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06 | 19 Juni 2019 104. Jahrgang CHF 9.80 (inkl. MWST) ISSN 0036-8016 Hansruedi Felder – seine Spuren bleiben sichtbar Traumziel Schottland Jagen im Ausland Interview mit dem Walliser Jagdverwalter Vom gegenseitigen Nutzen und Nützen ZEISS Real Life Hunting Experience. ZEISS Zielfernrohre und Ferngläser. Gewinnen Sie eine viertägige Elchjagd in Schweden! Gewinnen Sie eine viertägige Elchjagd in Schweden. Die Elchjagd zur Nahrungsgewinnung hat in Schweden eine lange Tradition – und ist bis heute ein unvergessliches Ereignis in der atemberaubenden Wildnis Skandinaviens. Erleben Sie es selbst: Sichern Sie sich eines der goldenen Experience Tickets bei Ihrem ZEISS Fachhändler* und gewinnen Sie eine professionell geführte, viertägige Jagdreise vom 20.– 25. September 2019 in Schweden. Dazu verlosen wir unter allen Teilnehmern weitere hochwertige Preise – unter anderem ein ZEISS Victory V8 1.8 – 14 × 50. * Nur solange der Vorrat reicht. :HLWHUH,QIRUPDWLRQHQİQGHQ6LHXQWHUUHDOOLIHKXQWLQJ]HLVVFRP EDITORIAL Nur Einigkeit macht stark Das Bündner Stimmvolk hat sich am Der äusserst emotional geführte Ab- 19. Mai klar für die Weiterführung des stimmungskampf hat Spuren hinterlas- Zweistufen-Bejagungskonzeptes aus- sen, wird jedoch in Vergessenheit ge- gesprochen und der Sonderjagdini- raten. Im Wissen über die als nächstes tiative eine Absage erteilt. Das soll anstehende Initiative müssen wir nun aber nicht heissen, dass wir einfach aber geschlossen und einig auftreten. zur Tagesordnung zurückkehren. Die Um das zu können, sollte der jetzige Ja-Stimmen zur Initiative sind ernst zu demokratisch gefällte Volksentscheid nehmen und die Anliegen des Stimm- auch von den Kritikern sportlich ge- volkes zu berücksichtigen. Auf der an- nommen und akzeptiert werden kön- deren Seite aber, und das ist bei die- nen. sem Thema zentral, gilt es auf die wildbiologischen und jagdethischen Wir Schweizer Jägerinnen und Jäger Rahmenbedingungen zu achten. werden zukünftig vermehrt gegen jagdfeindliche Initiativen ankämpfen Wir Jägerinnen und Jäger geniessen müssen. Ich wünsche mir als Präsident in der Schweiz ein Privileg, das wohl des Schweizerischen Patentjäger- und einmalig auf unserem Globus ist. Dass Wildschutzverbandes sowie als Vor- Graubünden als grösster Jagdkanton in standsmitglied von JagdSchweiz des- der Schweiz mit ca. 5500 Jägerinnen halb eine nach aussen geschlossene und Jägern einen besonderen Stellen- Jägerschaft. Intern sollen und dürfen wert mit Signalwirkung hat, dürfte un- wir auf Verbandsebene offen und ziel- bestritten sein. Gerade darum sind die führend diskutieren und unsere Demo- Politik, das zuständige Amt, der Bünd- kratie leben, aber dies beinhaltet auch, ner Kantonale Patentjägerverband, nach gefälltem Entscheid darauf auf- aber auch die Jägerschaft ständig ge- zubauen und gemeinsam die nächsten fordert, nach realisierbaren Lösungen Schritte in Angriff zu nehmen. zu suchen. Um gemeinsam unser be- währtes Bejagungssystem weiterzu- Mit Weidmannsgruss bringen, bedarf es einer aufgeschlos- senen Diskussionskultur und bestimmt keiner Zerrissenheit, wie dies mit der Initiative zwangsläufig entstand. Dass eine jagdspezifische, sehr komplexe Tarzisius Caviezel Thematik aus den eigenen Reihen ei- nem Volksentscheid unterstellt wurde, stimmt nachdenklich. Persönliche Un- zufriedenheit mit einer Volksabstim- mung lösen zu wollen, können wir uns als Minderheit aber nicht leisten. 