Yvonne Häfner

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Yvonne Häfner Yvonne Häfner Christoph Martin Wieland (1733-1813): Der Voltaire der Deutschen1 Zur Konzeption der Ausstellung zu Leben und Werk Christoph Martin Wielands im Zürcher Museum Strauhof Inhaltsverzeichnis Seite Einleitung und Überblick 4-5 Raum 1: Grenzüberschreitungen (1733-1760): 6-8 Die Kindheit, Jugend- und Studentenzeit Christoph Martin Wielands Raum 2: Metamorphose in Biberach (1760-1769): 9-11 Ein Dichter auf dem Weg zum Weltruhm Raum 3: Dichter, Philosoph und Pädagoge in Erfurt (1769-1772) 12-13 Raum 4: Wieland in Weimar und Oßmannstedt (1772-1813) 14-16 Raum 5: Wieland im Kreis seiner Familie 17 Raum 6: Wielands Gelehrtenbibliothek und sein Anteil 18-19 an der Briefkultur des 18. Jahrhunderts Biographische Daten 20-21 1 Wieland hat sich von dem Beinamen »Voltaire des Allemands« stets in aller Bescheidenheit distanziert. Unter seinen Zeitgenossen erfreute sich die Bezeichnung jedoch besonderer Beliebtheit. Napoleon Bonaparte soll Wieland in einem Gespräch während des Erfurter Fürstenkongresses 1808 daraufhin angesprochen haben. Auch Mme de Staël-Holstein hat Wieland in ihrem Buch De l’Allemagne (1810) mit Voltaire verglichen. Bereits einige Jahre vor dem Erscheinen ihres Buches hat die Baronin an ihren Vater, den berühmten Schweizer Bankier und ersten bürgerlichen Finanzminister unter Ludwig XVI., Jacques Necker geschrieben: »Wieland a 70 ans, une figure fine, de l’esprit formé à l‘école voltairienne.« Zit. in: Thomas C. Starnes: Christoph Martin Wieland. Leben und Werk. Band 3: »Der Dekan des deutschen Parnasses« (1800-1813), Sigmaringen 1987, S. 159 3 Einleitung Christoph Martin Wieland Die Ausstellung gliedert sich in insgesamt sechs thematische Abschnitte. Dem Besucher (1733-1813): erschliessen sich Leben und Werk Christoph Der Voltaire der Deutschen Martin Wielands in einer als Rundgang ange- legten Präsentation: Der Parcours beginnt im Erdgeschoss des Museums Strauhof (Raum 1) mit Dokumenten zu Wielands Kindheit und Jugend in Oberholzheim und Biberach und gibt Einblick in die Schul- und Studentenjahre in Klosterbergen, Erfurt, Tübingen, Zürich und Bern (1733-1759). Raum 2 ist Wielands Rück- kehr nach Biberach gewidmet: Im Mittelpunkt dieser Ausstellungseinheit stehen diejenigen Entwicklungen, die Wieland während seiner Biberacher Jahre (1760-1769) zu einem Dich- ter von Weltrang heranreifen liessen; so wird Raum 1 Grenzüberschreitungen (1733-1760): Die Kindheit, Jugend- und Studentenzeit Christoph Martin Wielands Raum 2 Metamorphose in Biberach (1760-1769): Ein Dichter auf dem Weg zum Weltruhm Erdgeschoss 4 sichtbar, wie er sich schon bald auch ausser- deutung allusiver Stilformen in seinem Werk halb der Grenzen seiner Heimatstadt Bekannt- sowie das weitverzweigte Netz an Briefkon- heit und Ansehen erwerben konnte. takten mit Dichterkollegen und Gelehrten der Im Obergeschoss des Museums Strauhof Zeit. Diesen Themenbereichen sind die beiden begegnet der Besucher (Raum 3) dem Wieland kleineren Ausstellungseinheiten in Raum 5 der Erfurter Jahre (1769-1772). Die Präsen- und 6 gewidmet. tation setzt ein mit der Abkehr des Dichters Wenn immer möglich wurde im Rahmen von seiner frühen Rokoko-Dichtung und