Menschen. Stories. Emotionen. 50 Jahre Stadthalle 50Jahre 2

Urkunde zur Grundsteinlegung 15. November, 1962

In der jetzigen Zeit ist es mal was Neues, Nach mehrjähriger Vorbereitung fasste der Rat der Stadt Braunschweig am 16. Mai 1962 den Beschluss, eine große Stadthalle zu bauen. In den Jahren Wilhelm Raabe 1939 bis 1945 waren von den neun größeren Sälen in unserer Stadt sechs Säle beim Alten zu bleiben. mit insgesamt 6.500 Sitzplätzen ein Opfer des Luftkrieges geworden. Der Bau der Stadthalle soll nun diese Lücke schließen, so dass in Braunschweig wieder große kulturelle und gesellschaftliche Veranstaltungen – Konzerte, Kongresse, Bälle oder Veranstaltungen von Großbetrieben – durchgeführt werden können. Daher ist der Bau der Stadthalle mit 2.200 Sitzplätzen dringend notwendig und geschieht zum Nutzen unserer Bevölkerung. (…)

In der heutigen Feierstunde gehen die Gedanken der Braunschweiger zu unseren deutschen Mitbürgern, die jenseits der Zonengrenze an der alten braunschwei- gischen Landesgrenze ostwärts Helmstedt, Bad Harzburg und Braunlage noch in Unfreiheit leben müssen. Diese willkürliche Teilung unseres Vaterlandes bedeu- tet eine schwere Belastung für das friedliche Zusammenleben aller Völker. 17 Millionen Deutschen wird 17 Jahre nach Kriegsende immer noch das Selbstbe- stimmungsrecht und damit die Wiedervereinigung mit dem freien Teil Deutsch- lands vorenthalten. (…) Möge den bedrängten Brüdern und Schwestern recht bald die ersehnte Freiheit wiedergegeben werden.

„Fuchsbau“ nannten die Braunschweiger liebevoll ihre Stadthalle in den Anfangsjahren des Veranstaltungshauses, – Die Stadthalle soll nicht nur eine Stätte kulturellen Wirkens und geselligen in Anlehnung an die damalige Oberbürgermeisterin Martha Fuchs. Wir haben diesen Spitznamen, 50 Jahre später, Frohsinns werden. Sie soll auch viele große Tagungen und Kongresse in die alte wieder aufgegriffen. Eine kleine Reminiszenz in Form eines kleinen Fuchses in unserer Festschrift. Löwenstadt bringen und der internationalen Verständigung und damit dem Frieden unter allen Völkern dienen. Daumenkino starten! 4 5 6 7

50 Jahre Stadthalle Braunschweig – ich gratuliere große Vielfalt international anerkannter Forschungs- unserer Veranstaltungshalle und ihrem Team sehr einrichtungen macht Braunschweig zu einer idealen herzlich zu diesem Jubiläum, zu einem halben Jahr- Kongressstadt. Um die Stadthalle in diesem Bereich hundert erfolgreicher Veranstaltungstätigkeit für künftig noch besser aufzustellen, hat der Rat der Stadt Braunschweig und die Region. nun die Weichen für den Bau eines Kongresshotels neben der Stadthalle gestellt. Ein wichtiger Schritt, Seit die Stadthalle 1965 eingeweiht wurde, erfüllt sie um Braunschweigs Attraktivität als Tagungsort weiter das große Bedürfnis der Braunschweiger Bürgerin- zu steigern. nen und Bürger nach Kultur und gesellschaftlichen Ereignissen. In der Zeit des Wirtschaftswunders, Nicht allein die Qualitäten des Hauses machen den des sozialen und kulturellen Wiederaufbaus war die Erfolg aus. Die eigentlichen Erfolgsgaranten sind die Konzeption der überaus fortschrittlich und Menschen, die dahinter stehen. Kontinuität im Manage- zukunftsträchtig – und ist es bis heute geblieben. Die ment und in den Aufsichtsgremien, ein kleines, aber Stadthalle Braunschweig steht für Kultur, Moderni- hoch engagiertes Team und das richtige Gespür für das Leonhardplatz tät, Offenheit und Vielfalt. Ihre Geschichte ist eine Veranstaltungsprogramm, für das, was beim Publikum 38102 Braunschweig Erfolgsgeschichte: Seit der Eröffnung besuchten mehr ankommt, sorgen dafür, dass die Stadthalle als Veran- Tel. 0531 70 77-0 als 14 Millionen Gäste die jährlich rund 1.000 Veran- staltungsort nach einem halben Jahrhundert ebenso [email protected] staltungen unterschiedlichster Genres. Viele große gefragt und beliebt ist wie zu ihrer Eröffnung. www.stadthalle-braunschweig.de Stars, glanzvolle Auftritte und außergewöhnliche Shows hat die Halle schon gesehen. Darüber berichtet Ich wünsche unserer Stadthalle noch mindestens Herausgeber: Stadthalle Braunschweig die Festschrift in Schlaglichtern. weitere 50 ebenso erfolgreiche Jahre! Betriebsgesellschaft mbH Geschäftsführer: Stephan Lemke Die Architektur der Stadthalle prägt das Stadtbild in der Nähe des Bahnhofs, am Eingang zur Innenstadt. Redaktion: Kerstin Lange, Karin Schwanke Sie wirkt noch heute modern. Wichtiger ist jedoch das „Innenleben“. Die Akustik des Großen Saals Layout: artfaktor - design group | erdmann + postler gbr garantiert ein Klangerlebnis, das von Musikern und Ulrich Markurth Druck: flyeralarm Publikum gleichermaßen hoch geschätzt wird. Die Oberbürgermeister Stadt Braunschweig

Gedruckt auf FSC-zertifiziertem Papier 8 9

Die Stadt hat einen neuen Bau, und das weiß ich jetzt ganz genau: Was als abstrakt man abgelehnt, was man voll Ironie verhöhnt, das muss man heute anerkennen, das muss man voller Achtung nennen. „Fuchsbau“, so ward in Stadt und Land nach Martha Fuchs der Bau genannt. Ironisch klang der Unterton Von Anbeginn des Baues schon. Wer objektiv den Bau betrachtet 1965 Und nun mal auf das Schöne achtet, der müsste unvoreingenommen wohl zu der Überzeugung kommen: Ein Bau, der kann sich sehen lassen; So manche Stadt muss da erblassen. Ein Bau, um den man uns beneidet, an dessen Schönheit man sich weidet. Wer erst das Innere betritt, verhält bewundernd seinen Schritt. Im wahrsten Sinne, ohne Hehl, So sieht sich mancher anders an, wenn in Geduld man warten kann.

Aus dem Stadtblatt 1965, Autor unbekannt

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„Künftige Stätte kulturellen Lebens wird auf traditionsreichem Boden errichtet“ Eine kleine Chronologie der (Vor-)Geschichte

Das Architektur-Modell der Stadthalle Braunschweig. Ganz rechts: Martha Fuchs, Oberbürgermeisterin der Stadt Braunschweig (1959 bis 1964)

1954 1959 1961 1961 1962 1964 1964 1965 4. September 1965

Erste „Rufe“ nach neuer Ratsentscheidung über Rat entscheidet für den Das Modell des Duisburger Grundsteinlegung am Der Kulturausschuss der Stadt Richtfest Das Belegungsbuch der noch Die Stadthalle Braunschweig Stadthalle aus Politik und künftige Verwendung des Stadthallenbau am Standort Architektenbüros Stump & Leonhardplatz Braunschweig empfiehlt, der im Bau befindlichen Halle öffnet am 4. September 1965 Wirtschaft Schlossplatzgeländes Leonhardplatz Voigtländer gewinnt Ideen- Stadthalle den Namen „Braun- Der Architekt ist hoch- weist im Juli 1965 129 Veran- das erste Mal ihre Pforten für wettbewerb „Zu meinem 75. Geburtstag schweig-Halle“ zu geben verehrlich, obschon die staltungen bis Jahresende auf Gäste. Das Haus wird mit einem „Wir können nicht mehr die Antrag fordert „Anerkennung „Wir wollen nicht das ganze werde ich ganz sicher in der Kosten oft beschwerlich! Konzert des Staatsorchesters

ersten sein, die eine Kon- der Notwendigkeit einer Leben Braunschweigs auf den neuen Stadthalle beim Büh- Wilhelm Busch, zitiert von Oberbürger- „Bis jetzt habe ich 276 Räume Braunschweig unter der Leitung gress- und Kulturhalle bauen. Mehrzweckhalle im Gebiet des Präsentierteller des neuen nen- oder Presseball tanzen.“ meisterin Martha Fuchs, Richtfest, gezählt, aber fast täglich von Generalmusikdirektor 28. Mai 1964 Dafür haben wir die Chance, Hauptbahnhofes“ Hauptbahnhofs legen, dazu Oberbürgermeisterin Martha Fuchs entdecke ich noch einen Richard Kraus eröffnet. die modernste vom besten ist es dort noch zu zugig!“ anlässlich der Grundsteinlegung neuen.“

Baumeister zu bekommen.“ Ratsherr Schneemann (CDU), über Stadthallendirektor Heinz Hnizdo, Braunschweiger Zeitung, 7.9.1955 den von ihm abgelehnten Standort der Juli 1965 neuen Stadthalle am Leonhardplatz

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1965

„Lieblingswunsch der Braunschweiger“ Hier kann man „kiebitzen“

Die feierliche Grundsteinlegung mit den traditionellen drei gestellte am Bau beteiligt waren, beigelegt. „Mit dieser neuen Sehschlitze für Neugierige: hier hat der Der Bauzaun wurde von dem Maler und Künst- Hammerschlägen durch Oberbürgermeisterin Martha Fuchs Stadthalle wird ein Lieblingswunsch der Braunschweiger in Zimmermann das Loch gelassen, als er den ler Wolf Strobel illustriert und bot, humorig in und Oberstadtdirektor Hans-Günther Weber am 15. Novem- Erfüllung gehen“, – da ist sich Martha Fuchs bei der Grund- Bauzaun rund um die Stadthallenbaustelle Szene gesetzt, schon alleine allerhand sehens- ber 1962 markierte den Beginn der 50-jährigen Erfolgs- steinlegung sicher. Nach den Worten von Oberstadtdirektor errichtete. Für alle Braunschweiger, die wertes: Informationen über die in der Stadt- geschichte der Stadthalle. Einer Kassette im Grundstein Hans-Günther Weber schließt sich mit dem Bau der Stadthalle auf dem Laufenden bleiben wollten, über halle verbauten Baustoffe sowie Impressionen wurden eine Tageszeitung, die damals gültigen DM-Münzen nun eine empfindliche Lücke im Stadtbild. Das fertiggestellte das, was hinter dem Bauzaun mit „ihrer künftiger Veranstaltungen wie Modenschauen, sowie die Gründungsurkunde mit den Namen all derer, die Dach ließen Ausmaß und Kontur des mächtigen Gebäudekom- Stadthalle“ passierte. Fernsehsendungen und Vorträge. als Architekten, Bauräte, Ratsherren und Verwaltungsan- plexes zum Richtfest am 28. Mai 1964 bereits erahnen.

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04 Wissen SCHILLSTRASSE 03

Wissen Wissen DAS RAABE-HAUS HISTORIE 06

02 Hätten Sie‘s gewusst? » Unter diesem Motto möchten wir Ihnen Sehenswertes, Wissenswertes, Kurioses und Alltägliches aus der unmittelbaren Wissen der Stadthalle Braunschweig vorstellen. Umgebung MAGNIFRIEDHOF Die Gedenkstätte KZ-Außenlager Hätten Sie‘s gewusst? » Hier und heute: , die an das Außenlager des KZ Braunschweig Schillstraße » „Im Wahren – Guten – Schönen liegen Idee Neuengamme erinnert. und Aufgabe der neuen Stadthalle Braunschweig“ so hieß es damals in der Festschrift zur Eröffnung des Hätten Sie‘s gewusst?, das einerseits das Veranstaltungshauses 1965 am Leonhardplatz. Seitdem sind 50 Jahre , vergangen und die Stadthalle Braunschweig ist, wie Unter diesem Motto möchten wir Ihnen Sehenswertes, von der damaligen Oberbürgermeisterin Martha Fuchs beim » der StadthalleDas Braunschweig Raabe-Haus vorstellen. Wissenswertes, Kurioses und Alltägliches aus der unmittelbaren Richtfest prognostiziert, die „Visitenkarte der Stadt“. Umgebung Insgesamt über 15 Mio. Gäste bei fast 50.000 Veranstaltungen Das „KZ-Außenlager Braunschweig Schillstraße“ wurde Hier und heute: » unter streichen dies eindrucksvoll. » am 5. November 1944 als Außenlager des KZ Neuengamme , letzte literarische Erbe des Schriftstellers Wilhelm Raabe pfl egt und errichtet. Hier wurden rund 2.000 Häftlinge untergebracht, » Historie: wahrt und andererseits als Literaturzentrum die zeitgenössische 1950 herrschte in Braunschweig die einhellige die Zwangsarbeit in der Rüstungsproduktion der Braunsch- Meinung, dass die Stadt eine größere und insbesondere repräsen- Literatur fördert und vermittelt. weiger Büssingwerke leisten mussten. Die Aufl ösung des tativere Versammlungsstätte braucht, als die damalige kleine Stadthalle an der Hamburger Straße. Nur um den Standort wurde Konzentrationslagers erfolgte im März 1945 und die Häftlinge Das Raabe-Haus gehört zum Dezernat Kultur und heftig debattiert. 1961 entschieden sich die Braunschweiger wurden in andere Konzentrationslager verlegt. » Ratsherren und Ratsfrauen schließlich mit knapper Mehrheit für Wissenschaft der Stadt Braunschweig und ist Ausstellungsort Bei der heutigen Gedenkstätte befi ndet sich auch das Schill- den Bau einer neuen Stadthalle am Standort Leonhardplatz. und Museum mit der letzten Wohnung des Schriftstellers Denkmal, das 1837 als Grabstätte für den Major Ferdinand von Die Braunschweiger haben sich 11 Jahre Zeit gelassen, – aber Wilhelm Raabe, der seit 1870 bis zu seinem Tod in letztlich galt, was schon ein Redakteur der Braunschweiger 01 Der Dom- und St. Magnifriedhof Braunschweig gelebt und gearbeitet hat. Schill errichtet wurde. Ferdinand von Schill leitete 1809 einen Hätten Sie‘s gewusst? der Stadthalle Braunschweig vorstellen. gescheiterten Aufstandsversuch gegen die napoleonische Zeitung 1955 feststellte: „Wir können nicht mehr die ersten sein, Unter diesem Motto möchten wir Ihnen Sehenswertes, In mehreren Ausstellungsräumen wird anhand von Manuskrip- die eine Kultur- und Kongress Halle bauen. Dafür haben wir die *22.01.1729 †15.02.1781 Besatzung. » ten, Tagebüchern, Notizheften, Briefen und Zeichnungen Wissenswertes, Kurioses und Alltägliches aus der unmittelbaren Chance, die modernste vom besten Baumeister zu bekommen.“ über das Leben und Werk Raabes informiert. In dem original UmgebungHier und heute: 1955 wurde das Schill-Denkmal neugeweiht und soll seitdem erhaltenen Arbeitszimmer mit Raabes Privatbibliothek erhält Wissen auch an die im Zweiten Weltkrieg gefallenen BraunschweigerDen kurz nach der Entscheidung für den Leonhardplatz veröffent- UNSER GREENY » man einen authentischen Einblick in die damalige Zeit. Ruhestätte berühmter Braunschweiger Bürger (bis zur Eröffnung Soldaten erinnern. lichte Architekturwettbewerb gewann das Modell der Duisburger des Hauptfriedhofs 1887) und im beginnenden Frühjahr Pilger- stätte für Wintermüde, die sich am „blauen Wunder“ erfreuen. Des Weiteren fungiert das Raabe-Haus als Literaturzentrum. Architektengemeinschaft Stumpf und Voigtländer. ... Zahlreiche Veranstaltungen rund um das Thema Literatur Drei dieser Bürger möchten wir Ihnen hier und heute – in aller Kürze – vorstellen: werden im und vom Raabe-Haus organsiert, u. a. die jährliche Gotthold Ephraim Lessing Verleihung des Wilhelm-Raabe-Literaturpreises, einen der » höchstdotierten Literaturpreise Deutschlands. Lessing galt als ein „moderner“ Dichter der deutschen Aufklärung, der sich insbesondere dem Gedanken der Toleranz, der „Empfi ndsamkeit“ verpfl ichtet fühlte, die sich gegen eine ausschließlich stände- und vernunftorientierte Lebensweise wendet.

