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Freizeit und Erholung in der Stadt (Saale) 1

Anmerkungen

Mit dieser Veröffentlichung des Einwohner- und Statistikamtes wurde der Versuch unternommen, Möglichkeiten einer aktiven Freizeit- gestaltung sowie vorhandene oder auch fehlende Erholungspotentiale auf der Ebene der Stadtteile/-viertel der Stadt Halle (Saale) mit Daten und Informationen zu dokumentieren. Insbesondere die Veranschaulichung der Vielfalt der Stadtteilkultur anhand von Zahlen stellt ein schwieriges Unterfangen dar. Vor diesem Hintergrund erhebt die Publikation keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Die Erstellung der Publikation wurde möglich, dank der Mitarbeit von Stadtplanungsamt, Kulturamt, Grünflächenamt, Sport- und Bäder- amt sowie Umweltamt.

Den Ausführungen zu den Stadtteilen/-vierteln sind Kartenelemente des Flächennutzungsplanes der Stadt Halle vorangestellt, um die Lage des Stadtteiles/-viertels im Stadtgebiet sowie Arten der Flächennutzung zu verdeutlichen. Dabei ist zu beachten, daß die Darstel- lung in Teilbereichen Abweichungen zum Ist- Zustand aufweisen kann.

In die kleinräumige Betrachtung wurden u.a. die Strukturelemente kulturelle Einrichtungen, Gastgewerbe, kommunale Spielplätze, Sporteinrichtungen, Kleingartenanlagen, Gewässer, Natur- und Landschaftsschutzgebiete sowie öffentliche Grünanlagen einbezogen. Nicht dargestellte Strukturelemente sind im jeweiligen Stadtteil/-viertel nicht vorhanden bzw. sind aus Datenschutzgründen nicht benannt.

Bei der Darstellung der Anzahl der Brancheneinträge für das Gastgewerbe ist zu beachten, daß diese nicht mit der Zahl der bestehen- den Betriebsstätten gleichgesetzt werden kann. Hier sind Mehrfachnennungen möglich. Unter Beherbergungsgewerbe sind Hotels, Gasthöfe, Pensionen, Hotels garnis sowie sonstiges Beherbergungsgewerbe (z.B. Privatquartiere, Jugendherbergen, Hütten) zusam- mengefaßt. Das Gaststättengewerbe beinhaltet Restaurants, Cafés, Eisdielen, Imbißhallen, Kantinen und Caterer sowie sonstiges Gaststättengewerbe (z.B. Diskotheken und Tanzlokale, Trinkhallen, Gaststätten als Zeltbetriebe). Bei der Berechnung der Kennziffer Anzahl der Gewerberegistereinträge für das Gaststättengewerbe auf 1 000 der Bevölkerung wurde das Gaststättengewerbe (ohne Imbißhallen) und sonstiges Gaststättengewerbe berücksichtigt.

Wenn nicht anders angegeben, wird der Stand des Jahres 1997 ausgewiesen. Abweichungen in den Summen sind auf das Runden von Einzelpositionen zurückzuführen.

Außer für gewerbliche Zwecke sind Nachdruck/Vervielfältigung (komplett oder auszugsweise) nur mit Quellenangabe gestattet.

Weitere Auskünfte erteilt der statistische Auskunftsdienst des Amtes, Tel. (0345) 221 4605/4606

Herausgeber: Stadt Halle (Saale) Der Oberbürgermeister Einwohner- und Statistikamt Abteilung Statistik und Wahlen Tel. (0345) 221 4605 Fax: (0345) 221 4617

Direktbezug: Stadt Halle (Saale) Einwohner- und Statistikamt Abteilung Statistik und Wahlen Marktplatz 1 06100 Halle (Saale)

Gebühr: 15,00 DM

Zeichenerklärung

x = Nachweis nicht sinnvoll oder nicht möglich • = aus Gründen des Datenschutzes Nachweis nicht möglich s = geschätzte Zahlen r = berichtigte Zahlen dav. = davon, es folgt eine vollständige Aufgliederung einer Gesamtheit in Teilen dar. = darunter, es erfolgt eine Ausgliederung einzelner Teile aus einer Gesamtheit

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Inhaltsverzeichnis

Anmerkungen...... 1

Vorbemerkungen...... 6

1. Freizeit- und Kultureinrichtungen der Stadt Halle (Saale)...... 14

1.1 Anzahl der Freizeit-und Kultureinrichtungen ...... 14 1.2 Besucher des Zoologischen Gartens der Stadt Halle (Saale) im Zeitraum von 1920 bis 1997 ...... 14 1.2.1 Tierbestand des Zoologischen Gartens der Stadt Halle (Saale) 1979 bis 1997...... 15 1.3 Botanischer Garten der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg...... 15 1.4 Kleingartenanlagen...... 16 1.5 Anzahl der Sportanlagen...... 16 1.6 Bäder der Stadt Halle (Saale)...... 16 1.7 Sportvereine/-gemeinschaften und deren Mitglieder 1991 bis 1997 ...... 17 1.7.1 Anzahl der Sportgemeinschaften 1991 bis 1997 nach Sportarten ...... 17 1.7.2 Anzahl der Mitglieder in Sportgemeinschaften 1991 bis 1997 nach Sportarten...... 18 1.8 Anzahl der Pferderennen und deren Besucher auf der Galopprennbahn Passendorfer Wiesen 1995 bis 1997 ...... 18

2. Kommunale Spielplätze in der Stadt Halle (Saale) ...... 19

2.1 Öffentliche Spielplätze 1997 nach Stadtteilen/vierteln und Spielfläche...... 19

3. Natur- und Landschaftsschutzgebiete sowie Naturdenkmale ...... 23

3.1 Unter Naturschutz stehende Gebiete ...... 23 3.2 Natur- und Landschaftsschutzgebiete nach Bezeichnung und Status ...... 23 3.3 Geschützte Biotope...... 24

4. Baumarten...... 25

4.1 Straßenbäume in der Stadt Halle (Saale) nach Baumgattungen/-arten...... 25 4.2 Straßenbäume in der Stadt Halle (Saale) am 31.12.1997 nach Stadtbezirken und Stadtteilen/- vierteln...... 27 4.3 Straßenbaumbestand von 1993-1997...... 29 4.4 Straßenbaumneupflanzungen 1997 nach der Baumart...... 29

5. Brunnen und Wasserspiele im Stadtgebiet von Halle 1997...... 30

6. Darstellung der Stadtteile/-viertel ...... 32

6.1 Stadtviertel 1 01 - ...... 32

6.2 Stadtviertel 1 02 - Südliche Innenstadt...... 34

6.3 Stadtviertel 1 03 - Nördliche Innenstadt ...... 37

6.4 Stadtviertel 2 04 - Paulusviertel...... 40

6.5 Stadtviertel 2 05 - Am Wasserturm/Thaerviertel...... 42

6.6 Stadtviertel 206 - Landrain ...... 44

6.7 Stadtviertel 207 - Frohe Zukunft...... 46

6.8 Stadtviertel 221 - Ortslage Trotha ...... 47

6.9 Stadtviertel 2 22 - Industriegebiet Nord...... 50

6.10 Stadtviertel 2 23 - Gottfried-Keller-Siedlung...... 51

6.11 Stadtteil 2 30 - Giebichenstein...... 52

6.12 Stadtteil 2 31 - Seeben...... 55

6.13 Stadtteil 2 32 - Tornau...... 57

6.14 Stadtteil 2 33 - Mötzlich ...... 58

6.15 Stadtviertel 3 08 - Gebiet der Deutschen Reichsbahn ...... 59

6.16 Stadtviertel 3 09 - Freiimfelde/Kanenaer Weg...... 60

6.17 Stadtviertel 3 10 - Dieselstraße ...... 61

6.18 Stadtteil 3 40 - Diemitz ...... 62

3

Noch: Inhaltsverzeichnis

6.19 Stadtteil 3 41 - Dautzsch...... 64

6.20 Stadtteil 3 42 - Reideburg...... 65

6.21 Stadtteil 3 43 - Büschdorf ...... 67

6.22 Stadtteil 3 44 - Kanena/Bruckdorf...... 68

6.23 Stadtviertel 4 11 - Lutherplatz/Thüringer Bahnhof...... 70

6.24 Stadtviertel 4 12 - Gesundbrunnen...... 72

6.25 Stadtviertel 4 13 - Südstadt ...... 74

6.26 Stadtviertel 4 14 - Damaschkestraße ...... 76

6.27 Stadtviertel 4 51 - Ortslage Ammendorf/Beesen ...... 78

6.28 Stadtviertel 4 52 - Radewell/Osendorf ...... 80

6.29 Stadtviertel 4 53 - Planena ...... 82

6.30 Stadtteil 4 60 - Böllberg/Wörmlitz ...... 83

6.31 Stadtteil 4 61 - Silberhöhe ...... 84

6.32 Stadtviertel 5 71 - Nördliche Neustadt...... 87

6.33 Stadtviertel 5 72 - Südliche Neustadt ...... 90

6.34 Stadtviertel 5 73 - Westliche Neustadt...... 92

6.35 Stadtviertel 5 74 - Gewerbegebiet Neustadt...... 95

6.36 Stadtviertel 5 81 - Ortslage Lettin ...... 96

6.37 Stadtviertel 5 82 - Heide-Nord/Blumenau...... 98

6.38 Stadtteil 5 90 - Saaleaue ...... 100

6.39 Stadtteil 5 91 - Kröllwitz ...... 103

6.40 Stadtteil 5 92 - Heide-Süd...... 105

6.41 Stadtteil 5 93 - Nietleben ...... 106

6.42 Stadtteil 5 94 - Dölauer Heide...... 108

6.43 Stadtteil 5 95 - Dölau ...... 109

Verzeichnis der Veröffentlichungen des Einwohner- und Statistikamtes der Stadt Halle (Saale)...... 112

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Stadt Halle (Saale) - Kommunale Gebietsgliederung

Saale 2 31 2 32

5 81 2 22

2 23

5 82 2 21 2 33 2 07 5 95 5 91 2 06

2 30 5 94 2 04 2 05 3 41 5 92 3 40 1 03 3 42 5 93 3 08 5 71 1 01 3 09 3 43 5 90 5 73 1 02 5 72 Hufeisen- 5 74 4 11 see Kanal 4 12

4 14 3 10 3 44

4 13

4 60 Saale 4 61 4 51

4 52

4 53

Saale

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Legende zur Karte - Kommunale Gebietsgliederung

Nr. Stadtteil Nr. Stadtviertel

1 00 Halle* 1 01 Altstadt 1 02 Südliche Innenstadt 1 03 Nördliche Innenstadt 2 04 Paulusviertel 2 05 Am Wasserturm /Thaerviertel 2 06 Landrain 2 07 Frohe Zukunft 3 08 Gebiet der DR 3 09 Freiimfelde /Kanenaer Weg 3 10 Dieselstraße 4 11 Lutherplatz /Thüringer Bhf. 4 12 Gesundbrunnen 4 13 Südstadt 4 14 Damaschkestraße

2 20 Trotha* 2 21 Ortslage Trotha 2 22 Industriegebiet Nord 2 23 Gottfried-Keller-Siedlung

2 30 Giebichenstein 2 31 Seeben 2 32 Tornau 2 33 Mötzlich

3 40 Diemitz 3 41 Dautzsch 3 42 Reideburg 3 43 Büschdorf 3 44 Kanena /Bruckdorf

4 50 Ammendorf* 4 51 Ortslage Ammendorf /Beesen 4 52 Radewell /Osendorf 4 53 Planena

4 60 Böllberg /Wörmlitz 4 61 Silberhöhe

5 70 Neustadt* 5 71 Nördliche Neustadt 5 72 Südliche Neustadt 5 73 Westliche Neustadt 5 74 Gewerbegebiet Neustadt

5 80 Lettin* 5 81 Ortslage Lettin 5 82 Heide-Nord /Blumenau

5 90 Saaleaue 5 91 Kröllwitz 5 92 Heide-Süd 5 93 Nietleben 5 94 Dölauer Heide 5 95 Dölau

Stadtbezirke * Die Stadtteile Halle, Trotha, Ammendorf, Neustadt und Lettin wurden aufgrund ihrer territorialen Größe nochmals in Stadtviertel 1 Stadtbezirk unterteilt. 2 Stadtbezirk Nord 3 Stadtbezirk Ost 4 Stadtbezirk Süd 5 Stadtbezirk West

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Vorbemerkungen

In einem Strukturbericht des Deutschen Städtetages zum Thema Kultur und Bildung wird festgestellt: "Die steigenden Ausgaben bei den Pflichtaufgaben und hier insbesondere im Sozialbereich zwangen die Städte dazu, die Aufwendungen für den kulturellen Sektor - in Relation zu anderen Aufgabenfeldern - zurückzufahren oder zumindest einzufrieren." Diese Feststellung trifft (noch) nicht für das Gros der ostdeutschen Städte zu. "Unter den ersten zehn Rängen finden sich vier Städte aus den neuen Bundesländern, was besonders bemerkenswert erscheint, wenn man sich die dortige finanzielle Gesamtsituation vor Augen führt. Es bleibt abzuwarten, wie sich das Mittelaufkommen entwickelt, wenn Bundeszuschüsse in geringerem Umfang gewährt werden oder völlig auslaufen." Die Stadt Halle ist bemüht, das kulturelle und Freizeitangebot für ihre Bürger und Besucher auf hohem Niveau zu halten bzw. zu erwei- tern. Dies ist in den vergangenen Jahren nur mit erheblichem finanziellen Einsatz, bei stetig steigenden Kosten und sinkenden kommu- nalen Einnahmen möglich gewesen. Nachfolgende Tabelle verdeutlicht, daß sich der Anteil des Kulturetats am Gesamtausgabevolu- men der Stadt seit 1992 nur unwesentlich verändert hat.

Ausgaben des Gesamthaushaltes der Stadt Halle (Saale) im Verhältnis zu den Ausgaben für Kultur, Wissenschaft und Forschung

Ausgaben Gesamthaushalt Betrag in 1 000 DM 1992 1993 1994 1995 1996 1997 Ausgaben insgesamt 1 027 817 1 213 054 1 239 492 1 430 669 1 302 638 1 254 025 darunter: Kulturpflege, Wissenschaft und Forschung 114 347 120 975 118 532 123 394 122 900 122 944 Anteil in Prozent der Gesamtausgaben 11,13 9,97 9,56 8,62 9,43 9,80

Die Stadt Halle, dies unterstreicht o.g. Erhebung des Deutschen Städtetages für das Jahr 1995, gehört zu den Städten mit hohen pro Kopf-Ausgaben im Bereich Kultur. Im Bundesmaßstab nimmt die Stadt mit 354,53 DM an laufenden Kulturausgaben je Einwohner einen beachtlichen 14. Rang vor der Landeshauptstadt (351,99 DM je Einwohner) ein. Durchschnittlich haben die erfaßten Städte im Jahr 1995 etwa 226,27 DM je Einwohner für laufende Kulturausgaben aufgewendet.

Laufende Kulturausgaben der ostdeutschen Städte mit 50 000 und mehr Einwohnern 1995 in DM je Einwohner in absteigender Reihenfolge

Städte DM je Einw. Städte DM je Einw. Städte DM je Einw. Ostdeutsche Städte Dessau 514,12 Brandenburg/Havel 292,64 206,02 (Oder) 450,35 289,47 Suhl 201,64 Schwerin 428,33 259,84 Zwickau 187,67 388,93 256,89 Gera 176,86 Görlitz 376,83 240,24 160,95 Halle (Saale) 354,30 231,40 Wittenberg 140,83 Magdeburg 351,99 Neubrandenburg 221,33 Plauen 129,08 340,40 Weimar 211,82 Gotha 117,61 301,03 210,81 Hoyerswerda 61,38 Quelle: Deutscher Städtetag

Die Stadt Halle avanciert zur Theaterstadt. In der Spielzeit 1994/95 konnte ein Wert von 1 688 Veranstaltungen durch die öffentlichen Theaterunternehmen erreicht werden. Mit dem Ergebnis von 58,2 Veranstaltungen je 10 000 Einwohner rangiert Halle an 7. Stelle im Bundesmaßstab (siehe Diagramm). Rang 1 belegte die Stadt Weimar mit 550 Veranstaltungen = 88,4 je 10 000 Einwohner.

1800 90

1600 80

1400 70

1200 60 Veranstaltungen 1994/ 95 1000 50 insgesamt 800 40 je 10 000 Einw ohner 600 30

Anzahl Veranstaltungen 400 20

200 10 Veranstaltungen je 10 000 Einw.

0 0 Gera Plauen Baden Weimar Cottbus Dessau Baden - Konstanz Schwerin Wittenberg Halle (Saale)

Quelle: Deutscher Städtetag

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Laufende Kulturausgaben der Städte mit 50 000 und mehr Einwohnern 1995 in DM je Einwohner in absteigender Reihenfolge

Städte DM je Einw. Städte DM je Einw. Städte DM je Einw. Frankfurt/Main 807,19 195,07 Celle 118,35 Dessau 514,12 Landshut 195,01 Gotha 117,61 504,72 191,97 Düren 116,48 Friedrichshafen 488,13 189,81 Lingen (Ems) 116,30 472,81 Zwickau 187,67 115,88 Frankfurt (Oder) 450,35 Hof 187,59 Waiblingen 115,34 Schwerin 428,33 Lüdenscheid 186,37 Bochholt 113,43 406,90 186,26 Ratingen 113,08 Leipzig 388,93 Fulda 185,86 Bad Homburg v.d.H. 111,00 385,32 Lüneburg 181,20 Detmold 110,97 Görlitz 376,83 180,93 Rosenheim 110,00 Baden-Baden 375,33 180,50 109,85 Freiburg i. Br. 356,64 178,18 Dormagen 108,11 Halle (Saale) 354,30 Nordhorn 177,61 Velbert 106,77 Magdeburg 351,99 Gera 176,86 105,33 Potsdam 340,40 Kaiserslautern 176,68 101,64 335,24 Neu-Ulm 176,61 Meerbusch 101,20 334,53 Norderstedt 172,23 100,98 Düsseldorf 327,60 Ludwigsburg 171,38 100,78 Nürnberg 321,38 170,49 Lippstadt 100,18 Würzburg 320,68 169,72 Herne 98,29 313,80 167,73 Langenfeld 98,15 312,12 166,85 97,67 310,98 164,82 Rheine 97,19 Erfurt 301,03 Mühlheim a.d. 162,62 Kempten (Allgäu) 96,95 296,14 Wismar 160,95 Hilden 93,04 Brandenburg/Havel 292,64 158,61 92,31 Cottbus 289,47 154,65 Hattingen 91,23 Köln 286,59 Flensburg 153,52 Offenbach a. Main 90,29 Aschaffenburg 280,43 152,46 Sankt Augustin 87,81 277,05 151,49 Wetzlar 85,29 Lübeck 276,45 148,40 Minden 83,57 272,99 Sindelfingen 146,30 Lünen 83,57 Passau 272,92 Mönchengladbach 146,11 Bad Salzuflen 83,18 267,63 Gütersloh 146,06 82,60 365,68 Hannover 145,46 80,64 Stralsund 259,84 Göttingen 144,26 Neumünster 79,11 258,83 Wittenberg 140,83 Castrop-Rauxel 79,10 Chemnitz 256,89 Schwäbisch Gmünd 140,70 Iserlohn 77,65 Konstanz 256,12 138,21 77,56 254,34 137,90 75,40 249,45 136,51 Bergkamen 75,10 247,43 Rastatt 136,33 73,95 Osnabrück 242,26 Worms 136,13 Hürth 70,05 Rostock 240,24 Esslingen a.N. 135,23 Neunkirchen 69,11 München 237,99 Saarbrücken 134,92 Ahlen 68,61 Aalen 237,03 Hanau 134,76 Menden (Sauerl.) 67,39 Gießen 235,76 133,15 Arnsberg 65,22 Münster 232,55 Gummersbach 130,67 Göppingen 63,51 Bamberg 231,43 Plauen 129,08 62,19 Dresden 231,40 Heidenheim a.d.Br. 128,90 61,83 230,30 Tübingen 127,19 Hoyerswerda 61,38 Neubrandenburg 221,33 Offenburg 127,02 Grevenbroich 59,62 Rüsselsheim 219,83 Bayreuth 125,30 Neustadt a.d.Wstr. 57,79 215,27 Fürth 124,52 Troisdorf 56,89 Hameln 214,13 Wilhelmshaven 122,87 Garbsen 47,94 Weimar 211,82 122,44 Wolfenbüttel 46,31 Jena 210,81 Delmenhorst 122,36 Puhlheim 44,14 209,63 Marl 121,89 Neuwied 43,59 Greifswald 206,02 Cuxhaven 120,72 Bergheim 38,11 204,82 Schwerte 119,86 Eschweiler 36,08 Suhl 201,64 Emden 119,29 Stolberg (Rhld.) 34,58 Villingen-Schw. 197,24 118,67 Kerpen 22,46 Quelle: Deutscher Städtetag

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Ob, und in welchem Umfang sich das kulturelle Engagement der Stadt im Ergebnis der Bürgermeinung widerspiegelt, sollen Auszüge aus der vierten kommunalen Bürgerumfrage veranschaulichen. Diese wurde im Herbst 1997 von der Stadt Halle in Zusammenarbeit mit dem Institut für Soziologie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg durchgeführt. Neben traditionellen Fragestellungen nach der Wohnsituation, Arbeit und Einkommen wurde erstmals das kulturelle Angebot hinterfragt.

Nachfolgende Tabelle verdeutlicht, in welchem Maße die Einschätzung der Wichtigkeit ausgewählter Lebensbedingungen von der ge- äußerten Zufriedenheit bei den befragten Hallensern abweicht. Offensichtlich wünschen die Befragten bei der Mehrzahl der hinterfrag- ten Lebensbedingungen eine Verbesserung. Dabei hat der Schutz vor Kriminalität oberste Priorität. Bemerkenswert ist der Stellenwert von Jugendfreizeiteinrichtungen oder Spielmöglichkeiten für Kinder. Erstere rangieren bei der Diskrepanz zwischen Wichtigkeit und Zu- friedenheit noch vor dem Ausbau und Zustand der Straßen.

Relative Zufriedenheit ist beim Angebot mit kulturellen und gastronomischen Einrichtungen zu konstatieren. Hier gibt es beim überwie- genden Teil der Befragten keinen oder wenig Bedarf nach Verbesserung des Angebotes. Die für diese Sonderveröffentlichung relevan- ten Lebensbedingungen sind durch Fettdruck hervorgehoben.

Wichtigkeit und Zufriedenheit mit ausgewählten Lebensbedingungen in der Stadt Halle1)

Lebensbedingungen Diskrepanz Wichtigkeit Zufriedenheit zwischen Wichtigkeit und gemittelte gemittelte Zufriedenheit Werte Werte Schutz vor Kriminalität 2,63 1,19 3,82 Versorgung mit Ausbildungsplätzen/Lehrstellen 2,59 1,33 3,92 Arbeits- und Verdienstmöglichkeiten 2,10 1,22 3,32 Jugendfreizeiteinrichtungen 1,98 1,71 3,69 Ausbau und Zustand der Straßen 1,94 1,63 3,57 Attraktivität der Innenstadt 1,73 1,72 3,45 Spielmöglichkeiten für Kinder 1,71 1,70 3,41 Gestaltung und Erhaltung von Gebäuden und Straßenbild 1,62 1,71 3,33 Ausbau und Zustand der Grünanlagen 1,54 1,70 3,24 Versorgung mit Schwimmbädern und Sportanlagen 1,51 1,98 3,49 Versorgung mit Wohnungen 1,11 1,63 2,74 Abfallentsorgung, Müllbeseitigung 1,05 1,49 2,54 Versorgung mit Alten- und Pflegeheimen 1,01 1,86 2,87 Einkaufsmöglichkeiten 0,76 1,61 2,37 Versorgung mit Ärzten und Krankenhäusern 0,69 1,44 2,13 Kindertageseinrichtungen (Horte, Krippen, Kindergärten) 0,61 2,11 2,72 Versorgung mit Schulen 0,58 1,79 2,37 Versorgung mit Freizeiteinrichtungen für Senioren 0,55 2,38 2,93 Versorgung mit ambulanten Pflege- und Sozialdiensten 0,54 1,92 2,46 Versorgung mit öffentlichen Verkehrsmitteln 0,53 1,74 2,27 Angebot an /in Museen, Galerien, Ausstellungen 0,01 2,49 2,50 Theater- und Konzertangebot -0,05 2,33 2,28 Angebot an Kino- und Tanzveranstaltungen -0,13 2,61 2,48 Angebot an Restaurants -0,27 2,60 2,33 größte Fallzahl 2 293 2 270 kleinste Fallzahl 2 137 1 951 1) Skalen von 1 = "sehr wichtig" bis 5 = "unwichtig" und von 1 = "sehr zufrieden" bis 5 = "sehr unzufrieden"

Bestandteil des Fragenkatalogs war auch die Frage nach der Häufigkeit des Besuchs kultureller Einrichtungen vor bzw. nach der politi- schen Wende im Jahr 1989. Die Auswertung der Antworten ergab, daß gegenwärtig die Mehrheit (51%) die kulturellen Angebote weniger nutzt, als dies vor 1989 der Fall war. 23 Prozent der Befragten gaben an, heute häufiger kulturelle Einrichtungen zu besuchen als vor der Wende. Die folgenden Tabellen verdeutlichen die Beweggründe beider Personengruppen getrennt voneinander. Knapp 60 Prozent der auswertbaren Antworten brachten zum Ausdruck, daß das heutige kulturelle Angebot mehr den Interessen ent- gegenkommt. In 45 Prozent aller Antworten, die eine häufigere Nutzung kultureller Angebote als vor 1989 bejahen, wurde angeführt, daß Kultur für die Entspannung/Erholung wichtiger geworden sei. Mehr Zeit bzw. finanzielle Mittel wurde hingegen nur von 19,3 bzw. 18,4% als Beweggrund für häufigeren Kulturgenuß ins Feld geführt.

Frage: Gehen Sie gegenwärtig häufiger als vor der Wende (1989) in kulturelle Einrichtungen? Bitte alles Zutreffende ankreuzen. nein 77,0% in Prozent ja, weil... 23,0% kulturelle Angebote heute mehr meinen Interessen entsprechen 59,2 Kultur für Entspannung/Erholung wichtiger geworden ist 45,0 ich es mir heute eher leisten kann 18,4 ich heute mehr Zeit habe 19,3 Kultur für meine Bildung/Information wichtiger geworden ist 37,2 es heute mehr Angebote für die ganze Familie gibt 33,6 Anzahl der gültigen Antworten 2 266 521

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Frage: Gehen Sie gegenwärtig seltener als vor der Wende (1989) in kulturelle Einrichtungen? Bitte alles Zutreffende ankreuzen. nein 48,6% in Prozent ja, weil 51,4% das Umfeld (Gastronomie, baulicher Zustand) unattraktiv ist 8,6 für mich nicht das Richtige dabei ist 12,8 die Sicherheit, insbesondere auf dem Heimweg, zu gering ist 62,7 die Eintrittspreise zu hoch sind 73,4 ich die Angebote von Fernsehen und Video bevorzuge 26,9 ich zu wenig Information über kulturelle Angebote erhalte 9,7 ich Probleme mit der Betreuung meiner Kinder habe 7,6 ich beruflich zu stark belastet bin 33,6 Anzahl der gültigen Antworten 2 198 1 144

Das folgende Diagramm verdeutlicht, daß zu hohe Eintrittspreise und zu geringe Sicherheit als Hauptgründe für einen weniger häufigen Besuch kultureller Einrichtungen genannt werden. 33,6 Prozent geben starke berufliche Belastung als Grund an.

die Eintrittspreise sind zu hoch die Sicherheit, besonders auf dem Heimweg, zu gering ich bin beruflich zu stark belastet ich bevorzuge die Angebote von Fernsehen und Video für mich ist nicht das Richtige dabei ich erhalte zu wenig Information über kulturelle Angebote das Umfeld ist unattraktiv ich habe Probleme mit der Betreuung meiner Kinder 0,0%%% 20,0 40,0 60,0% 80,0 %

Nachstehende Tabelle dokumentiert, daß die Kinos der Stadt die am häufigsten besuchten kulturellen Einrichtungen sind. 25,7 Prozent der Befragten gaben an, wenigstens einmal monatlich ein Kino zu besuchen, weitere 31,2 Prozent wenigstens einmal im Jahr. Auch die Museen (35,8% mindestens einmal im Jahr) und Galerien (27,5%) insgesamt sowie das Opernhaus (29,3%) können reges Besucherin- teresse verbuchen.

Frage: Wie häufig nutzen Sie folgende kulturelle Einrichtungen der Stadt Halle?

Einrichtung Anzahl der wenigstens wenigstens seltener nie gültigen einmal im einmal im Antworten Monat Jahr Angaben in Prozent der gültigen Antworten Opernhaus Halle 2 203 4,1 29,3 28,6 38,1 nt/Kulturinsel 2 127 6,8 25,5 24,9 42,8 Thalia-Theater 2 099 1,5 11,4 28,9 58,2 Kiebitzensteiner 2 129 0,8 18,4 35,5 45,3 Puppentheater 2 079 1,0 7,8 18,0 73,1 Kino 2 158 25,7 31,2 20,7 22,3 Museen 2 143 5,8 35,8 33,3 25,0 Galerien 2 115 5,3 27,5 30,1 37,1 Philharmonisches Staatsorchester Halle 2 089 2,7 13,1 25,7 58,4 Steintor- Varieté 2 148 1,5 29,4 35,3 33,9 Konzerthalle Ulrichskirche 2 139 2,0 24,7 27,3 46,0 Franckesche Stiftungen 2 117 2,9 14,6 23,7 58,8 freie Träger 1 961 11,6 16,8 25,3 46,3

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Die folgende Tabelle dokumentiert, in welchem Maße die Hallenser mit den kulturellen Angeboten kommunaler Einrichtungen zufrieden sind. Insbesondere die traditionellen Angebote, wie Laternenfest oder Händel-Festspiele, werden von der Mehrzahl der Hallenser an- genommen. Auch für die Angebote kommunaler Theater wird bei 40% der gültigen Antworten mit "sehr zufrieden" oder "eher zufrieden" votiert. Der niedrige Bekanntheitsgrad der Angebote des soziokulturellen Zentrums Schafschwingelweg dürfte das Umfrageergebnis für diese Einrichtung beeinflußt haben. 84,5 Prozent konnten sich kein Urteil über das Angebot der Einrichtung bilden.

Frage: Wie zufrieden sind Sie mit den kulturellen Angeboten kommunaler Einrichtungen der Stadt Halle?

Einrichtung sehr eher teils, eher sehr kann ich zufrie- zufrie- teils unzu- unzu- nicht be- den den frieden frieden urteilen in Prozent der gültigen Antworten kommunale Theater 11,4 29,5 18,8 1,3 0,2 38,7 komm. Einrichtungen der Musikpflege 7,4 25,6 18 1,7 0,1 47,3 kommunale Bibliotheken 9 23 18,2 3 1 45,8 kommunale Museen 6,2 30 22,7 1,5 0,3 39,4 soziokult. Zentrum Schafschwingelweg 1 4 9,4 1,1 0,1 84,5 Kinosommer 8,7 19,5 15 1,3 0,2 55,2 Händel-Festspiele 20,2 31,5 12,6 1,2 0,3 34,3 Laternenfest 22,5 36,7 17,3 2,5 0,6 20,5 größte Fallzahl/kleinste Fallzahl 2 181/1 925

Die folgende Fragestellung ist insbesondere für das Anliegen dieser Sonderveröffentlichung von Interesse. Hier werden territoriale Prioritäten für ausgewählte Aktivitäten des täglichen Lebens hinterfragt. Die Funktion der Innenstadt als Zentrum für das kulturelle Le- ben und die Freizeitgestaltung der Bürger von Halle wird sichtbar. Der Besuch kultureller Veranstaltungen erfolgt zu 85,6 Prozent in der Innenstadt. Auch bei Kino- und Gaststättenbesuchen ist die Innenstadt ein bevorzugtes Gebiet. Den Einkauf täglicher Waren, Arztbesuche und Wohnungsangelegenheiten bestreiten die Hallenser jedoch bevorzugt im von ihnen be- wohnten Stadtviertel.

Beim Einkauf von Einrichtungsgegenständen wird weder der Innenstadt noch dem Stadtviertel der Vorzug eingeräumt. Hier werden "woanders" günstigere Einkaufsmöglichkeiten gesehen. Vor allem bei den sportlichen Aktivitäten scheint ein Nachholebedarf in Bezug auf die Attraktivität der Innenstadt zu bestehen. Bei der Wertung nachstehender Tabelle sollte beachtet werden, daß 11% der Befragten in der Innenstadt wohnen. Diese sollten, wenn sie eine Aktivität in der Innenstadt und damit im bewohnten Stadtteil erledigen, "in der Innenstadt" ankreuzen. Der genannte Umstand dürfte das Ergebnis beeinflußt haben.

Frage: Für verschiedene Aktivitäten (z.B. einkaufen, arbeiten, Behördengänge, Freizeitgestaltung) kann man die Angebote der Innenstadt, im Stadtviertel, in dem man wohnt, oder woanders nutzen. Geben Sie bitte an, welche Dinge sie überwiegend an welchem Ort erledigen! Innenstadtbewohner lassen die Spalte "im bewohnten Stadtviertel" frei!

Aktivitäten Anzahl in der im bewohnten woanders der gültigen Innenstadt Stadtviertel Antworten in Prozent der gültigen Antworten Arbeit bzw. Ausbildung 1 562 35,6 17,8 46,6 Kinobesuch 1 713 79,1 11,3 9,5 Besuch kultureller Veranstaltungen 1 728 85,6 5,4 8,9 Arztbesuch 2 118 27,2 64,0 8,8 Einkauf täglicher Waren 2 094 12,3 66,0 21,7 Einkauf von Textilien und Schuhen 2 037 49,3 12,6 38,0 Einkauf von Einrichtungsgegenständen 2 050 12,8 6,7 80,6 Wohnungsangelegenheiten 1 904 29,9 55,8 14,3 Bankangelegenheiten 2 113 43,6 48,2 8,3 sportliche Aktivitäten 1 586 17,0 36,0 47,0 Café-/Gaststättenbesuche 1 838 60,8 23,6 15,5 aktive Freizeitgestaltung 1 494 35,4 18,9 45,8

Die z.T. sehr unterschiedlich ausgeprägten Möglichkeiten für die Freizeitgestaltung oder Erholung auf der Ebene der einzelnen Stadttei- le/-viertel ab Seite 32 unterstreicht die Funktion der Innenstadt (City) als Zentrum des kulturellen Lebens für die Stadt. Es ist sicher nicht Halle-typisch, daß gerade im Zentrum (Altstadt, Südliche und Nördliche Innenstadt) eine Konzentration von Angeboten der Kultur sowie des Gastgewerbes vorzufinden ist. Das erwartet man ganz einfach vom Stadtkern. Andere Stadtteile (Dölauer Heide, Saaleaue, Giebichenstein) sind, wegen ihre Lagegunst, eher für die Naherholung geeignete Teil- räume innerhalb des Stadtgebietes. In dieser Funktion haben sie, ebenso wie die Innenstadt für kulturelle Veranstaltungen, zumindest stadtweite Bedeutung. Die Darstellungsweise, getrennt nach Stadtteilen/-vierteln, soll nicht den Blick vor der Tatsache verschließen, daß die Gesamtheit der städtischen Angebote im Bereich der Kultur, Freizeit und Erholung über die Anziehungskraft der Stadt aus der Sicht ihrer Bürger oder Gäste entscheidet. Auch ist die Stadtteilgrenzen überschreitende Nutzung der verschiedenen Angebote zur Freizeitgestaltung für die Mehrzahl der Bewohner selbstverständlich und aufgrund der guten Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln auch die Regel.

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Nach 1989 wurde damit begonnen, Begegnungsstätten für die Förderung aktiver Stadtteilkultur zu schaffen. Die Angebote der soziokul- turellen Zentren in der Silberhöhe, Heide-Nord oder auch Neustadt helfen, bestehende Defizite im Freizeit- und Kulturbereich besonders in Stadtteilen/-vierteln mit hoher Bevölkerungsdichte auszugleichen.

Bestandteil der Betrachtung der einzelnen Stadtteile/-viertel waren die vorhandenen Spielmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche auf den kommunalen Spielplätzen. Die von den Wohnungsunternehmen oder anderen privaten Grundstückseigentümern verwalteten Spielplätze wurden nicht in die Untersuchung einbezogen. Diese sind in der Regel auch kleiner und weniger gut mit Spielgeräten aus- gestattet als die kommunalen Spielplätze. In der vorliegenden Veröffentlichung sind fehlende, oder nicht auf die Altersstruktur der po- tentiellen Nutzer im jeweiligen Stadtviertel abgestimmte, Geräteausstattungen bei den kommunalen Spielplätzen herausgearbeitet. Die 122 kommunalen Spielplätze werden vom Grünflächenamt verwaltet. Für sie erfolgte eine Typisierung auf der Grundlage der jeweiligen Ausstattung mit Spielgeräten.

Die Auswertung macht deutlich, daß die Mehrzahl der kommunalen Spielplätze in den dichtbebauten Gebieten (Neustadt-30 Spiel- plätze, Silberhöhe-12 Spielplätze, Südstadt-14 Spielplätze) eingerichtet wurden, da hier auch die meisten Kinder wohnen. In diesem Zusammenhang bildet Heide-Nord/Blumenau mit lediglich 4 Spielplätzen bei 10 262 Einwohnern eine Ausnahme. Größere Spielplätze, wie z.B. im Stadtpark, Südpark oder Peißnitz wurden mit hohem finanziellen Aufwand modernisiert bzw. umgestaltet. Sie bieten einer größeren Anzahl von Kindern die Möglichkeit der spielerischen und sportlichen Betätigung.

Schon jetzt ist absehbar, daß sich die Altersstruktur auch in den Neubaugebieten der 70er Jahre dahingehend verändern wird, daß von einer Alterung gesprochen werden kann. Der Kinder-, insbesondere der Kleinkinderanteil wird sich in den genannten Stadtteilen verringern. Dieser Umstand wird die Notwendigkeit der altersgerechten Umgestaltung vorhandener Spielplätze nach sich ziehen. Ansonsten be- steht die Gefahr, daß die Spielplätze weder quantitativ noch qualitativ den gegebenen Umständen entsprechen.

Am Ende des Jahres 1997 waren in 15 der 43 Stadtteile/-viertel keine kommunalen Spielplätze eingerichtet. Insbesondere für die Stadt- teile der Innenstadt, mit wenig Freiräumen und verhältnismäßig hohen Kinderzahlen, scheint eine bessere Versorgung mit Spielplätzen geboten, als es gegenwärtig der Fall ist. In Stadtteilen/-vierteln wie Altstadt, Südliche Innenstadt, Paulusviertel, Freiimfelde/Kanenaer Weg, Gesundbrunnen, Damaschkestraße, Lutherplatz/Thüringer Bahnhof wurden Werte von über 400 Kinder pro kommunalem Spiel- platz festgestellt. Der Wert für die Stadt insgesamt lag bei 338 Kinder/Spielplatz. Auch in städtischen Randgebieten wie Dölau, Mötzlich, Ortslage Lettin kann von einer Unterversorgung mit Spielplätzen gesprochen werden. Eine niedrigere Bebauungsdichte, Gärten und weniger verkehrsbelastete Straßen bieten aber insgesamt mehr Möglichkeiten zum Spielen im Freien und lassen den Bedarf an Spielplätzen nicht so dringend erscheinen wie in der Innenstadt.

Für viele Hallenser ist der tägliche Umgang mit Haustieren ein wesentlicher Bestandteil einer sinnvollen Freizeitgestaltung. Zu diesem Ergebnis kam auch eine durch die Landwirtschaftliche Fakultät der Martin-Luther-Universität durchgeführte mündliche Befragung in den Jahren 1996 und 1998. Im Jahr 1998 hielten von 1 314 in die Befragung einbezogenen Haushalten 682 (52%) Haustiere. Als Gründe für die Tierhaltung wurde u.a. Tierliebe (68,8%), Kinder (10,2%), Gesellschaft (6,7%) oder Hobby (2,8%) genannt (siehe nachfolgendes Diagramm).

800

700

600

500

400

300

200 Anzahl der Nennungen 100

0 Kinder Hobby Keine Angabe Tierliebe Nutztiere Wachhund Mäusefang Gesundheit Gewohnheit Gesellschaft Gründe für die Tierhaltung

Quelle: Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Landwirtschaftl. Fakultät, Institut für Tierzucht u. Tierhaltung mit Tierklinik

Die Durchschnittswerte der verwendeten Zeit pro Tag und Tier sind in starkem Maße von der gehaltenen Tierart abhängig. Die Befra- gung im Jahr 1998 hatte zum Ergebnis, daß Hundehalter mit 290 Minuten pro Tag die meiste Zeit für ihr Haustier aufwenden. In der Reihenfolge sind Katze (166 Minuten/Tag), Vogel (137), Kaninchen (115), Meerschwein (106) sowie Schildkröte und Aquarium (jeweils 47 Minuten/Tag) genannt.

Die Auswertung der Befragung im Jahr 1998 ergab, daß insgesamt 2 039 Tiere verschiedener Arten von 1 040 Tierhaltern (Mehrfachnennung möglich) gehalten wurden. Insbesondere bei Nutztieren wie Taube (23,6 Tiere/Tierhalter), Ente (18,3) oder Huhn (16,6) konnte eine größere Anzahl von Tieren je Tierhalter festgestellt werden als z.B. bei Tierarten wie Hund, Katze oder Schildkröte. Hier war überwiegend ein Exemplar pro Tierhalter die Regel (siehe folgende Tabelle).

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Tierart Anzahl der Tiere Anzahl der Tierhalter Tiere pro Tierhalter

Chinchilla 12 9 1,3 Echse 6 4 1,5 Ente 55 3 18,3 Frettchen 6 4 1,5 Hamster 58 24 2,4 Hase 5 4 1,3 Huhn 149 9 16,6 Hund 378 345 1,1 Katze 305 234 1,3 Kaninchen 301 73 4,1 Maus 13 9 1,4 Meerschwein 191 115 1,7 Pferd 17 5 3,4 Ratte 8 6 1,3 Schaf 12 2 6,0 Schildkröte 18 14 1,3 Schlange 3 1 3,0 Taube 165 7 23,6 Vogel 337 172 2,0 Gesamt 2039 1040 2,0 Quelle: Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Landwirtschaftl. Fakultät, Institut für Tierzucht u. Tierhaltung mit Tierklinik

Von Interesse waren auch die durchschnittlichen Kosten der Tierhaltung pro Monat. Bei der Betrachtung ausgewählter Tierarten sind er- hebliche Unterschiede beim finanziellen Aufwand zu verzeichnen (siehe nachfolgendes Diagramm). Die Berechnung der Mittelwerte der monatlichen Kosten verdeutlicht, daß z.B. für Hunde durchschnittlich 71,- DM/Monat und für Katzen 52,- DM/Monat ausgegeben wurden. Vergleichsweise geringe Kosten verursachte die Haltung von Schildkröten (28,- DM/Monat), Vögeln (13,- DM/Monat) oder Ka- ninchen (7,- DM/Monat).

80 70 60 71 50 52 40 30 20 28 7 15 10 13 0 monatliche Kosten in DM Hund Katze Vogel Kaninchen Meer- Schildkröte schw ein Tierart

Quelle: Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Landwirtschaftl. Fakultät, Institut für Tierzucht u. Tierhaltung mit Tierklinik

Bei den Tierarten Hund und Katze wurde ausgewertet, auf welche Weise der Tiererwerb erfolgte. Hunde wurden überwiegend durch Kauf erworben (61,6%). In 19,6% aller Fälle erfolgte der Erwerb des Hundes in Form eines Geschenkes. Aus dem Tierheim stammen 37 Hunde (9,8%). Bei Katzen steht die Schenkung mit 31,4% der ausgewerteten Fälle im Vordergrund, gefolgt von eigener Zucht (30,1%). In 12,4% aller Fälle waren die Katzen zugelaufen, 23 (7,5%) stammen aus dem Tierheim.

Art des Tiererwerbs Hund Katze absolut in % absolut in % Kauf 233 61,6 38 12,4 Geschenk 74 19,6 96 31,4 Tierheim 37 9,8 23 7,5 eigene Zucht 21 5,6 92 30,1 zugelaufen x x 38 12,4 Sonstiges 13 3,4 19 6,2 Gesamt 378 100,0 306 100,0 Quelle: Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Landwirtschaftl. Fakultät, Institut für Tierzucht u. Tierhaltung mit Tierklinik

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Im nachfolgenden Diagramm werden neben der Anzahl der befragten Personen in der jeweiligen Berufsgruppe/Stellung im Er- werbsleben der Anteil derer mit einem Haustier dargestellt. Während beispielsweise von den befragten Rentnern 34,6% ein Haustier besaßen, betrug der Anteil bei den Angestellten 57,7% und bei den Selbständigen 65,4%.

Anzahl Befragte Anteil Tierhalter

350 80,0

300 70,0 60,0 250 50,0 200 40,0 150 30,0 100 20,0 Anzahl der Befragten

50 10,0 Anteil der Tierhalter in % 0 0,0 Selb- Azubi Beamte Rentner Arbeiter Umsch./ ständige ständler unfähige urlaub Vorruhe- Hausfrau Erwerbs- Sonstige Studenten Angestellte keine Ang./ Arbeitslose Akademiker Erziehungs-

Quelle: Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Landwirtschaftl. Fakultät, Institut für Tierzucht u. Tierhaltung mit Tierklinik

Definitionen ausgewählter Begriffe:

Naturschutzgebiete (NSG): Zu Naturschutzgebieten werden vorrangig solche Gebiete erklärt, in denen Lebensstätten und Lebensge- meinschaften von Pflanzen und Tieren erhalten und entwickelt werden sollen. Es können aber auch Landschaftsteile sein, deren Schutz wegen ihrer Seltenheit, Gefährdung oder hervorragenden Schönheit erforderlich ist.

Landschaftsschutzgebiete (LSG): Sind nach § 20 Naturschutzgesetz Land Sachsen-Anhalt (NatSchGLSA) Gebiete, die zur Erhaltung oder Wiederherstellung der ökologischen Funktionsfähigkeit des Naturhaushaltes, wegen der Vielfalt, Eigenart oder Schönheit des Landschaftsbildes oder ihrer Bedeutung für die Erholung unter Schutz stehen.

Naturdenkmale (ND): Sind nach § 22 NatSchGLSA unter Schutz gestellte Einzelgebilde der Natur oder Gebiete mit einer Fläche bis zu 5 ha. Sie werden gesichert aus wissenschaftlichen, ökologischen, landeskundlichen oder kulturellen Gründen oder wegen ihrer Eigenart und Seltenheit.

Geschützte Landschaftsbestandteile (GLB): Nach § 23 NatSchGLSA kann die Untere Naturschutzbehörde der Stadt z.B. Bäume, Alleen, Hecken, Parks, Streuobstwiesen, Wasserflächen und -läufe zur Sicherung der Funktionsfähigkeit des Naturhaushaltes, zum Schutz natürlicher Lebensgemeinschaften oder zur Belebung, Gliederung oder Pflege des Orts- und Landschaftsbildes unter besonde- ren Schutz stellen.

Biotope: Unter einem Biotop ist im allgemeinen ein natürlich abgegrenzter Lebensraum einer daran angepaßten Lebensgemeinschaft von Pflanzen, Tieren und anderen Organismen zu verstehen. Dabei kann die Flächengröße, der ökologische Wert und die Naturschutz- relevanz sehr unterschiedlich sein.

Öffentliche Grün- und Parkanlagen: Öffentliche Grün- und Parkanlagen sind Freiflächen im öffentlichen Raum, die überwiegend durch Vegetationsflächen mit zum Teil zusammenhängenden Baumbeständen gekennzeichnet sind. Sie erfüllen vielfältige Funktionen, wie Erholung, Sport und Spiel, Kommunikation, Spazierengehen etc. Grün- und Parkanlagen haben aber auch eine wichtige ökologische Bedeutung. Sie tragen zur Abkühlung der überhitzten Stadtluft bei, fördern die Grundwasserneubildung durch den überwiegenden Anteil unversiegelter Flächen, filtrieren Luftschadstoffe und dienen als Lebensräume für eine artenreiche Tier- und Pflanzenwelt. Sie sind unverzichtbare Freiräume einer funktionierenden, lebenswerten Stadt.

Schmuckfläche: Hier sind Sommerblumenflächen, Staudenflächen und Rosenflächen enthalten.

Sonstige Fläche: Hier sind unter anderem Wasserflächen, Sukzessionsflächen, Felsenflächen und Feuchtgebiete enthalten.

Spielrasen: Bespielbare Rasenfläche auf der auch Spielgeräte, die keinen zusätzlichen Fallschutz erfordern, stehen können. Ballspiel ist möglich.

Gerätespiel: Sand-, Kies- oder Rindenmulchflächen, die mit Spielgeräten für verschiedene Altersgruppen bestückt sind.

Ballspielflächen: Spielfläche für verschiedene Ballspielarten.

Skateanlagen: Spielfläche für Skate- und andere Rollsportarten.

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1. Freizeit- und Kultureinrichtungen der Stadt Halle (Saale)

1.1 Anzahl der Freizeit-und Kultureinrichtungen

Einrichtungen Anzahl Museen 14 Theater /Musik 8 Bibliotheken (inklusive Zweigstellen der Stadtbibliothek) 18 Kino 4 Jugendfreizeiteinrichtungen 11 Soziokulturelle Zentren 4 Zoologischer Garten 1 Botanischer Garten 1 sonstige 9 Quelle : Einwohner- und Statistikamt

1.2 Besucher des Zoologischen Gartens der Stadt Halle (Saale) im Zeitraum von 1920 bis 1997

Jahr Besucher Jahr Besucher Jahr Besucher Jahr Besucher Jahr Besucher

1920 163 055 1940 220 380 1956 380 642 1973 628 764 1986 509 214 1921 188 548 1941 286 828 1957 420 504 1974 630 534 1987 510 574 1922 179 524 1942 448 510 1958 559 600 1975 630 763 1988 498 298 1923 161 193 1943 428 661 1959 524 371 1976 639 507 1989 493 437 1924 211 392 1944 277 696 1960 450 410 1977 611 289 1990 344 899 1925 151 534 1945 236 162 1961 489 701 1978 558 312 1991 300 507 1926 301 868 1946 375 603 1962 445 415 1979 547 380 1992 277 547 1927 270 356 1947 385 516 1963 471 944 1980 539 295 1993 314 847 1928 307 639 1948 348 203 1964 473 137 1981 538 432 1994 320 871 1936 161 720 1949 308 508 1969 543 900 1982 560 603 1995 311 206 1937 183 497 1953 447 381 1970 560 200 1983 505 668 1996 302 787 1938 199 357 1954 417 877 1971 595 054 1984 523 015 1997 282 316 1939 197 027 1955 406 269 1972 600 354 1985 504 785 Quelle : Statistische Jahrbücher der Stadt Halle, Zoologischer Garten Halle GmbH

Besucher im Zoo Halle 1920 bis 1997

650 000 600 000 550 000 500 000 450 000 400 000 350 000 300 000

Besucherzahl Besucherzahl 250 000 200 000 150 000 100 000 50 000 1920 1922 1924 1926 1928 1937 1939 1941 1943 1945 1947 1949 1954 1956 1958 1960 1962 1964 1970 1972 1974 1976 1978 1980 1982 1984 1986 1988 1990 1992 1994 1996 Jahre

Quelle: Statistische Jahrbücher der Stadt Halle, Zoologischer Garten Halle GmbH

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1.2.1 Tierbestand des Zoologischen Gartens der Stadt Halle (Saale) 1979 bis 1997

1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 Arten/Unterarten 368 377 377 291 284 376 398 Individuen 2 025 1 913 2 142 1 106 1 084 2 353 2 268

1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 Arten/Unterarten 379 376 352 339 309 313 320 Individuen 1 908 1 576 1 554 1 475 1 544 1 563 1 611

1993 1994 1995 1996 1997 Arten/Unterarten 340 325 312 293 295 Individuen 1 784 1 753 2 043 2 126 2 203 Quelle: Zoologischer Garten Halle GmbH

Anzahl der Arten/Unterarten sowie Individuen im Zoo Halle 1979 bis 1997

2500

2000

1500

Arten/Unterarten

Anzahl Anzahl 1000 Individuen 500

0 1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 Jahre 1997

Quelle : Zoologischer Garten Halle GmbH

1.3 Botanischer Garten der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Jahre s Besucher 1) 1990 24 000 1991 21 000 1992 19 000 1993 15 000 1994 20 000 1995 35 000 1996 32 867 1997 31 969 1) einschließlich Schüler der Botanikschule und Studenten sowie Aus- und Weiterzubildende Angaben von 1990 bis 1995 sind Schätzwerte Quelle: Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg/Botanischer Garten

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1.4 Kleingartenanlagen

Anzahl der Kleingartenvereine Größe im m² Anzahl der Parzellen 137 4 882 733 12 920 Quelle : Stadtverband der Gartenfreunde Halle (Saale) e.V.

Von den oben angeführten Vereinen kann ein Kleingartenverein mit einer Fläche von 5 490 m² und 17 Parzellen keinem Stadtviertel zugeordnet werden. Von den 137 Kleingartenanlagen verfügen 99 Anlagen über einen Spielplatz. Die Gesamtfläche, die durch die Kleingartenanlagen genutzt wird, entspricht einem Anteil von 3,6 % der Gesamtfläche der Stadt Halle (13 499,00 m²).

1.5 Anzahl der Sportanlagen

Einrichtungen Anzahl Stadien 4 Sportplätze 30 Sporthallen 13 Schulsporthallen 82 Tennisplätze 9 Kegelbahnen 10 Wassersportobjekte 8 Pferdesportanlagen 5 Schießsportanlagen 2 Hallenbäder 4 Frei- und Naturbäder 6 Fitneßbereich 10 sonstige Einrichtungen 3 gesamt 186 Quelle: Sport- und Bäderamt

1.6 Bäder der Stadt Halle (Saale)

Die Saison der Freibäder erstreckt sich über den Zeitraum Mai bis September. In den ausgewiesenen Zahlen sind öffentliches und organisiertes Schwimmen zusammengefaßt. Das organisierte Schwimmen beinhaltet das Schulschwimmen, das medizinische Schwimmen, die Nutzung der Schwimmstätten durch Hoch- und Fachschulen sowie Sportvereine und die Nutzer angemieteter Schwimmhallenzeiten. In der Sportschwimmhalle Robert-Koch-Straße erfolgt nur organisiertes Schwimmen.

Besucher 1995 1996 1997 Freibäder Saline 1) 127 490 71 037 88 839 Heidebad 72 427 34 835 56 830 Nordbad 2) 74 569 32 005 41 876 Gesundbrunnenbad 75 019 33 193 46 018 Sommerbad Ammendorf 59 032 28 174 33 447 Freibad Angersdorfer Teiche 77 214 39 739 69 907 Insgesamt 485 751 238 983 336 917 Hallenbäder Stadtbad 190 772 164 831 168 275 Saline 1) 191 661 155 552 174 428 Schwimmhalle Halle-Neustadt 3) 36 291 x 9 413 Sportschwimmh. Robert-Koch-Str. 130 223 148 905 162 318 Insgesamt 548 947 469 288 514 434 Sauna Stadtbad 11 639 8 260 11 066 Saline 1) 15 800 12 533 15 281 Nordbad 6 804 5 864 6 360 Sommerbad Ammendorf 5 455 5 227 4 794 Insgesamt 39 698 31 884 37 501 1) Das Salinebad war in der Zeit vom 13.5.1996 bis 15.9.1996 aufgrund Rekonstruktion der Fernwärmeversorgung geschlossen. 2) Das Nordbad war 1996 aufgrund einer Havarie erst ab 23.5.1996 geöffnet. 3) Die Schwimmhalle Halle-Neustadt war von Juli 1996 bis zum 20.12.1997 wegen Rekonstruktion geschlossen. Quelle: Sport- und Bäderamt

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1.7 Sportvereine/-gemeinschaften und deren Mitglieder 1991 bis 1997

Erfassungstag 14.04.1991 01.01.1992 01.01.1993 01.01.1994 01.01.1995 01.01.1996 03.04.1997 Anzahl der Vereine 76 83 91 98 102 109 117 Anzahl der Sportarten s 42 s 47 s 56 s 50 s 54 s 51 s 47 Anzahl der Mitglieder 20 882 22 154 23 560 28 723 30 281 31 291 32 347

1.7.1 Anzahl der Sportgemeinschaften 1991 bis 1997 nach Sportarten

Sportarten Anzahl der Sportgemeinschaften 1) s 1991 s 1992 s 1993 s 1994 s 1995 s 1996 s 1997 asiatische Kampfsportarten 8 9 15 17 17 19 19 Badminton 12 10 8 8 8 7 8 Ballsportarten 53 51 50 83 89 88 89 Behindertensport 13 6 6 6 6 7 7 Bergsteigen x 1 1 1 1 1 1 Billard x 1 1 1 1 1 1 Boxen 4 2 3 3 3 3 3 DLRG x x x 1 1 1 1 Eissport /Wintersport 4 3 3 3 3 3 2 Fechten 3 2 2 2 2 2 2 Gehörlosensport 5 2 3 3 2 2 1 Gewichtheben/Fitneß 7 7 4 5 5 6 6 Gymnastik /Freizeitsport 38 52 31 59 59 59 57 Kegeln 29 29 27 26 26 25 23 Leichtathletik 15 12 11 11 9 11 11 Luftsport x 1 1 1 1 1 1 Modellsport 1 1 1 1 1 1 1 Motorsport 3 3 3 3 3 1 1 Radsport 5 5 4 4 4 6 6 Reiten 3 5 5 5 5 5 5 Ringen 3 3 3 3 3 3 3 Schach 13 9 9 9 9 9 9 Schützen 2 4 4 4 5 5 5 Tanzen 1 3 3 3 4 4 4 Tennis /Tischtennis 27 27 28 32 30 31 32 Wandern 12 6 5 5 5 5 7 Wassersport 17 21 19 21 22 22 24 Sonstige 13 7 30 4 6 5 5 1) Mehrfacheinschreibungen möglich

Anzahl der Sportvereine und deren Mitglieder 1991 bis 1997

35000 120

30000 100

25000 80

20000 Mitglieder 60 15000 Vereine 40 10000 Anzahl der Vereine Anzahl der Mitglieder

5000 20

0 0 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 Jahre

Quelle : Quelle: Stadtsportbund Halle e.V.

