die Umgebung Wiens. Man konnte sie anhalten und ihnen Briefe zur Bestellung übergeben. Diese wurden dann auf das Postamt gebracht, sortiert, mit einem Stempel versehen, der Tag und Stunde der Übergabe aufwies, und dann ausgetragen. Die Beförderung eines Briefes in der Stadt oder in die Vorstädte kostete zwei Kreuzer. Ab 1773 waren die Boten einheitlich adjustiert: Sie trugen gelbe Jacken mit schwarzen Aufschlägen und graue Hosen. Um die Schulter trugen sie an einer gelben Kordel eine nummerierte Büchse, in der sich die Briefe befanden. Die Postboten erhielten kein Gehalt, sondern lediglich die für das Einsammeln der Briefe festgesetzten Gebühren. Außer- dem bekamen sie Trinkgelder für spezielle Dienstleistungen, die sie nebenbei erbrachten. 1780 übernahm ein gewisser Herr Clowsky die Klapperpost. Am 1. Jänner 1784 wurde sie dem Eigentümer abgekauft, mit dem Oberst-Hofpostamt vereinigt und hieß fortan „Kleine Stadt- post“. Gleichzeitig wurde das Oberamt der Klapperpost von der oberen Bäckerstraße (heute Bäckerstraße 5), wo sie sich seit ihrer Gründung befand, in das Postgebäude in der Wollzeile verlegt. Ab 1. April 1830 trat an die Stelle der „Kleinen Stadtpost“ die „Wiener Stadtpost“.

Döblinger Extrablatt 4 Die Döblinger Katastralgemeinden Katastralgemeinde Grinzing Der Name „Grinzing“ wird vom Zeitwort „rinnen“ und davon „Siedlung am Gerinne“ abgeleitet, also am Zusammenfluss von kleinen Bächen. Erstmals urkund- lich erwähnt wurde Grinzing 1114 als Grinzigan. Grinzing war bereits im 12. Jahrhundert ein blühendes Dorf. Dort lebten vor allem Weinbauern und Tagelöhner, die im Dienste der Klöster und reicher Wiener Bürger standen. Grinzing unterlag der Gerichtsbarkeit des Stifts Klosterneuburg, das die Grundobrigkeit über den Ort bis ins 19. Jahrhundert bewahren konnte. Der Ort wurde immer wieder in Mitleidenschaft gezogen: 1484 verwüstete Matthias Corvinus mit seinem Heer den Ort, 1529 richteten die Türken großen Schaden an und 1604 legte ein Großbrand Teile des Ortes in Schutt und Asche. Nach dem Wiederaufbau zerstörten die Türken 1683 erneut den Ort. Trotzdem entwickelte sich Grinzing am besten von allen umliegenden Dörfern. 1713 gab es im Ort bereits 70 Häuser, doch wäh- rend der Pestzeit war mehr als die Hälfte da- von verseucht, 129 Menschen starben. Dies hemmte das Wachstum des Ortes und mit Grinzing ging es in der Folgezeit nur lang- sam bergauf. Erst um die Mitte des 19. Jahr- hunderts setzte wieder ein stärkeres Wachs- tum ein. Bis 1890 lebten 1.421 Menschen in 209 Häusern. Im Jahre 1892 wurde Grinzing schließlich bis zum Kamm des Wienerwalds mit weite- ren acht Orten und Ortsteilen zum 19. Wiener Gemeindebezirk Döbling zusammengefasst. Der Rest von Grinzing kam zu Weidling. Alfred Hengl

Grenzen der Katastralgemeinde Grinzing 14. Westlich entlang des Fußweges bis Hungerbergstraße 1. Wiener Stadtgrenze zu Klosterneuburg. Wanderweg 21. ca. Nr. 14 1. nördlich der Höhenstraße (ca. 600 Meter nach Bus- 15. Südlich neben Wasserwerk bis Paradisgasse 1. haltestelle 38 A – Sulzwiese – Richtung Kahlen- 25. ca. O.Nr. 50–52 1. berg) Höhe Parkplatz rechts 16. Paradisgasse bis 2. Wanderweg südöstlich Richtung Kahlenberger 17. Grinzinger Allee 2. Straße, ca. 10 m westlich vom Eingang des Kahlen- 18. Kaasgrabengasse bis 2. berger Waldfriedhofs 19. Stefan-Esders-Platz 3. Leicht südwestlich durch Waldgebiet zum Wander- 20. Reimersgasse bis O.Nr. 58 3. weg Wildgrubgasse 21. Nordöstlich entlang Privatgrundstücke der Wolfs- 4. Schreiberbach bis ca. 100 m östlich von Grinzinger Steig 25. grubergasse bis Himmelstraße O.Nr. 73 A–73 B 5. Leicht südwestlich durch Privatgrundstücke zum 22. Himmelstraße bis Kleingartenanlage O.Nr. 104 3. Schreiberweg ca. 80 m östlich des Grinzinger Steiges 23. Nordöstlich über die Wiese zum Kinderspielplatz 6. Schreiberweg bis 80 m westlich der Arlethgasse 23. Cobenzl (Drachenwiese) 7. Südlich durch Privatgrundstücke zur Langackergasse 24. Vom Kinderspielplatz westlich am Südhang des Latis- 3. O.Nr. 19–21 A 25. berges bergab bis Höhe Parkplatz Höhenstraße 8. Langackergasse bis Kreuzung Schreiberweg 25. Südwestlich entlang eines Seitenbaches des Arbesbaches 9. Südlich durch Privatgrundstücke bis Sandgasse 25. zur Sieveringer Straße (Serpentine Nähe Forsthaus) 3. O.Nr. 35 A–39 26. Arbesbach südlich bis Mündung Spießbach 10. Sandgasse/Grinzinger Straße 27. Spießbach westlich bis Salmannsdorfer Höhe 11. Östlich Neugebauerweg bis Reimersgasse/Huleschgasse 25. (Gasthaus Häuserl am Roan) 12. Westlich Privatstraße (verlängerte Reimersgasse bis Ende) 28. Nordwestliche Wiener Stadtgrenze zu Klosterneuburg 13. Südlich bis Haubenbiglstraße (Fußweg, ca. O.Nr. 31) 25. über den Hermannskogel bis Parkplatz Höhenstraße (Pkt.1) www.wien-doebling.at 5 Der Erbsenbach von Gertrude Cizinsky Wie der Sieveringer Bach zu seinem Namen kam Auf den Sieveringer Hängen wachsen schon seit alters her gute Reben und bringen guten Wein. Ein alter Weinbauer, dem die besten Weinstöcke zwischen und Neustift gehörten, übergab seinem Sohn das Weingut und setzte sich zur Ruhe. Er hatte immer fleißig in den Weingärten gearbeitet. Sein Sohn war aber ein Faulpelz und dachte sich: „Hab’ ich doch ohnehin die besten Reben, warum soll ich mich plagen – Regen und die Sonne werden die Trauben schon reifen lassen“. Er suchte nur sehr selten seine Weingärten auf, viel lieber lag er auf der Wiese und schlief. Als er wieder ein- mal im Weingarten war, kam ein kleines Weingartenzwergerl vom Hackenberg herunter. Es sah den verwilderten Weingarten und wurde zornig und traurig zugleich. Dem faulen Wein- bauern aber machte es Vorwürfe: „Wie willst du eine gute Ernte einbringen, wenn du nicht arbeitest?“ Doch der Bursche lachte nur und sagte: „Bestelle den Weingarten doch selbst, wenn du solche Angst um die Ernte hast.“ Das Zwergerl sah ihn an und antwortete: „Gut, wenn du mir zur Lesezeit eine Butte Trauben schenkst, mache ich deine Arbeit.“ „Das soll mir recht sein, du wirst deinen Lohn bekommen – abgemacht.“ Den ganzen Sommer über arbeitete das Zwergerl Nacht für Nacht und bestellte den Wein- garten vortrefflich. Als die Trauben reif waren und die Lesezeit begann, schnitt das Zwergerl alle Trauben ab und schüttete sie in den großen Bottich. Dann verlangte es seinen Lohn. „Bitte führ meine Trauben auf den Hackenberg“, sagte es zu dem jungen Bauern. Doch der lachte nur und wollte sogleich mit dem vollen Wagen ins Dorf fahren. Da stellte sich das Zwergerl vor den Wagen und sagte: „Wenn du mir nicht meinen vereinbarten Lohn gibst, sollen deine Trauben zu Erbsen werden.“ Doch der Bauer scherte sich nicht weiter um das Männlein. Als er über den Sieveringer Bach fuhr, schaute er voll Stolz nach hinten auf seinen Wagen. Da musste er voller Entsetzen sehen, dass alle Trauben zu Erbsen gewor- den waren. Voll Zorn schüttete er die ganze Fuhre in den Bach. Als die Untersieveringer die Erbsen im Bach schwimmen sahen, riefen sie laut: „Schaut euch doch den Erbsenbach an!“ Von dieser Zeit an hieß der Sieveringer Bach nur noch Erbsenbach. Das Weingartenzwergerl aber war seit diesem Tag vom Hackenberg verschwunden. Döblinger Extrablatt 6 Zahnradbahnfestival vom 7. 3. 2014 – 9. 3. 2014 zur 140-jährigen Wiederkehr der Eröffnung der Zahnradbahn von Nußdorf auf den Kahlenberg am 7. 3. 1874. Von Freitag, dem 7. März bis zum Sonntag, dem 9. März bieten wir im Gasthaus „Zur Zahnradbahn“ anlässlich der 140-Jahrfeier zur Zahnradbahneröffnung ein abwechslungsreiches Festprogramm. Es findet auch eine Ansichtskartenausstellung mit Zahnradbahnmotiven unter der Ägide von Herrn Johann Krannich statt. Ihre „Original-Fahrkarte“ um € 5,– (für 7. oder 8. März, einschließlich Teilnahme an der Tombola) erhalten Sie täglich am Fahrkartenschalter im Gasthaus „Zur Zahnradbahn“, 19, Zahnrad- bahnstraße 8. Telefonische Reservierung unter: 0650 357 39 44, E-Mail: [email protected] Festprogramm 7. März 2014 Eröffnung des Festivals um 14 Uhr Führung durch die Ansichtskartenausstellung und Ansichtskartenverkauf ab 15 Uhr. Honigverkauf von der Bienen- königin Frau Panek mit Produkten vom Schreiberbach. Vortrag 18.30 Uhr – 21 Uhr, anschließend Tombola „Eine Zahnradbahnfahrt von Nußdorf auf den Kahlenberg im Jahre 1912“ – ein PowerPoint- Vortrag. Alfred Hengl und Wolfgang Schulz nehmen Sie auf eine Zeitreise in das Jahr 1912 mit. Historische Raritäten der Zahnradbahn und amüsante Showeinlagen erwarten Sie. Gastauftritt von Wendy Night Beginn: 18.30 Uhr – eine Pause ist vorgesehen. Saaleinlass um 16 Uhr, Essen bis Vortrags- beginn. 8. März 2014 Ansichtskartenausstellung mit Ansichtskartenverkauf ab 16 Uhr. Honigverkauf von der Bienenkönigin Frau Panek mit Produkten vom Schreiberbach. Vortrag 18.30 Uhr – 21 Uhr, anschließend Tombola „Eine Zahnradbahnfahrt von Nußdorf auf den Kahlenberg im Jahre 1912“ – ein PowerPoint-Vortrag. Alfred Hengl und Wolfgang Schulz nehmen Sie auf eine Zeitreise in das Jahr 1912 mit. (Es handelt sich um den gleichen Vortrag wie am 7. März 2014) Beginn: 18.30 Uhr – eine Pause ist vorgesehen. Saaleinlass um 16 Uhr, Essen bis Vortrags- beginn. 9. März 2014 Wienerlieder-Abend mit den 16er Buam (Rutka & Steurer) ab 19.00 Uhr (Reservierung erbeten: Tel. 01 370 09 70) Der Eintritt ist frei! Heurigenbuffet ab 16 Uhr – Selbstbedienung Schmankerln der typischen Wiener Küche zu moderaten Preisen erwarten Sie am Buffet. Weinverkostung und Weinverkauf ab 16 Uhr Weinbau Meißner: Sortensieger der Bezirksweinverkostung bei Zweigelt, Gemischtem Satz und Zweigelt Blauburger, freut sich auf Sie! 3400 Weidling, Säulenweg 6, Tel. 02243/22347

