Hier Kann Man „Kiebitzen“
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Menschen. Stories. Emotionen. 50 Jahre Stadthalle Braunschweig 50Jahre 2 Urkunde zur Grundsteinlegung 15. November, 1962 Nach mehrjähriger Vorbereitung fasste der Rat der Stadt Braunschweig am 16. Mai 1962 den Beschluss, eine große Stadthalle zu bauen. In den Jahren 1939 bis 1945 waren von den neun größeren Sälen in unserer Stadt sechs Säle mit insgesamt 6.500 Sitzplätzen ein Opfer des Luftkrieges geworden. Der Bau In der jetzigen Zeit der Stadthalle soll nun diese Lücke schließen, so dass in Braunschweig wieder ist es mal was Neues, große kulturelle und gesellschaftliche Veranstaltungen – Konzerte, Kongresse, Bälle oder Veranstaltungen von Großbetrieben – durchgeführt werden können. beim Alten Daher ist der Bau der Stadthalle mit 2.200 Sitzplätzen dringend notwendig und zu bleiben. Wilhelm Raabe geschieht zum Nutzen unserer Bevölkerung. (…) In der heutigen Feierstunde gehen die Gedanken der Braunschweiger zu unseren deutschen Mitbürgern, die jenseits der Zonengrenze an der alten braunschwei- gischen Landesgrenze ostwärts Helmstedt, Bad Harzburg und Braunlage noch in Unfreiheit leben müssen. Diese willkürliche Teilung unseres Vaterlandes bedeu- tet eine schwere Belastung für das friedliche Zusammenleben aller Völker. 17 Millionen Deutschen wird 17 Jahre nach Kriegsende immer noch das Selbstbe- stimmungsrecht und damit die Wiedervereinigung mit dem freien Teil Deutsch- lands vorenthalten. (…) Möge den bedrängten Brüdern und Schwestern recht bald die ersehnte Freiheit wiedergegeben werden. Die Stadthalle soll nicht nur eine Stätte kulturellen Wirkens und geselligen Frohsinns werden. Sie soll auch viele große Tagungen und Kongresse in die alte Löwenstadt bringen und der internationalen Verständigung und damit dem Frieden unter allen Völkern dienen. „Fuchsbau“ nannten die Braunschweiger liebevoll ihre Stadthalle in den Anfangsjahren des Veranstaltungshauses, – in Anlehnung an die damalige Oberbürgermeisterin Martha Fuchs. Wir haben diesen Spitznamen, 50 Jahre später, wieder aufgegriffen. Eine kleine Reminiszenz in Form eines kleinen Fuchses in unserer Festschrift. Daumenkino starten! 4 5 6 7 50 Jahre Stadthalle Braunschweig – ich gratuliere große Vielfalt international anerkannter Forschungs- unserer Veranstaltungshalle und ihrem Team sehr einrichtungen macht Braunschweig zu einer idealen herzlich zu diesem Jubiläum, zu einem halben Jahr- Kongressstadt. Um die Stadthalle in diesem Bereich hundert erfolgreicher Veranstaltungstätigkeit für künftig noch besser aufzustellen, hat der Rat der Stadt Braunschweig und die Region. nun die Weichen für den Bau eines Kongresshotels neben der Stadthalle gestellt. Ein wichtiger Schritt, Seit die Stadthalle 1965 eingeweiht wurde, erfüllt sie um Braunschweigs Attraktivität als Tagungsort weiter das große Bedürfnis der Braunschweiger Bürgerin- zu steigern. nen und Bürger nach Kultur und gesellschaftlichen Ereignissen. In der Zeit des Wirtschaftswunders, Nicht allein die Qualitäten des Hauses machen den des sozialen und kulturellen Wiederaufbaus war die Erfolg aus. Die eigentlichen Erfolgsgaranten sind die Konzeption der Halle überaus fortschrittlich und