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"Modellregionen Integration"

"Modellregionen Integration"

Hessisches Ministerium der Justiz, für Integration und Europa

Vielfalt ist Hessens Zukunft!

Main-Kinzig-Kreis/Hanau

Stadt Stadt Offenbach Halbzeitbilanz Halbzeitbilanz Halbzeitbilanz Modellregionen Halbzeitbilanz Integration Halbzeitbilanz

Stadt

Hochtaunuskreis

Stadt Wetzlar MODELLREGIONEN INTEGRATIO N–HESSEN GESTALTET ZUKUNFT MODELLREGIONEN INTEGRATION: VIELFALT IST HESSENS ZUKUNFT

Vorwort Inhalt

Sehr geehrte Damen und Herren,

Integration ist ein wesentliches Zukunftsthema unserer Gesellschaft und gehört daher seit mehr Vorwort ...... 2 als einem Jahrzehnt zu den Schwerpunkten der Hessischen Landesregierung. Auch bundesweit hat es inzwischen einen Paradigmenwechsel gegeben: „Frühe Sprachförderung“, „Integrations - Konzeption des Landesprogramms „Modellregionen Integration“ ...... 4 beiräte“, „Integration als wechselseitiger Prozess“, „Integration als Querschnittsaufgabe“, „Inte - gration in der Kommune“ sind nur einige dieser Stichworte, die heute zum bundesweiten Modellregion Integration ...... 8 Allgemeingut zählen. Modellregion Integration Stadt Kassel ...... 12 Unsere Leitlinie in Hessen hierzu lautet „Vielfalt in Hessen leben und gestalten“. Dies beinhaltet nicht nur die Gestaltung von Integrations- Modellregion Integration -Kinzig-Kreis/Hanau ...... 16 politik als Querschnittsaufgabe, sondern vor allem die Etablierung einer neuen Willkommenskultur in unserem Land, die Vielfalt als Bereicherung Modellregion Integration Stadt Offenbach ...... 20 für unsere Gesellschaft erkennt. Gerade für ein weltoffenes und wirt - schaftsstarkes Land wie Hessen wird dies zukünftig auch ein wesentlicher Modellregion Integration Stadt Wetzlar ...... 24 Standortvorteil sein. Modellregion Integration Stadt Wiesbaden ...... 28 Als wesentlichen Baustein einer solchen Integrationspolitik hat die Hessi - sche Landesregierung 2009 die hessischen „Modellregionen Integration“ Integrationslotsen im Raum ...... 32 ausgelobt. Statt kleinteilige Projekte für die Zielgruppe „Menschen mit Migrationshintergrund“ zu fördern, sollen modellhaft alle gesellschaftlichen Gruppen, insbesondere auch die Aufnahme - Müttertraining in Kassel ...... 33 gesellschaft, in die Integrationspolitik einbezogen werden. Dabei gilt es, die Notwendigkeit grundlegender Veränderungen in den Regelstrukturen und Institutionen anzuerkennen. Netzwerk „Migration im Main-Kinzig-Kreis“ ...... 34 Die vorliegende Halbzeitbilanz zeigt: Unsere Initiative hat Erfolg. Sie zeigt aber auch: Jede Treff türkischsprachiger Angehöriger behinderter Menschen in Offenbach ...... 35 Modellregion hat ihre eigene spezifische Ausgangslage, sodass Veränderungsprozesse ganz unterschiedlich durchgeführt werden. Dabei ist insbesondere die Beteiligung von Nichtregie - Mit Sprache wachsen – Begleitung von Familien in Hermannstei n...... 36 rungsorganisationen wichtig. Beispielhaft wurde daher aus jeder Modellregion ein solcher zivilgesellschaftlicher Partner mit seinem Integrationsprojekt vorgestellt. Integrationsassistenten in Wiesbaden ...... 37 Die Broschüre soll anderen hessischen Kommunen eine Anregung geben, in den notwendigen Veränderungsprozess einzusteigen. Und dies nicht erst dann, wenn das Programm „Modell- Modellregionen Integration und Monitoring ...... 38 regionen Integration“ abgeschlossen und hieraus folgende Handlungsempfehlungen veröffent - licht werden, sondern so früh wie möglich. Diese Broschüre könnte hierzu wertvolle Anregungen Evaluation und wissenschaftliche Begleitung des Programms geben. „Modellregionen Integration“ ...... 40

Ich danke den teilnehmenden Modellregionen und allen beteiligten Partnern für ihre hervorra - Perspektiven des Landesproramms „Modellregionen Integration“ ...... 44 gende Arbeit und hoffe, dass sich viele Bürgerinnen und Bürger hiervon inspirieren lassen: Für ein modernes, weltoffenes, lebenswertes Hessen. Impressum ...... 48 Ihr

Jörg-Uwe Hahn

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MODELLREGIONEN INTEGRATION: VIELFALT IST HESSENS ZUKUNFT MODELLREGIONEN INTEGRATION: VIELFALT IST HESSENS ZUKUNFT

Konzeption des Landesprogramms „Modellregionen Integration“

Ausgangslage Grundlagen des Programms Ziele des Programms Strukturelle Veränderungen in Modellregionen Integration Modellregionen Integration den bestehenden Institutionen und Angeboten essen ist heute viel mehr als schnittsaufgabe – und nicht Rand - Genau hier setzt das 2009 aufge - „Land und Kommune – Hand in Hand Das Hauptaugenmerk des Pro - Das Modellregionenprogramm früher von großer Vielfalt ge - gruppenthema –, die alle Lebensbe- legte Landesprogramm „Modellre - für eine gute Integration“ erarbeitet. gramms liegt auf drei Schwerpunkt - wurde aus dem Verständnis heraus Hprägt. Diese geht über kultu - reiche und alle Politikfelder auf Bun - gionen Integration“ an. Aus einer Dabei wurden wichtige Meilensteine bereichen: ausgelobt, dass Integration einen ge - relle oder ethnische Unterschiede des-, Landes- und kommunaler Ebene Auswahl von 17 engagierten Bewer - gesetzt, Defizite analysiert und erfolg - samtgesellschaftlichen Ansatz erfor - • Strukturelle Veränderungen in hinaus. Laut Zahlen des Hessischen einschließt. Diese zunehmende Viel - bungen wurden die Stadt Kassel, die reiche Maßnahmen herausgestellt. dert, der über die klassische Heran- den bestehenden Institutionen Statistischen Landesamtes hat jeder falt birgt Chancen, aber auch Heraus - Stadt Wetzlar, der Hochtaunuskreis, Aufbauend auf diesem Erfahrungs - gehensweise kleinteiliger Projekte für und Angeboten, um Integrations- vierte einen sogenannten Mi - forderungen – in jedem Fall verlangt die Stadt Wiesbaden, die Stadt Of - schatz werden in den Modellregionen die Zielgruppe „Menschen mit Migra - bedingungen zu verbessern; grationshintergrund. Verkürzt heißt sie von allen, ob mit oder ohne Migra - fenbach und der Main-Kinzig-Kreis nun praxisorientierte Projekte er - tionshintergrund“ hinausgeht. Unsere das, er ist selbst Ausländer oder er tionshintergrund, eine Bereitschaft, gemeinsam mit Hanau ausgewählt. probt. • Vernetzung von Akteuren und Überlegungen zielen ausdrücklich da - kann hinsichtlich seiner ausländischen sich auf Veränderungen einzulassen. Da aber auch die weiteren Bewerber Besonders wichtig ist uns dabei, Aufbau von nachhaltigen Beteili- rauf, alle gesellschaftlichen Gruppen, Wurzeln unmittelbar auf mindestens Diese Veränderungsbereitschaft ent - auf eine sehr erfolgreiche Integrati - nicht allen Kommunen einfach Schab - gungsstrukturen; insbesondere auch die Aufnahmege - einen Elternteil verweisen. Dies trifft steht nicht automatisch, sondern be - onspolitik verweisen können, wurden lonen aufzusetzen, sondern jede Mo - sellschaft, in unsere Integrationspoli - • Schaffung von Transparenz über derzeit auf etwa 1,5 Millionen Hessin - darf der Gestaltung und der Schaf- sie von Staatsminister Hahn zum Kom - dellregion mit ihren spezifischen tik einzubeziehen. die bestehenden Angebote (Inte- nen und Hessen zu. Bereits heute be - fung sie fördernder Rahmenbedin - petenzkreis Integration vor Ort einge - Ausgangslagen anzunehmen und ent - Mit den hessischen Modellregio - grationsmonitoring). sitzt jedes zweite Kind in Hessen, das gungen. laden. Dieser Kreis wird besonders sprechend passgenaue Angebote zu nen entwickeln wir ein erstes Bewusst - noch nicht sechs Jahre alt ist, einen Um diese wichtigen Veränderun - eng bei den Diskussionen zum Mo - entwickeln. Die Auswahl der sehr he - Diese zentralen Anforderungen sein für die Notwendigkeit grundle- solchen Migrationshintergrund. Diese gen anzustoßen, muss Integration dellregionenprogramm beteiligt. terogenen Modellregionen ermög - waren bereits in der Ausschreibung gender Veränderungen in den Regel - Fakten bieten einen Ausblick auf ein Chefsache sein. Diesem Anspruch hat In den Modellregionen Integration licht uns dabei, tatsächlich Modelle zum Programm angelegt. Die ausge - strukturen und Institutionen. Die An - noch vielfältigeres Hessen im Jahr die Hessische Landesregierung durch wird engagierte Integrationspolitik sowohl für Landkreise als auch für wählten Modellregionen haben sich erkennung von Vielfalt heißt hier, die 2030. die Ansiedlung des Themas im Hessi - gemeinsam getragen, auf Landes- Städte zu erproben und dann zu emp - entsprechend dieser Kriterien bewor - Zielgruppenorientierung zu präzisie - Diese Entwicklung ist weder für schen Ministerium der Justiz, für Inte - und auf kommunaler Ebene. Bereits fehlen. Nur so können viele hessische ben und auf diese Ziele verpflichtet. ren. Das bedeutet nicht, dass spezifi - Landes- noch für Kommunalverwal - gration und Europa und beim Stell- 2007 haben das damalige Hessische Gemeinden vom Erkenntnisgewinn sche Bedürfnisse und Lebenslagen tungen folgenlos. Sie verdeutlicht vertretenden Ministerpräsidenten Sozialministerium und Vertreter der dieser Modelle profitieren bzw. diese von Menschen nicht mehr berücksich - sehr eindringlich: Integration ist Quer - Rechnung getragen. Kommunen gemeinsam das Konzept übertragen. tigt werden, sondern dass gerade diese Unterschiedlichkeit und Vielfalt in die Konzipierung aller Angebote und Dienstleistungen eingebunden wird. Diese Strategie verhindert, dass scheinbar neutrale Maßnahmen und Angebote der Regelstrukturen und Institutionen faktisch zu Benachteili - gungen einzelner Gruppen führen.

Workshop des Ministeriums mit Staatsminister Hahn im Gespräch den Programmkoordinatorinnen und -koordinatoren

4 5 MODELLREGIONEN INTEGRATION: VIELFALT IST HESSENS ZUKUNFT MODELLREGIONEN INTEGRATION: VIELFALT IST HESSENS ZUKUNFT

Vernetzung von Akteuren und Schaffung von Transparenz über Umsetzung des Aufbau von nachhaltigen bestehende Angebote Modellregionenprogramms Beteiligungsstrukturen Auch ausgehend von der beschrie - weder durch das Personal, das diese Die Länder sind nach der Kompe - gebracht werden. Häufig beobachten Für die Auswahl zur Modellregion In - Die Modellregionen Integration benen Bevölkerungsentwicklung wer - Institutionen vertritt, oder durch die tenzordnung des Grundgesetzes für wir viele erfolgreiche Initiativen und tegration war auch die Bereitschaft werden bei der Entwicklung ihrer Pro - den wir in den kommenden Jahren Angebote der Institutionen, die den die Integrationspolitik zuständig, Projekte vor Ort, die an ähnlichen Zie - entscheidend, gemeinsam mit der jekte intensiv vom Integrationsministe - stärker an verbindenden und identi - Bedürfnissen aller Einwohner gerecht doch erlebbar und erfahrbar wird In - len arbeiten und doch nicht miteinan - Landesebene ein Integrationsmonito - rium unterstützt und beraten. Damit tätsstiftenden Elementen arbeiten werden. Diese Angebote definieren tegration vor allem vor Ort. Der Auf - der vernetzt sind. Dies betrifft die ring aufzubauen. Alle Modellregionen möchten wir sicherstellen, dass die müssen, um das Gefühl von Zugehö - sich am Nachfragenden. Dabei ist es bau und die Intensivierung von Sprachförderung in Kindergarten und haben dies erfolgreich begonnen. oben beschriebenen Kernziele des rigkeit und Zusammengehörigkeit zu besonders wichtig festzuhalten, dass Netzwerken mit unseren kommunalen Schule, Ausbildungsplatzförderung, Hierfür verwenden sie den vom Hes - Modellregionenprogramms – struktu - stärken. Dieser Prozess beschränkt sich der Bedarf nicht zwingend durch Partnern im Modellregionenpro - arbeitsmarktpolitische Maßnahmen, sischen Integrationsministerium für relle Veränderung, Vernetzung und dabei nicht nur auf die Zugewander - einen möglichen Migrationshinter - gramm sind daher von zentraler Be - aber auch ehrenamtliches Engage - das hessenweite Monitoring entwi - Partizipation sowie Transparenz – best - ten, sondern ist eine zentrale Struktur - grund definiert wird, sondern viele deutung. Aber auch die Einbeziehung ment von Menschen mit Migrations - ckelten Rahmenindikatorensatz. Auch möglich umgesetzt werden. Der hier - frage unserer Gesellschaft. Kriterien eine Rolle spielen. des Kompetenzkreises Integration vor hintergrund und traditionelles Ver- bei der Implementierung des kommu - durch entstandene Diskussionsprozess Erlebbar wird er, wo Menschen auf - Um diesem Ansatz gerecht werden Ort garantiert eine frühzeitige Diskus - einsleben. Hier gibt es viele hervorra - nalen Monitorings werden die Mo - läuft in den Modellregionen seit zwei einandertreffen, sei es als Nachbarn, zu können, müssen sich die Kerninsti - sion der erzielten Zwischenergeb - gende Ansätze, die noch stärker inei - dellregionen vom Integrationsminis- Jahren sehr intensiv und ist der Aus - Arbeitskollegen, in den Vereinen oder tutionen unserer Gesellschaft – wie nisse. Aus den Erfahrungen des Mo- nandergreifen müssen. Um diese Ener- terium unterstützt. Durch die Veröf - gangspunkt für einen Prozess interkul - weil ihre Kinder gemeinsam in den Bildungseinrichtungen, kommunale dellregionenprogramms wurde daher gie zusammenzuführen, ist es erforder - fentlichung der hierin enthaltenen tureller Öffnung der beteiligten Akteu- Kindergarten oder in die Schule ge- Ämter, zivilgesellschaftliche Akteure auch die zweite Zukunftskonferenz lich, dass die Aktivitäten gebündelt Daten und die Aufarbeitung der Infor - re und Institutionen. hen. Aber eben auch dort, wo Men - etc. – als Teil einer Infrastruktur be - gemeinsam mit Mitgliedern des Kom - werden. Der intensive Beteiligungsan - mationen wird ein wichtiger Schritt zu In den folgenden Beiträgen der schen direkt auf staatliche und kom- greifen, die mit ihren Angeboten allen petenzkreises zum Thema interkultu - satz, der durch die Programm-koordi - mehr Transparenz getan. Modellregionen Integration und der munale Angebote treffen, wie bei - Bevölkerungsgruppen offen steht. relle Öffnung in Kommunalverwaltun- nation und das Integrationsministe- Darüber hinaus haben die Modell - Projekte vor Ort sind diese Prozesse spielsweise in den Ämtern. Projekte, die im Programm Modellre - gen gestaltet. rium in allen Modellregionen Integra - regionen aber auch Bestandsaufnah - abgebildet. Zugehörigkeit entsteht unter ande - gionen Integration gefördert werden, Die oben beschriebene Weiterent - tion gesteuert wird, verlangsamt gele - men über ihre verschiedenen integra- rem, wenn alle Menschen sich in die - müssen diesen anspruchsvollen An - wicklung der Regelstrukturen kann nur gentlich auch den Gesamtprozess, ist tionspolitischen Maßnahmen und sen Institutionen wiederfinden. Ent- forderungen gerecht werden. dann erfolgreich gelingen, wenn so - aber für die nachhaltige Verankerung Projekte durchgeführt. Diese dienen wohl die Vertreter der Institutionen als vor Ort unerlässlich. dazu, allen Akteuren einen Überblick auch die möglichen Zielgruppen ein - Das Programm Modellregionen In - zu verschaffen. Aber auch durch ver - bezogen werden. In allen Modellregio - tegration zeichnet sich aber auch schiedene Projekte, wie beispiels - nen Integration werden insbesondere durch eine neue Form der Zusam - weise dem Integrationswegweiser der Migrantenorganisationen bereits bei menarbeit zwischen Land und Kom - Modellregion Main-Kinzig-Kreis und der Erstellung von Konzepten einge - munen aus. Durch die intensive Hanau, genügen die Modellregionen bunden. So können die Bedarfe der Begleitung der Modellregionen und dem Anspruch größtmöglicher Trans - Zielgruppe authentischer ermittelt der Projekte durch das Integrations - parenz. werden – und nicht umgekehrt erst ministerium, aber auch durch die Ein - nachträglich die Zielgruppe zu den be - stellung von Programmkoordinatoren reits fertig konzipierten Angeboten vor Ort, die mit dem Ministerium eng vernetzt sind, ist ein neues gegensei -

Landespressekonferenz mit tiges Verständnis und auch Vertrauen allen Modellregionen Integration entstanden. Diese Basis befördert die am 3.12.2010 in Wiesbaden gemeinsamen Ziele.

