Straßenverzeichnis Döbling 2014

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 Wolfgang Schulz Schulz Wolfgang

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VORWORT

In diesem Verzeichnis finden Sie nicht nur den letzten Stand der Straßenbenennungen in unserem Bezirk, sondern auch alte, vergessene Bezeichnungen von Straßen, Wegen und Plätzen, so wie nichtamtliche Straßenbezeichnungen.

Die fettgedruckten Begriffe sind die vom Verfasser wieder entdeckten und in Verzeichnissen bis dato nicht festgehaltenen Straßen, Gassen, Wege und Plätze.

Kontakt Wolfgang E. Schulz Eroicagasse 43, 1190 Wien Telefon +43(0)650 / 357 39 44 Internet www.döbling.com E-Mail [email protected] Web: www.döbling.com

Urheberrecht: Wolfgang E. Schulz, 1190 Wien, Eroicagasse 43. Seite 2 von 108

Nachdruck, auch auszugsweise, verboten. Straßenverzeichnis 1, 2, 3…

1. 12. Februar-Platz seit 1985 | 1930 Karl-Marx-Platz. Ab 1935 Heiligenstädter Platz. Vor der großen Wohnhausanlage Karl Marx Hof zur Erinnerung an den Bürgerkrieg von 1934 (Generalstreik und Aufstandsversuch des Republikanischen Schutzbundes, einer paramilitärischen Gliederung der Sozialdemokratischen Partei gegen die Regierung Dollfuß. Seine Niederschlagung führte zur Auflösung der Sozialdemokratie und aller ihrer Organisationen). Seit Anfang des Jahres 2010 wird auf diesem Platz eine unterirdische Garage für mehr als 200 Autostellplätze errichtet. Ende 2010 wurde die unterirdische Garage termingerecht fertiggestellt | Heiligenstadt A

2. Adlergasse † seit 1894 ein Teil Geweygasse (50m) | die Adlergasse verlief von der Hohen Warte Richtung Osten zu den Lehmgruben hinunter, am heutigen „Hohe-Warte-Platz-“ vorbei, bis zur Heiligenstädter-straße 135. Andreas Adler, um 1750 Grundbesitzer in dieser Gegend. Heiligenstadt

3. Adolf-Raupenstrauch-Gasse seit 1979 | nach Dr. Gustav Adolf Raupenstrauch (1859–1943), Erfinder des Lysols, benannt | Ober-Döbling

4. Agnesgasse seit 1894 | vorher Neustiftgasse. Von Rathstraße 2 bis Sieveringer Straße 219 – genannt nach der Markgräfin Agnes (1075–1157), Gemahlin von Leopold III – Veranlasser zur Gründung des Chorherrenstiftes (1075–1136) – des Heiligen, von dem die Sage berichtet, dass er der Finder ihres vom Winde entführten und später unversehrt wieder gefundenen Schleiers gewesen ist. Eine Kuriosität weist diese Gasse auf, nämlich ist sie nicht nach dem Uhrzeigersinn von der Rathstraße zur Sieveringer Straße nummeriert, sondern umgekehrt. Die Nummerierung in umgekehrter Reihenfolge ist dadurch entstanden, dass die Agnesgasse ursprünglich nur von Richtung Neustift führte. Ab der Hausnummer 20 bis zur Hausnummerr 50 befindet sich nur ein Grundstück mit der Hausnummer 30 | Sievering/Neustift

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5. Ährengrubenweg seit 1994 | alter Flurname von der Agnesgasse am Westrand des Hackenberges zur Brechergasse. Der Name stammt vom mittelhochdeutschen „ernde“ (Ernte) oder eher „Ähre“. Hier wurde demnach im Gegensatz zu den umgebenden Weingärten Getreide angebaut. Vormals „Hauerweg“ – eine alte Wegbezeichnung für einen Weinhauerweg am südlichen Hackenberg | Sievering

6. Alfred-Wegener-Gasse seit 1933 | nach Univ.-Prof. Alfred Wegener (1880–1930), Polarforscher, benannt. Wegener nahm an zwei Grönlandexpeditionen teil und wurde durch die Kontinentalverschiebungstheorie bekannt –

7. Alleegasse † seit 1894 Pyrkergasse | Ober-Döbling

8. Am Berg † seit 1874 Eiche lhofstraße | Nußdorf

9. Am Cobenzl † bis 1894 auch „Gut Reisenberg | genannt nach dem Staatsmann und Gutsbesitzer Graf Johann Philipp von Cobenzl (1741–1815). Beliebter Ausflugspunkt auf dem Reisenberg (Latisberg). Auf dem Reisenberg (Reysenperch) hatte schon im 13. Jhdt. das Kloster Zwettl Weingärten besessen und im14. Jhdt. wird das Stift Klosterneuburg als Besitzer der Gegend erwähnt. Das Gebiet des Reisenbergs erwarben im 18. Jahrhundert nach langem Streit mit dem Stift Klosterneuburg die Jesuiten, die seit dem 16. Jhdt. in Grinzing die Grundherrschaft besaßen. Als im Jahre 1773 vom Papst Klemens XIV. der Orden der Gesellschaft Jesu aufgehoben wurde, erwarb Graf Cobenzl – ein Neffe des österr. Vize-,Hof- und Staatskanzlers unter Josef II und Franz I. – für 1200 Gulden den Besitz am Reisenberg. Ursprünglich stand nur ein unscheinbares Häuschen auf dem Grundstück – in dem dürfte im Juli 1781 Mozart einige Tage als Gast des musikliebenden Grafen geweilt haben – aber bald entstand ein prachtvolles Schloss mit einem weitausgedehnten Park und einer großen Meierei | Grinzing

10. Am Dreimarkstein † seit 1952 Dreimarksteingasse | auf Höhe Salmannsdorfer Straße, Ende Zierleitengasse, bis 1877 Hauptstraße, bis 1894 Herrengasse. Bergname, (454 Meter) |

11. Am Himmel seit 1929 | Gspöttgraben 4 zu Himmelstraße 39. 1784 erwarb Hofrat Anton Binder von Kriegelstein (1735–1787) die Herrschaft Ober- Sievering mit dem Pfaffenberg und erbaute sich ein Schlösschen mit Ausblick auf Wien wie vom „Himmel“ herab | Sievering

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12. Am einer heiligen Messe beigewohnt und dabei seinen Sohn Jakob zum Ritter geschlagen haben |

13. Am Krottenbach † gibt es nicht mehr, heute wahrscheinlich Strehlgasse zwischen und Krottenbachstraße | Pötzleinsdorf und Neustift am Walde

14. Am nach dem gleichnamigen Berg | äußerste Erhebung des Kahlengebirges (423 m). Bis Ende des 17. Jhdts. Kahlenberg (Gallenberg) genannt. Im Jahre 1101 ließ sich Leopold III, auf der äußersten Spitze der „montes Comageni“, des Kahlengebirges, wo dasselbe steil gegen die Donau abfiel, eine neue Burg als Feste gegen die Magyaren bauen. Diese wurde wiederholt vernichtet und wieder neu aufgebaut. Als die Türken 1529 gegen Wien zogen, wurde die bestehende Burg samt einer Kapelle gesprengt und geschleift, um dem feindlichen Heer keinen festen Stützpunkt zu überlassen. 150 Jahre lag dann die Burg in Trümmern. 1679 ließ Leopold I. die Kapelle wieder herstellen zufolge eines Gelübdes für die Abwendung der Pest. Diese wurde 4 Jahre später durch die Türken abermals vernichtet. 1693, nachdem Friede im Lande herrschte, ging Kaiser Josef I. daran, Schloss und Kapelle neu errichten zu lassen. Die Kapelle wurde dem heiligen Leopold geweiht – und seit dieser Zeit hieß der Berg Leopoldsberg. Kaiser Karl VI. ließ an Stelle der Kapelle die noch heute stehende größere Kirche erbauen. Den östlichen Teil der Burg mietete gegen Ende des l8. Jhdts. der Staatsmann Fürst de Ligné |

15. Am Nestelbach † heute Grinzingerstraße, von Nestelbachgasse bis Hohe Warte, entlang der Badeanstalt | Heiligenstadt

16. Am Neustiftblick seit 2003 | nach einem Flurnamen benannt | Ober-Sievering

17. Am Platz † heutiger Pfarrplatz | Heiligenstadt

18. jetzige Döblinger Hauptstraße | Döblinger Hauptstraße, von der Pyrkergasse bis zum Haus 93 (einschl.). In Erinnerung an den einstigen Besitzer, die Tullner Dominikaner-Nonnen | Ober-Döbling

19. Am Weg nach Grinzing † 1819–1873 | Grinzinger Straße von der Hohen Warte bis zum Neugebauerweg | Heiligenstadt

20. Am Weingebirg seit 1974 | nach einem alten Flurnamen benannt | Nußdorf

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21. Amalgergasse seit 1903 | von Springsiedelgasse 19 – Sackgasse. Der freie Bauer Amalger wird in einer Urkunde des Stiftes Passau um 860 als erster deutscher Ansiedler am Nußbach genannt. Als Karl der Große die Awaren besiegt hatte, dehnte er die Ostgrenze seines Reiches bis über den Wienerwald aus | Heiligenstadt

22. An den langen Lüssen seit 1894 (amtlich seit 1908) | von Grinzinger Allee bis Grinzinger Friedhof – nach einem Riednamen benannt; vorher Friedhofsstraße – Grinzinger Friedhofstraße. „Luss“ durch Los erhaltener Ackeranteil. Der Losgewinner erhielt dabei das Nutzungsrecht des Landteils für ein Jahr | Grinzing

23. An der Zwerchwiese seit 1937 | Sackgasse – bei Hameaustraße 34 beginnend. Alter Riedname – im Katastralplan von 1819. Im mhd. heißt schräg = quer = twerch. „Zwirch“ heißen Äcker, die der Quere nach liegen (im Wiener Dialekt gibt es ein „Überzwerch“) | Neustift

24. An der Bahn † bei Bahnhof Heiligenstadt (Stadtbahn) | von der Rampengasse donauaufwärts, donauseitig, entlang der Bahn. Ehemaliger Rangierbahnhof der Franz-Josefs-Bahn. Als Straßenzug verbaut und aufgelassen | Heiligenstadt

25. An der Nußdorfer Straße † von der Nußdorfer Linie bis zum offenen Krottenbach. Auf jeden Fall auf der Polizeikarte von 1851 | Ober- Döbling/Heiligenstadt

26. An der Sandleiten † unverbaute Verkehrsfläche. Heute in die Rückaufgasse einbezogene Verlängerung bis zur Krottenbachgasse. Alter Flurname, Leiten = Berghang, wird 1318 bereits erwähnt > siehe auch Osterleitengasse | Ober-Döbling

27. Annagasse † seit 1894 Würthgasse | Ober-Döbling

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28. Anna-Ehm-Park seit 26. November 2013, A.Z.: 04004-2013. Die Parkanlage (Code Nr. 20683) in 1190 Wien, im Bereich Kaasgrabengasse ONr. 18 bis ONr. 26, wird nach Anna Ehm – 25. April 1903 bis 26. Dezember 1963; Pädagogin, Leiterin der Neulandschulen – in "Anna-Ehm- Park" benannt. Die Pädagogin Anna Ehm gründete, im Sinne des erneuerten Christentums und der Jugendbewegung, die Neuland- Schulsiedlung (1926 Kindergarten, 1927 Volksschule, 1931 Realgymnasium), mit dem Ziel die Wissensvermittlung mit sportlichen und musischen Aktivitäten zu verbinden, wobei Kinder als eigenständig und gleichberechtigt wahrgenommen werden. Grinzing

29. Antelweg der Antelweg wurde im August 2009 von Hrn. Bezirksvorsteher Tiller und Frau Sybille Antel eingeweiht. Der Weg führt von der Krottenbachstraße 113+115 bis zur Hartäckerstraße – Ecke Felix-Dahn-Straße 38. Mit „seinem“ Weg erhielt Prof. Franz Antel, der in unmittelbarer Nähe in der Rückaufgasse gewohnt hat, Anerkennung und Ehrung seiner hervorragenden Leistungen als Filmregisseur. Dieser Weg hatte vorher keine Bezeichnung. | (Katastral) Grenze zwischen Währing und Ober-Döbling

30. Anton-Karas-Platz seit 1990 | benannt nach Anton Karas (1906–1985), Zitherspieler, Filmmusik zu „Der 3. Mann“ | Sievering

31. Antoniengasse † in einem Katasterplan von 1888 als „Antonigasse“ eingetragen. Diese bestand zu dieser Zeit nur bis zur Hausnummer 7. Der vorgesehene Bereich Richtung Heiligenstädter Straße war zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal geplant. Seit 1894 Guneschgasse | bestand seit 1886 | Ober-Döbling

32. Arbesbachgasse seit 1904 | frühere Schreibweise für Erbsenbach. Benannt nach dem heute in weitem Teil als Bachkanal geführten Arbesbach. Verläuft von Leidesdorfgasse 12 bis zur Flotowgasse 25 – wird dann durch den Trautenauplatz auf einer Länge von 300 Metern unterbrochen - dann wieder von Budinskygasse 32 bis Gräf Weg 25 (benannt nach den ehemaligen, heute verbauten Gräf&Stift Gründen). Setzt sich dann wieder als Erbsenbachgasse fort (siehe Erbsenbachgasse). Im Kriege führte diese nur von der Hermann Löns Gasse bis zum Trautenauplatz (K.-Nr 811 – In der Krim). Früher war das ein offener Bach, der auch über den oberen Hauptplatz floss. Davon leitet sich auch der Spitzname der Sieveringer Bachbrunzer ab (in diesem Bereich gab es mehrere Brücken). Der Brückenheilige Nepomuk ist in Sievering dreimal vertreten (Brückenheilige). Ein Nebenfluss des Krottenbaches, der gegenüber dem Rudolfinerhaus in den Krottenbach mündet (heutiges Realgymnasium) | Sievering

33. Arlethgasse seit 1972 | vom Schreiberweg 6 zum Unteren Schreiberweg. Emmerich Arleth (1900–1965), Schauspieler und Sänger. Bekannter Wienerlieder-Interpret. Leitende Funktion in der Artistengewerkschaft | Heiligenstadt

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34. Armbrustergasse seit 1894 | Teil der ehemaligen Wiener Straße von der Grinzinger Straße bis zur Kahlenberger Straße. Nach dem Wiener Schriftsteller Johann Michael Armbruster benannt, er war Jugend- und Volksschriftsteller, ist in Württemberg geboren und war Mitschüler Schillers in der Karlsschule, er arbeitete eine Zeit in Zürich als Sekretär Lavaters, gab dann von 1793 bis 1799 in Konstanz den „Volksfreund“ heraus und wurde 1800 österreichischer Polizeikommissär und Redakteur der Wiener Zeitung. Er gründete die erste öffentliche Leihbücherei. | Heiligenstadt

35. Artariagasse † jetzt Glatzgasse | seit 1894 Mostlergasse, vorher Rosinagasse. Dominik Artaria (1775–1842), berühmter Musikverleger | Ober- Döbling

36. Aslangasse seit 1961 | nach Raoul Aslan (1886–1958), Burgschauspieler, Regisseur und Burgtheaterdirektor (1945–1948) benannt. | Grinzing

37. Auf der Kuhtrift † der einzige Hinweis für diese Wegbezeichnung stammt aus dem Jahre 1865 – Kuhtrift – spätere Baulinie. Nach einem Beschluss der Gemeinde Unter-Döbling wurden 1871 sämtliche Parzellen (entlang der Kuhtrift) dieser Hutweide verkauft. Vermutlich im südlichen Teil der Mooslacke gelegen. |Unter-Döbling.

38. Auf der Stiege † bis 1876 | jetzt Silbergasse, von Billrothstraße bis Nusswaldgasse | Unter-Döbling

39. Auergasse ursprünglich Auergasse | seit 1873 Traminergasse | von Kahlenberger Straße 19–21 zur Hammerschmidtgasse 23–25 | Heiligenstadt

40. Aussichtsweg teilweise † seit 1891 | ursprünglich Aussichtsweg von der Hohen Warte, entlang der Pertnergasse, beim Sportplatz 80 Meter Richtung Norden, und dann wieder 200 Meter Richtung Osten bis zum Wasserreservoir. Von dort wieder Richtung Norden (550m) bis Grinzinger Straße 88. 1910 ein Teil entlang der Meteorologischen Zentralanstalt als Perntergasse abgetrennt. Schöne Aussicht auf Wien. Heiligenstadt B

41. Baaderwiesenweg seit 1997 | alter Flurname nach der Baader Wiese benannt. Der Name weist auf den Besitz eines Bades hin. | Ober-Sievering

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42. Bachofengasse ca. seit 1886 | von Heiligenstädter Straße 1 zur Eisenbahnstraße. Wurde um 1888 auch Bachofenstraße genannt. Adolf Bachofen von Echt, Brauhausbesitzer(ab 1865) und Bürgermeister von Nußdorf (1830–1922). Er war der letzte Ortsrichter von Nußdorf (1845– 1848), sowie der erste Bürgermeister der Gemeinde (1850–1861, dann von 1864–1867 und 1885–1889 [92?]). Die Gasse hieß zuvor Herrengasse und Kirchengasse. Durch sein Vermögen entwickelte er sich zu einem großen Sammler, vor allem von Gemälden von Adalbert Stifter. Er war Mitglied der Numismatischen Gesellschaft und besaß eine große Sammlung von Münzen und Medaillen. Zwischen 1891 und 1895 liberales Mitglied des Wiener Gemeinderates. | Nußdorf

43. Bachzeile seit 1894 | Referentenantrag für die Gemeindegasse nicht angenommen. Jetzt Nusswaldgasse | Unter-Döbling

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44. Barawitzkagasse seit 1873 | von Hohe Warte 4 bis zur Heiligenstädter Straße 81. Stefan Barawitzka (1807–1891), Fabrikant und Gemeinderat von Ober-Döbling. Der Wiener bürgerliche Tischlermeister Stefan Barawitzka legte im Jahre 1838 den Grundstein zu einer fabrikmäßigen Parkett- Erzeugung in Heiligenstadt. Durch eigene Entwicklungen in der Bearbeitungstechnik und durch rastlose Arbeit errang Barawitzka in wenigen Jahren großes Ansehen in der Branche und erhielt bald reichlich Aufträge von in- und ausländischen Adelshäusern. Barawitzka erwarb auch eine Ziegelfabrik am Laaer Berg. Ihm zur Seite stand sein Sohn Karl, der jedoch 1865 aus dem Unternehmen ausschied. Im Jahr 1870 verkaufte Barawitzka seine Fabrik an eine Kommanditgesellschaft („Commandit-Gesellschaft für Parquetten Fabrikation Stefan Barawitzka's Nachfolger“ – Hauptkommanditist Julius Weiss), die schon bald Erweiterungsbauten am Fabriksgelände veranlasste und den Maschinenbetrieb einführte. 1873 erhielt die Kommanditgesellschaft für die Parkettierung des Kaiserpavillons auf der Weltausstellung die Verdienstmedaille verliehen. Im Jahr 1884 wechselte das Unternehmen erneut den Besitzer. Als neuer Eigner fand sich Alexander Engel de Jànosi, der am 19. September 1884 die „Maschinen-Parquettenfabrik Alexander Engel“ protokollieren ließ. 1889 wurde diese Protokollierung gelöscht und die Firma „Brüder Engel“ mit den Gesellschaftern Alexander und Moritz Engel eingetragen. 1894 schließlich erfolgte die Änderung in „Brüder Engel, Alleininhaber Alexander Engel“. Nach dem Erwerb der Fabrik baute Alexander Engel de Jànosi (geboren 1852 in Ungarn) das Etablissement großzügig aus und schloss 1885 eine mit modernsten Maschinen ausgestattete Tischlerei der Parkettenfabrik an. Der Musterbetrieb wurde 1885 von Erzherzog Carl Ludwig besucht und erhielt 1893 auch das Recht, den kaiserlichen Adler in Schild und Siegel zu führen. 1893 erzielte die Firma mit 50 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 250.000 Gulden und exportierte einen beachtlichen Teil der Produktion, zum Teil sogar in überseeische Relationen. 1896 wurde dem Unternehmen auch der Titel eines „k. u. k. Hoflieferanten“ zuerkannt, nachdem Alexander Engel de Jànosi schon 1889 Mitglied der „k. k. Permanenz-commission für die Handelswerthe“ und somit zum „k. k. Commercialrath“ geworden war. Die Erfolge des Unternehmens hielten noch etwa 20 Jahre an. Die Nachkriegszeit und die Wirtschaftskrise aber blieben nicht ohne Auswirkungen auf das Unternehmen. Über den Heiligenstädter Betrieb wurde schließlich am 1. Juli 1931 der Ausgleich eröffnet, am 14. Jänner 1932 der Konkurs. Letzterer wurde mangels Deckung der Kosten gemäß § 16612 KO wieder aufgehoben. Von Amts wegen wurde schließlich das Unternehmen am 31. Jänner 1941 gelöscht. August Barawitzka (der Sohn des Parkettenerzeugers) startete anno 1874 eine Sodawassererzeugung in Simmering. Schon kurz später verlegte er jedoch den Standort nach Unterdöbling, wo er sich in der Karlsgasse 133 (später Pfarrwiesengasse) etablierte. Nach seinem Tod übernahm seine Frau Leopoldine die Firma und führte sie als „Wiener Hochquellen-Sodawasser-Fabrik – Leopoldine Barawitzka“ weiter: Wiener Hochquellen-Sodawasser-Fabrik, Leopoldine Barawitzka, gegründet 1874 von August Barawitzka, Wien, XIX., Döbling, Pfarrwiesengasse Nr. 32. Neuerlich verehelicht mit Benno von Schlichtegroll änderte sich nichts an der Betriebsleitung. Nach ihrem Tod (1902) wurde Benno von Schlichtegroll Universalerbe. Er veräußerte jedoch die Firma bereits nach kurzer Zeit an Ernst Privoznik (geboren 1877) und teilte den Besitzerwechsel mit Schreiben vom 1. September 1903 der Gewerbebehörde mit. Ernst Privoznik ließ die Firma sodann (31. Mai 1904) in das Handelsregister eintragen. Drei Jahre später wurde das Unternehmen als „August Barawitzka's Nachfolger Ernst Privoznik“ registriert. Die Sodawasser- und vor allem die Kracherlerzeugung wurden in den Folgejahren ausgebaut und das Unternehmen war bald ein Begriff in und rund um die Hauptstadt Wien. 25 Arbeitskräfte bewerkstelligten die sich ausweitende Produktion. 1921 erwarb Ernst Privoznik den Gewerbeschein zum Betrieb des Kleinfuhrwerksgewerbes, um den Vertrieb seiner Getränke rationeller durchführen zu können. 1922 starb jedoch der erfolgreiche Fabrikant und seine Frau Leopoldine (geboren 1879) trat an die Spitze der Unternehmung, die nun als „August Barawitzka's Nachf. Ernst Privoznik's Wwe.“ weiterbestand | Unter-Döbling Seite 10 von 108

45. Bauernfeldgasse seit 1974 | Zugang Gebhartgasse, Sackgasse. Nach dem Schriftsteller Eduard von Bauernfeld (1802–1890), berühmter österreichischer Lustspieldichter, Ehrenbürger der Stadt Wien benannt. Ober-Döbling

46. Beethovenaussicht † Ruheplatz Beethovens mit schöner Aussicht. Frühere Bezeichnung eines Gasthauses in der Kahlenberger Straße 111. Das Haus steht noch. Nußdorf

47. Beethovengang ca. 1864/69 | von Zahnradbahnstraße zur Kahlenberger Straße. Nach Ludwig van Beethoven benannt (17.12.1770 – 26.03.1837). Als Schüler Mozarts schon 1787 in Wien, übersiedelte er 1792 für immer hierher. Im heutigen Döbling verbrachte er viele Sommer und zahlreich sind die Wohnstätten in unserem Bezirk, die den Ruhelosen beherbergten. Auf eine Besserung seines Gehörleidens hoffend zog Beethoven 1802 nach Heiligenstadt, um die dortigen Heilquellen zu versuchen. Er wohnte damals in der Probusgasse 6. Seine Krankheit stürzte ihn in tiefste Verzweiflung und in sein Tagebuch schrieb er das „Heiligenstädter Testament“. 1803 u. 1804 weilte er in Ober-Döbling im Biederhof (heute Döblinger Hauptstr. 92). 1808 war er wieder in Heiligenstadt in dem Landhaus Grinzinger Straße 64, das gleichzeitig auch den jungen Grillparzer beherbergte. 1815 finden wir Beethoven wieder in Döbling und zwar wohnte er im alten Unter-Döblinger Gemeindehaus Nusswaldgasse 2 (heute Gemeindebau Silberg. 4). 1817 weilte Beethoven wieder in Heiligenstadt in dem charakteristischen Bauernhaus Pfarrplatz 2. 1821 versuchte er die Heilquellen „auf der Osterleiten“ und wohnte in Unter-Döbling (heute Silberg. 9). Auch 1822 verbrachte Beethoven den Sommer wieder in Döbling, in der Alleegasse 135 (heute Pyrkerg. 13). 1824 wohnte er in dem Haus des Bürgermeisters von Nußdorf, Herrn Greiner, Kahlenberger Straße 26. Zahlreiche Gedenktafeln zeugen von der Verehrung, die die Bevölkerung Döblings dem großen Tondichter zollte, sowie ein Denkmal von Robert Weigl im heutigen Heiligenstädter Park und eine Kopfbüste aus Bronze von Joachim Fernkorn in der Beethovenruhe am Schreiberbach. (Wenn man sich dort auf ein Bankerl setzt, kann man auch das Plätschern des Schreiberbaches hören.) | Heiligenstadt

48. Beethovengasse † seit 1894 Eroicagasse, vorher Fischhaltergasse, davor Beethovengasse | Heiligenstadt und Nußdorf

49. Beethovenplatz † bestand seit 1879 als Beethovenplatz. An der Kreuzung Kahlenberger Straße und Eroicagasse – vormals Beethovengasse | Fischhaltergasse. Nußdorf – Heiligenstadt

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50. Beethovenruhe Dieser Platz befindet sich im Park kurz vor der Kreuzung Kahlenberger Straße und der Wildgrube. Dort steht eine Kopfbüste aus Bronze, die für den großen Tonkünstler von Joachim Fernkorn erschaffen wurde. 1863 eingeweiht. Vom Komponisten ein ehemals gerne besuchter Platz. Heiligenstadt

51. Bellevuestraße seit 1894 | von Sieveringer Straße zu Am Himmel. Nach dem benachbarten Berg Himmel – weil sie zu der Besitzung Bellevue (d.h. schöne Aussicht) führt. Vorher Himmelstraße. Unter-Sievering

52. Bengouggasse † die Bengouggasse bestand nur 2 Monate, von Oktober bis Dezember 1880. Danach Gaswerkgasse – dann Exportakademiestraße. Heute Franz-Kleingasse (nach dem Begründer und Direktor der Englischen Gasgesellschaft in Döbling, John Egbert Bengoug benannt). | Ober-Döbling

53. Berggasse † ehem. Nußdorf seit 1894 Hackhofergasse ab Freihofgasse | vorher, seit 1873, in die Färbergasse einbezogen | Nußdorf

54. Berggasse † ehem. Grinzing seit 1894 Cobenzlgasse ab Nr. 17 und 44 | Grinzing

55. Berggasse † ehem. Salmannsdorf seit 1894 Celtesgasse | Salmannsdorf

56. Berggasse † ehem. Unter-Döbling seit 1894 Scheibengasse | siehe auch Bergsteig | Unter-Döbling

57. Bergsteig † seit 1890 Berggasse, jetzt Scheibengasse | Unter-Döbling

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58. Berliner Straße † von 1939–1945 | vorher und heute Heiligenstädter Straße | das Amtsblatt der Stadt Wien verkündete am 13. Jänner 1939 folgende Verordnung: "Die Heiligenstädter Straße wird Berliner Straße“: am 2. Jänner hat Bürgermeister Dr. Ing. Neubacher folgende Verfügung getroffen: Die Heiligenstädter Straße zwischen Nußdorfer Platz und der alten Stadtgrenze, sowie die daran anschließende Wiener Straße einschließlich des in diesem Zuge gelegenen Südtiroler Platzes bis nach Klosterneuburg (Kierling) wird umbenannt und erhält die Bezeichnung "Berliner Straße“. Durch die Benennung dieser repräsentativen Straße, die im alten Nibelungenstrom entlang von Wien in der Richtung nach Berlin führt, ehrt die deutsche Residenzstadt im Südosten die Hauptstadt des Großdeutschen Reiches. Die Berliner Straße wird damit ein immerwährendes Sinnbild für endgültige Verbindung der Stadt des Südostdeutschtums mit dem Herzen des Reiches“ (Amtsblatt der Stadt Wien 2/39, vom 13. Jänner 1939). Fünf Monate später wurden dann die entsprechenden Straßentafeln montiert, wie im „Kleinen Blatt" vom 11. Mai 1939 dokumentiert wird. Nach dem Ende des 2. Weltkrieges wurde die Umbenennung wieder rückgängig gemacht. Nußdorf/Kahlenbergerdorf/(Klosterneuburg-Wien 26).

59. Bernatzikgasse seit 1957 | von Springsiedelgasse 32 bis zur Zerritschgassse. Nach dem Universitätsprofessor für Völkerkunde Hugo Adolf Bernatzik (1897–1953), Großindustrieller, Ethnologe und Reiseschriftsteller. Begründer der angewandten Völkerkunde. Unternahm mit seiner Frau Emmy zahlreiche Forschungsreisen: Sudan, Dobrutscha, Albanien, Senegal, Australien, Südsee, Indonesien, Lappland, Hinterindien, Nordafrika. Er brachte reiche volkskundliche Sammlungen mit. Über jede seiner Expeditionen verfasste er ein Buch. Wohnte in 19., Springsiedelgasse 28. | Heiligenstadt

60. Biedergasse seit 1876 | von Billrothstraße zur Gymnasiumstraße. Eduard Bieder (1820–1883), Gemeindevorsteher, Zementhändler und Wohltäter. | Ober-Döbling

61. Billergasse † seit 1895 | nach dem Hofkommissionsrat, Hausbesitzer und großer Wohltäter im Kahlenbergerdorf Johann Baptist Freiherr von Piller – Biller ist falsch! – (gest. 1793), genannt. Von der Heiligenstädter Straße 289 zur Bloschgasse 6/8. Diesen Gassenrest gibt es zwar noch, sie hat aber kein Straßenschild, geschweige denn eine Hausnummer. Hier könnte man die jetzige (nicht offizielle) Billerstiege in „Johann-Baptist-Piller-Stiege“ benennen. Es gibt auch einen Vorschlag seitens des Kahlenbergerdorfer Kulturvereins, die jetzige Unterführung in „Leopold-Rieder-Gasse“ zu benennen; er war der letzte Bürgermeister des Kahlenbergerdorfes. Kahlenbergerdorf

62. Billrothstraße seit 1894 | von Döblinger Hauptstraße bis Grinzinger Allee. Nach Dr. Christian Theodor von Billroth (1829–1894), Chirurg, Gründer des Rudolfinerhauses und der Schwesternschule in Döbling (1882). Mitbegründer der Wiener Freiwilligen Rettungsgesellschaft, Musik- Kunstliebhaber und Professor an der Wiener Universität, gab dieser der Döblinger Hauptschlagader seinen Namen. Ursprünglich (1796) An der Stiege (die Stiegen über den Krottenbach gingen vom Hungerkogel, auf etwa der Höhe Straßenbahnhaltestelle, bis gegenüber zum Kiosk). In den Sätzen (nach einer Riede). Bis 1894 Hirschengasse und Grinzinger Straße | Ober-Döbling

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63. Bittnergasse † geplant und in den Landkarten eingezeichnet, aber nie verwirklicht. Von der Haubiglstraße zur Fürfanggasse | parallel mit Huleschgasse nach Norden gegen die Fürfanggasse | Julius Bittner, geb. 1874 in Wien, gest. 1939 in Wien, Komponist von Liedern und Opern volkstümlicher Art, Träger des Ehrenpreises der Stadt Wien im Jahre 1925 | Unter-Döbling

64. Blaasstraße seit 1895 | von Hasenauerstraße 32 bis Peter-Jordan-Straße. Nach dem Historienmaler Carl Ritter von Blaas (1815–1894) benannt. Er war Professor der „Allgemeinen Malerschule“ (Historienmalerei) an der Wiener Akademie und Mitglied des Künstlerhauses. Zunächst gehörte Blaas dem Nazarener-Kreis an, doch wandte er sich nach und nach der naturalistisch-romantischen Malweise zu. Von ihm stammen u. a. 24 Fresken in der Altlerchenfelder Kirche, das Altarbild für die Johannes-Evangelist-Kirche am Keplerplatz. Er malte die Fresken in der Ruhmeshalle des Heeresgeschichtlichen Museums. Blaas ist in einem Ehrengrab am Wiener Zentralfriedhof begraben. | Unter-Döbling

65. Blanche-Aubry-Weg seit 1998| nach der Kammerschauspielerin Blanche-Aubry von 1921–1986 (Wiener Burgtheater) benannt. | Unter-Sievering

66. Bloschgasse seit 1895 | Heiligenstädter Straße zu Zwillinggasse. Nach Georg Dunstan Blosch (1834–1892), Pfarrer vom Kahlenbergerdorf, benannt | Kahlenbergerdorf

67. Blutgasse † seit 1894 Nestelbachgasse | von der Grinzinger Straße zum Pfarrplatz, in Erinnerung an die Grausamkeit der Türken in dieser Gegend. | Heiligenstadt

68. Bockkellerstraße seit 1888 | von Zahnradbahnstraße zur Nussberggasse. Nach dem gleichnamigen Bierlokal, das 1842 gegründet wurde. Der Bockkeller, der „schönste Restaurationsgarten“ Wiens – so ein Inserat in der Wiener Zeitung vom 14. August 1881, hatte 4000 Sitzplätze. Sein als Holz-Fachwerk gebauter Turm brannte im 2. Weltkrieg ab. | Nußdorf

69. Bockkeller Weg dieser führte oberhalb der „Unteren Schos“, beginnend bei der Eichelhofstraße, steil bergaufführend, bis zur ersten S-Kurve. Von dort ging dieser Weg bergauf bis zum Eichelhofweg. Im Volksmund heißt er auch „(K) Golinweg“. Er ist heute noch teilweise vorhanden. | Nußdorf

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70. Böhmmühlgasse seit 1894 | von Barawitzkagasse zur Heiligenstädter Straße 77. Nach der dort bestandenen Böhmmühle benannt, vorher Mühlgasse – diese verlief aber nur geradeaus von der Heiligenstädter Straße bis zum Ende des Hauses Nr. 4, wo sich auch anschließend gleich die Brücke über den Krottenbach befand. Benannt nach Johann Böhmmühl, Besitzer der 1792 erbauten Klostermühle. | Unter-Döbling

71. Borkowskigasse seit 1907/1910? | beginnt an der Ostseite des Döblinger Friedhofes und führt von der Peter-Jordan-Straße 82 bis Hartäckerstraße 45. Karl Ritter von Borkowski lebte von 1835–1905. Er arbeitete mit dem Architekten Ferstel (dem Erbauer der Votivkirche) die Pläne für die Bebauung der Cottage-Gründe aus und war Chefarchitekt und langjähriger Direktor des Wiener Cottagevereins. Unter seiner Leitung entstanden im Gebiet um den Türkenschanzpark an die 170 Villen. Er ist auch der Schöpfer des Cottage-Eislaufvereines in der Gymnasiumstraße. | Ober-Döbling

72. Börnergasse seit 1958 | von Sieveringer Straße 81 zur Wilhelm Buschgasse. Wilhelm Börner, Schriftsteller, geb. 26.6.1882 in Laa a. d. Thaya, gest. 17.12.1951 in Wien. Von 1919 bis 1939 Leiter der Ethischen Gemeinde in Wien. Hauptvertreter der freireligiösen Moralpädagogik und Vorkämpfer der Friedensbewegung in Österreich. Gründete 1928 die Lebensmüdenstelle in Wien. | Unter- Sievering

