2 | 2009 Schwerpunkt Jugendförderung

Kinder- und Jugendförderung soll jedem Kind und Jugendlichen eine umfassende Entwicklung und Entfaltung der Persönlichkeit ermögli- chen. Die vielfältigen Angebote im Kanton ermöglichen es der Ge- sundheitsförderung Baselland, Gesundheitsthemen gemeinsam mit Jugendarbeiterinnen, Jugendarbeitern und anderen Fachleuten dieses Bereichs an Kinder und Jugendliche heranzutragen.

Die Gesundheit Jugendlicher fördern Themen dieses Hefts Seit einem Jahr ist Susanna Piccarreta für die Bereiche Jugend und Suchtprä- vention der Gesundheitsförderung Baselland zuständig. Sie berichtet im Ge- spräch von den Schwerpunkten ihrer Arbeit, etwa von der Überprüfung der Schwerpunkt kantonalen Angebote im Jugendbereich (Seiten 2 und 3).

2 Die Gesundheit Jugendlicher Kinder- und Jugendförderung im Kanton -Landschaft fördern Die Konferenz der kantonalen Beauftragten für Kinder- und Jugendförderung 4 Kinder- und Jugendförderung hat Standards für die Arbeit im Jugendbereich vorgeschlagen. Wo Baselland im Kanton BL bezüglich dieser Standards steht und was sich Fachleute vom Kanton wün- 6 KIT-Jugendnetz BL schen, steht auf den Seiten 4 und 5. 8 Ein Streetworker vermittelt

Das KIT-Jugendnetz Plattform Das KIT (Keep in touch)-Jugendnetz ist ein informelles Kooperationsnetzwerk im Bereich der Kinder- und Jugendförderung. Wie es funktioniert und was es Fachleuten bietet, berichtet das Moderationsteam auf den Seiten 6 und 7. 9 In Kürze 10 Vitalina 11 Aktion gesundes Körpergewicht Streetworker vermittelt zwischen Jugendlichen und Verkaufspersonal im Elsass Das Verkaufsverbot von Tabak und Alkohol an Jugendliche führt an manchen 12 www.fejb.ch Verkaufsstellen zu Konflikten zwischen dem Personal und jungen Kunden. 12 www.bewegter-lebensstart.ch Auf Seite 8 wird beschrieben, wie der Streetworker René Portmann im Ge- spräch die Situation rund um einen Quartierladen entschärfen konnte. Gespräch mit Susanna Piccarreta

Die Gesundheit Jugendlicher fördern Die Psychologin« Susanna Piccarreta ist seit dem 1. September 2008 für die beiden Bereiche «Jugend» und «Suchtprävention» der Gesundheitsförderung Baselland zuständig. Im Interview berichtet sie von ihren Erfahrungen im ersten Jahr. »

Susanna Piccarreta, könnten Sie kurz ihre beiden Wie haben sich Ihre persönlichen Prioritäten im Arbeitsbereiche beschreiben? Bereich Jugend und Suchtprävention in Ihrem ersten Kinder und Jugendliche sollen eine möglichst gesunde Jahr beim Kanton verändert? Entwicklung erleben und ein gesundes Verhalten erlernen Mein fachlicher Fokus hat sich im Vergleich mit meiner – auch unter schwierigen Lebensumständen. Die meisten letzten Stelle – in der Tabakprävention – erweitert und um- Kinder und Jugendlichen sind ja auch gesund und leben ge- fasst jetzt Suchtprävention im Allgemeinen und das ge- sund. Dies soll weiterhin gefördert werden und ist deshalb samte Spektrum Gesundheitsförderung für Jugendliche. der Schwerpunkt meines Arbeitsbereiches «Jugend». Mein Wechsel in die Verwaltung bedeutet auch, dass ich die Der andere Arbeitsbereich ist die Suchtprävention. Dazu Rahmenbedingungen und die Ausrichtung der Präventions- gehören Aktivitäten auf struktureller und auf der Verhal- und Gesundheitsförderungsarbeit mit gestalten kann. tensebene. Diese beziehen sich auf das gesamte Alters- spektrum der Bevölkerung. Wo werden in den kommenden Monaten Ihre Für beide Arbeitsbereiche gilt, dass ich Fachpersonen be- Schwerpunkte liegen? rate und Projekte und Angebote verschiedener Institutio- Ich arbeite zurzeit an einer Überprüfung der Präventions- nen begleite und unterstütze. Wir beauftragen auch Ins- und Gesundheitsförderungsangebote unseres Kantons im titutionen und Personen mit Leistungsvereinbarungen. Jugendbereich. Dazu verfasse ich auch meine Abschluss- Wir koordinieren das Präventionsangebot für Jugendliche, arbeit im Rahmen meines Nachdiplomstudiums zum vermitteln fachspezifisches Wissen und beteiligen uns an Master of Public Health. Wir möchten wissen, ob es Lücken der Entstehung und dem Vollzug von Gesetzen und Ver- oder Doppelspurigkeiten gibt, ob bestimmte Themen oder ordnungen. Bereiche vernachlässigt werden oder ob es andere oder neue gesundheit baselland_ 2 | 2009 _Schwerpunkt Jugendförderung  Schwerpunkte braucht. Damit verbunden sind die Fragen, Gerne unterstütze ich zum Beispiel Jugendarbeitende oder wie das Angebot am besten gesteuert wird und wie die Lehrpersonen, die in ihrer Arbeit mit den Jugendlichen et- Zuständigkeiten im Kanton aufgeteilt werden sollten. Ein was zu einem Gesundheitsthema machen möchten. Auch weiterer Schwerpunkt meiner Arbeit liegt bei der Koordi- Fachpersonen, die ein Projekt aufziehen, können sich von nation der Angebote und Projekte und bei der Begleitung uns beraten und vernetzen lassen. von Fachpersonen, die mit Jugendlichen arbeiten. Im Zusammenhang mit der Umsetzung des Tabak- und Zu meiner Arbeit gehört auch, dass ich mich an Arbeits- Alkoholverkaufsverbotes berate ich Verkaufsstellen (siehe prozessen anderer Verwaltungsstellen und Arbeitsgrup- auch Seite 8) und begleite die Tabak-Testkäufe. pen beteilige, zum Beispiel an der Projektgruppe Konzept Jugendhilfe, am KIT-Jugendnetz (vgl. Seite 6) und der Man kann mich anrufen (061 552 62 18) oder mir eine Steuergruppe Präventionsprojekte im Jugendbereich (vgl. E-Mail schreiben ([email protected]). Ich freue Kasten). Zusammen mit der Steuergruppe und einer ei- mich auch über Hinweise auf gute Projekte oder aktuelle gens gebildeten Arbeitsgruppe aus Fachleuten organisiere Probleme. ich zurzeit die 3D-Tagung vom 27. Januar 2010 zum The- ma Jugendsexualität (vgl. Seite 9). Zudem begleite ich in einem Pilotprojekt von RADIX die Gemeinde Therwil. Susanna Piccarreta ist Sozial- und Kinder- und Jugendpsy- Das Projekt unterstützt Gemeinden dabei, bei Problemen chologin. Sie verfügt über Arbeitserfahrung in den Bereichen wie Sucht, Gewalt und sozialer Ausgrenzung von Jugend- Prävention, Kinder-/Jugend- und Familienförderung und Ju- lichen frühzeitig und vernetzt zu handeln. Alle Schlüssel- gendberatung. Die Präventionslandschaft in der Region kennt personen, die mit Jugendlichen zu tun haben, vom Laden- sie aus erster Hand, unter anderem dank ihrer früheren Stelle besitzer über die entsprechenden Fachleute bis hin zur bei der Lungenliga beider Basel. Gemeinderätin, werden einbezogen. Auf die Umsetzung in der Pilotgemeinde bin ich sehr gespannt und hoffe, dass dieses Projekt Schule machen wird.