18

1.7.2 Anzahl der Mitglieder in Sportgemeinschaften 1991 bis 1997 nach Sportarten

Sportarten Mitglieder der Sportgemeinschaften 1) 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 asiatische Kampfsportarten 799 1 588 2 459 3 625 4 066 3 723 3 753 Badminton 221 171 223 211 286 327 350 Ballsportarten 6 167 5 552 6 539 7 041 7 227 8 187 8 604 Behindertensport 334 394 352 432 618 789 935 Bergsteigen x x x 295 300 306 335 Billard x x 50 41 35 29 36 Boxen 248 184 200 179 182 156 174 DLRG 2) x x x 171 398 559 683 Eissport /Wintersport 229 130 133 126 146 144 114 Fechten 172 181 151 150 139 156 155 Gehörlosensport 161 230 316 322 315 353 363 Gewichtheben/Fitneß 173 112 169 135 95 234 223 Gymnastik /Freizeitsport / 4 741 4 772 4 992 5 504 5 305 5 460 5 571 Turnen Kegeln 1 094 801 795 783 766 765 748 Leichtathletik 1 234 1 198 980 966 956 1 096 1 160 Luftsport x 49 47 52 52 42 40 Modellsport 16 18 18 27 40 44 44 Motorsport 240 252 117 110 96 24 93 Radsport 162 128 131 124 125 148 151 Reiten 116 229 264 288 298 213 227 Ringen 206 159 247 205 207 198 157 Schach 397 358 275 284 273 276 263 Schützen 166 289 311 446 534 625 547 Tanzen 104 130 178 221 274 285 307 Tennis /Tischtennis 1 472 2 011 1 526 1 715 1 803 1 890 1 862 Wandern 425 285 278 177 273 292 379 Wassersport 1 742 2 653 4 724 4 942 4 904 4 887 4 903 Sonstige 296 292 245 127 205 227 179 1) Mehrfacheinschreibungen möglich 2) DLRG = Deutsche Lebensrettungsgesellschaft Quelle: Stadtsportbund Halle e.V.

1.8 Anzahl der Pferderennen und deren Besucher auf der Galopprennbahn Passendorfer Wiesen 1995 bis 1997

Jahre Anzahl der Renntage Anzahl der Rennen Anzahl der Starter Anzahl der Besucher gesamt dav. Hürdenrennen 1995 12 116 5 1 118 75 000 1996 13 122 5 1 198 75 700 1997 13 119 5 1 175 74 000 Quelle : Hallenser Rennverein e.V.

19

2. Kommunale Spielplätze in der Stadt Halle (Saale)

2.1 Öffentliche Spielplätze 1997 nach Stadtteilen/vierteln und Spielfläche

Stadtbezirk Anzahl Spielfläche Stadtteil/-viertel der Spielplätze in m² Stand: 31.12.1997 1 Stadtbezirk Mitte 17 15 502 1 01 Altstadt 1 326 1 02 Südliche Innenstadt 7 6 190 1 03 Nördliche Innenstadt 9 8 986 2 Stadtbezirk Nord 21 18 779 2 04 Paulusviertel 2 2 112 2 05 Am Wasserturm/Thaerviertel 2 502 2 06 Landrain 2 6 560 2 07 Frohe Zukunft 0 0 2 21 Ortslage Trotha 5 2 518 2 22 Industriegebiet Nord 0 0 2 23 Gottfried-Keller-Siedlung 0 0 2 30 Giebichenstein 9 6 635 2 31 Seeben 1 452 2 32 Tornau 0 0 2 33 Mötzlich 0 0 3 Stadtbezirk Ost 5 5 503 3 08 Gebiet der DR 0 0 3 09 Freiimfelde/Kanenaer Weg 1 1 124 3 10 Dieselstraße 0 0 3 40 Diemitz 0 0 3 41 Dautzsch 0 0 3 42 Reideburg 1 2 111 3 43 Büschdorf 2 694 3 44 Kanena/Bruckdorf 1 1 574 4 Stadtbezirk Süd 37 44 430 4 11 Lutherplatz/Thüringer BHF 2 8 778 4 12 Gesundbrunnen 3 4 015 4 13 Südstadt 14 18 423 4 14 Damaschkestraße 3 2 347 4 51 Ortslage Ammendorf/Beesen 1 129 4 52 Radewell/Osendorf 2 2 783 4 53 Planena 0 0 4 60 Böllberg/Wörmlitz 0 0 4 61 Silberhöhe 12 7 955 5 Stadtbezirk West 42 74 503 5 71 Nördliche Neustadt 13 22 613 5 72 Südliche Neustadt 8 14 885 5 73 Westliche Neustadt 9 20 760 5 74 Gewerbegebiet Neustadt 0 0 5 81 Ortslage Lettin 0 0 5 82 Heide-Nord/Blumenau 4 3 492 5 90 Saaleaue 3 8 664 5 91 Kröllwitz 0 0 5 92 Heide-Süd 0 0 5 93 Nietleben 1 455 5 94 Dölauer Heide 3 2 475 5 95 Dölau 1 1 159 Stadt insgesamt 122 158 717 Quelle: Grünflächenamt

20

Kommunale Spielplätze am 31.12.1997 nach Stadtbezirken

Mitte 14%

West 35%

Nord 17%

Ost 4%

Süd 30%

Quelle: Grünflächenamt

Kommunale Spielplätze am 31.12.1997 nach Stadtteilen/-vierteln

14

12

10

8

6

4 Anzahl der Spielplätze

2

0 1 01 1 02 1 03 2 04 2 05 2 06 2 21 2 30 2 31 3 09 3 42 3 43 3 44 4 11 4 12 4 13 4 14 4 51 4 52 4 61 5 71 5 72 5 73 5 82 5 90 5 93 5 94 5 95 Stadtteil/-viertel

Quelle: Grünflächenamt

21

Kommunale Spielplätze am 31.12.1997 nach Stadtteilen/-viertel

Saale 2 31 2 32

5 81 2 22

2 23

5 82 2 21 2 33 2 07 5 95 5 91 2 06

2 30 5 94 2 04 2 05 3 41 5 92 3 40 1 03 3 42 5 93 3 08 5 71 1 01 3 09 3 43

5 73 5 90 1 02 5 72 Hufeisen- 5 74 4 11 see Kanal 4 12

4 14 3 10 3 44

4 13

4 60 Saale 4 61 4 51

4 52

4 53

Saale

Anzahl kommunaler Spielplätze am 31.12.1997

nichts vorhanden 1 2 3

4 - 7 8 - 9

12 - 14

22

Versorgung mit kommunalen Spielplätzen nach Stadtteilen/-vierteln am 31.12.1997

Saale 2 31 2 32

5 81 2 22

2 23

5 82 2 21 2 33 2 07 5 95 5 91 2 06

2 30 5 94 2 04 2 05 3 41 5 92 3 40 1 03 3 42 5 93 3 08 5 71 1 01 3 09 3 43

5 73 5 90 1 02 5 72 Hufeisen- 5 74 4 11 see Kanal 4 12

4 14 3 10 3 44

4 13

4 60 Saale 4 61 4 51

4 52

4 53

Saale

Kinder u. Jugendliche/Spielplatz

nichts vorhanden 1 bis unter 100 100 bis unter 200 200 bis unter 300 300 bis unter 400 400 bis unter 500 500 bis unter 700 über 700

23

3. Natur- und Landschaftsschutzgebiete sowie Naturdenkmale

3.1 Unter Naturschutz stehende Gebiete

Jahr Naturschutz- Landschafts- Naturdenkmale (ND) gebiete (NSG) schutzgebiete (LSG) Anzahl Anzahl Fläche in ha Anzahl Fläche in ha botanische geologische 1990 4 160,56 2 2 239,33 57 4 1991 5 245,84 2 2 239,33 57 4 1992 6 468,02 4 2 339,81 57 4 1993 8 622,85 4 2 339,81 57 4 1994 8 622,85 4 2 339,81 57 4 1995 9 680,91 2 1 731,20 57 4 1996 9 680,91 2 1 731,20 57 4 1997 10 780,00 2 1 731,20 57 4

Jahr flächenhafte Naturdenkmale (NDF)1) geschützte Landschaftsbestandteile (GLB) geschützter Park (GP) Anzahl Fläche in ha Anzahl Fläche in ha Anzahl Fläche in ha 1995 18 46,37 15 158,53 2 8,9 1996 18 46,37 15 158,53 2 8,9 1997 18 43,37 11 120,33 2 8,9 1) Vor 1995 lautete die Abkürzung FND. Diese wird bei den flächenhaften Naturdenkmalen mit Statusverleihung vor 1995 beibehalten. Quelle: Umweltamt

3.2 Natur- und Landschaftsschutzgebiete nach Bezeichnung und Status

Geschützte Gebiete Bezeichnung Status Bezeichnung Status Geschütztes Gehölz Büschdorf GLB Abtei und Saaleaue bei Planena NSG Park der ehemaligen Papierfabrik in Kröllwitz GLB Kleiner Lunzberg FND Park Seeben GLB Waldohreulenschlafplatz-Dölauer Heide FND Amselgrund und Kreuzer Teiche GLB Muschelkalkwand-Bruchsee FND Amtsgarten GLB Diptamstandort-Dölauer Heide FND Goldberg GLB Kleiner Angersdorfer Teich FND Park der Halleschen Motorenwerke GLB Sedimentäre Scholle im Porphyr am Galgen- FND Pulverweiden GLB berg Haldengehölz Bruckdorf GLB Teich am Granauer Berg FND Park Sagisdorf GLB Teich bei Seeben FND Großer und Kleiner Galgenberg GLB Streuobsthang südlich Seeben NDF Saale LSG Saaleuferstreifen nördlich Kröllwitz NDF Dölauer Heide LSG Trockenrasen auf dem Ochsenberg FND Burgholz NSG Weihen und Lehmhügel westlich Seeben NDF Bischofswiese NSG Klausberge NDF Brandberge NSG Resttümpel nördlich Kanena NDF Nordspitze Peißnitz NSG Trockenhänge südöstlich des Lindbusches NDF Lunzberge NSG Lößhohlweg bei Granau NDF Saale-Elster-Aue bei Halle NSG Ellernteich FND Pfingstanger bei Wörmlitz NSG Tulpenstandort im Südpark NDF Forstwerder NSG Passendorfer Gutspark GP Rabeninsel und Saaleaue bei Böllberg NSG Gimritzer Park GP Quelle: Umweltamt

LSG Saale Die Saale durchzieht das gesamte Stadtgebiet von Halle und schließt verschiedene NSG, FND und GLB sowie Parks ein. Das LSG durchzieht Auenwälder, Naßwiesen, Trocken- und Halbtrockenrasen. Die einzelnen Bereiche werden durch extensiv genutzte Flächen miteinander verbunden und bilden einen hochwertigen stadtnahen Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten. Das Saalegebiet zählt zu den wichtigsten Naherholungsgebieten der Stadt Halle.

24

3.3 Geschützte Biotope (Stand: 31.07.1998)

Nach Paragraph 30 des Naturschutzgesetzes des Landes Sachsen-Anhalt sind einige Biotoptypen unter besonderen Schutz gestellt.

Biotoptyp Anzahl 3) Röhrichte 68 Seggen-, binsen- oder hochstaudenreiche Naßwiesen 13 Verlandungsbereiche stehender Gewässer 1) 87 naturnahe Bach- und Flußabschnitte 5 Felsen 2) 32 Trocken- und Halbtrockenrasen 2) 81 Wälder und Gebüsche trockenwarmer Standorte 2) 71 Auwälder 31 Streuobstwiesen 27 Kopfbaumgruppen 3 Salzstellen 8 aufgelassene Steinbrüche 4 Hecken- und Feldgehölze 164 Gesamt 594 1) nicht getrennt erfaßt, da fließende Übergänge 2) Doppelnennung möglich 3) vorläufige Daten Quelle: Umweltamt

Durch eine flächendeckende Erfassung der Unteren Naturschutzbehörde wird die Notwendigkeit ersichtlich, den geringen Bestand sol- cher meist kleinflächigen Biotope zu sichern und zu entwickeln. Durch starke Verschmutzungen wie z.B. Müllablagerungen und starke Begehung sind insbesondere Kleingewässer, naturnahe Bach- und Flußabschnitte, Röhrichte, Naßwiesen und Trocken- und Halbtrockenrasen im Stadtbereich gefährdet.

Natur- und Landschaftsschutzgebiete 1997

43,37 ha 158,53 ha 8,9 ha 780,00 ha

NSG

LSG

FND

GLB

GP

1 731,20 ha

Quelle: Umweltamt

25

4. Baumarten

4.1 Straßenbäume in der Stadt Halle nach Baumgattungen/-arten

Abkürzung der Botanischer Deutscher Anzahl der Angaben Anzahl der Baum- Baumarten Name Name Baumart in % gattungen gesamt Stand: 31.12.1997 Acam Acer campestre/sacharinum Feld-,/Silberahorn 172 1,06 Aneg Acer negundo Eschenahorn 335 2,06 Apla Acer platanoides Spitzahorn 1 815 11,15 Apse Acer pseudoplatanus Bergahorn 1 197 7,35 3 519 Aec Aesculus carnea Rotblühende Roßkastanie 101 0,62 Aeh Aesculus hippocastanum Gemeine Roßkastanie 800 4,92 901 Ail Ailanthus altissima Götterbaum 55 0,34 55 Alg Alnus glutinosa Schwarzerle 33 0,20 33 Bet Betula pendula Birke 573 3,52 573 Car Carpinus betulus Hainbuche 22 0,14 22 Cat Catalpa bignonioides Trompetenbaum 1 0,01 1 Cor Corylus colurna Baumhasel 379 2,33 379 Cra Crataegus monogyna Rotdorn 109 0,67 109 Fag Fagus sylvatica Rotbuche 34 0,21 34 Fra Fraxinus excelsior Gemeine Esche 654 4,02 654 Gin Ginkgo biloba Ginkgo 33 0,20 33 Gle Gleditsia triacanthos Christusdorn 11 0,07 11 Jug Juglans regia Walnuss 56 0,34 56 Koe Koelreuteria paniculata Blasenesche 20 0,12 20 Liq Liquidambar styraciflua Amberbaum 21 0,13 21 Lir Liriodendron Tulpenbaum 4 0,02 4 Mas Malus sylvestris Apfel 41 0,25 41 Mor Morus Maulbeere 4 0,02 4 Pla Platanus hybrida Platane 1 013 6,22 1 013 Pin Pinus species Kiefer 10 0,06 10 Pal Populus alba Silberpappel 35 0,22 Phy Populus Hybriden Pappel in Arten 320 1,97 PnI Populus nigra "Italica" Pyramidenpappel 672 4,13 1 027 Pra Prunus avium Vogel-,Süßkirsche 463 2,84 Prd Prunus domestica Pflaume 260 1,60 Prs Prunus serrulata "Kanzan" Japanische Blütenkirsche 60 0,37 783 Pca Pyrus calleryana "Chanticleer" Stadtbirne 70 0,43 Pco Pyrus communis Gemeine Birne 69 0,42 139 Qli Quercus libani Libanoneiche 1 0,01 Qro Quercus robur Stieleiche 191 1,17 Qru Quercus rubra Roteiche 278 1,71 470 Rob Robinia pseudoacacia Robinie 930 5,71 930 Sal Salix Weide 118 0,73 118 Sop Sophora japonica Japanischer Schnurbaum 102 0,63 102 Sar Sorbus aria Mehlbeere 8 0,05 Sau Sorbus aucuparia Gemeine Eberesche 163 1,00 Sin Sorbus intermedia Schwedische Mehlbeere 302 1,86 473 Tam Tilia americana Amerikan. Linde 74 0,45 Tco Tilia cordata Winterlinde 2 381 14,63 Tec Tilia euchlora Krimlinde 444 2,73 Ter Tilia europaea Europäische Linde 1 295 7,96 Tpl Tilia platyphyllos Sommerlinde 392 2,41 Tsp Tilia spezies Linde in Arten 91 0,56 4 677 Ulm Ulmus glabra Bergulme 63 0,39 63 alle Baumarten insgesamt 16 275 100,00 16 275 Quelle: Grünflächenamt

26

Die häufigsten Straßenbäume in der Stadt Halle (Saale) nach Baumart

2500

2000

1500

Anzahl Anzahl 1000

500

0 Spitz- Berg- Gemeine Birke Gemeine Platane Pyra- Robinie Winter- Eur o- ahorn ahorn Ros s- Es c he miden- linde päische kastanie pappel Linde Stand: 31.12.1997 Baumart

Quelle: Grünflächenamt

Die seltensten Straßenbäume in der Stadt Halle (Saale) nach Baumart

20

18

16

14

12

10

Anzahl 8

6

4

2

0 Trompeten- Chris tus - Blasen- Tulpen- Maulbeere Kiefer Libanon- Mehl- baum dorn esche baum eiche beere Stand: 31.12.1997 Baumart

Quelle: Grünflächenamt

27

4.2 Straßenbäume in der Stadt Halle am 31.12.1997 nach Stadtbezirken und Stadtteilen/- vierteln

Stadtbezirk Anzahl der Stadtteil/-viertel Straßenbäume 1 Stadtbezirk Mitte 1 729 1 01 Altstadt 361 1 02 Südliche Innenstadt 768 1 03 Nördliche Innenstadt 600 2 Stadtbezirk Nord 3 350 2 04 Paulusviertel 710 2 05 Am Wasserturm/Thaerviertel 74 2 06 Landrain 302 2 07 Frohe Zukunft 270 2 21 Ortslage Trotha 282 2 22 Industriegebiet Nord 96 2 23 Gottfried-Keller-Siedlung 0 2 30 Giebichenstein 752 2 31 Seeben 723 2 32 Tornau 49 2 33 Mötzlich 92 3 Stadtbezirk Ost 2 487 3 08 Gebiet der DR 20 3 09 Freiimfelde/Kanenaer Weg 90 3 10 Dieselstraße 126 3 40 Diemitz 674 3 41 Dautzsch 245 3 42 Reideburg 503 3 43 Büschdorf 441 3 44 Kanena/Bruckdorf 388 4 Stadtbezirk Süd 4 613 4 11 Lutherplatz/Thüringer BHF 497 4 12 Gesundbrunnen 505 4 13 Südstadt 193 4 14 Damaschkestraße 940 4 51 Ortslage Ammendorf/Beesen 372 4 52 Radewell/Osendorf 355 4 53 Planena 0 4 60 Böllberg/Wörmlitz 20 4 61 Silberhöhe 1 731 5 Stadtbezirk West 4 096 5 71 Nördliche Neustadt 587 5 72 Südliche Neustadt 322 5 73 Westliche Neustadt 487 5 74 Gewerbegebiet Neustadt 0 5 81 Ortslage Lettin 206 5 82 Heide-Nord/Blumenau 786 5 90 Saaleaue 61 5 91 Kröllwitz 937 5 92 Heide-Süd 43 5 93 Nietleben 270 5 94 Dölauer Heide 0 5 95 Dölau 397 Stadt insgesamt 16 275 Quelle:Grünflächenamt

28

Straßenbäume in der Stadt Halle (Saale) per 31.12.1997 nach Stadtbezirken

11%

25%

21% Stadtbezirk Mitte

Stadtbezirk Nord

Stadtbezirk Ost

Stadtbezirk Süd

Stadtbezirk West

28% 15%

Stand: 31.12.1997

Quelle: Grünflächenamt

Straßenbäume der Stadt Halle (Saale) am 31.12.1997 nach Stadtteilen/-vierteln

Anzahl der Straßenbäume

1800

1600

1400

1200

1000

800

600

400

200

0 1 01 1 02 1 03 2 04 2 05 2 06 2 07 2 21 2 22 2 30 2 31 2 32 2 33 3 08 3 09 3 10 3 40 3 41 3 42 3 43 3 44 4 11 4 12 4 13 4 14 4 51 4 52 4 60 4 61 5 71 5 72 5 73 5 81 5 82 5 90 5 91 5 92 5 93 5 95 Stadtteil/-viertel

Quelle: Grünflächenamt

29

4.3 Straßenbaumbestand der Stadt Halle (Saale) von 1993-1997

Straßenbäume 1993 1994 1995 1996 1997 Stichtag: 31.12. Baumbestand am Jahresanfang 12 232 13 348 13 853 14 036 14 272 Neuerfassungen 629 x 58 0 1755 Baumfällungen 270 302 236 339 192 Neupflanzungen 757 807 361 575 440 Baumbestand am Jahresende 13 348 13 853 14 036 14 272 16 275 Quelle: Grünflächenamt

Straßenbaumbestand der Stadt Halle (Saale) 1993 bis 1997

16 500

16 000

15 500

15 000

14 500

14 000

Anzahl der Bäume Anzahl 13 500

13 000

12 500

12 000 31.12.1993 31.12.1994 31.12.1995 31.12.1996 31.12.1997 Jahr

Quelle: Grünflächenamt

4.4 Straßenbaumneupflanzungen 1997 nach der Baumart

Abkürzung Deutscher Name 1997 der Baumart der Baumart Straßenbaumneupflanzungen Acam Feld-,/Silberahorn 9 Apla Spitzahorn 86 Apse Bergahorn 3 Aec Rotblühende Roßkastanie 15 Aeh Gemeine Roßkastanie 26 Bet Birke 1 Cor Baumhasel 7 Fra Gemeine Esche 57 Gin Ginkgo 1 Koe Blasenesche 5 Liq Amberbaum 21 Pla Platane 7 Prs Japanische Blütenkirsche 1 Pca Stadtbirne 26 Qru Roteiche 5 Rob Robinie 25 Sar Mehlbeere 4 Sin Schwedische Mehlbeere 5 Tam Amerikan. Linde 1 Tco Winterlinde 135 Gesamt 440 Quelle: Grünflächenamt

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5. Brunnen und Wasserspiele im Stadtgebiet von Halle 1997

K = Kunstbrunnen

Stadtbezirk Straße/ Bezeichnung Baujahr Künstler/ Stadtteil/ Standort des Brunnen Schöpfer -viertel Stadtbezirk Mitte 1 01 Alter Markt Eselsbrunnen (K) 1906 Heinrich Keiling 1 01 Leipziger Straße (K) 1976 Prof. Gerhard Lichtenfeld 1 01 Brunoswarte Handwerkerbrunnen (K) 1987 Martin Wetzel 1 01 An der Marienkirche Drachenbrunnen (K) 1983 Peter Michael 1 01 Mühlpforte Grünewaldbrunnen (K) x Gerhard Geyer 1 01 Joliot-Curie-Platz x x 1 02 Schwetschkestraße Pinguinbrunnen (K) x x 1 02 Melanchthonstraße x x 1 03 Am Steintor x x 1 03 Stadtpark x x 1 03 Stadtpark Säule (K) 1996 Heike Niehle/Uwe Kracht 1 03 Magdeburger Straße x x 1 03 Geiststraße Chamäleon (K) 1992 Christoph Weihe 1 03 Hansering x x 1 03 August-Bebel-Platz x x Stadtbezirk Nord 2 21 Trothaer Str./Seebener Str. x x 2 21 Trothaer Straße/Nordbad x x 2 30 Ziegelwiese Fontäne 1968 x Stadtbezirk Süd 4 12 Pestalozzipark/Eichenwiese x x 4 13 Vogelweide x x 4 14 Merseburger Straße Kleiner Bunabrunnen (K) x Prof. Kühn 4 14 Merseburger Straße Großer Bunabrunnen (K) x Prof. Kühn 4 14 Südfriedhof x x 4 52 Am Hohen Holz x x 4 61 Querfurter Straße (K) 1995 Michael Weihe Stadtbezirk West 5 71 Carl-Schorlemmer-Ring Kaktusbrunnen (K) x Peter Michael 5 71 Carl-Schorlemmer-Ring Chemiebrunnen (K) x x 5 71 Am Tulpenbrunnen Tulpenbrunnen (K) 1978 Heinz Berberniß 5 71 Neustädter Passage Hören und Rufen (K) 1989 Prof. Wolfgang Dreyse 5 71 Am Meeresbrunnen Früchte des Meeres (K) 1983 Hans Rothe 5 72 An der Magistrale Frauenbrunnen (K) 1974 Prof. Gerhard Lichtenfeld 5 72 Am Treff Alchimistenbrunnen (K) 1967 Prof. Martin Wetzel 5 73 Harzgeroder Straße Junges Paar (K) 1967 Prof. Martin Wetzel 5 73 Am Taubenbrunnen Taubenbrunnen (K) x R. Hilscher 5 73 Am Kinderdorf Hodsha-Nasreddinbrunnen (K) 1982 Prof. Bernd Göbel 5 90 Peißnitzinsel (K) 1968 Kayna Späthe 5 92 Hubertusplatz Heidebrunnen (K) 1932 Richard Horn Quelle: Grünflächenamt

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Schematische Übersicht über die Strukturelemente von städtischen Grünanlagen mit vorwiegend intensivem Pflegeaufwand (ausgenommen Schutzgebiete, Wälder, freie Landschaftsbereiche)

Grünanlage

Vegetationsflächen sonstige Flächen

Rasenflächen Gehölzflächen Blumen- u. andere Schmuckflächen

Zierrasen Gebrauchs- Wiesen Bäume Sträucher Rosen Stauden Frühjahrs-, Wege und Sport- u. Wasser- Bauwerke u. rasen Sommer-, Plätze Spielanlagen flächen Einrichtungen Herbst- pflanzung

Flächenpflan- Flächenpflan- Fahrwege Sandspiel Seen Mauern zung zung Radwege Gerätespiel Teiche Stadtmobilar Einzelbäume Reihenpflan- Gehwege ... Ballspiel Feuchtbiotop Pergolen Straßenbäume zung ... einschl. Rollsport Wasserbe- Rankgerüste Hecken Treppen + cken mit und Kunstwerke Einzelsträucher Rampen ohne Was- serspiel

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6. Darstellung der Stadtteile/-viertel

6.1 Stadtviertel 1 01 - Altstadt

Legende:

Wohnbauflächen einschließlich besonderer Wohngebiete Gemischte Bauflächen Gewerbliche Bauflächen eingeschränkte Gewerbegebiete Industriegebiete Sonderbauflächen mit Zweckbestimmung (z.B. Kliniken, Einzelhandel) Flächen für den Gemeinbedarf (z.B. öffentliche soziale, kulturelle, kirchliche Einrichtungen) Flächen für den überörtlichen Verkehr und für die örtlichen Hauptverkehrszüge Bahnanlagen Flächen für Versorgungsanlagen, für die Abfallentsorgung und Abwasserbeseitigung Grünflächen mit Versorgungsfunktion (z.B. Parkanlagen, Gärten, Friedhöfe, Freibäder Sonstige Grünflächen (z.B. Schutzpflanzungen/ Ortsrandeingrünung, Verkehrsbegleitgrün) Flächen für den Wald Flächen für Landwirtschaft Wasserfläche

Straßenbegrenzung des Stadtviertels: Moritzburgring, Robert-Franz-Ring, Hallorenring, Moritzzwinger, Waisenhausring, Hansering, Joliot-Curie-Platz, Universitätsring

Das Stadtviertel Altstadt verfügte am 31.12.1997 über eine Fläche von 62,5 Hektar. Charakteristisch für dieses Stadtviertel im Stadt- bezirk Mitte ist die historische Altbausubstanz. Über 40% der Wohngebäude und sonstigen Gebäude mit Wohnraum wurden vor 1900 erbaut. Eine Ursache für diesen vergleichsweise hohen Anteil alter Gebäude liegt darin begründet, daß während des Zweiten Weltkrie- ges im Verhältnis zu anderen deutschen Großstädten wenig zerstört bzw. beschädigt wurde. Im Jahr 1994 wurde das Gebiet der Alt- stadt zum Sanierungsgebiet "Historischer Altstadtkern" erklärt. Zahlreiche Investitionen bzw. Umbau- und Sanierungsmaßnahmen führ- ten bereits zu sichtbaren Verbesserungen des Erscheinungsbildes und erhöhten so die Attraktivität des Stadtzentrums für seine Be- wohner und Gäste. Die Bevölkerungsdichte betrug am 31.12.1997 62,5 Einwohner je Hektar und war damit größer als der Wert für die Stadt insgesamt (19,8).

Kennzeichnend für die Altstadt ist der nicht mehr ganz vollständige grüne Altstadtring aus dem 19. Jahrhundert, heute noch besonders ausgeprägt entlang dem Hansering, Universitätsring und Robert-Franz-Ring. Der zuletzt genannte Abschnitt wird durch den Mühlgra- ben, einen Seitenarm der Saale, markiert. Innerhalb der Altstadt befinden sich nur wenige Grünflächen bzw. grüne Stadtplätze, so etwa Großer , Friedemann-Bach-Platz oder der sogenannte Grüne Winkel zwischen der oberen Leipziger Straße und dem Kultur- und Kongreßzentrum. Die Altstadt ist insgesamt betrachtet ein Stadtviertel mit einem großen Defizit an Freiräumen, Grünflächen und Ge- hölzen. Aus diesem Grund besitzen vor allem die grünen und teilweise mit wertvollem alten Baumbestand versehenen Hinterhöfe eine große Bedeutung für die Naherholung. Fuß- und Radwegeverbindungen von der Altstadt zur Umgebung bestehen in Richtung Saaletal im Westen und Stadtpark im Osten.

Als Ursprung der Stadt gilt der westlich der Marktkirche gelegene Hallmarkt. Hier befanden sich bereits vor mehr als tausend Jahren erste Salzsiedeanlagen, um welche herum die spätere Stadt entstand. Den Mittelpunkt der Stadt bildet heute der Marktplatz mit den fünf Türmen und dem Händeldenkmal, beides unverkennbare Wahrzeichen der Stadt. Die ehemals wichtigsten Handelsstraßen liefen hier zusammen (Mansfelder Straße, Rannische Straße, Leipziger Straße, Große Steinstraße, Große Ulrichstraße). Diese bestimmen noch heute das Bild des Stadtzentrums. Im Stadtzentrum konzentrieren sich erwartungsgemäß Verwaltungs-, Kultur- und Freizeiteinrichtungen, Banken, Einkaufsmöglichkeiten sowie eine Vielzahl von Einrichtungen des Gastgewerbes. Neben zahlreichen Baudenkmalen verfügt die Altstadt über solch bekannte Museen wie das Händelhaus, die Galerie Moritzburg, das Geiseltalmuseum oder das Christian-Wolff-Haus. Das Geburtshaus Georg Friedrich Händels, in welchem seit 1948 das Musikmuseum der Stadt Halle eingerichtet ist, zeigt sich insbesondere während der jährlich stattfindenden Händelfestspiele als Besuchermagnet. Das Geburts- und Wohnhaus des Komponisten, früher "Zum Gelben Hirsch", wurde im 13. Jahrhundert als repräsentativer, zweigeschossiger, barocker Putzbau mit Mansardendach erbaut. Im ersten Obergeschoß befindet sich eine Bohlenstube mit Kassettendecke aus dem 16. Jahrhundert. Im Jahr 1997 besuchten 31 476 Gäste die Ausstellungen und Veranstaltungen im Händelhaus. Es besteht die Möglichkeit, sich im Rahmen von Tonbandführungen (gegenwärtig 21 Sprachen) über das Leben und das musikalische Schaffen Händels zu informieren.

In nordwestlicher Richtung vom Marktplatz, am Friedemann-Bach-Platz, befindet sich die Moritzburg. Sie wurde im Zeitraum von 1484 bis 1513 erbaut und diente den Erzbischöfen von Magdeburg und Mainz als Residenz. Heute beherbergt die Burganlage die Staatliche Galerie Moritzburg. Kunstwerke aus den Bereichen Malerei, Grafik, Skulptur, Kunsthandwerk u.a. können hier besichtigt werden. Im Jahr 1997 besuchten 45 187 Gäste die Galerie. Als Landeskunstmuseum Sachsen-Anhalt hat die Einrichtung auch über die Landes- grenzen hinaus einen vorzüglichen Ruf. Neben den ständigen Ausstellungen zur Kunst im 19. und 20. Jahrhundert ergänzen Sonder- ausstellungen das Angebot für den interessierten Besucher. Die Altstadt bietet Gästen und Kunstliebhabern in einer Vielzahl von Galerien Werke der Malerei, Grafik, Plastik, Fotografie bis hin zur Werkkunst. Neben Personalausstellungen werden auch verstärkt thematische bzw. Projektausstellungen gezeigt. Die Mehrzahl der Galerien integrieren in ihren Ausstellungsbetrieb Veranstaltungen wie Konzerte, Lesungen, Vorträge etc. Den Mittelpunkt, nicht nur durch den Standort direkt am Markt, sondern auch begründet in ihrer Tradition, bildet die Galerie Maktschlößchen. Hier werden jährlich mindestens 10 bis 12 nichtkommerzielle Ausstellungen in Regie des Verbandes Bildender Künstler Sachsen-Anhalt durchgeführt.

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Im Rundsaal der Moritzburg befindet sich die Spielstätte des Satirischen Theaters der Stadt Halle "Die Kiebitzensteiner", welches 1997 zu seinen 264 Aufführungen 22 914 Besucher begrüßen konnte. Der nur wenige Schritte entfernte Dom entstand zu Beginn des 16. Jahrhunderts aus einer frühgotischen Klosterkirche. Den Auftrag für die Umgestaltung gab Kardinal Albrecht von Brandenburg, der die frühere Dominikanerabtei "Zum heiligen Kreuz" als Standort des "Neuen Stifts" auserkoren hatte, eine katholische Universität als Gegenstück zur Wittenberger Alma mater. Da sich dieses Projekt als undurchführbar erwies, wurde die Anlage zwischen 1531 und 1537 zur erzbischöflichen Residenz ausgebaut. Die Konzerthalle (seit 1971) in der ehemaligen St. Ulrichskirche, unmittelbar an der Leipziger Straße gelegen, bietet mit einer Sauer- Orgel Musikfreunden hervorragende Klangerlebnisse. 33 595 Besucher konnten 1997 in der gotischen Hallenkirche während der Be- sichtigungen oder als Gäste bei Konzerten gezählt werden. Die ehemalige Kirche ist, durch die Schlichtheit des Außenbaus sowie der Weite und Nüchternheit des Inneren, beeindruckendes Beispiel einer Bettelordenskirche des späten Mittelalters. Unweit des Marktplat- zes, zwischen der Großen Ulrichstraße und dem Universitätsplatz, befindet sich das neue theater. Seit 1981 hat es hier eine eigene Spielstätte. 81 252 Besucher erlebten im Jahr 1997 die 492 Aufführungen des nt. Rund um das Theater, im gesamten Komplex der ehemaligen Kaisersäle, ist eine Kulturinsel im Entstehen.

Im Graseweg, vom Marktplatz aus sichtbar, befindet sich ein prächtiger, dreistöckiger Sichtfachwerkbau über gemauertem Erdgeschoß - das sogenannte Graseweghaus. Das eindrucksvolle Gebäude wurde im 16. Jahrhundert erbaut und ist durch seine straßenbildbe- herrschende Ecklage ein Blickfang für jeden Betrachter. Von den zahlreichen Baudenkmalen der Altstadt seien an dieser Stelle die Kir- che St. Georgen sowie der Ackerbürgerhof erwähnt. Die vom Architekten Johann von Angermann entworfene Kirche St. Georgen wurde in den Jahren 1740 bis 1744, der Turm 1755 erbaut. Es handelt sich um einen stadtbildprägenden Zentralbau über kreuzförmigem Grundriß. Der hohe schweifhaubenbekrönte Turm und der im Inneren befindliche Kanzelaltar sowie die zweigeschossigen umlaufenden Emporen unterstreichen die schlichten Barockformen des Gebäudes in der Glauchaer Straße. Der Ackerbürgerhof war ursprünglich der befestigte Hof eines sogenannten Stadtritters. "Aus dieser Zeit feudaler Eigenbefestigung inmitten des bürgerlichen Gemeinwesens sind ein dreigeschossiger Wohnturm aus dem 12. Jahrhundert und in ihm eine romanische Säule und Kreuzgewölbe erhalten", ist im Stadtführer Halle nachzulesen. " Zu diesen wertvollen Baudenkmalen kommen architektonische Details, unter anderem die reich mit Ornamenten und Figuren verzierten Stuckdecken aus der Zeit des Umbaues des Haupthauses im 17. Jahrhundert." Das barocke Gebäudeensemble liegt in einem der ältesten Siedlungskerne von Halle. Für die Sicherung der wertvollen Bausubstanz hat die Stadt im Jahr 1993 über 200 000,- DM aufgewendet. Insgesamt stellte die Stadt 2,4 Millionen Mark Fördermittel für die Restaurierung der Gebäude zur Verfügung. Der nunmehr vollständig sanierte Ackerbürgerhof beherbergt heute ein Restaurant mit Weinkeller, zwei Büros und drei Wohnungen.

Am 15. Oktober 1998 wurde im Stadtkern der Saalemetropole mit der Georg-Friedrich-Händel-Halle ein Veranstaltungsforum seiner Bestimmung übergeben, welches die Chance bietet, Konzerte sowie Tagungen, Kongresse und Galaveranstaltungen in einem einzig- artigen Rahmen durchzuführen. Allein der Große Saal bietet bei Konzertbestuhlung 1 500 Besuchern Platz. Die Konzerthalle dient dem Philharmonischen Staatsorchester als Spielstätte. Zu den 5 Bibliotheken des Stadtviertels Altstadt zählen u.a. die Stadtbibliothek und die Marienbibliothek. Letztere ist eine der ältesten evangelischen Kirchenbibliotheken in Deutschland. Im Jahre 1552 legte Sebastian Boetius mit deutschen und lateinischen Werken Lu- thers den Grundstein der heute 30 000 Buchbände umfassenden Sammlung. Das älteste Buch der Bibliothek ist etwa 1 000 Jahre alt. Die Stadtbibliothek in der Salzgrafenstraße 2 wurde im Jahre 1905 als "LESEHALLE FÜR JEDERMANN" ihrer Bestimmung übergeben. 1929 ging die Bibliothek als erste öffentliche Bücherei in das Eigentum des Magistrats der Stadt Halle über. Bis heute befindet sich die Zentrale der Stadtbibliothek in dem vollständig sanierten Gebäude am Hallmarkt. Den zur Zeit ca. 41 000 Benutzern stehen 622 248 Bücher, Tonträger, Bilder, Zeitungen und Zeitschriften zur Verfügung. Eine moderne Fahrbibliothek versorgt die Randbereiche der Stadt.

Das Stadtviertel Altstadt verfügt über sieben Wasserspiele, welche auf zentralen Plätzen zum Verweilen einladen. Zu den bekanntesten zählt der auf dem ältesten Platz der Stadt, dem Alten Markt, stehende Eselsbrunnen. Dieses, von Heinrich Keiling geschaffene, Wasserspiel wurde im Jahr 1906 aufgestellt. Seinen Namen verdankt es einer Plastik, die auf eine alte hallesche Sage "Vom Müller- burschen mit dem Esel, der auf Rosen geht" zurückgeführt werden kann. Weitere Standorte für Wasserspiele bzw. Brunnen sind die Leipziger Straße, Brunoswarte (Handwerkerbrunnen), An der Marienkirche (Drachenbrunnen), Mühlpforte (Grünewaldbrunnen) und der Joliot-Curie-Platz (in unmittelbarer Nähe des Opernhauses). Im Jahr 1998 kam der bislang jüngste Brunnen der Stadt auf dem Hallmarkt hinzu. Dieses Kunstwerk wurde von Professor Göbel geschaffen. Motive aus der halleschen Geschichte werden neben Figuren hallescher Legenden als Skulpturen präsentiert.

Freizeit-und Kultureinrichtungen

Einrichtungen Anzahl Museen 8 Theater /Musik 4 Bibliotheken (inklusive Zweigstellen der Stadtbibliothek) 5

Gastgewerbe

Im Stadtviertel Altstadt wird die höchste Branchendichte für das Gastgewerbe im gesamten Stadtgebiet erreicht. Von den 1 608 ent- sprechenden Brancheneinträgen der Stadt insgesamt entfallen 233 auf die Altstadt (14,5%). Allein 9 mal sind Hotels, Hotels garnis und Pensionen genannt. 81 Brancheneinträge sind Restaurants mit herkömmlicher Bedienung zuzuordnen. Hier beträgt der Anteil am Ge- samtbestand der Stadt 15%. Diskotheken und Tanzlokale werden 8 mal genannt, was einem Anteil von 24,2% der gesamten Stadt ent- spricht. Auf 1 000 der Bevölkerung des Stadtviertels Altstadt waren 32,1 Gewerberegistereinträge für das Gaststättengewerbe (ohne Imbißhallen) festzustellen. Der Wert für die Stadt insgesamt betrug 3,3 Einträge/1 000 der Bevölkerung. Auch diese Konstellation unterstreicht den Citycharakter der Altstadt.

Branche Auswertung des Gewerberegisters per 31.12.1997 nach... Anzahl der Nennungen im Anteil an den Nennungen der Stadt Stadtviertel insgesamt (in %) Gastgewerbe insgesamt 233 14,5 darunter Beherbergungsgewerbe 10 7,1 Gaststättengewerbe 203 15,9

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Kommunale Spielplätze am 31.12.1997 nach Spielfläche, Ausstattungsgrad und Altersgruppen

Am 31.12.1997 wohnten 3 907 Einwohner im Stadtviertel Altstadt. Darunter waren 452 Kinder und Jugendliche im Alter von 0 bis unter 16 Jahre (11,6%). Ihnen stand 1 kommunaler Spielplatz des Typs 1, Altersgruppe 0 bis unter 6 Jahre, zur Verfügung. Bezogen auf die Versorgungssituation mit kommunalen Spielplätzen in der gesamten Stadt war hier eine Unterversorgung festzustellen. Während in der gesamten Stadt 338 Kinder der o.g. Altersgruppe auf einen kommunalen Spielplatz entfielen, war der Versorgungsgrad im Stadtviertel Altstadt deutlich niedriger. Insbesondere für die Kinder und Jugendlichen ab dem Alter von 6 Jahren finden sich in der Altstadt nur be- grenzte Möglichkeiten, im Freien zu spielen. Dieser Umstand gewinnt dadurch an Gewicht, weil in der gesamten Innenstadt weniger Freiflächen zum Spielen zur Verfügung stehen als beispielsweise in den städtischen Randgebieten mit überwiegend aufgelockerter Be- bauung.

Standort Brutto- Spiel- darunter Flächen für ... Geräteaus- Typisierung fläche fläche Sandkasten Gerätespiel Ballspiel Spielrasen stattung m² Schülershof 1 483 326 0 172 0 0 3 Tellerwipper 1 1 Kletterturm 1 Federtier Typ 1 = Kinder der Altersgruppe 0-unter 6 Jahre, Typ 2 = 6-12 Jahre, Typ 3 = 12-16 Jahre

Sporteinrichtungen

Einrichtungen Anzahl Schulsporthallen 2 Fitneßbereich 1

Der Anteil öffentlicher Grün- und Parkanlagen an der Gesamtfläche des Stadtviertels Altstadt beträgt 1,2%. Die 10 ausgewiesenen Anlagen umfassen 7 734 m². Den Schwerpunkt bilden Gehölz- (74,6%) und Rasenflächen (11,2%). Auf insgesamt 517 m² wurden Schmuckflächen angelegt (6,7%). 361 Straßenbäume bestimmen das Straßenbild der Altstadt. Es überwiegt mit 120 Exemplaren die Winterlinde. Zu den selteneren Arten im Stadtviertel zählt der Gingko (6), die Robinie (3), die Gemeine Roßkastanie (2) sowie die Maulbeere (2).

6.2 Stadtviertel 1 02 - Südliche Innenstadt

Legende:

Wohnbauflächen einschließlich besonderer Wohngebiete Gemischte Bauflächen Gewerbliche Bauflächen eingeschränkte Gewerbegebiete Industriegebiete Sonderbauflächen mit Zweckbestimmung (z.B. Kliniken, Einzelhandel) Flächen für den Gemeinbedarf (z.B. öffentliche soziale, kulturelle, kirchliche Einrichtungen) Flächen für den überörtlichen Verkehr und für die örtlichen Hauptverkehrszüge Bahnanlagen Flächen für Versorgungsanlagen, für die Abfallentsorgung und Abwasserbeseitigung Grünflächen mit Versorgungsfunktion (z.B. Parkanlagen, Gärten, Friedhöfe, Freibäder) Sonstige Grünflächen (z.B. Schutzpflanzungen/ Ortsrandeingrünung, Verkehrsbegleitgrün) Flächen für den Wald Flächen für Landwirtschaft Wasserfläche

Straßenbegrenzung des Stadtviertels: Ratswerder, Unterplan, Weingärten, Böllberger Weg, Leostraße, Flurstraße, Otto-Kilian- Straße, Johannesplatz, An der Johanneskirche, Joseph-Haydn-Straße, Karl-Meseberg-Straße, Merseburger Straße, Raffineriestraße, Ernst-Kamieth-Straße, Riebeckplatz, Franckestraße, An der Waisenhausmauer, Franckeplatz 1, Franckeplatz, Mauerstraße, Glauchaer Platz

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Das Stadtviertel Südliche Innenstadt verfügte am 31.12.1997 über eine Fläche von 195,4 Hektar. Die Mehrzahl der Wohngebäude und sonstigen Gebäude mit Wohnraum dieses Stadtviertels im Stadtbezirk Mitte wurden vor 1948 erbaut (90,6%). Die Bevölkerungsdichte betrug am 31.12.1997 90,3 Einwohner je Hektar und war damit größer als der Wert für die Stadt insgesamt (19,8).

Das am dichtesten besiedelte Wohngebiet im Stadtbezirk Mitte ist die ehemalige Vorstadt Glaucha mit ihren charakteristischen stark verdichteten Gründerzeitquartieren. Nördlich der Torstraße wurden schwerpunktmäßig im Zuge von Abrißarbeiten an Hinterhäusern gemeinschaftliche Blockinnenhöfe geschaffen und als wohnungsnahe Erholungsflächen umgestaltet. Trotz gestalterischer Mängel be- sitzen diese von Straßen abgeschirmten Ruhezonen mit z.T. großgewachsenen Baumbeständen eine hohe Bedeutung für die Attrakti- vität der Wohnlage und bieten bei freier Zugänglichkeit auch Spielmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche des ganzen Stadtquartiers. Da es im gründerzeitlichen Wohnumfeld kaum öffentliche Spielplätze gibt, stellt die fortschreitende Neuparzellierung der Blockinnenhöfe im Zuge der Privatisierung und die Umwandlung in Stellflächen für Pkw eine massive Bedrohung der Wohnqualität dar.

Die in einigen großzügig angelegten Straßen vorhandenen Vorgartenflächen sind überwiegend durch die städtische Vorgartensatzung geschützt und bedürfen dringend einer gärtnerischen Gestaltung. Baumreihen und Alleen tragen wesentlich zur positiven Stadtgestalt bei. Wo sie in engen Straßenschluchten fehlen, sinkt die Freiraum- und Wohnqualität deutlich. Prägend für das Gebiet sind ausgedehn- te Kleingartenflächen im unmittelbaren Anschluß an die Wohnblocks, die bei verbesserter Zugänglichkeit noch stärker zur Naherholung beitragen können.

Der Johannesplatz, der architektonisch reizvoll von oval angeordneten Genossenschaftsbauten der 20er Jahre ganz umschlossen wird, wurde zu einer "Spieloase" umgestaltet, die aufgrund der vielfältigen Ausstattung bis zu Ballspielmöglichkeiten einen großen Anzie- hungspunkt für den südöstlichen Teil des Viertels bildet. Die anderen im Stadtquartier liegenden Stadtplätze (Rannischer Platz, Fran- ckeplatz, Glauchaer Platz, Melanchthonplatz) sind im wesentlichen ihrer historischen Grünstrukturen beraubt und leiden unter der ex- trem hohen Verkehrsbelastung. Kleinere Grünflächen wie in der Bertramstraße bieten keinerlei Möglichkeiten zum Aufenthalt. Die stärkste Zäsur im Gebiet bildet zweifellos die Hochstraße am Rande des historischen Altstadtkerns, die auch das Gelände der Fran- ckeschen Stiftungen zerschneidet. Die alten Gärten des Stiftungsgeländes mußten bereits in den 60er Jahren einer Hochhaussiedlung weichen.

Aus dem Stadtviertel heraus führen wichtige Fuß- und Radwegeverbindungen in Richtung Aue (Pulverweiden, Rabeninsel, Saale-Rad- wanderweg) und in Richtung Süden zum Pestalozzipark. Eine stadtweite Anziehungskraft entfaltet der im Stadtbezirk Süd liegende Sportkomplex mit dem Gesundbrunnenbad, dem Kurt-Wabbel-Stadion und den zahlreichen Tennisplätzen.

Unmittelbar südlich der Altstadt gelegen, bestimmt das größte ehemalige Arbeiterviertel der Stadt Halle, das Glauchaviertel, den Cha- rakter des Stadtviertels. Mit dem Schützenhaus Glaucha befindet sich in der Lerchenfeldstraße ein Museum, welches einen historischen Überblick über die Stadtentwicklung seit 961 bietet. Darüber hinaus befindet sich hier der Sitz des Halleschen Kunstvereins e.V.. Dieser verfügt zwar über keine eigenen Räume für einen Galeriebetrieb, entwickelt aber eine intensive, vielgestaltige Ausstellungstätigkeit in den Häusern des Stadtmuseums in der Lerchenfeldstraße und Großen Märkerstraße, im Opernhaus sowie der Galerie Markt- schlößchen. Markantester Gebäudekomplex der Südlichen Innenstadt ist jedoch die von Prof. August Hermann Francke als pädagogische und so- ziale Einrichtung gegründete Franckesche Stiftung. Die weitläufige Anlage besteht aus Schul-, Internats-, Wohn- und Wirtschaftsge- bäuden. Architektonisch ist das Hauptgebäude mit übergiebeltem Mittelrisalett, Figurenschmuck und Freitreppe von den übrigen, durch strenge Zweckarchitektur gekennzeichneten Gebäuden, zu unterscheiden. Der Pietist August Hermann Francke baute zwischen 1698 und 1727 vor den Toren Halles eine eigene Schulstadt auf, um dem sozialen Elend seiner Zeit ein Beispiel praktischer Frömmigkeit entgegenzusetzen. In den von Francke gegründeten und geistig geprägten Schulen und Internaten lebten und lernten Waisen, Armen- und Bürgerkinder, subventionierten wohlsituierte Adels- und Bürgerfamilien durch Schulgeld deren Ausbildung mit. Eigene Betriebe versorgten die Anstalten und erwirtschafteten dringend benötigtes Geld. Das historische, überwiegend aus Fachwerk konstruierte Gebäudeensemble sorgte schon im 18. Jahrhundert für Aufsehen, und es stellt heute ein außergewöhnliches Kulturdenk- mal europäischen Ranges dar.

Die Franckeschen Stiftungen verstehen sich als eine wissenschaftliche und kulturelle, pädagogische und soziale Einrichtung, die mit ih- ren Ausstellungen und Veranstaltungen das Erbe Franckes in der heutigen Zeit mit Leben erfüllen will. Neben Schulen, Studentenklub und Bibliothek beherbergt es heute eine Reihe interessanter Ausstellungen, so das Francke-Kabinett, das Cansteinsche Bibelkabinett und das Naturalien- und Kunstkabinett. Letzteres gilt als eines der ältesten deutschen Museen überhaupt. In seinen barocken Schrän- ken können Naturalien, Kuriositäten, Kunstgegenstände sowie volkskundliche Objekte aus aller Welt besichtigt werden. Die Hauptbi- bliothek der Stiftung wurde einst von Francke für "die im Waysen-Haus Studirenden..." angelegt. Bereits 1708 wurde die Bibliothek als "öffentliches Institut" jedermann zugänglich gemacht. Im Canstein Bibelkabinett wird die Ge- schichte der Bibel und ihr Druck in der Cansteinschen Bibelanstalt erläutert. Weiterhin wurde eine Veranstaltungsebene mit verschie- denen Kolloquium- und Konferenzräumen geschaffen, komplettiert mit dem Freylinghausensaal, einem Kammerkonzertsaal mit einer restaurierten Rühlmann-Orgel und einem Steinway-Flügel.

Einen imposanten Blick auf die 50 Gebäude der etwa 16 ha messenden Franckeschen Stiftungen und darüber hinaus auf Halles Dachlandschaft bietet der Altan auf dem Hauptgebäude. Gut zu sehen sind von hier die bereits sanierten Häuser um den Lindenhof, der Fachbereich Erziehungswissenschaften der Universität und nebenan, im längsten Fachwerkbau Deutschlands, das Evangelische Konvikt. Gegenüber, nach dem Englischen Haus und dem gegenwärtig sanierten Mägdeleinhaus, das neue Studienzentrum der Stif- tungen mit der Hauptbibliothek als dem ältesten erhaltenen Bibliotheksprofanbau mit dem original rekonstruierten barocken Kulissen- magazin, das etwa 100 000 Drucke aufbewahrt und am Ende des Lindenhofs das Francke-Denkmal vor dem Königlichen Pädagogium. Das überlebensgroße Bronzestandbild des Stifters der Anstalten wurde 1829 aufgestellt und ist ein bedeutendes Werk klassizistischer Berliner Plastik im 19. Jahrhundert. Bildhauer Christian Daniel Rauch schuf dieses Kunstwerk. Den Entwurf für den Sockel steuerte Karl Friedrich Schinkel bei. Weiter rechts die Rote Schule, 1896 als höhere Mädchenschule erbaut, heute Sitz des Interdisziplinären Zentrums für die Erforschung der Europäischen Aufklärung der Universität. 1997 konnten knapp 53 000 Besucher der Franckeschen Stiftungen gezählt werden. Einmal jährlich wird auf dem Gelände der Stiftungen das Lindenblütenfest veranstaltet. Das Programm ist sehr vielgestaltig und umfaßt u.a. Theateraufführungen und Konzerte.

Im Böllberger Weg Nr. 188 haben das Kommunale Kino 188 und der Verein "Künstlerhaus 188 e.V." eine Spiel- und Begegnungsstätte geschaffen (ehemals Weingärtenschule). Werkstätten, Ateliers und Organisationsstrukturen des Künstlerhauses sind für die Künstler Halles, der Region und andere Interessierte ein ständiges Angebot, kreative Projekte zu verwirklichen. Im Kino haben Filmkunst, Do- kumentarfilme, Kurzfilme und thematische Filmreihen ein Aufführungspodium. "Für ein herausragendes und künstlerisch wertvolles Jahresfilmprogramm" wurde das Kino mehrfach durch das Bundesministerium des Innern ausgezeichnet. Das Kino hat 100 Plätze und wurde 1997 von 24 859 Gästen besucht. Das Gebäude ist ein dreigeschossiger, straßenbildprägender Ziegelbau mit Mittelrisalit und großen Segmentbogenfenstern. Es wurde als vierundzwanzigklassige Volksschule in den Jahren 1892-1893 erbaut.

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Ein architektonisch reizvoller Straßenzug ist mit der Mauerstraße, südöstlich des Franckeplatzes, gegeben. Die ehemals vorstädtische Straße Glauchas, unmittelbar hinter der halleschen Stadtbefestigung (deshalb nur die Südseite bebaut), verfügt über mehrere vorstäd- tisch-barocke, teils gründerzeitliche Gebäude. Straßenbildbeherrschend wirken die St. Elisabeth-Kirche und das St. Elisabeth-Kranken- haus. Erstere wurde von 1894 bis 1896 nach Entwürfen des Architekten Arnold Güldenpfennig erbaut. Es handelt sich um eine große, dreischiffige Basilika mit Querschiff und hohem stadtbildprägenden Turm unter Anlehnung an spätgotische Formen.

Für Jugendliche werden in den Jugendfreizeiteinrichtungen "Am Steg" und der "Easy-Schorre" Treffpunkte für eine abwechslungsreiche Freizeitgestaltung geboten. Die "Schorre" ist Auftrittsort zahlreicher Künstler im Rahmen hunderter nationaler und internationaler Konzerte. Ihr Saal ist mit Hightech-Ausstattung, digitalem Soundsystem und computergesteuerter Lichtanlage bestens dazu geeignet, den Gästen ein außergewöhnliches optisches bzw. Klangerlebnis zu verschaffen. Dies spiegelt sich u.a. in den hohen Besucherzahlen und der Auszeichnung mit 2 goldenen und 3 silbernen Awards als beste Diskothek des Landes Sachsen-Anhalt wider. In der Franckestraße, unweit des Riebeckplatzes, befindet sich das Kultur- und Kongreßzentrum. Als Tagungs- und Veranstaltungsort bietet die Einrichtung optimale Bedingungen. Gastronomische Einrichtungen sowie eine Spielbank runden das Angebot für die Gäste ab.

Freizeit- und Kultureinrichtungen

Einrichtungen Anzahl Museen 2 Bibliotheken (inklusive Zweigstellen der Stadtbibliothek) 1 Kino 1 Künstlerhaus 188 1 Jugendfreizeiteinrichtung 2

Gastgewerbe

In der Südlichen Innenstadt sind die Branchen des Gastgewerbes 113 mal vertreten. Bezogen auf die Stadt insgesamt ist dies ein überdurchschnittliches Ergebnis. 48 Brancheneinträge entfallen auf Restaurants mit herkömmlicher und 8 auf Restaurants mit Selbst- bedienung. Discotheken und Tanzlokale werden 6 mal genannt, was einem Branchenanteil von 18,2% der Stadt insgesamt entspricht. Auf 1 000 der Bevölkerung des Stadtviertels Südliche Innenstadt waren 4,2 Gewerberegistereinträge für das Gaststättengewerbe (ohne Imbißhallen) festzustellen. Im Verhältnis zur Altstadt (32,1) ein deutlich geringerer Wert. Der Wert für die Stadt insgesamt betrug 3,3 Einträge/1 000 der Bevölkerung.

