Institut für Zeitgeschichte – Ja hresber icht 2003

Institut für Zeitgeschichte I Forschungsinstitut – Archiv – Bibliothek I München– I Edition Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland I Vierteljahrshefte für Zeitgesch Dokumentation Obersalzberg I Institut für Zeitgeschichte I Forschungsinstitut – Archiv – Biblio München–Berlin I Edition der Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland I Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte I Dokumentation Obersalzberg I Institut für Zeitgeschichte Forschungsinstitut – Archiv – Bibliothek I München–Berlin I Edition der Akten zur Auswärtigen der Bundesrepublik Deutschland I Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte I Dokumentation Obers Obersalzberg I Institut für Zeitgeschichte I Forschungsinstitut – Archiv – Bibliothek I München I Edition der Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland I Vierteljahrshefte Zeitgeschichte I Dokumentation Obersalzberg I Institut für Zeitgeschichte I Forschungsinstitut Archiv – Bibliothek I München–Berlin I Edition der Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesre Deutschland I Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte I Dokumentation Obersalzberg I Institut für Zeitgeschichte I Forschungsinstitut – Archiv – Bibliothek I München–Berlin I Edition der Akten Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland I Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte I Do Dokumentation Obersalzberg I Institut für Zeitgeschichte I Forschungsinstitut – Archiv – Biblio München–Berlin I Edition der Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland I Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte I Dokumentation Obersalzberg I Institut für Zeitgeschichte Forschungsinstitut – Archiv – Bibliothek I München–Berlin I Edition der Akten zur Auswärtigen der Bundesrepublik Deutschland I Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte I Dokumentation Obers Obersalzberg I Institut für Zeitgeschichte I Forschungsinstitut – Archiv – Bibliothek I München I Edition der Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland I Vierteljahrshefte Zeitgeschichte I Dokumentation Obersalzberg I Institut für Zeitgeschichte I Forschungsinstitut Archiv – Bibliothek I München–Berlin I Edition der Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesre Deutschland I Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte I Dokumentation Obersalzberg I Institut für Zeitgeschichte I Forschungsinstitut – Archiv – Bibliothek I München–Berlin I Edition der Akten Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland I Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte I Do Dokumentation Obersalzberg I Institut für Zeitgeschichte I Forschungsinstitut – Archiv – Biblio München–Berlin I Edition der Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland I

Inhalt

■ Das Institut: Profil und Resümee 2003 2 ■ Publikationen 5 ■ Forschungs- und Editionsprojekte 9 ■ Dokumentation Obersalzberg 23 ■ Ausstellung: Wege in die Vernichtung 24 ■ Gutachten und Anfragen 24 ■ Archiv und Bibliothek 25 ■ Benutzerservice 32 ■ EDV und Internet 33 ■ Veranstaltungen und Besuche 35 ■ Veröffentlichungen der Mitarbeiter 38 ■ Lehrtätigkeit 45

■ Vorträge und Diskussionsleitungen 46

■ Mitarbeit in wissenschaftlichen Kommissionen und Beiräten, Gutachtertätigkeit, Auszeichnungen etc. 52

■ Zeitungsartikel, Diskussionsbeiträge in Rundfunk- und Fernsehsendungen, wissenschaftliche Beratungstätigkeit für Medien 55 ■ Gremien und Personal 57 ■ Innere Organisation und Finanzen 59

Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2003 Das Institut: Profil und Resümee 2003

Das Institut: Profil und Resümee 2003

1. Profil Die Programmplanung des Instituts für Zeitgeschichte er- folgt durch die Institutsleitung im regelmäßigen Diskurs Das Institut für Zeitgeschichte (IfZ) begann im Mai 1949 mit den Wissenschaftlichen Mitarbeitern sowie dem Wis- mit seiner praktischen Arbeit. Den Beschluß zur Grün- senschaftlichen Beirat. Vom satzungsmäßigen Auftrag dung hatten die Ministerpräsidenten von Bayern, Hessen des IfZ ausgehend, werden zu den Perioden der deut- und Württemberg-Baden bereits 1947 gefaßt. Seit 1950 schen Zeitgeschichte im europäischen Kontext For- beteiligte sich der Bund an der Finanzierung des Instituts, schungsvorhaben durchgeführt. Innerhalb dieser Perio- das von Anfang an seinen Sitz in München hatte. 1961 den (Weimarer Republik, europäische Zwischenkriegszeit, erhielt das Institut seine heutige rechtlich-organisatori- NS-Diktatur sowie »jüngere« Zeitgeschichte: Besatzungs- sche Struktur. Als »Stiftung zur wissenschaftlichen Erfor- zeit, Bundesrepublik Deutschland, DDR) werden monogra- schung der Zeitgeschichte« hat es seitdem die Rechtsform phische und editorische Projekte durchgeführt. Sie sind einer öffentlichen Stiftung des Bürgerlichen Rechts exemplarisch angelegt, aber auf die fundamentale Ausein- andersetzung von Demokratie und Diktatur im 20. Jahr- Organe der Stiftung sind der Stiftungsrat, dessen Vorsit- hundert fokussiert. Dabei nehmen komparatistische Pro- zender, der Wissenschaftliche Beirat und der Direktor des jekte einen wesentlichen Platz ein (vgl. Horst Möller, Instituts. Im Stiftungsrat sind neben dem Bund die Län- Demokratie- und Diktaturforschung im 20. Jahrhundert, der Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Nordrhein- in: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 51 (2003), S. 29–50. Westfalen, Niedersachsen, Brandenburg und Sachsen vertreten. Der Stiftungsrat stellt die Richtlinien für die Zwei Abteilungen des IfZ, die 1990 bzw. 1994 errichtet Organisation und Verwaltung des Instituts auf, beschließt worden sind, haben heute ihren Sitz in Berlin. Die eine den jährlichen Haushaltsplan und besitzt Kompetenzen befindet sich im Auswärtigen Amt und ediert die »Akten bei bestimmten Personalentscheidungen. Dem Wissen- zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland«, schaftlichen Beirat gehören international renommierte die andere hat ihr Domizil in unmittelbarer Nähe zum Wissenschaftler an, die vom Stiftungsrat berufen werden. Bundesarchiv und betreibt SBZ/DDR-Forschung im ost- Der Wissenschaftliche Beirat berät die Institutsleitung in mitteleuropäischen Kontext. Seit 1999 ist zudem auf dem bezug auf die wissenschaftliche Arbeit und fungiert als Obersalzberg bei Berchtesgaden eine Dokumentationsstel- internes Evaluierungsinstrument. Der Direktor leitet die le Obersalzberg – Orts- und Zeitgeschichte eröffnet wor- wissenschaftliche Arbeit des Instituts, besorgt dessen Ge- den, deren Konzept von Mitarbeitern des IfZ entwickelt schäfte und vollzieht den Haushalt. worden ist und die vom IfZ weiterhin betreut wird.

Seit 1975 erfolgt die Finanzierung der Daueraufgaben Eine Besonderheit des IfZ besteht darin, dass es Service- des IfZ nach Art. 91b GG gemeinsam durch den Bund funktionen für die deutsche und internationale Zeitge- und die Länder. Das IfZ zählt damit zu den Forschungs- schichtsforschung erfüllt. Dazu dient zum einen ein Ar- einrichtungen der »Blauen Liste«, die sich 1995 zur Wis- chiv, das zeitgeschichtliche Quellen sammelt, erschließt senschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz (Leib- und zugänglich macht. Dies ist zum anderen die Aufga- niz-Gemeinschaft) zusammengeschlossen haben. be einer Bibliothek, die als wissenschaftliche Spezialbi- bliothek mit dem Sammelgebiet Geschichte des 20. Jahr- Aufgabe des IfZ ist die wissenschaftliche Erforschung der hunderts mit dem Schwerpunkt der deutschen Geschichte Zeitgeschichte. Dementsprechend hat sich das Institut seit 1918 überregionale Bedeutung besitzt. seit seiner Gründung der Erforschung der Geschichte des Nationalsozialismus unter Einbeziehung seiner unmittel- baren Vor- (Weimarer Republik) und Nachgeschichte (Be- 2. Wichtiges aus dem Berichtsjahr satzungszeit) gewidmet. Gegenstand seiner Tätigkeit ist heute aber ebenso die Geschichte der Bundesrepublik Das Jahr begann mit einem großen Fest zum 60. Ge- Deutschland und der Deutschen Demokratischen Repu- burtstag des Institutsdirektors. Im Mai stattete der blik unter Berücksichtigung ihrer internationalen Ver- Bundespräsident dem Institut einen Besuch ab. Im Juli flechtungen wie auch die vergleichende Geschichte ein- feierten die Institutsmitarbeiter mit zahlreichen Gästen zelner europäischer Staaten im 20. Jahrhundert. Damit ist schließlich 50 Jahre Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte. das IfZ das einzige historische Institut in Deutschland, Die Würdigungen, die Direktor, das Institut und seine das die deutsche Zeitgeschichte mit starkem internatio- Zeitschrift dabei fanden, sind als deutliches Zeichen da- nalen Akzent in ihrer Gesamtheit erforscht. für zu werten, dass die Arbeit des Instituts für Zeitge-

■ 2 ■ Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2003 Das Institut: Profil und Resümee 2003

schichte nach wie vor hohe Anerkennung erfährt. Dies davon eine mit dem Oberbürgermeister von München, findet seine Bestätigung, wenn die Leistungen im Be- Christian Ude, eine andere mit dem Vorsitzenden der richtsjahr bilanziert werden. SPD-Landtagsfraktion in Bayern, Franz Maget.

Die Vierteljahrshefte sind im Erscheinungsbild moderni- Äußerst erfolgreich ist weiterhin die Dokumentation siert worden und haben eine ganze Reihe von Aufsätzen Obersalzberg. Sowohl die Zahl der Besucher als auch der publiziert, die in der Presse eine erhebliche Beachtung Internetzugriffe sind sehr hoch. Im Ausstellungsbereich gefunden haben. Erschienen ist weiterhin eine von Mit- hat sich das Institut im Berichtsjahr außerdem als Initia- arbeitern des Instituts erstellte »Einführung in die Zeitge- tor und Mitveranstalter an der Ausstellung »Wege in die schichte«, der Registerband zur Dokumentation »Hitler. Vernichtung« engagiert. Die Anerkennung der inzwi- Reden – Schriften – Anordnungen«, ein weiterer Band schen erworbenen Kompetenz des Instituts im Ausstel- der Edition der Tagebücher von Joseph Goebbels, zwei lungswesen ist auch daran zu erkennen, dass der Verant- Jahresbände (mit jeweils drei Teilbänden) der Edition der wortliche für den Obersalzberg, Volker Dahm, zum Akten des Auswärtigen Amtes, eine weitere Monographie Vorsitzenden des Fachbeirates zur Konversion der NS-Or- aus dem Projekt zur Modernisierung der Geschichte Bay- densburg Vogelsang gewählt worden ist. erns 1949-1973, ein von Mitarbeitern des Instituts her- ausgegebener Sammelband, eine Dokumentation über die Archiv und Bibliothek haben trotz nach wie vor schwie- Hintergründe des Mauerbaus vom August 1961, der Be- riger Personalsituation nicht nur die laufenden Arbeiten gleitband zur Ausstellung »Wege in die Vernichtung« in (Benutzerbetreuung, Erwerbungen und ihre Sacherschlie- Würzburg sowie eine CD Dokumentation Obersalzberg. ßung) erledigt, sondern weitere Leistungen erbracht. Das Aus der Reihe des IfZ »Deutsche Geschichte der neuesten Archiv konnte wieder wichtige Nachlässe requirieren und Zeit« erschien in 7. stark erweiteter und aktualisierter auch einige besonders bedeutsame Bestände erschließen Auflage Horst Möllers Band »Die Weimarer Republik«, der und verzeichnen. Fortschritte machte auch die Sortierung damit eine der erfolgreichsten -Darstellungen ist. der Altregistratur und die Vorbereitung von größeren Tei- Neben diesen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des len des Hausarchivs für die Benutzung durch Archivbe- Instituts allein oder zum Teil verfassten oder bearbeiteten sucher. In der Bibliothek ist die Retrokonversion aller Bi- Veröffentlichungen sind weitere Arbeiten erschienen, die bliotheksbestände einschließlich der Sacherschließung im Institut begutachtet, redaktionell bearbeitet und her- sehr weit fortgeschritten und wird im Jahr 2004 abge- ausgegeben worden sind. schlossen werden. Damit ist dann ein Bibliotheksbestand online nach Autoren und einer ausgefeilten Sachsyste- Im Berichtsjahr hat das IfZ seine internationale Koopera- matik recherchierbar, wie das in nur wenigen Bibliothe- tion weiter intensiviert: Dazu gehören die Arbeit auslän- ken der Fall ist. Hinzuweisen ist noch darauf, dass die Bi- discher Gastwissenschaftler aus mehreren Ländern im bliothek über einen nicht unbeträchtlichen Bestand an IfZ, etliche Tagungen mit internationaler Beteiligung Büchern verfügt, die in Bayern an anderen Standorten (s.u.), Gastvorträge von Mitarbeitern des Instituts im nicht vorhanden sind. Ausland sowie die Lehrveranstaltungen, die der Direktor im Institut d’Etudes Politiques der Fondation des Scien- Auf der Basis der im Berichtsjahr eingeführten Kostenlei- ces politiques in Paris abhielt. stungsrechnung (KLR) haben Institutsleitung und Ver- waltung damit begonnen, die Arbeit des Instituts auf der Das Institut hat im Berichtsjahr wiederum zahlreiche Kol- Grundlage von Programmbudgets zu organisieren. Erfor- loquien veranstaltet, zum Teil in Verbindung mit anderen derlich ist diese Maßnahme, weil die Bundesregierung Einrichtungen aus dem In- und Ausland. In nicht gerin- und die Ministerpräsidenten der Länder 1997 beschlossen gem Maße wirkten auch ausländische Wissenschaftler haben, dass die Institute der Leibniz-Gemeinschaft neben mit, so z. B. russische Wissenschaftler bei dem Kollo- der KLR auch Programmbudgets einführen sollen. Für quium über Stalin oder französische Wissenschaftler bei das Haushaltsjahr 2005 hat Bayern die Institute aufge- dem Kolloquium über Willy Brandt und Frankreich. Bei- fordert, einen klassischen Wirtschaftsplan und eine Pro- de Veranstaltungen waren forschungsstrategisch innova- grammbudgetplanung vorzulegen. Dies ist dank eines tiv. Große Resonanz fand die Tagung über Hans Rothfels immensen Einsatzes der Verwaltung, die dabei mit Unter- und die deutsche Zeitgeschichte, die ein Thema aufgriff, stützung der Firma DOGRO gearbeitet hat, in der Sitzung über das in letzter Zeit heftig diskutiert worden ist. Dar- des Stiftungsrates im November geschehen. In sechs Pro- über hinaus hat es mehrere Buchpräsentationen gegeben, grammbereichen wird nunmehr die inhaltliche Arbeit

Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2003 ■ 3 ■ Das Institut: Profil und Resümee 2003

und deren Finanzierung zusammengefasst. Die neue stellenbesetzung, fehlende Forschungsplanung u.a.m.) Struktur spiegelt sich insofern auch im Jahresbericht wi- aber auch Kritik übte. Diese bezog sich vor allem auf an- der, als neben den Serviceleistungen (vor allem Archiv, geblich nicht umgesetzte Empfehlungen des Wissen- Bibliothek, Ausstellungen, Gutachten, Lehre und Vorträ- schaftsrates. Die Institutsleitung hat sich in ihrer Stel- ge) und den Publikationen, die als zwei Programmberei- lungnahme vom September im einzelnen dazu geäußert che festgelegt worden sind, die Editions- und For- und sieht keine sachliche Berechtigung für diese Kritik. schungsprojekte jeweils unter den Überschriften »ältere« Hinzu kommt, daß der Bewertungsbericht im Hinblick Zeitgeschichte, »jüngere« Zeitgeschichte und epochen- auf seine inhaltlichen Wertungen in sich widersprüch- übergreifende Forschungen subsumiert werden, die je- lich, z. T. auch redundant ist und über weite Strecken der weils unterschiedlichen Programmbereichen entsprechen. Institutsarbeit nicht gerecht wird. Der Senat der Leibniz- Im Berichtsjahr ist das Institut durch den Senat der Leib- Gemeinschaft hat im einzelnen dazu nicht Stellung ge- niz-Gemeinschaft evaluiert worden. Eine Bewertungs- nommen. Er empfiehlt die weitere Förderung des Instituts gruppe des Senatsausschusses Evaluierung hat im März durch Bund und Länder und schlägt eine erneute Evalu- eine Begehung des Instituts vorgenommen. Im Juli legte ierung in drei Jahren vor. Abgeschlossen wird das Ver- der Senatsausschuß seinen Bewertungsbericht vor, der fahren in Sitzungen der BLK (Forschungsausschuss und zwar die wissenschaftliche Arbeit des Instituts und seiner Ministerrat) im ersten Halbjahr 2004. Die Berichte und Serviceleistungen für die internationale Forschung sehr Stellungnahmen sind auf der Homepage der Leibniz- positiv bewertete, an der Arbeit des Instituts vor allem Gemeinschaft einzusehen. aus formalen Gründen (Beiratszusammensetzung, Plan-

■ 4 ■ Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2003 Publikationen

Publikationen

1. Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte zustellen, dass es der Redaktion auch im Berichtsjahr wieder gelang, die Tagespresse für jedes Heft der Viertel- Herausgeber: jahrshefte zu interessieren. Die größte Resonanz fand die Karl Dietrich Bracher, Horst Dokumentation von Sven Olaf Berggötz über »Ernst Jün- Möller, Hans-Peter Schwarz ger und die Geiseln. Die Denkschrift von Ernst Jünger Mitherausgeber: über die Geiselerschießungen in Frankreich 1941/42«, die Rudolf v. Albertini, Arnulf in der Süddeutschen Zeitung, in der Welt, in der FAZ und Baring, Dietrich Geyer, Hans in der spanischen Kulturzeitschrift La Vanguardia breit Mommsen, Gerhard A. Ritter rezipiert wurde. Trotz dieser Erfolge und intensiver Wer- Redaktion: bemaßnahmen des Verlags ging die Zahl der verkauften Hans Woller (Chefredakteur), Hefte wiederum leicht zurück. Christian Hartmann (stv. Chef- Die Redaktion der Vierteljahrshefte arbeitet ab Dezember redakteur), mit dem Rezensionsjournal »Sehepunkte« zusammen. Ziel Manfred Kittel, dieser Kooperation ist es, den Bereich der Zeitgeschichte Udo Wengst, in den »Sehepunkten« zu stärken. Angestrebt werden für Jürgen Zarusky jede monatliche Ausgabe der »Sehepunkte« bis zu 14 Buchbesprechungen; die Auswahl der zu besprechenden Bücher, der Rezensenten und die inhaltliche Betreuung Die Vierteljahrshefte publizierten im abgelaufenen Jahr der Rezensionen übernimmt die Redaktion der VfZ. Als 20 Aufsätze, Dokumentationen und Diskussionsbeiträge Fachredakteure fungieren aus dem Institut: Christian und sechs Notizen. Sieben der größeren Abhandlungen Hartmann, Dierk Hoffmann, Johannes Hürter, Manfred bezogen sich auf die «ältere« Zeitgeschichte vor 1945, Kittel, Dieter Pohl, Peter Skyba, Dietmar Süß, Petra We- acht Beiträge waren der «jüngeren« Zeitgeschichte nach ber, Udo Wengst, Hermann Wentker, Hans Woller und 1945 gewidmet, wobei in der Hälfte davon Fragen der Jürgen Zarusky. internationalen Politik thematisiert wurden. Die fünf Bei- träge des ersten Heftes (»Geburtstagsheft«) bezogen sich auf Methoden und Zäsuren in der Zeitgeschichte sowie 2. Schriftenreihe der Vierteljahrshefte für auf die Geschichte der Vierteljahrshefte und der Schrif- Zeitgeschichte tenreihe der Vierteljahrshefte. Zusammen mit dem vierten Heft erschien die Bibliogra- Herausgeber: phie zur Zeitgeschichte (nähere Angaben S. 28 f.), die Karl Dietrich Bracher, von Christoph Weisz und Ingeborg Brückner erarbeitet Horst Möller, wurde. Hans-Peter Schwarz Die Vierteljahrshefte feierten im Berichtsjahr ihren 50. Ge- Redaktion: burtstag. Aus diesem Anlass entschlossen sich Herausge- Jürgen Zarusky ber und Redaktion nach eingehenden Diskussionen mit dem Verlag und einem Medienexperten zu einer maßvol- ■ Band 86: Matthias Uhl len Modernisierung des äußeren Erscheinungsbildes der Armin Wagner (Hrsg.): Zeitschrift; durch Bilder, Karten und Graphiken soll der Ulbricht, Chruschtschow Aussagewert der Aufsätze und Dokumentationen erhöht, und die Mauer. Eine Do- durch Zwischenüberschriften und knappe Hinführungen kumentation. die Orientierung der Leser erleichtert werden. Außerdem organisierte die Redaktion ein Sommerfest und ein Kol- loquium über »Hans Rothfels und die deutsche Zeitge- schichte«. In der Öffentlichkeit fanden »50 Jahre VfZ« große Beachtung. Neben dem Bayerischen Rundfunk be- richteten alle führenden Tageszeitungen (u.a. Süddeut- sche Zeitung, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Neue Zür- cher Zeitung, Tagesspiegel, Rheinischer Merkur, ■ Band 87: Sven Keller: Günzburg und der Fall Josef Münchner Merkur) sowie Die Zeit über dieses Ereignis – Mengele. Die Heimatstadt und die Jagd nach dem zumeist in überaus positiver Tonlage. Überhaupt ist fest- NS-Verbrecher.

Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2003 ■ 5 ■ Publikationen

■ Sondernummer: 5. Weitere Veröffentlichungen Vor dem Mauerbau. Politik und Gesellschaft ■ Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik in der DDR der fünfziger Deutschland. Herausgegeben im Auftrag des Auswär- Jahre. Herausgegeben tigen Amts vom Institut für Zeitgeschichte. von Dierk Hoffmann, Hauptherausgeber: Hans-Peter Schwarz, Mitherausge- Michael Schwartz und ber: Helga Haftendorn, Klaus Hildebrand, Werner Hermann Wentker. Link, Horst Möller und Rudolf Morsey. 1972: 3 Teilbände. Bearbeitet von Mechthild Lindemann, Daniela Taschler und Fabian Hilfrich. Wis- senschaftliche Leiterin: Ilse Dorothee Pautsch.

3. Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte

Zuständig: Udo Wengst ■ Band 56: Bayern im Bund, Band 5: Jaromir Balcar: Das Jahr 1972 stand im Zeichen der Debatte um die Ra- Politik auf dem Land. tifizierung des Moskauer und Warschauer Vertrags von Studien zur bayerischen 1970, die Voraussetzung für das Inkrafttreten des Vier- Provinz 1945 bis 1972 Mächte-Abkommens über Berlin vom 3. September 1971 (Erscheinungsjahr 2004). war. Am 17. Mai 1972 stimmte der Deutsche Bundestag bei zehn bzw. siebzehn Gegenstimmen und zahlreichen Enthaltungen zu und verabschiedete gleichzeitig eine Entschließung, die die Verträge in die deutschland- und außenpolitischen Grundlinien bundesrepublikanischer Politik einband. Vorausgegangen waren spannende Tage: Am 28. April war der Versuch, Willy Brandt durch ein Mißtrauensvotum durch Bestechung eines Abgeordneten zu stürzen, nur knapp gescheitert, und am 12. Mai wur- de mit dem Verkehrsvertrag der erste Staatsvertrag zwi- schen der Bundesrepublik und der DDR unterzeichnet. 4. Studien zur Zeitgeschichte Die Einbeziehung von Berlin (West) in dieses Abkommen stellte einen besonderen Erfolg für die Bundesregierung Zuständig: Petra Weber dar. ■ Band 64: Theresia Bauer: Blockpartei und Agrarrevo- Im Juni 1972 begannen die Gespräche über eine grund- lution von oben. Die Demokratische Bauernpartei legende Regelung des innerdeutschen Verhältnisses. Die Deutschlands 1948–1963. Verhandlungen zwischen den Staatssekretären Bahr und ■ Band 65: Winfried Süß: Der »Volkskörper« im Krieg. Kohl gestalteten sich schwierig und erforderten eine Gesundheitspolitik, Gesundheitsverhältnisse und ständige Abstimmung mit den USA, Großbritannien und Krankenmord im nationalsozialistischen Deutschland Frankreich in der Bonner Vierergruppe. Der Grundlagen- 1939–1945. vertrag, der am 21. Dezember unterzeichnet wurde, war ■ Band 66: Yeshayahu A. Jelinek: Deutschland und Höhe- und Schlusspunkt der deutschlandpolitischen Ver- Israel 1945–1965. Ein neurotisches Verhältnis träge der Jahre 1971/72. Er brachte der DDR den Durch- (Erscheinungsjahr 2004). bruch zur internationalen Anerkennung und öffnete den

■ 6 ■ Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2003 Publikationen

Weg für die Aufnahme der beiden deutschen Staaten in Neben der Verfestigung der Entspannung wurde die die UNO. Das SALT I-Abkommen zwischen den USA und internationale Politik aber auch von neuerlichen Kon- der UdSSR vom 26. Mai sowie die Vorbereitungen für die frontationen geprägt. Im Oktober eskalierte die Lage im KSZE- und die MBFR-Verhandlungen markierten wichti- Nahen Osten im Jom-Kippur-Krieg. Die Ölkrise, das au- ge Etappen der Abrüstungs- und Entspannungspolitik. genfälligste Symptom für die Ausbreitungstendenz des Weitere Schwerpunkte der 424 nach Ablauf der dreißig- Nahost-Konflikts, verwies auf die besondere Verwund- jährigen Sperrfrist erstmals veröffentlichten Dokumente barkeit moderner Industriestaaten und die Notwendigkeit bilden die Erweiterung der EG durch den Beitritt Groß- einer koordinierten Energiepolitik der Europäischen Ge- britanniens, Dänemarks und Irlands sowie die Überle- meinschaften. Die »Edition der Akten zur Auswärtigen gungen zu einer Vertiefung der Gemeinschaft mit dem Politik der Bundesrepublik Deutschland« legt nach Ab- Ziel einer Europäischen Union, ferner die Aufnahme di- lauf der dreißigjährigen Sperrfrist auch für das Jahr 1973 plomatischer Beziehungen zur VR China sowie das At- wieder eine Vielzahl wichtiger Dokumente vor. Die 426 tentat auf die israelische Mannschaft während der Olym- bislang überwiegend vertraulichen Aufzeichnungen, Ge- pischen Sommerspiele in München mit seinen sprächsprotokolle und Drahtberichte spiegeln die viel- Auswirkungen auf das Verhältnis zu Israel und den ara- schichtigen Entscheidungsprozesse wider, denen sich die bischen Staaten. Bundesregierung in diesem Jahr gegenübersah. Während die Spitzengespräche einen lebendigen Eindruck von den ■ Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik wichtigsten Akteuren der Zeit vermitteln, enthalten vor Deutschland. Herausgegeben im Auftrag des Auswär- allem die Dokumente zu den KSZE- und MBFR-Verhand- tigen Amts vom Institut für Zeitgeschichte. lungen aufschlussreiche Details zur Rolle der Bundesre- Hauptherausgeber: Hans-Peter Schwarz, Mitherausge- publik im westlichen Bündnis. Als Leitmotiv erweist sich ber: Helga Haftendorn, Klaus Hildebrand, Werner dabei die Frage nach einer europäischen Identität sowie Link, Horst Möller und Rudolf Morsey. nach den Perspektiven der atlantischen Allianz. Das An- 1973: 3 Teilbände. sinnen des sowjetischen Generalsekretärs Breschnew an- Bearbeitet von lässlich seines Besuchs im Mai in Bonn, die Bundesrepu- Matthias Peter, Michael blik und die UdSSR sollten in Fragen von Krieg und Kieninger, Michael Frieden zu einer gemeinsamen Haltung finden, sowie das Ploetz, Mechthild Linde- Werben des amerikanischen Außenministers Kissinger, mann und Fabian im Rahmen eines »Year of Europe« die westliche Werte- Hilfrich. Wissenschaft- gemeinschaft in einer transatlantischen Erklärung zu be- liche Leiterin: Ilse kräftigen, waren weitere Pole, zwischen denen sich die Dorothee Pautsch. Bundesregierung orientieren mußte.

■ Hitler. Reden – Schriften – Anordnungen. Februar 1925 bis Januar 1933. Band VI: Register, Karten und Nachträge. Bearbeitet von Katja Mit dem UNO-Beitritt am 18. September 1973 trat die Klee, Christian Hart- Bundesrepublik – nach Westintegration und Ostpolitik – mann und Klaus A. in eine neue Phase der Multilateralisierung ihrer Außen- Lankheit. politik ein. So war es nur folgerichtig, daß die am 3. Ju- li in Helsinki eröffnete Konferenz für Sicherheit und Zu- sammenarbeit in Europa einen Schwerpunkt der Arbeit des Auswärtigen Amts bildete, der auch die folgenden Jahre bestimmen sollte. Daneben gelang es der Regierung Brandt/Scheel, ihre Bemühungen um eine Regelung der Beziehungen zu den östlichen Nachbarn durch Verträge mit der CˇSSR, Bulgarien und Ungarn im Dezember zu ei- nem Abschluß zu bringen.

Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2003 ■ 7 ■ Publikationen

■ Die Tagebücher von Joseph ■ Wege in die Vernichtung. Goebblels. Im Auftrag des Die Deportation der Instituts für Zeitgeschichte Juden aus Mainfranken und mit Unterstützung des 1941–1943. Begleitband Staatlichen Archivdienstes zur Ausstellung des Russlands herausgegeben Staatsarchivs Würzburg von Elke Fröhlich. und des Instituts für Teil I, Aufzeichnungen Zeitgeschichte München- 1923–1941. Band 1/I, Berlin in Zusammen- Oktober 1923–November arbeit mit dem Bezirk 1925. Bearbeitet von Unterfranken. Elke Fröhlich.

■ Horst Möller: Die Wei- ■ Einführung in die Zeitge- marer Republik. Eine un- schichte. Herausgegeben vollendete Demokratie, von Horst Möller und 7. aktualisierte und Udo Wengst. erweiterte Auflage.

■ Dokumentation Obersalz- berg. Tondokumente. Täter– Gegner–Opfer. Zusammengestellt von Volker Dahm und Albert A. Feiber. CD (71 min).

■ 8 ■ Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2003 Forschungs- und Editionsprojekte

Forschungs- und Editionsprojekte

Gemäß der Programmbudgetierung, die ab 2005 verbind- russischen Archivverwaltung sowie der deutsch-russi- lich ist, ist die Arbeit des Instituts in sechs Programm- schen Historikerkommission durchgeführt. bereiche eingeteilt (Serviceleistungen, Publikationen, 2. Im Bereich der Demokratieforschung schreibt das Insti- »ältere« Zeitgeschichte, »jüngere« Zeitgeschichte, epochen- tut unter anderem ein vergleichendes Forschungsprojekt übergreifende Forschung, programmungebundene For- zur Stabilität bzw. Instabilität der Demokratie in schung). Innerhalb dieser Programmplanung und der Deutschland und Frankreich zwischen den Kriegen und systematischen Erforschung von Demokratie und Dikta- hat zur Geschichte der Demokratie in der Bundesrepublik tur im 20. Jahrhundert sind alle einzelnen Forschungsbe- mehrere großangelegte Projekte bereits weit gefördert reiche angesiedelt. Im Sinne der systematischen Frage- oder begonnen. Dazu zählen Projekte über die Ver- stellung erstreckt sich beispielsweise die Erforschung der folgung von NS-Verbrechen durch die westdeutschen Demokratie sowohl auf die Zwischenkriegszeit als auch ustizbehörden, die einerseits die Auseinandersetzung mit die Geschichte der Bundesrepublik, die der Diktatur so- der Diktatur, andererseits den Weg zum demokratischen wohl auf das NS-Regime als auch die SED-Diktatur. Rechtsstaat in der Bundesrepublik dokumentieren. Hinzu Komparative Fragestellungen beziehen sich sowohl auf kommt ein exemplarisches Projekt über Gesellschaft und Diktaturen wie auch auf Demokratien. In diesem Sinne Politik in Bayern 1949–1973, ein Projekt über den Wan- sind die folgenden individuellen oder Mehrpersonen- del in der bundesdeutschen Gesellschaft in den 1960er Projekte einzuordnen, die zum Teil Forschungstraditio- und 1970er Jahren und schließlich als großangelegte nen des Instiuts fortsetzen, zum erheblichen Teil aber seit Edition die »Akten zur Auswärtigen Politik der Bun- dem letzten Jahrzehnt völlig neue Forschungsthemen in- desrepublik Deutschland« in einer der beiden Berliner novativ in Angriff genommen haben. Abteilungen. 1. So zählen zur Erforschung der Diktatur beispielsweise 3. In einem Bereich, der sich in vielfältiger Weise mit den Forschungsprojekte zur Literaturpolitik der NS-Zeit, zur erwähnten Themenstellungen berührt, sind Themen zum politischen Justiz unter Lenin, Stalin und Hitler (zugleich europäischen Kontext der deutschen Geschichte angesie- komparativ), die gruppenbiographische und strukturana- delt. Neben dem bereits erwähnten Projekt Demokratie in lytische Erforschung des HJ-Führungskorps und der all- der Zwischenkriegszeit, dem Vergleich der politischen Ju- gemeinen SS und als großes Editionsprojekt etwa die stiz in der Sowjetunion und dem NS-Regime, zählen da- Veröffentlichung der Tagebücher von Joseph Goebbels. zu Studien zu Italien, zu Deutschland und Polen. Kurz Zum Bereich der Diktaturforschung gehört auch die vor dem Abschluß steht ein vergleichendes, auf interna- mehrdimensionale Projektplanung zum Themenbereich tionaler Kooperation beruhendes Forschungsprojekt über Gewalt und Krieg im Nationalsozialismus, die sich bei- die tschechoslowakischen Rechtsnormen 1938–1948 im spielsweise auf die Wehrmacht in der nationalsozialisti- Vergleich zur Behandlung deutscher Minderheiten in an- schen Diktatur, auf Gesellschaft und Gewalt in der Dikta- deren europäischen Ländern. tur, schließlich auf Verfolgung und Ermordung der Das Institut für Zeitgeschichte hat es sich bei diesen europäischen Juden durch das nationalsozialistische Forschungen zum Ziel gesetzt sowohl die komparative als Deutschland beziehen. auch die interdisziplinäre Komponente zu stärken und die Zu den Projekten zur SED-Diktatur gehören nach dem Festlegung auf wechselnde methodische und thematische großen, auch Vergleichsaspekte enthaltenen Projekt über Konjunkturen zu vermeiden. Aus diesem Grund werden die Justizpolitik in der SBZ/frühen DDR, Forschungsvor- sowohl klassische politikgeschichtliche Fragestellungen haben zur Gesellschaftspolitik der DDR (Vertriebenenin- (Verfassungsgeschichte, internationale Beziehungen und tegration, Sozialpolitik, Strafrechtsreform und Werte- Außenpolitik) als auch gesellschaftsgeschichtliche und wandel im geteilten Deutschland). In Analogie zur kulturgeschichtliche Fragestellungen berücksichtigt. Auf Erforschung der Außenpolitik der Bundesrepublik diese Weise wird der Komplexität der Geschichte des Deutschland wird auch die Außenpolitik der DDR unter- 20.Jahrhunderts Rechnung getragen. Alle Forschungs- sucht: Zu diesem Bereich gehören sowohl eine Gesamt- projekte des Instituts sind exemplarisch in diesem Frage- darstellung als auch Einzelprojekte, beispielsweise über raster angesiedelt, tragen aber selbstverständlich der Ent- die zweite Berlinkrise 1958–1963. Ein großes Editions- wicklung der Forschung innerhalb und außerhalb des projekt stellt in diesem Themenkomplex die Beteiligung Instituts für Zeitgeschichte Rechnung. an der Erforschung der SMAD dar, zu der das Institut bis- Dem folgenden Bericht über den Stand der einzelnen her sowohl monographische als auch dokumentarische Projekte liegt die Einteilung nach Programmbereichen Projekte durchgeführt hat. Die laufenden Vorhaben wer- zugrunde. Er ist damit nicht nach inhaltlichen Schwer- den in Zusammenarbeit u. a. mit dem Bundesarchiv, der punkten, sondern nach formalen Kategorien geordnet.

Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2003 ■ 9 ■ Forschungs- und Editionsprojekte »Ältere« Zeitgeschichte

I. »Ältere« Zeitgeschichte College Park, Maryland (USA). Im Berichtsjahr trafen die ersten Kopien der bisher unzugänglichen und im Vorjahr In der »älteren« Zeitgeschichte (1917–1945) gibt es eine von der Projektleiterin in den Archives du Ministère des ganze Reihe von Projekten, die nunmehr abgeschlossen Affaires Ètrangère, Paris, geprüften Glasplatten im Insti- bzw. in ihre Schlussphase eingetreten sind. Zu nennen tut für Zeitgeschichte ein. Die zeitraubenden Bemühun- sind hier die beiden großen Editionsprojekte »Die Tage- gen von Elke Fröhlich um die Sicherstellung der letzten, bücher von Joseph Goebbels« und »Hitler. Reden, Schrif- noch unzugänglichen Tagebuchtexte von Goebbels in ten, Anordnungen« sowie das Forschungsprojekt »Demo- den einschlägigen Archiven der ehemaligen Besatzungs- kratie in der Zwischenkriegszeit. Deutschland und mächte haben noch keinen Durchbruch erzielt. Auch im Frankreich im Vergleich«. Auch das Wehrmachtsprojekt Archiv des Quai d’Orsay in Paris wurde recherchiert. ist mittlerweile weit fortgeschritten, ebenso wie die Er- Neben Angela Hermann, M.A., als wissenschaftlicher fassung biographischer Daten von Eliten in der Zeit des Halbtagskraft, standen dem Projekt als studentische Nationalsozialismus. Fortschritte hat es auch bei den Hilfskräfte Anne Munding, Katharina Steiner (bis Mitte Vorbereitungen der Publikation einer Bibliographie des Mai) und Marcelle Santana (ab Mitte Oktober) zur Verfü- »NS-Schrifttums« gegeben. Das bereits begonnene Pro- gung. jekt »Politische Justiz unter Lenin, Stalin und Hitler« ist erweitert worden und soll als deutsch-russisches Koope- rationsprojekt weitergeführt werden. Gerade angefangen 2. Hitler. Reden, Schriften, Anordnungen. wurde eine Untersuchung über das »Leben im Luftkrieg«, Februar 1925 bis Januar 1933 die ebenfalls vergleichend angelegt ist und zudem im Zu- sammenhang mit den Forschungen des Instituts zur Das im Textcorpus vor längerem fertiggestellte Projekt Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg steht. konnte mit dem Erscheinen von Band VI nun endgültig abgeschlossen werden. Dieser Band enthält neben einem kumulierten Personen-, Orts- und Sachregister auch Kar- 1. Die Tagebücher von Joseph Goebbels ten sowie alle Nachträge, die seit Erscheinen der übrigen Bände aufgetaucht sind. Damit wird die Benutzung dieser Die Bearbeitung der einzelnen Textbände wurde im Be- Edition von mehreren tausend Seiten erheblich erleich- richtsjahr fortgesetzt. Die aufwendigen Recherchen zu tert. Die vergleichsweise wenigen Nachträge dokumentie- den mitunter äußerst schwierigen Namensidentifizierun- ren zugleich die hohe Erfassungsdichte dieser Edition, die gen im Goebbels-Tagebuch vor 1933 hatten zwar oftmals aller Voraussicht nach die letzte große Hitler-Edition sein erfreuliche Erfolge, so zum Beispiel bei mutmaßlichen wird. Mit ihr werden nicht nur die entscheidenden Jahre Parteigenossen durch eine zeitintensive Überprüfung an- 1925 bis 1933 so lückenlos wie möglich dokumentiert. hand der Zentralkartei der NSDAP, die Elke Fröhlich und Mit dem Schließen dieser Lücke ist es nun möglich, Angela Hermann durchführten, oder durch die Entdeck- Hitlers Biographie bis zur Machtergreifung an Hand der ung eines Goebbels-Teilnachlasses im Archiv der Nord- von ihm produzierten Dokumente zu verfolgen und zu deutschen Provinz SJ, den Elke Fröhlich einsehen durfte; rekonstruieren. es blieben aber dennoch zahlreiche Fälle offen. Es muss- Allerdings ist diese Sammlung von Hitler-Texten mehr te angesichts der Relation von Zeitaufwand und Ergebnis als nur eine biographische Vorarbeit. Diese Edition lässt der für die bisherigen Bände geltende Recherchestandard sich auch als Kompendium nutzen, als Nachschlagewerk, modifiziert werden; d. h., die Namensrecherchen zu den das über viele Facetten Auskunft geben kann, die mit noch nicht erschienenen Bänden wurden begrenzt. (Eine dem Aufstieg der NSDAP während der entscheidenden entsprechende Begründung ist im Vorwort von Horst Jahre 1925 bis 1933 zusammenhingen. Mit diesem Re- Möller zu den einzelnen Bänden zu finden.) Bis zum Jah- gister ist darauf nun ein rascher Zugriff möglich. resende konnten die Bände 1/I, 1/III und 2/II von den je- weiligen Bearbeiterinnen fertiggestellt werden; Bd. I/1 ist im Dezember erschienen. Bei den Recherchen zur Überlieferungsgeschichte des Ta- gebuchs stieß die Projektleiterin im Berichtsjahr auf neue Aktenfunde, vor allem in der Hoover Institution, Stan- ford University, in der Hoover Presidential Library Asso- ciation, West Branch, und in den National Archives in

■ 10 ■ Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2003 Forschungs- und Editionsprojekte »Ältere« Zeitgeschichte

3. Demokratie in der Zwischenkriegszeit. darüber hinaus ein Besuch im Centre des Archives du Deutschland und Frankreich im Vergleich Monde du Travail in Roubaix. Sofern andere dienstliche Verpflichtungen dem nicht entgegenstehen, soll Ende a) Reichstag und Chambre des Députés in der Krise der 2004 mit der Niederschrift des Manuskriptes begonnen Inflationszeit. Eine Studie zum deutschen und französischen werden. Parlamentarismus zwischen den Weltkriegen. Die Habilitationssschrift von Thomas Raithel ist vom Wissenschaftlichen Beirat zur Publikation angenommen 4. Wehrmacht in der nationalsozialistischen worden. Die Studie wird im kommenden Jahr in leicht Diktatur überarbeiteter und ergänzter Form innerhalb der Reihe »Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte« ver- Dem Projekt, das Christian Hartmann leitet, gehören öffentlicht werden. Johannes Hürter und Dieter Pohl als Wissenschaftliche b) Politische Mitte und parlamentarische Demokratie. Zur Mitarbeiter, Judith Schneider, Franz Rohleder (bis Juli) Bündnispolitik sozialistischer und bürgerlicher Parteien in und Steffen Rohr (bis Juli) als Studentische Hilfskräfte der späten Dritten Republik in Frankreich. an. Als Doktorand arbeitet Peter Lieb im Projekt. Außer- Die Studie von Daniela Neri ist vom Wissenschaftlichen dem wurden in diesem Jahr die Zulassungsarbeit von Beirat zur Publikation angenommen worden. Sie wird Judith Schneider (LMU München) und die Diplomarbeit 2004 in überarbeiteter Form innerhalb der Reihe »Quellen von Steffen Rohr (Universität der Bundeswehr) im und Darstellungen« erscheinen. Die Arbeit ist von der Projekt erarbeitet. In den vergangenen neun Monaten Universität Regensburg als Habilitationsschrift angenom- konnte das Projekt seine Arbeiten weiter vorantreiben men und das Habilitationsverfahren im November erfolg- und weitere Zwischenergebnisse in Form von Publikatio- reich abgeschlossen worden. nen, Vorträgen und Interviews vorlegen. Außerdem war c) Politische Streiks und Arbeitskämpfe in Deutschland und das Projekt auch in diesem Jahr zur Jahrestagung der Frankreich während der Zwischenkriegszeit German Studies Association eingeladen, die vom 18. bis Petra Weber hat die Zeitungs- und Archivrecherchen 21. September in New Orleans stattfand. Hierfür wurde fortgeführt. Die Durchsicht der einschlägigen Archivbe- eine Sektion zum Thema »Kriegsherren« vorbereitet. stände im Sächsischen Hauptstaatsarchiv in , im Leider konnte diese Sektion nicht stattfinden, da eine Sächsischen Staatsarchiv in Chemnitz, im Bundesarchiv Finanzierung durch die DFG nicht möglich war. Beim Berlin-Lichterfelde, im Brandenburgischen Landeshaupt- Besuch des Bundespräsidenten im IfZ am 10. Mai wurde archiv in Potsdam und im Nordrhein-westfälischen diesem die Arbeit des Projekts vorgestellt. Auch bei der Hauptstaatsarchiv in Düsseldorf konnte abgeschlossen Evaluierung des Instituts für Zeitgeschichte im März werden. Die umfangreichen Bestände des Archives wurde das Projekt als vorbildlich und richtungsweisend Départementales du Nord in Lille, von denen sich aller- bewertet. Schließlich ist das IfZ vom Hamburger Institut dings nur die Akten der Chambre de Commerce in Rou- für Sozialforschung gebeten worden, im kommenden baix als weiterführend und ergiebig erwiesen, konnten Frühjahr eine abschließende wissenschaftliche Tagung ebenfalls vollständig durchgearbeitet werden. Für den über die Bilanz der gesamten Wehrmachtsdebatte auszu- Fortgang der Arbeit sehr gewinnbringend war ein Auf- richten. enthalt in der Bibliothek des Instituts für Weltwirtschaft a) Die deutschen Oberbefehlshaber an der Ostfront 1941/42 in Kiel, wo u. a. die von den französischen Arbeitgeber- Johannes Hürter konnte im Berichtsjahr die Niederschrift verbänden herausgegebenen Jahrbücher, Zeitschriften seiner Studie fortsetzen und befindet sich mittlerweile in und Zeitungen (La Journée Industrielle, L’Usine, Bulletin der Schlußphase seines Projekts. Als letztes großes Kapi- Quotidien etc.) nahezu vollständig vorhanden sind. Die tel fehlt noch das über die Beteiligung der Wehrmacht am geplanten Recherchen im Archives Nationales konnten Holocaust, eine Frage von zentraler Bedeutung, deren nicht durchgeführt werden, da durch den Umbau des Beantwortung die Zeit bis zum Abschluss des Projekts Archivs der Benutzerdienst stark eingeschränkt und ein ausfüllen wird. kontinuierliches Arbeiten dort zur Zeit (voraussichtlich b) Front und Etappe im deutsch-sowjetischen Krieg noch bis Ende 2005) nicht möglich ist. 1941/42 Im nächsten Jahr sollen die bereits begonnenen For- Mit zwei weiteren Arbeitswochen im Bundesarchiv- schungen im Rheinisch-Westfälischen Wirtschaftsarchiv Militärarchiv Freiburg i. Br. hat Christian Hartmann die in Köln und in einigen ausgewählten Unternehmensar- auswärtigen Recherchen abgeschlossen. Auch die Aus- chiven des Ruhrgebiets fortgeführt werden. Geplant ist wertung der im Institut archivierten Mikrofilme ist für

Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2003 ■ 11 ■ Forschungs- und Editionsprojekte »Ältere« Zeitgeschichte

die Zeit von 1941/42 nun weitgehend beendet, so dass genehmigungen für neun Prozesse erwirkt werden. die Niederschrift der Studie fortgesetzt werden konnte. e) Wehrmacht und Völkerrecht 1933–1945 Beendet wurde ferner ein Aufsatz von knapp achtzig Sei- Andreas Toppe, seit einem Jahr in der Computer-Branche ten zum Thema »Verbrecherischer Krieg – verbrecheri- tätig, hat seine Doktorarbeit abgeschlossen und wird sie sche Wehrmacht?«, der im Januar 2004 in den Viertel- im Januar 2004 bei der Universität Augsburg einreichen. jahrsheften für Zeitgeschichte erscheinen wird. Zur Erstgutachter wird Professor Dr. Andreas Wirsching sein, Beantwortung einer zentralen Frage der Wehrmachtsde- Zweitgutachter Professor Dr. Günther Kronenbitter. batte wurden hier die Ergebnisse einer immer breiter wer- denden Forschungsliteratur, aber auch völlig neue Quel- len ausgewertet. 5. Literaturpolitik in der NS-Zeit c) Militärische Besatzung und Bevölkerung in der Sowjet- union 1941-1944 Da Volker Dahm durch die Dokumentation Obersalzberg, Mit drei Arbeitswochen im Bundesarchiv-Militärarchiv sein Engagement als Vorsitzender des Fachbeirats zur hat Dieter Pohl die Archivreisen bis Juli abgeschlossen. Konversion der NS-Ordensburg Vogelsang und andere Im Institut selbst konnte die Durchsicht der Akten der vordringliche Arbeiten stark beansprucht war, konnte er Kommandanten der Rückwärtigen Armeegebiete und des mit der Niederschrift der Studie zur Reichsschrifttums- Wirtschaftsstabes Ost beendet werden, die Durcharbei- kammer erst kürzlich beginnen. tung der Akten der Wirtschaftsinspektionen und ausge- suchter Wirtschaftskommandos wurde fortgesetzt. Zusätzlich konnten weitere Dokumente durch schriftliche 6. NS-Eliten in Mecklenburg 1925–1945 Anfragen bei weiteren Archiven besorgt werden. Alle (Teil des Projekts »Mecklenburg und Vor- durchgesehenen Dokumente sind inzwischen in standar- disierter Form erfasst. Die Auswahl der Schriftstücke für pommern im 20. Jahrhundert. Lebens- die Edition wurde abgeschlossen, die Dokumente abge- welten im Systemwandel«) schrieben. Besonders wichtig ist die laufende Erfassung der neuen wissenschaftlichen Ergebnisse von Historikern Michael Buddrus hat den überwiegenden Teil der aus den einstmals besetzten Gebieten, insbesondere in NS-Funktionsträger ermittelt, die im weitesten Sinne die der Ukraine, in Belarus und Rußland. Die Beschaffung NS-Funktionseliten des Gaues Mecklenburg (-Lübeck) solcher Literatur gestaltet sich bisweilen recht aufwendig. bildeten. Detaillierteer als im letzten Jahr sind nunmehr Die Arbeiten an der Kommentierung wurden fortgesetzt, alle Amtsträger der Gauleitung und der Kreisleitungen ebenso die Niederschrift der Einleitung. sowie die meisten Ortsgruppen- und Stützpunktleiter der d) Konventioneller Krieg oder Weltanschauungskrieg? Krieg- NSDAP bekannt. Hinzu kommen die Führer und hoch- führung und Parisanenbekämpfung in Frankreich 1943/44 rangige Funktionsträger der Gliederungen, angeschlosse- Das Berichtsjahr stand ganz im Zeichen der Niederschrift nen Verbände und betreuten Organisationen der NSDAP der Dissertation. Das Hauptkapitel der Arbeit über die auf der Gau- und der Kreisebene sowie die Schriftleiter Partisanenbekämpfung in Frankreich hat Peter Lieb ab- der regionalen NS-Presse. Erfasst werden konnten nun- geschlossen, ebenso das zweite Hauptkapitel über die mehr auch alle Richter und Beisitzer am Gaugericht Landungskämpfe in der Normandie während des Som- sowie an den Kreisgerichten der NSDAP. Weitere Recher- mers 1944. Somit stehen nur noch das Abschlusskapitel chen ergaben Materialien etwa zu den »Alten Kämpfern«, über den deutschen Rückzug sowie eine Präsentation der also den Trägern des Blutordens und des Goldenen Generalität im Westen 1944 aus. Daneben konnten noch Ehrenzeichens sowie der Träger der Dienstauszeichnun- kleinere ergänzende Archivreisen durchgeführt werden, gen der NSDAP in Bronze und Silber; bekannt sind damit so zum Public Record Office in Kew, zum Bundesarchiv die 1.334 NSDAP-Angehörigen, die vor 1932, also vor der in Berlin und zur Wehrmachtsauskunftsstelle in Berlin. Machtübernahme der NSDAP in Mecklenburg in die Par- Als einziger größerer Archivaufenthalt steht noch ein tei eingetreten sind. Auch zu den vielfach mit den Partei- Besuch in den Archives de la Justice Militaire in Le Blanc strukturen verquickten staatlichen Funktionsträgern (Frankreich) aus. Dort werden die Akten aus französischen konnten neue Erkenntnisse erzielt werden; neben den Nachkriegsprozessen gegen deutsche Kriegsverbrecher Unterlagen zu den Landräten konnten die überlieferten aufbewahrt. Eigentlich unterliegen diese Unterlagen einer Personalunterlagen von insgesamt 1.156 Bürgermeistern 100-jährigen Sperrfrist, doch konnten vom französischen mecklenburgischer Gemeinden mit mehr als 150 Ein- Verteidigungsministerium überraschend schnell Sonder- wohnern ausgewertet und die Kenntnisse über Sozial-

■ 12 ■ Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2003 Forschungs- und Editionsprojekte »Ältere« Zeitgeschichte

struktur, Rekrutierungsmilieus und Arbeitsweise dieser der mehr als 12.400 rang- und dienststellenhöchsten HJ- unteren staatlichen Funktionsträger vertieft werden. Führer und BDM-Führerinnen ausgewertet; zur Zeit lie- Insgesamt konnten unter dem noch unspezifischen gen etwa 6.500 Kurzbiographien von Angehörigen des Sammelbegriff der mecklenburgischen NS-Eliten 5.462 HJ-Führerkorps vor. Personen namhaft gemacht werden; geht man mit den Er- gebnissen der Volkszählung davon aus, dass 1939 in Mecklenburg 900.413 Menschen lebten, so konnte bis- 9. NS-Bibliographie lang jeder 165. Mecklenburger als NS-Amtsträger erfasst werden. Basierend auf den ausgewerteten Sach- und Nach der notwendigen Neukonzipierung des vom IfZ ge- Personalakten werden derzeit einzel- und gruppenbio- meinsam mit dem Saur-Verlag betriebenen Projekts einer graphische Studien erarbeitet, die Zusammensetzung und möglichst vollständigen Erfassung des NS-spezifischen Wirken sowie Gemeinsamkeiten und Spezifika der ein- bzw. NS-affinen Schrifttums ergibt sich nun die folgen- zelnen Amtsträgergruppen sichtbar machen werden. de Projektstruktur: In einem ersten Teilprojekt wird das Darüber hinaus wurde das in Deutschland nur an einer Schrifttum möglichst aller NS-Dienststellen, -Behörden Stelle komplett vorhandene Führer- und Amtsblatt des und -Institutionen dokumentiert, während in einem Gaues Mecklenburg (1935–1945) durchgesehen und aus- zweiten Teilprojekt das im Buchhandel erschienene NS- gewertet. Schrifttum und in einem dritten Schritt die NS-spezifi- schen Hochschulschriften erfasst werden sollen. In dem von Michael Buddrus geleiteten, von Volker Dahm und 7. Personal und Struktur der Allgemeinen SS Hartmut Mehringer unterstützten Projekt werden gegen- 1933–1945 wärtig durch externe Mitarbeiter die in der NS-Zeit erschienenen Schriften in einer Datenbank erfasst. Erst Auch zu diesem Projekt hat Michael Buddrus weitere Per- im Sommer 2004 setzt wieder die Tätigkeit der Instituts- sonalunterlagen zu den bislang bekannten mehr als mitarbeiter ein, die dann in der Selektion und Zuordnung 5.100 hauptamtlichen Führer der Allgemeinen SS in den der entsprechenden Titel zu den einzelnen Teilprojekten 27 SS-Oberabschnitten ausgewertet. Hier konzentrieren und in der Verschlagwortung für die nötigen Register- sich die Arbeiten gegenwärtig auf die 361 hauptamt- bände bestehen wird. lichen und die etwa 375 nebenamtlichen Führer des SS- Oberabschnitts Nord (ab 1940 SS-OA Ostsee). Ende 2004 soll eine Studie abgeschlossen werden, in der erstmals 10. Politische Justiz unter Lenin, Stalin und das SS-Führerkorps eines SS-Oberabschnitts analysiert Hitler und das Rekrutierungs- und Rotationsprozedere und das Wirken der SS in einer exemplarischen Region beleuch- Jürgen Zarusky konnte im Berichtsjahr neben den Litera- tet wird. Dabei wird sowohl die Formierung und Entwick- turstudien auch die Auswertung der Politbüroakten im lung eines spezifischen SS-Oberabschnitts betrachtet als Moskauer Archiv für Sozial-Politische Geschichte fort- auch analysiert, welche Personen die SS-Organisation im setzen. Dabei wurden bereits wichtige Erkenntnisse über Oberabschnitt Ostsee, also in den NSDAP-Gauen Meck- Formen und Intensität der Lenkung der politischen Justiz lenburg (-Lübeck) und Pommern, repräsentierten, wie ihre durch die politische Führungsspitze gewonnen. Aus den Lebenswege vor und nach ihrem Einsatz in dieser Region bisherigen Erfahrungen hat sich die Notwendigkeit und verliefen. Auch dieses Teilprojekt der Untersuchungen zu Sinnhaftigkeit einer Erweiterung des Projektes ergeben. Personal und Struktur der Allgemeinen SS steht im Zu- Geplant ist der Ausbau zu einem deutsch-russischen sammenhang mit dem mehrgliedrigen Projekt der NS- Kooperationsprojekt, in dem auch Rezeption und Inter- Elite in Mecklenburg und bildet zugleich einen ersten ventionsversuche des Exils hinsichtlich der politischen Baustein zur Analyse der NS-Funktionsträger in dieser Justiz untersucht werden sollen (z. B. Münzenbergs Kam- norddeutschen Region. pagne aus Anlass des Reichstagsbrandprozesses oder Trotzkis »Gegenprozeß« in Coyoacan 1937), ferner Fragen der Elitenkontinuität im Justiz- und Verfolgungsapparat 8. Personal und Struktur des HJ-Führerkorps sowie der Funktionswandel der politischen Justiz im Zu- ge der Entstalinisierung. Das Konzept des erweiterten In reduzierter Weiterführung der Arbeiten der letzten Projekts wurde am 7. März dem Wissenschaftlichen Bei- Jahre hat Michael Buddrus weitere Personalunterlagen rat vorgestellt und von ihm für gut befunden. Die

Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2003 ■ 13 ■ Forschungs- und Editionsprojekte »Jüngere« Zeitgeschichte

Deutsch-Russische Historiker-Kommission hat es in ihrer zentrales Thema der deutschen und internationalen Ge- Sitzung in Moskau Ende September als grundsätzlich schichte des 20. Jahrhunderts und betritt in ihrer system- förderungswürdig eingestuft. Jürgen Zarusky hat zu und länderübergreifenden Perspektive methodisches verschiedenen inhaltlichen Aspekten des Projekts auf der Neuland. Quellengrundlage dafür wird gedrucktes und Ernst-Fraenkel-Tagung des Hamburger Instituts für ungedrucktes Aktenmaterial auf zentralstaatlicher und Sozialforschung und der Tagung »Probleme des Rechts- regionaler Ebene in deutschen und britischen Archiven staats« in Ascona referiert (siehe Vorträge). Außerdem ist sein. aus der laufenden Arbeit eine umfangreiche Sammel- Ziel des neuen Projekts insgesamt ist es, die isolierte rezension zu neuerer Literatur über die NS-Justiz Auseinandersetzung um den europäischen Bombenkrieg entstanden (siehe Veröffentlichungen). zu überwinden und neben Deutschland und England auch weitere Länder in den Blick zu nehmen, allen vor- an Frankreich, Italien, Polen und die Sowjetunion. Dafür 11. Leben im Luftkrieg sollen Magisterarbeiten und Dissertationen angeregt und in einem Forschungsverbund am Institut für Zeitge- Der alliierte Luftkrieg gehörte für weite Teile der schichte zusammengeführt werden. Eine erste Mitarbeite- deutschen Zivilbevölkerung zu den zentralen Erfahrun- rin konnte bereits gewonnen werden. Eine Präsentation gen des Zweiten Weltkrieges: Sirenengeheul, Nächte in der Ergebnisse soll nach Möglichkeit auf einer Tagung im notdürftig ausgebauten Kellern, zerstörte Wohnungen, Jahr 2005 erfolgen. Dietmar Süß hat am 1. November mit tote Angehörige und Nachbarn, Seuchengefahr, Hunger, den Vorbereitungen, konzeptionellen Überlegungen und Evakuierungen. Gleichzeitig war das Bild von der solida- ersten Archivrecherchen begonnen. Neben der Auswer- rischen und tapferen »Volksgemeinschaft« im Luftschutz- tung der umfangreichen Sekundärliteratur werden weite- keller eines der zentralen Stereotypen der propagandisti- re Archivrecherchen und der Entwurf einer Gliederung schen Selbstdarstellung des NS-Regimes und der der Studie im Vordergrund der Arbeiten im nächsten Jahr deutschen Erinnerung nach 1945. In der aktuellen stehen. Debatte um den Bombenkrieg gegen Deutschland hat dieses Deutungsmuster der NS-Kriegsgesellschaft neuer- lich breite Aufmerksamkeit erfahren. Die Studie, deren II. »Jüngere« Zeitgeschichte erste Überlegungen bereits vor der gegenwärtigen Kontroverse entstanden, greift diese Auseinandersetzung In der »jüngeren« Zeitgeschichte (1945–1990) ist das auf und fragt nach den gesellschaftlichen und staatlichen Editionsvorhaben »Akten zur Auswärtigen Politik der Reaktionen auf die Herausforderungen durch den Bom- Bundesrepublik Deutschland« mit der Publikation der benkrieg. Der Blick richtet sich dabei nicht allein auf das Bände für die Jahre 1972 und 1973 sowie der Vorberei- Deutsche Reich, sondern auch auf Großbritannien. Das tung der Jahresbände 1974 und 1975 erfolgreich voran- Vereinigte Königreich war alliierter Luftkriegsgegner im getrieben worden. Ersten und im Zweiten Weltkrieg, und obwohl dort die Weit fortgeschritten ist das Projekt der Inventarisierung Verluste an Menschen und materiellen Ressourcen im und Teilverfilmung der Verfahrensakten der Verfolgung Vergleich zu Deutschland erheblich geringer waren, von NS-Verbrechen durch westdeutsche Justizbehörden bedeutete der Krieg aus der Luft auch für die englische seit 1945 sowie die Vorhaben aus dem Gemeinschafts- Gesellschaft eine tiefe Zäsur. programm zum Studium, zur Auswertung und zur Mikro- Im Mittelpunkt der vergleichend angelegten, sozial-, verfilmung der Akten der SMAD. alltags- und kulturgeschichtlich ausgerichteten Studie Im Bayern-Projekt sind von den sieben geplanten von Dietmar Süß steht deshalb die Frage nach den Spe- Studien vier erschienen, ein fünfter Band befindet sich zifika dieser doppelten Erfahrung des Bombenkrieges in im Satz. In den Satz gegeben werden soll außerdem eine Deutschland und England, und damit der Versuch, die Studie über die »Vergangenheitspolitik« in der Bundes- Entgrenzung der Gewalt als zentrales Thema einer natio- republik, die – mit Blick auf Japan – komparatistisch nenübergreifenden Geschichte des Krieges zu analysie- angelegt ist. Für das Projekt zur Untersuchung des Wan- ren. Gleichermaßen wird dabei nach den sich wandeln- dels der bundesdeutschen Gesellschaft in den 1960er und den sozialhistorischen Konturen beider Gesellschaften im frühen 1970er Jahren, in dem eine Studie abgeschlossen und durch den Luftkrieg, den Vergesellschaftungsformen wurde und sich zwei weitere in Arbeit befinden, wird des Luftkrieges und der Art seiner kognitiven Aneignung eine Erweiterung um weitere zwei Untersuchungen ange- und Deutung gefragt. Die Studie behandelt damit ein strebt, die vergleichend angelegt sind.

■ 14 ■ Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2003 Forschungs- und Editionsprojekte »Jüngere« Zeitgeschichte

In der Abteilung Berlin sind mehrere Projekte zur SBZ/ Berlin (Landgericht). Ergänzende Recherchen nach Paral- DDR-Forschung abgeschlossen worden oder aber stehen lelüberlieferungen bzw. in Ermittlungsakten, die erst unmittelbar vor der Fertigstellung. In den Satz gegeben nach Beendigung der Erfassungsarbeiten ins Archiv wurden der Sammelband »Soldatenbriefe« sowie die gelangten, wurden im Bundesarchiv Koblenz, dem Gene- Monographie zur »Umsiedlerpolitik« in der SBZ/DDR, rallandesarchiv Karlsruhe, dem Staatsarchiv Nürnberg ebenso der von Dierk Hoffmann und Michael Schwartz sowie den Justizministerien in München und Stuttgart betreute Band zur Geschichte der Sozialpolitik in der durchgeführt. Mehrere Staatsanwaltschaften wurden an- DDR von 1949–1961. Als Manuskript liegt vor die Unter- geschrieben und gebeten, in ihren Registraturen nach suchung »Agrarpolitik in der SBZ/DDR 1949–1953«. Mit dort noch vorhandenen einschlägigen Akten zu forschen. der Fertigstellung der Studie über die sowjetische Militär- Peter Gohle, der als wissenschaftlicher Dokumentar im und Sicherheitspolitik in der zweiten Berlinkrise ist im Projekt tätig war, recherchierte bei der Zentralen Stelle kommenden Jahr zu rechnen. Ende 2004 soll auch das der Landesjustizverwaltungen zur Aufklärung national- Manuskript über die Außenpolitik der DDR vorliegen. sozialistischer Verbrechen in Ludwigsburg, kümmerte sich um die Pflege der Datenbank und erstellte das Gerüst für einen Dienststellen- und Einheiten-Thesaurus. Die 1. Akten zur Auswärtigen Politik der Bundes- Hilfskräfte Jacob Eder und Lorenz Hahn werteten ein- republik Deutschland schlägige Einstellungsverfügungen der nordrhein-west- fälischen Zentralstelle zur Verfolgung nationalsozialisti- Die Arbeit der Abteilung des Instituts im Auswärtigen scher Gewaltverbrechen in Dortmund aus und führten Amt lief auch im Berichtsjahr reibungslos. Die drei Teil- Bereinigungs- und Vereinheitlichungsarbeiten in der Da- bände, die das Jahr 1972 dokumentieren, sind im Januar, tenbank durch. Die Verfilmung von ausgewählten Ver- die drei Teilbände, in denen die Quellen für das Jahr 1973 fahrensakten, die die nationalsozialistische Judenverfol- veröffentlich werden, sind im Dezember erschienen (sie- gung zum Gegenstand haben, für das Archiv der he Veröffentlichungen). Darüber hinaus ist die Bearbei- Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem konn- tung der »Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesre- te für den Bereich der niedersächsischen Staatsarchive publik Deutschland 1974« von Daniela Taschler und (Hauptstaatsarchiv Hannover, Staatsarchive Aurich, Fabian Hilfrich begonnen worden. Der Band soll Ende Bückeburg, Oldenburg, Osnabrück und Stade) abge- 2004 erscheinen. Die Dokumentensammlung für die »Ak- schlossen werden. Weitere Verfilmungsaufträge wurden ten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutsch- für die Landesarchive Berlin, Saarbrücken und Schleswig land 1975« ist von Mechthild Lindemann angefangen sowie das Staatsarchiv Darmstadt erteilt. worden. Der Band soll Ende 2005 erscheinen. Die Zahl der in der Datenbank enthaltenen Verfahren wegen nationalsozialistischer Verbrechen hat sich gegen- über dem letzten Berichtsjahr erneut etwas erhöht. Sie 2. Die Verfolgung von NS-Verbrechen durch beträgt derzeit 35.950 mit 165.627 zugehörigen Beschul- westdeutsche Justizbehörden seit 1945 – digtendatensätzen. Inventarisierung und Teilverfilmung der Verfahrensakten 3. Gemeinschaftsprogramm zum Studium, zur Auswertung und zur Mikroverfilmung der Im Berichtszeitraum werteten die Projektmitarbeiter Akten der SMAD Andreas Eichmüller und Edith Raim in 16 Archiven und fünf Staatsanwaltschaften einschlägige Findbücher und a) Editionsvorhaben: Die Politik der Sowjetischen Militärad- Akten aus. Abgeschlossen wurden die Recherchen in den ministration in Deutschland (SMAD) auf dem Gebiet von Staatsarchiven Darmstadt, Freiburg, , im Haupt- Kultur, Wissenschaft und Bildung 1945–1949. Ziele, staatsarchiv Hannover, im Landesarchiv Saarbrücken Methoden, Ergebnisse. Dokumente aus russischen Archiven. sowie bei den Staatsanwaltschaften Baden-Baden, Offen- Im Auftrag der Gemeinsamen Kommission zur Erfor- burg, Pforzheim und Waldshut. Die Arbeiten dauern noch schung der jüngeren Geschichte der deutsch-russischen an in den Hauptstaatsarchiven Düsseldorf und Wiesba- Beziehungen, herausgegeben von Horst Möller (Institut den, im Landeshauptarchiv Koblenz, in den Landesarchi- für Zeitgeschichte München-Berlin) und Aleksandr O. ven Berlin und Schleswig, den Staatsarchiven Marburg, Tschubarjan (Institut für allgemeine Geschichte der Rus- Münster und Detmold sowie bei der Staatsanwaltschaft sischen Akademie der Wissenschaften Moskau), in

Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2003 ■ 15 ■ Forschungs- und Editionsprojekte »Jüngere« Zeitgeschichte

Zusammenarbeit mit Wladimir P. Koslow (Russischer Russlands, Bundesarchiv und Staatsarchiv der Russi- Staatlicher Archivdienst), Sergei W. Mironenko (Staatsar- schen Föderation, Koblenz 2002« stellen die Editionen chiv der Russischen Föderation) und Hartmut Weber ein Optimum an archiv- und geschichtswissenschaft- (Bundesarchiv), mit Unterstützung des Archivs für Außen- licher Dienstleistung dar. In beiden Editionen werden die politik der Russischen Förderation und des Russischen fortlaufend numerierten und mit einem durch die Bear- Staatsarchivs für soziale und politische Geschichte. beiter nach einheitlichen Regeln gebildeten Titelkopf ver- Verantwortliche Bearbeiter: Jan Foitzik und Natascha A. sehenen Dokumente in drei thematischen Abschnitten in Timofejewa. Bearbeiter: Juri M. Korschunow, Christiane chronologischer Reihenfolge vorgestellt, wobei der II. Künzel, Dina N. Nochotowitsch, Julia G. Orlowa und Jens Abschnitt (Bildung und Wissenschaft) der deutschen Edi- Rosch. tion in der russischen Edition weiter unterteilt wurde: Die deutsche Edition besteht aus 150 aus der Original- Abschnitt I.: Kontrolle und Lenkung, sprache der Akten ins Deutsche übersetzten Dokumenten. Abschnitt II.1: Schule, Sie sind dem Grundsatz nach in der originalsprachlichen Abschnitt II. 2: Hochschule und Wissenschaft, russischen Edition enthalten, welche insgesamt 350 Do- Abschnitt III: Kulturpropaganda. kumente präsentiert. Inhaltsgleich in beiden Editionen Zur Editionsausstattung gehört ein Verzeichnis der Do- und lediglich in die jeweilige Sprache übersetzt sind die kumente, ein geographisches und ein Personenregister. Einleitungen (des russischen und des deutschen Redak- Der Ertrag der gemeinsamen Edition wird als hoch ein- teurs/Bearbeiters), die gemeinsamen editorischen Vorbe- geschätzt. Aus deutscher Sicht besteht er nicht nur darin, merkungen, eine Zeittafel zur Kulturpolitik der SMAD daß die (mit einer Ausnahme) unveröffentlichten Primär- und der wissenschaftliche Apparat. Unterschiede in den quellen den bisherigen Kenntnisstand nicht nur bunt il- Anmerkungsapparaten und kleinere formale Abweichun- lustrieren und damit ausführlicher über die Bandbreite gen in der Editionstechnik ergeben sich aus der Sache. der Kulturpolitik der SMAD informieren, sondern insbe- Sie sind insofern gegenstandslos, als dem engen Kreis der sondere auch darin, daß sie den Forschungsstand vor- Spezialisten die russische Originalversion zugänglich ist. nehmlich in zwei Hauptrichtungen korrigieren und prä- Die unterschiedliche Dichte der russischen und der deut- zisieren: Zum einen beseitigen sie den infolge einer schen Edition wird schon deshalb als vorteilhaft betrach- Quellenauslegung dem Buchstaben nach entstandenen tet, weil beide Editionen zusammen für breitere Kreise groben Irrtum, daß die Kontrolle der SMAD über den von Interessierten einen Zugang zum Thema öffnen. Be- öffentlichen Raum in der SBZ ab Herbst 1946 nachge- rücksichtigt wurden dabei insbesondere erstens der lassen habe, zum zweiten bestätigen sie, daß die sowjeti- unterschiedliche Forschungsstand in beiden Ländern, sche Einflussnahme in organisatorischer und inhaltlicher wobei in Deutschland bereits vor 1989 etwa 20.000 sach- Hinsicht so nachhaltig von sowjetischen Vorbildern und thematische Einzelveröffentlichungen angezeigt worden innersowjetischen Führungsgremien abhängig war, dass sind, zweitens die landesspezifischen Forschungsinteres- der Eindruck eines differenzierten kulturpolitischen Vor- sen und die tradierte Wissenschaftsorganisation insoweit, gehens nicht als Reflex eines von der Besatzungsmacht als beispielsweise in Deutschland das breite Spektrum der intendierten »kontrollierten Pluralismus« aufzufassen ist, Kulturgeschichte außerhalb der slawistischen Fachdiszi- sondern primär als Resultat von Verformung der ur- plinen vor allem von der Germanistik und der Zeitge- sprünglichen Intentionen durch zahlreiche Ausdrucksfor- schichte bedient wird. Von der Öffnung der Thematik für men nationalkultureller Kohärenz und Resistenz, die auf die allgemeinen kulturhistorischen Fachbereiche werden allen Handlungsebenen – einschließlich der KPD/SED – neue Forschungsimpulse erwartet. Darüber hinaus ist die zu belegen sind. russische Quellenedition so strukturiert, daß sie Genera- Wenngleich die diktaturspezifischen Elemente immer listen über das breite Spektrum der Kulturpolitik der wieder ins Auge springen, ist die Edition insgesamt um SMAD anschaulich informiert, zugleich aber sprachkom- eine säkulare Historisierung von Folgephänomenen der petenten Spezialisten tiefere Einblicke in einzelne Ent- singulären Begleitumstände bemüht, um über solchen wicklungsaspekte erlaubt. In Verbindung mit den in Mos- Details das Ganze des deutsch-russischen kulturellen kau und in Berlin zugänglichen Akten und dem vom Austausches und seine Entwicklungsperspektive nicht Föderalen Archivdienst Russlands, Bundesarchiv und aus dem Blick zu verlieren. Staatsarchiv der Russischen Föderation vorgestellten Das Manuskript der deutschen Edition sowie die editori- »Sachthematischen Inventar zur Kulturpolitik der Sowje- schen Teile (Einleitungen, Editorische Vorbemerkungen, tischen Militäradministration in Deutschland (SMAD) Zeittafel, Literaturliste usw.) der russischen Edition wur- 1945–1949. Herausgegeben vom Föderalen Archivdienst den im Sommer allen Herausgebern zur Prüfung zuge-