Welche Rolle spielen die Resultate des Berichts zur Jugend und Sucht: Leistungsvereinbarungen der Gesundheit der Baselbieter Kinder und Jugendlichen Gesundheitsförderung Baselland von 2008 für Ihre Arbeit? Die Ergebnisse des Gesundheitsberichts zeigen, dass ein Gesundheit junger Menschen: Teil der Jugendlichen in unserem Kanton mit psychischen • Christina Vogel – Beratung für Jugendliche in Schwierig- Problemen wie Stress und Müdigkeit, regelmässigem keiten: www.gesundheitsfoerderung.bl.ch/gesundheit-jun- Suchtmittelkonsum, Über- und Untergewicht oder unge- ger-menschen, Tel. 061 382 26 30 nügender Bewegung zu kämpfen hat. Der Bericht ist im • helpnet: www.helpnet-online.ch, Tel. 0840 22 44 66 Rahmen der internationalen HBSC-Studie (Health Beha- • tschau.ch: www.tschau.ch viour in School-Aged Children) entstanden und beleuchtet • roundabout: www.roundabout-network.org deshalb nur die Situation der 11- bis 15-Jährigen. Insgesamt • Telefon 147: www.147.ch gibt es leider noch zu wenige Daten zu Jugendlichen, die • Stiftung Jugendsozialwerk: www.jugendsozialwerk.ch eine breitere Altersgruppe abdecken und auch regionale Aussagen machen können. Suchtprävention: • Blue Cocktail Bar (Blaues Kreuz Prävention + Gesundheits- Für wen sind Sie Ansprechperson? förderung): www.bluecocktailbar.ch Sowohl im Jugendbereich als auch in der Suchtprävention • Christina Vogel – Beratung für Jugendliche in Schwierig- können sich Fachpersonen, Jugendliche und andere inter- keiten: www.gesundheitsfoerderung.bl.ch/gesundheit essierte Privatpersonen sowie Gemeinden, Verwaltungs- junger menschen, Tel. 061 382 26 30 stellen, Politiker und Politikerinnen mit Fragen rund um • Lungenliga beider Basel: www.llbb.ch Jugendgesundheit und Suchtprävention an mich wenden. • TALK ABOUT events (Blaues Kreuz Kanton Baselland): Ich kann sie bezüglich Präventionsmöglichkeiten, beste- www.baselland.blaueskreuz.ch • Verein frau sucht gesundheit: www.frauen-oase.ch hende Angebote und Informationsmaterialien beraten.

Steuergruppe für Präventionsprojekte im Jugendbereich Wie im Regierungsratsbeschluss Nr. 1118 vom 30. Mai 2000 festgesetzt, nimmt die Steuergruppe eine Koordinations- und Kontroll- funktion bezüglich Projekte im Bereiche Prävention und Gesundheitsförderung für Jugendliche wahr. Zugleich hat sie die Aufgabe, Entwicklungen und Tendenzen im Jugendbereich zu beachten, entsprechende Prioritäten zu setzen und allenfalls neue Projekte zu initiieren, zu beurteilen, zu fördern und zu unterstützen. Sie setzt sich zusammen aus Vertreterinnen und Vertreter der Volkswirtschafts- und Gesundheitsdirektion (Irène Renz und Susanna Piccarreta, Gesundheitsförderung BL), der Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion (René Glauser, Fachstelle Jugend + Gesellschaft), der Sicherheitsdirektion (Thomas Faust, Jugendanwaltschaft). Ein Mal jährlich organisiert sie die 3D-Tagung (vgl. Seite 9).

gesundheit baselland_ 2 | 2009 _Schwerpunkt Jugendförderung  Kinder- und Jugendförderung im Kanton Basel-Landschaft

Die Kinder und Jugendförderung schafft Strukturen, in denen sich junge Menschen gern bewegen. Diese Strukturen – Jugendhäuser, Jugendgruppen, Kulturanlässe – sind für die Akteure der Prävention und Gesundheitsförderung unverzichtbar, um Kinder und Jugendliche zu erreichen. Das Potenzial der Kinder- und Jugendförderung wird in unserem Kanton aber noch nicht ausgeschöpft.

Kinder- und Jugendförderung wird gängigerweise so defi- Der Bund finanziert, wie es das Jugendförderungsgesetz niert, dass jedem Kind und Jugendlichen eine umfassende von 1991 (siehe Kasten) vorschreibt, fast ausschliesslich Ju- Entwicklung und Entfaltung der Persönlichkeit ermöglicht gendverbände. Dass er damit den verschiedenen Formen werden soll. Angesprochen ist eine breite Altersgruppe von Kinder- und Jugendförderung nicht gerecht wird, ist von Mädchen und Knaben im Kindergartenalter bis hin allgemein anerkannt. Das Bundesamt für Sozialversiche- zu jungen Erwachsenen. Die Konferenz der kantonalen rungen schreibt in einem 2008 erschienenen Faktenblatt: Beauftragten für Kinder- und Jugendförderung (KKJF) «Das Präventions- und Integrationspotenzial ausserschu- unterscheidet verschiedene Methoden: die Verbandsju- lischer Aktivitäten wird nicht genügend ausgeschöpft.» gendarbeit, die offene und die kulturelle Jugendarbeit. Mehrere Vorstösse im Bundesparlament verlangen eine bessere Förderungspolitik, unter anderem ein Postulat Grundlagen der Jugendarbeit in der Schweiz von Claude Janiak, dem heutigen Ständerat des Kantons Verbandsjugendarbeit wird vor allem von den Pfadfindern, Basel-Landschaft. Der Bundesrat will sein Engagement kirchlichen Gruppen, Sport- und Naturschutzvereinigungen trotzdem nur «leicht verstärken», wie er in einem Bericht betrieben. Diese bieten regelmässige Gruppenanlässe an, zur Lage der Kinder- und Jugendpolitik schreibt. bei denen mit Spielen und Gruppenleitungsaufgaben die sozialen Fähigkeiten geübt werden. Die offene Jugendarbeit Nationale Standards stehen zur Diskussion findet in Jugendhäusern und «auf der Gasse» (mobile/auf- Die Eidgenössische Kommission für Kinder- und Jugend- suchende Arbeit) statt und zeichnet sich durch die leichte fragen – sie berät den Bundesrat in Sachen Kinder- und Zugänglichkeit der Angebote aus. Typischerweise werden Jugendförderung – und die KKJF befürchten, dass die auf Informationen, Gesprächsmöglichkeiten, Spiele, Musik Bundesebene geplanten Massnahmen kaum etwas an der und Ruhegelegenheiten angeboten; die Kinder und Ju- «Zersplitterung im föderalistischen Schweizer System» gendlichen entscheiden selbst, was sie in Anspruch neh- ändern werden. Tatsächlich ist die Ausrichtung und In- men. Kulturelle Jugendarbeit beruht auf regelmässigen tensität der Kinder- und Jugendförderung von Kanton zu Kulturanlässen und der Gelegenheit zur musischen Be- Kanton sehr verschieden. Die KKJF hat deshalb im Mai tätigung, wie sie etwa in vielen Gemeinden von den Mu- 2008 ein Positionspapier herausgegeben, in dem sie Stan- sikvereinen und in grösseren Orten von Kulturhäusern dards der Kinder- und Jugendförderung postuliert. geboten werden.