6 7 MODELLREGIONEN INTEGRATION: VIELFALT IST HESSENS ZUKUNFT MODELLREGIONEN INTEGRATION: VIELFALT IST HESSENS ZUKUNFT

Modellregion Integration Hochtaunuskreis

Ausgangslage Konzeption und Umsetzung Handlungsfelder und Vernetzung

er Hochtaunuskreis legt im Im Rahmen der Modellregion an, die sich ebenfalls aktiv am Der Hochtaunuskreis konzentriert vielfältigen und multiplen Problemla - kenntnisse für eine Förderung der Rahmen des Programms „Mo- Hochtaunuskreis ist mit einer einzel - Integrationsprozess beteiligen sich auf die Integration in den Arbeits - gen, zunächst eine genaue Analyse strukturellen Integration dieser Ziel - Ddellregionen Integration“ den fallorientierten und aufsuchenden Fa - müssen. Denn nur wenn sie die markt. Der Blick auf die nachfolgende ihrer Ressourcen sowie ihrer Integrati - gruppe gewählt und in bestehende Schwerpunkt auf die Integration in milienarbeit intendiert, neue Ansätze vorhandenen Angebote und Generation beinhaltet die Förderung onshemmnisse angefertigt. Anschlie - Projekte und Maßnahmen vermittelt. den Arbeitsmarkt. Hierbei fokussiert für diese Zielgruppe zu entwickeln. Strukturen nutzen und aktiv das von Sprach- und sozialer Kompetenz ßend werden dann individuelle, d. h. Als schwierig hat sich für einige Pro - sich die Arbeit auf Menschen mit Dabei sind besonders die nachwach - öffentliche Leben mitgestalten, sowie die Begleitung zum Abschluss unter Einbeziehung des psychosozia - jekte der Zugang zur Zielgruppe bil - Migrationshintergrund, die SGB-II- senden Generationen im Blickpunkt: kann Integration langfristig der Schullaufbahn oder einer Ausbil - len Kontextes, für jeden Familienan - dungsferne Jugendliche mit Migra- Leistungen beziehen. Obwohl der Notwendig sind Sprachförderung und erfolgreich sein.“ dung. gehörigen passende Förderansätze tionshintergrund herauskristallisiert. In Hochtaunuskreis zu den prosperieren - die Begleitung durch die Schule, bei Durch die aufsuchende Arbeit mit mit dem Ziel einer nachhaltigen Wir - der bislang kurzen Laufzeit sind aller - den Landkreisen in Deutschland ge - gleichzeitiger Förderung sozialer und 31 ausgewählten Familien wird er - kung erarbeitet. Durch besondere dings noch nicht alle Handlungsspiel - hört – und die hessenweit niedrigste kommunikativer Kompetenzen und Dieter Rosentreter möglicht, diese so weit zu unterstützen Förderung und Unterstützung der räume ausgeschöpft worden. Hier ist Arbeitslosenquote von 3,9 Prozent hat gezieltem Bewerbungstraining. Den Erster Stadtrat Oberursel (Taunus) und zu begleiten, dass sie eigenver - Kinder und Jugendlichen soll die Tra - sicher längerer Atem vonnöten. – finden sich unter den Hartz-IV-Emp - Kindern und Jugendlichen wird ange - antwortlich handeln und auf Sozialleis - dierung des Musters „Hartz-IV-Leis- Als sehr erfolgreich und zukunfts - fängern 40 Prozent mit ausländischer boten, sich an den im Rahmen der tungen nicht länger angewiesen sind. tungsempfänger“ an die nächste gerichtet kann die Einrichtung des Staatsbürgerschaft und weitere ca. 35 Modellregion finanzierten Projekten Mithilfe des Case-Managements wird Generation aufgehoben werden. Aus- Case-Managements gesehen werden. Prozent mit Migrationshintergrund. zu beteiligen, die wiederum überwie - für jede einzelne Familie, mit ihren gehend vom Einzelfall werden Er - Die ausgewählten Familien nehmen „Der Hochtaunus - gend auf diese Zielgruppe ausgerich - das Angebot sehr bereitwillig an. Die kreis ist internatio - tet sind. Zum Einstieg in das Landesprogramm „Modellregionen Integration“ wurde in zuständige Programmkoordinatorin nal geprägt, das Weitere Ziele der Modellregion jeder Modellregion ein Integrationsworkshop durchgeführt. Dieser diente jeweils kann bereits Fortschritte verzeichnen, sehen wir mit Blick Hochtaunuskreis sind der Aufbau dazu, die Ziele des Landesprogramms allen Beteiligten zu verdeutlichen, die wie die erfolgreiche Vermittlung in auf die Geschichte eines Integrationsmonitorings und die Handlungsfelder für die kommenden Jahre festzulegen und die wesentlichen Ausbildungsstellen oder auch Arbeits - Akteure der Integrationsarbeit vor Ort miteinander zu vernetzen. und das ist auch Entwicklung eines partizipativen Inte - stellen für die Elterngeneration. das Bild unserer grationskonzepts sowie die Beförde - Die Mehrheitsgesellschaft wird Gegenwart. Vielfalt ist für uns eine rung der interkulturellen Öffnung von gleichsam in die Integrationsansätze Bereicherung. Im Hochtaunuskreis Verwaltung und Zivilgesellschaft. einbezogen. Neben der Förderung wird das Miteinander gelebt, denn „Integration wird eines Projektes, das interkulturelle jeder hat die Möglichkeit sich ein - in unserer Stadt als Schulungen für Verwaltungsmitarbei - zubringen. Eine aktive Integrations - gesellschaftliche ter/innen, Tätige in der Pflege und arbeit unterstützt dieses Miteinan- Herausforderung Vereinsmitglieder anbietet, wird die der und verstärkt es. Ich begrüße und Selbstverständ - Aufnahmegesellschaft verschiedent - daher den nachhaltigen Aufbau der lichkeit für alle lich eingebunden. So führte der Hoch - Integrationsarbeit im Hochtaunus - an gesehen. Verwal- taunuskreis im November 2010 eine kreis.“ tung, Bildungsinstitutionen, Ver - Fachtagung durch, die sich an eine eine, Bürgerinnen und Bürger historisch und migrationsspezifisch in - müssen sich gemeinsam dafür ein - teressierte Öffentlichkeit wandte. Die Ulrich Krebs, setzen, dass die weltoffene Stadt entstandene Publikation ist ebenso für Landrat des Hochtaunuskreises Oberursel auch eine Heimat für alle eine breite Interessentengruppe kon - ist. Darüber hinaus kommt es ins - zipiert. besondere aber auch auf die Men - schen mit Migrationshintergrund

8 9 MODELLREGIONEN INTEGRATION: VIELFALT IST HESSENS ZUKUNFT MODELLREGIONEN INTEGRATION: VIELFALT IST HESSENS ZUKUNFT

Modellregion Integration Hochtaunuskreis

Verleihung der Urkunden auf dem Gesprächsrunde bei der Netzwerkauktion Hessentag mit Staatsminister Hahn und dem ersten Kreisbeigeordneten Dr. Müsse

Perspektiven

initiieren. Für die Transparenz von An - Wichtig für das Thema ist eine geboten sorgen beispielhaft drei Frei - nachhaltige Verwaltungsstruktur auch willigen-Projekte, die explizit die „Er- auf Kreisebene. Seit Juli 2011 ist daher läuterung“ der Strukturen der Aufnah - das Koordinierungsbüro der Modell - megesellschaft und die Begleitung region mit Einbindung der Programm - Ratsuchender zum Ziel haben. Ein wei - koordinatorinnen in einen eigenen Anlässlich des Hessentages im Juni rungsbüro der Modellregion Integra- teres Projekt berät Eltern über die Va - tionsministerium ist kollegial und wert - gionen ist ein fachlicher Austausch ge - Fachbereich Leitstelle Integration 2011 präsentierte der Hochtaunuskreis tion Hochtaunus im Landratsamt ver - rianten der schulischen Laufbahn ihrer schätzend. Hilfreich sind die inhaltlich währleistet. Dadurch kann die Nach - überführt worden. Der Hochtaunus - u. a. die Modellregion Integration. Zu - netzte sich innerhalb des Landratsam - Kinder, bei gleichzeitiger Sprachförde - strukturierten Workshops für die Pro - haltigkeit der Arbeit gesichert werden. kreis bekundet dadurch die Wichtig - sätzlich fanden drei Veranstaltungen, tes, wird als kompetente Anlaufstelle rung der Schüler/innen. Auch das be - grammkoordinator /inn/en, sowie die „Für den Hochtau - keit und Langfristigkeit der Integra- alle in Kooperation mit dem Hessi - wahrgenommen und nimmt an beste - reits erwähnte Netzwerk in Friedrichs- Beratungsmöglichkeit mit den zustän - nuskreis als pros- tionsarbeit. schen Ministerium der Justiz, für Inte - henden Netzwerken teil. dorf sorgt für Transparenz. digen Betreuerinnen. Öffentliche Ver - perierende Region gration und Europa, statt. Staats- So hat beispielsweise das Projekt Das Koordinierungsbüro sieht seine anstaltungen der Modellregion wur- ist es wichtig, allen Ansprechpartnerinnen: minister Hahn überreichte den ange - „Netzwerk in Friedrichsdorf“ als Vor - Aufgabe ebenso in der Förderung den in der Vergangenheit durch die Re - Menschen, die bei Case-Management: henden Lotsen Ehrungsurkunden. bild für den Hochtaunuskreis die Ak - einer transparenten und kollegialen präsentanz des Ministeriums positiv uns leben, eine Per - Özge Erkaner Ein Schwerpunkt des Aufbaus der teure der Kommune im Bereich In- Zusammenarbeit der verschiedenen verstärkt. Auch Informationen des Mi- spektive zu bieten. Telefon: 06172 - 99 9-42 16 strukturierten Integrationsarbeit im tegration versammelt und miteinander Akteure im Hochtaunuskreis. Einge - nisteriums zu verschiedenen Themen Die Aufnahmegesellschaft und E-Mail: Hochtaunuskreis im Rahmen des Pro - vernetzt. Es ist ein Wegweiser entstan - hende Informationen werden gezielt und Veranstaltungen zum Thema Inte - Menschen mit Migrationshinter- [email protected] gramms „Modellregionen Integra - den, der sowohl für Ratsuchende als weitergegeben, Kontakte vermittelt gration sind eine Bereicherung. grund müssen bereit sein, sich den tion“ ist die Vernetzung der im Feld auch für Träger von Interesse ist. Im und Diskussionen zwischen den Pro - Die politische Ebene des Hochtau - Herausforderungen der Integration Allg. Koordinierungsaufgaben: Integration/Migration arbeitenden Ak - Feld der Partizipation ist es über die jektträgern moderiert. nuskreises unterstützt die Modellregion zu stellen. Der Hochtaunuskreis will Dr. Uta George, teure. Folgende Maßnahmen wurden Einbindung der Träger und Projekte, Der Projektförderung kommt im durch Bereitstellung finanzieller Mittel diesen Prozess positiv moderieren Telefon: 06172 - 99 9- 42 15 dazu ergriffen: Durchführung des ers - u.a. die Steuerungsgruppe, gelungen, Hochtaunuskreis eine große Bedeu - für die Projekte, eine enge Zusammen - und dabei eigene Akzente setzen.“ E-Mail: ten Integrationsworkshops im Dezem - Akteure der Aufnahmegesellschaft zur tung zu, da in ihr das – noch unge - arbeit und öffentliche Auftritte. [email protected] ber 2009, einer Netzwerkauktion im Mitarbeit bei der Integrationsarbeit zu schriebene – Konzept der Integra- Der Hochtaunuskreis baut ein Inte - Informationen: April 2011, Etablierung einer Steue - gewinnen. Im Dezember wird ein zwei - tionsarbeit hervortritt. Die Wichtigkeit grationsmonitoring auf. Bislang arbei - Dr. Wolfgang Müsse, www.hochtaunuskreis.de rungsgruppe sowie Einrichtung eines ter Integrationsworkshop stattfinden, für den Kreis wird durch die finanzielle tet keine der Kommunen mit Migra Erster Kreisbeigeordneter des Hochtaunuskreises regelmäßigen Austauschs der Projekt - mit der Absicht, den Prozess eines par - Unterstützung der Projekte deutlich. Pro, sodass sich die Erhebung des Mi - koordinator/inn/en. Das Koordinie - tizipativen Integrationskonzeptes zu Die Zusammenarbeit mit dem Integra - grationshintergrundes schwierig ge - staltet. Das Koordinierungsbüro hat vor diesem Hintergrund mehrere ei - gene Erhebungen durchgeführt, u.a. zum Kita-Besuch von Kindern mit Mi - grationshintergrund. Die Evaluation durch das Institut „Europäisches Forum für Migrations - studien“ (efms) fördert die Reflexion der Arbeit. Durch den Einblick der Pressekonferenz Auftakt Modellregion Integration Hochtaunuskreis, Staatsminister Hahn, Landrat Krebs, Erster Kreisbeige - efms-Mitarbeiterinnen in die Struktu - Verleihung der Urkunden auf dem Hes - ordneter Dr. Müsse, Dr. Kindermann, Yvonne Stehlik (beide HMdJIE), Fr. Becker, Dr. George (beide Leitstelle Integration, HTK) ren der unterschiedlichen Modellre - sentag, Dr. Müsse, Projektleiterinnen

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Modellregion Integration Stadt Kassel

Ausgangslage Konzeption und Umsetzung Handlungsfelder und Vernetzung

assel ist bunt und lebt Vielfalt in Viele Projekte und Initiativen wer - sein kann. Aus diesem Grund ent - und trägt dazu bei, Chancen und Ri - Bei den Workshops zum Auftakt Die Workshops gaben weiterhin allen Generationen“ ist nicht den bereits seit Jahren erfolgreich in schloss man sich, an dem hessischen siken in der Entwicklung von Stadt Ende 2009 und Anfang 2010 wurden Gelegenheit, dass etablierte Akteure „Knur der Titel des 2011 fortent - Kassel umgesetzt und zielen auf den Landesprogramm „Modellregionen und Region frühzeitig zu erkennen. Bildung, Sport und Kulturvermittlung der Integrationsförderung in einen wickelten Integrationskonzepts, son - Abbau sozialer Ungleichheiten zwi - Integration“ teilzunehmen. Die Folgen des demografischen als wichtigste Handlungsfelder der konstruktiven Erfahrungsaustausch dern auch Teil des Selbstverständnis- schen Zugewanderten und Aufnah - Wandels werden sich in Kassel nicht zukünftigen Integrationsförderung in untereinander sowie mit jungen Initia - ses der Stadt Kassel. Ein Drittel der megesellschaft in unterschiedlichen Oberbürgermeister vornehmlich durch eine sinkende Kassel gemeinsam mit den Migran - tiven und Vereinen traten. Dadurch Einwohner der nordhessischen Metro - Feldern des alltäglichen Lebens. Vor Bertram Hilgen: Einwohnerzahl bemerkbar machen, tenselbstorganisationen und den Trä - konnte ein wichtiger Beitrag für mehr pole hatte mit Stand 31. Dezember diesem Hintergrund wird Integration „Das Landespro - sondern durch den stetigen Anstieg gern der Integrationsförderung fest- Transparenz innerhalb der Integrati - 2010 einen Migrationshintergrund, im als gesamtgesellschaftlicher Lernpro - gramm gibt uns den des Altersdurchschnitts. Gleichzeitig gelegt. onsförderung geleistet werden, der Altersspektrum von 0 bis 18 Jahren zess verstanden, der erst mit der rea - Spielraum, neue wird die Stadt in ihrer Bevölkerungs - zu einer neuen Qualität der themen - war es die Hälfte. len, gleichberechtigten Teilhabe aller Konzepte der Inte - zusammensetzung immer heteroge - Bürgermeister bezogenen Vernetzung führte und in in Kassel lebenden Menschen im Bil - grationsförderung zu entwickeln ner, wie die eingangs angeführten Jürgen Kaiser, Dezer- eine gemeinsame Entwicklung von dungswesen, auf dem Arbeitsmarkt, und zu erproben, um auf die ge - Zahlen bereits verdeutlichten. Diese nent für Sport, Ord - Projektideen mündete. in Kultur und Politik abgeschlossen sellschaftlichen Veränderungen gesellschaftlichen Entwicklungen stel- nung und Sicherheit: In enger Begleitung durch die Pro - auch im Zuge des demografischen len Kommunen auch im Zuge einer „Als Sportdezernent freue ich grammkoordination „Modellregionen Wandels frühzeitig reagieren zu steigenden Finanznot vor neue He - mich besonders, dass seit 2011 Integration“ entwickeln die insgesamt Verteilung nach Altersgruppen in Prozent können.“ rausforderungen. Es gilt, neue Kon - innovative Projekte im Bereich der 15 geförderten Projekte neue Kon - zepte, Zugangsformen und Möglich- Sportförderung und des Breiten - zepte und vertiefen sowie erweitern Dass Integration in Kassel struktu - keiten zur Stärkung der Stadtgesell - sports durch die Modellregion ge - bereits erfolgreiche Ansätze der Inte - rell und inhaltlich als Querschnittsauf - schaft und des Stadtfriedens zu ent - fördert werden, da durch Sport grationsförderung. Hervorzuheben ist 65 Jahre und älter

5,6 2 12 79,8

, gabe verstanden und auch umgesetzt wickeln . Begegnungen geschaffen und Vor - für Kassel besonders die Zusammen - 6 wird, zeigt sich an der Verortung des Die Bestrebungen und Ziele der urteile abgebaut werden können.“ arbeit von freien Trägern, Migranten -

