Ich bin dann mal im Grünen ... GARTEN

Landkreis Altötting 2016

D Der Kreisverband und seine Ortsvereine Wir über uns S. 2 - 4

Die Aktivitäten des Kreisverbandes Die Höhepunkte im Jahr 2015 S. 5 - 11

Aktive Gartenbauvereine bereichern das gesellschaftliche Leben Rückblick und Ausblick auf das Jahr 2016 S. 12 - 55 EinGrußwort kleiner vom Blick Vorsitzenden – ins Jahr zurück

Liebe Leserinnen und Leser anstaltungen gehören zu unserem des Gartenblattls, Programm. Viele örtliche Vereine ver- leihen an ihre Mitglieder, gegen ein über 544.000 Bürger sind in Bayern geringes Entgelt, auch viele Geräte in Gartenbauvereinen organisiert, zur Gartenarbeit. Das Angebot reicht davon allein über 8.100 im Landkreis hier von der Heckenschere über den Altötting. Uns liegt die Vielfalt unse- Vertikutierer bis hin zur Rasenwalze. rer Gärten am Herzen und wir stehen für deren harmonische Ver- Diese Broschüre soll Ihnen unsere Ar- bindung zwischen Schönheit und beit näher bringen. Sie sollen wissen, Nutzen. Gesundheit, Wohlbefinden dass Sie als Mitglied in einem unserer und Ökologie bilden eine Symbiose und sind ein unver- Gartenbauvereine Ihr Garten-Wissen erweitern und aus- zichtbares Stück Lebensqualität in unserer so schnelllebi- tauschen können. gen Zeit. Auch Ihre Kinder oder Enkelkinder sind gerne in unseren Gärten bieten Erholung für Körper, Geist und Seele und Ortsvereinen gesehen. Schon früh soll bei Kindern die die Tätigkeit im Garten und die Verwertung unseres selbst Liebe zur Natur geweckt und ihnen Ökologie und Umwelt- angebauten Obstes und Gemüses fördern die Gesundheit. schutz nahe gebracht werden. Wir alle haben eine große Verantwortung. Unterstützen Als Gartenbauvereine stehen wir unseren Mitgliedern mit Sie uns. Rat und Tat zur Seite. Kompetenz und Erfahrung ermögli- chen uns praxisnahe Hilfestellung in der Gartenarbeit zu Stefan Jetz geben. Fachvorträge und Kurse, aber auch gesellige Ver- Kreisvorsitzender

2 Die Gartenbauvereine im Landkreis Altötting

Ortsverein Ansprechpartner Internet Altötting Gabriele Hofer www.gartenbauverein-altoetting.de Alzgern Sigrid Stöckl-Schmidt Burghausen Ingild Rimanek Burgkirchen a.d. Franz Eckl www.gartler-burgkirchen.de Erlbach Konrad Brandmüller a.d. Alz Josef Kaiser Garching a.d. Alz Thomas Huber www.gartenbauverein-garching.de Haiming Konrad Mühlbacher Wolfgang Antwerpen Hart a.d. Alz Hans-Joachim Fuchs www.gartenbauverein-hart.de Hirten-Burgkirchen Matthias Oberbuchner www.gartenbauverein-hirten.de Kastl Gottfried Mitterer Georg Osl www.kirchweidach.de/gbv Adolf Dötter www.gbv-marktl-stammham.de Hubert Krumbachner www.gartenbauverein-mehring.de Neuötting Anna Wirnharter www.gbv-neuötting.de Roswitha Schmid Cornelia Maier Raitenhaslach Gunter Strebel Hermann Demmelhuber www.gartenbauverein-reischach.de Töging a. Inn Rita Himpsl www.gartenbauverein-toeging.de Tüßling- Lothar Liebwein www.gartenbauverein-tuessling-teising.de Gerhard Bayerl gartenbauverein.tyrlaching.de Manfred Zeiler www.gbv-unterneukirchen.com Winhöring Christine Schewtschenko www.gartenbauverein-winhoering.de Stand: 1. Januar 2016 Die in dieser Tabelle nicht erwähnten Kontaktdaten (Internet) können beim Kreisverband Altötting bei Frau Koreck (Tel. 08671/502348) bzw. bei Herrn Jobst (Tel. 08671/502316) gerne angefordert werden.

Der Kreisverband Altötting ist Mitglied im Bezirksverband Oberbayern, dem größten Bezirksverband Bayerns mit über 142.000 Mitgliedern. Der Landesverband in München zählt zurzeit über 3.300 Ortsvereine mit über 544.000 Mitgliedern.