■ 16 ■ Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2003 Forschungs- und Editionsprojekte »Jüngere« Zeitgeschichte

stellt und auf der Moskauer Sitzung der Gemeinsamen 4. Gesellschaft und Politik in Bayern Kommission zur Erforschung der neuesten Geschichte der 1949 bis 1973 deutsch-russischen Beziehungen im September zustim- mend zur Kenntnis genommen. Das vollständige Manu- Auch im abgelaufenen Jahr stand das von Hans Woller skript der russischen Edition soll bis Jahresende vorlie- geleitete Bayernprojekt im Zeichen der Endabwicklung. gen. Dazu gehörten die Drucklegung der Studie von Jaromir b) Forschungsvorhaben: »Die SMAD: Struktur und Funktion« Balcar über »Politik auf dem Land. Studien zur bayeri- (Handbuch). schen Provinz 1948 bis 1972«, die im Dezember erschie- Die Arbeiten konzentrierten sich auf die Auswertung der nen ist, und die Fertigstellung des dritten Sammelbands Kopien des SMAD-Bestandes im Bundesarchiv Berlin und (Politik und Kultur im föderativen Staat 1949 bis 1973), die Kompensation der im Rahmen der Mikroverfilmung der Ende des Berichtsjahres in Satz gegangen ist. Damit dieses Bestandes sowie aufgrund der archivalischen sind fünf der sieben geplanten Bände zum Abschluß ge- Überlieferungsgeschichte entstandenen Lücken. Zu die- bracht. sem Zweck unternahmen Jan Foitzik und Christiane Stand der noch nicht fertiggestellten Studien: Künzel mehrere Archivreisen nach Moskau. Während a) Vom Wiederaufbau zum Wirtschaftswunder? Industrie- ersterer vor allem konzeptionelle bzw. redaktionelle und Strukturpolitik in Bayern 1949 bis 1973 Beratungen mit dem russischen Mitarbeiterstab sowie Stefan Grüner, Assistent an der Universität Augsburg, hat administrative Verhandlungen mit der GARF-Leitung die Niederschrift des Manuskripts fortgeführt. durchführte, setzte letztere die Quellenstudien fort. Dabei b) »Eine Entwicklung amerikanischen Maßstabes«. Politik, konnte der für das Handbuch nutzbare Quellenbestand in Wirtschaft und Gesellschaft in der bayerischen Boom-Re- den dortigen Archiven definitiv abgesteckt und gion Ingolstadt 1948 bis 1975 zusammengetragen werden. Vorrangig handelt es sich Thomas Schlemmer, wissenschaftlicher Mitarbeiter am dabei um GARF- und RGASPI-Dokumente, die einander Deutschen Historischen Institut in Rom, konnte wegen ergänzen bzw. relativieren. Ein großer Teil derselben ist seiner Verpflichtungen in seiner neuen Arbeitsstelle die für die Veröffentlichung im Dokumentationsteil des Studie nur unwesentlich voranbringen. Handbuchs geeignet und vorgesehen. Relativ umfangrei- che Recherchen im Bundesarchiv waren ebenfalls zur Vervollständigung der Informationen bzw. konkret der 5. Reform und Revolte. Der Wandel der sowjetischen Verwaltungsstrukturen für das Handbuch notwendig. Die bisherige thematische Untergliederung bundesdeutschen Gesellschaft in den des Handbuches hat sich bewährt und die jeweils Verant- 1960er und frühen 1970er Jahren wortlichen für die einzelnen Bereiche wurden als solche beibehalten. Im Einzelfall war/ist eine akribische Anlei- Das Projekt dient der Erforschung des gesellschaftlichen tung und gleichzeitig permanente zeitaufwendige Kor- Umbruchs v. a. in der Bundesrepublik Deutschland wäh- rektur der potentiellen Handbuchartikel vonnöten. Die rend der 1960er und frühen 1970er Jahre. Ausgehend Zahl der russischen wie auch der deutschen Autoren von der bis heute kontroversen Beurteilung des Stellen- konnte erweitert werden, was – hinsichtlich der russi- werts der »68er«-Bewegung für den damals stattfinden- schen Seite – den Organisationsaufwand erhöhte. Die den Prozess eines tiefgreifenden politischen, kulturellen weiterhin in der Verantwortung von Christiane Künzel und mentalen Wandels in der westlichen Welt sollen in liegenden Amtsbereiche der Stellvertreter des Obersten mehrfacher exemplarischer Absicht vor allem die Inter- Chefs für ökonomische Fragen, für sowjetische Unterneh- dependenzen von Revolte und Reform untersucht wer- men in Deutschland, für materielle Ressourcen und des den. Waren die Ereignisse um das Jahr »1968« im we- Stellvertreters des Obersten Chefs für Industrie wurden sentlichen nicht schon die Folge eines früher hinsichtlich ihrer Organisationsstruktur und Funktion als einsetzenden gesellschaftlichen Umbruchs, der dann in Materialsammlung weitgehend abgeschlossen – bis auf manchen Bereichen lediglich eine gewisse Beschleuni- vereinzelt anstehende Nacharbeiten. Erste Artikel liegen gung erfuhr, oder haben tatsächlich erst die von »1968« vor. herkommenden Anstöße den entscheidenden Reform- schub vermittelt? Das Projekt ist zugleich um neue Er- kenntnisse darüber bemüht, inwieweit die »universalste gesellschaftspolitische Forderung« (W. Hennis) der dama- ligen Zeit, das Prinzip der »Demokratisierung«, in ver-

Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2003 ■ 17 ■ Forschungs- und Editionsprojekte »Jüngere« Zeitgeschichte

schiedenen Lebensbereichen bis Mitte der 1970er Jahre 7. Vertriebenen-Integrationspolitik in der Verwirklichung gefunden hat. Dabei werden die leitenden SBZ/DDR 1945–1953 Fragen anhand ausgewählter Themenkomplexe auf den unterschiedlichen politischen Ebenen von Bund, Ländern Das vom Wissenschaftlichen Beirat zur Veröffentlichung und Kommunen erforscht. In Anknüpfung an Studien, in der Reihe »Quellen und Darstellungen« angenommene die am Institut für Zeitgeschichte bereits seit einigen Jah- Manuskript hat Michael Schwartz lektoriert. Es ist noch ren laufen und zum Teil erfolgreich abgeschlossen sind, im Berichtsjahr in den Satz gegeben worden. sind im Berichtszeitraum konzeptionelle Vorarbeiten für zwei vergleichende Einzelstudien zur Bildungs- und Um- weltpolitik Bayerns und Hessens fertiggestellt worden. 8. Agrarpolitik in der SBZ/DDR a) Kommunale Kulturpolitik in den 1960er und 1970er Jah- ren Die Arbeit an der Monographie wurde abgeschlossen. Manfred Kittel hat die Arbeiten an diesem Projekt wegen Unter dem Titel »SED-Agrarpolitik unter sowjetischer anderer Verpflichtungen nicht wesentlich vorangetrieben. Kontrolle 1949–1953« ging ein Manuskript im Umfang b) Die Reform des Zivildienstes. Ein Projekt der sozial-libe- von 880 Seiten (davon 130 Seiten Dokumente) in die Be- ralen Koalition gutachtung. In der Arbeit wird die Kooperation zwischen Die Arbeit von Patrick Bernhard ist von der LMU Mün- der SED, der von ihr geführten staatlichen Einrichtungen chen als Dissertation angenommen und das Promotions- der DDR und der seinerzeit wichtigsten sowjetischen verfahren im Februar mit der Note »magna cum laude« Kontrollbehörde in der DDR in bisher nicht bekannter abgeschlossen worden. Die für die Einleitung des Begut- Dichte dargestellt. Am Beispiel der Agrarpolitik werden achtungsverfahrens durch den Wissenschaftlichen Beirat die gesellschaftspolitischen Weichenstellungen der notwendige Kürzung des Manuskripts zieht sich dadurch frühen fünfziger Jahre, die als ein Prozess gemeinsamer in die Länge, daß Patrick Bernhard eine Anstellung am Entscheidungsfindung von SED und Sowjetischer Kon- Instituto storico italo-germanico in Trient gefunden hat trollkommission (SKK) angesehen werden können, der und dort in ein neues Projekt eingebunden ist. durch politischen Konsens wie Differenzen gekennzeich- c) Eine Lobby für die Dritte Welt? – Entwicklungsdienste net war, rekonstruiert und bewertet. Dafür konnten und Entwicklungspolitik in der Bundesrepublik Deutschland sowjetische Dokumente (Außenpolitisches Archiv und 1959–1976 Parteiarchive) wie auch Akten aus der Hinterlassenschaft Bastian Hein hat die Archivrecherchen mit jeweils mehr- der SED bzw. des DDR-Landwirtschaftsministeriums aus- wöchigen Aufenthalten im Bundesarchiv Koblenz und im gewertet werden. Von besonderem Interesse dürfte die Parlamentsarchiv des Deutschen Bundestages abge- ausführliche Untersuchung der Agrarpolitik im Vorfeld schlossen. Seit Mitte des Berichtsjahres arbeitet er an der und während der Krise 1952/53 sein, die ein neues Licht Niederschrift des Manuskripts, das im Sommer 2004 als auf die Verantwortung der Besatzungsmacht und den Dissertation an der Universität Regensburg eingereicht Verlauf der Krise wirft. Zahlreiche unbekannte, zum Teil werden soll. erneut gesperrte Dokumente aus Moskauer Archiven sollen ganz oder auszugsweise als Anhang zur monogra- phischen Darstellung erstmals veröffentlicht werden. 6. Der Umgang mit Ultranationalismus und Nationalsozialismus in der Bundesrepublik Deutschland und Japan 1945–1968 9. Geschichte der Sozialpolitik in Deutschland seit 1945: Band 8: DDR 1949–1961 Manfred Kittel hat in Anknüpfung an seine Studien zur »Vergangenheitsbewältigung« in der Ära Adenauer und Im Berichtsjahr haben Dierk Hoffmann und Michael seine Erfahrungen im Bereich der historischen Kompara- Schwartz in Wahrnehmung der Funktionen eines Band- tistik eine vergleichende Überblicksdarstellung zum Um- Herausgebers im Rahmen des vom Bundesministerium gang mit Ultranationalismus und Nationalsozialismus in für Gesundheit und Soziale Sicherung sowie vom der Bundesrepublik Deutschland und Japan 1945 bis Bundesarchiv geleiteten Publikationsprojekts zur »Ge- 1968 geschrieben. Das Manuskript soll – ergänzt durch schichte der Sozialpolitik in Deutschland 1945–1994« die zwei Kommentare aus japanischer Sicht – 2004 in der Betreuung des Bandes 8 (DDR-Sozialpolitik 1949–1961) »Schriftenreihe der Vierteljahrshefte« erscheinen. fortgesetzt. Die Tätigkeit bezog sich auf die redaktionelle Bearbeitung der rund zwanzig Autorenbeiträge in inhalt-

■ 18 ■ Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2003 Forschungs- und Editionsprojekte »Jüngere« Zeitgeschichte

licher, sprachlicher und formaler Hinsicht in Abstim- Chruschtschow und die Mauer. Eine Dokumentation« mung mit den Gesamtherausgebern und deren Wissen- vorgelegt. Die Ergebnisse der im Oktober 2002 stattge- schaftlichem Beirat, zum anderen auf die Autorenschaft fundenen Konferenz: »Die Rolle der Streitkräfte der bei drei größeren einleitenden und abschließenden Rah- UdSSR und USA sowie ihrer jeweiligen deutschen Bünd- menkapiteln zur allgemeinen sowie sozialpolitischen nispartner in der Kubakrise« sollen in einem gemeinsam Entwicklung in der DDR während der »langen fünfziger mit Prof. Dr. Kapitän zur See Dimitrij Filippovych her- Jahre«. ausgegebenen Tagungsband veröffentlicht werden. Die Im Berichtsjahr wurde die Endredaktion dieses Bandes Vorbereitungen hierfür sind weitestgehend abgeschlos- geleistet, dessen Gesamtmanuskript im September dem sen. Verlag übergeben werden konnte. Ein letzter Arbeits- Die Zusammenarbeit mit dem »Parallel History Project on schritt der Fahnenkorrekturen wird für Jahresende er- NATO and the Warsaw Pact« (PHP) wurde erfolgreich wartet. Der offizielle Abschluss des Sozialpolitik-Projekts fortgesetzt. Neben der Teilnahme an zwei Workshops des im IfZ erfolgt erst mit der Publikation des Bandes 8 und PHP erfolgten Vorbereitungsarbeiten für eine weitere On- des zugehörigen Dokumententeiles (letzteres auf CD- line-Dokumentation zum Thema »The 1961 Berlin Crisis ROM vorgesehen), mit der für das kommende Frühjahr and Soviet Preparations for War in Europe«. gerechnet wird. 11. Die Außenpolitik der DDR 10. Die Zweite Berlinkrise 1958–1963 Im Berichtsjahr hat Hermann Wentker die Arbeiten an Im Berichtsjahr setzte Matthias Uhl die Arbeiten an der dem Projekt fortgeführt. Auf der Grundlage der neueren Studie: »Krieg um Berlin? Die sowjetische Militär- und Literatur und der edierten Quellen liegt nun ein erster Sicherheitspolitik in der zweiten Berlinkrise« erfolgreich Entwurf vor, der die Jahre 1949 bis 1989 umfaßt. Einige fort. Im Russischen Staatsarchiv für Wirtschaft (RGAE) punktuelle Archivrecherchen sind erfolgt, die 2004 konnten nach der Beendigung langwieriger Baumaßnah- weitergeführt werden müssen. Ebenso steht eine Überar- men erstmals wichtige Aktenbestände zur sowjetischen beitung des Entwurfs an, so daß Ende 2004 ein Gesamt- Rüstungsindustrie zwischen Berlin- und Kubakrise einge- manuskript vorliegen dürfte. sehen und ausgewertet werden. Im Russischen Staatsar- chiv für Zeitgeschichte (RGANI) gelang in Zusammenar- beit mit russischen Archivaren der Zugriff auf wichtige, 12. Soldatenbriefe bisher nicht zugängliche, Dokumente der sowjetischen Partei- und Staatsführung zur Zweiten Berlinkrise. Im Das Manuskript mit dem Titel »Rotarmisten schreiben aus Bundesarchiv-Militärarchiv (BA-MA) erfolgte die Akten- Deutschland. Briefe von der Front (1945) und historische einsicht in bisher gesperrte Dokumente des Führungssta- Analysen« befindet sich im Satz und wird Anfang 2004 bes der Bundeswehr zur Militär- und Sicherheitspolitik als Band 14 in der Reihe »Texte und Materialien« er- der Sowjetunion zwischen 1958 und 1962. Erfreulich ge- scheinen. staltete sich auch die Kooperation mit russischen Histori- kern. Dr. Oberst Michail Ljoschin vom Militärhistorischen Institut in Moskau wie auch Prof. Dr. Kapitän zur See Dimitrij Filippovych von der Militäruniversität des Verteidigungsministeriums unterstützen weiterhin aktiv die Forschungsarbeiten für das Projekt. Nach wie vor problematisch bleibt der Zugang zu den Beständen des Zentralen Archivs des Verteidigungsministeriums der russischen Föderation. Hier konnten im laufenden Jahr trotz aller Bemühungen keine Fortschritte hinsichtlich eines Aktenzugangs erreicht werden. Die Monographie selbst kommt gut voran und soll bis Mitte nächsten Jahres vorliegen. Erste Erträge des For- schungsprojektes wurden gemeinsam mit Armin Wagner in der im April erschienen Quellenpublikation »Ulbricht,

Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2003 ■ 19 ■ Forschungs- und Editionsprojekte Epochenübergreifende Forschungen

III. Epochenübergreifende Forschungen hier doch besonders ausgeprägte Beharrung und Ideen von Autonomie auf einen im Zeitlauf und systemüber- Anzuzeigen sind hier zunächst neben dem Projekt über greifend rasch stärker werdenden obrigkeitlichen Zugriff, Lebenswelten im Systemwandel in Mecklenburg und aber auch auf wachsende staatliche Protektion und Ali- Vorpommern im 20. Jahrhundert die im Entstehen be- mentierung. griffenen Biographien über Karl Fiehler, Theodor Heuss Stand der bereits laufenden Projektteile: und Otto Grotewohl. Um ein biographisches Projekt han- a) Bildungsbürger zwischen Demokratie und Diktatur: Gym- delt es sich auch bei der Untersuchung der Entwicklung nasiallehrer in Mecklenburg-Vorpommern 1918–1960 von Weimarer Nationalliberalen und Deutschnationalen Im Berichtsjahr führte Henrik Bispinck weitere Recher- zu Demokraten in der jungen Bundesrepublik, das sich chen im Mecklenburgischen Landeshauptarchiv Schwe- noch im Anfangsstadium befindet. Vor dem Abschluss rin, im Vorpommerschen Landesarchiv Greifswald, im steht ein Kooperationsprojekt mit der Akademie der Wis- Bundesarchiv Berlin sowie in den Stadtarchiven von senschaften der Tschechischen Republik, das die tsche- Schwerin und Rostock durch. Die Recherchen konzen- choslowakischen Rechtsnormen 1938–1948 und die trierten sich dabei auf den Zeitraum nach dem Zweiten Deutschen im Vergleich mit anderen Ländern Europas Weltkrieg. Zusätzlich wurden gedruckte Quellen, insbe- untersucht. Begonnen wurde schließlich mit der Nieder- sondere zeitgenössische Fachzeitschriften ausgewertet. schrift einer Geschichte Italiens im 20. Jahrhundert. Im Januar wurde das Forschungsvorhaben im Kollo- quium des Lehrstuhls für Zeitgeschichte an der Hum- boldt-Universität zu Berlin (Prof. Dr. Ludolf Herbst), im 1. Mecklenburg und Vorpommern im 20. Jahr- Juli im Kolloquium der Abteilung Historische Erzie- hundert – Lebenswelten im Systemwandel hungswissenschaft des Instituts für Erziehungswissen- schaften an der Humboldt-Universität zu Berlin (PD Dr. Die Arbeiten an beiden Teilprojekten des im letzten Jah- Sonja Häder) vorgestellt und diskutiert. resbericht ausführlich vorgestellten Forschungsvorha- b) Städtische Gesellschaft im Wandel: Stralsund in der Wei- bens konzentrierten sich vor allem auf Archivrecherchen marer Republik, im Nationalsozialismus und in der DDR und Quellenauswertung. Teile des Projekts wurden im Im Zentrum der Arbeit von Peter Skyba stand die syste- Kreis von Fachkollegen vorgestellt und diskutiert. Die matische Auswertung gedruckter Quellen, vor allem Projektmitarbeiter knüpften Arbeitskontakte u. a. zur Ar- lokaler Stralsunder Tageszeitungen des Untersuchungs- beitsstelle für Europäische Stadtgeschichte an der Tech- zeitraums. Im Bundesarchiv Berlin und in der Stiftung nischen Universität Berlin und bauten bereits bestehende Archiv der Parteien und Massenorganisationen der DDR zu Institutionen der Regionalgeschichtsforschung in im Bundesarchiv (SAPMO) wurden die im Jahr 2002 be- Mecklenburg-Vorpommern aus. gonnenen Archivrecherchen fortgeführt. Die Recherchen Peter Skyba und Henrik Bispinck verfassten zudem einen konzentrierten sich in erster Linie auf die »Umbruchs- Antrag auf Drittmittelförderung, mit dem gleichzeitig phasen« 1918 bis 1923, 1928 bis 1933 und 1945 bis 1948. eine Erweiterung des Vorhabens um ein drittes Teilpro- Die bei der systematischen Quellenanalyse gewonnen Er- jekt vorgeschlagen wurde. Die Deutsche Forschungsge- gebnisse wurden – soweit möglich – mit vorliegender re- meinschaft hat das gesamte Projekt auf der Grundlage gional- und stadtgeschichtlicher Literatur abgeglichen, dieses Antrags in ihre Förderung aufgenommen. Damit um der für das Projekt relevanten Frage nachzugehen, kann 2004 die zusätzlich konzipierte Untersuchung inwieweit politische, gesellschaftliche und wirtschaftli- »Traditionelles Gewerbe unter ökonomischem und politi- che Prozesse in Stralsund lokale Spezifika aufwiesen oder schem Wandlungsdruck: Die Küstenfischerei Mecklen- aus anderen Städten und Regionen bekannten Mustern burg-Vorpommerns im Systemwandel« anlaufen. Unter folgten. den übergreifenden Fragestellungen des Gesamtprojekts soll in einem mit dem Ersten Weltkrieg einsetzenden Längsschnitt die Fischerei im Spannungsfeld von tradi- 2. Karl Fiehler. Eine politische Biographie tional geprägten Wirtschafts- und Lebensformen einer- seits und einer wachsenden Durchdringung dieser Karl Fiehler (1895–1969) gehörte als Münchner Oberbür- Lebenswelt durch staatliche Regulierung und Kontrolle germeister, Reichsleiter der NSDAP (Leiter des »Haupt- andererseits untersucht werden. Die Fischerei als Unter- amts Kommunalpolitik«) und Vorsitzender des Deutschen suchungsgegenstand dürfte dieses Spannungsfeld noch Gemeindetags zu den wichtigsten nationalsozialistischen deutlicher machen als etwa die Landwirtschaft, prallten Kommunalpolitikern. Aufgrund seiner Positionen in Par-