73. Boschstraße seit 1889 | von Geistingergasse bis Bachofengasse 6. Nach Franz Xaver Bosch (1790–1860), Gründer des Nußdorfer Brauhauses im Jahre 1819. | Heiligenstadt

74. Böttgerweg seit 1930 | von Scheimpfluggasse 26 zur Felix-Dahn-Straße 101. Johann Friedrich Böttger, Apotheker und Fachmann auf dem Gebiet der Porzellanerzeugung – Erfinder des Hartporzellans, geb. am 4.2.1682 zu Schleiz in Thüringen, gest. 13.3.1719 in Dresden. 1708/09 gelang ihm gemeinsam mit E. Tschirnhaus zunächst die Herstellung eines schönen braunroten Steinzeuges, des Böttgerporzellans, später die des weißen chinesischen Porzellans. Daraufhin wurde die Meißner Porzellanmanufaktur gegründet. | Kat. Gem. Währing. Ober-Döbling

75. Brauhausgasse/Bräuhausstraße † seit 1894 Freihofgasse | vorher Fellnergasse. Wurde auch Bräuhausstraße benannt (1888). Benannt nach dem „Freihof“ = abgabenfreier Gutshof im Besitz des Altenburger Stiftes am Kamp. | Nußdorf

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76. Bräuhausgasse † Seit 1894 Cobenzlgasse | vorher Sommerzeil, dann Bräuhausgasse und Berggasse (Cobenzlgasse bis Nr. 15 und 42), wegen des dort befindlichen Grinzinger Bräuhauses. Graf Johann Philipp von Cobenzl (1741 bis 1810), führender Finanzexperte, Hof- und Vizekanzler, ließ nach Auflösung des Jesuitenordens auf dem bald nach ihm benannten Cobenzl (urspr. Reisen- und Latisberg) ein Schloss errichten. 1907 kaufte es die Gemeinde Wien unter Bürgermeister Karl Lueger. Es war bis zum ersten Weltkrieg ein sehr beliebtes Ausflugsziel. | Grinzing

77. Brechergasse

78. Breitenweggasse Breitenweg † Stand 1929 | ehemaliger Feldweg (vom Kaasgraben ab Esdersplatz) zur Bellevuestraße | Grinzing und Unter-Sievering

79. Bretschneidergasse 1930 | von Grinzinger Straße 39 bis Sandgasse 38. Ludwig August Bretschneider (1860–1929), Nationalrat und Sozialpolitiker. Mitbegründer der sozialistischen Partei Österreichs. | Grinzing

80. Brigittaspitz nicht in Döbling Abzweigung des Donaukanals vom Donaustrom seit 1598. Volkstümlich auch Am Spitz, Am Sporn, Nußdorfer Vorkopf und Spornstraße. | Brigittenau

81. Brunngasse † seit 1894 Greinergasse | 1873 in die neue Kirchengasse einbezogen. | Nußdorf

82. Büdingergasse 1929 | von Khevenhüllergasse zur Starkfriedgasse. Nach Dr. Max Büdinger (1828–1902); angesehener Geschichtsforscher und Professor an der Wiener Universität. Hieß zwischen 1942–1945 Hans-Hirsch-Gasse. | Neustift und Pötzleinsdorf

83. Budinskygasse seit 1903/1905 ?| von Krottenbachstraße 56 zur Arbesbachgasse. Nach Dr. Julius Budinsky, Arzt und Wohltäter. Schenkte der Gemeinde einen Grund zur Vergrößerung des Grinzinger Friedhofes. | Unter-Sievering

84. Burgstall † zwischen Kahlenbergerdorf und Nussdorf | 1258 als Pürchstall erwähnter Berg (295 Meter), deutet auf einen befestigten Gutshof oder eine Ansiedlung hin. | Nußdorf – Kahlenbergerdorf

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85. Buttenweg von der Brechergasse zur Agnesgasse 17A | nach den Weinlesebutten, dem Behälter zum Tragen von Weintrauben (Butte), benannt. Alter Weinhauerweg. Heute Hubert-Eder-Weg – keine offizielle Straßenbezeichnung. | Ober-Döbling | Ober-Sievering C

86. Cebotariweg 1958 | von Kahlenberger Straße. Maria Cebotari (10.2.1910 bis 9.6.1949), war Kammersängerin an der Wiener Staatsoper (Sopran). | Nussdorf. Maria Cebotari, geboren als Tochter des Lehrers Cebotaru in der bessarabischen Stadt Kischinev, die 1918 rumänisch wurde, gestorben in Wien. 1928 zog sie mit dem Ensemble des Moskauer Künstlertheaters nach Paris und heiratete den um fast 30 Jahre älteren Leiter des Theaters, Graf Alexander Wiruboff. In Berlin lernt sie Gesang und die deutsche Sprache. Am 15.4.1931 sang sie in Dresden als 21-jährige bereits die Mimi. Im selben Jahr verpflichtete sie Bruno Walter für die Salzburger Festspiele. 1934 Kammersängerin. 1935–1945 in Berlin. Gastspiele in aller Welt, auch der Film holt sie. Dabei lernt Cebotari den Wiener Filmschauspieler Gustav Dießl kennen und heiratet ihn 1938, nachdem Wiruboff in eine Scheidung eingewilligt hatte. Ab 1.1.1947 an der Wiener Staatsoper. Erwirbt in der Weimarer Straße eine Bombenruine, der Neubau ist im Sommer 1948 beziehbar. Im März vorher stirbt Gustav Dießl. Am 27.3.1949 singt Maria Cebotari zum letzten Mal im Bettelstudent. Als sie am 5.April 1949 operiert wird, erkennen die Ärzte erst ihr wahres Leiden – Leberkrebs. Am 13.6.1949 wird sie auf dem Döblinger Friedhof an der Seite ihres Gemahls bestattet. Die beiden Söhne werden 1953 nach England gebracht und vom englischen Pianisten Curzon adoptiert. | Nußdorf

87. Celtesgasse 1894 (bis dahin Berggasse) | von Hameaustraße zur Salmannsdorfer Straße | nach Konrad Celtes (1459–1508) – eigentlich Konrad Pickel, auch Protucius. Wurde am 1. Februar 1459 in Wipfeld (Franken) geboren und starb am 4.Februar 1508 in Wien. Dichter und Humanist. Von 1892–1894 hieß die Celtesgasse Berggasse. Vor der Anlegung des Sulzweges (1815) war die Celtesgasse die einzige Verbindung zwischen Salmannsdorf und Neustift. Sie wurde Holzgasse genannt, da auf ihr das Holz zu Tal geschleift wurde, hatte aber noch keine Häuser. | Neustift. 1487 wurde Celtes von Kaiser Friederich III.in Nürnberg als erster zum Dichter gekrönt – poeta laureatus. 1497 wurde er von Kaiser Maximilian I nach Wien berufen und lehrte an der Universität lateinische Beredsamkeit und Philosophie (die noch alle „Gegenstände“ umfasste). Ist als Begründer der Wiener Hofbibliothek anzusehen. Er gründete in Wien auch die gelehrte Gesellschaft Sodalitas Danubiana. Er organisierte das Wiener Geistesleben durch die Gründung des Collegium Poetarum et Mathematicorum. Seine Reise- u. Liebesabenteuer hat er in Elegien nach dem Muster Ovids geschrieben. Er förderte sehr die humanistischen Studien und gab die Werke der mittellateinischen Dichterin Roswitha von Gangesheim (geb. 935, gest.1002) heraus. Der Grabstein des Dichters befindet sich in der Stephanskirche, geziert mit dem im Hochrelief gearbeiteten Brustbild des Dichters.

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88. Chimanistraße teilweise † seit 1894 (ursprünglich Mariengasse) | von Billrothstraße 48 bis Cottagegasse. Wurde nach dem Korneuburger Schuldirektor, Verfasser von pädagogischen Schriften, so wie von über 100 Kinder- und Jugendbüchern Leopold Chimani (1774–1844) umbenannt, welcher in dieser Gasse ein Haus besaß. Er war ab 1819 Administrator des Schulbücher-Verschleißes in Wien. Westlicher Teil vor 1910 und von 1958 bis 1962 als Neydhardgasse abgetrennt. 1962 wieder mit Chimanistraße vereinigt. 1963 neuerlich als Telekygasse abgetrennt. | Ober-Döbling

89. Chmelgasse 1961 | von Paul Ehrlichgasse zur Kaasgrabengasse | Josef Chmel (geb. 18.3.1798 in Olmütz, gest. 28.11.1858 in Wien), österreichischer Historiker. 1826 Stiftsbibliothekar in St. Florian, 1840 Archivar und 1846 Vizedirektor des Staatsarchivs in Wien. Er förderte die urkundliche Erforschung der mittelalterlichen Geschichte Österreichs, begründete die „Fontes rerum Austriacarum“ (1849) und das „Archiv für Kunde österr. Geschichtsquellen“. | Grinzing

90. Cilli-Löwinger-Weg Neustift 1979 | Cilli Löwinger (1877–1949), Volksschauspielerin | Neustift am Wald

91. Cobenzlgasse 1894 | Ursprünglich Sommerzeile, dann bis 1894 Bräuhaus- und Berggasse | Vom Grinzinger Steig bis zum Schloss Cobenzl. Benannt nach dem Zufahrtsweg zum Schloss auf dem Cobenzlberg, Erbauer Philipp Johann Graf von Cobenzl (geb. am 28.5.1741 in Laibach, gest. 30.8.1810 in Wien), Staatsmann und Mitbesitzer. Er schloss den Frieden von Teschen 1779 und wurde 1792 Außenminister und Hof- und Vizekanzler. | Grinzing

92. Cottagegasse 1886 | von Gentzgasse 68 bis Krottenbachstraße. Zuvor hieß sie Obere Neugasse, dann Stiftgasse. Die Benennung stammt von Dr. Eduard Karl, der als Mitglied des konstituierenden (ab 24.12.1871) und dann des leitenden Ausschusses des Wiener Cottage Vereins (ab dessen Gründung am 13.4.1872), schließlich als Obmannstellvertreter maßgeblich an dessen Entstehen beteiligt war. „Cottage“ = vornehmes Villenviertel. Cottage stammt aus dem Englischen und bedeutet soviel wie Hütte – Landhaus. In den Siebzigerjahren des vorletzten Jahrhunderts wurde die städtische Bevölkerung von dem Gedanken ergriffen, sich Familienhäuser mit Gärtchen an der Peripherie der Stadt zu schaffen. 1872 wurde auf Anregung Ferstels (sowie Dr. Eduard Kral) der Cottageverein gegründet und das erste Wiener Cottage entstand 1873 jenseits der Feldgasse (heute Gymnasiumstraße). Das neue Villenviertel griff bald auch auf das Döblinger Gebiet über. | Ober-Döbling

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D

93. Dänenplatz Heute Dänengasse, vorher Meridiangasse.

94. Dänenstraße seit 1930 | von 1897 bis 1919 Meridiangasse (Josef-Kainz-Platz, Meridianplatz), bis 1930 Dänenplatz und ab 1931 Dänenstraße | von Peter-Jordan-Straße zur Hartäckerstraße | zur Erinnerung an die Hilfsbereitschaft des Königreiches Dänemark an Österreich in den Jahren 1918–1921 – den hungernden Wienern haben die Dänen sehr geholfen (Kinderlandverschickung – meine Mutter, Frau Alice Riedl, hatte auch das Vergnügen nach Dänemark verschickt zu werden) | Ober-Döbling und Währing

95. Daringergasse seit 1894 | bis 1894 Grinzinger Straße. Von Sieveringer Straße 36/38 bis Grinzinger Allee 31. Nach Hans Daringer, einem Untertan Sauers (die Familie Sauer von Sauerburg gehörten im 16. Jahrhundert große Besitzungen in Sievering ), stiftete 1606 ein Gedenkkreuz, das noch heute an der Ecke Sieveringer Straße – Daringergasse steht (Nachbildung). Es ist ein Steinpfeiler mit einem Kreuz und trägt die Inschrift „Hans Daringer, Saurischer Untertan zu Unter-Sievering, hat Gott zu Ehren und den Seinigen zum ewigen Gedächtnis machen lassen dieses Kreuz“; den 26. Sept. 1606. | Unter-Sievering

96. Delugstraße seit 1931 | von Daringergasse zur Leopold-Steiner-Gasse 26. Nach Alois Delug (1859–1930), geb. 25.5.1859 in Bozen, gest. 16.9.1930 in Wien als Maler. Er zählte zu den bedeutendsten Porträtisten seiner Zeit, der zahlreiche große Staatsmänner und Gelehrte in meisterhaften Bildnissen verewigt hatte. Er studierte von 1883–1886 unter L. C. Müller an der Akademie in Wien, unternahm dann zahlreiche Studienreisen nach Italien, Frankreich, Holland, England, Deutschland und Amerika und ließ sich in München als akademischer Maler nieder. 1898 wurde er als Professor an die Akademie der bildenden Künste nach Wien berufen, wo er bis 1928 wirkte. Er begründete auch 1896–1899 das Bozener städtische Museum und 1910 die Künstlerkolonie in Wien-Grinzing, sowie die Malerschule, die auch seinen Namen trug. Er wohnte in der Himmelstraße 30. | Grinzing

97. Dennweg seit 1913 | von Nussberggasse 76 zur Kahlenberger Straße 100. Flurname, „Denn“ 1318 urkundlich erwähnt – weist entweder auf einen alten Tannenbestand hin oder auf das ahd. denni = festgestampfter, harter Boden. | Heiligenstadt

98. Devrientgasse seit 1930 | vorher Prälatenkreuzgasse | vom Döblinger Gürtel 12/14 bis Liechtenwerderplatz. Nach Max Devrient, geb. 12.12.1857 in Hannover, gest. 1929 in Chur in der Schweiz. Burgschauspieler, kam 1881 an das Wiener Ringtheater, 1882 an das Burgtheater, dessen lebenslanges Mitglied (Ehrenmitglied) er 1910 wurde. Er war auch Regisseur und Filmdarsteller. Nußdorf

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99. Diemgasse seit 1877 | von Boschstraße 43 bis Greinergasse 10. Nach Anton Diem (1837–1876). War von 1871–1876 Bürgermeister von Nußdorf. | Nußdorf

100. Dietrich-Eckert-Park Wertheimsteinpark – Park in Oberdöbling | im dritten Reich hieß dieser Dietrich-Eckert-Park. Franziska von Wertheimstein war eine große Wohltäterin, die ihren Besitz in Oberdöbling zum Wohle der Bevölkerung der Stadt Wien testamentarisch vermachte. Bei der Öffnung des Parks war sogar der Bürgermeister Lueger anwesend. | Ober-Döbling

101. Dionysius-Andrassy-Straße – teilweise † seit 1905 | von Silbergasse 28 – Sackgasse; früher ging sie bis zur Boschstraße; Gallmeyergasse und Geistingergasse waren Teil der Dionysius-Andrassy-Straße. Noch 1911 hieß der Straßenteil über die Scheibengasse hinweg bis zur Hohen Warte „Häslergasse“. Nach Franziska Seraphika Andrassy, geb. Hablawetz (1838–1902), Gattin des Grafen Andrassy. Sie war eine große Wohltäterin; sie ließ ein Mädchenwaisenhaus – später Erziehungsheim für Knaben, Hohe Warte 3–5, errichten (schon mehrere Jahre geschlossen und verfällt). Ihr Denkmal steht im Vorgarten des Gebäudes. Die Straße wurde 1928 von der Hohen Warte bis zur Heiligenstädter Straße als Gallmayergasse und von der Heiligenstädter Straße bis Boschgasse als Geistingergasse abgetrennt. | Unter-Döbling

102. Dittesgasse † 1930 von Sternwartestraße bis Felix-Mottl-Straße als Gustav-Tschermak-Gasse abgetrennt. | benannt nach Dr. Friedrich Dittes, Pädagoge. | Ober-Döbling – Währing

103. Döblinger Gürtel 1903 | zur Wahrung des Ortsnamens so benannt. Von Döblinger Hauptstraße zur Heiligenstädter Straße 27 | hieß früher Gürtelstraße. Diese wurde auf dem geschliffenen Linienwall errichtet, der 1704 zum Schutz gegen die Türken und die Kuruzzen aufgeführt wurde. | Ober-Döbling

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104. Döblinger Hauptstraße seit 1894 | vom Döblinger Gürtel 1 bis zur Hohen Warte 1 und 2. Der Teil der Straße von der Villa Wertheimstein bis zur Pokornygasse hieß im 18. Jahrhundert „Hofzeile“ nach dem Hofe des Tullner Nonnenklosters, von da an bis zur Radlmayergasse „Auf der Osterleiten“ (Riednahme). Im 19. Jahrhundert wurde sie einfach „Hauptstraße“ genannt. Früher war Kells Gasthaus „Zum Auge Gottes“ auf der Döbl. Hauptstraße Nr 1. Dieses wurde abgerissen, als man die Stadtbahn genau über dieses Grundstück baute. 1888 fingen die Hausnummern auf der rechten Seite stadtauswärts erst nach der Glatzgasse mit der Nr. 8 an. Die noch freibleibenden Gründe gehörten damals zum Pantzerfeld. 1933 waren die ersten Häuser 2, 4, und 6 auf der rechten Seite errichtet. Auch schon zu dieser Zeit wurden die Hausnummern 8-12 freigelassen und blieben es bis heute. Heute setzt sich die Döbl. Hauptstraße nach der Glatzgasse mit der Nr. 14 fort | Jetzt zur Wahrung des Ortsnamens Döbling benannt – „Döbling“ eine selbständige Ortschaft, die schon im 12. Jahrhundert urkundlich genannt wird; die ältesten Grundbesitzer waren die Herren von Topolic. | Ober-Döbling

105. Döblinger Prucken † 1318 Toblikher prukk. Führte bei der Hofzeile und Silbergasse über den Krottenbach – Anfang Hirschenbergl. | Ober- und Unter-Döbling

106. Döblingergasse † seit 1894 Elmargasse | benannt nach Karl Elmar, Schauspieler. Heiligenstadt

107. Dollinergasse seit 1894 | von Gatterburggasse 17 zur Würthgasse 4. Nach Thomas Dolliner (1760–1839), Rechtsgelehrter und Hofrat, benannt. Früher Ferdinandsgasse. Ober-Döbling

108. Donaugasse † siehe Pokornygasse | Ober-Döbling

109. Donaupromenade Donaustrand-Promenade † von der Bahnstation Nußdorf bis ins Kahlenbergerdorf | heute teilweise Gehweg, Radweg und öffentliche Straße zu den Anlegestellen des internationalen Schiffverkehrs. | Nußdorf und Kahlenbergerdorf

110. Donaustraße vom westlichen Ende der Marine Kaserne „Tegetthoff“ bis zur Landesgrenze. Früher verlief die Donaustraße entlang der Donau (von Klosterneuburg kommend) und später am Hafenbecken entlang und in einem Bogen bis zum Bahnübergang. Sie ist in keinem öffentlichen Verzeichnis als Straße eingetragen. In ihr endet die Kuchelauer Hafenstraße, die ab der Marina, anfangs der Kuchelau, verläuft. Die Hausnummern sind auch teilweise verwirrend, steht doch das Haus Nr. 20 gleich neben dem Haus Nr. 19 | Kahlenbergerdorf.

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111. Donaustraße † ehem. Ober-Döbling seit 1894 Pokornygasse | Ober-Döbling

112. Donaustraße † ehem. Nussdorf seit 1894 Sickenberggasse | Nußdorf

113. Donauwartesteig seit 1965 | bei Heiligenstädter Straße 252/254 – Sackgasse | nach der Donauwarte, Talstation der 1872 erbauten Drahtseilbahn zum Leopoldsberg und ehem. Weingut benannt. | Kahlenbergerdorf

114. Dr.-Schreber-Weg seit 1927 | in der Kleingartenanlage „Sommerhaiden“. Dr. Daniel Gottlieb Schreber (1808–1861), Arzt und Heilpädagoge aus Berlin. Gründer der Schulgärten. Nach ihm wurden die Schrebergärten benannt. | Neustift am Walde

115. Dr.-Eduard-Heinl-Gasse seit 1961 | von Aslangasse zu „An den Langen Lüssen“. Nach Dr. Eduard Heinl (1880–1957) benannt, Sohn eines Hausbesorgers, hörte an der Wr. Universität Nationalökonomie, 1919–1934 Mitglied des Nationalrates, 1920/21 Handelsminister, 1926–1938 Präsident der Ravag, 1930–1932 BM für Handel und Verkehr, Präsident der Liga für die Vereinten Nationen, gehörte zu den bedeutendsten Begabungen der Christlichsozialen Partei. | Grinzing

116. Dreimarksteingasse von Salmannsdorfer Straße 46/48 bis zur Zierleitengasse. Nach dem 454 hohen Dreimarkstein benannt. Die Bergspitze liegt hinter dem „Häuserl am Roan“, der Grenzstein steht in der Wiese davor. Zusammentreffen dreier Ortsgrenzen – Dreigrenzpunkt von Hernals – Währing – Döbling. Jetzt geht sie entlang des Weges – seit 1938: Grinzing, Salmannsdorf und Weidlingbach. Mark, ahd. marka = Grenze. 1850 ist die Dreimarksteingasse noch unter dem Namen „Kirchengasse“ angeführt. Auch taucht dere Name „Am Dreimarkstein“ auf.Von 1877–1894 hieß sie Hauptstraße, von 1894–1952 Herrengasse. Die Dreimarksteingasse ist die durchgehend steilste Gasse in Döbling. Bei einere Länge von 200 Metern, einer Höhendifferenz von 30 Metern, weist sie eine Steigung von 15 % auf (der steilste Weg ist, nicht weit von hier entfernt, ist der Ludwig-Gruber-Weg mit 18% Steigung) | Salmannsdorf

117. Droste-Hülshoff-Gasse † von 1938–1945 | Anette von Droste-Hülshoff (1797–1848). Vorher und nachher Peter-Altenberg-Gasse. | Salmannsdorf

118. Dumreichergasse † von 1938–1945 | vor 1938 und nach 1945 Gersunygasse (Prof. Dr. Johann Edler von Dumreicher, berühmter Chirurg, Gemeinderat 1861–1863). | Unter-Döbling

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E

119. Eckergasse † in der Spittelau |von der alten Nußdorfer Straße zur Kaiser-Franz-Josefs-Bahn und weiter bis zum Donaukanal, südliche Begrenzung vom „Holz-Platz“. | Heiligenstadt

120. Eduard-Pötzl-Gasse seit 1925 | von Barawitzkagasse 23 zur Gallmeyergasse 12 – vormals bis Sportplatz Hohe Warte. Nach Eduard Pötzl (1851–1914), Lokalschriftsteller, unter Pseudonym „Kleinpetz“. Ursprünglich ab 1891 Josef-Friedl-Gasse. Heiligenstadt

121. Eduard-Reyer-Gasse seit 1930 | von Zahnradbahnstraße 16 zur Nußberggasse 15. Nach dem Geologen und Univ. Prof. Dr. Eduard Reyer (1849–1914) benannt. Er hat sich um das Volksbibliothekswesen sehr verdient gemacht, Gründer des Vereins „Zentralbibliothek“. | Nußdorf

122. Eichelhofstraße seit 1874 | zuvor „Am Berg“. Von Hackhofergasse 17 zu „Unterer Weisleitenweg“ | nach einem ehemaligen Gutshof auf dem Nußberg. 1819 im Franziszeischen Kataster noch mit „Unterer Weisleitner Fahrweg“ angegeben. Nußdorf

123. Dkfm. Dr. Maria Schaumayer seit dem 12. Dezember 2013 mit Beschluss für 2014. Kreuzung Billroth/Sieveringer/Grinzinger Allee – vormals inoffiziell Sieveringer Kreuzung/Sieveringer Spitz. Bei einer Volksbefragung durch den Döblinger Heimat-Kreis und einer mehrheitlichen Entscheidung sollte diese Kreuzung Alexander Platz heißen. Auch Bürgermeister Häupel sprach von einem wirklich wichtigen Ort. Heute wird der Platz im Volksmund „Alexander“-Alex, genannt.

124. Eichelhofweg seit 1961 | von Eichelhofstraße zur Kahlenberger Straße. Vormals „Oberer Weisleitenweg“ - „Oberer Weisleitner Fahrweg“ (1819) – Nußberg - „Obere Schos“. Eichelhof, urkundlich schon 1358 erwähnt, ehemaliger Gutshof auf dem Nußberg. Riedname: „Das Aichel“. Der Weg ist eine Verkehrsfläche, die schon lange so benannt wurde, aber erst seit 1961 auch amtlich so bezeichnet wird. Nußdorf

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125. Eichendorffgasse seit 1902 | von Cottagegasse 82 bis Weimarer Straße 99. Nach dem Dichter Joseph Freiherr von Eichendorff (1788–1857) benannt. Joseph Karl Benedikt Freiherr von Eichendorff wurde 1788 auf Schloss Lubowitz bei Ratibor (Lubowice – heute Polen) in Oberschlesien als Sohn des preußischen Offiziers und Freiherrn Adolf Theodor Rudolf von Eichendorff und dessen Frau Karoline (geb. Koch) geboren. 1809 kehrte er nach Lubowitz zurück, um dem Vater bei der Verwaltung der Güter zur Seite zu stehen. Mit Joseph Christian von Zedlitz verband Eichendorff aus seiner Gymnasialzeit eine Jugendfreundschaft. Im Winter 1809/10 fand sich Eichendorff wieder im Universitätsbetrieb, nun aber in Berlin. Hier hörte er Fichte und traf mit Arnim, Brentano und Kleist zusammen. Erst im Sommer 1810 setzte er dann in Wien das Studium der Rechte fort, um sich mit seinem Bruder Wilhelm auf den Staatsdienst vorzubereiten. 1812 schloss er sein Studium ab. Von 1813 bis 1815 nahm Eichendorff als Lützowscher Jäger an den Befreiungskriegen gegen Napoleon teil. 1817 wurde seine Tochter Therese geboren. 1821 wurde er katholischer Kirchen- und Schulrat zu Danzig, 1824 zum Oberpräsidialrat zu Königsberg ernannt. Im Dienst diverser preußischer Ministerien übersiedelte er dann 1831 nach Berlin. 1841 wurde Eichendorff zum Geheimen Regierungsrat ernannt. 1844 ließ er sich wegen Meinungsverschiedenheiten in Konfessionsfragen pensionieren. Er zog mit seiner Frau Louise zu seiner Tochter Therese und deren Mann, dem preußischen Offizier Louis von Besserer- Dahlfingen. Zu seinen bekanntesten Werken gehören „Aus dem Leben eines Taugenichts“, „Nach Süden nun sich lenken“, „Der Soldat“ und „In einem kühlen Grunde“. Ein Gedenkstein an Eichendorff steht am Bisamberg. Der 6 Meter hohe Obelisk, der von Oberleutnant Engelbert Tula entworfen wurde, war ursprünglich als Heldendenkmal 1916 geweiht worden, wurde aber nach dem 2. Weltkrieg in ein Eichendorff-Denkmal umgestaltet. Eichendorff starb am 26. November 1857 in Neisse (Schlesien). Er war einer der bedeutendsten Dichter und Schriftsteller der Romantik. | Ober-Döbling

126. Eisenbahnstraße 1873 bereits in Nußdorf | von Mooslackengasse 17 bis Heiligenstädter Straße 176. 1905 auf der gesamten Länge Straße neben der erbauten Franz-Josef-Bahn. Heute verläuft das erste Teilstück von der Heiligensstädterstraße 172 bis zur Bahnunterführung. Auf einer Länge von über 300 Metern existiert die Eisenbahnstraße heute nicht mehr. Sie beginnt dann wieder am Ende des Kreilplatzes und und führt dann weiter bis zur Mooslackengasse. Auf dem amtlichen Plan verläuft sie um die Ecke zum Kreilplatz hin. | Nußdorf

127. Eisenmengergasse † seit 1913 bei Weinberggasse 74 abzweigend | durch Zukäufe von Grundstücken wurde die damalige Eisenmengerstraße praktisch ins Werk verlegt, der Gemeinde Wien danach abgekauft und war dann die Werkstraße hinter dem Tor III. Sie bog nach ca. 300 Metern nach rechts ab. August Eisenmenger (1830–1907), berühmter Wiener Historienmaler. | Sievering

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128. Eisernenhandgasse seit 1895 | führt vom St. Georg Platz im Kahlenbergerdorf bis zu einer Spitzkehre bei der Eisernen Hand. Dort teilt sie sich. Ein kurzes Stück geht noch Richtung des alten Gasthauses (30 m) „Zur eisernen Hand“. Die eigentliche Eisernenhandgasse führt bis zur Kahlenbergerstraße. Auf einer Länge von 150 Metern vom Gasthaus Hirt bergwärts, weist sie bei einen Höhenunterschied von 35 Metern, eine Steigung von 24% auf. Sie ist somit in einem Teilstück die steilste Gasse von Döbling. Nach der Gastwirtschaft „zur eisernen Hand“ benannt. | Josefsdorf

129. Elisabethwiese † an der Höhenstraße zwischen Kahlenberg und Leopoldsberg | unterhalb der Hütte am Weg – vormals Josefinenhütte, davor Schweizerhaus. Hieß im Volksmund Minnewiese. Bei der Endstation der ehemaligen Drahtseilbahn gelegen. Am Fuße der Wiese führt der Waldbachsteig in das Kahlenbergerdorf. | Josefsdorf

130. Elmargasse seit 1894 | von Vorortelinie über die Barawitzkagasse (endete hier vormals am alten Fußballspielplatz der Hohen Warte). Nach dem Wiener Schriftsteller Karl Elmar (1815–1888) benannt. Ursprünglich Döblingergasse. Heiligenstadt

131. Erbsenbachgasse seit 1876 | von Börnergasse 13 bis Ernst-Karl-Winter-Weg 2 – vormals Wilhelm-Busch-Gasse . Nach dem Erbsen- oder Arbesbach benannt, welcher zum Krottenbach fließt und sich mit diesem beim heutigen Realgymnasiums vereinigt. Arbesbach war die volkstümliche Schreibweise von Erbsenbach. Unter-Sievering

132. Ernst-Karl-Winter-Weg seit 1988 | von nach Dr. Ernst Karl Winter (1895–1959), katholischer Publizist, sozialpolitisch engagiert, vom Austrofaschismus nach dem Bürgerkrieg 1934 als dritter Vizebürgermeister von Wien eingesetzt, sollte das Regime mit der Arbeiterschaft versöhnen („Aktion Winter“). Auch „Weg zur Hackenberggasse“. Unter-Sievering

133. Eroicagasse seit 1894 | von Pfarrplatz 1und 2 (vorm. Herma Platz) bis Eroicagasse 45 (ehem. Siechenhaus) | „Eroica“ = 3. Symphonie von Beethoven, die er ursprünglich Napoleon widmen wollte. Geschrieben hat er sie 1804 im Hause Wien 19., Döblinger Hauptstraße 92. Vorher Beethovengasse, davor Fischhaltergasse. Teilweise Grenze zwischen Heiligenstadt und Nußdorf

134. Escherichgasse seit 1919 | vonSonnleitensteig 3 bis Glanzinggasse 52. Dr. Theodor Escherich (1857–1911) baute die Kinderspitäler in Graz und Wien aus, schuf eine Wissenschafts-Gesellschaft der Kinderärzte, eine Schwesternschule und die Organisation Säuglingsschutz. Ober- Döbling

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135. Ettingshausengasse seit 1935 | von Stefan-Esders-Platz 2 an der Kaasgrabenkirche vorbei bis Aslangasse 105/Grinzinger Friedhof. Nach Freiherr von Ettinsghausen (1796–1878), Professor der Mathematik und Physik, errichtete 1853 das physikalische Institut an der Wiener Universität. Zuvor Hohenwartgasse. | Grinzing

136. Ettingshausenplatz † seit 1935 Stefan-Esders-Platz | vorher Hohenwartplatz (Andreas Ritter von Ettingshausen, 1796–1878, Mathematiker und Physiker an der Wiener Universität). (Der Heurige Zawodsky z.B. befindet sich noch in Unter-Sievering und ist Mitglied im Heiligenstädter-Nußdorfer Weinbauverein) | Grinzing – Grenze Sievering.

