Grundsatzbeschluss Über Die Fortführung Der Fusionsabklärungen
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Botschaft der Interkommunalen Arbeitsgruppe (IKA) „Fusionsabklärung Oberaargau Nord“ Grundsatzbeschluss über die Fortführung der Fusionsabklärungen Urnenabstimmung vom 24. September 2017 Die vorliegende Botschaft wurde am 6. Juli 2017 von der IKA verabschiedet. Sie dient der Information der Stimmberechtigten der Einwohnergemeinden Attiswil, Farnern, Niederbipp, Oberbipp, Rumisberg, Walliswil bei Niederbipp, Walliswil bei Wangen, Wangen an der Aare, Wangenried, Wiedlisbach und Wolfisberg im Hin- blick auf die entsprechenden kommunalen Urnenabstimmungen vom 24. Septem- ber 2017. Die Gemeinderäte der Einwohnergemeinden sind frei, den Stimmberech- tigen in ihren Gemeinden zusätzliche Erläuterungen zukommen zu lassen. Botschaft zum Grundsatzbeschluss über die Weiterführung der Fusionsabklärungen Darüber wird abgestimmt Am 24. September 2017 entscheiden die Stimmberechtigten der Einwohnergemeinden Attiswil, Farnern, Niederbipp, Oberbipp, Rum- isberg, Walliswil bei Niederbipp, Walliswil bei Wangen, Wangen an der Aare, Wangenried, Wiedlisbach und Wolfisberg über die Weiter- führung der Fusionsabklärungen in der Subregion Oberaargau Nord. Es handelt sich um kommunale Abstimmungen (Gemeindeabstimmun- gen). Dies bedeutet, dass jede Einwohnergemeinde für sich den Ent- scheid fällt, ob sie die Fortführung der Abklärungen hinsichtlich einer Gemeindefusion der aufgezählten Gemeinden unterstützt. Sagt die Mehrheit der Stimmenden in einer Einwohnergemeinde „Nein“ zu einer Weiterführung der Fusionsabklärungen, so ist für diese Gemeinde das Fusionsprojekt damit beendet. Die Fusionsabklärungen werden weiterge- führt, sofern die zustimmenden Gemeinden zusammen mindestens 11'000 Einwohner (nicht Stimmberechtigte) haben (siehe auch S. 6). Im Falle einer Weiterführung der Fusionsabklärungen wird – einge- schränkt auf den Perimeter der Gemeinden, welche weiterhin am Projekt beteiligt sind – ein Organisationsreglement, ein Fusionsreglement und ein Fusionsvertrag ausgearbeitet. Mit dem Grundsatzbeschluss vom 24. September 2017 wird noch nicht über die Fusion der Gemeinden Beschluss gefasst. Der definitive Ent- scheid über die Fusion würde bei einer Weiterführung der Abklärungen im Frühling oder Sommer 2018 gefällt werden. Gleichzeitig mit dem Beschluss über die Weiterführung der Fusionsabklä- rungen wird über den (Brutto-) Verpflichtungskredit in der Höhe von Fr. 90'000.- für die 2. Phase des Projekts befunden (zur Aufteilung der Nettokosten auf die Gemeinden siehe S. 20). Die Abstimmungen über den Grundsatzbeschluss finden am 24. Septem- ber 2017 in allen elf Gemeinden (gleichzeitig) an der Urne statt. Der Fusionsabklärungsbericht mit den detaillierten Informationen zu den Chancen und Risiken einer Fusion der elf Einwohnergemeinden ist abruf- bar unter: www.oberaargaunord.ch 2 Botschaft zum Grundsatzbeschluss über die Weiterführung der Fusionsabklärungen Ausgangslage Die fachlichen und administrativen Herausforderungen für Gemeinden nehmen ständig zu. Verbundaufgaben, in welchen der Kanton und die Gemeinden zusammenarbeiten, übertragene Aufgaben, aber auch wach- sende Ansprüche der