3 Vorstandschaft des Kreisverbandes Altötting

Von links: Gabi Hofer (3. Vors.), Peter Klinger (Jugendreferent), Stefan Jetz (Vorsitzender), Brigitte Koreck (Schriftführerin), Georg Keller (Kassier), Clemens Jobst (Geschäftsführer) (Foto: Thomas Stelzl / PNP)

Vorstandschaft des Kreisverbandes Altötting: Legislaturperiode 2014-2018

1. Vorsitzender: Stefan Jetz 2. Vorsitzender: Lothar Liebwein 3. Vorsitzende: Gabriele Hofer Kassier: Georg Keller Schriftführerin: Brigitte Koreck Geschäftsführer: Clemens Jobst

4 Der Löwenzahn

Wer kennt sie nicht, die krautige Pflanze mit ihren dichten geben ein wunder- gelben Blüten, dem weißen Milchsaft im Stengel, den 10 voll schmeckendes bis 30 cm langen, eilanzettlich, stark gelappten und tief - Gelee. Sie brauchen eingeschnittenen Blättern, die direkt am Boden in einer dazu 350 Löwen- Rosette stehen. Wenn sich die Wiesen ganz mit den gel- zahnblüten, 3 Apfel- ben Blüten von Taraxacum überziehen, wissen wir, dass sinen, 2 Zitronen. Die nun der Frühling endgültig den Winter verdrängt hat. Wir ein paar Stunden in erfreuen uns an diesen Bildern und würden gerne mit lie- der Sonne getrockne- ben Menschen inmitten dieser Blütenpracht ausruhen ten Blüten werden zu- und picknicken. sammen mit den in schmale Streifen geschnittenen Apfelsinen und Zitronen in 1,5 Liter Wasser etwa 30 Minu- Aber halt! Da war doch noch etwas anderes? In meiner so ten bei schwacher Hitze gekocht. Anschließend die Flüs- liebevoll gepflegten und gehegten Rasenfläche, nein, in sigkeit abseihen und die Blüten und Früchte, um meinem englischen Rasen hat sich dieses Ungetüm mit möglichst viel Aroma zu bekommen, gut auspressen. Die seiner bis zu einen Meter langen Pfahlwurzel eingenistet. Flüssigkeit mit Gelierzucker nach Anweisung einkochen. Eine Monsterblume, die ich nicht bekämpfen kann. Wenn ich sie aussteche, bleiben Wurzelteile im Boden, die dann nur vermehrt austreiben. Und während diese Pflanze in der Wiese bis zu 40 cm hoch wird, bleibt ihre Blüte in mei- ner geliebten Rasenfläche ganz dicht über dem Boden, damit der Rasenmäher mit sei- nen scharfen Messern ihr nichts anhaben kann. Diese Pflanze ist mit Intelligenz aus- gestattet, nur um mich zu ärgern.

Aber lassen Sie uns, wenn wir sie das näch- ste Mal im eigenen Garten entdecken, nicht gleich mit schwerem Spaten und Gift be- kämpfen, sondern gemütlich bei einer Tasse Kaffee einige Gedanken über diese Pflanze machen. Pusteblume, Bettnässer, Bett - schisser, Bettseecher, Hundeblume und Hundsblume sind einige mundartliche Be- zeichnungen für den Löwenzahn. Sie sagen schon aus, dass in der Volksheilkunde der Löwenzahn eine wichtige Heilpflanze war. Vor allem die Eine sonntägige Fernsehsendung mit dem gleichen Bitterstoffe des Löwenzahns fördern die Sekretion der Ver- Namen bringt nicht nur für Kinder und Jugendliche, son- dauungsdrüsen. Daneben wurde auch eine harntreibende dern auch für Erwachsene jeglichen Alters interessante Wirkung nachgewiesen. Die Wirkstoffe sind immer noch Berichte auf unterhaltsame Art. Vielleicht hat man den Bestandteil verschiedener Arzneimittel. Durch die frühe Titel der Sendung deshalb Löwenzahn genannt, weil diese Blütezeit ist der Löwenzahn eine bedeutende Bienen- Pflanze äußerst robust und widerstandsfähig ist. Sie weide. Löwenzahnbestände sind wichtig für die Entwick- kommt mit den widrigsten Bodenverhältnissen aus und lung der Bienen im Frühjahr und ergeben einen Honig mit gedeiht auch dort noch, wo die meisten Pflanzen keine kräftigem Aroma. Überlebenschancen haben.