Veranstalter des Zahnradbahnfestivals www.wien-doebling.at 7 Zurück in die Zukunft – Böse G’schicht’n aus Döbling im Jahr 2030 Was bisher geschah: Der „Große Alex“ (vormals Sieveringer Kreuzung) wurde mittlerweile neunmal umgestaltet und eine Ampelregelung eingeführt, was aller- dings noch größere Unsicherheit und kilometerlangen Rückstau bescherte. Für kurze Zeit wurde der „Große Alex“ in „Maria-Schaumayer-Platz“ umbenannt. Das war ’s dann auch schon wieder. Teile des Bezirks verkamen zu Müllplätzen, was zur Steuerverweigerung der nun vorwiegend russischen und chinesischen Bewohner führte. Trotz des drohenden Finanzkollaps ließ der letzte deutschsprachige Bezirksvorsteher einen riesigen Glaspalast errichten. Die letzten Alteingesessenen lebten nun unter polnischer Patronanz in Heiligenstadt. Der Kronprinzenhof war längst verkauft und in ein gutgehendes „Russenhotel“ umgestaltet worden. Ein- mal in der Woche, wenn die Urlaubsmaschinen mit den „vergnügungssüchtigen Damen“ aus dem Osten hier eincheckten, gab es keine Sperrstunde. Genau genommen kannte man ja gar keine Sperrstunde mehr, da es ja auch kein Lokal gab, das man auf- oder zusperren konnte. Und eine Hotelbar ist eben tabu. Die ehemalige Busgarage in Grinzing, die jahrelang leer gestanden war, konnte jetzt endlich zu einem Schleuderpreis an eine chinesische Gesellschaft verhökert werden. Hier parkten nun die Großraum- busse und die Luftkissenfahrzeuge der zahlreichen fernöstlichen Besucher. Da der Nußberg Mitte der zwanziger Jahre parzelliert worden war, herrschte hier reger Verkehr, da ja jeder sein „Filetstückchen“ haben wollte. Die mittlere Schos war am begehrtesten, ging doch dort die neue Verbindungsstraße durch das Muckental über eine neue Donaubrücke bis nach Floridsdorf. Die neu zu vergebenden Grundstücksflächen wurden nach den alten Rieden wie z.B. Gollein, Rosengartl, Preussl, Lichtenviertl usw. benannt, damit wenigstens diese Bezeichnungen an den ehemaligen Wein- bau in dieser Gegend erinnern sollten. Auf der oberen Schos gab es schon Mitte der zwanziger Jahre mehrere Hotels. Das rosa Haus, das ehemals dem Alleinbesitzer des Nußberges, Herrn Hannes Schmitz gehört hatte, war zu einem SPA umfunktioniert und nun ständig ausgebucht (der Spekulationskauf der ursprünglichen Weingartengründe hatte sich schlussendlich doch ausgezahlt). Die Preise für einen Quadratmeter beliefen sich jetzt auf 10.000 €uro. Der ehemalige Heurige „Sir Bu“ war jetzt die Residenz des chinesischen Botschafters Lu-Lu Lang. Wer hätte sich das Mitte der Zwanzigerjahre träumen lassen. Es gibt halt immer wieder wiffere Leut’! Fortsetzung folgt gnagflow zlusch Wir haben ein neues „Cottage“ ... und zwar das Café Cottage am Saarplatz 7 an der Ecke Silbergasse 19. Weil viele Wiener das Wort „cottage“ häufig pseudo-französisch als koteesch aussprechen, während die englische Aussprache kottedsch zwar richtig wäre, aber kaum verwendet wird, hat der Besitzer nun alle Varianten berück- sichtigt, ... damit sich niemand verläuft! Übrigens: Das „wirkliche“ Cottage liegt rund einen Kilometer weit weg. Wer weiß, weshalb das Café trotzdem den Namen „Cottage“ trägt?