In Braunschweig kam seine Emilia Galotti 1772 am Herzoglichen Opernhaus zu Braunschweig (Staatstheater Braunschweig) zur Uraufführung. Lessing kritisiert mit seiner Emilia Galotti die feudale Willkür ebenso wie enge bürgerliche Moralvorstellungen. Der Konfl ikt ist vorprogrammiert, der Ausgang tragisch.

Bemerkenswert ist, dass die Grabstelle Lessings zu Beginn des 19. Jahrhunderts in Braunschweig als verschollen galt. Dieses Grab fand 1833 der Historiker Carl Schiller wieder, der erste Direktor des Städtischen Museums Braunschweigs. Unsere grüne

Wir bleiben GRÜN!Liebe Besucherinnen und Besucher, liebe Gäste! » Die Stadthalle und die Volkswagen Halle Braunschweig sind erneut erfolgreich mit dem Umwelt-Siegel „Green Globe“ re-zertifi ziert worden. Zwei Jahre nach der ersten Zertifi zierung konnten die Wissensreihe: Nachhaltigkeits-Standards noch weiter verbessert und ausgebaut werden. Unser Maskottchen und Symbol für Nachhaltigkeit und Umweltschutz „Greeny“ steht uns bei der Umsetzung dieser The- men in unseren Veranstaltungshäusern also weiterhin zur Seite! Was bedeutet Nachhaltigkeit? Warum eine Und auch wenn wir unterwegs sind, fährt „Greeny“ seit kurzem auf dem Dach unseres energieeffi zienten Elektroautos mit.

„Greeny“, eine gestalterische Kombination aus den Logos der Stadthalle und Volkswagen Halle Braunschweig, möchte Sie auf die vielen kleinen umwelt- und ressourcenschonenden Handlungs- felder aufmerksam machen, so z.B. bei der Anfahrt: Kombi-Ticket – Eintrittskarte = Fahrschein – statt Auto. Und „Greeny“ will Ihnen ein „Dankeschön“ sagen, dass Sie uns in unseren grünen Bemüh- ungen unterstützen. Unsere Veranstalter, Dienstleister und Lieferanten bitten wir Hätten Sie ‘s gewusst? ebenfalls um ihre Unterstützung. Dort unterbreitet „Greeny“ beispielsweise Vorschläge für eine nachhaltigere Organisation von Veranstaltungen. Warum das alles? Umwelt-Zertifi zierung für ein Veranstaltungshaus? Wir denken so: Unser Handeln, die Art wie wir unsere Aufgaben erledigen, hat

1965 Julius Georg Paul Du Roi, Geh. Justizrath + Carl Theodor Ottmer, Baumeister + Egidius Crato Keck, Herzgl. Leibarzt + Wilhelm Mewes, Hofschauspieler + Ludwig-Friedrich Knapp, chem. Technologe + Karl In guter Nachbarschaft August von Schwartz, letzter Hof- und Domprediger + August Klingemann,

„Wenn Wilhelm Raabe aus dem Zimmer seines Baues, zu dem wir heute den Grundstein legen, der bung Beachtung wie Achtsamkeit entgegen zu brin- Schriftsteller und Hoftheaterdirektor + Julius Wilhelm­ Pott, Arzt + Friedrich Arbeitszimmers auf den Bauplatz unserer große Geist dieser Männer der Vergangenheit wieder gen. Ein Ergebnis ist unsere „grüne Wissensreihe“, Gerstäcker, Schriftsteller + Friedrich Ritter v. Voigtländer, Fabrikant optischer Ge- Stadthalle blicken könnte, dann hätte er lebendig wird.“ die die unmittelbare Nachbarschaft der Stadthalle vielleicht einen Satz zitiert, den er 1889 in (Oberbürgermeisterin Martha Fuchs in Ihrer Rede anlässlich der und Volkswagen Halle Braunschweig näher unter die räte + Albert Limbach, Buchdruckerei + Johannes Jacob Selenka, Hofbuchbinder- seinen Kalender geschrieben hat: Grundsteinlegung der Stadthalle Braunschweig) Lupe nimmt: den Magnifriedhof, die letzte Ruhestätte meister und Handwerksinteressenvertreter + Gotthold Ephraim Lessing, Aufklärer und Sie sollen merken, dass sie überall auf die Nicht nur im Sinne von Martha Fuchs, auch im Sinne berühmter Braunschweiger, das Raabe-Haus, die Ge- Asche erlauchter Ahnen treten. So hoffe unserer „Green Globe“ Umwelt-Zertifizierung, haben denkstätte KZ-Außenlager Braunschweig Schillstraße Dichter + Joh. Joachim Eschenburg, Literaturhistoriker, enger Freund Lessings ich, dass in diesen Mauern dieses stolzen wir uns verpflichtet, unserer unmittelbaren Umge- sowie den historischen Ottmerbau „Alter Bahnhof“. + Georg Howaldt, Erzgießer und Bildhauer) + Carl Schiller, Privatgelehrter und 1. Leiter des städt. Museums + Peter Joseph Krahe, Baumeister + Joa- chim Heinrich Campe, Pädagoge, Sprachforscher und ­Jugendschriftsteller + Fried- rich Vieweg, Verleger naturw. Literatur und Bauherr + Georg Westermann, Verleger 50 16 17

Gäste, Ordner, Bauchbüfett Beobachtungen eines Zeitgenossen

1965

Die Ordner in der Stadthalle haben es nicht leicht. den Türen und versuchte den Eintritt in die Stadt- Ausgesprochen merkwürdig indessen ist die Auffassung Festlicher Tag im festlichen Haus Nachdem die ersten Veranstaltungen vorüber halle durch eine der riesigen Glasscheiben seitlich vieler Braunschweiger, wenn sie erwarten, dass sie von sind, hat man auch die ersten Erfahrungen dieser Türen. Die Wirkung war verblüffend. Die Dame den Ordnern auf Verlangen und wie sie sagen “für ihr sammeln können, die sich nicht auf die techni- rannte frontal mit dem Kopf gegen das Glas – und Steuergeld“ durch die Räume der Stadthalle geführt sche Vollkommenheit beschränken. Anlässlich fiel gottlob einer anderen in die Arme, die in Erster werden können. Vielleicht ist die Idee der Führungen Nachdem am 4. September 1965 die letzten Töne des Engels- Toleranz zu werden.“ In die festliche Freude und die guten Wünsche einer Abendveranstaltung, für die Einlasskarten Hilfe bewandert war. Völlig benommen sah sie auf die gar nicht einmal von der Hand zu weisen, die Ordner – konzertes aus dem Triptychon „Mathis der Maler“ im großen mischte sich auch Traurigkeit und Wehmut, als Oberbürgermeister an zuvor festgelegte Personenkreise ausgege- Pflanzenschalen im Innern: „Ach, da kann man nicht das sollte man einsehen – können sich damit allerdings Saal zu Ehren der Eröffnung der Stadthalle Braunschweig Bernhard Lies in seiner Rede zur Eröffnung dem architektonischen ben wurden, entstand an den Eingangstüren ein durchgehen?“ Nein, kann man nicht! nicht befassen, wenn sie ihren Dienst versehen. verhallten, betonte Oberstadtdirektor Hans-Günther Weber Schöpfer der Stadthalle gedachte, der dem „stolzen Bau Idee und beängstigendes Gedränge und die Ordner waren (Aus: Braunschweiger Presse vom 28.9.1965) mit dem Schlüssel des Hauses in der Hand, dass die Stadthalle Gestalt“ gegeben hat: Peter Voigtländer, der junge Architekt aus vollauf damit beschäftigt, kartenlose Interessen- Der Reiz einer noch so kultivierten Veranstaltung wird allen Bürgern zwischen Harz und Heide dienen solle. Das wurde auf dem Weg nach Braunschweig am 7. Juli 1965 ten zu beschwichtigen und ihnen klarzumachen, fragwürdig, wenn für über 1.000 Besucher im großen Haus, von 140 Firmen in einer Million Arbeitsstunden erbaut, durch einen Autounfall jäh aus dem Leben gerissen und konnte was sie nicht wissen konnten. Ein älteres Ehepaar, Saal nur drei Kellner zur Verfügung stehen. Auch die „sei berufen, eine Stätte der Begegnung im Geiste wahrer die Eröffnung „seines Hauses“ nicht mehr miterleben. offenbar mit Karten, kam, sah die Trauben an Notlösung das Publikum mit Bauchbüfett zu versor- gen, bleibt umstritten. Aber das kann ja noch werden.

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Insbesondere die 60er und 70er Jahre waren die große Zeit der Modenschauen in der Stadthalle. Mit dem Rückgang der großen regionalen Bekleidungsgeschäfte, die Hauptausrichter von Modenschauen, wurde diese Art der Veranstaltung im Laufe der Jahre in der Stadthalle Braunschweig immer weniger. Mode und Stadthalle – das geht aber immer noch gut zusammen und so wurde vor kurzem mal wieder ein Lauf- steg im Congress Saal aufgebaut, – kürzer, dafür aber perfekt ausgeleuchtet für die fünf Teilnehmerinnen der TV-Produktion „Shopping Queen“ in Braunschweig.

„Was ziehe ich in der neuen Stadthalle an?“

Aus der Festschrift zur Eröffnung der Stadthalle 1965 Diese Frage bewegte schon vor den ersten Veranstal- wandlungen durch die Art der Geschehnisse, nämlich, langen Rock. (…) Das Charakteristikum der besonders tionär anzusprechen ist, sondern auf bisher Bewährtem tungen die Gemüter der Frauen, die sich ohne weiteres ob kulturelle Veranstaltung, genauer gesagt musische, bei der Jugend beliebten Partykleider ist der sehr kurze aufbaut. Ihr großer Vorzug liegt in ihrer Mannigfaltig- darüber klar waren, dass die festlichen Räume gewisse rauschender Gesellschaftsabend in Form eines Balles, Rock, die Dekolletés zeichnen sich durch variierte keit, die jedem weiblichen Wesen gestattet, das anzuzie- Zugeständnisse an die weibliche Mode, besser gesagt Empfang oder mehr akademischer Festakt. Die Mode Ausschnittsformen aus. Aus Witterungsgründen sind in hen, was ihm am anmutigsten erscheint. an das, „was man tragen muss oder zumindest möchte“ ist von einer erstaunlichen Vielgestaltigkeit, Krone ist Braunschweig immer wieder Cocktailkostüme (…) sehr Dass die Stadthalle bereit ist, Frau Mode ihre Pforten erfordert. Dieser Grundgedanke erfährt gewisse Ab- und bleibt die große Gesellschaftsrobe mit dem festlich beliebt. Im Großen und Ganzen kann man sagen, dass die weit zu öffnen, beweist die Beschaffung eines langen Mode trotz mancherlei Eigenwilligkeiten kaum als revolu- Laufsteges.

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Die erste Rundfunksendung in der Stadthalle mit Hans-Joachim Kulenkampff „Wer fragt am besten?“

1966

Achtzehn Wochen nach der Eröffnung wurde in der Stadthalle Braun- der zeitgenössischen Presse, die streng darauf hinwies, dass „auf insgesamt 25 Fragen schweig am 8. Januar 1966 die erste Rundfunksendung produziert. nur 11 Antworten gewusst wurden“. Das aber immerhin quizbegeisterte und dankbare Bei der Quiz-Veranstaltung „Wer fragt am besten?“ vom NDR schickte Publikum – die Veranstaltung war binnen vier Stunden ausverkauft – wurde unter Hans-Joachim Kulenkampff Nachwuchsmoderatoren auf die Bühne, um anderem mit dem Gesang von Greetje Kauffeldt (Schwarzärr Zigeunärr) oder des den besten Fragensteller zu ermitteln. Die neue Stadthalle überzeugte Günter-Kallmann-Chors („Horch was kommt von draußen rein“) über die 60 Decken- die Mitarbeiter des NDR sowie den Moderator mit der, nach damali- lautsprecher dezentral beschallt. Die dreistündige Veranstaltung wurde für den gen Maßstäben, hochmodernen elektro-akustischen Technik und der geneigten Rundfunkhörer auf zwei Stunden komprimiert, der dann aber auch den halleneigenen Fernsehanlage. Ganz im Gegensatz dazu verstand das Sieger aus „Wer fragt am besten?“ ermitteln durfte. Braunschweiger Publikum wenig zu brillieren. Zumindest nach Meinung

„Ich wünschte, ich wohnte zu Hause so: „Phantastisch diese Halle! Woanders müssen wir durch fast Künstlerzimmer mit Fernsehen, Dusche und Couch!“ alle Türen dicke Kabel legen, hier ist alles im Haus einge- Hans-Joachim Kulenkampff, baut. So leicht haben wir Techniker es nirgends sonst!“ (8.1.1966, Produktion „Wer fragt am besten?“, Stadthalle Braunschweig) Paul Zeh, Leiter des Technischen Außendienstes des NDR, (8.1.1966, Produktion „Wer fragt am besten?“, Stadthalle Braunschweig) 50 22 23 In der : Jochen Richert, Gründervater der ARD-Fernsehlotterie mit Heinz Hnizdo (rechts)