Ein wenig in Vergessenheit geraten ist der Löwenzahn als Diese Gedanken helfen einem vielleicht, im eigenen Gar- Bestandteil unserer Speisekarten. So wurden die jungen ten den Löwenzahn ein wenig zu akzeptieren. In einem er- Blätter als Salat verarbeitet. Mit dem entsprechenden lebnisreichen naturnahen Garten hat der Löwenzahn Dressing sind die nur leicht bitter schmeckenden Blätter bestimmt auch Platz. Diese Einstellung schont die Nerven ein wahrer Genuss. In der Nachkriegszeit wurde aus den des Gartenbesitzers. getrockneten Wurzeln ein Ersatzkaffee hergestellt, der als Zichorie bekannt war. Aber vor allem die gelben Blüten er- Clemens Jobst

5 Durchführung des landesweiten Wettbewerbes 2015 „Unser Friedhof – ein Ort der Würde, Kultur und Natur“ im Landkreis Altötting

16 Friedhöfe aus dem ganzen Landkreis hatten sich für den Wettbewerb angemeldet, den der Bayerische Landes- verband für Gartenbau und Landespflege bayernweit aus- lobte. Die zuständigen Träger der Friedhöfe, Vertreter der Stadt- und Gemeindeverwaltungen oder Vertreter der katholischen Pfarrämter und Vorstände der örtlichen Gar- tenbauvereine begrüßten und führten die achtköpfige Kommission des Kreisverbandes für Gartenbau und Lan- despflege Altötting e.V.. Die Kommission unter der Leitung von Kreisfachberater Clemens Jobst konnte sich während der zweitägigen Bereisung ein Bild über die Anstrengun- gen der Friedhofsträger machen, historisch gewachsene Friedhofskultur trotz Wandel so zu erhalten, dass der Cha- Die Bewertungskommission im Friedhof Neuötting rakter dieser Trauer- und Gedenkstätten weiterhin ein Spiegelbild der Gemeinden bleibt. Während im Jahre 1990 Die Mitglieder der Kommission, die aus dem 1. Vorsitzen- bundesweit die Sarg- oder Erdbestattungen im Schnitt den des Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege noch bei 80 % lagen, nahmen bis zum Jahr 2012 die Urnen- und stellvertretenden Landrat Stefan Jetz, der Schriftfüh- bestattungen zu und liegen mittlerweile bei mehr als rerin des Kreisverbandes Brigitte Koreck, Landschaftsar- 50 % der Bestattungen. Auch bei unseren Städten und grö- chitektin Sylvia Link, Floristin Katharina Bichlmaier, ßeren Gemeinden ist dieser Trend zukunftsweisend. Bestattungsunternehmer Josef Schmidbauer, Steinmetz Zusätzlich vermerken die Friedhofsträger, dass vermehrt Jürgen Schmidt und Zierpflanzen- und Friedhofsgärtner Gräber aufgelassen werden. Geringere Auslastung, höhe- Eduard Hoegner bestand, hatten es nicht leicht, die viel- rer Pflegeaufwand schichtigen Friedhöfe, vom kleinen überschaubaren histo- und steigende Ko- rischen Kirchenfriedhof bis zum großräumigen Wald- oder sten sind für die Parkfriedhof zu bewerten. Ein vom Bayerischen Landes- Träger der Fried- verband für Gartenbau und Landespflege herausgegebe- höfe eine echte ner Bewertungskatalog gab die nötige Hilfestellung. Lage Herausforderung, und Erschließung waren genauso Bewertungskriterien Wirtschaftlichkeit wie die Einfriedung und Eingrünung des Geländes, die zu erhalten und Gliederung und die funktionellen Einrichtungen des Fried- gleichzeitig die At- hofes und die Gestaltung und Pflege der Gräber. Vor allem traktivität eines die zukunftsorientierten Konzepte, Friedhofs- und Gestal- Friedhofes zu er- tungsvorschriften, Umgang mit historischen Grabmälern, halten, besser Flächen bedarf und neue Bestattungsformen wie Urnen- noch zu steigern. gräber, Urnenwände, Baumbestattung, anonyme Grabfel- der waren maßgebliche Bewertungspunkte.