137. Exportakademiestraße † seit 1917 | vorher Gaswerkgasse. Seit 1926 Franz-Klein-Gasse. (Die Hochschule für Welthandel hieß ursprünglich Exportakademie). Ober-Döbling

138. Eyblergasse seit 1894 | von Neustift am Walde 58 bis Rathstraße 41. Nach Josef von Eybler (1765–1846), Komponist und Kapellmeister in Wien. 1801 wurde er Lehrer der Tonkunst bei Hof und als solcher Klavierlehrer des späteren Kaisers Ferdinand. Seine Kirchenmusik wird heute noch aufgeführt. Zuvor von 1854–1894 Kirchengasse. Ursprünglich Zinkengasse. | Neustift am Walde F

139. Fabrikgasse † seit 1894 Sickenberggasse | ehem. Straße, südwestlich von K.-Nr. 117 bis 118. Heute etwa von Heiligenstädter Straße 160 – quer durch das verbaute Gelände – bis Eisenbahnstraße 61. Sodann Eisenbahnstraße, bis zur Nußdorfer Lände. 1873 mit der alten Kichengasse als Donaustraße vereinigt. | Nußdorf

140. Fahnenweg kleiner Verbindungsweg von der Hansi-Niese-Gasse 9–11 zum Dennweg 45 A (125 m) – nicht amtliche Bezeichnung | Heiligenstadt

141. Fahrgasse † seit 1962 | heute Fuhrgassl. Ortsübliche Bezeichnung für einen Nutzweg. | Neustift

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142. Färbergasse † (1819) seit 1894 Hackhofergasse. Von der Greinergasse bis zur Freihofgasse. Bezog sich auf die hier bestehende Hackhofersche Färberei. | Nußdorf

143. Feilergasse von Cobenzlgasse 13 nach Himmelstraße 18 | nach Franz von Feiler (1801–1862), Grinzinger Grundbesitzer und Wohltäter, errichtete um 1840 da ein Casino (Cobenzlgasse 42, Ecke Krapfenwaldgasse). Grinzing

144. Feldgasse † ehem. Unter-Sievering seit 1894 Medlergasse | Unter-Sievering

145. Feldgasse † ehem. Unter-Döbling seit 1894 Ruthgasse | nach einem israelitischen Waisenhaus, erbaut 1875 zu Ehren der biblischen Ruth benannt. Von 1938–1945 Zumbuschgasse. | Unter-Döbling

146. Feldgasse † ehem. Grinzing seit 1885 Ferstelgasse | seit 1894 Strassergasse | Grinzing

147. Felix-Braun-Gasse seit 1977 | Felix Braun (1855–1973), Dichter | Heiligenstadt

148. Felix-Dahn-Straße seit 1912 | von Gersthofer Straße 146 (Wien 18) nach Krottenbachstraße 175. Nach Felix Dahn (1834–1912), Rechtsgelehrter, Historiker und Dichter. | Ober-Döbling

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149. Felix-Mottl-Straße bleibt | ein Teil wird aber 1926 von Billrothstraße 1 bis Gymnasiumstraße 52 als Phillippovichgasse abgetrennt. Heute von Gymnasiumstraß 69 bis Linnéplatz 6. Hängt mit der Abtrennung des Währinger Spitzes zusammen. Bis 1911 hieß sie Prinz-Eugen- Gasse und wurde dann nach dem Bearbeiter von Schubertliedern, Komponisten und Dirigent Felix Mottl (1856–1911) in Mottlstraße und 1912 in die Felix-Mottl-Straße umbenannt. Er zählte zu den bedeutendsten Wagner- und Bruckner-Dirigenten seiner Zeit und war Leiter des Richard Wagner Vereins. Felix Mottl war ebenso Generalmusikdirektor in Karlsruhe und München. Wertvoll sind seine Klavierauszüge der Opern R. Wagners (Leipzig 1914) mit Abdruck der Bayreuther Regieanweisungen des Komponisten. 1886 dirigierte er bei den Bayreuther Festspielen mit großem Erfolg „Tristan und Isolde“. Dennoch fand folgender Knüttelvers (angeblich vom Hofkapellmeister, „Papa“ Josef Hellmesberger) im Cottage Verbreitung. Ober-Döbling

„Oh Freund, geh‘ nicht zu Mottls Tristan und hör dieses Trottels Mist an! Schaff lieber dir ein Drittel Most an und sauf‘ dir mit dem Mittel Trost an!“

150. Fellnergasse † (1819) seit 1894 Freihofgasse | Baron Fellner besaß hier das Haus Nr. 1, das so genannte Freihaus. Vorher Bräuhausgasse. | Nußdorf

151. Ferdinandgasse † seit 1894 Dollinergasse | Ober-Döbling

152. Ferstelgasse † seit 1894 Straßergasse | früher Feldgasse. Heinrich Ritter von Ferstel, Erbauer der Votivkirche, hatte hier sein Wohnhaus. | Grinzing

153. Feuerwehrweg † als Begleitweg, nördlich entlang der Höhenstraße von der Elisabethwiese zum Koller Steig, der dann in den Leopoldsbergparkplatz einmündet. Heute Wanderweg | Kahlenbergerdorf

154. Fickertgasse seit 1926 | von Werkmanngasse 2 bis Peezgasse 2. Nach Auguste Fickert (25.5.1855 - 9.6.1910), Lehrerin, Sozialreformerin, Frauenrechtlerin, gründete 1893 den Allgemeinen Österr. Frauenverein, 1895 die 1. Österr. Rechtsschutzstelle für unbemittelte Frauen und 1911 das 1. Einküchenhaus für berufstätige Frauen in Wien, Denkmal im Türkenschanzpark. Ober-Döbling

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155. Fideliogasse † seit 1894 Eroicagasse | der Referentenantrag für die Beethovengasse wurde nicht angenommen. Vorher Fischhaltergasse (Heiligenstadt / Nußdorf) bis 1872, bis 1894 Beethovengasse. | Heiligenstadt

156. Fischhaltergasse † seit 1894 Eroicagasse | vorher Beethovengasse. Wo sich heute der Heiligenstädter Pfarrplatz befindet, war einst ein großer See, der von den heidnischen Bewohnern Heiligenstadts als heilig verehrt wurde. Der heilige Severin ließ diesen See zuschütten. Die Quelle aber sprudelte unterirdisch weiter und bildete jetzt einen unterirdischen See, in dem der Sage nach, schwarze Fische mit leuchtenden Glotzaugen schwammen. | Heiligenstadt (Grenze zu Nußdorf)

157. Flemminggasse seit 1909 | von Karthäuserstraße 4 zur Brechergasse 9/11. Heinrich Graf von Flemming (1632–1706) war Feldmarschallleutnant im Einsatzheer während der 2. Türkenbelagerung 1683. Unter-Sievering. Flemming war ein sächsischer, später brandenburgischer, Heerführer, Generalfeldmarschall und Gouverneur von Berlin. Er stammte aus einer alten brandenburgischen, freiherrlichen, wahrscheinlich aus den Niederlanden eingewanderten, Familie. Nach einer umfassenden wissenschaftlichen Ausbildung auf deutschen Universitäten und auf Reisen, kämpfte er in brandenburgischen Diensten gegen die Türken als Oberst der Hilfstruppen, die Kurfürst Friedrich Wilhelm 1672 dem König Michael von Polen sandte. Nachdem er sich darauf im Dienst Wilhelms von Oranien und militärischen Erfahrungen in Holland mehrfach ausgezeichnet hatte, trat Flemming in das brandenburgische Heer ein, diente aber während der Kriegspausen auch in anderen Armeen. Er erhielt wegen seiner Klugheit und kaltblütigen Tapferkeit viele Angebote für einen Dienstwechsel und trat im April 1682 als Feldmarschallleutnant in die kursächsische Armee über. Er trug 1683, an der Spitze der sächsischen Hilfstruppen kämpfend, viel zum Entsatz des von den Türken belagerten Wien bei. Sievering

158. Flotowgasse seit 1889 | von Krottenbachstraße 36/40 bisHausnummer 26 > danach Parkanlage. Die Straße war durchgehend projektiert. Nach Friedrich Freiherr von Flotow (1812–1883), Opernkomponist, benannt, seine bekannteste Oper „Martha“ hatte am 25.11.1847 in Wien Uraufführung. Ober-Döbling

159. Formanekgasse seit 1891 | von Nußwaldgasse 3a bisZehenthofgasse 44/9. Nach der Nr. Formanekgasse 68 durch einen Weingartenstreifen unterbrochen. Nach dem Tischlermeister Karl Formanek (1814–1886), Bürgermeiser von Unter-Döbling, benannt. Unter-Döbling

160. Franz-Hengl-Park seit 26. November 2013, A.Z.: 04003-2013, beschlossen: Die Parkanlage (Code Nr. 20351) in 1190 Wien, im Bereich Cobenzlgasse ONr. 28, wird nach Dipl.-Ing. Dr. Franz Hengl (Dipl.-Ing. Dr. Franz Hengl – 27. Oktober 1894 bis 17. Mai 1968; Weinbauer, Politiker) in "Franz-Hengl-Park" benannt. Grinzing

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161. Franz-Ippitsch-Steg der Franz-Ippitsch-Steg ist die Verbindung von der Rampengasse zum Döblinger Steg (über die Franz-Josefs-Bahn / U4). | Heiligenstadt

162. Franz-Klein-Gasse seit 1926 | von Währinger Park bis Schegargasse | benannt nach Dr. Franz Klein (1854–1926), Schöpfer der neuen österreichischen Zivilprozessordnung. Ursprünglich Gaswerkgasse (Die Imperial Continental Gas-Association hatte hier ein Gaswerk errichtet. Das Monopol hatte hohe Preise, häufige Leitungsschäden und Unfälle). Karl Lueger ließ den bis 1899 geschlossenen Vertrag auslaufen und baute in Simmering die damals größte Gasanlage in Europa. Zuvor befand sich hier das Schmitt’sche Ziegelwerk. Seit 1917 Exportakademiestraße (Die Hochschule für Welthandel hieß ursprünglich Exportakademie). Damals Währing heute Ober-Döbling

163. Freihofgasse seit 1894 | von Hackhofergasse 12/14 bis Heiligenstädter Straße 203/205 (im Kriege: Berliner Straße 3). Die Freihofgasse ist nach dem sich hier befindlichen Freihof benannt | vorher Bräuhausgasse. Nußdorf

164. Friedhofstraße † ehem. Ober-Döbling seit 1894 Hartäckerstraße | vorher seit 1886 Pötzleinsdorfer Straße. | Ober-Döbling

165. Friedhofstraße † ehem. Grinzing Friedhofgasse – seit 1894 Grinzinger Friedhofstraße | seit 1908 „An den langen Lüssen“. Grinzing

166. Friedlgasse Verbindung zwischen Sieveringerstraße 5 und Krottenbachstraße 30 | Josef Ferdinand Friedl (1813–1870), Bäckermeister und Hausbesitzer, Gemeinderat in Ober-Döbling (früher Friedlgasse in Ober-Döbling und Friedlgasse in Unter-Sievering). Ober-Döbling und Unter-Sievering

167. Friedlgasse † seit 1891 Josef Friedlgasse | seit 1925 Eduard Pötzlgasse (nach dem Schriftsteller Pötzl). Josef Friedl, erster Bezirksvorsteher Döblings, gest. 1894, Gemeinderat in Döbling. Heiligenstadt

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168. Frimmelgasse seit 1940 | Sackgasse gegenüber Eroicagasse 20. Auf dem Plan von 1942 ist die Frimmelgasse noch nicht eingezeichnet. 1972 gibt es noch am Anfang der Frimmelgasse alte Häuser. 1975 wurden die neuen Eigentumshäuser, die sich vom Dennweg bis zum Beethovengang erstrecken, erbaut und auch die Frimmelgasse in diesem Bereich fertiggestellt. Nach Theodor Frimmel von Traisenau (1853–1928), Kunsthistoriker und Beethovenforscher. Heiligenstadt

1942 1972 September 1975

169. Fröschelgasse seit 1894 | von Sieveringer Straße 132, führt am Kirchenpark vorbei und endet wieder in der Sieveringer-Straße 138. Vorher Severinusgasse zur Erinnerung an den angeblichen Gründer von Sievering, dem Heiligen Severinus. Dann nach Berthold Ignaz Fröschl (1813–1882), Pfarrer von Sievering und Probst von Klosterneuburg. Unter-Sievering

170. Fuhrgassl amtlich seit 1962 | von Neustift am Walde 70 zur Mitterwurzergasse. Auf der Furgassen führte man früher im Herbst die Reben auf Wagen aus den Weinbergen nach Neustift. Ortsübliche Bezeichnung, die 1962 amtlich eingeführt wurde. | Neustift am Walde

171. Fürfanggasse seit 1910 nach Flurnamen | „Vür Vang“; ist ein altes Bodenmaß. Von Huleschgasse 9 gegen Hungerberg 1 – Sackgasse. | Unter- Döbling

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G

172. Gaisgrabengasse † ab 1892 Kaasgrabengasse (in Unter-Sievering seit 1876) | nach einem hier ehemals verlaufendem Gewässer benannt. Vorher Gaisgraben. Der Kaasgraben, 1331 erstmals urkundlich als Cheswassergraben genannt, erhielt seinen Namen vermutlich durch sein trübes Wasser mit Schwefelgehalt. | Unter-Sievering / Grinzing

173. Gallmeyergasse † teilweise Stand 1928 | von Hohe Warte zur Heiligenstädter Straße 85/87. Josefine Gallmeyer war eine bekannte Schauspielerin (1838–1884). Als Teil der Dionysius-Andrassy-Straße geplant. Heiligenstadt

174. Gärtnergasse † Unter-Döbling nach den ehem. dort befindlichen Gärten. Seit 1894 Hohenauergasse – benannt nach Karl Hohenauer (1802–1869), Bürgermeister von Unter-Döbling. Unter-Döbling

175. Gärtnergasse † Nussdorf | Heiligenstadt seit 1894 Muthgasse | nach dem Reichstagsabgeordneten Leopold Muth (1854–1893) benannt, zuvor Gärtnergasse (nach den ehem. Gärten in dieser Gegend benannt. Nußdorf und Heiligenstadt

176. Gaswerkgasse † seit 1926 Franz-Klein-Gasse | vorher seit 1917 Exportakademiestraße. Vorher Bengoughgasse. | Ober-Döbling

177. Gatterburggasse seit 1894 | von Billrothstraße 38/40 zur Döblinger Hauptstraße 49/51. Benannt nach Therese Gräfin Gatterburg (1783–1849), Besitzerin der Herrschaft Döbling. Vorher Theresiengasse. Der größere Platz vor dem Amtsgebäude wurde „Am Platzl“ genannt (1904). Ober-Döbling

178. Gebhardtgasse seit 1894 | vorher: Leopoldigasse. Von Döblinger Hauptstraße 88 zur Bauernfeldgasse 43. Nach Gebhardt von Döbelich, aus einem alten N.Ö. Adelsgeschlecht. Besitzer der Herrschaft Döbling (1357). | Ober-Döbling

179. Geigeringasse seit 1895 | von Bloschgasse 11 zur Wiegandgasse 32. Genannt nach Flurnamen „Geygerynne“. Kahlenbergerdorf

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180. Geistingergasse seit 1928 | von Heiligenstädter Straße 82 bis Boschstraße 1 | nach Maria Geistinger (1836–1903), Schauspielerin und Operettensängerin | zuvor Dionysius-Andrassy-Straße. Heiligenstadt

181. Gemeindegasse † ehem. Ober-Döbling seit 1894 Kreindlgasse | Ober-Döbling

182. Gemeindegasse † ehem. Unter-Döbling seit 1894 Nußwaldgasse | vorher Herrngasse | Unter-Döbling

183. Georg-Platz nach der Kapelle, die dem Hl. Georg gewidmet ist. | Kahlenbergerdorf

184. Gersunygasse seit 1924 | von Pfarrwiesengasse 30/32 zur Paradisgasse 49/51. Nach Dr. Gersuny (1844–1924), Chirurg und Leiter des Rudolfinerhauses | von 1938–1947 Dumreichergasse. Unter-Döbling

185. Geweygasse seit 1894 | von Hohe Warte 56 zu Steinfeldgasse 5 | nach dem Hofschreiber und Volksdichter Franz X. Karl Gewey (1774–1819) benannt. Alte Schreibweise „Gewaygasse“. Zuvor Adlergasse. Heiligenstadt

186. Glanzinggasse von Zuckerkandlgasse 2 ( von 1939-1945 Stellwaggasse) im großen Bogen (an der ehem. Reichsanstalt für Mütter- und Säuglingspflege vorbei) zur Krottenbachstraße 181, in Glanzing. Die ungeraden Hausnummern gehen nur entlang der Glanzinggasse, während die geraden Hausnummern bei der Nr. 28 in einem Seitenast bis zur Nr. 38 führen und von dort wieder in diesem Seitenast zurück und bei der Hausnummer 40 nach Norden schwenken, um dann wieder bei der Nr. Glanzinggasse 42 in diese ursprüngliche Gasse zu münden. Glanzing ist ein Flurname, als Ort urkundlich 1298 erwähnt. Pötzleinsdorf

187. Glatzgasse seit 1895 | von Döblinger Hauptstraße 8 zur Heiligenstädter Straße. Nach Jakob Glatz (1776–1831), Jugendschriftsteller – evangelischer Prediger, benannt. Zuvor Mostler-, Rosina- und Artariagasse; nach Dominik Artaria, dem Begründer der renommierten Kunst- und Landkartenhandlung benannt. | Ober-Döbling

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188. Goltzgasse seit 1908 | von Trautenauplatz 17 zur Sieveringer Straße 59. Nach Joachim Rüdiger Freiherr von der Goltz (1623–1683), Befehlshaber der sächsischen Truppen in der Entsatzschlacht bei der Türkenbelagerung von 1683, benannt. Von der Goltz war ein dänischer und kursächsischer Generalfeldmarschall. Er diente zunächst unter seinem Vetter, dem Generalfeldzeugmeister Martin Maximilian Freiherr von der Goltz in der kaiserlichen Armee. Von 1648 bis 1654 war er „maréchal de camp“ (Generalmajor) in der französischen Armee in den Kämpfen gegen Spanien und bei inneren Unruhen. König Ludwig XIV. verlieh ihm im August 1653 in Anerkennung seiner Dienste drei bourbonische Lilien als Wappenvermehrung und das französische Baronat für die Gesamtfamilie. 1654 trat Goltz als Oberst in brandenburgische Dienste. 1675 war er unter Beibehaltung seiner brandenburgischen Charge als Generalfeldmarschall in dänischen Diensten. Im Jahr 1680 war Goltz wiederum mit Genehmigung des Großen Kurfürsten als Generalfeldmarschall in kursächsische Dienste getreten. Bei dem Entsatz von Wien war er der Anführer der sächsischen Armee. Ihm ist die Eroberung von Nußdorf zu verdanken. Der Sieg über die Türken soll wesentlich seinem Eingreifen zu verdanken gewesen sein. | Unter-Sievering

189. Görgengasse seit 1917 | von Krottenbachstrasse 76/78 zur Sieveringer Straße 69/71. Nach Dr. Bruno Görgen (1777–1842), Psychiater und Gründer der Döblinger Privat-Irren-Heilanstalt. | Ober-Döbling und Unter-Sievering

190. Gräfweg seit 1988 | nach den Gründern der Firma Gräf & Stift, Heinrich Gräf, Elektriker und Mechaniker (1877–1943), Karl Gräf, Kunstschlosser (1871–1939) und dem Wagenbauer Franz Gräf, die 1897 ihr erstes Automobil bauten. Es gibt auch eine Hausnummer „am Gräfweg 1“, mit der ich nicht viel anfangen kann. | Unter-Sievering

191. Gregor-Mendel-Straße seit 1934 | die seit 1897 existierende Hochschulstraße (nach der 1897 erbauten Hochschule für Bodenkultur, heute Universität für Bodenkultur) wurde 1934 zu Ehren des Priors der Augustiner-Eremiten in Brünn, Gregor Mendel (1822–1884), Lehrer für Naturgeschichte und Physik, Botaniker, dem Entdecker der Vererbungsgesetze (1865), welche die Grundlagen der modernen Gentechnik bilden, neu benannt. Von Haizingergasse 50 (Wien 18) zur Hartäckerstraße 11. | Währing und Ober-Döbling

192. Greinergasse seit 1894 | von Grinzinger Straße 137 zum Nußdorfer Platz 4/5. Benannt nach dem Bürgermeister und letzten Richter von Nußdorf, Ferdinand Greiner. Dieser Straßenzug entstand durch die Zusammenziehung der beiden Gassen in eine Gasse. Zuvor Herrengasse und Kirchengasse. Nußdorf

193. Grinz. Friedhofstr. † ehem. Grinzing seit 1908 „An den langen Lüssen“. Vorher Friedhofgasse. Grinzing

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194. Grinzinger Allee seit 1894 | von Sieveringer Straße 2 zur Himmelstraße (früher bis Bräuhausgasse). Früher Wienerstraße in Grinzing und die Grinzingerstraße in Ober- und Unter-Döbling von der Sieveringer Hauptstraße bis zur Wienerstraße in Grinzing. Nach der einstigen Gemeinde Grinzing benannt. Grinzing – Unter Sievering – Unter Döbling und Ober-Döbling

195. Grinzinger Hauptstraße † von 1819–1893 | Himmelstraße von Grinzinger Allee bis (etwa) Haus Nr. 29. | Grinzing

196. Grinzinger Steig seit 1911 | führt in die zu Grinzing gehörenden Weingärten; von Cobenzlgasse 2 zur Wildgrube. | Grinzing

197. Grinzinger Straße auch Grinzingerstraße seit 1894. Von der Nußdorferlände bis zur Wienerstraße in Grinzing – früher Grinzingerstraße in Nußdorf und Heiligenstadt und Heiligenstädterstraße in Grinzing (die ehemalige Hauptstraße von Nußdorf samt ihrem weiteren Verlauf durch Heiligenstadt bis Grinzing). Grinzing –Heiligenstadt und Nußdorf

198. Grinzinger Straße † Unter-Sievering seit 1894 Daringergasse | von Sievering nach Grinzing. Unter-Sievering

199. Grinzinger Straße † Unter Döbling und Ober Döbling seit 1894 Billrothstraße. (von Silbergasse bis Anfang Grinzinger Alle). Vorher Wienerstraße. Ober Döbling und Unter-Döbling

200. Grottenbachstraße † seit 1894 Rathstraße | vorher ab 1876 Sieveringer Straße | Neustift

201. Gspöttgraben nach der Riede „Gspött“ benannt, an dessen Westseite er läuft. | von Sieveringer Straße 196 bis „Am Himmel 14“. | Ober-Sievering

202. Gugitzgasse Benennung 1966 im Gemeinderat beschlossen. | von Börnergasse – Sackgasse | nach Gustav Gugitz (1874–1964), Schriftsteller und Heimatforscher. | Unter-Sievering

203. Guneschgasse seit 1894 | von Döblinger Hauptstraße 44/46 zur Heiligenstädter Straße 31/33. Nach Andreas Ritter von Gunesch (1799–1875), Superintendent der Wiener evang. Gemeinde HB. Zuvor Antoniengasse | Ober-Döbling

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204. Gunoldstraße seit 1874 | von Heiligenstädter Straße 76/78 zur Nußdorfer Lände 1. Nach Franz Michael Gunold (1795–1850), Ortsrichter von Nußdorf. Er eröffnete die Gasse. | Heiligenstadt und Nußdorf

205. Guschlbauergasse † von 1938–1945 | vorher und nachher Paul-Ehrlich-Gasse (Edmund Guschlbauer, 1839–1912, beliebter Wiener Volkssänger, Freund der Gebrüder Schrammel). | Grinzing

206. Gustav-Pick-Gasse Benennung 1966 im Gem. Rat beschlossen | von Krottenbachstraße 108 zur Hackenberggasse. Nach Gustav Pick (1832–1921), Wienerlieder Komponist und Autor („Fiakerlied“). | Unter-Sievering

207. Gustav-Tschermak-Gasse seit 1935 | von Sternwartestraße 54/56 (Wien 18) zur Felix-Mottl-Straße 45/47. Nach dem Mineralogen Gustav Tschermak (1836– 1927), Universitätsprofessor für Mineralogie – erforschte die Silikat-Minerale und Meteoriten –, benannt. Vorher Dittesgasse | Währing und Ober-Döbling

208. Gymnasiumstraße seit 1894 | von Gentzgasse ( 18. Bez.) zur Billrothstraße 31. Nach dem 1887 erbauten Döblinger Gymnasium benannt. Vorher Feldgasse (18. Bez.) und Währinger Weg (19.Bez.) | Währing und Ober-Döbling H

209. Hackenberggasse seit 1876 | beginnt als Fortsetzung von der Weinberggasse von Nottebohmstraße 4 bis zum Beginn des Sieveringer Friedhofes. Von dort wird diese als Hackenbergweg bis zur Baaderwiesengasse weitergeführt. Im Sommer 2013 wurde die Verbindung über die Baaderwise zur Agnesgasse verlängert | nach der Riede „Hackenberg“ benannt. „Hacken“ ist ein altes Wiesenmaß. Unter- Sievering/Grenze zu Ober-Sievering

210. Hackenbergweg seit 1992 | nach dem Hackenberg benannt. Ober-Sievering

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211. Hackhofergasse seit 1894 | von Greinergasse 51/53 zur Heiligenstädter Straße 229. Nach Ignaz Hackhofer (1785–1854), welcher in dieser Gasse 1820 eine Färberei errichtet hatte. Zuvor Färbergasse. Die Quelle, die seinerzeit die Färberei und die Nußdorfer Brauerei gespeist hat, ist heute noch aktiv. Das saubere Quellwasser wird in den Kanal abgeleitet. | Nußdorf

212. Häslergasse † seit 1905 ein Teil der Dionysius-Andrassy-Straße | Sackgasse; Noch 1911 hieß der Straßenteil über die Scheibengasse hinweg bis zur Hohen Warte „Häslergasse“ (geplant). Dieser Teil heißt heute auch Dionysius-Andrassy-Straße. Die Straße wurde 1928 von der Hohen Warte bis zur Heiligenstädter Straße als Gallmayergasse, zuerst nur bis Eduard- Pötzl-gasse Nr. 9a, und von der Heiligenstädter Straße bis Boschgasse als Geistingergasse (geplant) abgetrennt. Heiligenstadt

213. Hagenwiese † der eine Teil ist heute der Kreilplatz und der andere Teil lag auf dem Restgrund, dem heutigen Karl-Marx-Hof. | Heiligenstadt

214. Halteraugasse mind. seit 1869 | zwischen der Nestelbachgasse und dem „Hufschlag“ am Canal, wo die Hirten oder Hüter bzw. Halter das Vieh einst zur Weide trieben. | Heiligenstadt

215. Hameaustraße seit 1894 | von Neustift am Walde 96/107 zur Keylwerthgasse 8 | franz. Bezeichnung für Weiler. Zuvor Marienstraße | Neustift am Walde und Salmannsdorf

216. Hammerschmidtgasse seit 1894 | von Eroicagasse 6/8 zur Greinergasse 27/29. Nach Karl Hammerschmidt (1804–1868), Pfarrer von Nußdorf, benannt. Zuvor Heiligenstädtergasse | Heiligenstadt und Nußdorf

217. Hammerschmiedgraben seit 1982 | dieser geht von der Kreuzung zur Eichelhofstraße bis zur Brücke beim Wald. Danach hieß der Weg „Weg zur Hammerschmiede“. Zur Erinnerung an eine einst am Anfang des Weges bestandene Hammerschmiede. Im unteren Bereich hieß der Teil „Hammerschmiede“ und ganz unten zur Donau hin „Hammerschmiedgraben“. Heute heißt der ganze Abschnitt „Hammerschmiedgraben“. | Nußdorf

218. Hänischgasse † Hänisch war ein Autofabrikant. | 1904 Referentenantrag für Feldgasse (so hieß sie vorher) nicht angenommen. Jetzt Ruthgasse | Unter-Döbling

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219. Hannplatz seit 1924 | Einmündend: Dionysius Andrassy-Straße, Formanekgasse und Scheibengasse. Nach Prof. Julius von Hann (1839–1921), Professor der Physik und Geographie und Direktor der Zentralanstalt für Meteorologie. Julius Hann von Aistprugg wurde am 23. März 1839 in Schloss Haus im Mühlkreis (Oberösterreich) geboren.1860 legte er in Kremsmünster die Matura mit Auszeichnung ab. Noch im selben Jahr übersiedelte Hann nach Wien, um Mathematik und Physik für das Lehrfach zu studieren. Schon 1865 wurde er durch den damaligen Direktor der Zentralanstalt für Meteorologie und Erdmagnetismus, Carl Jelinek, aufgefordert, sich an der Redaktion der eben begründeten Zeitschrift der österreichischen Gesellschaft für Meteorologie zu beteiligen; Schon im Herbst 1872 übernahm er auch die Dozentur für Klimatologie an der damals gerade gegründeten Hochschule für Bodenkultur, die er bis 1875 behielt. Als im September 1873 der erste internationale meteorologische Kongress in Wien tagte, entsandte man Hann zusammen mit dem Direktor der Zentralanstalt, Jelinek, als Delegierte Österreichs in den Kongress. 1874 wurde Julius Hann außerordentlicher Professor der physikalischen Geographie an der Wiener Universität, drei Jahre später, 1877 als Nachfolger Jelineks, zum Direktor der Zentralanstalt für Meteorologie und Erdmagnetismus und zum ordentlichen Professor für Physik an der Universität Wien ernannt. 1883 entstand sein bekanntestes Werk, das „Handbuch der Klimatologie" zunächst einbändig, später 1908, in 3. Auflage dreibändig und sehr erweitert. Hanns zweites großes Werk stellte das „Lehrbuch der Meteorologie" dar. Als er im Jahre 1897 durch 20 Jahre lang Direktor der Zentralanstalt für Meteorologie und Erdmagnetismus gewesen war, entschloss er sich, die administrativen Arbeiten zu Gunsten der Forschung aufzugeben, und legte seine Stelle als Direktor nieder. Ihm wurde daraufhin eine ordentliche Professur der Meteorologie an der Universität Graz verliehen. Die Akademie der Wissenschaften ernannte Hann 1873 zum korrespondierenden und wählte ihn 1877 zum wirklichen Mitglied. Von 1893 an bis zu seiner Übersiedlung nach Graz war er Sekretär der mathematisch- naturwissen- schaftlichen Klasse der Akademie der Wissenschaften in Wien. Im Jahre 1893 wurde ihm das österreichische Ehrenzeichen für Kunst und Wissenschaft, 1906 der Rote-Adler-Orden, 1909 der preussische Kronenorden mit dem Stern und 1913 der preußische Orden „pour le mérite“ für Wissenschaft und Kunst verliehen. Der österreichische Kaiser verlieh ihm den erblichen Adel. Die Österreichische Gesellschaft für Meteorologie hat Hann zu Ehren im Jahre 1898 die Hann-Medaille gestiftet. Felix Maria Exner, späterer Direktor der Zentralanstalt charakterisierte Hanns internationalen hervorragenden Ruf folgendermaßen: „...Seine Ruhe, Objektivität und Menschenfreundlichkeit verschafften ihm überall Freunde, gaben ihm überall Einfluss. Hann war im Leben äußerst einfach und bescheiden, die Arbeit war ihm alles, nur die Natur hat ihn bisweilen vom Schreibtisch abgezogen. Er hatte viel Humor und war von größter Güte und Rücksicht für seine Umgebung. Die Meteorologen Österreichs verdanken ihm unendlich viel. Er war es, der den Ruf der österreichischen Meteorologie begründete, ihm ist es zuzuschreiben, dass in Österreich an allen Universitäten Lehrstühle für Meteorologie und Geophysik errichtet wurden. Blickt man auf die Folgen seiner Tätigkeit, was Wissenschaft und Organisation betrifft, zurück, so kann man die Freude nicht unterdrücken, dass dies alles durch rein sachliche Arbeit erreicht wurde. So fußt der durch Hann bedingte Fortschritt auf der haltbarsten Grundlage, die sich denken lässt." Hann verstarb am 1. Oktober 1921 in Wien. Heiligenstadt

220. Hans-Hirsch-Gasse † von 1938–1945 | vorher und nachher Büdingergasse. Dr. Hans Hirsch (1878–1940), Historiker | Ober-Döbling

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221. Hans-Richter-Gasse seit 1919 | von Blaasstraße 35 zur Peter-Jordan-Straße 50. Nach Dr. Hans Richter (1843–1916), Hofkapellmeister, 1875–1898 auch Dirigent der Philharmonischen Konzerte in Wien, von 1880–1890 auch der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, später der Bayreuther Festspiele. | Ober-Döbling

222. Hansi-Niese-Gasse seit 1935 | von Kahlenberger Straße 97/99 zum Dennweg. Nach Hansi Niese (1875–1934), Volksschauspielerin. Sie kam von keiner Theaterschule auf die Bühne, sondern begann mit 16 Jahren bei Operetten, trat seit 1893 als Naive im Raimundtheater, später im Josefstädter Theater und im Volkstheater auf und ging auch zum ersten Fach über. Ihr erster Film „Frau Gertrud“ wurde ein großer Erfolg. Sie wirkte auch in zahlreichen Filmen mit. Ihre große Kunst wurzelte letzten Endes im Wiener Volkstum, aus dem Hansi Niese hervorgegangen ist, und dessen Typen sie unverfälscht mit unerreichter Humor- und gemütbegabter Darstellungskraft auf der Bühne Leben gewinnen ließ. In den verschiedensten Rollen von Raimund, Anzengruber und Hauptmann feierte sie am Theater ware Triumphe. Sie wohnte von 1919-1926 in der Jörgerstraße 32. Sie war mit Josef Jarno (Schauspieler und Theaterdirektor) verheiratet. Ihr Denkmal steht neben dem Volkstheater | Heiligenstadt

223. Hardtgasse seit 1894 | von Billrothstraße 22/24 zur Döblinger Hauptstraße 25/27. Nach der nahegelegenen Riede benannt. „Hardt“ bedeutet Wald, Waldberg. Zuvor Neugasse. Urkundlich das erste Mal 1292 erwähnt. | Ober-Döbling

224. Hartäckerstraße nach der Riede Hartäcker benannt | von Chimanistraße 31 zur Peter-Jordan-Straße 100. Sie war die ehemalige Pötzleinsdorfer Straße, da sie nach Pötzleinsdorf führte, und wurde 1894 nach dem alten Flurnamen (abgeleitet von Hart = Wald, Heidewald oder von der Bodenbeschaffenheit: Äcker mit steinigem Untergrund) umgetauft. Währing und Ober-Döbling

225. Hasenauerstraße 1894 einst in Ober-Döbling befindliche Gasse. | von Gymnasiumstraße 61/63 zur Gersthofer Straße 30. Sie nannte sich bis 1894 Parkstraße (auch Parkgasse). Im Zuge der Umbenennung wäre beinahe der Referentenvorschlag „Unionstraße“ angenommen worden, der in einer Publikation über den Cottage Verein aus dem Jahr 1894 schon als Faktum angegeben wird. Stattdessen wurde die am 1888 eröffneten Türkenschanzpark vorbeiführende Straße nach dem berühmten Architekten Karl Freiherr von Hasenauer (1833-1895) benannt. Er war Ehrenpräsident des „Vereins zur Errichtung eines öffentlichen Parkes auf der Türkenschanze“ und an dessen Zustandekommen maßgeblich beteiligt. Er baute u. a. die Hermesvilla im Lainzer Tiergarten. Er erbaute 1872–1881 gemeinsam mit Semper die Hofmuseen, 1874–1888 das Burgtheater und begann 1891–1894 die Neue Hofburg. Er vertrat einen dekorativen Stil im Geschmack der Makart-Zeit. Ebenso besorgte er die architektonische Ausgestaltung von Maria-Theresien-, Tegetthoff- und Grillparzerdenkmal. Gemeinderat von 1867–1871. Seit 1907 bildet die Hasenauerstraße die Grenze zwischen 18. und 19. Bezirk (zuvor zwischen Colloredo- und Anastasius-Grün-Gasse).| Währing und Ober-Döbling

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226. Haubenbiglstraße seit 1903 | von Hohe Warte 25/27 zur Hungerbergstraße. Riedname, abgeleitet von einer hügelförmigen Bodenerhebung. | Unter- Döbling

227. Hauerweg | Ober-Döbling seit 1994 | alte Wegbezeichnung für einen Weinhauerweg am Ostabhang des Hackenberges. Heute „Ährengrubenweg“ – der Name stammt vom mhd. „ernde“ (Ernte) oder eher „Ähre“. Hier wurde demnach im Gegensatz zu den umgebenden Weingärten Getreide angebaut. | Sievering

228. Hauerweg | Neustift seit 1912 | von Neustift am Walde 52/56 zur Rathstraße 31/33. Nach einem von Weinhauern benutzten Weg benannt. | Neustift am Walde

229. Hauerkronenweg seit 3. Juni 2013, A.Z.: 01746-2013. Die Verkehrsfläche (Code Nr. 12722) in 1190 Wien, begrenzt vom Cilli-Löwinger-Weg und vom Karl-Mader-Weg, wird in "Hauerkronenweg" (Die Hauerkrone ist ein noch lebendiges Brauchtumselement. – nach der örtlichen Überlieferung wurde in Neustift am Walde seit der Mitte des 18. Jahrhunderts um den Tag des Kirchenpatrons im August das St.- Rochus-Fest abgehalten, aus dem der heutige Neustifter Kirtag hervorgegangen ist. Dabei wird bis heute die Hauerkrone mit Musikbegleitung durch den Ort getragen und ist somit ein Wahrzeichen der ehemaligen eigenständigen Gemeinde Neustift am Walde.) benannt. Neustift am Walde

230. Hauptplatz † seit 1894 Nußdorfer Platz, vorher Hirschenplatz | Nußdorf

231. Hauptstraße † ehem. Nußdorf seit 1894 Heiligenstädter Straße | Nußdorf

232. Hauptstraße † ehem. Ober-Döbling seit 1894 Döblinger Hauptstraße | Ober-Döbling

233. Hauptstraße † ehem. Salmannsdorf seit 1894 Salmannsdorfer Straße | Salmannsdorf

234. Hauptstraße † Unter-Sievering seit 1894 Sieveringer Straße | Ober- und Unter-Sievering

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235. Häuserl am Roan nach einem alten Flurnamen benannt. Bei Höhenstraßen-Parkplatz am Dreimarkstein (genau genommen in Weidlingbach). | Salmannsdorf

236. Häuserl am Stoan nach einem alten Flurnamen benannt. | Salmannsdorf

237. Heiligenstädter Lände von Spittelauer Lände zur Nußdorfer Lände | nach den Landungsplätzen an den Ufern der Donau und des Donaukanals. | hieß um 1800 Hufsteig | Heiligenstadt

238. Heiligenstädter Straße seit 1894 | ursprünglich um 1706 „Nußdorfer Weg“. Der Name leitet sich von der Nussbaumallee ab, die sich von der Nußdorfer Linie bis nach Nußdorf erstreckt hat. Dann Hauptstraße – von 1721–1894 Nußdorfer Straße. Ab Anfang Nußdorfer Straße über Ober- Döbling, Heiligenstadt, Nußdorf und endet im Kahlenbergerdorf. Von 1939–1945, teilweise Berliner Straße – vom Nußdorfer Platz bis zur alten Stadtgrenze, sowie die daran anschließende Wiener Straße einschließlich des in diesem Zuge gelegenen Südtiroler Platzes bis nach Klosterneuburg (Kierling). Zur Erinnerung an den alten Vorortenamen Heiligenstadt. Ober-Döbling – Heiligenstadt – Nußdorf/ Kahlenbergerdorf/Klosterneuburg (26. Bezirk).