Das Cottage ist Montag bis Freitag von 8.00 bis 2.00 Uhr sowie Samstag, Sonn- und Fei- ertag von 7.00 bis 24.00 Uhr geöffnet. Döblinger Extrablatt 8 Von wem stammt die Spur in meinem Garten? Sicherlich haben Sie sich schon des Öfteren gefragt, welches Tier seine Spuren auf Ihrer Veranda, auf der Terrasse oder im Garten hinterlassen hat. Im Schnee kann man diese Abdrücke natürlich sehrWER gut erkennen WAR – falls der Winter DAS? es sich doch noch überlegen sollte und sich auch in Wien zeigt. Der Naturschutzbund Mühlviertel West hilft Ihnen, eine Ant- wort zu finden und hat diese Tierspuren zu Papier gebracht.

25 cm

20 cm Baummarder Steinmarder Iltis (Mustela sp.) Hermelin Mauswiesel (Martes martes) (Martes foina) Mink (Neovison vison) (Mustela erminea) (Mustela nivalis) Fischotter (Lutra lutra)

15 cm

Hauskatze Wildkatze (Felis silvestris catus) (Felis silvestris) Goldschakal Marderhund 10 cm (Canis aureus) (Nyctereutes procyonoides)

5 cm

Braunbär Luchs Hund (Canis lupus familaris) Rotfuchs (Ursus arctos) Dachs (Lynx lynx) (Vulpes vulpes) (Meles meles) Wolf (Canis lupus)

0 cm

Waldmaus Wanderratte Igel Eichhörnchen Murmeltier Bisam Waschbär (Apodemus sylvaticus) (Rattus norvegicus) (Erinaceus sp.) (Sciurus vulgaris) (Marmota marmota) (Ondatra zibethicus) (Procyon lotor)

Nutria (Myocastor coypus)

Biber (Castor fiber)

weiblich Rind Pferd (Bos primigenius taurus) (Equus ferus caballus)

männlich langsam schnell Feldhase (Lepus europaeus) Wildkaninchen Elch Wildschwein Rothirsch Steinbock Gämse Reh Schneehase (Lepus timidus) (Oryctolagus cuniculus) (Alces alces) (Sus scrofa) (Cervus elaphus) (Capra ibex) (Rupicapra rupicapra) (Capreolus capreolus)

Uhu (Bubo bubo)

Kormoran Graugans Stockente Reiherente Gänsesäger Großtrappe Auerhuhn Birkhuhn Schneehuhn Haselhuhn (Phalacrocorax carbo) (Anser anser) (Anas platyrhynchos) (Aythya fuligula) (Mergus merganser) (Otis tarda) (Tetrao urogallus) (Lyrurus tetrix) (Lagopus muta) (Tetrastes bonasia)

Fasan Rebhuhn Kiebitz Wachtel (Phasianus colchicus) (Perdix perdix) (Vanellus vanellus) (Coturnix coturnix)

Höckerschwan Blässralle Weißstorch Graureiher Kolkrabe Aaskrähe Elster Ringeltaube Waldschnepfe Amsel (Cygnus olor) (Fulica atra) (Ciconia ciconia) (Ardea cinerea) (Corvus corax) (Corvus corone) (Pica pica) (Columba palumbus) (Scolopax rusticola) (Turdus merula)

Unter www.naturbild.at gibt es dazu passendeImpressum: Online-Kurse und Sie haben auch Alle Abdrücke („Trittsiegel“) stammen jeweils vom linken Fuß. Zwei Abdrücke pro Art zeigen links jenen des Vorderfußes, rechts jenen des Hinterfußes. Die Zeichnungen entsprechen etwa einem Viertel der natürlichen Größe. die Möglichkeit,www.natur entsprechendeimbild.at PosterErstellt von Christian zu Deschka bestellen. & Veronika Grünschachner-Berger Ein PDFwww. schickennatur wirund Ihnenjagd gerne.at zu: Herausgeber & Copyright: NATURSCHUTZBUND OÖ, [email protected] Regionalgruppe Mühlviertel West www.wien-doebling.at 9 Rettet das Zögernitz – dem Döblinger „Wahrzeichen“ droht die Verbauung Nach dem Tode der Zögernitz-Besitzerin Frau Stegbauer kam die Liegenschaft zunächst in den Besitz der Erzdiözese Wien. In der Folge wurde zwar der pracht- volle Biedermeiersaal der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, jedoch verkam die sonstige bauliche Substanz des Hotels zusehends. Der neue Eigentümer Hermann Rauter möchte neben der Restaurierung des denkmalgeschützten Kerns auch die Verbauung der ehemaligen Pferdestraßenbahn-Endstation mit einem kubischen Wohnkomplex (amtsdeutsch Rand- verbauung) und des derzeit als Parkplatz genutzten Gartens durchsetzen (es sollen zwei große Blöcke mit Luxuswohnungen errichtet werden. Die allermeisten Bäume müssten diesem Projekt weichen. Für die Errichtung der Bauten wäre auch eine Änderung des Flächenwidmungsplanes unumgänglich. Nicht nur die geplanten baulichen Veränderungen dürften das Erscheinungsbild dieses wunderschönen Ensembles zerstören, durch das Zubetonieren des ehemaligen Gartens wäre auch dieses Stück des Döblinger Zentrums für immer verloren. Es muss auch darauf hingewiesen werden, dass das ganze Areal in einer Schutzzone liegt und somit als kulturhistorisches Erbe für weitere Generationen erhalten werden soll. Wird es auch beim Zögernitz einen massiven Eingriff in den Flächenwidmungsplan zugunsten eines privaten Investors geben? In Zusammenarbeit mit der „Initiative Denkmalschutz“ werden wir genau verfolgen, was mit dem Biedermeierjuwel geschieht und ob die ursprünglichen Bestimmungen des Denkmalschutzes eingehalten werden. „Bürgerinitiative Zögernitz“, Dr. Rainer Balduin, Tel. 06643153891 In der Bürgerversammlung beim Heurigen Wolf in Neustift versprach Vizebürgermeisterin Vassilakou, sich für die ordnungsgemäße Abwicklung beim Umbau ein- zusetzen. Es wurden ihr auch Terminzusagen abgerungen.

Bäriges-Bieriges – geschüttelt Durst Altvordere Hoffentlich mein Altbier, Wie unsere Ahnen halt, ist jetzt wirklich bald hier. tinken wir nur Hannen Alt. Genuß Schluß Mit des „Ur“-Schulzens Weizenbier, Wenn ich jetzt noch ein Roggen sauf, bestens unser Bäuchlein beizen wir. zieht’s mir sicherlich die Socken rauf. Schütteln Sie mit! Gerne veröffentlichen wir auch Ihre „Schüttler“. Döblinger Extrablatt 10

Vortragsabende: Dienstag, 4. februar 1914–2014: 100 Jahre „Großer Krieg“ mit Robert Tögel Folge 1: Das Vorspiel zum 1. Weltkrieg

Dienstag, 4. März Ein Filmabend über die gute, alte Zeit Dienstag, 1. April am Kahlenberg mit Ing. Johannes Sowa

im Gasthaus Bajones Wien 19, Billrothstraße 79

Beginn: 18:30 Uhr Saaleinlass um 17 Uhr 30 Essen bis Vortragsbeginn

E-Mail: [email protected] Funkruf: 06503573944

www.wien-doebling.at 11 Der heilige Nepomuk und das Chronogramm Bei einem Chronogramm handelt es sich zumeist um einen Sinnspruch oder eine Inschrift, meist in lateinischer Sprache, bei der alle darin vorkommenden Buchstaben, die zugleich römische Zahlzeichen sind (I, V, X, L, C, D, M), addiert die Jahreszahl des Ereignisses ergeben, auf das sich der Text des Chronogramms bezieht. Die Zahlensymbole werden meist hervorgehoben, etwa durch Erhöhung oder Verdickung der Buchstaben bzw. durch farbliche Abhebung, etwa durch Vergoldung. Eine Besonderheit bilden Chronogramme, bei denen die Zahlbuchstaben nicht gekennzeichnet sind und verborgen bleiben. Ein solches Chronogramm befindet sich auch auf dem Sockel der Nepomukstatue, die an der Kreuzung der Sickenberggasse mit der Heiligenstädter Straße steht. Hier fand man die Lösung erst, als man die fehlenden Buchstaben hinzugefügt hatte (Bild rechts unten). Wenn Sie weiter üben wollen: Unterhalb der vorletzten Kurve von Josefsdorf an der Kahlenberger Straße steht ebenfalls eine Nepomukstatue mit einem Chronogramm. Wenn Sie dieses Rätsel lösen, schreiben Sie ein E-Mail mit der Jahreszahl an: [email protected]. Sie erhalten dann bei der richtigen Lösung eine gute Flasche Wein vom Nußberg.

hier fehlen die Buchstaben IN T

hier fehlen die Buchstaben Die Lösung des TR Chronogramms ergibt das Jahr 1710.