■ 20 ■ Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2003 Forschungs- und Editionsprojekte Epochenübergreifende Forschungen

tei und Deutschem Gemeindetag findet er im Gegensatz 4. Otto Grotewohl 1894–1964. Eine politische zu anderen Oberbürgermeistern zwar vereinzelt Erwäh- Biographie nung, seine Tätigkeit als Münchner Oberbürgermeister bleibt dabei aber immer unberücksichtigt. Auch in den Die Recherchen in folgenden Archiven wurden fortge- meisten Gesamtdarstellungen des Nationalsozialismus führt: Bundesarchiv Berlin, Stiftung Archiv der Parteien bzw. des Dritten Reiches wird der »alte Kämpfer« und und Massenorganisationen der DDR im Bundesarchiv Teilnehmer des Hitler-Putsches von 1923 – wie auch die (SAPMO), Bundesbeauftragte für die Unterlagen des anderen Oberbürgermeister – so gut wie nie erwähnt. Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR (BStU). Dies mag mit seinem nachlassenden Einfluss und seiner Dabei konnte die Sichtung des Nachlasses von Otto Gro- zunehmend schwächer gewordenen Stellung in München tewohl in der SAPMO abgeschlossen werden. Für das und der Partei zu tun haben, trotzdem blieb er formal bis Jahr 2004 ist die systematische Auswertung des im zum Ende der ranghöchste Kommunalpolitiker des Drit- Bundesarchiv Berlin lagernden Bestandes »Ministerpräsi- ten Reiches. Albert Feiber hat neben seiner Tätigkeit für dent der DDR« anvisiert. Dadurch soll die Stellung Otto die Dokumentation Obersalzberg mit den ersten Archiv- Grotewohls im politischen Institutionengefüge der DDR recherchen für sein Dissertationsprojekt im Stadtarchiv und sein politischer Einfluss herausgearbeitet werden. München begonnen. Darüber hinaus ist für eine Netzwerkanalyse die Bearbei- Ergänzend zu der Biographie Karl Fiehlers soll in Zu- tung von Nachlässen anderer SED-Spitzenfunktionäre sammenarbeit des Instituts für Zeitgeschichte mit dem vorgesehen. Mit letzterem konnte bereits Ende des Jahres Stadtarchiv München von Albert Feiber eine Quellenedi- begonnen werden. So wurden vor allem die Nachlässe tion über die Geschichte der Stadtverwaltung Münchens von Wilhelm Pieck und Walter Ulbricht ausgewertet. Pa- im Dritten Reich erarbeitet werden. rallel zur Archivarbeit soll die Konzeptualisierung der ge- planten Biographie weiter vorangetrieben werden. Mit dem Beginn der Niederschrift des Manuskripts ist für 3. Biographie über Theodor Heuss 2005 zu rechnen. Erste Ergebnisse konnten auf der ge- meinsam mit dem ZZF Anfang April organisierten Ta- Im Berichtszeitraum hat Guido Müller die Arbeiten am gung zum 17. Juni 1953 präsentiert werden. Nachlass von Heuss und an den Akten des Bundespräsi- dialamtes in den deutschen Archiven (BA Koblenz und Stiftung Bundespräsident Theodor-Heuss-Haus Stuttgart) 5. Totalitäre Erfahrung und demokratische fortgeführt. Thematisch stand im Mittelpunkt der Archiv- Läuterung. Weimarer Nationalliberale und arbeiten die Bundespräsidialzeit 1949–1959. Deutschnationale in den bürgerlichen Par- Die schriftliche Abfassung der Kapitel zu den Phasen 1898–1902, 1902–1910, 1910–1918, 1933/34, 1945/46 teien CDU, CSU und FDP nach 1945 und 1959–1963 wurde fortgeführt oder begonnen. Dazu waren teilweise weitere Recherchen notwendig. Für die Das Projekt will mittels prosopographischer Forschung Bundespräsidentenzeit und den Alt-Bundespräsidenten den politischen Weg Weimarer Nationalliberaler und wurden bisher Teilkapitel zu folgenden Themen erstellt Deutschnationaler (v.a. DVP- und DNVP-Landtags- bzw. bzw. begonnen: die Beziehungen von Heuss zu den Reichstagsabgeordneter) in die bürgerlichen Parteien CDU, Juden, zu Israel und zur Wiedergutmachung, die Bezie- CSU und FDP nach 1945 verfolgen. Im Mittelpunkt steht hungen zu Frankreich und zur europäischen Integration, dabei die Frage nach der Wandlung des vom 19. Jahr- »Nationalhymne«, »Heuss als Redner«, »Dankspende des hundert her stark nationalprotestantisch geprägten, Deutschen Volkes«, Staatsbesuche in Griechenland und rechtsliberalen und konservativen evangelischen Bevöl- der Türkei und die Indienreise. kerungsteils, der in den 1920er Jahren – nationalistisch, Der Bearbeiter stand in regelmäßigem fachlichen antidemokratisch, monarchisch und rückwärtsgewandt – Austausch mit Herrn Professor Dr. Jürgen C. Hess in mit seiner Anfälligkeit für die NS-Bewegung maßgeblich Hilversum (Niederlande) und mit der Stiftung Bundesprä- zum Scheitern der Weimarer Republik beitrug, der aber in sident-Theodor-Heuss-Haus in Stuttgart. der Bundesrepublik nicht nur quantitativ gegenüber dem Auch nach dem Ende der Förderung durch die Fritz- Katholizismus an Bedeutung verlor, sondern nach den Thyssen-Stiftung am 30. September wird das Projekt mit Erfahrungen im Dritten Reich auch und mehr Anschluß Hilfe der Robert-Bosch-Stiftung (Sach- und Reisemittel) an die neue demokratische Entwicklung fand. In dem in und des Instituts für Zeitgeschichte fortgeführt. der Konzeptionierungsphase befindlichen Projekt hat

Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2003 ■ 21 ■ Forschungs- und Editionsprojekte Epochenübergreifende Forschungen

Cornelia Wilhelm auf der Basis eines zeitlich befristeten Projektes, an dem 14 Wissenschaftler aus sieben Ländern Vertrages eine umfangreiche Korrespondenz mit den in beteiligt sind, sollen nach Abschluss der außerordentlich Frage kommenden Archiven gepflogen und mit der aufwendigen Übersetzungsarbeiten voraussichtlich Mitte Sammlung der außerordentlich verstreuten Materialien 2004 in einer zweisprachigen deutsch-tschechischen begonnen. Studie veröffentlicht werden.

6. Die tschechoslowakischen Rechtsnormen 7. Italien im 20. Jahrhundert 1938–1948 und die Deutschen im Vergleich mit anderen Ländern in Europa Im Zentrum der Darstellung, die etwa 350–400 Seiten um- fassen soll, stehen die drei Wege, die Italien im 20. Jahr- Das Projekt wird im Rahmen des Deutsch-Tschechischen hundert zur Bewältigung seiner inneren und äußeren Zukunftsfonds in Kooperation mit dem Institut für Zeit- Probleme eingeschlagen hat: vor 1922 der liberal-autori- geschichte der Akademie der Wissenschaften der Tsche- täre, danach im Faschismus der totalitäre und schließlich chischen Republik in Prag durchgeführt. Als sogenannter nach 1945 der demokratische, der freilich immer gefähr- »Garant« von deutscher Seite fungiert Horst Möller, det bleibt und auch heute noch als prekär angesehen Koordinierungsaufgaben für das IfZ leistet Manfred werden muß, weil Italien immer noch an den alten Kittel. Ziel des kurz vor dem Abschluss stehenden Pro- Konflikten leidet, die seit der Staatsgründung eine unge- jektes ist es, die Rechtsnormen, die während des Zweiten störte Entwicklung in Richtung auf eine säkularisierte Weltkriegs und kurz danach auf die Deutschen in der Zivilgesellschaft erschwert haben. Hans Woller hat mit Tschechoslowakei und in anderen west-, mittel- und ost- der Niederschrift des Manuskriptes begonnen und folgt mitteleuropäischen Ländern angewandt wurden, zu sam- dabei einem methodischen Ansatz, der aus einer meln und zu vergleichen. Ausführlichere Expertisen wur- Mischung von Politik-, Wirtschafts- und Sozialgeschich- den für die Tschechoslowakei, Polen, Italien, Belgien und te besteht. Das geplante Projekt über Hitler und Mussoli- Frankreich angefertigt; für Ungarn, Jugoslawien und ni wurde eingestellt; für dieses Projekt wären intensive Dänemark wurden die Normen gesammelt und kurz kom- Recherchen in in- und ausländischen Archiven nötig ge- mentiert. Einen einleitenden Beitrag haben Horst Möller wesen. Dies hätte zu längeren Abwesenheiten vom Insti- und Manfred Kittel gemeinsam mit den tschechischen tut geführt, die mit dem Posten des Chefredakteurs der Kooperationspartnern geschrieben. Die Ergebnisse des VfZ nicht zu vereinbaren sind.

■ 22 ■ Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2003 Dokumentation Obersalzberg

Dokumentation Obersalzberg

Nachdem die Dokumentation Obersalzberg im Vorjahr hältlich ist. In Arbeit befindet sich noch der so genannte durch das Ausbleiben überseeischer Gäste nach dem Pädagogische Koffer. Dabei handelt es sich um eine Zu- 11. September und wegen des Fehlens von Parkplätzen (auf- sammenstellung von Lehrmaterialien, die es den Ge- grund umfangreicher Baumaßnahmen) einen Besucher- schichtslehrern ermöglichen soll, Klassenbesuche in der rückgang von ca. 10 % hinnehmen musste, ist die Zahl Dokumentation Obersalzberg gezielt vorzubereiten. Dar- der Besucher nach Eröffnung der neuen touristischen In- über hinaus wird angestrebt, Texte, Medien und Materia- frastruktur am Obersalzberg, Mitte Mai, wieder sprung- lien zusammenzufassen, die nach dem Ermessen von haft angestiegen. Seit Juli brachte jeder Monat im Ver- Schulleitern und Lehrkräften als Zusatzlehrmittel im zeit- gleich zu den entsprechenden Monaten der Vorjahre ein geschichtlichen Schulunterricht sowie in der Erwachse- Rekordergebnis. Demzufolge war auch das gesamte Jahr nenbildung eingesetzt werden können. Der »Pädagogi- 2003 mit ca. 130.000 Besuchern das bisher beste. Insge- sche Koffer«, an dem erfahrene und mit der samt liegt die Besucherzahl jetzt bei 490.000. Der Be- Dokumentation Obersalzberg bestens vertraute Ge- gleitband »Die tödliche Utopie« verkauft sich nach wie schichtslehrer maßgeblich mitarbeiten, soll im Frühjahr vor sehr gut. Von der Gesamtauflage von 50.000 Exem- 2004 vorliegen. Im Berichtsjahr wurde wiederum ein plaren wurden ca. 43.000 abgesetzt, so dass voraussicht- Ausbildungskurs für Rundgangsleiter durchgeführt und lich noch im laufenden Jahr mit den Vorbereitungen für von – leider nur einer Teilnehmerin – erfolgreich abge- die fünfte Auflage begonnen werden muss. Nachdem es schlossen. Von Erfolg gekrönt waren schließlich die lang- sich bei der vierten Auflage um einen unveränderten jährigen Bemühungen des Instituts für Zeitgeschichte Nachdruck der dritten, revidierten Auflage gehandelt hat, und der Berchtesgadener Landesstiftung (als Trägerin der soll es sich bei der fünften Auflage wieder um eine ver- Dokumentation Obersalzberg), den Bayerischen Staats- besserte und dem aktuellen Forschungsstand angepasste minister der Finanzen, Prof. Kurt Faltlhauser, von der Ausgabe handeln. Überraschend gut verkauft sich auch Notwendigkeit eines Erweiterungsbaus zu überzeugen. das im Vorjahr produ- Der Anbau, der Büros, Unterrichts- und Veranstaltungs- zierte Video »Vom Berg- räume umfassen wird, wurde mit einer Million Euro Bau- bauerndorf zum Führer- summe in den Bayerischen Doppelhaushalt 2004/2005 sperrgebiet«. Da die erste eingestellt. Vorbehaltlich der bekannten Haushaltsrisiken Auflage von 500 Exem- kann mit dem Bau im Mai 2004 begonnen werden. plaren schnell vergriffen Am 29. und 30. September wurde der nur über einen ca. war, wurde im Berichts- 25 Meter tiefen Schacht vom Bunker der Dokumentation jahr eine zweite Auflage Obersalzberg aus zugängliche SS-Stollen mit Genehmi- von 1.000 Exemplaren gung des Bayerischen Staatsministers der Finanzen, Prof. hergestellt. Von der Ge- Kurt Faltlhauser, erstmals systematisch erkundet und samtauflage konnten durch ein Ingenieurbüro vermessen. Das aufwendige, mit bisher ca. 1100 Exem- Unterstützung der Berchtesgadener Bergwacht durchge- plare abgesetzt werden. führte Unternehmen wurde von SPIEGEL TV filmisch und Die Benutzungsfrequenz von einem Fotografen des SPIEGEL bildlich dokumen- der Webseite »obersalz- tiert. Auf Wunsch des Ministers lag die Gesamtverant- berg.de« liegt inzwischen stabil über 10.000 Seitenzugrif- wortung für die Aktion beim Institut für Zeitgeschichte. fen täglich. Insgesamt verzeichnet die Webseite Aufgrund einer vorherigen Absprache mit dem SPIEGEL inzwischen mehr als 14 Millionen Zugriffe. verfügt das Institut gemeinsam mit SPIEGEL TV bzw. Mit der CD »Dokumentation Obersalzberg. Tondokumen- dem SPIEGEL über die Rechte an dem entstandenen te. »Täter – Gegner – Opfer« (S. 8) wurde ein weiteres Film- und Bildmaterial. Durch die Vermessung ist nun- Teilprojekt der Dokumentation erfolgreich abgeschlossen. mehr die gesamte Bunkeranlage kartographisch erfasst, Bedauerlicherweise kann die CD wegen der beengten so dass der auf fehlerhaften Zeichnungen der US Army räumlichen Verhältnisse bis auf weiteres nicht in der Do- beruhende Bunkerplan in der Dokumentation im näch- kumentation selbst angeboten werden, so dass sie nur sten Jahr durch einen in jeder Einzelheit richtigen Plan beim Institut für Zeitgeschichte bzw. im Buchhandel er- ersetzt werden kann.

Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2003 ■ 23 ■ Ausstellung: Wege in die Vernichtung Gutachten und Anfragen

Ausstellung: Wege in die Vernichtung

Am 4. November wurde in Würzburg eine gemeinsam auf Reichsebene sowie lokale Reaktionen der Bevölke- vom Institut für Zeitgeschichte und der Generaldirektion rung dokumentiert. Der Schlussteil geht auf die Prozesse der Staatlichen Archive Bayerns bzw. dem Staatsarchiv gegen die Täter und das Gedenken vor Ort seit 1945 ein. Würzburg vorbereitete Ausstellung über die Deportation Während der Präsentation der Ausstellung in der Univer- und Ermordung der etwa 42.000 unterfränkischen Juden sität Würzburg (bis Jahresende 2003) fand ein Begleit- in den Jahren 1941–1943 eröffnet. Sie trägt den Titel: programm mit Vorträgen und Filmvorführungen statt, »Wege in die Vernichtung. Die Deportation der Juden aus das in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für christ- Mainfranken 1941–1943. Eine Ausstellung des Staatsar- lich-jüdische Zusammenarbeit in Würzburg und Unter- chivs Würzburg und des Instituts für Zeitgeschichte franken e.V. und dem Verein »Gegen Vergessen – Für De- München - Berlin in Zusammenarbeit mit dem Bezirk Un- mokratie e. V.« Regionalgruppe Unterfranken veranstaltet terfranken«. wurde. Grundlage und Ausgangspunkt der Ausstellung ist ein Die Ausstellung wird im Jahr 2004 noch in verschiede- Album der Gestapo Würzburg, in dem drei Deportationen nen Städten in Unterfranken und in Nürnberg, außerdem fotografisch festgehalten wurden. Während die Gestapo in Flossenbürg und München zu sehen sein. das Fotografieren ansonsten untersagte, wurden bei drei Zur Ausstellung er- Deportationen aus Würzburg und Kitzingen, die im No- schien ein Begleit- vember 1941 sowie im März und April 1942 stattfanden, band mit der voll- ausnahmsweise Fotos durch Gestapo-Angehörige ange- ständigen Wiedergabe fertigt, später zu einem Loseblatt-Album zusammenge- der Albumseiten so- fügt und mit Kommentaren versehen. Diese Sammlung wie mit Aufsätzen von mit 119 Bildern und 20 weiteren nicht im Album enthal- AOR Dr. Herbert Schott tenen Aufnahmen stellt den größten bekannten Bestand vom Staatsarchiv von Deportationsfotos aus dem Reich dar. Das Album Würzburg (Entste- galt als verschollen. Es wurde vor zwei Jahren von Edith hungs- und Überliefe- Raim im Rahmen des Instituts-Projekts zur Erfassung rungsgeschichte des sämtlicher NSG-Verfahren in den Beiakten eines Verfah- Albums sowie die ers- rens bei der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth wieder- ten drei Deportatio- entdeckt. In der Ausstellung wird es erstmals der Öffent- nen aus Unterfranken) lichkeit zugänglich gemacht. und von Mitarbeitern des Instituts für Zeitgeschichte: Thematisiert wird in der Ausstellung auch das jüdische Alexander M. Klotz (Zur Situation der Juden in Unter- Leben vor 1933 und während des Dritten Reichs bis 1941. franken nach dem Ersten Weltkrieg), Dieter Pohl (Die De- Dafür haben Überlebende der Deportationen und ehema- portation von Juden aus dem Deutschen Reich lige Würzburger zahlreiche Privatfotos zur Verfügung 1941–1943) und Edith Raim (Die Strafverfahren wegen gestellt. Neben den Deportationszielen wie Riga, Izbica, der Deportation der Juden aus Unter- und Mittelfranken Theresienstadt und Auschwitz werden auch Befehlswege nach 1945).