gibt unserer Ausstellungskonzeption auf originale Einblick in die neuen intellektuellen Heraus- historische Zeugnisse und Kunstwerke als forderungen, die ihn als Philosophieprofessor Exponate zurückgegriffen. Der weitaus grösste erwarteten. Wielands Weimarer und Oßmann- Teil der Originalobjekte und -dokumente wurde stedter Zeit von 1772 bis 1813 wird in Raum 4 dabei den Beständen des Wieland-Museums dokumentiert. Über das literarische Schaffen mit Wieland-Archiv Biberach sowie der hinaus geben die Exponate Einblick in Wie- Zentralbibliothek Zürich entnommen. lands familiäre Lebenssituation, thematische Schwerpunkte seiner Privatbibliothek, die Be- Raum 6 Wielands Gelehrtenbibliothek und sein Anteil an der Briefkultur des 18. Jahrhunderts Raum 4: Raum 5 Raum 3 Wieland in Weimar Wieland Dichter, Philosoph und Pädagoge und Oßmannstedt im Kreis in Erfurt (1769-1772) (1772-1813) seiner Familie 1. Obergeschoss 5 Raum 1 Grenzüberschreitungen (1733-1760): Die Kindheit, Jugend- und Studentenzeit Christoph Martin Wielands Als Christoph Martin Wieland am 16. Oktober 1752 an der Schweizer Grenze anlangte, wurde er von dem Altstetter Pfarrer Johann Heinrich Schinz (1726-1788) in Empfang genommen. Wieland befand sich auf der Durchreise nach Zürich, wo er von Johann Jakob Bodmer (1698- 1783) in seinem Haus »Zum oberen Schönen- berg« am Abhang des Zürichbergs als Gast und Zögling erwartet wurde. Der weit über Zürich Johann Jakob Bodmer. (1698-1783) hinaus bekannte Gelehrte, Schriftsteller und J. F. Bause nach Literaturkritiker hatte sich nach eingehender Anton Graff, 1784 Lektüre von Wielands Erstlingsschriften von dem dichterischen Talent des jungen Mannes und in seinen Briefen an Bodmer mit Schmei- überzeugen lassen, der nun unter seiner cheleien und übertriebenen Komplimenten Aufsicht in Theorie und Praxis der Dichtkunst nicht gespart hatte, versprach eine an Selbst- ausgebildet werden sollte. Bodmer setzte gros- preisgabe grenzende, devote Anpassung: »[...] se Hoffnung in den neunzehnjährigen Jüngling, ich werde bemüht seyn, die Gegenwart meines der ihn mit seiner stupenden Belesenheit und Körpers so wenig als möglich ist, merklich zu einem überragenden Gedächtnis in höchstem machen.«3 Körperliche, alsbald aber auch geisti- Masse beeindruckte.2 Für Wieland hingegen ge Grenzen überschreitend reagierte der junge bedeutete die Ankunft in der Schweiz nicht nur Wieland auf die väterlich-despotische Bevor- eine Grenzüberschreitung im geographischen mundung seines Gönners und Lehrers mit einer Sinne. Der junge aufstrebende, aber gänzlich beunruhigenden Tendenz zur »Assimilierung« unerfahrene Dichterlehrling aus der schwäbi- und »Überidentifikation«.4 schen Provinz, der die Einladung nach Zürich Die Ausstellungspräsentation wird durch leidenschaftlich, fast verzweifelt herbeigesehnt Exponate, Hörstationen, Texterläuterungen und Zitate zusammengehalten, die auf eben diesen 2 Bodmer pries vor allem Wielands »patriarchalische Seele«, lobte Aspekt der wiederholten Grenzüberschreitun- seine Tiefsinnigkeit und stellte sein poetisches Können über das- gen verweisen. Erinnerungsspuren, die dem jenige von Klopstock. Vgl. dazu den Brief Johann Jakob Bodmers vom 27. Dezember 1752, teilabgedruckt in: Johann Gottfried Betrachter dieses insbesondere für den ersten Gruber: C. M. Wielands Leben. Leipzig 1827. Reprint hrsg. von der Lebensabschnitt so charakteristische Phäno- Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur in Zusammenarbeit mit dem Wieland-Archiv Biberach an der Riß men deutlich vor Augen führen, lassen sich und Dr. Hans Radspieler. Zweites Buch, S. 169. bis in die Kindheit Wielands zurückverfolgen. 