Grabfeld im Parkfriedhof der Stadt Altötting Altenheimteil des Friedhofes in Haiming

6 Die Bewertungskommission war sich einig, dass alle 16 Friedhöfe mit großem Erfolg an dem Wettbewerb teilge- nommen hatten und sie wurden bei einer feierlichen Fest- veranstaltung am 18. November in Haiming durch den Kreisverband geehrt. Der Träger des erstplatzierten „Park- friedhofes Schlottham“ der Stadt Altötting erhielt die Eh- rung bei der Landesverbandstagung am 26. September aus den Händen des Präsidenten des Landesverbandes und der Bayerischen Staatministerin für Umwelt und Ge- sundheit, Frau Ulrike Scharf, in Triesdorf. Den 2. Platz be- legte der Friedhof in Haiming vor dem drittplatzierten Friedhof auf der oberen Terrasse in Burgkirchen.

Der Sinn dieses Wettbewerbes ist, sich über das Kulturgut Friedhof Gedanken zu machen. Vor allem in einer Zeit, wo die Gesellschaft immer mobiler wird und Geburtsort und Festabend des Kreisverbandes in Haiming Wohnort meist weit voneinander liegen, was sich oft in der Gestaltung und Pflege der Gräber auswirkt. Der Fried- hof, ein Raum für Lebende und für Tote. Ein Platz zur Trau- kung auf Körper, Seele und Geist und lassen Aufatmen. erbewältigung, für die Erinnerung und zum Kraftschöpfen. Man freut sich richtig auf die nötigen Arbeiten wie Gießen, Es ist ein gesellschaftliches Anliegen, dass Menschen eine Umpflanzen, Gestalten des würdevolle Bestattung zukommt. Der Friedhof kann für Grabes – trifft man doch die Lebenden zum Verweilraum der Selbstfindung wer- Gleichgesinnte, was oftmals den, zum Ort der Meditation und des Nachdenkens, aber zu guten Gesprächen führt auch zum Ort der Ermutigung, im Angesicht des Todes ein und bei der Trauerbewälti- bewussteres Leben zu beginnen. Der Totenkult war von je gung hilft. Genügend Bänke her in allen Kulturkreisen ein wichtiges gesellschaftliches bieten Gelegenheit zum Sit- Thema, was sich in dem Ausspruch von Perikles (490 – 429 zen, Ausruhen und Entspan- vor Chr.) widerspiegelt: „Ein Volk wird so beurteilt, wie es nen. seine Toten bestattet“. Den Besuch des Parkfried- hofes empfindet man wie Gedanken einer fleißigen Friedhofsbesucherin zum Park- einen Ausflug ins Grüne und friedhof der Stadt Altötting: ein Auftanken der eigenen Batterie. Der Zauber des Be- „Man hat nicht das Gefühl, einen Friedhof zu betreten, son- wusstseins von Gottes dern eine Oase der Erholung und Entspannung. Absolute Schöpfung und der Natur Ruhe und Stille, das Rascheln der Blätter, Eichkätzchen hu- zieht einen ungewollt in den schen vorbei, fröhliches Gezwitscher der Vögel, lassen einen Bann“. in eine andere Welt eintauchen. Die Freude des Besuches eines lieben Angehörigen, der an diesem schönen Ort seine Teilgenommen hatten die Friedhöfe von Haiming, Nieder- letzte Ruhe gefunden hat, wird einem beim Durchschreiten gottsau, Stammham, Perach, Endlkirchen, Reischach, der bewusst. Die Hektik des Alltags verschwindet, die Gedanken Friedhof in Winhöring bei der Feldkirche, Friedhof der und das Innere kommen zur Ruhe. Stadt Töging a. Inn, der Stadt Neuötting, der Parkfriedhof An heißen Sommertagen empfängt einen erfrischende Schlottham der Stadt Altötting, der Friedhof in Kastl, Burg- Kühle bereits beim Eingangstor – die hohen Bäume und der kirchen a.d. Alz, Halsbach, Kirchweidach, Tyrlaching und angenehme Schatten haben sofort eine wohltuende Wir- Oberbuch.