Branche Auswertung des Gewerberegisters per 31.12.1997 nach... Anzahl der Nennungen im Anteil an den Nennungen der Stadt Stadtviertel insgesamt (in %) Gastgewerbe insgesamt 113 7,0 darunter Beherbergungsgewerbe 6 4,3 Gaststättengewerbe 97 7,6

Kommunale Spielplätze am 31.12.1997 nach Spielfläche, Ausstattungsgrad und Altersgruppen

Am 31.12.1997 wohnten 17 644 Einwohner in der Südlichen Innenstadt. Darunter waren 3 088 Kinder und Jugendliche im Alter von 0 bis unter 16 Jahren (17,5%). Ihnen standen 7 kommunale Spielplätze der Typen 1 bis 3 zur Verfügung. Bezogen auf die Versorgungs- situation mit kommunalen Spielplätzen in der gesamten Stadt war hier eine Unterversorgung festzustellen. Während in der gesamten Stadt 338 Kinder auf einen kommunalen Spielplatz entfielen, war der Versorgungsgrad in der Südlichen Innenstadt niedriger. Hier konn- ten 452 Kinder und Jugendliche pro Spielplatz gezählt werden. Günstig ist jedoch, daß für die zahlenmäßig am stärksten vertretene Al- tersgruppe (6 bis unter 12 Jahre, Spielplatz Typ 2) an jedem Spielplatzstandort entsprechende Spielmöglichkeiten vorhanden waren.

Standort Brutto- Spiel- darunter Flächen für ... Geräteaus- Typisierung fläche fläche Sandkasten Gerätespiel Ballspiel Spielrasen stattung m² Johannesplatz 4 122 1 880 0 188 366 400 2 Tore 1;2;3 1 Rutsche 1 Hütte 2 Balancierbalken 1 Netztrampolin 2 Tafeln 1 Balancierkette R.-Haym-Str. 415 294 25 0 0 0 1 Wippe 1;2 Ernst-Toller-Str. 1 966 645 0 200 0 0 2 Tischtennisplatten 1;2;3 1 Skattisch Klettersteine Ballonwiese 1 225 550 0 0 0 0 2 Tischtennisplatten 1;2;3 2 Balancierbalken Kefersteinstr. 6 195 1 052 283 0 517 0 1 Skattisch 1;2;3 2 Tischtennisplatten Am Steg 920 131 19 0 0 0 1 Tischtennisplatte 1;2;3 Röpziger Str. 2 621 1 638 60 0 1 171 0 x 2;3 Typ 1 = Kinder der Altersgruppe 0-unter 6 Jahre, Typ 2 = 6-12 Jahre, Typ 3 = 12-16 Jahre

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Sporteinrichtungen

Einrichtungen Anzahl Sportplätze 1 Schulsporthallen 6 Kegelbahnen 1 Fitneßbereich 2

Kleingartenanlagen

Anzahl der Kleingartenvereine Fläche in m² Anzahl der Parzellen 4 37 621 206

In der Südlichen Innenstadt ist eine der ältesten Kleingartenanlagen der Stadt Halle zu finden. Es handelt sich um die Anlage "An der Johanneskirche". Sie wurde bereits 1907 gegründet und bietet heute mit ihren 19 897 m², dies sind 1,02 % der Gesamtfläche dieses Stadtviertels, auf 66 Parzellen den Bürgern die Möglichkeit zur aktiven Erholung.

Öffentliche Grün- und Parkanlagen nehmen 2,1% der Gesamtfläche der Südlichen Innenstadt ein. Die 13 ausgewiesenen Anlagen mit 40 293 m² Gesamtfläche bestehen zu über 90% aus Rasen- und Gehölzflächen. Im Stadtviertel laden zwei Brunnen/Wasserspiele zum Verweilen ein. In der Südlichen Innenstadt konnten am Ende des Jahres 1997 768 Straßenbäume gezählt werden. Die Winterlinde (318) und die Robinie (142) kommen als häufigste Arten vor. 4 Kleingartenanlagen mit einer Fläche von insgesamt 37 621 m² bieten auf 206 Parzellen die Möglichkeit der aktiven Erholung.

6.3 Stadtviertel 1 03 - Nördliche Innenstadt

Legende:

Wohnbauflächen einschließlich besonderer Wohngebiete Gemischte Bauflächen Gewerbliche Bauflächen eingeschränkte Gewerbegebiete Industriegebiete Sonderbauflächen mit Zweckbestimmung (z.B. Kliniken, Einzelhandel) Flächen für den Gemeinbedarf (z.B. öffentliche soziale, kulturelle, kirchliche Einrichtungen) Flächen für den überörtlichen Verkehr und für die örtlichen Hauptverkehrszüge Bahnanlagen Flächen für Versorgungsanlagen, für die Abfallentsorgung und Abwasserbeseitigung Grünflächen mit Versorgungsfunktion (z.B. Parkanlagen, Gärten, Friedhöfe, Freibäder) Sonstige Grünflächen (z.B. Schutzpflanzungen/ Ortsrandeingrünung, Verkehrsbegleitgrün) Flächen für den Wald Flächen für Landwirtschaft Wasserfläche

Straßenbegrenzung des Stadtviertels: Mühlweg, Neuwerk, Pfälzer Straße, Ankerstraße, Herrenstraße, Hallorenring, Robert-Franz- Ring, Moritzburgring, Universitätsring, Joliot-Curie-Platz, Hansering, Am Leipziger Turm, An der Waisenhausmauer, Franckestraße, Riebeckplatz, Volkmannstraße, Berliner Straße, Ludwig-Wucherer-Straße

Das Stadtviertel Nördliche Innenstadt verfügte am 31.12.1997 über eine Fläche von 209,2 Hektar. Von den Wohngebäuden und sonsti- gen Gebäuden mit Wohnraum dieses Stadtviertels im Stadtbezirk Mitte wurden 90,6% vor 1948 erbaut. Die Bevölkerungsdichte betrug am 31.12.1997 51,3 Einwohner je Hektar und war damit größer als der Wert für die Stadt insgesamt (19,8).

Das Stadtviertel ist durch eine sehr dichte Bebauung aus dem 19. Jahrhundert geprägt, bei deren Anlage neben den teilweise grünen Innenhöfen für nur wenige (halb-) öffentliche Frei- und Erholungsräume Platz gelassen wurde. Hierzu gehören vor allem der Stadtpark und der allerdings bereits vor 300 Jahren angelegte Botanische Garten der Universität, die verkehrsreichen Plätze Steintor und Joliot- Curie-Platz sowie weitere kleine, teils öffentliche, teils u.a. der Universität zugeordnete Plätze und Parkanlagen (August-Bebel-Platz, Kirchtor, Universitätsbibliothek, Gütchenpark).

Von besonderer kulturhistorischer und gartendenkmalpflegerischer Bedeutung ist der Stadtgottesacker aus dem Jahr 1529, der Ende des 16. Jahrhunderts mit reichhaltig geschmückten Arkaden ausgestattet wurde. An das Stadtviertel grenzen die Mittlere Saaleaue mit Peißnitz, Würfel- und Ziegelwiese unmittelbar an. In der Nähe liegen außerdem Lehmanns Garten, Rosa-Luxemburg-Platz, Rathenau- platz und das Naherholungsgebiet Saline.

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Die hohe Belastung durch den fließenden und ruhenden Verkehr mindern den Freizeit- und Aufenthaltswert vieler Straßen und Plätze. Das Viertel weist insbesondere für Kinder große Defizite auf. Bundesstraße B6 und die Bahntrassen stellen eine starke Barriere in Rich- tung Osten dar.

Östlich des Hanserings, wenige Meter vom Leipziger Turm entfernt, befindet sich der bereits erwähnte Stadtgottesacker. Nach Plänen des halleschen Baumeisters Nickel Hoffmann wurde diese Begräbnisstätte im Stile eines "Campo Santo" unter dem Einfluß der italieni- schen Renaissance gestaltet. 94 reich mit Ornamenten verzierte Gruftbögen bilden die äußere Begrenzung der Anlage. Hier wurden bedeutende hallesche Bürger bestattet. Unmittelbar an den Stadtgottesacker schließt sich mit dem Stadtpark eine weitere Parkanlage an. Dieser Park, mit dessen Anlage schon im Jahr 1880 begonnen wurde, umfaßt eine Fläche von ca. 3 000 m².

Nördlich der Moritzburg und unweit des Jägerplatzes gelegen, befindet sich der 300 Jahre alte Botanische Garten der Martin-Luther- Universität. Dieser wurde im Jahre 1698 auf einem Teil des ehemaligen erzbischöflichen Küchengartens mit dem Ziel angelegt, den Medizinstudenten der vier Jahre zuvor gegründeten Universität Kenntnisse über Arzneipflanzen zu vermitteln. Im Laufe der wechselvol- len 300 jährigen Geschichte entstand ein international anerkannter Botanischer Garten, in welchem heute auf einer Fläche von 4,5 ha etwa 12 000 Pflanzenarten aus den unterschiedlichen Klimabereichen der Erde kultiviert werden. Neben seinen Aufgaben auf den Ge- bieten der Lehre, Forschung und Öffentlichkeitsarbeit macht sich der Botanische Garten auch um den Artenschutz verdient. Im Jahr 1997 besichtigten 15 964 Besucher den Garten. Darüber hinaus nutzten 14 625 Schüler, Studenten sowie Aus- und Weiterzubildende die Möglichkeiten der zentral gelegenen Anlage für ihre Studienzwecke. Markantes Baudenkmal ist das 1872/73 errichtete Gewächs- haus (Palmenhaus). Der hohe Glasbau mit Walmdach und vorgelegter zweigeschossiger Backsteinfassade wurde vom Architekten Ru- dolf Steinbeck entworfen.

Mit dem Opernhaus, dem Thalia Theater und dem Steintor-Varieté verfügt das Stadtviertel Nördliche Innenstadt über 3 kulturelle Spielstätten, welche auch über die Stadtgrenzen hinaus zahlreiche Besucher anziehen. Insgesamt 259 364 Gäste konnten im Jahr 1997 in diesen Einrichtungen begrüßt werden. Ein besonderer Zuschauermagnet ist das 1996 nach dreijähriger Pause wiedereröffnete Steintor-Varieté. Bereits im Jahre 1889 öffnete es als "Wallhalla-Theater" zum ersten Mal seine Pforten. In seiner wechselvollen Ge- schichte wurde das Gebäude auf verschiedene Weise genutzt. Vor seinem Umbau zur Varieté-Bühne wurde es von einem Pferde- händler als Reitbahn genutzt. Kino, Ringkampfarena und Operettentheater waren weitere Stationen bis es schließlich ab 1925 wieder zu seinem eigentlichen Varieté-Charakter zurückkehrte. Heute gehört das Steintor-Varieté zu den ältesten noch spielenden Varieté- Bühnen Deutschlands. Der Sternenhimmel mit 10 000 Sternen und der mit varietétypischer Tischbestuhlung ausgestattete II. Rang sind zum Markenzeichen für das Varieté geworden. Mit seinen 1 145 Plätzen gehört das Steintor-Varieté zu den größten Spielstätten der Stadt Halle.

Die Stadt Halle beherbergt als einzige Stadt des Bundeslandes Sachsen-Anhalt ein Opernhaus. Neben Oper und Konzert haben Ope- rette, Musical und Ballett sowie-im Opernrestaurant-die kleine Form ihren festen Platz im Repertoire. Das Haus, in dem 702 Zuschauer Platz finden, wird sukzessive saniert und rekonstruiert. Der Putzbau im Neurenaissancestil mit monumentaler Tempelfront in ionischer und toskanischer Säulenordnung ist von großer städtebaulicher Bedeutung. Beleuchtung und Technik wurden jüngst auf den technisch neuesten Stand gebracht. Die modernisierten und erweiterten Theaterwerkstätten, die auch für das neue theater und das Thalia Theater produzieren, halten in Deutschland jedem Vergleich stand. Im Jahr 1997 besuchten 80 024 Gäste die beliebte Spielstätte.

Die internationale Ausstrahlung des Opernhauses Halle resultiert vor allem aus dem Engagement für das Opernschaffen des 1685 in Halle geborenen Georg Friedrich Händel. Kein anderes Theater der Welt kann auf so zahlreiche Händelopern-Produktionen verweisen, kein anderes Theater verfügt über ein eigenes Spezialorchester für alte Musik. Das 1993 gegründete Händelfestspielorchester des Opernhauses Halle besteht aus Musikern des Opernhausorchesters, die hier auf historischen Instrumenten spielen und aufführungssti- listisch speziell geschult sind. Für die Händelopern-Produktionen, die zu den jährlichen Händel-Festspielen Premiere haben und danach ins Repertoire übernommen werden, werden international renommierte, hochspezialisierte Dirigenten und Sänger engagiert; Axel Köhler, weltweit einer der führenden Countertenöre, gehört dem Sängerensemble des Opernhauses an.

Das Thalia Theater Halle, das 1952 als Landestheater für Kinder und Jugendliche unter dem Namen JUNGE GARDE gegründet wurde, ist das einzige kommunale Kinder- und Jugendtheater im Land Sachsen-Anhalt und zudem eines der größten und ältesten seines Genres in der Bundesrepublik. Zusätzlich zum Theatersaal mit 300 Plätzen in der Puschkinstraße wurde 1986 auf dem Gelände des ehemaligen Thalia Theaters eine neue Spielstätte, das Kleine Thalia Theater, ein variabler Bühnenraum mit maximal 80 Plätzen in der Thaliapassage eröffnet. Im Juli 1995 konnte mit Landesmitteln ein kleines Amphitheater für 200 Zuschauer auf dem historischen Thea- tergelände gebaut werden. Das Thalia Theater ist ein Einsparten-Repertoiretheater und für jede Altersgruppe offen. Es wird vorwiegend von Sechs- bis Sechzehnjährigen besucht. Der Spielplan bietet zeitbezogenes, zukunftsweisendes Theater. Dabei werden Träume, Ängste, Probleme und Fragestellungen der jungen Generation verhandelt. Realitätsbezogene Stücke wie poesievolle und märchenhafte Stoffe werden gleichermaßen angeboten. Im Jahr 1997 besuchten 51 989 Gäste die verschiedenen Spielstätten bzw. Einrichtungen des Thalia Theaters.

Zu den Straßenzügen mit besonderem städtebaulichen Reiz gehört die Ankerstraße. Die ab 1828 nach dem Anlage- und Ankerplatz an der Saale benannte Straße mit rechtwinkliger Straßenführung im Denkmalbereich der ehmaligen Klaustorvorstadt gelegen, ist geprägt von dem malerisch gewundenen Flutgraben, repräsentativen gründerzeitlichen Bauten sowie dem in beherrschender Insellage situierten Anwesen Ankerstraße 15.

Mit dem Cinemaxx im Charlottencenter steht den Bewohnern und Gästen der Nördlichen Innenstadt die bislang größte Filmspielstätte der Stadt für erlebnisreiche Kinoveranstaltungen zur Verfügung. Die Einrichtung verfügt über 10 mit modernster Technik ausgestattete Kinosäle mit insgesamt 2 250 Plätzen. Der größte Saal bietet 640 Besuchern Platz.

Am Töpferplan 3 hat der Filmclub La Bim e.V. seine Spielstätte. Er existiert seit 1991 als Programmkino mit 36 Plätzen in Halle. An den Spieltagen laufen pro Abend zwei Filme. In loser Reihenfolge werden spezielle Themenwochen durchgeführt. Durch ehrenamtliche Tä- tigkeit werden der organisatorische Ablauf sowie die Abendvorstellungen gewährleistet.

Ein historisch und architektonisch sehr interessantes Bad der Stadt Halle ist das 1913 bis 1915 erbaute Stadtbad. Seit 1995 erstrahlt die Fassade dieser städtischen Badeanstalt wieder in altem Glanz. Das Angebot dieser Einrichtung reicht vom Schwimmen, hierfür stehen zwei unterschiedlich große Hallen zur Verfügung, über Entspannung in einem römisch-irischen Dampfbad, bis hin zu physio- therapeutischen Behandlungsmöglichkeiten.

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Freizeit- und Kultureinrichtungen

Einrichtungen Anzahl Museen 2 Theater /Musik 3 Bibliotheken (inklusive Zweigstellen der Stadtbibliothek) 1 Kino 2 Botanischer Garten 1 Kongreß-und Kulturzentrum 1

Gastgewerbe

In der Nördlichen Innenstadt ist, bezogen auf die Stadt insgesamt, eine überdurchschnittliche Branchendichte beim Gastgewerbe fest- zustellen. 6 Hotels und Hotels Garnis können Gästen eine Übernachtungsmöglichkeit anbieten. 69 Brancheneinträge stehen für Re- staurants mit herkömmlicher und 29 für Restaurants mit Selbstbedienung. 8 Brancheneinträge stehen für Cafés, ein Spitzenwert für die gesamte Stadt. Diskotheken und Tanzlokale sind 4 mal genannt. Auf 1 000 der Bevölkerung des Stadtviertels Nördliche Innenstadt wa- ren 10,5 Gewerberegistereinträge für das Gaststättengewerbe (ohne Imbißhallen) festzustellen. Der Wert für die Stadt insgesamt betrug 3,3 Einträge/1 000 der Bevölkerung.

Branche Auswertung des Gewerberegisters per 31.12.1997 nach... Anzahl der Nennungen im Anteil an den Nennungen der Stadt Stadtviertel insgesamt (in %) Gastgewerbe insgesamt 200 12,4 darunter Beherbergungsgewerbe 10 7,1 Gaststättengewerbe 168 13,1

Kommunale Spielplätze am 31.12.1997 nach Spielfläche, Ausstattungsgrad und Altersgruppen

Am 31.12.1997 wohnten 10 741 Einwohner in der Nördlichen Innenstadt. Darunter waren 1 811 Kinder und Jugendliche im Alter von 0 bis unter 16 Jahren (16,9%). Ihnen standen 9 kommunale Spielplätze der Typen 1 bis 3 zur Verfügung. Bezogen auf die Versorgungs- situation mit kommunalen Spielplätzen in der gesamten Stadt war hier eine überdurchschnittliche Versorgung festzustellen. Während in der gesamten Stadt 338 Kinder je kommunaler Spielplatz gezählt wurden, war der Versorgungsgrad in der Nördlichen Innenstadt höher. Hier konnten 201 Kinder und Jugendliche pro Spielplatz festgestellt werden.

Standort Brutto- Spiel- darunter Flächen für ... Geräteaus- Typisierung fläche fläche Sandkasten Gerätespiel Ballspiel Spielrasen stattung m² Würfelwiese 1 575 1 575 0 188 0 0 1 Rutschröhre 1;2 1 Rutsche 1 Wippe 2 Federtiere 2 Klettergerüste Am Kirchtor 1 133 658 0 0 363 0 1 Tischtennisplatte 2; 3 Am Kirchtor 90 90 12 0 0 0 x 1 Stadtpark 7 090 2 394 0 1 098 832 0 Balancierklötze 1;2;3 Sechskant- sprungnetz Hüpfplatten Kreuzwaage Turmkombination 2 Musikgeräte 2 Metallwippen Drehscheibe Reifenkarrussel 4 Federtiere Stadtpark ¹) 1 138 755 0 0 0 0 5 Skateelemente 2;3 Grüner Winkel 2 683 329 32 0 0 0 1 Krokodil 1;2;3 1 Schildkröte 5 Skattische Roßplatz ¹) 15 1 850 24 0 764 0 Skatelemente 1;2;3 817 Ludwig-Stur-Str. 3 978 1 237 45 0 810 0 2 Gittertore 1;2;3 2 Streetballständer 1 Federtier 1 Tischtennisplatte Große Wallstr. 153 98 13 0 0 0 x 1 Typ 1 = Kinder der Altersgruppe 0-unter 6 Jahre, Typ 2 = 6-12 Jahre, Typ 3 = 12-16 Jahre 1) Skateboardanlage

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Sporteinrichtungen

Einrichtungen Anzahl Sporthallen 1 Schulsporthallen 9 Hallenbäder 1

Öffentliche Grün- und Parkanlagen nehmen 7,5% der Gesamtfläche der Nördlichen Innenstadt ein. Dies ist, bezogen auf den Wert für die Stadt insgesamt, ein überdurchschnittlicher Wert. 81 174 m² Rasenfläche bilden hierfür die Grundlage. Als Schmuckfläche wurden 3 902 m² gestaltet. 8 Brunnen/Wasserspiele laden auf dem Gebiet des Stadtviertels zum Verweilen ein. Zwischen Magdeburger Straße und Wilhelm-Külz-Straße erstreckt sich der ca. 3 000 m² große Stadtpark.

Daß sich auf so einem großen Gelände in unmittelbarer Nähe des Hauptbahnhofes eine Parkanlage entwickeln konnte, lag daran, daß an dieser Stelle im Januar 1836 der "Neue Stadtgottesacker" eingeweiht worden war. Dies wurde notwendig, nachdem die Choleraepi- demien von 1830/31 die historische Anlage auf dem Martinsberge mit Gräbern überfüllt hatten. Als jedoch die großstädtische Entwick- lung der Magdeburger Straße einsetzte, wurde der Friedhof neben den Wohnhäusern, Hotels und Kliniken zum hygienischen und städtearchitektonischen Ärgernis. Die Stadtverwaltung, welcher Grund und Boden gehörte, begann daraufhin, den südlichen Teil des "Neuen Stadtgottesackers" an der Parkstraße im Jahre 1880 als Grünfläche umzugestalten. Diesem ältesten Parkstück folgte kurz darauf auf der anderen Seite die Anlage rings um den Wasserturm, der 1881 fertig war, jedoch nach wenigen Jahren wegen starker Verschmutzung des Wassers durch den nahen Straßenverkehr außer Dienst gestellt werden mußte (1975 gesprengt).

Vor mehr als 70 Jahren begann dann die grundlegende Umgestaltung des noch immer sehr vernachlässigten Grünstreifens zu einem wirklichen Park. Diese Arbeiten wurden im Jahr 1927 abgeschlossen. Nach Beendigung des 2. Weltkrieges mußte der schwer in Mitleidenschaft gezogene Park rekonstruiert werden. Heute ist der Stadtpark eine schöne Erholungsstätte, deren verschiedene Zonen zum Verweilen und Spielen einladen. Er bildet zugleich den Zugang zum Hansering und Marktplatz. 8 Brunnenanlagen bzw. Wasserspiele, darunter zwei im Stadtpark, beleben das Gesamtbild der Nördlichen Innenstadt. In der Nördli- chen Innenstadt konnten am Ende des Jahres 1997 600 Straßenbäume gezählt werden. Zu den am häufigsten vorkommenden Arten zählen die Robinie (87), Gemeine Roßkastanie (86) sowie die Winterlinde (78).

6.4 Stadtviertel 2 04 - Paulusviertel

Legende:

Wohnbauflächen einschließlich besonderer Wohngebiete Gemischte Bauflächen Gewerbliche Bauflächen eingeschränkte Gewerbegebiete Industriegebiete Sonderbauflächen mit Zweckbestimmung (z.B. Kliniken, Einzelhandel) Flächen für den Gemeinbedarf (z.B. öffentliche soziale, kulturelle, kirchliche Einrichtungen) Flächen für den überörtlichen Verkehr und für die örtlichen Hauptverkehrszüge Bahnanlagen Flächen für Versorgungsanlagen, für die Abfallentsorgung und Abwasserbeseitigung Grünflächen mit Versorgungsfunktion (z.B. Parkanlagen, Gärten, Friedhöfe, Freibäder) Sonstige Grünflächen (z.B. Schutzpflanzungen/ Ortsrandeingrünung, Verkehrsbegleitgrün) Flächen für den Wald Flächen für Landwirtschaft Wasserfläche

Straßenbegrenzung des Stadtviertels: Paracelsusstraße, Dessauer Platz, Wolfensteinstraße, Reilstraße, Reileck, Ludwig-Wucherer- Straße

Das Paulusviertel verfügte am 31.12.1997 über eine Fläche von 105,7 Hektar. Der Anteil der Wohngebäude und sonstigen Gebäude mit Wohnraum dieses Stadtviertels im Stadtbezirk Nord, welche vor 1948 erbaut wurden, beträgt 92%. Der überwiegende Teil der Gebäude im Paulusviertel verfügt über 3 bis 5 Geschosse. Die Bevölkerungsdichte betrug am 31.12.1997 81,2 Einwohner je Hektar und war damit größer als der Wert für die Stadt insgesamt (19,8).

Die sternförmige Anordnung gründerzeitlicher Stadthäuser rund um die Pauluskirche macht den architektonischen Reiz dieses Stadt- viertels aus. Alle radialen Straßenachsen laufen auf den Rathenauplatz mit seinem alten Großbaumbestand zu, dieser bildet durch seine zentrale Lage einen idealen Ort der Begegnung und Kommunikation der Bewohner dieses Viertels. In unmittelbarer Nähe des Platzes befindet sich auch ein größerer Kinderspielplatz mit Bolzmöglichkeiten. Doch auch die Wohnstraßen selbst, die vielfach von schattigen Alleen und den hier typischen, durch die städtische Vorgartensatzung geschützten Vorgärten gesäumt werden, laden zu er- holsamen Spaziergängen ein. Daneben gibt es noch eine erhebliche Zahl an Kleingärten und sogar einige Tennisplätze im Quartier.

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Getrübt wird der erholsame Charakter dieses grünen Viertels allerdings durch den in einigen Verbindungstraßen erheblichen Durch- gangsverkehr, so auch am Thomas-Müntzer-Platz. Zudem wird das Paulusviertel im Norden und Westen durch die massiv ausgebaute Paracelsusstraße abgeriegelt.

Das in der Gründerzeit entstandene Paulusviertel gehört mit seinen Villen und Bürgerhäusern noch heute zu den attraktivsten Wohn- gegenden Halles. Namensgeberin und zugleich gestalterischer Mittelpunkt ist die 1903 geweihte fünftürmige Pauluskirche auf dem Rathenauplatz. Um sie herum sind die Straßen ring- und strahlenförmig angeordnet. Alljährlich finden hier Konzerte im Rahmen einer Sommerkonzertreihe statt.

Das Paulusviertel verfügt über eine Reihe bemerkenswerter Baudenkmale. Beispielsweise den Straßenzug Herweghstraße. Diese, als Sternstraße des Thomas-Müntzer-Platzes nach Osten verlaufende Wohnstraße, verfügt über zweigeschossige, großbürgerliche Wohnhäuser mit Vorgärten. Die Gebäude sind reich mit meist neubarocken Fassaden dekoriert und wurden ca. 1890 bis 1912 erbaut. In der Humboldtstraße befindet sich der 1864 angelegte jüdische Friedhof mit repräsentativem Portal, zahlreichen bemerkenswerten Grabsteinen des 19. und 20. Jahrhunderts sowie einer Synagoge. Dieser, durch große Rundbogenfenster belichtete Saalbau aus wei- ßen und gelben Ziegeln, besitzt eine reich gegliederte Dreiturmfassade mit Zwiebelkuppeln. 1894 als Feierhalle des Friedhofes erbaut, erfolgte im Jahre 1951 die Umgestaltung zur Synagoge. Unter den historischen Kirchenbauten der Stadt Halle nimmt die in den Jahren 1900 bis 1903 erbaute Pauluskirche wegen ihrer Silhouettenwirkung eine herausragende Stellung ein. Der Kirchenbau ist in sparsamen Formen der norddeutschen Backsteingotik ausgestattet und verfügt über einen mächtigen Vierungsturm, welcher von vier runden Treppentürmen umstellt ist. Wegen seiner herausgehobenen Höhenlage und als Zentrum des Radialstraßensystems des Paulusviertels ist der Bau von herausragender Bedeutung für das hallesche Stadtbild.

Drei Bibliotheksstandorte befinden sich im Paulusviertel. Es handelt sich im einzelnen um die Bibliothek Reilstraße, die Kinderbibliothek Lessingstraße sowie die Kreisbibliothek des Saalkreises im Rathenauplatz 10.

In der Lessingstraße 13 hat das Konservatorium "Georg Friedrich Händel", Musikschule der Stadt Halle, seinen Hauptsitz. Den Ehren- namen erhielt die Musikschule im Jahr 1976 in Anerkennung ihrer hervorragenden Ausbildungsergebnisse. Das Konservatorium bietet im gesamten Stadtgebiet flächendeckend Instrumental-, Vokal- und Bewegungsunterricht an. Die Ausbildung reicht von der Betreuung im Vorschulalter bis hin zu studienvorbereitendem Unterricht und erfolgt von hochqualifizierten und motivierten Pädagoginnen und Päd- agogen. Nahezu alle Instrumente können hier erlernt werden. Am Konservatorium bestehen: - ein Schülersinfonieorchester, ein Lehrkammerorchester - Spielgemeinschaften von Lehrern und Schülern - ein Fachbereich Popularmusik mit Schüler- und Lehrerband - Kinderchor der Stadt Halle

Die Schüler und Lehrer des Konservatoriums geben jährlich zahlreiche Konzerte. Im Jahr 1997 besuchten 44 068 Gäste die 226 Ver- anstaltungen des Konservatoriums.

Der gemeinnützige Verein Paulusviertel e.V. organisiert das jährlich stattfindende Paulusfest. Vielfältige kulturelle Angebote tragen im Rahmen dieses Festes dazu bei, die Verbundenheit der Einwohner mit ihrem Paulusviertel zu vertiefen. Die Jugendfreizeiteinrichtung Wasserturm bietet neben einer sinnvollen Freizeitgestaltung auch Übernachtungsmöglichkeiten für ihre Gäste.

Freizeit- und Kultureinrichtungen

Einrichtungen Anzahl Bibliotheken (inklusive Zweigstellen der Stadtbibliothek) 2 Jugendfreizeiteinrichtungen 1

Gastgewerbe

Im Paulusviertel waren 36 Brancheneinträge für das Gastgewerbe festzustelllen. Ein Ergebnis, welches über dem Durchschnitt liegt, läßt man die Stadtviertel des Stadtzentrums (Altstadt sowie Nördliche und Südliche Innenstadt) mit der erwartungsgemäß hohen Bran- chendichte bei der Betrachtung außen vor. 16 Brancheneintragungen stehen für Restaurants mit herkömmlicher bzw. Selbstbedienung. Auf 1 000 der Bevölkerung des Paulusviertels waren 1,9 Gewerberegistereinträge für das Gaststättengewerbe (ohne Imbißhallen) fest- zustellen. Der Wert für die Stadt insgesamt betrug 3,3 Einträge/1 000 der Bevölkerung.

Branche Auswertung des Gewerberegisters per 31.12.1997 nach... Anzahl der Nennungen im Anteil an den Nennungen der Stadt Stadtviertel insgesamt (in %) Gastgewerbe insgesamt 36 2,2 darunter Beherbergungsgewerbe • • Gaststättengewerbe 31 2,4

Kommunale Spielplätze am 31.12.1997 nach Spielfläche, Ausstattungsgrad und Altersgruppen

Am 31.12.1997 wohnten 8 586 Einwohner im Paulusviertel. Darunter waren 1 521 Kinder und Jugendliche im Alter von 0 bis unter 16 Jahren (17,7%). Ihnen standen 2 kommunale Spielplätze zur Verfügung. Bezogen auf die Versorgungssituation mit kommunalen Spiel- plätzen in der gesamten Stadt war hier eine Unterversorgung festzustellen. Während in der gesamten Stadt 338 Kinder auf einen kommunalen Spielplatz entfielen, war der Versorgungsgrad im Paulusviertel niedriger. Hier konnte ein Wert von 761 Kindern und Ju- gendlichen pro Spielplatz ermittelt werden.

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Standort Brutto- Spiel- darunter Flächen für ... Geräteaus- Typisierung fläche fläche Sandkasten Gerätespiel Ballspiel Spielrasen stattung m² Rathenauplatz 3 661 1 762 0 838 557 0 5 Holzkombinationen 1;2;3 1 Glockenhänge- brücke 1 Gummihüpfer 1 Doppelschaukel 1 Schaukeltier 1 Tischtennisplatte Buggy, Wohnwagen Steffensstraße 744 350 30 0 0 0 x 1 Typ 1 = Kinder der Altersgruppe 0-unter 6 Jahre, Typ 2 = 6-12 Jahre, Typ 3 = 12-16 Jahre

Sporteinrichtungen

Einrichtungen Anzahl Schulsporthallen 3 Tennisplätze 1

Kleingartenanlagen

Anzahl der Kleingartenvereine Fläche in m² Anzahl der Parzellen 4 70 214 247

Auf 6,6 % der Gesamtfläche des Paulusviertels beläuft sich der Anteil der Kleingartenvereine. Das Paulusviertel verfügt über 16 866 m² öffentliche Grün- und Parkanlagen, was einem Anteil von 1,6% der Stadtviertelfäche ent- spricht. Mit 12 238 m² bilden Rasenflächen den Schwerpunkt des öffentlichen Grüns im Paulusviertel (72,6%). Am Ende des Jahres 1997 konnten 710 Straßenbäume im Stadtviertel gezählt werden. Häufigste Arten waren die Winterlinde (364), die Europäische Linde (100) und die Sommerlinde (61). Von den 21 Amberbäumen der Stadt haben 9 ihren Standort im Paulusviertel. Die 48 im Stadtviertel vorkommenden Amerikanischen Linden bilden das Gros des 74 Bäume umfassenden Gesamtbestandes dieser Baumart im Stadtgebiet.

6.5 Stadtviertel 2 05 - Am Wasserturm/Thaerviertel

Legende:

Wohnbauflächen einschließlich besonderer Wohngebiete Gemischte Bauflächen Gewerbliche Bauflächen eingeschränkte Gewerbegebiete Industriegebiete Sonderbauflächen mit Zweckbestimmung (z.B. Kliniken, Einzelhandel) Flächen für den Gemeinbedarf (z.B. öffentliche soziale, kulturelle, kirchliche Einrichtungen) Flächen für den überörtlichen Verkehr und für die örtlichen Hauptverkehrszüge Bahnanlagen Flächen für Versorgungsanlagen, für die Abfallentsorgung und Abwasserbeseitigung Grünflächen mit Versorgungsfunktion (z.B. Parkanlagen, Gärten, Friedhöfe, Freibäder) Sonstige Grünflächen (z.B. Schutzpflanzungen/ Ortsrandeingrünung, Verkehrsbegleitgrün) Flächen für den Wald Flächen für Landwirtschaft Wasserfläche

Straßenbegrenzung des Stadtviertels: Paracelsusstraße, Berliner Chaussee, Liebigstraße, Berliner Straße

Das Stadtviertel Am Wasserturm/Thaerviertel verfügte am 31.12.1997 über eine Fläche von 113,1 Hektar. Die Wohngebäude und sonstigen Gebäude mit Wohnraum dieses Stadtviertels im Stadtbezirk Nord wurden fast ausschließlich in der Zeit von 1900 bis 1948 erbaut. In der Mehrzahl verfügen sie über 2 Geschosse. Die Bevölkerungsdichte betrug am 31.12.1997 7,7 Einwohner je Hektar und war damit geringer als der Wert für die Stadt insgesamt (19,8).

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Seinen Namen verdankt das Stadtviertel u.a. dem 54 Meter hohen im Jahre 1898 erbauten Wasserturm Nord. Nicht nur technisch, sondern auch architektonisch stellt dieser, nach Plänen der Architekten Dix und Walbe gestaltete Bau, eine Meisterleistung dar. Der Turm ist mit einem geschweiften Helm ausgestattet, farbenprächtig verklinkert und von originellen sandsteinernen Meeresungeheuern umgeben. Für viele Menschen ist er der erste bleibende Eindruck bzw. Orientierungspunkt, wenn sie beispielsweise über die Autobahn in die Stadt einfahren. Ein weiteres interessantes Baudenkmal ist mit dem 1891/92 erbauten, straßenbildprägenden Gebäudekomplex in der Paracelsusstraße 21 gegeben. Die ehemalige Kaserne II des Magdeburger Füsilierregiments Nummer 36 verfügt über ein- bis zweigeschossige, spartanisch gestaltete gelbe Klinkerbauten mit Mezzanin, Risaliten und Gesimsen. Die Gebäude entstanden in An- lehnung an die italienischen Palazzi der Renaissance. Erweitert wurde die Anlage durch dreigeschossige Putzbauten mit Walmdächern im nüchtern-sachlichen Stil der 30er Jahre um 1930.

Das Thaerviertel mit seinem Gartenstadtcharakter besitzt durch die geschlossene Anlage mit begrünten Plätzen und durch die benach- barten ausgedehnten Kleingartenflächen eine hohe Wohnumfeldqualität. Es liegt aber abgeschnitten durch Bahnlinien und Berliner Straße in einer Insellage mit nur sehr eingeschränkter Erreichbarkeit anderer Erholungsräume. Südlich des Viertels befindet sich die Klinik für Psychiatrie und Neurologie, die einen parkartigen alten Gehölzbestand aufweist. Nördlich schließen sich ausgedehnte land- wirtschaftliche Versuchsflächen der Universität an, die aufgrund ihrer Strukturarmut nur begrenzt zur Erholung taugen.

So besitzt der Nordfriedhof nicht nur für dieses Viertel eine hohe Funktion zur Naherholung. Der Roßplatz mit seinen guten Angeboten für Kinder und Jugendliche wie eine Skatinganlage ist nur über gefährliche, stark befahrene Straßen mit Barrierewirkung erreichbar. Die ausgedehnten Rasen- und Gehölzflächen zwischen Wasserturm und Dessauer Brücke haben keine Nutzbarkeit für die Naherholung. Die nächste größere Grünfläche befindet sich am Dessauer Platz im Paulusviertel.

Kommunale Spielplätze am 31.12.1997 nach Spielfläche, Ausstattungsgrad und Altersgruppen

Am 31.12.1997 wohnten 879 Einwohner im Stadtviertel Am Wasserturm/Thaerviertel. Darunter waren 115 Kinder und Jugendliche im Alter von 0 bis unter 16 Jahren (13,1%). Ihnen standen 2 kommunale Spielplätze zur Verfügung. Bezogen auf die Versorgungssituation mit kommunalen Spielplätzen in der gesamten Stadt war hier eine überdurchschnittliche Versorgung festzustellen. Während in der ge- samten Stadt 338 Kinder auf einen kommunalen Spielplatz entfielen, konnte für das Stadtviertel Am Wasserturm/Thaerviertel ein Wert von 58 Kindern und Jugendlichen pro Spielplatz ermittelt werden.

Standort Brutto- Spiel- darunter Flächen für ... Geräteaus- Typisierung fläche fläche Sandkasten Gerätespiel Ballspiel Spielrasen stattung m² Am Nordfriedhof 72 72 42 0 0 0 x 1 Thaerplatz 883 430 17 0 0 0 x 1;2 Typ 1 = Kinder der Altersgruppe 0-unter 6 Jahre, Typ 2 = 6-12 Jahre, Typ 3 = 12-16 Jahre

Kleingartenanlagen

Anzahl der Kleingartenvereine Größe in m² Anzahl der Parzellen 2 27 225 108

Die Fläche der Kleingartenanlagen nimmt 2,4 % der Gesamtfläche des Stadtviertels ein.

Der Anteil der öffentlichen Grün- und Parkanlagen an der Gesamtfläche des Stadtviertels beträgt 1,5% (17 344 m²). Den Schwerpunkt bilden mit einer Gesamtfläche von 9 751 m² bzw. 5 985 m² Rasenflächen sowie Gehölzflächen. Am Ende des Jahres 1997 wurden 74 Straßenbäume im Stadtviertel gezählt. Robinie (32) und Spitzahorn (29) waren die am häufigsten vorkommenden Arten.

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6.6 Stadtviertel 206 - Landrain

Legende:

Wohnbauflächen einschließlich besonderer Wohngebiete Gemischte Bauflächen Gewerbliche Bauflächen eingeschränkte Gewerbegebiete Industriegebiete Sonderbauflächen mit Zweckbestimmung (z.B. Kliniken, Einzelhandel) Flächen für den Gemeinbedarf (z.B. öffentliche soziale, kulturelle, kirchliche Einrichtungen) Flächen für den überörtlichen Verkehr und für die örtlichen Hauptverkehrszüge Bahnanlagen Flächen für Versorgungsanlagen, für die Abfallentsorgung und Abwasserbeseitigung Grünflächen mit Versorgungsfunktion (z.B. Parkanlagen, Gärten, Friedhöfe, Freibäder) Sonstige Grünflächen (z.B. Schutzpflanzungen/ Ortsrandeingrünung, Verkehrsbegleitgrün) Flächen für den Wald Flächen für Landwirtschaft Wasserfläche

Straßenbegrenzung des Stadtviertels: Gaußstraße, Helmholtzstraße, Am Galgenberg, Faulmannstraße, Bergschenkenweg, Landrain, Dessauer Straße

Das Stadtviertel Landrain verfügte am 31.12.1997 über eine Fläche von 155,9 Hektar. Die Mehrzahl der Wohngebäude und sonstigen Gebäude mit Wohnraum im Stadtviertel entstand im Zeitraum von 1900 bis 1968. Die Bevölkerungsdichte betrug am 31.12.1997 20,8 Einwohner je Hektar und war damit größer als der Wert für die Stadt insgesamt (19,8).

Das Stadtviertel am Landrain ist im südlichen Teil durch eine dichte Zeilenbebauung geprägt und besteht ansonsten auch flächenmäßig überwiegend aus attraktiven Naherholungsräumen mit stadtweiter Anziehungskraft.

Das Schutzgebiet ”Großer und kleiner Galgenberg” mit seinen Porphyrhügeln besitzt eine reich strukturierte Vegetation: Felsfluren, Halbtrocken- und Trockenrasen, wärmeliebende Gebüschgesellschaften, vorwaldähnliche Bestände, dendrologische Besonderheiten und wertvolle Solitärbäume machen die Vielfalt des Gebietes aus und laden zum Verweilen auf der Suche nach Ruhe und Entspannung ein.

Der Gertraudenfriedhof umfaßt zusammen mit dem Jüdischen Friedhof architektonisch attraktive Bauwerke und einen wertvollen älteren Gehölzbestand, der vielen Arten einen Lebensraum bietet, die sich sonst kaum in dicht bebauten Stadtquartieren beobachten lassen.

Die übrigen Anteile im Stadtviertel werden durch die ausgedehnten Kleingartenanlagen am Galgenberg und an der Dessauer Straße eingenommen.

Die Galgenbergschlucht dient dem jährlich im Rahmen der Händelfestspiele stattfindenden Abschlußkonzert als beeindruckende Ku- lisse.

Gastgewerbe

Mit 5 Brancheneinträgen für das Gastgewerbe rangiert das Stadtviertel Landrain unter dem gesamtstädtischen Durchschnitt. Bei den Brancheneinträgen handelt es sich ausschließlich um Restaurants mit herkömmlicher Bedienung. Beherbergungsgewerbe ist im Stadt- viertel nicht vertreten. Auf 1 000 der Bevölkerung des Stadtviertels Landrain waren 1,5 Gewerberegistereinträge für das Gaststätten- gewerbe (ohne Imbißhallen) festzustellen. Der Wert für die Stadt insgesamt betrug 3,3 Einträge/1 000 der Bevölkerung.

Branche Auswertung des Gewerberegisters per 31.12.1997 nach... Anzahl der Nennungen im Anteil an den Nennungen der Stadt Stadtviertel insgesamt (in %) Gastgewerbe insgesamt 5 0,3 darunter Beherbergungsgewerbe 0 0,0 Gaststättengewerbe 5 0,4

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Kommunale Spielplätze am 31.12.1997 nach Spielfläche, Ausstattungsgrad und Altersgruppen

Am 31.12.1997 wohnten 3 243 Einwohner im Stadtviertel Landrain. Darunter waren 315 Kinder und Jugendliche im Alter von 0 bis unter 16 Jahren (9,7% - Stadtviertel mit dem niedrigsten Kinderanteil). Ihnen standen 2 kommunale Spielplätze zur Verfügung. Bezogen auf die Versorgungssituation mit kommunalen Spielplätzen in der gesamten Stadt war hier eine überdurchschnittliche Versorgung fest- zustellen. Während in der gesamten Stadt 338 Kinder auf einen kommunalen Spielplatz entfielen, konnte für das Stadtviertel Landrain ein Wert von 158 Kindern und Jugendlichen pro Spielplatz ermittelt werden.

Standort Brutto- Spiel- darunter Flächen für ... Geräteaus- Typisierung fläche fläche Sandkasten Gerätespiel Ballspiel Spielrasen stattung m² Bergschenkenweg 1 598 559 0 168 0 0 1 Laufrolle 1;2 2 Federtiere 1 Wippe 1 Sprossenwand Kleiner 7 215 6 001 36 35 575 4 481 1 Spielkombination 1;2;3 Galgenberg 1) 2 Federtiere 1 Rutsche 3 Skateelemente 2 Fußballtore Typ 1 = Kinder der Altersgruppe 0-unter 6 Jahre, Typ 2 = 6-12 Jahre, Typ 3 = 12-16 Jahre 1) Skateboardanlage

Kleingartenanlagen

Anzahl der Kleingartenvereine Fläche in m² Anzahl der Parzellen 5 208 695 435

Von den 155,9 ha der Gesamtfläche des Stadtviertels Landrain beträgt das Areal der Kleingartenvereine 13,4 % .

Der Anteil an öffentlichen Grün- und Parkanlagen an der Gesamtfläche des Stadtviertels Landrain beträgt bei einer Fläche von 129 578 m² 8,3%. Am Ende des Jahres 1997 wurden 302 Straßenbäume im Stadtviertel gezählt. Mit 122 Exemplaren ist der Spitzahorn die am häufigsten vorkommende Baumart, gefolgt von Bergahorn (89) und Robinie (49). Der im Stadtgebiet selten anzutreffende Christusdorn ist einmal im Landrain vertreten.

Natur- und Landschaftsschutzgebiete:

FND Sedimentäre Scholle im Porphyr am Galgenberg-Weigelt-Scholle Das flächenhafte Naturdenkmal befindet sich im nördlichen Stadtgebiet in der Nähe des Eingangs der Galgenbergschlucht. Es handelt sich um einen seltenen geologischen Aufschluß des Untergrundes der Landschaft im nördlichen Stadtgebiet.

GLB Großer und Kleiner Galgenberg Ein Schutzgebiet auf Porphyrhügeln mit reich strukturierter Vegetation: Felsfluren, Halbtrocken- und Trockenrasen, wärmeliebenden Gebüschgesellschaften, teilweise vorwaldähnlichen Beständen mit natürlicher Verjüngung, dendrologischen Besonderheiten und wert- vollen Solitärbäumen.

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6.7 Stadtviertel 207 - Frohe Zukunft

Legende:

Wohnbauflächen einschließlich besonderer Wohngebiete Gemischte Bauflächen Gewerbliche Bauflächen eingeschränkte Gewerbegebiete Industriegebiete Sonderbauflächen mit Zweckbestimmung (z.B. Kliniken, Einzelhandel) Flächen für den Gemeinbedarf (z.B. öffentliche soziale, kulturelle, kirchliche Einrichtungen) Flächen für den überörtlichen Verkehr und für die örtlichen Hauptverkehrszüge Bahnanlagen Flächen für Versorgungsanlagen, für die Abfallentsorgung und Abwasserbeseitigung Grünflächen mit Versorgungsfunktion (z.B. Parkanlagen, Gärten, Friedhöfe, Freibäder) Sonstige Grünflächen (z.B. Schutzpflanzungen/ Ortsrandeingrünung, Verkehrsbegleitgrün) Flächen für den Wald Flächen für Landwirtschaft Wasserfläche

Straßenbegrenzung des Stadtviertels: Äußerer Birkhahnweg, Goldbergstraße, Mühlrain, An der Frohen Zukunft, Dessauer Straße, Wilhelm-Busch-Straße, Gottfried-Keller-Straße, Helmut-Just-Straße, Kloppstockstraße, Landrain, Mühlrain, Berliner Chaussee

Das Stadtviertel Frohe Zukunft verfügte am 31.12.1997 über eine Fläche von 269,9 Hektar. Die Wohngebäude und sonstigen Gebäude mit Wohnraum dieses Stadtviertels im Stadtbezirk Nord wurden vornehmlich in der Zeit von 1900 bis 1948 erbaut. In der Mehrzahl ver- fügen sie über 2 Geschosse. Am 31.12.1997 wohnten 3 147 Einwohner im Stadtviertel Frohe Zukunft. Die Bevölkerungsdichte betrug 11,7 Einwohner je Hektar und war damit niedriger als der Wert für die Stadt insgesamt (19,8).

Die Frohe Zukunft wird geprägt durch Einfamilienhausgebiete mit größeren Hausgärten, nur entlang der stärker befahrenen Dessauer Straße erstrecken sich ältere Zeilenbauten. Im Krokusweg trifft der Besucher auf die im Jahre 1937/38 erbaute Heilands-Kirche. Der schlichte Putzbau mit tief heruntergezogenem Satteldach und breitem querrechteckigem Glockenturm ist ein typisches Beispiel für den Kirchenbau sachlich-traditioneller Ausrichtung in den 30er Jahren. Der Innenraum ist als dreischiffige Pseudobasilika mit flachgedeckten Schiffen ausgebildet. Einer intensiven Freizeitnutzung unterliegen die Kleingärten am Goldberg, die zum Teil aber durch die Errichtung größerer Gebäude und von Dauerwohnsitzen in ihrem Erholungscharakter beeinträchtigt werden. Dazu trägt auch der starke Autoverkehr seitens der Kleingärtner negativ bei.

Von hoher landschaftlicher Attraktivität ist der größte der Posthornteiche, der aber aufgrund fehlender Wege nur von Ferne erlebt wer- den kann.

Freizeit- und Kultureinrichtungen

Seit September 1997 hat sich die Begegnungstätte Frohe Zukunft "Drogerie" am Landrain 43, Träger ist der Senioren-Kreativverein e.V., zu einem beliebten Bürgertreff entwickelt. Von Montag bis Freitag finden zahlreiche Veranstaltungen für die Einwohner statt. Eine rege Beteiligung ist vor allem bei den Bastelnachmittagen zu beobachten. Zum Veranstaltungsprogramm gehören u.a. Floristik, Enkaustik, Basteln, Artischockentechnik und Seidenmalen. Zweimal im Monat musiziert die Akkordeongruppe, die inzwischen auf 9 Mitglieder angewachsen ist. Bestandteil des Angebotes sind auch musikalische Vorträge, Schriftstellerlesungen sowie sportliche Aktivitäten.

Das Stadtviertel ist Standort der Fahrbibliothek. Einmal wöchentlich besteht die Möglichkeit, Bücher, Zeitschriften, Videos, CDs und andere Medienträger auszuleihen.

In der Frohen Zukunft Nr. 1 befinden sich die Ausstellungsräume von "obenauf, Realismusgalerie".

Gastgewerbe

Bei den 30 Gewerberegistereinträgen des Stadtviertels Frohe Zukunft handelte es sich in 9 Fällen um Restaurants mit herkömmlicher bzw. Selbstbedienung. Auf 1 000 der Bevölkerung des Stadtviertels waren 3,1 Gewerberegistereinträge für das Gaststättengewerbe (ohne Imbißhallen) festzustellen. Der Wert für die Stadt insgesamt betrug 3,3 Einträge/1 000 der Bevölkerung.

Branche Auswertung des Gewerberegisters per 31.12.1997 nach... Anzahl der Nennungen im Anteil an den Nennungen der Stadt Stadtviertel insgesamt (in %) Gastgewerbe insgesamt 30 1,9 darunter Beherbergungsgewerbe 4 2,9 Gaststättengewerbe 20 1,6

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Sporteinrichtungen

Einrichtungen Anzahl Sportplätze 1 Schulsporthallen 2

Kleingartenanlagen

Anzahl der Kleingartenvereine Fläche in m² Anzahl der Parzellen 8 603 577 1 679

Die Fläche aller Kleingartenvereine beträgt 22,4 % der Gesamtfläche des Stadtviertels. Es ist somit das Stadtviertel mit dem größten Anteil an kleingärtnerisch genutzter Fläche in der gesamten Stadt Halle.

Der Anteil an öffentlichen Grün- und Parkanlagen an der Gesamtfläche des Stadtviertels beträgt bei einer Fläche von 10 386 m² 0,4%. Am Ende des Jahres 1997 konnten 270 Straßenbäume in der Frohen Zukunft gezählt werden. Häufigste Baumart mit 74 Exemplaren war die Platane, gefolgt von Pyramidenpappel (36) und Robinie (31). Auch die im Stadtgebiet relativ selten vorkommende Hainbuche war mit einem Exemplar vertreten.

Großer Posthornteich/Kleiner Posthornteich

Der Große Posthornteich gehört mit einer Fläche von 234 877 m² und einer Tiefe bis 2 m zum größten zusammenhängenden Feucht- gebiet im Norden der Stadt Halle. Entstanden als Einbruchsee der Braunkohlegrube "Frohe Zukunft", ist er seit 1961 mit Wasser gefüllt. Durch seine geringe Tiefe weist er keine thermische Schichtung auf. Neben der Naherholung dient der Teich auch als Angelgewässer des Halleschen Anglervereins e.V.. Gekennzeichnet durch eine ausgeprägte Pflanzenvielfalt (182 Arten), ist der Kleine Posthornteich bedeutender Lebensraum zahlreicher Tierarten. So sind hier neben anderen Tierarten 94 Vogel- und 21 Libellenarten heimisch. Der Schutzstatus "Geschützter Landschaftsbestandteil" ist geplant.

Zöberitzer Graben

Der Zöberitzer Graben ist der natürliche Abfluß des Großen Posthornteiches. Er fließt in östlicher Richtung am Kleinen Posthornteich entlang zum Stadtteil Mötzlich. Weiter fließt das 2 500 m lange Gewässer in südöstlicher Richtung durch Zöberitz (Saalkreis) und mündet nördlich der Gemeinde Peißen (Saalkreis) in die Reide.

6.8 Stadtviertel 221 - Ortslage Trotha

Legende:

Wohnbauflächen einschließlich besonderer Wohngebiete Gemischte Bauflächen Gewerbliche Bauflächen eingeschränkte Gewerbegebiete Industriegebiete Sonderbauflächen mit Zweckbestimmung (z.B. Kliniken, Einzelhandel) Flächen für den Gemeinbedarf (z.B. öffentliche soziale, kulturelle, kirchliche Einrichtungen) Flächen für den überörtlichen Verkehr und für die örtlichen Hauptverkehrszüge Bahnanlagen Flächen für Versorgungsanlagen, für die Abfallentsorgung und Abwasserbeseitigung Grünflächen mit Versorgungsfunktion (z.B. Parkanlagen, Gärten, Friedhöfe, Freibäder) Sonstige Grünflächen (z.B. Schutzpflanzungen/ Ortsrandeingrünung, Verkehrsbegleitgrün) Flächen für den Wald Flächen für Landwirtschaft Wasserfläche

Straßenbegrenzung des Stadtviertels: Geschwister-Scholl-Straße, Am Krähenberg, Seebener Straße, Victor-Klemperer-Straße, Hans-Dittmar-Straße, Hansastraße, Schleuse Trotha, Pfarrstraße, Am Nordbad, Seebener Straße, Tiergartenstraße

Das Stadtviertel Ortslage Trotha verfügte am 31.12.1997 über eine Fläche von 140,3 Hektar. Es überwiegt die 3 bis 5 geschossige Bau- weise der Wohngebäude und sonstigen Gebäude mit Wohnraum, welche überwiegend im Zeitraum von 1900 bis 1968 erbaut wurden. Die Bevölkerungsdichte betrug am 31.12.1997 52,6 Einwohner je Hektar und war damit größer als der Wert für die Stadt insgesamt (19,8).