3 Christoph Martin Wieland an Johann Jakob Bodmer (6. Sep- Exemplarisch lässt sich dies an der Tatsache ver- tember 1752). In: Wielands Briefwechsel. 19 Bde. Hrsg. von der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin, Institut für anschaulichen, dass der achtjährige Christoph Deutsche Sprache und Literatur. Berlin 1963−2006. Bd. 1: Briefe Martin in einer Schülerliste der Biberacher der Bildungsjahre (1. Juni 1750–2. Juni 1760). Hrsg. von Hans Werner Seiffert. Berlin 1963, S. 117–120, hier S. 120, Z. 88–90. Lateinschule in einer Klasse aufgeführt wird, 4 Dieter Martin: Bodmers streitbare Koalition mit Christoph Mar- tin Wieland. In: Anett Lütteken und Barbara Mahlmann-Bauer (Hrsg.): Bodmer und Breitinger im Netzwerk der europäischen Aufklärung. Göttingen 2009, S. 459−473, hier S. 460–469. 6 die üblicherweise den Zehn- bis Vierzehnjäh- nur erreichbaren Schriften zusammengetra- rigen vorbehalten war. Wielands aussergewöhn- gen hatte, um sich ganz in die Literatur, die liche Frühreife und intellektuelle Begabung, die Poesie und Philosophie vertiefen zu können. bereits die Zeitgenossen in Staunen versetzten Wieland verschweigt nicht, dass er in seinem und die letztlich dazu führten, dass der Knabe Drang, sich auf geistigem Gebiet stets neue seit 1743 nur noch privat unterrichtet wurde, und ferne Felder des Wissens zu erobern, seine bildet den Hintergrund für jene Entwicklun- Lehrer oftmals brüskierte, auch wenn er in gen, die dem Besucher die weiteren bildungs- Kloster Berge in seinem Lehrer Raether einen geschichtlichen Irr- und Umwege erklärbar verständnisvollen Mentor, einen »andern Vater« machen können: So brachten die weitausgrei- und »Menschenfreund« gefunden hatte, der fenden Bildungserlebnisse, die Wieland in der mit viel Mühe des Jünglings »Hertz zu bilden« pietistisch geprägten Internatsschule Kloster sich bemühte.5 Mit dem Selbstbewusstsein Berge von 1747 bis 1749 paradoxerweise eine eines jungen Mannes, der sich seiner Origina- präzise Vorstellung von dem aufgeklärten Frei- lität und raschen Auffassungsgabe bewusst denkertum vermittelten, den damals Dreizehn- ist, gibt Wieland bereitwillig Auskunft über jährigen wegen aufkeimenden Zweifeln an der seine gelehrte Lektüre und schildert detailliert Existenz Gottes nicht nur in schwere seelische seine ersten, in jugendlichem Eifer vollbrachten Bedrängnis, sondern trugen ihm bei seinen Leh- Leistungen auf dem Gebiet der Dichtung. rern auch alsbald den Ruf eines Atheisten ein. Dieser autobiographische Hintergrund eröffnet Mittels einer Audioinstallation werden diese aufschlussreiche Anknüpfungspunkte an die Grenzerfahrungen mit den eigenen Worten des überregionale Kultur- und Literaturproduktion jungen Wieland akustisch erfahrbar gemacht. der Zeit, die mit den letzten Ausläufern
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