Kamera läuft

von Roy Black und Direktor Heinz Hnizdo verkündete zufrieden: „Ein immer größer und die glanzvolle Fernsehzeit der nun im Verhältnis klei- Live und in Farbe – was heute kaum noch erwähnenswert ist, war ins- Formen – kesse Kurven“ probten, die Stadthalle als ausgesprochen „fern- erfreuliches Novum in der Arbeit der einzelnen Fernsehanstalten.“* nen Stadthalle Braunschweig neigte sich dem Ende zu. Eines der letzten besondere in den 60er bis 80er Jahren höchst innovativ. Auch Braun- sehfreundlich“. Wie effizient diese Halle auch noch war, zeigte sich bei der Dennoch gehörten natürlich auch aufwändige Kulissen genauso zum Fernseh-Highlights ereignete sich 1990: Für die Auftaktveranstaltung schweigs Stadthalle wandelte sich mehrfach in ein großes Fernseh- Aufzeichnung der ZDF-Show „Fantastic Boney M.“, die nahtlos an „Flotte „Must have“ der damals beliebten Fernsehsendungen wie große Schein- der 20. Glücksspirale der ARD mit Dieter Thomas Heck und seiner glit- studio. Dafür gab es zwei Gründe: erstens die Rührigkeit des damaligen Formen – kesse Kurven“ die Halle besetzten. Nicht ohne Stolz wurde werfer, musikalische Darbietungen und der im Rampenlicht stehende zernd-silbernen Showtreppe wurde die Halle zwei Wochen lang umge- Hausherren, Direktor Heinz Hnizdo („man kann ein solches Haus in der vermeldet, dass die Stadthalle nun auch „die Fernsehleute, denen ja oft Showmaster. In der Stadthalle Braunschweig hieß es „Kamera läuft“ baut und dekoriert. Der Aufwand und die tagelangen Proben zahlten sich veranstaltungsarmen Sommerzeit aus Kostengründen nicht wochenlang Geldverschwendung nachgesagt wird, zu kostenbewusstem Denken ange- u.a. für „Ein Abend in blau“, „Glück und Glas“, „Spaß muss sein“ mit aus, – das Produktionsteam und die Mitarbeiter der Stadthalle blickten leer stehen lassen“) und zweitens der technische Komfort der Halle, wie halten hat.“* Für die „Fantastic Boney M. Show“ blieb nämlich kurzerhand Hans Rosenthal, die Mireille-Mathieu-Show „Es ist Zeit für die Musik“ zufrieden auf einen pannenfreien Ablauf und 6,48 Millionen Menschen optimale Anschlüsse und kurze Wege für Tausende Kabelmeter. So adelten die Flaschenzüge, die Lampenaufhängungen und der Fußboden der ersten oder auch die ARD-Fernsehlotterie „Ein Platz an der Sonne“. vor den Fernsehapparaten. Nur die Tagesschau hatte mehr. die Verantwortlichen des NDR, die 1979 tagelang für die Sendung „Flotte Produktion einfach drin. Und so wandelte Boney M. direkt auf den Spuren Mit den Jahren wurde der technische Umfang der Fernsehproduktionen *Braunschweiger Zeitung, 20. Juli 1979

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zwischen den einzelnen Instrumentengruppen durch Änderungen der Sitzweise und der Podiumsstaffelung in der Stadthalle Braunschweig beeinflussen kann. Ziel der Untersuchung war es, für den (damals neuen) Großen Saal eine optimale Aufstellung zu finden. Dafür wurde die klangliche Wirkung des Orchesters im Raum an vier verschiedenen Stellen im Zuschauerbereich geprüft und mit den Verhältnissen am Platz des Dirigenten verglichen. Im Ergebnis konnte durch Verän- derungen in der Sitzordnung des Orchesters und der Höhenstaffe- lung des Podiums der Klang, ohne bauliche Maßnahmen, erheblich verbessert werden. So verwundert es nicht, dass in den Einträgen im Gästebuch der Stadthalle Braunschweig vor allem die „Klassiker“ voll des Lobes über den guten Klang sind, wie z.B. der Dirigent Herrmann Hildebrandt: „Wie schön ist doch Akustik, besonders in diesem Saal.“ Jürgen Meyer 1965

Jürgen Meyer, selbst ausgebildeter Violinist, blieb der Stadthalle Braunschweig als „Hörer“ (Konzertabonnent) weiterhin treu. Sein berufliches Wirken führte ihn, neben seiner Tätigkeit an der PTB, an Dem Klang verpflichtet die Hochschule für Musik in Detmold. 1980 wurde Jürgen Meyer dort zum Professor ernannt. Der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Akustik (1995 bis 1998) gab akustische Demonstrationen mit Orchestern in den USA, Japan und Europa unter anderem mit der Ber- Dass die Stadthalle Braunschweig einen internationalen aktuell – 2015 – in Japan, erschienen. Die Ausführungen über liner Philharmonie. 1992 wurde der Braunschweiger in Anerkennung „Klang“ hat, ist nicht zuletzt auch Prof. Dr.-Ing. Jürgen Meyer die Stadthalle dokumentieren die Akustik-Untersuchungen, seiner Forschungsarbeiten von der Acoustical Society of America zum zu verdanken, der sich in seinem Standardwerk „Akustik und die Jürgen Meyer 1965 in seiner Funktion als Mitarbeiter „Fellow“ ernannt. In Würdigung seines wissenschaftlichen Lebens- musikalische Aufführungspraxis“ auch dem guten Ton im der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt im Großen werkes erhielt er 2004 von der Deutschen Gesellschaft für Akustik die Großen Saal der Stadthalle widmet. In bereits der sechsten Saal durchführte. Gemeinsam mit Heribert Esser, damaliger Helmholtz-Medaille. Auflage erschienen, ist das Fachbuch für Musiker, Produzen- Generalmusikdirektor des Staatsorchesters Braunschweig, ten, Dirigenten und Akustiker weltweit, 2012 in China und ging er der Frage nach, in welchem Maße man die Balance

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1.000 Meisterwerke: Das Staatsorchester Braunschweig

„Ein Orchester ist so gut wie sein Konzertsaal. (…) Die Braunschweiger haben. Neujahrskonzerte, Lunchkonzerte, Filmkonzerte und Konzertprobenwerk- anlässlich der Pogromnacht in Braunschweig 1938. Das Staatsorchester „Erstaunlich immer wieder und beglückend, wie gut, wie richtig unser Pu- Stadthalle wurde nicht ausschließlich als Konzertsaal geplant, doch hat man stätten nicht mitgezählt. Und es ist ein besonders schönes Geburtstagsgeschenk, macht(e) aus vielen Braunschweigerinnen und Braunschweigern Klassik-Fans blikum reagiert! Hier kann man noch „zuhören“ – was man nicht von jeder diesen Hauptzweck immer im Auge behalten. Die Gefahr einer sogenannten dass diese Konzerthalle Ausgangspunkt für die Programmidee der Konzertsaison und schafft neue Hörwelten, – mit Ihren Lunchkonzerten im Foyer des Großen anderen Hörerschaft ohne weiteres sagen kann. Es scheint mit eine besondere „Mehrzweckhalle“, für jeden Zweck meist ungeeignet, wurde glücklicherweise 2015 /2016 ist, in der sich das Orchester der verbindenden Kraft – ganz im Sinne Saales, der Konzertprobenwerkstatt oder dem „Braunschweiger Filmkonzert“, Gabe des Norddeutschen, des Niedersachsen zu sein. Gerade bei neuen, unbe- gebannt. In intensiven Bemühungen und Zusammenwirken von Architekt, der Zeilen von Heribert Esser – der Architektur und weiteren Kunstformen mit der das in Kooperation mit dem Internationalen Filmfest Braunschweig zu einer kannten Werken zeigt sich das: man stimmt der Qualität zu, lehnt mittelmäßi- Bauherrn, Akustikern, Musikern – es muss ein besonders günstiger Stern Musik widmet. echten Marke geworden ist. Ein „Klassik-Highlight“ für viele Braunschweiger ge ab, ist nicht vorab geblendet durch einen berühmten Namen, Befriedigung darüber gestanden haben! – ist das gelungen, was heute so selten gelingt – ist das Neujahrskonzert, das der damalige Stadthallen-Geschäftsführer Uwe und Ansporn für den Interpreten, schönste Wechselwirkung, die er sich nur einen akustisch nahezu idealen Saal zu schaffen. Wir fühlen uns wohl in der Die Sinfoniekonzerte des Staatsorchesters präsentierten in der Stadthalle Braun- Birker und der künstlerische Leiter Sinfoniekonzerte und Ehrendirigent Stefan wünschen kann!“* neuen Stadthalle“, schrieb Heribert Esser, der langjährige Generalmusikdirek- schweig die großen Werke der Orchesterliteratur von der Klassik bis zur Moderne Soltesz 1994 aus der Taufe gehoben haben. Man kann davon ausgehen, dass Das Staatsorchester Braunschweig ist der künstlerische Herzschlag der Stadt- tor Staatsorchester Braunschweig, 1967 in einem Kommentar. Heute, im Jahr und schufen unvergessene Momente, in der Licht, Raum, Musik und Sprache zu auch das Neujahrskonzert 2016, wie alle anderen zuvor, ausverkauft sein wird. halle Braunschweig – immer wieder neu, seit 1965 hier im Haus. Die Stadthalle 2015, betont Martin Weller, Direktor des Staatsorchesters, gerne: „Sie ist unsere einem eindringlichen Ereignis zusammenflossen. So wie bei der Rekonstruktion Daher sei an dieser Stelle auch dem Publikum gedankt. Mit den Worten von Braunschweig bedankt sich für eine 50-jährige konstruktive, kreative und har- Konzerthalle!“ Kein Wunder, denn im 50. Jubiläumsjahr der Stadthalle wird der Einweihungsfeier der Braunschweiger Synagoge im Jahr 1875 vor gut einem Heribert Esser, weil es sich schöner nicht beschreiben lässt: monische Zusammenarbeit und ist stolz, ihre Konzerthalle zu sein! das Staatsorchester Braunschweig bereits 1.000 Sinfoniekonzerte hier gespielt Jahr, – ein ganz besonderer Gottesdienst, eine ganz besondere Gedenkfeier *aus „braunschweig“, Heft 11/1967 50 28 29

Ein Glückwunsch ...

... von Frau Dr. Anja , Kultur- und Wissen- mer passiert: Ich weiß, dass es funktionieren anzieht. Neben aller Funktionalität verbinde ich mit schaftsdezernentin der Stadt Braunschweig. wird. Denn das macht die Stadthalle insbeson- der Stadthalle natürlich auch emotionale Erlebnisse: Ballett made in Braunschweig Ich lebe schon viele Jahre in der Nähe der Stadthalle. dere aus: Hervorragende Technik, engagierte Das unvergessene Bob-Dylan-Konzert (Juli 2001), Zugegeben, anfangs war sie ein rein geografischer Mitarbeiter und eine Architektur, die, wie viele bei dem Dylan sich im ausverkauften Großen Saal so Bezugspunkt. Das änderte sich jedoch 1986, als ich 60er-Jahre-Bauten, eine hohe ästhetische wohl fühlte und zweieinhalb Stunden durchspielte. Ballett gehört seit den Anfängen der Stadthalle fest ins Programm und im Haus am Leonhardplatz. Gegründet wurde die Schule 1962 von Hans „Teilhaberin“ eines Abos für die Sinfoniekonzerte Beständigkeit hat. Als Studentin fand ich den Oder auch die alljährliche Weihnachtsaufführung der so stand der Große Saal am 12. Dezember 1965 ganz im Zeichen des und Ina Steinbach, 1989 übernahm Tochter Maja Steinbach die Leitung. wurde; die Mutter einer Kommilitonin konnte oft Waschbetonbau eher hässlich, heute wert- Ballettschule Steinbach, an der eine meiner Töchter klassischen Bühnentanzes: Die „Eleven“ der Ballettschule Steinbach Die Weihnachtsveranstaltung der Ballettschule Steinbach besuchen nicht. Glück für mich.... Und schließlich war eines schätze ich ihn und mag den Solitär, und noch so viele Jahre beteiligt war. Ein Familienereignis an begeisterten mit dem Stück „Klein Idas Blumen“ nach dem gleich- nicht wenige Familien bereits in der dritten Generation. Eine schöne der ersten Geschenke meines Mannes Karten für ein mehr in Verbindung mit dem Hauptbahnhof. winterlichen Sonntagnachmittagen, das für mich namigen Märchen von Hans Christian Andersen das Braunschweiger Advents-Tradition in Braunschweig, präsentiert von bis zu 200 Teilneh- Hermann van Veen-Konzert. immer die Weihnachtszeit einläutete. Ich freue mich Publikum. 50 Jahre später kommt dieses Ballettstück wieder zur menden, die voller Anmut und in wunderschönen Kostümen mit Stücken Die Stadthalle stand aus meiner Sicht nie in auf die nächsten Jahre mit der Stadthalle – immer Aufführung im Großen Saal – eine kleine Hommage an ein halbes wie „Der gestiefelte Kater“, „Der Zauberer von Oz“, die „Puppenfee“ Wenn ich heute in das Foyer eintrete, ist das immer Gefahr, sich selbst abzuschaffen oder sich zu etwas aufgeregt und erwartungsfroh. In diesem Jahrhundert Ballettschule Steinbach in der Stadthalle Braunschweig. – oder eben „Klein Idas Blumen“ die Bühne im Großen Saal und die mit Spannung verbunden: Entweder weil ich als Gast „überleben“. Im Gegenteil: In Braunschweig Sinne: Herzlichen Glückwunsch! Die Ballettschule Steinbach gastiert seit der ersten Stunde regelmäßig Herzen des Publikums erobern. dort bin oder die Stadt selbst als Veranstalter gefor- gibt es kein vergleichbares Haus, das Publi- dert ist. Bei den Musikschultagen o. ä.. Was auch im- kum weit über die Region in so hohem Maße 50 30 31

Udo‘75: Happy Birthday aus 2.000 Kehlen

Udo Jürgens – auch ein Stammgast der Stadthalle, der anlässlich seines er in Braunschweig zum Tournee-Konzert „Udo75“ antrat, 41 Jahre alt. Das brachte Udo mit, und jedes seiner Lieder wurde schon im Ansatz großen Nische, hoch über der Bühne, schmetterte die „Aka-Blas“ Konzertes am 30. September 1975 im Großen Saal noch enthusiasti- hatte seine Fans nicht ruhen lassen. (…) beklatscht. Was Udo Jürgens zu Beginn seines Konzertes versprach, das „Happy Birthday“ zur Verblüffung des Stars. (…). Jubel auf scher als sonst gefeiert wurde: In Braunschweigs Stadthalle nahm am So reckten sich denn aus dem Dunkel des Saals immer wieder Frauen- und das hielt er auch: Er gab, was er konnte. So wundert es nicht, das allen Rängen. Braunschweigs Bürgermeister Hartmut Scupin über- Dienstagabend ein Geburtstagsständchen „Nationalhymnencharakter“ an. Mädchenarme mit Händen voller roter Rosen, oder was der Herbst sonst zum Ende das Publikum nach vorne strömte, zumal die Rückwand brachte mit Blumen und Bierkrug Glückwünsche. (…) Doch damit Stehenden Fußes sangen mehr als 2.000 Menschen „Happy Birthday to you“ auch immer an Blumenfülle bereithält, ins helle Rampenlicht hervor, wo sich der Stadthallenbühne beiseiterollte und auf der Leinwand ein nicht genug. Die Saaltüren öffneten sich, und mit Trommelschlag während der von ihnen gefeierte mit hoch erhobenen Armen, offenem und der Sänger artig mit einem Kuss auf Hände oder Wangen revanchierte. (…) eingeblendetes Dia aufleuchtete: „Udo, wir gratulieren!“ Stadthal- und Pfeifenklang, zog, aus einem Ort aus Gütersloh kommend, ein verschwitzten Smokinghemd und strahlender Laune die Massenchor- Begeisterung begleitete den schlanken Troubadour mit der großen, leicht lendirektor Heinz Hnizdo, um Einfälle nie verlegen, ließ auch noch Spielmannszug ein. Udo: „Ich werd verrückt!“ Udo bedankte sich Ovationen entgegennahm. Udo Jürgens wurde just an diesem Tag, an dem nasal gefärbten Stimme den ganzen Abend. (….) Neue Texte, neue Melodien die Leinwand beiseiterücken und in einer bis dahin kaum bekannten mit einigen Zugaben und mag wohl am Schluss an den Refrain eines seiner Lieder gedacht haben, der da lautet: „Was es alles so gibt.“ (Braunschweiger Zeitung, 2.10.1975)