25 bis 64 Jahre 15,4 6,8 10,5 67,3 Themenbereichs Integration bei der Stadt Kassel, verschiedene Ansätze Kasseler Stadtverwaltung. Neben den der Integrationsförderung lokal bes - Arbeitsfeldern „Demografischer Wan - ser miteinander zu vernetzen, Syner - 18 bis 24 Jahre 14,5 9,6 12,7 63,2 del“ und „Bürgerschaftliches Engage - gien zu erzeugen und Strukturen für ment“ bildet das Thema „Integra- eine reale gleichberechtigte Teilhabe tion“ die dritte Säule des Zukunftsbü - aller Bevölkerungsgruppen am gesell - 15 bis 17 Jahre 18,3 16,1 11,1 54,5 ros als Teil des Geschäftsbereichs des schaftlichen Leben zu fördern und Oberbürgermeisters. auszubauen, deckt sich mit den Be - Das Zukunftsbüro übernimmt in strebungen und Zielen des Landes - 6 bis 14 Jahre 12,7 24,6 10,9 51,8 diesen Arbeitsfeldern eine Scharnier - programms „Modellregionen Inte- funktion zwischen der Verwaltung, gration“. Vor diesem Hintergrund

0 bis 5 Jahre 5,5 34,2 14,5 45,8 den Funktionsträgern in Organisatio - konnte sich die Stadt Kassel im Som - nen sowie den Einwohnern der Stadt mer 2009 erfolgreich für das Landes - Kassel, um gemeinsam Perspektiven programm mit dem Ziel bewerben, 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 zu entwickeln und aktiv Zukunft zu diesen Prozess auch weiterhin kon - Ausländer Eingebürgerte Aussiedler kein Migrationshintergrund gestalten. Damit ist das Zukunftsbüro struktiv zu unterstützen und noch stär - Anlaufstelle und Plattform für eine ker nachhaltige, strukturelle Entwick- bürgerbeteiligte Zukunftsgestaltung lungen zu fördern. 1. Integrationsworkshop „Modellregionen Integration“, Januar 2010

12 13 MODELLREGIONEN INTEGRATION: VIELFALT IST HESSENS ZUKUNFT MODELLREGIONEN INTEGRATION: VIELFALT IST HESSENS ZUKUNFT

Modellregion Integration Stadt Kassel

Perspektiven

selbstorganisationen, städtischen Äm- sind auch ältere Kasselerinnen und wanderten notwendig, die mit der der Akquirierung oder Erschließung Stadträtin Anne Janz, Die Einbindung der „Modellregio - tern und Landesbehörden in Verbund - Kasseler mit Migrationshintergrund Hilfe der Modellregion entwickelt neuer Zielgruppen ergeben. Die Fi - Dezernentin für nen Integration“ in das Zukunftsbüro projekten. Die gemeinsame Realisie - hinsichtlich neuer Formen der Gesund - und erprobt werden können.“ nanzierung einer Koordinationsstelle Jugend, Schule, der Stadt Kassel schafft darüber hinaus rung von Projektideen schafft eine erhaltung oder bezogen auf die inter - durch das Landesprogramm und Frauen und Gesund - die Grundlage für einen konstanten In - vertrauensvolle Grundlage für wech - kulturelle Öffnung von Pflegeeinrich- Die einzelnen Initiativen, Konzepte deren regelmäßiger Austausch mit heit formationstransfer zwischen Verwal - sel seitige Einblicke in Organisations- tungen stärker in den Blick gerückt. und Ansätze werden durch das Lan - dem Hessischen Integrationsministe - „Gleichberechtigte tung und Akteuren der Integrations- strukturen, Umsetzungsstrategien und desprogramm – und konkret durch die rium bilden weiterhin die Grundlage, Bildungschancen für förderung. Diese neue Form der offe - befördert den Erfahrungsaustausch Stadtkämmerer Programmkoordination vor Ort – mit - dass die Projektträger vor allem in alle Kasseler Kinder nen Zusammenarbeit zwischen Verwal - auch hinsichtlich unterschiedlicher Dr. Jürgen Barthel, einander verbunden, sodass ein kon - Fragen der Antragstellung, Konzept- und Jugendlichen ist eines unserer tung und freien Trägern stellt bisherige Problemlagen und Lösungsansätze. Dezernent für Finan - struktiver Austausch und ein gemein- entwicklung und Projektumsetzung zentralen Anliegen, das wir mit Rollenzuschreibungen infrage und be - Mit der Förderung von Kooperatio - zen, Beteiligungen samer Lern- und Vernetzungsprozess vor Ort konkrete Hilfestellungen er - viel Engagement vorantreiben. reitet den Weg für eine konkurrenz - nen zwischen Migrantenselbstorgani - und Soziales stattfinden kann. Durch die geschaf - halten und eng begleitet werden. Deswegen sind viele der Modell- freie und wechselseitig unterstützende sationen und freien Trägern wird fer- „Mit dem fort- fene Transparenz hinsichtlich der un - Die Erfahrungen, die bis zum Ende regionsprojekte im Handlungsfeld Zusammenarbeit. Auf diese Weise ner ein Beitrag zur interkulturellen schreitenden demo - terschiedlichen Projektkonzeptionen der Laufzeit des Programms in Kassel Bildung aktiv und engagieren sich werden Möglichkeiten und Bedingun - Öffnung von monoethnischen Orga - grafischen Wandel und Umsetzungsstrategien haben durch die Projektumsetzungen, die u. a. in den Bereichen Sprach- gen geschaffen, aus denen langsam nisationen geleistet. Diese neuen werden auch kultursensible sich bereits erste Formen der träger- Entwicklung eines Integrationsmoni - förderung im Kindergarten und Vertrauen erwächst, um die anstehen - Wege der Zusammenarbeit bewirken Ansätze in der Betreuung und und projektübergreifenden Zusam - torings und den engen Austausch mit Elternbildung.“ den Aufgaben im Zuge des gesell - langfristig weitreichende strukturelle Begleitung von älteren Zuge- menarbeit und Unterstützung z. B. bei Akteuren der Integrationsförderung schaftlich-demografischen Wandels Veränderungen, da sich durch die gewonnen werden, unterstützen die gemeinsam anzugehen. Zusammenarbeit unterschiedlicher prozessorientierte Weiterentwicklung Erfahrungsebenen vielfältige Syner- der Kasseler Integrationsförderung. Für weitere Informationen gien ergeben, die über einzelne Pro - Die Bereitstellung einer wissenschaft - empfehlen wir die Internetseiten jektzusammenhänge hinausreichen. lichen Begleitung und Auswertung des Zukunftsbüros Auf der Projektebene werden u. a. des Landesprogramms sowie die För - www.zukunft-in-kassel.de die Voraussetzungen und Strukturen derung einzelner Projekte durch das und der Stadt Kassel für nachhaltige Kooperationen zwi - Ministerium bieten die zusätzliche www.stadt-kassel.de schen Grundschulen und Kultur- sowie Chance, Entwicklungsprozesse auf Kunsteinrichtungen geschaffen oder einer anderen Ebene zu reflektieren, Ansprechpartner: eine enge Vernetzung zwischen ver - Synergien sichtbar zu machen und schiedenen Bildungseinrichtungen im Schnittstellen aufzudecken. Programmleiter: Bereich der Elternförderung aufge - Ullrich Bieker baut. Inhaltlich spiegeln die Modellre - Telefon: 0561 - 787 - 21 87 gionsprojekte insgesamt die Vielfalt E-Mail: des Lebens und die Herausforderun - [email protected] gen einzelner Lebensphasen wider. Programmkoordination: Neben der Förderung von Kindern Peggy Niering und Jugendlichen im Bereich der Telefon: 0561 - 787 -21 32 Sprache oder beim Übergang von E-Mail: Schule in Studium oder Ausbildung Projektmarktplatz „Modellregionen Integration“, August 2011 peggy.niering@stadt kassel.de

14 15 MODELLREGIONEN INTEGRATION: VIELFALT IST HESSENS ZUKUNFT MODELLREGIONEN INTEGRATION: VIELFALT IST HESSENS ZUKUNFT

Modellregion Integration Main-Kinzig-Kreis/Hanau

Ausgangslage 3. us den Kooperationsgesprä - gegenseitige Anerkennung und Institutionen bündeln und vernet- Stadtteilmütter Hanau präsentieren Teilnehmerinnen eines Beratungster - chen zwischen dem Main-Kin - Vielfalt als Chance definiert. So soll in zen und damit optimieren? sich auf dem Stadtteilfest in Lamboy. mins im Integrationsbüro, Gelnhausen zig-Kreis und der Stadt Hanau der Gestaltung des Zusammenlebens A Wo liegen die größten Entwick- • gingen drei wichtige Ergebnisse her - im Main-Kinzig-Kreis und in der Stadt lungspotenziale (inhaltlich=> Bereits zu Beginn des Landespro - Das neue Integrationskonzept der Seipel besetzt werden, haben zur Ver - vor, die auch für die Konzeption und Hanau ein klarer Perspektivwechsel Handlungsfelder; räumlich=> gramms Modellregionen Integration Stadt Hanau entwirft eine Struktur für besserung der Vernetzung und zu die Bewerbung im Rahmen des Lan - vollzogen werden. Weg von der Defi - Stadtteile, Kommunen)? Wie kann waren vielfältige Angebote im Main- unterschiedliche Zielgruppen, die sich mehr Information über das Programm desprogramms „Modellregionen In - zitbetrachtung hin zu Stärken, Mög - der Kreis/die Stadt Integration als Kinzig-Kreis und in der Stadt Hanau überwiegend an den unterschiedli - sowie über die Integrationsaktivitäten tegration“ grundlegend sind: lichkeiten, Potenzialen und Chancen. Win-win-Situation gestalten? vorhanden, die aber auch immer wie - chen Lebenswegen der Menschen im Main-Kinzig-Kreis und in der Stadt 1. . der Lücken aufwiesen. Durch die inno - orientiert. Da auch der Aufbau, die Hanau beigetragen. Die Betreuung Integration ist eine Aufgabe aller Konzeption und Umsetzung „Jede und jeder im Kreis und in der Stadt lebenden vativen Projekte, die im Rahmen des Angebote und Programme in den durch das Hessische Ministerium der Aus diesen drei zentralen Ergebnissen muss – unabhängig Menschen, um ein „Wir“ in der Ge - Programms durchgeführt werden, Fachbereichen der Stadtverwaltung Justiz, für Integration und Europa ist ergaben sich folgende strategische von sozialem Status, sellschaft zu verankern. Dies setzt eine wird angestrebt, strukturelle Verbes - auf dieses Gefüge ausgerichtet sind, hierbei ein wichtiger Baustein zur Un - Leitfragen: Herkunft und kultu - aktive Mitarbeit von allen voraus: serungen im Hinblick auf die Integra - erleichtert dies die Umsetzung des terstützung und zum gegenseitigen rellem Hintergrund – tion von Menschen mit Migrations- Konzeptes. Darüber hinaus konnten Austausch zwischen Land, Modellre - Hierbei sind sowohl Integrationsange - • Wie füllen wir das „Wir“ in der aktiv und gleichbe - hintergrund zu erreichen. Vorhandene diese bereits vorhandenen Strukturen gionen, Kreis, Stadt und Kommunen. bote vonseiten der Aufnahmegesell - Gesellschaft mit Leben? rechtigt am sozia - schaft als auch die Mitwirkung und Lücken konnten bereits geschlossen bei der Umsetzung der einzelnen Mo - Wie verankern wir den Perspektiv- len, kulturellen, wirtschaftlichen Eigeninitiative der Migrantinnen und • bzw. neue Strukturen geschaffen wer - dellprojekte durch Kooperationen „In einem solch in - wechsel „hin zu den Potenzialen“? und politischen Leben teilnehmen Migranten wesentliche Bestandteile den. Das Programm „Modellregionen und Vernetzungen ergänzt und erwei - frastrukturell diffe - können.“ Integration“ leistet somit einen wich- tert werden. renzierten Landkreis einer erfolgreichen Integration. • Wo sind die Bedarfe der Men- (Stadtrat W. Axel Weiss-Thiel) tigen Beitrag zu der geplanten durch - Der gemeinsame Internetwegwei - wie dem Main-Kin - 2. schen mit und ohne Migrations- gängigen Struktur im Main-Kinzig- ser „Integrationsatlas“ des Main-Kin - zig-Kreis wird deut - Hierbei gilt es, die zugewanderten hintergrund? „Weltweite Migration ist ein dau - Menschen möglichst umfassend (d. h. Kreis und in der Stadt Hanau. zig-Kreises und der Stadt Hanau bün- lich, dass die unter- Welche Angebote haben wir? erhaftes Phänomen. Mittlerweile wirtschaftlich, sprachlich und sozial- • Durch die Einrichtung des Integra - delt die vorhandenen integrativen An - schiedlichen Förder - Wie können wir diese erweitern? ist es eine offensichtliche Tatsache gesellschaftlich), also ganzheitlich in tionsbüros des Main-Kinzig-Kreises gebote und die Aktivitäten in der Mo - angebote, seien es Deutschkurse, Wo sind Lücken und wie können geworden, dass Deutschland ein allen Lebensbereichen teilhaben zu wurde beispielsweise eine zentrale dellregion und sorgt für mehr Trans- Projekte oder Beratungsangebote, wir diese schließen? Einwanderungsland ist. Auch im lassen. Ziel der Integrationspolitik Anlaufstelle für Fragen zur Migration parenz. die Menschen nur erreichen kön - Main-Kinzig-Kreis können wir das und Zuwanderung geschaffen und die Einer der wichtigsten Schwerpunk- nen, wenn sie vor Ort gemacht muss es daher sein, Partizipation, Teil - • Wie können wir bereits vorhan- friedliche Zusammenleben der Struktur innerhalb der Verwaltung um te des Main-Kinzig-Kreises und der werden. Daher liegt unser Schwer - habe und Zugehörigkeit zu ermögli - dene Maßnahmen und die Menschen aus 152 Ländern der einen wichtigen Baustein erweitert. Stadt Hanau stellt die Förderung der punkt als Modellregion in der chen, in einer bunten Gesellschaft, die Zusammenarbeit verschiedener Welt jeden Tag beobachten. Diese Vernetzung und Partizipation von Entwicklung und Umsetzung der kulturelle Vielfalt ist ein Potenzial Menschen mit Migrationshintergrund Integrationsprojekte mit und in und zugleich eine Herausforde - dar. Durch die Integrationsworkshops den Kommunen des Kreises. Ich rung für die Politik und die lokalen und andere angebotene Veranstaltun - halte es für besonders wichtig, Gemeinschaften.“ gen wird für einen Austausch mit den dass unsere Arbeit und unsere (Landrat Erich Pipa) Akteuren der Integrationsarbeit und Bemühungen bei den Menschen mit Migrantenvertretern gesorgt. ankommen.“ Auch die im Rahmen des Pro - (Landrat Erich Pipa) gramms errichteten Koordinations - stellen, die von Herrn Russo und Frau Zertifikatübergabe nach bestandener Auftaktveranstaltung „Vereine erfolg - Herr Dr. Kindermann, HMdJIE, bei Qualifizierung: Stadtteilmütter Hanau reich in die Zukunft“ in Hanau einem Vortrag in Hanau