Textdichter sucht Tonkünstler Herr Wolfgang Schulz hat seine große Liebe zu Nußdorf in Worte gefasst. Das Ergebnis: ein vier- strophiger Text. Da er selbst zwar sehr gut mit Worten, nicht aber mit Noten umzugehen weiß, sucht er nun einen Musiker, der dazu die passende Melodie findet! I håb mei Nußdorf so gern Servas Spezl, kumm her und setz di hin, Sei liab und vazö ma was vom alten Wien. Zum Beispiel von der Zahnradbahn, Die bei uns in Nußdorf wår daham. Von den saub’ren Höfen, von den braven Leut, Ållas is vaschwunden, nix gibt ’s davon heut! Dulliöh ... a Krakehl, a Krakehl, meina Seel, Meina Seel, a Bahöll, a Bahöll, Hollareituliöh! Refrain: Drum håb i mei Nußdorf so gern, Es is des scheenste Platzerl von Wean. I bin in Nußdorf valiabt, Weil ’s des nur amoi gibt. Döblinger Extrablatt 12 Vor den Vorhang Frau Gertraud Parisot sammelte im Fitnesscenter Manhattan mehrere Wochen lang Unter- schriften für die Initiative „Rettet den Leopoldsberg“. Ziel der Petition ist es, den sehr schlechten Zustand des ganzen Gebäudekomplexes samt der Kirche aufzuzeigen und der Öffentlichkeit wieder den Zugang zu diesem einmaligen Kulturgut gut zu ermöglichen. Seit mehreren Jahren verkommt dieses Wahrzeichen Wiens. Der Eigentümer, das Stift Klosterneuburg, zeigt derzeit nicht wirk- liches Interesse an der Erhaltung, geschweige der Pächter Architekt Serda. Herr Herr Wolfgang Schulz, der Herausgeber des Döblinger Extrablattes, konnte Herrn Michael Lenzenhofer, dem Initiator des Begehrens, über 60 Unterscheriften über- reichen. Dafür bitten wir Frau Parisot und ihre „Manhattan-Damen“ vor den Vorhang.

Bomben auf Döbling – Pantzergasse 30 Im Frühjahr 1945 ging ein Bomben- teppich über Döbling nieder, der seine Spuren auch in der Pantzergasse hinter- ließ. Das auf dem Bild dargestellte Haus Nr. 30 erhielt ebenso wie die Häuser 8, 18, 22, 23 und 25 (Schule) Treffer. Man versah es in kürzester Zeit notdürf- tig mit einem Holzdach. Später wurde das Haus dann wieder in Stand gesetzt, optisch aber leider verändert. Die alte Fassade beraubte man ihres architek- tonischen Schmucks und sie erscheint heute in nüchtern-glattem Gewande. Interessant ist ein Hinweis auf den Optiker Ecker, den es noch lange auf der Nußdorfer Straße 54 gegeben hat. Das im Erdgeschoß befindliche Gasthaus (heute geschlossen) hatte an der Ecke eine wunderschöne Bier-Reklame mit Hinweis auf die hier ausgeschenkten „bodenständigen Nussdorfer Biere“ mit einem übergroßen „Braustern“ oder „Zoiglstern“ in Form eines Hexagramms, der in vergangenen Zeiten einerseits die drei am Brauen beteiligten Elemente Feuer, Wasser und Luft und andererseits die drei Zutaten Wasser, Malz und Hopfen symbolisie- ren sollte. www.wien-doebling.at 13 Döblinger Ried- und Flurnamen Flurnamen, Wurzeln der Heimat Alte Flurnamen weisen oft weit zurück in die Vergangenheit. Viele davon sind im Lau- fe der Zeit in Vergessenheit geraten. Früher waren sie für die Bauern unentbehrlich, um sich dann z.B. genau zu orientieren. Deshalb sind die meisten Namen auch im Dialekt überlie- fert. Auf Hochdeutsch würde ein Teil ihrer Geschichte fehlen. Die meisten Namen beziehen sich auf Landschaftsbezeichnungen, Äcker, Bäche, Wiesen oder Wälder. Manchmal sind es auch besondere Geschichten, die sich mit einem Flurnamen verbinden lassen. Wer die Wurzeln der Flur- namen kennt, lernt auch viel über die Geschichte seiner Heimatorte. Im Laufe der Zeit ändern sich viele Gegebenheiten. Die Alten kennen die Namen noch aus ihrer Kindheit und die Jungen geben sich traditionsbewusst. Die alten Flurnamen gehören für viele zur Identität. Ba(a)derwiesen hieß einst eine Flur in Obersievering, westlich des 306 Meter hohen Hackenberges gelegen. Die mhd. Bezeichnung badaere weist auf den Besitzer einer Badstube hin, der die Gäste auch zur Ader ließ. Es handelt sich also um einen Besitznamen. [Obersievering] Dambach war eine Ried in Salmannsdorf am Krottenbach, wo allerdings kein Weinbau betrieben wurde. Das mhd. dam oder tam bedeutet Damm oder Deich und bezieht sich wohl auf die Funktion als Schutz gegen den „Krötenbach“. Heute eine Flurbezeichnung [Salmannsdorf ] Dominikaner nennt man einen schmalen Wiesenstreifen zwischen den Rieden Mitter- und Neubergen. Alle Neustifter und Salmannsdorfer Rieden waren sehr lange im Besitz von Klöstern. Auf diese Weise dürfte auch der Name zu erklären sein. [Salmannsdorf ]

Wussten Sie, dass ... die Döblinger Gemeindegrenze einst bis an den Sternwartepark reichte? ... der Brigittenauer Spitz vormals Oberlände hieß? ... es auf der Jägerwiese einen Schilift gab? ... die Nottebohmstraße auf einer Länge von fast einem halben Kilometer unterbrochen ist? ... am 2. 12. 1958 der Wagen mit dem Kennzeichen W 76.393 als letzter Obus-Kurs durch die ... Krottenbachstraße fuhr? ... wegen der neu zu verlegenden Rohre der Zweiten Wiener Hochquellenwasserleitung im Jahre ... 2011 für kurze Zeit in der Krottenbachstraße wieder die alte Pferde-Stellwagenlinie in Betrieb ... genommen wurde? ... auf der Billrothstraße ehemals ein koscheres Restaurant (von Frau Katharina Glückselig) war? ... im Strauß-Lanner-Park früher eine Milchtrinkhalle der Wiener Molkerei stand? ... es einst Gasthäuser mit so ausgefallenen Namen wie „Zum lustigen Holzscheiber“ – ... „Zum guten Österreicher“ – „Zum Faßl“ – „Zur deutschen Eiche“ – „Zum Ribislkönig“ – ... „Zur neuen Kirche“ – „Zur Tramway“ – „Zum Altwähringer Spitz“, gab? ... Den „Grüass Di a Gott Wirt“ gibt es heute noch. ... es einst bei uns 17 Spirituosenschänker gab, von denen keiner überlebt hat?