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Trotha wird heute dominiert von ausgedehnten Industrie- und Gewerbeflächen im Norden und der Wohnstadt Nord mit ihrer charakteri- stischen Zeilenbebauung. Isoliert zwischen Saale und der barrierrebildenden Trothaer Straße liegt die alte Dorflage von Trotha. In der Pfarrstraße befand sich früher eine beliebte Ausflugsgaststätte für die Erholungssuchenden, welche zu Fuß über die Klausberge oder mit dem Schiff über die Saale kamen. Die Einrichtung sollte als Kaffeeschuppen wiederbelebt werden. Von besonderem Reiz ist auch der erhalten gebliebene Dorfanger in der Saalwerderstraße, der ursprünglich mit Linden bewachsen war. Doch für die kleine Kinder- spielfläche stellt der starke Schwerlast- und Erschließungsverkehr eine erhebliche Gefährdung dar. Entlang des Saaleufers erstrecken sich noch dorftypische Obstgärten, welche von Erholungssuchenden aber nicht begangen werden können. Der Beginn des Hafenge- ländes im Norden behindert die weitere Zugänglichkeit des Saaleufers. Bei der Forstwerderinsel handelt es sich um einen wertvollen Auwaldrest mit vielen frühblühenden Zwiebelgewächsen. Viele vom Aussterben bedrohte Vogelarten nutzen dieses Gebiet zum Brüten. Weiterhin ist das Naturschutzgebiet ein typisches Amphibienhabitat. Erreicht werden kann es nur über die reizvolle ”Katzenbuckelbrücke”, die seinerzeit für ein Freibad auf der Insel errichtet wurde. Eine Zugänglichkeit über die Schleuseninsel ist derzeit nicht möglich. Entlang der S-Bahn nach Trotha haben sich ausgedehnte Brachflächen entwickelt. Auf einer ungenutzten befestigten Fläche wird eine große Skateranlage für die Jugend angelegt. Abgesehen von kleineren Kleingartenanlagen sind die Naherholungsmöglichkeit im neueren Teil Trothas nur gering, immerhin sind zwischen den Zeilenbauten teilweise beachtliche Gehölz- bestände herangewachsen. Die Kirche "St. Briccii" mit Friedhof in der Pfarrstraße wurde bereits um 1200 erbaut, 1730 barockisiert und 1910/11 in einfachster Jugendstilform überarbeitet. Sie verfügt über einen tonnengewölbten Innenraum mit L-förmig umlaufender Empore. An der Choraußenwand wurden romanische Säulenspolien angebracht. Die 1925 erbaute Transformatorstation in der Trothaer Straße ist ein weiteres bemerkenswertes Baudenkmal. Der eingeschossig, flachgedeckte Klinkerbau mit halbhervortretendem Erker als Kiosk und Tankstelle wurde vom Architekten Wilhelm Jost entworfen. Der Zoologische Garten Halle, der älteste Zoo des Landes Sachsen-Anhalt und zehntälteste von Deutschland, wurde 1901 durch maßgebliche Initiative des späteren Zoodirektors, Dr. Gustav Brandes, geschaffen und am 23.05.1901 mit 196 Tieren in 94 Arten eröff- net. Heute können 2 203 Tiere in 295 Arten gezählt werden. Kennzeichnend für den Zoologischen Garten ist der Bergcharakter durch seine Lage auf dem 8,5 ha umfassenden Reilsberg. Auf Rundwegen in mehreren Etagen um diesen Berg ergeben sich für die Besucher vielfältige Erlebnisbereiche, die die relativ kleine Zoofläche weit größer erscheinen lassen. Schon seit dem Eröffnungsjahr ist unter Nutzung des natürlich anstehenden Porphyrfelsens die Haltung von Gebirgstieren für den Zoo Halle charakteristisch. Aber auch typi- sche Zootiere (Löwen, Zebras), eine bunte Vogelwelt (Flamingos, Aras) sowie zahlreiche, in ihrem Bestand bedrohte Tierarten (Humboldtpinguine, Zwergflußpferde) können bewundert werden. Vor allem bei Kindern ist das 1981 eingerichtete Streichelgehege be- liebt, und Schulklassen werden nach Voranmeldung in der 1971 eröffneten Zooschule im Zoologischen Garten unterrichtet. Für die Be- sucher werden zahlreiche Veranstaltungen wie das alljährliche Zoofest, Zookonzerte, Zooführungen, Vorträge u.a. durchgeführt. Der Aussichtsturm des Zoologischen Gartens bietet einen Panoramablick über die Stadt Halle und ihre Umgebung.

Freizeit- und Kultureinrichtungen

In der Jupiterstraße 17 unterhält der Senioren-Kreativverein e.V. die Begegnungsstätte "DELTA". Zum Aufgabengebiet gehört u.a. die aktivierende Altenarbeit und Beratungstätigkeit für hilfebedürftige Bürger im Stadtviertel Ortslage Trotha. Besonders gefragt sind Ver- anstaltungen wie gesellige Spiele, kreatives Gestalten, Tanz für Senioren und thematische Vorträge. Beliebt sind auch die Video- und Kinovorführungen in der Begegnungsstätte. Zweimal im Monat findet eine Sozialberatung statt, und es wird Hilfe bei Behördengängen angeboten. In der Seebener Straße 157 befinden sich die Ausstellungsräume von "Le Garage, Die Junge Galerie".

Gastgewerbe

Bei den 44 Gewerberegistereinträgen für das Gastgewerbe im Stadtviertel Ortslage Trotha handelt es sich in 20 Fällen um Restaurants mit herkömmlicher bzw. Selbstbedienung. Auf 1 000 der Bevölkerung des Stadtviertels waren 3,5 Gewerberegistereinträge für das Gaststättengewerbe (ohne Imbißhallen) festzustellen. Der Wert für die Stadt insgesamt betrug 3,3 Einträge/1 000 der Bevölkerung.

Branche Auswertung des Gewerberegisters per 31.12.1997 nach... Anzahl der Nennungen im Anteil an den Nennungen der Stadt Stadtviertel insgesamt (in %) Gastgewerbe insgesamt 44 2,7 darunter Beherbergungsgewerbe 4 2,9 Gaststättengewerbe 35 2,7

Kommunale Spielplätze am 31.12.1997 nach Spielfläche, Ausstattungsgrad und Altersgruppen

Am 31.12.1997 wohnten 7 373 Einwohner im Stadtviertel Ortslage Trotha. Darunter waren 720 Kinder und Jugendliche im Alter von 0 bis unter 16 Jahren (9,8%). Ihnen standen 5 kommunale Spielplätze der Typen 1 und 2 zur Verfügung. Bezogen auf die Versorgungs- situation mit kommunalen Spielplätzen in der gesamten Stadt war hier ein überdurchschnittlicher Versorgungsgrad festzustellen. Wäh- rend in der gesamten Stadt 338 Kinder auf einen kommunalen Spielplatz entfielen, war der Versorgungsgrad der Ortslage Trotha höher. Hier konnten 144 Kinder und Jugendliche pro Spielplatz festgestellt werden. Für die Altersgruppe 12 bis unter 16 Jahre, immerhin 30,1% der Kinder, waren keine altersgerechten Spielmöglichkeiten auf kommunalen Spielplätzen vorhanden.

Standort Brutto- Spiel- darunter Flächen für ... Geräteaus- Typisierung fläche fläche Sandkasten Gerätespiel Ballspiel Spielrasen stattung m² Seebener Str./ 180 180 12 0 0 0 x 1 Trothaer Str. Uranusstraße 1 050 902 192 0 0 0 x 1 Jupiterstraße 2 400 580 0 226 0 0 2 Kletterbogen 1;2 1 Klettergerüst Saalwerderstr. 519 519 27 0 0 492 2 Wippen 1;2 Am Nordbad 624 337 0 105 0 0 1 Wippe 1;2 1 Rutsche Typ 1 = Kinder der Altersgruppe 0-unter 6 Jahre, Typ 2 = 6-12 Jahre, Typ 3 = 12-16 Jahre

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Sporteinrichtungen

Im landschaftlich reizvollen Saaletal, eingebettet in die Porphyrfelsen der Klausberge, liegt das 1954 erbaute Nordbad. Es weist einen Sprungturm mit den Sprunghöhen 1 m, 3 m, 5 m, 7,5 m und 10 m auf. Eine Sauna sowie ein Kinderbecken mit Rutsche gehören eben- falls zur Ausstattung dieses Bades.

Einrichtungen Anzahl Schulsporthallen 3 Wassersportobjekte 1 Frei- und Naturbäder 1

Kleingartenanlagen

Anzahl der Kleingartenvereine Fläche in m² Anzahl der Parzellen 2 90 313 241

Von den 140,3 ha dieses Stadtviertels entfallen auf die Kleingartenanlagen 6,4 %.

Unmittelbar am Saaleufer erheben sich die Klausberge. Diese waren früher kahl. Erst um 1875 hat der Hallesche Verschönerungsverein versucht, die Berge, die eigentlich potentielle Standorte für Trockenrasen sind, mit großem Aufwand zu begrünen.

Von den Klausbergen hat man eine herrliche Aussicht, einmal auf die Burg Giebichenstein und andererseits auch zum Petersberg hin. Der Ausblick muß jedoch jedes Jahr im Auftrag des Grünflächenamtes freigeschnitten werden. Zwei historisch interessante Plätze gibt es in den Klausbergen. Das ist zum einen die Jahnhöle am Saaleufer, an die Legenden um Turnvater Friedrich Ludwig Jahn geknüpft sind, der mit dem Boot über den Fluß setzte, um sich in der Höhle vor seinen Verfolgern zu verbergen. Eine weitere Sehenswürdigkeit stellt die Eichendorff-Bank dar. Sie steht seit 1899 auf den Klausbergen und erinnert an den Romantiker Joseph von Eichendorff, wel- cher 1805/06 als Student in Halle war. Sein bekanntes Gedicht "Da steht eine Burg überm Tale" schrieb er jedoch rund 40 Jahre später, als er sich an die Jugendzeit erinnerte.

Der Anteil an öffentlichen Grün- und Parkanlagen an der Gesamtfläche des Stadtviertels beträgt bei einer Fläche von 41 604 m² 3,0%. Im Stadtviertel Trotha laden zwei Brunnen/Wasserspiele zum Verweilen ein. Am Ende des Jahres 1997 konnten 282 Straßenbäume in der Ortslage Trotha gezählt werden. Häufigste Baumart mit 66 Exemplaren war die Robinie, gefolgt von der Gemeinen Roßkastanie (34) und Spitzahorn (32). Auch eine der 10 im Stadtgebiet vorkommenden Kie- fern hat hier ihren Standort.

Natur- und Landschaftsschutzgebiete:

NSG Forstwerder Es handelt sich hierbei um einen wertvollen Auenwaldrest mit artenreicher Geophytenflora. Viele vom Aussterben bedrohte Vogelarten nutzen dieses Gebiet zum Brüten. Weiterhin ist das NSG ein typisches Amphibienhabitat.

NDF Klausberge Das Schutzgebiet beinhaltet einen typischen Landschaftsausschnitt vom felsigen Teil des Saaletales. Es ist ein reichstrukturierter Por- phyrhang mit typischer Trocken- und Halbtrockenrasenvegetation, ausgedehnten Felsfluren, xerothermen Gebüschgesellschaften und verschiedenen Waldsukzessionsstadien, in denen der im vorigen Jahrhundert durch den Halleschen Verschönerungsverein einge- brachte Flieder dominiert.

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6.9 Stadtviertel 2 22 - Industriegebiet Nord

Legende:

Wohnbauflächen einschließlich besonderer Wohngebiete Gemischte Bauflächen Gewerbliche Bauflächen eingeschränkte Gewerbegebiete Industriegebiete Sonderbauflächen mit Zweckbestimmung (z.B. Kliniken, Einzelhandel) Flächen für den Gemeinbedarf (z.B. öffentliche soziale, kulturelle, kirchliche Einrichtungen) Flächen für den überörtlichen Verkehr und für die örtlichen Hauptverkehrszüge Bahnanlagen Flächen für Versorgungsanlagen, für die Abfallentsorgung und Abwasserbeseitigung Grünflächen mit Versorgungsfunktion (z.B. Parkanlagen, Gärten, Friedhöfe, Freibäder) Sonstige Grünflächen (z.B. Schutzpflanzungen/ Ortsrandeingrünung, Verkehrsbegleitgrün) Flächen für den Wald Flächen für Landwirtschaft Wasserfläche

Straßenbegrenzung des Stadtviertels: Hans-Dittmar-Straße, Angerstraße, Magdeburger Chaussee, Brachwitzer Straße, Han- sastraße, Trothaer Straße, Köthener Straße,

Das Stadtviertel Industriegebiet Nord verfügte am 31.12.1997 über eine Fläche von 255,0 Hektar. Am 31.12.1997 wohnten 344 Ein- wohner im Stadtviertel. Die Bevölkerungsdichte betrug 1,4 Einwohner je Hektar und war damit niedriger als der Wert für die Stadt insgesamt (19,8). Das Industriegebiet Nord wird durch den Hafen Trotha und seine angrenzenden Industrie- und Gewerbeflächen geprägt und ist daher in weiten Teilen für die Naherholung ungeeignet. Die wenigen Freiflächen an der Saale sind weitgehend unzugänglich. Die stark befah- rene Brachwitzer Straße ist aber eine wichtige Verbindung für die Hallenser, um in die Franzigmark zu gelangen. Am Saaleufer entlang der "Brachwitzer Alpen" führt ein landschaftlich sehr reizvoller Fuß- und Radweg bis nach Brachwitz. Auf diesem können an den Porphyrfelsen blütenreiche Halbtrocken- und Trockenrasen sowie Gebüschformationen mit vorgelagerten Vernässungs- flächen erlebt werden. In der Franzigmark befindet sich auch ein Schulbiologiezentrum mit eigenem Tierbestand. Zwischen Brachwitzer Straße und Magdeburger Chaussee verläuft am Ufer der Götsche ein Fuß- und Radweg in Richtung Sennewitz. Ein architektonisch interessantes Bauwerk ist der Bahnhof Trotha in der Hans-Dittmar-Straße. Erbaut im letzten Viertel des 19. Jahrhun- derts, ist der zweigeschossige, gelbe Ziegelbau an seiner kräftigen Lisenengliederung, den Segmentbogenfenstern und dekorativer Formsteinkeramik zu erkennen.

Gastgewerbe

Bei den 26 Gewerberegistereinträgen für das Gastgewerbe im Stadtviertel Industriegebiet Nord handelt es sich in 11 Fällen um Restau- rants mit herkömmlicher bzw. Selbstbedienung. Auf 1 000 der Bevölkerung des Stadtviertels waren 36,9 Gewerberegistereinträge für das Gaststättengewerbe (ohne Imbißhallen) festzustellen. Der Wert für die Stadt insgesamt betrug 3,3 Einträge/1 000 der Bevölkerung. Die geringe Bevölkerungszahl des Stadtviertels hat hier einen überdurchschnittlichen "Versorgungsgrad", bezogen auf das Gast- stättengewerbe, zur Folge.

Branche Auswertung des Gewerberegisters per 31.12.1997 nach... Anzahl der Nennungen im Anteil an den Nennungen der Stadt Stadtviertel insgesamt (in %) Gastgewerbe insgesamt 26 1,6 darunter Beherbergungsgewerbe • • Gaststättengewerbe 19 1,5

Sporteinrichtungen

Einrichtungen Anzahl Kegelbahnen 1

Am Ende des Jahres 1997 konnten 96 Straßenbäume im Stadtviertel Industriegebiet Nord gezählt werden. Häufigste Baumart mit 45 Exemplaren war der Bergahorn, gefolgt von der Platane (14).

Natur- und Landschaftsschutzgebiete:

NDF Saaleuferstreifen nördlich Kröllwitz Das sich auf ca. 600 m Länge erstreckende Schutzgebiet ist Standort vielfältiger Gewässersaumbiotope mit Gehölzen der Weich- und Hartholzaue, Totholzanteilen, Gebüschen, offenen Flächen u.a. mit Hochstauden-Glatthaferfluren.

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6.10 Stadtviertel 2 23 - Gottfried-Keller-Siedlung

Legende:

Wohnbauflächen einschließlich besonderer Wohngebiete Gemischte Bauflächen Gewerbliche Bauflächen eingeschränkte Gewerbegebiete Industriegebiete Sonderbauflächen mit Zweckbestimmung (z.B. Kliniken, Einzelhandel) Flächen für den Gemeinbedarf (z.B. öffentliche soziale, kulturelle, kirchliche Einrichtungen) Flächen für den überörtlichen Verkehr und für die örtlichen Hauptverkehrszüge Bahnanlagen Flächen für Versorgungsanlagen, für die Abfallentsorgung und Abwasserbeseitigung Grünflächen mit Versorgungsfunktion (z.B. Parkanlagen, Gärten, Friedhöfe, Freibäder) Sonstige Grünflächen (z.B. Schutzpflanzungen/ Ortsrandeingrünung, Verkehrsbegleitgrün) Flächen für den Wald Flächen für Landwirtschaft Wasserfläche

Straßenbegrenzung des Stadtviertels: Gottfried-Keller-Straße, Bergschenkenweg, Oppiner Straße, Am Hang, Mötzlicher Straße, Küt- tener Weg, Unterer Galgenbergweg, Schneeglöckchenweg, Asternweg, Bergschenkenweg

Das Stadtviertel Gottfried-Keller-Siedlung verfügte am 31.12.1997 über eine Fläche von 291,8 Hektar. Die Wohngebäude und sonstigen Gebäude mit Wohnraum dieses Stadtviertels im Stadtbezirk Nord wurden überwiegend im Zeitraum von 1969 bis 1989 erbaut. In der Mehrzahl verfügen sie über 1 oder 2 Geschosse. Am 31.12.1997 wohnten 1 813 Einwohner in der Gottfried-Keller-Siedlung. Die Bevölkerungsdichte betrug 6,2 Einwohner je Hektar und war damit niedriger als der Wert für die Stadt insgesamt (19,8).

In diesem Stadtviertel dominieren ausgedehnte Einfamilienhäuser und die beiden großen Kleingartenanlagen ”Unser Garten” und ”Abendfrieden”. Durch diese verläuft der Bergschenkenweg über den Franzosenstein in Richtung Seeben. Am Hoppberg befinden sich wertvolle Gebüsch- und Gehölzbestände, diese sind aber für die Erholungsnutzung nicht erschlossen. Den übrigen Teil des Viertels nehmen ausgeräumte Ackerflächen ein.

Gastgewerbe

Bei den 14 Gewerberegistereinträgen für das Gastgewerbe der Gottfried-Keller-Siedlung handelt es sich in 7 Fällen um Restaurants mit herkömmlicher Bedienung. Auf 1 000 der Bevölkerung des Stadtviertels waren 3,7 Gewerberegistereinträge für das Gaststättengewerbe (ohne Imbißhallen) festzustellen. Der Wert für die Stadt insgesamt betrug 3,3 Einträge/1 000 der Bevölkerung.

Branche Auswertung des Gewerberegisters per 31.12.1997 nach... Anzahl der Nennungen im Anteil an den Nennungen der Stadt Stadtviertel insgesamt (in %) Gastgewerbe insgesamt 14 0,9 darunter Beherbergungsgewerbe 7 5,0 Gaststättengewerbe 7 0,6

Sporteinrichtungen

Einrichtungen Anzahl Sportplätze 3 Tennisplätze 1 Schießsportanlagen 1

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Kleingartenanlagen

Anzahl der Kleingartenvereine Größe in m² Anzahl der Parzellen 13 588 466 1 466

In diesem Stadtviertel beträgt der Anteil der Kleingartenanlagen 20,2 % der Gesamtfläche. Dies bedeutet, daß hier die zweitgrößte Flä- che, bezogen auf alle Stadtteile/-viertel, durch die Klein- und Hobbygärtner genutzt wird.

Natur- und Landschaftsschutzgebiete:

FND Streuobsthang südlich Seeben Ein Großteil des Schutzgebietes nimmt ein landschaftstypischer, extensiv genutzter Streuobsthang ein, der sich aus meist alten, hoch- stämmigen Obstbäumen (Süß- und Sauerkirsche, Apfel, Birne, Pflaume, Walnuß) zusammensetzt und im nördlichen Stadtgebiet ein- malig ist. Ein großer Totholzanteil ist vorhanden. Als Unterwuchs sind reichstrukturierte Halbtrockenrasengesellschaften zu finden.

6.11 Stadtteil 2 30 - Giebichenstein

Legende:

Wohnbauflächen einschließlich besonderer Wohngebiete Gemischte Bauflächen Gewerbliche Bauflächen eingeschränkte Gewerbegebiete Industriegebiete Sonderbauflächen mit Zweckbestimmung (z.B. Kliniken, Einzelhandel) Flächen für den Gemeinbedarf (z.B. öffentliche soziale, kulturelle, kirchliche Einrichtungen) Flächen für den überörtlichen Verkehr und für die örtlichen Hauptverkehrszüge Bahnanlagen Flächen für Versorgungsanlagen, für die Abfallentsorgung und Abwasserbeseitigung Grünflächen mit Versorgungsfunktion (z.B. Parkanlagen, Gärten, Friedhöfe, Freibäder) Sonstige Grünflächen (z.B. Schutzpflanzungen/ Ortsrandeingrünung, Verkehrsbegleitgrün) Flächen für den Wald Flächen für Landwirtschaft Wasserfläche

Straßenbegrenzung des Stadtteils: Wolfensteinstraße, Fleischmannstraße, Reilstraße, Tiergartenstraße, Emil-Eichhorn-Straße, Ri- veufer, Peißnitzstraße, Mühlweg, Bernburger Straße, Reilstraße

Der Stadtteil Giebichenstein verfügte am 31.12.1997 über eine Fläche von 162,8 Hektar. Die Mehrzahl der Wohngebäude und sonsti- gen Gebäude mit Wohnraum im Stadtviertel entstand im Zeitraum von 1900 bis 1948. Die Bevölkerungsdichte betrug am 31.12.1997 43,2 Einwohner je Hektar und war damit höher als der Wert für die Stadt insgesamt (19,8).

Das Giebichensteinviertel wird geprägt durch eine in Teilen sehr dichte gründerzeitliche Bebauung. In Zoonähe und in Richtung Saale- ufer überwiegen dagegen villenartige Bebauungen mit Vorgärten und großen Gärten mit Großbäumen. Durch die Saalenähe und die zahlreichen Park- und Grünanlagen gehört dieses Stadtviertel zu den am stärksten durchgrünten Vierteln mit mindestens stadtweiter Bedeutung für die Erholung.

Eine repräsentative alleenbestandene Flaniermeile ist das Riveufer entlang den Porphyrfelsen an der Saale. Die architektonische An- lage steht in reizvollem Kontrast zum eher urwüchsigen Charakter der naturnäheren gegenüberliegenden Uferseite. Am Promenaden- weg und am Riveufer befindet sich jeweils eine Anlegestelle für Fahrgastschiffe. Hier können Plätze für eine abwechslungsreiche Fahrt auf der Saale gebucht werden. Oberhalb der Felsen schließen sich Lehmanns Garten und der Volkspark mit ihren alten Parkbäumen an. Das Kulturhaus Volkspark ist ein von Terrassen, Veranden und einem Musikpavillon umgebener verputzter Saalbau mit großartigen Giebeln und vier Ecktürmen im Jugendstil. Die Architekten Albert und Ernst Giese zeichnen für den Entwurf dieses repräsentativen Versammlungsbaus der halleschen SPD seit dem frühen 20. Jahrhundert verantwortlich. Erbaut wurde das landschaftsprägende Ge- bäude im Jahre 1907. Die FREIEN KOMÖDIANTEN e.V., ein ganzjährig produzierendes, nicht subventioniertes Theater, betreiben seit Mitte 1996 das THEATER AM VOLKSPARK. Eine Mischung aus Schauspiel, Musikszene, Lesespiel, Sommertheater und Kinder- stücken ziehen zahlreiche Besucher an. Dazu werden Gastspiele, Konzerte und Freilichtkino geboten.

Mit der Burg Giebichenstein besitzt der Stadtteil ein über die Stadtgrenzen hinaus bekanntes Wahrzeichen. Die landschaftsbeherr- schende Höhenburg wurde erstmals im Jahre 961 urkundlich erwähnt und wird heute u.a. als Freiluftmuseum genutzt. Seit dem 14. Jahrhundert fungierte sie als Sitz der Magdeburger Erzbischöfe. Die Oberburg wurde im Jahre 1636 durch Brand zerstört, Ringmauer und romanischer Torturm sind noch erhalten. Ab 1919 wurde die Unterburg von Paul Thiersch als Kunstgewerbeschule ausgebaut. Heute beherbergt sie die Hochschule für Kunst und Design.

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Das 1882 gegründete Landesmuseum für Vorgeschichte in der Richard-Wagner-Straße besitzt mit über 10 Millionen Fundobjekten eine der größten archäologischen Sammlungen Deutschlands. Das 1913 fertiggestellte Gebäude war das erste deutsche Museum für rein archäologische Zwecke. Der dreigeschossige Kalksteinbau präsentiert sich als kastellartige Anlage mit Portikus und bastionsartigen Ecktürmen. Es stellt ein hervorragendes Beispiel für den monumentalen Neoklassizismus der spätwilhelminischen Epoche im Vorfeld der Moderne dar. Im Innenraum befindet sich ein imposanter Lichthof sowie ein Treppenhaus mit expressionistischen Fresken von Paul Thiersch. Derzeit wird die 1 200 m² große Dauerausstellung völlig überarbeitet. Bis zur Wiedereröffnung der ständigen Ausstellung zeigt das Landesmuseum jährlich mindestens eine große Sonderausstellung.

Weiter im Norden und unweit der Burg Giebichenstein, mit Aussicht auf das sich schlängelnde Saaletal, erstreckt sich am Hang der treppenartig angelegte Amtsgarten als Oase der Ruhe. Die historische Parkanlage enthält dendrologisch wertvolle Bäume und Trockenmauern, die Bruthabitate für Insekten und Biotop einer typischen Mauervegetation sind. Die naturnahen Gehölzbestände und teilweise dichten Gebüsche sind ein bedeutendes Nist- und Nahrungshabitat für Vögel. Zum Schutzgebiet gehören auch Wiesenflächen am Saaleufer.

Oberhalb der mit Gebüschen und Trockenrasen bewachsenen Felsen der Klausberge erstreckt sich das Nordbad mit seinen ausge- dehnten Liegewiesen.

Viel Leben findet sich in dem auf einem Porphyrfelsen errichteten Bergzoo, der neben zahlreichen Tieren auch artenreiche Gehölzbe- stände und (Halb-)Trockenrasen zu bieten hat. Vom Aussichtsturm des Zoos sind Fernsichten über weite Teile der Stadt möglich, die sich von hier von ihrer grünsten Seite zeigt. Unterhalb des Zoos schließt sich die kleine Parkanlage des Solbades Wittekind an. Die sehr reizvolle Kuranlage in schöner Parklage wurde mit Gesellschafts-, Logier- und Badehaus konzipiert und in Etappen von 1855 bis 1923/24 erbaut. Kollonaden und Musikpavillon sowie exquisite Portalplastiken von Gustav Weidanz vervollständigen das eindrucksvolle Gebäudeensemble.

Innerhalb der dichter bebauten Bereiche stellt der Rosa-Luxemburg-Platz eine für den Stadtteil bedeutsame grüne Lunge im Wohnum- feld dar.

In der Seebener Straße 191 befindet sich das 1891 mit dem ersten vollständig elektrifizierten Straßenbahnnetz in Europa in Betrieb ge- nommene Straßenbahndepot. Zum Inventar gehört eine wertvolle Sammlung historischer Straßenbahnen von 1890 bis zur Gegenwart, welche seit 1996 von interessierten Besuchern besichtigt werden können. Darüber hinaus können die historischen Fahrzeuge auch für Stadtrundfahrten gemietet werden. Dieses Angebot wird auch oft und gern genutzt. Hochzeiten, runde Geburtstage oder Jubiläen sind häufig die Anlässe. Aber auch im Rahmen von Klassentreffen sind die alten Bahnen gefragt. Den ehemaligen Pennälern wird die Gele- genheit geboten, während einer Rundfahrt die Stadt wiederzuentdecken.

Freizeit- und Kultureinrichtungen

Einrichtungen Anzahl Museen 2 Theater /Musik 1 Historisches Straßenbahndepot 1 Volkspark 1

Gastgewerbe

Bei den 98 Gewerberegistereinträgen für das Gastgewerbe im Stadtteil Giebichenstein handelt es sich in 48 Fällen um Restaurants mit herkömmlicher bzw. Selbstbedienung. Darunter solch bekannte Szenekneipen wie Deix und Zwöö. Dem Beherbergungsgewerbe waren 3 Hotels und ebenso viel Pensionen zuzuordnen. Auf 1 000 der Bevölkerung des Stadtteils waren 8,3 Gewerberegistereinträge für das Gaststättengewerbe (ohne Imbißhallen) festzustellen. Der Wert für die Stadt insgesamt betrug 3,3 Einträge/1 000 der Bevölkerung.

Branche Auswertung des Gewerberegisters per 31.12.1997 nach... Anzahl der Nennungen im Anteil an den Nennungen der Stadt Stadtteil insgesamt (in %) Gastgewerbe insgesamt 98 6,1 darunter Beherbergungsgewerbe 10 7,1 Gaststättengewerbe 85 6,6

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Kommunale Spielplätze am 31.12.1997 nach Spielfläche, Ausstattungsgrad und Altersgruppen

Am 31.12.1997 wohnten 7 028 Einwohner im Stadtteil Giebichenstein. Darunter waren 1 264 Kinder und Jugendliche im Alter von 0 bis unter 16 Jahren (18,0%). Ihnen standen 9 kommunale Spielplätze der Typen 1 bis 3 zur Verfügung. Bezogen auf die Versorgungs- situation mit kommunalen Spielplätzen in der gesamten Stadt war hier ein überdurchschnittlicher Versorgungsgrad festzustellen. Wäh- rend in der gesamten Stadt 338 Kinder auf einen kommunalen Spielplatz entfielen, war der Versorgungsgrad im Stadtteil Giebichenstein höher. Hier konnten 140 Kinder und Jugendliche pro Spielplatz gezählt werden.

Standort Brutto- Spiel- darunter Flächen für ... Geräteaus- Typisierung fläche fläche Sandkasten Gerätespiel Ballspiel Spielrasen stattung m² Saalepromenade 415 355 25 0 0 0 x 1 Riveufer 884 306 0 16 0 0 1 Rutsche 1;2 1 Wippe Heinrich-Heine-Park 160 160 0 0 0 0 2 Federtiere 1 E.-Schneller-Str. 2 909 1 818 38 0 712 0 2 Fußballtore 2;3 2 Streetballständer 1 Tischtennisplatte Rosa-Luxemburg- 2 201 1 221 0 273 0 0 1 Rutsche 1;2 Platz 1 Skattisch Reichardts Garten 1 383 1 371 0 425 0 0 1 Rutsche 1;2 1 Kletterwand 1 Doppelschaukel 2 Federtiere Springesteine Friedenstraße 370 370 0 0 370 0 2 Fußballtore 2;3 Wittekind 732 300 25 0 0 0 x 1 Lutherlinde 1 583 734 0 0 600 0 2 Fußballtore 2;3 5 Streetballständer 1 Rundhangel 1 Stemmgerät Typ 1 = Kinder der Altersgruppe 0-unter 6 Jahre, Typ 2 = 6-12 Jahre, Typ 3 = 12-16 Jahre

Sporteinrichtungen

Einrichtungen Anzahl Sportplätze 1 Sporthallen 1 Schulsporthallen 5

Der Anteil an öffentlichen Grün- und Parkanlagen an der Gesamtfläche des Stadtteiles beträgt bei einer Fläche von 155 629 m² 9,6%. Am Ende des Jahres 1997 konnten 752 Straßenbäume im Stadtteil Giebichenstein gezählt werden. Häufigste Baumart mit 332 Exem- plaren war die Winterlinde, gefolgt von Gemeiner Roßkastanie (79) und Spitzahorn (54). Das Stadtviertel Giebichenstein verfügt auf der Ziegelwiese über einen Teich mit Fontäne, welcher Passanten zum Verweilen einlädt.

Der Stadtteil Giebichenstein ist reich an öffentlichen Park- und Grünanlagen. In der Folge sollen einige der bekanntesten vorgestellt werden.

Der Giebichensteiner Amtsgarten, direkt an das Burggelände in nordöstlicher Richtung anschließend, gehört als Teil des Landschafts- schutzgebietes Saaletal zu den schönsten öffentlichen Gärten Halles. Er wurde zwischen 1740 und 1750 ursprünglich als barocker Lustgarten der Burg Giebichenstein angelegt. Um die Wende zum 19. Jahrhundert wurde der Amtsgarten im englischen Landschaftsstil umgestaltet. Seit 1905 ist die Anlage im städtischen Besitz. Bemerkenswert ist neben der Pflanzenvielfalt besonders die Abgeschie- denheit, die auch wohl dem gestaffelten Gestaltungsprinzip mit Treppen und sinnvoll gruppierten Blumenfeldern zu danken ist. Charak- teristisch für die Parkanlage ist der erhebliche Höhenunterschied innerhalb der 5,5 Hektar großen Amtsgarten-Fläche, eingebettet in die Porphyrfelsen zur Saale hin. An der höchsten Stelle des Parkes hat man so auch einen reizvollen Rundblick zur Burg Giebichenstein und nach Kröllwitz, aber auch zum Reilsberg. Alljährlich bringt hier der an der halleschen Universität beheimatete Reichardt-Chor Lieder unter freiem Himmel zu Gehör.

Unweit des Amtsgartens befindet sich der rund 3,7 Hektar große Reichardts Garten. Interessant ist die Geschichte des im Stile eines englischen Landschaftsgartens angelegten Parks. Der deutsche Komponist Johann Friedrich Reichardt (1752-1814) hatte einst das Grundstück zwischen dem Reilsberg und dem Saaleufer mit finanzieller Hilfe der Fürstin Luise von Anhalt-Dessau erworben. Im Jahre 1794 begann Reichardt das Areal nach dem Vorbild des Wörlitzer Parks anzulegen. Der Garten war einst die Herberge der Frühroman- tiker gewesen und galt als Dichterparadies nahe der hoch über der Saale thronenden Burg Giebichenstein. Johann Wolfgang von Goe- the nahm zwischen 1801 und 1804 mehrfach bei Reichardt Quartier, welcher zugleich als erster Komponist die Gedichte und Balladen des deutschen Dichters vertonte. Auch Achim von Arnim, Clemens Brentano und die Gebrüder Grimm trafen sich in dem romantischen Garten zum Plausch. Wegen seiner politischen Gesinnung mußte Reichardt beim Einzug der französischen Truppen im Jahre 1806 aus Halle fliehen. Der Garten verwilderte. Nach seiner Rückkehr in die Saalestadt konnte der Komponist den Verfall des kulturhistorisch heute so wertvollen und unter Denkmalschutz stehenden Gartens nicht verwinden. Er starb im Jahre 1814. Seit 1902 ist der Garten in städtischem Besitz. Mehrfach gab es Pläne, ihn zu bebauen. Dies ist dank engagierter Natur- und Kulturfreunde nicht geschehen. Al- lerdings hat die Zeit auch ihre Spuren im Park hinterlassen, so daß er seit 1981 umfangreich rekonstruiert werden mußte. Originalgetreu wurden die Wege neu angelegt, wucherndes Dickicht um die alten Bäume beseitigt und Zeugnisse der Geschichte in den Blickpunkt gerückt. So erinnern z.B. Gedenksteine mit Texten von Goethe an die vergangene Zeit.

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Auf der Hochfläche zwischen Burgstraße und Riveufer findet man Lehmanns Garten. Dieser Park gehört zu den historischen Gärten unserer Stadt, die einst ein Mittelpunkt des geselligen Treibens waren. Im Jahre 1818 ließ sich der Schriftsteller, Dichter, Redakteur, Buchhändler und Maler Dr. August Gottlob Eberhard auf eben diesem Gelände ein schlichtes ländliches Wohnhaus erbauen. Die fol- genden Jahre sahen die Anlage eines wildromantischen Parkes. Die rings um das Haus liegenden Äcker verschwanden, und Busch- werk, Beete und Baumgruppen belebten dieses Stück Einsamkeit, welches damals weit vor den Toren der Stadt Halle lag. 1835 ver- kaufte Eberhard sein Grundstück an den eben reich gewordenen Bankier Lehmann. Dessen Enkel erbaute um 1886 auf dem Gelände eine schloßartige Villa mit Turm. Diese hieß im Volksmund "Hungerburg", weil die Lehmannschen Hausangestellten sehr knapp gehal- ten wurden. Die Stadt Halle kaufte 1935 die Villa und den Platz an der Burgstraße. Der Park wurde für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Natur- und Landschaftsschutzgebiete:

GLB Amtsgarten Das Schutzgebiet dient vorrangig dem Erhalt einer historischen Parkanlage von charakteristischer Schönheit und Eigenart, mit dendrologisch wertvollen Bäumen und Trockenmauern, die Bruthabitate für Insekten und Biotop einer typischen Mauervegetation sind. Die naturnahen Gehölzbestände und teilweise dichten Gebüsche sind ein bedeutendes Nist- und Nahrungshabitat für Vögel. Zum Schutzgebiet gehören auch Wiesenflächen am Saaleufer.

6.12 Stadtteil 2 31 - Seeben

Legende:

Wohnbauflächen einschließlich besonderer Wohngebiete Gemischte Bauflächen Gewerbliche Bauflächen eingeschränkte Gewerbegebiete Industriegebiete Sonderbauflächen mit Zweckbestimmung (z.B. Kliniken, Einzelhandel) Flächen für den Gemeinbedarf (z.B. öffentliche soziale, kulturelle, kirchliche Einrichtungen) Flächen für den überörtlichen Verkehr und für die örtlichen Hauptverkehrszüge Bahnanlagen Flächen für Versorgungsanlagen, für die Abfallentsorgung und Abwasserbeseitigung Grünflächen mit Versorgungsfunktion (z.B. Parkanlagen, Gärten, Friedhöfe, Freibäder) Sonstige Grünflächen (z.B. Schutzpflanzungen/ Ortsrandeingrünung, Verkehrsbegleitgrün) Flächen für den Wald Flächen für Landwirtschaft Wasserfläche

Straßenbegrenzung des Stadtteils: An der Witschke, Emil-Schuster-Straße, Franzosensteinweg, Tornauer Weg, Straße der Einheit, Hasenwinkel

Der Stadtteil Seeben verfügte am 31.12.1997 über eine Fläche von 328,6 Hektar. Seeben, ein altes Dorf slawischen Ursprungs, wurde erstmals im Jahr 1229 erwähnt. Im Zuge der Kreisgrenzenreform von 1950 wurde die von landwirtschaftlichem Charakter geprägte Ort- schaft nach Halle eingemeindet. Die Bevölkerungsdichte betrug am 31.12.1997 3,2 Einwohner je Hektar und war damit geringer als der Wert für die Stadt insgesamt (19,8).

Die Umgebung von Seeben ist reich an attraktiven, naturnahen Landschaftsteilen. Hierzu zählen die Seebener Berge mit ihren Trockenbiotopen und Aussichtspunkten sowie einzelne Stillgewässer, Streuobstwiesen, Hecken und Obstbaumreihen. In den vergan- genen Jahren erfolgten weitere Pflanzungen entlang ausgewählter Wege, so z.B. entlang der Kirschallee und des Bergschenkenweges. Dieser ist eine Hauptwanderverbindung zwischen Halle und dem Petersberg. Entlang des Weges verläuft auf der Höhe des Gutsparkes Seeben eine kürzlich rekonstruierte Lehmmauer.

Von besonderem Interesse ist das ökologisch bewirtschaftete, ehemalige Rittergut mit seiner Hofanlage und dem waldartigen Gutspark. Das Gut Seeben war über viele Jahre Lehr- und Versuchsgut der Universität.

Ein interessantes Bauwerk stellt die Kirche "St. Laurentius" dar. Die romanische Feldsteinkirche wurde im späten 12. Jahrhundert erbaut. Ihr Äußeres ist durch den quadratischen Grundriß und den gleichfalls quadratischen Turm aus Porphyr, darauf ein zweige- schossiger Turmaufsatz aus Fachwerk, geprägt. Die Kirchenfenster wurden im Barock vergrößert. Um die Kirche ist ein Friedhof mit Grabsteinen angelegt.

Im Stadtteil Seeben ist der erstmals um 1300 urkundlich erwähnte Ritterhof (heute Gut Seeben), bestehend aus Villa, Ställen, Scheunen sowie Wohn- und Wirtschaftsgebäuden zu besichtigen. Der gesamte Gebäudekomplex wurde über einen Zeitraum von mehreren Jahrhunderten erbaut. Besonders auffällig ist der an der Südseite des ehemaligen Verwalterhauses aufragende Taubenturm. Von be- sonderem Reiz ist das schön gestaltete Sitznieschenportal.

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Kommunale Spielplätze am 31.12.1997 nach Spielfläche, Ausstattungsgrad und Altersgruppen

Am 31.12.1997 wohnten 1 038 Einwohner im Stadtteil Seeben. Darunter waren 165 Kinder und Jugendliche im Alter von 0 bis unter 16 Jahren (15,9%). Ihnen stand 1 kommunaler Spielplatz des Types 1 und 2 zur Verfügung. Bezogen auf die Versorgungssituation mit kommunalen Spielplätzen in der gesamten Stadt war hier ein überdurchschnittlicher Versorgungsgrad festzustellen. Während in der gesamten Stadt 338 Kinder auf einen kommunalen Spielplatz entfielen, war der Versorgungsgrad im Stadtteil Seeben höher. Hier konn- ten 165 Kinder und Jugendliche pro Spielplatz festgestellt werden. Für die Altersgruppe 12 bis unter 16 Jahre, immerhin 30,3% der Kinder, waren keine altersgerechten Spielmöglichkeiten auf kommunalen Spielplätzen vorhanden.

Standort Brutto- Spiel- darunter Flächen für ... Geräteaus- Typisierung fläche fläche Sandkasten Gerätespiel Ballspiel Spielrasen stattung m² Seeben 975 452 8 0 0 410 2 Wippen 1;2 1 Doppelfedertier 1 Federtier Typ 1 = Kinder der Altersgruppe 0-unter 6 Jahre, Typ 2 = 6-12 Jahre, Typ 3 = 12-16 Jahre

Sporteinrichtungen

Einrichtungen Anzahl Sportplätze 1 Pferdesportanlagen 1

Kleingartenanlagen

Anzahl der Kleingartenvereine Größe in m² Anzahl der Parzellen 2 69 051 129

Die ca. 69 000 m² Gartenfläche der Kleingartenvereine entsprechen einem Anteil von 2,1 % der Gesamtfläche des Stadtteiles.

Der Anteil an öffentlichen Grün- und Parkanlagen an der Gesamtfläche des Stadtteiles beträgt bei einer Fläche von 608 m² weniger als 0,1 Prozent. Am Ende des Jahres 1997 konnten 723 Straßenbäume im Stadtteil Seeben gezählt werden. Häufigste Baumart mit 358 Exemplaren war die Vogel- bzw. Süßkirsche, gefolgt von Pflaume (187) und Feld-/Silberahorn (41).

Natur- und Landschaftsschutzgebiete:

NDF Weiher und Lehmhügel westlich Seeben Das Schutzgebiet umfaßt zwei sehr unterschiedliche Biotoptypen: einen steilwandigen Lehmhügel als Lebensraum vor allem thermophi- ler Insektenarten und einen Weiher mit einem ausgeprägten Röhrichtsaum.

FND Teich bei Seeben Das Schutzgebiet umfaßt ein durch den Braunkohlenbergbau entstandenes Gewässer mit ausgeprägtem Schilfgürtel und anschließen- den Feuchtwiesen.

GLB Park Seeben Der Park ist eine Altholzinsel mit einem Laubholzbestand, der deutlich älter ist als in wirtschaftlich genutzten Wäldern. Die zahlreichen, in der Alterungsphase befindlichen, sehr hohen und dickstämmigen Baumexemplare (Rotbuche, Eiche, Esche usw.) und der große Anteil an Bruch- und Moderholz bilden einen naturnahen Gehölzbiotop, der in dieser Form einzigartig im Stadtgebiet ist. Wertvolle Begleitbiotope sind die Waldsäume sowie die hecken- und obstbaumbestandene Wiese.

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6.13 Stadtteil 2 32 - Tornau

Legende:

Wohnbauflächen einschließlich besonderer Wohngebiete Gemischte Bauflächen Gewerbliche Bauflächen eingeschränkte Gewerbegebiete Industriegebiete Sonderbauflächen mit Zweckbestimmung (z.B. Kliniken, Einzelhandel) Flächen für den Gemeinbedarf (z.B. öffentliche soziale, kulturelle, kirchliche Einrichtungen) Flächen für den überörtlichen Verkehr und für die örtlichen Hauptverkehrszüge Bahnanlagen Flächen für Versorgungsanlagen, für die Abfallentsorgung und Abwasserbeseitigung Grünflächen mit Versorgungsfunktion (z.B. Parkanlagen, Gärten, Friedhöfe, Freibäder) Sonstige Grünflächen (z.B. Schutzpflanzungen/ Ortsrandeingrünung, Verkehrsbegleitgrün) Flächen für den Wald Flächen für Landwirtschaft Wasserfläche

Straßenbegrenzung des Stadtteils: Brachstedter Straße, Kirschallee, Schnitzelmietenweg, An der Gärtnerei, Zörbiger Straße, Müh- lenweg

Der Stadtteil Tornau verfügte am 31.12.1997 über eine Fläche von 283,8 Hektar. Tornau, ein altes Dorf slawischen Ursprungs, wurde erstmals im Jahr 1182 erwähnt. Im Zuge der Kreisgrenzenreform von 1950 wurde die von landwirtschaftlichem Charakter geprägte Ort- schaft nach Halle eingemeindet. Am 31.12.1997 wohnten 337 Einwohner im Stadtteil Tornau. Die Bevölkerungsdichte betrug 1,2 Einwohner je Hektar und war damit geringer als der Wert für die Stadt insgesamt (19,8).

Tornau ist eine dörfliche und in seiner Struktur deutlich von der Landwirtschaft geprägte Siedlung. Der Dorfkern wird nahezu vollständig von alten, heute überwiegend ungenutzten Hofgebäuden umgeben, hinter denen früher unmittelbar die bewirtschafteten Felder lagen. Diese mußten zu einem großen Teil in diesem Jahrhundert der Erweiterung von teilweise wie Fremdkörper wirkenden Siedlungs- und Gewerbeflächen weichen.

Umgeben wird Tornau von strukturarmen riesigen Ackerschlägen. Die ehemals ausgedehnten Obstbaumplantagen wurden nach 1989 allesamt gerodet. Für die Naherholung geeignete Feldwege verlaufen in Richtung Seeben und Trotha sowie nach Mötzlich.

Der Anteil an öffentlichen Grün- und Parkanlagen an der Gesamtfläche des Stadtteiles beträgt bei einer Fläche von 1 500 m² 0,1 %. Am Ende des Jahres 1997 konnten 49 Straßenbäume im Stadtteil Tornau gezählt werden. Häufigste Baumart mit 18 Exemplaren war die Birke, gefolgt von der Winterlinde (15).

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6.14 Stadtteil 2 33 - Mötzlich

Legende:

Wohnbauflächen einschließlich besonderer Wohngebiete Gemischte Bauflächen Gewerbliche Bauflächen eingeschränkte Gewerbegebiete Industriegebiete Sonderbauflächen mit Zweckbestimmung (z.B. Kliniken, Einzelhandel) Flächen für den Gemeinbedarf (z.B. öffentliche soziale, kulturelle, kirchliche Einrichtungen) Flächen für den überörtlichen Verkehr und für die örtlichen Hauptverkehrszüge Bahnanlagen Flächen für Versorgungsanlagen, für die Abfallentsorgung und Abwasserbeseitigung Grünflächen mit Versorgungsfunktion (z.B. Parkanlagen, Gärten, Friedhöfe, Freibäder) Sonstige Grünflächen (z.B. Schutzpflanzungen/ Ortsrandeingrünung, Verkehrsbegleitgrün) Flächen für den Wald Flächen für Landwirtschaft Wasserfläche

Straßenbegrenzung des Stadtteils: Osramstraße, Willi-Dolgner-Straße, Spickendorfer Straße, Posthornstraße, Bruchfelder Weg, Zö- beritzer Straße, Anger

Der Stadtteil Mötzlich verfügte am 31.12.1997 über eine Fläche von 380,7 Hektar. Mötzlich, ein altes Dorf slawischen Ursprungs, wurde erstmals im Jahr 1121 erwähnt. Im Zuge der Kreisgrenzenreform von 1950 wurde die von landwirtschaftlichem Charakter geprägte Ort- schaft nach Halle eingemeindet. Am 31.12.1997 wohnten 439 Einwohner im Stadtteil Mötzlich. Die Bevölkerungsdichte betrug 1,2 Einwohner je Hektar und war damit geringer als der Wert für die Stadt insgesamt (19,8).

Der Stadtteil Mötzlich weist noch zahlreiche typische dörfliche Elemente auf. Inmitten der Dorflage blieb noch eine von einem Graben durchzogene Grünfläche erhalten. Die ehemaligen Teiche sind allerdings verfüllt worden, ein Teil kann heute zum Bolzen genutzt wer- den. Der ehemalige Kinderspielplatz an der aufgegeben Gaststätte ist verwildert, soll aber wiederhergestellt werden. Ansonsten finden sich noch Möglichkeiten zum Kinderspiel und zur Entspannung am sanierten Schlauchteich am Rande der Ortslage. Der Stadtteil Mötzlich ist in den Tourenplan der Fahrbibliothek einbezogen. Einmal wöchentlich besteht die Möglichkeit der Ausleihe von Büchern, Zeitschriften, Videos, CDSS und anderer Medienträger.

Charakteristisch für Mötzlich sind die platzartige Aufweitung am Matzwinkel oder die Dorfkirche mit dem dicht gehölzbestandenen Friedhof. Die kleine romanische Saalkirche "St. Pankratius" wurde bereits um 1200 erbaut. Im Jahre 1897/98 erfolgte ein erheblicher Umbau. Reizvoll sind auch die ehemals landwirtschaftlich genutzten Hofgebäude und die teilweise erhalten gebliebenen Porphyrmau- ern, die dringend saniert werden müßten.

Das Grabensystem und seine begleitenden Gehölze tragen zur Aufwertung des Ortsbildes bei. Direkt an die Dorflage schließen sich die Posthornteiche an, die zum Spazierengehen und zur Vogelbeobachtung einladen. Im Westen und Süden schließen sich größere Kleingartenanlagen an, die sich aber teilweise schleichend durch bauliche Verdichtung in Einfamilienhausgebiete verwandeln und so ihren Naherholungscharakter zunehmend einbüßen.

Auf Bergbaurestflächen am Goldberg haben sich spontan reichstrukturierte Gehölzbestände entwickelt, die mit ruderalisierten Halb- trockenrasen, Glatthaferwiesen und Ruderalgesellschaften durchsetzt sind. Der Geschützte Landschaftsbestandteil umfaßt weiterhin Röhrichte, Naß- und Kleinseggenwiesen sowie Kleingewässer. Der Goldberg ist wegen seiner versteckten Lage ein nahezu unentdeck- tes, aber dennoch sehr attraktives Idyll, welches zur Naturbeobachtung und zu erholsamen Spaziergängen einlädt.

Kleingartenanlagen

Anzahl der Kleingartenvereine Größe in m² Anzahl der Parzellen 1 38 300 83

Die kleingärtnerische Nutzung beträgt hier ca. 1 % der Gesamtfläche des Stadtteiles.

Ende des Jahres 1997 konnten 92 Straßenbäume im Stadtteil Mötzlich gezählt werden. Häufigste Baumart mit 16 Exemplaren war die Pflaume, gefolgt von der Birke (15).

Kleiner Posthornteich

Der Kleine Posthornteich gehört zum größten zusammenhängenden Feuchtgebiet im Norden der Stadt Halle. Entstanden als Einbruch- see der Braunkohlengrube "Frohe Zukunft", ist er seit 1961 mit Wasser gefüllt und bis zu 2 m tief. Durch seine geringe Tiefe weist er keine thermische Schichtung auf. Der Kleine Posthornteich dient dem Halleschen Anglerverein als Angelgewässer.

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Gekennzeichnet durch eine ausgeprägte Pflanzenvielfalt (182 Arten), ist der Kleine Posthornteich bedeutender Lebensraum zahlreicher Tierarten. So sind hier neben anderen Tierarten 94 Vogel- und 21 Libellenarten heimisch. Der Schutzstatus "Geschützter Landschafts- bestandteil" ist geplant.

Natur- und Landschaftsschutzgebiete:

GLB Goldberg Auf Bergbaurestflächen haben sich spontan reichstrukturierte Gehölzbestände entwickelt, die mit ruderalisierten Halbtrockenrasen, Glatthaferwiesen und Ruderalgesellschaften durchsetzt sind. Das Schutzgebiet umfaßt weiterhin Röhrichte, Naß- und Kleinseggenwie- sen sowie Kleingewässer.

6.15 Stadtviertel 3 08 - Gebiet der Deutschen Reichsbahn

Legende:

Wohnbauflächen einschließlich besonderer Wohngebiete Gemischte Bauflächen Gewerbliche Bauflächen eingeschränkte Gewerbegebiete Industriegebiete Sonderbauflächen mit Zweckbestimmung (z.B. Kliniken, Einzelhandel) Flächen für den Gemeinbedarf (z.B. öffentliche soziale, kulturelle, kirchliche Einrichtungen) Flächen für den überörtlichen Verkehr und für die örtlichen Hauptverkehrszüge Bahnanlagen Flächen für Versorgungsanlagen, für die Abfallentsorgung und Abwasserbeseitigung Grünflächen mit Versorgungsfunktion (z.B. Parkanlagen, Gärten, Friedhöfe, Freibäder) Sonstige Grünflächen (z.B. Schutzpflanzungen/ Ortsrandeingrünung, Verkehrsbegleitgrün) Flächen für den Wald Flächen für Landwirtschaft Wasserfläche

Straßenbegrenzung des Stadtviertels: Ernst-Kamieth-Straße, Raffineriestraße, Am Güterbahnhof, Berliner Straße, Volkmannstraße

Das Stadtviertel Gebiet der Deutschen Reichsbahn verfügte am 31.12.1997 über eine Fläche von 158,1 Hektar. Die Mehrzahl der Wohngebäude und sonstigen Gebäude mit Wohnraum im Stadtviertel entstand im Zeitraum von 1900 bis 1948 und verfügt über 3 bis 5 Geschosse. Am 31.12.1997 wohnten 115 Einwohner im Stadtviertel. Die Bevölkerungsdichte betrug 0,7 Einwohner je Hektar und war damit geringer als der Wert für die Stadt insgesamt (19,8).

Unter dem Gesichtspunkt Freizeit und Naherholung stellt das Gebiet der DR vor allem eine nur an wenigen Stellen überwindbare Bar- riere dar, um zwischen den westlichen und östlichen Teilen der Stadt zu wechseln.

Der Bahnhof Halle (Saale) präsentiert sich als ausgedehnte Anlage aus Verwaltungs-, Depot- und Werkstattbauten mit zweischiffigen stählernen Bahnsteighallen. Beherrscht wird das Gebäudeensemble vom mächtigen Flachkuppelbau der Empfangshalle, welche Flan- kentürme sowie einen zentralen Rundgiebel mit krönender Laterne im Neurenaissancestil aufweist. Insgesamt ist das Bauwerk ein be- achtliches Beispiel einer bereits stark ingenieurhaft geprägten großstädtischen Glas- und Stahlarchitektur. Im Zeitraum von 1887 bis 1890 nach den Plänen der Architekten Thoemer und Peltz erbaut, repräsentiert der Bau in luxuriöser Aufmachung die Fortschrittlichkeit des zeitgenössischen Verkehrswesens. In dieses Ensemble fügt sich der städtebaulich wichtige, den Bahnhofsvorplatz akzentuierende Wasserturm nahtlos ein. Der Hochbehälter aus Stahl über kegelförmigem Ziegelschaft ist gekennzeichnet durch sparsame Rundbogen- und Pilastergliederung. Er stellt ein markantes Zeugnis für den dampfbetriebenen Schienenverkehr dar.

Am 31.12.1997 wurden 20 Straßenbäume im Stadtviertel Gebiet der Deutschen Reichsbahn gezählt. Darunter waren 9 Platanen.

60

6.16 Stadtviertel 3 09 - Freiimfelde/Kanenaer Weg

Legende:

Wohnbauflächen einschließlich besonderer Wohngebiete Gemischte Bauflächen Gewerbliche Bauflächen eingeschränkte Gewerbegebiete Industriegebiete Sonderbauflächen mit Zweckbestimmung (z.B. Kliniken, Einzelhandel) Flächen für den Gemeinbedarf (z.B. öffentliche soziale, kulturelle, kirchliche Einrichtungen) Flächen für den überörtlichen Verkehr und für die örtlichen Hauptverkehrszüge Bahnanlagen Flächen für Versorgungsanlagen, für die Abfallentsorgung und Abwasserbeseitigung Grünflächen mit Versorgungsfunktion (z.B. Parkanlagen, Gärten, Friedhöfe, Freibäder) Sonstige Grünflächen (z.B. Schutzpflanzungen/ Ortsrandeingrünung, Verkehrsbegleitgrün) Flächen für den Wald Flächen für Landwirtschaft Wasserfläche

Straßenbegrenzung des Stadtviertels: Landsberger Straße, Hermann-Richter-Weg, Kanenaer Weg, Grenzstraße, Fritz-Hoffmann- Straße, Berliner Straße, Freiimfelder Straße, Viehhofstraße

Das Stadtviertel Freiimfelde/Kanenaer Weg verfügte am 31.12.1997 über eine Fläche von 195,9 Hektar. Die Mehrzahl der Wohnge- bäude und sonstigen Gebäude mit Wohnraum dieses Stadtviertels im Stadtbezirk Ost wurden im Zeitraum von 1900 bis 1948 erbaut. Die Bevölkerungsdichte betrug am 31.12.1997 14,5 Einwohner je Hektar und war damit geringer als der Wert für die Stadt insgesamt (19,8).

Der Naherholungswert dieses Viertels ist insgesamt gering, da es von dichter, größtenteils gewerblicher Bebauung und in manchen Straßen hoher Verkehrsbelastung geprägt ist. Auch Straßenbäume fehlen weitgehend. Einzelne, verstreute Kleingartenanlagen tragen demgegenüber zu einer Auflockerung bei. In Nähe des Viertels befindet sich der Hufeisensee.

Die in den Jahren 1926/27 nach Plänen von Architekt Georg Roediger erbaute "Christuskirche" zählt zu den aus denkmalpflegerischer Sicht interessanten Gebäuden des Stadtviertels. Der expressionistische Klinkerbau über längsrechteckigem Grundriß mit steilen Gie- beln ist in der Freiimfelder Straße zu finden. Der Außenbau ist durch Vierungstürmchen und auffallend reicher Vertikalgliederung ge- kennzeichnet. Der schlichte Kirchsaal mit Holztonne verfügt über zeitgenössisches expressionistisches Inventar und Skulpturen- schmuck, der nahezu vollständig erhalten ist.

Die ehemalige Freiimfelder Volksschule steht ebenfalls unter Denkmalschutz. Der straßenbildbeherrschende Gebäudekomplex mit Turnhalle ist als viergeschossiger Putzbau mit reicher Backsteingliederung ausgeführt. Nach Plänen des Architekten Carl Rehorst im Jahr 1901 erbaut, fallen sofort die Ziergiebel im Stil der deutschen Renaissance und die prächtigen Sandsteinportale ins Auge.

