Schwerpunkt Jugendförderung
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2 | 2009 Schwerpunkt Jugendförderung Kinder- und Jugendförderung soll jedem Kind und Jugendlichen eine umfassende Entwicklung und Entfaltung der Persönlichkeit ermögli- chen. Die vielfältigen Angebote im Kanton ermöglichen es der Ge- sundheitsförderung Baselland, Gesundheitsthemen gemeinsam mit Jugendarbeiterinnen, Jugendarbeitern und anderen Fachleuten dieses Bereichs an Kinder und Jugendliche heranzutragen. Die Gesundheit Jugendlicher fördern Themen dieses hefTs Seit einem Jahr ist Susanna Piccarreta für die Bereiche Jugend und Suchtprä- vention der Gesundheitsförderung Baselland zuständig. Sie berichtet im Ge- spräch von den Schwerpunkten ihrer Arbeit, etwa von der Überprüfung der Schwerpunkt kantonalen Angebote im Jugendbereich (Seiten 2 und 3). 2 Die Gesundheit Jugendlicher Kinder- und Jugendförderung im Kanton Basel-Landschaft fördern Die Konferenz der kantonalen Beauftragten für Kinder- und Jugendförderung 4 Kinder- und Jugendförderung hat Standards für die Arbeit im Jugendbereich vorgeschlagen. Wo Baselland im Kanton BL bezüglich dieser Standards steht und was sich Fachleute vom Kanton wün- 6 KIT-Jugendnetz BL schen, steht auf den Seiten 4 und 5. 8 Ein Streetworker vermittelt Das KIT-Jugendnetz Plattform Das KIT (Keep in touch)-Jugendnetz ist ein informelles Kooperationsnetzwerk im Bereich der Kinder- und Jugendförderung. Wie es funktioniert und was es Fachleuten bietet, berichtet das Moderationsteam auf den Seiten 6 und 7. 9 In Kürze 10 Vitalina 11 Aktion gesundes Körpergewicht Streetworker vermittelt zwischen Jugendlichen und Verkaufspersonal im Elsass Das Verkaufsverbot von Tabak und Alkohol an Jugendliche führt an manchen 12 www.fejb.ch Verkaufsstellen zu Konflikten zwischen dem Personal und jungen Kunden. 12 www.bewegter-lebensstart.ch Auf Seite 8 wird beschrieben, wie der Streetworker René Portmann im Ge- spräch die Situation rund um einen Quartierladen entschärfen konnte. Gespräch mit Susanna Piccarreta Die Gesundheit Jugendlicher fördern Die Psychologin« Susanna Piccarreta ist seit dem 1. September 2008 für die beiden Bereiche «Jugend» und «Suchtprävention» der Gesundheitsförderung Baselland zuständig. Im Interview berichtet sie von ihren Erfahrungen im ersten Jahr. » Susanna Piccarreta, könnten Sie kurz ihre beiden Wie haben sich Ihre persönlichen Prioritäten im Arbeitsbereiche beschreiben? Bereich Jugend und Suchtprävention in Ihrem ersten Kinder und Jugendliche sollen eine möglichst gesunde Jahr beim Kanton verändert? Entwicklung erleben und ein gesundes Verhalten erlernen Mein fachlicher Fokus hat sich im Vergleich mit meiner – auch unter schwierigen Lebensumständen. Die meisten letzten Stelle – in der Tabakprävention – erweitert und um- Kinder und Jugendlichen sind ja auch gesund und leben ge- fasst jetzt Suchtprävention im Allgemeinen und das ge- sund. Dies soll weiterhin gefördert werden und ist deshalb samte Spektrum Gesundheitsförderung für Jugendliche. der Schwerpunkt meines Arbeitsbereiches «Jugend». Mein Wechsel in die Verwaltung bedeutet auch, dass ich die Der andere Arbeitsbereich ist die Suchtprävention. Dazu Rahmenbedingungen und die Ausrichtung der Präventions- gehören