Döblinger Extrablatt 14 Die neue Schiffstation in der Brigittenau Wer sich einmal mit den Problemen der Schiffstation oberhalb von Nußdorf als Radfahrer, als Geschäfts- inhaber oder einfach nur als Zuschauer auseinandergesetzt hat, wird zu dem Schluss gekommen sein, dass diese gefährliche Situation schnellstens entschärft werden sollte. Von Jahr zu Jahr wurde diese Bus- station ausgeweitet und vergrößert und im Nachhinein bewilligt. Die durchgehende Baumallee wurde an vielen Stellen mit Querdurchgängen entkernt und der ursprüngliche kleine Wendeplatz für die Busse so „zitzerlweise“ zu einem großen Umkehrplatz erweitert. Durch das immer wiederkehrende Reversieren entstanden schwarze Reifenspuren, die auch keine Augenweide sind. Am Anfang dieses Umkehrplatzes in Richtung Stadt wurden die Radfahrer seit geraumer Zeit darauf aufmerksam gemacht, dass sie sich nun auf einer öffentlichen Straße und nicht mehr auf einem Radweg befinden. 1000 km Radweg, just in Wien für ein paar hundert Meter unterbrochen von einer Fahrstraße, das kann ’s doch nicht sein! Die größten Probleme entstehen aber dadurch, dass zu Stoßzeiten eine Armada von Bussen die großen und vor allem die jungen und jüngsten Radfahrer zu einem „Spießroutenfahren“ zwingt. Noch dazu halten sich die Busfahrer fast ausnahmslos nicht an die Geschwindigkeitsbeschränkung von 30 km/h entlang des Frachtenbahnhofes (die Messungen ergaben im Durchschnitt mehr als 50 km/h). Hier sollte man als Sofortmaßnahme am Beginn der Donaupromenade und der Kreuzung mit dem Rad- weg eine Schwelle anbringen. Die von und zu den Schiffen drängenden Massen verursachten noch ein zusätzliches Chaos unter den Benützern des Treppelweges. Hier kam die Idee des Autors mit einer „sanften Verlegung“ der Schiffsanlegestelle gleich nebenan in die Brigittenau gerade recht. Bei der Nordbrücke befindet sich ein riesiges freies Areal (rund 3 ha), das für einen neuen Schiffsanleger mehr als geeignet ist. Die Kaimauern und Anlegestellen sind hier schon vorhanden. Ebenso sind eine Zufahrt über die Nordbrücke und eine Zu- und Abfahrt über den Handelskai bei der Floridsdorfer Brücke möglich. Von dort könnten, abgesehen von den Bussen, sowohl Taxis, der Heurigen- Express und auch Fiaker die ankommenden Reisegäste nach Nußdorf karren. Durch diese „sanfte Verlegung“ könnte der gekappte Radweg wieder ein richtiger Radweg werden. Ebenso soll der Straßenzug von der Sickenberggasse bis zum Bahnübergang durch eine Einbahnrege- lung zur Nordbrücke als verkehrsberuhigte Zone gestaltet werden. Die andere Hälfte der Straße wäre dann nur für Wanderer und Radfahrer reserviert. Um einen gänzlich kreuzungsfreien Radverkehr zu gewähr- leisten, müsste im Bereich vor der Schemmerlbrücke eine Hochbrücke für Radfahrer eingerichtet werden. Bei der derzeitigen Lösung bricht der Verkehr am Bahnübergang immer wieder zusammen, da durch den fast pausenlosen Bahnverkehr sehr lange Wartezeiten entstehen. Ebenso sollte das Versäumnis einer direkten Verbindung von der Nordbrücke in die Grinzinger Straße schnellsten besei- tigt werden. Damit könnte man auch des „Jahresstaus der Gunoldstraße und Barawitzkagasse“ in Richtung Döbling Herr werden. Die Situation beim Bahnübergang „Handels- kai“ müsste ebenso einer neuen Lösung zugeführt werden. Durch die „sanfte“ Lösung würde man auch den Wün- schen der Geschäftsleute entgegenkommen, die durch die Absiedelung der alten Schiffstation mit schweren geschäft- lichen Einbußen zu rechnen hätten. Eine Bündelung aller nautischen Aktivitäten bei der Praterbrücke wird wegen der dann drohenden Kostenexplosion durch Verbürokrati- sierung völlig abgelehnt. Welche Blüten der Zentralismus treibt, sieht man ja am „Beispiel Brüssel“ sehr deutlich. Wolfgang Schulz www.wien-doebling.at

15 Döbling in alten Ansichten Blick in die Osterleitengasse Richtung Osten zur Weilgasse. Die Karte stammt vom 9. 3. 1933. Im Hintergrund rechts, hinter den Bäumen, befindet sich heute ein Kindergarten mit einem Sportplatz (ehemals auch Eislaufplatz). Nach dem letzten Haus auf der rechten Seite verläuft heute die Kurt-Apfel-Gasse, benannt nach dem 2009 verstorbenen Leiter des Döblinger Bezirksmuseums. Links im Hause Nr. 3 erkennt man noch eine Holz-Kohlen-Handlung.

Hier ein Blick in die Gatterburggasse in Richtung Billrothstraße von der Kreindlgasse aus. Durch die Gatterburggasse fuhr bis zum Ende des 19. Jahrhunderts die Pferde- straßenbahn bis vor das Döblinger Bezirksamt. Die Gleise sind gut erkennbar. In der Gatterburggasse Nr. 9/Ecke Kreindlgasse 13, (rechtes Haus vorne) befand sich das alte Polizeikommissariat. Am 10. 9. 1944 kamen im Luftschutz- keller 43 Menschen ums Leben. Sechs überlebten wahrscheinlich diesen Angriff, weil sie sich im Bereich des Torbogens aufgehalten hatten. Bemerkenswert ist der rege Fußgänger- verkehr ohne Autos.

Die Ansichtskarte stellt die Greißlerei Franz Röllig an der Kreuzung Grinzinger Straße und Armbruster- gasse um 1900 dar. An der Ecke befand sich einst eine Wachstube, wie auch in Grinzing und in Josefsdorf. Das dortige Nadelöhr stellt durch die Engstelle auch heute noch eine erhebliche Behinderung für den Autoverkehr dar. Das ebenerdige Haus um die Ecke in der Grinzinger Straße 77, dass mit dem gesamten Eckensemble noch gut den alten Charakter einer Dorfzeile erahnen lässt, wird gerade dem Erdboden gleichgemacht. Ob das hier abgebildete Eckhaus stehen bleibt, ist ungewiss.