Gastgewerbe

Bei den 42 Gewerberegistereinträgen für das Gastgewerbe im Stadtviertel Freiimfelde/Kanenaer Weg handelt es sich in 11 Fällen um Restaurants mit herkömmlicher bzw. Selbstbedienung. Auf 1 000 der Bevölkerung des Stadtviertels waren 6,6 Gewerberegistereinträge für das Gaststättengewerbe (ohne Imbißhallen) festzustellen. Der Wert für die Stadt insgesamt betrug 3,3 Einträge/1 000 der Bevölke- rung.

Branche Auswertung des Gewerberegisters per 31.12.1997 nach... Anzahl der Nennungen im Anteil an den Nennungen der Stadt Stadtviertel insgesamt (in %) Gastgewerbe insgesamt 42 2,6 darunter Beherbergungsgewerbe 5 3,6 Gaststättengewerbe 29 2,3

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Kommunale Spielplätze am 31.12.1997 nach Spielfläche, Ausstattungsgrad und Altersgruppen

Am 31.12.1997 wohnten 2 849 Einwohner im Stadtviertel Freiimfelde/Kanenaer Weg. Darunter waren 460 Kinder und Jugendliche im Alter von 0 bis unter 16 Jahren (16,1%). Ihnen stand 1 kommunaler Spielplatz des Types 1 bis 3 zur Verfügung. Bezogen auf die Ver- sorgungssituation mit kommunalen Spielplätzen in der gesamten Stadt war hier eine Unterversorgung festzustellen. Während in der gesamten Stadt 338 Kinder auf einen kommunalen Spielplatz entfielen, war der Versorgungsgrad in Freiimfelde/Kanenaer Weg niedri- ger. Hier konnten 460 Kinder und Jugendliche pro Spielplatz festgestellt werden. Günstig ist jedoch, daß für alle vertretenen Alters- gruppen entsprechende Spielmöglichkeiten vorhanden waren.

Standort Brutto- Spiel- darunter Flächen für ... Geräteaus- Typisierung fläche fläche Sandkasten Gerätespiel Ballspiel Spielrasen stattung m² Kockwitzer Str. 2 795 1 124 0 324 0 680 1 Waage 1;2;3 1 Turmkombination mit Rutsche 2 Tischtennisplatten Typ 1 = Kinder der Altersgruppe 0-unter 6 Jahre, Typ 2 = 6-12 Jahre, Typ 3 = 12-16 Jahre

Sporteinrichtungen

Einrichtungen Anzahl Sportplätze 1 Schulsporthallen 1 Tennisplätze 1 Kegelbahnen 2

Kleingartenanlagen

Anzahl der Kleingartenvereine Größe in m² Anzahl der Parzellen 6 253 062 731

Der Anteil der Kleingärten an der Gesamtfläche des Stadtviertels beträgt hier 12,9 %.

Öffentliche Grün- und Parkanlagen nehmen 0,5% der Gesamtfläche des Stadtviertels ein. Die 3 ausgewiesenen Anlagen mit 9 969 m² Gesamtfläche bestehen zu fast 90% aus Rasen- und Gehölzflächen. Im Stadtviertel laden zwei Brunnen/Wasserspiele zum Verweilen ein. Im Stadtviertel Freiimfelde/Kanenaer Weg konnten am Ende des Jahres 1997 90 Straßenbäume gezählt werden. Es handelt sich dabei ausschließlich um die Schwedische Mehlbeere.

6.17 Stadtviertel 3 10 - Dieselstraße

Legende:

Wohnbauflächen einschließlich besonderer Wohngebiete Gemischte Bauflächen Gewerbliche Bauflächen eingeschränkte Gewerbegebiete Industriegebiete Sonderbauflächen mit Zweckbestimmung (z.B. Kliniken, Einzelhandel) Flächen für den Gemeinbedarf (z.B. öffentliche soziale, kulturelle, kirchliche Einrichtungen) Flächen für den überörtlichen Verkehr und für die örtlichen Hauptverkehrszüge Bahnanlagen Flächen für Versorgungsanlagen, für die Abfallentsorgung und Abwasserbeseitigung Grünflächen mit Versorgungsfunktion (z.B. Parkanlagen, Gärten, Friedhöfe, Freibäder) Sonstige Grünflächen (z.B. Schutzpflanzungen/ Ortsrandeingrünung, Verkehrsbegleitgrün) Flächen für den Wald Flächen für Landwirtschaft Wasserfläche

Straßenbegrenzung des Stadtviertels: Dieselstraße, Leipziger Chaussee, Apfelweg

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Das Stadtviertel Dieselstraße verfügte am 31.12.1997 über eine Fläche von 248,1 Hektar. Die Wohngebäude und sonstigen Gebäude mit Wohnraum dieses Stadtviertels im Stadtbezirk Ost wurden überwiegend in der Zeit von 1900 bis 1948 erbaut. In der Mehrzahl ver- fügen sie über 2 bis 5 Geschosse. Am 31.12.1997 wohnten 647 Einwohner im Stadtviertel Dieselstraße. Die Bevölkerungsdichte betrug 2,6 Einwohner je Hektar und war damit geringer als der Wert für die Stadt insgesamt (19,8).

Teile des im Zuge der südlichen Stadterweiterung in den 70er Jahren entstandenen Kleingartenparks Osendorfer See und weitere ein- zelne Gartenanlagen liegen in diesem Viertel. Dabei handelt es sich um eines der größten zusammenhängenden Kleingartengebiete der Stadt mit entsprechend hoher, auch stadtweiter Bedeutung für die Naherholung und Freizeitgestaltung. Das Viertel ist für Fußgänger und Radfahrer jedoch schwer erreichbar, da es fast vollständig von Bahntrassen und vielbefahrenen Straßen umgeben ist. Verbin- dungen zu anderen Naherholungsgebieten bestehen in Richtung Süden und Südosten zum Osendorfer See, Haldenwald und Dieskauer Park sowie eingeschränkt in Richtung Nordosten zum Hufeisensee.

Gastgewerbe

Bei den 50 Gewerberegistereinträgen für das Gastgewerbe im Stadtviertel Dieselstraße handelt es sich in 11 Fällen um Restaurants mit herkömmlicher bzw. Selbstbedienung. 26 Einträge stehen für Kantinen und Caterer, der höchste Wert für diese Branche in der ge- samten Stadt. Auf 1 000 der Bevölkerung des Stadtviertels waren 25,5 Gewerberegistereinträge für das Gaststättengewerbe (ohne Imbißhallen) festzustellen. Der Wert für die Stadt insgesamt betrug 3,3 Einträge/1 000 der Bevölkerung.

Branche Auswertung des Gewerberegisters per 31.12.1997 nach... Anzahl der Nennungen im Anteil an den Nennungen der Stadt Stadtviertel insgesamt (in %) Gastgewerbe insgesamt 50 3,1 darunter Beherbergungsgewerbe 0 0,0 Gaststättengewerbe 24 1,9

Kleingartenanlagen

Anzahl der Kleingartenvereine Größe im m² Anzahl der Parzellen 4 244 034 498

Ca. 10 % der Gesamtfläche dieses Stadtviertels werden durch die Kleingärtner genutzt. Am 31.12.1997 konnten 126 Straßenbäume im Stadtviertel Dieselstraße gezählt werden. Häufigste Baumart mit 64 Exemplaren waren der Spitzahorn und die Pappel (50).

6.18 Stadtteil 3 40 - Diemitz

Legende:

Wohnbauflächen einschließlich besonderer Wohngebiete Gemischte Bauflächen Gewerbliche Bauflächen eingeschränkte Gewerbegebiete Industriegebiete Sonderbauflächen mit Zweckbestimmung (z.B. Kliniken, Einzelhandel) Flächen für den Gemeinbedarf (z.B. öffentliche soziale, kulturelle, kirchliche Einrichtungen) Flächen für den überörtlichen Verkehr und für die örtlichen Hauptverkehrszüge Bahnanlagen Flächen für Versorgungsanlagen, für die Abfallentsorgung und Abwasserbeseitigung Grünflächen mit Versorgungsfunktion (z.B. Parkanlagen, Gärten, Friedhöfe, Freibäder) Sonstige Grünflächen (z.B. Schutzpflanzungen/ Ortsrandeingrünung, Verkehrsbegleitgrün) Flächen für den Wald Flächen für Landwirtschaft Wasserfläche

Straßenbegrenzung des Stadtteils: Fritz-Hoffmann-Straße, Grenzstraße, Reideburger Straße, Büschdorfer Weg, Cossebauder Weg, Reideburger Landstraße, Dornburger Weg, Wilhelm-Berndt-Straße, Birkhahnweg, Berliner Straße

Der Stadtteil Diemitz verfügte am 31.12.1997 über eine Fläche von 230,4 Hektar. Diemitz, eine alte Siedlung slawischen Ursprungs, wurde erstmals im Jahr 1281 schriftlich erwähnt. Im Zuge der Kreisgrenzenreform von 1950 wurde die Ortschaft nach Halle eingemein- det. Am 31.12.1997 wohnten 1 629 Einwohner im Stadtteil Diemitz. Die Bevölkerungsdichte betrug 7,1 Einwohner je Hektar und war damit geringer als der Wert für die Stadt insgesamt (19,8).

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Der Stadtteil weist eine hohe Durchmischung von Wohnen, Gewerbe und Nutzgärten auf. Nutzungen und Zustand des Gebietes haben im Laufe der Zeit zu einem recht hohen Grünanteil geführt. Diese Tatsache führt jedoch nicht zu einer Kompensation des geringen Anteils an öffentlichen Freiräumen.

Der Stadtteil Diemitz verfügt über interessante Baudenkmale. So die im 18. Jahrhundert erbaute barocke Saalkirche mit anliegendem Friedhof und den im Jahre 1887 erbauten Wasserturm. Der in der Reideburger Straße stehende Turm prägt das östliche Stadtgebiet. Es handelt sich um einen Hochbehälter (Fassungsvermögen 200m³) der Firma Reuter & Straube. Gekennzeichnet ist das Bauwerk durch den sich stark verjüngenden Schaft und den weit auskragenden, zinnbekrönten Kessel. Die Ziegelverkleidung ist mit spärlich ro- manisierendem Baudekor versehen.

Diemitz wird einmal wöchentlich von der Fahrbibliothek angefahren. Es besteht auf diese Weise die Möglichkeit der Ausleihe von Bü- chern, Zeitschriften, Videos, CDs und Musikkassetten.

Gastgewerbe

Bei den 13 Gewerberegistereinträgen für das Gastgewerbe im Stadtteil Diemitz handelt es sich in 7 Fällen um Restaurants mit her- kömmlicher bzw. Selbstbedienung. Auf 1 000 der Bevölkerung des Stadtteils waren 5,4 Gewerberegistereinträge für das Gaststätten- gewerbe (ohne Imbißhallen) festzustellen. Der Wert für die Stadt insgesamt betrug 3,3 Einträge/1 000 der Bevölkerung.

Branche Auswertung des Gewerberegisters per 31.12.1997 nach... Anzahl der Nennungen im Anteil an den Nennungen der Stadt Stadtteil insgesamt (in %) Gastgewerbe insgesamt 13 0,8 darunter Beherbergungsgewerbe • • Gaststättengewerbe 10 0,8

Sporteinrichtungen

Einrichtungen Anzahl Sportplätze 1 Schulsporthallen 1

Kleingartenanlagen

Anzahl der Kleingartenvereine Größe in m² Anzahl der Parzellen 1 66 007 150

Die Fläche des Kleingartenvereins beansprucht 2,9 % der Gesamtfläche des gesamten Stadtteils.

Öffentliche Grün- und Parkanlagen nehmen 0,1% der Gesamtfläche des Stadtteils Diemitz ein. Die 4 ausgewiesenen Anlagen mit 2 552 m² Gesamtfläche bestehen überwiegend aus Rasen- und Gehölzflächen. In Diemitz konnten am Ende des Jahres 1997 674 Straßenbäume gezählt werden. Die Pyramidenpappel (246) und die Europäische Linde (140) kommen als häufigste Arten vor.

Diemitzer Graben

In der Ortslage Diemitz hat der etwa 2 100 m lange Diemitzer Graben seinen Ursprung, ist dort aber zum größten Teil verrohrt. Östlich der Bahnanlagen an der Otto-Stomps-Straße tritt der Graben an die Oberfläche und durchfließt die Ackerflächen in südöstlicher Richtung bis zur Mündung in die Reide. Durch die Einleitung verschiedener Mischwasser bzw. Regenwasser wird die Gewässerqualität beeinflußt. Außer dem geschützten Gehölz bei Büschdorf sind entlang des Diemitzer Grabens kaum Gehölze vorhanden. Die Land- schaft ist von landwirtschaftlich intensiv genutzten Flächen geprägt. Darüber hinaus sind viele Ackerunkräuter zu finden.

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6.19 Stadtteil 3 41 - Dautzsch

Legende:

Wohnbauflächen einschließlich besonderer Wohngebiete Gemischte Bauflächen Gewerbliche Bauflächen eingeschränkte Gewerbegebiete Industriegebiete Sonderbauflächen mit Zweckbestimmung (z.B. Kliniken, Einzelhandel) Flächen für den Gemeinbedarf (z.B. öffentliche soziale, kulturelle, kirchliche Einrichtungen) Flächen für den überörtlichen Verkehr und für die örtlichen Hauptverkehrszüge Bahnanlagen Flächen für Versorgungsanlagen, für die Abfallentsorgung und Abwasserbeseitigung Grünflächen mit Versorgungsfunktion (z.B. Parkanlagen, Gärten, Friedhöfe, Freibäder) Sonstige Grünflächen (z.B. Schutzpflanzungen/ Ortsrandeingrünung, Verkehrsbegleitgrün) Flächen für den Wald Flächen für Landwirtschaft Wasserfläche

Straßenbegrenzung des Stadtteils: Äußere Diemitzer Straße, Sonnenblumenweg, Lupinenweg, Rebenweg, Mohnweg, Walter-Häbi- sch-Straße, Winterweg, Rosenfelder Straße, Berliner Straße, Luzerneweg, Hoberger Weg, Dautzscher Straße

Der Stadtteil Dautzsch verfügte am 31.12.1997 über eine Fläche von 340,6 Hektar. Dautzsch, ein großes Siedlungsgebiet östlich von Halle gelegen, wurde in den 20er und 30er Jahren erbaut und im Zuge der Kreisgrenzenreform von 1950 nach Halle eingemeindet. Am 31.12.1997 wohnten 1 567 Einwohner im Stadtteil Dautzsch. Die Bevölkerungsdichte betrug 4,6 Einwohner je Hektar und war damit geringer als der Wert für die Stadt insgesamt (19,8).

In dem zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstandenem Wohngebiet befinden sich in der Regel große Grundstücke mit ihrem entspre- chendem Potential zur Freizeitgestaltung und Naherholung. Öffentliche Freiräume spielen hier eine untergeordnete Rolle und sind größtenteils in einem unbefriedigendem Zustand. Im Südwesten ist die natürliche Erhebung des Großen Dautzsch als Zielpunkt für die Naherholung zu nennen. Verbindungen bestehen nach Diemitz und nach Reideburg, hier zum Beispiel zum nahe gelegenen Sa- gisdorfer Gutspark.

Gastgewerbe

Bei den 9 Gewerberegistereinträgen für das Gastgewerbe im Stadtteil Dautzsch handelt es sich in 4 Fällen um Restaurants mit her- kömmlicher Bedienung. Auf 1 000 der Bevölkerung des Stadtteils waren 2,5 Gewerberegistereinträge für das Gaststättengewerbe (ohne Imbißhallen) festzustellen. Der Wert für die Stadt insgesamt betrug 3,3 Einträge/1 000 der Bevölkerung.

Branche Auswertung des Gewerberegisters per 31.12.1997 nach... Anzahl der Nennungen im Anteil an den Nennungen der Stadt Stadtteil insgesamt (in %) Gastgewerbe insgesamt 9 0,6 darunter Beherbergungsgewerbe 4 2,9 Gaststättengewerbe 5 0,4

Sporteinrichtungen

Einrichtungen Anzahl Sportplätze 1

Kleingartenanlagen

Anzahl der Kleingartenvereine Größe in m² Anzahl der Parzellen 2 25 631 48

Die beiden Kleingartenanlagen beanspruchen für sich 2,6 ha der Gesamtfläche dieses Stadtviertels, dies entspricht ca. 0,8 %. Der Anteil an öffentlichen Grün- und Parkanlagen an der Gesamtfläche des Stadtteiles beträgt bei einer Fläche von 2 167 m² 0,1%. Am Ende des Jahres 1997 konnten 245 Straßenbäume im Stadtteil Dautzsch gezählt werden. Häufigste Baumart mit 97 Exemplaren war die Europäische Linde, gefolgt von Birke (48) und Gemeiner Birne (22). 65

6.20 Stadtteil 3 42 - Reideburg

Legende:

Wohnbauflächen einschließlich besonderer Wohngebiete Gemischte Bauflächen Gewerbliche Bauflächen eingeschränkte Gewerbegebiete Industriegebiete Sonderbauflächen mit Zweckbestimmung (z.B. Kliniken, Einzelhandel) Flächen für den Gemeinbedarf (z.B. öffentliche soziale, kulturelle, kirchliche Einrichtungen) Flächen für den überörtlichen Verkehr und für die örtlichen Hauptverkehrszüge Bahnanlagen Flächen für Versorgungsanlagen, für die Abfallentsorgung und Abwasserbeseitigung Grünflächen mit Versorgungsfunktion (z.B. Parkanlagen, Gärten, Friedhöfe, Freibäder) Sonstige Grünflächen (z.B. Schutzpflanzungen/ Ortsrandeingrünung, Verkehrsbegleitgrün) Flächen für den Wald Flächen für Landwirtschaft Wasserfläche

Straßenbegrenzung des Stadtteils: Delitzscher Straße, Klingenthaler Straße, Zwebendorfer Straße, Schneeberger Straße, Oelsnitzer Straße, Zwickauer Straße, Altenburger Straße, Laukenweg, Siedlung Süd, Zwintschönaer Straße, Dölbauer Straße, Riesaer Straße

Der Stadtteil Reideburg, nach Planena der flächengrößte innerhalb der Stadt, verfügte am 31.12.1997 über eine Fläche von 777,9 Hek- tar. Im Zuge der Kreisgrenzenreform von 1950 wurde die Ortschaft nach Halle eingemeindet. Am 31.12.1997 wohnten 2 289 Einwohner im Stadtteil Reideburg. Die Bevölkerungsdichte betrug 2,9 Einwohner je Hektar und war damit geringer als der Wert für die Stadt insgesamt (19,8).

Östlich des Reidebaches liegt das aus verschiedenen kleinen Dörfern, Gütern und Burgen entstandene Reideburg. Sie bildeten seit der Jahrhundertwende bis in die Nachkriegszeit das Herzstück der halleschen Küchendörfer. Reideburg weist auch einige kulturhistorische Besonderheiten auf: hufeisenförmige Dorfanlagen, Stampflehmmauern, Entwässerungsgräben, die romanische Kirche. Die schlichte, barocke Saalkirche wurde in den Jahren 1724/25 erbaut. Der romanische Westturm ist mit Biforienfenstern ausgestattet. Die südliche Vorhalle stammt aus dem Jahre 1890. Das nebenstehende Pfarrhaus präsentiert sich als zweigeschossiger, stattlicher Fachwerkputz- bau mit Garten. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts hat der Ort umfangreiche Erweiterungen erfahren.

Der Erholungswert Reideburgs wird somit sowohl durch private Gärten als auch einzelne (halb-)öffentliche Freiräume bestimmt. Als Beispiel ist an dieser Stelle der Gutspark Sagisdorf zu nennen. Von besonderer Attraktivität für die Naherholung ist die Vielzahl der Fußwegeverbindungen zwischen größtenteils kleinparzelligen Nutzgärten und anderen Freiräumen sowie entlang der für den Ort typi- schen Gräben.

Die Begrünung und Erschließung der Feldflur und entlang des von Norden nach Süden verlaufenden Reidebaches für die ruhige Erho- lung ist noch unvollständig.

Gastgewerbe

Bei den 9 Gewerberegistereinträgen für das Gastgewerbe im Stadtteil Reideburg handelt es sich in 7 Fällen um Restaurants mit her- kömmlicher bzw. Selbstbedienung. Auf 1 000 der Bevölkerung des Stadtteils waren 3,0 Gewerberegistereinträge für das Gaststätten- gewerbe (ohne Imbißhallen) festzustellen. Der Wert für die Stadt insgesamt betrug 3,3 Einträge/1 000 der Bevölkerung.

Branche Auswertung des Gewerberegisters per 31.12.1997 nach... Anzahl der Nennungen im Anteil an den Nennungen der Stadt Stadtteil insgesamt (in %) Gastgewerbe insgesamt 12 0,8 darunter Beherbergungsgewerbe • • Gaststättengewerbe 10 0,8

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Kommunale Spielplätze am 31.12.1997 nach Spielfläche, Ausstattungsgrad und Altersgruppen

Am 31.12.1997 wohnten 2 289 Einwohner im Stadtteil Reideburg. Darunter waren 331 Kinder und Jugendliche im Alter von 0 bis unter 16 Jahren (14,5%). Ihnen stand 1 kommunaler Spielplatz des Typs 1 bis 3 zur Verfügung. Bezogen auf die Versorgungssi- tuation mit kommunalen Spielplätzen in der gesamten Stadt war hier eine durchschnittliche Versorgung festzustellen. Während in der gesamten Stadt 338 Kinder auf einen kommunalen Spielplatz entfielen, konnten in Reideburg 331 Kinder und Jugendliche pro Spielplatz festgestellt werden. Von Vorteil ist, daß für alle Altersgruppen entsprechende Spielmöglichkeiten vorhanden waren.

Standort Brutto- Spiel- darunter Flächen für ... Geräteaus- Typisierung fläche fläche Sandkasten Gerätespiel Ballspiel Spielrasen stattung m² Paul-Singer-Str. 6 630 2 111 0 228 0 1 883 1 Wippe 1;2;3 1 Seilzirkus 3 Federtiere 1 Eisenbahn 1 Rutsche 1 Sitzkombination 1 Spielkombination 1 Wetterhütte Typ 1 = Kinder der Altersgruppe 0-unter 6 Jahre, Typ 2 = 6-12 Jahre, Typ 3 = 12-16 Jahre

Sporteinrichtungen

Einrichtungen Anzahl Sportplätze 1 Schulsporthallen 1

Kleingartenanlagen

Anzahl der Kleingartenvereine Größe im m² Anzahl der Parzellen 1 11 282 22

In Reideburg wird lediglich 0,1 % der Gesamtfläche des Stadtteils kleingärtnerisch bewirtschaftet.

Der Anteil an öffentlichen Grün- und Parkanlagen an der Gesamtfläche des Stadtteils beträgt bei einer Fläche von 7 809 m² 0,1%. Am Ende des Jahres 1997 konnten 503 Straßenbäume im Stadtteil Reideburg gezählt werden. Häufigste Baumart mit jeweils 63 Ex- emplaren waren Eschenahorn, Pyramidenpappel und Europäische Linde. Auch die im Stadtgebiet mit 4 Exemplaren selten vorkom- mende Maulbeere war mit zwei Exemplaren vertreten.

Reide

Die ca. 14,7 Kilometer lange Reide entspringt in der Gemarkung Braschwitz im Saalkreis, fließt annähernd in südlicher Richtung durch das östliche Randgebiet der Stadt Halle (Reideburg, Büschdorf, Kanena/Bruckdorf, Radewell/Osendorf) und mündet südlich von Osendorf in die Weiße Elster. Die Umgebung des Flußlaufes ist durch Verkehrs-, Siedlungs- und Gewerbeflächen gekennzeichnet. Die Reide wurde oft begradigt, ausgebaut bzw. verlegt. Sie verfügt nur über sehr begrenzte naturnahe Bereiche. In diesem Zusammenhang ist der Park Sagisdorf als landschaftsgeschütztes Gebiet zu nennen.

Natur- und Landschaftsschutzgebiete:

GLB Park Sagisdorf Das Schutzgebiet dient vorrangig dem Erhalt eines alten, wertvollen Baumbestandes, der für den gehölzarmen Osten Halles einzigartig ist.

67

6.21 Stadtteil 3 43 - Büschdorf

Legende:

Wohnbauflächen einschließlich besonderer Wohngebiete Gemischte Bauflächen Gewerbliche Bauflächen eingeschränkte Gewerbegebiete Industriegebiete Sonderbauflächen mit Zweckbestimmung (z.B. Kliniken, Einzelhandel) Flächen für den Gemeinbedarf (z.B. öffentliche soziale, kulturelle, kirchliche Einrichtungen) Flächen für den überörtlichen Verkehr und für die örtlichen Hauptverkehrszüge Bahnanlagen Flächen für Versorgungsanlagen, für die Abfallentsorgung und Abwasserbeseitigung Grünflächen mit Versorgungsfunktion (z.B. Parkanlagen, Gärten, Friedhöfe, Freibäder) Sonstige Grünflächen (z.B. Schutzpflanzungen/ Ortsrandeingrünung, Verkehrsbegleitgrün) Flächen für den Wald Flächen für Landwirtschaft Wasserfläche

Straßenbegrenzung des Stadtteils: Grenzstraße, Krienitzweg, Hochweg, Auenblick, Käthe-Kollwitz-Straße, Am Spielrain, An der Reide, Reideburger Straße

Der Stadtteil Büschdorf verfügte am 31.12.1997 über eine Fläche von 337,7 Hektar. Im Zuge der Kreisgrenzenreform von 1950 wurde die Ortschaft nach Halle eingemeindet. Die Bevölkerungsdichte betrug am 31.12.1997 6,1 Einwohner je Hektar und war damit geringer als der Wert für die Stadt insgesamt (19,8).

Ähnlich dem Stadtteil Dautzsch besitzen auch hier die meist recht großen Privatgärten eine hohe Bedeutung für die Freizeitgestaltung und Naherholung. Hinzu kommen einzelne (halb-)öffentliche Grünflächen in der alten Ortslage und in dem südlich der Delitzscher Stra- ße gelegenem Neubaugebiet. Weiter im Süden schließt sich das Naherholungsgebiet Hufeisensee an. Im Norden der Ortslage wird die Landschaft durch Hecken, den Diemitzer Graben und ein Feldgehölz gegliedert. Die Erschließung für die ruhige Erholung ist noch un- vollständig.

Die Büschdorfer Kirche "St. Nikolai", im ehemaligen Ortskern, steht unter Denkmalschutz. Der kleine polygonal geschlossene Saalbau ist romanischen Ursprungs. Im Zeitraum von 1720 bis 1724 wurde die Kirche barock umgestaltet. Der Westquerturm präsentiert sich mit barockem Glockengeschoß und Schweifhaube. Der Innenraum der Kirche ist durch die dreiseitig umlaufenden Emporen gekenn- zeichnet. Im Chor verfügt sie über eine skulptierte Sakramentnische in spätromanischen Formen mit Zacken und Klötzchenfries. Aus dem Jahre 1520 stammt die Sandsteintaufe. Auf dem Kirchenfriedhof stehen alte Grabsteine.

Der Stadtteil Büschdorf ist perspektivisch als Standort für die Fahrbibliothek vorgesehen.

Gastgewerbe

Bei den 43 Gewerberegistereinträgen für das Gastgewerbe im Stadtteil Büschdorf handelt es sich in 16 Fällen um Restaurants mit her- kömmlicher bzw. Selbstbedienung. 4 mal wurden Hotels und Pensionen eingetragen. Auf 1 000 der Bevölkerung des Stadtteils waren 9,0 Gewerberegistereinträge für das Gaststättengewerbe (ohne Imbißhallen) festzustellen. Der Wert für die Stadt insgesamt betrug 3,3 Einträge/1 000 der Bevölkerung.

Branche Auswertung des Gewerberegisters per 31.12.1997 nach... Anzahl der Nennungen im Anteil an den Nennungen der Stadt Stadtteil insgesamt (in %) Gastgewerbe insgesamt 43 2,7 darunter Beherbergungsgewerbe 7 5,0 Gaststättengewerbe 28 2,2

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Kommunale Spielplätze am 31.12.1997 nach Spielfläche, Ausstattungsgrad und Altersgruppen

Am 31.12.1997 wohnten 2 061 Einwohner im Stadtteil Büschdorf. Darunter waren 284 Kinder und Jugendliche im Alter von 0 bis unter 16 Jahren (13,8%). Ihnen standen 2 kommunale Spielplätze der Typen 1 und 2 zur Verfügung. Bezogen auf die Versorgungssituation mit kommunalen Spielplätzen in der gesamten Stadt war hier ein überdurchschnittlicher Versorgungsgrad festzustellen. Während in der gesamten Stadt 338 Kinder auf einen kommunalen Spielplatz entfielen, war der Versorgungsgrad in Büschdorf höher. Hier konnten 142 Kinder und Jugendliche pro Spielplatz festgestellt werden. Für die Altersgruppe 12 bis unter 16 Jahre, immerhin 37,7% der Kinder, waren keine altersgerechten Spielmöglichkeiten auf kommunalen Spielplätzen vorhanden.

Standort Brutto- Spiel- darunter Flächen für ... Geräteaus- Typisierung fläche fläche Sandkasten Gerätespiel Ballspiel Spielrasen stattung m² Käthe-Kollwitz- 527 402 0 85 0 270 1 Rutsche 1;2 Straße Kreuzotterweg 527 292 0 166 0 126 1 Sandbagger 1;2 1 Reifenwipper 1 Turmanlage Typ 1 = Kinder der Altersgruppe 0-unter 6 Jahre, Typ 2 = 6-12 Jahre, Typ 3 = 12-16 Jahre

Sporteinrichtungen

Einrichtungen Anzahl Schulsporthallen 1 Kegel- und Bowlingbahn 1

Kleingartenanlagen

Anzahl der Kleingartenvereine Größe in m² Anzahl der Parzellen 4 50 576 140

1,5 % der Gesamtfläche des Stadtteils Büschdorf stehen der kleingärtnerischen Nutzung zur Verfügung. Der Anteil an öffentlichen Grün- und Parkanlagen an der Gesamtfläche des Stadtteils beträgt bei einer Fläche von 1 080 m² weniger als 0,1%. Am Ende des Jahres 1997 konnten 441 Straßenbäume im Stadtteil Büschdorf gezählt werden. Häufigste Baumart mit 158 Exemplaren war die Winterlinde, gefolgt von der Europäischen Linde (86) und der Robinie (68).

Natur- und Landschaftsschutzgebiete:

GLB Gehölz bei Büschdorf Im waldarmen Osten der Stadt gelegenes aufgelichtetes Randgehölz zwischen der Bebauung und dem Ackerland. Es hat Bedeutung als belebendes und gliederndes Element in der Landschaft und als Rückzugsgebiet vor allem von Vogelarten.

6.22 Stadtteil 3 44 - Kanena/Bruckdorf

Legende:

Wohnbauflächen einschließlich besonderer Wohngebiete Gemischte Bauflächen Gewerbliche Bauflächen eingeschränkte Gewerbegebiete Industriegebiete Sonderbauflächen mit Zweckbestimmung (z.B. Kliniken, Einzelhandel) Flächen für den Gemeinbedarf (z.B. öffentliche soziale, kulturelle, kirchliche Einrichtungen) Flächen für den überörtlichen Verkehr und für die örtlichen Hauptverkehrszüge Bahnanlagen Flächen für Versorgungsanlagen, für die Abfallentsorgung und Abwasserbeseitigung Grünflächen mit Versorgungsfunktion (z.B. Parkanlagen, Gärten, Friedhöfe, Freibäder) Sonstige Grünflächen (z.B. Schutzpflanzungen/ Ortsrandeingrünung, Verkehrsbegleitgrün) Flächen für den Wald Flächen für Landwirtschaft Wasserfläche

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Straßenbegrenzung des Stadtteils: Schkeuditzer Straße, Alte Schmiede, Leipziger Chaussee, Lorenweg, Schmelzerstraße, Gießer- straße, Ermlitzer Straße, Wallendorfer Straße

Der Stadtteil Kanena/Bruckdorf verfügte am 31.12.1997 über eine Fläche von 638,7 Hektar. Kanena und Bruckdorf waren ehemals zwei eigenständige Gemeinden in der Reideniederung. Im Zuge der Kreisgrenzenreform von 1950 wurden die Ortschaften nach Halle einge- meindet. Die Bevölkerungsdichte betrug am 31.12.1997 2,4 Einwohner je Hektar und war damit geringer als der Wert für die Stadt insgesamt (19,8).

Innerhalb dieses Stadtteils liegt der Hufeisensee, eines der wichtigsten und am intensivsten, insbesondere zum Baden, genutzten Nah- erholungsgebiete in der Stadt. Überregional bedeutsam ist das dort ansässige Wasserskizentrum. Ein großes Problem stellt der illegale Pkw-Verkehr (Befahrung landwirtschaftlicher Wege, wildes Parken) entlang des Sees dar.

In Nachbarschaft zum Reidebach befinden sich verschiedene, das Landschaftsbild bereichernde Landschaftselemente, so etwa Still- gewässer, Röhrichte, Feuchtwiesen und der mit Gehölzen bewachsene Tonberg zwischen Kanena und Bruckdorf. In unmittelbarer Nä- he liegen der Dieskauer Park und die Zwintschönaer Badegewässer. Die Erschließung für die ruhige Erholung ist in diesem Stadtteil noch unvollständig, wird jedoch ausgebaut.

Die Ortslage Bruckdorf wird durch die Bundesstraße B6 durchschnitten und stark beeinträchtigt. In Kanena sind u.a. das alte Planeta- rium und der Gutshof erwähnenswert. In der Straße Zum Planetarium steht der 1913 aufgestellte Gedenkstein für die Schlacht vom 18. Oktober 1813 gegen Napoleon. In der gleichen Straße kann die im Zeitraum von 1791 bis 1794 erbaute Kirche "St. Stephan" besichtigt werden. Sie präsentiert sich als schlichte, barocke Feldsteinkirche. Ihr quadratischer Westturm verfügt über einen polygonalen Aufsatz und Schweifhaube.

Kanena/Bruckdorf wird in den Tourenplan der Fahrbibliothek einbezogen. Dreimal wöchentlich können auf diese Weise Bücher, Zeit- schriften, Videos, CDs und Musikkassetten ausgeliehen werden. Die Diskotheken "Fun" und "Lollipopp" bieten vor allem den Jugendlichen Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung. Die moderne Bowling- bahn im Halleschen Einkaufspark Bruckdorf (HEP) hat mindestens stadtweite Bedeutung für eine aktive Freizeitgestaltung.

Gastgewerbe

Bei den 17 Gewerberegistereinträgen für das Gastgewerbe im Stadtteil Kanena/Bruckdorf handelt es sich in 6 Fällen um Restaurants mit herkömmlicher bzw. Selbstbedienung. Auf 1 000 der Bevölkerung des Stadtteils waren 5,2 Gewerberegistereinträge für das Gast- stättengewerbe (ohne Imbißhallen) festzustellen. Der Wert für die Stadt insgesamt betrug 3,3 Einträge/1 000 der Bevölkerung.

Branche Auswertung des Gewerberegisters per 31.12.1997 nach... Anzahl der Nennungen im Anteil an den Nennungen der Stadt Stadtteil insgesamt (in %) Gastgewerbe insgesamt 17 1,1 darunter Beherbergungsgewerbe 8 5,7 Gaststättengewerbe 9 0,7

Kommunale Spielplätze am 31.12.1997 nach Spielfläche, Ausstattungsgrad und Altersgruppen

Am 31.12.1997 wohnten 1 534 Einwohner im Stadtteil Kanena/Bruckdorf. Darunter waren 207 Kinder und Jugendliche im Alter von 0 bis unter 16 Jahren (13,5%). Ihnen stand 1 kommunaler Spielplatz des Typs 1 und 2 zur Verfügung. Bezogen auf die Versorgungssi- tuation mit kommunalen Spielplätzen in der gesamten Stadt war hier ein überdurchschnittlicher Versorgungsgrad festzustellen. Wäh- rend in der gesamten Stadt 338 Kinder auf einen kommunalen Spielplatz entfielen, war der Versorgungsgrad in Kanena /Bruckdorf hö- her. Hier konnten 207 Kinder und Jugendliche pro Spielplatz festgestellt werden. Für die Altersgruppe 12 bis unter 16 Jahre, immerhin 38,2% der Kinder, waren keine altersgerechten Spielmöglichkeiten auf kommunalen Spielplätzen vorhanden.

Standort Brutto- Spiel- darunter Flächen für ... Geräteaus- Typisierung fläche fläche SandkastenGerätespiel Ballspiel Spielrasen stattung m² Kanena 2 504 1 574 7 30 0 1 537 1 Rutsche 1;2 1 Wippe 1 Federtier Typ 1 = Kinder der Altersgruppe 0-unter 6 Jahre, Typ 2 = 6-12 Jahre, Typ 3 = 12-16 Jahre

Sporteinrichtungen

Einrichtungen Anzahl Sportplätze 2 Schulsporthallen 1 Kegelbahnen 1 Wassersportobjekte 2

Kleingartenanlagen

Anzahl der Kleingartenvereine Größe in m² Anzahl der Parzellen 12 587 546 1 346

Die beanspruchte Fläche der Kleingartenvereine beträgt 58 ha = 9,2 % der Gesamtfläche des Stadtteils. 70

Der Anteil an öffentlichen Grün- und Parkanlagen an der Gesamtfläche des Stadtteils beträgt bei einer Fläche von 3 266 m² 0,1%. Am Ende des Jahres 1997 konnten 388 Straßenbäume im Stadtteil Kanena/Bruckdorf gezählt werden. Häufigste Baumart mit 98 Exempla- ren war der Spitzahorn, gefolgt von der Birke (80) und der Robinie (51).

Hufeisensee

Das wegen seiner Form Hufeisensee genannte Tagebaurestloch befindet sich südlich des Stadtteiles Büschdorf und nordwestlich des Stadtteiles Kanena/Bruckdorf. Mit einer Fläche von ca. 700 000 m² und einer maximalen Tiefe bis 29 m ist der Hufeisensee der größte See auf dem Gebiet der Stadt Halle. Der See hat keinen natürlichen Zu- oder Abfluß. Bedingt durch die geologischen Schichten des Untergrundes verfügt das Seewasser über einen hohen Salzgehalt. Der See wird als Sportgewässer (Wasserski) und von vielen erho- lungssuchenden Menschen als inoffizieller Badesee genutzt.

Natur- und Landschaftsschutzgebiete:

FND Resttümpel nördlich Kanena Das Schutzgebiet ist eine Folgelandschaft kleinräumigen Bergbaues mit einem reichstrukturierten Biotoptypenmosaik aus Stillgewäs- sern mit Röhrichtzonen, Gehölzen mit hohem Totholzanteil, Trockenhängen mit Ruderalfluren inmitten der Ackerlandschaft.

GLB Haldengehölz Bruckdorf Auf einer Braunkohlen-Haldenaufschüttung hat sich teilweise eine Gehölzvegetation spontan entwickelt (Pappeln, Birken). Eingestreute Halbtrockenrasen und wärmeliebende Gebüschgesellschaften an den Hängen bereichern den Gehölzbestand. Das Gebiet ist beson- ders auch mykologisch von Bedeutung, da hier eine Reihe im halleschen Raum seltener Mykorrhizapilze vorkommen. Ein zum naturnah ausgebauten Regenrückhaltebecken regenerierter Klärteich gehört mit zum Schutzgebiet.

6.23 Stadtviertel 4 11 - Lutherplatz/Thüringer Bahnhof

Legende:

Wohnbauflächen einschließlich besonderer Wohngebiete Gemischte Bauflächen Gewerbliche Bauflächen eingeschränkte Gewerbegebiete Industriegebiete Sonderbauflächen mit Zweckbestimmung (z.B. Kliniken, Einzelhandel) Flächen für den Gemeinbedarf (z.B. öffentliche soziale, kulturelle, kirchliche Einrichtungen) Flächen für den überörtlichen Verkehr und für die örtlichen Hauptverkehrszüge Bahnanlagen Flächen für Versorgungsanlagen, für die Abfallentsorgung und Abwasserbeseitigung Grünflächen mit Versorgungsfunktion (z.B. Parkanlagen, Gärten, Friedhöfe, Freibäder) Sonstige Grünflächen (z.B. Schutzpflanzungen/ Ortsrandeingrünung, Verkehrsbegleitgrün) Flächen für den Wald Flächen für Landwirtschaft Wasserfläche

Straßenbegrenzung des Stadtviertels: Beesener Straße, Huttenstraße, Franz-Heyl-Straße, Roßbachstraße, Alter Thüringer Bahnhof, Raffineriestraße, Merseburger Straße, Karl-Meseberg-Straße, Otto-Kilian-Straße

Das Stadtviertel Lutherplatz/Thüringer Bahnhof verfügte am 31.12.1997 über eine Fläche von 139,4 Hektar. Von den Wohngebäuden und sonstigen Gebäuden mit Wohnraum dieses Stadtviertels im Stadtbezirk Süd wurden 80,0% im Zeitraum von 1900 bis 1948 erbaut. Die Bevölkerungsdichte betrug am 31.12.1997 56,5 Einwohner je Hektar und war damit größer als der Wert für die Stadt insgesamt (19,8). Die wichtigste öffentliche Freifläche des Stadtviertels befindet sich rund um den Wasserturm Süd und in Fortsetzung westlich und öst- lich des Lutherplatzes. Vor allem das nördliche Stadtviertel ist geprägt durch das krasse Nebeneinander von engen, meist steinern wirkenden, mehrgeschossigen Gebäudefluchten neben brachliegenden ehemaligen Gewerbeflächen, die teilweise noch mit denkmal- geschützten Gewerbegebäuden bestanden sind. Die Wohnbebauung stammt im nördlichen Bereich des Viertels meist aus der Grün- derzeit, weiter südlich schließen auch Baublöcke aus den 20/30er Jahren an, die dann bereits einen größeren Anteil an wohnungsna- hen Grünflächen aufweisen.

Das Stadtviertel befindet sich derzeit in einer Umbruchphase. Zahlreiche Planungen, insbesondere die Entwicklung des Thüringer Bahnhofes zu einem Stadtpark sowie die Bauleitpläne zum Gießereidreieck, Mafa, Venag und Altindustriestandorten östlich der Merse- burger Straße schaffen Baurecht zur Umnutzung der ehemaligen großflächigen Gewerbeflächen und streben auch eine Aufwertung des öffentlichen Freiraums an. Dies soll vor allem auch erreicht werden durch die Schaffung von grünen Oasen, Angern, Stadtplätzen und mit Straßenbäumen überstandenen Erschließungsstraßen innerhalb der jeweiligen Baufenster. Ziel dieser Planungen ist es auch, das Fuß- und Radwegenetz im Gebiet zu verbessern und aufzuwerten. In diesem Zusammenhang kommt dem Ausbau der Hafenbahn- trasse zu einem Freizeitweg zwischen Thüringer Bahnhof und Saaleaue eine wesentliche Bedeutung für die Erholungsnutzung zu. 71

Im Stadtviertel sind das Kino "Capitol" und der Jugendclub am Wasserturm-Süd beliebte Anlaufpunkte für die Gestaltung der Freizeit. Die Fahrbibliothek der Stadtbibliothek fährt einmal wöchentlich das Stadtviertel an und bietet die Möglichkeit, Bücher, Zeitschriften, Videos u.a. Medienträger auszuleihen.

Seit jeher ist das Chorschaffen in der Händelstadt Halle eine wesentliche Säule des reichhaltigen musikalischen Lebens. Der Chor der Huttenschule e.V. gehört seit seiner Gründung im Jahre 1964 zu den führenden Chören der Stadt. Seit 1966 nimmt der Chor regelmä- ßig an den Händelfestspielen und an Wettbewerben im In- und Ausland teil. Sehr gut besuchte Konzerte künden von der künstlerischen Qualität des Ensembles. 1997 gehörten dem Chor 50 Mitglieder an. Als architektonisch interessant sind u.a. folgende, unter Denkmalschutz stehende, Bauwerke zu nennen. Das bereits erwähnte Kino "Capitol" steht für ein außergewöhnliches Beispiel expressionistischer Formensprache. Das im Jahre 1925 nach Plänen des Architekten Walter Thurm erbaute Gebäude präsentiert sich als zweigeschossiger Putzbau mit leicht vortretenden Seitentürmen. Eine lebhafte Fassadengestaltung wurde durch Fensterbänder mit origineller Dreiecksversprossung umgesetzt. Der Innenraum ist mit Stuck- und Putzdekorationen sowie kräftigen Wandfassungen mit Ornamenten des Art deco versehen.

In den Jahren 1929/30 wurde die Pfarr- und Klosterkirche "Zur heiligsten Dreifaltigkeit" mit Franziskanerkloster erbaut. Der originelle Zentralbau über dem Grundriß zweier sich durchdringender Dreiecke wirkt im Innenraum durch seine hochtheatralische Lichtführung im Sinne expressionistischer Raumkunst. Am Lutherplatz steht der in den Jahren 1927/28 nach Plänen der Architekten Wilhelm Jost und Oskar Muy erbaute Wasserturm Süd. Der stadtbildprägende Stahlbetonskelettbau auf zehneckigem Grundriß ist mit einer sparsam de- korierten Ziegelverblendung ausgestattet. Das flachgedeckte Attikageschoß mit Aussichtsgalerie verleiht dem Turm sein markantes Aussehen.

Freizeit-und Kultureinrichtungen

Einrichtungen Anzahl Kino 1

Gastgewerbe

Bei den 79 Gewerberegistereinträgen für das Gastgewerbe im Stadtviertel Lutherplatz/Thüringer Bahnhof handelt es sich in 32 Fällen um Restaurants mit herkömmlicher bzw. Selbstbedienung. 4 mal wurden Hotels und Pensionen eingetragen. Eisdielen waren in 3 Fällen als Branche genannt. Auf 1 000 der Bevölkerung des Stadtviertels waren 5,6 Gewerberegistereinträge für das Gaststättengewerbe (ohne Imbißhallen) festzustellen. Der Wert für die Stadt insgesamt betrug 3,3 Einträge/1 000 der Bevölkerung.

Branche Auswertung des Gewerberegisters per 31.12.1997 nach... Anzahl der Nennungen im Anteil an den Nennungen der Stadt Stadtviertel insgesamt (in %) Gastgewerbe insgesamt 79 4,9 darunter Beherbergungsgewerbe 5 3,6 Gaststättengewerbe 62 4,8

Kommunale Spielplätze am 31.12.1997 nach Spielfläche, Ausstattungsgrad und Altersgruppen

Am 31.12.1997 wohnten 7 879 Einwohner im Stadtviertel Lutherplatz/Thüringer Bahnhof. Darunter waren 1 075 Kinder und Jugendliche im Alter von 0 bis unter 16 Jahren (13,6%). Ihnen standen 2 kommunale Spielplätze der Typen 1 bis 3 zur Verfügung. Bezogen auf die Versorgungssituation mit kommunalen Spielplätzen in der gesamten Stadt war hier ein unterdurchschnittlicher Versorgungsgrad festzustellen. Während in der gesamten Stadt 338 Kinder auf einen kommunalen Spielplatz entfielen, konnten im Stadtviertel Luther- platz/Thüringer Bahnhof 538 Kinder und Jugendliche pro Spielplatz festgestellt werden. Günstig ist, daß aufgrund der Ausstattung mit Spielgeräten für alle Altersgruppen Spielmöglichkeiten auf kommunalen Spielplätzen vorhanden sind.

Standort Brutto- Spiel- darunter Flächen für ... Geräteaus- Typisierung fläche fläche SandkastenGerätespiel Ballspiel Spielrasen stattung m² Lutherstraße 7 355 2 968 0 245 0 1 813 1 Rutsche 1;2;3 1 Seilzirkus 1 Holzsteg 2 Wipptiere Breitenfelder Str. 10 890 5 810 0 251 157 4 611 1 Drehscheibe 1;2;3 1 Netzschaukel 1 Hauskombination 1 Aggressions- handschuh Typ 1 = Kinder der Altersgruppe 0-unter 6 Jahre, Typ 2 = 6-12 Jahre, Typ 3 = 12-16 Jahre

Sporteinrichtungen

Einrichtungen Anzahl Kegelbahnen 1 Fitneßbereich 1

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Kleingartenanlagen

Anzahl der Kleingartenvereine Größe in m² Anzahl der Parzellen 3 190 091 609

Die Fläche dieses Stadtviertels beträgt 139,4 ha. Davon entfallen auf die Kleingartenanlagen ca. 13,6 %. Der Anteil an öffentlichen Grün- und Parkanlagen an der Gesamtfläche des Stadtviertels beträgt bei einer Fläche von 13 816 m² 1,0%. Am Ende des Jahres 1997 konnten 497 Straßenbäume im Stadtviertel Lutherplatz/Thüringer Bahnhof gezählt werden. Häufigste Baumart mit 106 Exemplaren war die Winterlinde, gefolgt von der Robinie (68) und der Roteiche (50). Auch 18 der 33 im Stadtgebiet vorkommenden Gingko-Bäume haben hier ihren Standort.

6.24 Stadtviertel 4 12 - Gesundbrunnen

Legende:

Wohnbauflächen einschließlich besonderer Wohngebiete Gemischte Bauflächen Gewerbliche Bauflächen eingeschränkte Gewerbegebiete Industriegebiete Sonderbauflächen mit Zweckbestimmung (z.B. Kliniken, Einzelhandel) Flächen für den Gemeinbedarf (z.B. öffentliche soziale, kulturelle, kirchliche Einrichtungen) Flächen für den überörtlichen Verkehr und für die örtlichen Hauptverkehrszüge Bahnanlagen Flächen für Versorgungsanlagen, für die Abfallentsorgung und Abwasserbeseitigung Grünflächen mit Versorgungsfunktion (z.B. Parkanlagen, Gärten, Friedhöfe, Freibäder) Sonstige Grünflächen (z.B. Schutzpflanzungen/ Ortsrandeingrünung, Verkehrsbegleitgrün) Flächen für den Wald Flächen für Landwirtschaft Wasserfläche

Straßenbegrenzung des Stadtviertels: Böllberger Weg, Diesterwegstraße, Lochauer Weg, Radeweller Weg, Korbethaer Weg, Rockendorfer Weg, Döllnitzer Weg, Burgliebenauer Weg, Paul-Suhr-Straße, Vogelweide, Elsa-Brändström-Straße, Beesener Straße, Flurstraße, Warneckstraße

Das Stadtviertel Gesundbrunnen verfügte am 31.12.1997 über eine Fläche von 208,7 Hektar. Der Anteil der Wohngebäude und sonsti- gen Gebäude mit Wohnraum dieses Stadtviertels im Stadtbezirk Süd, welche im Zeitraum von 1900 bis 1948 erbaut wurden, beträgt 92,1%. Der überwiegende Teil der Gebäude im Gesundbrunnen verfügt über 2 bzw. 3 bis 5 Geschosse. Die Bevölkerungsdichte betrug am 31.12.1997 52,2 Einwohner je Hektar und war damit größer als der Wert für die Stadt insgesamt (19,8).

Im Stadtviertel Gesundbrunnen liegen viele öffentliche und private Freiflächen, die die meist zum Wohnen genutzten Gebäudestrukturen auflockern. Insbesondere der Pestalozzipark, das Gesundbrunnenbad und das “Sportdreieck” haben eine, über das Viertel hinaus- reichende, wichtige Bedeutung für die Naherholung des gesamten Südens der Stadt. Darüber hinaus spiegeln zahlreiche Kleingarten- anlagen die Strukturvielfalt des Gebietes wider. Sie bieten zahlreichen Bewohnern Raum für ihre Freizeitgestaltung und tragen auch zu einem verbesserten Stadtklima bei. Zahlreiche Fahrradrouten durchqueren das Stadtviertel in Nord-Süd Richtung. Die Nähe zur Saale- aue stellt einen weiteren, wichtigen Bestandteil im Naherholungsangebot dar. Die Hafenbahnbrücke dient als Zugang zu diesem Nah- erholungsgebiet. Als Barriere wirkt sich die starke Verkehrsbelastung der Nord-Süd-Verbindungen Böllberger Weg und Paul-Suhr-Stra- ße aus. Nachfolgend sollen einige architektonisch reizvolle, unter Denkmalschutz stehende, Bauwerke des Stadtviertels Gesundbrunnen vor- gestellt werden. Paul Riebeck, Sohn des halleschen Montanindustrieellen Carl Adolph Riebeck, ließ in den Jahren 1894 bis 1896 ein Heim für pflege- bedürftige alte Menschen errichten. Der vier- bis fünfgeschossige, malerisch asymmetrisch gruppierte Putzbau bestimmt noch heute das Bild der Kantstraße. Die monumentale Anlage mit reichen Werksteingliederungen, in für einen Bau dieser Funktion außergewöhn- lich aufwendiger Gestaltung, verkörpert die Formen der Spätgotik und der deutschen Renaissance.

Ähnlich straßenbildprägend präsentiert sich das um 1910 in späten Jugendstilformen erbaute Altenheim in der Beesener Straße. Das ehemalige Gesellenheim der Provinzial-Blindenanstalt ist ein drei- bis viergeschossiger Putzbau über L-förmigem Grundriß. Es besitzt Mansardendächer und einen Turm. Straßenseitig ist ein Lindenhof mit kleinem Garten angelegt. Auffällig ist der originelle Eingangs- pavillon mit zwei oktogonalen Türmchen.

Das Kurt-Wabbel-Stadion, ehemals "Mitteldeutsche Kampfbahn", in der Straße der Republik wurde 1937 nach Plänen des Architekten Wilhelm Jost erbaut. Die größte Sportstätte dieser Art in der Stadt Halle besitzt eine monumentale Umfassung in Bruchsteinmauerwerk und romanisierendem Rundbogenstil.

Im Böllberger Weg 180 a haben die Jugendfreizeiteinrichtungen "Spielmobil" und "Spielprojekt Fantasie" ihren Sitz. 73

Freizeit- und Kultureinrichtungen

Einrichtungen Anzahl Bibliotheken (inklusive Zweigstellen der Stadtbibliothek) 2 Jugendfreizeiteinrichtung 2

Gastgewerbe

Bei den 39 Gewerberegistereinträgen für das Gastgewerbe im Stadtviertel Gesundbrunnen handelt es sich in 16 Fällen um Restaurants mit herkömmlicher bzw. Selbstbedienung. 3 mal wurden Pensionen eingetragen. Auf 1 000 der Bevölkerung des Stadtviertels waren 1,8 Gewerberegistereinträge für das Gaststättengewerbe (ohne Imbißhallen) festzustellen. Der Wert für die Stadt insgesamt betrug 3,3 Einträge/1 000 der Bevölkerung.

Branche Auswertung des Gewerberegisters per 31.12.1997 nach... Anzahl der Nennungen im Anteil an den Nennungen der Stadt Stadtviertel insgesamt (in %) Gastgewerbe insgesamt 39 2,4 darunter Beherbergungsgewerbe 6 4,3 Gaststättengewerbe 25 2,0

Kommunale Spielplätze am 31.12.1997 nach Spielfläche, Ausstattungsgrad und Altersgruppen

Am 31.12.1997 wohnten 10 883 Einwohner im Stadtviertel Gesundbrunnen. Darunter waren 1 211 Kinder und Jugendliche im Alter von 0 bis unter 16 Jahren (11,1%). Ihnen standen 3 kommunale Spielplätze der Typen 1 bis 3 zur Verfügung. Bezogen auf die Versorgungs- situation mit kommunalen Spielplätzen in der gesamten Stadt war hier ein unterdurchschnittlicher Versorgungsgrad festzustellen. Wäh- rend in der gesamten Stadt 338 Kinder auf einen kommunalen Spielplatz entfielen, konnten im Stadtviertel Gesundbrunnen 404 Kinder und Jugendliche pro Spielplatz festgestellt werden. Günstig ist, daß aufgrund der Ausstattung mit Spielgeräten für alle Altersgruppen Spielmöglichkeiten auf kommunalen Spielplätzen vorhanden sind.

Standort Brutto- Spiel- darunter Flächen für ... Geräteaus- Typisierung fläche fläche SandkastenGerätespiel Ballspiel Spielrasen stattung m² Rockendorfer 5 242 1 885 0 1 050 0 0 1 Rutsche 1;2;3 Weg 2 Skattische Pestalozzistr. 2 605 1 580 4 436 495 0 1 Hütte 1;2;3 1 Turm 1 Elefant 1 Rutsche 1 Karrusell 1 Wippe 2 Federtiere Pestalozzipark- 4 594 550 0 0 467 0 1 Streetballständer 2;3 Böllberger Dreieck 1 Tor 2 Fahrradständer Typ 1 = Kinder der Altersgruppe 0-unter 6 Jahre, Typ 2 = 6-12 Jahre, Typ 3 = 12-16 Jahre

Sporteinrichtungen

Das Gesundbrunnenbad wurde im Jahre 1929 eröffnet. Es ist mit einer Wasserfläche von 3 220 m² das größte Beckenbad der Stadt. Vor allem die beiden 3 m hohen Wasserrutschen, ein Kinderspielplatz sowie das Babyplanschbecken machen dieses Freibad bei Kindern und Familien beliebt. Große Liegewiesen und Strandkörbe tragen zu einem angenehmen Aufenthalt bei. Im Jahr 1997 besuch- ten 46 018 Gäste das Gesundbrunnenbad.

Das 1969/70 erbaute Schwimmstadion in der Robert-Koch-Straße dient ausschließlich als Trainings- und Wettkampfschwimmhalle. Das Besondere an dieser Halle ist das separate, auch für Behinderte geeignete Strömungsbecken. Es ist bislang das einzige seiner Art im Bundesland Sachsen-Anhalt. Genutzt wird die 1994 renovierte Halle hauptsächlich von den Schwimmern des Olympiastützpunktes und des Bundes- und Landesleistungszentrums. Aber auch Krankenkassen, die Universität und viele Vereine bieten hier Kurse und Trainingszeiten an.

Einrichtungen Anzahl Stadien 2 Sportplätze 2 Sporthallen 2 Schulsporthallen 2 Tennisplätze 1 Wassersportobjekte 2 Hallenbäder 1 Frei- und Naturbäder 1 74

Kleingartenanlagen

Anzahl der Kleingartenvereine Größe in m² Anzahl der Parzellen 8 206 168 733

Der Anteil der Kleingartenanlagen an der Gesamtfläche dieses Stadtviertels beträgt 9,9 %. Auf der Eichenwiese des Pestalozziparks können Erholungsuchende an einem Brunnen/Wasserspiel verweilen. Er ist der einzige seiner Art im Stadtviertel.