19 | 06 4 Bild: Naturpix.ch 6 MONATSTHEMA Das Reh und sein Lebensraum Vom gegenseitigen Nutzen und Nützen Das Reh wird nicht nur von seinem Lebensraum beeinflusst, sondern Reh, Hirsch, Wildschwein und Gämse prägen umgekehrt auch ihr Ökosystem. Diese Arten können die Waldverjüngung nicht nur vermindern, sondern je nach Situation auch fördern. Bild: 123rf.com Bild: Kurt Gansner 58 JAGDSCHWEIZ 36 JAGDGESCHICHTEN Jagen im Ausland Traumziel Schottland Viele Schweizer Jäger beteiligen sich an Jagden im grenz- Schon bald nach der absolvierten Jagdprüfung las ich die nahen Ausland. Dabei gelten verschiedene Vorschriften, ersten Jagdberichte über Schottland. Dokumentarfilme, Bücher die zwingend zu beachten sind. Die Geschäftsstelle von und das Studieren von Landkarten stillten meine Sehnsucht JagdSchweiz wird immer wieder konfrontiert mit Fragen zum nach diesem faszinierenden Land im Norden Grossbritanniens Jagen im Ausland. jedoch nicht… SCHWEIZER JÄGER 06 | 19 INHALT 5 JAGD & WILD 06 Monatsthema 17 Interview: Peter Scheibler 24 Wildkunde 52 Testen Sie Ihr Wissen 54 Porträt WAFFEN & AUSRÜSTUNG 48 Neuheiten für den Jäger 86 Jägermarkt JÄGER & HUND 18 Daten und Berichte 32 Tierarzt Bild: Max Thürig Bild: Max JAGDSPEKTRUM 54 PORTRÄT 12 Veranstaltungen Hansruedi Felder – 14 TV-Tipps Seine Spuren bleiben sichtbar 21 Kinderseite «Frechdachs» 22 Leserforum Mit Hansruedi Felder geht ein Urgestein der Luzerner Jagd in Pension. Während 35 Jahren hat er als Experte 23 Aufl ösung Testbogen die Ausbildung geprägt. Eine Begegnung in seiner 35 Literatur Entlebucher Heimat off enbart Felders Kompetenz und Bescheidenheit. 36 Jagdgeschichten 40 Jagdschiessen 42 Satire 46 Fragen rund um die Flinte 58 Bund & Kantone 67 Sonne Mond Solunar 82 Ausland 90 Wettbewerb 90 Impressum Titelseite: 123rf.com ABSCHIED Seite 71 Vom gegenseitigen Nutzen und Nützen VORSCHAU 07 / 2019 Die Zusammenhänge zwischen Über Kimme und Korn Lebensraum und Wildtieren sowie ihrer Nahrung sind sehr komplex. Auf Grosswildjagd für das Naturhistorische Diese Wechselbeziehungen sind Museum Bern nicht immer auf den ersten Blick zu Aktuelles aus Bund und Kantonen erkennen und Veränderungen oder Eingriff e in die Natur bleiben nicht ohne Folgen. www.schweizerjaeger.ch 19 | 06 6 Bild: Naturpix.ch/Gansner-Hemmi SCHWEIZER JÄGER 06 | 19 MONATSTHEMA 7 Das Reh und sein Lebensraum Vom gegenseitigen Nutzen und Nützen Originaltext: Christine Miller Zusammenfassung: Beatrice Nussberger Je nach Populationsdichte, Konkurrenz, Nahrungsangebot und Versteckmöglichkeiten bleiben junge Rehe in der Nähe ihres Setzplatzes oder suchen sich ein entfernteres Revier. Dabei kann die anpassungsfähige Art verschiedene Landschaftstypen nutzen. Das Reh wird nicht nur von seinem Lebensraum beeinflusst, sondern Reh, Hirsch, Wildschwein und Gämse prägen umgekehrt auch ihr Ökosystem. Diese Arten können die Waldverjüngung nicht nur vermindern, sondern je nach Situation auch fördern. 