239. Heiligenstädter Straße † seit 1894 Grinzinger Straße bis 49 und 56 | Grinzing

240. Heiligenstädter-Straße † seit 1894 Hammerschmidtgasse | vorher von Greinergasse bis Oskar-Spiel-Gasse (von 1819–1830) Todtengasse | Nußdorf und Heiligenstadt

241. Heinikelgasse † jetzt Hungerbergstraße | Referentenantrag für Hohe-Warte-Gasse, nicht angenommen|Grinzing

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242. Heinrichs Hügel † eine kleine Erhebung im Straßenzwickl der Chimanistraße – Hartäckerstraße – Marianne-Schönauer-Weg. Chimanistraße: seit 1894 (vorher: Marienstraße), Leopold Chimani (1774 bis 1844), Schriftsteller (über 100 Kinder- und Jugendbücher). Hartäckerstraße – seit 1894 (vorher: Pötzleinsdorfer Straße), Flurname (von Hart = Wald, Heidewald), wie Hardtgasse | Ober-Döbling

243. Heinz-Werner-Schimanko-Weg Heinz Werner Schimanko (* 15.2.1944 in Wien; † 22.11.2005) war eine schillernde Figur des Wiener Nachtlebens. Der Eigentümer zahlreicher Hotels und Bars galt vielen als der ungekrönte Nachtklub-König von Wien. Zwischen Kahlenberger Straße und dem ehem. Wirtshaus „Zur Eisernen Hand“ gelegen. | war Mitglied zahlreicher Freimauerlogen. | Josefsdorf

244. Heniksteingasse † kurze Quergasse am Spitz Silbergasse zur Formanekgasse | die Familie Henikstein besaß in Döbling ein Landhaus (Privatheilanstalt Obersteinergasse, heute Gericht). | Unter-Döbling

245. Hermann-Löns-Gasse † von 1938–1945 | Hermann Löns (1866–1914), deutscher Heidedichter. Vorher und nachher Leidesdorfgasse | Ober-Döbling

246. Hermann-Pacher-Gasse seit 1914 | von Wilbrandtgasse zur Gersthofer Straße 166. Nach dem gleichnamigen Gemeinderat benannt (1834–1914). Zuvor Trepperweg | Kat. Gem. Währing | Döbling

247. schon 1355 als „Herrmannschobel“ erwähnt | Höchster Berg von Döbling, im Wienerwald gelegen. Seehöhe 542 Meter. | Grinzing

248. Hermannskogelwarte vorher Habsburgwarte | erinnert an das 40-jährige Regierungsjubiläum Kaiser Franz Josefs I, erbaut 1888 bis 1904. | Grinzing

249. Hermannstraße † seit 1894 Reithlegasse | Ober-Döbling

250. Hermaplatz † von 1938–1945 | vorher und nachher Pfarrplatz | in Erinnerung an die verunglückte Gattin des Bundeskanzlers Schuschnigg. | Heiligenstadt

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251. Herrengasse † Heiligenstadt seit 1894 Probusgasse | Heiligenstadt

252. Herrengasse † Ober-Döbling seit 1894 Hofzeile (Oberdöblinger Herrengasse) | Ober-Döbling

253. Herrengasse † Unterdöbling ab 1890 Gemeindegasse | seit 1894 Nusswaldgasse (Unterdöblinger Herrengasse) | Unter-Döbling

254. Herrengasse † Nußdorf (1819) von der Kahlenberger Straße bis zur Hackhofergasse (Nußdorfer Platz) | Nußdorf

255. Herrengasse ehem. Salmannsdorf seit 1894 Sulzweg | Salmannsdorf

256. Heußenstammstraße † jetzt Muthgasse | Referentenantrag für Gärtnergasse, nicht angenommen | Theodor Graf Heußenstamm (1801–1889), Schriftsteller Theodor Stamm. | Nußdorf

257. Hilde-Spiel-Park seit 2010; im Bereich Kreilplatz; nach Prof. Dr. phil. Hilde Spiel; 19. Oktober 1911 bis 30. November 1990; Journalistin, Schriftstellerin, Essayistin, Übersetzerin. | Heiligenstadt

258. Himmelstraße seit 1894 | von Grinzinger Allee bis am Himmel. Himmelstraße benannt, weil sie zum Berge Himmel und dem dortigen Schloss führt. Nach der Gastwirtschaft „Am Himmel“. Ursprünglich Winterzeil, dann Kirchengasse. | Grinzing

259. Hintergärtengasse seit 1965 | nach der Lage benannt (Flurname). Von Grinzinger Straße zum Kinderfreibad – Sackgasse. Die nichtamtliche Anschrift des Kinderfreibades Hintergärtengasse wurde 1965 amtlich übernommen. Heute befindet sich an Stelle des Freibades das Gasthaus „beim Frank“ und seit Dezember 2013 der erste „Plastiklaufplatz-Happy Skate“ (das neue Eislaufvergnügen) | Heiligenstadt

260. Hintergasse † geplante Gasse links von der Station Ober-Döbling. | zwischen Haus 75 und 77. Wurde im Jahre 2009 von Hrn. Schulz auf einer älteren Landkarte entdeckt. | Ober-Döbling

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261. Hirnbrechergasse † Kahlenbergerdorf 1895 im Zuge der Verbreiterung der Heiligenstädter Straße im unteren Teil aufgelassen. Heute wird nur noch der Teil vor der Bloschstraße 3 zur Wigandgasse Hirnbrecherstiege benannt. Nach Flurnamen benannt – steht für steile Pfade. Kahlenbergerdorf

262. Hirschengasse † (1769–1801) | seit 1894 Billrothstraße bis Hofzeile (am Eck befand sich das Gasthaus „Zum braunen Hirschen“; daneben gibt es auch einen Hirschenbergl-Hügel). | Ober-Döbling

263. Hirschenplatz † seit 1894 Nußdorfer Platz | Hauptplatz in Nußdorf

264. Hochenegggasse seit 1960 |von Cobenzlgasse 60/62 (Sackgasse) – ab 1933 Kosselgasse geplant. Benannt nach Dr. Julius von Hochenegg (geb. 2. August 1859 in Wien, gest. 11. Mai 1940 ebenda) – österreichischer Mediziner und seinem Bruder Ing. Carl Hochenegg (1860-1942). Julius von Hochenegg studierte in Wien und schloss das Medizinstudium mit der Promotion 1884 ab – 1889 wurde er Dozent für Chirurgie und 1891 Abteilungsvorstand an der Allgemeinen Poliklinik. 1894 Universitätsprofessor für Chirurgie an der Universität Wien und 1904 Vorstand der dortigen II. Chirurgischen Klinik. Sein Bruder, Ing. Carl Hochenegg, war Professor an der Technischen Hochschule (1899) und beeinflusste die Einführung der elektrischen Straßenbeleuchtung in Wien sowie des elektrischen Straßen- und U-Bahn-Verkehrs in Budapest. Grinzing

265. Hochschulstraße † ab 1934 in Gregor-Mendel-Straße unbenannt | seit 1895 vom Döblinger Gymnasium zur Südfront der Hochschule für Bodenkultur. 1897 von Gymnasiumstraße bis Blaasstraße als Lannerstraße abgetrennt. Restteil-Südfront der Hochschule für Bodenkultur als Feistmantelstraße bezeichnet. Straßenzug an der Ostseite der Hochschule am Türkenschanzpark als Hochschulstraße neu bezeichnet. Ober-Döbling

266. Hochsteineck Berg von 389 nordöstlich dem Dreimarkstein. |Grinzing

267. Hofergasse † jetzt Gatterburggasse | von Döblinger Hauptstraße bis ehem. Sparkasse | Ober-Döbling

268. Hofstädtengasse seit 1962 | östlich der Celtesgasse – Sackgasse | nach dem Flurnamen Hofstätten / Hofstadt benannt | Salmannsdorf

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269. Hofzeil † bis 1848 rechter Teil der Döblinger Hauptstraße von der Pokornygasse bis Ortsgrenze am Döblinger Bach (Krottenbach). | Ober- Döbling

270. Hofzeile seit 1894 | um 1721 Bachzeile, später Kirchenzeile, dann Grinzinger Weg, Grinzinger Gasse – von 1828–1894 Herrengasse (Obere und Untere Herrengasse in Ober Döbling und Unter Döbling, heutige Nußwaldgasse).Von Billrothstraße 76 – Silbergasse 2 zur Döblinger Hauptstraße 83/85. Zur Erinnerung an die ursprüngliche Hofzeile, die älteste Gasse Ober-Döblings, in der als erstes Haus ein Gutshof des Nonnenklosters zu Tulln erbaut wurde, in der aber auch das Maria-Theresien-Schlösschen steht (der mittlere Teil steht noch), wo der Hof und die höchsten Kreise verkehrten. | Ober-Döbling

271. Hohe Warte teilweise † ein Teil ab 1984 ab Nr. 62 als Wollergasse abgetrennt. Ein Teil der ehemaligen Wiener Straße. Von Barawitzkagasse 1 als Fortsetzung der Döblinger Hauptstraße 96/87 zur Grinzinger Straße 76/78 | Weingartenried; Warte, ahd. Warta bedeutet einen hochgelegenen Beobachtungsposten. Bei dem Hause 58 vermutet man einen Römerturm. 1840 errichtete Matthias Grandjean (1787–1852) ein Kaffeehaus „Hohe Warte“ – „Cafe Collini“. Hausfarben: weiß und blau – wurde in der Folge ein beliebter Ausflugsort der Wiener. Im Krieg von mehreren Bombentreffern völlig zerstört. | Unter-Döbling und Heiligenstadt

272. Hohenauergasse seit 1894 | von Saarplatz 18/19 zur Zehenthofgasse 8 – Billrothstraße 86. Benannt nach dem ehemaligen Bürgermeister von Döbling, Paul Hohenauer (1802–1869). Zuvor Gärtnergasse | Unter-Döbling

273. Höhenstraße Hadersdorf, Neuwaldegg, Neustift am Walde, Salmannsdorf, Ober-Sievering, Grinzing, Josefsdorf (Kahlenberg), Leopoldsberg | schon unter Bürgermeister Lueger wurde diese im Jahre 1905 vom Wiener Gemeinderat beschlossen und abschnittweise ab 1934 durchgeführt. Die Höhenstraße ist die Hauptverkehrsstraße des Wald- und Wiesengürtels und wurde so angelegt, dass sie einen herrlichen Blick nach allen Richtungen über Wien und seine Umgebung gestattet.

274. Hohenwartegasse † seit 1894 Hungerbergstraße | Grinzing

275. Hohenwartgasse † seit 1913 Ettingshausengasse (vorher Hohenwartgasse), Andreas Freiherr von Ettingshausen (1797 bis 1878), Mathematiker, Physiker, Rektor der Universität Wien. | Grinzing

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276. Hohenwartplatz † seit 1917 Ettingshausenplatz | seit 1935 Stefan-Esders-Platz | Grinzing

277. Hohlweg Siedlung „Hohlweg“ Heiligenstadt, 1819-1873, Armbrustergasse, von Probusgasse bis Kahlenbergerstraße | Unter-Sievering

278. Hohlweg nach Grinzing † von 1819–1873 | jetzt Armbrustergasse. Von Probusgasse bis Kahlenberger Straße. | Heiligenstadt

279. Holteigasse † seit 1894 | Referentenantrag für die Heiligenstädter Gasse nicht angenommen; jetzt Hammerschmidtgasse – Karl Hammerschmidt (1804–1868), Pfarrer von Nußdorf (1852–1868). Karl von Holtei (1798–1880), deutscher Dichter, lebte auch in Wien. | Nußdorf und Heiligenstadt

280. Holzgasse † Neustift war der Name des steilen Weges, der später durch die Celtesgasse ersetzt wurde. Auf diesem Weg wurde das Holz zu Tal nach Neustift geschleift. Die Holzgasse stellte lange Zeit die einzige Verbindung zwischen Neustift und Salmannsdorf her. | Neustift

281. Holzgasse Nußdorf seit 1894 | von Muthgasse 54/56 zur Nußdorfer Lände 37. Nach den Holzlagerplätzen an der Nußdorfer Lände benannt. Zuvor Quergasse | Nußdorf

282. Holzknechtweg von Sieveringer Straße Nr. 275 (ehemaliges Linienamt) bis zum ersten Stauteich. Dort überquert der Weg den Bach und führt nach 50 Metern wieder über den Bach zurück, überquert unterhalb der großen Kehre die Sieveringer Straße und verläuft anschließend parallel südlich der Straße, quert kurz vor der Sieveringer Höhenstraßenbrücke nochmals die Straße, dann durch den Wald, überquert die Rohrer Wiese und schließt an den Weg auf die Goldwiese an. Der Weg ist grün markiert – Der Spießweg, nach Josef Spieß (19.3.1849–26.2.1905), Feuerwehrhauptmann und Bezirksrat von Döbling – von der Sieveringer Straße Nr. 251 (beim „Stelzer Haus“) bis zum Linienamt (Siev. Str. Nr. 275), wurde erst kürzlich (ca. 2010) in „Uferweg“ umbenannt. Vom Linienamt führt der Spießweg heute auf gleichem Wege wie der Holzknechtweg bis zum oberen Stauteich. Von dort zweigt er nach links, entlang des Spießbaches bis zur Höhenstraße ab. Ober-Sievering

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283. Holzstraße † Nußdorf mit Wasserzeile; seit 1875 Nußdorfer Lände | Nußdorf

284. Hornigweg seit 1937 | Sackgasse. Südlich der Lotheißengasse. Josef Hornig (1861–1911), Pfarre Reindorf, Volksdichter, Wienerliedkomponist und Volkssänger. | Grinzing

285. Hornspergsteig Hornsberg > Riedname seit 1355 im ältesten Zehentregister von Klosterneuburg verzeichnet. Vom mhd. horn > hervorragende Erhebung > Spitze. In der Riedenkarte von 1997 scheint diese Riede nicht mehr auf. Verläuft von der Daringergasse, gegenüber Daringergasse 12–20/6, in einer Länge von 737 Metern bis hinter das Haus Bellevuestraße 42 B am Meiselberg. Er wird auch ein Stück als Schulsteig (durch diesen durchbrochen) geführt. | Sievering

286. Hubert-Eder-Weg seit 2007; von der Nottebohmstraße 85 zur Agnesgasse ONr. 17; nach Hubert Eder (23. Oktober 1937 bis 15. Oktober 2004); Lithograph, ab 1964 Taxiunternehmen (Kammerrat und Fachgruppen-vorsitzender-Stellvertreter in der Wirtschaftskammer), Bezirksrat (1983–1995), Bezirksvorsteher-Stellvertreter in Döbling (ab 1995), Vorsitzender der Bezirkskleingartenkommission, benannt. Bis zur Agnesgasse 17A. Vorher alter Weinhauerweg-Buttenweg - von der Brechergasse zur Agnesgasse. | Ober- Döbling

287. Hubert-Klausner-Gasse † alter Name Schlossgasse | von 1938–1945 Hubert-Klausner-Gasse. Vorher und nachher Osterleitengasse | Ober-Döbling

288. Hufschlag † auf jeden Fall 1869 | ein entlang des Kanals führender Begleitweg (heute würde man Treppelweg sagen) der heutigen Heiligenstädter Lände. Da hört man förmlich den Hufschlag der galloppierenden Pferde entlang des Wassers. | Heiligenstadt

289. Hufsteig † um 1800 | auf jeden Fall 1869. Ein Steig zum „Hufschlag“. Ein entlang des Kanals führender Begleitweg (heute Treppelweg) der heutigen Heiligenstädter Lände. | Heiligenstadt

290. Huleschgasse seit 1910 | von Reimersgasse zur Haubenbiglgasse 6/8. Dr. Wilhelm Hulesch (1817–1906), Pfarrer von Döbling. | Unter-Döbling

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291. Hungerberg Flurname | 242 m Seehöhe. Im 13. Jhdt. schon erwähnt. Der Name dürfte auf den steinigen Untergrund zurückzuführen sein. Das Volk bezeichnete von jeher karge Gegenden als Hungergegend. | Grinzing

292. Hungerbergstraße seit 1894 | Weingartenflur auf sanfter Anhöhe am südlichen Rand des Hungerberges. Genannt nach dem Hungerberg, an dessen südlicher Lehne sie führt. Von der Grinzinger Allee zur Haubenbiglgasse. Zuvor Hohewartegasse. Ursprünglich Heinikelgasse | Grinzing

293. Huschkagasse Stand 1929 | von Grinzinger Allee 52/54 gegen Hungerberg – Sackgasse. Nach Franz Edler Huschka von Ratschitzburg (1751–1830), Leinwandhändler und Wohltäter Grinzings. Er ermöglichte durch Geldspenden den Bau des Grinzinger Friedhofs. Um 1810 Besitzer des „Pöltingerhofes“ in Grinzing. Dieser Freihof war durch Jahrhunderte der Lesehof des Chorherrnstiftes St. Pölten und hieß daher im Volksmund Pöltingerhof. Unter Josef II. wurden die Güter, zum Wohle des niederösterreichischen Religionsfonds, veräußert. | Grinzing

294. Hutweidengasse seit 1874 | von Obkirchergasse 9 zur Görgengasse. Hutweide ein Flurname – Weidegrund für Vieh. | Ober-Döbling I

295. Iglaseegasse seit 1894 | von Silbergasse 25 zur Grinzinger Allee 18. Nach der nahegelegenen Riede Iglasee benannt. Egelsee genannt Blutegelteich. Für Tümpel oder Weiher gebrauchte man im Mittelalter allgemein den Namen See. Solche Tümpel wurden mit Blutegel besetzt, welche in der Heilkunde eine große Rolle spielten. Vorher Peregrinigasse | Unter-Döbling

296. Im Nußwaldl † ehemaliger nördlicher Weg entlang des Krottenbaches (bis ins 14. Jhdt. Döblinger Bach) – von der Silbergasse bis zur Hohen Warte, parallel zur Nusswaldgasse | existiert noch als Fußweg im Bereich des Gemeindebaues | Unter-Döbling

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297. Im Oberen Ort † 1819–1893 in Neustift am Walde | vom Haus Nr. 66 (einschl.) bis zum Haus Nr. 98 (einschl.). | Neustift

298. Im Unteren Ort † von 1819–1893 in Neustift am Walde | Rathstraße, vom Haus Nr. 24 (einschl.) bis zum Haus Nr. 54 (einschl.). | Neustift

299. In der Krim auf der Landkarte von 1869 gibt es noch keine Bezeichnung mit Grimm oder Krim. 1880 verwendete die „Döblinger Zeitung“ erstmals die Gebietsbezeichnung „Grimm“. Der Name „Krim“ taucht am Anfang des 20. Jhdts. auf Karten auf. Am Krottenbach, Krottenbachstraße 18 (Neustiftgasse 9) hatte der Wirt namens „Johann Grimmer“ um ca. 1870 ein Gasthaus errichtet. Von diesem Wirt soll sich auch der Name „Krim“ ableiten. 2. Version: der Name wurde in Erinnerung an den Krimkrieg gewählt (1853–1856). Die zwischen Arbesbachgasse, Obkirchergasse und Krottenbachstraße gelegene Krim stand als reißbrettartig angelegter Proletarierdistrikt mit einer vergleichsweise hohen Quote an Kleinkriminalität in überaus schlechtem Ruf. Neueste Erkenntnisse vom September 2010 (durch Wolfgang E. Schulz) belegen das Wort „In der Krim“ als „im Kriminal“ befindlich. Die Einwohner der Krim wurden etwa 1870 von den Oberdöblingern „Kriminger“ genannt. In der Krim – „im Landesgericht eingesperrt sein“. „Durch die Wiener Quartiere des Elends und Verbrechens“ von Emil Kläger, Wien 1908. Dort findet man eine Stelle: „Liachten Schani – Du bist a da?“ – „hab glaubt, Du bist in der Krim!“ Wird als Fußnote mit „Landesgericht – Kriminal“ – übersetzt. Weitere Wortzusammensetzungen: Krimsegler oder Krimritter – „einer, der ins Landesgericht kommt“. | Ober-Döbling

300. Inkustraße eine nicht vorhandene Straße, die sich auf einer Stadtkarte von Klosterneuburg in der Kuchelau auf Döblinger Gebiet direkt vor der Tegethoff Kaserne befindet. Auch die Donaustraße, die hier unmittelbar endet, ist zwar im Wr. Stadtplan eingezeichnet, es gibt aber im Wr. Straßenverzeichnis keinen Hinweis auf die Existenz dieser Straße – ebenso die Inkustraße. Ein Relikt aus vergangenen Tagen, auch ein Fehler ist möglich > siehe Kuchelauer Kuriositäten auf der Homepage www.döbling.com | Im Kahlenbergerdorf gelegen.

J

301. Jägerwiese die Wiese am Fuße des Hermannskogels in Richtung Osten gelegen | Grinzing

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302. Jessengasse seit 1930 | von Kahlenberger Straße 105 – Sackgasse. Nach Christian Jessen (1835–1924), hervorragender Pädagoge und Vorkämpfer der österr. Schulreform, benannt | Heiligenstadt

303. Johannesgasse † Grinzing seit 1894 Sandgasse | wegen der ehemaligen Johannes-von-Nepomuk-Statue am Grinzinger Bach. | Grinzing

304. Johannesgasse † Salmannsdorf 1878 in die Hauptstraße einbezogen | seit 1894 Salmannsdorfer Straße | Salmannsdorf

305. Jordangasse † heutige Armbrustergasse | ab Probusgasse | Heiligenstadt

306. Josef-Friedl-Gasse † seit 1925 Eduard-Pötzl-Gasse | vorher Friedlgasse (Josef Friedl, erster Bezirksvorsteher Döblings, † 1894) | Heiligenstadt

307. Josef-Hindels-Gasse seit 2004 | nach Josef Hindels (SPÖ) benannt. | Heiligenstadt

308. Josef-Kainz-Platz Wien 18 Seit 1931 ist der Platz und Park dem k.k. Hofschauspieler Josef Kainz (1858-1910) gewidmet. Er war zu seiner Zeit der berühmteste Charakterdarsteller nicht nur am Wiener Burgtheater sondern auch im deutschsprachigen Raum und blieb Vorbild nachfolgender Schauspielergenerationen. Sein Denkmal wurde von Jaray Sándor 1911 geschaffen. Die Metallplastik auf einem Steinsockel stellt den Mimen in Lebensgröße als Hamlet dar. Josef Kainz wohnte in der Lannerstraße 24, war mit Arthur Schnitzler befreundet und wurde auf dem nahegelegenen Döblinger Friedhof begraben. Das Österreichische Theatermuseum hat einen Josef Kainz-Gedächtnisraum (1., Hanuschgasse 3) eingerichtet. Aus Anlass des hundertsten Geburtstags des großen Schauspielers beschloss der Gemeinderat 1958, eine Josef Kainz-Medaille der Stadt Wien zu schaffen. Sie wird seither jährlich am 20. September jeweils an eine Schauspielerin und an einen Schauspieler für die beste Darstellung, an einen Regisseur für die beste Inszenierung und an einen Bühnenbildner für das beste Bühnenbild der abgelaufenen Saison verliehen (Preisträger aus dem Cottage: 1962 Helene Thimig, 1963 Heinrich Schnitzler und 1972 Vilma Degischer). Außerdem werden seit 1969 im Rahmen dieser Medaille in gleicher Weise Förderungspreise vergeben. Der Josef-Kainz-Platz hieß ursprünglich Meridianplatz. Zum Zweck der sinnvollen Verwendung der in den beiden Meridiansälen der Universitäts-Sternwarte geplanten Instrumente ist die freie Durchsicht von Norden nach Süden notwendig. Deshalb wurde beim Bau der Sternwarte für den Teil, der nördlich der Kuppelspalte liegt, gesetzlich bestimmt, dass er nicht verbaut werden dürfe. Das wurde erreicht, in dem man in dieser Richtung Platz und Straße (später Dänenstraße) legte. So kamen diese zu ihren Namen. Währing

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309. Josefsdorf (Siedlung auf dem Kahlenberg). 1628 entstand auf dem Kahlenberg (damals Schweins- oder Sauberg) eine Ansiedlung des Kamaldulenser-Ordens. Kaiser Ferdinand II überließ den Kamaldulenser Eremiten den Schweinsberg zur Gründung eines Eremitenklosters. Die dem hl. Josef geweihte Kirche wurde erst 1734 vollendet. Durch das Klosteraufhebungsdekret von Kaiser Josef II vom 12. Jänner 1782 wurde auch die Eremie auf dem Kahlenberg betroffen. Der Gesamtbesitz wurde versteigert und von Hofrat Kriegl 1783 erworben. Die später dort entstandene Ortschaft nannte sich Josefsdorf, nach Kaiser Josef II. Urkundlich 1784 erstmalig erwähnt. | Josefsdorf

310. Jungherrnsteig seit 1895 | schon 1393 urkundlich erwähntes Weingartenried des Stiftes Klosterneuburg. Von Wiegandgasse 27 ins freie Feld | Erholungsplatz der Noviziaten (Jungherren) des Stiftes Klosterneuburg. | Kahlenbergerdorf K

311. Kaasgrabengasse seit 1892 | von Grinzinger Allee 27 zur Bellevuestraße 71/73. Flurname. 1331 als Cheswassergraben urkundlich erwähnt. Ches = Kes, bedeutete mhd. Eislager auf einem Berg, Gletscher; ein Kes-Kar hieß eine mit Eis gefüllle Talmulde im Gebirge. Stellt man sich vor, dass im Kahlengebirge Stellen vorhanden waren, wo der Schnee besonders lange liegen blieb, so kann es leicht zwischen dem Reisenbergbach und dem Arbesbach einen Schnee(Eis)wassergraben gegeben haben. Andere Begründungen: Zu einer Schweinemast im Walde sagte man Geäß, später Kes, Käs, Kaas. Trübes Wasser mit Eisen- und Schwefelgehalt wird – jedenfalls nach dem Geruch – als Käswasser bezeichnet. Dies wiese auf eine alte Mineralquelle der Gegend hin, wie es solche in Ober-Döbling und Heiligenstadt gab.| Grinzing und Unter-Sievering

312. Kahlenberg Am Kahlenberg | Hausberg von Wien, 483 m Seehöhe, Aussichtspunkt über die Stadt. Vorher Schweinsberg (bis 1690) | Josefsdorf

313. Kahlenberger Straße seit 1873/75 | in Nussdorf bis 1873 Lange Gasse – in Heiligenstadt bis 1875 Kahlenberger Weg – von Heiligenstädter Straße 185–187 zum Josefsdorf auf den Kahlenberg; führt auf den Kahlenberg; Seehöhe 483 m, nach dem 483 m hohen Kahlenberg benannt. (früher: Schweinsberg und Sauberg oder Josefsberg) – ursprünglich von Greinergasse 27, (heute von der Heiligenstädter Straße als 1A, 1B, 1C und „2A, 2B, 2C, 2D geführt) zum Kahlenberg | Heiligenstadt – Nußdorf – Josefsdorf

314. Kahlenbergerdorf Ort am Fuße des Kahlenberges | 1101 urkundlich erwähnt. Seit 1891 ein Teil des 19. Bezirks. | Kahlenbergerdorf

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315. Kahlenbergerdörfler Hauptstraße † 1819–1868 | Heiligenstädter Straße von Wigandgasse bis Ortsende (Waldbachbrücke). | Kahlenbergerdorf

316. Kahlenberggasse † seit 1894 Krapfenwaldgasse | Grinzing

317. Kammerergasse seit 1930 | von Krottenbachstraße 189/191 zur Krottenbachstraße 219. Hieß 1942–1945 Frohbergergasse. Dr. Paul Kammerer, geb. 17.8.1880 in Wien, gest. 23.9.1926 in Puchberg am Schneeberg (Selbstmord). Biologe, suchte experimentell die Vererbbarkeit erworbener Eigenschaften nachzuweisen. Werke: Allgemeine Biologie, 1915; Geschlechtsbestimmung und Geschlechtsverwandlung, 1918; Das Gesetz der Serie, 1919. Pötzleinsdorf/O.Döbling

318. Kardinal-Innitzer-Platz seit 1985 | nach Kardinal Theodor Innitzer (1875–1955), 1932–1955 nach dem Erzbischof von Wien benannt. | Ober-Döbling

319. Karl-Decker-Weg Die Verkehrsfläche (Code Nr. 12109) in 1190 Wien, zwischen Perntergasse und dem Grundstück Hohe Warte 36, wird nach Karl Decker (5. September 1921 bis 25. September 2005; Fußballer, Fußballtrainer) in „Karl- Decker-Weg“ benannt. Der Gemeinderatsausschuss für Kultur und Wissenschaft hat dies in seiner Sitzung am 1. März 2011, A.Z: 00730-2011, beschlossen. Heiligenstadt

320. Karl-Ludwig-Platz † in Erinnerung an Erzherzog Karl Ludwig, dessen Denkmal hier stand. 1945 durch Bomben zerstört. Seit 1920 Weimarer Platz, dann 1934 Richard-Kralik-Platz. | Ober-Döbling

321. Karl-Ludwig-Straße † seit 1920 Weimarer Straße | heute im 18. Bezirk gelegen. | Ober-Döbling

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322. Karl-Mader-Weg seit 1979 | nach Karl Mader (1892–1962) benannt, war Bezirksrat – Fürsorgeamtsvorstand und ein bekannter Altruist – (lat. alter: der Andere). Ist definiert als eine Verhaltensweise, die einem Individuum mehr Kosten als Nutzen einbringt zugunsten eines anderen Individuums. Sowohl bei Mensch und Tier sind altruistische Verhaltensweisen nachgewiesen. Altruismus ist nicht zwingend willentlich begründet, sondern kann auch Bestandteil des angeborenen Verhaltens eines Individuums sein. | Neustift Die Verkehrsfläche (Code Nr. 12378) in 1190 Wien, zwischen dem Ludwig-Gruber-Weg und dem Kotekweg, wird als Verlängerung des Karl-Mader-Weges in „Karl-Mader-Weg“ benannt – Neustift. Der Gemeinderatsausschuss für Kultur und Wissenschaft hat dies in seiner Sitzung am 1. März 2011,A.Z.: 00701-2011, beschlossen. Neustift

323. Karl-Mark-Gasse seit 1997 | nach Karl Mark (1900–1991), Sozialdemokrat, Bezirksvorsteher von Döbling, Nationalrat, benannt. Ober-Döbling

324. Karl-Marx-Platz † seit 1935 Heiligenstädter Platz | Platz vor dem Karl-Marx-Hof. Der Karl-Marx-Hof wurde in der Zeit des Austrofaschismus auch Heiligenstädter Hof genannt. Heiligenstadt

325. Karlsgasse † seit 1894 Pfarrwiesengass. Unter-Döbling

326. Karolinengasse † seit 1894 Keylwerthgasse. Salmannsdorf

327. Karthäuserstraße seit 1896 | von Sieveringer Straße 161/163 zur Nottebohmstraße 50 – Sieveringer Friedhof | die Herrschaft Unter-Sievering befand sich im Besitz des Karthäuserstiftes zu Gaming in NÖ. | vorher Frohbergergasse. Unter-Sievering

328. Keylwerthgasse seit 1894 | Salmannsdorfer Straße 68/70 zur Höhenstraße. Nach Ignaz Keylwerth (1811–1885) benannt, Ehrenbürger und Wohltäter von Salmannsdorf – er erbaute im Jahre 1875 das Haus Nr. 16 in der Keylwerthgasse. Von 1859 bis 1894 hieß die Keylwerthgasse Karolinengasse nach Karoline Auguste (1792–1873), als große Wohltäterin bekannt – der Gemahlin Kaiser Franz I. Salmannsdorf

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329. Khevenhüllerstraße seit 1894 | vorher Pötzleinsdorfer Hohlweg, dann bis 1894 Bergsteiggasse. Von Pötzleinsdorfer Straße 104/106 nach Neustift am Walde 2. Nach Johann Joseph Fürst Khevenhüller-Metsch (1706–1776). Mit 22 Jahren war Fürst Khevenhüller-Metsch bereits Reichshofrat, später General im Siebenjährigen Krieg – Staatsmann. Von 1734–1737 Gesandter in Holland und Dänemark, 1742 Obersthofmeister und Oberstkämmerer Maria Theresias, Staats- und Konferenzminister, zuletzt Musikgraf. Fürst Khevenhüller war erfolgreicher General im Siebenjährigen Krieg (1756–17639). In diesem, auch Dritter Schlesische Krieg genannt, kämpfte er mit Preußen und Großbritannien auf der einen Seite und Österreich, Frankreich und Russland auf der anderen Seite, genaugenommen alle europäischen Großmächte der Zeit. Viele mittlere und kleine Staaten waren ebenfalls an diesem Krieg beteiligt. Der Krieg wurde in Mitteleuropa, Nordamerika, Indien, der Karibik sowie auf den Weltmeeren ausgefochten und war damit in gewissem Sinne eigentlich der erste Weltkrieg. Für England und Frankreich ging es hierbei um die Herrschaft in Amerika und in Indien. Fürst Khevenhüller war der erste, der 1734 eine Vorschrift im modernen Sinn, für sein Dragonerregiment herausgegeben hat. Khevenhüller war Besitzer der Herrschaft Pötzleinsdorf. Sein durch 33 Jahre hindurch geführtes Tagebuch ist eine wichtige Quelle für das Hofleben der Jahre 1742– 1775. Namensvereinigung Khevenhüller-Metsch kam aufgrund der Heirat mit der Tochter des letzten Grafen von Metsch zustande. | Neustift und Pötzleinsdorf

330. Kinderasylgasse † seit 1933 Zwillinggasse (hier befand sich das Kinderasyl Humanitas). | Kahlenbergerdorf

331. Kindergartengasse Ehemaliger Weg von der Heiligenstädterstraße Haus Nr. 139 – 280 Meter Richtung Westen bis zum Wasserreservoire | Heute nur noch von der Heiligenstädterstraße 139 bis zur Umkehrschleife (50 m). Name nach dem ehemals dort befindlichen städtischen Kindergarten, heute Gasthaus Beim Frank. Heiligenstadt

332. Kirchengasse † Grinzing seit 1894 Himmelstraße bis Feilergasse | vorher Winterzeil bzw. Sommerzeil | Grinzing

333. Kirchengasse † Heiligenstadt seit 1870 | Gasse vor der Kirche St. Michael | Heiligenstadt

334. Kirchengasse † Neustift seit 1894 Eyblergasse | Neustift

335. Kirchengasse † Nußdorf 1873 mit Fabrikgasse vereinigt und auf Donaugasse umbenannt. Heute Sickenberggasse | Nußdorf

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336. Kirchengasse † Ober-Döbling seit 1894 Vormosergasse | Ober-Döbling

337. Kirchengasse † Salmannsdorf 1819–1894 | von 1893 bis 1952 Am Dreimarkstein – heute Dreimarksteingasse | Salmannsdorf

338. Kirchenplatz † vor der Nußdorfer Kirche im Zuge der heutigen Greinergasse, vom Haus Nr. 21 (einschl.) bis zur Hammerschmidtgasse | Nußdorf

339. Klabundgasse seit 1933 | von Gallmeyergasse 5 zur Heiligenstädter Straße 97/99. Nach dem deutschen Journalisten Alfred Klabund = Alfred Hentschke (1891–1928) genannt. Werke: Nachdichtungen chinesischer Lyrik, „Der Kreidekreis“, Roman, „Borgia“ und „Klabund's Literaturgeschichte“ – vorher Pleischlgasse. | Heiligenstadt

340. Kleeblattweg 1996 amtlich benannt | zuvor bereits ortsübliche Bezeichnung | kleiner Teil in Salmannsdorf Nr. 1 und 1 A. Rest (Hernals) Neuwaldegg. | Salmannsdorf

341. Kliergasse seit 1971 | von Siolygasse zum Kranlweg. Nach Prof. Karl Magnus Klier (1892–1966), Volksschullehrer, Volkskünstler und Volkslied- Forscher, benannt. | Ober-Sievering