Gutachten und Anfragen

Die Zahl der Gutachten betrug 7 (Vorjahr 16), die der Anfragen 47 (Vorjahr 50).

■ 24 ■ Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2003 Archiv und Bibliothek

Archiv und Bibliothek

1. Archiv Wantzen (1939–1946), Theodor Hornberger (Heeres- gruppe Mitte 1944) und die Unterlagen von Hans Neuerwerbungen und Ergänzungen Froschmeier (Kriegsgefangenschaft in der Sowjetunion). Der Sammlungsbereich Nachlässe und private Papiere ■ Die Sammlungen Ingrid Hailer (betr. die letzten Kriegs- konnte um 27 Neuerwerbungen und Ergänzungen er- jahre in München), Friedrich Ziffer (betr. das Protekto- weitert werden. Unter den Neuerwerbungen besonders rat Böhmen und Mähren und die unmittelbaren Nach- hervorzuheben sind umfangreiche Zuwächse an Film- kriegsjahre), Herbert Kajuth (Sondersammlung), Bruno und Bilddokumenten: Riedenauer (Freiheitsaktion Bayern 1945), Erwin Rissel ■ Die Sammlungen Konrad Speck und Josef Bibracher (Fußballweltmeisterschaft 1938) und der Teilnachlaß umfassen überwiegend Aufnahmen aus dem Zweiten Karl Handfest (Spezialsammlung zum Schwerpunkt Weltkrieg (Frankreich, Sowjetunion), Generalstreik in Luxemburg 1942) konnten den Be- ■ die Sammlung Erich Schuster 8 mm-Filmmaterial aus ständen des Archivs hinzugefügt werden. der Zeit des Zweiten Weltkriegs, ■ Zum Themenkomplex »Widerstand« gelangten eine Rei- ■ das Photoarchiv des Berufsfotografen Prof. Dr. Otto he von Unterlagen aus den Sammlungen Hans Hirzel Croÿ mit etwa 50.000 überwiegend zeitgeschichtlich bzw. Bettina Stierli zum Sammlungsschwerpunkt »Wei- bedeutsamen Aufnahmen aus dem Zeitraum der 20er ße Rose« in das Archiv. bis 50er Jahre. ■ Der Bestand »Manuskripte« konnte durch zahlreiche Neu- Eine inhaltliche Erschließung und Verzeichnung dieser erwerbungen erweitert werden; hervorzuheben sind Bestände, mit denen das Archiv Neuland betritt, könnte hier insbesondere die mehrbändigen Erinnerungen des angesichts der chronischen Personalknappheit im Sach- Versuchsingenieurs der Luftwaffe bei der Erprobungs- bearbeiterbereich und der fehlenden technischen Aus- stelle Rechlin Georg Hentschel und des Botschafters stattung im kommenden Jahr allerdings nur über a. D. Rupprecht von Keller. Auch der Bestand »Zeugen- Sonderzuwendungen gewährleistet werden. schrifttum« konnte um zahlreiche Neuzugänge er- ■ Einen umfangreichen Neuzugang bildet die Sammlung weitert werden. Hannelore Mabry (Frauenbewegung der 60er bis 90er ■ Ergänzt werden konnten u.a. die Sammlung Hildegard Jahre), die u. a. für den Forschungsschwerpunkt des In- Hamm-Brücher (ED 379) durch erhebliche Nachlieferun- stituts für Zeitgeschichte »Reform und Revolte. Der gen (insbesondere die 80er und 90er Jahre betreffend) Wandel der bundesdeutschen Gesellschaft in den sowie der Nachlass des Philosophen Alfred Baeumler. 1960er und 1970er Jahren« einen neuen Quellen- ■ Zahlreiche Mikrofilme wurden aus dem Archivetat zur schwerpunkt liefert. Die Erschließung und Verzeich- Nutzung für das Wehrmachts-Projekt des Instituts für nung dieses Bestands konnte dank einer erfolgreichen Zeitgeschichte erworben. Drittmitteleinwerbung durch die Archivleitung bereits ■ Die Bestandsgruppe S (museale Objekte, Tonträger u. a.) angegangen werden. wuchs um eine Reihe weiterer Stücke bzw. Serien. ■ Die umfangreiche Sammlung Rüdiger Henkel (Autor des Buches »Was treibt den Spion?«) konnte als Quel- Erschließungen und Bearbeitungen in EDV lengrundlage zur Geschichte von Spionage- und Ge- und Internet heimdienstaktivitäten während und insbesondere nach ■ Die Erschließung und Verzeichnung des Nachlasses Inge dem Zweiten Weltkrieg erworben werden. Aicher-Scholl ist, wie vorgesehen, bis zum Ende des ■ Die Sammlungen des Archivs im Bereich »Deutschspra- Berichtszeitraums weitestgehend abgeschlossen. Die im chige Emigration nach 1933« konnten durch die um- Übergabe-Vertrag vorgesehene Verfilmung erfolgt An- fangreiche Sammlung Kurt Graupner (Rechtsanwalt, fang des nächsten Jahres, so dass der Bestand im Früh- Emigration Großbritannien, aktiv im Bereich des sozi- jahr 2004 der Forschung zugänglich sein wird. Die aldemokratischen Exils) ergänzt werden; die ersten Wünsche nach Einsichtnahme häufen sich und werden Unterlagen aus England sind bereits eingetroffen, die im kommenden Jahr erfüllt werden können. Die inzwi- vollständige Übergabe erfolgt 2004. schen von verschiedener, häufig unqualifizierter Seite ■ Erlebnis- und Zeitzeugenberichte aus den beiden Welt- erhobenen Anschuldigungen, das Archiv des Instituts kriegen beinhalten die Sammlungen Lothar Lothholz für Zeitgeschichte betreibe hier eine restriktive Zu- (1943–1945), Helmut Staedke (u. a. Briefe an Franz gangs-Handhabung, entbehren jeder Grundlage. Halder), Engelbert Burger (Juli-Angriffe 1944 in ■ Die Erschließung und Verzeichnung des Nachlasses des München), Wilhelm Roßmann (Kriegstagebuch Emigranten, Diplomaten und langjährigen bundesdeut- 1914–1916), die Kriegstagebücher von Paulheinz schen Botschafters in New York und beim Vatikan

Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2003 ■ 25 ■ Archiv und Bibliothek

Alexander Böker ist erheblich vorangeschritten und z. T. Registratur und Hausarchiv bereits in das Archiv-Datenbanksystem FAUST einge- ■ Zentralregistratur: geben worden. Allerdings ist auch hier anzumerken, Die Ablage der eingehenden und ausgehenden Schrei- dass für den Abschluss der Verzeichnung dieses in viel- ben, Faxe und E-mails ist auf dem laufenden Stand facher Hinsicht für die Forschung hochbedeutsamen und im Rahmen der geltenden Benutzungsregeln für Nachlasses, die angesichts der chronischen Personal- die Mitarbeiter zugänglich. 2003 wurden ca. 2.200 knappheit im Archiv des Instituts für Zeitgeschichte Schreiben offiziell registriert und in die Zentralregi- nur auf der Basis einer Stelle als »geringfügig Beschäf- stratur eingearbeitet; davon entfielen allein auf das Ar- tige« angegangen werden kann, trotz zusätzlichen Ein- chiv rund 1.200 Schreiben und Anfragen. satzes von Praktikanten noch eine erhebliche Zeit zu ■ Altregistratur: veranschlagen ist. Die Altregistratur mit Laufzeit 1951 bis 1974 liegt ■ Dank einer erheblichen Sonderzuweisung der Überlas- chronologisch sortiert vor; mit ihrer Bindung wurde serin konnte im September dieses Jahres die Ordnung, begonnen, die Erfassung liegt in FAUST unter ID 50 Erschließung und Verzeichnung des umfangreichen vor. Die bereits fertig bearbeiteten Bände in ID 50 Bestandes Hannelore Mabry/Bayerisches Archiv der (Band 25 bis Band 205) umfassen die Jahre 1951 bis Frauenbewegung durch eine neu eingestellte Wissen- 1966. schaftliche Hilfskraft angegangen werden. Zur inhaltlichen Suche liegen drei alphabetisierte Kar- ■ Die im Laufe des vergangenen Jahres erfolgten umfang- teikartensysteme vor, die zusammengefügt und korri- reichen Neuzugänge im Bestand Hildegard Hamm-Brü- giert wurden, damit auf diesen Altbestand problemlos cher werden durch einschlägig bewährte studentische zugegriffen werden kann. Die Faust-Erfassung erfolgte Hilfskräfte laufend verzeichnet und in das bestehende unter ID 50, Box 1 bis Box 24. ID 50 umfasst inzwi- Bestandsverzeichnis eingearbeitet. schen zusammen 209 Bände. ■ Im Archivbereich der Homepage wurde ein gesonderter ■ Hausarchiv: Downloadbereich eingerichtet. Hier findet der Benutzer Im Bereich Hausarchiv wurden insgesamt 190 Bände alle im Moment komplett vorhandenen Findbücher al- in Faust erfasst und bindefertig vorbereitet; hervorzu- phabethisch sortiert zum kostenlosen Herunterladen im heben sind hier insbesondere die Protokolle Kurato- pdf-Format. rium und Stiftungsrat, Wissenschaftlicher Beirat, Be- ■ Archiv-Datenbanksystem FAUST: sprechungen der Wissenschaftlichen Mitarbeiter, Im Berichtszeitraum wurden 967 Objekte in die Ar- »Kleiner Kreis, Montagsrunde« und Institutsrat sowie chivdatenbank neu aufgenommen. Ingesamt werden öffentliche und interne Kolloquien. Sie sind über das jetzt fast 4.500 Archiveinheiten [Archivbände (ED), Ju- vorliegende Findbuch erschlossen und einsehbar. stizakten (Fa) und Hausarchiv (ID)] mit Faust verwaltet. Das aktuelle Presse-Hausarchiv (Pressemitteilungen zu ■ In diesem Jahr konnte die Integration des Schlagwort- aktuellen Themen des IfZ, Rezensionen etc.) wurde lau- thesaurus II (nach 1945) abgeschlossen werden. Alle fend weitergeführt. neu erfassten Archiveinheiten werden seit diesem Jahr mit dem Archivthesaurus direkt verschränkt. Ebenso Technischer Dienst soll im Rahmen der bereits erfassten Datensätze eine Neben den laufenden Arbeiten (Benutzerbetreuung Lese- retrospektive Verknüpfung mit der Archivsystematik saal I und II usw.) wurden 994 Aktenbände (Vorjahr: 915) erfolgen. Diese zusätzliche Systematisierung erlaubt in restauriert und geschweißt, 40 Zeitungsbände und 71 Zukunft ein weiteres wichtiges Erschließungsmittel ne- Bände Pressesammlung vorbereitet und zum Buchbinder ben der Volltextrecherche und anderen feldbezogenen gegeben. Aus dem Druckschriftenbestand konnten 334 Kombinationsrecherchen in Faust. Leider ist es in die- Bände zum Lumbecken bzw. Binden gegeben werden, sem Jahr wegen umfangreicher Serverarbeiten noch 313 Bände Druckschriften wurden beschriftet und signiert nicht zu Implementierung des Faust-i-Server Systems und 29 Bände der Zeitungsausschnittssammlung (ZA/P) gekommen, das eine Online-Recherche via Internet alphabetisch und chronologisch zur Bindung vorbereitet möglich macht. Die Umsetzung ist im kommenden Jahr und zum Binden abgegeben. Dazu kamen Signierung und fest geplant, wenn die erforderlichen Hardwarevoraus- Beschriftung, die Einarbeitung der auf CD-Rom und setzungen gegeben sind. Mikrofilm neu hinzugekommenen Zeitungsbestände so- ■ Die Onlinefassung des Presseinventars wurde überar- wie die gezielte Aufarbeitung, Signierung und Einord- beitet und in der aktualisierten Form (Stand Dezember) nung des Altbestands von über 250 Rollen Mikrofilm aus auf die Homepage gestellt. dem vergangenen Jahr, der angesichts personeller Aus-

■ 26 ■ Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2003 Archiv und Bibliothek

fälle aufgelaufen war. Das Presseverzeichnis wurde Mit besonderem Nachdruck bleibt infolgedessen auf die weitergeführt und auf den neuesten Stand gebracht, der Tatsache hinzuweisen, dass sich das Archiv ungeachtet Handapparat (archivische Hilfsmittel) neu geordnet und aller Erfolge auf dem Gebiet der Neuerwerbungen und aktualisiert. der EDV-Anwendung bereits jetzt einer erheblichen Ver- langsamung bei der Ordnung und Verzeichnung bereits Tagungen und Fortbildungen vorhandener und neu eingeworbener Quellenbestände ■ Klaus A. Lankheit nahm vom 20. bis 22. Januar am Se- gegenüber sieht, was bei einer weiteren Verschiebung der minar »Datenschutz und Datensicherung für Daten- Zuweisung von dringend gebotenen Personal- und Sach- schutzbeauftragte« des Bayerischen Landesamts für mitteln zu einer auch allgemein wahrnehmbaren Aus- Statistik und Datenverarbeitung teil und absolvierte zehrung des Quellenangebots führt. am 11. September die Fortbildung «Bibliothekarisches Auch bei der Beantwortung schriftlicher Anfragen lassen Grundwissen - Modul Medienbearbeitung« an der Bay- sich Verzögerungen häufig nicht mehr vermeiden. erischen Bibliotheksschule. ■ Brigitte Grossmann nahm am 13. Juni an der Mit- gliederversammlung des Mikrofilm-Archivs der 2. Bibliothek deutschsprachigen Presse in der Bayerischen Staatsbi- bliothek in München teil. Bestandsaufbau und Bestandspflege Die Bestände der Bibliothek konnten auch im Berichts- Zur Personalsituation des Archivs jahr im üblichen Umfang (etwa 3.500 ME) erweitert wer- Bereits mehrfach musste in diesem Bericht auf die nach den. Die gezielte Auswahl von Titeln für den Kauf ver- wie vor angespannte Personallage im Archiv hingewiesen langt dabei einen immer höheren Aufwand. Um aus der werden, die sich durch mehrere langfristige krankheits- ständig steigenden Flut von Neuerscheinungen des In- bedingte Ausfälle gegenüber dem Vorjahr noch drama- und Auslandes die richtige und dem zur Verfügung ste- tisch verschärft hat. Sie konnten durch Springereinsätze, henden Etat angemessene Auswahl treffen zu können, Einbeziehung von Hilfskräften, Praktikanten, Honorar- müssen unzählige Verlagsprospekte, Internetangebote, aufträge und andere Maßnahmen nur höchst unzurei- Rezensionen und bibliographische Angaben in Zeit- chend und notdürftig überbrückt werden, die Verzeich- schriften beobachtet und bewertet werden. Dank vorsich- nung von zahlreichen Nachlässen und anderen tiger Haushaltsführung konnte die Zahl der Zeitschriften- Beständen sowie die Fortführung der Verzeichnung lau- abonnements fast konstant gehalten werden. Lediglich fender Sammlungen blieb liegen bzw. musste weiter zu- auf den Erwerb einiger großer Gesamtausgaben und CD- rückgestellt werden. ROM-Editionen musste wegen fehlender Finanzmittel Die im Vorjahr vorgenommene Reduzierung der regelmä- verzichtet werden. Zur Erwerbungspolitik der Bibliothek ßigen Archivauskunft von fünf auf drei Vormittage in der gehört seit Jahren auch das aktive Einwerben von Ge- Woche, an sich nur als kurzfristige Überbrückungsmaß- schenken. Im Berichtsjahr war der Anteil der eingearbei- nahme geplant, konnte angesichts dieser Situation auch teten Geschenke relativ hoch, was zum einen auf das En- im Berichtsjahr nicht zurückgenommen und muß wahr- gagement des zuständigen Bibliothekars zurückgeht und scheinlich auch im kommenden Jahr aufrechterhalten zum anderen umfangreichen Abgaben von Kolleginnen werden. und Kollegen zu verdanken ist, die anlässlich von Reno- Die zeitlich sehr erhebliche Mitwirkung des Archivs an vierungsarbeiten ihre Bestände durchforstet haben. Die der Betreuung des EDV-Wesens im Hause und bei der Einarbeitung von Altbeständen war nicht möglich, da Redaktion des IfZ-Internet-Angebots durch die Abord- auch in diesem Jahr die Prioritäten anders gesetzt wer- nung von Mitarbeitern erhielt unter diesen Umständen den mussten. besonderes Gewicht.

Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2003 ■ 27 ■ Archiv und Bibliothek

Das Berichtsjahr in Zahlen:

Gesamtbestand Ende 2003 ca. 180.000 ME*/Titel Zahlen im Jahr 2002 Neuzugänge 3.466 ME 2.565 ME Kauf 1.902 ME 1.737 ME Davon Geschenk 1.382 ME 720 ME Tausch 182 ME 108 ME Katalogisierung unselbstständiger Werke ** 2.032 Titel 1.920 laufend gehaltene Zeitschriften und Jahrbücher 328 331 Datenbank (insgesamt, Ende 2003) 207.617 Titel/Datensätze 88.346 Zeitschriften und zeitschriftenartige Reihen 2.642 Titel 2.569 unselbstständige Werke 79.986 Titel 15.785 Davon Bibliographie 16.837 Titel/Datensätze 14.665 Drucksachen (Archiv) 623 Titel/Datensätze 606 Retro-Bestände 150.659 Titel/Datensätze 42.034 Bibliographie zur Zeitgeschichte 51 (2003) 1.823 Titel 1.801

* ME = Medieneinheiten: Bücher und Mikroformen. Bei Mikrofiche-Editionen zählt jeder einzelne Mikrofiche als Medieneinheit. Dadurch ist die Statistik nur bedingt aussagekräftig. ** Aufsätze aus Zeitschriften und Sammelwerken.