Döblinger Extrablatt 16 Schisport in Wien von Ing. Johannes Sowa Spätestens im Winter 1890/91 muss man in Wien bereits Schi gelaufen sein, denn es ist nicht sehr wahrscheinlich, dass Nichtschifahrer einen Schiclub gegründet hätten. Am 31. Oktober 1891 wurde nämlich der erste Schiverein auf dem Boden der österreichisch-ungarischen Monarchie der „Erste Wiener Ski-Club“ gegründet, dessen Übungsgebiet sich in Neuwaldegg befand. Bereits zwei Jahre später stellte er aber seinen Betrieb wieder ein. Dafür erfolgte 1893 die Gründung des „Niederösterreichischen Skivereins“ in Wien, der bald in „Österreichischer Skiverein“ umbenannt wurde. (Wien gehörte bis 1921 zu Niederöster- reich.) Am 24. Februar 1895 veranstaltete dieser Verein ein Treffen in Pötzleinsdorf. Die sehr rührigen Organisatoren wurden durch herrliches Winter- wetter und zahlreichen hohen Besuch belohnt. Man sah den Ministerpräsidenten Fürst Windischgrätz, den Prinz und die Prinzessin von Liechtenstein, die Grafen Clam-Gallas, Hoyos, Kinsky sowie andere Vertreter der Hoch- aristokratie ebenso wie viele k. u. k. Offiziere. Angespornt durch den großen Erfolg im Jahr zuvor organisierte man bereits 1896 eine zwei- tägige internationale Veranstaltung mit norwegischer Beteiligung. Neben zwei kürzeren Läufen in ebenem Gelände und einem Schisprungbewerb kam es am 6. Jänner zu dem mit Spannung erwarteten „Österreichischen Ski-Derby“ über 14,2 km. „Am Tag des Wettlaufes setzte sich eine große Menge von Zuschauern teils zu Fuß (Anm.: Die Straßen- bahnen verkehrten damals nur bis Gersthof ), teils nobel per Fiaker oder sonstigem Vehikel nach Pötzleinsdorf in Bewegung. Zwei dichte Menschenwände säumten die Bahn bis hinauf zum Bergrücken und unten füllte ein sehr elegantes Publikum die Logen- und Tribünensitze, die dem Massenandrang kaum genügten. Eine Militärkapelle spielte auf und erhöhte noch die festliche Stimmung.“ Man lief und fuhr in wechselndem Terrain von Pötzleinsdorf nach Salmannsdorf, über das Hameau („Norwegerwiese“) hinunter nach Weidlingbach, hinauf auf den Hermannskogel, via Dreimarkstein hinunter zur Waldandacht und über Salmannsdorf zurück zum Start. Sieger wurde Carl Roll aus Christiania (Oslo) vor weiteren Norwegern. Die zahlreichen österrei- chischen Teilnehmer aus Wien, Baden und Mürzzuschlag konnten sich nicht im Vorderfeld platzieren. Im Anschluss an das große „Norwegerfest“ im Wienerwald nahm der Skisport einen ungeheuren Aufschwung. So wurden am Tag nach dem Rennen in Wien 500 Paar Schi (Schneeschuhe) verkauft. www.wien-doebling.at 17

Grinzing, „Welterbe der Kultur“? kein Großkopferter losst des zua. Es wird scho lang drüber verhandelt, wia ma Grinzing in Gold verwandelt.

I glaub, do hot er recht, der Hengl. Es dauert höchstens no a Wengl bis ma gegen Hausmauern rennt und unser Grinzing nimmer kennt.

Früher, do hams a Pestgruam gmocht, jetzt fliagst in d’ Baugruam in der Nocht. Und wie der „liebe Augustin“, liegst unten und singst: „Ois is hin.“

Oskar Laske, Grinzing, 1921 (Ausschnitt) – Galerie Kovacek, 1010 Wien Auswahl aus ihren Büchern: Aufplattlt, Zamgwürfelt, Guat gmischt, Ausgetrickst Buchbestellungen: 01 272 30 54

Die Zahnradbahn als Mosaik An der Fassade des Hauses Unterer Schreiberweg Nr. 14 befindet sich ein Wandmosaik, das die alte Zahnradbahn von Nußdorf auf den Kahlenberg zeigt, deren Trasse früher an diesem Haus vorbei- führte. Aus diesem Grund ließ auch ein Mitbesitzer des Hauses das schöne Mosaik (von Herrn Pfeffer gestaltet) an der Hauswand anbringen. Eine Hausbewohnerin, Frau Hüttler, informierte Herrn Wolfgang Schulz darüber, dass durch die bevorstehende Sanierung der Fassade dieses wert- volle Mosaik hinter einer Wärmedämmung für immer verschwinden sollte. Dies hätte für die geschichtsbewussten Döblinger einen herbenVerlust bedeutet. Auf Initiative von Herrn Schulz und Frau Hüttler ist es gelungen, eine Lösung zu finden, die dieses Mosaik ausspart, um es auch für zukünftige Gene- rationen zu erhalten.

Döblinger Extrablatt 18 Der historische Scheibenwischer Wenn man das Gebäude Gatterburg- gasse 21 heute von vorne betrachtet, kann man sich kaum vorstellen, dass hier vor rund 100 Jahren ein Leichen- bestatter sein Zuhause hatte. Und das gleich gegenüber dem Magistratischen Bezirksamt. Es gab eine breite Angebotspalette: Über- nahme von Leichenbegängnissen, Exhu- mierungen (Tote leben länger), Einbalsa- mierungen (samt Visagistin) sowie „alle auf das Leichenwesen bezüglichen Vorkomm- nisse“. Heute befinden sich dort das Fuß- pflege- und Nagelstudio Gabriela- Barbara Mitteregger sowie die Fahrschule von Herrn Ing. Peter Smirz. Hoffentlich wer- den diese Unternehmer nie erfahren, welcher Vorgänger hier beheimatet war! Vielleicht ist es auch eine Mahnung an die jungen Auto- fahrer, nicht zu flott unterwegs zu sein. Ich werde schweigen wie ein Grab. Das Original der nebenstehenden Rech- nung senden wir Ihnen als PDF (samt Übertragung) gerne zu. Schicken Sie ein E-Mail an: [email protected] Ihr Wolfgang Schulz

Die Döblinger Hackla Idee und Text: Wolfgang Schulz da Herr Ingenieur da wirkliche Hofrat sitzt den ganzen Tag am Würstelstand und wickelt Geschäfte zu einem Freundschafts- weiß alles besser (glaubt er) und teilt es auch preis nur über fremde Handys ab, da er sich jedem mit. Nur, die meisten interessiert das dabei gar nicht mehr auskennt, ohne sich eine überhaupt nicht. Hand schmutzig zu machen. Er weiß leider da Herr Baumasta auch nicht, was eine E-Post ist, braucht diese muss das alles umsetzen, was der Herr ja aber auch nicht mehr. Hat ja auch noch eine Ingenieur den ganzen Tag so daherred’t. sta(a)(t)tliche Pension und ist so nebenbei da Herr Hofrat Hobbykoch. Erkennbar an einer Virginia. ist in Pension, hat sogar ein eigenes Handy und vermittelt, für ein überhöhtes Trinkgeld, Arbeiter an (w)ehrlose Bauherren.

www.wien-doebling.at 19 Mehr Sicherheit durch Handlauf Auf Privatinitiative von Herrn Wolfgang Schulz und mit Unterstützung von Herrn Pfarrer Mag. Roman Krekora wurde am 14. 11. 2013 am Ende der Eroicagasse, an der Seite der Fried- hofsmauer, ein Handlauf angebracht. Wanderern soll diese Maßnahme zukünftig mehr Sicherheit bieten, weist der Weg in diesem Bereich doch eine beträchtliche Steigung bzw. ein Gefälle von etwa 20 % auf. Die Einweihung wird im Frühjahr 2014 stattfinden. Wir werden in der nächsten Ausgabe darüber berichten. Leider wurde für Sicherheitsmaßnahmen auf den letzten zwei Metern – das Grundstück gehört der Gemeinde Wien – vom Grundeigentümer (MA 28) keine vernünftige und einfache Lösung angeboten (Haftungsfragen, Kostenbeteiligung).

Unsere Döblinger Hausberge ... wenn Sie hoch hinaus wollen Bellevue 388 m im Bezirksteil Sievering Burgstall 295 m im Bezirksteil Nußdorf Dreimarkstein 454 m im Bezirksteil Salmannsdorf Hackenberg 306 m im Bezirksteil Sievering Hermannskogel 542 m im Bezirksteil Grinzing Hochsteineck 389 m in den Bezirksteilen Grinzing und Sievering Hohe Warte 235 m in den Bezirksteilen Heiligenstadt und Unterdöbling Hungerberg 242 m im Bezirksteil Grinzing Kahlenberg 484 m im Bezirksteil Josefsdorf Krapfenwaldl 332 m im Bezirksteil Grinzing Latisberg 492 m im Bezirksteil Grinzing Leopoldsberg 425 m im Bezirksteil Meiselberg 291 m im Bezirksteil Sievering Neuberg 418 m in den Bezirksteilen Salmannsdorf und Sievering Nußberg 332 m im Bezirksteil Nußdorf Pfaffenberg 415 m im Bezirksteil Sievering Reisenberg 382 m im Bezirksteil Grinzing Schenkenberg 345 m im Bezirksteil Sievering Vogelsangberg 516 m im Bezirksteil Grinzing

Döblinger Extrablatt 20

Die Straßenbahnlinie 38 wurde seit ihrer Inbetriebnahme im Jahre 1902 (damals noch mit farbigen „Hieroglyphen- signalen“, die Nummernbezeichnungen wurden erst 1907 eingeführt) mit vielen verschiedenen Garnituren befahren. Die geschätzten Leser können sich wahrscheinlich noch an die „Offenen“ in den 1950er und frühen 1960er Jahren er- innern. Man konnte neben dem Motorführer (ja, so nannte man damals den Fahrer) stehen und seinem schier atem- beraubenden Treiben an der Kurbel zusehen; oder auf den ebenfalls offenen Plattformen die frische Luft genießen.

