Stabilität Und Niedergang

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Stabilität Und Niedergang Jens Schöne Stabilität und Niedergang Ost-Berlin im Jahr 1987 Berlin 2012 6. Auflage Schriftenreihe des Berliner Landesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR Band 22 Umschlagfoto: Berlin (Ost)/DDR, 27.05.1987. Der Staatsratsvorsitzende und SED-Parteichef Erich Honecker steht bei der Ankunft der sowjetischen Delegati- on unter Leitung von Michail Gorbatschow auf dem Flughafen Schönefeld im Regen. Quelle: StAufarb, Bestand Klaus Mehner, Nr. 87_0527_WP-Konf. 07 Copyright 2006 beim Berliner Landesbeauftragten für die Unterlagen des Staats- sicherheitsdienstes der ehemaligen DDR 6., unveränderte Auflage, 2012 Alle Rechte vorbehalten, insbesondere der Übersetzung, der Vervielfältigung jeder Art, des Nachdrucks, der Einspeicherung und Verarbeitung in elektroni- schen Systemen sowie in Funk- und Fernsehsendungen, auch bei auszugsweiser Verwendung. Diese Veröffentlichung stellt keine Meinungsäußerung des Berliner Landesbeauf- tragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR dar. Für die inhaltlichen Aussagen trägt der Autor die Verantwortung. ISBN: 978-3-934085-25-1 Der Berliner Landesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR, Scharrenstraße 17, 10178 Berlin Telefon: (030) 24 07 92 -0; Fax: (030) 24 07 92 - 99 Internet: www.berlin.de/stasi-landesbeauftragter Inhalt Vorwort .............................................................................................. 5 1. Einführung. Der Schein von Stabilität .......................................... 6 2. Stabilität ...................................................................................... 11 Das „Herz der Republik“. 750 Jahre Berlin ................................ 11 Spitzenpolitik. Erich Honecker in Bonn ..................................... 42 3. Niedergang .................................................................................. 52 Alte und neue Herausforderungen ............................................... 52 Opposition gegen die SED-Diktatur ........................................... 67 4. Fazit. Auf dem Weg zur Friedlichen Revolution? ...................... 73 5. Interviews .................................................................................... 76 Bärbel Bohley .............................................................................. 76 Eberhard Diepgen ........................................................................ 81 Jakob Ilja ..................................................................................... 91 Günter Schabowski ..................................................................... 95 6. Weiterführende Literatur ........................................................... 100 7. Abkürzungen ............................................................................. 102 Über den Autor ............................................................................... 104 5 Vorwort Auf den ersten Blick vermittelt die DDR des Jahres 1987 ein hohes Maß an Stabilität. Spätestens als Erich Honecker im September seinen offiziel- len Besuch in der Bundesrepublik absolvierte, schien eines sicher: Der politische Status quo würde sich in absehbarer Zeit kaum verändern. Gleichwohl sollte nur zwei Jahre später eine friedliche Revolution die bestehenden Verhältnisse hinwegfegen. Bis heute kann die historische Forschung nicht hinreichend erklären, wa- rum im Laufe des Jahres 1989 immer mehr Einwohner der DDR auf die Straße gingen, ein Ende der SED-Diktatur forderten und letztlich die deut- sche Einheit erzwangen. Konsultiert man die vorliegende Literatur, so drängt sich mitunter der Eindruck auf, dass hier Entwicklungen fast ohne Vorgeschichte verliefen, die Friedliche Revolution einen weitgehend sta- bilen Staat traf. Das scheint jedoch wenig plausibel. Jeder, der die DDR der 1980er Jahre erlebt hat, wird sich an anderes erinnern: an unzufriedene Bürger, an zerfallene Innenstädte, an die allgemeine Mangelwirtschaft und an eine allein herrschende Partei, deren Führung schon lange jeden Kon- takt zur Realität verloren hatte. Im Rückblick verblüfft, wie unanfechtbar das SED-Regime Mitte der 1980er Jahre noch erschien, denn tatsächlich waren bereits vielfältige und ausgeprägte Krisensymptome spürbar. Insofern scheint es dringend angeraten, sich eingehender mit den mittel- fristigen Bestimmungsfaktoren der Friedlichen Revolution auseinanderzu- setzen. Die vorliegende Publikation unternimmt daher einen ersten Ver- such, am Beispiel ausgewählter Themenkomplexe das prekäre Verhältnis von Stabilität und Stagnation in der DDR des Jahres 1987 zu gewichten. Erstmals wurden dazu Unterlagen des Ministeriums für Staatssicherheit ausgewertet – zum Teil mit verblüffenden Ergebnissen. Die vorliegende Abhandlung kann nur ein Anfang sein; sie versteht sich ausdrücklich als Anregung zu weiterer Diskussion. Ich lade Sie daher herzlich ein, sich an dieser Diskussion zu beteiligen. Danken möchte ich vor allem den Zeitzeugen, die sich für die hier abgedruckten Interviews zur Verfügung gestellt haben und so weitere, detaillierte Einblicke in das Jahr 1987 ermöglichen. Martin Gutzeit Landesbeauftragter 6 1. Einführung. Der Schein von Stabilität Die politischen Beobachter waren sich weitgehend einig, und die Neue Zürcher Zeitung brachte es auf den Punkt: „Auch die Ungeduld einer neu- en Generation wird sich damit abfinden müssen, dass in Berlin alles auf lange Fristen angelegt ist.