16 17 MODELLREGIONEN INTEGRATION: VIELFALT IST HESSENS ZUKUNFT MODELLREGIONEN INTEGRATION: VIELFALT IST HESSENS ZUKUNFT

Modellregion Integration Main-Kinzig-Kreis/Hanau

Handlungsfelder und Vernetzung

Die zentralen Handlungsfelder der In - senprojekt „Stadtteilmütter“ in Ko - und der Öffentlichkeit präsentiert Podiumsdiskussion „Ältere Migranten Märchenführung: Hanauer Kids entde - Projektleitung Main-Kinzig-Kreis: tegrationsarbeit in der Modellregion operation mit der Stabsstelle Präven- werden. Über das Programm „Mo - beteiligen – aber wie?“ cken die Geschichte und erleben die Klaus Pichl, Kreissozialamt Main-Kinzig-Kreis/ Stadt Hanau sind: tion ein besonderer Schwerpunkt. dellregionen Integration“ wurde Kultur ihrer Heimatstadt. Barbarossastraße 24 Langfristig ist es das Ziel, ähnliche mehrmals in der lokalen Presse be - 63571 Gelnhausen • Bildung und Qualifizierung Projekte auch in anderen Stadtteilen richtet. Es wurde ein großes Interesse Perspektiven Telefon: 06051 - 8 5-12 657 (Förderung von Familien, Frauen zu verankern. sowohl der Öffentlichkeit als auch der Telefax: 06051 - 8 5-12 662 sowie Kindern und Jugendlichen), Bevölkerung des Kreises und der tionen zu profitieren. Die Krönung Die gestarteten Projekte aus der E-Mail: [email protected] „Ein guter Bildungsabschluss ist • Vernetzung der Integrationsan- Stadt an den Aktivitäten in den einzel - dieser erfolgreichen Vernetzungsar - Modellregion werden regelmäßig die beste Voraussetzung für Erfolg Programmkoordination: gebote, nen Kommunen verzeichnet. beit ist die Kooperationsvereinba - evaluiert und so die Wirksamkeit und und Teilhabe in der Gesellschaft.“ Anna Seipel, Integrationsbüro Die politische Lenkungsgruppe Mo - rung, die im Juni 2011 von Herrn Nachhaltigkeit geprüft. Eine Über- • interkulturelle Öffnung der Institu- (Stadtrat W. Axel Weiss-Thiel) Barbarossastraße 24 dellregion Integration, in der u.a. Herr Landrat Pipa und den Geschäftsfüh - nahme in die Regelstruktur ist bei er- tionen, 63571 Gelnhausen „Bei Unternehmen muss ein Be - Landrat Pipa und Herr Stadtrat Weiss- rern des Diakonischen Werkes Hanau, folgreichen Effekten geplant. Telefon: 06051 - 8 5-18 248 • Förderung sowie interkulturelle wusstsein für die oft zusätzlichen Thiel vertreten sind, begleitet die Pro - des Internationalen Bundes Hanau, „Integration kann uns dauerhaft Telefax: 06051 - 8 5-18 256 Öffnung der Vereine. Kompetenzen von Migrantinnen jekte inhaltlich und trägt dadurch zur des Caritasverbandes für den Main- nur gelingen, wenn sie in den Re- E-Mail: [email protected] und Migranten geschaffen und bei weiteren Veröffentlichung bei. Kinzig-Kreis, des Deutschen Roten gelstrukturen unserer Gesellschaft Homepage Main-Kinzig-Kreis: Dauerhaft setzen sich der Main- qualifizierten Migrantinnen und Kreuzes – Kreisverband Gelnhausen – „Integrationspolitik gelingt, wenn verankert wird. Integration bedeu- www.mkk.de Kinzig-Kreis und die Stadt Hanau das Migranten müssen ausländische sowie des Diakonischen Werkes Geln - sie als ein Element von Gesell - tet, einen sicheren Arbeitsplatz zu Ziel, Integrationsbedingungen für Mi - Bildungs- und Berufsabschlüsse hausen unterzeichnet wurde. Projektleitung Stadt Hanau: schaftspolitik verstanden wird und haben. Integration bedeutet, dass grantinnen und Migranten zu verbes - umfassend anerkannt werden.“ Der zentrale Ansatz bei der Umset - Gabriele Schaar-von Römer einzelne Politikfelder ineinander- Kinder aus Migrantenfamilien zur sern – in der Bildung (Kita & Schule), (Stadtrat W. Axel Weiss-Thiel) zung des Programms Modellregionen Magistrat der Stadt Hanau greifen.“ Schule gehen und eine wirkliche im Beruf (Arbeitnehmer/innen), in der Integration ist die enge Einbindung Umweltzentrum (Stadtrat W. Axel Weiss-Thiel) Chance erhalten, auch das Gymna- Freizeit (Vereine) und in der Wirtschaft von Migrantinnen und Migranten. Philipp-August-Schleissner-Weg 2 Die Auszeichnung zur Modellre - sium zu besuchen. Darüber hinaus (lokale Migrantenökonomie). Daher bemühen sich der Main-Kinzig- 63452 Hanau gion Integration des Landes Hessen Zur Gestaltung des Programms bedeutet Integration, ein deut- Die Stadt Hanau bringt in der Mo - Kreis und die Stadt Hanau um einen Telefon: 06181 -18 00 762 der Stadt Hanau gemeinsam mit dem Modellregion Integration in der Re - sches Formular im Amt ausfüllen dellregion Integration Projekte auf Austausch mit den lokalen Migranten - Telefax: 06181 - 30 4 9 152 Main-Kinzig-Kreis wurde mit großem gion wurden die Vertreter der freien zu können oder die Sicherheit zu den Weg, die sich hervorragend in selbstorganisationen sowie mit den E-Mail: Stolz entgegengenommen. So konn - Wohlfahrtsverbände, die seit Jahren haben, dass einem dabei geholfen das Integrationskonzept einfügen. unterschiedlichen Migranteninitiati - [email protected] ten die bisherigen Bemühungen in in der Migrationsarbeit aktiv sind, ein - wird. Gerade die individuellen Diese setzen in allen Bereichen der unterschiedlichen Bereichen in der geladen. Ziel ist es, von einem Erfah - ven. Durch die gute Zusammenarbeit Bildungsbiografien prägen den Programmkoordination: „Struktur hin zu den Menschen“ (be - Stadt und im Kreis zusammengefasst rungsaustausch und neuen Koopera- mit den unterschiedlichen Migranten - Zugang zum Arbeitsmarkt und zur Christian Pascal Russo, Magistrat der ginnend mit Projekten zur frühen vereinen können die modellhaft ent - Teilhabe am sozialgesellschaftli- Stadt Hanau, Lamboyladen Hilfe, Übergang in Kindertagesstätten wickelten Projekte auf kommunaler chen Leben. Deswegen legen wir Lamboystraße 20, 63452 Hanau und Schule sowie auf dem Weg in das Ebene gut umgesetzt werden. unseren Schwerpunkt im Main-Kin- Telefon: 06181 - 18 14 83 Berufsleben) einen neuen wichtigen zig-Kreis langfristig auf die Förde- Telefax: 06181 - 18 14 82 Baustein. Da im Zuge des zweijähri - rung von Kindern, Jugendlichen E-Mail: [email protected] gen Integrationsprozesses mit lokalen und Familien.“ Homepage Hanau: www.hanau.de Akteuren deutlich geworden ist, dass (Landrat Erich Pipa) Multiplikator/inn/en in den Stadttei - Gemeinsamer Internetauftritt len nötig sind, um Informationen über Modellregion Integration die städtische Infrastruktur bekannt zu Zirkusprojekt „Luna“ des Jugend- Landrat Erich Pipa eröffnet das Integra - Main-Kinzig-Kreis & Hanau: machen, liegt auf dem Hanauer Lot - büros der Stadt Schlüchtern tionsbüro des Kreises in Gelnhausen. www.integration-mkk-hanau.de

18 19 MODELLREGIONEN INTEGRATION: VIELFALT IST HESSENS ZUKUNFT MODELLREGIONEN INTEGRATION: VIELFALT IST HESSENS ZUKUNFT

Modellregion Integration Stadt Offenbach

Ausgangslage Konzeption und Umsetzung Handlungsfelder und Vernetzung 1. er Blick auf Offenbach zeigt Die Verteilung der Bevölkerung Prozent Ende 2010, dem Anteil der kert. Es geht um die Herstellung po- Auf diesem breiten Fundus von Er - Förderung zivilgesellschaftlicher eine Situation, welche selbst mit Migrationshintergrund im Stadt - Menschen mit Leistungen der Grund - litischer Verbindlichkeit, die Aktivie- fahrungen baut die Integrationsarbeit Potenziale und Stärkung der Dfür ein Land mit starker Ein - gebiet mit der starken Konzentration sicherung für Arbeitsuchende an der rung bürgerschaftlichen Engagements auf. In enger Zusammenarbeit mit Selbstorganisationen der Migrations - wanderung wie Deutschland unge - in bestimmten Stadtteilen, vor allem Bevölkerung. Starke Schnittmengen und die Förderung des Dialogs zwi - dem Land im Rahmen des Programms bevölkerung wöhnlich ist. Während politische in der Innenstadt, zeigt das folgende zwischen der Bevölkerung mit niedri - schen den Bevölkerungsgruppen. „Modellregionen Integration“ geht es 2. Entscheidungen in Deutschland – und Schaubild: gem Einkommen bzw. sozialem Trans - Konkrete Handlungsfelder sind die grundsätzlich um die Weiterentwick - Ausbau sozialraumbezogener Inte - ganz Europa – den demografischen ferleistungsbezug und der Migra- Arbeit in den Quartieren der Stadt, lung des Leitbildes durch die Einbe - grationsmaßnahmen im Rahmen des Wandel stets einbeziehen müssen, tionsbevölkerung lassen sich deutlich die Förderung von Bildung, Sprach - ziehung von neuen Erkenntnissen in Quartiersmanagements beschäftigt sich die Kommunalpolitik erkennen. Nicht-Deutsche sind so - kompetenzen und Beschäftigung und das kommunale Integrationskonzept 3. in der Stadt am Main mit der Steue - wohl bei der Arbeitslosigkeit als auch die Stärkung der sozialen Teilhabe. von 2004, die Erprobung von neuen Bildungsförderung rung eines konstanten Wachstums der im Bereich des SGB II weit überdurch - Maßnahmen in zunächst fünf Berei - 4. Bevölkerung. Zuwanderung nach Of - schnittlich betroffen. Dies bildet den chen der kommunalen Integrations - Elternbildung in Kooperation mit fenbach spielt hier eine zentrale Rolle. Hintergrund für umfangreiche Bemü - politik und nicht zuletzt um eine relevanten Institutionen vor Ort ist eine Kern - hungen der Kommune um die Stabi - strukturelle Verankerung oder die Ver - 5. stadt der Region Frankfurt/Rhein- lisierung und Verbesserung der So- stetigung der hiermit gewonnenen Förderung von Gesundheit und Main mit etwas mehr als 120.000 zialstruktur. Ergebnisse. Gesundheitsaufklärung von Einwohnern aus rund 140 Nationen, Die Migrationsbevölkerung ist Migrant/inn/en von denen die Nicht-Deutschen einen auch im Bildungssystem erkennbar Anteil von etwa 30 Prozent an der Ge - benachteiligt. Die Daten im Offenba - samtbevölkerung ausmachen. Der cher Bildungsbericht „Erziehung und Anteil der Offenbacher mit sogenann - Bildung in Offenbach (EBO)“ zeigen tem Migrationshintergrund (MH) be - seit Einführung des Bildungsmonito - trägt sogar über 55 Prozent. Die Stadt rings die starke Kluft der Bildungsge - ist von dieser Lage in unmittelbarer winner und -verlierer im Bildungssys- Nachbarschaft zu Frankfurt am Main tem. Das beinhaltet große Herausfor - mit einer starken Verflechtung der derungen nicht nur für Schulen, son - Wirtschaft und des Arbeitsmarktes dern auch für die Kommune. geprägt. Daneben vollzieht Offen - Die Stadt hat Strategien entwickelt, bach einen lang anhaltenden Struk - wie man den Integrationsprozess zwi - turwandel von traditionellen Indus- schen Zuwanderinnen und Zuwande - trien zu einer modernen Dienstleis - rern und Aufnahmegesellschaft mo- tungsgesellschaft. Die Sozialstruktur derieren, begleiten und, wo möglich, Offenbachs ist, nicht zuletzt als Teil steuern kann. Dabei unterliegen auch des Erbes als Industriestandort, ge - Ein langfristig prägendes Element die kommunalen Strukturen einem prägt von einem hohen Anteil von so - der Offenbacher Sozialstruktur ist die Anpassungsprozess, bedingt durch Vertreter/innen der lokalen Migrantenselbstorganisationen Kunstaktion mit Kindern im Stadtteil Lauterborn zial schwachen und zum Teil bildungs- deutlich überdurchschnittliche Ar - die sich weiter verändernde Bevölke - beim Integrationsworkshop im Rahmen des Landespro - fernen Einwohnerinnen und Einwoh - beitslosigkeit mit einer Arbeitslosen - rungsstruktur und Zusammensetzung. gramms Modellregionen Integration Offenbach: Freund - nern, besonders unter den Zuwande - quote von 10,4 Prozent im September Integration ist in Offenbach als kom - schaftsverein Türkei, Jüdische Gemeinde und Mevlana rern und Deutschen mit MH. 2011 und einer SGB-II-Quote von 18,8 munale Querschnittsaufgabe veran - Moschee

20 21 MODELLREGIONEN INTEGRATION: VIELFALT IST HESSENS ZUKUNFT MODELLREGIONEN INTEGRATION: VIELFALT IST HESSENS ZUKUNFT

Modellregion Integration Stadt Offenbach

Perspektiven

Mit der besseren Vernetzung der lo - Schule, Gesundheitsdiensten, Kom - tigsten Selbstorganisationen hat die derung nach Offenbach am Main“. In Die Entwicklung eines lokalen Maß - Kultur und Sicherheit. Integration in kalen Akteure im Bereich Integration munalverwaltung und anderen Berei - Stadt im Jahr 2007 das Kompetenz - drei Stadtteilen mit besonders hohem nahmenkatalogs dank intensiver Ko - der Kommune kann nur gelingen, will die Kommune außerdem die Basis chen dauerhaft gesichert werden. team Zusammenleben gegründet. Anteil von Bevölkerung mit MH (Grafik operation unter den kommunalen wenn die verschiedenen Fachberei - der kommunalen Integrationspolitik Am Beispiel des Projekts „KiESEL“ Den Vorsitz haben die Bürgermeiste - unten) und Integrationsbedarf werden Einrichtungen und mit externen städ - che der Verwaltung ebenso mobili - erweitern und zusätzliche bislang des CGIL-Bildungswerks in Koopera - rin der Stadt, Birgit Simon, und der in Kooperation mit dem dort einge - tischen Akteuren fördert die Erhöhung siert werden wie die vor Ort wirken- noch nicht genutzte, aber in der Stadt tion mit dem Staatlichen Schulamt Of - Vorsitzende des Ausländerbeirats, richteten Quartiersmanagement neue der Transparenz in der Integrationsar - den Behörden und die Akteure der vorhandene Potenziale – besonders fenbach kann man diesen Ansatz Abdelkader Rafoud. Der regelmäßige Formen der Aktivierung von Einheimi - beit und die interkulturelle Öffnung Zivilgesellschaft. Wirksame Integra - im Bereich ehrenamtliches Engage - erläutern. In der Schnittmenge zwi - Austausch im Kompetenzteam mit schen und Migrant/inn/en und deren der Verwaltung. Aktive Öffentlichkeits - tion setzt auch voraus, dass sie alle ment – ausschöpfen. schen Bildung und Elternarbeit wird Einbindung unterschiedlicher Fach - Gemeinschaften erprobt. Zur Verstär - arbeit begleitet die einzelnen Maßnah - Lebensbereiche erfasst – Familie und „Ich verspreche mir angestrebt, die Zusammenarbeit zwi - einrichtungen der Stadtverwaltung kung der lokalen Identität bereitet das men und trägt dazu bei, die Agenda Erziehung, die Schulen, den Arbeits- von der Modell- schen Schulen und den Eltern mit MH hat die Partizipation der Migrations - Haus der Stadtgeschichte eine Son - der Modellregion Integration im Be - markt, die sozialen Dienste, Gesund - region eine deut- an den Grundschulen aufzuwerten bevölkerung sichtbar erhöht, Brücken derausstellung vor, für die das Mu - wusstsein der Bürger zu verankern. heitsdienste und das Leben im Quar - liche Verstärkung und neue Wege der Kommunikation zu öffentlichen Institutionen aufge - seum von Zuwanderern wie von Ein- Das Organigramm (siehe unten) tier. Offenbach hat sich auf den Weg der Integrations- zu gehen, um bessere Voraussetzun - baut und Verknüpfungen mit exter - heimischen Objekte und erlebte Ge - gibt einen Gesamtüberblick über das gemacht, ein solch umfassendes wirkungen kom- gen für den Schulerfolg der Kinder zu nen Netzwerken in der Stadt herge- schichten sammelt. Hiermit wird den Konzept der Modellregion Integration kommunales Integrationskonzept um - munaler Politik in schaffen. Mit Grundschullehrern, die stellt, z. B. in den Bereichen Gesund - Fragen nachgegangen, was Heimat Offenbach. zusetzen. Form einer verbesserten Teilhabe zu Elternbeauftragten qualifiziert wur - heit, Ausbildung, Elternbildung, Ar - bedeutet, wie sich die Stadt durch Zu - Integrationspolitik ist in Offenbach an den Chancen der Gesellschaft, den, und Multiplikatoren aus den Ge - beitsmarkt, Quartiersmanagement wanderung verändert hat und welche „Chefsache“. Die Bürgermeisterin ist einem vertieften Verständnis der meinschaften der Migrationsbevölke- oder soziale Leistungen. Gefühle damit verknüpft sind. als zuständige Dezernentin ebenso Kontakt verschiedenen gesellschaftlichen rung, die bei Bedarf übersetzen und Mit dem Projekt „Gemeinsam für persönlich involviert wie der Oberbür - Gruppen füreinander und nicht zum besseren Verständnis der Schul - Integration in Offenbach“ wird die germeister und die anderen Magis - Ana-Violeta Sacaliuc zuletzt in einer Verbesserung der belange beitragen, will KiESEL gleich - Basis für eine langfristige Partnerschaft tratsmitglieder mit ihren Zuständig- Koordinatorin Modellregion Bildungs- und Beschäftigungsfä - zeitig zur interkulturellen Sensi- zwischen der Stadt und den lokalen keiten für Stadtentwicklung, Bildung, Integration higkeit der Migrationsbevölkerung bilisierung in den Schulen beitragen. MSO in der kommunalen Integrations - Stadt Offenbach am Main in der Stadt“, Die Kooperation mit dem Staatlichen politik gestärkt, wie es das Landespro - Amt für Arbeitsförderung, Statistik so Bürgermeisterin Birgit Simon an - Schulamt ermöglicht die Durchfüh - gramm Modellregionen Integration und Integration lässlich des ersten Planungswork - rung des Projektes in den Schulen vorsieht. Intensives Coaching, Kom - Berliner Str. 100 shops der Modellregion Integration in und gleich eine direkte Verfestigung petenzentwicklung und Beratung bei 63065 Offenbach am Main Offenbach. der Ergebnisse in der betroffenen Ins- ihrer Organisationsentwicklung sollen Telefon: 069 - 80 65 20 27 Die sechs laufenden Projekte der titution Schule. die Nachhaltigkeit der Partnerschaft E-Mail: Modellregion Integration decken Jedes der Teilprojekte der Modell - und der Ergebnisse der mittlerweile [email protected] konzeptionell die genannten Hand - region hat ein eigenes Konzept. Den - 15 gemeinsam entwickelten Minipro - lungsfelder ab, tangieren aber im Er - noch gibt es einen gemeinsamen jekte sichern. Noch kleinere Projekte, www.offenbach.de/offenbach/ gebnis ebenso weitere Bereiche der Nenner: der Einsatz von ehrenamtli - sog. Mikroprojekte, wurden ebenso themen/leben-in-offenbach/ Integration: Arbeitsmarkt, Frauen- chen Kräften und „zivilgesellschaftli - mit engagierten Einzelpersonen aus integration-und-zusammenleben/ und Jugendförderung, Gewaltpräven - ches“ Engagement. Ehrenamtliche unterschiedlichen Kulturkreisen entwi - modellregion-integration tion, Identitätsbildung. Alle Projekte Aktivität von Menschen mit und ohne ckelt, auch unter Beteiligung von sind so konzipiert, dass ihre Ergeb - MH ist ein wichtiges Element gelin - Menschen ohne MH. nisse schon während ihrer Laufzeit in gender Integration, die in vielen Mi- Das zeigen am besten die Projekte die bestehenden festen Strukturen grantenselbstorganisationen (MSO) „Integration im Quartier“ und „Ge - einfließen, damit die Ergebnisse in statt findet. Mit den Spitzen der wich - schichte und Gegenwart der Zuwan -