gesundheit baselland_ 2 | 2009 _Schwerpunkt Jugendförderung  Das Positionspapier empfiehlt Massnahmen auf Bundes-, sondern auch vom Bund eine Stärkung der Koordinati- Kantons- und Gemeindeebene. Auf allen drei Ebenen onsarbeit. René Glauser, Leiter der Fachstelle Jugend und sollen gesetzliche Grundlagen und Leitlinien für die Kin- Gesellschaft beim Amt für Volksschulen, betont, dass die der- und Jugendförderung geschaffen werden, sofern sie Vielfalt der bestehenden Angebote und Projekte besser ko- nicht bereits existieren. Qualifizierte Beauftragte, Koor- ordiniert und genutzt werden könnte. Er spricht sich ins- dinationsstellen und Kinder- und Jugendkommissionen besondere für die Zusammenarbeit von schulischen und sollen für die Umsetzung sorgen. Kinder und Jugendli- ausserschulischen Fachpersonen aus. Entscheidend ist für che sollen überall die Gelegenheit zur Mitsprache haben. ihn auch eine ausgebaute Partizipation der Kinder und Ju- Das Positionspapier schlägt eine föderale Arbeitsteilung gendlichen. vor: Der Bund übernimmt übergeordnete Informations-, Beratungs-, Vernetzungs- und Forschungsaufgaben, die Aktive Gemeinden und Vereine Kantone und Gemeinden stellen Wissen bereit, schaffen Eine viel aktivere Kinder- und Jugendförderungspolitik als geeignete Rahmenbedingungen für Angebote und enga- der Kanton betreiben gemäss Heinz Kraus einige basel- gieren sich in Projekten. Die Gemeinden sollen zusätzlich landschaftliche Gemeinden, vor allem im unteren Basel- die Verantwortung für die konkrete Animations- und Be- biet. Überdurchschnittlich viele Kommunen finanzieren gleitungsarbeit tragen. Jugendhäuser und teilweise auch die mobile Jugendarbeit. Die Mitarbeitenden der Jugendhäuser der Region sind gut Lückenhafte Grundlagen im Kanton Basel-Landschaft vernetzt und treffen sich regelmässig. Auch Jugendverbän- Die Kantone sollen laut dem Positionspapier der KKJF de und Vereine tragen zur Kinder- und Jugendförderung für die Koordination in ihrem Hoheitsbereich sorgen und bei, etwa mit Freizeit- und Beratungsangeboten. mindestens einen Kinder- und Jugendbeauftragten an- stellen. Diese Standards werden in Baselland bei weitem Es fehlt also nicht an Angeboten der Kinder- und Jugendför- nicht erreicht, sagt Heinz Kraus, der hauptberuflich das derung. Doch die Verankerung in der kantonalen Verwal- Kinder-, Jugend- und Familien-Freizeithaus Allschwil lei- tung und die Koordination der zahlreichen Massnahmen tet und den Kanton nebenamtlich in der KKJF als Mitglied und Aktivitäten sollten verbessert werden. Viele Fachleute des Vereins voja (Verein Offene und Mobile Jugendarbeit hoffen, dass der Kanton seine Arbeit für Kinder und Ju- Baselland und Region) vertritt. Der Kanton Baselland hat gendliche in den kommenden Jahren verstärkt. Thomas mit voja eine entsprechende Leistungsvereinbarung abge- Faust sähe es darüber hinaus gerne, wenn Lücken im An- schlossen. Einen kantonalen Beauftragten gibt es nicht, gebot vom Kanton und den Gemeinden geschlossen wür- ebenso wenig wie eine gesetzliche Grundlage, ein eige- den: «Es braucht Strukturen für Jugendliche, die sich un- nes Konzept oder eine Kommission für die Kinder- und gern in Jugendhäusern aufhalten oder Jugendverbänden Jugendförderung. «Problematisch an dieser Situation ist anschliessen, zum Beispiel Übungsräume für Bands.» die geringe Verbindlichkeit», meint Heinz Kraus. «Ich stecke in der Rolle des kantonalen Beauftragten, habe THOMAS PFLUGER, BLAUEN, WISSENSCHAFTSJOURNALIST BEI aber keine Weisungsbefugnis und keine engen Kontakte PUBLIC HEALTH SERVICES in die Verwaltung.» Mit dem Beitrag an den voja, den der Kanton zur Verfügung stellt, sitzt Heinz Kraus nicht nur in der KKJF, sondern auch in der Arbeitsgruppe Jugend der interregionalen Oberrheinkonferenz (ORK). Er nimmt Gesetzliche Grundlagen dort Stellung zu interregionalen Projekten wie dem neuen Bildungsgang für grenzüberschreitende Jugendarbeit und Die Bundesverfassung gewährt Kindern und Jugendlichen klärt die Position der kantonalen Verwaltung ab. Anspruch auf besonderen Schutz ihrer Unversehrtheit und auf Förderung ihrer Entwicklung (Art. 11 Abs. 1 und 2); Dass die Ressourcen des Kantons für die Jugendarbeit sehr Bund und Kantone sollen die Entwicklung von Kindern und knapp sind, bestätigen die Mitglieder der Steuergruppe Jugendlichen zu selbstständigen und sozial verantwortlichen für Präventionsprojekte im Jugendbereich, die die Zusam- Personen unterstützen (Art. 41). Das Jugendförderungsgesetz menarbeit der entsprechenden Verwaltungsstellen sicher- (Bundesgesetz über die Förderung der ausserschulischen stellt. Sie wünschen sich insbesondere, dass eine staatliche Jugendarbeit, abgekürzt als JFG) soll der Umsetzung dieser Stelle die Koordinationsarbeit verstärkt. Die Steuergruppe Vision dienen, es befasst sich aber fast ausschliesslich mit organisiert unter anderem die jährliche 3D-Tagung, um den Jugendverbänden und berücksichtigt die offene und die die Vernetzung der Jugend-Fachleute im Kanton weiter kulturelle Jugendarbeit nicht ausreichend. Interessant ist, zu verbessern. Thomas Faust, Mitglied der Steuergruppe dass die Gesundheit im JFG explizit als ein Bereich genannt und Jugendanwalt des Kantons, ist überzeugt, dass viele wird, in dem die ausserschulische Jugendarbeit aktiv werden Jugendprobleme durch frühzeitige Vorsorge verhindert kann. Anders als etwa der Kanton Zürich, der die Kinder- und werden könnten, zum Beispiel durch Beratung, Betreu- Jugendpolitik in einem eigenen Erlass regelt, besitzt Basel- ung «schwieriger» Jugendlicher und familienunterstüt- Landschaft keine gesetzliche Grundlage für die Kinder- und zende Massnahmen. Er erwartet nicht nur vom Kanton, Jugendförderung.