342. Köderlgasse † 1894 Referentenantrag für die Johannesgasse (nicht angenommen) | heute Sandgasse | Grinzing

343. Konradin-Kreutzer-Gasse † diese Gassenbezeichnung gab es nur 2 Monate | nach Konradin-Kreutzer (1780–1849), Deutscher romantischer Komponist (Seine Oper „Das Nachtlager von Granada“ wurde 1834 in Wien uraufgeführt), benannt. Seit 1894 Gatterburggasse – vorher Theresiengasse. | Ober-Döbling

344. Korntheuergasse seit 1912 | von Gunoldstraße 8 – Sackgasse. Nach Friedrich Josef Korntheuer (1779–1829), war Komiker und Charakterdarsteller (Burg- und Leopoldstädter Theater), benannt. Von 1821–1828 Direktor des Leopoldstädter Theaters. | Heiligenstadt

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345. Koschatgasse seit 1919 | von Rückaufgasse zur Glanzinggasse 38. Nach Thomas Koschat: geb. 8.8.1845 zu Viktring bei Klagenfurt, gest. 19.5.1914 in Wien. Komponist und Mundartdichter, Chorsänger an der Wr. Hofoper und im Stephansdom. Seit 1934 gibt es in Klagenfurt ein Koschat-Museum. | Pötzleinsdorf, Währing, Ober-Döbling

346. Kosselgasse † teilweise die Gasse bleibt, jedoch hohe Nummern bei Cobenzlgasse als Hochenegggasse seit 1933 abgetrennt | von Unterer Schreiberweg zur Lotheisengasse 38. Nach Dr. Albrecht Kossel (1853–1927), Universitätsprofessor, Physiologe-Biologe, Nobelpreisträger, benannt. | Grinzing

347. Kotekweg seit 1982 | nach Prof. Dr. Georg Kotek (1888–1977), Volksliedforscher und Jurist, benannt. | Salmannsdorf und Neustift am Walde

348. Kothgasse † seit 1894 Rudolfinergasse – vorher Langegasse | Unter-Döbling

349. Kranlweg Krottenbachstraße, gegenüber der Glanzingsiedlung | Kranl = volkstümliche Bezeichnung für die Krone der österr.-ung. Währung von 1899–1924. | Ober-Sievering

350. Krapfenwaldgasse seit 1894 ab Cobenzlgasse (Grinzing; von Cobenzlgasse 42–44 zum „Krapfenwaldl“) „Krapfenwaldl“ – Flurname; nach Franz Josef von Krapf, Erbauer eines kleinen Waldhauses oberhalb der Gastwirtschaft. Dieses war ein beliebtes Ausflugsziel der Wiener; heute Luft- und Sonnenbad. Benannt nach dem Weg, der zum sogenannten Krapfenwalde führt – nach Franz Josef v. Krapf (gest. 1732), Besitzer der Gegend – vorher Kahlenberggasse. | Grinzing

351. Kratzlgasse seit 1961 | von der Krottenbachstraße 92 zur Hutweidengasse. Nach Karl Kratzl (1852–1904), zunächst Geiger der Wiener Hofoper, später selbstständiger Kapellmeister, Komponist bekannter Wiener Lieder („Mir hat einmal vom Himmel tramt“, „Das Glück is a Vogerl“, u.v.m.), benannt. | Unter-Sievering

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352. Kreilplatz seit 1905 | zwischen Boschstraße 19 und Grinzinger Straße 110/112. Zuvor Hagenwiese. Karl Kreil wurde am 4. November 1798 in Ried im Innkreis/ Oberösterreich (damals Österreich ob der Enns) geboren. 1827 trat er diese Stelle am astronomischen Observatorium der Universität Wien an. Kreils Leistungen der erdmagnetischen Beobachtungen wurden von Gauß hochgeschätzt, was mit sich brachte, dass er auch mit Alexander von Humboldt bekannt wurde, dem er die Ergebnisse seiner Beobachtungen über den Erdmagnetismus übermittelte. 1838 erhielt Kreil durch Allerhöchste Entschließung die Berufung als Adjunkt an die Prager Sternwarte. Schon im Oktober 1839 begann er die Prager erdmagnetischen und meteorologischen Beobachtungen und zwar täglich durch 18 Stunden niederzuschreiben. Er fand Baro-, Thermo- und Hydrographen. 1845 wurde Kreil Direktor der Prager Sternwarte. Kreil wurde für seine Leistungen das Ritterkreuz des k. Franz Joseph-Ordens verliehen, die Ergebnisse der Reisen in fünf Bänden „Magnetische und geographische Ortsbestimmungen im österreichischen Kaiserstaate (1848-1852) publiziert. Günstig wirkte sich die schon lange angestrebte Gründung der k. Akademie der Wissenschaften in Wien, 1847, auf seine Pläne aus. Unter den ersten, vom Kaiser ernannten, Mitgliedern war auch Karl Kreil. Daraufhin legte Kreil der Akademie den Vorschlag zur Gründung einer k.k. Zentralanstalt für Meteorologie und Erdmagnetismus vor. Am 23. Juli 1851 war die Zentralanstalt für Meteorologie und Erdmagnetismus gegründet und Kreil zu ihrem Direktor und zum ordentlichen Professor für Physik an die Universität Wien berufen. Unter den bedeutendsten Arbeiten, die er noch in Prag schrieb, war die „Über den Einfluss der Alpen auf den Magnetismus" (1848). Sie enthielt bereits wissenschaftliche Resultate der ersten Reisejahre. Humboldt: „Ihre große Arbeit über den Einfluss der Alpen auf die Äußerung der magnetischen Erdkraft ist von großer Wichtigkeit und macht Ihnen, wie der Regierung, die solche Arbeiten unterstützt, bleibenden Ruhm" (August 1851.) Kreil starb am 21. Dezember 1862 in Wien. Heiligenstadt

353. Kreindlgasse seit 1884 | Früher Gemeindegasse. Von Hardtgasse 17/19 zur Pyrkergasse 16/18. Nach Franz Kreindl (1840–1908), Ziegeleibesitzer, letzter Bürgermeister von Ober-Döbling (1879–1891) – Realitätenbesitzer, benannt; Besitzer des Ehrenbürgerrechtes von Döbling. Verdienste: Neubau einer Mädchen-Bürgerschule, Gründung des Gymnasiums, Verbesserung der Verkehrswege. Nach Eingemeindung Stadtrat von 1891 bis 1895. Ober-Döbling

354. Kreuzgasse † Sackgasse von der Silbergasse westwärts. Seit 1894 in die vormals noch nicht gebaute Paradisgasse einverleibt. | Unter-Döbling

355. Kroneggergasse seit 1936 (1930?) | von Daringergasse 3 – Sackgasse. Rudolf Kronegger (1875–1929), Wienerlieder-Komponist. | Unter-Sievering

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356. Kronesgasse seit 1930 | von Sandgasse 28/30 zur Huschkagasse. Nach Therese Krones, geb. 7.10.1801 in Freudenthal- Schlesien, gest. 28.12.1830 in Wien. Gefeierte Soubrette; 1821–1829 am Leopoldstädter Theater; erste Darstellerin der „Jugend“ in Raimunds „Bauer als Millionär“. Die Sommermonate 1824–1826 verbrachte sie in dem zierlichen Häuschen Hohe Warte 37, das die Aufschrift „Daheim“ trug. Biedermeier-Schauspielerin | Heiligenstadt und Unter- Döbling

357. Krottenbachstraße von Billrothstr. 63–65 zur Agnesgasse. Nach dem, jetzt eingewölbten, das Tal durchziehenden Krottenbach benannt, der sehr krötenreich war – ahd. chrote, mhd. Krote, krotte. Die früheste urkundliche Namensnennung „Grotenbach“ findet sich schon 1330. Vorher bis 1894 Neustiftgasse – da sie nach Neustift führt. 1309 wird der Bach noch Toblingbach genannt, ab 1321 heißt er Chrotenpach. | Neustift am Walde, Ober-Döbling, Ober-Sievering, Unter-Sievering

358. Kuchelauer Hafenstraße seit 1984 | von Heiligenstädter Straße zur Grenze von Klosterneuburg. Nach den hier einst bestandenen Kuchelgärten in der Au (die ursprüngliche Kuchel Au lag weiter westwärts).Der Kuchelauer Hafen wurde in den Jahren 1901–1903 errichtet. Ein Damm trennt ihn vom Strombett der Donau (der Damm wurde später noch erhöht). Er war als Vor- und Wartehafen für die in den Donaukanal einzuschleusenden Schiffe gedacht. Anlässlich der Donauregulierung wurde gleichzeitig der Hafen vorgesehen. | Kahlenbergerdorf

359. Kuhngasse seit 1949 | von Obersteinergasse zur Ohmanngasse. Nach Wenzel Kuhn (1854–1933), Gastwirt und Bezirksvorsteher von Döbling von 1903 bis 1919, benannt. Vorher Poestiongasse | Ober-Döbling

360. Kuhtrift ursprünglich Kuhtrifft, dann Viehtrift, bis 1894 Donaugasse und jetzt Pokornygasse. Hier wurde in früheren Zeiten das Vieh über die Rampen bei der heutigen Pokornystiege (Volksmund „Hunderter Stiege“) auf die Weiden der darunter liegenden fruchtbaren Wiesen getrieben. | Ober-Döbling

361. Kupfergasse seit 1973 | von Greinergasse zur Sickenberggasse | Johann Michael Kupfer (1859–1917), Maler, lebte längere Zeit in Nußdorf und schuf nebst anderen Bildern aus der Gegend das berühmte Schrammel Bild. Die Kupfergasse weist nur eine Hausnummer, die Nummer 2 auf | Nußdorf

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362. Kurt-Apfel-Gasse Der Gemeinderatsausschuss für Kultur und Wissenschaft hat in seiner Sitzung am 7. November 2011, A.Z.: 04165-2011, beschlossen: Die Verkehrsfläche (Code Nr. 06553) in 1190 Wien, südlich der Osterleitengasse, wird nach Prof. Kurt Apfel (4. März 1927 bis 20. Mai 2009; Fotograf, Heimatforscher) in „Kurt-Apfel-Gasse“ benannt. Zwischen der Osterleitengasse 12–14, eine 45 m lange Gasse nach Süden, bis an das Grundstück Döblinger Hauptstraße 70 – ehemalige Bade- und Kuranstalt. Ober-Döbling

L

363. Labanweg seit 1966 | von Gustav-Pick-Gasse zur Raimund-Zoder-Gasse. Rudolf Laban (1879–1959), Tanzpädagoge. | Unter-Sievering

364. Langackergasse seit 1894 | von Cobenzlgasse 2 zur Springsiedelgasse 27. Nach der lokalen Bezeichnung Langacker benannt (Langackerweg!). Riedname: Langacker = Acker, der sich der Länge nach an einem Weg erstreckt. Urkundlich schon im 13. Jhdt. erwähnt: „Longo Agro“. Vorher Nußdorfer Straße | Grinzing, Heiligenstadt

365. Langackerweg † seit 1894 Langackergasse | vorher Nußdorfer Straße | Heiligenstadt

366. Langbehngasse † von 1938–1945 | nach Julius Langbehn (1851–1907), Deutscher Schriftsteller und Erzieher („Der Rembranddeutsche“), benannt. Vorher und nachher Reinischgasse | Ober-Döbling

367. Lange Gasse † Heiligenstadt seit 1873|75. Von der Greinergasse bis zur Eroicagasse. Bis 1875 Kahlenberger Weg. Heute Kahlenberger Straße | Heiligenstadt

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368. Lange Gasse † Unter-Döbling seit 1894 Rudolfinergasse | vorher Kothgasse | Unter-Döbling

369. Langenaugasse seit 1919 | von Koschatstraße zur Krottenbachstraße 99/105. Nach Alois Langenau (1747–1809), Hofburgpfarrer, Wohltäter und Stifter, benannt. | Ober-Döbling

370. Langer Berg östlich des Hermannskogels, 451 m

371. Langwebergasse † seit 1910 Nedergasse | Peter Langweber, zweiter Bezirksvorsteher Döblings. | Ober-Döbling

372. Lannerstraße seit 1894 | von Gymnasiumstraße 83/85 zur Blaasstraße 14/16. Nach dem Walzerkomponisten Josef Lanner, geb. 12.4.1801 in Wien, gest. 14.4.1843 in Ober-Döbling, benannt. Seit 1895 war sie als Hochschulstraße viel länger und führte vom Döblinger Gymnasium über den Linnéplatz entlang der Südfront der heutigen Universität für Bodenkultur. Lanner hatte 1841 ein kleines Biedermeierhaus, Währingergasse – Konskript.Nr. 214 am „Währinger Spitz“, erworben und bezogen, wo er auch starb. Es stand bis 1900 auf dem Areal des heutigen Studentenheims Haus Döbling (Gedenktafel Gymnasiumstraße 85; ehemalige Kuffner-Villa: 1941-1945 Residenz des damaligen Reichsstatthalters und Gauleiters von Wien [entspricht heute in etwa dem Landeshauptmann], Baldur von Schirach). Er war zuerst Geiger in der Kapelle von Panier und leitete dann sein eigenes Orchester, in dem auch Johann Strauß-Vater spielte. Er ist der eigentliche Vater des Wiener Walzers, den er durch Erweiterung der Form und reiche melodische Erfindung zu einem Kunstwerk erhob. 1829 wurde er Hofball-Musik-Direktor. Er spielte mit seinem Orchester oft im Etablissement „Zum Finger“ (heute Döblinger Hauptstraße 55) und widmete am 14.8.1833 die Quadrille „Der Uhlan“ der Ballgesellschaft in Döbling. Als im Jahre 1837 das Kasino Zögernitz seine Pforten öffnete, spielte er dort mit seinem Orchester oft zum Tanze auf. Seine Gebeine kamen, gleich denen Strauß-Vater, 1903 in ein Ehrengrab auf den Zentralfriedhof. Der Grabstein blieb erhalten und steht heute im Strauß-Lanner- Park | Ober-Döbling

373. Latisberg 492 m | schon 1354 als Laiteratsperg, später als Lerydersperg und Laidersperg erwähnt. Umgangssprachlich „Am Cobenzl“ genannt / Grinzing

374. Lederergasse † identisch mit der Gerbergasse. Später Karl-Ludwig-Straße. Heute Weimarer Straße | Ober-Döbling und Währing

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375. Leibenfrostgasse † seit 1894 Radlmayergasse | nach Franz Leibenfrost, Weingroßhändler und Bürgermeister in Ober-Döbling, benannt. | Ober-Döbling

376. Leidesdorfgasse seit 1894 | zuvor Lerchengasse. Von Obkirchergasse 2/4 zur Billrothstraße 77/79. Nach Dr. Max Leidesdorf (1819–1889), Psychiater, Direktor der Döblinger Irrenanstalt, benannt. Zwischen 1938–1945 Hermann-Löhns-Gasse. | Ober-Döbling

377. Leopold-Steiner-Gasse seit 1931 | von Iglaseegasse zu „An den langen Lüssen“. Nach Leopold Steiner (1857–1927), führender Wiener Politiker, Abgeordneter und Landeshauptmann, Gemeinderat von 1891 bis 1919, Förderer des Baues der Irrenanstalt Am Steinhof, benannt. | Unter-Sievering und Grinzing

378. Leopoldsberg Wiener Hausberg, 423 m | „Callenberg“ – hergeleitet vom altdeutschen Ausdruck Galter = Eber. 1690 erhielt der Berg nach der dort errichteten, dem Hl. Leopold geweihten, Kirche seinen Namen. Äußerste Erhebung des Kahlengebirges (423 m). Kahlenbergerdorf

379. Leopold-Ungar-Platz Der Platz bei der Kreuzung zwischen Muthgasse/Mooslackengasse und das Straßenstück vor dem neuen Redaktionsgebäude des Kurier werden vorraussichtlich (Antrag am 10.4. 2014) den Namen "Leopold-Ungar-Platz" erhalten. Prälat Dr. Leopold Ungar (1912 bis 1992) war katholischer Geistlicher und langjähriger Leiter der Caritas der Erzdiözese Wien. Aufgrund seines sozialen Engagements wurde er zu einer der angesehensten Persönlichkeiten der Zweiten Republik. Er organisierte unter anderem 1956 die Hilfe für die Flüchtlinge, die nach dem ungarischen Volksaufstand nach Österreich gekommen waren. Er liegt auf dem sogenannten „Kamaldulenser Friedhof“ in Josefsdorf begraben. Der Platz liegt zum Teil in Heiligenstadt und zum anderen in Nußdorf.

380. Lerchengasse † seit 1894 Leidesdorfgasse | Ober-Döbling

381. Liechtenwerder Platz seit 1904 | zwischen Heiligenstädter Straße und Liechtensteinstraße. Nach der ehemals wiesenreichen Donauinsel „Liechtenwerd“ (im 11. Jhdt. Altliechtenwerd) genannt – mhd. wert, werder; Insel Ward; Warft. Ober-Döbling

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382. Linnéplatz Seit 1907 gibt der Mediziner und Naturforscher Carl von Linné (eigentlich Linnaeus; 1707-1778) seinen Namen dieser Gartenfläche vor der Universität für Bodenkultur | Gregor-Mendel-Straße – Peter-Jordan-Straße – Felix-Mottl-Straße 47. Nach Karl von Linné, geb. 23.5.1707 in Räshult (Schweden), gest. 10.1.1778 bei Uppsala, benannt. Erwarb 1735 in Holland den medizinischen Doktorgrad, wurde 1741 Prof. der Medizin in Uppsala und ein Jahr darauf Prof. der Botanik. Er ist der größte Meister der beschreibenden und ordnenden Biologie (hauptsächlich der Pflanzenkunde). Er war Begründer der wissenschaftlich binären Nomenklatur und der Systematischen Biologie (Hauptwerk: „Systema Naturae“ 1735 und „Species Plantarum“ 1753). Das Linnesche System des Pflanzenreiches (Sexualsystem), das sich hauptsächlich auf Zahl und Anordnung der Staub- und Fruchtblätter gründet, ist für das Bestimmen der Pflanzen und Ordnen der Herbarien bis heute noch nicht entwertet. Im Park befinden sich zwei überlebensgroße Steinbüsten auf hohen Sockeln mit der Aufschrift „Forstakademiedirektor Josef Wessely 1814-1898. Keine Kultur ohne Forst, kein Forst ohne Kultur“ und eine für „Oberlandforstmeister Robert Micklitz 1818-1898“. Ober-Döbling

383. Lißbauergasse seit 1875 | Schegargasse bis Philippovichgasse. Nach Karl Lißbauer (gest. 1861) aus altansässiger Familie, Bürgermeister von Ober- Döbling, benannt. | Ober-Döbling

384. Lotheißengasse seit 1933 | nach Dr. Ferdinand Lotheißen (1833–1887), Romanist, benannt. | Grinzing

385. Ludwig-Gruber-Weg seit 1979 | führt von Neustift am Walde Nr. 103 bis zur Peter-Altenberg-Gasse. Sie ist der steilste Weg in Döbling mit einer Steigung von 18 %. Nach Ludwig Gruber (1874–1964), Komponist, benannt – eines seiner bekanntesten Werke ist „Mei Muatterl war a Weanerin ...“. | Neustift am Wald M

386. Mannagettagasse seit 1894 | Straßergasse 18/20 bis Himmelstraße 21. Nach Freiherr von Mannagetta (1588–1666), war Leibarzt der Kaiser Ferdinand II., Ferdinand III. und Leopold I. 5 Jahre vor seinem Tode gründete er, da er kinderlos war, die älteste Familienstiftung Österreichs – die „Mannagetta-Stiftung“. Die Stiftung ist ausschließlich für die männlichen Nachkommen der Brüder des Stifters und für die männlichen Nachkommen der Mannagetta gewidmet. Ein Nachkomme – Josef Baron von Mannagetta – wurde 1752 Besitzer des Trummelhofes. Vorher war der Trummelhof im Besitz von Johann Edler von Mathesern. Seine Tochter Anna Maria heiratete Josef Baron von Mannagetta und dadurch kam der Trummelhof in seinen Besitz. | vorher Schulgasse | Grinzing

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387. Mannagettasteig siehe Managettagasse

388. Marianne-Schönauer-Gasse Sie existiert seit dem Jahr 2000 und ist der Wiener Fernseh-, Theater- und Filmschauspielerin Marianne Schönauer (1920-1997) gewidmet, die im Eckhaus der Wohnhausanlage der Gemeinde Wien aus den Jahren 1957-58 in der Cottagegasse wohnte. Marianne Schönauer war am Volkstheater und am Theater in der Josefstadt engagiert, wirkte nach dem Weltkrieg in rund 20 Filmen mit und spielte in Fernsehserien prominente Rollen. | Ober-Döbling

389. Mariengasse † Ober-Döbling seit 1894 Chimanistraße | Ober-Döbling

390. Mariengasse † Salmannsdorf seit 1894 Hameaustraße | Salmannsdorf

391. Marktplatz † seit 1858 | heutige Gatterburggasse von Sparkassengebäude bis Kreindlgasse. | Ober-Döbling

392. Maulbertschgasse seit 1961 | von Sulzweg 9/11 zur Keylwerthgasse. Benannt nach dem genialen Barockmaler Franz Anton Maulbertsch (1724–1796). Geboren in Langenargen (damals Vorderösterreich), genialer Maler des österr. Spätbarock. Kam als Lehrjunge mit Kost und Quartier nach Wien zu dem Maler van Roy. 1739 gehörte er bereits zu den 174 Schülern der kaiserlichen Akademie der bildenden Künste. 1750 erhielt er den 1. Preis im Malerfach der Akademie, dessen ordentliches Mitglied er 1759 nach einer Schulung bei Paul Troger wurde. 1770 erhielt er den Titel eines Akademischen Rates. Am 7.August 1796 starb er in seinem Haus in der Neuen Schottengasse in Wien. Er war unermüdlich künstlerisch tätig. Schuf hauptsächlich Deckengemälde in Schlössern, Kirchen und Klöstern, 1752/53 Freskenzyklus in der Wiener Piaristenkirche. | Salmannsdorf

393. Max-Patat-Weg seit 1997 | nach Prof. Max Patat (1907–1995), Oberschulrat, Leiter des Döblinger Heimatmuseums, benannt. Vorher „Promenadenweg“. | Ober-Döbling

394. Medlergasse seit 1894 | von Sieveringer Straße 26/28 zur Traklgasse. Nach dem ersten urkundlich erwähnten Pfarrer von Sievering benannt – vorher Feldgasse | Unter-Sievering

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395. Meridiangasse † seit 1919 Dänenplatz | seit 1931 Dänenstraße | Ober-Döbling

396. Mestrozigasse seit 1963 | an der Rückaufgasse | nach Paul Mestrozi (1851–1928), Komponist und Kapellmeister. Er war der Sohn eines „Seidenfabrikanten am Brillantengrund – und widmete sich schon früh der musikalischen Laufbahn. Zuerst war er Oboist im Burgtheater-Orchester, später Kapellmeister am Josefstädter Theater, wo seine ersten musikalischen Arbeiten erstanden. Er schrieb auch Volksstücke und versuchte sich auch als Theaterdirektor. Er kaufte das Fürsttheater im Prater (heute Kinolichtspiel-Theater) und hielt es bis 1892. Sein größter Erfolg dort war das von ihm gemeinsam mit Bruno Zappert verfasste Lustspiel „Ein Böhm in Amerika“. Mestrozi kehrte dann wieder zur Kapellmeisterlaufbahn zurück und schrieb eine große Anzahl von Bühnenmusiken und Märschen. 1895 wurde er Kapellmeister des Infanterieregiments 81 und 1900 wurde er als Kapellmeister an das Kaiser-Jubiläums-Stadttheater (Volksoper) berufen. Seine Grabstätte befindet sich auf dem Döblinger Friedhof. | Ober-Döbling

397. Michael-Neumanngasse seit 2008 | zwischen Mooslackengasse und Gunoldstraße. Nach Prim. Dr. Michael Neumann (29. März 1945 bis 31. März 1999), Facharzt für Lungenkrankheiten, benannt. Präsident der Wiener Ärztekammer (1985) und der Österr. Ärztekammer (1986). Maßgebliche Beteiligung an der Gesundheitspolitik und an der Reform der Ärztekammer. Mitglied des Obersten Sanitätsrates. Generalsekretär der Österr. Gesellschaft für Lungenkrankheiten und Tuberkulose. Im Zuge der Umbauten auf dem ehemaligen Eisenbahngelände entstanden. Führt von der Muthgasse zwischen den Hausnummern 5 und 19 bis an die Eisenbahngleise heran (ca. 40 m). | Heiligenstadt

398. Michaelerwaldweg Benennungsdatum unbekannt | von Hameaustraße 31/33 zum Sommerhaidenweg. Er führt zum Michaeler Wald (war noch bis zu Beginn unseres Jahrhunderts für den Reichtum an Schwammerln bekannt). Michaelerberg im Besitz des Ordens der Michaeler (Barnabiten). | Salmannsdorf

399. Mitterbergstiege Weg zwischen Weingärten mit 179 Stufen | Riedname – am Nußberger Südhang; zwischen Schreiberbach und Karrenweg (Höhe Muckenthalerweg) – derzeit gesperrt. | Heiligenstadt

400. Mitterweg † seit 1928 Mitterwurzergasse – Riede Mitterbergen | Neustift

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401. Mitterwurzergasse seit 1928 | von Agnesgasse zur Salmannsdorfer Straße 3. Nach Friedrich Mitterwurzer (1844–1897), Hofschauspieler, benannt. Carl- Theater. Nach vielen Gastspielen kehrte er 1894 ans Burgtheater zurück. Er spielte von 1871 bis 1880 und von 1894 bis zu seinem Tod. Als Virtuose der Maske war er für die Darstellung zwiespältiger, dämonischer Charaktere prädestiniert. Seine Glanzrollen waren unter anderem Faust, Mephisto, Franz Moor, Richard III. und Wallenstein. Mitterwurzer faszinierte nicht nur sein Publikum, sondern wurde auch von Hugo v. Hofmannsthal und Karl Kraus sehr geschätzt. Seine Gattin Wilhelmine Mitterwurzer (1848–1908) war von 1871 bis zu ihrem Tod ebenfalls am Burgtheater Hofschauspielerin. | Neustift am Walde und Ober-Sievering

402. Mitterwurzerweg seit 1982 | nach der Burgschauspielerin Wilhelmine Mitterwurzer (1848–1908), Gattin von Friedrich Mitterwurzer, benannt. | Ober- Sievering

403. Mooslackengasse seit 1874 | von Boschstraße zur Nußdorfer Lände 21. Alter Flurname (Mooslacke). Davor durchgehend bis zur Heiligenstädterstraße. Zuvor In der Halterau. Durch die Namensgebung „12. Februar Platz“ wurde der Teil Bloschstraße zur Heiligenstädterstraße auf diesen Namen abgeändert. Die heutige Mosslackengasse fängt mit der Hausnummer 15 an, Nr. 19 ist nicht existent (Bahngeleise). Die Nr. 23 ist durch den Eingang in der Bloschstraße 36 erklärt. Nr. 25 ist die letzte Hausnummer. Trockengelegter Donauarm. Unter Kaiser Josef II. wurde der ehemalige Donauarm an der Heiligenstädter Straße völlig trockengelegt und das so neugewonnene Gelände diente zur Anlage von Gärtnereien. Der Name Mooslackengasse erinnert noch an jenes Altwasser der Donau. | Heiligenstadt

404. Mostlergasse † seit 1895 Glatzgasse | vorher Artariastraße | Ober-Döbling

405. Mottlstraße † seit 1912 Felix-Mottl-Straße | vorher Prinz-Eugen-Straße | Ober-Döbling

406. Muchagasse seit 1978 | nach Viktor Mucha (1845–1919)benannt, war Arzt und Reformator der Wiener Krankenanstalten. | Neustift am Walde

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407. Muckenthalerweg † teilweise seit 1906 | Flurname = einst gelsenreiche Gegend. Darin war von 1913–1914 auch der Untere Schreiberweg mit einbezogen. Wissen Sie auch, dass es amtlich eine Mukenthaler Brücke gibt? 1929 hieß der Weg „Muckenthalerweg“, 1942 ebenfalls Muckenthalerweg. Ein Tal wo „Mucken“ – Gelsen, massenweise vorkommen. ahd. mucca, mhd. Mucke = Mücke. Schon 1298 urkundlich erwähnt als „Muckenthal an dem Schweinsberg“ (Kahlenberg). Im Jahre 1355 wird ein „Chunradus in Celo“ (= Himmel) als Besitzer im hinteren Muckental genannt. Es sind dort eingetragen: „Mukental … In Mukental hinder Leite … In Mukental in plica“. Auch in der Riedenkarte 2001 scheinen die Riede Oberes Muckental und Unteres Muckental auf, wobei vor allem das Untere Muckental als ausschließlich mit Weinstöcken bepflanzt eingezeichnet ist. Der Wortstamm ist eindeutig mit „Mucken“ mit „ck“ geschrieben. Wann dieser Begriff mutiert ist, muss noch abgeklärt werden. Es kann auch sein, dass ein überfleißiger Beamter einfach das „c“ vergessen hat. Am 16.12.1965 gibt es einen Eintrag mit Mukentalerweg. Viel interessanter ist, dass sich die veraltete Version mit „th“ bis heute gehalten hat. | Grinzing

408. Mühlgasse † seit 1894 Böhmmühlgasse. Die Mühlgasse verlief von der Heiligenstädter Straße bis zum heutigen Haus Nr. 4. Sie ging nicht um die Ecke, wie die heutige Böhmmühlgasse. | Ober-Döbling und Heiligenstadt

409. Muthgasse seit 1894 | von Heiligenstädter Lände 29/31 zur Eisenbahnstraße 55 und Nußdorfer Lände 47. Nach Leopold Muth (1854–1893) benannt, Landwirt, Landtags- und Reichsratsabgeordneter aus alter Weinhauerfamilie, der sich für die Hebung des Weinbaues einsetzte. Josef Muth, von 1848 bis 1850 Ortsrichter in Nußdorf, entstammte ebenfalls dieser alten, weitverzweigten Weinhauerfamilie. Zuvor Gärtnergasse | Heiligenstadt und Nußdorf N

410. Nasenweg nach dem Verlauf des Weges über die Nase des Leopoldsberges benannt (auch Schweinsrücken). | Benennungsdatum ist nicht überliefert | Kahlenbergerdorf

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411. Nedergasse seit 1910 | von Hans-Richter-Gasse zur Dänenstraße 4/6. Die ehemalige Langwebergasse (Peter Langweber war zweiter Bezirksvorsteher von Döbling) wurde 1910 nach dem Schuhmachermeister und Maler Michael Neder (1807-1882) benannt. Er war Schuster und Maler – Autodidakt und malte in naiver Manier realistische Bilder aus dem Wien des Biedermeier. Zumeist sind seine Motive seiner nächsten Umgebung – besonders Döbling – entnommen (5 Ölbilder dieser Art hängen im Leopold Museum des Museumsquartiers und „Döblinger Bürgerwehr 1848“ im Wien Museum Karlsplatz). Am 22.3.1945 stürzte ein amerikanischer Bomber in der Nedergasse 26 ab, ohne einen nennenswerten Schaden anzurichten. Zwei Besatzungsmitglieder überlebten den Flugzeugabsturz. | Ober-Döbling

412. Nestelbachgasse seit 1894 | von Grinzinger Straße zum Pfarrplatz. Nach dem Nestelbach, der dort überwölbt wurde (Nebenbach des Arbesbaches). Zuvor Blutgasse | Heiligenstadt

413. Nesziweg † von 1940–1945 | vorher und nachher Schulsteig. Wilhelm Neszi (1916–1933), Nationalsozialist, „Opfer der Bewerbung“ | Sievering

414. Neuberggasse † seit 1894 Zierleitengasse | Salmannsdorf

415. Neugasse † seit 1894 Hardtgasse | Ober-Döbling

416. Neugebauerweg seit 1960 | von Reimersgasse zur Grinzinger Straße 54. Alfred Neugebauer (1888–1957), Schauspieler, seit 1946 Mitglied des Wiener Burgtheaters, ab 1935 Professor am Reinhardt-Seminar, ab 1947 an der Akademie für Musik und darstellende Kunst. | Grinzing

417. Neustift am Walde seit 1894 zur Wahrung des Ortsnamens | von Khevenhüllerstraße 19/21 zur Hameaustraße 1/2. Diese Straße hieß bis 1860 Hauptstraße, dann bis 1894 Wiener Straße, da sie nach Wien führte (wie z.B. auch die heutige Grinzinger Allee). Damit der Ortsname des ehemals selbstständigen Dorfes erhalten bleibe, erhielt sie den Namen Neustift am Walde. Der Name stammt von der am Wald gelegenen neuen Stiftung. | Neustift am Walde

418. Neustiftgasse † Ober-Döbling seit 1894 Krottenbachstraße | Ober-Döbling

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419. Neustiftgasse † Ober-Sievering seit 1894 Agnesgasse | Ober-Sievering

420. Neydhardtgasse † vor 1910 und von 1959-1962 westlichster Teil der Chimanistraße, seit 1963 Telekystraße (Neidhart von Reuenthal, 1216-1245; Dichter am Hofe der Babenberger), die Einfahrt zum heutigen Grundstück Hartäckerstraße 34 war der Beginn der geplanten Neydhardtgasse | ein wahrscheinliches Überbleibsel könnte der obere Teil der heutigen Telekygasse sein, aufgelassen. | Ober-Döbling

421. Nottebohmstraße seit 1921 | Hackenberggasse zur Brechergasse 15. Nach Gustav Nottebohm (1817–1882), Musikgelehrter, benannt. | Unter-Sievering

422. Nußberggasse seit 1894 | von Eichelhofstraße 1 zur Eroicagasse 30. Nach dem nahe gelegenen Nußberg – 332 m – benannt. Zuvor Weinberggasse | Nußdorf

423. Nußdorfer Haupt Straße † 1819–1873 Heiligenstädter Straße von Grinzinger Straße zum ehemaligen nördlichen Ortsende (Hackhofergasse). | Nußdorf von der Grinzinger Straße bis zum offenen Krottenbach. Auf jeden Fall 1851 | Heiligenstadt

424. Nussdorfer Lände bis 1875 ein Teil der Holzstraße und Wasserzeile (von Gunoldstraße und Heiligenstädter Lände bis Muthgasse 131 und Franz- Josefsbahn). | „Nußdorfer Lände“, die zu Nußdorf gehörige Lände am Donaukanal. VonLänden: Landungsplätze an den Ufern des Donaustromes und Donaukanals. | Nußdorf

425. Nußdorfer Platz ab 1894 | zur Wahrung des Ortsnamens Nußdorf. Von Heiligenstädter Straße 199 bis Greinergasse 48/50 – vorher Hauptplatz. Ab 1809 Zimmerplatz (zur Zeit Napoleons) und ursprünglich Hirschenplatz. Hieß 1797 noch Hirsenblaß. | Nußdorf

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426. Nußdorfer Sporn siehe Brigittaspitz | Brigittenau

427. Nußdorfer Straße † Grinzing seit 1894 Langackergasse | Grinzing

428. Nußdorfer Straße † Ober-Döbling seit 1894 Heiligenstädter Straße | von der Nußdorfer Straße bis zur Grinzinger Straße | Ober-Döbling und Heiligenstadt

429. Nusswaldgasse seit 1894 | Silbergasse bis Hohe Warte. Nach einem Riednamen benannt (das Nusswaldl befand sich vormals zwischen der Herrngasse, der Hauptstraße und dem Döblinger Bach im Süden). Ehemals nussbaumreiche Gegend. Hieß um 1700 Unterdöblinger Herrngasse – um 1750 Sommer- und Winterzeile. Später Bachzeile und vor 1894 Gemeindegasse. | Ober-Döbling O