1975

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1977

Ein Abend in Blau

Was fällt Heino wohl zu Braunschweig ein? „Der das er den Mitarbeitern der Stadthalle bei seinen darauffolgen- Fußballclub Eintracht, wo spielen die jetzt eigentlich? den Auftritten immer wieder begeistert erzählte. „Ein Abend in Und natürlich die Stadthalle“, so seine Antwort.* Blau“ hieß die Fernsehsendung damals, 1977, bei der er sich auf Dass die Stadthalle in Braunschweig für ihn allgegen- den ersten Blick in Hannelore Prinzessin zu Auersperg verliebte, wärtig ist, hat einen besonderen Grund. Nicht nur, die einen eigenen Auftritt in der Show hatte. Schon ein Jahr weil er oft hier zu Gast war, in Fernsehshows wie auch später war Heino wieder in der Stadthalle – mit Hannelore. als Einzelkünstler. In der Stadthalle Braunschweig Die Fernsehsendung diesmal hieß „Glück und Glas“. lernte er seine Frau Hannelore kennen. Ein Ereignis, *Braunschweig Report, 14. Feb. 1996 50 34 35

„Darf ich bitten?“

In der traditionellen Ballsaison hieß es in der von Feldschlösschen und Wolters Partys mit bekannten Stadthalle Braunschweig regelmäßig „Darf ich Show-Acts. Die klassisch gehobenen Tanz-Bälle mit bitten?“ Ob Fleischer-, Brigade-, Bühnen-, Bau- großer Robe wurden von Abi-Bällen, Entlassungsfeiern schaffenden-, Kegler-, Katholiken-, Silvester-, und Ü-30-Partys abgelöst. Ein fester Bestandteil und Sportler- oder auch der traditionelle Winterball geselliges Ereignis sind, von Beginn an bis heute, die der Eintracht, um nur einige zu nennen: Der Abschluss- und Debütbälle der Tanzschule Häusler- Ballkalender war insbesondere in den ersten Kwiatkowski mit bis zu 1.400 Gästen. 30 Jahren der Stadthalle üppig gefüllt, ergänzt 36 37

Die „3 Parodios“ aus Braunschweig bei der Talentprobe für jedermann mit Peter Frankenfeld: für die Sendung „Toi-toi-toi – Leichte Muse als Hobby aus dem Sendesaal des Hamburger Funkhauses. Mein Freund Meier, 1977 mein Freund Lehmann und auch ich*1

Die Bürde, Idol zu sein „Zeitzeugengeschichte“ Die Gesangsparodisten „Die 3 Parodios“ war Höhepunkte der Karriere der „3 Parodios“ waren einige NDR-Engagements, ein eine der ersten Darbietungen in der neuen Stadthalle – beim Betriebsfest der Auftritt mit Heino, die Teilnahme an Peter Frankenfelds Show – Nachwuchswett- gesamten Stadtverwaltung Braunschweig. bewerb „Toi-Toi-Toi“ und am ZDF-Wettbewerb die Show „Chance“, wo die Braun- In den 70er Jahren hielten in der Stadthalle Bürde, Idol zu sein“ folgerichtig: „Udos Panikor- es wurde bei das erste Mal bei einem Konzert in „Die 3 Parodios“2 mit Dieter Engelke (Gründer, Leiter, Bassist, Texter), Kurt Pause schweiger von 3.624 Bewerbern unter die besten 99 in die Endausscheidung nach Braunschweig neben den gewohnt leisen Tönen chester kennt kein Pardon und schraubt die der Stadthalle auf eine Bestuhlung verzichtet. (Akkordeon) und Peter Bertram (Guitarre) glossierten Alltagsfreuden/ -probleme München gelangten – unter dortiger Begleitung des Orchesters Max Greger. Um nun auch ganz eindeutig die geräuschvolleren Phonzellen hoch, dass es einen Ohrenarzt ge- Konfrontiert mit diesem „neuen“ Veranstaltungs- und aktuelles aus Wirtschaft/Politik. Sie agierten bundesweit zwei Jahrzehnte bei zwei Akkordeonisten erweitert (Heinz Graßhoff, Manfred Sonnenberg) traten Töne Einzug. Ihre Vertreter waren u.a. Tina braucht hätte. Dies ist keine Kammermusik“. Dies format versteckten sich 1.000 Polizisten in den Festivitäten – auch in Kurhäusern Ostsee, Harz, Nordsee usw., brachten Karnevals- sie zwei Jahre lang zusätzlich als „5 Akkordis“ – Akkordeon-Hits – auf. Beruflich Turner, Shirley Bassey, Nina und Udo gilt heute wie damals – und da es sich eben nicht Räumlichkeiten der Stadthalle, um im Falle von publikum in Hochstimmung. Und in Braunschweig fielen ihnen aktuelle Ereignisse in war der Gründer und Leiter der Gesangsparodisten, Dieter Engelke, bei der Stadt Lindenberg. Über dessen Konzert konstatierte um Kammermusik handelte, erlebte das ehrwür- Krawallen eingreifen zu können. Es ging alles glatt. einem bunten musikalischen Potpourrie zum Opfer. Braunschweig tätig, u. a. mehr als zwei Jahrzehnte als Verwaltungsstellenleiter der Feuilletonist der Braunschweiger Zeitung in dige Haus 1985 beim Auftritt von Udo Lindenberg Die denkwürdige Premiere des ersten unbestuhlten Quasi entdeckt wurden sie u. a. von Heinz Eckner – dem „Dicken“ – Assistent aus Rudi und Büroleiter des Stadtplanungsamtes. seinem Bericht 1977 unter der Überschrift „Die mit seinem Panikorchester eine echte Premiere: Konzertes in der Stadthalle Braunschweig. Carrels Sendung „Am Laufenden Band“. Als Eintracht Braunschweig Deutscher Meis- 1Titel eines der beliebtesten Songs der „der 3 Parodios“ 2 ter wurde, wirkten sie beim Festball (Ehrung der Deutschen Meister des Sports, 1968) früher mit Peter Tschochmer, Gerhard Grauert, Karl-Heinz Dost mit – zusammen mit Drafi Deutscher (Marmor, Stein und Eisen bricht). 38 39

Brunswick Helau!

Hochburg in der Hochburg zu Karnevalszeiten inthronisieren, der „Bauer“, die Traditionsfigur der Mascheroder und natürlich der des Braunschweiger Karnevalumzuges – oder, anders ausgedrückt, vielmehr „Till“ auf dem Brunnenrand, ein Braunschweiger, der, wie sein historisches Vorbild, der Zielpunkt für die Aktiven und Besucher des „Schoduvels“. In der Stadthalle seinen Mitmenschen ohne Umschweife den Spiegel vorhält. Dieser Spiegel diente wird gefeiert, dass man die Stadt mal wieder mit Witz und Charme „erobert“ hat. Braunschweig ist und bleibt die Hochburg des Karnevals in Nord- gemeinsame Büttenabend am 22. Januar 1966 bedeutete gleichermaßen karnevalis- auch gerne, so wird zumindest von einem langjährigen Protagonisten überliefert, Und natürlich auch bedauert. Denn dass auch diesmal – nach Rosenmontag und deutschland. Und die Stadthalle ist von Beginn an für alle Karnevalisten tische Einweihung und Inbesitznahme der neuen Veranstaltungsstätte am Leonhard- als Halter für einen kleinen Spickzettel, den der Till als Erinnerungsstütze für die Fastnachtdienstag – unweigerlich der Aschermittwoch folgt, ist so sicher wie der der räumliche Mittelpunkt. platz. Seitdem feiern hier die hiesigen regionalen Gesellschaften, die Braunschweiger kleinen und großen gemeinen Wahrheiten nutzte. Enthusiasmus, mit der die Braunschweiger Karnevalisten den nächsten „Schodu- Mit Eröffnung der Stadthalle 1965 ging ein lang gehegter Wunsch der Karnevalsgesellschaft von 1872 e.V., die Karnevalsvereinigung der Rheinländer e.V. vel“ vorbereiten. Das Motto für 2016 steht auch schon fest: „Jetzt erst recht!“ Braunschweiger Karnevalsvereine in Erfüllung: einmal sich mit einem und die Mascheroder Karnevalsgesellschaft „Rot-Weiß“. Immer dabei, selbstverständ- Die Stadthalle ist nicht nur Schauplatz für Karnevalsshows, Prunksitzungen, als Antwort auf die Absage von Umzug und Zugparty am 15.02.2015 gemeinsamen Büttenabend der Öffentlichkeit zu präsentieren. Dieser lich, das „Braunschweiger Dreigestirn“: der „Prinz“, den traditionell die Rheinländer Büttenabende, Weiberfastnacht und Kinderkarneval, – sie ist auch der Endpunkt aufgrund einer Terrorwarnung.

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50 Jahre Partnerschaft aus Leidenschaft 50 Jahre Stadthallen-Gastronomie und Restaurant Löwenkrone vertraut einander. „Nahtlos an die Arbeit der Vorgänger anknüp- ”Wir sind das Haus der Feiern“. Für dieses Motto steht die Stadt- fen“, das war immer die Maxime der Pächter, deren Anzahl sich in Das Hofbrauhaus Wolters gratuliert der Stadthalle Braunschweig ganz herzlich zum gesellschaftliche Höhepunkte in den Räumlichkeiten der Jubilarin gesorgt. hallen-Gastronomie, – seit 50 Jahren verlässlicher Partner der Stadt- den letzten 50 Jahren mühelos an einer Hand abzählen lassen. 50. Geburtstag und blickt mit Stolz auf 50 Jahre Partnerschaft mit dem bedeuten- Darüber hinaus hatte und hat Wolters stets ein offenes Ohr, wenn es darum halle in allen Fragen rund um das leibliche Wohl. Aktueller Pächter Diese Beständigkeit in der Führung stärkt und verbindet, da sind den Kongress- und Kulturzentrum der Löwenstadt zurück. ging und auch künftig geht, die Stadthalle bei zahlreichen Projekten zu ist die Stadthallen-Gastronomie Hunsen GmbH, deren Eigentümer sich sowohl Stadthalle als auch Löwenkrone einig. Ronny Hunsen unterstützen mit dem Ziel, Braunschweig als niedersächsische Kultur- und Ronny Hunsen mit einem Team von 25 Festangestellten plus Aushil- übernahm das „Restaurant-Zepter“ 2013 von Karl König, der Auch wenn sich die Gesichter beider Traditionsunternehmen im Laufe der Jahre Kongressstadt zu profilieren. fen die täglichen großen und kleinen Herausforderungen meistert, auf die Familie Frohreich folgte. Begonnen hat die erfolgreiche gewandelt haben, so ist die enge Verbundenheit beider Braunschweiger Urgesteine die in der Organisation eines Restaurants mit 250 Sitzplätzen und Kooperation mit Karl Galliat, der mit der Eröffnung der Stadthalle unverändert stabil geblieben. Beide Partner haben dabei stets das gemeinsame Ziel Verbunden mit allen erdenklich guten Wünschen für die Zukunft gibt das gastronomischen Spitzenleistungen für bis zu 3.500 Besucher von 1965 als erster Pächter die Geschicke des Restaurants leitete. verfolgt, das kulturelle Leben ihrer Heimatstadt zu bereichern und den Menschen, Hofbrauhaus Wolters schon heute das Versprechen ab: Veranstaltungen der Stadthalle bestehen. Die Anforderungen im die hier leben und die Braunschweig besuchen, unvergessliche Erlebnisse zu prä- „Getreu dem Wahlspruch des Markenzeichens von Wolters – immota fides (in Veranstaltungs-Catering steigen stetig, werden immer spezifischer und 50 Jahre Partnerschaft! Wir wünschen uns (ganz uneigen- sentieren. unerschütterlicher Treue) – wollen die Hofbierbrauer auch den 100. Geburts- individueller. Ronny Hunsen, der bereits seit 2005 in der Löwenkrone nützig) eine fortwährende harmonische und erfolgreiche Die Traditionsbrauer von Wolters haben sich dabei nicht nur darauf beschränkt, die tag der Stadthalle als deren verlässlicher Partner feiern.“ tätig ist, schätzt die gute Zusammenarbeit mit den Kollegen aus der Zusammenarbeit! Stadthalle mit Getränken zu versorgen, sondern sie haben mit einmaligen Events Stadthalle: „Geht nicht, gibt’s nicht!“ Das Zusammenspiel zwischen wie großen Skatturnieren, Sportgalas und unvergesslichen „Wolters-Nächten“ für Unsere gemeinsame Zukunft ist die Tradition! Restaurant, Veranstalter und Stadthalle funktioniert reibungslos, man 42 43 Veranstaltungsplakate aus 5 Jahrzehnten 44 45

Stardirigent in Braunschweig

„Es ist eine Freude hier zu sein – Dank dem Team der Volkswagen Halle für die sehr sorgfältige Vorbereitung. Ihr Kurt Masur“. So liest sich der Gästebucheintrag der Volkswagen Halle vom 8.9.2001. An jenem Tag, an dem das New York Philarmonic Orchestra, dirigiert von Kurt Masur, gemeinsam mit dem Landesjugendorchester Niedersachen in der Volkswagen Halle ihr Gastspiel im