gesundheit baselland_ 2 | 2009 _Schwerpunkt Jugendförderung  ‚Ackermann Stephan SSA‘; ‚Agurto Ysabel‘; ‚Alessio Veronique SSA‘; ‚Allocca Felice‘; ‚Azzola Jasmin‘; ‚Bammatter Elisabeth‘; _JPM Internet Mail Kindes- und Jugendschutz; ‚Bernhard Sonja SSA‘; ‚Bloch Colette‘; ‚Bootsmann Jürgen‘; ‚Bösch Edith BBK‘; ‚Boztosun Ali‘; Daepp, Simone G24; ‚d‘Aujourd‘hui Catherine‘; ‚Deutscher Markus‘; ‚Djurovic Vuk SSA‘; ‚Durst Jutta‘; Emele, Raphael JPM; Faust, Thomas JPM; Flury, Barbara G10; Frei, Kurt POL; ‚Freivogel Marc‘; ‚Funck Jürgen SSA‘; ‚Gall Thomas‘; Garau, Tanja BKSD; ‚Gauthier Furrer Verena‘; ‚Geissler Sandra SSA‘; ‚Glaser Franziska‘; ‚Gräble Patrik‘; ‚Grabovci Heset‘; ‚Grafe Colette SSA‘; ‚Gutzwiller Nicole SSA‘; ‚Gutzwiller Sabine‘; ‚Haefele Monika‘; ‚Handschin Josef‘; ‚Heintz Margit‘; ‚Hoffmann Julian SSA‘; ‚Huber Dieter BKBL‘; ‚Itin-Schnidrig Hans‘; ‚Jehli Sabina‘; ‚Jugendhaus Allschwil‘; ‚Jugendhaus Binningen‘; ‚Jugendhaus Birsfelden‘; ‚Jugendhaus Dornach‘; ‚Jugendhaus Füllinsdorf‘; ‚Jugendhaus Kaiseraugst‘; ‚Jugendhaus ‘; ‚Ju- gendhaus Münchenstein‘; ‚Jugendhaus Muttenz Rainbow‘; ‚Jugendhaus Pratteln‘; ‚Jugendhaus Reinach‘; ‚Kadriu Nerimane‘; Kaeser, Matthias POL; ‚Kamber Dominik, Dr. med.‘; ‚Koechlin Daniela‘; ‚Kräuchi Bettina‘; Kraeuchi, Sandra POL; ‚Kraus Heinz‘; ZZBKSD Schulsozialdienst Muttenz; Langendorf, Elvira JPM; ‚Lansche Stefanie‘; ‚Leimgruber Walter Psychologe‘; ‚Lüdi Corinne‘; ‚Lumsden Maria SSA‘; ‚Lüthi Thomas‘; ZZBKSD Schulsozialdienst Gelterkinden; Morgenthaler, Daniel G10; ‚Mühlemann Lukas‘; ‚Müller Maggie‘; ZZBKSD Schulsozialdienst Binningen; ‚Näf Tabea‘; ‚Nold Mia‘; ‚Overhage Seraina SSA‘; Piccarreta, Susanna VGD;‘Planta Andrea‘; ‚Portenier Yvonne SSA‘; ‚Reber Gabriela‘; ‚Rentsch Barbara‘; ‚Rohner Silvia SSA‘; Rois, Denise BKSD; ‚Rüedi Sara‘; ‚Salathe Silvia SSA‘; ‚Sanvito Fabio‘; ‚Scekic Nebojsa SSA‘; Schaub, Rene POL; Scheibler, Ruedi JPM; Schelker, Peter POL; ‚Schmidt Nadja‘; ‚Schneeberger Ueli‘; Schnoz, Bernhard BKSD; ‚Schwob Heitz Monique SSA‘; ‚Seel- hofer Ueli‘; ‚Shaqiri➫ Kemajl‘; ‚Sinniger Marius SSA‘; ‚Somacal Graf➫ Monica‘; ZZBKSD Schulsozialdienst Reinach; ‚Stalder David SSA‘; ➫ZZBKSD Schulsozialdienst Muenchenstein; ‚Toptas Atilla‘; Tresch, Marcel POL; ‚Vlamynck Merret‘; ‚Vobbe Frederic‘; ‚Vogel Christina‘; ‚Vollmer Valentin‘; ZZBKSD Schulsozialdienst Laufen; Von Salis, Christine JPM; Wenger, Daniel: POL; ‚Witschas Daniela‘; ‚Zbinden Andreas‘; ‚Zumsteg➪ Barbara‘ : ➩ ➪ :➫:

Kit-Forum Jugendnetz (Keep in touch)

Im Kanton Basel-Landschaft leben gemäss Angaben des Statistischen Amtes BL im Jahre 2008 ca. 37 850 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 7 und 19 Jahren. Einer grossen Mehrheit dieser Jugendlichen gelingt es, ihre Aufgaben zu erfüllen, ihren Lebens-, Lehr- oder Schulalltag zu bewältigen, ihre freie Zeit zu gestalten und ihre sozialen Beziehungen inner- und ausserhalb ihrer Familie zu pflegen. Andere wieder- um kämpfen an verschiedenen Fronten mit den Tücken des Alltages, leiden unter persönlichen, seelischen oder gesundheitlichen Beeinträchtigungen oder gefährden sich selbst und andere.

Im Bereich der Jugendhilfe bestehen zahlreiche Einrich- für Abhängigkeitserkrankungen (PDA) gemeinsam ange- tungen und Institutionen, deren VertreterInnen in un- botene Cannabis-Präventionskurs ist nur ein Beispiel da- serem Kanton kompetente Arbeit leisten und sich darum für, wie Synergien im Kleinen genutzt werden können. bemühen, Kinder und Jugendliche in ihrer Entwicklung Um den komplexen Phänomenen des Kindes- und Jugend- zu unterstützen und zu begleiten. Oft gelingt es, ange- alters mit all ihren Auswirkungen und unter den vorgege- messene Hilfe anzubieten, doch ebenso oft stossen die benen Bedingungen hilfreich zu begegnen, kann es sehr Personen in diesem Unterstützungssystem an ihre Gren- nützlich und zieldienlich sein, wenn die Fachpersonen im zen. Dies nicht zuletzt auch deswegen, weil viele Fachper- Bereich der Jugendhilfe selbst jederzeit und kurzfristig sonen noch allzu oft isoliert und mit wenig gesellschaft- auf ein flexibles Netzwerk von verlässlichen Kooperations- licher Anerkennung für die Wirkung ihrer Arbeit agieren partnerInnen zurückgreifen können. und sich dabei fast ausschliesslich in ihren eigenen engen Räumen bewegen. Alleine ist man schneller, aber … Ausgehend von der Erkenntnis, dass man alleine zwar Synergien und Netzwerke rasch voran-, gemeinsam aber weiter kommt, initiierte im Andererseits bestehen im Bereich der Präventionsarbeit Herbst 2002 eine kleine Gruppe von interessierten Fach- seit Jahren schon kleine, nutzbringende und persönliche personen (Jugendanwaltschaft, Schulsozialarbeit Frenken- Verbindungen, die speziell auf unsere jugendliche Kund- dorf, Drogenberatung BL [heute PDA] und die Gesund- schaft oder deren Bezugspersonen ausgerichtet sind. Der heitsförderung BL) das KIT-Forum Jugendnetz. Sinn und von der Jugendanwaltschaft in Kooperation mit der Ge- Zweck ist es, allen interessierten Fachpersonen aus dem sundheitsförderung BL und dem Psychiatrischen Dienst Bereich der Jugendarbeit und Jugendhilfe eine Kontakt-