430. Ober-Döblinger Hauptstraße † 1819–1873 Döblinger Hauptstraße von Währinger Gürtel bis Pyrkergasse. | Ober-Döbling

431. Obere Neugasse † seit 1886 Cottagegasse | Ober-Döbling

432. Oberer Reisenbergweg seit 1912 durch seine Lage am Reisenberg so benannt. | von Cobenzlgasse 33/35 zur Höhenstraße – Cobenzl | Grinzing

433. Oberer Weisleitenweg vormaliger Name für den Eichelhofweg | Weisleiten ist ein Flurname. 1302 „Weißenleutten“ – bedeutet einen Hang, der den ganzen Tag Sonne hat. | Nußdorf

434. Obersteinergasse seit 1938 | Ecke Billrothstraße / Krottenbachstraße zur Ohmanngasse. Nach Dr. Heinrich Obersteiner (1847–1922), Universitätsprofessor, Neurologe, benannt – er gründete das Neurologische Institut der Wiener Universität und leitete die von seinem Vater gegründete Heilanstalt in Döbling. | Ober-Döbling

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435. Obkirchergasse seit 1867 | von Krottenbachstraße 18/20 zur Billrothstraße 85 | nach Peter Obkircher (1781–1869), Pfarrer von Döbling, benannt. | Ober-Döbling

436. Obkirchersteg † bei Obkirchergasse über Erbsenbach | Sievering

437. Ohmanngasse seit 1938 | von Obersteinergasse zur Krottenbachstraße. Nach Oberbaurat Friedrich Ohmann (1858–1927) benannt, Architekt, Professor an der Wiener technischen Hochschule, seine Werke sind u.a. Stadtpark-Bauten der Wienfluss-Regulierung, Kaiserin- Elisabeth-Denkmal (mit Bitterlich gemeinsam). | Ober-Döbling

438. Oskar-Spiel-Gasse seit 1963 | von Hammerschmidtgasse 26 – Sackgasse. Nach Prof. Oskar Spiel (1892–1961) benannt, verdienter Pädagoge, der in der Schule dieser Gasse unterrichtete – vorher Schätzgasse. | Nußdorf

439. Osterleitengasse seit 1894 | nach der Riede Osterleiten benannt – Berglehne nach dem Osten weisend. Von Döblinger Hauptstraße 74/76 zur Weilgasse 1. Früher Schlossgasse – zwischen 1939–1945 Hubert-Klausner-Gasse. Ober-Döbling

P

440. Paletzallee seit 1886. Verläuft von Glatzgasse 1/3 zur Guneschgasse 6/8. Sie ist nach dem Gastwirt und Grundbesitzer der ehemaligen Sandgrube (dem sogenannten Pantzerfeld), Johann Pantzer benannt, der auch in der neuen Pantzergasse das erste Haus besaß. [Oberdöbling]

441. Pantzergasse seit 1886 | von Glatzgasse 1/3 zur Guneschgasse 6/8 – benannt nach dem Gastwirt und Grundbesitzer Johann Pantzer, dem das nach ihm benannte Pantzerfeld zu Eigen war. Auf diesem befindet sich jetzt die Pantzergasse. Hat dort das erste Haus gehabt | Ober- Döbling

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442. Paradisgasse seit 1894 | von Silbergasse 37/39 zur Daringergasse. Früher erst Kreuz-, dann Paradiesgasse (Quellenhinweis 1942). Maria Theresia P., blinde Musikvirtuosin und Komponistin 1759–1824. In der 2. Hälfte des 18. Jhdts. entwickelte sich ein öffentliches Konzertleben, das nicht nur an Kirchen, Höfe oder Theater gebunden war. Somit erhielten Musikerinnen, die keine (Opern-)Sängerinnen waren, vermehrte Auftrittsmöglichkeiten. Eine erstklassige Ausbildung war in einem adeligen Haus damals selbstverständlich – so auch im Fall von Maria Theresia von Paradis. 1759 in Wien geboren, war sie von früher Kindheit an blind. Ihre musikalische Begabung schien so offensichtlich, dass sie von Leopold Kozeluch im Klavierspiel, von Antonio Salieri und Vincenzo Righini im Gesang, von Karl Friberth und Abbé Vogler in Komposition ausgebildet wurde. Als Pianistin konzertierte sie in Paris, London, Brüssel, an deutschen Höfen. Nach Wien zurückgekehrt, gründete sie eine Musikschule und unterrichtete bis zu ihrem Tod 1824. Für ihre Kompositionen verwendete Maria Theresia von Paradis eine von einem Freund erfundene Blindenschrift. | Unter-Döbling / Unter-Sievering

443. Parkgasse † seit 1894 Hasenauerstraße | Ober-Döbling

444. Pater-Zeininger-Platz seit 1997 | nach Josef Zeininger (1915–1995), Pfarrer der Kirche In der Krim, Bischofsvikar, benannt. | Unter-Sievering

445. Patzakweg die Verkehrsfläche in 1190 Wien, im Gebiet KLG Hackenberg, wird nach Julius Patzak (9. April 1898 bis 26. Jänner 1974; Kammersänger, Sänger) in Patzakweg benannt (4. Mai 2010). | Ober-Sievering

446. Paul-Ehrlich-Gasse seit 1947 | von Leopold Steinergasse 41/43 bis 1935 bis zur Ettingshausengasse 2/4 durchgehend, bis 1935 bei Schreiberweg, dann Namenstausch gegen Trummelhofgasse, 1938-1945 Guschelbauergasse, dann wieder Paul-Ehrlichgasse | 1947 Namenstausch mit Paul-Ehrlich-Gasse (hinter dem Trummelhof). Diese führt jetzt nur noch bis Höhe Chmelgasse (kurz danach). | nach Dr. Paul Ehrlich (1854–1915), Universitätsprofessor, Begründer der modernen pathologischen Biologie, Nobelpreisträger, benannt. | Grinzing

447. Paul-Ehrlich-Gasse† 1933-1935 Hinter Grinzinger Brauhaus. 1935-1938 Paul-Ehrlich-Gasse. Hieß von 1938–1947 Guschelbauergasse. Dann Namenstausch gegen Trummelhofgasse - nach dem Trummelhof (zuletzt Brauhaus in Grinzing, Cobenzlgasse 30. | Grinzing

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448. Paula-Wessely-Weg seit 2002 | nach Paula Wessely, Kammerschauspielerin, benannt; entlang des Reisenbergbaches. | vormals Pointenweg. Grinzing

449. Peezgasse seit 1926 | von Fickertgasse 2 zur Philippovichgasse 1/3 | nach Dr. Alexander Peez (1829–1912), Volkswirtschafter und erster Obmann des Wiener Volksbildungsvereines (1887–1892), benannt. | Ober-Döbling

450. Peregrinigasse † seit 1894 Iglaseegasse | Unter-Döbling

451. Perntergasse 1910 ein Teil entlang der Meteorologischen Zentralanstalt als Perntergasse abgetrennt – von der Hohen Warte bis zur Stürzergasse (seit 1891 Aussichtsweg von der Hohen Warte, entlang der Pertnergasse, beim Sportplatz 80 Meter Richtung Norden, und dann wieder 200 Meter Richtung Osten bis zum Wasserreservoir. Von dort wieder Richtung Norden (550 m) bis Grinzinger Straße 88). Josef Maria Pernter wurde am 15. März 1848 in Neumarkt in Südtirol geboren. Nach dem Besuch der Gymnasien in Bozen und Meran trat Pernter 1864 in den Jesuitenorden ein und widmete sich theologischen Studien an den Lehranstalten des Ordens in St. Andrä und Pressburg.1882 promovierte Pernter bei Josef Stefan an der Universität Wien zum Doctor philosophiae. 1880 wurde er Assistent und 1884 Adjunkt der Zentralanstalt für Meteorologie und Erdmagnetismus in Wien unter Julius Hann. Am 1. Oktober 1897 wurde Pernter zum Direktor der Zentralanstalt für Meteorologie und Erdmagnetismus und zum Ordinarius der Physik der Erde an der Universität Wien ernannt. 1881 unternahm er eine Expedition auf den Hochobir/Kärnten (2139 m) zur Untersuchung der Höhenabhängigkeit der Psychrometerkonstante, 1888 auf den Hohen Sonnblick/ Salzburg (3106 m), wo auf dem Bergobservatorium und im Tale in Rauris die ersten Einstrahlungs- und Ausstrahlungsmessungen, Messungen der Polarisation des Himmelslichtes und Szintillationsbeobachtungen durchgeführt wurden. Sein Hauptwerk stellt die 1902 erschienene „Meteorologische Optik" dar, in dem Pernter die damals gültigen Kenntnisse auf diesem Wissensgebiet zum ersten Mal zusammenfasste und damit eine Systematik der Darstellung schuf. Als Direktor der Zentralanstalt für Meteorologie und Erdmagnetismus setzte sich Pernter erfolgreich für deren Reorganisation ein. Unter seiner Leitung wurde 1904 auch der Erdbebendienst, bis dahin von der Akademie der Wissenschaften in Wien betreut, als weitere Abteilung an die Zentralanstalt übernommen. Diese wurde darauf entsprechend in Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik umbenannt. Pernter verstarb am 20. Dezember 1908 in Arco im Trentino. Heiligenstadt

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452. Peter-Altenberg-Gasse seit 1929 | von Michaelerwaldweg 3/5 zum Sommerhaidenweg. Nach Peter Altenberg (Pseudonym für Richard Engländer 1850– 1919), Schriftsteller und Dichter, benannt. Er war durch seine exzentrische Lebensführung, als ständiger Gast der Kaffeehäuser und Nachtlokale, schon zu seinen Lebzeiten eine legendäre Figur. Mit der Schilderung des Alltagslebens und seiner Merkwürdigkeiten, seiner Fin-de-siècle-Stimmung, seinen Aufzeichnungen kultureller Begebenheiten zählt er zu den Hauptvertretern des literarischen Impressionismus in Wien. Hieß von 1938–1947 Droste-Hülshoff-Gasse | Salmannsdorf

453. Peter-Jordan-Straße Seit 1904 trägt sie ihren Namen nach dem Direktor der kaiserlichen Landwirtschaftsgüter in Laxenburg und Vösendorf, Peter Jordan (1751-1827). Von Billrothstraße 35 zur Ludwiggasse 12 und Wilbrandtgasse. Er war einer der Begründer des land- und forstwirtschaftlichen Unterrichts und entwickelte wissenschaftliche Methoden der planmäßigen Bodenbearbeitung. | Währing und Ober-Döbling

454. Pfaffenberg im Kirchenbesitz – 415 m | schon 1340 als Oberer und Unterer Pfaffenberg erwähnt. | Sievering

455. Pfarrplatz seit 1894 | Eroicagasse – Probusgasse. Pfarrkirche von Heiligenstadt, deren Erbauung bis 1840 zurückreichen soll. Hieß von 1935– 1943 Hermaplatz | Heiligenstadt

456. Pfarrwiesengasse seit 1894 | von der Ecke Saarplatz 1/Thallesbrunngasse 2 zur Grinzinger Allee 10. Alter Flurname – nach der lokalen Bezeichnung Pfarrwiese – zuvor Karlsgasse | Unter-Döbling

457. Pfennigbergergasse † bis 1876 Teilstück der heutigen Silbergasse | von Wallmodengasse bis zur Hohen Warte. Pfennigberger, Grundstückbesitzer in dieser Gegend. | Unter-Döbling

458. Philippovichgasse seit 1926 | von Billrothstraße 3/5 zur Gymnasiumstraße 54/56. Nach Eugen Philippovich von Philippsberg (1858–1917), Universitätsprofessor an der Universität Wien, Professor der Nationalökonomie, benannt. | Ober-Döbling

459. Plachenfahrweg † nun Wildgrubengasse | Heiligenstadt

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460. Pleischlgasse † von 1938–1947 | vorher und nachher Klabundgasse | Dr. Adolf M. Pleischl (1787–1867), Chemiker, Erfinder des metallfreien Emails. | Unter-Döbling

461. Poestiongasse † von 1938–1947 | vorher und nachher Kuhngasse. Nach Dr. Josef Calasanz Poestion (1853–1932), Sprachforscher, benannt. | Ober- Döbling

462. Pointenweg Weg vom Häuserl am Himmel entlang des Pointenbaches bis Grinzing | seit 2002 Paula-Wessely-Weg | Grinzing

463. Pokornygasse seit 1894 | von Döblinger Hauptstraße 82/84 zur Weilgasse 5. Nach Dr. Alois Pokorny (1826–1886) benannt, Naturhistoriker, Gymnasialdirektor und Pädagoge, welcher sich bei der Begründung der Wiener Realgymnasien sehr verdienstlich beteiligte. Hieß um 1721–1800 Kuhtrift – ab 1819 Viehtriebgasse. Ab 1830 Donaustraße. Geht nach den Rampen zur Heiligenstädter Straße in die Rampengasse über. | Ober-Döbling

464. Pospischilweg † von der Sieveringer Straße 69–71 bis Gräfweg. Seit 1917 Görgengasse | Sievering

465. Pötzleinsdorfer Straße † seit 1894 Hartäckerstraße | vorher Friedhofstraße | Ober-Döbling

466. Prälatenkreuzgasse Seit 1930 Devrientgasse | Ober-Döbling

467. Prälat Leopold Ungar Platz seit dem 12. Dezember 2013 mit Beschluss für 2014 – Kreuzung Muthgasse7Mooslackengasse. Heiligenstadt

468. Prinz-Eugen-Straße † seit 1911 Mottlstraße | seit 1912 Felix-Mottl-Straße | vorher Schul- oder Schreiberweg | Ober-Döbling

469. Probusgasse seit 1894 | von Armbrustergasse 8/10 zum Pfarrplatz 1/6. Benannt nach dem röm. Kaiser Marcus Aurelius Probus (232–282), der in der Umgebung von Vindobona (Wien) die ersten Reben pflanzte – zuvor Herrengasse. | Heiligenstadt

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470. Prof.-Franz-Antel-Weg seit 2008 | Fußweg von der Krottenbachstraße über die Koschatgasse bis Felix-Dahn-Straße |nach Franz Antel, Filmregisseur, benannt. Franz Antel war ein engagierter Döblinger, der Filmmeilensteine als Regisseur gesetzt hat (Der Bockerer I-IV). Er hatte noch im Sieveringer Filmatelier gedreht, das leider schon geschleift wurde. Außerdem war er mit Leib und Seele Anhänger des FC-Vienna und hat bei zahlreichen Benefizturnieren mitgespielt. Man hat ihn auch immer in bodenständigen Gasthäusern in unserem Bezirk treffen können. Und sein selbstgekochtes Gulasch war ein Gedicht. Er war ein richtiges Original. | Ober-Döbling

471. Promenade † seit 1894 Weilgasse | Ober-Döbling

472. Promenadenweg Promenadenweg – seit 1997 Max-Patat-Weg | nach Prof. Max Patat (1907–1995), Oberschulrat, Leiter des Döblinger Heimatmuseums, benannt. | Ober-Döbling

473. Püchlgasse seit 1938 | von Gallmeyergasse zur Heiligenstädter Straße 109/111. Nach Anton Püchl (1852–1914), Landes-Bezirksschulinspektor und Neugestalter des gewerblichen Fortbildungsschulwesens, benannt. | Heiligenstadt

474. Pyrkergasse seit 1894 | von Billrothstraße 62/64 zur Döblinger Hauptstraße 73/75. Nach dem Dichter Ladislaus Pyrker von Felsör (1772–1847) benannt, Erzbischof von Erlau – Dichter und Förderer des jungen Grillparzer; Patriarch von Venedig 1820 – Erzbischof von Eger 1827 – ursprünglich Plankengasse, danach Parkgasse. | später Alleegasse | Ober-Döbling Q

475. Quergasse † bei Muthgasse seit 1894 Holzgasse | benannt nach den vielen Holzlagerplätzen. Das Holz kam per Schiff aus Oberösterreich nach Wien. | Nußdorf

476. Quergasse bei † Kahlenberger Straße heutige Traminergasse. Von der Kahlenberger Straße 19–21 zur Hammerschmidtgasse 23–25. | Nußdorf

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R

477. Radelmayergasse seit 1894 | von Döblinger Hauptstraße 52/54 zur Heiligenstädter Straße 33/35 | nach Johann Nikolaus Radelmayer (1662–1724), altansäßiger Josefstädter Familie, Gastwirt, benannt. Zuvor Leibenfrostgasse | Ober-Döbling

478. Raffelspergergasse seit 1922 | von Glanzinggasse 41 – Sackgasse (Pötzleinsdorf?). Nach Franz Raffelsperger (1793–1861) benannt, Geologe und Schriftsteller, veröffentlichte eine große Zahl postalischer, topographischer und kartographischer Werke, seine Arbeiten trugen zur Entwicklung des Österr. Postwesens bei. Kat. Gem. Glanzing | Ober-Döbling

479. Raimund-Zoder-Gasse seit 1966 | von Hackenberggasse 26 zur Krottenbachstraße 143. Nach Raimund Zoder (1882–1963), Lehrer, benannt. Er stammte aus einer Lehrerfamilie und war von 1901 bis 1931 im Lehrdienst tätig. Sein Spezialgebiet und seine Lebensaufgabe aber war die Pflege und Sammlung der Volksmusik. | Unter-Sievering

480. Rampengasse von Heiligenstädter Straße 58/60 zur Heiligenstädter Lände 19/21. | benannt nach der Zufahrt zu den Rampen des Frachtenbahnhofes des Franz-Josefs-Bahnhofes. Da sich die Rampengasse unmittelbar beim Abgang der Rampen von der Donaugasse befindet, sehe ich einen Zusammenhang mit diesen gegeben. Der Name als Ableitung von der Zufahrt zu den Rampen kann nach Durchsicht der Karten nicht nachvollzogen werden. Dass aber die Rampengasse unmittelbar von den Rampen bei der Stiege zu den Rampen des Frachtenbahnhofes führt kann kein Zufall sein. Heiligenstadt

481. Rampenstraße † In Heiligenstadt gelegen (näheres noch unbekannt). Auf Nr. 1 und 2 war als Eigenthümer ein gewisser Kreindl Eduard (1888), auf Nr. 3 und 4 ein gewisser Greiner Karl eingetragen. Die Straße wies vier Grundstückpazellen auf | Heiligenstadt

482. Rathstraße seit 1894 | von Agnesgasse und Krottenbachstraße 305 bis Neustift am Walde 64 (ursprünglich Sieveringerstraße). Nach Leopold Rath (1834–1894) benannt, aus altansässiger Familie, der letzte Bürgermeister von Neustift am Walde. Die Familie Rath zählt zu den ältesten Familien in Neustift, fünf Neustifter Bürgermeister kamen aus ihrer Linie – nicht umsonst ist nach ihnen die Rathstraße benannt. Heute führt Franz Rath als Nachfahre der alten Hauerfamilie Rath einen Buschenschankbetrieb. Bereits 1840 wurde das Haus in der Hameaustraße erbaut. Bekannt ist der Heurige für seine Gemütlichkeit und den einmaligen Naturgarten mit einem über 200 Jahre alten Nussbaum. Zuvor bis 1876 Grottenbachgasse, auch Krottental, bis 1894 Sieveringer Straße. | Neustift am Walde

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483. Rehgaßl, Rehgassl seit 1986 | nach einem alten Wegnamen benannt, seit 2008 Verlängerung in östlicher Richtung. Vorher verlief das Rehgaßl in nördlicher und dann in westlicher Richtung. Dieser Teil heißt seit 100 Jahren „Ritschengasserl“ > leitet sich von rutschen ab > Abhang der alten Abräumhalde. Das Rehgaßl verläuft nach der Sieveringer Straße 170 in einem großen Bogen in nördlicher Richtung wieder zurück zur Sieveringer Staße und endet in der Fröschlgasse 12, hinter der Sieveringer Kirche. Das Rehgaßl führt aber noch, nach der Biegung nach Osten, 200 Meter in nördlicher Richtung. Ebenso stand 70 Meter nach der Biegung nach Osten, auf der linken Seite, die „Gallein Kapelle“. Diese ist längst verschwunden. Der genaue Ort wird noch gesucht. | Ober-Sievering

484. Reimersgasse seit 1960 | von Hohe Warte 51 zur Huleschgasse. Nach Georg Reimers (1860–1936), Schauspieler am Wiener Burgtheater, benannt. | Heiligenstadt

485. Reinischgasse seit 1935 | von Stefan-Esders-Platz 1 zur Wolfsgrubergasse. Nach Dr. Simon Leo Reinisch (1832–1919) benannt, Universitätsprofessor, Ägyptologe und Afrikanist – hieß von 1938–1947 Langbehngasse. 1904 war die Reinischgasse ohne die Wolfsgrubergasse bis zur Bellevuestraße geplant. Wie auch das ganze Gebiet mit Plätzen und Straßen hätte überzogen werden sollen. Dr. Karl Lueger schob hier einen Riegel vor. Ebenso sollte der gesamte Reisenberg verbaut werden. Auf dem Plan 1912 war schon die Wolfsgrubergasse, die die Reinischgasse kreuzen sollte, bis zu einem fiktiven Platz am Reißbrett fertig. Die heutigen Straßenführungen sind der Rest von dem, was geplant hätte werden sollen. | Grinzing

486. Reithlegasse seit 1894 | von Kreindlgasse 4a/6 zur Döblinger Hauptstraße 37/39. Nach Johann Reithle (1744–1812), Ortsrichter in Döbling, benannt. Zuvor Hermannstraße | Ober-Döbling

487. Relegasse der Name ist eine Privatbezeichnung. Sie führt von der Schemerlbrücke beginnend, entlang der Bahn bis zum Anschluss an den Radweg. Die Firma Rele, mit Sitz Relegasse 3, hat sich auf dem Privatgrund diese hier abgebildete Tafel aufgestellt. Der richtige Name ist Donaupromenade; die von der Schemerlbrücke bis zum Kuchelauer Hafen, aber nicht direkt an der Donau, sondern entlang der Bahn führt. | Nußdorf

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488. Reumannstraße nichtamtliche Bezeichnung – Ursprung unbekannt. Im 10. Bezirk gibt es einen Reumannplatz nach Jakob Reumann (1853–1925) benannt, sozialdemokratischer Politiker, Wiener Bürgermeister von 1919–1923. Zur Erinnerung an seine Verdienste in der 1. Republik um die Stadt Wien und seiner Mitbürger. Ehrenbürger der Stadt Wien. Nach ihm ist auch ein jetzt kanalisiertes Gerinne, eben das „Reumann Gerinne“ benannt. Kleingartenanlage Sommerhaiden | Neustift am Walde

489. Richard-Kralik-Platz Hasenauerstraße 18/20 bis Weimarer Straße 80/82. Bis 1920 hieß dieser Schnittpunkt zwischen Karl-Ludwig-Straße und Hasenauerstraße Karl-Ludwig-Platz (nach Erzherzog Karl Ludwig, dem ersten Protektor des Cottage Vereins, Bruder von Kaiser Franz Joseph). In seiner Mitte befand sich der von Cottage Vereinsobmann Prof. Gustav Tschermak angeregte, von der Gemeinde Wien gestiftete und von Edmund Hofmann von Aspernburg geschaffene Karl-Ludwig-Brunnen (Enthüllung 8.10.1906). Der adlergeschmückte Obelisk wurde zu Ende des Zweiten Weltkriegs schwer beschädigt. Seine Reste entfernte man schließlich 1954. An der Stelle des Brunnens inmitten eines Blumenrondeaus befindet sich seit demselben Jahr eine Natursteinplastik (zwei Kinder mit Schildkröte) von Robert Ullmann. Wie die gleichnamige Straße wurde auch der Platz umbenannt und bis 1934 zum Weimarer Platz (siehe Weimarer Straße). Dann ehrte man den Kulturphilosophen und Schriftsteller Dr. Richard Kralik Ritter von Meyerswalden (1852- 1934), der im Haus Nr. 3 dieses Platzes fast sechs Jahrzehnte bis zu seinem Tod wohnte. Er verfasste Romane, Erzählungen, Theaterstücke, Gedichte und philosophische Abhandlungen, in denen er die Ideen der Antike, der deutschen Romantik (Helden- und Volkssagen) und des Katholizismus verknüpfte. Er gilt als Erneuerer der mittelarterlichen religiösen Mysterienspiele. | Währing und Ober-Döbling

490. Ringweg seit 1937 | von Grinzinger Steig zur Lotheißengasse 38. Nach einem alten Flurnamen. Rink bedeutet in Flurnamen bogenförmiger Hügel, eine Krümmung genügt zu dieser Bezeichnung. | Grinzing

491. Rodlergasse seit 1898 | von Krottenbachstraße 66 zur Weinberggasse 47/49. Nach Jakob Moritz Rodler (1831–1882), Schuldirektor, Oberschulrat und Mitglied der Gemeindevertretung von Ober-Döbling, benannt. | Ober-Döbling

492. Rohrerwiese am Fuß des Hermannskogels | Zugang Ende der Sieveringer Straße | Grinzing

493. Rosenweg Flurname | von Straßergasse 49 zur Ettinghausengasse 10 | Grinzing

494. Rosinagasse † seit 1894 Artariagasse | im gleichen Jahr Umbenennung auf Mostlergasse. Seit 1895 Glatzgasse | Ober-Döbling

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495. Rückaufgasse seit 1919 | von Krottenbachstraße 69/73 zur Hartäckerstraße 100. Nach Anton Rückauf (1855–1903), Liederkomponist, benannt. | Ober-Döbling

496. Rudolf-Friedl-Stiege Die Rudolf-Friedl-Stiege wurde am 18.04.2009 um 17 Uhr in Anwesenheit von Hr. Bezirksvorsteher Adolf Tiller eingeweiht. Prof. Rudolf Friedl lebte vom 26.03.1921 – 14.08.2007 in Wien. Sein letzter Wohnsitz befand sich in der Heiligenstädter Straße 131. Aus dem Krieg kehrte er erst 1947 aus russischer Gefangenschaft heim. Aus seinem reichen und schöpferischen Leben sind die Büste von Robert Stolz, das Portrait von Jan Sobieski und zwei Engelsfiguren am Kahlenbergerdorfer Friedhof als herausragend bekannt. Er schuf auch die Büsten vieler bekannter Persönlichkeiten, wie auch den Pfaff vom Kahlenberg. Von seinen zehn Bundesländerwappen des Wappenfrieses überlebten leider nur zwei. Diese hängen an den Wänden der Unterführung (noch Billergasse!) zur Hafenstraße, neben der neu benannten Stiegenanlage. In die Geschichte ist er als Büsten-Bildhauer eingegangen. | Kahlenbergerdorf

497. Rudolf-Kassner- Gasse seit 1960 | von Armbrustergasse 19/21 zur Langackergasse 22/24. Nach Rudolf Kassner (1873–1959) benannt, Philosoph, Schriftsteller, von 1938 bis 1945 hatte er Schreibverbot. Erhielt 1949 den Gottfried Keller-Preis der Schweiz, 1953 den österr. Staatspreis und 1955 den Schiller-Preis. Zuvor teilweise Springsiedelweg | Grinzing und Heiligenstadt

498. Rudolfinergasse seit 1894 | von Silbergasse 7/9 bis Billrothstraße 80. Dort steht die Krankenanstalt Rudolfinerhaus (erbaut 1882). Hieß um 1750 Sommer- und Winterzeile. 1828 Kothgasse. Bis 1894 Lange Gasse | Unter-Döbling

499. Ruthgasse seit 1894 | vom Saarplatz 11 zur Hohen Warte 3. Nach einem israelitischen Waisenhaus zu Ehren der biblischen Ruth erbaut. Zuvor Feldgasse | 1938–1947 Zumbuschgasse | Unter-Döbling S

500. Saarlandstraße † von 1938–1945 | nach der Heimat des Wiener Gauleiters Bürckel. Vorher und nachher Strassergasse. Grinzing

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501. Saarplatz seit 1908 | von Silbergasse 16/17, Hohenauergasse 1, Pfarrwiesengasse 1/2 | nach Ferdinand von Saar (1833–1906) benannt. Ferdinand Ludwig Adam von Saar war ein österreichischer Schriftsteller, Dramatiker und Lyriker. Saar stammte aus einer geadelten Beamtenfamilie, der Vater starb jedoch kurz nach der Geburt des Sohnes. Er besuchte in Wien die Volkschule, dann ab 1843 das Gymnasium bei den Schotten. 1849 trat er in das k.k. Heer ein und wurde 1854 Leutnant im Infanterieregiment Nr. 6. 1860 beendete Saar seine Offizierslaufbahn, um sich ganz der Literatur zu widmen. 1871 wurde er durch adelige Gönnerinnen aus der drückendsten Not befreit. 1877 brachten die Novellen aus Österreich breitere Anerkennung. Zum größten Publikumserfolg wurden 1893 die „Wiener Elegien“. Drei Jahre zuvor hatte Saar den Franz-Joseph-Orden verliehen bekommen. 1902 wurde er Mitglied des Herrenhauses des Österreichischen Reichsrates. Die letzten Jahre des Dichters waren jedoch durch Krankheit und vor allem schwere Depressionen gekennzeichnet. Nachdem schon seine Ehe 1884 mit der Selbsttötung seiner Frau tragisch gescheitert war, beendete auch Saar 1906 sein Leben durch eigene Hand. Saar darf neben Marie von Ebner-Eschenbach als der bedeutendste realistische Erzähler der österreichischen Literatur des ausgehenden 19. Jahrhunderts gelten. In seinen Werken, die sich durch humanistischen Ethos und Sozialkritik auszeichnen, schildert Saar die k. u. k. Armee, die Wiener Gesellschaft und die Verfallserscheinungen der alten Monarchie mit psychologischem Scharfsinn. Zu diesen zählen besonders „Innozenz“ (1866), „Die Steinklopfer“ (1874), „Der Exzellenzherr“ (1882), „Leutnant Burda“ (1887), „Die Brüder“ (1900), „Tragik des Lebens“ (1906), u.v.a. Ferdinand von Saar verstarb am 24. Juli 1906 in Wien-Döbling und ist am Döblinger Friedhof begraben. An seinem Sterbehaus in der Rudolfinergasse 6 ist eine Gedenktafel angebracht. Ein Denkmal von Ferdinand von Saar steht im Wertheimsteinpark. | Unter-Döbling.

502. Sackgasse † existiert nicht mehr | kurze Verlängerung der Kreindlgasse über die Pyrkergasse. | Ober-Döbling

503. Saileräckergasse seit 1903 | von Flotowgasse 1 zur Görgengasse 4. Saileräcker alter Flurname, Äcker im Besitz eines Sailers. | Ober-Döbling

504. Salmannsdorfer Höhe seit 1925 | von Agnesgasse 5 bis Dreimarkstein. Höhen wurden die Höhenwege bezeichnet, mit Aussicht auf die Stadt. Der Name Salmannsdorf bezeichnet das Dorf eines Salmannes, eines adeligen freien Mannes, der die Salung, die rechtskräftige und förmliche Übergabe eines Gutes, vollziehen konnte. Das Klosterneuburger Salbuch, in dem alle Güterschenkungen und Zehente verzeichnet wurden, nennt Salmannsdorf erstmals 1280. Das Dorf zählte damals 51 Einwohner. 1330 wird es in der Stiftungsurkunde der Sieveringer Kirche wieder erwähnt. Im Türkenjähr 1683 ging Salmannsdorf zugrunde. Von 1891 bis 1938 gehörte Salmannsdorf zum 18. Gemeindebezirk. | Ober-Sievering – Neustift am Walde und Salmannsdorf

505. Salmannsdorfer Straße im Jahre 1894 wurde die ehemalige Hauptstraße zur Wahrung des Ortsnamens in Salmannsdorfer Straße umbenannt. Von 1874– 1878 hieß sie Johannesgasse. Ab etwa 1819 hieß sie Hufnagelgasse nach der Flur Hufnagel. | von Celtesgasse zur Kleingartenanlage Hügelwiese | Neustift und Salmannsdorf

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506. Sandgasse seit 1894 | von Grinzinger Allee 86 zur Grinzinger Straße 51 – zuvor Johannesgasse. Da es schon eine Johannesgasse im 1. Bezirk gab, musste die Johannesgasse in Grinzing umbenannt werden. Ab dem Jahre 1992 wurden diese Umbenennungen (in Sandgasse) durchgeführt. Abgeschlossen waren diese im Jahre 1894. In der Zeit wurde wahrscheinlich auf die Verlosung der Ackerflächen zurückgegriffen. Riedname – Weg zwischen Sandgruben, die sich beidseitig des heutigen Straßenverlaufs befanden. (Steinbergerbach schwemmte Sand an) | Grinzing und Heiligenstadt

507. St.-Georg-Platz seit 1895 | nach der Kirche zum Heiligen Georg | Kahlenbergerdorf

508. Sarastroweg seit 1963 | von Rückaufgasse zur Mestrozigasse. Sarastro ist eine Gestalt aus Mozarts Zauberflöte. | Ober-Döbling

509. Sauerburggasse seit 1914 | von Sieveringer Straße 18/20 zur Daringergasse 22. Die Herrschaft Ober-Sievering war 1559 im Besitz der Familie Sauer von Sauerburg. | Ober-Sievering

510. Schablergasse seit 1895 | von Wigandgasse zur Heiligenstädter Straße 281c. Alter Riedname, Weingartenflurname. Schapeler wird 1357 schon erwähnt; nach dem ehemaligen Besitzer, welcher ein Schapler war, einer der Kopfhauben für Frauen erzeugte, oder nach der Ähnlichkeit der Riede mit einer solchen Schapel. | Kahlenbergerdorf

511. Schätzgasse seit 1894 | von Kahlenberger Straße zur Zahnradbahnstraße 9/11. Nach Anna Schätz (1814–1853), Stifterin eines Kindergartens, benannt. | Nußdorf

512. Schatzlsteig seit 1937 | von Sieveringer Straße 112 zur Bellevuestraße 42. Nach Dr. Josef Schatzl (1862–1936), beliebter Arzt Sieverings, benannt. | Unter-Sievering

513. Schaumayer Platz seit 11. Februar 2014. Die Verkehrsfläche (Code Nr. 06799) in 1190 Wien, im Kreuzungsbereich Billrothstraße / Sieveringer Straße, wird nach Dkfm. Dr. Maria Schaumayer – 7. Oktober 1931 bis 23. Jänner 2013; Wirtschaftswissenschafterin, Präsidentin der Österreichischen Nationalbank, Politikerin) in "Schaumayerplatz" benannt. Im Volksmund: Sieveringer Spitz, oder nur Alexander Platz/Alex Ober-Döbling

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514. Schegargasse von Gymnasiumstraße 58/60 zur Döblinger Hauptstraße 11/13 | nach Benedikt Schegar (1801–1861), Baumeister, benannt. | erbaute das Casino Zögernitz | Ober-Döbling

515. Scheibelreitergasse seit 1979 | nach Ernst Scheibelreiter (1892–1973), Schriftsteller, benannt. | Grinzing

516. Scheibengasse seit 1894 | von Ruthgasse 23/25 zur Silbergasse 52/58. Alter Riedname In der Scheiben. Zuvor Berggasse | Unter-Döbling

517. Scheimpfluggasse seit 1914 | von Hartäckergasse 126/128 zur Glanzinggasse 70/72. Nach Hauptmann Theodor Scheimpflug (1865–1911), Pionier der Luftbildkartographie, benannt. | Pötzleinsdorf | Theodor Scheimpflug wurde 1865 in Wien geboren, gilt allgemein heute als derjenige, der die Regeln der fotografischen Geländeerkundung (Luftaufnahmen), die heute seinen Namen trägt, entdeckt hat. Er absolvierte die Marine-Akademie, wurde 1897 Mitglied des k. u. k. Militärgeographischen Instituts und dort zum Pionier der Luftbildkartographie. Das Verfahren nach „Scheimpflug“ kann mit Kameras eingesetzt werden, die zumindest in einer Ebene aus der Parallelität geschwenkt werden können. Es ist nun nicht mehr ein Gerät mit drei fixierten parallelen Ebenen, nämlich (F) Film-, (O) Objektiv- und (S) Schärfeebene. Sondern, auf der Basis, dass sich Parallelen im Unendlichen treffen (projektive Geometrie), treffen sich die drei Ebenen der Kamera in einem Punkt, der vom Schnittpunkt der beiden Kameraebenen (F und O) bestimmt wird. Davon ausgehend kann dann z. B. die Schärfeebene schräg vor der Kamera auf einen Aufnahmetisch gelegt werden; der Schärfebereich muss dann nicht mehr von vorn bis hinten mit der Blende eingestellt werden, sondern nur noch von oben nach unten rechtwinklig zur Schärfeebene. 1907 erschien seine grundlegende Arbeit Die Herstellung von Karten und Plänen auf fotografischem Wege. Theodor Scheimpflug starb am 22. August 1911 in der Vorderbrühl | Ober-Döbling