Aktivitäten auf struktureller und auf der Verhal- und Gesundheitsförderungsarbeit mit gestalten kann. tensebene. Diese beziehen sich auf das gesamte Alters- spektrum der Bevölkerung. Wo werden in den kommenden Monaten Ihre Für beide Arbeitsbereiche gilt, dass ich Fachpersonen be- Schwerpunkte liegen? rate und Projekte und Angebote verschiedener Institutio- Ich arbeite zurzeit an einer Überprüfung der Präventions- nen begleite und unterstütze. Wir beauftragen auch Ins- und Gesundheitsförderungsangebote unseres Kantons im titutionen und Personen mit Leistungsvereinbarungen. Jugendbereich. Dazu verfasse ich auch meine Abschluss- Wir koordinieren das Präventionsangebot für Jugendliche, arbeit im Rahmen meines Nachdiplomstudiums zum vermitteln fachspezifisches Wissen und beteiligen uns an Master of Public Health. Wir möchten wissen, ob es Lücken der Entstehung und dem Vollzug von Gesetzen und Ver- oder Doppelspurigkeiten gibt, ob bestimmte Themen oder ordnungen. Bereiche vernachlässigt werden oder ob es andere oder neue gesundheit baselland_ 2 | 2009 _Schwerpunkt Jugendförderung 2 Schwerpunkte braucht. Damit verbunden sind die Fragen, Gerne unterstütze ich zum Beispiel Jugendarbeitende oder wie das Angebot am besten gesteuert wird und wie die Lehrpersonen, die in ihrer Arbeit mit den Jugendlichen et- Zuständigkeiten im Kanton aufgeteilt werden sollten. Ein was zu einem Gesundheitsthema machen möchten. Auch weiterer Schwerpunkt meiner Arbeit liegt bei der Koordi- Fachpersonen, die ein Projekt aufziehen, können sich von nation der Angebote und Projekte und bei der Begleitung uns beraten und vernetzen lassen. von Fachpersonen, die mit Jugendlichen arbeiten. Im Zusammenhang mit der Umsetzung des Tabak- und Zu meiner Arbeit gehört auch, dass ich mich an Arbeits- Alkoholverkaufsverbotes berate ich Verkaufsstellen (siehe prozessen anderer Verwaltungsstellen und Arbeitsgrup- auch Seite 8) und begleite die Tabak-Testkäufe. pen beteilige, zum Beispiel an der Projektgruppe Konzept Jugendhilfe, am KIT-Jugendnetz (vgl. Seite 6) und der Man kann mich anrufen (061 552 62 18) oder mir eine Steuergruppe Präventionsprojekte im Jugendbereich (vgl. E-Mail schreiben ([email protected]). Ich freue Kasten). Zusammen mit der Steuergruppe und einer ei- mich auch über Hinweise auf gute Projekte oder aktuelle gens gebildeten Arbeitsgruppe aus Fachleuten organisiere Probleme. ich zurzeit die 3D-Tagung vom 27. Januar 2010 zum The- ma Jugendsexualität (vgl. Seite 9). Zudem begleite ich in einem Pilotprojekt von RADIX die Gemeinde Therwil. Susanna Piccarreta ist Sozial- und Kinder- und Jugendpsy- Das Projekt unterstützt Gemeinden dabei, bei Problemen chologin. Sie verfügt über Arbeitserfahrung in den Bereichen wie Sucht, Gewalt und sozialer Ausgrenzung von Jugend- Prävention, Kinder-/Jugend- und Familienförderung und Ju- lichen frühzeitig und vernetzt zu handeln. Alle Schlüssel- gendberatung. Die Präventionslandschaft in der Region kennt personen, die mit Jugendlichen zu tun haben, vom Laden- sie aus erster Hand, unter anderem dank ihrer früheren Stelle besitzer über die entsprechenden Fachleute bis hin zur bei der Lungenliga beider Basel. Gemeinderätin, werden einbezogen. Auf die Umsetzung in der