Gemeindebevölkerung führen dazu, dass insbe- sondere kleine Gemeinden an ihre Grenzen stossen. Hinzu kommt, dass die Bereitschaft, sich ehrenamtlich in politischen Exekutivämtern zu en- gagieren, seit längerer Zeit nachlässt. Bereits heute finden in etlichen kleineren Gemeinden keine echten Wahlen in das Gemeindepräsidium und den Gemeinderat mehr statt. Auf der Stufe Verwaltung wird es für kleinere Gemeinden zunehmend schwierig, geeignetes Personal zu fin- den. Die Gemeinden der Subregion Oberaargau Nord arbeiten seit vielen Jah- ren in verschiedenen Bereichen eng und gut zusammen. Dazu gehören zum Beispiel der Gemeindeverband Alterszentrum Jurablick, die Regio- nalen Sozialdienste Niederbipp, der Zivilschutz, die Kadaversammelstel- le, die AHV-Zweigstellen, der Bildungsbereich, die Feuerwehren oder das Friedhofswesen. Das Modell „Zusammenarbeit“ stösst aber an seine Grenzen. Insbesondere führen die ganz unterschiedlich organisierten Formen der interkommunalen Zusammenarbeit dazu, dass eine ganzheit- liche politische Führung der Einwohnergemeinde kaum mehr möglich ist. Im Weiteren ist, aufgrund der nach Politikbereichen sehr unterschiedli- chen Zusammenarbeit, ein kompliziertes Geflecht von Abgeltungssyste- men entstanden. Vor diesem Hintergrund hat die Konferenz der Gemeindepräsidenten im Jahr 2014 die Idee einer Gemeindefusion im Perimeter Subregion Ober- aargau Nord aufgenommen und anlässlich eines Workshops weiter ver- tieft. Im Sommer 2015 haben die Stimmberechtigen der Aufnahme von Fusionsabklärungen zugestimmt und die dafür erforderlichen Mittel frei- gegeben. Im August bzw. September 2015 wurde der Fusionsabklä- rungsvertrag von allen Gemeinderäten genehmigt und unterzeichnet. Seither haben die Projektorgane einen umfangreichen Grundlagenbericht zu den Chancen und Risiken einer Fusion der elf Einwohnergemeinden erstellt und diesen im März 2017 zur öffentlichen Mitwirkung gebracht. Die Ergebnisse der Mitwirkung wurden in einem separaten Bericht darge- stellt und der Grundlagenbericht punktuell angepasst. 3 Botschaft zum Grundsatzbeschluss über die Weiterführung der Fusionsabklärungen Die Vision Im Rahmen der Projektarbeiten hat sich gezeigt, dass eine neue Ge- meinde mit 14'500 Einwohnern in der Region Oberaargau Nord eine Visi- on braucht. Diese Vision wurde von den Gemeindepräsidentinnen und Gemeindepräsidenten der Einwohnergemeinden Attiswil, Farnern, Nie- derbipp, Oberbipp, Rumisberg, Walliswil bei Niederbipp, Walliswil bei Wangen, Wangen an der Aare, Wangenried, Wiedlisbach und Wolfisberg gemeinsam entwickelt: VISION – VISION – VISION – VISION – VISION – VISION – VISION – VISION – VISION – VISION – VISION – ZENTRAL – LOYAL – GENIAL Die fusionierte Gemeinde… bietet attraktive Wohnlagen, eingebettet in einzigartige Naherholungs- gebiete zwischen Jurahöhen und Aare-Landschaften, ist geprägt durch eine bedeutsame Geschichte und hat einen auf Dynamik ausgerichteten Wirtschaftsraum nahe der nationalen Verkehrsachsen im Herzen der Schweiz. Visuelle Darstellung: Hans Rogenmoser, Wiedlisbach – VISION – VISION – VISION – VISION – VISION – VISION – VISION – VISION – VISION – VISION – VISION 4 Botschaft zum Grundsatzbeschluss über die Weiterführung der Fusionsabklärungen Portrait der neuen