Ehrung bei der Landesverbandstagung in Triesdorf von links: Kreis- Das Urnenrondell im Friedhof in Burgkirchen an der Alz verbandsvorsitzender und stellvertretender Landrat Stefan Jetz, die Bayerische Staatministerin fur̈ Umwelt und Gesundheit, Frau Ulrike Scharf, Altburgermeister̈ Richard Antwerpen und der Präsident des Landesverbandes Wolfram Vaitl 7 Wieder großer Andrang bei den 15. Altöttinger Gartentagen

Zum 15. Mal wurden die Altöttinger Gartentage vom Kreis- tenpfleger des Kreisverbandes, referierte über den richti- verband für Gartenbau und Landespflege zusammen mit gen Schnitt bei Wild- und Ziersträuchern und dessen Be- dem Landratsamt unter der Leitung von Kreisfachberater deutung für die Blühwilligkeit und Langlebigkeit der Clemens Jobst durchgeführt. Kreisvorsitzender und stell- Gehölze. Die Zuhörer bestätigten die Beobachtungen, dass vertretender Landrat Stefan Jetz eröffnete am 25. Februar immer mehr die Sträucher einfach wahllos auf einer Höhe das zweitägige Gartenseminar im Gasthaus „12 Apostel“ abrasiert werden, um anschließend wieder besenartig aus- in Altötting. Er konnte über 100 Gartenfreunde, Hobby- und zutreiben. Dieser „Hausmeisterschnitt“ fördert das Gedei- Berufsgärtner und auch Mitarbeiter der kommunalen Bau- hen der Gehölze nicht, sondern bewirkt eine schnellere höfe im voll besetzten Saal begrüßen. Alterung.

Der erste Tag stand ganz unter dem Motto von Bäumen Anschließend führte Jobst in die Grundlagen des Obst- und Sträuchern. Günter Edelmüller aus Töging a. Inn, Gar- baumschnittes ein, speziell auf den Pflanzungs-, Erzieh-

8 ungs-, Überwachungs- und Verjüngungsschnitt. Am Nach- und sie entsprechend ihren Standortansprüchen verwen- mittag konnten die wissbegierigen Teilnehmer im Obst- det. lehrgarten des Landkreises die Theorie des Obstbaum- und Strauchschnittes in die Praxis umsetzen. Die Garten- Wiese oder Rasen? Auf diese Frage und wie man aus einer pfleger des Kreisverbandes Barbara Jüngling, Klaus Wiese einen ansprechenden Rasen zaubern kann, ging die Wunder und Günter Edelmüller, zusammen mit Kreisfach- Rasenexpertin der Firma OSCORNA, Frau Angela Tahetl, berater Jobst hatten viel Spaß daran, die zahlreichen Teil- ein. Während eine Wiese zur Entfaltung ihrer Blütenpracht nehmer zu beaufsichtigen, während diese fleißig den einen nähstoffarmen, abgemagerten Boden benötigt, Obstbaum- und Gehölzschnitt ausführten. braucht eine strapazierfähige Rasenfläche ein ausgewo- genes Nährstoffangebot. Je belastbarer ein Rasen durch Spiel und Freizeit sein muss, desto intensiver ist der Pflegeaufwand in Form von düngen, mähen und vertiku- tieren. Wiesenflächen werden maximal zweimal im Jahr gemäht, sind aber nur zum Anschauen, nicht zum Betreten.

Carmen Böhm, Gartenpflegerin des Kreisverbandes Din- golfing-Landau, tauchte in die Welt der Rosen – von histo- risch bis modern und deren Begleitpflanzen, ein. Der Weg

Der 2. Seminartag war von verschiedenen Fachvorträgen geprägt. Die Kreisverbandsvorsitzende von Mühldorf, Anita Leukert, referierte über das Thema „Die besten Stau- den, deren Geschichte, Ansprüche, Verwendung und deren Farbgestaltung“. Sie öffnete den Zuhörern die bunte Welt der Stauden und zeigte Möglichkeiten auf, Gärten aber auch öffentliche Anlagen farbiger und somit interessanter zu gestalten. Bei entsprechender Zusammenstellung las- sen sich nicht nur besondere Effekte erzielen, sondern von den historischen Rosen, die Pflanzen der Könige, über kann die Pflege auch erheblich reduziert werden. Wichtig die englischen Rosensorten bis zu den modernen Rosen- ist allerdings, dass man die Bedürfnisse der Stauden kennt sorten, die man in Parks, Gartenschauen aber auch in allen Gärten bewundern kann. Die Rose, Sinnbild von Schönheit und Erhabenheit aber auch von Widerstandsfähigkeit und Abweisung, Rosen haben Dornen – falsch, sie haben Sta- cheln. Wie man sie pflegt, was sie brauchen, damit sie uns lange erfreuen.