518. Schemmerlbrücke – Josef-von-Schemerlbrücke Josef von Schemmerlbrücke | 1894 bis 1898 nach Plänen von Otto Wagner erbaut. Nach Josef Schemerl, Ritter von Leythenbach (1752–1844) benannt, Ingenieur, Hofbaudirektor. Der Name der Brücke wird in verschiedenen Schreibweisen angegeben: Im Landesgesetzblatt für Wien Nr. 34/1996 wird in der Festlegung der neuen Bezirksgrenze zwischen dem 19. und 20. Bezirk die „Josef- von-Schemmerl-Brücke“ genannt. Laut „Amtlichem Wiener Straßenverzeichnis – 16. aktualisierte Auflage“ handelt es sich um die „Schemmerlbrücke“. Die Aufschrift auf einem der Pylonen lautet auf „Schemerlbrücke“. Verschiedene Stadtpläne von Wien benennen diese Brücke entweder als „Josef von Schemerl-Brücke“ oder „Schemerlbrücke“. Das von der für Brücken zuständigen Magistratsabteilung, der MA 29, herausgegebene Buch „Querungen Brücken – Stadt Wien“ schreibt im enthaltenen Verzeichnis der Wiener Brücken von der „Schemerlbrücke“; da diese Schreibweise mit der des Namensgebers übereinstimmt, kann davon ausgegangen werden, dass dies der korrekte Name ist. Zwischen den Bezirksvorstehern von Brigittenau und Döbling wurde anlässlich der letzten Renovierung vereinbart, dass der linke Löwe zur Brigittenau gehörig und der rechtsseitig gelegene Löwe Döbling zuzurechnen ist. | Nußdorf – Rampe bis zur rechtseitigen Uferlinie

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519. Scherpegasse seit 1935 | von der Krottenbachstraße 40/42 zum Trautenauplatz. Nach Hans Scherpe (1853–1929), Bildhauer (Anzengruber- Denkmal), benannt | Ober-Döbling

520. Schiffgasse † auf jeden Fall 1869 | im Dreieck des Zusammenlaufs vom Donau-Kanal und der Franz-Josefs-Bahn. 1873 in die Gärtnergasse einbezogen. Seit 1894 etwa ab Grinzinger Straße | Nussdorf

521. Schlossgasse † seit 1894 Osterleitengasse | Ober-Döbling

522. Schmausengassl † Volksmund das „Schmausengassl“ befindet sich zwischen der Himmelstraße und dem Paula-Wessely-Weg, hinter dem Heurigen Wiegl, dort wo der Pointenbach von der Oberfläche verschwindet. Die Frau Schmaus wohnte in dieser Ecke. Die Kinder und Jugendlichen haben dem Gasserl, in den 60er und 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts, diesen Namen gegeben. Wahrscheinlich kennt diesen Namen heute auch in der näheren Umgebung niemand mehr. | Grinzing

523. Schmiedgasse † seit 1876 | heute Zehenthofgasse. Am Zusammenfluss des Krottenbaches und des Arbesbaches. Nicht weit von hier stand eine Hammerschmiede. Ebenso eine Mühle. | Unter-Döbling

524. Schreiberweg † Ober-Döbling seit 1889 Prinz-Eugenstraße | seit 1911 Mottlstraße. Seit 1912 Felix-Mottl-Straße | Ober-Döbling

525. Schreiberweg Grinzing von der Langackergasse 25/31 zur Krapfenwaldgasse 10a | Grinzing und Heiligenstadt. Die Gegend war um 1297 im Besitz eines herzoglichen Hofschreibers. Das Schreiberamt war im Mittelalter sehr wichtig, da nicht jeder die Kunst verstand. Von dem Riednamen erhielt auch der Schreiberbach seinen Namen. |Grinzing

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526. Schrottenbachgasse seit 1992 | Ferdinand Schrottenbach (* 23. Oktober 1957 in Villach; † 16. März 1991 in Wien) war ein österreichischer Polizeibeamter vom Dienstrang eines Revierinspektors, der im Dienst nach einem Raubüberfall ums Leben kam. Die Schrottenbachgasse in Wien/Währing ist nach ihm benannt. Am 16. März 1991 verübte der 22-jährige Gymnasiast Harald Scheucher einen bewaffneten Raubüberfall auf eine Billa-Filiale in der Franz-Klein-Gasse im 19. Wiener Gemeindebezirk (Döbling), erbeutete mehrere tausend Schilling und lief Richtung Währinger Park. Über Funk erhielten die Polizisten vom Streifenwagen „Ida 1“ den Befehl, die Verfolgung des Räubers aufzunehmen. In der Nähe der Stadtbahnstation Nussdorfer Straße begegneten sie einem jungen Mann, auf den die Täterbeschreibung passte. Schrottenbach forderte ihn auf, seine Papiere zu zeigen, doch statt seines Ausweises zog Scheucher eine Pistole und erschoss Schrottenbach. Sein Kollege konnte den Täter mit einem Schuss in die Hand außer Gefecht setzen und verhaften. Scheucher wurde zu lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilt.| Ober-Döbling und Währing

527. Schulgasse † Grinzing seit 1894 Managettagasse | Grinzing

528. Schulgasse † Unter-Sievering seit 1894 mit der Windhabergasse zusammengezogen. | Unter-Sievering

529. Schulsteig hieß 1940–1945 Nesziweg | von Windhabergasse 2 zur Kaasgrabengasse 55. Steig und Zugang zu der dortigen Schule. | Unter- Sievering

530. Schulweg † Heiligenstadt unverbaut bei Heiligenstädter Straße 129 bis Perntergasse | ehemaliger Aussichtsweg | Heiligenstadt

531. Seleskowitschgasse seit 1969 | von Nusswaldgasse 4 gegen Hofzeile, Sackgasse. Nach Josef Seleskowitsch (1873–1940), Bezirksvorsteher von Döbling, benannt. Seleskowitsch wird 1891, in einem kleinen Ort in OÖ, Lehrer und schließt sich bald einer Gruppe von sozialdemokratischen Lehrern an. Als er 1918 als Offizier aus Galizien zurückkam, begann für ihn die zweite Phase seiner Tätigkeit: er wurde zum Bezirksvorsteher von Döbling gewählt. | Unter-Döbling

532. Severinusgasse † seit 1894 Fröschlgasse | Unter-Sievering

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533. Sickenberggasse seit 1894 | nach Franz Sickenberg (1810–1885) benannt, Großindustrieller, Gründer einer Färberei und Chemisch-Putzerei in Nußdorf. Von der Greinergasse 26/28 zur Eisenbahnstraße 75/77. Hieß ursprünglich bis 1873 Fabrikgasse und Kirchengasse | bis 1894 Donaustraße. Nußdorf

534. Sieveringer Hauptstraße † 1819–1893 | Sieveringer Straße von Börnergasse bis zum Ortsende. Linienamt | Ober-Sievering

535. Sieveringer Straße ab 1894 | von Billrothstraße 85. Hieß ursprünglich Ortsstraße, später Obere und Untere Hauptstraße und bis 1894 Hauptstraße. Zur Wahrung des Ortsnamens Sievering benannt. Sievering ist ein echter „ing“-Name und wurde immer wieder fälschlicherweise mit Hl. Severin als Namenspatron und/oder Begründer dieser Siedlung in Verbindung gebracht. Die Steinbrüche des Sieveringer Tales waren schon den Römern bekannt. Am Beginn des 12. Jhdts. gab es im Erbsenbachtal eine Ansiedlung, die um 1114 zum ersten Mal als „Sufrigen“ erwähnt wird. Von 1150 an wird Sievering häufig in Urkunden erwähnt. In der Stiftungsurkunde der Sieveringer Kirche – 1330 – wird Ober- und Nyder-Sufringen erstmals getrennt angeführt. | Ober-Döbling, Ober-Sievering und Unter-Sievering

536. Sieveringer Straße † Neustift seit 1894 Rathstraße | Neustift

537. Silbergasse seit 1929 | von Billrothstraße 76 zur Hohen Warte 21/23. In einem Plan von 1888 wird die Silbergasse als Silberstraße bezeichnet. In einem Büchlein von Heinrich Kempf ist 1886 von einer Silberstraße 11 von einem Fotografen die Rede. Es gibt keine ortsübliche Bezeichnung und für deren Erklärung keinen Anhaltspunkt, vielleicht nach dem Flurnamen „Silberäcker“ – ertragreiche Äcker. Eine zweite Deutungsmöglichkeit sind die netten, in Gärten eingebetteten Häuschen der „Holzaufseher“ und -verkäufer, der sogenannten Wohnstätten der ehemaligen „Holzversilberer“, die sich zuerst entlang der Donau und später in diesem Raum angesiedelt haben könnten. Eine dritte Deutungsmöglichkeit ist, das sich Spiegeln der Sonne > des Schilfs (Schilf > schillern > silbrig) im Kaasgrabenwasserl (von der Hofzeile, vormals Herrengasse aus gesehen), der im Bereich Saarplatz auch kleine stehende Gewässer bildete (Riede „Iglassee-Egelsee“ – die Iglasseegasse erinnert auch heute noch daran). Einmal ist 1830 auch die Rede von einem Silberhammer in Nußdorf, der Bruchsilber verarbeitete. So wird wohl damit die Gekrätzmühle gemeint gewesen sein. Von der Silbergasse bis hierher ist es nicht sehr weit | Unter- Döbling

538. Sillerstraße nichtamtliche Bezeichnung nach Josef Siller. Seit 1965 | Kleingartenanlage Sommerhaide. Nach Josef Siller (1893–1924) benannt, Präsident des Zentralverbandes der Kleingärtner-, Siedler- und Kleintierzüchtervereine Österreichs, verdienstvoller Förderer und Pionier auf diesem Gebiet. | Neustift am Walde

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539. Silvaraweg seit 1966 | von Krottenbachstraße zur Raimund-Zoder-Gasse. Nach Geza Silvara (Geza Silberer) (1876–1938) benannt, Journalist, jahrelanger Mitarbeiter der „neuen Freien Presse“ und zahlreicher namhafter ausländischer Zeitungen. Sein schriftstellerisches Werk ist außerordentlich groß. Sein Bühnenwerk „Mädchenjahre einer Königin“ war ein Welterfolg. | Unter-Sievering

540. Siolygasse seit 1963 | bei Krottenbachstraße 118. Nach Johann Sioly (1843–1911), Wienerlieder-Komponist, benannt. Sioly studierte am Konservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde, wirkte vorübergehend als Orchestermusiker und traf mit 18 Jahren als Klavierspieler in eine Volkssängerschaft ein. Er wurde der Hauskomponist von Eduard Guschelbauer. Seine Weisen hatten großen Erfolg, er selbst blieb zeitlebens in dürftigen Verhältnissen. Bis heute sind bekannt geblieben: „Das hat ka Goethe g'schriebn“, „Die Mondscheinbrüder“, „Heut hab i scho mei Fahnl“, „Weil i a alter Drahrer bin“, u.v.m. | Ober-Sievering und Unter-Sievering

541. Sollingergasse seit 1906 | von Krottenbachstraße 60/62 zum Trautenauplatz 9/10. Nach Johann Paul Sollinger, (1796–1894) benannt, Altwiener Verlagsbuchhändler und Förderer der Universitätsdruckerei (Buchdrucker), Topograph. | Ober-Döbling und Unter-Sievering

542. Sommergasse seit 1888 | von Döblinger Hauptstraße 29/30 zum Döblinger Gürtel 119/21. Nach Rudolf Sommer (1838–1918), Haus-, Grundbesitzer und Wohltäter, benannt. | Ober-Döbling

543. Sommerhaidenweg seit 1901 | von Pötzleinsdorfer Höhe zur Höhenstraße. Nach einem alten Flurnamen; sonnseitig gelegene Flur (Haide). | Neustift am Walde

544. Sommerzeil † Grinzing Bräuhausgasse, seit 1894 Cobenzlgasse im Dorfbereich | Grinzing

545. Sommerzeil † Unter-Döbling seit 1890 Gemeindegasse | seit 1894 Nusswaldgasse | Unter-Döbling

546. Sonnbergplatz seit 1875 | Obkirchergasse-Weinberggasse-Leidesdorfgasse. Alter Riedname. Bereits 1351 urkundlich erwähnt: „niederhalb Sufering in dem Sunnberg“ – „Sueenberg“ | Ober-Döbling

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547. Sonnleitensteig seit 1919 | Siedlung Glanzing, von Koschatgasse 78/80 zur Krottenbachstraße 177. Sonnleiten – alter Flurname, Steig über eine sonnige Leite = Berglehne (Leiten vgl. Osterleitengasse). Kat. Gem. Pötzleinsdorf |Ober-Döbling

548. Spießweg teilweise † von Sieveringer Straße 275 – ehemaliges Linienamt – längs des Erbsenbaches, dann entlang des Spießbaches bis zur Höhenstraße (Waldweg). Vormals Holzknechtweg. Seit 1912 Spießweg. Nach Josef Spieß (19.3.1849–26.2.1905), Feuerwehrhauptmann und Bezirksrat von Döbling. Bei seinem Begräbnis im Jahre 1905 wurden die Gläser der Gaslichtkanelaber entfernt, damit man die Flamme besser sehen konnte. Ebenso bekamen diese einen Trauerflor. Herr Josef Spieß war auch Initiator der Sieveringer Volksschule. Dort wurde er auch nach seinem Tode eingesegnet. Danach wanderte man mit dem Leichnam bis zum Sieveringer Friedhof. Sein Grab war das erste in der Gruppe 1, Reihe 1 und Grabnummer 1. Der Wegteil von der Sieveringer Straße Nr. 251 (beim „Stelzer Haus“) bis zum Linienamt (Siev. Str. Nr. 275) wurde erst kürzlich (ca. 2010) in „Uferweg“ umbenannt. Ober-Sievering (Recherchen: Herr Schmidt, Glaserei Schmidt, der Urenkel von Hr. Spieß)

549. Springsiedelgasse seit 1910 | von Grinzinger Straße 75/77 zur Kahlenberger Straße 61. Alter Flurname; „Spring“ ahd. sprinc = Ursprung eines Baches, Quelle; Siedel, ahd. sidil ist Sitz, Siedlung; demnach Siedlung an einer Quelle – zuvor Springsiedelweg. | Heiligenstadt

550. Springsiedelweg † Heiligenstadt seit 1960 Rudolf-Kassner-Gasse (Philosoph von 1873–1959) | von Springsiedelgasse bis zur Armbrustergasse | Heiligenstadt

551. Springsiedelweg † ebenso Heiligenstadt alt, enger Teil der Springsiedelgasse | 1911 in diese einbezogen | Heiligenstadt

552. Stadlergasse † 1894 Referentenantrag für Hermannstraße (nicht angenommen) – jetzt Reithlegasse | Ober-Döbling

553. Starkfriedgasse seit 1900 | von Ludwiggasse 5 zur Strehlgasse 4. Zur Erinnerung an Starkfried (Starichfried) von Pezelinesdorf, altes Geschlecht, das um 1136 Besitzer der Herrschaft von Pötzleinsdorf war – bis ins 14. Jahrhundert genannt. | Kat. Gem. Pötzleinsdorf | Döbling – Währing

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554. Stefan-Esders-Platz seit 1935 | von Kaasgrabengasse 84/86 – Ettingshausengasse 1/2 | nach Stefan Esders (1852–1920) benannt, Großkaufhausbesitzer für Bekleidung, Stifter der Kaasgraben-Kirche „Maria Schmerz“ – früher Hohenwartplatz, danach Ettingshausenplatz. | Grinzing

555. Stefaniewarte 22 m hoher Aussichtsturm auf dem Kahlenberg | nach Kronprinzessin Stephanie | Josefsdorf (Kahlenberg)

556. Steinberg beim Grinzinger Steinbruch | an der Südseite des Krapfenwaldls | Grinzing

557. Steinbüchlweg seit 1892 | Grinzinger Straße 121/123 zur Hammerschmidtgasse 18/20. Alter Riedname; 1328 schon als „Steinpul“ und Steinbüchl urkundlich erwähnt. | Heiligenstadt

558. Steinfeldgasse seit 1901 | von Wollergasse 12 zur Geweygasse 13. Nach Franz Steinfeld (1787–1868), Landschaftsmaler, Radierer, Lithograph, benannt. | Heiligenstadt

559. Stellwaggasse † von 1938–1947 | vorher und nachher Zuckerkandlgasse | Ober-Döbling

560. Stephaniegasse † seit 1894 Colloredogasse | in Erinnerung an Kronprinzessin Stephanie, der Gattin des Kronprinzen Rudolf. | Ober-Döbling

561. Straße von Wien auf jeden Fall (1820) vom Grinzinger Bach nach Nußdorf | heute Heiligenstädter Straße | Heiligenstadt / Nußdorf

562. Straßergasse seit 1894 | von Grinzinger Allee 45/47 zur Himmelstraße 45/47. Vorher Ferstlgasse – von 1938–1945 Saarlandstraße. Nach Johann Straßer (1807–1873), viele Jahre Bürgermeister von Grinzing, benannt. | Grinzing

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563. Strehlgasse seit 1896 | von Krottenbachstraße 241 nach Neustift am Walde 4/6 und Khevenhüllerstraße. Nach Johann Strehl (1801–1862) benannt – von 1827 bis zu seinem Ableben Lehrer an der Normalschule zu St. Anna. Seine Tätigkeit als Lehrer und Lehrerbildner bildet einen Markstein in der Entwicklung des elementaren Rechenunterrichts. Zuletzt Direktor der Unterrealschule zu St. Anna; Er gilt als Reformator des Rechenunterrichts in Österreich; ebenso Verfasser von Lehrbüchern über Mathematik. | Kat. Gem. Pötzleinsdorf und Neustift am Walde

564. Strohschneidergasse† 1876 | seit 1903 Haubenbiglstraße – nach einem Flurnamen benannt, abgeleitet von hügelförmigen Bodenerhebungen. War davor ein Teil der Hungerbergstraße (Strohschneider, Grundbesitzer in dieser Gegend). | Unter-Döbling

565. Stürzergasse seit 1933 | von Perntergasse 17 zur Geweygasse – derzeit noch Sackgasse – nach Rudolf Stürzer (1865–1926), Wiener Lokalschriftsteller, benannt. Stürzer war einer der letzten und bedeutendsten Vertreter der humoristischen Wiener Lokaldichtung. Mitarbeiter der „Muskete“, einer satirischen Wochenzeitung. | Heiligenstadt

566. Sulzweg seit 1894 | von 1854 bis 1877 Bergsteiggasse. Bezeichnung von Hameaustraße 40/42 zur Salmannsdorfer Straße 33/35. „Sulz“ alter Flurname nach einem Platz (Viehweide), wo für das Vieh oder Wild ein Sulzstein, ein zur Salzlecke hergerichteter Stein, ausgelegt worden war. Die Anlegung des Sulzweges fällt in das Jahr 1815, als die Gemeinde Wien den Weingartengrund dem ehemaligen Besitzer abgekauft hatte. Vorher war die einzige Verbindung zwischen Salmannsdorf und Neustift die Celtesgasse. | Salmannsdorf

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567. Suttingergasse seit 1913 | von der Kaasgrabengasse 12 zur Paul-Ehrlich-Gasse 9 – nach Hauptmann Daniel Suttinger (1640–1690) benannt. Suttinger wurde am 2. Dezember 1640 in Sachsen geboren (getauft am 15. Dezember 1640) und hielt sich ab 1671/72 ständig in Wien auf. Bis 1677 war er Angehöriger der Wiener Stadtguardia (also der Wiener Wache), wo er als Ingenieurleutnant bereits Pläne der Wiener Befestigungsanlagen verfertigt hatte und 1681 als kaiserlicher Ingenieur aufgenommen wurde. Sein ab 1672 angefertigtes (leider verschollenes) Holzmodell der Stadt Wien, diente als Grundlage für den Anguissola-Marinoni-Plan. Ab 1676 lieferte Suttinger mehrere Ansichten Wiens von Westen und Süden. Während der 2. Türkenbelagerung von 1683 war Suttinger ein wertvoller Gehilfe von Oberingenieur Oberstleutnant Georg Rimpler (siehe auch Rimplergasse, 18. Bezirk), dem er Tag und Nacht beigestanden hatte. Noch 1683 erhielt Suttinger den Titel eines Hauptmannes und noch im selben Jahr verfasste er eine Vogelschau Wiens von Westen her mit türkischen Laufgräben und Minen. 1687 folgte ein Plan der Entsatzschlacht mit Darstellungen der Wiener Umgebung und veröffentlichte 1688 auch einen Bericht über die Belagerung. 1684 stellte Suttinger einen (nach 1939 verschollenen) Grundrissplan von Wien her, der die Namen der Hausbeitzer enthielt und heute nur mehr in Reproduktionen erhalten ist. 1688 taucht Suttinger wieder als Oberhauptmann der kurfürstlich-sächsischen Feldartillerie in Dresden auf. Daniel Suttinger stirbt 1689 oder 1690 in Dresden. | Salmannsdorf T

568. Tallesbrunngasse seit 1906 | Saarplatz 1 zur Iglaseegasse 13/15 – nach Pernold und Rudger de Taeleinspronne = Tallesbrunn; die Familie war schon im Mittelalter in Döbling begütert, sie schenkten 1292 dem Schottenstift einen Weingarten im „Hard“ in Toblico. | Unter-Döbling

569. Taminoweg seit 1963 | von Rückaufgasse zur Mestrozigasse; „Tamino“ – Gestalt aus Mozarts Zauberflöte | Ober-Döbling

570. Telekygasse seit 1963 | Planung 1904, verlängerte Chimanistraße – Planung 1912, da hätte die Chimanistraße in einem Bogen bis zur Krottenbachstraße führen sollen. Somit wäre sie ganz verschwunden, weil auch die Neydhardgasse dieses Gebiet gekreuzt hätte. Sie wäre dann zu einem kleinen Verbindungsstück zwischen diesen beiden Gassen geschrumpft. Der Weg, der von der Hartäckerstraße zur Krottenbachstraße führt und die Telekygasse kreuzt, hat offiziell keinen Namen. Zwischen Vorortelinie und Hartäckerstraße; nach Prof. Dr. Ludwig Teleky (1872–1957), Arzt, Pionier der Sozialmedizin, benannt | Ober-Döbling

571. Tennweg † vermutlich richtig „Dennweg“ | 1913 nach einem bereits 1318 genannten Flurnamen benannt – von Eichelhofstraße bis Eroicagasse. Seit 1873 Weinberggasse – seit 1894 Nussberggasse | Nußdorf

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572. Teschmayergasse † seit 1894 Vormosergasse | nach Jörg Vormoser, um 1500 Pfarrer von Döbling, benannt. Referendarantrag für Kirchengasse (nicht angenommen). Michael Teschmayer, 1817 bis 1834 Pfarrer von St. Paul in Döbling. | Ober-Döbling

573. Theresiengasse † seit 1894 Konradin-Kreutzer-Gasse | im gleichen Jahr noch Gatterburggasse; nach Gräfin Therese Gatterburg (1783–1849) benannt. Die Gräfin Gatterburg war im Besitz der „Herrschaft Oberdöbling“ gewesen und besaß 1811 bis 1819 das „Herrschaftshaus Gatterburg“; vorher Theresiengasse. | Ober-Döbling

574. Todtengasse † 1819–1830 | von Greinergasse bis Oskar-Spiel-Gasse. Heute Hammerschmidtgasse. Nach dem Pfarrer von Nußdorf – Karl Hammerschmidt (1804–1868) – benannt. Der andere Teil hieß vorher Heiligenstädter Straße. | in Nußdorf

575. Totengasse † von 1819–1830 | unmittelbar neben der Nußdorfer Kirche führte ein enges Gässchen mit dem gruseligen Namen „Totengasse“ in die breite Fahrstraße, am ehemaligen Friedhof vorbei, auf den Heiligenstädter Platz; jetzt Hammerschmidtgasse von Greinergasse bis Oskar-Spiel-Gasse, nach dem Pfarrer von Nußdorf, Karl Hammerschmidt (1804–1868), benannt. Ein anderer Teil davon hieß vorher Heiligenstädter Straße. | Nußdorf

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576. Traklgasse seit 1958 | von Weinzingergasse zur Daringergasse; nach dem Lyriker Georg Trakl (1887–1914) benannt. Georg Trakl wurde am 3. Februar 1887, als viertes von sieben Kindern, des Eisenhändlers Tobias Trakl in Salzburg geboren. Der Vater gilt als ausgeglichener Mensch, stellt aber hohe Ansprüche an die akademische Ausbildung Georgs. Die Mutter ist gefühlskalt und depressiv, außerdem ist sie drogenabhängig und kümmert sich wenig um die Kinder. Georg genießt also kaum elterliche Zuwendung und wird selbst abhängig, anfangs von Süßigkeiten, dann von Zigaretten und Alkohol. Chloroform, Veronal (Beruhigungstabletten) und schließlich sogar Kokain sind seine ersten Rauschgifte. Eine besonders gute Beziehung hat er nur zu seiner Schwester Margarethe (genannt Gretl). 1902 schreibt er im Alter von 15 Jahren seine ersten Gedichte und trägt sie in der Schule, dem k. k. Staatsgymnasium von Salzburg vor. Er ist dort auch Mitglied im literarischen Zirkel. Als er 1905 die siebente Klasse wiederholen muss, bricht er die Schule ab und beginnt auf das Drängen des Vaters hin eine Apothekerlehre in der Salzburger Apotheke „Zum weißen Engel“. 1908 beginnt Trakl sein Pharmaziestudium in Wien. 1910 schließt er sein Studium mit der Magisterprüfung ab und meldet sich als „Einjährig- Freiwilliger“ zum Militär. 1911 wird er Landwehrmedikamentenassistent der Reserve und hat von da an finanzielle Probleme. Finanzielle Unterstützung bekommt er von der Familie v. Ficker, bei der er auch zeitweise wohnt. Herr v. Ficker ist Herausgeber der Zeitung „Der Brenner“ und veröffentlicht dort Trakls Gedichte. 1914 reiste Trakl zu seiner Schwester Gretl nach Berlin, weil es ihr nach einer Fehlgeburt sehr schlecht geht. Auf dieser Reise lernte er die Lyrikerin Elke Lasker-Schüler kennen. Der Besuch in Berlin erfüllte Trakl mit „sprachlosem Schmerz“. Er ist auch gesundheitlich durch den Drogenkonsum stark angegriffen. Nach Kriegsbeginn (am 24.8.1914) wird Trakl als Militärapotheker eingezogen. Er kommt nach Galizien, wo er nach der Schlacht von Grodek (8. bis 11. September 1914), 90 Verwundete in einer Scheune, ohne ausreichende Medikamente und ohne ärztliche Hilfe, betreuen musste. Viele der Verwundeten begingen Selbstmord. Schon nach wenigen Tagen war Trakl so entsetzt, dass er bei dem Rückzug von Limanova einen Selbstmordversuch machte. Kameraden konnten dies jedoch verhindern. Am 8. Oktober 1914 wurde Trakl zur „Überprüfung seines Geisteszustandes“ in Krakau in ein Lazarett eingewiesen. Dort verfasste er Ende Oktober sein Testament zu Gunsten seiner Schwester Gretl. Am 3. November 1914 starbTrakl an einer Überdosis Kokain. Trakl wurde vorerst auf dem Krakauer Friedhof Rakowice beigesetzt. 1925 überführte ihn sein Freund Ludwig v. Ficker nach Innsbruck, wo er am Friedhof Mühlau bei Innsbruck, beigesetzt wurde. Georg Trakl ist einer der bedeutendsten österreichischen Dichter des Expressionismus. Seine Sprache ist melodisch rhythmisch. Seine Werke sind geprägt von Schwermut, Trauer, Suche nach Gott, Tod, Verfall und Untergang. Sie enthalten zahlreiche Symbole und Metaphern. Herbstliche Trauer und Nacht sind seine Leitmotive. Er benutzt eine suggestive Bildsprache und Visionen düsterer Farbenpracht sowie Motive aus Antike und Christentum. In den „Gedichten“ (1913) und in „Sebastian im Traum“ (1914) hat Trakl seine Lyrik gesammelt. | Unter-Döbling

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577. Traminergasse ursprünglich Auergasse | seit 1873 Traminergasse | von Kahlenberger Straße 19–21 zur Hammerschmidtgasse 23–25 | „Traminer“ – altes Weingartenried, in dem die Rebsorte von Tramin aus Südtirol vom Stift Klosterneuburg hierher verpflanzt wurde. Frau Urban erzählte mir am 10.3.09, wie der Name Traminergasse zustande gekommen ist: Während der Kaiserzeit besuchte diesen Heurigen in der Auergasse ein hoher Staatsbeamter. Der Traminer von Hrn. Urban schmeckte ihm so gut, dass er den Namen an hochoffizieller Stelle als „Traminergasse“ registrieren ließ. Die Familie Urban ist seit 250 Jahren in Döbling ansässig. Leider haben beide Urbans, der „Obere“ und der „Untere“ schon seit geraumer Zeit geschlossen (ca. 20 Jahre). Beide Anwesen sind verkauft. Im Oberen Brunnerhaus, dem ehemaligen „Brunnenhaus“ wohnt zurzeit die Familie Schiefer. Im Keller befindet sich noch sichtbar die Quelle des Nußdorfer Baches (Kersbach). An der Ecke Kahlenberger Straße 48 und Eroicagasse 25 befanden sich große Fischbehälter. Daher auch der alte Name der Eroicagasse „Fischhaltergasse“. Hier war auch die alte Pfarrgrenze zwischen Nußdorf und Heiligenstadt.| Nußdorf

578. Trautenauplatz seit 1914 | Goltzgasse, Sollingergasse, Budinskygasse, Arbesbachgasse. Zur Erinnerung an den Sieg der Österreicher unter Feldmarschall Ludwig von Gablenz über die Preußen am 27. und 28. Juni 1866 bei Trautenau (Trutnov, heute Tschechische Republik). Als sie am 27. Juni 1866 an der Stadt Trautenau vorbeizogen, eröffneten Truppen aus der Vorhut des österreichischen X. Korps das Feuer von den Bergen südlich der Stadt. Der Kommandant des I. Preußischen Korps, Adolf von Bonin, formierte rasch seine Truppen, zwang die Österreicher unter heftigen Verlusten zum Rückzug aus den Bergen und verfolgte sie Richtung Süden, bis kurz vor Hohenbrück. In der Annahme, die Schlacht gewonnen zu haben, nahm Bonin seinen Marsch gegen Westen wieder auf. Abermals unterließ er es, die Berge südlich von Trautenau zu sichern. Als die Preußen wieder nach Norden zogen, eröffneten die Österreicher erneut den Angriff. Der Kommandant des X. Korps, Feldmarschallleutnant Gablenz, das I. Korps vom Süden her mit einem Angriff von drei Infanteriebrigaden und umging die preußischen Linien mit seiner IV. Brigade, um einen Seitenangriff führen zu können. Trotz der zahlreichen Verluste, welche die preußischen Zündnadelgewehre den Österreichern beibrachten, verhinderte schlechte Abstimmung bei den Preußen eine wirkungsvolle Reaktion seitens des I. Korps und die Niederlage wandelte sich schnell zu einer ungeordneten Flucht. Das preußische I. Korps verlor seine Rolle als Führungsformation und wurde am nächsten Tag durch das preußische Gardekorps ersetzt. Gablenz zog das X. österreichische Korps nach Soor ab, um einen weiteren preußischen Versuch abzuwarten und so den Durchbruch zu erzwingen. | Unter-Sievering, Ober-Döbling

579. Trummelhofgasse seit 1935 | vom Schreiberweg 71a zur Lotheißengasse 16. Im 10. Jhdt. errichtete ein Edler Namens Grimizo auf den Trümmern eines römischen Wachturms einen Hof. Seine Nachfolger – die Herren von Gruenzing – babenbergischer Dienstadel, erbauten dort eine Burg, die schon den heutigen Namen führte. Schon 1655 erwähnter Gutshof, der 1929 ein Grinzinger Brauhaus war – vorher ab 1933 Paul-Ehrlich-Gasse. | Grinzing

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580. Trummelhofgasse † nach dem Trummelhof (zuletzt Brauhaus in Grinzing, Cobenzlgasse 30). Bis 1935 bei Ettingshausengasse – dann 1947 Namenstausch mit Paul-Ehrlich-Gasse hinter dem Trummelhof – nach Paul Ehrlich (1834–1915), Mediziner, vorher „Hinter Grinzinger Bräuhaus“ (1933–1935) – von 1938–1947 Guschelbauergasse. | Grinzing

581. Türkenschanze † 1858 | heutige Krottenbachstraße von Billrothstraße bis etwa Hugo-Wolf-Park. Der Hugo-Wolf-Park war eine ehemalige Sandgrube und später Standort einer Bunkeranlage im 2. WK. | Ober-Döbling

582. Türkenschanzstraße 18. Bezirk Wien 18; Seit 1875 trägt sie ihre Bezeichnung nach der Türkenschanze. Möglicherweise war diese bereits 1529 bei der Ersten Belagerung Wiens durch die Türken eine osmanische Befestigungsanlage. Während der Zweiten Belagerung 1683 errichteten die Türken hier eine Schanze, um die hartnäckig gekämpft und die schließlich von den Sachsen (im Reichsheer) sowie zwei kaiserlichen Regimentern eingenommen wurde. / 18. Bezirk U

583. Uferweg vormals Spießweg. Nach Josef Spieß (19.3.1849 – 26.2.1905), Feuerwehrhauptmann, Bezirksrat von Döbling, benannt (siehe Spießweg). Der Wegteil von der Sieveringerstraße Nr. 251 bis zum Linienamt, Sieveringer Straße Nr. 275, wurde (ca. 2010) in „Uferweg“ umbenannt. Ober-Sievering

584. Unionstraße † seit 1894 Hasenauerstraße| nach dem Architekten Karl Freiherr von Hasenauer. Referentenantrag für die Parkgasse nicht angenommen. Ober-Döbling

585. Unterer Reisenbergweg seit 1912 / von Oberer Reisenbergweg bis O.Nr. 16; bis ca. 1980 als Fußweg bis Pointenbachweg (war keine offizielle Bezeichnung, seit 2000 Paula Wessely Weg) - benannt nach seiner Lage am Reisenberg, Seehöhe 382m. Grinzing

586. Unterer Schreiberweg (offiziell seit 1912 l). Kann nicht sein, da die Geleise erst 1927 entfernt wurden. Von Kahlenberger Straße 61–65 zum Anfang Parkplatz Krapfenwaldbad | Nussdorf

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587. Unterer Weisleitenweg seit 1961 | eine Verkehrsfläche, die in Verlängerung der Eichelhofstraße zur Eisernen-Hand-Gasse liegt und bisher nicht amtlich als Unterer Weisleitenweg bezeichnet wurde; wird nunmehr amtlich so benannt. „Weisleiten“ – Ried-(Flur)-Name, 1302 „Weißleutten“ am Nussberg. „Weisleiten“ bedeutet wie „Sonnleiten“ einen von der Sonne den ganzen Tag beschienenen Hang (siehe Osterleitengasse). | Nußdorf

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V

588. Vegagasse Seit 1893 gibt ihr der aus Slowenien gebürtige Oberstleutnant Georg Freiherr von Vega (1754-1802) seinen Namen. Jurij (Georg) Freiherr von Vega bzw. Georgius Bartholomaei Vecha wurde am 24. März 1754 in Morait, Slowenien (seinerzeit das Herzogtum Krain), geboren, war slowenischer Mathematiker in Diensten der kaiserlichen Armee. Zunächst war Vega als kaiserlicher Navigationsoffizier an den Flussregulierungen von Sava und Ljubljanica beteiligt. Am 7. April 1780 trat Vega als gemeiner Kanonier in ein Artillerie-Regiment ein, wo er bereits noch vor Jahresfrist zum Unterleutnant im Wiener Garnisons-Artillerie-Distrikt vorrückte. Im November 1782 erhielt Vega das Lehramt für Mathematik in der Artillerieschule, wurde Oberleutnant und Hauptmann und machte freiwillig die Belagerung von Belgrad 1789 mit. Bis 1793 führte Vega die Aufsicht über die mathematischen Schulen beim Bombardier-Korps und wurde noch im selben Jahr Major. 1781 veröffentlichte Vega seine Gedanken über ein metrisches Maßsystem, welches damals aber noch nicht anerkannt wurde. Sie waren aber eine der Grundlagen für die Einführung dieses Systems durch Kaiser Franz Josef I. im Jahre 1871. 1789 berechnete Vega die Ludolfsche Zahl, auch Kreiszahl π (3,14159...) genannt, auf 140 Stellen, wovon sich später 137 als richtig herausstellten. Diese Erkenntnisse waren äußerst praktisch für die Aufgaben im Bereich der Astronomie, Vermessung und Kartenerstellung. Die „Logarithmisch-trigonometrischen Tafeln und Formeln“ (später „Logarithmisch- trigonometrisches Handbuch“), die er zur Verwendung in der Artillerie erstellte, entstanden 1783 in Wien. Sie waren auf Jahrzehnte die genauesten, da Vega unter den Soldaten eine Belohnung von einem Golddukaten für jeden entdeckten Fehler ausgelobt hatte. Mit dem Aufkommen der Rechner Ende der 1970er Jahre verloren sie aber völlig ihre einstige herausragende Bedeutung. 1800 wurde Vega zum Oberstleutnant des 4. Artillerieregiments ernannt und etwas später in diesem Jahr in den Freiherrenstand erhoben, nachdem er sich in den Feldzügen gegen die Franzosen und Türken wiederholt ausgezeichnet hatte. Bei der Belagerung des von den Franzosen als uneinnehmbar angesehenen Fort Louis im Jahre 1793 widerstand die Festung so hartnäckig, dass das österreichische Belagerungs-Korps die Hoffnung schon aufgeben wollte. Da bot sich Vega an, die Belagerung innerhalb von 24 Stunden erfolgreich zu beenden und Fort Louis zur Übergabe zu zwingen, wenn ihm freie Hand beim Einsatz der Artillerie gelassen würde. Vega führte nun drei zehn-pfündige Haubitzen in eine vorteilhafte Stellung und beschoss die Festung mit einer Elevation von 15 und 16 Grad mit Granaten mit voller Ladung. Nach einem nur zwölfstündigen Bombardement verlangte die vollkommen demoralisierte Besatzung von Fort Louis, zu kapitulieren und übergab die Festung. Dafür wurde Major Vega mit dem Ritterkreuz des Militär-Maria-Theresien-Ordens ausgezeichnet. Der große Mathematiker Oberstleutnant Georg Freiherr von Vega, Mitglied der „königlich-großbritannischen- Akademie“ der „Wissenschaften zu Göttingen“, der „physikalisch-mathematischen-Gesellschaft zu Erfurt,“ der „gelehrten Gesellschaften zu Berlin und Prag“, wurde am 26. September 1802 in Nußdorf bei Wien tot in der Donau aufgefunden. Erst dreißig Jahre später stellte sich heraus, dass er von einem Müller ermordet worden war. In Slowenien wird noch heute alljährlich in einem Wettbewerb der „Vega-Preis“ an junge Mathematiker vergeben. Ein Porträt Vegas befindet sich auf der slowenischen 50-Tolar- Banknote und auf einer slowenischen Briefmarke. In Österreich erinnert heute noch die „Vega-Payer-Weyprecht-Kaserne“ im 14. Wiener Gemeindebezirk an ihn. | Ober-Döbling.

