Straßenverzeichnis Döbling 2014

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Straßenverzeichnis Döbling 2014 Wolfgang Schulz Tel. 0650/357 39 44 [email protected] www.wien-döbling.com Straßenverzeichnis Döbling 2014 Das umfangreichste Nachschlagewerk VORWORT In diesem Verzeichnis finden Sie nicht nur den letzten Stand der Straßenbenennungen in unserem Bezirk, sondern auch alte, vergessene Bezeichnungen von Straßen, Wegen und Plätzen, so wie nichtamtliche Straßenbezeichnungen. Die fettgedruckten Begriffe sind die vom Verfasser wieder entdeckten und in Verzeichnissen bis dato nicht festgehaltenen Straßen, Gassen, Wege und Plätze. Kontakt Wolfgang E. Schulz Eroicagasse 43, 1190 Wien Telefon +43(0)650 / 357 39 44 Internet www.döbling.com E-Mail [email protected] Web: www.döbling.com Urheberrecht: Wolfgang E. Schulz, 1190 Wien, Eroicagasse 43. Seite 2 von 108 Nachdruck, auch auszugsweise, verboten. Straßenverzeichnis 1, 2, 3… 1. 12. Februar-Platz seit 1985 | 1930 Karl-Marx-Platz. Ab 1935 Heiligenstädter Platz. Vor der großen Wohnhausanlage Karl Marx Hof zur Erinnerung an den Bürgerkrieg von 1934 (Generalstreik und Aufstandsversuch des Republikanischen Schutzbundes, einer paramilitärischen Gliederung der Sozialdemokratischen Partei gegen die Regierung Dollfuß. Seine Niederschlagung führte zur Auflösung der Sozialdemokratie und aller ihrer Organisationen). Seit Anfang des Jahres 2010 wird auf diesem Platz eine unterirdische Garage für mehr als 200 Autostellplätze errichtet. Ende 2010 wurde die unterirdische Garage termingerecht fertiggestellt | Heiligenstadt A 2. Adlergasse † seit 1894 ein Teil Geweygasse (50m) | die Adlergasse verlief von der Hohen Warte Richtung Osten zu den Lehmgruben hinunter, am heutigen „Hohe-Warte-Platz-Vienna“ vorbei, bis zur Heiligenstädter-straße 135. Andreas Adler, um 1750 Grundbesitzer in dieser Gegend. Heiligenstadt 3. Adolf-Raupenstrauch-Gasse seit 1979 | nach Dr. Gustav Adolf Raupenstrauch (1859–1943), Erfinder des Lysols, benannt | Ober-Döbling 4. Agnesgasse seit 1894 | vorher Neustiftgasse. Von Rathstraße 2 bis Sieveringer Straße 219 – genannt nach der Markgräfin Agnes (1075–1157), Gemahlin von Leopold III – Veranlasser zur Gründung des Chorherrenstiftes Klosterneuburg (1075–1136) – des Heiligen, von dem die Sage berichtet, dass er der Finder ihres vom Winde entführten und später unversehrt wieder gefundenen Schleiers gewesen ist. Eine Kuriosität weist diese Gasse auf, nämlich ist sie nicht nach dem Uhrzeigersinn von der Rathstraße zur Sieveringer Straße nummeriert, sondern umgekehrt. Die Nummerierung in umgekehrter Reihenfolge ist dadurch entstanden, dass die Agnesgasse ursprünglich nur von Sievering Richtung Neustift führte. Ab der Hausnummer 20 bis zur Hausnummerr 50 befindet sich nur ein Grundstück mit der Hausnummer 30 | Sievering/Neustift Seite 3 von 108 5. Ährengrubenweg seit 1994 | alter Flurname von der Agnesgasse am Westrand des Hackenberges zur Brechergasse. Der Name stammt vom mittelhochdeutschen „ernde“ (Ernte) oder eher „Ähre“. Hier wurde demnach im Gegensatz zu den umgebenden Weingärten Getreide angebaut. Vormals „Hauerweg“ – eine alte Wegbezeichnung für einen Weinhauerweg am südlichen Hackenberg | Sievering 6. Alfred-Wegener-Gasse seit 1933 | nach Univ.