Der Anteil öffentlicher Grün- und Parkanlagen an der Gesamtfläche des Stadtviertels beträgt bei einer Fläche von 105 935 m² 5,1%. 4 967 m² (4,7%) der öffentlichen Grün- und Parkanlagen wurden vom Grünflächenamt der Stadt als Schmuckflächen gestaltet. Am Ende des Jahres 1997 konnten 505 Straßenbäume im Stadtviertel Gesundbrunnen gezählt werden.

Häufigste Baumart mit 108 Exemplaren war die Europäische Linde, gefolgt von der Winterlinde (97) und dem Spitzahorn (85). Auch 1 Exemplar der 11 im Stadtgebiet vorkommenden Christusdorne hat hier ihren Standort.

Pestalozzipark

Einer vorausblickenden Stadtplanung und weisen Stadtvätern ist es zu verdanken, daß im Zusammenhang mit dem Bau der Garten- vorstadt "Gesundbrunnen" im Süden der Stadt eine öffentliche Parkanlage entstehen konnte. Durch Grundstückskauf bzw. -verkauf gelang es in der wirtschaftlich schwierigen Zeit der Jahre 1926 bis 1931, die Basis für den Pestalozzipark zu schaffen. Der vom Gar- tenarchitekten Franz Mengel (1901-1979) gestaltete beliebte Park war ursprünglich 850 Meter lang und nur 60 Meter breit. Die geringe Breite ist wegen der beiderseitigen Anlagerung von Klein- bzw. Hausgärten nicht spürbar. Der Park ist durch Straßenquerungen in mehrere Abschnitte unterteilt. Der Besucher findet u.a. einen Schaugarten, Dahliengarten, Rosengarten, Eichen- und Birkenwiese sowie Kinderspielplätze und Festwiese. Der Park hat infolge der ab 1960 entstandenen südlichen Erweiterung der Stadt (Südstadt) als Wohngebietspark an Bedeutung gewonnen. Der sich von Norden (Böllberger Weg) zum Süden erstreckende Grünzug wurde in den siebziger Jahren über die Diesterwegstraße hinaus in südlicher Richtung erweitert, so daß er insgesamt eine Länge von 1,5 km auf- weist. Eine Anbindung des Parks an das Grünsystem der Südstadt ist ebenso vorgesehen, wie eine Erweiterung in Richtung Westen. Schon zur Entstehungszeit des Parks wurden in ihm Pflanzenschauen durchgeführt. Dieser Tradition verpflichtet, gestaltet das Grün- flächenamt jährlich eine Dahlienschau. Erstmals zeigten die Stadtgärtner 1996 im Pestalozzipark eine Frühlingsblumenschau.

6.25 Stadtviertel 4 13 - Südstadt

Legende:

Wohnbauflächen einschließlich besonderer Wohngebiete Gemischte Bauflächen Gewerbliche Bauflächen eingeschränkte Gewerbegebiete Industriegebiete Sonderbauflächen mit Zweckbestimmung (z.B. Kliniken, Einzelhandel) Flächen für den Gemeinbedarf (z.B. öffentliche soziale, kulturelle, kirchliche Einrichtungen) Flächen für den überörtlichen Verkehr und für die örtlichen Hauptverkehrszüge Bahnanlagen Flächen für Versorgungsanlagen, für die Abfallentsorgung und Abwasserbeseitigung Grünflächen mit Versorgungsfunktion (z.B. Parkanlagen, Gärten, Friedhöfe, Freibäder) Sonstige Grünflächen (z.B. Schutzpflanzungen/ Ortsrandeingrünung, Verkehrsbegleitgrün) Flächen für den Wald Flächen für Landwirtschaft Wasserfläche

Straßenbegrenzung des Stadtviertels: Böllberger Weg, Mailänder Höhe, Südstadtring, Veszpremer Straße, Jamboler Straße, Im Langen Feld, Elsa-Brändström-Straße, Vogelweide, Paul-Suhr-Straße, Korbethaer Weg, Radeweller Weg, Straße der Befreiung, Die- sterwegstraße

Das Stadtviertel Südstadt verfügte am 31.12.1997 über eine Fläche von 235,0 Hektar. Die überwiegende Zahl der Wohngebäude und sonstigen Gebäude mit Wohnraum dieses Stadtviertels wurde im Zeitraum 1969 bis 1989 errichtet. 59,3% der Gebäude wurden in Montagebauweise hergestellt. Die Bevölkerungsdichte betrug am 31.12.1997 94,9 Einwohner je Hektar und war damit größer als der Wert für die Stadt insgesamt (19,8).

Zwischen den in industrieller Bauweise hergestellten Großwohnblöcken befinden sich großzügig bemessene, halböffentliche Freiflä- chen. An den vorhandenen, teilweise gestalteten Freiräumen sind durch den zunehmenden Stellplatzdruck und den vielerorts überalter- ten Ausstattungselementen dringend Umgestaltungen erforderlich. Andere, vorhandene Freiflächen sind als mögliche Vorbehaltsfläche noch nie gestaltet worden. Dazu zählt auch die Südstadt prägende - momentan noch brach liegende - Fortsetzung des Pestalozziparks am Tallinn. Langfristig soll dort ein naturnaher, extensiv gestalteter Quartierspark entwickelt werden. Zur Erschließung der Rabeninsel ist eine Fußgängerbrücke geplant. 75

In der Südstadt bieten die Jugendfreizeiteinrichtungen "Eule" und "Jugendcafé" eine Begegnungsstätte für Jugendliche. Die Jugend- freizeiteinrichtung "Eule" in der Ouluer Straße hat an sechs Tagen der Woche geöffnet. Hier werden offene Angebote für Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 21 Jahren unterbreitet. Die Räumlichkeiten laden ein zum "Quatschen", Spielen, Entdecken und Probie- ren. Tischtennis, Dart, Billard und die Kochkurse sind besonders beliebt. Weitere Höhepunkte sind Diskotheken, Nachtwanderung und Lesenacht.

Kultur- und Freizeiteinrichtungen

Einrichtungen Anzahl Jugendfreizeiteinrichtungen 2 Bibliotheken (inklusive Zweigstellen der Stadtbibliothek) 2

Gastgewerbe

Bei den 42 Gewerberegistereinträgen für das Gastgewerbe im Stadtviertel Südstadt handelt es sich in 15 Fällen um Restaurants mit herkömmlicher bzw. Selbstbedienung. Auf 1 000 der Bevölkerung des Stadtviertels waren 1,0 Gewerberegistereinträge für das Gaststät- tengewerbe (ohne Imbißhallen) festzustellen. Der Wert für die Stadt insgesamt betrug 3,3 Einträge/1 000 der Bevölkerung.

Branche Auswertung des Gewerberegisters per 31.12.1997 nach... Anzahl der Nennungen im Anteil an den Nennungen der Stadt Stadtviertel insgesamt (in %) Gastgewerbe insgesamt 42 2,6 darunter Beherbergungsgewerbe • • Gaststättengewerbe 38 3,0

Kommunale Spielplätze am 31.12.1997 nach Spielfläche, Ausstattungsgrad und Altersgruppen

Am 31.12.1997 wohnten 22 297 Einwohner im Stadtviertel Südstadt. Darunter waren 2 551 Kinder und Jugendliche im Alter von 0 bis unter 16 Jahren (11,4%). Ihnen standen 14 kommunale Spielplätze der Typen 1 bis 3 zur Verfügung. Bezogen auf die Versorgungssi- tuation mit kommunalen Spielplätzen in der gesamten Stadt war hier ein überdurchschnittlicher Versorgungsgrad festzustellen. Wäh- rend in der gesamten Stadt 338 Kinder auf einen kommunalen Spielplatz entfielen, konnten im Stadtviertel Südstadt 182 Kinder und Jugendliche pro Spielplatz festgestellt werden. Günstig ist, daß aufgrund der Ausstattung mit Spielgeräten für alle Altersgruppen Spielmöglichkeiten auf den kommunalen Spielplätzen vorhanden sind.

Standort Brutto- Spiel- darunter Flächen für ... Geräteaus- Typisierung fläche fläche SandkastenGerätespiel Ballspiel Spielrasen stattung m² Ouluer Straße 3 888 1 223 0 421 0 0 1 Doppelschaukel 1;2 1 Rutsche 1 Reck 2 Federtiere Böllberger Weg 1 515 1 515 388 0 604 0 Ballspiel 1;2 Wiener Straße 3 945 1 678 0 324 558 529 1 Kombination mit 1;2;3 Seilbahn 1 Spieltisch 1 Spielhaus 1 Spielhaus mit Rutsche 2 Tischtennisplatten 4 Federtiere Ingolstädter Str. 758 673 110 0 324 0 Ballspiel 1;2;3 Südpromenade/ 3 770 1 107 0 0 0 238 Minigolf 2;3 Züricher Str. Südpromenade/ 3 339 624 0 340 0 0 Holzkombination 1;2;3 Ingolstädter Str. Südpromenade/ 508 417 148 0 0 0 2 Skattische 1;2 Züricher Str. Mailänder Höhe 15 490 6 028 79 0 2 550 3 258 6 Tore 1;2;3 Turiner Eck 882 256 0 256 0 0 2 Wippen 1;2 Südpromenade/ 577 514 115 0 0 0 Sandspiel 1;2 Rigaer Str. Amsterdamer Str. 945 196 0 52 0 0 1 Tischtennisplatte 1 Südpromenade/ 3 701 2 089 184 0 0 1 485 1 Sechseckspielturm 1;2;3 Brüsseler Str. Park der Jugend 1 145 1 145 0 0 0 0 3 Tischtennisplatten 2;3 Südpromenade/ 2 527 958 0 0 808 0 Ballspiel 2;3 Amsterdamer Str. Typ 1 = Kinder der Altersgruppe 0-unter 6 Jahre, Typ 2 = 6-12 Jahre, Typ 3 = 12-16 Jahre

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Sporteinrichtungen

Einrichtungen Anzahl Schulsporthallen 8 Sportplätze 1

Kleingartenanlagen

Anzahl der Kleingartenvereine Größe im m² Anzahl der Parzellen 2 81 944 223

Der Anteil der Kleingartenanlagen an der Gesamtfläche dieses Stadtviertels beträgt 3,5 %. Im Stadtviertel Südstadt lädt ein Brun- nen/Wasserspielzum Verweilen ein (Vogelweide).

Der Anteil an öffentlichen Grün- und Parkanlagen an der Gesamtfläche des Stadtviertels beträgt bei einer Fläche von 110 468 m² 4,7%. 2 483 m² (2,3%) der öffentlichen Grün- und Parkanlagen wurden vom Grünflächenamt der Stadt als Schmuckflächen gestaltet. Am Ende des Jahres 1997 konnten 193 Straßenbäume im Stadtviertel Südstadt gezählt werden. Häufigste Baumart mit 77 Exemplaren war der Bergahorn, gefolgt von der Platane (44) und der Stieleiche (43).

6.26 Stadtviertel 4 14 - Damaschkestraße

Legende:

Wohnbauflächen einschließlich besonderer Wohngebiete Gemischte Bauflächen Gewerbliche Bauflächen eingeschränkte Gewerbegebiete Industriegebiete Sonderbauflächen mit Zweckbestimmung (z.B. Kliniken, Einzelhandel) Flächen für den Gemeinbedarf (z.B. öffentliche soziale, kulturelle, kirchliche Einrichtungen) Flächen für den überörtlichen Verkehr und für die örtlichen Hauptverkehrszüge Bahnanlagen Flächen für Versorgungsanlagen, für die Abfallentsorgung und Abwasserbeseitigung Grünflächen mit Versorgungsfunktion (z.B. Parkanlagen, Gärten, Friedhöfe, Freibäder) Sonstige Grünflächen (z.B. Schutzpflanzungen/ Ortsrandeingrünung, Verkehrsbegleitgrün) Flächen für den Wald Flächen für Landwirtschaft Wasserfläche

Straßenbegrenzung des Stadtviertels: Huttenstraße, Elsa-Brändström-Straße, Beerenweg, Ottostraße, Dieselstraße, Zum Heizkraft- werk, Roßbachstraße, Robert-Mühlpforte-Straße

Das Stadtviertel Damaschkestraße verfügte am 31.12.1997 über eine Fläche von 268,5 Hektar. Von den Wohngebäuden und sonstigen Gebäuden mit Wohnraum dieses Stadtviertels im Stadtbezirk Mitte wurden 69,4% im Zeitraum von 1900 bis 1948 erbaut. In der Mehrzahl verfügen sie über 2 bzw. 3 bis 5 Geschosse. Die Bevölkerungsdichte betrug am 31.12.1997 36,9 Einwohner je Hektar und war damit größer als der Wert für die Stadt insgesamt (19,8).

Das Viertel ist geprägt durch den “Gartenstadtcharakter” der Bebauung in den Jahren 1920 bis 1930. Den jeweiligen Gebäudeblöcken sind großzügige private Grünflächen und Gärten zugeordnet. Eine für den gesamten Süden wichtige öffentliche Freifläche stellt der Südfriedhof dar, der auch aus stadtklimatischer Sicht eine hohe Bedeutung inne hat. Die Merseburger Straße verursacht durch das hohe Verkehrsaufkommen eine starke Störquelle im Stadtviertel. Gleichzeitig gewinnt sie aber durch zahlreiche Läden und die Stra- ßenbahn “Kiezcharakter”. Der östlich der Merseburger Straße angrenzende Bereich setzt sich aus unterschiedlichen Nutzungen, aus Gewerbe und Wohnen sowie dem großflächigen Areal des Fernwärmeunternehmens, zusammen. Gerade in diesem Bereich fehlen gestaltete, öffentliche Freiflächen. Die Bedeutung des Freiraums für die Naherholung basiert auf den zahlreichen Kleingartenanlagen.

In der Folge sollen einige ausgewählte Baudenkmale des Stadtviertels Damaschkestraße vorgestellt werden, die durch ihre Architektur und Funktion zumindest stadtweite Bedeutung besitzen. In der Merseburger Straße ist beispielsweise das Krankenhaus "Bergmannstrost" zu nennen. Der ursprünglich für die Knappschaftsbe- rufsgenossenschaft errichtete Krankenhauskomplex besteht aus dreigeschossigem Ziegelbau über H-förmigem Grundriß, straßenseitig als Dreiflügelanlage ausgebildet. Das Gebäude besitzt einen Mittelrisalit mit großen Rundbogenfenstern. Die Seitenrisalite sind mit Spitzgiebeln und ornamentalem Ziegelmauerwerk ausgeführt. Der Gebäudekomplex wurde in den Jahren 1893/94 nach Plänen des Architekten Karl Göhring erbaut. 77

Der in der Huttenstraße befindliche Südfriedhof wurde als großzügiges Ensemble schlichter Ziegelbauten von harmonischer Gesamt- wirkung angelegt. Im Zentrum der parkähnlichen Anlage befindet sich der kuppelgewölbte, mausoleumsartige Zentralbau der Ausseg- nungshalle mit schönem Rundbogenportikus. Das Gebäude ist ein qualitätvolles Beispiel für die akademisch strenge Handhabung von Formen der italienischen Hochrenaissance in der Sakralarchitektur des 19. Jahrhunderts. Es wurde im Jahr 1887 nach Plänen des Ar- chitekten Carl Otto Lohausen errichtet.

Gastgewerbe

Bei den 18 Gewerberegistereinträgen für das Gastgewerbe im Stadtviertel Damaschkestraße handelt es sich in 9 Fällen um Restau- rants mit herkömmlicher bzw. Selbstbedienung. Auf 1 000 der Bevölkerung des Stadtviertels waren 1,2 Gewerberegistereinträge für das Gaststättengewerbe (ohne Imbißhallen) festzustellen. Der Wert für die Stadt insgesamt betrug 3,3 Einträge/1 000 der Bevölkerung.

Branche Auswertung des Gewerberegisters per 31.12.1997 nach... Anzahl der Nennungen im Anteil an den Nennungen der Stadt Stadtviertel insgesamt (in %) Gastgewerbe insgesamt 18 1,1 darunter Beherbergungsgewerbe • • Gaststättengewerbe 16 1,3

Kommunale Spielplätze am 31.12.1997 nach Spielfläche, Ausstattungsgrad und Altersgruppen

Am 31.12.1997 wohnten 9 915 Einwohner im Stadtviertel Damaschkestraße. Darunter waren 1 240 Kinder und Jugendliche im Alter von 0 bis unter 16 Jahren (12,5%). Ihnen standen 3 kommunale Spielplätze der Typen 1 bis 3 zur Verfügung. Bezogen auf die Versorgungs- situation mit kommunalen Spielplätzen in der gesamten Stadt war hier ein unterdurchschnittlicher Versorgungsgrad festzustellen. Wäh- rend in der gesamten Stadt 338 Kinder auf einen kommunalen Spielplatz entfielen, konnten im Stadtviertel Damaschkestraße 413 Kinder und Jugendliche pro Spielplatz festgestellt werden. Günstig ist, daß aufgrund der Ausstattung mit Spielgeräten für alle Alters- gruppen Spielmöglichkeiten auf den kommunalen Spielplätzen des Stadtviertels vorhanden sind.

Standort Brutto- Spiel- darunter Flächen für ... Geräteaus- Typisierung fläche fläche SandkastenGerätespiel Ballspiel Spielrasen stattung m² An d. Lutherkirche 1 757 30 20 0 0 0 Sandspiel 1 Am Grünen Feld 11 665 2 030 20 0 1 940 0 2 Federtiere 1;2;3 2 Basketballständer 2 Fußballtore Wachtelweg 725 287 28 0 0 0 Sandspiel 1 Typ 1 = Kinder der Altersgruppe 0-unter 6 Jahre, Typ 2 = 6-12 Jahre, Typ 3 = 12-16 Jahre

Sporteinrichtungen

Einrichtungen Anzahl Sportplätze 2 Schulsporthallen 3 sonstige Einrichtungen 1

Kleingartenanlagen

Anzahl der Kleingartenvereine Größe in m² Anzahl der Parzellen 6 260 934 704

9,7 % beträgt der Anteil der Kleingartenanlagen an der Gesamtfläche in diesem Stadtviertel. Drei Brunnen/Wasserspiele laden zum Verweilen ein. Davon sind einer auf dem Südfriedhof und zwei in der Merseburger Straße zu finden. Die Brunnen in der Merseburger Straße sind unter der Bezeichnung Kleiner bzw. Großer Bunabrunnen bekannt.

Der Anteil an öffentlichen Grün- und Parkanlagen an der Gesamtfläche des Stadtviertels beträgt bei einer Fläche von 17 065 m² 0,6%. 731 m² (4,3%) der öffentlichen Grün- und Parkanlagen wurden vom Grünflächenamt der Stadt als Schmuckflächen gestaltet. Am Ende des Jahres 1997 konnten 940 Straßenbäume im Stadtviertel Damaschkestraße gezählt werden. Häufigste Baumart mit 243 Exemplaren war die Europäische Linde, gefolgt von der Winterlinde (184) und dem Spitzahorn (117).

Natur- und Landschaftsschutzgebiete:

GLB Park der Halleschen Motorenwerke Das Schutzgebiet dient vorrangig der Sicherung eines alten, wertvollen, vornehmlich aus heimischen Laubbaumarten zusammenge- setzten Gehölzbestandes und als Lebensraum von Vogelarten.

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6.27 Stadtviertel 4 51 - Ortslage Ammendorf/Beesen

Legende:

Wohnbauflächen einschließlich besonderer Wohngebiete Gemischte Bauflächen Gewerbliche Bauflächen eingeschränkte Gewerbegebiete Industriegebiete Sonderbauflächen mit Zweckbestimmung (z.B. Kliniken, Einzelhandel) Flächen für den Gemeinbedarf (z.B. öffentliche soziale, kulturelle, kirchliche Einrichtungen) Flächen für den überörtlichen Verkehr und für die örtlichen Hauptverkehrszüge Bahnanlagen Flächen für Versorgungsanlagen, für die Abfallentsorgung und Abwasserbeseitigung Grünflächen mit Versorgungsfunktion (z.B. Parkanlagen, Gärten, Friedhöfe, Freibäder) Sonstige Grünflächen (z.B. Schutzpflanzungen/ Ortsrandeingrünung, Verkehrsbegleitgrün) Flächen für den Wald Flächen für Landwirtschaft Wasserfläche

Straßenbegrenzung des Stadtviertels: Kasseler Straße, Roggenweg, Weizenweg, Alte Heerstraße, Industriestraße, Guldenstraße, Karlsruher Allee, Zur Elsteraue, Malderitzstraße, Gutsstraße, Elsterstraße, Badstraße, Friedrich-Rothe-Platz, Am Bahndamm, Alfred- Reinhardt-Straße, Chemiestraße

Das Stadtviertel Ortslage Ammendorf/Beesen verfügte am 31.12.1997 über eine Fläche von 325,5 Hektar. Der Anteil der Wohngebäude und sonstigen Gebäude mit Wohnraum, die im Zeitraum von 1900 bis 1948 errichtet wurden, beträgt 69,6%. In der Mehrzahl verfügen die Gebäude über 2 bzw. 3 bis 5 Geschosse. Die Bevölkerungsdichte betrug am 31.12.1997 23,7 Einwohner je Hektar und war damit größer als der Wert für die Stadt insgesamt (19,8).

Die alten Dorfstrukturen lassen sich im Stadtteil noch ablesen. In der Geschichte des Stadtviertels hat das Gewerbe eine wichtige Rolle eingenommen. Das Wasserwerk und das Trinkwasserentstehungsgebiet sind wichtige Bestandteile im Stadtviertel. Das Viertel profitiert von seiner Nähe zur Saale/Elsteraue. Eine immense Störung geht von der Merseburger Straße aus, die mit ihrem hohen Verkehrsaufkommen das Viertel regelrecht durchschneidet. Charakteristisch für den Stadtteil sind die kleinteiligen Schrebergär- ten, die die Siedlung durchziehen. Ammendorf/Beesen besitzt mit der Fertigstellung des Spaßbades ein stadtweites Erholungsziel.

Auf dem Gelände des alten Wasserwerkes in Halle-Beesen wurde im März 1999 das Spaßbad "Maya Mare" fertiggestellt. Das bauliche Konzept der bedeutenden Infrastrukturmaßnahme für die Region Halle ist auf die besonderen landschaftlichen wie bauhistorischen Qualitäten des Standortes abgestimmt. Es steht im Einklang mit dem unter Denkmalschutz stehenden Gebäuden des alten Wasserwerkes, z.B. dem reizvoll gestalteten Pegelhaus, als Rundturm mit Helmdach ausgeführt, oder einem zugehörigen Klinkerbau mit expressionistischem Zickzackfries aus den 20er Jahren. Die Anlage wurde im Jahre 1868 mit einer Tageskapazität von 4 600 m³ Trinkwasser in Betrieb genommen. Mit der Inbetriebnahme des neuen Wasserwerkes im Jahr 1993 wurde das Alte nach 125jähriger Betriebszeit stillgelegt. Das alte Wasserwerk wurde nun zu einem in Deutschland einmaligen Freizeit- und Erlebniszentrum mit Badepa- radies, Saunawelt, Fitneß- und Gymnastikstudio sowie weiteren Freizeitangeboten ausgebaut. Die neue Anlage verspricht Urlaub pur an der Weißen Elster. Wellenbad, Wildwasserkanal, Lazy River, ein Ganzjahresaußenbad, fünf Erlebnisrutschen, Whirl-Pools, Aben- teuerspielplätze, Wasserfälle, Geysire und Solarien sollen für einen erlebnisreichen und erholsamen Aufenthalt sorgen.

Das Stadtviertel Ammendorf/Beesen verfügt über eine Reihe interessanter Baudenkmale. So das im Jahr 1911 in siebzigtägigem Arbeitseinsatz durch die Freiwillige Feuerwehr errichtete Spritzenhaus. Der kleine aber wuchtig proportionierte Putzbau mit steilem Satteldach und dachreiterartigem Glockenturm im Giebel ist ein origineller Jugendstilbau.

Auf einer Anhöhe über dem ehemaligen Dorf Beesen gelegen, besitzt der Gutshof Fernwirkung in die Elsteraue. Die Gebäude sind als Anlage um den großen rechteckigen Hof gruppiert. Die ältesten Bauten stammen aus der Barockzeit. Das große Hoftor ist mit einem Sandsteinwappen versehen.

Gastgewerbe

Bei den 38 Gewerberegistereinträgen für das Gastgewerbe im Stadtviertel Ortslage Ammendorf/Beesen handelt es sich in 18 Fällen um Restaurants mit herkömmlicher bzw. Selbstbedienung. 4 mal wurden Hotels und Pensionen aufgeführt. Auf 1 000 der Bevölkerung des Stadtviertels waren 2,7 Gewerberegistereinträge für das Gaststättengewerbe (ohne Imbißhallen) festzustellen. Der Wert für die Stadt insgesamt betrug 3,3 Einträge/1 000 der Bevölkerung. 79

Branche Auswertung des Gewerberegisters per 31.12.1997 nach... Anzahl der Nennungen im Anteil an den Nennungen der Stadt Stadtviertel insgesamt (in %) Gastgewerbe insgesamt 38 2,4 darunter Beherbergungsgewerbe 6 4,3 Gaststättengewerbe 23 1,8

Kommunale Spielplätze nach Spielfläche, Ausstattungsgrad und Altersgruppen

Am 31.12.1997 wohnten 7 714 Einwohner im Stadtviertel Ammendorf/Beesen. Darunter waren 1 196 Kinder und Jugendliche im Alter von 0 bis unter 16 Jahren (15,5%). Ihnen stand 1 kommunaler Spielplatz des Typs 1 bis 3 zur Verfügung. Bezogen auf die Versorgungs- situation mit kommunalen Spielplätzen in der gesamten Stadt war hier ein unterdurchschnittlicher Versorgungsgrad festzustellen. Wäh- rend in der gesamten Stadt 338 Kinder auf einen kommunalen Spielplatz entfielen, konnten im Stadtviertel Ammendorf/Beesen 1 196 Kinder und Jugendliche pro Spielplatz festgestellt werden. Günstig ist, daß aufgrund der Ausstattung mit Spielgeräten für alle Alters- gruppen Spielmöglichkeiten auf dem kommunalen Spielplatz vorhanden sind. Nach der Fertigstellung des Spaßbades werden sich die Möglichkeiten der Freizeitgestaltung für die Kinder des Stadtviertels weiter verbessern.

Standort Brutto- Spiel- darunter Flächen für ... Geräteaus- Typisierung fläche fläche SandkastenGerätespiel Ballspiel Spielrasen stattung m² Buchenweg 912 129 7 92 0 0 1 Turm mit Rutsche 1;2;3 1 Zick-Zack-Kletter- wand 1 Tischtennisplatte Typ 1 = Kinder der Altersgruppe 0-unter 6 Jahre, Typ 2 = 6-12 Jahre, Typ 3 = 12-16 Jahre

Sporteinrichtungen

Das Sommerbad Ammendorf wurde im Jahre 1933 eröffnet. Mit dem von Rosen umgebenen 50-m-Schwimmbecken bietet sich den Besuchern ein ausgesprochen reizvoller Blick. Der 3-m-Sprungturm sowie ein Kinderbecken mit zwei Rutschen bieten vor allem für Kinder und Jugendliche Möglichkeiten zur Betätigung. Eine badeigene Sauna verspricht angenehme Ruhe und entspannte Atmosphäre nach dem Schwimmen.

Einrichtungen Anzahl Stadien 1 Sportplätze 1 Sporthallen 1 Schulsporthallen 3 Erlebnisbad 1 Frei- und Naturbäder 1 Fitneßbereich 1

Kleingartenanlagen

Anzahl der Kleingartenvereine Größe in m² Anzahl der Parzellen 5 102 869 249

3,2 % der Gesamtfläche des Stadtviertels nehmen die Kleingärtner für sich in Anspruch.

Der Anteil an öffentlichen Grün- und Parkanlagen an der Gesamtfläche des Stadtviertels beträgt bei einer Fläche von 53 854 m² 1,7%. 345 m² (0,6%) der öffentlichen Grün- und Parkanlagen wurden vom Grünflächenamt der Stadt als Schmuckflächen gestaltet. Am Ende des Jahres 1997 konnten 372 Straßenbäume im Stadtviertel Ammendorf/Beesen gezählt werden. Häufigste Baumart mit 83 Exemplaren war die Krimlinde, gefolgt von der Gemeinen Roßkastanie (60) und der Europäischen Linde (41). Im Stadtviertel haben 26 der 34 im Stadtgebiet vorkommenden Rotbuchen ihren Standort.

Im südlichen Teil der Ortslage Ammendorf/Beesen mündet die Weiße Elster, aus dem Stadtviertel Radewell/Osendorf kommend, rechtsseitig in die Saale.

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6.28 Stadtviertel 4 52 - Radewell/Osendorf

Legende:

Wohnbauflächen einschließlich besonderer Wohngebiete Gemischte Bauflächen Gewerbliche Bauflächen eingeschränkte Gewerbegebiete Industriegebiete Sonderbauflächen mit Zweckbestimmung (z.B. Kliniken, Einzelhandel) Flächen für den Gemeinbedarf (z.B. öffentliche soziale, kulturelle, kirchliche Einrichtungen) Flächen für den überörtlichen Verkehr und für die örtlichen Hauptverkehrszüge Bahnanlagen Flächen für Versorgungsanlagen, für die Abfallentsorgung und Abwasserbeseitigung Grünflächen mit Versorgungsfunktion (z.B. Parkanlagen, Gärten, Friedhöfe, Freibäder) Sonstige Grünflächen (z.B. Schutzpflanzungen/ Ortsrandeingrünung, Verkehrsbegleitgrün) Flächen für den Wald Flächen für Landwirtschaft Wasserfläche

Straßenbegrenzung des Stadtviertels: Alfred-Reinhardt-Straße, Dachsweg, Straße der Bergarbeiter, Knappenstraße, Wilhelm-Grothe- Straße, Geranienstraße, Karl-Meißner-Straße, Auestraße, Am Grünen Weg, Poststraße

Das Stadtviertel Radewell/Osendorf verfügte am 31.12.1997 über eine Fläche von 600,9 Hektar. Die Bevölkerungsdichte betrug am 31.12.1997 3,0 Einwohner je Hektar und war damit geringer als der Wert für die Stadt insgesamt (19,8).

Das Stadtviertel ist im Vergleich zu anderen Stadtvierteln weniger dicht bebaut. Die ehemaligen Halden, die sich im Osten des Stadtteils befinden, werden zunehmend von der Natur zurückerobert und gewinnen mit diesem Prozeß einhergehend zunehmend an Erlebnisfähigkeit auch für die Naherholung. So stellen der sogenannte Haldenwald und der Osendorfer See trotz teilweise bestehender Betretungsverbote bereits jetzt ein attraktives Ziel für die Stadtbevölkerung auch über die Grenzen des Stadtviertels hinausreichend dar.

Radewell besitzt darüber hinaus eine hohe Freizeit- und Erholungsqualität durch die unmittelbar im Süden angrenzende Elsteraue. Trotz der durch Schwerverkehr belasteten Regensburger Straße, die Radewell durchquert, hat Radewell Erholungspotentiale im Gutspark, in der Kleinteiligkeit seiner Ortsstruktur und nicht zuletzt in den zahlreichen Kleingärten. Südlich von Radewell befinden sich einige naturnahe Teiche mit ausgedehntem Schilfgürtel, die durch Fußwege erschlossen sind. Über eine Brücke kann der Nachbarort Burg (siehe auch Stadtteil Planena) erreicht werden, der sich bereits südlich der Elster befindet.

Als architektonisch reizvolles Bauwerk präsentiert sich die Kirche "St. Wenzel", unmittelbar an die Auenlandschaft südlich der ehemali- gen Ortschaft Radewell angrenzend. Die Kirche "St. Wenzel" ist im Kern eine romanische Saalkirche aus dem 12. Jahrhundert. Sie besitzt einen Westquerturm aus Backstein. Im Jahre 1680 erfuhr das unter Denkmalschutz stehende Gebäude umfangreiche Umbau- ten. Im Innenraum verfügt die Kirche über eine Hufeisenempore. Diese wurde im Jahr 1965 restauriert.

Radewell/Osendorf wird in den Tourenplan der Fahrbibliothek einbezogen. So besteht für die Einwohner des Stadtviertels einmal wöchentlich die Möglichkeit, Bücher, Zeitschriften, Videos, CDs u.a. vor Ort auszuleihen.

Gastgewerbe

Bei den 16 Gewerberegistereinträgen für das Gastgewerbe im Stadtviertel Radewell/Osendorf handelt es sich in 7 Fällen um Restau- rants mit herkömmlicher bzw. Selbstbedienung. Auf 1 000 der Bevölkerung des Stadtviertels waren 4,8 Gewerberegistereinträge für das Gaststättengewerbe (ohne Imbißhallen) festzustellen. Der Wert für die Stadt insgesamt betrug 3,3 Einträge/1 000 der Bevölkerung.

Branche Auswertung des Gewerberegisters per 31.12.1997 nach... Anzahl der Nennungen im Anteil an den Nennungen der Stadt Stadtviertel insgesamt (in %) Gastgewerbe insgesamt 16 1,0 darunter Beherbergungsgewerbe 3 2,1 Gaststättengewerbe 10 0,8

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Kommunale Spielplätze am 31.12.1997 nach Spielfläche, Ausstattungsgrad und Altersgruppen

Am 31.12.1997 wohnten 1 817 Einwohner im Stadtviertel Radewell/Osendorf. Darunter waren 321 Kinder und Jugendliche im Alter von 0 bis unter 16 Jahren (17,7%). Ihnen standen 2 kommunale Spielplätze der Typen 1 bis 3 zur Verfügung. Bezogen auf die Versorgungs- situation mit kommunalen Spielplätzen in der gesamten Stadt war hier ein überdurchschnittlicher Versorgungsgrad festzustellen. Wäh- rend in der gesamten Stadt 338 Kinder auf einen kommunalen Spielplatz entfielen, konnten im Stadtviertel Radewell/Osendorf 161 Kinder und Jugendliche pro Spielplatz festgestellt werden. Günstig ist, daß aufgrund der Ausstattung mit Spielgeräten für alle Alters- gruppen Spielmöglichkeiten auf den kommunalen Spielplätzen vorhanden sind.

Standort Brutto- Spiel- darunter Flächen für ... Geräteaus- Typisierung fläche fläche SandkastenGerätespiel Ballspiel Spielrasen stattung m² Am Hohen Holz 124 124 13 0 0 0 2 Wipptiere 1;2 Karl-Meißner-Str. 4 440 2 659 9 60 0 2 575 1 Dreifachreck 2;3 1 Federtier 1 Rutschkombination

Sporteinrichtungen

Einrichtungen Anzahl Sportplätze 1 Schulsporthallen 1 Wassersportobjekte 1

Kleingartenanlagen

Anzahl der Kleingartenvereine Größe in m² Anzahl der Parzellen 4 46 191 141

Von der Gesamtfläche dieses Stadtviertels stehen den Kleingartenvereinen 0,8 % zur Verfügung. Am Hohen Holz lädt der einzige Brunnen im Stadtviertel zum Verweilen ein.

Der Anteil an öffentlichen Grün- und Parkanlagen an der Gesamtfläche des Stadtviertels beträgt bei einer Fläche von 3 216 m² 0,1%. 116 m² (3,6%) der öffentlichen Grün- und Parkanlagen wurden vom Grünflächenamt der Stadt als Schmuckflächen gestaltet. Am Ende des Jahres 1997 konnten 355 Straßenbäume im Stadtviertel Radewell/Osendorf gezählt werden. Häufigste Baumart mit 103 Exempla- ren war der Spitzahorn, gefolgt von der Robinie (47) und dem Bergahorn (45).

Weiße Elster

Aus Sachsen kommend fließt die Weiße Elster über das Hubschütz Döllnitz am südöstlichen Stadtrand nach Halle in das Stadtviertel Radewell/Osendorf und mündet im Stadtteil Ortslage Ammendorf/Beesen rechtsseitig in die Saale. Obwohl sich die Wasserqualität in den letzten Jahren kontinuierlich verbessert hat, ist der Fluß durch industrielle und kommunale Einleitungen im Oberlauf stark ver- schmutzt. An der Untersuchungsstelle in Ammendorf wurde die Gewässergüteklasse III festgestellt.

Osendorfer See

Östlich von Ammendorf, nahe der Ortslagen Osendorf, Bruckdorf und Dieskau (Saalkreis), befindet sich der Osendorfer See. Ursprüng- lich war der See ein Restloch des Braunkohlentagebaus Bruckdorf, welches im Zeitraum von 1962-1969 rekultiviert wurde. Der See hat eine Fläche von ca. 220 000 m² und eine Tiefe von ca. 25 m. Das mäßig belastete Gewässer hat aufgrund seines geologischen Unter- grundes einen hohen Salzgehalt. In der Gegenwart wird der Osendorfer See als Angelgewässer des Halleschen Anglervereins e.V. ge- nutzt. Gleichzeitig ist hier das Kanusportzentrum der Stadt Halle untergebracht.

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6.29 Stadtviertel 4 53 - Planena

Legende:

Wohnbauflächen einschließlich besonderer Wohngebiete Gemischte Bauflächen Gewerbliche Bauflächen eingeschränkte Gewerbegebiete Industriegebiete Sonderbauflächen mit Zweckbestimmung (z.B. Kliniken, Einzelhandel) Flächen für den Gemeinbedarf (z.B. öffentliche soziale, kulturelle, kirchliche Einrichtungen) Flächen für den überörtlichen Verkehr und für die örtlichen Hauptverkehrszüge Bahnanlagen Flächen für Versorgungsanlagen, für die Abfallentsorgung und Abwasserbeseitigung Grünflächen mit Versorgungsfunktion (z.B. Parkanlagen, Gärten, Friedhöfe, Freibäder) Sonstige Grünflächen (z.B. Schutzpflanzungen/ Ortsrandeingrünung, Verkehrsbegleitgrün) Flächen für den Wald Flächen für Landwirtschaft Wasserfläche

Straßenbegrenzung des Stadtviertels: Dorfstraße , Planenaer Landstraße, Merseburger Straße

Das Stadtviertel Planena, das flächengrößte innerhalb der Stadt, verfügte am 31.12.1997 über eine Fläche von 798,6 Hektar. Da hier die Weiße Elster in die Saale einmündet, sind große Teile der Stadtviertelfläche als Überschwemmungsgebiet gefährdet und demzu- folge kaum besiedelt. Am 31.12.1997 wohnten 47 Einwohner im Stadtteil Planena. Die Bevölkerungsdichte betrug 0,06 Einwohner je Hektar und war damit geringer als der Wert für die Stadt insgesamt (19,8). Planena ist ein in seinem Grundriß erhaltenes Dorf slawischen Ursprungs aus dem 12./13. Jahrhundert.

Saale- und Elsteraue zählen zu den wichtigsten Naherholungsräumen der Stadt Halle. Die Saale-Elster-Aue im Bereich des Zusammen- flusses beider Gewässer im Süden der Stadt ist vor allem für die Bewohner der südlichen Stadtteile von Interesse. Durch das Gebiet verläuft der überregional bedeutsame Saale-Radwanderweg. Das Gebiet ist und wird geprägt durch die Flußläufe Saale, Weiße Elster und Gerwische, insbesondere durch die regelmäßig auftreten- den Hochwasser. Somit ist dieser Teil der Stadt nicht ganzjährig für die Naherholung zugänglich. Zusätzliche Beschränkungen in der Zugänglichkeit ergeben sich durch die nur wenigen Brücken, die in das Gebiet hinein führen und ein unvollständiges und teilweise schlecht ausgebautes bzw. gekennzeichnetes Wegenetz. Große Teile des Gebietes dienen der Trinkwassersammlung und Vorreini- gung für das Wasserwerk Beesen. Damit verbunden sind auch Auflagen hinsichtlich der Betretung. Der Erholungswert der Landschaft in diesem Teil der Stadt wird u.a. beeinträchtigt durch verschiedene Bauten der Energie- und Ver- kehrsinfrastruktur, die die Landschaft zerschneiden und im Falle von Verkehrswegen auch eine Lärmquelle darstellen.

Saale

Die Saale ist eines, wenn nicht das Wahrzeichen, der Stadt Halle. Der Fluß tritt im Stadtteil Planena auf einer Höhe von 80 m NN in das Stadtgebiet ein und verläßt die Stadt nach 33 Flußkilometern im Norden (Ortslage Lettin) auf einer Höhe von ca. 71 m NN. Im Süden mündet die aus östlicher Richtung kommende Weiße Elster bei Beesen in die Saale. Die Flußaue der Saale hat hier mit ca. 2 Ki- lometern im Stadtgebiet ihre größte Breite, diese verringert sich im anschließenden Flußabschnitt auf 1,0-1,2 Kilometer und wird im Halleschen Vulkanitkomplex auf 200 Meter eingeengt. Die Gewässerqualität entspricht im Raum Halle der Güteklasse II-III. In den Jahren seit 1990 konnte eine kontinuierliche Verbesserung der Wassergüte beobachtet werden. Neben ihrer Funktion als Bundesschiff- fahrtsstraße, Naherholungsgebiet und Angelgewässer dient die Saale der Trinkwassergewinnung. Sie ist Vorfluter für die Kläranlagen Süd und Nord.

Natur- und Landschaftsschutzgebiete:

NSG Burgholz und Saale-Elster-Aue Das Schutzgebiet ist die wertvollste Auenlandschaft im Stadtgebiet von Halle. Sie wird charakterisiert durch ein Mosaik von Auenwald- restgehölzen, Auenwiesen und -weiden, Weihern, Tümpeln, naturnahen Flußabschnitten und Altarmen der Weißen Elster sowie acker- baulich genutzten Flächen. Das Burgholz ist Rest eines Eschen-Ulmen-Auwaldes mit gut ausgebildeter Strauchschicht, einem Weich- holzauengürtel am Ufer der Weißen Elster und einer artenreichen Geophytenflora.

NSG Elster-Saale-Aue bei Halle Das NSG hat eine Größe von ca. 915 ha. Das Gebiet stellt eine Hochwasserretentionsfläche dar. Es ist Bestandteil des Biotopverbun- des in Richtung Saaleaue bei Planena, oberes Saaletal, Elster-Luppe-Aue und Reide-Aue. Hier gehen verschiedene Lebensräume in- einander über. Bedeutungsvoll ist weiterhin das extensiv bewirtschaftete Grünland mit seinen verschiedenen Feuchtegraden sowie die temporären Kleingewässer. Das NSG ist ein wichtiges Brutgebiet, aber auch ein Rast- und Schlafplatz für viele Vögel. Ebenfalls finden vom Aussterben bedrohte Säugetiere, beispielsweise an die Aue gebundene Fledermausarten, hier einen idealen Lebensraum. In der Saale-Elster-Aue befindet sich die größte Graureiher-Kolonie Sachsen-Anhalts. 83

6.30 Stadtteil 4 60 - Böllberg/Wörmlitz

Legende:

Wohnbauflächen einschließlich besonderer Wohngebiete Gemischte Bauflächen Gewerbliche Bauflächen eingeschränkte Gewerbegebiete Industriegebiete Sonderbauflächen mit Zweckbestimmung (z.B. Kliniken, Einzelhandel) Flächen für den Gemeinbedarf (z.B. öffentliche soziale, kulturelle, kirchliche Einrichtungen) Flächen für den überörtlichen Verkehr und für die örtlichen Hauptverkehrszüge Bahnanlagen Flächen für Versorgungsanlagen, für die Abfallentsorgung und Abwasserbeseitigung Grünflächen mit Versorgungsfunktion (z.B. Parkanlagen, Gärten, Friedhöfe, Freibäder) Sonstige Grünflächen (z.B. Schutzpflanzungen/ Ortsrandeingrünung, Verkehrsbegleitgrün) Flächen für den Wald Flächen für Landwirtschaft Wasserfläche

Straßenbegrenzung des Stadtteils: Rabeninsel, Emil-Grabow-Straße, Richard-Schatz-Straße, Garnisonsstraße, Hamburger Straße, Eierweg, Prager Straße, Kaiserslauterer Straße, Am Schenkteich, Böllberger Weg, Zur Rabeninsel

Der Stadtteil Böllberg/Wörmlitz verfügte am 31.12.1997 über eine Fläche von 579,0 Hektar. Am 31.12.1997 wohnten 2 272 Einwohner im Stadtteil Böllberg/Wörmlitz. Die Bevölkerungsdichte betrug 3,9 Einwohner je Hektar und war damit geringer als der Wert für die Stadt insgesamt (19,8).

Der Stadtteil setzt sich im wesentlichen aus zwei Siedlungsschwerpunkten zusammen, aus Pfingstanger und Wörmlitz. Pfingstanger wurde erst in den 90er Jahren entwickelt und profitiert von der Lagegunst am Rande der Saaleaue. Wörmlitz wird als Wohnstandort auf dem ehemaligen Kasernengelände in westlicher Fortsetzung zur Silberhöhe weiterentwickelt.

Im Stadtviertel liegt auch das Naturschutzgebiet Pfingstanger, welches unterschiedliche Biotope, insbesondere Auwaldreste mit Altholzbeständen, auentypische Kleingewässer, Feuchtwiesen und Röhrichte aufweist. Daneben treten in höher gelegenen Bereichen trockenwarme Standorte auf, die mit Gebüschen sowie Trocken- und Halbtrockenrasen durchsetzt sind.

Gastgewerbe

Bei den 6 Gewerberegistereinträgen für das Gastgewerbe im Stadtteil Böllberg/Wörmlitz handelt es sich in 4 Fällen um Restaurants mit herkömmlicher Bedienung. Auf 1 000 der Bevölkerung des Stadtteils waren 1,7 Gewerberegistereinträge für das Gaststättengewerbe (ohne Imbißhallen) festzustellen. Der Wert für die Stadt insgesamt betrug 3,3 Einträge/1 000 der Bevölkerung.

Branche Auswertung des Gewerberegisters per 31.12.1997 nach... Anzahl der Nennungen im Anteil an den Nennungen der Stadt Stadtteil insgesamt (in %) Gastgewerbe insgesamt 6 0,4 darunter Beherbergungsgewerbe • • Gaststättengewerbe 4 0,3

Sporteinrichtungen

Einrichtungen Anzahl Sportplätze 1 Wassersportobjekte 1 sonstige Einrichtungen 1

Kleingartenanlagen

Anzahl der Kleingartenvereine Größe in m² Anzahl der Parzellen 3 186 428 506

Die drei Kleingartenanlagen nehmen 3,2 % der Gesamtfläche des Stadtteils für sich in Anspruch.

Der Anteil an öffentlichen Grün- und Parkanlagen an der Gesamtfläche des Stadtteils beträgt bei einer Fläche von 2 595 m² weniger als 0,1%. Am Ende des Jahres 1997 konnten 20 Straßenbäume im Stadtteil Böllberg/Wörmlitz gezählt werden, darunter 11 Pappeln. 84

Rabeninsel

In dem 1824 von Friedrich Hesekiel verfaßten Buch "Blick auf Halle und seine Umgebung" befinden sich unter vielen Stichen auch einer von der Rabeninsel mit der Saale, auf der eine Fähre am Seil Personen hin und her befördert. Der Autor schreibt dazu u.a.: "Die ganze Insel ist ein Wald und besonders im Sommer, des erquickenden Schattens wegen, sehr besucht. Der Name kommt von den zahlreichen Raben, Dohlen und Krähen, welche ehedem in den Wipfeln dieser Insel nisteten... Man fährt dahin über eine Fähre, und findet dann auf einem trocknen und geebneten Platze, Bänke und Tische, auf welche aus dem jenseits des Flusses gelegenen Wirtshause allerlei Erfrischungen geliefert werden."

In der Gegenwart geht es auf der Insel ruhiger zu. Der Fährbetrieb wurde eingestellt und die Gebäude der ehemals florierenden Gastwirtschaft stehen ungenutzt und verfallen zusehends. Seitens der Stadt wird trotz Widerstand des Naturschutzbundes angestrebt, die Rabeninsel wieder für die Naherholung zu erschließen. Insbesondere für die Einwohner im Süden der Stadt wäre ein ständiger Zugang aus Böllberg von Vorteil. Auch die Gastwirtschaft auf der Insel könnte dann wieder rentabel bewirtschaftet werden. Unterstützt wird das Anliegen der Stadtverwaltung durch ein Angebot des US-Konzerns Dow Chemical, der zugesichert hat, zwei Millionen Mark für eine Brücke beizusteuern und damit fast alle Kosten des 2,2 Millionen Mark teuren Übergangs allein zu tragen.

Natur- und Landschaftsschutzgebiete:

NSG Rabeninsel und Saaleaue bei Böllberg Der Gehölzbestand der Rabeninsel stellt den wertvollsten geschlossenen Auenwald der Stadt Halle dar. Der weitflächig ausgeprägte Frühjahrsaspekt der Bodenflora weicht im Jahresverlauf den nitrophilen Hochstaudenfluren. Röhrichtbestände, Ruderalfluren und naturnahe Flußabschnitte sind weitere Lebensräume einer artenreichen Pflanzen- und Tierwelt.

NSG Pfingstanger bei Wörmlitz Das Schutzgebiet vereint sehr unterschiedliche Biotope: Auenwaldreste mit Altholzbeständen, auentypische Kleingewässer, Feucht- wiesen und Röhrichte, auf den höher gelegenen Teilen und an den Hängen Trocken- und Halbtrockenrasen, durchsetzt mit Gebüschen trockenwarmer Standorte.

6.31 Stadtteil 4 61 - Silberhöhe

Legende:

Wohnbauflächen einschließlich besonderer Wohngebiete Gemischte Bauflächen Gewerbliche Bauflächen eingeschränkte Gewerbegebiete Industriegebiete Sonderbauflächen mit Zweckbestimmung (z.B. Kliniken, Einzelhandel) Flächen für den Gemeinbedarf (z.B. öffentliche soziale, kulturelle, kirchliche Einrichtungen) Flächen für den überörtlichen Verkehr und für die örtlichen Hauptverkehrszüge Bahnanlagen Flächen für Versorgungsanlagen, für die Abfallentsorgung und Abwasserbeseitigung Grünflächen mit Versorgungsfunktion (z.B. Parkanlagen, Gärten, Friedhöfe, Freibäder) Sonstige Grünflächen (z.B. Schutzpflanzungen/ Ortsrandeingrünung, Verkehrsbegleitgrün) Flächen für den Wald Flächen für Landwirtschaft Wasserfläche

Straßenbegrenzung des Stadtteils: Freyburger Straße, Willi-Bredel-Straße, Erich-Weinert-Straße, Erich-Kästner-Straße, Karlsruher Allee, Rohrweg, Am Hohen Ufer, Dukatenstraße, In der Schleife, Guldenstraße, Alte Heerstraße, Kasseler Straße

Der Stadtteil Silberhöhe verfügte am 31.12.1997 über eine Fläche von 203,1 Hektar. Die überwiegende Zahl der Wohngebäude und sonstigen Gebäude mit Wohnraum dieses Stadtviertels wurde im Zeitraum 1969 bis 1989 errichtet. 98,2% der Gebäude wurden in Montagebauweise hergestellt. Die Bevölkerungsdichte betrug am 31.12.1997 151,3 Einwohner je Hektar und war damit größer als der Wert für die Stadt insgesamt (19,8). Der Stadtteil Silberhöhe verfügt über die größte Bevölkerungsdichte innerhalb des Stadtgebietes. 85

Die Entwicklung der Freiflächen- und Erholungspotentiale in der Silberhöhe konnte durch den Einsatz von Fördermitteln in den vergan- genen Jahren vorangetrieben werden. Der den Stadtteil prägende, zentrale Grünzug wird 1999 fertiggestellt werden, so daß die wichtigste öffentliche Freifläche der Silberhöhe in Kürze in ihrer Funktion als Verbindungsachse und als wichtiges zentrales Element vervollständigt wird.

In den kommenden Jahren soll auch die West-Ost-Verbindung für Fußgänger und Fahrradfahrer schrittweise ausgebaut werden. Auf diese Weise kann der Erholungsraum Saale- und Elster-Aue den Bewohnern der Silberhöhe einfacher erschlossen werden. In den kommenden Jahren werden auf dem Gebiet des Freizeitsportes zahlreiche Schulhöfe für die Bevölkerung geöffnet und aufgewertet werden. Darüber hinaus wird eine derzeit brach liegende Freifläche an der Industriestraße mit einem breiten Sportangebot nachgerüstet werden.

Das Soziokulturelle Zentrum "Bäumchen" hat sich von einer ehemaligen Kindereinrichtung im Stadtteil Silberhöhe zu einem bekannten und beliebten Treffpunkt von "Jung und Alt" entwickelt. Mit der Übernahme der Kindereinrichtung im Jahre 1994 durch den Senioren- Kreativverein e.V. haben sowohl Kinder, Jugendliche und Erwachsene die Möglichkeit, ihre Freizeit- , Bildungs- und Kreativinteressen in einer niveauvollen Einrichtung zu aktivieren. Es ist die einzige Begegnungsstätte in der Silberhöhe, die ein generationsübergreifendes Angebot besitzt. In den Räumlichkeiten der Einrichtung wurden eine Töpferwerkstatt, eine Holzbearbeitungswerkstatt, ein mobiles Kino, ein Café sowie Ausstellungs- und Seminarräume geschaffen.

Das kreative Arbeiten mit verschiedenen Materialien ist Bestandteil eines regelmäßigen Kursangebotes. Wesentlicher Teil des sozialen Engagements ist die Sozialberatung. Ratsuchende werden individuell betreut und Hilfe wird organisiert. Dabei geht es u.a. um die Durchsetzung von Rentenansprüchen, die Suche von Wohnungen für sozial Schwache oder Hilfe für Bürger, die von Obdachlosigkeit bedroht sind.

An Aktionstagen, wie dem 01. Mai, dem 08. März, bei Stadtteilfesten u.ä. ist die Begegnungsstätte ein beliebter Treffpunkt und das Zentrum vielfältiger kultureller Aktivitäten. Sportfeste, Grillnachmittage und Sommerspiele werden außerdem für die Anwohner organi- siert.

Freizeit- und Kultureinrichtungen

Einrichtungen Anzahl Bibliotheken (inklusive Zweigstellen der Stadtbibliothek) 2 Jugendfreizeiteinrichtung 1 Soziokulturelles Zentrum 1

Gastgewerbe

Bei den 41 Gewerberegistereinträgen für das Gastgewerbe im Stadtteil Silberhöhe handelt es sich in 11 Fällen um Restaurants mit her- kömmlicher bzw. Selbstbedienung. 4 mal wurde Eisdiele als Branche eingetragen. Auf 1 000 der Bevölkerung des Stadtteils waren 0,7 Gewerberegistereinträge für das Gaststättengewerbe (ohne Imbißhallen) festzustellen. Der Wert für die Stadt insgesamt betrug 3,3 Einträge/1 000 der Bevölkerung.

Branche Auswertung des Gewerberegisters per 31.12.1997 nach... Anzahl der Nennungen im Anteil an den Nennungen der Stadt Stadtteil insgesamt (in %) Gastgewerbe insgesamt 41 2,6 darunter Beherbergungsgewerbe 4 2,9 Gaststättengewerbe 35 2,7

Sporteinrichtungen

Einrichtungen Anzahl Schulsporthallen 7

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Kommunale Spielplätze am 31.12.1997 nach Spielfläche, Ausstattungsgrad und Altersgruppen

Am 31.12.1997 wohnten 30 726 Einwohner im Stadtteil Silberhöhe. Darunter waren 5 691 Kinder und Jugendliche im Alter von 0 bis unter 16 Jahren (18,5%). Ihnen standen 12 kommunale Spielplätze der Typen 1 bis 3 zur Verfügung. Bezogen auf die Versorgungssi- tuation mit kommunalen Spielplätzen in der gesamten Stadt war hier ein unterdurchschnittlicher Versorgungsgrad festzustellen. Wäh- rend in der gesamten Stadt 338 Kinder auf einen kommunalen Spielplatz entfielen, konnten im Stadtteil Silberhöhe 474 Kinder und Jugendliche pro Spielplatz festgestellt werden. Günstig ist, daß aufgrund der Ausstattung mit Spielgeräten für alle Altersgruppen Spielmöglichkeiten auf den kommunalen Spielplätzen vorhanden sind.

Standort Brutto- Spiel- darunter Flächen für ... Geräteaus- Typisierung fläche fläche Sandkasten Gerätespiel Ballspiel Spielrasen stattung m² Willi-Bredel-Str. 1 382 170 0 72 0 0 x 1;2 Am Hohen Ufer 345 345 167 0 0 0 x 1 1 100 632 0 70 0 315 1 Rutsche 1;2 Findlinge 3 533 1 649 0 137 454 701 1 Kletterburg 1;2;3 3 Wipptiere Balancierbalken Schilfstraße / 373 229 0 0 0 0 2 Tischtennisplatten 2;3 Karlsruher Allee Anhalter Platz 1 770 222 100 0 0 0 x 1 Wernigeröder Str./ 2 480 1 903 0 86 0 1 502 1 Tischtennisplatte 1;2 Querfurter Str. Klettersteine Industriestr./ 265 225 0 75 0 0 1 Rutschkombination 1;2 Weißenfelser Str. 1 Doppelfederwippe Springsteine Hanoier Str. 2 746 935 0 125 0 720 Little Big Ben 1;2;3 2 Federtiere 1 Kletternetz 1 Anbaurutsche 472 103 40 0 0 0 1 Federtier 1 845 845 0 330 205 0 1 Knopf 2;3 1 Kletterbock 1 Steilwand 1 Speethout 1 Stemmgerät Am Christinenhof 2 270 697 0 316 0 0 2 Turmkombinationen 1;2;3 3 Federtiere Typ 1 = Kinder der Altersgruppe 0-unter 6 Jahre, Typ 2 = 6-12 Jahre, Typ 3 = 12-16 Jahre

Kleingartenanlagen

Anzahl der Kleingartenvereine Größe in m² Anzahl der Parzellen 5 27 064 146

Auf der Silberhöhe stehen den Kleingärtnern 1,3 % der Gesamtfläche des Stadtteils für die gärtnerische Nutzung zur Verfügung. Seit dem Jahr 1995 lädt ein Brunnen in der Querfurter Straße zum Verweilen ein. Der Brunnen wurde von Michael Weihe geschaffen.