22 23 MODELLREGIONEN INTEGRATION: VIELFALT IST HESSENS ZUKUNFT MODELLREGIONEN INTEGRATION: VIELFALT IST HESSENS ZUKUNFT

Modellregion Integration Stadt Wetzlar

Ausgangslage Konzeption und Umsetzung Handlungsfelder und Vernetzung

ie Stadt Wetzlar hatte sich ein Meilenstein engagierter Integra- Zu Beginn des Workshops betonte Im Rahmen des Landesprogramms an den Programmbeirat zuständig. In Wetzlar wurden 2010 insgesamt 2009 gemeinsam mit 17 ande - tionspolitik zu bewerten. Oberbürgermeister Wolfram Dette Modellregionen Integration haben Der Programmbeirat setzt sich aus 10 Projekte durchgeführt. Für 2011 Dren hessischen Kommunen/ Im Februar 2010 fand der Auftakt - die Wichtigkeit des Themas für die zwei partizipative Workshops stattge - Vertretern der Fachämter, des BAMF, wurden 14 Projekte bewilligt und in Landkreisen als Modellregion Integra - workshop im Rahmen des Landespro - zukünftige gesellschaftliche Entwick - funden, die kontinuierlich in AGs zu des Schulamtes, des Kreises und von folgenden Handlungsfeldern umge - tion mit dem Ziel beworben, ein zu - gramms „Modellregionen Integra- lung und führte aus: „Damit Integra - verschiedenen Handlungsfeldern wei - Stiftungen zusammen und erörtert die setzt: kunftsfähiges Integrationsmanage- tion“ in Wetzlar mit über 70 Teilneh - tion gelingen kann, sollen alle Bürger terarbeiten. Projektanträge. • Sport und zivilgesellschaftliches ment aufzubauen und damit in der merinnen und Teilnehmern als strate - gleiche Zugangschancen zu den so - Im 1. und 2. Workshop zur Modell - Gleichzeitig wurde ein verwaltungs - Engagement, Region modellhaft für vergleichbare gische Partner aus der Region statt. zioökonomischen und politischen region haben sich im Wetzlarer Rat - interner Organisationsentwicklungs - Städte zu sein. Während des 2. partizipativen Work - Ressourcen unserer Gesellschaft ha- haus unter der Leitung von Ober- prozess angestoßen, um die Aufga- • Schule als interkultureller Lernort, Wetzlar ist geprägt von einer indus - shops im Mai 2011 zog Oberbürger - ben, sich aktiv in den Gestaltungspro - bürgermeister Wolfram Dette Perso - benstellung der Integration auf der • Sprache und Bildung im Elemen- triellen Entwicklung und einer damit meister Wolfram Dette Zwischenbi- zess einbringen und sich mit ihrer nen aus Politik, Verwaltung, Schulen, Grundlage des Zuwanderungsgeset - tarbereich, einhergehenden Ansiedlung von Ar - lanz, bedankte sich bei allen Beteilig - neuen ,Heimat‘ identifizieren.“ Sport, Ausländerbeirat, Migrantenver - zes im Sinne eines modernen Integra - beitskräften. Von 52.000 Einwohnern ten für das Engagement und stellte In Wetzlar wurden deshalb folgen- einen, Wohlfahrtsverbänden, Kirchen- tionsmanagements als Querschnitts- • kulturelle Integration, haben heute 25 Prozent einen Migra - nach der Präsentation der aktuellen de Leitgedanken für das kommunal - und Glaubensgemeinschaften, Ak - aufgabe der Verwaltung zu gestalten. • berufliche Integration. tionshintergrund. Der Ausländeranteil Projekte fest: politische Handeln und ein zukünftig teure der „Sozialen Stadt“ und Einzel - Als Modellregion hat die Stadt liegt bei 12 Prozent und verteilt sich auf zu gestaltendes Integrationsmanage - personen aus Gesundheit und Wirt- Wetzlar die durch das Integrationsmi - Nähere Informationen hierzu erhal - 103 Nationalitäten. Die Mehrheit der ment formuliert: schaft zusammengefunden, um in nisterium zur Verfügung gestellten ten Sie auf der Homepage der Stadt Zugewanderten ist aus der Türkei, einen partizipativen Prozess zur For - Ressourcen als wichtige Basis für eine Wetzlar unter www.wetzlar.de/Leben • Zuwanderung ist Chance; Südeuropa und Osteuropa. mulierung gemeinsamer Ziele und tragfähige Umsetzung erlebt. Insbe - in Wetzlar/Migranten/Modellregion „Die bisherige Wetzlar hat eine lange Tradition in • Integration als partizipativen Gestaltung konkreter Angebote zur sondere die individuelle Begleitung Integration. Arbeit hat sich der Integration von zugewanderten Prozess gestalten; Integration einzutreten. ist sehr wertvoll für eine Reflexion und Alle Projekte sind darauf ausgerich - gelohnt.“ Familien. Bereits mehrfach wurden Die AGs haben sich in Wetzlar seit eine kontinuierliche Weiterentwick - tet, auch eine strukturelle Verbesse - • Integrationsmanagement als Projekte für beispielhaftes Engage - Oberbürgermeister Wolfram Dette Beginn der Modellregion als verläss - lung des Prozesses. rungen der Angebote für eine ge- Querschnittsaufgabe gestalten; ment von Bund und Land ausgezeich - liche Arbeitsgemeinschaften heraus - Hessenweite Workshops zu The - lingende Integration zu erreichen, net. Auch das Projekt „Soziale Stadt“ • strategische Steuerung als gestellt, in denen auch die Projekt- men wie „Transparenz und Partizipa - und haben Erwachsene/Eltern sowie und die daraus resultierende Entste - zentrale Aufgabe wahrnehmen; träger mitarbeiten. Sie sind sowohl tion“ verdeutlichen formelle und Kinder als Zielgruppe. Sie sind an hung von Nachbarschaftszentren und Forum für fachliche Diskussionen, informelle Strukturen und eröffnen Sprach- und Sozialkompetenz orien - • interkulturelle Kompetenz stärken; Modellprojekten z. B. zur frühen Fami - Meinungsbildung, Konzeptentwick - neue Sichtweisen zu einer bewussten tiert und setzen dem Bedarf entspre - lienbildung sind dank der Unterstüt - • ein Integrationsmonitoring lung als auch für die Beschlussfassung und gezielten Nutzung der Strukturen chend an. zung des Landes und des Bundes als aufbauen und fortschreiben. von Projektanträgen zur Weiterleitung vor Ort.

Vorstellung des Projekts "Schüler helfen Schülern" durch die Projekt- Teilnehmer des 1. Integrationsworkshops zur Modellregion in Wetzlar leiterin in der August-Bebel-Schule

24 25 MODELLREGIONEN INTEGRATION: VIELFALT IST HESSENS ZUKUNFT MODELLREGIONEN INTEGRATION: VIELFALT IST HESSENS ZUKUNFT

Modellregion Integration Stadt Wetzlar

Perspektiven

Auf der Basis der bisherigen Inte - Der Dialog mit Migrantenselbstor - In Wetzlar ist Integration „Chefsa - Nähere Informationen: grationsarbeit und anknüpfend an die ganisationen wurde durch die Modell - che“. Der Wetzlarer Oberbürgermeis - www.wetzlar.de Erfahrungen der Modellregion soll in region erweitert und verstärkt. Auf- ter Wolfram Dette hat den Prozess Wetzlar der Aufbau eines Integrati - grund der breit angelegten Bürgerbe - angestoßen und sich von Anfang an Ansprechpartner: onsmanagements vorangetrieben teiligung kamen aber auch unter - engagiert beteiligt. Er ist aktiver Teil - Eva Schermbach, werden. Ziel ist, Integration als Quer - schiedliche politische Strömungen nehmer in allen Gremien und Work - [email protected] schnittsaufgabe wahrzunehmen und zum Tragen, die sich eher blockierend shops. Damit ist er Motor und Beispiel Telefon: 06441 - 99 20 15 von den einzelnen Ämtern umzuset - auswirkten. Daher muss zum Teil neu für Politik, Verwaltung und Bürger. zen. Bis zum Jahresende 2011 ist ge - Projektbesuch des HMdJIE in der Modellregion – hier AG Schule als interkultu- überlegt werden, wie einzelne Mig - Die Akzeptanz des Themas „Inte - Peter Matzke, plant, erste Handlungsempfehlungen reller Lernort,Vorstellung der Projekte „Schüler helfen Schülern“ ranten oder Migrantenselbstorganisa - gration“ wurde damit sowohl inner - [email protected] zu erarbeiten. Für die nächsten Schrit- tionen weiterhin in den Prozess ein- halb als auch außerhalb der Verwal- Telefon: 0644 1 - 99 20 10 te sind Schulungen zur Förderung der In Wetzlar gibt es aufgrund ge - Innerhalb dieser Konferenz wur - zubinden sind, damit der gemein - tung deutlich erhöht. interkulturellen Kompetenz vorgese - wachsener Strukturen innerhalb der den von Bürgern mit und ohne Mi - same Weg erfolgreich fortgesetzt „Aus der vom Land angestoßenen hen. Gleichzeitig soll „Integration“ im Stadtteile, aber auch als Resultat des grationshintergrund mit einer hohen werden kann. Entwicklung in den Modellstand- Sinne eines partizipativen Prozesses Projektes „Soziale Stadt“ teilweise Beteiligung Projektideen entwickelt Die systematische wissenschaftliche orten ergibt sich eine wichtige auch zukünftig die relevanten gesell - schon lange bestehende Netzwerke und verwirklicht. Es wurden gemein - Beurteilung des Prozessverlaufs und Verzahnung der Integrations- schaftlichen Partner einbeziehen. in Form von Stadtteilbeiräten und schaftlich abgestimmte Aktionen ver - einzelner Projekte ist ein wichtiger und bemühungen des Landes mit den Stadteilkonferenzen. An diese Struk - wirklicht. unterstützender Bestandteil für die Kommunen.“ tur konnte die Modellregion erfolg - Es entstand ein „Eltern- und Kinder- Modellregion. Bezogen auf den Ge - Oberbürgermeister Wolfram Dette reich anknüpfen und sowohl mit café“ mit vielen interessanten Ange - samtverlauf wünschen wir uns klare interessierten Bürgerinnen und Bür - boten sowie eine Hausaufgabenhilfe Hinweise auf die Wirkung von struktu - gern als auch mit gesellschaftlichen durch ehrenamtlich tätige Mütter. Die rellen Veränderungen in Verbindung Akteuren ins Gespräch kommen und Aktion „Fußball für Väter und Kinder“ mit operativen Maßnahmen und mög - sie als Multiplikatoren für die Modell - wurde bei der Auftaktveranstaltung lichen Indikatoren für die Umsetzung region gewinnen. mit 130 Teilnehmenden zum absolu - eines kommunalen Monitorings. Dies führte bereits zu neuen Ko - ten „Renner“. operationen. So wurde zum Beispiel In diesem Stadtteil hat die Modell - in einem erst aufgrund des Work - region bereits erfolgreich eine Initial - shops der Modellregion neu in den zündung ausgelöst und sowohl die Blick genommenen Stadtteil mit Aufnahmegesellschaft als auch die einem ansteigenden Anteil von Bür - Bürger mit Migrationshintergrund gern mit Migrationshintergrund An - vielfältig erreicht. fang 2010 eine Stadtteilkonferenz Nicht in allen AGs konnten die bis - gegründet. her gesteckten Ziele umgesetzt wer - den, dabei spielten strukturelle Be- dingungen und Veränderungen, aber auch inhaltliche Diskussionen eine Die Schüler sehen mit viel Freude wesentliche Rolle. ein selbst gedrehtes Video zum Projekt „Schüler helfen Schülern".

26 27 MODELLREGIONEN INTEGRATION: VIELFALT IST HESSENS ZUKUNFT MODELLREGIONEN INTEGRATION: VIELFALT IST HESSENS ZUKUNFT

Modellregion Integration Stadt Wiesbaden

Ausgangslage Konzeption und Umsetzung Handlungsfelder und Vernetzung

ie Fortschreibung des Inte - Das Programm „Modellregionen Ziel aller Wiesbadener Modellre - Im weiteren Verlauf des Modellre - den kontinuierlichen Austausch mit Innerhalb des Programms wurden grationskonzeptes der Stadt Integration“ war ein guter Anlass gionenprojekte ist auch die interkul - gionenprogramms werden die Teil - dem Integrationsministerium und den drei Projekte initiiert, die einerseits DWiesbaden 2010 bis 2014 hat dazu, die Arbeit im Handlungsfeld turelle Öffnung und Erweiterung von nehmer des ersten Integrationswork- anderen Modellregionen die Nach - neue Strukturen schaffen (Erstbera - neue inhaltliche Ziele und Handlungs - „Integration in den Arbeitsmarkt“ auf - Regelstrukturen, um langfristige und shops stets informiert und in das neu haltigkeit und die strukturelle Verän - tung), ein Modell der operativen Um - felder der Wiesbadener Integrations - zunehmen und zu erweitern. Die Stadt nachhaltige Integrationserfolge zu er - initiierte Netzwerk auf der operativen derung der Integrationsarbeit vor Ort setzung bei der Hebung von Poten- politik für die nächsten fünf Jahre Wiesbaden zielte dabei darauf, das reichen. Ebene eingebunden. Dies dient auch befördert. Über die Kofinanzierung zialen der Zuwanderinnen und Zuwan - festgelegt. Des Weiteren reagiert das Augenmerk künftig stärker als bisher Der erste Integrationsworkshop mit dem im Landesprogramm enthalte - aller Projekte durch die Landeshaupt - derer darstellen (Kompetenz als Konzept auf neuere Entwicklungen auf die Potenziale und Chancen von allen Akteuren im Bereich Integration nen Anspruch größtmöglicher Trans - stadt Wiesbaden werden die für die Chance) bzw. der Optimierung von der praxisorientierten Integrationsar - Migration und Zuwanderung in der In - und Arbeit vor Ort wurde als kreatives parenz und Partizipation. Integrationsarbeit vorhandenen Mit - bestehenden Dienstleistungen und beit und des Integrationsmonitorings. tegrationsarbeit zu richten. So gilt es, Instrument genutzt, um einen Auftakt Die enge Zusammenarbeit und der tel in Wiesbaden in einem beträchtli - damit der Öffnung von Regelstruktu - Bislang wurde vor allem in den Hand - diese Potenziale anzuerkennen und und Einstieg zur konkreten Umset - Austausch sowie der fachliche Input in chen Ausmaß gebunden. Dies erfor- ren (Integrationsassistenten) dienen. lungsfeldern Bildung, Gesundheit die vielfältigen Ressourcen von Mi - zung der Zielsetzung, der Gestaltung Form der Strategieworkshops durch dert eine eindeutige Prioritätenset - Alle drei Projekte sind auf andere und Sport sowie interkulturelle Öff - grantinnen und Migranten verstärkt einer tragfähigen Vernetzung sowie das Hessische Integrationsministe - zung in der kommunalen Integrations - Kommunen übertragbar. nung Integrationsarbeit geleistet. nutzbar zu machen. Durch die ver - inhaltlichen und fachlichen Austausch rium ermöglichen eine Vertiefung in arbeit, die schlussendlich auch zur

schiedenen Aktivitäten wurden Maß - zu ermöglichen. Im nächsten Schritt die wesentlichen Elemente und Ziele besseren Nachhaltigkeit erforderlich Das Wiesbadener Konzept wird auf nahmen ergriffen, um dem ansteigen- hat sich die Wiesbadener ämterüber - des Programms. Zudem wird durch ist. der Zukunftskonferenz erläutert. den Fachkräftemangel entgegenzu - greifende Steuerungsgruppe Integra - wirken und auf den demografischen tion mit den Ergebnissen des Wandel zu reagieren. Bereits vorhan - Workshops befasst. Die Ideen und dene humanitäre Ressourcen und Anregungen flossen in die Konzep - Fachkräfte mit Migrationshintergrund tion konkreter Projekte ein. können so nutzbar gemacht werden, um die Folgen dieser Entwicklung zu vermindern.