1990 2001

Rahmen der Konzertreihe Volkswagen Bank Braun- Tag später, auf dem Weg nach zum Flughafen, Schon ein Jahr später kehrte Kurt Masur mit dem schweig Classix Residence absolvierten. Er freue sich überrollten das Orchester und seinen Dirigenten die Londoner Philharmonic Orchestra in die Stadthalle Wiedervereinigung in C-Dur sehr, versicherte Kurt Masur im Nachgang des Konzer- dramatischen Ereignisse des 11. Septembers in New zurück und eröffnet das Braunschweig Classix-Fes- tes, in Braunschweig zu dirigieren. Es gebe in Deutsch- York. Es waren keine Flüge in die USA möglich, hektisch tival, – es folgten 2006 und 2007 weitere Konzerte land gewisse Inseln, in denen die Kultur noch nicht in wurde von Braunschweig aus, zusammen mit der VW unter seiner Leitung in der Löwenstadt. Dafür ließ Gefahr sei. „Das schöne hier ist, dass die Häuser nicht Bank, dem Veranstalter Hans-Christian Wille und er auch mal links liegen.*2 Braunschweig, Am 21. Januar 1990 erlebten viereinhalb Tausend begeisterte Besucher eine wahr- Verhältnisse in Europa ergaben. Auf der Basis schon bestehender Kontakte höher sind als die Bäume.“*1 den Mitarbeitern der Stadthalle, nach einer Lösung so sagte er es mal, sei eine aufstrebende “Musik- hafte Premiere in der Stadthalle Braunschweig: das erste deutsch-deutsche Gemein- zu Braunschweigs Partnerstadt Magdeburg führte das Engagement der Am 9. und 10. September gaben Kurt Masur und das gesucht. Jeder, der Kontakte im Raum Frankfurt metropole”, die neben den anderen Musik-Zentren schaftskonzert, zu denen sich das Staatsorchester Braunschweig und das Städtische Generalmusikdirektoren Stefan Soltesz (Braunschweig) und Professor Roland New York Philarmonic Orchestra noch zwei weitere besaß, nutzte diese, um innerhalb weniger Stunden einen wichtigen Stellenwert einnimmt.*3 Das Braun- Orchester Magdeburg in der Konzerthalle zusammenfanden. Die Region Braun- Wambeck (Magdeburg) zu ersten gemeinsamen Aktionen bis hin zu dem Konzerte, diesmal im Großen Saal der Stadthalle. Es Hotelzimmer und Transportmöglichkeiten für das schweiger Publikum hat es ihm gedankt. schweig, die nach jahrzehntelanger Randlage plötzlich in die geographische Mitte 170 Musiker und Musikerinnen umfassenden Gesamtklangkörper auf der wurde u.a. Anton Bruckners 4. Sinfonie, Es-Dur, die Orchester zu organisieren. Bei dem unguten Gefühl, Deutschlands rückte, profitierte nun von den vielfältigen Kontaktmöglichkeiten, die Bühne im Großen Saal, der mit der Vormärz-Overtüre “Rienzi“ und das „Romantische“ aufgeführt, – am darauffolgenden Tag mittelbar von den Anschlägen, nicht nur emotional, *1Schaufenster Wolfenbüttel, 09.09.2001 *2 Die Welt, 22.8.2007 sich Ende 1989 nach atemberaubend schnell vollzogenen Änderungen der politischen Meistersinger-Vorspiel von Wagner diese musikalischen Ost-West- erklang Schostakowitsches 1. Sinfonie. Beide Konzerte sondern ganz praktisch betroffen zu sein, war es eine *3 nmz – neue musikzeitung, 06.02.02 Vereinigung feierte, – eine Wiedervereinigung in C-Dur. waren ausverkauft, das Publikum begeistert. Die Mu- Erleichterung, mit dem gut funktionierenden Netzwerk siker bedankten sich mit Bernsteins „America“. Einen Braunschweigs unterstützen zu können. 46 47

1990

Elefanten auf Eis oder „Nichts ist unmöglich!“

Mit knapp 25 Jahren war sie schon Fernsehstudio, Ball- und Konzertsaal, in- Schäfer, der damalige Geschäftsführer von Aries Music GmbH (Veranstalter Transport von Ost- nach Braunschweig und es dauerte eine on Ice-Stars, die afrikanischen Elefantenkühe Somali und Macamba, ternationales Kongresszentrum, Messe-Halle, Rock-Schuppen und Sportare- der Holiday on Ice-Europatourneen), besonders reizvoll fand: „Ein kleines gefühlte Ewigkeit, bis der Eisenbahnwaggon mit dem Container auf löste auch das letzte Rätsel: wie kommen die beiden Damen auf das na. Warum nicht auch Eispalast? Als die speziellen technischen Vorgaben der „kuscheliges Eis-Theater“ – diese Faszination hat seinerzeit Uwe Birker und einem Abstellgleis irgendwo in der damals nur noch ein paar Tage Eis? Im Fahrstuhl oder trotten sie die Treppe hinauf? Letztendlich Veranstalter von Holiday on Ice eintrafen, lag wohl dem einen oder anderen mich veranlasst, solange die Halle zu vermessen, bis wir einen Weg gefunden existierenden DDR auftauchte. Allem Zeitdruck zum Trotz: am benutzten sie den Lastenfahrstuhl. Der im Probelauf genommene ein „unmöglich“ auf der Zunge. Aber die „Nutzungsfacette“ der damals noch haben, Holiday on Ice auch in der Braunschweiger Stadthalle zu realisieren.“ 5. September begaben sich die Zuschauer in der restlos ausverkauf- Gang durch die Küche erwies sich für eine der beiden Elefantenda- jungen Halle scheint einfach unerschöpflich. Und so konnte auch die größte So ganz ohne nervliche Strapazen ging es freilich nicht zu, bevor im aus- ten Stadthalle auf eine „Reise um die Welt in 80 Tagen“. Mit üppig men als zu verführerisch: nach dem Erspähen eines Sacks Zucker Eisrevue der Welt darauf vertrauen, optimale Rahmenbedingungen für eine verkauften „kuscheligen Eis-Theater“ die damals kostspieligste Live- ausgestatten Bühnenbildern und Bühneneffekten, – „fliegenden“ boykottierte sie ihren Auftritt. große Produktion in einer vergleichsweisen kleinen Halle vorzufinden. Die Unterhaltung und populärste Live-Show an fünf Tagen im September 1990 zur Heißluftballons, Frachtdampfern auf stürmischer See und lebendi- Nähe der Zuschauer zum Geschehen auf dem Eis war es aber genau, die Sigi Aufführung kam. So „verschwand“ der Container mit den Kühlplatten auf dem gen indischen Elefanten. Der Auftritt der beiden tierischen Holiday 48 49

Wenn die Direktion denkt und der Kongress-Teilnehmer schlummert…

Beschwipste Pärchen, beflissene Aufbauhel- Rolf Rettich beauftragt: In dem ihnen eige- fer, ausgelassene Karnevalisten, erwartungs- nen charmanten Zeichenstil hat das interna- volle Senioren, rührige Putzfrauen, saloppe tional erfolgreiche Kinderbuchautoren- und Regisseure, schlummernde Kongress-Teil- Illustratoren-Ehepaar die vielen Aktivitäten nehmer, drängelnde Ballbesucher. So richtig in der Stadthalle in einem bunten Plakat satt sehen kann man sich nicht, an dem zusammengefasst, in dem es nur so wuselt

1990

Jubiläumsposter zum 25. Geburtstag der und wimmelt. Als ein besonderer Geburts- Stadthalle Braunschweig. Selbst langge- tagsgruß wurde das Plakat an Liftfaßsäulen diente Mitarbeiter der Stadthalle entdecken der Löwenstadt geklebt, – es ist durchaus an- heute noch, immer mal wieder, ein „neues“ zunehmen, dass der eine oder andere Braun- Element in diesen liebevoll und humorig ge- schweiger sich dort wiedererkannte. Am Tag zeichneten Sequenzen. Am Anfang stand die der offenen Tür am 30. September 1990 gab fast unlösbare Aufgabe: Ist es möglich, die es für den künstlerischen Nachwuchs einen vielfältigen „Stadthallen-Szenen“ mit ihren schwarz-weiß Druck – zum Selbstausmalen. unterschiedlichen Akteuren, Situationen, Den „Direktor“ der Stadthalle konnten die Kulissen, Erwartungen und Atmosphären Kinder übrigens nicht in Farbe tauchen. Der „auf einen Blick“ darzustellen? Ist es, – wenn nämlich denkt und plant schon wieder, – man, wie Uwe Birker, Initiator und damaliger hinter geschlossenen Türen. Geschäftsführer der Stadthalle, Margret und 50 51

Uwe Birker: Den Trend erkennen eingestellt, begleitete er nahtlos den Bau der Volkswagen Halle aus Betreiber- Geschäftsführer: 1983 – 2010 sicht. Nach deren Eröffnung im September 2000 übernahm er die dortige Be- triebsführung und die Projektleitung für alle Sport- und Großveranstaltungen „Wir liefern den Rahmen, das Bild gestalten die Veranstalter“, so beschrieb Uwe Birker im Team der Stadthallen Betriebsgesellschaft mbH. Seit 2006 verantwortete der die Aufgabe der Stadthalle, deren Geschicke er 27 Jahre lang leitete und prägte. Zu studierte Betriebswirt auch den Unternehmensbereich Eintracht-Stadion, bevor Beginn seiner beruflichen Laufbahn übernahm der gelernte Schriftsetzer, der ur- er 2010 die Geschäftsführung der Betriebsgesellschaft mbH übernahm. Stephan sprünglich in der Werbung Fuß fassen wollte, eine Assistenten-Stelle in der Stadthalle Lemke vertrat als Vorstandsmitglied temporär die Interessen der Gesellschaft im Wolfsburg. Führungspositionen in Wolfenbüttel und Kiel folgten, bis er als neuer Ge- Arbeitsausschuss Tourismus Braunschweig (ATB) und ist Gründungsmitglied der schäftsführer der Stadthalle Braunschweig wieder in seiner Heimatstadt ankam. Unter Vereinigung deutscher Stadionbetreiber (VdS). Mit der Wahl 2015 zum Schatz- Uwe Birkers Leitung wurden Mitte der 90er Jahre und in den Jahren 2008/2009 zwei meister in das geschäftsführende Präsidium des Europäischen Verbandes der große Modernisierungs- und Sanierungsprojekte in der Stadthalle mit einem Gesamt- Veranstaltungs-Centren e.V. (EVVC) tritt Stephan Lemke in

aufwand von 14 Mio. Euro durchgeführt, um das Haus konkurrenz- und wettbewerbs- die Fußstapfen seiner Vorgänger, die sich beide ebenfalls im Vorstand des Verban- fähig zu halten. In die Amtszeit von Uwe Birker fällt auch die lang ersehnte und immer des engagiert hatten. Zu den Höhepunkten seiner bisherigen Amtszeit gehören wieder umstrittene Realisierung der Volkswagen Halle im Jahr 2000 als Public Private die Entwicklung und aktive Begleitung lokaler Veranstaltungsformate wie „Klasse! Drei Zeiten. Drei Geschäftsführer. Partnership-Modell. Das Betriebs- und Veranstaltungskonzept der Show- und Sporthal- Wir singen“ oder dem Weltranglisten-Hallenreitturnier „Braunschweiger Löwen le wurde wesentlich durch ihn geprägt. Classics“. In beiden Fällen konnten die zunächst verrückt klingenden Ideen der Im September 2006 wurden auch Betrieb und Verwaltung des Eintracht-Stadions in die Veranstalter bzw. Initiatoren mit viel Kreativität, einem sensationellen Team und Stadthalle Betriebsgesellschaft integriert. Die Erfahrungen des Braunschweiger Ver- etwas Glück zu heute bundesweit anerkannten und erfolgreichen Veranstaltun- Der Erfolg der Stadthalle Braunschweig Betriebsgesellschafts mbH ist nicht zuletzt richtete Heinz Hnizdo mehrere internationale Tagungen, Kongresse sowie jeweils anstaltungsmanagers, der auf eine 40-jährige Branchenkarriere zurück blicken kann, gen ausgebaut werden. Ein weiterer Höhepunkt in jüngster Vergangenheit war auch das Ergebnis einer großen personellen Kontinuität an der Spitze der Gesell- zwei evangelische und katholische Kirchentage aus. 1961 übernahm der gelern- waren auch überregional gefragt. Ein Jahrzehnt lang vertrat Uwe Birker als Vorstands- die erfolgreiche Akquisition und Ausrichtung der Team Europameisterschaft der schaft: Drei Geschäftsführer in 50 Jahren. Drei Persönlichkeiten, mit verschiedenen te Kaufmann die Leitung der neuen Stadthalle in Oberhausen, bevor er sich 1964 mitglied des Internationalen Hallenverbandes die übergreifenden Brancheninteressen, Leichtathletik 2014 im Eintracht-Stadion im Auftrag der Stadt Braunschweig. Herausforderungen, Herangehensweisen und Schwerpunkten. Drei Porträts. von Martha Fuchs von den Vorzügen Braunschweigs und der modernen Stadthalle davon vier Jahre als Präsident des Verbandes. Maßgeblich war er an der Umbenennung überzeugen ließ. Dem ersten „Direktor“ wurde viel Charme attestiert, ein Grand des Verbandes von VDSM in EVVC (Europäischer Verband der Veranstaltungs-Centren) Heinz Hnizdo: GmbH im Dienste der Bürger Seigneur – oft mit weißem Seidenschal, ausgestattet mit einem hohen technischen beteiligt, in dem sich bis heute fast 350 Veranstaltungsbetriebe mit rund 750 Locations Direktor von 1965 – 1983 Sachverstand. Vier Jahre nach der Eröffnung der Stadthalle wurde das Haus vom zusammen geschlossen haben. damaligen VDSM (Verband Deutscher Sport- und Mehrzweckhallen – dem heutigen Die damalige Oberbürgermeisterin Martha Fuchs war sich sicher: Das ist der richtige EVVC) als „technisch am besten ausgestattete Kongresshalle“ ausgezeichnet. Heinz Stephan Lemke: Wir sind Gastgeber – Wir sind Veranstaltungen Mann, um der damals noch im Bau befindlichen Stadthalle das nötige (Veranstal- Hnizdo wurde in den Vorstand der Technischen Kommission des Verbandes berufen Geschäftsführer: seit 2010 tungs-) Leben einzuhauchen. Sie holte den gebürtigen Berliner nach Braunschweig, und beriet als Gutachter namhafte Häuser in der ganzen Welt. Die Weltstars holte er der bis dato schon reichlich Erfahrung gesammelt hatte: bereits in den 50er Jahren nach Braunschweig: von Herbert von Karajan bis Anna Moffo, von Shirley Bassey bis Mit Stephan Lemke wurde 2010 ein echtes Eigengewächs der Stadthallen Betriebs- Yehudi Menuhin. gesellschaft mbH neuer Geschäftsführer. 1999 als Assistent der Geschäftsführung 52 53