Clemens Jobst ging in seinem Referat auf den Einfluss des Klimawandels auf die heimische Pflanzenwelt und dessen Auswirkungen bei der Pflege von privaten und öffentli- chen Grünflächen ein. Viele der in Deutschland beheima- teten Bäume und Sträucher benötigen für ein gesundes Gedeihen die winterliche Ruhezeit in Form von anhalten- den Frostperioden. Durch die immer wärmeren Winter und trockenen Sommermonate erleben die Pflanzen einen Stress, der langfristig zum Tode führt. Einige heimische Pflanzenarten werden verschwinden, fremdländische Pflanzen werden ihren Platz einnehmen. Vor allem in städt ischen Bereichen ist diese Tendenz bereits seit längerem erkennbar.

9 Die Informationsreise 2015 des Kreisverbandes für Garten- bau und Landespflege Altötting e.V. führte nach Andalusien

Reisegruppe des Kreisverbandes am Tempel des Botanischen Gartens (Jardin de La Concepcion) in Malaga

Andalusien besitzt ein großes kulturelles Erbe mationsfahrt, die vom an Parks und Gärten. Am Begegnungsort der 30. April bis 7. Mai Kulturen von Orient und Abendland, vom fernen stattfand, konnten 40 Persien, dessen Kultur von den Arabern ge- Vorstände und aktive Per- bracht wurde, bis zum Norden Europas, drückt sonen des Kreisverban- sich diese Begegnung auf andalusischem des und der örtlichen Boden auf originelle und intensive Art in der Gartenbauvereine unter Gartenkunst aus. der Leitung des Kreisfach- beraters Clemens Jobst ei- Andalusien ist stolz darauf, die ältesten Gärten nige der bekanntesten Europas zu besitzen. Bei einer 8-tägigen Infor- Gärten besichtigen.

Mit dem Flugzeug von München kam die Reise- gruppe nach Malaga, wo sie nicht nur von einem strahlend blauen Himmel, sondern auch von der Rei- seführerin in Empfang ge- nommen wurden. Acht Tage gab sie ihr allumfas- sendes Wissen über Land, Leute, Kultur, Landschaf- ten und vor allem über Stierkampfarena und die Gärten an die begei- Steinbrücke in Ronda sterte Gartlerfamilie mit

10 Moschee-Kathedrale Mezquita und das Patio-Fest in Cordoba

ihrem 1. Vorsitzenden Stefan Jetz weiter. Die Tour führte von Malaga über Mijas, Ronda, Algeciras, Cadiz, Jerez de la Frontera, Sevilla, Cordoba nach Granada bei angenehmem, fast zu heißem Wetter und zurück nach Malaga.

Das umfangreiche Programm beinhaltete vor allem die Be- sichtigung ausgewählter Gär- ten, Gartenanlagen wie die Alameda de la Apodaca und den Parque Genoves von Cadiz, den Alcazar von Jerez de la Frontera, die Gartenanlagen des Alcazar und der Botanische Garten von Cordoba gaben Ein- Alhambra und die Gärten des Generalife blicke über die Verschmelzung in Granada von abendländischer und mor- genländischer Gartenkunst. Schälchen wurden Oliven, kleine einge- legte Fische, luftgetrockneter Schinken, Höhepunkte der Reise waren Käse, Salate und vieles mehr serviert. allerdings die Besuche der Al- Die Mitreisenden waren von der Garten- hambra und der Gärten des Ge- kultur Andalusiens aber auch von dem neralife in Granada, das Land, seinen Menschen und seiner Kultur Patio-Fest in Cordoba, wo eine stark beeindruckt und so mancher hat Vielzahl von privaten Innenhö- seine Meinung über dieses Land ein fen mit einer wahren Farben- wenig geändert. und Blütenpracht den Besu- chern offenstanden und die Besichtigung der überwälti- genden Moschee-Kathedrale Mezquita mit seinen fast 1.000 Säulen.

Der Besuch einer Bodega mit Verkostung edler Tropfen, der Flamenco von Zigeunern in einer Höhlenwohnung in Sacromente getanzt und das Essen, vor allem die Tapas, kleine kulinarische Leckerbissen, die in unzähligen Varia- tionen in den Bars angeboten wurden, waren Erlebnisse für die Sinne. In den Vitrinen an der Theke waren diese ver- führerischen Appetithäppchen ausgestellt. Auf kleinen

Gärten des Alcazar (Mudejar- Architektur) und Plaza de Espana in Sevilla

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