-Prof. Alfred Wegener (1880–1930), Polarforscher, benannt. Wegener nahm an zwei Grönlandexpeditionen teil und wurde durch die Kontinentalverschiebungstheorie bekannt – Grinzing 7. Alleegasse † seit 1894 Pyrkergasse | Ober-Döbling 8. Am Berg † seit 1874 Eiche lhofstraße | Nußdorf 9. Am Cobenzl † bis 1894 auch „Gut Reisenberg | genannt nach dem Staatsmann und Gutsbesitzer Graf Johann Philipp von Cobenzl (1741–1815). Beliebter Ausflugspunkt auf dem Reisenberg (Latisberg). Auf dem Reisenberg (Reysenperch) hatte schon im 13. Jhdt. das Kloster Zwettl Weingärten besessen und im14. Jhdt. wird das Stift Klosterneuburg als Besitzer der Gegend erwähnt. Das Gebiet des Reisenbergs erwarben im 18. Jahrhundert nach langem Streit mit dem Stift Klosterneuburg die Jesuiten, die seit dem 16. Jhdt. in Grinzing die Grundherrschaft besaßen. Als im Jahre 1773 vom Papst Klemens XIV. der Orden der Gesellschaft Jesu aufgehoben wurde, erwarb Graf Cobenzl – ein Neffe des österr. Vize-,Hof- und Staatskanzlers unter Josef II und Franz I. – für 1200 Gulden den Besitz am Reisenberg. Ursprünglich stand nur ein unscheinbares Häuschen auf dem Grundstück – in dem dürfte im Juli 1781 Mozart einige Tage als Gast des musikliebenden Grafen geweilt haben – aber bald entstand ein prachtvolles Schloss mit einem weitausgedehnten Park und einer großen Meierei | Grinzing 10. Am Dreimarkstein † seit 1952 Dreimarksteingasse | auf Höhe Salmannsdorfer Straße, Ende Zierleitengasse, bis 1877 Hauptstraße, bis 1894 Herrengasse. Bergname, (454 Meter) | Salmannsdorf 11. Am Himmel seit 1929 | Gspöttgraben 4 zu Himmelstraße 39. 1784 erwarb Hofrat Anton Binder von Kriegelstein (1735–1787) die Herrschaft Ober- Sievering mit dem Pfaffenberg und erbaute sich ein Schlösschen mit Ausblick auf Wien wie vom „Himmel“ herab | Sievering Seite 4 von 108 12. Am Kahlenberg einer heiligen Messe beigewohnt und dabei seinen Sohn Jakob zum Ritter geschlagen haben | Josefsdorf 13. Am Krottenbach † gibt es nicht mehr, heute wahrscheinlich Strehlgasse zwischen Neustift am Walde und Krottenbachstraße | Pötzleinsdorf und Neustift am Walde 14. Am Leopoldsberg nach dem gleichnamigen Berg | äußerste Erhebung des Kahlengebirges (423 m). Bis Ende des 17. Jhdts. Kahlenberg (Gallenberg) genannt. Im Jahre 1101 ließ sich Leopold III, auf der äußersten Spitze der „montes Comageni“, des Kahlengebirges, wo dasselbe steil gegen die Donau abfiel, eine neue Burg als Feste gegen die Magyaren bauen. Diese wurde wiederholt vernichtet und wieder neu aufgebaut. Als die Türken 1529 gegen Wien zogen, wurde die bestehende Burg samt einer Kapelle gesprengt und geschleift, um dem feindlichen Heer keinen festen Stützpunkt zu überlassen. 150 Jahre lag dann die Burg in Trümmern. 1679 ließ Leopold I. die Kapelle wieder herstellen zufolge eines Gelübdes für die Abwendung der Pest. Diese wurde 4 Jahre später durch die Türken abermals vernichtet. 