gesundheit baselland_ 2 | 2009 _Schwerpunkt Jugendförderung  ‚Ackermann Stephan SSA‘; ‚Agurto Ysabel‘; ‚Alessio Veronique SSA‘; ‚Allocca Felice‘; ‚Azzola Jasmin‘; ‚Bammatter Elisabeth‘; _JPM Internet Mail Kindes- und Jugendschutz; ‚Bernhard Sonja SSA‘; ‚Bloch Colette‘; ‚Bootsmann Jürgen‘; ‚Bösch Edith BBK‘; ‚Boztosun Ali‘; Daepp, Simone G24; ‚d‘Aujourd‘hui Catherine‘; ‚Deutscher Markus‘; ‚Djurovic Vuk SSA‘; ‚Durst Jutta‘; Emele, Raphael JPM; Faust, Thomas JPM; Flury, Barbara G10; Frei, Kurt POL; ‚Freivogel Marc‘; ‚Funck Jürgen SSA‘; ‚Gall Thomas‘; Garau, Tanja BKSD; ‚Gauthier Furrer Verena‘; ‚Geissler Sandra SSA‘; ‚Glaser Franziska‘; ‚Gräble Patrik‘; ‚Grabovci Heset‘; ‚Grafe Colette SSA‘; ‚Gutzwiller Nicole SSA‘; ‚Gutzwiller Sabine‘; ‚Haefele Monika‘; ‚Handschin Josef‘; ‚Heintz Margit‘; ‚Hoffmann Julian SSA‘; ‚Huber Dieter BKBL‘; ‚Itin-Schnidrig Hans‘; ‚Jehli Sabina‘; ‚Jugendhaus Allschwil‘; ‚Jugendhaus Binningen‘;➪ ‚Jugendhaus Birsfelden‘; ‚Jugendhaus Dornach‘; ‚Jugendhaus Füllinsdorf‘; ‚Jugendhaus Kaiseraugst‘; ‚Jugendhaus Liestal‘; ‚Ju- gendhaus Münchenstein‘; ‚Jugendhaus Muttenz Rainbow‘; ‚Jugendhaus Pratteln‘; ‚Jugendhaus Reinach‘; ‚Kadriu Nerimane‘; Kaeser, Matthias POL; ‚Kamber Dominik, Dr. med.‘; ‚Koechlin Daniela‘; ‚Kräuchi Bettina‘; Kraeuchi, Sandra POL; ‚Kraus Heinz‘; ZZBKSD Schulsozialdienst Muttenz; Langendorf, Elvira JPM; ‚Lansche Stefanie‘; ‚Leimgruber Walter Psychologe‘; ‚Lüdi Corinne‘; ‚Lumsden Maria SSA‘; ‚Lüthi Thomas‘; ZZBKSD Schulsozialdienst Gelterkinden; Morgenthaler, Daniel G10; ‚Mühlemann Lukas‘; ‚Müller Maggie‘; ZZBKSD Schulsozialdienst Binningen; ‚Näf Tabea‘; ‚Nold Mia‘; ‚Overhage Seraina SSA‘; Piccarreta, Susanna VGD;‘Planta Andrea‘; ‚Portenier Yvonne SSA‘; ‚Reber Gabriela‘; ‚Rentsch Barbara‘; ‚Rohner Silvia SSA‘; Rois, Denise BKSD; ‚Rüedi Sara‘; ‚Salathe Silvia SSA‘; ‚Sanvito Fabio‘; ‚Scekic Nebojsa SSA‘; Schaub, Rene POL; Scheibler, Ruedi JPM; Schelker, Peter POL; ‚Schmidt Nadja‘; ‚Schneeberger Ueli‘; Schnoz, Bernhard BKSD; ‚Schwob Heitz Monique SSA‘; ‚Seel- hofer Ueli‘; ‚Shaqiri Kemajl‘; ‚Sinniger Marius SSA‘; ‚Somacal Graf Monica‘; ZZBKSD Schulsozialdienst Reinach; ‚Stalder David SSA‘; ZZBKSD Schulsozialdienst Muenchenstein; ‚Toptas Atilla‘; Tresch, Marcel➫ POL; ‚Vlamynck Merret‘; ‚Vobbe Frederic‘; ‚Vogel Christina‘; ‚Vollmer➫ Valentin‘; ZZBKSD Schulsozialdienst Laufen; Von Salis, Christine JPM; Wenger, Daniel POL; ‚Witschas Daniela‘; ‚Zbinden Andreas‘; ‚Zumsteg Barbara‘ : :

und Austauschplattform zu bieten und sie anzuregen und und beinah 20 Jugendhäusern getragen. Es ist erstaunlich zu ermutigen, ihre eigenen, vielfältigen und persönlichen festzustellen, dass seit dem Bestehen des Kit-Forums von Netzwerke selbst noch gezielter zu nutzen und zu pflegen. diesen 100 NetzwerkerInnen jeweils 25 bis 35 Kolleginnen und Kollegen in unterschiedlicher Zusammensetzung Junge machen es vor ihre bereits schon knapp bemessene Zeit dazu nutzen, an Kinder und Jugendliche erfahren die Erwachsenenwelt den Foren teilzunehmen. Offenbar ist es gerade das un- häufig als eine Welt, die aus einzeln agierenden Personen spektakuläre, aber in seiner Wirkung effiziente Angebot, besteht, und bleiben im Unklaren bezüglich deren Ver- an dem viele teilhaben wollen. Das Kit-Forum ist übrigens fügbarkeit und Verantwortlichkeit. Selbst jedoch bewegen abwechslungsweise an verschiedenen Orten im Kanton zu sie sich in verschiedenen Netzwerken, kommunizieren un- Gast – in der Regel in den Jugendhäusern der Gemeinden tereinander mit ihren Handys oder in Internetforen, und oder anderen gemeindenahen Einrichtungen. das alles erst noch mit einer spontanen Selbstverständ- lichkeit. Weshalb sollen sich nicht auch Fachpersonen ein Information, Vernetzung und Themenbearbeitung angemessenes und stützendes Netzwerk bereitstellen, um Das Kit-Forum-Jugendnetz – dessen Rahmen und Struk- insbesondere im Bereich der Jugendhilfe gemeinsam und tur auf einem Konsens der TeilnehmerInnen gründet gezielter präsent sein zu können? – stützt sich auf einen festgelegten, dreistündigen Ablauf, der in einer ersten Hälfte über eine Vorstellungsrunde zu Ein offenes Netz einem themenspezifischen Input und dem «Markplatz» Genau hier setzt die Idee des Forums an. Das «Aus- führt. Nach einer ausgiebigen, für den persönlichen Aus- tauschsystem» soll auf unbürokratische Weise persön- tausch intensiv genutzten Pause ist die zweite Hälfte für liche Fähigkeiten und fachliche Ressourcen verknüpfen, die Gruppenarbeit reserviert, deren Themen jeweils ad Information, Coaching und Beratung vermitteln sowie hoc festgelegt und diskutiert werden. die Beziehungspflege fördern. Über das sich weitgehend selbstorganisierende Netzwerk sollen bestehende Einrich- Das Kit-Forum ist seinem Sinn und Zweck nach ein leben- tungen und interessierte Fachpersonen operationell, fach- diger, sich weitgehend selbstorganisierender «Organis- lich und persönlich miteinander verknüpft werden. mus», der von all jenen Personen lebt, die daran beteiligt Eine Koordinations- und Moderationsgruppe organisiert sind und sich auf unterschiedliche Weise einbringen. viermal jährlich ein Treffen der NetzwerkteilnehmerInnen. Das Kit-Forum ist auch ein Modell dafür, dass es in einer Ein Protokoll wird nicht geführt. Jede und jeder nimmt komplexer werdenden Welt manchmal wenig braucht, um sich das mit, was sie/er braucht. Verbindliche Beschlüsse erwünschte Wirkung zu erzielen (in diesem Falle Infor- werden in diesem offenen System keine gefasst. Verpflich- mationsvermittlung, Austausch, Förderung persönlicher tung wird nicht erwartet. Primäres «Arbeitsinstrument» Kontakte etc.). ist eine banale Adressliste, welche die assoziierten Teil- nehmenden darin unterstützen soll, sich bei Bedarf rasch zu finden. So bilden die vier angebotenen jährlichen Foren lediglich den äusseren Rahmen dessen, was während der Interessierte Personen erreichen uns über die Koordinations- übrigen Zeit hauptsächlich und spontan abläuft: nämlich stelle «Kit-Forum-Jugendnetz» bei der Jugendanwaltschaft Netze zu knüpfen und sich – vor dem Hintergrund einer Basel-Landschaft Telefon: 061 552 64 00 oder bei der Gesund- von EinzelkämpferInnen durchdrungenen Gesellschafts- heitsförderung BL 061 / 552 62 18. kultur – für den eigenen Arbeitsalltag zu stärken und Un- terstützung zu holen. Kit-Moderationsteam: Catherine d‘Aujourd‘hui, Psychiatrische Dienste für Abhängigkeitserkrankungen; Susanna Piccarreta, Ein breites Netz Gesundheitsförderung BL; Yvonne Portenier, Schulsozialarbeit Unterdessen wird das Netzwerk von über 100 assoziierten Sekundarschule Frenkendorf; Ruedi Scheibler Jugendanwalt- TeilnehmerInnen aus einem breiten Bereich der Jugendhilfe schaft