Die alten, noch teilweise aus Holz erbauten Wagen wurden nach dem verheerenden Straßenbahnunfall mit 20 Toten und 100 Verletzten im August 1960 sukzessive durch neuere, zeitgemäße Garnituren er- setzt. Die ersten, die zweiachsigen Kurzraumwagen mit pneumatischen Türen, wurden ab Mai 1962 am 38er in Betrieb genommen. Die Schaffner (ja, damals gab es noch in jedem Wagen einen Schaffner) auf ihrem erhöhten Sitz und „dirigierten“ mit den Worten: „Vor- gehen bitte, zur Mitte vorgehen bitte, nicht auf der hinteren Plattform stehenbleiben“ den Wagen. Der Fahrschein wurde auch nicht mehr „gezwickt“, sondern gestempelt. Mitte der 1960er Jahre dann ein Quantensprung zum Gelenk- triebwagen der Type E bzw. E1 mit „eingedrückter“ Nase. Die E1 fahren heute noch (z.B. am 42er), obwohl sich auch hier in den 1980ern ein Generationswechsel zur Wagentype E2 vollzogen hat. Seit 27. März 2010 ist nun der ULF (Niederflur-Straßenbahn- Fahrzeug), eine enorme technische Errungenschaft der Firma SIEMENS RAIL SYSTEM in den 1990er Jahren (das Design entstand bei PORSCHE DESIGN GmbH) im regulären Betrieb am 38er zu sehen. An der nächsten Generation von Straßenbahngarnituren wird bereits gearbeitet, wahrscheinlich werden wir um das Jahr 2020 damit überrascht. Alfred Hengl www.wien-doebling.at 21 Döblings Straßen von A bis Z Amalgergasse seit 1903. Verläuft von Springsiedelgasse 19 zur Langackergasse 28. Der freie Bauer Amalger wird in einer Urkunde des Stiftes Passau um 860 als erster deutscher Ansiedler am Nußbach genannt. Nach- dem Karl der Große die Awaren besiegt hatte, dehnte er die Ostgrenze seines Reiches bis über den Wienerwald aus. [Heiligenstadt] Eisenbahngasse Seit 1873. Führt von Mooslackengasse 17 bis Heiligenstädter Straße 172. 1905 verlief sie auf der ge- samten Länge neben der Franz-Josefs-Bahn. Heute reicht das erste Teilstück von der Heiligen-städter Straße 172 bis zur Bahnunterführung. Auf einer Länge von über 300 Metern existiert die Eisenbahn- straße nicht mehr. Sie beginnt erst wieder am Ende des Kreilplatzes und führt dann weiter bis zur Mooslackengasse. [Nußdorf ] Holzknechtweg Beginnt bei Sieveringer Straße 275, beim ehemaligen Linienamt und verläuft längs des Erbsen- baches, dann Spießbach, bis zur Höhenstraßenunterführung. Seit 1912 Spießweg. Benannt nach Josef Spieß (1849–1905), Feuerwehrhauptmann. Herr Josef Spieß war auch Initiator der Sieveringer Volksschule. Er bekam auf dem neuen Sieveringer Friedhof das erste Grab in der Gruppe 1, Reihe 1 und Grabnummer 1. Der Wegteil von der Sieveringer Straße beim „Stelzer-Haus“ bis zum Linienamt (alter Spieß-Weg) wurde erst kürzlich (2010) in „Uferweg“ umbenannt. [Ober-Sievering] Schablergasse seit 1895. Verläuft von der Wigandgasse zur Heiligenstädter Straße 281c. Alter Riedname und Weingartenflurname. Schapeler wird bereits 1357 erwähnt; benannt entweder nach dem ehemaligen Besitzer, der ein Schapler war, also jemand, der Kopfbedeckungen für Frauen (mhd. schapel) erzeugte, oder nach der Ähnlichkeit der Riede mit einer solchen Schapel. [Kahlenbergerdorf ] Das ausführlichste kommentierte Straßenverzeichnis von Döbling, verfasst von Herrn Wolfgang Schulz, ist für € 10,– erhältlich. Bestellungen: [email protected]

Kennans weanarisch?