Auf dem Integrationsworkshop am 28.01.2010

28 29 MODELLREGIONEN INTEGRATION: VIELFALT IST HESSENS ZUKUNFT MODELLREGIONEN INTEGRATION: VIELFALT IST HESSENS ZUKUNFT

Modellregion Integration Stadt Wiesbaden

1. 2. 3. Erstberatung qualifizierter Kompetenz als Chance – neue Integrationsassistenten Perspektiven Zuwanderer Berufswege für qualifizierte Wiesbaden Migrantinnen Die Anerkennung von im Ausland Das Projekt strebt die Entwicklung Das Projekt zielt auf die Verbesse - sprachliche und kulturelle Verständ - „Die Landeshauptstadt Wiesbaden Die gesellschaftliche und wirt - erworbenen Abschlüssen gilt als wich - und Optimierung des Beratungsange - rung der Inanspruchnahme und die nisprobleme bei der Inanspruch - wurde im Oktober 2009 von der Hes - schaftliche Integration von Zuwande - tiger Baustein bei der Integration von bots für qualifizierte Migrantinnen zur Optimierung der Vereinbarungen zwi - nahme der Angebote und Leistungen sischen Landesregierung zur Modell - rinnen und Zuwanderern ist und qualifizierten Zuwanderern. Auf der Integration in den hiesigen Arbeits - schen Ratsuchendem/r und Sachbe- beseitigt, eine Öffnung auf beiden region Integration ausgewählt. Im bleibt eine wichtige Aufgabe. Ich Bundesebene wurde eine Gesetzes - markt an. Die inhaltlichen Schwer - arbeiter/in in den Regeldiensten und Seiten erreicht und damit die Zusam - Rückblick auf die zurückliegenden freue mich über die Möglichkeiten initiative verabschiedet, die zur Ver - punkte befassen sich unter anderem Bildungseinrichtungen. Ziel ist die menarbeit der Migrantinnen und Mig - zwei Jahre zeigt sich einerseits der und Unterstützung des Landespro - einfachung des Anerkennungsver- mit der Vorbereitung eines Berufswe - verbesserte strukturelle Integration ranten mit den Regeldiensten und Bedarf an strukturellen Veränderun - gramms Modellregionen Integration fahrens beiträgt. Das Wiesbadener ges, der den Kompetenzen der Teil - von Migranten in das Gesundheits-, Einrichtungen verbessert werden. gen und intensiveren Kooperationen und bin mir sicher, dass wir gemein - Projekt schafft die ergänzende Struk - nehmerinnen und ihren Qualifika- Sozial- und Bildungssystem. Die Integrationsassistenten wurden und andererseits sind mit den begon - sam weiterhin zur erfolgreichen Um - tur auf der kommunalen Ebene. tionen im Herkunftsland annähernd Die Ausbildung der Assistenten durch verschiedene Institutionen be - nenen Projekten deutliche Verbesse - setzung des Programms stets kon- Dabei geht es um die bedarfsge - entspricht und langfristig zu einer ei - beinhaltet unter anderem eine Fort - auftragt, u.a. Frauenhäuser, Schulen, rungen im Zusammenspiel unter- struktiv zusammenarbeiten werden.“ rechte individuelle Erstberatung von genständigen Existenzsicherung führt. bildung zum kultursensiblen Dolmet - Schulsozialarbeit, Bezirkssozialarbeit, schiedlicher Träger und Akteure ins - Zuwanderern mit im Ausland erwor - schen, das Erlernen von sozialen Polizei, Schwangerschaftsberatung, besondere im Handlungsfeld Arbeit benen Abschlüssen. sowie interkulturellen Kompetenzen Grundsicherung, Fallmanagement so- eingetreten. Die Integration von Mig- Im Hinblick auf die angestrebte und Methoden und dient zur Unter - wie das Suchthilfezentrum. rantinnen und Migranten in den re - Verbesserung der Interkulturalität und stützung von Fachkräften in den un - Die wissenschaftliche Begleitung gionalen sowie überregionalen Ar- Vernetzung setzt sich die Beratungs - terschiedlichen Bereichen. Durch den unterstützt uns bei der Auswertung der beitsmarkt ist uns dabei ein besonde - stelle personell aus drei Mitarbeiterin - Einsatz von entsprechend qualifizier - Projekte, der Überprüfung vorhande - res Anliegen. Rose-Lore Scholz nen der Bereiche Amt für Zuwande- ten Integrationsassistenten können ner Strukturen und möglicher Bedarfe Als Dezernentin für Schule, Kultur Dezernentin für Schule, Kultur rung und Integration, Amt für Soziale sowohl Informationsdefizite als auch an strukturellen Verbesserungen. und Integration halte ich den Ansatz, und Integration Arbeit und Arbeitsagentur zusam - verstärkt auf Möglichkeiten und Chan - men. Ziel dieser konstruktiven Lösung cen der Zuwanderung Wert zu legen, ist es, die erworbenen Fachkenntnisse für einen wichtigen Blickwechsel. An - und Erfahrungen in den jeweiligen gesichts der vorhandenen Qualifikati - Bereichen zu bündeln und gegensei - onspotenziale vieler zugewanderter tig zu ergänzen, aber auch langfristig Menschen liegt es auf der Hand, zu einer interkulturellen Öffnung der diese im Sinne einer Wertschätzung beteiligten Institutionen beizutragen. zu achten und alles dafür zu tun, dass Durch die aktive Öffentlichkeitsarbeit sie eingesetzt werden können. Mit der und Vernetzung vor Ort kann ein po - Beratungsstelle für qualifizierte Mig- sitiver Zulauf bilanziert werden. rantinnen und Migranten haben wir den ersten Schritt getan. Es wird sich zeigen, wie die Fachkompetenz der dort beschäftigten Mitarbeiterinnen im Zusammenspiel mit den anderen beteiligten Akteuren, z. B. der Agen - tur für Arbeit, strukturelle Veränderun - Auf dem Integrationsworkshop gen zur besseren Integration in den am 28.01.2010 Arbeitsmarkt herbeiführen kann.

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Integrationslotsen im Raum Frankfurt Müttertraining in Kassel: Qualifizierung und Beratung für Mütter mit Migrationshintergrund

Ansprechpartner:

nsere Hauptziele sind, das Zu - Hochtaunus. Wir begleiten das Pro - Atila Karabörklü, er Verein BENGI e.V. – Inter - scher und pädagogischer Grundlagen Migrationshintergrund aus dem sammenleben der türkischen jekt, indem wir Coaching überneh - stellv. Vorsitzender/Geschäftsführer kultureller Lern- und Begeg - der Er ziehung und die Ermutigung, Stadtteil Bettenhausen-Forstfeld, de- Umit den deutschen Mitbürge - men, die Schulung der Integrations- Türkische Gemeinde Rhein-Main Dnungsort für Frauen – führt einen jeweils der familiären Situation ren Kinder die Grundschule Linden - rinnen und Mitbürgern zu verbessern, lotsen organisieren und sie begleiten. Petterweilstr. 66 das Projekt in Kooperation mit der angepassten Erziehungsstil zu entwi - berg besuchen, zu erreichen. Um die gegenseitige Vorurteile abzubauen Wir wünschen, dass wir auf Kreis- und 60385 Frankfurt am Main Grundschule Lindenberg im Kasseler ckeln, sollen sie sich in der Erziehung Nachhaltigkeit zu stärken, wird das und die Empathie zwischen verschie - Landesebene andere Projekte unter - Osten durch. ihrer Kinder sicherer fühlen und bei Projekt wissenschaftlich begleitet. Informationen: www.tg-hessen.de denen Nationalitäten zu stärken. Im stützen und umsetzen können. Die Modellregion Integration bie - Bedarf Unterstützung von zuständi - Bereich der Bildung, des Arbeitsmarkts Als MSO ist es schwierig, in die tet neue Chancen, bereits vorhan - gen Einrichtungen annehmen. und der gesellschaftlichen Partizipation Projektarbeit einzusteigen, denn häu - dene Ansätze zu vertiefen und neue Ein wichtiges Ziel ist die Unterstüt - Ansprechpartnerinnen: möchten wir türkische Migrantinnen fig sind zunächst etablierte Träger Impulse zu setzen. Und wir als BENGI zung der Kommunikation zwischen und Migranten unterstützen. Hauptansprechpartner. Es kostet viel e.V. unterstützen mit unserem Projekt Schule (Klassenlehrer/in) und Eltern - Frau Gülsen Akcay und Die Türkische Gemeinde Rhein- Energie, gleichberechtigt als Träger zugewanderte Mütter im benachtei - haus (Mutter). Unser Handlungsfeld Frau Selvet Elevli, Main unterhält eine gute Zusammen - von Projekten wahrgenommen zu ligten Kasseler Osten, die im Rahmen ist zusammengefasst die Stärkung der BENGI e.V. Interkultureller arbeit mit dem IB Hochtaunus. Das werden. Hier müsste noch ein Be - herkömmlicher Hilfeangebote nur Elternkompetenz von Müttern in Ver - Lern- und Begegnungsort für Frauen Lotsenprojekt führen wir bereits seit wusstseinswandel stattfinden. Ge - schwer erreichbar sind. Das Projekt netzung mit Schule und unterstützen - Telefon: 0561 - 50 958 2007 im Raum Frankfurt mit Erfolg zielte Lobbyarbeit zu leisten ist we- steht in einer Reihe zahlreicher erfolg - den Einrichtungen. Telefax: 0561 - 73 98 776 durch. Als eine anerkannte Migran - gen der knappen finanziellen und reicher Projekte der vergangenen 19 In diesem Förderjahr begannen wir E-Mail: tenselbsthilfeorganisation (MSO) in personellen Ressourcen schwierig. Jahre, mit denen wir zugewanderte mit sechs Frauen. Die Zusammenar - [email protected] Hessen möchten wir mit diesem Pro - Wir hoffen, dass der Kreis und die Frauen unterstützen, in dieser Gesell - beit mit der Lindenbergschule erach - jekt den Erfahrungs- und Informati - beteiligten Kommunen das Projekt schaft ökonomisch, kulturell und fami - ten wir als produktiv. Im zweiten onstransfer zwischen etablierten und weiterhin unterstützen werden. Die liär Fuß zu fassen. Es geht uns darum, Förderjahr planen wir, ca. 5-10 neue unsicheren Migrantinnen und Migran - Lotsenvermittlungszentrale kann ihre Müttern zu helfen, ihren Kindern die Teilnehmerinnen dazuzunehmen, im ten ermöglichen. Arbeit nur weiterführen, wenn die nötige Hilfe und Unterstützung zu dritten Jahr werden ca. fünf weitere Die Türkische Gemeinde Rhein- Rahmenbedingungen dafür geschaf - geben, damit sie eine Schul- und Be - Mütter dazukommen. Mit dem Pro - Main ist als Juniorpartner an dem Pro - fen werden und die Kommunen mit - rufsausbildung erreichen. Durch die jektangebot planen wir, bis Ende der jekt beteiligt und unterstützt den IB machen. Vermittlung entwicklungspsychologi - Förderperiode 2013 ca. 25 Mütter mit

Lotsenfest Integrationslotsen in Offenbach Überreichung von Lotsenzertifikaten Training mit Müttern auf dem Hessentag

„Gute Tochter, guter Sohn?"

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Netzwerk Treff türkischsprachiger Angehöriger „Migration im Main-Kinzig-Kreis“ behinderter Menschen in Offenbach

m Jahr 2005 initiierten die Wohl - ie Werkstätten Hainbachtal gestoßene Prozess der interkulturel - fahrtsverbände Caritas-Verband gGmbH sind eine Einrichtung len Öffnung bei den Werkstätten IHanau, Deutsches Rotes Kreuz Dder Teilhabe am Arbeitsleben Hainbachtal verfestigt. Gelnhausen, Diakonisches Werk und bieten ca. 650 Menschen mit Be - Mit der Durchführung dieser wich - Gelnhausen und Hanau und Interna - hinderung Arbeit und Beschäftigung tigen und hochkomplexen Aufgabe, tionaler Bund Hanau im Rahmen ihres an insgesamt sechs Standorten in vom Träger sehr inspiriert als „In Ver - Bundeskonzeptes Migrationsbera - Stadt und Kreis Offenbach. Darunter schiedenheit Miteinander“ genannt, tung für erwachsene Zuwanderer hat ca. ein Drittel einen Migrations - ist eine Mitarbeiterin mit türkischer (MBE) und Jugendmigrationsdienst hintergrund. Herkunft beauftragt. Sie verfügt also (JMD) das Netzwerk „Migration im Darum haben wir die Wichtigkeit neben den notwendigen Fach- und Main-Kinzig-Kreis“. einer interkulturellen Öffnung für un - spezifischen Kulturkenntnissen auch Ansprechpartnerin: Zu diesem Zeitpunkt konnten be - sere Einrichtung früh erkannt. Diese über die notwendigen Sprachkompe - reits alle beteiligten Wohlfahrtsver - Phase der Entwicklung von interkultu - tenzen für eine ergebnisorientierte Mecbure Birgez, bände auf langjährige Erfahrungen in rellen Kompetenzen bei Angestellten Kommunikation mit den Familien, die Projektmitarbeiterin der Migrationsarbeit zurückblicken. ist fortgeschritten. oft aus kulturbedingten Gründen in Telefon: 069 - 85 002-436 Um die Integration und die damit MBE- und JMD-Mitarbeiter/innen (von links nach rechts): Im Rahmen der Modellregion Inte - Bezug auf die Wahrnehmung von Be - E-Mail: verbundene interkulturelle Öffnung Rainer Hinze, ...... Diakonisches Werk Gelnhausen gration entsteht nun in diesem Zu - hinderung in der Gesellschaft in rela - PraktikantIn02@werkstaetten-hain der Gesellschaft zu fördern, organi - Zdravko Cutura, ...... Caritas-Verband Hanau sammenhang ein „Informations- und tiver Isolation leben. Die Vorteile der bachtal.de siert und initiiert die Steuerungs - Andreas Glassen, ...... IB Hanau Austauschtreff türkischsprachiger An - mehrsprachigen Erziehung für gesell - Annette Korndörfer, .... Diakonisches Werk Hanau gruppe des Netzwerkes seit 2005 gehöriger“. Ziel dieser Gruppe ist es, schaftliche Integrationsziele werden Informationen: Claudia Muschler, ...... Caritas-Verband Hanau regelmäßige Netzwerktreffen aller Gabriele Wiemer, ...... Deutsches Rotes Kreuz Gelnhausen Raum für Austausch zu bieten, Infor - hiermit von der Praxis nochmals be - www.werkstaetten-hainbachtal.de mit Migration befassten Ämter, Be - mationen untereinander zu teilen, An - stätigt. hörden, Integrationskursträger und werden an die für sie benötigte Bera - Kontakt und gehörige von Menschen aus dem anderen Institutionen. tungsstelle weitergeleitet, gegebe - nähere Informationen: türkischen Kulturkreis zu ermutigen Ende 2009 wurde die Steuerungs - nenfalls auch dorthin begleitet. und das Vertrauensverhältnis zwi - www.caritas-mkk.de gruppe vom Main-Kinzig-Kreis ange - Diese Kooperation mit dem Main- schen Angehörigen und Mitarbeitern Telefon: 06181 - 92 33 50 fragt, ob sie bereit sei, die Modell- Kinzig-Kreis wurde in einer schriftli - zu vertiefen. Endziel der optimierten www.diakonie-hanau.de region Integration zu unterstützen chen Vereinbarung fixiert. Zusammenarbeit ist die Verbesserung Telefon: 06181 - 92 34 00 und im Rahmen des Netzwerks mitzu - In regelmäßigen Teamsitzungen der gesundheitlichen Versorgung von www.diak-werk-gn.de arbeiten. mit den Mitarbeiter/inne/n der Mo - Menschen mit Behinderung und Mi - Telefon: 06053 - 70 77 825 Seither wird die Steuerungsgrup- dellregion Integration wird der Inte - grationshintergrund als gleichberech - www.drkgelnhausen.de pe der Wohlfahrtsverbände in allen grationsprozess im Main-Kinzig-Kreis tigten Bürgerinnen und Bürgern Of- Telefon: 06051 - 48 00 24 Belangen der Modellregion Integra - gemeinsam initiiert, reflektiert und fenbachs. Durch die Wahrnehmung www.internationaler-bund.de tion mit eingebunden. evaluiert. von Unterschieden im Umgang mit Telefon: 06181 - 92 30 80 Ein Ergebnis dieser Zusammenar - In den vergangenen Monaten Behinderung in anderen Kulturen auf beit ist, dass seit Eröffnung des Inte - machten die Steuerungsgruppe und einer Seite und die Wahrnehmung grationsbüros die Beratungsstellen alle Beteiligten die Erfahrung, dass von vielfältigem Angebot für diese der Wohlfahrtsverbände wöchentlich Integration und interkulturelle Öff - Gruppe hierzulande auf der Seite der eine Sprechstunde für Migranten an - nung ein komplizierter Prozess ist, Adressaten wird gleichzeitig der an - bieten. Diese Sprechstunde dient als der in vielen kleinen Schritten zum Er - Mecbure Birgez (Mitte) mit Angehörigen der Werkstatt Clearingstelle und die Migrant/inn/en folg führen kann.

34 35 MODELLREGIONEN INTEGRATION: VIELFALT IST HESSENS ZUKUNFT MODELLREGIONEN INTEGRATION: VIELFALT IST HESSENS ZUKUNFT

Mit Sprache wachsen – Integrationsassistenten Begleitung von Familien in Hermannstein in Wiesbaden