19 | 06 8 MONATSTHEMA chon das Kitz weiss instinktiv, wie es eher über- leben kann; bei Gefahr duckt es sich, verharrt re- gungslos und vertraut auf seine Tarnfärbung sowie geringen Eigengeruch. In den ersten Monaten le- gen die Geissen die Kitze ab und besuchen sie nur zum Säugen. Das Kitz ist in seiner Jugend so siche- Srer vor Beutegreifern. Ab etwa Mitte August führen die Geis- sen ihre Kitze aktiv. Jetzt lernen die Jungen mit der Mutter das Revier kennen. Für die revierbildende Art ist Ortskenntnis ent- scheidend, um überleben zu können. Bleiben oder gehen? Beide Geschlechter verlassen in ihrer Jugend, etwa in ihrem zweiten Lebensjahr, entweder das mütterliche Umfeld oder suchen einen Einstand in der Nähe des Geburtstorts. Durch- schnittlich entfernen sich Rehe etwa 3.5 Kilometer von ihrem Geburtsort, selten aber auch fünfzig Kilometer. Meist wandern junge Böcke etwas weiter als ihre Schwestern. Die Stubenho- cker bleiben durchschnittlich im Umkreis von weniger als ei- nem Kilometer um den Geburtsort, die Auswanderer legen et- was über acht Kilometer zurück. Normalerweise fallen jeweils die Hälfte der Rehe in die eine oder andere Kategorie. Von Anfang April bis Ende Oktober sind die Rehe ausgesprochen territorial. Im Winter folgt dann eine soziale Zeit. Auch die hei- mattreuen Rehe wandern jetzt manchmal zwischen Sommer- und Wintereinstand. Wo diese getrennt voneinander liegen, zum Beispiel im Gebirge, unternimmt das Reh auch grössere Bild: Naturpix.ch/R. Giger jahreszeitliche Wanderungen. Doch meistens fallen die regel- mässigen jahreszeitlichen Wanderungen immer noch gerin- ger aus als die Strecken, welche die Auswanderer zurücklegen. Laufend auf neue Energie angewiesen Wenn sich wenige Rehe denselben Lebensraum teilen müssen Im Winter ernähren sich die Rehe vor allem von Brom- und Hei- und sie sich deshalb die Nahrung kaum gegenseitig wegfres- delbeersträuchern sowie Zweigen und Knospen. In dieser Jah- sen, sollten Geissen eher heimatverbunden sein. Das Risiko des reszeit verbringen sie bis zu zwei Drittel der Zeit mit Wieder- Abwanderns lohnt sich unter solchen Umständen nicht. Starke käuen. Im Sommer reichen dafür 45 bis 50 Prozent der Zeit. Jährlingsböcke dagegen werden als mögliche Konkurrenten von Ist die Nahrung gut verdaulich, brauchen die Rehe weniger Zeit den alteingesessenen Böcken eher verjagt. Gibt es mehr Rehe zum Wiederkäuen. Demnach passen die Rehe ihre Aktivitäts- im Revier, dann sollten junge Geissen und Böcke etwa gleich phasen an das Nahrungsangebot an. häufig abwandern. Denn die Rehe müssen sich vermehrt die Nahrung teilen und die Vorteile des Wanderns überwiegen. Ab der Mitte des Winters müssen trächtige Geissen mehr fres- Werden es noch mehr Rehe, stockt die Abwanderung wieder. sen. Sie können nicht allein von den Fettreserven zehren, wie Jetzt ist die Ernährungslage für den Nachwuchs so ungünstig, das andere, grössere Wildarten tun. Sie sind auch im Winter lau- dass die Jährlinge einfach nicht mehr das notwendige «Marsch- fend auf neue Energie angewiesen, auch wenn sie im Vergleich gewicht» erreichen. Bei den Böcken wandern die mittleren Ge- zum Sommer ihren Stoffwechsel komplett umgestellt haben. wichtsklassen von 15 bis 18 Kilogramm durchschnittlich am wei-