Mundart Hochdeutsch Gigara Pferdefleischhauer, auch: Pepihacker Glåsweckal Bierflasche Glåtte Frankfurter Würstel Sie können mich kaufen: Grätz’l nähere Umgebung Format: A 3 Preis: 5,– der Wohnung Bestellen Sie unter g’sålzane (Preise) hohe Preise +43 650 357 39 44 G’schissana süßer Senf Gustofontän’ herausspritzender Inhalt einer Wurst Hackla Arbeiter (Fortsetzung folgt) Döblinger Extrablatt 22 Der Kandelaber vom Beethovenhaus Der Bildkandelaber im Hof des „Beethoven- Der im Beethovenhaus in Döbling aufgestellte hauses“ in der Döblinger Hauptstraße 92 wur- Kandelaber war ursprünglich mit „Schmetterlings- de 1872 von der Fürst Salm’schen Eisengießerei brennern für Stadtgas“ ausgestattet und wurde und Maschinenfabrik in Blansko (Mähren) für etwa um 1883 mit deutlich heller leuchtenden die Wiener Weltausstellung 1873 gegossen. Sein Glimmerrohr und Ringbrenner umgerüstet. Gesamtgewicht betrug 2,6 Tonnen bei einer Höhe Solche Glimmerrohr-Brenner wurden ab 1891 von 5,7 Metern. durch die Auer-von-Welsbach-Gasglüh-Brenner Im Archiv der Nachfolger dieser Gießerei sind ersetzt. Auer-Brenner haben seit ihrer Marktein- zwar Hinweise auf die Herstellung von zwei führung fast schlagartig weltweit alle anderen solchen Bildkandelabern und deren Gaslichter verdrängt – fünfmal mehr Licht Transport nach Wien zur Weltaus- bei 50 Prozent weniger Gasverbrauch stellung dokumentiert, jedoch finden und weniger Reinigungsarbeit durch sich weder Informationen über den deutlich geringere Rußbildung. Künstler noch über den Auftrag- Das lässt darauf schließen, dass der geber. Da die Fürst Salm’schen Kandelaber vor 1891 nach Döb- Eisenwerke selbst auf der Welt- ling transferiert worden ist. Be- ausstellung vertreten waren, liegt lege dafür sind allerdings nicht die Vermutung nahe, dass diese aufzufinden. Über den Verbleib Kandelaber in Eigenregie aus- des zweiten Kandelabers sind gestellt worden sind. Bilder vom ebenfalls keine Unterlagen auf- Salm’schen Pavillon sind leider findbar. nicht aufzufinden. Der Kandelaber im Beet- Kandelaber aus Gusseisen, hovenhaus war 2005 an eine besonders so strukturierte Kon- stillgelegte Kupferrohr-Gas- struktionen, wurden nur selten leitung angeschlossen. Stark im Freien installiert – die Mög- korrodierte Reste der Glimmer- lichkeiten für den Korrosions- rohr-Beleuchtung waren einge- schutz waren noch sehr beschränkt baut – sie sollten jetzt im Bezirks- und bei Ausstellungen sollten die museum Döbling vorhanden sein. unvermeidlichen Rostschäden natür- Der Zustand des Innenlebens lässt lich nicht sichtbar werden. den Schluss zu, dass die Laterne nur Die Fürstenfamilie Salm hatte sich in der sehr wenig in Betrieb war – die Reste des Boomzeit ab 1865 heftig verspekuliert und war so Glimmerrohres sind kaum verfärbt, die Blechab- nach dem Wiener Börsenkrach von 1873 gezwun- deckung über dem Brenner war nur wenig verrußt. gen, ihre Fabriken in Mähren zu verkaufen. In Irgendwann in den späten 1960er Jahren wurde der Folge wechselten die Eisenwerke in Blansko der Kandelaber mit einem Stützgerüst vor dem mehrfach die Eigentümer. Als eine der ganz Umfallen geschützt. Erst 2005 erteilte der Magis- wenigen alten Eisengießereien in Europa gibt trat den Auftrag, den Kandelaber instand zu setzen es den Betrieb immer noch und es wird weiter- und, ohne die Optik zu beeinträchtigen, auf den hin Eisen-Gebrauchsguss vor allem für Straßen- Betrieb mit elektrischer Beleuchtung umzustellen. möblierungen, auch für Wien, hergestellt – die so Der Kandelaber wurde in seine Teile zerlegt und genannten „Wiener Kommunalkandelaber“ (auch an seinen Ursprungsort Blansko gebracht. Fehlen- als „Ringstraßenkandelaber“ bekannt) wurden ab de Teile wurden teilweise unter Verwendung der 1884 erzeugt –, ebenso die Gehwegbeleuchtung Original-Gussmodelle von 1872 neu gegossen auf der Wiener Ringstraße (2005), auf der Kärnt- und im Oktober 2006 auf ein neues Fundament ner Straße und am Graben (2009). im Beethovenhaus in Döbling wieder aufgebaut. www.wien-doebling.at Geschmäcker 23 Veltliner entzückt, Riesling beglückt. Strohwein ist klass, Schiraz mundet krass. Gutedel alt aber gut, Treber macht Mut. Blaufränkischer fein, Uhudler soll sein. Staubiger benebelt, Sylvaner aushebelt. Vernatsch verwöhnt, Flaschenweinverkauf bei Familie Sirbu Sooßer süß strömt. 1190 Wien, Greinergasse 39 Zweigelt, der geigelt, von 9 bis 16 Uhr Lagreiner liebäugelt. Tel. 0650 44 06 743 Steinfeder mundet jeder, Verkostung möglich Sturm macht blöder. In der Winterpause bieten wir unser Presshaus aus dem 16. Jahrhundert für Ribisl bezweckt, Gruppen und Feiern bis 25 Personen an. Sekt aber schmeckt. Speise- und Getränkewünsche können Muskat Süße hat, Sie telefonisch vereinbaren. Traminer macht matt. Bilder finden Sie auf unserer Homepage Kerner kann’s wärmer, www.heuriger-sirbu.at Bordeaux für Schwärmer. Schilcher schimmert heller, Muskateller wirkt schneller. Weißburgunder mundet runder, Chardonnay wie ein Wunder. Mundart Hochdeutsch Goldburger goldig glänzt, g’rebelt Trauben werden ohne Portugieser man am Schluss kredenzt. Stängel verarbeitet Wolfgang Schulz G’spritzer ein Achtel Wein mit einem Achtel Soda gemischt Häuslfrau Hüterin der Toiletten Hamur Wiener Schmäh Heckenklescher Urwein; Selbstträger mit überraschender Wirkung Henglglas’l Weinglas mit einem Henkel Köllapartie Besuch eines Weinkellers in größerer Gesellschaft Sie können mich Kracherl kohlensäurehältiges kaufen: Zitronen- oder Format: A 3, Preis: 5,– Himbeergetränk Bestellen Sie unter (Fortsetzung folgt) +43 650 357 39 44 Döblinger Extrablatt

24 Das nächste Döblinger Extrablatt erscheint Anfang April 2014. Bedienen Sie sich nach Herzenslust in den Abgabestellen und nehmen Sie für Ihre Freunde entsprechend viele Exemplare mit. Wir ersparen uns dadurch Arbeit und Sie schenken Freude.

Und hier liegt das Extrablatt für Sie bereit: Ober-Döbling Heiligenstadt Juwelier Hansel, Döblinger Hauptstraße 60, Bierdepot Zentgraf & Formanek, Heiligenstädter 10–12.30 Uhr und 14–18 Uhr Straße 65, Mo–Fr 8–12 Uhr und 13–16 Uhr Gasthaus Bajones, Billrothstraße 79 (bei Herrn Gasthaus Frank, Hintergärtengasse 1, täglich Peter), Mo–Fr 9–20 Uhr geöffnet. Eislaufen auf Plastik! Cafe-Konditorei Kolbinger-Wannenmacher, Nußdorf Billrothstraße 57, täglich 8–18 Uhr, außer Do Friseur Fuchs, Sonnbergplatz – Ecke Weinberg- Feinkost Thum, Nußdorfer Platz 3, Di–Sa 9–20 gasse, Montag geschlossen Uhr, So auch vom 1. März bis 15. November Dr. Rainer Balduin, prakt. Arzt, Döblinger Gasthaus zur Zahnradbahn, Hauptstraße 33, Ordination Zahnradbahnstraße 8, täglich 11–24 Uhr Mo, Mi, Fr 15–17 Uhr, Di und Do 9–12 Uhr Grinzing Magistratisches Bezirksamt, Gatterburggasse 14, Café Konditorei Nöbauer, Himmelstraße 7, Info-Ständer täglich 8–18 Uhr, Kahlenbergerdorf Heuriger Zum Berger – Gsöls, Himmelstraße 19, Heurigenrestaurant Pospisil, Bloschgasse 9, Mi–Sa ab 15 Uhr, So ab 12 Uhr Di–Fr 16–23 Uhr, Sa und So 12–23 Uhr Buddy Red, Himmelstraße 5, ab 18 Uhr Heuriger Taschler, Geigeringasse 6, Unter-Sievering Do–Sa ab 15 Uhr, So und Feiert. ab 10 Uhr Optiker Biela, Sieveringer Straße 9, Josefsdorf Mo–Fr 10–18 Uhr Imbiss-Stand’l Sobieski, neben der St.-Josefs- Kosmetik Else, Sieveringer Straße 13, 9-18 Uhr Kirche (Herr Gerhard), täglich 10–19 Uhr Bäckerei Wannenmacher, Sieveringer Straße 76, Mo–Sa 6–19 Uhr, So 7.30–19 Uhr Heuriger Eischer, Neustift am Walde 87, Ober-Sievering täglich ab 12 Uhr Grüass Di a Gott Wirt, Sieveringer Straße 236, täglich (außer Mo) 11–20 Uhr Salmannsdorf Gasthaus zum Agnesbründl, auf derJägerwiese, Häuserl am Stoan, Zierleitengasse 42 a, Mi–So 9 Uhr bis zum Einbruch der Dunkelheit Do–So geöffnet Häuserl am Roan, Am Dreimarkstein, Unter-Döbling Sa–Mi ab 10 Uhr geöffnet Tabak Trafik, Silbergasse 4, durchgehend offen Dorfschenke, Dreimarksteingasse 1, Reifen Seibold, Nusswaldgasse 5, Mo–Fr 8–17 Uhr Fr ab 15 Uhr, Sa und So ab 11.30 Uhr Heuriger Eberl, Ecke Iglaseegasse – Zehenthof- gasse, 16–24 Uhr, Mi geschlossen

Liebe Leserin, lieber Leser! Wir möchten weiterhin so vielen Döblingerinnen und Döblingern wie möglich diese Zeitung kostenlos zur Verfügung stellen. Allerdings sind die Kosten dafür nicht unbeträchtlich: Ein Exemplar kommt in der Herstel- lung samt Postversand auf rund € 3,– . Da unsere Mittel nicht unbegrenzt sind, ersuchen wir Sie um freiwillige Spenden auf Konto IBAN AT673200000011387453 bei der Raiffeisenlandesbank Niederösterreich – Wien. Wir bedanken uns für die teilweise recht großzügigen Spenden! Unser Dank gilt auch den Pensionisten, die uns kleine Beträge als Anerkennung schicken.

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