Menschen, die dahinter stehen. Kontinuität im Manage- zukunftsträchtig – und ist es bis heute geblieben. Die ment und in den Aufsichtsgremien, ein kleines, aber Stadthalle Braunschweig steht für Kultur, Moderni- hoch engagiertes Team und das richtige Gespür für das Leonhardplatz tät, Offenheit und Vielfalt. Ihre Geschichte ist eine Veranstaltungsprogramm, für das, was beim Publikum 38102 Braunschweig Erfolgsgeschichte: Seit der Eröffnung besuchten mehr ankommt, sorgen dafür, dass die Stadthalle als Veran- Tel. 0531 70 77-0 als 14 Millionen Gäste die jährlich rund 1.000 Veran- staltungsort nach einem halben Jahrhundert ebenso [email protected] staltungen unterschiedlichster Genres. Viele große gefragt und beliebt ist wie zu ihrer Eröffnung. www.stadthalle-braunschweig.de Stars, glanzvolle Auftritte und außergewöhnliche Shows hat die Halle schon gesehen. Darüber berichtet Ich wünsche unserer Stadthalle noch mindestens Herausgeber: Stadthalle Braunschweig die Festschrift in Schlaglichtern. weitere 50 ebenso erfolgreiche Jahre! Betriebsgesellschaft mbH Geschäftsführer: Stephan Lemke Die Architektur der Stadthalle prägt das Stadtbild in der Nähe des Bahnhofs, am Eingang zur Innenstadt. Redaktion: Kerstin Lange, Karin Schwanke Sie wirkt noch heute modern. Wichtiger ist jedoch das „Innenleben“. Die Akustik des Großen Saals Layout: artfaktor - design group | erdmann + postler gbr garantiert ein Klangerlebnis, das von Musikern und Ulrich Markurth Druck: flyeralarm Publikum gleichermaßen hoch geschätzt wird. Die Oberbürgermeister Stadt Braunschweig Gedruckt auf FSC-zertifiziertem Papier 8 9 Die Stadt hat einen neuen Bau, und das weiß ich jetzt ganz genau: Was als abstrakt man abgelehnt, was man voll Ironie verhöhnt, das muss man heute anerkennen, das muss man voller Achtung nennen. „Fuchsbau“, so ward in Stadt und Land nach Martha Fuchs der Bau genannt. Ironisch klang der Unterton Von Anbeginn des Baues schon. Wer objektiv den Bau betrachtet 1965 Und nun mal auf das Schöne achtet, der müsste unvoreingenommen wohl zu der Überzeugung kommen: Ein Bau, der kann sich sehen lassen; So manche Stadt muss da erblassen. Ein Bau, um den man uns beneidet, an dessen Schönheit man sich weidet. Wer erst das Innere betritt, verhält bewundernd seinen Schritt. Im wahrsten Sinne, ohne Hehl, So sieht sich mancher anders an, wenn in Geduld man warten kann. Aus dem Stadtblatt 1965, Autor unbekannt 50 10 11 „Künftige Stätte kulturellen Lebens wird auf traditionsreichem Boden errichtet“ Eine kleine Chronologie der (Vor-)Geschichte Das Architektur-Modell der Stadthalle Braunschweig. Ganz rechts: Martha Fuchs, Oberbürgermeisterin der Stadt Braunschweig (1959 bis 1964) 1954 1959 1961 1961 1962 1964 1964 1965 4. September 1965 Erste „Rufe“ nach neuer Ratsentscheidung über Rat entscheidet für den Das Modell des Duisburger Grundsteinlegung am Der Kulturausschuss der Stadt Richtfest Das Belegungsbuch der noch Die Stadthalle Braunschweig Stadthalle aus Politik und künftige Verwendung des Stadthallenbau am Standort Architektenbüros Stump & Leonhardplatz Braunschweig empfiehlt, der im Bau befindlichen Halle öffnet am 4. September 1965 Wirtschaft Schlossplatzgeländes Leonhardplatz Voigtländer gewinnt Ideen- Stadthalle