ie Diakonie Lahn-Dill hatte in Nachbarstadtteil machten uns Mut, fene Treffen für Familien waren Wün - ie Wiesbadener Integrations - 33 Integrationsassistenten sind gemeinsamer Trägerschaft das Projekt zu beantragen. Die Pro - sche der Hermannsteiner Koopera- assistenten können von Äm - Ansprechpartner bei Kommu- Dmit der Stadt Wetzlar im Jahr jektbegleitung vor Ort durch die Stadt tionsträger und Bürger. Die Beteili - Dtern, Behörden und Institu- nikationsschwierigkeiten mit 2009 ein erfolgreiches Modellprojekt war für uns zusätzlich Sicherheit und gung der betroffenen Bürger wie tionen beauftragt werden, um bei Migranten. in Niedergirmes mit ähnlichem in der Praxis eine Hilfe. auch Institutionen war uns wichtig, um Verständigungsproblemen mit Mig - Schwerpunkt begonnen. Das große Der Wunsch, insbesondere jungen das Projekt von Anfang an auf „Her - ranten zu vermitteln und kulturspezi - Engagement der Hermannsteiner Familien Unterstützung von Anfang mannsteiner Boden“ aufzubauen und fisch zu übersetzen. Aus langjähri- Institutionen/politischen Entschei - an (Willkommensbesuche) anzubie - die Angebote langfristig in den vor - ger Erfahrung im Migrationsdienst dungsträger und Bürger, den Stadtteil ten, war von vornherein ein Projekt - handenen Strukturen zu verankern. und mit Projekten aus dem Migrati - in diese Richtung zu bereichern, und baustein. Angebote der Bildungs- Die Resonanz und die Teilnehmerfre - onsbereich war uns bekannt, dass Integrationsassistentinnen bei unsere Erfahrung im Modellprojekt im und Sprachförderung ebenso wie of - quenz sind seit Beginn positiv. der Bedarf für einen solchen Dienst einer Schulung Eine gute Netzwerkarbeit mit be - besteht. Die wachsende Anzahl von Frauen beim reits bestehenden Institutionen im So - kooperierenden Institutionen, Äm - Baby-Massage - zialraum (Kita, Schule etc.) ist Voraus- tern und Diensten, die die Integrati - kurs, ein Ange - bot im Bereich setzung, um mit den Familien in Kon - onsassistenten beauftragen, hat uns „frühe Hilfen“ takt zu treten. Ein Vertrauensaufbau ist dies bestätigt. wichtig und erfordert Zeit. Hat dieser Die Modellregion Integration bie - einmal stattgefunden, besteht eine tet uns die Chance, das Projekt im Tatyana Vilgelmi (2. von links) hohe Bereitschaft, Angebote zu nut - geschützten Raum, und mit ausrei - koordiniert die Einsätze der zen und im Projekt mitzuwirken. Dieser chend Projektmitteln ausgestattet, Assistenten. Zugang funktioniert am besten nied - drei Jahre lang zu erproben, weiter - rigschwellig und sozialraumorientiert. zuentwickeln und den exakten Be - Zeit ist ein wichtiger Faktor in der dürfnissen sowohl der Migranten als Erstes inter- Arbeit mit Familien mit Migrationshin - auch der beauftragenden Institutio - kulturelles Familienfest in tergrund. Ein Projektzeitraum von drei nen, Ämter und Diensten anzupas - Hermannstein Jahren ist zu kurz, um auf Dauer nach - sen. Langfristig erhoffen wir uns eine haltige Integrationsprozesse in Gang Übernahme des Angebots als Regel- aktive Teilhabe an der Integrationsar - Ansprechpartner: zu setzen. Aus diesem Grund muss angebot und damit eine strukturelle beit in der Stadt. Darüber hinaus be - sich frühzeitig damit befasst werden, Änderung der Regeldienste. Genau steht außerdem eine enge Koope- Manuela Pintus, auf welcher Grundlage und Finanzie - dies wird auch durch das Programm ration mit dem Migrantinnenverein Caritasverband Wiesbaden-Rhein - rung die erfolgreiche Arbeit weiter Modellregionen und das HMdJIE an - MigraMundi, der die Akquise neuer gau-Taunus e. V. geleistet werden kann. gestrebt. Künftig sollte bei Verstän - Integrationsassistenten übernom - Alcide-de-Gasperi-Straße 2 Frauen lernen digungsschwierigkeiten regelhaft ei- men hat. 65197 Wiesbaden Deutsch in einem Ansprechpartner: ne Person, die neutral und kultursen - Nach der Projektphase im Rah - Telefon: 0611 - 31 44 12 niedrigschwelli - sibel übersetzt sowie bei Bedarf zu men der Modellregion Integration E-Mail: gen Sprachkurs Britta Westen, Ämtern begleitet, hinzugezogen muss sich das Projekt hauptsächlich [email protected] Projektkoordinatorin werden. Die Erfahrungen zeigen, durch die Auftraggeber finanzieren. Telefon: 01577 - 80 13 255 www.caritas-wiesbaden-rheingau- dass alle Seiten davon profitieren Einige der Kooperationspartner ha- E-Mail: taunus.de und die Wege und Beratungszeiten ben bereits signalisiert, die Assisten - [email protected] kürzer werden. ten ab 2013 auch gegen Entgelt wei - www.diakonie-lahn-dill.de Das Projekt bietet aber auch eine ter zu beauftragen, sodass die Zu- weitere Chance: Migranten haben kunft gesichert scheint.

36 37 MODELLREGIONEN INTEGRATION: VIELFALT IST HESSENS ZUKUNFT MODELLREGIONEN INTEGRATION: VIELFALT IST HESSENS ZUKUNFT

Modellregionen Integration und Monitoring

ie Hessische Landesregierung Da Integration in erster Linie „vor Die Modellregionen sind aufgrund Ziel ist ein flächendeckendes kom - ferenz herausgegebenen Pilotbericht (s. Abb.). Dieses abgestimmte Mo- hat sich zum Ziel gesetzt, ihre Ort“ stattfindet, ist es wünschenswert, unterschiedlicher Ausgangsvorausset - munales Monitoring, das Anschluss (2010) und dem Integrationsbericht nitoringsystem bietet interessante DIntegrationspolitik auf Daten dass auch Kommunen ein Monitoring zungen im Aufbau eines Integrations - zum landesweiten Hessischen Inte - der Länder (2011) verzahnt ist und im Weiterentwicklungsmöglichkeiten für und Fakten zu basieren und eine Pla - aufbauen. Zum Integrationsmonitoring monitorings unterschiedlich weit. grationsmonitor bietet. Da dieser wie - Kern ähnliche Handlungsfelder wie sämtliche Monitore – und kann die nungs- und Entscheidungsgrundlage auf kommunaler Ebene – insbeson - Wiesbaden verfügt bereits seit eini - derum mit dem Ersten Integrations- die EU Core Indicators verwendet, ist Basis sein für eine abgestimmte und für eine langfristig erfolgreiche, nach - dere außerhalb des großstädtischen gen Jahren über ein bundesweit an - bericht der Bundesregierung (2008), das Monitoring der Modellregionen effiziente Integrationspolitik auf allen haltige Integrationspolitik zu schaffen. Raumes – liegen noch wenige Erfah - erkanntes Monitoring. Kassel und dem von der Integrationsministerkon - mit all diesen Systemen verbunden Ebenen. Für die Landesebene wurde im rungen vor. Daher soll der Aufbau Wetzlar haben im Herbst 2011 Ent - Herbst 2010 der erste Hessische Inte - eines solchen Systems in den „Modell - würfe vorgelegt, wobei in Wetzlar ei - grationsmonitor „Integration nach regionen Integration“ erprobt werden. gens eine ergänzende Erhebung in Maß“ der Öffentlichkeit vorgestellt. Er Hier sollen die Möglichkeiten des Mo - den Kindertagesstätten durchgeführt gibt Einblick in verschiedene Bereiche nitorings auf kommunaler bzw. regio - wurde, ebenso wie im Hochtaunus - der Integration, z. B. Bildung, Spra - naler Ebene ausgelotet und die kreis in der Kreisverwaltung. Offen - che, Arbeit. Erfahrungen auch anderen Kommunen bach hat interessante Ergebnisse für Monitoring bedeutet „Beobach - zugänglich gemacht werden. die einzelnen Stadtteile erzielt, die tung“ von Entwicklungen. Mithilfe des Das Hessische Ministerium der Jus - auch die Dynamik der Entwicklung Monitorings können gesellschaftliche tiz, für Integration und Europa hat den des Anteils der Bevölkerung mit Mi - Trends kontinuierlich erfasst und defi - Modellregionen ein Rahmenindikato - grationshintergrund zeigen. Für die zitäre Entwicklungen lokalisiert wer - renset an die Hand gegeben. Dieses Stadt Frankfurt, die in diesem Pro - den. Es ersetzt aber nicht eine berücksichtigt insbesondere die für sie gramm den Status einer strategischen sorgfältige Interpretation der Daten zentralen Bereiche Bildung und Arbeit Partnerschaft genießt, wurde das be - und ermöglicht für sich genommen und ermöglicht die Anschlussfähigkeit reits vorliegende Konzept überarbei - keine Ursachen-Wirkungs-Analyse. an den landesweiten Hessischen Inte - tet. In diesem Jahr (also 2012) wird der grationsmonitor. Das Indikatorenset erste Monitoringbericht veröffentlicht. lässt den Modellregionen zudem die Die Erfahrungen der Modellregio - Möglichkeit, ihre jeweiligen Schwer - nen sollen in einen Leitfaden einflie - punktsetzungen in den Handlungsfel - ßen, mit dem den übrigen hessi- dern sowie die im Rahmen des Pro- schen Kommunen, die am Aufbau gramms aufgelegten Projekte einzu - eines Integrationsmonitorings interes - beziehen. Aufgabe der mit dem Moni- siert sind, Informationen für die effek - toring befassten Akteure ist es, das tive und effiziente Umsetzung eines Rahmenindikatorenset in ein eigenes solchen Vorhabens an die Hand ge - Monitoringkonzept zu überführen und geben werden können. geeignete Datenquellen für die jewei - ligen Kennzahlen zu erschließen. Der Aufbau des Monitorings sollte mög - lichst kostengünstig und daher unter Rückgriff auf bereits verfügbare Daten erfolgen. Eine aufwendige Primärerhe - bung neuer Daten ist nicht beabsich- tigt, sofern dieser Wunsch in den Kommunen nicht besteht.

38 39 MODELLREGIONEN INTEGRATION: VIELFALT IST HESSENS ZUKUNFT MODELLREGIONEN INTEGRATION: VIELFALT IST HESSENS ZUKUNFT

Evaluation und wissenschaftliche Begleitung des Programms „Modellregionen Integration“

2. Konzept und Vorgehensweise der Analyse des Gesamtprogramms Das Programm verfolgt folgende wissenschaftlichen Begleitung Ziele: it seinem Programm „Mo - zwei Bereichen: Zum einen evaluiert des Projekts. Wirkungsannahmen und Die Analyse des Gesamtpro - • Strukturelle Veränderungen von Basierend auf der Analyse der inte - dellregionen Integration“ es ausgewählte Projekte in den Mo - Erhebungsinstrumente werden zu Be - gramms „Modellregionen Integra - Regelangeboten und -diensten, grationspolitischen Strukturen werden möchte das Hessische Mi - dellregionen, die über das Programm ginn der Evaluation mit den Beteilig - tion“ bedarf ebenfalls einer Zielexpli- die in den Modellregionen durch das M • Partizipation von Personen mit nisterium der Justiz, für Integration eine Finanzierung und Begleitung ten diskutiert. Zwischenergebnisse kation und einer Rekonstruktion der Programm herbeigeführten Verände - Migrationshintergrund und deren und Europa (HMdJIE) hessenweit die durch das HMdJIE erhalten. Zum an - werden schon während der Evaluation Wirkungsannahmen , um die durch - rungen hinsichtlich der Ziele Transpa - Organisationen und Einbeziehen Integrationspolitik zukunftsfähig ge - deren analysiert das efms insbeson - – und nicht erst nach Abschluss des geführten Maßnahmen, die damit zu renz, Vernetzung, Partizipation und der Aufnahmegesellschaft sowie stalten. Dazu hat es mit Kassel, Offen - dere die integrationspolitischen Projekts – dem Träger zur Verfügung erreichenden Ziele und die Wirkungs - strukturelle Veränderungen aufge - bach, Wetzlar, Wiesbaden, dem Strukturen in den einzelnen Modellre - gestellt, was gegebenenfalls dazu zusammenhänge zu verdeutlichen. • Transparenz von Maßnahmen, zeigt. Im Folgenden sollen erste Zwi - Hochtaunuskreis sowie dem Main- gionen, die Rolle der Programmkoor - führen kann, dass Fehlentwicklungen Solch eine Rekonstruktion der kom - Trägern und Daten (Monitoring), schenergebnisse dieser Analyse dar- Kinzig-Kreis mit der Stadt Hanau dinatoren 1 und die Veränderungen, frühzeitig erkannt und behoben wer - plexen Wirkungsannahmen für das gestellt werden. • Vernetzung in der Modellregion, sechs sehr heterogene Modellregio - die durch das Programm in den Mo - den können. Programm „Modellregionen Integra - zwischen den Modellregionen nen ausgewählt, in denen exempla - dellregionen entstanden sind. Im Rahmen des Programms „Mo - tion“ ist im Anhang grafisch darge - und zwischen Modellregion und 3. risch erprobt werden soll, wie grund- dellregionen Integration“ analysiert stellt. Zwischenergebnisse der wissen - Landesebene. legende Veränderungen in den Re - 1. das efms eine Vielzahl von Projekten. Das HMdJIE gründet sein Pro - schaftlichen Begleitung gelstrukturen und Institutionen der In - Evaluation von Einzelprojekten Ein Hauptziel der Analyse der Einzel - gramm auf die Ausgangsannahme, Das efms analysiert im Rahmen der Transparenz tegrationspolitik herbeigeführt wer- projekte ist es, innovative Projekte dass es in den hessischen Kommunen wissenschaftlichen Begleitung die den können. Das Erzielen solcher Grundlegend für die wissenschaft - und deren Umsetzung einzuschätzen und Kreisen sehr unterschiedliche in - hier dargestellten Zusammenhänge. Im Bereich des Ziels Transparenz strukturellen Veränderungen ist das liche Begleitung und Evaluation der und die Ergebnisse in die zu entwi - tegrationspolitische Strukturen gibt. Um zu beurteilen, ob die Ziele er - lassen sich unter anderem folgende Hauptanliegen des Programms. Hier- Einzelprojekte – aber auch die Ana - ckelnden Handlungsempfehlungen Um diese in ihrer integrationspoliti - reicht werden, ist zunächst einmal Veränderungen feststellen: Das Inte - zu wurden in den Modellregionen lyse des Gesamtprogramms – ist es, einfließen zu lassen. Beispiele für eva - schen Arbeit zu unterstützen, wurden eine Analyse der Ausgangslage in grationsmonitoring wurde in allen Mo- Programmkoordinatoren eingestellt, Zielexplikationen durchzuführen und luierte Projekte sind: die „Einrichtung im Rahmen des Landesprogramms den einzelnen Modellregionen – ins - dellregionen – ausgenommen Wies- Projekte mit Modellcharakter geför - die dem Programm und den Projek - einer Lotsenvermittlungsstelle für über die Einstellung von Programm - besondere der integrationspoliti - baden, einem Vorreiter zum Thema dert und eine enge Begleitung bei ten zugrunde liegenden Wirkungsan - Migranten“ (Hochtaunuskreis), „Fuß koordinatoren in den Modellregionen schen Strukturen – vonnöten. Dazu Monitoring – in hohem Maße von der der Umsetzung des Programms durch nahmen transparent zu machen. Bei fassen durch Bildungserfolg“ (Kassel), Möglichkeiten geschaffen, neue inte - hat das efms ein „idealtypisches Mo - Teilnahme am Programm beeinflusst. Mitarbeiterinnen des HMdJIE reali - der Zielexplikation muss vor allem ge - „Neue Partnerschaften – Vereine und grationspolitische Strukturen und dell“ kommunaler integrationspoliti - Es wurde im Fall von Hanau, Offen - siert. klärt werden, welche Ziele und Ziel - interkulturelle Öffnung“ (Main-Kinzig- Maßnahmen oder bei bestehenden scher Strukturen entwickelt. Integra- bach und Wetzlar intensiviert und für Für sein Programm hat das HMdJIE gruppen mit dem Projekt erreicht und Kreis/Hanau), „Impulse für die kultu - deren Optimierung und Koordinie - tionspolitische Strukturen definiert es die verbleibenden Modellregionen ebenfalls eine wissenschaftliche Be - welche Wirkungen erzielt werden sol - relle Vielfalt in der Verwaltung“ rung anzuregen und bei der Umset - als Strukturen von Akteuren, Aktivitä - angeregt. Alle Modellregionen ver - gleitung beauftragt. Es hat dazu das len. In den nächsten Schritten muss (Main-Kinzig-Kreis/Hanau), „Qualifi - zung von Veränderungen zu helfen. ten, Institutionen und Ressourcen in wenden den vom HMdJIE für das hes - europäische forum für migrationsstu - festgelegt werden, welche Indikato - zierung von Vereinen“ (Main-Kinzig- Zugleich baute das HMdJIE An - gesellschaftspolitischen Subsyste - senweite Monitoring entwickelten dien (efms), Institut an der Otto-Fried - ren und entsprechenden Daten dazu Kreis/Hanau), „KiESEL: Kind – Schule sprechstrukturen für die Modellregio - men, die Kommunen und Zivilgesell - Rahmenindikatorensatz oder planen rich-Universität Bamberg, ausgewählt. erhoben werden müssen; ebenso sind – Eltern“ (Offenbach), „Aufbau von nen in seiner Abteilung Integration schaft einsetzen, um Integration zu dies. Ziele dieser wissenschaftlichen Be - die Kriterien zu bestimmen, nach de- Bildungspartnerschaften im Elemen - auf, die eine Koordination des Ge - fördern. Solche gesellschaftlichen Bei der sehr zeitintensiven Entwick - gleitung sind es, belastbare Aussagen nen ein Projekt als erfolgreich beur - tar- und Primärbereich“ (Wetzlar) oder samtprogramms erlauben sollen. Subsysteme sind die Bereiche Politik, lung eines Überblicks über laufende zur Qualität der Prozesse und der Er - teilt werden kann. die „Erstberatungsstelle für qualifi - Wirtschaft und Arbeit, Bildung und Projekte und Maßnahmen zeigt sich, gebnisse des Programms, zur Zieler - Das efms folgt mit der Evaluation zierte Zuwanderer“ (Wiesbaden). Kultur, soziale Wohlfahrt, Wohnen, dass einzelne geförderte Projekte reichung der regionalen Integrations- der Projekte einem partizipativen Gesundheit und Sport, Sicherheit und maßgeblich für die Erreichung von politik sowie Vorschläge zur Optimie - Ansatz , d. h., es besteht eine enge Konfliktprävention sowie lokale Öf - Zielen in den Modellregionen sein rung des Programms zu entwickeln. Zusammenarbeit und Kommunikation fentlichkeit in ihren Beziehungen zur können. Beispiel hierfür ist der Inter - Hierzu arbeitet das efms vor allem in mit dem Träger und den Beteiligten Integration. netwegweiser „Integrationsatlas“,

1 Zur besseren Lesbarkeit wird auf die Verwendung der weiblichen Form verzichtet; gemeint sind immer beide Geschlechter. 40 41 MODELLREGIONEN INTEGRATION: VIELFALT IST HESSENS ZUKUNFT MODELLREGIONEN INTEGRATION: VIELFALT IST HESSENS ZUKUNFT