Gemeinde Gemeindegebiet: Die neue Gemeinde wird das Gemeindegebiet der bisherigen Einwohnergemeinden Attiswil, Farnern, Niederbipp, Oberbipp, Juni 2015 Rumisberg, Walliswil bei Niederbipp, Walliswil bei Wangen, Wangen an der Aare, Wangenried, Wiedlisbach und Wolfisberg umfassen: Namen und Wappen: Namen und Wappen einer Gemeinde sind von grosser emotionaFusionsabklärungenler Bedeutung und Subregion insofern auchOberaargau „identitätsstiftend“. Nord Auf die Funktionsweise einer Gemeinde haben sie indessen keinen unmittel- baren Einfluss. Es wurde deshalb entschieden, mit der Bestimmung von Namen und Wappen der neuen Gemeinde bis nach dem Grundsatzent- scheid zuzuwarten, damit die Diskussionen über Chancen und Risiken einer Fusion nicht von diesem emotionalen Thema überschattet werden. Die bisherigen Gemeindenamen werden im Falle einer Fusion als Ort- schaftsbezeichnungen ohnehin weiterbestehen. Bedeutung in der Region und im Kanton: Die neue Gemeinde ist hin- ter der Stadt Langenthal die zweitgrösste Gemeinde in der Region Ober- aargau. Sie wird im Kanton Bern und insbesondere in der Region Ober- aargau über grösseres Gewicht und entsprechend mehr politischen Ein- fluss verfügen. 5 Botschaft zum Grundsatzbeschluss über die Weiterführung der Fusionsabklärungen Einwohnerzahl: Die neue Gemeinde wird rund 14'500 Einwohnerinnen und Einwohner zählen. Diese teilen sich wie folgt auf die Ortschaften auf: Gemeinde Einwohner per 31.12.16 Attiswil 1’432 Farnern 208 Niederbipp 4‘674 Oberbipp 1‘694 Rumisberg 478 Wangen an der Aare 2‘315 Walliswil bei Wangen 598 Walliswil bei Niederbipp 212 Wangenried 430 Wiedlisbach 2‘331 Wolfisberg 184 Total 14’556 Stimmbevölkerung: Die neue Gemeinde hat ca. 10'000 Stimmberechtig- te. Diese wählen an der Urne die Mitglieder des Grossen Gemeinderates (Parlament), das Gemeindepräsidium und den Gemeinderat. Im Weiteren stimmen sie an der Urne über wichtige Sachgeschäfte ab. Mit 500 Unterschriften können Stimmberechtigte eine Initiative einreichen. 250 Unterschriften werden benötigt, um das Referendum gegen Regle- mente und Ausgabenbeschlüsse ab einer bestimmten Höhe zu ergreifen. Parlament: Das Parlament wird 30 Mitglieder umfassen, welche im Verhält- niswahlverfahren (Proporz) gewählt werden. Während einer Übergangsphase von zwei Legislaturperioden werden zusätzlich je ein Vertreter jeder Ortschaft (bisherige Gemeinden) im Mehrheitswahlverfahren (Majorz) ins Parlament gewählt. Gemeindepräsidium: Die neue Gemeinde wird eine vollamtliche Gemeinde- präsidentin oder einen vollamtlichen Gemeindepräsidenten haben. Diese bzw. dieser wird an der Urne im Majorz-Verfahren gewählt. 6 Botschaft zum Grundsatzbeschluss über die Weiterführung der Fusionsabklärungen Gemeinderat: Der Gemeinderat wird im Proporz-Verfahren an der Urne ge- wählt und aus sieben Mitgliedern bestehen, die je einem Ressort vorstehen: Kommission: Pro Ressort wird eine ständige Kommission eingesetzt (Schulkommission, Sozialbehörde, Sicherheitskommission etc.). Verwaltung: Pro Ressort wird eine Verwaltungsabteilung gebildet. Die Ver- waltung der neuen Gemeinde wird ca. 100 Vollzeitstellen haben; davon rund die Hälfte „Büro-Jobs“, die andere Hälfte dezentrale Stellen (Werkhof, Haus- wart, Badeanstalt etc.).