Architektur Gewidmet „Dem Wahren, Guten und Schönen“

Stadthalle in Zahlen*

Die Stadthalle Braunschweig erfuhr nach ihrer Eröffnung vor 50 Jahren hohe Alle Räume folgen mit großer Konsequenz einem Grundriss-Raster gesellschaftlichen Schichten gemeint, für die Gesamtheit der Bür- Baugrundstück: 26.000 qm Aufmerksamkeit: nicht nur anlässlich unterschiedlichster Veranstaltungen, aus gleichseitigen Dreiecken. Die multifunktionale Anlage des Hau- gerschaft. Die Planer hatten das große Publikum im Sinn – eine Umbauter Raum: 100.000 cbm sondern auch durch Delegationen von Architekten, die diese Halle besuchten ses bietet ein vielseitig und parallel nutzbares Raumangebot und inklusive kulturelle Stadtöffentlichkeit. Man traf und trifft sich Bebaute Fläche: 7.500 qm – und das nur aus einem Grund: mehr zu erfahren von einem Gebäude, das ermöglicht so unterschiedlichste Veranstaltungsformate. Diese Idee hier zu vielfältigen gesellschaftlichen Anlässen, die Stadthalle ist Bodenaushub: 30.000 cbm wegen einiger Superlative im Hallenbau der Zeit von sich reden machte. ist bis heute erfolgreich, auch wenn sich Mobiliar und Ausstattung eine Bühne für Populärkultur, Massenmedien und Avantgarde. Stahlbetonwände: 12.500 cbm Gewicht der Stahlkonstruktion: 500 Tonnen Die Halle entstand auf einer Grundfläche von rund 5.000 qm, verkehrsgüns- gewandelt haben. Gleichwohl unterliegt die Baugattung Stadthalle nicht erst in Nutzfläche der Geschosse: 18.000 qm tig gelegen nahe dem 1960 eingeweihten Bahnhof, der zusammen mit den Besonders großzügig erscheinen das Eingangsfoyer im Erdgeschoss, jüngster Zeit kulturellen Transformationsprozessen. Doch bilden Fensterflächen: 2.000 qm Punkthochhäusern vis à vis das moderne „Entrée der Stadt“ formulierte. Die von dem die Haupterschließung erfolgt, und die Wandelhallen im „Stadt- und Kongresshallen“ nach wie vor das kulturelle Bauge- Elektrische Leitungen: 1.850 Kilometer (heute ca. 5.000) Duisburger Architekten Peter Voigtländer und Heido Stump entwarfen einen Obergeschoss, die als „Kommunikationsstraßen“ für das Gespräch schehen der Massengesellschaft(en) gleichsam in emblematischer Parkettfläche: 5.000 qm skulpturalen Baukörper aus einer Stahlbetonstruktur mit Waschbeton-Ele- und die Unterhaltung der Gäste dienen. Weise ab – so auch die Braunschweiger Stadthalle, die 1965 Großer Saal: 2.300 Sitzplätze menten und dunkel gerahmten Fensterbändern, die Dächer der Säle sind mit Ein Kennzeichen der Halle ist – wie bei dieser Baugattung zu damals dem „Wahren, Guten und Schönen“ gewidmet war. Kleiner Saal (heute Congress Saal): 500 Sitzplätze Vortrags Saal: 200 Sitzplätze Kupferblech verkleidet. Tiefe Rücksprünge und raue Oberflächen verleihen erwarten – ihre schiere Größe. Sie soll Raum für die „Masse“ eines von Dr. Ulrich Knufinke und Dr. Olaf Gisbertz Institut für Baugeschichte | TU Braunschweig 10 Konferenz- und Solistenräume: 10 – 100 Personen dem Bau eine stark plastische Wirkung. breit interessierten Publikums geben. Es ist dabei ein Ort für alle (Künstlergarderoben) Restaurant mit Clubraum: 250 Tischplätze Parkplatz: 450 Fahrzeuge

*Braunschweiger Zeitung, September 1965 54 55

1987

Erste Adresse für Tagungen und Kongresse

Damals ... danach an Tagungs- und Veranstaltungszentren zaghaft zu entwickeln und -geräte für Filme und Dias aller Formate und eine hauseigene Video- begann. Und heute noch so gültig in ihrer technischen Konzeption, in ihrer Anlage sind hier ebenso selbstverständlich wie Einrichtungsvorgaben für räumlichen Vielfalt und gestalterischen Flexibilität, dass sie sich auch Pressezentrum, Sonderpostamt, Kongresscounter, Reisebüro u. v. a. m. Die Stadthalle Braunschweig … hat in den Planungskalendern der Kongress- interessante Rückkopplungsmöglichkeiten bieten, … Da sind zum anderen die großen Neuem und Jüngeren gegenüber voll behaupten kann. und Tagungsveranstalter … ihren festen Platz. Sie ist immer eine „Erste Unternehmen … Und natürlich auch die historische Welfenstadt selbst mit ihren Die miteinander kombinierbaren Säle, Vortrags- und Konferenzräume und Nicht zu vergessen: der Mitarbeiterstab. Damen und Herren mit zumeist Adresse“, wenn ein Austragungsort für Verbandskongresse, Jahreshauptver- Sehenswürdigkeiten. die verbindenden Foyers bieten zusammen mit der laufend modernisierten langjähriger Erfahrung in allem, was Kongress- und Tagungsgästen den sammlungen, Parteitage oder wissenschaftliche Symposien festzulegen ist. technischen Ausstattung alles, was die Herzen von Konferenz- und Tagungs- Aufenthalt in Braunschweig angenehm und oft unvergesslich macht, weil sie Das hat gute Gründe. Da ist einmal die Nähe zu den ortsansässigen For- Und schließlich die Stadthalle. Geplant und gebaut, als das Kongressgeschehen für planern höherschlagen lässt: Mehrsprachige Simultan-Dolmetscher-Anlage, sich aus innerer Überzeugung unserem Ruf verpflichtet fühlen, immer eine schungseinrichtungen, die immer einen hochqualifizierten Background und viele Städte noch Zukunftsmusik war, lange Zeit Prototyp für vieles, was sich erst Jahre hochwertige elektroakustische Einrichtungen, Projektionsanlagen „Erste Adresse“ zu sein. Text aus „KONTAKTE – Journal für Freunde der Stadthalle, 1987 56 57

ausgesprochen hohen Stellenwert, die Pausen im Kongressgeschehen gatrends, die nach Expertenmeinungen das Tagungsgeschehen der Zukunft verlängern sich, sind wichtige Bestandteile für den Erfahrungsaustausch, herausfordern und beeinflussen werden. Ein Kongresshaus muss sich diesen ... und heute das Netzwerken. Zukunftsforscher sprechen von einem Verhältnis zwischen Herausforderungen stellen. Und die Stadthalle Braunschweig geht diesen „High Tech“ und „High Touch“, also dem konkreten Einsatz neuer Technik Weg, weil es fast nichts Schöneres gibt, als wenn es in den Foyers in allen und dem gleichzeitigen Bedarf nach menschlicher, sozialer Berührung, der Sprachen dieser Welt summt und brummt, die Fernsehsender die politische Viele der in dem Text von 1987 aufgezeigten Kriterien haben nichts an Sicherlich lassen uns die „Dias“ oder das „Sonderpostamt“ heute leise schmunzeln und Ansprache der menschlichen Sinne … Ohne Zweifel bleibt die fortschreiten- Sensation auf dem Parteitag erwarten oder die letzten Forschungsge- Gültigkeit verloren. Nach wie vor gelten die Aussagen zur Wirtschafts-, sind längst durch Beamer und Twitter-Walls ersetzt, aber auch für die Stadthalle gilt, de Technisierung die Herausforderung für das Tagungs- und Kongressge- heimnisse gelüftet werden oder große Unternehmen sich ihren kritischen Wissenschafts- und Forschungslandschaft in Braunschweig ebenso wie für dass sich das Haus durch kontinuierliche technische Modernisierungen nach wie vor den schehen und wird neue – vermutlich interaktivere – Veranstaltungsformate Aktionären stellen müssen. das facettenreiche Angebot an kulturellen Highlights der Löwenstadt. Das Anforderungen zeitgemäßer Kongress-Gestaltungen gewachsen zeigt. hervorbringen. und die steten Bemühungen der Stadt, die Infrastruktur für Kongressgäste Und nicht zu vergessen: Der Mitarbeiterstab. Damen und Herren, die bereit kontinuierlich zu verbessern, bieten nach wie vor ideale Voraussetzungen für Immer wieder wurden und werden Kongresse totgesagt, vermeintlich ersetzt durch eine Die fortschreitende Globalisierung und Internationalisierung, auch der sind, alles dafür zu tun, um kompetent und serviceorientiert eine „Erste Braunschweig als Kongressstandort. virtuelle Kommunikation über Ländergrenzen und Kontinente hinweg. Doch nahezu demographische Wandel, eine Zunahme interkultureller Bevölkerungsgrup- Adresse“ im Kongressgeschehen zu bleiben. das Gegenteil ist der Fall, – die Kommunikation von Angesicht zu Angesicht hat einen pen, die Mobilität der Zukunft und das Thema Nachhaltigkeit sind die Me-

2015 58 59

Der 500 Meter lange und 2 Meter hohe Elefantenrunde Bauzaun um das Stadthallen Baugebiet wurde von Wolf Strobel mit Szenen künftiger Veranstaltungen in der Stadthalle illustriert . Der Bauzaun wurde zudem mit „Gucklöcher“ in der Stadthallefür interessierte Braunschweiger Braunschweig versehen.

Ob im Wahlkampf, auf Parteitagen oder als Gastredner auf Kongressen: Deutschlands Politikprominenz zu Gast in der Stadthalle Braunschweig. 60 61

1991

Das Original setzt neue Maßstäbe

Volkswagen lädt ein und 23.000 Autohändler aus ganz Europa kommen 1991 In der bunten Zeltlandschaft auf dem Parkdeck gab es nicht nur den Golf in allen Varianten nach Braunschweig in die Stadthalle. Die Präsentation der 3. Golf-Genera- zu bestaunen, sondern auch golfspielende Roboter, Wasserspiele mit Motorhauben und dem tion ist mit 22 Veranstaltungstagen bis heute der größte Kongress in der liebenswerten Ohrring-ölenden Hauptdarsteller aus dem damaligen amüsanten Werbespot. 50-jährigen Geschichte der Stadthalle. Der Werbeslogan des neuen Golf (1991) „Das Original setzt neue Maßstäbe“ gilt auch für Mit 150 Mitwirkenden vor, auf und hinter der Stadthallenbühne wurde eine diese einmalige Veranstaltung in und um die Stadthalle Braunschweig. „Die Stadthalle mitreißende Show der Superlative realisiert. Für die „Golf-Erlebnis-Welt“ Braunschweig hat sich bei ähnlichen Veranstaltungen unseres Hauses hervorragend bewährt, wurden keine Mühen gescheut und im wahrsten Sinne des Wortes Wände sie ist modern und aktuell, sie wird eben gemanagt und nicht verwaltet“, resümierte Theodor eingerissen, um das Parkdeck direkt mit dem Foyer des Großen Saales der Springer, damaliger Leiter der Abteilung Werbung und Förderung der Volkswagen AG*. Veranstaltungsplakate aus der Stadthalle zu verbinden. *KONTAKTE – Journal für die Freunde der Stadthalle, 09/10 1991 Stadthalle in den 90er Jahren 62 63

Es lebe der Sport!

Sport ist sicher nicht DAS Genre im Veranstaltungssegment Braunschweig als Sportstadt oder auch als Stadt der Sportbegeister- Ein Highlight der Sportveranstaltungen in der Stadthalle inzwischen zu festen Größen geworden sind. Die für eine Halle, die für Klassische Konzerte, Gesellschaftliche ten hat immer wieder besondere Sporthöhepunkte zu bieten, – viele gab es am 21.11.1995.Boxen! Nach zähen Verhandlungen Leistungsshow des MTV Braunschweig (MTV Gala) Veranstaltungen, Tagungen und Kongresse erbaut wurde. dieser Höhepunkte fanden in der Stadthalle statt: Internationale war es gelungen die Universum Boxpromotion zu überzeu- findet genauso regelmäßig in dem Haus am Aber vieles, was einst für die Stadthalle nicht vorstellbar war, Meisterschaften im Bodybuilding, Kraftdreikampf, eine Deutsche gen, einen WM-Kampf nach Braunschweig zu vergeben. Leonhardplatz statt wie die Tanz- und Turn-Show änderte sich im Laufe der Jahre. Und so hat auch der Sport Meisterschaft der Rhythmischen Sportgymnastik, Bridge- und Bil- Magic Moments der Braunschweig Dance Company. seinen festen Platz in der Stadthalle Braunschweig erobert. lard-Meisterschaften, Show und Wettkampfveranstaltungen im Rah- Im aktuellen Belegungskalender der Stadthalle finden men des Niedersächsischen Turnfestes oder auch Sportlerehrungen. sich wiederkehrende sportliche Showveranstaltungen, die 64 65

1995

Rocky II im Großen Saal

Am Abend lief noch eben „Die Schöne und das Biest“ mit 2.000 sehen konnten. Für das Team der Stadthalle und die mehr als tungswochenende vor, – bis der Entschluss für die Austragung Die sportliche Historie ist schnell erzählt: Ralf Rocchigiani Besuchern über die Bühne. Dann galt es zügig Platz zu machen, 60 Mitarbeiter von sieben Firmen war in dieser Nacht Schlaf keine des Box-Weltmeisterschaftskampfes im Supermittelgewicht gewann durch technischen K.O. nach 2:30 Minuten in der achten für zwei andere Akteure aus einem etwas raueren Genre. Option, – nur selten wurden hinter den Kulissen auch mal zwei nach WBO zwischen Ralf Rocchigiani und dem Herausforderer Runde. Noch Minuten nach der Titelverteidigung ließ sich der 40 Mitarbeiter vom Fernsehsender Premiere mussten eingewie- Kisten für ein kurzes Nickerchen zusammengeschoben. Mit der Dan Ward feststand. Hier in der Stadthalle Braunschweig, in der Berliner von seinen Fans in der ausverkauften Halle feiern. Aber sen, das Produktionsequipment sowie die Ab- und Aufbauarbei- Unterstützung von noch einmal zahlreichen Helfern am Tage fügten gewöhnlich Kongresse und Bälle, Sinfoniekonzerte und Ballett nicht zu lang, – denn bis Sonntag 6 Uhr mussten alle Spuren ten koordiniert werden. Eine aufwendige Ton- und Lichtanlage sich die letzten Handgriffe ineinander, so dass abends der 1. Gong stattfanden. Mit einem Publikum, in deren Mischung, nun, sagen vom Boxkampf wieder beseitigt sein. Die nächsten Lastwagen- erforderte die Verlegung von sechs Kilometer Kabel, damit die ertönen konnte, – für eine Veranstaltung, die mit nur fünf Wochen wir mal, ein besonderer Reiz liegt. Oder anders ausgedrückt: Wo ladungen warteten. Ein paar Stunden später hallten durch den Fernsehzuschauer die Liveübertragung des bis dato größten Vorbereitungszeit auf die Beine gestellt wurde. Eigentlich sahen die sieben Millionen Mark Jahresgewinn in aller Öffentlichkeit und großen Saal wieder die Melodien des Musicals „Cabaret“. (Sport-)Spektakels in Braunschweig aus sieben Perspektiven Planungen für Samstag, den 25. November, ein ruhiges Veranstal- gesellschaftlicher Einheit neben sieben Jahren Knast sitzen.* The Show must go on. *Braunschweiger Zeitung, 27.11.95 D 66 67