Der Anteil an öffentlichen Grün- und Parkanlagen an der Gesamtfläche des Stadtteils beträgt bei einer Fläche von 150 933 m² 7,4%. 707 m² (0,5%) der öffentlichen Grün- und Parkanlagen wurden vom Grünflächenamt der Stadt als Schmuckflächen gestaltet. Am Ende des Jahres 1997 konnten 1 731 Straßenbäume im Stadtteil Silberhöhe gezählt werden. In keinem Stadtteil der Stadt sind mehr Straßenbäume als in der Silberhöhe gezählt worden. Häufigste Baumart mit 189 Exemplaren war der Bergahorn, gefolgt vom Spitz- ahorn (162) und Baumhasel (43 Exemplare). 87

6.32 Stadtviertel 5 71 - Nördliche Neustadt

Legende:

Wohnbauflächen einschließlich besonderer Wohngebiete Gemischte Bauflächen Gewerbliche Bauflächen eingeschränkte Gewerbegebiete Industriegebiete Sonderbauflächen mit Zweckbestimmung (z.B. Kliniken, Einzelhandel) Flächen für den Gemeinbedarf (z.B. öffentliche soziale, kulturelle, kirchliche Einrichtungen) Flächen für den überörtlichen Verkehr und für die örtlichen Hauptverkehrszüge Bahnanlagen Flächen für Versorgungsanlagen, für die Abfallentsorgung und Abwasserbeseitigung Grünflächen mit Versorgungsfunktion (z.B. Parkanlagen, Gärten, Friedhöfe, Freibäder) Sonstige Grünflächen (z.B. Schutzpflanzungen/ Ortsrandeingrünung, Verkehrsbegleitgrün) Flächen für den Wald Flächen für Landwirtschaft Wasserfläche

Straßenbegrenzung des Stadtviertels: Gimritzer Damm, Selkestraße, Lilienstraße, Lise-Meitner-Straße, Hallesche Straße, Nietlebe- ner Straße, An der Magistrale

Das Stadtviertel Nördliche Neustadt verfügte am 31.12.1997 über eine Fläche von 207,9 Hektar. Die überwiegende Zahl der Wohnge- bäude und sonstigen Gebäude mit Wohnraum dieses Stadtviertels wurde im Zeitraum 1969 bis 1989 errichtet. 99,3% der Gebäude wurden in Montagebauweise hergestellt. Die Bevölkerungsdichte betrug am 31.12.1997 109,3 Einwohner je Hektar und war damit grö- ßer als der Wert für die Stadt insgesamt (19,8).

Halle-Neustadt besitzt im Vergleich zur Gesamtstadt einen überdurchschnittlich hohen Anteil an öffentlichen und wohngebäudebezo- genen Freiräumen mit teilweise reichhaltigem Gehölzbestand. Allerdings weisen viele dieser Grün- und Freiflächen aufgrund qualitativer Mängel und fehlender Vernetzung eine geringe Attraktivität und Aufenthaltsqualität auf. Auch das Angebot an öffentlichen Sport- und Spielflächen liegt bisher unter dem Bedarf. Die Lagegunst Neustadts zeigt sich jedoch in Bezug auf die Nähe zu den wichtigsten Naherholungsgebieten der Stadt wie der Saaleaue, der Dölauer Heide, den Angersdorfer Teichen und des geplanten Grünzuges Heide- Süd.

Das Stadtviertel zeichnet sich durch seine Nähe zu städtisch bedeutsamen Naherholungsgebieten wie dem geplanten Grünzug Heide- Süd im Norden und der Saaleaue im Osten aus. Ein wichtiges Bindeglied zu den Naherholungsgebieten der Dölauer Heide und des Grünzuges Heide-Süd ist der Stadtpark am Bruchsee, ein ehemaliger Kalksteinbruch mit einer Muschelkalkwand als Flächennatur- denkmal. Als nachteilig für die Erschließung der Erholungsgebiete wirken sich allerdings fehlende Querungsmöglichkeiten an Ver- kehrstrassen aus. Dies gilt insbesondere für die Straße Am Bruchsee, die Lise-Meitner- und die Lilienstraße sowie für den Gimritzer Damm. Die wichtigsten wohnquartiersbezogenen öffentlichen Freiflächen des Stadtviertels Nördliche Neustadt befinden sich am Carl- Schorlemmer-Ring, am Tulpenbrunnen und am Meeresbrunnen.

Seit 1995 betreibt die Vereinigung Kommunale Kultur e.V. auf der Grundlage einer Vereinbarung mit der Stadt Halle das Soziokulturelle Zentrum "Pusteblume" als Vereins- und Angebotshaus in der Nördlichen Neustadt. Anliegen des Vereins ist, eine vielseitige Stadtteil- kulturarbeit zu fördern und generationsübergreifende Begegnungs- und Freizeitangebote zu schaffen. Betätigungs- und Erlebnisfelder bieten u.a. Jugendtheater, Kabarettgruppe, Mal-und Zeichenwerkstatt, Keramik-Werkstatt, Kochklub, Video-Werkstatt oder Gymnastik für jedermann. Verschiedene Vereine haben in der "Pusteblume" eine Heimstatt gefunden. Erwähnt seien Skatklub, Briefmarkenfreunde Halle-Neustadt, Aquarienfreunde Halle-Neustadt sowie die Modell- und Eisenbahnfreunde. Die Galerie "Pusteblume" zeigt regelmäßig Ausstellungen, wobei der Schwerpunkt auf Arbeiten hallescher Künstler gerichtet ist. Höhe- punkt im kulturellen Bereich bilden die Künstlergespräche, aber auch Lesungen und Vorträge zu Themen, die die Bürger bewegen. Das Angebot wird ergänzt durch ein breites Spektrum an Freizeitmöglichkeiten für Kinder (z.B. Figurentheater, Weihnachtsprogramm "Hoppel-Poppel", Proben der "Tanzperlen", Training des Kampfkunstvereins "Yamabushi Dojo"). Im Jahr 1998 suchten 33 303 Besucher die 1 615 Veranstaltungen im Soziokulturellen Zentrum "Pusteblume" auf. Einige neue Projekte sind im Aufbau begriffen. So wird demnächst eine Kinder- und Jugendtheatergruppe im Haus ansässig sein. Die Zusammenarbeit von Vereinen und Gruppen des Stadtteils Neustadt soll mit dem Ziel intensiviert werden, eine noch breitere Stadtteil- kulturarbeit aufzubauen.

Im September des Jahres 2000 soll das neue Stadtteilzentrum Neustadt zwischen Bruchsee, Neustädter Passage und Magistrale fer- tiggestellt sein. Neben entsprechenden Einkaufsmöglichkeiten sollen Freizeitangebote für junge Leute eine wichtige soziale Funktion erfüllen. Das geplante Multiplexkino mit acht Sälen und zusammen 2 000 Plätzen soll auch über die Ladenöffnungszeiten hinaus für großstädtisches Leben im Stadtteil sorgen.

In der Unstrutstraße bietet die Jugendfreizeiteinrichtung "Gimritzer Damm" ein abwechslungsreiches Programm, welches vielfältige Möglichkeiten bietet, selbst aktiv zu werden.

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Freizeit- und Kultureinrichtungen

Die im Jahre 1969 erbaute Schwimmhalle Neustadt ist ein beliebtes Schwimmsportzentrum für Sport- und Freizeitschwimmer. Auch Tauchsportler und Turmspringer finden hier perfekte Trainingsbedingungen vor. Im Zeitraum von 1995 bis 1997 wurde die Schwimm- halle vollständig saniert.

Einrichtungen Anzahl Bibliotheken (inklusive Zweigstellen der Stadtbibliothek) 2 Jugendfreizeiteinrichtung 1 Soziokulturelles Zentrum 1

Gastgewerbe

Bei den 79 Gewerberegistereinträgen für das Gastgewerbe im Stadtviertel Nördliche Neustadt handelt es sich in 35 Fällen um Restau- rants mit herkömmlicher bzw. Selbstbedienung. Je 3 mal wurde Hotel/Gasthof bzw. Eisdiele als Branche eingetragen. Auf 1 000 der Bevölkerung des Stadtviertels waren 2,1 Gewerberegistereinträge für das Gaststättengewerbe (ohne Imbißhallen) festzustellen. Der Wert für die Stadt insgesamt betrug 3,3 Einträge/1 000 der Bevölkerung.

Branche Auswertung des Gewerberegisters per 31.12.1997 nach... Anzahl der Nennungen im Anteil an den Nennungen der Stadt Stadtviertel insgesamt (in %) Gastgewerbe insgesamt 79 4,9 darunter Beherbergungsgewerbe 5 3,6 Gaststättengewerbe 65 5,1

Kommunale Spielplätze nach Spielfläche, Ausstattungsgrad und Altersgruppen

Am 31.12.1997 wohnten 22 724 Einwohner im Stadtviertel Nördliche Neustadt. Darunter waren 3 586 Kinder und Jugendliche im Alter von 0 bis unter 16 Jahren (15,8%). Ihnen standen 13 kommunale Spielplätze der Typen 1 bis 3 zur Verfügung. Bezogen auf die Versor- gungssituation mit kommunalen Spielplätzen in der gesamten Stadt war hier ein überdurchschnittlicher Versorgungsgrad festzustellen. Während in der gesamten Stadt 338 Kinder auf einen kommunalen Spielplatz entfielen, konnten im Stadtviertel Nördliche Neustadt 276 Kinder und Jugendliche pro Spielplatz festgestellt werden. Günstig ist, daß aufgrund der Ausstattung mit Spielgeräten für alle Alters- gruppen Spielmöglichkeiten auf den kommunalen Spielplätzen vorhanden sind.

Standort Brutto- Spiel- darunter Flächen für ... Geräteaus- Typisierung fläche fläche Sandkasten Gerätespiel Ballspiel Spielrasen stattung m² Am Tulpenbrunnen 830 476 0 105 0 0 1 Kletterbogen 1;2 1 Balancierbalken Palisaden Azaleenstraße 5 436 2 887 0 91 0 2 342 2 Tischtennisplatten 1;2;3 1 Skattisch Albert-Einstein-Str. 3 140 354 49 91 0 0 3 Kriechröhren 1;2 2 Skattische Heideklause 12 172 6 878 0 0 3 971 2 812 1 Tischtennisplatte 2;3 8 250 3 999 0 519 0 3 313 1 Tischtennisplatte 1;2;3 10 Plus Module Quadro- Polis- Hallburg Ernst-Haeckel- 1 880 692 0 127 0 381 1 Reck 1;2 Weg Gimritzer Damm/ 2 794 1 140 260 0 725 0 2 Tore 1;2 Unstrutstr. Zur Saaleaue 2 195 1 033 0 104 0 715 Springsteine 1;2 Malvenweg 168 114 0 32 0 0 1 Reck 1;2 2 Spieltische Primelweg 900 475 127 0 0 0 1 Tischtennisplatte 1;2;3 3 Betontische Holzpalisaden Zur Saaleaue/ 395 230 62 0 0 0 x 1 Unstrutstraße Unstrutstraße 4 863 3 598 0 125 98 1 988 3 Tischtennisplatten 1;2;3 Bodestraße/ 1 800 737 98 38 0 355 1 Doppelschaukel 1;2 Helmeweg 1 Wippe 1 Rutsche 1 Federtier Typ 1 = Kinder der Altersgruppe 0-unter 6 Jahre, Typ 2 = 6-12 Jahre, Typ 3 = 12-16 Jahre 89

Sporteinrichtungen

Einrichtungen Anzahl Stadien 1 Sportplätze 1 Sporthallen 2 Schulsporthallen 8 Kegelbahnen 1 Hallenbäder 1 Fitneßbereich 2

Das Stadtviertel Nördliche Neustadt verfügt über fünf Brunnen bzw. Wasserspiele. Dies sind der "Kaktusbrunnen", "Chemiebrunnen" (beide Carl-Schorlemmer-Ring), "Tulpenbrunnen" (Am Tulpenbrunnen), der Brunnen "Früchte des Meeres" (Am Meeresbrunnen) sowie der Brunnen "Hören und Rufen" in der Neustädter Passage.

Der Anteil an öffentlichen Grün- und Parkanlagen an der Gesamtfläche des Stadtviertels beträgt bei einer Fläche von 265 882 m² 12,8%. Dies ist der höchste Anteil im gesamten Stadtgebiet. 4 370 m² (1,6%) der öffentlichen Grün- und Parkanlagen wurden vom Grünflächenamt der Stadt als Schmuckflächen gestaltet. Am Ende des Jahres 1997 konnten 587 Straßenbäume im Stadtviertel Nördliche Neustadt gezählt werden. Häufigste Baumart mit 96 Exemplaren war der Bergahorn, gefolgt von Spitzahorn (77) und Winterlinde (57 Exemplare). In der Straße Zur Saaleaue hat der einzige Trompetenbaum des gesamten Stadtgebietes seinen Standort.

Bruchsee

Nördlich des S-Bahnhofes Halle-Neustadt befindet sich als Bestandteil eines ab 1974 angelegten Parks der Bruchsee. Seinen Ursprung hat der See in einem ehemaligen Kalksteintagebau, welcher bereits im Jahre 1940 mit Wasser gefüllt wurde. Seine Fläche beträgt ca. 20 000 m² bei einer Tiefe von ca. 11 Metern. Neben seiner Funktion als Ort der Erholung und Entspannung sowie als Angelgewässer des Halleschen Anglervereins e.V. dient der Bruchsee der Grundwasserhaltung für den Stadtteil Halle-Neustadt. Die Gewässerqualität ist mäßig nährstoffhaltig einzuschätzen. Das Wasser hat einen hohen Salzgehalt. Neben seiner Eigenschaft als Flächennaturdenkmal (seit 1979) dient der ehemalige Kalksteinbruch als geologisches Demonstrationsobjekt.

Natur- und Landschaftsschutzgebiete:

FND Muschelkalkwand Bruchsee Halle-Neustadt Das flächenhafte Naturdenkmal nimmt den Westteil des ehemaligen Kalksteinbruches ein. Außer der Steilwand mit dem geologischen Aufschluß gehören zum Schutzgebiet noch Trockenrasen, Kleinröhrichte und wechselfeuchtes Grasland.

90

6.33 Stadtviertel 5 72 - Südliche Neustadt

Legende:

Wohnbauflächen einschließlich besonderer Wohngebiete Gemischte Bauflächen Gewerbliche Bauflächen eingeschränkte Gewerbegebiete Industriegebiete Sonderbauflächen mit Zweckbestimmung (z.B. Kliniken, Einzelhandel) Flächen für den Gemeinbedarf (z.B. öffentliche soziale, kulturelle, kirchliche Einrichtungen) Flächen für den überörtlichen Verkehr und für die örtlichen Hauptverkehrszüge Bahnanlagen Flächen für Versorgungsanlagen, für die Abfallentsorgung und Abwasserbeseitigung Grünflächen mit Versorgungsfunktion (z.B. Parkanlagen, Gärten, Friedhöfe, Freibäder) Sonstige Grünflächen (z.B. Schutzpflanzungen/ Ortsrandeingrünung, Verkehrsbegleitgrün) Flächen für den Wald Flächen für Landwirtschaft Wasserfläche

Straßenbegrenzung des Stadtviertels: An der Magistrale, Zollrain, Eislebener Chaussee

Das Stadtviertel Südliche Neustadt verfügte am 31.12.1997 über eine Fläche von 235,6 Hektar. Die überwiegende Zahl der Wohnge- bäude und sonstigen Gebäude mit Wohnraum dieses Stadtviertels wurde im Zeitraum 1969 bis 1989 errichtet. 98,5% der Gebäude wurden in Montagebauweise hergestellt. Die Bevölkerungsdichte betrug am 31.12.1997 96,9 Einwohner je Hektar und war damit größer als der Wert für die Stadt insgesamt (19,8).

In der Südlichen Neustadt sind vor allem die Freiräume und Grünflächen Am Treff, die Kastanienallee, der ehemalige Passendorfer Gutspark mit wertvollem Altbaumbestand und der Südpark mit Auwaldresten am Kirchteich ein für die angrenzende Bevölkerung wich- tiges Angebot für Erholung und Freizeit. Über diese Grünzüge erfolgt die Anbindung des Viertels an das Zentrum Neustadts. Für die fußläufige Erreichbarkeit des benachbarten naturnahen Erholungsgebietes in der Saaleaue stellt die B 80 eine Barriere dar. Wichtig für die Freizeitgestaltung ist ebenfalls die Kleingartenanlage Am Passendorfer Damm.

Passendorf, ehemaliges Dorf bei Halle, wurde 1950 nach Halle eingemeindet und ist mit der Grundsteinlegung von Halle-Neustadt als eigenständiger Ortsteil verschwunden. Heute erinnern noch einige, z.T. unter Denkmalschutz stehende, Gebäude im Süden von Halle- Neustadt an das Dorf. So zum Beispiel die barocke Saalkirche am Schulplatz. Sie verfügt über einen Dreiachtelchorschluß. Der Westturm ist spitzhelmbekrönt. Im Innenraum präsentiert sich ein stuckiertes Tonnengewölbe.

Ein reizvoller Gebäudekomplex erschließt sich dem Betrachter in der Teichstraße. Das Gutshaus mit Parkanlage und Teich ("Passendorfer Schlößchen") ist beliebtes Ausflugsziel für einen Spaziergang. Der zwei bis dreigeschossige Putzbau des "Schlößchens" verfügt über reiche Werksteingliederungen, Stufengiebel und landschaftsprägenden Turm. Der Baukörper wurde mit gotischen und Renaissanceelementen malerisch komponiert. Im Inneren können aufwendige Vertäfelungen bewundert werden.

In der Offenbachstraße bietet der Jugendklub "Roxy" Jugendlichen die Möglichkeit einer interessanten Freizeitgestaltung.

Die Investoren des neuen Stadtteilzentrums Neustadt haben sich bereiterklärt, in der Nähe des Jugendklubs "Weiße Rose" eine Skater- bahn zu bauen.

Der Heimatbund Passendorf e.V. und der Halle-NeuStadt-Verein tragen mit ihrer Tätigkeit zur Bereicherung des kulturellen Lebens im Stadtviertel bei. So wird u.a. einmal im Jahr eine Kirmes durch den Heimatbund Passendorf veranstaltet.

Freizeit- und Kultureinrichtungen

Einrichtungen Anzahl Jugendfreizeiteinrichtung 2 Passendorfer Schlößchen 1

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Gastgewerbe

Bei den 62 Gewerberegistereinträgen für das Gastgewerbe im Stadtviertel Südliche Neustadt handelt es sich in 30 Fällen um Restau- rants mit herkömmlicher bzw. Selbstbedienung. 3 mal wurden Diskotheken und Tanzlokale als Branche eingetragen. Auf 1 000 der Be- völkerung des Stadtviertels waren 1,7 Gewerberegistereinträge für das Gaststättengewerbe (ohne Imbißhallen) festzustellen. Der Wert für die Stadt insgesamt betrug 3,3 Einträge/1 000 der Bevölkerung.

Branche Auswertung des Gewerberegisters per 31.12.1997 nach... Anzahl der Nennungen im Anteil an den Nennungen der Stadt Stadtviertel insgesamt (in %) Gastgewerbe insgesamt 62 3,9 darunter Beherbergungsgewerbe • • Gaststättengewerbe 59 4,6

Kommunale Spielplätze am 31.12.1997 nach Spielfläche, Ausstattungsgrad und Altersgruppen

Am 31.12.1997 wohnten 22 834 Einwohner im Stadtviertel Südliche Neustadt. Darunter waren 4 011 Kinder und Jugendliche im Alter von 0 bis unter 16 Jahren (17,6%). Ihnen standen 8 kommunale Spielplätze der Typen 1 bis 3 zur Verfügung. Bezogen auf die Versor- gungssituation mit kommunalen Spielplätzen in der gesamten Stadt war hier ein unterdurchschnittlicher Versorgungsgrad festzustellen. Während in der gesamten Stadt 338 Kinder auf einen kommunalen Spielplatz entfielen, konnten im Stadtviertel Südliche Neustadt 501 Kinder und Jugendliche pro Spielplatz festgestellt werden. Günstig ist, daß aufgrund der Ausstattung mit Spielgeräten für alle Alters- gruppen Spielmöglichkeiten auf den kommunalen Spielplätzen vorhanden sind.

Standort Brutto- Spiel- darunter Flächen für ... Geräteaus- Typisierung fläche fläche SandkastenGerätespiel Ballspiel Spielrasen stattung m² Daniel-Pöppel- 2 050 1 650 0 0 0 978 2 Tischtennisplatten 2;3 mann-Str. Am Treff 140 140 72 0 0 0 3 Kriechröhren 1 An der 14 047 1 879 225 0 320 1 260 2 Tischtennisplatten 1;2;3 Feuerwache 2 Basketballständer Andalusierstraße 129 129 35 0 0 0 x 1 Südpark 390 390 0 93 0 0 1 Rutsche 1;2 (kleiner Spielplatz) 1 Schaukel 1 Federtier 1 Tretrolle 1 Schildkröte 1 Krokodil 1 Röhrenrutsche (großer Spielplatz) 11 375 10 272 54 1 151 358 8 645 1 Seilzirkus 1;2;3 1 Traktorenreifen- schwinge 1 Sechskantreck 1 Waage Palisadenspiel 2 Holzschnecken Telemannstraße 1 195 296 13 70 0 0 1 Rutsche 1;2 1 Barren Saale Center 416 129 0 0 0 0 1 Holzdoppel- 1;2 schaukel 1 Duofederwippe 2 Federtiere Typ 1 = Kinder der Altersgruppe 0-unter 6 Jahre, Typ 2 = 6-12 Jahre, Typ 3 = 12-16 Jahre

Sporteinrichtungen

Einrichtungen Anzahl Schulsporthallen 6 Tennisplätze 1 Fitneßbereich 1

Kleingartenanlagen

Anzahl der Kleingartenvereine Größe in m² Anzahl der Parzellen 6 84 402 268

In der Südlichen Neustadt werden 8,4 ha kleingärtnerisch genutzt. Dies entspricht einem Anteil von 3,6 % der Gesamtfläche. 92

Im Stadtviertel Südliche Neustadt lädt der "Alchimistenbrunnen" Am Treff zum Verweilen ein. Dieses Kunstwerk wurde im Jahre 1967 von Prof. Martin Wetzel geschaffen. Zu den bekanntesten Brunnen im Stadtteil Neustadt zählt sicher der "Frauenbrunnen" An der Magistrale vom Künstler Prof. Gerhard Lichtenfeld. Die monumentale, straßenbildprägende Brunnenanlage ist ein eindrucksvolles Beispiel für die realistische Plastik akademischer Prägung in der DDR. Auf den Brunnenrändern und der Brunnensäule des runden Travertinbeckens sind überlebensgroße weibliche Bronzeakte mit voluminösen Leibesmaßen positioniert. Der Brunnen wurde im Jahre 1974 aufgestellt. Der Anteil an öffentlichen Grün- und Parkanlagen an der Gesamtfläche des Stadtviertels beträgt bei einer Fläche von 247 024 m² 10,5%. 2 319 m² (0,9%) der öffentlichen Grün- und Parkanlagen wurden vom Grünflächenamt der Stadt als Schmuckflächen gestaltet. Am Ende des Jahres 1997 konnten 322 Straßenbäume im Stadtviertel Südliche Neustadt gezählt werden. Häufigste Baumart mit 55 Ex- emplaren war der Spitzahorn, gefolgt von der Gemeinen Esche (47) und Europäischen Linde (28 Exemplare).

Kirchteich

Der Kirchteich verfügt über eine Fläche von ca. 20 000 m². Ursprünglich Altwasserarm der Saale, verleiht ihm seine Länge von etwa 950 m und die Breite von lediglich 25 m ein flußähnliches Erscheinungsbild. Als Bestandteil des Südparkes in der Südlichen Neustadt dient er der Naherholung sowie als Angelgewässer des Halleschen Anglervereins e.V.. Er verfügt über sehr nährstoffreiches Wasser und einen sehr schlammigen Untergrund (Entschlammung wird gegenwärtig durchgeführt).

Südpark

Im Süden des Stadtviertels, auf dem Gebiet der ehemaligen Gemeinde Passendorf, führt eine Brücke über den langgezogenen, flußähnlichen Kirchteich. Über diese gelangen die Neustädter ohne Umwege in den Südpark. Die landschaftlich schöne Anlage lädt zu Spaziergängen und sportlicher Betätigung ein. Tennisplätze, ein Bolzplatz sowie ein Geflecht aus Seilen als Tummelplatz für die Kinder können genutzt werden. Diese Oase in nächster Nachbarschaft zum Neubauviertel gilt als Überbleibsel ausgedehnter Auenwälder und soll durch naturnahe Bewirtschaftung erhalten werden. Praktisch bedeutet dies: Nur die nötigsten Arbeiten werden durch die Mitarbeiter des Grünflächenamtes erledigt. Entwurzelte Bäume bleiben normalerweise liegen, um Vögeln und Kleintieren sicheren Unterschlupf zu bieten. Ein Problem stellt das Absterben mächtiger Eschen dar. Hier werden als Ursache die vielen Brunnen im Südpark genannt. Sie sollen Wasser ableiten, damit die Neustädter Keller trocken bleiben.

Natur- und Landschaftsschutzgebiete:

NDF Tulpenstandort im Südpark Der Rest eines ehemaligen Auwaldes, teilweise mit auenuntypischen Gehölzen bepflanzt, ist wegen seiner Massenvorkommen von Tu- lipa sylvestris und anderen Frühjahrsblühern unter Schutz gestellt.

NDF Ellernteich Dieses vom Roßgraben durchflossene Restgewässer in der Saaleaue ist charakterisiert durch den Weidenbestand an seinen Ufern und einem schmalen Röhrichtgürtel.

GP Passendorfer Gutspark Der Park des ehemaligen Rittergutes Passendorf weist einen wertvollen Altbaumbestand auf (Winterlinden, Bergahorn, Spitzahorn, Schwarzkiefern, Eiben).

6.34 Stadtviertel 5 73 - Westliche Neustadt

Legende:

Wohnbauflächen einschließlich besonderer Wohngebiete Gemischte Bauflächen Gewerbliche Bauflächen eingeschränkte Gewerbegebiete Industriegebiete Sonderbauflächen mit Zweckbestimmung (z.B. Kliniken, Einzelhandel) Flächen für den Gemeinbedarf (z.B. öffentliche soziale, kulturelle, kirchliche Einrichtungen) Flächen für den überörtlichen Verkehr und für die örtlichen Hauptverkehrszüge Bahnanlagen Flächen für Versorgungsanlagen, für die Abfallentsorgung und Abwasserbeseitigung Grünflächen mit Versorgungsfunktion (z.B. Parkanlagen, Gärten, Friedhöfe, Freibäder) Sonstige Grünflächen (z.B. Schutzpflanzungen/ Ortsrandeingrünung, Verkehrsbegleitgrün) Flächen für den Wald Flächen für Landwirtschaft Wasserfläche

Straßenbegrenzung des Stadtviertels: Naumburger Straße, Tangermünder Straße, An der Magistrale, Nietlebener Straße, Steinbeck- straße, Ibsenweg, Cloppenburger Straße, Braunschweiger Bogen, Soltauer Straße, Eislebener Chaussee 93

Das Stadtviertel Westliche Neustadt verfügte am 31.12.1997 über eine Fläche von 231,9 Hektar. Die überwiegende Zahl der Wohnge- bäude und sonstigen Gebäude mit Wohnraum dieses Stadtviertels wurde im Zeitraum 1969 bis 1989 errichtet. 99,7% der Gebäude wur- den in Montagebauweise hergestellt. Die Bevölkerungsdichte betrug am 31.12.1997 117,9 Einwohner je Hektar und war damit größer als der Wert für die Stadt insgesamt (19,8).

Wohnquartiersbezogene Freiräume befinden sich Am kleinen Teich, Am Gastronom, Am Taubenbrunnen sowie am Niedersachsen- platz. Der Granauer Berg als noch zu entwickelndes Gebiet für weitere Naherholungs- und Freizeitangebote bildet nach Westen den Abschluß des Stadtviertels. Defizite in Bezug auf Querungsmöglichkeiten für den Fuß- und Radverkehr bestehen an der B 80 und den dort gelegenen Garagenhöfen zu den Angersdorfer Teichen und dem Gebiet um den Steinbruchsee. Im Norden des Gebietes schließt sich die Ortslage Nietleben an, über die das Naherholungsgebiet um den Heidesee und die Dölauer Heide erreicht werden kann. Eine größere Kleingartenanlage befindet sich am Zollrain.

Im Falladaweg bietet das Soziokulturelle Zentrum "Bürgerladen" die Möglichkeit zur kreativen Betätigung und abwechslungsreichen Freizeit-gestaltung.

Freizeit- und Kultureinrichtungen

Einrichtungen Anzahl Bibliotheken (inklusive Zweigstellen der Stadtbibliothek) 1 Soziokulturelles Zentrum 1

Gastgewerbe

Bei den 62 Gewerberegistereinträgen für das Gastgewerbe im Stadtviertel Westliche Neustadt handelt es sich in 20 Fällen um Restau- rants mit herkömmlicher bzw. Selbstbedienung. 4 mal wurde Eisdiele als Branche eingetragen. Auf 1 000 der Bevölkerung des Stadt- viertels waren 0,9 Gewerberegistereinträge für das Gaststättengewerbe (ohne Imbißhallen) festzustellen. Der Wert für die Stadt insge- samt betrug 3,3 Einträge/1 000 der Bevölkerung.

Branche Auswertung des Gewerberegisters per 31.12.1997 nach... Anzahl der Nennungen im Anteil an den Nennungen der Stadt Stadtviertel insgesamt (in %) Gastgewerbe insgesamt 47 2,9 darunter Beherbergungsgewerbe 0 0,0 Gaststättengewerbe 43 3,4

Sporteinrichtungen

Einrichtungen Anzahl Sportplätze 1 Schulsporthallen 3 Kegelbahnen 2 Fitneßbereich 1

Kleingartenanlagen

Anzahl der Kleingartenvereine Größe in m² Anzahl der Parzellen 3 7 900 74

Der Anteil an der Gesamtfläche beträgt für die Kleingartenvereine 0,3 %.

Im Stadtviertel Westliche Neustadt laden drei Brunnen zum Verweilen ein. Es handelt sich um den Brunnen "Das Junge Paar" in der Harzgeroder Straße, den "Taubenbrunnen" in der Straße Am Taubenbrunnen sowie den "Hodsha-Nasreddinbrunnen" in der Straße Am Kinderdorf. Als Künstler traten hier R. Hilscher, Prof. M. Wetzel und Prof. B. Göbel in Erscheinung.

Der Anteil an öffentlichen Grün- und Parkanlagen an der Gesamtfläche des Stadtviertels beträgt bei einer Fläche von 91 393 m² 3,9%. 2 180 m² (2,4%) der öffentlichen Grün- und Parkanlagen wurden vom Grünflächenamt der Stadt als Schmuckflächen gestaltet. Am Ende des Jahres 1997 konnten 487 Straßenbäume im Stadtviertel Westliche Neustadt gezählt werden. Häufigste Baumart mit 167 Ex- emplaren war der Bergahorn, gefolgt von der Pyramidenpappel (90) und dem Spitzahorn (45 Exemplare).

94

Kommunale Spielplätze am 31.12.1997 nach Spielfläche, Ausstattungsgrad und Altersgruppen

Am 31.12.1997 wohnten 27 338 Einwohner im Stadtviertel Westliche Neustadt. Darunter waren 4 188 Kinder und Jugendliche im Alter von 0 bis unter 16 Jahren (15,3%). Ihnen standen 9 kommunale Spielplätze der Typen 1 bis 3 zur Verfügung. Bezogen auf die Versor- gungssituation mit kommunalen Spielplätzen in der gesamten Stadt war hier ein unterdurchschnittlicher Versorgungsgrad festzustellen. Während in der gesamten Stadt 338 Kinder auf einen kommunalen Spielplatz entfielen, konnten im Stadtviertel Westliche Neustadt 465 Kinder und Jugendliche pro Spielplatz festgestellt werden. Günstig ist, daß aufgrund der Ausstattung mit Spielgeräten für alle Alters- gruppen Spielmöglichkeiten auf den kommunalen Spielplätzen vorhanden sind.

Standort Brutto- Spiel- darunter Flächen für ... Geräteaus- Typisierung fläche fläche Sandkasten Gerätespiel Ballspiel Spielrasen stattung m² Am Taubenbrunnen 1 853 383 0 158 0 0 3 Federwippen 1;2 1 Bagger 1 Spielkombination Burger Hof 1 267 430 0 119 0 0 1 Wippe 1;2 Am Kinderdorf 19 989 12 0 435 0 10 700 1 Pfahldorfhütte 1;2 688 1 Zweifachschaukel 1 Turmkombination Weststraße 4 114 1 816 0 54 0 1 480 2 Tischtennispaltten 1;2;3 Braunschweiger 2 028 1 340 18 0 0 1 245 x 1 Bogen An der Esels- 3 400 1 170 0 810 0 0 1 Globus 1;2;3 mühle 1 Eisenbahn 1 Kriechtier 3 Holzspielgeräte 2 Tischtennisplatten Am kleinen Teich 12 246 1 594 0 230 0 1 177 1 Kletterwand 1;2;3 1 Röhrenrutsche Spieltürme 1 Tischtennisplatte 1 Stemmgerät Palisadensitzplatz 1 Rundbank 1 Eckbank Am Kinderdorf 14 604 1 018 0 0 0 0 Verkehrsgarten 2;3 Hemingwaystr. 4 731 321 72 0 0 0 2 Tischtennisplatten 1;2;3 Typ 1 = Kinder der Altersgruppe 0-unter 6 Jahre, Typ 2 = 6-12 Jahre, Typ 3 = 12-16 Jahre

95

6.35 Stadtviertel 5 74 - Gewerbegebiet Neustadt

Legende:

Wohnbauflächen einschließlich besonderer Wohngebiete Gemischte Bauflächen Gewerbliche Bauflächen eingeschränkte Gewerbegebiete Industriegebiete Sonderbauflächen mit Zweckbestimmung (z.B. Kliniken, Einzelhandel) Flächen für den Gemeinbedarf (z.B. öffentliche soziale, kulturelle, kirchliche Einrichtungen) Flächen für den überörtlichen Verkehr und für die örtlichen Hauptverkehrszüge Bahnanlagen Flächen für Versorgungsanlagen, für die Abfallentsorgung und Abwasserbeseitigung Grünflächen mit Versorgungsfunktion (z.B. Parkanlagen, Gärten, Friedhöfe, Freibäder) Sonstige Grünflächen (z.B. Schutzpflanzungen/ Ortsrandeingrünung, Verkehrsbegleitgrün) Flächen für den Wald Flächen für Landwirtschaft Wasserfläche

Straßenbegrenzung des Stadtviertels: Eislebener Chaussee, Teutschenthaler Landstraße, Weststraße, Schieferstraße, Angersdorfer Teiche, Naumburger Straße

Das Stadtviertel Gewerbegebiet Neustadt verfügte am 31.12.1997 über eine Fläche von 382,6 Hektar. Am 31.12.1997 wohnten 13 Einwohner im Stadtviertel Gewerbegebiet Neustadt. Die Bevölkerungsdichte betrug 0,03 Einwohner je Hektar und war damit geringer als der Wert für die Stadt insgesamt (19,8).

Von Neustadt durch die B 80 getrennt und dadurch eingeschränkt erreichbar, liegen jeweils randlich des Gewerbegebietes zwei größere Naherholungsgebiete mit unterschiedlicher Nutzungsintensität. Am größeren Gewässer der Angersdorfer Teiche ist ein Badebetrieb eingerichtet, der kleinere Teich als Restloch einer ehemaligen Tongrube ist unter Naturschutz gestellt. Nordwestlich des Gewerbegebietes befindet sich der Steinbruchsee. Bis auf einen Grillplatz ist dieses Gebiet bislang infrastrukturell kaum für die Naherholung erschlossen und dient vorwiegend der naturnahen Erholung. Östlich des Steinbruchsees dient eine Kleingartenanlage der Freizeitgestaltung. Vom Steinbruchsee kann zu Fuß der am Stadtrand gelegene Friedhof Neustadt erreicht werden. Allerdings sind diese Grünflächen aufgrund der Lärmemissionen der B 80 und der eingeschränkten Erreichbarkeit für die Naherholung von untergeordneter Attraktivität.

Gastgewerbe

Branche Auswertung des Gewerberegisters per 31.12.1997 nach... Anzahl der Nennungen im Anteil an den Nennungen der Stadt Stadtviertel insgesamt (in %) Gastgewerbe insgesamt 9 0,6 darunter Beherbergungsgewerbe 0 0,0 Gaststättengewerbe 7 0,6

Sporteinrichtungen

Das Freibad Angersdorfer Teiche, eine ehemalige Tongrube, wurde im Jahre 1978 für das öffentliche Baden zugänglich gemacht. Im Jahre 1997 wurde das Naturbad von 69 907 Badegästen besucht. Es bietet seinen Gästen eine weitläufige Strandanlage sowie verschiedene Sport- und Spielangebote.

Einrichtungen Anzahl Schießsportanlagen 1 Frei- und Naturbäder 1

Kleingartenvereine

Anzahl der Kleingartenvereine Größe in m² Anzahl der Parzellen 1 46 725 150

Auf 1,2 % der Gesamtfläche des Stadtviertels ist dieser Kleingartenverein tätig. 96

FND Kleiner Angersdorfer Teich

Der Kleine Angersdorfer Teich befindet sich im Süden des Stadtteils Neustadt und verfügt über eine Fläche von 25 000 m² sowie eine Tiefe von bis zu 6 m. Seine Wassereigenschaften sind als mäßig nährstoff- und salzhaltig einzuschätzen. Er besitzt den Status eines Flächennaturdenkmales und bietet 121 Pflanzenarten, darunter zwei Arten, die wegen ihrer Seltenheit auf der Roten Liste vermerkt sind einen Lebensraum. Darüber hinaus ist der Kleine Angersdorfer Teich ein wichtiges Vogelbrutgebiet (30 Arten), Lebensraum von 12 Libellenarten, 3 Lurcharten und Ringelnatter als besonders geschützte Arten.

Großer Angersdorfer Teich

Der Große Angersdorfer Teich befindet sich im Süden des Stadtteils Neustadt und verfügt über eine Fläche von 55 000 m² sowie eine Tiefe von ca. 6 m. Als ehemalige Ton- und Ziegelgrube wurde er 1925 mit Wasser gefüllt. Er stellt ein bedeutendes Wasservogelbru- trevier dar und wird im Winter als Rastplatz von Vögeln genutzt. Er besitzt nährstoffarmes, sehr salzhaltiges Wasser und erhält wahrscheinlich einen Solezufluß. Am Großen Angersdorfer Teich ist ein Naturfreibad eingerichtet. Die Angelsportler des Halleschen Anglervereins e.V. nutzen den Teich als Angelgewässer.

Steinbruchsee

Westlich des Stadtteils Neustadt, an der Bundesstraße 80 gelegen, verfügt der See über eine Fläche von 85 000 m² sowie eine Tiefe bis zu 14 m. Der ehemalige Kalksteintagebau wurde 1973 mit Wasser gefüllt und dient heute der Grundwasserabsenkung von Halle- Neustadt sowie der Naherholung. Der Steinbruchsee wird als Angelgewässer vom Halleschen Anglerverein e.V. genutzt. Seine Wasserqualität wird als mäßig produktiv eingeschätzt.

Roßgraben

Das Quellgebiet des Roßgrabens liegt nordöstlich der Gemeinde Zscherben (Saalkreis). Er fließt in südöstlicher Richtung durch das Gewerbegebiet Neustadt zum Angersdorfer Bahnhof. Von dort aus fließt er durch den Schafsteich unter der B 80 in den Kirchteich, von dort aus in den Dreiecksteich und mündet schließlich in Höhe der Rennbahn in die Saale. Der Verlauf des Roßgrabens gliedert sich in Abschnitte mit offenen Gräben, Teichen und verrohrten Abschnitten über eine Länge von 8 400 m. Der Graben dient der Aufnahme von Regen und vorgereinigtem Schmutzwasser der Gemeinde Zscherben und des Gewerbegebietes Neustadt, aber auch von gehobenen Wassermengen aus dem Steinbruchsee. Durch die Wasserzuflüsse unterschiedlichster Art ist das Gewässer großen Qualitäts- schwankungen ausgesetzt. Eine starke organische Belastung ist gegeben.

Natur- und Landschaftsschutzgebiete:

FND Kleiner Angersdorfer Teich Das Schutzgebiet ist das Restloch einer ehemaligen Tongrube und charakterisiert durch einzelne Baumgruppen, große Röhrichtbestände und naturnahe Ufergehölze.

FND Teich am Granauer Berg Das Schutzgebiet umfaßt ein wassergefülltes Braunkohlengrubenrestloch mit Röhrichtbeständen und Ufergehölzen, Teilen eines Auffor- stungsgebietes, Hecken und eine ehemaligen Obstplantage mit Trockenrasen und kleinen Frischwiesenanteilen. Die ca. 700 m lange Uferlinie wird zumeist von mehr oder weniger steilen Böschungen gebildet.

6.36 Stadtviertel 5 81 - Ortslage Lettin

Legende:

Wohnbauflächen einschließlich besonderer Wohngebiete Gemischte Bauflächen Gewerbliche Bauflächen eingeschränkte Gewerbegebiete Industriegebiete Sonderbauflächen mit Zweckbestimmung (z.B. Kliniken, Einzelhandel) Flächen für den Gemeinbedarf (z.B. öffentliche soziale, kulturelle, kirchliche Einrichtungen) Flächen für den überörtlichen Verkehr und für die örtlichen Hauptverkehrszüge Bahnanlagen Flächen für Versorgungsanlagen, für die Abfallentsorgung und Abwasserbeseitigung Grünflächen mit Versorgungsfunktion (z.B. Parkanlagen, Gärten, Friedhöfe, Freibäder) Sonstige Grünflächen (z.B. Schutzpflanzungen/ Ortsrandeingrünung, Verkehrsbegleitgrün) Flächen für den Wald Flächen für Landwirtschaft Wasserfläche

Straßenbegrenzung des Stadtviertels: Nordstraße, Wilhelm-Koenen-Ring, Zum Teich, Inselstraße, An der Uferstraße, Uferstraße, Roitschweg, Schiepziger Straße, Willi-Riegel-Straße, Blumenauweg, Gartenstraße 97

Das Stadtviertel Ortslage Lettin am Nordrand der Dölauer Heide verfügte am 31.12.1997 über eine Fläche von 506,5 Hektar. Die Wohngebäude und sonstigen Gebäude mit Wohnraum, die im Zeitraum vor 1900 bzw. bis 1948 errichtet wurden, dominieren im Stadt- viertel. Am 31.12.1997 wohnten 1 175 Einwohner im Stadtviertel Ortslage Lettin. Die Bevölkerungsdichte betrug 2,3 Einwohner je Hektar und war damit geringer als der Wert für die Stadt insgesamt (19,8).

Das Stadtviertel bildet den nordwestlichen Randbereich des Stadtgebietes Halle. Durch die Nähe zur Saale hat Lettin einen sehr hohen Erholungswert für die Bevölkerung. Neben der alten Ortslage Lettin wird dieses Stadtviertel besonders geprägt durch das Naturschutz- gebiet Lunzberge, die Saaleaue, zahlreiche Kleingartenanlagen sowie großflächig landwirtschaftlich genutze Flächen. Die ausgedehn- ten Trocken- und Halbtrockenrasen des Flächennaturdenkmals “Kleine Lunzberge” tragen zur Eigenart des Landschaftsbildes bei. Der Erholungswert wird noch gesteigert durch den das Stadtviertel querenden überregionalen Saale-Radwanderweg, durch die vorhande- nen Sport- und Freizeiteinrichtungen, beispielsweise den Reiterhof Lettin und auch durch kulturelle Einrichtungen wie die alte Dorfkir- che.

Zu den architektonisch interessanten Bauwerken des Stadtviertels zählen die Kirche und die Turmholländermühle. Die Kirche "St. Wenzel" aus dem 12. Jahrhundert ist mit einem romanischen Westquerturm und polygonalem Chorabschluß von 1714/15 ausgestattet. Sie steht unter Denkmalschutz. Die Turmholländermühle im Windmühlenweg wurde im Jahre 1819 erbaut, nachdem an die umlie- genden Dörfer das Mahlprivileg verliehen wurde. Es handelt sich um einen ortsbildprägenden, turmartigen Putzbau, welcher weithin sichtbar ist. Mit Holzhaube und Flügeln ausgestattet, ist das Bauwerk, bis auf die Jalousien der Flügel, gut erhalten.

Gastgewerbe

Bei den 12 Gewerberegistereinträgen für das Gastgewerbe im Stadtviertel Ortslage Lettin handelt es sich in 8 Fällen um Restaurants mit herkömmlicher Bedienung. Auf 1 000 der Bevölkerung des Stadtviertels waren 6,7 Gewerberegistereinträge für das Gaststät- tengewerbe (ohne Imbißhallen) festzustellen. Der Wert für die Stadt insgesamt betrug 3,3 Einträge/1 000 der Bevölkerung.

Branche Auswertung des Gewerberegisters per 31.12.1997 nach... Anzahl der Nennungen im Anteil an den Nennungen der Stadt Stadtviertel insgesamt (in %) Gastgewerbe insgesamt 12 0,8 darunter Beherbergungsgewerbe • • Gaststättengewerbe 9 0,7

Sporteinrichtungen

Einrichtungen Anzahl Sportplätze 1 Pferdesportanlagen 1

Kleingartenanlagen

Anzahl der Kleingartenvereine Größe im m² Anzahl der Parzellen 1 87 626 171

Der Anteil dieses Kleingartenvereins an der Gesamtfläche beträgt 1,7 %.

Der Anteil an öffentlichen Grün- und Parkanlagen an der Gesamtfläche des Stadtviertels beträgt bei einer Fläche von 2 697 m² 0,1%. Am Ende des Jahres 1997 konnten 206 Straßenbäume im Stadtviertel Ortslage Lettin gezählt werden. Häufigste Baumart mit 60 Ex- emplaren war die Winterlinde, gefolgt von der Krimlinde (32) und Vogel- bzw. Süßkirsche (23 Exemplare).

Natur- und Landschaftsschutzgebiete:

NSG Lunzberge Die Lunzberge nehmen eine Fläche von zirka 75 ha ein. Das Gebiet setzt sich aus einer Anreihung von Trocken-und Halbtrockenrasen, Zwergstrauchheiden, Gebüschen und Feldgehölzen zusammen. Für zahlreiche seltene und bedrohte Tierarten ist das NSG ein idealer Lebensraum. Diese Fläche wird von Mitarbeitern der Martin-Luther-Universität oft für Studienarbeiten genutzt.

98

6.37 Stadtviertel 5 82 - Heide-Nord/Blumenau

Legende:

Wohnbauflächen einschließlich besonderer Wohngebiete Gemischte Bauflächen Gewerbliche Bauflächen eingeschränkte Gewerbegebiete Industriegebiete Sonderbauflächen mit Zweckbestimmung (z.B. Kliniken, Einzelhandel) Flächen für den Gemeinbedarf (z.B. öffentliche soziale, kulturelle, kirchliche Einrichtungen) Flächen für den überörtlichen Verkehr und für die örtlichen Hauptverkehrszüge Bahnanlagen Flächen für Versorgungsanlagen, für die Abfallentsorgung und Abwasserbeseitigung Grünflächen mit Versorgungsfunktion (z.B. Parkanlagen, Gärten, Friedhöfe, Freibäder) Sonstige Grünflächen (z.B. Schutzpflanzungen/ Ortsrandeingrünung, Verkehrsbegleitgrün) Flächen für den Wald Flächen für Landwirtschaft Wasserfläche

Straßenbegrenzung des Stadtviertels: Nordstraße, Waldstraße, Lunzbergring, Kolkturmring, Saalering, Fischerring

Das Stadtviertel Heide-Nord/Blumenau verfügte am 31.12.1997 über eine Fläche von 163,0 Hektar. Die überwiegende Zahl der Wohngebäude und sonstigen Gebäude mit Wohnraum dieses Stadtviertels wurde im Zeitraum 1969 bis 1989 errichtet. 67,9% dieser Gebäude wurden in Montagebauweise hergestellt. Die Bevölkerungsdichte betrug am 31.12.1997 63,0 Einwohner je Hektar und war damit größer als der Wert für die Stadt insgesamt (19,8).

Heide-Nord ist eine dicht bebaute Plattenbausiedlung, deren Freiflächen im unmittelbaren Wohnumfeld in den vergangenen Jahren gestaltet wurden. Dabei wurde im westlichen Teil auch ein in nord-südlicher Richtung verlaufender Grünzug mit integrierten Spiel- und Aufenthaltsbereichen angelegt.

Noch nicht umgestaltet wurde der südlich von Heide-Nord verlaufende Hechtgraben, der eine wichtige durchgehende Grünverbindung von der Dölauer Heide bis zur Mündung in die Saale bildet.

Zwischen Dölau und Heide-Nord liegt an einem Hang ein breiter Grünzug, der von trockener Kuppenvegetation bis zu einem Schilfröhricht am Hangfuß zu Spaziergängen einladen soll. Begonnen wurde die Anlage von Fußwegen, die in den nächsten Jahren weiter ausgebaut werden sollen.

Das Soziokulturelle Zentrum Heide-Nord im Schafschwingelweg hat sich zum Ziel gesetzt, das kulturelle Angebot im Stadtviertel zu erweitern. Seit 1995 wird die Begegnungsstätte als städtische Einrichtung geführt. Das Gebäude dient auch als Vereinshaus. Folgende kommunale und freie Träger unterbreiten Angebote für alle Altersgruppen: Kulturamt, Jugendamt der Stadt Halle, Informationszentrum der Stadtbibliothek, Konservatorium "Georg Friedrich Händel", Trägerwerk Soziale Dienste e.V., Evangelische Kirchengemeinde Lettin, Seniorenkreativverein e.V. mit dem Projekt "Schöpfwerk" und die Projektgruppe zur Förderung kultureller Initiativen im Wohngebiet.

Die Angebote umfassen ein breites Spektrum. Sie reichen von Kreativangeboten (Seiden- und Stoffmalerei, Mal- und Zeichenzirkel, Porzellanmalerei, Kalligraphie, Encaustic, Airbrush, Gestalten mit Naturmaterial, Töpfern, Nähen, Handarbeitszirkel usw.), musikalischer Ausbildung, sozialer Beratungs- und Betreuungstätigkeit bis zur sportlich- kulturellen Betätigung (Tanz- und Theatergruppe, Sing-und Schreibkreis, Gymnastik usw.). Des Weiteren werden Veranstaltungen wie Künstlergespräche, Buchlesungen, thematische Feste und Feiern, Stadtteilfeste, Ausstellungen usw. organisiert.

Im Blumenauweg 49 wird von der Jugendfreizeiteinrichtung Heide-Nord ein vielfältiges Angebot für Jugendliche unterbreitet.

Freizeit- und Kultureinrichtungen

Einrichtungen Anzahl Bibliotheken (inklusive Zweigstellen der Stadtbibliothek) 1 Soziokulturelles Zentrum 1 Jugendfreizeiteinrichtung 1

99

Gastgewerbe

Bei den 21 Gewerberegistereinträgen für das Gastgewerbe im Stadtviertel Heide-Nord/Blumenau handelt es sich in 4 Fällen um Restau- rants mit herkömmlicher bzw. Selbstbedienung. Auf 1 000 der Bevölkerung des Stadtviertels waren 1,0 Gewerberegistereinträge für das Gaststättengewerbe (ohne Imbißhallen) festzustellen. Der Wert für die Stadt insgesamt betrug 3,3 Einträge/1 000 der Bevölkerung.

Branche Auswertung des Gewerberegisters per 31.12.1997 nach... Anzahl der Nennungen im Anteil an den Nennungen der Stadt Stadtviertel insgesamt (in %) Gastgewerbe insgesamt 21 1,3 darunter Beherbergungsgewerbe • • Gaststättengewerbe 17 1,3

Kommunale Spielplätze am 31.12.1997 nach Spielfläche, Ausstattungsgrad und Altersgruppen

Am 31.12.1997 wohnten 10 262 Einwohner im Stadtviertel Heide-Nord/Blumenau. Darunter waren 2 247 Kinder und Jugendliche im Alter von 0 bis unter 16 Jahren (22,0% - größter Kinderanteil im Stadtmaßstab). Ihnen standen 4 kommunale Spielplätze der Typern 1 bis 3 zur Verfügung. Bezogen auf die Versorgungssituation mit kommunalen Spielplätzen in der gesamten Stadt war hier eine unter- durchschnittliche Versorgung festzustellen. Während in der gesamten Stadt 338 Kinder auf einen kommunalen Spielplatz entfielen, konnten in Heide-Nord/Blumenau 562 Kinder und Jugendliche pro Spielplatz festgestellt werden. Von Vorteil ist, daß für alle Alters- gruppen entsprechende Spielmöglichkeiten auf den kommunalen Spielplätzen vorhanden waren.

Standort Brutto- Spiel- darunter Flächen für ... Geräteaus- Typisierung fläche fläche SandkastenGerätespiel Ballspiel Spielrasen stattung m² Heide Nord-I. WK 5 007 606 17 170 0 0 1 Balken 1;2;3 3 Springplatten 1 Federwippe 1 Spielkombination Reusenweg 2 072 248 0 158 0 0 1 Rutsche 1;2 1 Spielturm Holz Findlinge Zanderweg 1) 10 758 0 0 263 0 1 Tischtennisplatte 2;3 469 3 Jugendsitze 1 Streetballständer 7 Skateelemente Waldmeisterstr. 5 270 1 880 0 126 720 1 034 1 Hängematte 2;3 2 Seilbahnen 1 Streetballständer 2 Tore 1 Tischtennisplatte 1) Skateboardanlage Typ 1 = Kinder der Altersgruppe 0-unter 6 Jahre, Typ 2 = 6-12 Jahre, Typ 3 = 12-16 Jahre

Sporteinrichtungen

Einrichtungen Anzahl Schulsporthallen 3 Fitneßbereich 1

Kleingartenanlagen

Anzahl der Kleingartenvereine Größe in m² Anzahl der Parzellen 1 62 499 142

In Heide-Nord /Blumenau stehen den Kleingärtnern 6,2 ha (= 3,8 % der Gesamtfläche) für die kleingärtnerische Nutzung zur Verfügung.

Der Anteil an öffentlichen Grün- und Parkanlagen an der Gesamtfläche des Stadtviertels beträgt bei einer Fläche von 5 630 m² 0,3%. Am Ende des Jahres 1997 konnten 786 Straßenbäume im Stadtviertel Heide-Nord/Blumenau gezählt werden. Häufigste Baumart mit 200 Exemplaren war der Spitzahorn, gefolgt von der Gemeinen Esche (175) und Winterlinde (125 Exemplare). Im Stadtviertel Heide- Nord/Blumenau steht das einzige Exemplar einer Libanoneiche auf dem Gebiet der Stadt Halle.

100

6.38 Stadtteil 5 90 - Saaleaue

Legende:

Wohnbauflächen einschließlich besonderer Wohngebiete Gemischte Bauflächen Gewerbliche Bauflächen eingeschränkte Gewerbegebiete Industriegebiete Sonderbauflächen mit Zweckbestimmung (z.B. Kliniken, Einzelhandel) Flächen für den Gemeinbedarf (z.B. öffentliche soziale, kulturelle, kirchliche Einrichtungen) Flächen für den überörtlichen Verkehr und für die örtlichen Hauptverkehrszüge Bahnanlagen Flächen für Versorgungsanlagen, für die Abfallentsorgung und Abwasserbeseitigung Grünflächen mit Versorgungsfunktion (z.B. Parkanlagen, Gärten, Friedhöfe, Freibäder) Sonstige Grünflächen (z.B. Schutzpflanzungen/ Ortsrandeingrünung, Verkehrsbegleitgrün) Flächen für den Wald Flächen für Landwirtschaft Wasserfläche

Straßenbegrenzung des Stadtteils: Peißnitzinsel, Gimritzer Damm, Rennbahn-Passendorfer Wiesen, Pulverweiden, Holzplatz, Hafen- straße, An der Schleuse

Der Stadtteil Saaleaue verfügte am 31.12.1997 über eine Fläche von 524,4 Hektar. Der unmittelbar ans Westufer der Saale angren- zende Stadtteil ist dünn besiedelt. Die Bevölkerungsdichte betrug am 31.12.1997 0,6 Einwohner je Hektar und war damit geringer als der Wert für die Stadt insgesamt (19,8).

Die Mittlere Saaleaue ist das bedeutendste innerstädtische Naherholungsgebiet und gleichzeitig ein wichtiger Bestandteil des Grünver- bundes der Saaleaue. Sie ist deshalb als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen. Durch ein größeres Angebot an Freizeiteinrichtungen (Sport- und Spielflächen, Eissporthalle, Schwimmbad Saline, Planetarium, Messehallen etc.) findet auf der Peißnitz, der Ziegelwiese und auch der Würfelwiese eine intensive Nutzung statt. Der Gimritzer Park mit seinem wertvollen Altbaumbestand ist ebenfalls Teil dieses Naherholungsgebietes. Die Nordspitze der Peißnitz mit Resten eines naturnahen Hartholzauenwaldes steht unter Naturschutz. Die Pferderennbahn südlich der Hochstraße kann ebenfalls als ein weiteres Angebot für die Freizeitgestaltung gesehen werden.