Pilotgemeinde bin ich sehr gespannt und hoffe, dass dieses Projekt Schule machen wird. Welche Rolle spielen die Resultate des Berichts zur Jugend und suchT: LeisTungsvereinbarungen der Gesundheit der Baselbieter Kinder und Jugendlichen gesundheiTsförderung baselland von 2008 für Ihre Arbeit? Die Ergebnisse des Gesundheitsberichts zeigen, dass ein Gesundheit junger Menschen: Teil der Jugendlichen in unserem Kanton mit psychischen • Christina Vogel – Beratung für Jugendliche in Schwierig- Problemen wie Stress und Müdigkeit, regelmässigem keiten: www.gesundheitsfoerderung.bl.ch/gesundheit-jun- Suchtmittelkonsum, Über- und Untergewicht oder unge- ger-menschen, Tel. 061 382 26 30 nügender Bewegung zu kämpfen hat. Der Bericht ist im • helpnet: www.helpnet-online.ch, Tel. 0840 22 44 66 Rahmen der internationalen HBSC-Studie (Health Beha- • tschau.ch: www.tschau.ch viour in School-Aged Children) entstanden und beleuchtet • roundabout: www.roundabout-network.org deshalb nur die Situation der 11- bis 15-Jährigen. Insgesamt • Telefon 147: www.147.ch gibt es leider noch zu wenige Daten zu Jugendlichen, die • Stiftung Jugendsozialwerk: www.jugendsozialwerk.ch eine breitere Altersgruppe abdecken und auch regionale Aussagen machen können. Suchtprävention: • Blue Cocktail Bar (Blaues Kreuz Prävention + Gesundheits- Für wen sind Sie Ansprechperson? förderung): www.bluecocktailbar.ch Sowohl im Jugendbereich als auch in der Suchtprävention • Christina Vogel – Beratung für Jugendliche in Schwierig- können sich Fachpersonen, Jugendliche und andere inter- keiten: www.gesundheitsfoerderung.bl.ch/gesundheit essierte Privatpersonen sowie Gemeinden, Verwaltungs- junger menschen, Tel. 061 382 26 30 stellen, Politiker und Politikerinnen mit Fragen rund um • Lungenliga beider Basel: www.llbb.ch Jugendgesundheit und Suchtprävention an mich wenden. • TALK ABOUT events (Blaues Kreuz Kanton Baselland): Ich kann sie bezüglich Präventionsmöglichkeiten, beste- www.baselland.blaueskreuz.ch • Verein frau sucht gesundheit: www.frauen-oase.ch hende Angebote und Informationsmaterialien beraten. Steuergruppe für prävenTionsproJekTe im Jugendbereich Wie im Regierungsratsbeschluss Nr. 1118 vom 30. Mai 2000 festgesetzt, nimmt die Steuergruppe eine Koordinations- und Kontroll- funktion bezüglich Projekte im Bereiche Prävention und Gesundheitsförderung für Jugendliche wahr. Zugleich hat sie die Aufgabe, Entwicklungen und Tendenzen im Jugendbereich zu beachten, entsprechende Prioritäten zu setzen und allenfalls neue Projekte zu initiieren, zu beurteilen, zu fördern und zu unterstützen. Sie setzt sich zusammen aus Vertreterinnen und Vertreter der Volkswirtschafts- und Gesundheitsdirektion (Irène Renz und Susanna Piccarreta, Gesundheitsförderung BL), der Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion (René Glauser, Fachstelle Jugend + Gesellschaft), der Sicherheitsdirektion (Thomas Faust, Jugendanwaltschaft). Ein Mal jährlich organisiert sie die 3D-Tagung (vgl. Seite 9). gesundheit baselland_ 2 | 2009 _Schwerpunkt Jugendförderung Kinder- und Jugendförderung im Kanton Basel-Landschaft Die Kinder und Jugendförderung schafft Strukturen, in denen sich junge Menschen gern bewegen. Diese Strukturen – Jugendhäuser, Jugendgruppen,