den Namen „Braun- Der Architekt ist hoch- weist im Juli 1965 129 Veran- das erste Mal ihre Pforten für wettbewerb „Zu meinem 75. Geburtstag schweig-Halle“ zu geben verehrlich, obschon die staltungen bis Jahresende auf Gäste. Das Haus wird mit einem „Wir können nicht mehr die Antrag fordert „Anerkennung „Wir wollen nicht das ganze werde ich ganz sicher in der Kosten oft beschwerlich! Konzert des Staatsorchesters ersten sein, die eine Kon- der Notwendigkeit einer Leben Braunschweigs auf den neuen Stadthalle beim Büh- Wilhelm Busch, zitiert von Oberbürger- „Bis jetzt habe ich 276 Räume Braunschweig unter der Leitung gress- und Kulturhalle bauen. Mehrzweckhalle im Gebiet des Präsentierteller des neuen nen- oder Presseball tanzen.“ meisterin Martha Fuchs, Richtfest, gezählt, aber fast täglich von Generalmusikdirektor 28. Mai 1964 Dafür haben wir die Chance, Hauptbahnhofes“ Hauptbahnhofs legen, dazu Oberbürgermeisterin Martha Fuchs entdecke ich noch einen Richard Kraus eröffnet. die modernste vom besten ist es dort noch zu zugig!“ anlässlich der Grundsteinlegung neuen.“ Baumeister zu bekommen.“ Ratsherr Schneemann (CDU), über Stadthallendirektor Heinz Hnizdo, Braunschweiger Zeitung, 7.9.1955 den von ihm abgelehnten Standort der Juli 1965 neuen Stadthalle am Leonhardplatz 50 12 13 1965 „Lieblingswunsch der Braunschweiger“ Hier kann man „kiebitzen“ Die feierliche Grundsteinlegung mit den traditionellen drei gestellte am Bau beteiligt waren, beigelegt. „Mit dieser neuen Sehschlitze für Neugierige: hier hat der Der Bauzaun wurde von dem Maler und Künst- Hammerschlägen durch Oberbürgermeisterin Martha Fuchs Stadthalle wird ein Lieblingswunsch der Braunschweiger in Zimmermann das Loch gelassen, als er den ler Wolf Strobel illustriert und bot, humorig in und Oberstadtdirektor Hans-Günther Weber am 15. Novem- Erfüllung gehen“, – da ist sich Martha Fuchs bei der Grund- Bauzaun rund um die Stadthallenbaustelle Szene gesetzt, schon alleine allerhand sehens- ber 1962 markierte den Beginn der 50-jährigen Erfolgs- steinlegung sicher. Nach den Worten von Oberstadtdirektor errichtete. Für alle Braunschweiger, die wertes: Informationen über die in der Stadt- geschichte der Stadthalle. Einer Kassette im Grundstein Hans-Günther Weber schließt sich mit dem Bau der Stadthalle auf dem Laufenden bleiben wollten, über halle verbauten Baustoffe sowie Impressionen wurden eine Tageszeitung, die damals gültigen DM-Münzen nun eine empfindliche Lücke im Stadtbild. Das fertiggestellte das, was hinter dem Bauzaun mit „ihrer künftiger Veranstaltungen wie Modenschauen, sowie die Gründungsurkunde mit den Namen all derer, die Dach ließen Ausmaß und Kontur des mächtigen Gebäudekom- Stadthalle“ passierte. Fernsehsendungen und Vorträge. als Architekten, Bauräte, Ratsherren und Verwaltungsan- plexes zum Richtfest am 28. Mai 1964 bereits erahnen. 50 14 15 04 Wissen SCHILLSTRASSE 03 Wissen Wissen DAS RAABE-HAUS HISTORIE 06 02 Hätten Sie‘s gewusst? » Unter diesem Motto möchten wir Ihnen Sehenswertes, Wissenswertes, Kurioses und Alltägliches aus der unmittelbaren Wissen der Stadthalle Braunschweig vorstellen. Umgebung MAGNIFRIEDHOF Die Gedenkstätte KZ-Außenlager Hätten Sie‘s gewusst? » Hier und heute: , die