“1 Seit mehr als einem viertel Jahrhundert teilte eine Mauer die Stadt, und längst hatte sich der überwiegende Teil der Bevölkerung an diesen Zustand gewöhnt. Nichts schien darauf hinzudeu- ten, dass sich daran in absehbarer Zeit etwas ändern würde. Gerade die doppelte 750-Jahr-Feier Berlins hatte gezeigt, wie groß die Unterschiede zwischen beiden Stadtteilen waren und wie erfolglos die ohnehin geringen Bemühungen, aufeinander zuzugehen. Berlin blieb auch 1987 das, was es spätestens seit dem Mauerbau war: das unmittelbarste Symbol der deutschen Teilung. Auf engem Raum manifes- tierte sich hier zugleich die Teilung der Welt, wie sie sich in Folge von Welt- und Kaltem Krieg beständig verfestigte. Zwar hatten die Großmäch- te in jüngster Zeit einige Annäherungsversuche unternommen, doch än- derte das nur wenig am Status quo. Dem demokratisch verfassten Westen standen noch immer die Länder unter sowjetischer Hegemonie gegenüber, und das geteilte Berlin bildete die wichtigste Schnittstelle zwischen bei- den Lagern. Nur zwei Jahre später sollte sich die Lage jedoch grundlegend verändern, die Mauer fallen und Berlin wie Deutschland alsbald vereinigt werden. Auf den ersten Blick sieht es so aus, als seien es die kurzfristigen Ent- wicklungen des Jahres 1989, die zu dem fundamentalen Wandel führten. Dieser Gedanke ist zunächst nicht von der Hand zu weisen. Kaum jemand hätte am Beginn des Jahres vermutet, dass einige Monate später die seit Jahrzehnten allein herrschende Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) gezwungen würde, ihren Machtanspruch aufzugeben und die DDR in Folge einer friedlichen Revolution ihr schnelles Ende erleben würde. Die Lage mutete stabil an, anscheinend nichts deutete auf die kommenden Ereignisse hin. Doch wie so oft trügt der erste Blick. Denn die Friedliche Revolution war nicht nur das Ergebnis kurzfristiger Entwicklungen. Zwar schien die Lage lange stabil, doch zeigten sich hinter der mühsam aufrechterhaltenen Fas- 1 Neue Zürcher Zeitung (NZZ), 28.10.1987, zit. nach: Georg Holmsten, Die Berlin-Chronik. Daten, Personen, Dokumente, Düsseldorf 1990, S. 517f. 7 sade tiefe Risse. Als Erich Honecker im September 1987 in Bonn weilte, war das für viele Zeitgenossen ein Ausdruck der Stärke der DDR, doch der Generalsekretär musste es eigentlich besser wissen. Denn die Proble- me häuften sich. Seit dem Amtsantritt Michail Gorbatschows hatte sich das Verhältnis zur Sowjetunion dramatisch abgekühlt. Damit büßte die DDR nicht nur weite Teile ihres Renommees beim wichtigsten Garanten der eigenen Existenz ein. Mindestens genauso schwer wog der Umstand, dass sich die SED-Führung den dortigen Reformen, der Politik von Pe- restroika und Glasnost, verschloss und Hoffnungen auf positive Verände- rungen im eigenen Land kategorisch zurückwies. Das sollte sich rächen. Immer weniger DDR-Bürger waren bereit, einer Partei zu folgen, die be- harrlich die Parolen der Vergangenheit wiederholte, für die Zukunft je- doch keine nachvollziehbaren Konzepte bereithielt. Als der allgemeine Unmut 1989 mit der aktiven Bereitschaft zur Tat einiger weniger zusam- mentraf, entwickelte sich daraus jene Dynamik, die schließlich zur Fried- lichen Revolution führte. So weit war es 1987 noch nicht, und es wäre verfehlt, das Jahr mit Blick auf die kommenden Ereignisse zu beurteilen. Noch schien alles möglich. Neben dem außenpolitischen Coup des Bonn-Besuchs demonstrierten vor allem die pompösen Feiern zum 750. Stadtjubiläum Berlins ein Selbstbe- wusstsein, das selten größer war. Als am 4. Juli der Historische Festum- zug im Zentrum Ost-Berlins inszeniert wurde, war die Botschaft eindeu- tig: Die Geschichte der Menschheit hatte in der sozialistischen Hauptstadt einen Höhepunkt erreicht, und das ganze Land war auf dem Weg in eine lichte Zukunft. Der Preis für die Feierlichkeiten war aber hoch, letztlich zu hoch. Den finanziellen Aufwand konnte sich die DDR eigentlich nicht leisten, also wurden im Interesse der Hauptstadt die Regionen noch stär- ker als bisher vernachlässigt. Auch das trug zum Unmut der Bevölkerung bei, der die Parteiführung ohnehin nur bedingt vertraute. Ihr „Schild
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