Standard für Profis

Rund 50 Sportveranstaltungen in sechs Sportarten konnten bei Wett- des Ligasystems begrenzte sich die Teilnahmeberechtigung auf die jeweils acht möglich ist. Und so buchte ein 20-köpfiges Organisationskomitee die Stadthalle für schaft im Standard Einzel 1995 folgte 1998 die erneute Durchführung einer kampf- und Show-Veranstaltungen in der Stadthalle präsentiert werden. besten Teams. zehn Tage. Da der Weltverband eine Mindestzuschauerzahl von 2.200 vorschrieb, Weltmeisterschaft, für die sich das Team von Rüdiger Knaack jedoch sportlich Schwerpunkt war und ist der Tanzsport in seinen unterschiedlichen Aus- wurden Zusatztribünen geschaffen, um die Halle auf diese Zahl hochzurüsten. nicht qualifizieren konnte. Mit Eröffnung der Volkswagen Halle wanderten die prägungen. So war es der 1962 gegründete Braunschweiger Tanz-Sport- Stadthalle und BTSC – das ging gut miteinander: 1985 stand die zweite DM großen Formations-Veranstaltungen in die neue Location, da hier der Platz und Club e.V., der mit der Deutschen Meisterschaft der Senioren im Jahr 1968 Formationen auf dem Programm. Erstmals konnte die A-Formation des BTSC den Das erhoffte „Wir-Gefühl“ gelang: Das viertägige Tanzsportfestival begeisterte die die Kapazität vorhanden war, die in der Stadthalle doch immer wieder fehlten, erstmals ein bundesweit bedeutendes Turnier ausrichtete. zweiten Rang belegen und sich damit für Internationale Wettbewerbe (EM/WM) Braunschweiger, die die Ränge an den vier Wettkampftagen bis auf den letzten Platz – trotz aller Begeisterung auf engsten Raum. Und dennoch: die Stadthalle blieb qualifizieren. Ein Jahr später gewannen die Braunschweiger Tänzer und Tän- füllten. Bei atemberaubender Atmosphäre wurde die Mannschaft des BTSC mit der und bleibt dem Tanzen treu. Auch in den letzten Jahren haben hier z.B. eine DM Die Liste der Turnier- und Ball-Veranstaltungen des BTSC ist seither stetig zerinnen ihren ersten Europameistertitel in Holland. Regeländerungen und TV Choreographie „ZARAH“ erstmals vor heimischem Publikum Weltmeister. Diese WM der Professionals Standard, ein Turnier der German Masters Serie und weitere gewachsen; fast jährlich fand eine Veranstaltung statt. Höhepunkte Anforderungen des nationalen und internationalen Verbandes haben zunächst gehört zu den Veranstaltungen, die in den Annalen der Stadthalle für alle Beteiligten Turnier- und Show-Veranstaltungen stattgefunden. hierbei waren die großen Formationsturniere. Im Jahr 1977 richtet der weitere Meisterschaften in der Stadthalle unmöglich gemacht. Auf Initiative des einen besonderen Platz einnimmt. BTSC letztmals eine offene Deutsche Meisterschaft (DM) der Standard- La- damaligen BTSC Vereinsvorstandes gelang es aber, 1994, erstmals eine Weltmeis- In den folgenden Jahren etablierte sich der BTSC auf nationaler und internationaler tein Formationen aus; über 25 Formationen mit mehr als 500 Teilnehmern terschaft in die Löwenstadt zu holen. Die World Dance Sport Federation (damals Ebene in einem beständigen Tempo. Nach der Ausrichtung einer Europameister- brachten die Stadthalle damals fast an ihr räumliches Limit. Mit Gründung noch ISDF) konnte überzeugt werden, dass eine WM auch in einer kleinen Halle Da 68 69

Sehr geehrter Bürgermeister,

vor ungefähr einer Woche war ich mit meiner Freundin Lilli Berger* im Rathaus. Mein Name ist Lisa Schön*, wir sind beide 13 Jahre alt. Lisa und die Wir kamen ins Rathaus um eine Beschwerde abzuliefern. Sie wa- ren nicht da, nur ein anderer Mann, den Namen weiß ich nicht. Es Musikanten geht darum, dass einfach zu wenig Musik in Braunschweig gespielt wird, immer nur Musikanten. Die Jugendlichen in unserem Alter

Die Stadthalle Braunschweig bekommt viele wollen sowas sowieso nicht hören. Briefe, heute natürlich in erster Linie E-Mails. Man könnte ja die Musiker wie z.B. Backstreet Boys, Kelly Family, Von allgemeinen Anfragen über Kritik bis Lob ist Caught in the Act, Toten Hosen, Bed and Breakfast und World alles dabei. Kreischalarm im Großen Saal Apart ins Stadion einladen, immerhin würde so ein Konzert spä- testens bis 23 Uhr gehen, aber der „Tanz in den Mai“, der geht bis 2 Uhr morgens. Immer wieder das gleiche: „Der Ententanz“ und den DJ 1997 1998 kann man auch immer verstehen, meine anderen Freundinnen wie Selten allerdings ist ein Brief, wie ihn die Stadt- halle 1997 erreichte. Ein schönes Exemplar, das z.B. Jennifer S.*, Manuela W.*, Tanja S.*, Ariane G.* und Kim F.* zeigt, dass für den eigenen Musikgeschmack auch sind ganz meiner Meinung. Der 25. April 1998 war für viele – insbesondere weibliche – Teenies ein Ziel der jungen Fans, um ihren Idolen möglichst nah sein zu können. Für etwa der Weg zum Bürgermeister nicht zu lang ist. ganz wichtiges Datum. Der Grund war 1,35 Meter groß, blond, niedlich 160 Mädchen war die Aufregung dann aber zu groß, sodass sie mit einem Kreis- und Mädchen-Kreischalarm-kompatibel. Kurzum, Aaron Carter, Bruder laufkollaps behandelt werden mussten, ernsthafte Verletzungen erlitt jedoch *Name von der Redaktion geändert; dieser Brief erreicht Ihr Kollege sagte mir, dass ich von der Stadthalle und von Ihnen die Stadthalle über das Büro des Bürgermeisters am 1. Mai 1997. von „Backstreet Boy“ Nick Carter, gab ein Konzert in der Stadthalle glücklicherweise niemand. Ursache der Zusammenbrüche war laut der Sanitäter Bescheid bekomme. Also das wollte ich Ihnen nur schreiben. Bitte Braunschweig. „zu heftiges Atmen und zu wenig Nahrungsaufnahme“*. schreiben Sie mir zurück. Die Karten für das Konzert des Zehnjährigen zusammen mit dem fünf Für die begleitenden Eltern war das Geschrei, Gekreische und Gestrampel weni- Jahre älteren Musikerkollegen Gil waren innerhalb weniger Tage restlos ger nachvollziehbar, aber für die begeisterten Kinder haben sie dieses zweiein- Lisa Schön vergriffen; auch aus Süddeutschland kamen Zuschauer. Einige Fans halbstunden lang tapfer ertragen. Hochachtungsvoll belagerten die Stadthalle bereits am Vortag mit Schlafsäcken und am Egal ob nun als „singende Höschenwindel“* (Eltern!) oder als „süßester Sänger Veranstaltungstag selbst reichte die Menschenschlange dann bis zur ever“ (Mädels!) betitelt – der kleine Star aus Florida bescherte seinen Fans einen Kreuzung Altewiekring/Leonhardstraße. Die Liedtexte in- und auswen- tollen Abend. Mit den obligatorischen Worten „Ich liebe euch alle“ verabschie- dig beherrschend, waren sie perfekt vorbereitet mit Stofftieren, Blumen, dete sich der Zehnjährige (!) von der Bühne im Großen Saal. Antwort der Stadthalle Braunschweig Briefen und selbstgebastelten Plakaten. Die erste Reihe war erklärtes *Braunschweiger Zeitung, 27.4.1991 Am 26.05. angerufen: Lisa war nicht da, nur mit der Mutter gesprochen. Dan Am 03.06. angerufen und ihr erklärt, dass wir nur eine Halle zum Mieten sind und eigentlich nicht beeinflussen können, wer nun ein Gastspiel bei uns gibt. Habe auf Tic Tac Toe im Herbst hingewiesen, auf Fun Factory am 06.12.97 … 70 71

James Levine Hilary Hahn Yehudi Menuhin Magali Mosnier Musikalische Sternstunden: Die Philharmonischen Meisterkonzerte Francisco Araiza Anne-Sophie Mutter Herbert von Karajan

Justus Frantz

„Die Stadthalle eröffnet dem Veranstalter alle Möglichkeiten künstlerischer am völlig zerstörten Staatstheater, der für den Neuaufbau einen Leiter für das Hospes fand Walter E. Schmidt 1948 eine neue Spielstätte für Ballett-, Kon- Philharmoniker spielten mit der damals noch sehr jungen Geigerin An- Entfaltung, sie erlaubt ihm auch nach den Sternen zu greifen. Das wird schon künstlerische Betriebsbüro suchte. Hier angekommen ließ ihn der Gedanke eines zert,- und Rezitationsabende. Der Kreis der Künstler wurde immer interna- ne-Sophie Mutter. Ebenso zu Gast waren Vicco von Bülow alias „Loriot“ jetzt sichtbar an dem Programm der Braunschweiger Meisterabende.“ Für Konzert-Arrangements nicht mehr los. Mit einer vorläufigen Lizenz der Engländer tionaler, der Publikumsandrang größer. Die „Meisterabende für Werktätige“ und der Dirigent Giuseppe Sinopoli. Bis heute präsentiert die Braun- diese Sternstunden mit weltberühmten Ensembles und Solisten, zeichnete sich organisierte er die ersten Sinfoniekonzerte des heutigen Staatsorchesters in der zählten nun schon 1.800 Abonnenten. Ein Wechsel in die Aula der Neuen Ober- schweiger Konzertdirektion Walter E. Schmidt mit den Philharmonischen insbesondere der Autor dieser schwärmerischen Zeilen verantwortlich: Walter E. Turnhalle der Kant-Hochschule und gründete kurz darauf, im Januar 1947, die schule gab neuen Raum, den u. a. der französische Geiger Christian Ferras, Meisterkonzerten Klassik auf internationalem Niveau, mit Solisten wie Schmidt, der als junger Mann nicht im Traum daran dachte, Konzertveranstalter Konzertreihe „Meisterabende für Werktätige“. Schauplatz der ersten „Meister- Yehudi Menuhin oder der Bassist Joseph Greindl füllten. Daniel Hope, Hélène Grimaud, Philippe Jaroussky und Gidon Kremer. zu werden. Doch wie viele Menschen dieser Generation stellten äußere Ereig- abende“ war das nach dem Krieg eben erst wieder aufgebaute Gloria-Kino an der Entstanden aus einer Zeit der Improvisation ist ein Unternehmen erwachsen, Und es gilt, so die Leiterin der Meisterkonzerte Lydia Daniel, damals wie nisse die Lebensweichen – so wie auch bei dem 1903 geborenen Berliner: Die Wendenstraße. Da das Kino auch als Varieté genutzt wurde, mischte sich in die das langfristig planen musste und internationale Bindungen einging. heute der Satz, den Walter E. Schmidt 1965 anlässlich der Eröffnung der Weltwirtschaftskrise fegte den jungen Bankangestellten aus dem Job, der Krieg klassischen Klänge auch schon mal das Schnauben eines Pferdes hinter den Kulis- Die Eröffnung der Stadthalle 1965 brachte ganz neue Möglichkeiten. Große, Stadthalle schrieb: „Die (…) Stadthalle schafft freie Bahn für große verhinderte den Aufbau einer neuen Existenz in der Werbung und verschlug ihn sen, das ein Kunstreiter dort vergessen hatte. internationale Orchester aus Berlin, London, Budapest, Den Haag, Bukarest Pläne, für ein großes Publikum, das hohe Ansprüche stellen darf. Die nach Alsbach (Westerwald), wo er auf die die Idee kam, für Flüchtlinge Konzer- Im Gründungsjahr der Meisterabende finden bereits 50 Konzerte, u. a. mit den und Warschau gaben sich die Klinke in die Hand. So dirigierten u. a. Rudolf Braunschweiger erwarten viel von der Stadthalle und die Stadthalle te zu arrangieren. Er hörte den Ruf eines Vetters aus Braunschweig, Regisseur Regensburger Domspatzen und Wiener Sängerknaben, statt. Mit dem Haus Salve Kempe, André Cluytens, Eugen Jochum und Herbert von Karajan. Die Berliner erwartet viele Braunschweiger.“ Dank 72 73 Loriot und die Uhu‘s

„Niemand hätte die beschwerliche Reise und den ungewohnten Kostümzwang auf sich ge- nommen, wenn es sich nicht um ein kulturelles Ereignis von erregender Einmaligkeit handelte – den Karneval der Tiere.“

2000

Am 14. Dezember 2000 fand im Großen Saal der seine Fassung von Camille Saint-Saëns „Karneval der „Da capo!“ applaudierte ein gesprenkeltes Kaninchen Stadthalle eine besondere Lesung mit einem beson- Tiere, – ließ das Publikum an seiner zoologischen ….aber das Fest ist zu Ende. Schon gibt der Löwe das deren Erzähler im Rahmen der Philharmonischen Sachkenntnis teilhaben und entdeckte, jenseits von Zeichen zum Aufbruch. Der Marabu hebt noch einmal Meisterkonzerte statt. Der große Loriot, allein auf Löwe und Elefant, noch weitere „tierische“ Vertreter den Taktstock …die Eichhörnchen greifen in die der großen Bühne. Das richtige Sitzmobiliar für den unter den Besuchern der Veranstaltung im Großen Tasten …die Uhus fallen ein …der Löwe schreitet dem Erzähler zu finden, das war die Herausforderung. Kein Saal. Waldameisen, Erdferkel, alte Leguane bevölker- Ausgang zu…und mit ihm die Elefanten, Erdferkel, normaler und auch kein Opa-Stuhl durfte es sein und ten da das Auditorium und auf der Bühne ließen sich die Biber, Ameisen, Mehlwürmer, Maulwürfe, Kän- „bitte kein Ohrensessel!“ Ausdrücklich genehmigt war Uhus, ein Eichhörnchen am Klavier sowie ein „dicker guruhs, Katzen und Schildkröten, die Esel, Hühner, dann der Louis-Seize-Sessel, der Dank des Kontaktes Biber“ an der Klarinette beobachten. Doch bei einem Füchse und Kolibris …hüpfend und tirilierend ent- einer Mitarbeiterin der Braunschweiger Konzertdirek- solch charmanten Erzähler wie Loriot nimmt solche schwinden sie hinter den Bäumen und Bergen, woher tion zu einem Antiquitätenhändler in Groß Schwülper Seitenhiebe keiner übel. „Ausreichender Beifall“ sie gekommen sind.“* rechtzeitig aufgetrieben werden konnte. Musikalisch (Loriot) wurde am Schluss mit Zugaben von Johannes *Loriot: Möpse und Menschen, 1983 begleitet vom Berliner Scharoun-Ensemble las Loriot Brahms und Niolai Rimski-Korsakow belohnt: Danke 74 75