Evaluation und wissenschaftliche Begleitung des Programms „Modellregionen Integration“

welcher in der Modellregion Main- Auch innerhalb der Modellregio - mas Integration zeigt sich, dass vor Zusammenfassend kann gesagt wer - waltung gerufen, dass es notwendig eines Integrationskonzepts, zwar Kinzig-Kreis/Hanau aufgebaut wird nen hat sich die Teilnahme am Pro - allem in den Landkreisen starke struk - den, dass mit dem Programm zwi - ist, sich mit dem Thema auseinander schon vor der Auslobung zur Modell - und über vorhandene Integrationsan - gramm positiv auf ihre Vernetzung turelle Veränderungen zu konstatieren schen den Modellregionen ein zu setzen und geeignete Strukturen region geplant waren, diese jedoch gebote informiert. ausgewirkt. So hat sich beispielsweise sind: Im Main-Kinzig-Kreis geschah integrationspolitischer Konvergenz - zu entwickeln. nun viel schneller und mit einem er - Integrationspolitische Ziele, Zu - eine Steuerungsgruppe Integration die Einrichtung eines Integrationsbü - prozess angestoßen wurde; auch in In den Modellregionen, in denen weiterten Kreis an Akteuren umge - ständigkeiten und Maßnahmen wer - bestehend aus Vertretern des Kreises, ros über ein gefördertes Projekt; auch Regionen Hessens, die sich bisher Integrationspolitik und -arbeit schon setzt werden können. Hoch ge- den vor allem in Integrationskonzep- der teilnehmenden Kommunen und im Hochtaunuskreis wurde die Leit - kaum mit den Bereichen Zuwande - verankert sind, gab es durch die Teil - schätzt wird die beratende und koor - ten nach außen kommuniziert. Wies - von Trägern geförderter Projekte im stelle Integration im Rahmen des Pro - rung und Integration befasst haben. nahme am Programm positive Verän - dinierende Arbeit der Landesebene, baden und Offenbach haben schon Hochtaunuskreis gebildet. gramms „Modellregionen Integra- Es ist eine Aufbruchstimmung spür - derungen. Tenor der teilnehmenden die einen wechselseitigen und um - solch ein Konzept und entwickeln dies tion“ etabliert. bar. Vor allem in den Landkreisen wird Städte ist, dass einige der Projekte fassenden Lernprozess in Gang ge - weiter; in Hanau wurde das Konzept Doch auch über diese administra - ins Bewusstsein der Politik und Ver - und Maßnahmen, wie die Erstellung setzt hat. Partizipation und Einbeziehen der im Sommer 2011 fertiggestellt. Im tiven Strukturen hinaus zeigen sich in Aufnahmegesellschaft Hochtaunuskreis ist ein Integrations - den Modellregionen weitere Anzei - konzept geplant – angestoßen durch Die Teilnahme am Programm „Mo - chen von strukturellen Veränderungen Anhang: Visualisierung der Wirkungsannahmen des Landesprogramms die Teilnahme am Programm. Die dellregionen Integration“ hat in allen und Mobilisierungseffekten, die durch Städte Kassel und Wetzlar befinden beteiligten Kommunen und Kreisen das Programm hervorgerufen wurden: Leitziel: Schaffen einer zukunftsfähigen, wegweisenden und erfolgreichen Integrationspolitik in Hessen sich im Prozess der Konzeptentwick - der Beschäftigung mit dem Thema In - So konnte beispielsweise im Hochtau - Entwicklung gemeinsamer Leitbilder und Übertragung auf andere hessische lung; der Prozess wurde durch das tegration in der Öffentlichkeit einen nuskreis eine Steuerungsgruppe für Strukturelle Veränderungen ganzheitlicher Handlungskonzepte Kommunen und Kreise Modellprogramm beschleunigt. Schub gegeben, Diskussionen ange - das Thema Integration initiiert wer - stoßen und diese in Workshops und den, die neue Wege der Zusammen - anderen Veranstaltungen auf breiter arbeit des Kreises mit den Kommunen Partizipation von Personen mit Migrationshintergrund und deren Organisation sowie Einbe- Vernetzung Transparenz Vernetzung ziehen der Aufnahmegesellschaft und Etablieren eines gesamtgesellschaftlichen Diskurses Ebene vertieft. Die Öffentlichkeitsar - und Trägern etabliert. Ein weiteres Im Bereich Vernetzung – insbeson - beit hat sich in den Modellregionen Beispiel stellt das in Wiesbaden durch Überblick über Überführung der dere auf vertikaler Ebene, zwischen intensiviert. In den Modellregionen die Teilnahme am Landesprogramm Maßnahmen und Vernetzung zwischen Vernetzung Interkulturelle Projekte in die Monitoring Vernetzung in den MR Regelstrukturen der Modellregion und dem Land – hat wurde die Aufnahme ins Programm und mit Schwerpunkt auf die Integra - Projekte in der MR Land, MR und Trägern zwischen den MR Öffnung das Programm großen Einfluss auf als Auszeichnung verstanden und hat tion qualifizierter Zuwanderer in den alle Modellregionen. Als Ursache für bei vielen Trägern der Integrationsar - Arbeitsmarkt entstandene neue Netz - Erkennen grundlegender Integration als ressortübergreifende Veränderungsbedarfe in den Konzeptionsentwicklung und die positiven Veränderungen werden beit ein Gefühl der Anerkennung ihrer werk von Akteuren, die sich mit der Aufgabe auf Landesebene Regelstrukturen und Institutionen Handlungsempfehlungen in allen Regionen die direkten An - Arbeit bewirkt. Anerkennung von im Ausland erwor -

sprechpartner im HMdJIE genannt. benen Qualifikationen beschäftigen, Regelmäßige Treffen der Entwicklung Programmkoordinatoren mit Evaluation Wissen- Durch die Zuordnung zu Mitarbeite - dar. eines Rahmen- den Mitarbeitern des HMdJIE Koordination der Veranstaltungen ausgewählter schaftliche Strukturelle Veränderungen indikatoren- und Workshops Projekte Öffentlichkeitsarbeit in den MR Projekte Begleitung rinnen, welche die Arbeit in den Mo - Zudem haben sich in allen Modell - satzes dellregionen eng begleiten, hat das Das Erzielen von strukturellen Ver - regionen die Strukturen der Vernet - HMdJIE niedrigschwellige Kontakt - änderungen der unterschiedlichsten zung mit der Landesebene geändert: Potenzialansatz möglichkeiten geschaffen – nicht nur Regeldienste ist ein komplexer und Durch die direkte Kooperation mit Einbinden von Verwaltungs- für die Programmkoordinatoren, son - langwieriger Prozess. Nach der relativ den Mitarbeitern des HMdJIE haben Einstellen von Mitarbeitern Auswahl von 6 Einstellen von mitarbeitern und Politikern Förderung von Zukunftskonferenz des für das Programm im Modellregionen Programm- und Einrichten einer Projekten mit erweiterten dern auch für die Träger und Akteure kurzen Zeit der bisherigen Projekt - sich neue Kommunikationsstrukturen HMdJIE (MR) koordinatoren Steuerungsgruppe in den MR Modellcharakter Kompetenzkreises der geförderten Projekte. dauer können erst wenige Aussagen ergeben und bestehende Strukturen dazu getroffen werden. Beim Blick auf intensiviert, von denen die Modellre - –> teils suboptimale und sehr unterschiedliche integrationspolitische Strukturen in den hessischen Kommunen und Kreisen Veränderungen in der administrativen gionen profitieren. Ausgangsannahmen: –> „Projektitis“: viele parallel laufende Maßnahmen und Projekte; mangelnder Überblick über Maßnahmen und Träger –> unzureichende Nutzung von Transfereffekten zwischen den Kommunen und politischen Verankerung des The -

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Perspektiven des Landesprogramms „Modellregionen Integration“

Integrationsworkshops Transfer der Ergebnisse

n den letzten zwei Jahren wurden in Die in den letzten zwei Jahren be - Durch diesen Diskussionsprozess, Integrationspolitik beschränkt sich nein transferiert werden. Dabei legen Integrationsmanagement, inter- allen Modellregionen Integration gonnenen erfolgreichen Ansätze zur auch in der Weiterentwicklung der also nicht auf die Zugewanderten, wir Wert darauf, nicht nur Erfolge zu kulturelle Orientierung und Idurch das Landesprogramm und Vernetzung in den Modellregionen geförderten Projekte, ist es gelungen, sondern ist eine zentrale Strukturfrage präsentieren, sondern tatsächlich auch Öffnung sowie Netzwerke und die intensive Begleitung durch das In - werden wir unter anderem durch jähr - in den Modellregionen ein neues Ver - unserer Gesellschaft, die, wenn sie die Entwicklungen abzubilden und Partizipation. Darüber hinaus tegrationsministerium sehr intensive liche Integrationsworkshops in jeder ständnis für Integration als wechsel - strategisch gesteuert wird, auch we - einen größeren Kreis an hessischen wurde dadurch vor allem auch Diskussionsprozesse geführt. Insbe - Modellregion fortsetzen. Diese Inte - seitigen Prozess zu entwickeln. Dieser sentliche Potenziale für die Kommu - Kommunen am Prozess zu beteiligen der Austausch zwischen den ein - sondere die Auseinandersetzung mit grationsworkshops, die auch Ende Prozess verlangt Anstrengungen so - nen und Landkreise, aber selbstver- und diesen transparent zu gestalten. zelnen Modellregionen themen- der Frage der strukturellen Verände - 2011 wieder durchgeführt wurden, wohl von der einheimischen als auch ständlich auch für Land und Bund er - bezogen weiter gefördert. Die rung von Regelinstitutionen und -an - greifen einzelne Aspekte des Modell - von der zugewanderten Bevölkerung. schließen kann. Die Strategieworkshops, die im Rotation des Veranstaltungsortes geboten hat zu einem Austausch regionenprogramms auf – beispiels - Somit gerät auch die einheimische Dieser Paradigmenwechsel in der Laufe des Jahres 2011 stattgefun - der Workshops in allen Modell- gerade auch mit den Vertretern der weise die Professionalisierung der Bevölkerung als Adressat der Integra - Integrationspolitik ist sicherlich nicht den haben, waren eine gute inhalt - regionen ermöglichte weiterhin Zielgruppen dieser Angebote ge - Migrantenorganisationen bzw. die in - tionspolitik stärker in den Blick. kurzfristig umzusetzen. Um ihn jedoch liche Hilfestellung zur Reflexion einen besseren gegenseitigen führt. Dabei ist auf allen Seiten ein Be - terkulturelle Öffnung der Verwaltung – stärker vor Ort zu verankern, ist es not - der Ziele des Landesprogramms Einblick in die jeweilige An- und wusstsein dafür entstanden, dass und bearbeiten diese intensiv, um die In den Workshops wurden in wendig, dass die Erkenntnisse und Er - und dessen Umsetzung in den Einbindung der einzelnen Pro - integrationspolitische Veränderungs - nächsten Schritte passgenau für die je - einem intensiven und partizipa- fahrungen aus dem Prozess und auch lokalen Bezügen. Entsprechend grammkoordinatoren und des prozesse nur gemeinsam angestoßen weilige Region zu entwickeln. tiven Prozess die zunächst anzu- aus den Projekten der Modellregionen dieser Ziele wurden folgende Landesprogramms auf kommu- werden können. Diese nachhaltige gehenden Handlungsbereiche möglichst frühzeitig nach Hessen hi - Themen vertieft: kommunales naler Ebene. Verknüpfung der Akteure wird auch in der einzelnen Modellregionen den nächsten Jahren in den Modell - festgelegt. Damit gaben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der ersten Zukunftskonferenz im Juni 2010 regionen eine besondere Dynamik Integrationsworkshops einen entfalten. wichtigen Startschuss. In der Folgezeit fanden daraufhin wei - Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Kompetenzkreises „Integration vor Ort“ und tere Strategieworkshops und der Modellregionen im Gespräch Fachtagungen statt, um sich mit besonderen Fragestellungen zu bestimmten Handlungsbereichen der Integrationsarbeit vertieft auseinanderzusetzen, wie etwa kommunales Integrationsmanage - ment oder die Themen Arbeits - markt, Bildung, Gesundheit und Sport sowie Vielfalt.

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Perspektiven des Landesprogramms „Modellregionen Integration“

Zukunftskonferenzen und Ausblick Netzwerke Mit den Modellregionen haben wir Eine wesentliche Erkenntnis der Darüber hinaus wird der Ansatz des Netzwerk hessischer Kommunen zu dem Die durch das Modellregionenpro - Spannend bleibt die Frage, wie die daher 2011 vier Strategieworkshops Teilnehmerinnen und Teilnehmer war, Modellregionenprogramms zur Verän - Thema interkulturelle Öffnung aufbauen. gramm initiierten Veränderungspro - Ziele des Landesprogramms langfris - durchgeführt. Thematisch wurden bei dass viele Kommunen inzwischen derung der Regelstrukturen in einer Hierüber werden sowohl die Erfahrungen zesse werden in den nächsten zwei tig umgesetzt werden können und zu den Workshops die beschriebenen ganzheitliche Integrationskonzepte vielfältigen Gesellschaft weiter verdeut - der Kommunen ausgetauscht als auch ge - Jahren intensiv fortgeführt, um daraus einem neuen gemeinsamen Wir-Ge - Kernziele des Programms aufgegrif - aufgelegt haben. Diese umzusetzen licht und in einem größeren Kreis dis - meinsame Empfehlungen erarbeitet. Empfehlungen vorzulegen, die Grund- fühl in Hessen beitragen können. Alle fen. So erfuhren die Modellregionen und Integration tatsächlich als Quer - kutiert. Diese Zukunftskonferenzen Durch die Organisation dieses Netzwerks lage für eine Weiterentwicklung der Akteure – vor Ort, aus der Wissen - Unterstützung bei der Umsetzung schnittsthema zu etablieren ist je - werden weiterhin jährlich stattfinden sind sowohl das Land als auch die Kom - hessischen Integrationspolitik sein schaft, der Politik und insbesondere eines kommunalen Integrationsmana - doch noch nicht ausreichend ge- und integrationspolitische Schwer - munen in den Diskussionen und Entwick - werden. In den nächsten zwei Jahren die Bürgerinnen und Bürger – sind gements, der interkulturellen Orien - schehen. Auch findet kaum Vernet - punkte aufgreifen. Sie dienen ebenfalls lungen zum Thema miteinander ver- stehen uns noch zahlreiche Herausfor - aufgefordert mitzumachen. Denn nur tierung sowie bei der Vernetzung und zung über kommunale Grenzen hin - der Vernetzung der Kommunen unter - bunden. Dadurch erreichen wir langfristig derungen bevor, die wir gemeinsam gemeinsam erreichen wir nachhaltige Schaffung von Transparenz über ihre weg statt. Im Rahmen der Weiter- einander, aber auch mit dem Land. Das eine in sich schlüssige und effiziente Inte - mit den Modellregionen tatkräftig an - Erfolge. Angebote. In die Workshops flossen entwicklung des Programms Modell - Integrationsministerium wird dazu ein grationspolitik in Hessen. nehmen werden. die Erfahrungen der Modellregionen regionen Integration möchte das In - zu diesen Themen ein. Die hieraus tegrationsministerium den fachbezo- entwickelten praxisorientierten Hand - genen Austausch zwischen den Mo - lungsempfehlungen werden 2012 ver - dellregionen und dem Kompetenz - öffentlicht. kreis Integration vor Ort befördern Darüber hinaus wird der Austausch und dadurch Synergien schaffen. zwischen den Modellregionen und dem Kompetenzkreis Integration vor Ort befördert. Das Integrationsminis - terium hat hierfür verschiedene Platt - formen geschaffen. So wurden unter anderem Zukunftskonferenzen ge - meinsam mit den Modellregionen und dem Kompetenzkreis Integration vor Ort durchgeführt.

Teilnehmerinnen und Teilnehmer der zweiten Zukunftskonferenz im Juni 2011

46 47 MODELLREGIONEN INTEGRATION: VIELFALT IST HESSENS ZUKUNFT

Impressum

Herausgeber Verfasser der Beiträge der Modellregionen Hessisches Ministerium der Justiz, für Integration Integration und Europa Abteilung Integration Hochtaunuskreis Luisenstraße 13 Case-Management: Özge Erkaner, Leitstelle Integration 65183 Wiesbaden Andere Beiträge: Dr. Uta George, Leitstelle Integration E-Mail: [email protected] Kassel Peggy Niering, Zukunftsbüro www.hmdj.hessen.de www.integrationskompass.de Main-Kinzig-Kreis/Hanau Anna Seipel, Programmkoordinatorin Modellregion Verantwortlich im Sinne des Presserechts Integration Main-Kinzig-Kreis Frau Sandra Kranz, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit Telefon: +49 611 – 32 27 06 Christian Russo, Programmkoordinator Modellregion Integration Stadt Hanau Redaktion Wiebke Schindel, Offenbach Telefon: 06 11 – 32 20 14 Ausgangslage: Dr. Mathias Schulze-Böing, Amtsleiter, Jan Böhmeke-Tillmann Amt für Arbeitsförderung, Statistik und Integration Telefon: +49 611 – 32 20 36 Beitrag Modellregion Integration: Ana-Violeta Sacaliuc, Beiträge Konzeption, Perspektiven: Koordinatorin Modellregion Integration Offenbach Hangama Kawa Wetzlar Beitrag Monitoring: Koordinationsbüro: Eva Schermbach, Peter Matzke Dr. Ingrid Wilkens

Wiesbaden Gestaltung Razaw Akram, Koordinationsbüro Modellregion Studio R. Zerzawy AGD, Integration Wiesbaden, Amt für Zuwanderung und Burgstr. 1 Integration 65329 Hohenstein E-Mail: [email protected]

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JVA-Druckerei Diese Druckschrift wird im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit der Hessischen Landesregierung Marienburgstraße 74 herausgegeben. Sie darf weder von Parteien noch von Wahlbewerbern oder Wahlhelfern verwendet werden. 64297 Missbräuchlich ist insbesondere die Verteilung auf Wahlkampfveranstaltungen, an Informa- tionsständen der Parteien sowie das Einlegen, Aufdrucken oder Aufkleben parteipolitischer Informationen oder Werbemittel. Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zwecke der Wahlwerbung. Auch ohne zeitlichen Bezug zu einer bevorstehenden Wahl darf die Druckschrift nicht in einer Weise verwendet werden, die als Parteinahme der Landes- regierung zugunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden könnte. Die genannten Beschränkungen gelten unabhängig davon, wann, auf welchem Weg und in welcher Anzahl diese Druckschrift dem Empfänger zugegangen ist. Den Parteien ist jedoch Januar 2012 gestattet, die Druckschrift zur Unterrichtung ihrer eigenen Mitglieder zu verwenden.

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