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589. Veltzegasse seit 1935 | nächst Himmelstraße 75, Sackgasse; nach Alois Veltzé (1864–1917), Militärhistoriker, benannt. Alois Veltzé wurde am 10. Februar 1864 als Sohn eines k.k. Finanz-Oberinspektors in Totis in Ungarn geboren. Nach der Militäroberrealschule zu Mährisch- Weißkirchen, trat er 1881 in die „Wiener Neustädter Militärakademie“ ein und wurde 1884 als Leutnant zum Tiroler Kaiserjäger- Regiment ausgemustert. Von 1894 bis 1920 war Veltzé Beamter des Kriegsarchivs. Als angesehener Militärhistoriker verfasste er mehrere kriegsgeschichtliche Publikationen, wie z. B. „Das Kriegsjahr 1809 in Einzeldarstellungen“ in 11 Bänden oder „Die Wiener Stadtguardia 1531 bis 1741“ und v.a.m. Oberstleutnant Alois Veltzé verstarb am 21. März 1927 in Wien und ist am Friedhof in Baden bei Wien begraben. | Unter-Sievering

590. Viehtrieb(trift)gasse ursprünglich Kuhtrifft, dann Viehtrift, bis 1894 Donaugasse und jetzt Pokornygasse. Hier wurde in früheren Zeiten das Vieh über die Rampen bei der heutigen Pokornystiege (Volksmund „Hunderter Stiege“) auf die Weiden der darunter liegenden fruchtbaren Wiesen im Bereich der ehemaligen Mooslacke gelegen, getrieben. | Ober-Döbling

591. Villenweg nach Erbauung der ersten Villen auf der Höhe des Kahlenberges, Seehöhe 483 m. | Josefsdorf

592. Vormosergasse ab 1894 | vorher Kirchengasse; von Pyrkergasse 7–9 zur Hofzeile 8–10. Jörg Vormoser scheint 1499 in den Grundbüchern als Pfarrer von St. Pauli in Döbling auf. | Ober-Döbling W

593. Währinger Straße † ab 1894 Gymnasiumstraße | Ober-Döbling

594. Währinger Weg † (Währingerweg) seit 1894 Gymnasiumstraße | nach dem 1887 erbauten Döblinger Gymnasium benannt | Ober-Döbling

595. Währinger Spitz † 1819–1830 | Zusammenschluss der Gymnasiumstraße mit der Billrothstraße. Hier am Währinger Spitz gab es ein berühmtes Etablissement „Wendl“; von hier hieß die Verbindung nach Währing – Währinger Weg, im 18. Bezirk Feldgasse. | Ober-Döbling

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596. Waldaugasse seit 1960 | von Sandgasse 48 zur Grinzinger Straße – nach Gustav Waldau (1871–1958), Nürnberger, zeitweise Schauspieler am Josefstädter Theater, hat Grinzing besonders geliebt, benannt. | Grinzing

597. Waldbachsteig seit 1895 | von Eisernen-Hand-Gasse 1 zur ehem. Elisabethwiese (Minnewiese, Schweizerwiese). Steig neben dem kleinen Waldbach zwischen Kahlenberg und Leopoldsberg, der beim Kahlenbergerdorf in den Donaustrom mündet. | Kahlenbergerdorf

598. Waldgrabenweg dieser Weg, der in alten Karten als Waldgrabenweg bezeichnet wird, verläuft nördlich des Kahlenberges, von der Elisabethwiese (vulgo Minnewiese, Schweizerwiese) bis zur Eisernenhandgasse, noch im Gebiet des Josefsdorfes gelegen. Weiters führt dieser Weg auch an der Einstiegsstelle zum Kahlenberggrad vorbei. | Josefsdorf

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599. Wallmodengasse seit 1906 | von Silbergasse 55–57 zur Hohen Warte 29–31, nach General der Kavallerie Ludwig Georg Thedel Graf von Wallmoden- Gimborn (1769–1862) benannt. Ludwig Georg Thedel Graf von Wallmoden wurde am 6. Februar 1769 in Hannover geboren und war zunächst Leutnant der hannoveranischen Leibgarde, bis er 1790 in preußische Dienste trat. Fünf Jahre später trat Wallmoden unter österreichische Fahnen und war Rittmeister bei Vécsey-Husaren. Hier zeichnete er sich in den Feldzügen 1796 bis 1801 als Parteigänger aus und wurde auch wiederholt bei diplomatischen Sendungen eingesetzt. 1809 schloss Wallmoden, bereits zum Generalmajor befördert, z. B. in London den Subsidienvertrag zwischen Österreich und England ab. Bei seiner Rückkehr nach Wien nahm er mit Auszeichnung an der Schlacht bei Wagram teil. Als das Korps des Feldmarschallleutnants Grafen Klenau am 6. Juli 1809 in der Schlacht bei Wagram vom französischen General Massena bereits zum zweiten Mal angegriffen wurde, stieß Wallmoden, der mit seinen Liechtenstein-Husaren im Verband von Klenau an dessen linken Flügel eingesetzt war, in die rechte Flanke der bei Aspern aufgestellten Division Boudet und nahm ihm neun Kanonen ab. Dieser Angriff Wallmodens war insofern von entscheidender Bedeutung, als dadurch die eigene Artillerie wieder vollen Spielraum erhielt und die den linken Flügel des Feindes bildende Division Boudet, sich an Aspern vorbei zurückziehen musste. Auch auf dem Rückzug nach Mähren hatte sich Wallmoden am 9. Juli bei Hollabrunn besonders hervorgetan, als er mit seinen Husaren-Regimentern Liechtenstein und Blankenstein dem Feind entschlossenen Widerstand leistete und durch mehrere kraftvolle Angriffe auf die französische Reiterei diese aufhalten konnte. Dafür wurde Generalmajor Wallmoden mit dem Ritterkreuz des Maria-Theresien-Ordens ausgezeichnet. 1813 trat Wallmoden in russische Kriegsdienste. Er wurde Befehlshaber der Russisch- Deutschen Legion, die er mit der Nordarmee vereinigte. Er behauptete sich mit seinem Korps nicht nur gegen die Übermacht des Generals Davout, sondern schlug auch die französische Division Pecheux in der Schlacht an der Göhrde und drang dann in Schleswig vor, wodurch er die Dänen zum Frieden nötigte. 1816 erhielt Wallmoden das Kommando über die in Neapel zur Aufrechterhaltung der Ruhe und Ordnung stehenden Truppen und die Würde eines Inhabers des 6. Kürassier-Regimentes. Nach dem zweiten Pariser Frieden 1817 ging er wieder in österreichische Dienste und wurde Oberbefehlshaber der im Königreich Neapel zurückgelassenen österreichischen Truppen. 1821 befehligte er den Hauptteil des gegen Neapel bestimmten österreichischen Heeres und besetzte im Juni die Insel Sizilien, wo er bis 1823 blieb. 1832 wurde Wallmoden zum General der Kavallerie befördert und 1848 auf eigenes Ansuchen in den Ruhestand versetzt. Wallmoden machte sich vor allem durch die Ausbildung der leichten Infanterie und die Verbesserung des Tirailleursystems verdient. Ludwig Georg Thedel Graf von Wallmoden starb ohne Nachkommen am 22. März 1862. | Unter-Döbling

600. Walter-Berry-Weg seit 2007; zwischen der Kahlenberger Straße und der Zahnradbahnstraße; nach Walter Berry (8. April 1929 bis 27. Oktober 2000) benannt; Professor, Opernsänger (Gastspiele in allen großen Opernhäusern der Welt); Gesangspädagoge; Kammersänger (1962); Ehrenmitglied der Wiener Staatsoper (1981), o. Prof. an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst (1989–1997); Verdienste um das Wienerlied („Kremser Alben“). Der Weg wurde durch einen Grundstückabtausch mit der Gemeinde erst möglich gemacht. | Heiligenstadt

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601. Wasserleitungsgasse/Straße † Zufahrt zur Kaiser-Ferdinand-Wasserleitung. Sie wies sechs Orientierungsnummern auf - nicht mehr vorhanden, ist verbaut | Heiligenstadt

602. Wasserschlossweg Der Gemeinderatsausschuss für Kultur und Wissenschaft hat in seiner Sitzung am 7. November 2011, A.Z.: 04204-2011, beschlossen: Die Verkehrsfläche (Code Nr. 12568) in 1190 Wien, im Gebiet KLG Hackenberg, wird als Verlängerung des Wasserschlossweges in „Wasserschlossweg“, nach dem Wasserbehälter Hackenberg, benannt. | Ober-Sievering

603. Wasserzeile † um 1864 | seit 1875 mit der Holzstraße in der Nußdorfer Lände vereinigt. | Nußdorf

604. Weg zum Badhaus † ab 1894 nach dem Nesselbach (wegen der Nesseln) in Nestelbachgasse umbenannt; vorher „Weg zum Badhaus“. Dann Blutgasse (wegen der Türken, die hier 1683 die Bevölkerung ausgerottet hatten). | Heiligenstadt

605. Weilgasse seit 1894 | vorher Promenade; von Osterleitengasse 9–11 zur Pokornygasse 14 – nach dem Weingroßhändler Karl Weil (1819–1877), Gemeinderat, Ehrenbürger und Wohltäter, benannt. | Ober-Döbling

606. Weimarer Straße ab 1919–1920 | von Schulgasse 58a zur Krottenbachstraße 5–7; ein Teil des 18. und 19. Bezirkes – früher Gerbergasse, dann Lederergasse und bis 1920 Karl-Ludwig-Straße; zur Erinnerung an die erste Nationalversammlung der Deutschen in Weimar. Die Weimarer Nationalversammlung wurde infolge des Umsturzes im November 1918 am 19. Jänner 1919 gewählt und trat am 6. Februar 1919 im Weimarer Nationaltheater zusammen. Die Straßenumbenennung war Ausdruck der Verbundenheit mit der neugegründeten deutschen Republik bzw. mit der ersten demokratischen Verfassung Deutschlands, die 1919 in Weimar beschlossen worden war. | teilweise Ober-Döbling

607. Weimarer Platz † seit 1920 | ab 1934 Richard-Kralik-Platz – vorher Karl-Ludwig-Platz. In Erinnerung an Erzherzog Karl Ludwig, dessen Denkmal hier stand. 1945 durch Bomben zerstört; ebenso gab es hier eine Karl-Ludwig-Staße. | Ober-Döbling

608. Weinberggasse Unter-Sievering seit 1876 | vom Sonnbergplatz zur Hackenberggasse 84. Führt in die bergigen Weingärten von Unter-Sievering | Ober-Döbling und Unter-Sievering

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609. Weinberggasse † Nussdorf seit 1894 Nussberggasse | vorher Tenn- oder Dennweg. Von der Eichelhofstraße bis zur Eroicagasse. | Nußdorf

610. Weinzingergasse seit 1877 | von Sieveringer Straße 10–12 zur Grinzinger Allee 17. Nach Johann Weinzinger (1830–1890), Holzhändler, Gemeindevertreter, benannt. | Unter-Sievering

611. Weißer Weg (heute keine Bezeichnung) der ehemalige „Weiße Weg“ führte vom Gasthaus „zur Eisernen Hand“ entlang der südlichen Berglehne auf den Kahlenberg und endete vor der vorletzten Kurve beim hl. Nepomuk. Der Weg wird heute als Abkürzer vom Nußberg zum Kahlenberg genützt. Dort stand vormals eine Holzsäule, an der eine „eiserne Hand“ als Wegweiser zum Nußberg angebracht war. Die Säule gibt es längst nicht mehr, die „eiserne Hand“ ist am Eingang zum Refugium der Familie Schimanko angebracht. | Josefsdorf

612. Wenckebachgasse seit 1962 | von den langen Lüssen zur Aslangasse. Nach Dr. Karel Frederik Wenckebach (1864–1940) benannt, Professor für innere Medizin, berühmter Herzspezialist – Verdienste um die Erforschung der Herz- und Kreislaufstörungen. War zuerst Universitätsprofessor in Straßburg, von 1915 bis 1929 in Wien Ordinarius für innere Medizin. Nach ihm ist das „Wenckebachsche Bündel“ benannt. Wohnte in Grinzing, Cobenzlgasse 49. | Grinzing

613. Wendelstattweg Nach dem mittelalterlichen Begriff – im 15. Jhdt. eine breitere Wegstelle, bei der man in den Weinbergen Wagen beladen und mit diesen auch „wenden“ konnte. Ebenso gibt es im 10. Bezirk eine „Wendstattgasse“ – nicht amtliche Bezeichnung. Neustift

614. Werkmanngasse seit 1926 | von Billrothstraße 3 zur Fickertgasse 2. Nach Josef Werkmann (recte Josef Medelsky) (1854–1924), Volks- und Arbeiterdichter, benannt. | Ober-Döbling

615. Wertheimsteinpark Park in Oberdöbling | im dritten Reich hieß dieser Dietrich-Eckert-Park. Franziska von Wertheimstein war eine große Wohltäterin, die ihren Besitz in Oberdöbling, zum Wohle der Bevölkerung, der Stadt Wien testamentarisch vermachte. | Ober-Döbling

616. Wiener Schüttau seit 1966 | früher Schüttau – an der Grenze von Klosterneuburg, parallel zur Kuchelauer Hafenstraße, nächst Heiligenstädter Straße 190. Nach einer aufgeschütteten Insel in der Donau benannt; Riedname – angeschüttete Au. | Kahlenbergerdorf

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617. Wiener Straße † Neustift seit 1894 Neustift am Walde | zur Erinnerung an den alten Vorortnamen | Neustift

618. Wienergasse † seit 1894 Greinergasse | von der Grinzinger Straße bis zum Hause Nr. 21 (ausschl.). Nach dem Richter und Bürgermeister Ferdinand Greiner (1798–1889) benannt. Greiner war der letzte Ortsrichter von Nußdorf (1845–1848), sowie der erste Bürgermeister der Gemeinde (1850–1861), sowie von 1864–1867 und 1885–1889 –| ab 1873 in die Kirchengasse einbezogen. Früher auch Herrengasse – von Kahlenberger Straße bis Hackhofergasse. | Nußdorf

619. Wienerstraße † Grinzing seit 1894 Grinzinger Allee | vorher Grinzinger Straße | Grinzing

620. Wienerstraße † Heiligenstadt 1894 von Geweygasse bis Grinzinger Straße in die Hohe Warte einbezogen | 1819–1874 Hohe Warte von Grinzinger Straße bis Nusswaldgasse. Von Grinzinger Straße bis Kahlenberger Straße, jetzt Armbrustergasse. Heiligenstadt

621. Wiesendorfergasse † seit 1898 Brechergasse | nach dem Arzt und Ehrenbürger von Sievering, Dr. Moritz von Brecher (1831–1896), benannt. | Sievering

622. Wigandgasse seit 1895 | von der Heiligenstädter Straße 261 zum St.-Georg-Platz. Nach Wigand von Theben (gest. 1348) benannt, Pfaff von Kahlenberg genannt. Pfarrer vom Kahlenbergerdorf um 1340. Er gehörte zu den „lustigen Räten“ am Hofe Otto des Fröhlichen, wie Neidhart Fuchs. Durch seine Schwänke wurde er sehr berühmt und bekannt. | Kahlenbergerdorf

623. Wilbrandtgasse seit 1919 | von Scheimpfluggasse 5 zur Peter-Jordan-Straße 156. Nach Adolf von Wilbrandt, (1837–1911 in Rostock), Dichter und Direktor des Burgtheaters, benannt. Er vermählte sich 1873 mit der Burgschauspielerin Auguste Baudius und wurde 1881 bis 1887 als Nachfolger Dingelstedts Direktor des Burgtheaters. Nach 1887 lebte er wieder in Rostock. Er schrieb Dramen, Romane, Novellen und Erinnerungen. Er erhielt 1875 und 1890 den Grillparzer-Preis. Kat. Gem. Pötzleinsdorf | Döbling und Währing

624. Wilckensweg seit 1960 | nördlich der Krottenbachstraße 184/186. Nach Martin Wilckens (1834–1897) benannt, Professor an der Hochschule für Bodenkultur, in Währing. Begründer der wissenschaftlichen Tierzuchtlehre. | Ober-Sievering

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625. Wildgrube † zumindest 1869 | die Wildgrube lag in der Halter-Au, in einem schmalen Streifen des Bezirksteiles „Heiligenstadt“. Östlich der „Gärtnergasse“ und der östlichen Begrenzung dem „Hufschlag“ zum Donaukanal. | Heiligenstadt

626. Wildgrubgasse seit 1873/75, Flurname (ehemals unwegsame Waldgegend). Erstreckt sich von der Kahlenbergerstraße am Ende des Beethovenganges durch die Wildgrube und biegt dann beim ehemaligen Gasthaus „Zur Wildgrube“ nach rechts in den alten „Karrenweg“ ein. Sie mündet dann wieder in die Kahlenbergerstraße - Höhe Heuriger „Sirbu“. Streckenlänge 2,6 km | Heiligenstadt

627. Wilfanpark die öffentliche Parkanlage in 1190 Wien, über der Parkgarage Grinzing, An den langen Lüssen, wird nach Prof. Mag. Hubert Ludwig Maria Wilfan (11. Februar 1922 bis 1. November 2007; Bildhauer) in Wilfanpark benannt | Grinzing

628. Wilhelm-Busch-Gasse seit 1927 | von der Nottebohmstraße Nr. 8 – Sackgasse: Nach Wilhelm Busch (1832–1908), berühmter deutscher Humorist, Dichter und Zeichner, benannt. Begann 1859 Zeichnungen in den „Fliegenden Blättern“ zu veröffentlichen und schrieb in der Folge eine große Menge lustiger Bücher, die er selbst illustrierte. | Unter-Sievering

629. Wilhelm-Jerusalem-Gasse † neu seit 1926 | 1935 aufgelassen, inzwischen verbaut. Alte Westfront der Hochschule für Welthandel (Wilhelm Jerusalem, Dr. Univ.- Prof., berühmter Philosoph, gest. 1933) – verlief vom Währinger Park zur Felix-Mottl-Straße. | Ober-Döbling

630. Willi-Forst-Weg seit 1993 | nach Willi Forst (1903–1980), Filmschauspieler und Regisseur, benannt. | Unter-Sievering

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631. Pfarrer Mitksche-Platz benannt nach dem beliebten Kaplan und Pfarrer der Pfarrgemeinde Nußdorf, Eduard Gustav Mitschke (1878 bis 1959). Augustiner-Chorherr des Stiftes Klosterneuburg Pfarrverweser in Wien XIX, Nußdorf, Erzbischöflicher Geistlicher Rat, Jubelpriester Geboren am 10. Mai 1878 in Wien — Hernals, hatte er die Mittelschule in Reichenberg (Böhmen) absolviert. 1898 erhielt er das Ordenskleid der Augustiner Chorherren und schenkte Gott 1903 in der feierlichen Profess (Ordensgelübte) sein Leben. Seit seiner Priesterweihe im selben im Jahr wirkte er unermüdlich als Seelsorger in der Pfarre Nußdorf. Bis 1921 entfaltete er eine eifrige Tätigkeit als Kooperator vor allem in der Schule, in der Jugend und den Vereinen. In einer einzigartigen Weise mit seiner Pfarrgemeinde verbunden, konnte er noch das seltene Jubiläum einer fünfzigjährigen, ununterbrochenen Wirksamkeit in ein und derselben Pfarre feiern. Durch lange Jahre war er, der bis zuletzt eine große Liebe zu den Kindern und der Schule hatte, auch Religionsinspektor. Der Bischof ehrte seine treuen, Dienste durch die Ernennung zum Geistlichen Rat. Am 31. Juli 1959 rief ihn der ewige Hohepriester heim. Was sterblich an ihm war, wurde am 4. August 1959 im Priestergrab auf dem Nußdorfer Friedhof beigesetzt. Der Park befindet sich westlich der Umkehrschleife des D-Wagens in Nußdorf, am unteren Ende der Bockkellergasse, an der Zahnradbahnstraße, gelegen. Hier wird ein Regenwassereinlaufwerk seitens des Döblinger Heimat-Kreises vorgeschlagen, damit sich die Wasserschäden, die bei den letzten drei großen Unwettern (Mai 2003 – Juli 2009 – Mai 2014) halb Nußdorf lahm gelegt haben, vermieden werden können. Nußdorf

632. Windhabergasse bis 1894 teilweise Schulgasse | von Schulsteig zur Sieveringer Straße 102/104. Nach Rupert Windhaber (1831–1876), Hausbesitzer und Bürgermeister von Sievering, benannt. | Unter-Sievering

633. Winterzeil † seit 1894 Himmelstraße im Dorfbereich | nach der Gastwirtschaft „Am Himmel“ benannt. | vorher Winterzeil | dann Kirchengasse | Grinzing

634. Wolfsgrubergasse seit 1935 | von Reinischgasse zur Himmelstraße 69/75. Nach Dr. Cölestin Wolfsgruber (1848–1924), Theologieprofessor, Kirchenhistoriker und Hofprediger in Wien, benannt. Von 1903 bis 1919 Universitätsprofessor in Wien. 1904 war die Reinischgasse ohne die Wolfsgrubergasse bis zur Bellevuestraße geplant. Wie auch das ganze Gebiet mit Plätzen und Straßen hätte überzogen werden sollen. Dr. Karl Lueger schob hier einen Riegel vor. Ebenso sollte der gesamte Reisenberg verbaut werden. Auf dem Plan 1912 war schon die Wolfsgrubergasse, die die Reinischgasse kreuzen sollte, bis zu einem fiktiven Platz am Reißbrett fertig. Die heutigen Straßenführungen sind der Rest von dem, was geplant hätte werden sollen. | Grinzing

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635. Wollergasse seit 1894 | vorher Hohe Warte. Von Geweygasse 1 und Hohe Warte 56 zur Steinfeldgasse. Nach Franz Woller (1771–1839) benannt, Wiener Bürger – erneuerte nach der Franzosenzeit das Heilbad nächst der St.-Michaels-Kirche, das zu Ende des 18. Jhdts. von Joh. Baptist Burger (Bürger und Grundbesitzer) entdeckt und ausgebaut worden war. (Er war auch Besitzer des Heiligenstädter Bades) | Heiligenstadt

636. Würthgasse ab 1894 | vorher Annagasse. Von Kreindlgasse 26/26a zur Döblinger Hauptstraße 65/67. Nach Heinrich Anton Edler von Würth (1789–1875), war von 1824 Besitzer der Herrschaft von Ober-Döbling, benannt | Ober-Döbling Z

637. Zahnradbahnstraße seit 1875 | von Greinergasse 43/47 zur Kahlenberger Straße 61. Zur Erinnerung an das 1873 errichtete Stationsgebäude Nußdorf der Zahnradbahn auf den Kahlenberg, erbaut anlässlich der Weltausstellung 1873. Heute umfährt der D-Wagen dieses ehemalige Stationsgebäude. Die Station Nußdorf war mit einem Aufnahmegebäude, mit Restaurant und einer Lokomotiven- und Wagenremise einschließlich einer Werkstätte (Nr. 6) und Pumpanlage ausgestattet. | Nußdorf Herr Schulz, der Verfasser, hat eine Geschichte, die kurz vor dem 1. Weltkrieg spielt, über die Zahnradbahn geschrieben. Sie spiegelt die „Backhendlzeit“ wieder und bringt uns 200 alte Mundartausdrücke wieder näher. Ist im Weltnetz nachzulesen. www.döbling.com

638. Zehenthofgasse seit 1879 | von Hohenauergasse zur Hungerbergstraße 20. In Unter-Döbling trug der Zehenthof von Klosterneuburg die Nummer 1. Dieser stand auf freiem Feld am nordwestlichen Feld des Ortes; (ehemaliger Gutshof, 1512 schon urkundlich erwähnt), hieß davor Schmiedgasse (hier am Zusammenfluss des Krottenbaches und des Arbesbaches stand eine Hammerschmiede). Der Zehentmeister beaufsichtigte die Übernahme des zehnten Teils der Ernte = Steuereinnahme. 1807 bestand Unter-Döbling bereits aus vier Gassen: Nusswaldgasse, Silbergasse – „an der Stiegen“ und Kothgasse. Unter-Döbling gehörte ganz zu Klosterneuburg, dessen Magistrat die peinliche Gerichtsbarkeit ausübte, während die Ortspolizei von der k.k. Polizeidirektion in Nußdorf besorgt wurde. | Unter- und Ober- Döbling

639. Zellergasse † führte im Bogen vom Dennweg nach Süden zum Westende der Frimmelgasse – unverbaut; 1956 gestrichen | nach Hans Zeller, 1483, Pfleger der Burg auf dem Leopoldsberg, benannt; Karl Zeller (1842–1898), Wiener Operettenkomponist | Nußdorf

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640. Zerritschgasse seit 1957 | von Kahlenberger Straße 47b/49 zur Armbrustergasse 33/45. Nach Fritz Zerritsch (1865–1938), Bildhauer, benannt. Von ihm stammt das Bruckner-Denkmal, die Opernkandelaber, usw. | Heiligenstadt

641. Zierleitengasse seit 1894 Zierleiten | alter Flurname – vorher wurde die Gasse mehrmals umbenannt: bis 1859 hieß sie Am Berg; bis 1878 Am Neuberg, bis1894 Neuberggasse. Von Dreimarksteingasse 16 zur Salmannsdorfer Höhe | „Zierleiten“ wie „Neubergen“ sind alte Riednamen – „ziere“ (mhd.) = Schönheit, Pracht; „lite“ (mhd.) = Hang eines Berges, Hügels. Zierleiten: ein Berghang mit schöner Aussicht, in schöner Lage | Salmannsdorf

642. Zimmerlweg seit 1992 | nach Christl Zimmerl (1939 bis 1976), Solotänzerin der Wiener Staatsoper, benannt. | Ober-Sievering

643. Zimmerplatz † Nussdorf jetzt Nußdorfer Platz | vormals Hirschenplatz – bis 1894 Hauptplatz | Nußdorf

644. Zimmerplatz † Ober-Döbling auf jeden Fall 1869 | zwischen der alten „Nussdorfer Straße“ und der Kaiser-Franz-Josefs-Bahn im südlichen Feld der Eiswiese gelegen – danach Holzplatz. | Ober-Döbling

645. Zinkengasse † Neustift seit 1894 Eyblergasse | nach dem Komponisten Joseph von Eybler (1764–1846) benannt. Zuvor Kirchengasse (Referentenantrag für Kirchengasse nicht angenommen) – ursprünglich Zinkengasse. | Neustift

646. Zuckerkandlgasse seit 1925 | hieß von 1938–1947 Stellwaggasse. Von Glanzinggasse 1a zur Krottenbachstraße 305/307. Nach Prof. Dr. Emil Zuckerkandl (1849 (1840?)–1910) benannt, Anatom, Verdienste um die vergleichende Anatomie. Das Haus des Ehepaares Zuckerkandl war auch Treffpunkt der bekanntesten Künstlerpersönlichkeiten der Zeit (Mahler, Schnitzler, Wildgans, Hofmannsthal, usw. Stellte Untersuchungen über die Anatomie des Gehörorgans, der Nasenhöhle und der Zähne an. Entdeckte die nach ihm benannten Zuckerkandlschen Körperchen. Schwiegersohn von Moritz Szeps, dem Begründer und Chefredakteur des „Neuen Wiener Tagblattes“. | Pötzleinsdorf und Neustift am Walde

647. Zum weißen Kreuz seit 1974 | nach einem hiesigen Kreuz | Nußdorf

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648. Zumbuschgasse † vormals Feldgasse | dann von 1938–1947 Zumbuschgasse. Nach Kaspar, Ritter von Zumbusch, berühmter Wiener Bildhauer († 1915) – ab 1894; vorher und nachher Ruthgasse | Unter-Döbling

649. Zur Eiswiese † auf jeden Fall 1869 | rechtsseitig des Krottenbaches zwischen der alten Nußdorfer Straße und der neuerbauten „Kaiser- Franz-Josefs-Bahn“. | Ober-Döbling

650. Zwillinggasse seit 1933 | von 1895 bis 1933 Kinderasylgasse. Von Heiligenstädter Straße 283 zu Wigandgasse 24/26; nach Viktor Zwilling (1861– 1931), Pädagoge und Schulreformer, benannt. Von 1899–1931 Direktor des Kinderasyls „Humanitas“ im Kahlenbergerdorf, das durch die gleichnamige Freimaurerloge beschützt wurde. 1919 war Viktor Zwilling Landtagsabgeordneter und Bezirksrat; Vorstand des Fürsorgeinstituts Döbling bis 1931. Für seine Verdienste um die Fürsorge und Volkserziehung zu seinem 70. Geburtstag mit der Ernennung zum Bürger von Wien geehrt. | Kahlenbergerdorf

Nachtrag Straßen gesucht folgende Straßen werden noch gesucht, von denen man die genaue Lage bis dato nicht kennt, respektive der Abkunftsname noch nicht geklärt ist. Vielen Dank für ihre Mitarbeit. Wolfgang Schulz, Hand 06503573944 Budinskysteig gegenüber Hartäckerstraße 25 | Ober-Döbling? Dänenplatz vorher Meridiangasse. Escherichgasse seit 1919? von Glanzinggasse 52/56 bis Scheimpfluggasse. Dr. Theodor Escherich (1857–1911) baute die Kinderspitäler in Graz und Wien aus, schuf eine Wissenschaft, Gesellschaft der Kinderärzte, eine Schwesternschule und die Organisation Säuglingsschutz Gerbergasse † (vermutlich nur in Währing) seit 1894 Karl Ludwigstraße, vorher Lederergasse ? Hochstättgasse seit 1887 neue Gasse im Cottageviertel. Ferdinand von Hochstätter (1829–1884), Geologe, Teilhaber der Weltumsegelung mit der Novara 1857–1859 ? Randstraße private Bezeichnung – Herkunft unbekannt ? Schulweg † nicht offizielle Bezeichnung für Schreiberweg ?

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Anhang | Vorlagen 1894 alphabetisches Verzeichnis in Folge der Einbeziehung der Vororte in das Gemeindegebiet von Wien abgeänderten Straßen- und Gassennamen sowie deren früheren Bezeichnung. Verlag des Wiener Magistrates 1895 Namenbuch der Stadt Wien. G. Hartleben Verlag 1922 Döbling, „Eine Heimatkunde des XIX. Wiener Bezirkes“. Im Selbstverlag der Arbeitsgemeinschaft „Heimatkunde Döbling“ 1923 Heimatkunde Währing 1923 1929 Wien, Straßennamen und deren Erklärung. Dorfmeistersche Druck- und Verlagsanstalt, Wien IX 1942 Straßenverzeichnis, Deutscher Verlag für Jugend und Volk 1964 Lexikon der Wiener Straßennamen. Verlag für Jugend und Volk Wien-München. 2001 Die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik 1851 – 2001. Dr. Christa Hammerl div. Jahrgänge Döblinger Museumsblätter Hubert Zeinar Österreichische Militärgeschichte in Wiener Straßennamen. Unveröffentlichtes Manuskript – Wien 2008 Heidi Brunnbauer Im Cottage von Währing / Döbling. 1. Auflage 2006. Straßennamen das Cottage betreffend Unbekannt veraltete Straßen- und Wegbezeichnungen. Vom Verfasser aus diversen Döblinger Landkarten entnommen und erarbeitet

Straßenumbenennungen 1938–1945 Gersunygasse Dumreichergasse Zuckerkandlgasse Stellwaggasse Frobergergasse von 1942 – 1945 vorh. und nachh. Kammerergasse Leidesdorfgasse Hermann-Löns-Gasse Paul-Ehrlich-Gasse Guschlbauergasse Peter-Altenberg-Gasse Droste-Hülshoff-Gasse Osterleitengasse Hubert-Klausner-Gasse Reinischgasse Langbehngasse Ruthgasse Zumbuschgasse Wertheimsteinpark Dietrich-Eckart-Park

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