1693, nachdem Friede im Lande herrschte, ging Kaiser Josef I. daran, Schloss und Kapelle neu errichten zu lassen. Die Kapelle wurde dem heiligen Leopold geweiht – und seit dieser Zeit hieß der Berg Leopoldsberg. Kaiser Karl VI. ließ an Stelle der Kapelle die noch heute stehende größere Kirche erbauen. Den östlichen Teil der Burg mietete gegen Ende des l8. Jhdts. der Staatsmann Fürst de Ligné | Kahlenbergerdorf 15. Am Nestelbach † heute Grinzingerstraße, von Nestelbachgasse bis Hohe Warte, entlang der Badeanstalt | Heiligenstadt 16. Am Neustiftblick seit 2003 | nach einem Flurnamen benannt | Ober-Sievering 17. Am Platz † heutiger Pfarrplatz | Heiligenstadt 18. jetzige Döblinger Hauptstraße | Döblinger Hauptstraße, von der Pyrkergasse bis zum Haus 93 (einschl.). In Erinnerung an den einstigen Besitzer, die Tullner Dominikaner-Nonnen | Ober-Döbling 19. Am Weg nach Grinzing † 1819–1873 | Grinzinger Straße von der Hohen Warte bis zum Neugebauerweg | Heiligenstadt 20. Am Weingebirg seit 1974 | nach einem alten Flurnamen benannt | Nußdorf Seite 5 von 108 21. Amalgergasse seit 1903 | von Springsiedelgasse 19 – Sackgasse. Der freie Bauer Amalger wird in einer Urkunde des Stiftes Passau um 860 als erster deutscher Ansiedler am Nußbach genannt. Als Karl der Große die Awaren besiegt hatte, dehnte er die Ostgrenze seines Reiches bis über den Wienerwald aus | Heiligenstadt 22. An den langen Lüssen seit 1894 (amtlich seit 1908) | von Grinzinger Allee bis Grinzinger Friedhof – nach einem Riednamen benannt; vorher Friedhofsstraße – Grinzinger Friedhofstraße. „Luss“ durch Los erhaltener Ackeranteil. Der Losgewinner erhielt dabei das Nutzungsrecht des Landteils für ein Jahr | Grinzing 23. An der Zwerchwiese seit 1937 | Sackgasse – bei Hameaustraße 34 beginnend. Alter Riedname – im Katastralplan von 1819. Im mhd. heißt schräg = quer = twerch. „Zwirch“ heißen Äcker, die der Quere nach liegen (im Wiener Dialekt gibt es ein „Überzwerch“) | Neustift 24. An der Bahn † bei Bahnhof Heiligenstadt (Stadtbahn) | von der Rampengasse donauaufwärts, donauseitig, entlang der Bahn. Ehemaliger Rangierbahnhof der Franz-Josefs-Bahn. Als Straßenzug verbaut und aufgelassen | Heiligenstadt 25. An der Nußdorfer Straße † von der Nußdorfer Linie bis zum offenen Krottenbach. Auf jeden Fall auf der Polizeikarte von 1851 | Ober- Döbling/Heiligenstadt 26. An der Sandleiten † unverbaute Verkehrsfläche. Heute in die Rückaufgasse einbezogene Verlängerung bis zur Krottenbachgasse. Alter Flurname, Leiten = Berghang, wird 1318 bereits erwähnt > siehe auch Osterleitengasse | Ober-Döbling 27. Annagasse † seit 1894 Würthgasse | Ober-Döbling Seite 6 von 108 28. Anna-Ehm-Park seit 26. November 2013, A.Z.: 04004-2013. Die Parkanlage (Code Nr. 20683) in 1190 Wien, im Bereich Kaasgrabengasse ONr. 18 bis ONr. 26, wird nach Anna Ehm – 25. April 1903 bis 26. Dezember 1963; Pädagogin, Leiterin der Neulandschulen – in "Anna-Ehm- Park" benannt. Die Pädagogin Anna Ehm gründete, im Sinne des erneuerten Christentums und der Jugendbewegung, die Neuland- Schulsiedlung (1926 Kindergarten, 1927 Volksschule, 1931 Realgymnasium), mit dem Ziel die Wissensvermittlung mit sportlichen und musischen Aktivitäten zu verbinden, wobei Kinder als eigenständig und gleichberechtigt wahrgenommen werden. Grinzing 29. Antelweg der Antelweg wurde im August 2009 von Hrn. Bezirksvorsteher Tiller und Frau Sybille Antel eingeweiht. Der Weg führt von der Krottenbachstraße 113+115 bis zur Hartäckerstraße – Ecke Felix-Dahn-Straße 38. Mit „seinem“ Weg erhielt Prof. Franz Antel, der in unmittelbarer
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