gesundheit baselland_ 2 | 2009 _Schwerpunkt Jugendförderung  Streetworker vermittelt zwischen Jugendlichen und Verkaufspersonal

Die Testkäufe im Kanton Basel-Landschaft vom ersten Die Beziehungsarbeit führt häufig dazu, dass Jugendliche Halbjahr 2009 haben ergeben, dass einige Geschäfte trotz von sich aus an den Streetworker gelangen, wenn sie Hil- des kantonalen Verkaufsverbots Tabak an minderjährige fe brauchen. So wird er auch in diesem Fall das Thema Testkäuferinnen und -käufer abgeben (siehe Kasten). Auf Jugendschutz und ihr Verhalten im Laden thematisieren das Verwarnungsschreiben der Volkswirtschafts- und Ge- können. Vielleicht hat aber schon der erste Besuch im La- sundheitsdirektion hin haben sich die Verantwortlichen den, bei dem er zufällig bekannte Gesichter angetroffen einer dieser Verkaufsstellen an die Gesundheitsförderung hatte, etwas bewirkt: Das Verkaufspersonal berichtet, dass Baselland gewendet, weil immer wieder schwierige Situa- es seither weniger Probleme mit den Jugendlichen gibt. tionen mit Jugendlichen auftraten, die eine Alterskontrolle erschwerten. Die Gesundheitsförderung Baselland stellte Susanna Piccarreta führte das Gespräch miT René Portmann daraufhin den Kontakt zum zuständigen Streetworker René Portmann her.

Schwierigkeiten mit Gruppen von Jugendlichen Tabaktestkäufe im Baselland Im Gespräch mit der Verkaufsleiterin zeigte sich, dass das Personal unter kontinuierlichem Arbeitsdruck steht und gleichzeitig von einigen Jugendlichen aus dem Quartier, Der Verkauf von Tabak an unter 18-Jährige ist im Kan- die häufig in grösseren Gruppen in den Laden kommen, ton Basel-Landschaft untersagt. Von Februar bis Juni herausgefordert wurde. Nicht selten wurden Verpackun- 2009 führte das Jugendsozialwerk des Blauen Kreuzes gen geöffnet und Waren gestohlen. Die Alterskontrollen im Auftrag der Gesundheitsförderung Baselland zum wurden dabei als zusätzliches Hindernis bei der Arbeit zweiten Mal Tabaktestkäufe durch. Die minderjährigen wahrgenommen. Testkäufer wurden vom Jugendsozialwerk geschult und begleitet. In 37 Gemeinden wurden insgesamt 104 Ta- Der Streetworker berät das Personal bakverkaufsstellen (Lebensmittelläden, Supermärkte, Die Verkaufsleiterin konnte bei diesem Erstgespräch be- Tankstellenshops, Kioske) getestet. 38 Verkaufsstellen reits etwas «Druck ablassen». Gleichzeitig lernte sie das (36.5 Prozent) verkauften Tabak an die Jugendlichen. Streetwork-Angebot kennen und weiss nun, wo sie sich Da das Verbot des Tabakverkaufs über Automaten an in Zukunft Hilfe holen kann. René Portmann empfahl Minderjährige nach einer Übergangsphase erst 2010 ihr, künftig nicht zu viele Jugendliche auf einmal in den in Kraft tritt, wurden die verkaufenden Stellen nicht Laden zu lassen und sich bei ihm zu melden, sobald es angezeigt, sondern brieflich verwarnt. Probleme gibt. Wichtig ist eine rasche Kontaktaufnahme, damit er die Situation rasch aufgreifen kann. Frühzeitiges Erkennen und rechtzeitiger Kontakt erleichtern die aufsu- chende Jugendarbeit und tragen zum Gelingen von Kurz- interventionen bei.

Jugendarbeit ist Beziehungsarbeit Die aufsuchende Jugendarbeit funktioniert nur über einen Aufbau von Beziehungen zu den Jugendlichen. So etwas braucht Zeit. René Portmann sieht seine Rolle auf der prä- ventiven und nicht auf der repressiven Ebene, auch wenn René Portmann ist Leiter Bereich Street- das Grenzensetzen zu seinem Auftrag («Hinschauen und work beim Jugendsozialwerk Blaues Handeln») gehört. Seit dem Gespräch mit der Verkaufslei- Kreuz Baselland und selbst als Street- terin sucht Portmann nun regelmässig das Geschäft auf. worker unterwegs in Liestal, Frenken- Einige der Jugendlichen kannte er schon von seiner Auf- dorf-Füllinsdorf, Bubendorf, Reigoldswil bauarbeit. Sie haben an Aktionen teilgenommen, die vom und . Zu seiner Arbeit gehört Jugendsozialwerk organisiert worden sind (zum Beispiel die aufsuchende Jugendarbeit, Projekt- Grill-Abende und Fussballspiele). arbeit, Einzel- und Familienberatung.

gesundheit baselland_ 3 | 2008 _Schwerpunkt von 0–5 8 9 In Kürze 10 Vitalina 11 Aktion gesundes Körpergewicht im Elsass 12 www.fejb.ch 12 www.bewegter-lebensstart.ch Reproduziert mit Bewilligung von swisstopo (BA081351) Plattform

Plattform für Fachpersonen in BL Hier ist Platz für kurze Artikel und Informationen von Gemeinden, staatlichen oder Non-Profit- Institutionen zu Präventionsthemen. Gerne nehmen wir Ihre Berichte zu Aktionen, Projekten und Publikationen im Bereich der Gesundheitsförderung auf. Bitte wenden Sie sich an: Redaktion gesundheit baselland, Gesundheitsförderung BL, Rheinstrasse 22, 4410 Liestal, Telefon 061 552 62 87; Fax 061 552 69 34; E-Mail: [email protected]

In Kürze

20. November 2009: Bindung und Beziehung Die zweite Tagung zu Themen aus dem Frühbereich wird von der Arbeitsgruppe Familie und Kind organisiert. Sie findet wieder im Schloss Ebenrain statt. Die Teilnahme ist gratis und offen für inter- essierte Fachpersonen aus dem Kanton. Nähere Informationen und Anmeldung ab 30. September auf www.gesundheitsfoerderung.bl.ch