Die Bereiche im südlichen Abschnitt der Saaleaue bieten sich vor allem für die ruhige landschafts- und naturbezogene Erholung an. Hier liegen die Pulverweiden als Teil der alten Auenlandschaft, die - einschließlich angrenzender Gebiete - unter Naturschutz stehende Rabeninsel mit ihrem wertvollen geschlossenen Auwaldbestand sowie der westlich davon gelegene, zum Baden und Rudern genutzte Kanalsee. Aufgrund noch fehlender Wegebeziehungen und unzureichender Besucherlenkung ist der südliche Teil der Mittleren Saale- aue zwischen der Saale und der B 80, beides Barrieren für die Erreichbarkeit des Gebietes, bisher nur mangelhaft erschlossen und von geringer Attraktivität. An verschiedenen Stellen fehlen Fußgängerbrücken über den Fluß. Bemerkbar macht sich dies insbesondere in der fehlenden Zugänglichkeit zur Rabeninsel und damit zur Mittleren Saaleaue für die Bevölkerung der Stadtgebiete Südstadt und Gesundbrunnen.

Die Galopprennbahn Passendorfer Wiesen wurde bereits im Jahr 1912 eröffnet. Die Anlage am Ufer der Saale, bestehend aus drei Tri- bünen, zwei Boxenställen, Unterkunftsräumen für Begleiter und Totogebäude wurde vom Sächsisch-Thüringischen Renn- und Pferde- zuchtverein errichtet. Sie präsentiert sich als eindrucksvolles Beispiel eleganter Sportarchitektur des späten Jugendstils. Heute beträgt die Länge des Geläufs 2 000 Meter und verfügt über 6 Sprünge. Die Galopprenntage zählen zu den sportlichen Höhepunkten in der Saalestadt. Im Jahr 1997 wurden 13 Renntage abgehalten. Bei den insgesamt 119 Rennen konnten 1 175 Starter gezählt werden. 74 000 Besucher nahmen an den Veranstaltungen teil.

Der Stadtteil verfügt über weitere architektonisch reizvolle Bauwerke. So die für die Wirtschaftsgeschichte Halles höchst bedeutsame Anlage der Saline in der Mansfelder Straße 52. Diese produzierte bis 1964 das weiße Gold. In dem heute als Technisches Halloren- und Salinemuseum genutzten Gebäudekomplex mit qualitätvollen Fachwerk- und Ziegelbauten des 18. bis 20. Jahrhunderts, kann der Besucher die Geschichte der 1524 begründeten Halloren, der "Salzwirker-Brüderschaft im Thale zu Halle", kennenlernen. Hier wird beim monatlichen Schausieden die Herstellung von Salz aus Sole demonstriert. Bei dieser Gelegenheit kann auch ein Teil des in seiner Art einmaligen Silberschatzes der Halloren in Augenschein genommen werden. Im Jahr 1997 besuchten 30 178 Gäste das Salinemu- seum.

Das bemerkenswerte Ensemble des Gutes Gimritz liegt auf der Peißnitzinsel. Das auf dem Gelände einer mittelalterlichen Siedlung aus dem 7./8. Jahrhundert gelegene Gut beeindruckt durch seine Gesamtanlage. Nach Süden begrenzt den Gutshof ein schlichter, aber repräsentativer zweieinhalbgeschossiger Putzbau mit Turm und Belvedere in Anlehnung an italienische Landhäuser. Er wurde im 19. Jahrhundert erbaut. Die sich südlich anschließende Parkanlage im Stil englischer Landschaftsgärten wurde Mitte des 18. Jahrhunderts angelegt. 101

Freizeit- und Kultureinrichtungen

Einrichtungen Anzahl Museen 1 Planetarium 1 Kindereisenbahn "Peißnitzexpreß" 1

Gastgewerbe

Bei den 8 Gewerberegistereinträgen für das Gastgewerbe im Stadtteil Saaleaue handelt es sich in 5 Fällen um Restaurants mit her- kömmlicher Bedienung. Auf 1 000 der Bevölkerung des Stadtviertels waren 14,3 Gewerberegistereinträge für das Gaststättengewerbe (ohne Imbißhallen) festzustellen. Der Wert für die Stadt insgesamt betrug 3,3 Einträge/1 000 der Bevölkerung.

Branche Auswertung des Gewerberegisters per 31.12.1997 nach... Anzahl der Nennungen im Anteil an den Nennungen der Stadt Stadtviertel insgesamt (in %) Gastgewerbe insgesamt 8 0,5 darunter Beherbergungsgewerbe 0 0,0 Gaststättengewerbe 7 0,6

Kommunale Spielplätze am 31.12.1997 nach Spielfläche, Ausstattungsgrad und Altersgruppen

Am 31.12.1997 wohnten 324 Einwohner im Stadtteil Saaleaue. Darunter waren 39 Kinder und Jugendliche im Alter von 0 bis unter 16 Jahren (12,0%). Ihnen standen 3 kommunale Spielplätze der Typen 1 bis 3 zur Verfügung. Bezogen auf die Versorgungssituation mit kommunalen Spielplätzen in der gesamten Stadt war hier eine überdurchschnittliche Versorgung festzustellen. Während in der gesam- ten Stadt 338 Kinder auf einen kommunalen Spielplatz entfielen, konnten in der Saaleaue 13 Kinder und Jugendliche pro Spielplatz fest- gestellt werden. Von Vorteil ist, daß für alle Altersgruppen entsprechende Spielmöglichkeiten auf den kommunalen Spielplätzen vor- handen waren.

Standort Brutto- Spiel- darunter Flächen für ... Geräteaus- Typisierung fläche fläche SandkastenGerätespiel Ballspiel Spielrasen stattung m² An der Steinmühle 2 895 1 658 0 560 0 628 1 Pilzkreisel 1;2 Turmkombination 2 Plattformhäuser 1 Tisch 1 Waage 1 Schwingpferd 1 Drehbalken 3 Federwippen Findlinge Peißnitz/Basch- 3 817 3 404 15 20 0 1 941 2 Rutschen 1;2 kirischer Spielplatz 2 Wippen 1 Schaukel 3 Trampoline Kletterfiguren 2 Hütten Sitzmauer diverse Holz- skulpturen Findlinge Peißnitz 13 581 3 602 0 843 0 0 1 Seilzirkus 1;2;3 1 Seilbahn 1 Karussell 2 Rutschen 2 Kletterbögen 1 Hangelgerät 2 Federwippen 2 Tischtennisplatten Kletterwald Typ 1 = Kinder der Altersgruppe 0-unter 6 Jahre, Typ 2 = 6-12 Jahre, Typ 3 = 12-16 Jahre

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Sporteinrichtungen

Im Jahre 1974 wurde die Schwimmhalle Saline, auf der gleichnamigen Halbinsel und in unmittelbarer Nähe zur City gelegen, eröffnet. 1991 wurde das Bad behindertengerecht umgebaut. Die Anlage verfügt über eine Sauna. Bereits im Jahr 1967 wurde in unmittelbarer Nachbarschaft auf dem ehemaligen Ascheplatz der halleschen Pfännerschaft das Freibad Saline eröffnet. Heute präsentieren sich die 2 Schwimmbecken inmitten grüner Liegewiesen und duftender Rosensträucher. Kinderrutschen sind Anziehungspunkte für die Jüngsten. Seitdem der Sozialtrakt 1993 umgebaut wurde, wird das Salinefreibad auch den Ansprüchen behinderter Badegäste gerecht.

Einrichtungen Anzahl Sportplätze 2 Sporthallen 1 Tennisplätze 3 Eissporthalle 1 Wassersportobjekte 1 Pferdesportanlagen 1 Hallenbäder 1 Frei- und Naturbäder 1 sonstige Einrichtungen 1

Kleingartenanlagen

Anzahl der Kleingartenvereine Größe in m² Anzahl der Parzellen 2 14 230 39

Von den 524,4 ha des Stadtviertels nutzen die Kleingärtner 1,4 ha. Dies entspricht einem Anteil von 0,3 %. Der Anteil an öffentlichen Grün- und Parkanlagen an der Gesamtfläche des Stadtteils beträgt bei einer Fläche von 529 146 m² 10,1%. Am Ende des Jahres 1997 konnten 61 Straßenbäume im Stadtteil Saaleaue gezählt werden. Häufigste Baumart mit 30 Exemplaren war die Gemeine Esche, gefolgt von der Roteiche (21). Der Stadtteil besitzt einen Brunnen auf dem Gelände der Peißnitzinsel, den so- genannten "Trinkbrunnen".

Peißnitzinsel

Zwischen Schiffssaale und Wilder Saale erstreckt sich auf einer Länge von 2,5 km in Süd-Nord-Richtung die Peißnitzinsel. Diese war naturgemäß ständig dem Hochwasser ausgesetzt, deshalb überwiegend unbewohnt, worauf auch der slawische Ortsname Pustenitz, was so viel wie Einöde und Wildnis heißt, hindeutet. Erst im 7. und 8. Jahrhundert besiedelten Sorben die Peißnitz und gründeten das heutige Gimritz auf der Südseite der Insel. Doch blieb die Peißnitz auch in den folgenden Jahrhunderten eine einsame Gegend, auf der vorwiegend Weiden und Wiesen zu finden waren. Im Jahre 1135 verschenkte die Witwe des Grafen von Stade-Alsleben dem reichen Kloster Neuwerk bei Halle das Dorf Gimritz mit Hufen und Wiesen, die nun auch wirtschaftlich genutzt wurden. Die Zeit der Reformation führte Veränderungen herbei, so auch für die Peißnitz. Im Jahre 1540 kaufte nämlich die Stadt Halle die Insel samt der von den Mönchen errichteten Mühle, dem Vorwerk und der Schäferei, welche sie bis zum Jahre 1821 behielt. Die durch die Befreiungskriege schwer verschuldete Stadt mußte dann das gesamte Gelände und Gimritz an den Giebichensteiner Domänenpächter Bartels verkaufen, der eine Vielzahl von Wegen, Parks und künstliche Ruinen anlegen ließ. Schon im 18. Jahrhundert war die Peißnitz ein beliebter Ausflugsort der halleschen Studenten gewesen, die wahrscheinlich auch den Namen "Nachtigalleninsel" für die Peißnitz aufbrachten. Erst als im Sommer 1887 die Stadt Halle die Peißnitzinsel sowie das Gut Gimritz zurückkaufte, konnte der Plan, hier einen Stadtpark zu schaffen, in Angriff genommen werden. Nachdem 1890 eine Pendelfähre eingerichtet worden war, entstand 1899 die Peißnitzbrücke, über die die Gäste das neue, 1892/93 errichtete, große Gartenlokal erreichen konnten. Seitdem gehört die Peißnitz zu den beliebtesten Ausflugszielen der Hallenser. Auch in der Gegenwart findet eine Vielzahl kultureller Veranstaltungen auf der Insel statt. Den Höhepunkt in Sachen Freizeit und Kultur erlebt das Eiland jährlich am letzten Wochenende im August. Dann nämlich findet das traditionelle Laternenfest, Mitteldeutschlands größtes Volks- und Heimatfest, auf der Peißnitz statt. Seit 1928 zieht es Jahr für Jahr Zehntausende Hallenser und ihre Gäste in seinen Bann. Neben Rummelplatz, internationalen Bands, Freilichttheater, Bootskorso auf der Saale und vielen anderen Attraktionen für Groß und Klein sorgt ein Höhenfeuerwerk über der Burg Giebichenstein für den krönenden Abschluß des dreitägigen Festes. In den Som- mermonaten finden in Halle traditionell eine Vielzahl von Open-Air-Veranstaltungen, Konzerten sowie Stadtteil- und Straßenfesten statt. Die Peißnitzbühne ist zu einer guten Adresse für regionale und überregionale Konzertagenturen sowie andere Veranstalter geworden. In den vergangenen Jahren gaben international bekannte Künstler und Bands wie zum Beispiel Fleetwood Mac, David Bowie, Bob Dylan, Emerson Lake & Palmer, Art Garfunkel, The Kelly Family u.a.m. Konzerte auf der Peißnitzbühne. Seit 1995 haben an fünf Aben- den hallesche Bands die Möglichkeit, vor einem größeren Publikum ihr Können vorzustellen. Im Anschluß an das Konzert wird ein Spielfilm gezeigt. Aufgrund der sehr großen Publikumsresonanz wurde der Kino- und Konzertsommer ab 1998 auf neun Veranstal- tungstage ausgedehnt. Eine weitere Attraktion der Peißnitzinsel ist der 1960 als "Pioniereisenbahn" in Betrieb genommene "Peißnitzexpreß". Von den Kindereisenbahnern werden jährlich Zehntausende Fahrgäste auf einem zehnminütigen Rundkurs über die Peißnitz befördert, auf dem sie einen ganz speziellen Eindruck von der landschaftlichen Schönheit des Eilands gewinnen können. Unweit des Bahnhofes Peißnitzexpreß befindet sich das 1978 eröffnete Raumflugplanetarium. Es hat unter seiner Kuppel von 12,5 Meter Durchmesser 180 Sitzplätze und ist somit die größte schulastronomische Einrichtung Deutschlands. Für jeden beliebigen Ort der Erde ist der Sternenhimmel im Planetarium einstellbar, dabei ist auch ein Blick in die Vergangenheit und Zukunft möglich. Im Jahr 1997 besuchten 23 153 Gäste die Veranstaltungen des Planetariums. Im Rahmen des Halleschen Kultursommers finden auf der Peißnitzinsel kostenlose Kino- und Konzertveranstaltungen statt. Bands aus der Saalestadt finden hier begeisterte Zuhörer.

Pulverweiden

Die Pulverweiden im südwestlichen Auengebiet der Stadt Halle werden schon in Urkunden des späten 12. und frühen 13. Jahrhunderts erwähnt und als morastiges, lachenübersätes Wiesenstück geschildert. Die Lage zwischen der Wilden Saale und der Schiffssaale machte es allerdings für die wirtschaftliche Nutzung wichtig, so für den Betrieb von Mühlen. Sehr verständlich, daß der hallesche Rat wenig erbaut war, als Erzbischof Wichmann 1172 dem Kloster Neuwerk einen Mühlenplatz schenkte. Er kaufte 1225 das gesamte Ge- lände und zwang die Mönche zum Abriß der Mühle. Anfang des 16. Jahrhunderts ließ der Rat in dieser abseits gelegenen Wüstenei ei- ne Pulvermühle errichten, die diesem Teil der großen Saaleinsel den noch heute gebräuchlichen Namen gab. 103

Die Mühle brannte mehrmals ab, auch eine später gebaute Papiermühle verfiel bald. Erst nach dem Siebenjährigen Krieg, nach der Mitte des 18. Jahrhunderts, wurden die einst gemiedenen Pulverweiden zum Erholungsgebiet, insbesondere der halleschen Studenten, die hier Spazierritte unternahmen und in der Saale badeten. Die lebhafte Frequentierung der Insel ließ damals eine kleine Wirtschaft entstehen, die allerdings 1793 wegen ihrer Baufälligkeit dem Abriß verfiel. Ein neues stattliches Gasthaus entstand nun, das in Erinne- rung an das Kloster Neuwerk dessen Wappen, die "Goldene Egge", im Schilde führte. Nach den Befreiungskriegen 1813/15 ließ der damalige Bürgermeister Mellin die Pulverweiden parkähnlich gestalten. Das Gelände wurde entholzt und eine schöne große Wiese an- gelegt. Längs der Saale entstand eine Pappelallee, die verwachsenen Schlupfpfade wurden zu festen Wegen ausgebaut. Im Sommer diente das versteckte Gelände schon lange als Badeplatz. Studenten badeten hier unter Aufsicht von Halloren, damit kein Unglück passieren konnte. Daraus entwickelte sich die beliebte "Halloren-Schwimm-und Badeanstalt". Die Pulverweiden wurden zum vielbe- suchten Ausflugsziel.

Natur- und Landschaftsschutzgebiete:

NSG Nordspitze Peißnitz Das Schutzgebiet beinhaltet eine einzigartige naturnahe Hartholzauenvegetation im Rest eines einst umfangreichen Auenwaldes. Für eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren bietet das NSG einen idealen Lebens- und Rückzugsraum. Die Nordspitze Peißnitz ist ein we- sentlicher Bestandteil im Grünverbund des Saaletales.

GLB Pulverweiden Mit diesem Schutzgebiet soll ein Teil der alten Auenlandschaft des Saaletals erhalten werden, der trotz starker anthropogener Beein- trächtigung noch viele wertvolle Vegetations- und Biotopstrukturen aufweist, die für den Überflutungsbereich eines Flusses charakteri- stisch sind, z.B. dichtstehende Gehölze der Weich- und Hartholzaue, vielfach mit Lianenbewuchs, nitrophile Hochstaudenfluren, staunasse Flächen und temporäre Tümpel.

GP Gimritzer Park Dieser Park ist ein bedeutender Bestandteil der Erholungslandschaft in der Saaleaue mit einem wertvollen Baumbestand, dendrologi- schen Besonderheiten und einer artenreichen Wiesenflora.

6.39 Stadtteil 5 91 - Kröllwitz

Legende:

Wohnbauflächen einschließlich besonderer Wohngebiete Gemischte Bauflächen Gewerbliche Bauflächen eingeschränkte Gewerbegebiete Industriegebiete Sonderbauflächen mit Zweckbestimmung (z.B. Kliniken, Einzelhandel) Flächen für den Gemeinbedarf (z.B. öffentliche soziale, kulturelle, kirchliche Einrichtungen) Flächen für den überörtlichen Verkehr und für die örtlichen Hauptverkehrszüge Bahnanlagen Flächen für Versorgungsanlagen, für die Abfallentsorgung und Abwasserbeseitigung Grünflächen mit Versorgungsfunktion (z.B. Parkanlagen, Gärten, Friedhöfe, Freibäder) Sonstige Grünflächen (z.B. Schutzpflanzungen/ Ortsrandeingrünung, Verkehrsbegleitgrün) Flächen für den Wald Flächen für Landwirtschaft Wasserfläche

Straßenbegrenzung des Stadtteils: An der Kiesgrube, Äußere Lettiner Straße, Salamanderweg, Brandbergweg, Heideallee, Wein- berg, Wolfgang-Langenbeck-Straße, Talstraße, Untere Papiermühlenstraße, Am Donnersberg, Wildentenweg

Der Stadtteil Kröllwitz verfügte am 31.12.1997 über eine Fläche von 450,5 Hektar. Kröllwitz war ursprünglich ein sorbisches Fischerdorf am Saaleübergang gegenüber von Giebichenstein. Urkundlich wurde der Ort erstmals im Jahr 1291 erwähnt und im Jahr 1900 nach Halle eingemeindet. Am 31.12.1997 wohnten 4 072 Einwohner im Stadtteil Kröllwitz. Die Bevölkerungsdichte betrug 9,0 Einwohner je Hektar und war damit geringer als der Wert für die Stadt insgesamt (19,8).

Das Stadtviertel ist geprägt durch einen hohen Anteil an Freiraumstrukturen. Zwei wichtige angrenzende Naherholungsgebiete, die Dölauer Heide im Westen und die Saaleaue im Osten werden über einen partiell auch für Erholungssuchende zugänglichen Grünzug miteinander verbunden. Bestandteil hiervon ist das Naturschutzgebiet Brandberge mit verschiedenen Feucht- und Trockenbiotopen. Fortsetzung findet dieser Freiraumverbund über die zwischen Dölauer Straße und Ernst-Grube-Straße liegenden Sport- und Freiflächen. Am Kreuzvorwerk schließt sich der geschützte Landschaftsbestandteil des Amselgrundes und der Kreuzer Teiche an, einem durch Wiesen, Felsfluren, Gewässern und Gehölzbeständen landschaftlich reichhaltig strukturiertem Gebiet. Die Porphyrfelsen am Saaledurchbruch bieten oberhalb des Amselgrundes Ausblick auf das Saaletal und die Innenstadt. 104

Ähnlich landschaftlich reizvoll ist der Ochsenberg, ein als Flächennaturdenkmal ausgewiesener Porphyrhügel, der zahlreiche Trocken- biotope beherbergt, und bedingt durch seine siedlungsnahe Lage stark von Naherholungssuchenden frequentiert wird. Wichtig für die Freizeitgestaltung sind desweiteren die zahlreichen Kleingartenanlagen nördlich des Ortsteiles Kröllwitz und der Saaleradwanderweg, der dieses Stadtviertel quert.

Der Stadtteil wird einmal wöchentlich in den Tourenplan der Fahrbibliothek einbezogen, so daß die Möglichkeit besteht, Bücher und andere Medienträger der Stadtbibliothek vor Ort auszuleihen.

In der Talstraße Nr. 23 hat die "Galerie Talstrasse" e.V. ihre Ausstellungsräume.

Die Talstraße bietet auch aus denkmalpflegerischer bzw. architektonischer Sicht viele interessante Bauwerke. So der Gasthof "Bergschenke", welcher seit Ende des 18. Jahrhunderts müden Wanderern Erfrischung bietet. Der in landschaftsprägender Höhenlage gegenüber der Burg Giebichenstein gelegene, zweigeschossige Putzbau wurde um 1800 erbaut. Aus dieser Zeit stammt auch der Bierpavillon auf dem Felssporn.

Das Gartenlokal "Krug zum grünen Kranze" (wird gegenwärtig restauriert) präsentiert sich als Komplex eingeschossiger Putzbauten auf einer Uferterrasse. Das Gartenlokal wurde um 1930 erbaut.

Die "Petruskirche" im Stadtteil Kröllwitz wurde im Jahre 1900/1901 nach Plänen des Architekten Johann Matz erbaut. Die dreischiffige, neugotische Hallenkirche mit Westturm steht in stadtbildprägender Höhenlage über der Saale und im städtebaulichen Zusammenhang mit der Burg Giebichenstein. Im Innenraum besitzt sie eine U-förmige Empore.

Gastgewerbe

Bei den 23 Gewerberegistereinträgen für das Gastgewerbe im Stadtteil Kröllwitz handelt es sich in 9 Fällen um Restaurants mit her- kömmlicher bzw. Selbstbedienung. Auf 1 000 der Bevölkerung des Stadtviertels waren 2,5 Gewerberegistereinträge für das Gaststät- tengewerbe (ohne Imbißhallen) festzustellen. Der Wert für die Stadt insgesamt betrug 3,3 Einträge/1 000 der Bevölkerung.

Branche Auswertung des Gewerberegisters per 31.12.1997 nach... Anzahl der Nennungen im Anteil an den Nennungen der Stadt Stadtteil insgesamt (in %) Gastgewerbe insgesamt 23 1,4 darunter Beherbergungsgewerbe 4 2,9 Gaststättengewerbe 17 1,3

Sporteinrichtungen

Einrichtungen Anzahl Sportplätze 2 Sporthallen 5 Schulsporthallen 1 Pferdesportanlagen 1

Kleingartenanlagen

Anzahl der Kleingartenvereine Größe in m² Anzahl der Parzellen 11 380 093 1 001

In Kröllwitz beträgt der Anteil der Kleingärten an der Gesamtfläche 8,4 %.

Der Anteil an öffentlichen Grün- und Parkanlagen an der Gesamtfläche des Stadtteils beträgt bei einer Fläche von 111 693 m² 2,5%. Am Ende des Jahres 1997 konnten 937 Straßenbäume im Stadtteil Kröllwitz gezählt werden. Häufigste Baumart mit 395 Exemplaren war die Platane, gefolgt von der Gemeinen Roßkastanie (199) und der Roteiche (81 Exemplare).

Kiesgrube Kröllwitz

Im Norden des Stadtteiles Kröllwitz, nur durch einen Damm von der Saale getrennt, befindet sich die 35 218 m² große und bis zu 3 m tiefe Kiesgrube Kröllwitz. Bis 1973 erfolgte hier der Kiesabbau. Ein plötzlicher Wasserdurchbruch von der Saaleseite führte zur Einstel- lung der Förderung. Die Wasserqualität der Grube wird durch die Saale beeinflußt. Sie dient heute der Naherholung und wird vom Hal- leschen Anglerverein e.V. als Angelgewässer genutzt.

Natur- und Landschaftsschutzgebiete:

NSG Brandberge Die Brandberge befinden sich westlich von Kröllwitz, nördlich der Dölauer Straße, östlich der Nordstraße und südöstlich der Straße Zum Teich. Der grüne Streifen verbindet die Dölauer Heide mit dem Mittleren Saaletal. Das NSG ist im Stadtgebiet von Halle der einzige Bereich, in dem alle regional nachgewiesenen Amphibien- und Reptilienarten gemeinsam vorkommen, da unterschiedliche Klein- gewässertypen den jeweiligen Arten optimale Lebens- und Fortpflanzungsbedingungen bieten. 105

FND Trockenrasen auf dem Ochsenberg Die Schutzfläche liegt auf einem landschaftsprägenden Porphyrhügel mit reichhaltiger Trocken- und Halbtrockenrasenvegetation und wärmeliebenden Gebüschgesellschaften als Lebensraum xerothermophiler Insektenarten.

GLB Park der ehemaligen Papierfabrik Kröllwitz Mit diesem Schutzgebiet soll eine historische Parkanlage erhalten werden, deren Wert vor allem in dem alten Baumbestand besteht.

GLB Amselgrund und Kreuzer Teiche Es ist ein landschaftlich stark strukturiertes Gebiet mit einer wechselfeuchten Wiese, Porphyrhängen mit Felsfluren, Trocken- und Halb- trockenrasen, Schluchtwäldchen, xerothermen Gebüschgesellschaften und Trockenwaldrelikten. Drei Teiche stellen wichtige Lurchlaichhabitate dar.

6.40 Stadtteil 5 92 - Heide-Süd

Legende:

Wohnbauflächen einschließlich besonderer Wohngebiete Gemischte Bauflächen Gewerbliche Bauflächen eingeschränkte Gewerbegebiete Industriegebiete Sonderbauflächen mit Zweckbestimmung (z.B. Kliniken, Einzelhandel) Flächen für den Gemeinbedarf (z.B. öffentliche soziale, kulturelle, kirchliche Einrichtungen) Flächen für den überörtlichen Verkehr und für die örtlichen Hauptverkehrszüge Bahnanlagen Flächen für Versorgungsanlagen, für die Abfallentsorgung und Abwasserbeseitigung Grünflächen mit Versorgungsfunktion (z.B. Parkanlagen, Gärten, Friedhöfe, Freibäder) Sonstige Grünflächen (z.B. Schutzpflanzungen/ Ortsrandeingrünung, Verkehrsbegleitgrün) Flächen für den Wald Flächen für Landwirtschaft Wasserfläche

Straßenbegrenzung des Stadtteils: Heideallee, Hubertusplatz, Am Heiderand, Schafgarbenweg, Königshütter Straße, Braunlager Straße, Walter-Hülse-Straße

Der Stadtteil Heide-Süd verfügte am 31.12.1997 über eine Fläche von 199,8 Hektar. Das Territorium blieb bis ins 19. Jahrhundert unbe- siedelt, ehe zwischen den beiden Weltkriegen mit dem Bau kleiner Wohnsiedlungen und großflächigem Garnisonsbau begonnen wurde. Am 31.12.1997 wohnten 656 Einwohner im Stadtteil Heide-Süd. Die Bevölkerungsdichte betrug 3,3 Einwohner je Hektar und war damit geringer als der Wert für die Stadt insgesamt (19,8).

Wichtig für das neu entstehende Stadtviertel Heide-Süd ist die Nachbarschaft zum Naherholungsgebiet der Dölauer Heide im Norden und der Zugang zur Saaleaue im Osten. Im Zusammenhang mit der Umstrukturierung des ehemaligen Garnisonsgeländes in einen Standort für Wohnungsbau, Dienstleistungen sowie wissenschaftliche Einrichtungen soll mit der Neuanlage des Grünzuges Heide-Süd ein Freiraum entstehen, dem sowohl unter dem Aspekt der Naherholung und Freizeitgestaltung als auch dem des Arten- und Biotop- schutzes eine wichtige Funktion zukommen wird. Es soll eine weitestgehend barrierefreie Verbindung für Fußgänger und Radfahrer zwischen den beiden Landschaftsräumen Dölauer Heide und Saaleaue als auch gleichzeitig die fußläufige Anbindung an Halle-Neu- stadt hergestellt werden. Im Rahmen des überwiegend an Naturnähe orientierten Neugestaltungskonzeptes für den Grünzug soll der Saugraben als Fließgewäs- ser offengelegt und bis zur Saaleaue geführt werden. Vorgesehen ist die Anlage weiterer zahlreicher Feucht- und Trockenstandorte. Ergänzt werden soll diese Struktur durch Angebote an Spiel- und Sportflächen. Der wohnungsnahen Erholung soll ein weiterer neu an- zulegender Grünbereich, das "Grüne Dreieck", zentral innerhalb der Wohnbebauung angeordnet, dienen.

Gastgewerbe

Branche Auswertung des Gewerberegisters per 31.12.1997 nach... Anzahl der Nennungen im Anteil an den Nennungen der Stadt Stadtteil insgesamt (in %) Gastgewerbe insgesamt 4 0,3 darunter Beherbergungsgewerbe 0 0,0 Gaststättengewerbe 4 0,3

Am Ende des Jahres 1997 konnten 43 Straßenbäume im Stadtteil Heide-Süd gezählt werden. Häufigste Baumart mit 27 Exemplaren war die Stieleiche, gefolgt vom Rotdorn (11). Am Hubertusplatz lädt der "Heidebrunnen" zum Verweilen ein. Der Brunnen wurde im Jahre 1932 vom Künstler Richard Promm geschaffen. 106

6.41 Stadtteil 5 93 - Nietleben

Legende:

Wohnbauflächen einschließlich besonderer Wohngebiete Gemischte Bauflächen Gewerbliche Bauflächen eingeschränkte Gewerbegebiete Industriegebiete Sonderbauflächen mit Zweckbestimmung (z.B. Kliniken, Einzelhandel) Flächen für den Gemeinbedarf (z.B. öffentliche soziale, kulturelle, kirchliche Einrichtungen) Flächen für den überörtlichen Verkehr und für die örtlichen Hauptverkehrszüge Bahnanlagen Flächen für Versorgungsanlagen, für die Abfallentsorgung und Abwasserbeseitigung Grünflächen mit Versorgungsfunktion (z.B. Parkanlagen, Gärten, Friedhöfe, Freibäder) Sonstige Grünflächen (z.B. Schutzpflanzungen/ Ortsrandeingrünung, Verkehrsbegleitgrün) Flächen für den Wald Flächen für Landwirtschaft Wasserfläche

Straßenbegrenzung des Stadtteils: Granau, Eislebener Straße, Sandberg, Am Heidebad, Berghalde, Am Heidesee, Heidestraße, Försterei Habichtsfang, Gartenstadtstraße, Immenweg, Tulpenstraße, Marderweg, Habichtsfang, Zur Gartenstadt, Hallesche Straße, Iltisweg, Eislebener Straße, Rudolf-Claus-Straße, Passendorfer Straße, Quellgasse, Granauer Straße, Siedlung Neuglück

Der Stadtteil Nietleben verfügte am 31.12.1997 über eine Fläche von 289,8 Hektar. Nietleben, ein altes Dorf slawischen Ursprungs, wurde erstmals im Jahr 1371 erwähnt. Im Zuge der Kreisgrenzenreform von 1950 wurde die durch Kohleabbau zu Beginn des 19. Jh. geprägte Ortschaft nach Halle eingemeindet. Die Bevölkerungsdichte betrug am 31.12.1997 8,2 Einwohner je Hektar und war damit geringer als der Wert für die Stadt insgesamt (19,8).

Im Bereich der Ortslage und der Gartenstadt Nietleben existieren kaum öffentliche Freiflächen. Eine Durchgrünung der Bebauung wird jedoch durch die angrenzenden Hausgärten erreicht. Dies trifft insbesondere auf die Gartenstadt Nietleben zu, einer planmäßig erschlossenen Siedlung aus den 20er Jahren mit hohem Anteil an Gehölzbestand. Auflockernd wirken ebenfalls die vorwiegend an den Ortsrändern gelegenen Obst- und Kleingärten mit oft ebenfalls reichhaltigem Baumbestand. An Nietleben grenzt im Norden die Dölauer Heide und das Gebiet um den Heidesee als einem städtisch bedeutsamen Badegewässer und Naherholungsgebiet. Die Freiflächen am Sandberg mit ihren Wiesen, Gehölzbeständen und Streuobstwiesen bilden nach Westen den Übergang zur freien Landschaft und bieten sich zur naturnahen Erholung an.

Der Stadtteil Nietleben verfügt über eine Reihe eindrucksvoller Baudenkmale. In der Eislebener Straße kann die Ruine der 1645 erbau- ten und 1886 aufgegebenen Pfarrkirche besichtigt werden. Im Innenraum wurde die ehemalige Kirche in den 20er Jahren mit einem bemerkenswerten Mahnmal für die Kriegsopfer des ersten Weltkrieges von Johannes Niemeyer ausgestattet. Der Gebäudekomplex des ehemaligen Gutes Granau ist ebenfalls in der Eislebener Straße zu finden. Der großzügige Gutshof auf nahezu quadratischem Grundriß verfügt über Wohnhaus, Scheunen und Ställe aus Haussteinmauerwerk. Das Bedienstetenwohnhaus wurde aus Backstein gefertigt. Auf der Anlage steht ein eindrucksvoller, das Ensemble beherrschender Taubenturm.

Gastgewerbe

Bei den 38 Gewerberegistereinträgen für das Gastgewerbe im Stadtteil Nietleben handelt es sich in 18 Fällen um Restaurants mit her- kömmlicher bzw. Selbstbedienung. Auf 1 000 der Bevölkerung des Stadtteils waren 9,5 Gewerberegistereinträge für das Gaststät- tengewerbe (ohne Imbißhallen) festzustellen. Der Wert für die Stadt insgesamt betrug 3,3 Einträge/1 000 der Bevölkerung.

Branche Auswertung des Gewerberegisters per 31.12.1997 nach... Anzahl der Nennungen im Anteil an den Nennungen der Stadt Stadtteil insgesamt (in %) Gastgewerbe insgesamt 38 2,4 darunter Beherbergungsgewerbe 7 5,0 Gaststättengewerbe 28 2,2

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Kommunale Spielplätze am 31.12.1997 nach Spielfläche, Ausstattungsgrad und Altersgruppen

Am 31.12.1997 wohnten 2 366 Einwohner im Stadtteil Nietleben. Darunter waren 318 Kinder und Jugendliche im Alter von 0 bis unter 16 Jahren (13,4%). Ihnen stand 1 kommunaler Spielplatz des Typs 1 und 2 zur Verfügung. Bezogen auf die Versorgungssituation mit kommunalen Spielplätzen in der gesamten Stadt war hier eine durchschnittliche Versorgung festzustellen. Während in der gesamten Stadt 338 Kinder auf einen kommunalen Spielplatz entfielen, konnten in Nietleben 318 Kinder und Jugendliche pro Spielplatz festgestellt werden. Für die Kinder und Jugendlichen der Altersgruppe 12 bis unter 16 Jahre (34,3%) waren keine altersgerechten Spielgeräte auf dem kommunalen Spielplatz vorhanden.

Standort Brutto- Spiel- darunter Flächen für ... Geräteaus- Typisierung fläche fläche SandkastenGerätespiel Ballspiel Spielrasen stattung m² Habichtsfang 1 715 455 15 15 0 0 2 Wippen 1;2 1 Kletterbogen 1 Kletterwürfel Typ 1 = Kinder der Altersgruppe 0-unter 6 Jahre, Typ 2 = 6-12 Jahre, Typ 3 = 12-16 Jahre

Sporteinrichtungen

Im Jahr 1954 wurde am westlichen Teil des Heidesees das "Volksbad Heide" eröffnet. Das beliebte Naturbad ist mit einer Wasserrut- sche, einem Spielplatz für Kinder, Volleyballplatz sowie Tischtennisplatten ausgestattet. Wer einfach nur Ruhe genießen möchte, kann es sich in einem geliehenen Strandkorb bequem machen. 56 830 Besucher konnte das Bad im Jahr 1997 zählen.

Einrichtungen Anzahl Sportplätze 1 Schulsporthallen 1 Frei- und Naturbäder 1

Kleingartenanlagen

Anzahl der Kleingartenvereine Größe in m² Anzahl der Parzellen 2 26 785 61

Die beiden Kleingartenanlagen nutzen 0,9 % der Gesamtfläche des Stadtteils.

Der Anteil an öffentlichen Grün- und Parkanlagen an der Gesamtfläche des Stadtteils beträgt bei einer Fläche von 2 565 m² 0,1%. Am Ende des Jahres 1997 konnten 270 Straßenbäume im Stadtteil Nietleben gezählt werden. Häufigste Baumart mit 42 Exemplaren war die Gemeine Roßkastanie, gefolgt von der Europäischen Linde (40) und der Gemeinen Esche (39 Exemplare).

Heidesee

Mit einer Fläche von 141 000 m² und einer Tiefe bis zu 3 m bildet der Heidesee den südlichen Abschluß des Landschaftsschutzgebietes "Dölauer Heide". Über 100 Jahre, von 1826 bis 1931, wurde hier Braunkohle abgebaut. Danach stieg der Grundwasserspiegel bis 1945 auf den heutigen Stand. Es handelt sich um ein nährstoffreiches, produktives Gewässer, welches zum Baden geeignet ist. Der Heide- see dient der Naherholung, der Wasserhaltung und als Angelgewässer. Als einziges größeres Gewässer in Heidenähe ist der See von großer Bedeutung für zahlreiche Wasserlebewesen, insbesondere Wasservögel und Lurche. Der westlich der Straße "Am Heidebad" gelegene Gewässerteil ist Laichplatz für eine zahlenmäßig starke Erdkrötenpopulation. Die Röhrichtbestände stellen besonders ge- schützte Biotope dar.

Natur- und Landschaftsschutzgebiete:

NDF Feldgehölz südöstlich des Lindbusches Das Schutzgebiet ist ein Komplex von kleinflächigen Halbtrockenrasen (z.T. im Übergang zu Glatthaferwiesen), Glatthaferwiesen, wärmeliebenden Gebüschen und Baumgruppen (z.T. Obstbäume).

NDF Lößhohlweg bei Granau Dieser Lößhohlweg ist mit einer Längserstreckung von 580 m einzigartig im Stadtgebiet von Halle. Er trägt an seinen Hängen Halbtrockenrasen- und Gebüschgesellschaften und ist wichtiger Lebensraum für thermophile Insektenarten.

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6.42 Stadtteil 5 94 - Dölauer Heide

Legende:

Wohnbauflächen einschließlich besonderer Wohngebiete Gemischte Bauflächen Gewerbliche Bauflächen eingeschränkte Gewerbegebiete Industriegebiete Sonderbauflächen mit Zweckbestimmung (z.B. Kliniken, Einzelhandel) Flächen für den Gemeinbedarf (z.B. öffentliche soziale, kulturelle, kirchliche Einrichtungen) Flächen für den überörtlichen Verkehr und für die örtlichen Hauptverkehrszüge Bahnanlagen Flächen für Versorgungsanlagen, für die Abfallentsorgung und Abwasserbeseitigung Grünflächen mit Versorgungsfunktion (z.B. Parkanlagen, Gärten, Friedhöfe, Freibäder) Sonstige Grünflächen (z.B. Schutzpflanzungen/ Ortsrandeingrünung, Verkehrsbegleitgrün) Flächen für den Wald Flächen für Landwirtschaft Wasserfläche

Straßenbegrenzung des Stadtteils: Waldkater, Brandbergweg, Schießhaus Heide, Waldhaus, Am Heidesee, Salzmünder Straße

Der Stadtteil Dölauer Heide verfügte am 31.12.1997 über eine Fläche von 656,3 Hektar. Das Gebiet des Stadtteils ist überwiegend mit Wald bedeckt und demzufolge nur dünn besiedelt. Das Territorium wurde im Jahr 1928 in die Stadt Halle eingemeindet. Die Bevölkerungsdichte betrug am 31.12.1997 0,02 Einwohner je Hektar und war damit geringer als der Wert für die Stadt insgesamt (19,8).

Kommunale Spielplätze am 31.12.1997 nach Spielfläche, Ausstattungsgrad und Altersgruppen

Am 31.12.1997 wohnten 16 Einwohner im Stadtteil Dölauer Heide. Darunter waren 3 Kinder und Jugendliche im Alter von 0 bis unter 16 Jahren (18,8%). Ihnen standen 3 kommunale Spielplätze der Typen 1 und 2 zur Verfügung. Bezogen auf die Versorgungssituation mit kommunalen Spielplätzen in der gesamten Stadt war hier eine überdurchschnittliche Versorgung festzustellen. Ein Vergleich mit der Versorgungssituation in anderen Stadtteilen/-vierteln ist wegen der geringen Einwohner- und damit auch Kinderzahl jedoch nicht zweckmäßig. Im übrigen haben die Spielplätze, mehr als das auch für die übrigen Spielplätze im Stadtgebiet zutrifft, stadtweite Bedeutung. Sie sind Bestandteil des Naherholungsgebietes Dölauer Heide.

Standort Brutto- Spiel- darunter Flächen für ... Geräteaus- Typisierung fläche fläche Sandkasten Gerätespiel Ballspiel Spielrasen stattung m² Am Heidesee 1 188 1 188 0 396 0 792 6 Balancierbalken 1;2 1 Kletterkombination 1 Tischtennisplatte 2 Kletterpyramiden Palisadenwand Am Waldkater 1 025 1 025 0 510 0 515 1 Finnhütte 1;2 6 Balancierbalken 1 Spielkombination Am Wegestern 262 262 0 262 0 0 1 Hütte 1;2 3 Balancierbalken Typ 1 = Kinder der Altersgruppe 0-unter 6 Jahre, Typ 2 = 6-12 Jahre, Typ 3 = 12-16 Jahre

Dölauer Heide

Die Stadt Halle liegt bekanntermaßen nicht in einer waldreichen Gegend. Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang die Tatsache, daß 8,1 Prozent der Stadtfläche mit Wald bedeckt sind. Mit ca. 700 Hektar ist die Dölauer Heide das größte zusammenhängende Waldgebiet der Stadt. Die "Heide", wie sie im Volksmund einfach heißt, war vor 5 000 Jahren wesentlich größer und auf ausgedehnten Flächen wirkliche Heide, d.h. man fand sehr lichte Bestände aus Kiefern, Birken, Wacholder und Heidekraut. In feuchteren Bereichen gab es ausgedehnte Eichenbestände. Von damals vorhandenen Sümpfen, Brüchen, langsam fließenden Bächen und Teichen ist heute so gut wie nichts mehr zu sehen. Bereits im Mittelalter diente die Heide als Brennstofflieferant zur Salzgewinnung. Eine stark zersplit- terte Nutzung durch viele Lehnsherren, Braun- und Steinkohleabbau sowie die weiträumige Kiefernaufforstung im vorigen Jahrhundert haben den Charakter der Heide weiter verändert.

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Der Wald verfügt noch heute über einen vielfältigen Tierbestand, der sich in den forstwirtschaftlich bewirtschafteten Beständen entwickelt. Sowohl für Greifvögel als auch Spechte finden sich Nistmöglichkeiten. In der Heide hat ein reiches Singvogelaufkommen seinen Lebensraum gefunden. Rehe, Wildschweine, Füchse, Marder und sogar der Dachs sind hier beheimatet. Der Baumbestand gliedert sich heute in folgende Arten: 60% Kiefer, 28% Eiche, 10% andere Laub- und 0,5% andere Nadelhölzer. Als seltene Baumarten wären die 8 im Jahr 1929 gepflanzten japanischen Sicheltannen und die ca. 20 Pechkiefern hervorzuheben. Die Dölauer Heide erfüllt aber auch eine Erholungsfunktion für die Bürger der Stadt und ihre Besucher. Von ersten großen Massenspa- ziergängen in den beliebten Forst berichtet die Chronik aus dem Jahre 1816. Nach den Befreiungskriegen wanderten die halleschen Familien sonntags hier hinaus, um Ruhe und Erholung von der langen und harten Arbeitswoche zu finden. Damals gab es noch keine Gaststätten in der Heide, welche dem preußischen Staat gehörte, und die Spaziergänger verzehrten ihren Kaffee und Kuchen im Freien. Die gastronomische Erschließung begann 1848. Da eröffnete Carl Gottlieb Schurig am nordwestlichen Rand der Heide seinen "Waldkater". Weitere Einrichtungen dieser Art folgten. 1929 kaufte die Stadt Halle die Dölauer Heide für 1,4 Millionen Reichsmark vom preußischen Staat. 1945 ging sie in Volkseigentum über und wurde von der Stadt verwaltet. Von 1957 bis 1976 befand sie sich in Rechtsträgerschaft des VEB Garten- und Landschafts- gestaltung Halle, danach ging sie an den staatlichen Forstwirtschaftsbetrieb Roßlau bzw. Hettstedt. Im Jahr 1991 stimmte die Treuhand dem Antrag der Stadt zu, die Dölauer Heide wieder in kommunales Eigentum zu überführen. Seitdem werden verstärkte Anstrengungen unternommen, den Erholungswert des Waldes für die Einwohner der Stadt weiter zu erhöhen. So wurde der 15,54 Meter hohe Aussichtsturm auf dem Kolkturmberg umfassend rekonstruiert. 14 Erläuterungstafeln an historischen Plätzen, 10 Informationstafeln und 208 Wegweiser erleichtern den Spaziergängern die Orientierung. 223 Sitzbänke laden zum Verweilen ein. Für die sportliche Betätigung stehen 3 Waldturnplätze und ein ausgedehntes Reitwegenetz zur Verfügung. Vor allem in Randgebieten um die Dölauer Heide laden gastronomische Einrichtungen zur Rast ein (z.B. Waldkater, Heide-Café). Die Dölauer Heide kann bequem mit den öffentlichen Ver- kehrsmitteln Bus, Straßenbahn und S-Bahn erreicht werden.

Natur- und Landschaftsschutzgebiete:

NSG Bischofswiese Die Bischofswiese liegt zentral in der Dölauer Heide und erstreckt sich vom Gebr.-v.-Alvensleben-Weg im Süden bis an die Waldstraße. Charakteristisch für dieses NSG ist der naturnahe Traubeneichen-Winterlinden-Mischwald. Seltene, wärmeliebende Florenelemente haben sich dort angesiedelt. Ebenfalls ist die Bischofswiese Brutgebiet für zahlreiche Greifvögel und Eulen. Ein Grabhügel und Reste einer jungsteinzeitlichen Siedlung befinden sich am Nordostrand der Bischofswiese.

FND Waldohreulenschlafplatz in der Dölauer Heide Ein Kiefernareal am Rande der Dölauer Heide, das seit Jahrzehnten von einer unterschiedlich großen Anzahl Waldohreulen (Asio otus) während der Winterzeit als Schlafplatz genutzt wird.

FND Diptamstandort Dölauer Heide Der Diptamstandort befindet sich südwestlich des NSG Bischofswiese. In den letzten Jahren wurde der Diptam durch verschiedene andere Pflanzenarten zurückgedrängt. Die Pflanze kann 60 bis 120 cm groß werden. Typisch und auffallend ist der zitronenähnliche Geruch.

LSG Dölauer Heide Das geschlossene Waldgebiet hat eine Fläche von zirka 700 ha. Die Dölauer Heide hat großen Einfluß auf das Stadtklima, dient zur Erholung der Hallenser und als Rückzugsgebiet für eine Vielzahl von Tier- und Pflanzenarten.

6.43 Stadtteil 5 95 - Dölau

Legende:

Wohnbauflächen einschließlich besonderer Wohngebiete Gemischte Bauflächen Gewerbliche Bauflächen eingeschränkte Gewerbegebiete Industriegebiete Sonderbauflächen mit Zweckbestimmung (z.B. Kliniken, Einzelhandel) Flächen für den Gemeinbedarf (z.B. öffentliche soziale, kulturelle, kirchliche Einrichtungen) Flächen für den überörtlichen Verkehr und für die örtlichen Hauptverkehrszüge Bahnanlagen Flächen für Versorgungsanlagen, für die Abfallentsorgung und Abwasserbeseitigung Grünflächen mit Versorgungsfunktion (z.B. Parkanlagen, Gärten, Friedhöfe, Freibäder) Sonstige Grünflächen (z.B. Schutzpflanzungen/ Ortsrandeingrünung, Verkehrsbegleitgrün) Flächen für den Wald Flächen für Landwirtschaft Wasserfläche

Straßenbegrenzung des Stadtteils: Am Birkenholz, Max-Planck-Straße, Virchowstraße, Imkerweg, Salzmünder Straße, Am Sonnenhang, Neuragoczystraße, Jungfrauenweg, An den Schachthalden, Elbestraße, Agnes-Gosche-Straße, Stadtforststraße, Am Waldrand, Nachtigallenweg 110

Der Stadtteil Dölau verfügte am 31.12.1997 über eine Fläche von 409,9 Hektar. Dölau, ein ehemaliges Bauern- und Bergmannsdorf, wurde mit der Kreisgrenzenreform im Jahre 1950 nach Halle eingemeindet. Die Bevölkerungsdichte betrug am 31.12.1997 7,9 Einwoh- ner je Hektar und war damit geringer als der Wert für die Stadt insgesamt (19,8).

Der Stadtteil Dölau setzt sich aus der alten Dorflage Dölau mit der alten Dorfkirche und der sich an den Ausfallstraßen angliedernden Einzelhausbebauung zusammen. Durch den S-Bahnhof ist Dölau sehr gut an die Gesamtstadt angebunden. Der hohe Erholungswert ist bestimmt durch die Nähe zur Dölauer Heide und das nördlich von Dölau anschließende, reich strukturierte, kleinflächige Nutzungs- und Vegetationsmosaik der freien Landschaft, welches nicht zuletzt auch durch die Porphyrkuppen bereichert wird. Zahlreiche Kleingärten durchziehen den Stadtteil. Der Reiterhof Dölau stellt auch einen wichtigen Freizeitwert dar.

Ein bedeutendes kulturgeschichtliches Zeugnis für die örtliche Bergbaugeschichte des 19. Jahrhunderts stellt das Mitte des 19. Jahr- hunderts erbaute Bethaus der ehemaligen Grube Humboldt dar. Der zweigeschossige, unverputzte Bruchsteinbau in der Stadtfortstraße verfügt über eine bemerkenswerte Rundbogenblend- und Fenstergliederung an den Längswänden. Ebenfalls in der Stadtforststraße ist die Kirche "St. Nikolaus und Antonius" zu finden. Deren schmuckloser, einschiffiger Saal mit romanischem Westturm stammt aus dem 12. Jahrhundert. Im Langhaus wurde das Gotteshaus mit barocken Segmentbogenfenstern ausgestattet. Im Innenraum verfügt die Kirche über eine halbkreisförmige Holztonne sowie einen dreiflügeligen Schnitzaltar des späten 15. Jahrhunderts. Eine reich skulptierte spätgotische Sakramentsnische von 1490, eine mächtige Sandsteinkanzel von 1745 sowie eine Sandsteintaufe aus dem Jahre 1700 vervollständigen den Innenraum.

Freizeit- und Kultureinrichtungen

Einrichtungen Anzahl sonstige 1

Gastgewerbe

Bei den 23 Gewerberegistereinträgen für das Gastgewerbe im Stadtteil Dölau handelt es sich in 10 Fällen um Restaurants mit her- kömmlicher bzw. Selbstbedienung. Auf 1 000 der Bevölkerung des Stadtteils waren 3,6 Gewerberegistereinträge für das Gaststät- tengewerbe (ohne Imbißhallen) festzustellen. Der Wert für die Stadt insgesamt betrug 3,3 Einträge/1 000 der Bevölkerung.

Branche Auswertung des Gewerberegisters per 31.12.1997 nach... Anzahl der Nennungen im Anteil an den Nennungen der Stadt Stadtteil insgesamt (in %) Gastgewerbe insgesamt 23 1,4 davon Beherbergungsgewerbe 7 5,0 Gaststättengewerbe 16 1,3

Kommunale Spielplätze am 31.12.1997 nach Spielfläche, Ausstattungsgrad und Altersgruppen

Am 31.12.1997 wohnten 3 236 Einwohner im Stadtteil Dölau. Darunter waren 468 Kinder und Jugendliche im Alter von 0 bis unter 16 Jahren (14,5%). Ihnen stand 1 kommunaler Spielplatz des Typs 1 bis 3 zur Verfügung. Bezogen auf die Versorgungssituation mit kommunalen Spielplätzen in der gesamten Stadt war hier eine unterdurchschnittliche Versorgung festzustellen. Während in der gesamten Stadt 338 Kinder auf einen kommunalen Spielplatz entfielen, konnten in Dölau 468 Kinder und Jugendliche pro Spielplatz festgestellt werden. Von Vorteil ist, daß durch die Geräteauswahl auf dem kommunalen Spielplatz Angebote für alle Altersgruppen unterbreitet werden.

Standort Brutto- Spiel- darunter Flächen für ... Geräteaus- Typisierung fläche fläche Sandkasten Gerätespiel Ballspiel Spielrasen stattung m² Gustav-Schmidt- 1 994 1 159 0 63 0 976 1 Schaukel 1;2;3 Platz 1 Schwingdrache 1 Kreisel 1 Tischtennisplatte 1 Rundhangel 1 Holzplattform 1 Holzklettersteg Typ 1 = Kinder der Altersgruppe 0-unter 6 Jahre, Typ 2 = 6-12 Jahre, Typ 3 = 12-16 Jahre

Sporteinrichtungen

Einrichtungen Anzahl Sportplätze 1 Schulsporthallen 1 Tennisplätze 1 Pferdesportanlagen 1 111

Kleingartenanlagen

Anzahl der Kleingartenvereine Größe in m² Anzahl der Parzellen 2 84 693 157

Das Areal dieser beiden Anlagen beträgt 8,5 ha = 2,1 % der Gesamtfläche des Stadtteils.

Am Ende des Jahres 1997 konnten 397 Straßenbäume im Stadtteil Dölau gezählt werden. Häufigste Baumart mit 77 Exemplaren war der Spitzahorn, gefolgt von der Birke (75) und dem Bergahorn (39 Exemplare).

Hechtgraben

Der Hechtgraben hat seinen Ursprung in der Dölauer Heide. Er durchläuft die Heidesiedlung und tangiert Heide-Nord. Östlich der Ortslage Lettin mündet der ca. 3 000 m lange Hechtgraben in die Saale. Er dient der Entwässerung des Stadtteils Dölau und nimmt dessen Niederschlagswasser auf. Die Wasserqualität entspricht der Güteklasse III. Eine deutliche Verbesserung der Wasserbeschaf- fenheit ist auf der Fließstrecke oberhalb der Mündung in die Saale zu beobachten. 112

Verzeichnis der Veröffentlichungen des Einwohner- und Statistikamtes der Stadt Halle (Saale)

• Statistisches Jahrbuch der Stadt Halle (Saale) 1993, 1994, 1995, 1996

• Seit März 1994 erschienen jeweils Quartalsberichte - "Kommunalstatistik der Stadt Halle (Saale)"

• Sonderveröffentlichung: "Bevölkerung der Stadt Halle" - Bestand und Struktur der Bevölkerung zum Stichtag 31.12.1992

• Sonderveröffentlichung: "Gebäude- und Wohnungszählung 1995" - Ergebnisse der Gebäude- und Wohnungszählung auf der Ebene der Stadtteile/-viertel, Stichtag 30.09.1995

• Sonderveröffentlichung: "Bevölkerung der Stadt Halle" - Bestand und Struktur der Bevölkerung am Stichtag 31.12.1997 Bevölkerungsentwicklung 1992-1997, Bevölkerungsprognose bis 2010

• Verzeichnis der Um- und Rückbenennungen von Straßennamen in der Stadt Halle (Saale) im Zeitraum von 1990-1992, 1993-1995, 1996-1997

• Alphabetisches Straßenverzeichnis der Stadt Halle (Saale)

• Straßenkatalog mit Zuordnung der Statistischen Bezirke, Schulbezirke, Wahlbezirke, Finanzamtsbereiche und Postleitzahlbereiche

• Wahlberichte: Europawahl 1994 Stadtratswahl 1994 Oberbürgermeisterwahl/OBM-Stichwahl 1994 Landtagswahl 1994 Bundestagswahl 1994 Landtagswahl 1998 Bundestagswahl 1998 Kommunalwahl 1999

Die Veröffentlichungen sind zu folgenden Gebühren zu beziehen:

- Statistisches Jahrbuch 50,- DM - Quartalsberichte 15,- DM - Sonderveröffentlichung "Bevölkerung der Stadt Halle-Stand 31.12.1992" 15,- DM - Sonderveröffentlichung "Gebäude- und Wohnungszählung 1995" 15,- DM - Sonderveröffentlichung "Bevölkerung der Stadt Halle -Stand 31.12.1997" 15,- DM

- Verzeichnis der Um- und Rückbenennungen von Straßennamen 1990 bis 1992 34,- DM 1993 bis 1995 12,- DM 1996 bis 1997 12,- DM - Straßenkatalog 12,- DM - Alphabetisches Straßenverzeichnis der Stadt Halle 8,- bis 10,- DM (abhängig von der Seitenzahl)

- Wahlberichte 1994/1998/1999 5,- /15,- /15,-DM

Im Einwohner- und Statistikamt, Abt. Statistik und Wahlen, liegen Veröffentlichungen des Statistischen Landesamtes Sachsen-Anhalt, des Deutschen Städtetages sowie Veröffentlichungen anderer deutscher Städte zur Einsicht aus.

Eine kleinräumige Datenbereitstellung, insbesondere zur Bevölkerungsstatistik, ist unter Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen zum Datenschutz möglich.

Weitere Auskünfte erteilt der statistische Auskunftsdienst des Amtes, Tel. (0345) 221 4605/4606, Telefax (0345) 221 4617 Ansprechpartner: Frau Stenzel, Herr Stolfa

Bezug der Veröffentlichungen:

Direktbezug/Postbezug: Stadt Halle Einwohner- und Statistikamt Marktplatz 1 06100 Halle (Saale)