Die Konzertmacher

„Ein örtlicher Veranstalter, mit dem man gerne zusammenarbeitet. Konzertbüro Hansi Dobratz PAULIS – Das Veranstaltungsbüro UNDERCOVER GMBH – Live Entertainment and Artist Partnership Das ist so etwas wie die Kerze, die Mutter früher ins Fenster gestellt Der „alte Hase“ unter den örtlichen Veranstaltern, seit über 40 Jahren im Ebenso aus der Region kommt PAULIS, geführt Seit fast 25 Jahren ist die Konzert- und Künstleragentur aus Braunschweig nun am Markt und gehört mitt- hat, damit der Junge heimwärts fliegt.“ Götz Alsmann Geschäft, ist Hansi Dobratz. Mit Harry Belafonte holte Hansi Dobratz das von Daniela Woosmann und Pavol „Pauli“ Munk. lerweile zu den Top 15 in Deutschland im Konzertgeschäft. Seit 1995 veranstaltet undercover auch in der erste große Highlight in die Stadthalle. Stars wie Montserrat Caballé, die Mit einem bunten Veranstaltungsportfolio aus Stadthalle Braunschweig. Die Konzerte umfassen dabei die gesamte Palette von Die Ärzte bis Jan Delay, von Der Anteil der Veranstaltungen in den Bereichen Rock, Pop, Musi- Bee Gees, Ina Müller, James Last, Herbert Grönemeyer und lange Jahre Udo Klassik, Comedy, Ballettaufführungen, Musicals Kevin Costner bis Peter Maffay, von Art Garfunkel bis Joan Baez und fast alle bekannten Comedians. Auch cals, Comedy und Live-Entertainment beträgt in der „Klassik– und Jürgens folgten – um nur einige zu nennen. Seinen 70. Geburtstag feierte und vielem mehr, werden Künstler auch über die die großen internationalen Shows von STOMP bis Yamato erwiesen sich regelmäßig als Kassenmagneten. Kongress Halle“ Stadthalle Braunschweig über ein Drittel. Diese der Manager, Tourneeleiter und Konzertagent Ende des Jahres 2014 in der Grenzen Niedersachsens hinaus, auf die Bühne Das Unternehmen mit 28 Mitarbeitern hat sich mittlerweile auch als Eventagentur und Produzent von eige- Veranstaltungen würde es ohne die örtlichen Veranstalter, wie das Stadthalle Braunschweig. Der frühere Stadthallen-Direktor Uwe Birker – geholt. Die Braunschweiger verdanken dem nen Veranstaltungsformaten wie POP MEETS CLASSIC oder KLASSIK IM PARK sowie im Künstlermanagement gesamte reiche Kulturangebot in der Löwenstadt, in dieser Anzahl übrigens ein gelernter Schriftsetzer wie sein Freund Dobratz – würdigte bei Veranstaltungsbüro u.a. Auftritte von Harald profiliert. Längst national und auch international tätig, hat undercover, nicht zuletzt dank eigener Veran- und Qualität nicht geben. Die Quintessenz, die alle verbindet, ist einem Empfang die Verdienste des Jubilars für die Braunschweiger Kul- Juhnke oder Chris de Burgh in der Stadthalle. staltungsreihen wie den Open Airs auf der Volksbank BraWo Bühne oder dem Wintertheater an der Marti- die Leidenschaft für Musik, Künstler und Kreativität, ohne die turszene. Ans Aufhören ist noch nicht zu denken, auch nächstes Jahr bringt Aktuell werden der Comedian Marco Riema, nikirche, die Veranstaltungslandschaft von Braunschweig entscheidend mitgeprägt. eine langjährige und erfolgreiche Arbeit in diesem Geschäft nicht der Wolfenbütteler mit Howard Carpendale und Semino Rossi wieder die MANAO – DRUMS OF CHINA sowie „Der kleine Aktuell freuen kann man sich auf kommende undercover-Produktionen in der Stadthalle wie möglich wäre. Stars in die Stadthalle Braunschweig. Prinz – Das Musical“ die Besucher demnächst Fettes Brot, Sarah Conner, Philipp Poisel oder auch dem Staatlichen Russischen Ballett Moskau. Danke wieder in die Stadthalle locken. 76 77

Grüner veranstalten

Greeny ist unser Maskottchen für alles, was mit Nachhal- tigkeit zu tun hat. Eine gestalterische Kombination aus dem offiziellen Green Globe-Logo, das zertifizierte Häuser verwenden dürfen (Augen) und den Logos der Stadthalle (Mund) und Volkswagen Halle (Haare) Braunschweig.

„Dass sich ein Unternehmen, ein Veranstaltungshaus, dem Thema in dieser Tie- Bereits seit 2012 sind die Stadthalle und Volkswagen Halle Braunschweig erfolg- Nachhaltigkeit, im Sinne der Green-Globe Zertifizierung, umfasst fe nähert ist einzigartig in der Veranstaltungsbranche. Ich habe ausgesprochen reich mit dem weltweit anerkannten Umwelt-Siegel „Green Globe“ zertifiziert. insgesamt 300 Kriterien: ökologische, ökonomische und soziale. motivierte und engagierte MitabeiterInnen erlebt, die schon allein in der Zeit der Nachhaltigkeit – während des Baus der Stadthalle hat man das Wort möglicherwei- Ökologie und Ökonomie erklären sich leicht, z. B. über Energieein- Schulung viele Ideen für eine noch bessere Umsetzung entwickelt haben.“* Die so se noch gar nicht gekannt. Welche Auswirkungen hat es eigentlich, wenn sich hun- sparungen durch den Einsatz von LEDs. Unter soziale Kriterien fällt gelobten sind wir, – die MitarbeiterInnen der Stadthalle Betriebsgesellschaft mbH. derte, tausende oder gar zehntausende Menschen aufmachen, um eine Veranstal- u.a. die Fürsorgepflicht des Arbeitgebers wie auch eine „Achtsam- Wir alle, vom Empfang über Projektleiter, Veranstaltungstechniker und IT, bis hin tung zu besuchen? Auch bei uns kam das Thema an, lange kontrovers diskutiert, keit“ gegenüber der Umwelt, der unmittelbaren Umgebung Viele kleine Schritte führen zum Ziel. Nutzen nur 1.000 Besucher das zur Geschäftsführung, absolvierten im Juni 2015 eine zweitägige „Schulung zum weil zunächst unvorstellbar erschien, wie sich ein Haus, gebaut ohne energetische (siehe S. 15). Ein großes und immer wichtiger werdendes Thema ist Kombi-Ticket (Eintrittskarte=Fahrschein); sparen wir Unmengen CO2 ein! Nachhaltigkeitsberater“ in der Veranstaltungsbranche. Das Seminar vermittelte Vorgaben im Jahr 1965, einer grünen Zertifizierung unterwerfen sollte. Heute, im auch die Berücksichtigung demographischer Entwicklungen. Tragen Wir wissen, dass unser Handeln Auswirkungen auf die Umwelt hat und uns Lerninhalte rund um den Umwelt- und Klimaschutz sowie die Umsetzung von dritten Jahr einer erfolgreichen Green Globe-Zertifizierung, sind wir klüger und wir dem älter werdenden Publikum mit ausreichender Barrierefreiheit übernehmen Verantwortung dafür. Und wir freuen uns über die Unter- nachhaltigen Veranstaltungen, sogenannten „Green Meetings“, mit besonderem wissen, dass jeder Schritt auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit belohnt wird. und genügend großer Beschriftung Rechnung? Viele solcher Beispie- stützung unserer Kunden wie Besucher und bedanken uns dafür! Augenmerk auf die Bereiche Energie, Abfall, Wasser, Einkauf und Mobilität. le lassen sich finden und liefern Ansatzpunkte im (Arbeits-) Alltag *Dirk Walterspacher, Seminarleiter und Nachhaltigkeitsexperte im Auftrag der Stadthalle und Volkswagen Halle Braunschweig. der GCB German Convention Bureau e.V. Danke 78 79

Zu guter Letzt ... Das Team Stadthalle Betriebsgesellschaft mbH 2015

„Wir sind Gastgeber – Wir sind Veranstaltungen“ ist nicht nur das Ein besonderes Dankeschön geht aber auch an unser Team der Stadthalle Jens Bartels, Bühnen- und Saalbau Alexandra Kinnen, Veranstaltungstechnik Motto in unserem Leitbild, sondern auch die Basis unseres Han- Braunschweig Betriebs GmbH. Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass Frederik Beil, Veranstaltungstechnik Sandro Kleinert, Veranstaltungstechnik delns. Wir wollen die Kompetenzträger für Veranstaltungen in Stadt man sich auf fast 45 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter immer zu Hundert- Ilona Böhm, Buchhaltung & Rechnungswesen Konstantin Köchy, Veranstaltungstechnik und Region sein, wir wollen als Gastgeber für Gastgeber weiterhin prozent verlassen kann, dass jeder und jede immer ein Stückchen über Simon Börner, IT Sten Kretschmar, Hausinspektion positive Standards in der Branche setzen und mit unseren drei das hinaus geht, was notwendig ist. Es erfüllt uns mit Stolz, wenn das Ina Brandes, Projektmanagement Tourneeveranstaltungen & Andreas Kuehling, Technischer Leiter Veranstaltungstechnik Veranstaltungshäusern das Kultur-, Sport-, und Wissenschaftsleben Feedback unserer Kunden und Veranstalter über die Arbeit der Mitarbeiter Show- und Entertainment Kerstin Lange, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit unserer Stadt lebendig halten. und Mitarbeiterinnen ausnahmslos positiv ist und als Heraus- Katrin Dill, Teamassistenz Stephan Lemke, Geschäftsführer stellungsmerkmal explizit betont wird. Mehmet Dogantekin, Bühnen- und Saalbau Annette Liekefett, Buchhaltung & Rechnungswesen Die Stadthalle Braunschweig, unser „Mutterhaus“, ist 50 Jahre, Iris Drünkler, Empfang Marcus Meyer, Technischer Leiter Gebäudemanagement über 14 Millionen Gäste haben bei fast 50.000 Veranstaltungen die Wir freuen uns auf die Zukunft, – wir sind gespannt was die nächsten Thorsten Dupont, Veranstaltungstechnik Jan Pape, Auszubildender Veranstaltungstechnik Türen dieses Hauses passiert – ob für Konzerte, Klassik, Schlager, 50 Jahre bringen werden. Sicher warten eine Menge Herausforderungen Tobias Fath, Betriebsmanagement & Projektmanagement Wolfgang Pluskat, Stadionwart Volksmusik, Comedy oder Rock/Pop, rauschende Bälle und Galas, auf die Gesellschaft, die wir annehmen und konstruktivbearbeiten Sport- und Groß - Veranstaltungen Günter Rosensträter, Empfang Ausstellungen und Messen wie auch nationale und internationale werden. Wie heißt es in unserem Haus dazu in Anlehnung an meinen Bianca Fürschke, Empfang Heiko Schadt, Bühnen- und Saalbau Tagungen und Kongresse. Das flexible Raumkonzept der Stadthalle Vorgänger im Amt des Geschäftsführers der Stadthalle Braunschweig, Silke Fusenig, Kaufmännische Leitung Stefan Schön, Haus- und Veranstaltungstechnik Braunschweig mit seinen kombinierbaren und separierbaren Uwe Birker, so schön, „Es ist nur mit den Besten zu schaffen“! Marco Glenewinkel, Hausinspektion Karin Schwanke, Betriebsmanagement / Bereichen macht diese Veranstaltungsvielfältigkeit möglich, – hier Georg Rogosch, Hallenmeister Projektmanagement Klassik & Kongresse ist das Haus nach wie vor hochmodern. Dennoch wird die eine oder In diesem Sinne! Robert Greve, Hallenmeister Thorsten Schwiertzke, Haus- und Veranstaltungstechnik andere Investition in das Gebäude der Stadthalle notwendig sein. Bernd Handke, Hausinspektion Olaf Stahl, Bühnen- und Saalbau Um auch weiterhin zeitgemäß zu bleiben und vielleicht sogar einen Olaf Heinsohn, Hausinspektion Silvia Thiele, Empfang Schritt voraus zu sein, müssen wir die Stadthalle Braunschweig Annette Hemesath, Empfang Isabell Thies, Praktikantin Sonderprojekte & weiterhin modernisieren und attraktiv halten. In diesem Zusammen- Lars Jaehner, Veranstaltungstechnik & IT Presse- und Öffentlichkeitsarbeit hang möchte ich Dankeschön sagen. Dankeschön an die Gesell- Martin Karras, Auszubildender Veranstaltungstechnik Julius Ullmann, Auszubildender Veranstaltungstechnik schafterin, die Stadt Braunschweig und die lokale Politik, die in den Stephan Lemke, Geschäftsführer Philip Keller, Auszubildender Veranstaltungskaufmann Kamilla Urbanski, Projektmanagement Kongresse letzten 50 Jahren dafür gesorgt hat, dass regelmäßig investiert und Eric Kiene, Projektmanagement Ausstellungen & Messen/ & Gesellschaftliche Veranstaltungen das Haus marktfähig gehalten wurde. Business Events Hans Robert Witzkewitz, Veranstaltungstechnik Christel Wörndel, Empfang 80 81

Bild-Quellenverzeichnis:

Titel: Bildarchiv STH Seite 2 – 5: Bildarchiv STH Seite 7: Foto des Oberbürgermeisters: Jörg Scheibe Seite 8 – 22: Bildarchiv STH Seite 23, links: Bildarchiv STH Seite 23, rechts: Bildarchiv Familie Hnizdo Seite 24, rechts: Staatstheater Braunschweig Seite 25: Jürgen Meyer: Akustik und musikalische Aufführungspraxis, 6. Aufl., Seite: 204 Seite 26, links: Staatstheater Braunschweig Seite 26, rechts: Bildarchiv STH Seite 27: Staatstheater Braunschweig Seite 28: Bildarchiv STH Seite 29: Foto Frau Dr. Hesse: S. Lohmann Seite 30 – 36: Bildarchiv STH Seite 37: Bildarchiv Dieter Engelke Seite 38 – 39: Bildarchiv STH Seite 40: Hofbrauhaus Wolters GmbH Seite 41 – 49: Bildarchiv STH Seite 50, links: Bildarchiv Familie Hnizdo Seite 50, rechts – Seite 69: Bildarchiv STH Seite: 70 – 71 (von l. nach r.): James Levine: Bildarchiv STH | Hilary Hahn: Michael Patrick O’Leary | Yehudi Menuhin: Bildarchiv STH | Magali Mosnier: Steven Haberland | Francisco Araiza: Bildarchiv STH Anne-Sophie Mutter: Tom Specht | Herbert von Karajan: Lauterwasser | Justus Franz: Bildarchiv STH Seite 72: Bildarchiv STH Seite 73: Bildarchiv Philharmonische Meisterkonzerte Seite 74 – 83: Bildarchiv STH Rückseite: Bildarchiv STH 83

Das Jubiläumswochenende 4. – 6.9.2015 Wir sagen Danke! Unsere Jubiläums-Sponsoren:

Veranstaltungssysteme Veranstaltungssysteme Braunschweig/ www.stadthalle- braunschweig.de

Und was wir noch zu sagen hätten: Wir konnten mit dieser Festschrift nur ein paar Streiflichter auf die Geschichte(n) „50 Jahre Stadthalle Braunschweig“ zeigen – und ganz sicher sind wir nicht den vielen Menschen gerecht geworden, die mit und in diesem Haus gewirkt haben. Und … die kleinen und großen Geheimnisse auf der Bühne und hinter den Kulissen? Die bleiben gut verwahrt in den 50 Jahre alten Gemäuern. Denn, wir sind ein ehrenwertes Haus!