27. Januar 2010: 3D-Tagung zum Thema Jugendsexualität Die jährliche 3D-Tagung über Kinder- und Jugendthemen wird von den drei Direktionen Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion, Sicherheitsdirektion und Volkswirtschafts- und Gesundheitsdirektion veranstaltet. Sie findet im Tagungszentrum Mittenza statt. Die Teilnahme ist gratis und bietet Fach- personen Gelegenheit, sich zu informieren und auszutauschen. Weitere Informationen und Anmel- dung im Oktober auf: www.3d-tagung.bl.ch

Neu: Tacco & Flip – Schnupperworkshop Eine ausgewogene Ernährung und genügend Bewegung helfen Der Workshop kann für ein mit, dass Kinder gesund bleiben, sich wohl fühlen und leichter Team gebucht und direkt lernen. Das Projekt Tacco & Flip unterstützt Schulen und Lehrper- an der Schule durchgeführt sonen bei der Umsetzung entsprechender Massnahmen im Kin- werden. Weitere Informa- dergarten und in der Primarschule. In einem halbtägigen Schnup- tionen dazu unter: perworkshop können interessierte Lehrpersonen Projektinhalte www.taccoflip.bl.ch/Aktu- und Vorgehensweise bei der Umsetzung kennenlernen. Dazu elles, oder bei der Gesund- gehören Tipps und Anregungen, die in der eigenen Klasse sofort heitsförderung Baselland: ausprobiert werden können. Das Angebot und die abgegebenen gesundheitsfoerderung@ Materialien (u.a. «Kinderleicht – Ess- und Bewegungsprojekte» bl.ch, Tel. 061 552 62 87 Handbuch mit CD-Rom) sind für die Teilnehmenden kostenlos.

gesundheit baselland_ 2 | 2009 _Plattform  «Vitalina» – Interkulturelle Vermittlung auf Augenhöhe

Mit dem neuen Projekt «Vitalina» will die Gesundheitsförderung Baselland fremd- sprachige Eltern für eine gesunde Ernährung und Bewegung der Kinder im Vorschulalter gewinnen. Die ersten Erfahrungen sind vielversprechend.

Die Statistiken sprechen Klartext: Übergewicht kommt im Kanton Basel-Landschaft bei einem Viertel der Mädchen und Jungen im Kindergartenalter vor. Überdurchschnitt- lich betroffen sind Kinder mit einem ausländischen Pass oder in einem bildungsfernen Umfeld. Ernährung und Bewegung hängen mit der wirtschaftlichen Situation, der gesellschaftlichen Integration und der kulturell ge- prägten Lebensweise der Familie zusammen.

Vielschichtige Gründe Viele Familien wissen wenig darüber, wie Ernährung und Bewegung Gesundheit und Wohlbefinden ihrer Kinder steigern können. Fehlen Zeit und Geld für einen Fami- lientisch mit ausgewogenen Gerichten aus frischen Pro- dukten, und bestimmen enge Platzverhältnisse die Kind- heit, so bleiben gesunde Ernährung und ausreichende Bewegung auf der Strecke.

Von Mutter zu Mutter, von Tamilin zu Tamilin Im Dialog auf Augenhöhe mit den Eltern setzt das Projekt «Vitalina – Aktive Eltern für gesunde Kinder» auf einen neuartigen, niederschwelligen Weg. Von HEKS ausgebildete interkulturelle Ver- mittlerinnen und Vermittler gehen auf Mütter und Väter aus ihrem Kulturkreis zu – auf Spiel- plätzen, in Spielgruppen und Deutschkursen. Sie stellen sich vor und kommen ungezwungen ins Gespräch: über die Kinder, über den Alltag in der Schweiz, über die kleinen Freuden und Sorgen in der Familie. Dieser Einstieg schafft Vertrauen; Erfahrungen werden ausgetauscht, Wissen wird weitergegeben: Die Vermittlerin erfährt von den Lebens- und Ernährungsgewohnheiten in der Fa- milie und bringt das Zusammenspiel von Ernährung, Bewegung und Gesundheit zur Sprache. Ausschlaggebend ist, dass die Vermittlerinnen und Vermittler selbst Migrationserfahrung haben, ebenfalls Eltern sind und nebst Deutsch entweder Albanisch, Portugiesisch, Serbokroatisch, Tami- lisch oder Türkisch sprechen.

Überzeugt vom bisherigen Erfolg Nach einem Jahr Planung ist «Vitalina» Anfang Juni gut gestartet. Bislang fanden in den Gemein- den Liestal und Pratteln zusammen neun Einsätze statt. Dabei kamen die neun Vermittlerinnen und zwei Vermittler mit insgesamt 50 Eltern in Kontakt. Die Gespräche zeigten, dass ein reges Interesse an den Informationen zu Ernährung, Bewegung, Körpergewicht und Wohlbefinden be- Mehr über steht. Die Eltern sind meist dankbar, wenn sie auf bestehende Beratungsangebote am Wohnort «Vitalina» auf aufmerksam gemacht werden. Oft machen Kleinigkeiten den Unterschied: So besuchen manche der Webseite: Eltern die Mütter-/Väterberatung nicht, weil sie meinen, das koste viel Geld. www.agk.bl.ch, Zum Teil hat die Begegnung zwischen Elternteil und Vermittlerin zu weiteren Kontakten geführt: unter Projekte, So lud eine brasilianische Mutter zwei Wochen danach ihre Freundinnen zu einer Diskussionsrun- von 0 bis 5 de mit der Vermittlerin ein. Im Herbst kommt «Vitalina» zusätzlich in Füllinsdorf, Laufen und Sissach zum Einsatz. Das Pilotprojekt, das bis Oktober 2010 läuft, ist Teil der «aktion gesundes körpergewicht» des Kantons Basel-Landschaft. Es wird von Gesundheitsförderung Schweiz mitgetragen und von der Regional- stelle beider Basel des Hilfswerks der Evangelischen Kirchen Schweiz (HEKS) umgesetzt.

Philipp Gafner, Basel

gesundheit baselland_ 3 | 2008 _Plattform 10 Gesundes Körpergewicht auch ein Thema im Elsass: «Bien manger et bien bouger en – ça améliore mon état de santé»

Das Schweizer Aktionsprogramm zum gesunden Körpergewicht läuft auf nationaler und regionaler Ebene auf Hochtouren. Gesundheit Baselland berichtet regelmässig von den Projekten der aktion gesundes körpergewicht der Gesundheitsförderung BL. Für diese Ausgabe haben wir einen Blick über die Grenzen geworfen. Patrice Ferré, Médecin inspecteur de santé publique, Inspection Régionale et Départementale de la Santé, Strasbourg, hat uns einen Einblick in das Aktionsprogramm in Frankreich und dessen Umsetzung im Elsass gegeben.

7 strategische Ausrichtungen Evaluation und Ziel Im Elsass wurde das Programme Régional Nutrition Dieses Projekt hatte von Anfang an grossen Erfolg: 2006 Santé (PRNS) im Rahmen eines nationalen Programmes begann es mit 9 Pilotschulen. 2008 wurde es bereits an zu gesunder Ernährung unter der Leitung der regionalen, 122 Schulen angewendet, d. h. 53 % aller Gymnasien und staatlichen Gesundheitsdienste, der Mutualité Française Mittelschulen der Region hatten sich beteiligt. Ziel ist es, (nationale Versicherung) und der regionalen Direktion für bis 2011 alle 230 Schulen mit diesem Projekt zu erreichen. Jugend und Sport entwickelt. Die Programmentwicklung Die Evaluation in den 9 Pilotschulen ergab bereits interes- wurde zwischen den Akteuren dank sogenannter «ateliers- sante Resultate: Verbesserung des Ernährungsangebotes (in scénario» abgestimmt, in welchen auch Repräsentanten den Schulküchen wurden 27 % weniger Salz, 20 % weniger aus den Bereichen Gesundheit, Erziehung und Wirtschaft Öl und verschiedene Ölsorten verwendet); Verbesserung vertreten waren. Resultat dieser Arbeit war die Einigung der Wissensstandes der SchülerInnen (Lebensmittelgrup- auf 7 Strategiepunkte: pen, Ernährungsgleichgewicht, Bewegungsempfehlungen 1. Entwicklung von Projekten in den Gemeinden, in den etc.). Diese Aktion bekam 2007 den europäischen Preis Gemeinwesen der Gemeinden oder der «Länder»; 2. Ent- für die schulische Gesundheit. wicklung von Aktionen für Jugendliche und deren Eltern; 3. Verbesserung des Verpflegungsangebotes in Mensen; Projekt für Schüler mit Übergewicht 4. Reihenuntersuchungen und Erforschung des Überge- Eine der vielen Partnerorganisationen ist der «Réseau de wichtes; 5. Verbesserung der Ernährung sozial Unterpri- Soins Optimisés de l‘Obésité» (RESOO)– ein Netzwerk zur vilegierter; 6. Information der Konsumenten; 7. Dialog Optimierung der Behandlung von Übergewicht, der enga- mit der Lebensmittelbranche. gierte Fachleute und Animateure ausserhalb der Schule ausbildet. Dieses Netzwerk unterstützt die Untersuchung Der Zeitraum zwischen 2006 und 2008 diente dazu, sich von übergewichtigen oder fettsüchtigen SchülerInnen, zu orientieren, Strukturen zu schaffen und 42 Präventi- welche von der Schulgesundheit gemeldet wurden: Fast onsaktionen in der Region in der Höhe von etwas mehr als alle Schulärztinnen/Schulärzte und Schulgesundheits- einer Million Euro zu finanzieren. pflegefachfrauenin der Region wurden entsprechend aus- gebildet und haben Instrumente erhalten, die ihnen das Verpflegungsangebot in den Schulen Erkennen der Problematik erleichtern. So werden in der Unter diese Aktion fällt das Projekt «Comportements ali- Region jährlich zwischen 100 und 200 SchülerInnen mit mentaires des adolescents – le pari de la Santé» (CAAPS). Übergewicht festgestellt und von einer Pflegefachfrau oder Es hat zum Ziel, das Ernährungsangebot in den Schulmen- Ärztin/Arzt beraten, und es werden die Eltern informiert. sen zu verbessern. Gleichzeitig werden die SchülerInnen, Danach werden sie zur «Médecine de ville» weitergeleitet, ihre Eltern und die Lehrpersonen für eine ausgewogene einem Ambulatorium oder einem spezialisierten Gesund- Ernährung und regelmässige Bewegungsaktivitäten sen- heitsdienst des RESOO. sibilisiert. In jeder Schule, die sich an dem Projekt beteiligen möchte, Die Gemeinden sind wichtige Partner in diesem Aktions- sensibilisiert und begleitet ein Leitungsteam die Verant- programm und haben auch mit Bewegungsprojekten zu- wortlichen der Schule und schult die LeiterInnen der sammen mit anderen Partnern eine starke Dynamik ent- Schulmensen und das Küchenpersonal. wickelt.

Wissensvermittlung auf dem Menuplan Weitere Informationen: www.mangerbouger.fr Piktogramme werden in der Lebensmittelauslage der Dr Patrice Ferré (DRASS), Christelle Clary (MFA), Schulmensen aufgestellt. Mit Hilfe eines Farbcodes helfen Dr Martine Roegel (DRDJS) sie den SchülerInnen zu erkennen, zu welcher Lebensmit- telgruppe das Nahrungsmittel gehört. So können sie sich eine ausgewogene Mahlzeit selber zusammenstellen.

gesundheit baselland_ 3 | 2008 _Plattform 11 www.fejb.ch: Familien-, Erziehungs- und Jugendberatungs- stellen beider Basel Die Familien-, Erziehungs- und Jugendberatung ist eine Dienstleistung vieler Gemein- den in Baselland und Basel-Stadt. Sie informiert, berät, unterstützt und begleitet Kinder, Jugendliche, Familien, Eltern, Kindergärtnerinnen, Lehrerinnen und Lehrer bei Themen wie Erziehung, Kinder und Jugendliche, Lernen und Schule, Familie und Partnerschaft, Trennung und Scheidung. Die Beraterinnen und Berater sind ausgebildet in Sozialpädagogik oder Psychologie und haben Zusatzausbildungen z.B. in Psychotherapie, Familientherapie, Coaching, Media- tion, Supervision. Sie stehen unter Schweigepflicht, pflegen aber im Einverständnis mit den Ratsuchenden die Zusammenarbeit mit allen Betroffenen, weil so Erfolg meistens leichter zu erzielen ist. Informationen und Adressen In folgenden Gemeinden gibt es Beratungsstellen: Aesch, Allschwil, Arlesheim, Bet- der Beratungsstellen auf tingen, Biel-Benken, Binningen, Birsfelden, Bottmingen, Duggingen, Ettingen, Laufen, www.fejb.ch Münchenstein, Oberwil, Pfeffingen, Reinach, Riehen, Therwil.

www.bewegter-lebensstart.ch

Das Projekt ist Teil der Das Präventionsprojekt Bewegter Lebensstart bietet Informationen und Kurse in Basel- aktion gesundes körpergewicht. land und Basel-Stadt zu den Themen Ernährung und Bewegung für Schwangere, für www.agk.bl.ch Eltern von Kleinkindern von 0 bis 3 Jahren sowie für Fachpersonen aus dem Kleinkind- bereich an. Die Projektleitung liegt bei der Stiftung Pro UKBB des Universitäts-Kinder- spitals beider Basel. Getragen wird das Projekt von der Gesundheitsförderung BL und von den Gesundheitsdiensten Basel-Stadt. Unterstützt wird das Projekt zudem vom Bun- desamt für Gesundheit und der Gesundheitsförderung Schweiz. Neu beteiligt sich auch der Kanton Solothurn an der Finanzierung. Seit Kurzem ist nun die neue Webseite mit vielen interessanten Informationen, wichtigen Links und dem aktuellen Kursprogramm aufgeschaltet: www.bewegter-lebensstart.ch. weitere Informationen bei: Stiftung Pro-UKBB, Römergasse 8, 4005 Basel, Tel. 061 685 63 81

Gesundheitsförderung Baselland gesundheit baselland Redaktion: Rheinstrasse 22 Nummer 2, Oktober 2009, Irène Renz, Karin Grütter, Gabriele Marty, Postfach 639 2. Jahrgang Susanna Piccarreta, Michèle M. Salmony Di Stefano 4410 Liestal Redaktionsschluss 2009/2010: Gestaltung: Formsache, Sylvia Pfeiffer, Basel Telefon 061 552 62 87 Heft 3: 20. Oktober 2009 Fotografie: Seite 1, 2, 4, 10: Regine Flury, Basel Telefax 061 552 69 34 Heft 1: 1. März 2010 Druck: Lüdin AG, Liestal www.gesundheitsfoerderung.bl.ch Erscheinungstermine 2009/2010: Auflage: 5300 Ex. [email protected] Heft 3: Dezember 2009 Heft 1: April 2010

gesundheit baselland_ 2 | 2009 _Plattform 12