Datenbank und Erschließung (Personennormdatei der Deutschen Bibliothek). Im Be- Die Bibliotheksdatenbank wurde im Berichtsjahr – parallel richtsjahr wurden 1.409 neue Schlagwortansetzungen an zum Retrokonversionsprojekt – kontinuierlich durch die die SWD-/PND-Redaktion gemeldet; dabei handelt es Einarbeitung der Neuerwerbungen weiter ausgebaut. Sie sich überwiegend um Personennamen (mit Nationalität, enthält zum Jahresende über 207.000 Datensätze, wovon Lebensdaten, Beruf) und Körperschaftsnamen; der Re- circa drei Viertel auf Daten der Retrokonversion (in die chercheaufwand dafür ist erheblich. In der genannten Datenbank überführte Titel aus den Zettelkatalogen) ent- Summe sind 1.121 Schlagwortansetzungen enthalten, die fallen (Näheres siehe unten). im Umfeld der Retrokonversion gebildet wurden. Voraussetzung dafür war, dass die laufenden Arbeiten dank der Leistungsfähigkeit der Mitarbeiterinnen und Bibliographie zur Zeitgeschichte Mitarbeiter bewältigt werden konnten: Bestellung, Kauf, Für den 51. Jahrgang 2003 der »Bibliographie zur Zeit- Eingangskontrolle, Alphabetische und Sachkatalogisie- geschichte« wurden alle zur Auswahl stehenden Titel rung der Neuerwerbungen; Erschließung und Binden der (auch die unselbstständigen Werke) aus der Bibliotheks- abonnierten Zeitschriften; Benutzerbetreuung, Aufsicht Datenbank übernommen und in das Textverarbeitungs- führen, Magazindienst usw. Durch einige temporäre system HIT überspielt. Anhand der gesamten Titelmenge Verlagerungen der Zuständigkeiten wurde ausgeglichen, aller Neuzugänge der Bibliothek (ca. 5.000 Titel) erfolgte dass eine Bibliothekarin fast ausschließlich mit der die redaktionelle Auswahl: nur weniger als die Hälfte Betreuung der Retrokonversion befasst war und zwei kann angezeigt werden (jährlich ca. 1.800 Titel). Da die Bibliothekarinnen auch im Betriebsrat aktiv sind. Die Darstellung der einzelnen Titel beim automatischen Gesamtbelastung lag aber zeitweise wiederum weit über Überspielen aus dem BVB bzw. der Datenbank der IfZ- der Grenze des Zumutbaren. Bibliothek nicht den Erfordernissen einer Bibliographie Im Rahmen der Sacherschließung beteiligt sich die entspricht, mussten die Titel mit erheblichem redaktio- Bibliothek an der Pflege und Ergänzung der bundeswei- nellen Aufwand in die gewünschte Form gebracht ten Normdateien SWD (Schlagwortnormdatei) und PND werden. Besonderen Aufwand verursachten hierbei

■ 28 ■ Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2003 Archiv und Bibliothek

mehrbändige Werke (Vereinheitlichung beim Aufführen sortiert und sollen zur Kontrolle an das IfZ zurückge- von Bearbeitern, Herausgebern, Mitarbeitern) sowie viel- liefert werden. Je Titel wurden Ausdrucke der Images fache formale Divergenzen in den bibliographischen angefertigt, die als Erfassungsgrundlage dienen. Für Daten (Zitierweise von Reihen und Serien, Verlagen, die Qualitätskontrolle durch SPI wurden die Notationen Körperschaften, Dissertationen u. a.). Die Zeitschriftenli- der IfZ-Systematik in eine Datenbank eingespielt und ste und das Register wurden zwar weitgehend automa- so eine Plausibilitätskontrolle aller verwendeten Nota- tisch erstellt, benötigten allerdings ebenfalls erhebliche tionen ermöglicht. redaktionelle Kontrolle. Zur Pflege der Online-Variante ■ Die nach Signaturen sortierten Titel werden – begin- der Bibliographie wurden nach der Endredaktion alle nend mit der Signaturgruppe A – via Internet online Korrekturen an den Bibliographie-Daten von den Mit- direkt im BVB erfasst (katalogisiert). Bei im BVB bereits arbeiterinnen des technischen Dienstes in die Datenbank vorhandenen Titeln (Hits) werden die Lokal- und übertragen. Sacherschließungsdaten des IfZ zugetragen. Für die übrigen Titel (Non-Hits) werden Neuaufnahmen ge- Retrokonversion macht. Neuaufnahmen werden offline doppelt erfasst, Für die Haushaltsjahre 2001 bis 2003 stehen der Biblio- um die Fehlerquote möglichst niedrig zu halten. Die er- thek Sondermittel zur Verfügung, um alle Zettelkataloge fassten Datensätze werden von SPI ausgespeichert. der Bibliothek durch eine Fremdfirma digitalisieren zu Verschiedene Programme steuern die Weiterverarbei- lassen. Im Rahmen dieses Projektes werden alle Bestände tung und Lieferung der Daten an das IfZ. Erfasste Titel der Bibliothek (ca. 160.000 bis 170.000 Titel) – ein- werden erst nach einer SPI-internen Qualitätskontrolle schließlich ihrer Sacherschließung – im Bibliotheksver- an das IfZ geliefert. Zwischen der Ersterfassung und bund Bayern (BVB) verzeichnet und dort wie im OPAC- der Lieferung können mehrere Wochen – zeitweise wa- Katalog der IfZ-Bibliothek weltweit im Internet ren es sogar Monate – liegen. recherchierbar gemacht. Der Auftrag wurde im dritten ■ Die Lieferung erfolgt in sog. »Delivery Logs«. Das sind Quartal 2001 an die Firma Spicontent, Regensburg, ver- komplexe Listen in tabellarischer Form (Excel-Dateien), geben, die als hundertprozentige Tochter von SPI-Tech- die einerseits als Abrechungsgrundlage dienen (Anzahl nologies, Manila / Philippinen, die Daten in Manila er- der Zutragungen und Neuaufnahmen), sowie zugleich fassen lässt. dem IfZ alle notwendigen Informationen zur Qualitäts- Nach erheblichen Anlaufschwierigkeiten im Jahr 2002 kontrolle geben (Signatur, Datensatznummer im BVB konnte das Projekt im Berichtsjahr nun erfolgreich u. a.) und darüber hinaus alle weiteren Verarbeitungs- weitergeführt werden. Im Berichtsjahr wurden über schritte im IfZ steuern für alle jene Titel, deren Daten 110.000 Titelaufnahmen konvertiert. Mit insgesamt ca. nicht abschließend von SPI bearbeitet werden können 150.000 Retro-Datensätzen sind etwa 90 % der Bestände /sollen. Zu jeder Lieferung gehören eine Access-Daten- im BVB erfasst. Zum Jahresende 2003 ist damit das Gros bank auf CD mit Kopien aller verarbeiteten Images der Bestände einschließlich der Aufsätze aus Zeitschrif- sowie – für 10 bis 20 % der Datensätze – Papieraus- ten und Sammelwerken alphabetisch und sachlich im drucke der fertigen BVB-Titelaufnahmen und der zuge- Internet recherchierbar: hörigen Images. Die Datenbank und die Papieraus- ■ Alphabetischer Katalog (etwa 90 % konvertiert) drucke sind Grundlage für die Qualitätskontrolle durch ■ Biographischer Katalog (etwa 70 % konvertiert) das IfZ. ■ Geographischer Katalog (wird später nachgearbeitet – ■ Das IfZ liest die Lieferungen Korrektur. Fehler werden etwa 10 % konvertiert) als Korrekturwünsche an SPI zurückgemeldet. Bei ■ Systematischer Katalog (etwa 85 % konvertiert) Überschreiten der vereinbarten zulässigen Fehlerquo- Trotz großer Anstrengungen ist es SPI nicht gelungen, ten werden Lieferungen komplett zurückgewiesen. Erst das Projekt termingerecht zum Jahresende abzuschlie- nach Ausführung der Korrekturen und erneuter Liefe- ßen, da die Verzögerungen des Vorjahres nicht komplett rung des jeweiligen »Delivery Logs« zusammen mit aufzuholen waren. Das IfZ ist sicher, dass das Projekt im Kopien der korrigierten Titelaufnahmen und nach einer Frühjahr 2004 abgeschlossen werden kann. erneuten Überprüfung dieser Aufnahmen durch das IfZ Verfahren: gilt eine Lieferung als abgenommen und abrechnungs- ■ Die Images der etwa 700.000 Karteikarten aus den ver- fähig. schiedenen Katalogarten wurden in Manila anhand ■ Nach der endgültigen Abnahme einer Lieferung können manuell erfasster Signaturen automatisch je Titel zu- im IfZ die umfangreichen Nacharbeiten beginnen. sammengeführt. Zu übergehende Karten wurden aus-

Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2003 ■ 29 ■ Archiv und Bibliothek

Produktion, Qualitätskontrolle, Termine, Mengen: bearbeitet und zufriedenstellend abschließend geliefert Nachdem SPI das Personal für Erfassung und Qualitäts- werden konnten, dass es SPI aber nicht gelungen ist, das kontrolle erheblich aufgestockt hatte, konnte im Be- Projekt im gesamten Umfang termingerecht zu handha- richtsjahr die Massenproduktion anlaufen. Die Qualität ben. Dabei ist besonders bedauerlich, dass entgegen der Katalogisierung war überwiegend gut, die Struktur getroffener Absprachen bisher keine einzige Signatur- der Lieferungsdateien (Delivery Logs) bewährte sich. gruppe abschließend bearbeitet wurde und eine größere Dennoch waren bei fast jeder Lieferung Korrekturen, Menge von Rückfragen zu komplizierten Titelaufnahmen häufig auch Zweitkorrekturen erforderlich, deren Doku- (ca. 1.500 Titel) noch nicht dem IfZ übermittelt wurden. mentation und Kontrolle dem IfZ einen hohen zusätz- Zum Jahresende haben ca. 25.000 Datensätze noch nicht lichen Zeitaufwand abverlangten. SPI musste mehrfach die Qualitätskontrolle durch das IfZ und daraus resultie- im Berichtsjahr auf veränderte Erfassungskonventionen rende Korrekturläufe passiert; bei SPI steht noch der des BVB reagieren und das Personal umschulen, so nach Abgleich von Seriengesamtaufnahmen und von Online- der Einführung der Personennamendatei (PND) wie nach Karten aus, ebenso wie abschließende Statistikläufe. der Einspeicherung von großen Fremddatenmengen. Trotz der Organisationsmängel muss betont werden, dass Dazu mussten ergänzende Bearbeitungsregeln zwischen die Datenerfassung letzten Endes zur Zufriedenheit des dem IfZ und SPI vereinbart werden. Auch die Bearbei- IfZ erfolgte und dass die Projektmanagerin von SPI in tung von Zeitschriftenaufsätzen machte ergänzende Regensburg alle Wünsche und Mahnungen des IfZ immer Regelungen erforderlich. Dadurch entstanden mehrfach äußerst kooperativ unterstützt hat. Statt der ursprünglich Verschiebungen bei der Einhaltung von Terminplänen. geschätzten 170.000 Karten werden vermutlich insge- Aber auch darüber hinausgehend gab es statt regelmäßi- samt etwa 160.000 Hauptkarten zu bearbeiten sein. Im ger Lieferungen zeitweise Bearbeitungs- oder Korrektur- Laufe des Berichtsjahres wurden folgende Mengen be- staus und dann wiederum gehäufte Lieferungen. Rück- wältigt: blickend ist festzustellen, dass zwar große Mengen

Gelieferte Datensätze (kumulierte Summen)

Lieferung Nr. Datum Menge Hits Non-Hits abgenommen = fertig Test 1+2 1–15 inkl. Dez. 2002 34.641 25.479 9.162 870 16–21 inkl. März 2003 49.913 36.114 13.799 2.931 22–30 inkl. Juni 2003 73.284 53.868 19.416 52.016 31– 49 inkl. Sept. 2003 123.701 55.440 68.261 73.302 50–58 inkl. 11.12.2003 143.404 58.920 84.484 123.590

Erfasste Datensätze: Stand: 31.12.03 150.659 62.686 87.973

Aufwand im IfZ, Nacharbeiten: schließend bearbeiten kann. Das gilt für nachträgliche Für die Betreuung des Projektes und das zeitraubende Kontrollen bei Lokaldaten samt Umsignieren von Bestän- Korrekturlesen war die komplette Arbeitskraft einer Biblio- den (dublette Signaturen prüfen, divergierende Akzes- thekarin notwendig, drei Monate half ein Bibliothekar sionsnummern und Exemplarzahlen prüfen) und für die halbtags zusätzlich beim Korrekturlesen. Die zahlreichen Ergänzung unleserlicher oder fehlender Titelbestandteile Rückfragen (2003: 911, 2002: 181 ) zu schwierigen Titel- und für manche Bereiche der verbalen Sacherschließung aufnahmen und / oder rätselhaften Vorlagen banden zeit- (Schlagwortvergabe). Insbesondere bei letzterer kommt weilig die Arbeitskraft einer weiteren Bibliothekarin. Ent- ein erheblicher Arbeitsaufwand auf die Bibliothek zu. Ca. sprechend stand nur wenig Arbeitskapazität für die sog. 45% der Titel müssen allein für die verbale Sacherschlie- »Nacharbeiten« zur Verfügung, die gemäß Projektpla- ßung nachbearbeitet werden. Da die »alte« Sacherschlie- nung dann notwendig sind, wenn SPI die Titel nicht ab- ßung nicht den heutigen Bibliotheksnormen entspricht,

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können Teilmengen der früheren Inhaltserschließung nicht ■ Zeitschriften ohne Z-Signatur konnten bisher vom IfZ von SPI konvertiert werden. Z.B. können alle Informa- nicht komplett im BVB erfasst werden. Während des tionen aus dem GEO-Katalog nur von qualifiziertem Per- Retrokonversionsprojektes wurden 33 »versteckte« Zeit- sonal im IfZ in sach- und regelgerechte Schlagwörter schriften entdeckt, zur Bearbeitung an das IfZ zurück- umgesetzt werden. Personennamen müssen mit der gegeben und hier erfasst. Schlagwortnormdatei abgeglichen werden. Bei Titeln, die ■ Konvolute und sehr komplizierte Titelaufnahmen (z. B. bereits Schlagwörter anderer Bibliotheken enthielten, wenn Urheber in der Gemeinsamen Körperschaftsdatei müssen unsere Schlagwörter auf eine mögliche Redun- GKD fehlen) wurden an das IfZ zurückgegeben: dafür danz überprüft werden. Nur so ist der im IfZ übliche ho- wurden vom IfZ 153 Datensätze neu erfasst. he Qualitätsstandard der Inhaltserschließung, von dem Die endgültigen Zahlen für die im IfZ nach Projektende auch der BVB profitieren wird, bei Retro-Titeln zu ge- zu erledigenden Nacharbeiten werden erst im Frühjahr währleisten. Ein Teil der Bestände wurde in den An- 2004 vorliegen. Der größte Teil wird die Vervollständi- fangsjahren der Bibliothek gar nicht sachkatalogisiert, gung und Kontrolle der Inhaltserschließung bei etwa diese Titel werden dem IfZ gemeldet, so dass die Sachka- 70.000 Titeln betreffen und war bereits bei der Projekt- talogisierung nun nachgeholt werden kann (Zahlen dazu planung als unvermeidbar akzeptiert worden. liegen noch nicht vor). Bisher konnten folgende Nachar- beiten erledigt werden: Fortbildung ■ Von den etwa 5.000 Personennamen im BIO-Katalog Die Fortbildungsveranstaltung »Datenübernahme von (Teil 2), die nicht von SPI verarbeitet werden konnten, Aufnahmen des Neuerscheinungsdienstes« wurde am wurden im Berichtsjahr weitere 1.067 Personen für die 23. Januar von Martina Seewald-Mooser besucht. Mi- späteren Nacharbeiten vorbereitet. Für diese Personen chael Volk nahm an den Fortbildungen »Online-Fernlei- wurden die Lebensdaten, der Beruf und die Nationalität he und Dokumentenlieferung auf elektronischem Weg« in Datenbanken und Nachschlagewerken oder durch und »Historische Fachinformation mit elektronischen Autopsie ermittelt und die entsprechenden Ansetzun- Medien« am 3. April teil. Christoph Weisz nahm am 26. gen an die Schlagwortnormdatei (SWD) gemeldet. Da- November an der »Koordinationsbesprechung von Mün- mit sind nur Teile der Namen mit »M« und »R« sowie chener Institutionen der Ost- und Südosteuropafor- alle Namen mit »S« noch nicht erledigt. schung und wissenschaftlichen Spezialbibliotheken« teil. ■ Bei 254 Titeln wurden die Lokaldaten überprüft und Ingrid Baass, Martina Seewald-Mooser und Christoph korrigiert und die Signaturschilder erneuert. Weisz besuchten am 3. Dezember die Informationsveran- ■ Bei 998 Sonderdrucken wurde das Impressum in der Ti- staltung der Bayerischen Staatsbibliothek »Das neue Ver- telaufnahme ergänzt. bundsystem für den Bibliotheksverbund Bayern und die ■ Bei 2.094 Titeln wurde die Sacherschließung nachträg- Funktionalitäten des Aleph-Clients«. lich ergänzt oder überprüft und korrigiert.

Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2003 ■ 31 ■ Benutzerservice

Benutzerservice

Neben einer hohen Zahl von persönlichen Beratungen mehrfachen intensiven Beratungsgesprächen. In das An- und von rund 1.800 fernmündlichen Auskünften (Vor- wesenheitsjournal des Lesesaals 2 (Selbstausleihe von jahr: 1.700) entfiel auf das Archiv die Beantwortung von Mikrofilmen und Zeitungsbänden) trugen sich 420 exter- über 1.200 schriftliche Anfragen aus dem In- und Aus- ne Benutzer (Vorjahr: 497) ein, was einer vielfachen Zahl land (Vorjahr 1.300). von Ausleihen entspricht. Trotz des leichten Rückgangs Knapp 3.000 Archivalien (Vorjahr: 3.501) wurden zur Be- machen diese Zahlen erneut deutlich, dass das Archiv des nutzung in Lesesaal 1 und 2 vorgelegt. Mehr als 500 ex- Instituts für Zeitgeschichte seine überregionale Bedeu- terne Benutzer (Vorjahr 412), darunter 81 aus dem Aus- tung als zentraler Quellenstandort insbesondere zur NS- land, stellten Benutzungsanträge, verbunden mit z. T. Geschichte bewahren konnte.

Eine Aufstellung zu den ausländischen Benutzern des Archivs ergibt folgendes Bild: Berufe: 7

Benutzer nach Geschlecht (insgesamt: 81)

24

31 9 23 6 5 7 Akademiker Doktoranden Studenten Journalisten Schriftsteller Andere (darunter /Film 7 Professoren)

Herkunftsland:

1 Belgien 1 Niederlande

2 China 1 Norwegen

1 Dänemark 25 Österreich

5 Frankreich 1 Portugal

8 Großbritannien 3 Russland

4 Israel 1 Schweden

8 Italien 2 Schweiz

3 Japan 1 Slowakei

3 Kanada 2 Tschech. Republik

1 Korea 8 USA

■ 32 ■ Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2003 Benutzerservice EDV und Internet

Im OPAC der Bibliothek kann seit 2001 ortsunabhängig Für die Benutzung im Institut (einschließlich Lesesaal) über das Internet recherchiert werden. Der OPAC wie hat die Bibliothek 7.036 Bände (Vorjahr: 7.257) ausgege- auch die institutseigene Systematik der Bibliothek finden ben, 574 Bände (2002: 253) wurden im gebenden Leih- im Internet regen Zuspruch. Bei den Zugriffen auf die verkehr versandt. Weitere 219 Bände aus anderen in- und Homepage des IfZ ist die Systematik-Recherche sogar Fa- ausländischen Bibliotheken wurden für die Mitarbeiterin- vorit, gefolgt von Aufrufen weiterer Bibliotheks- und nen und Mitarbeiter des IfZ besorgt. Die Anzahl der Fern- von Archivseiten. Im OPAC wurden im Berichtsjahr über leihen hat sich gegenüber 2002 mehr als verdoppelt, 50.000 Titelrecherchen (2002: ca. 35.000) durchgeführt auch dies ist ein Indiz dafür, dass die Internetpräsenz des (davon ca. 20.000 über den webOPAC via Internet; 2002: IfZ-OPACs immer stärker zur Kenntnis genommen wird ca. 10.000). Das gestiegene Interesse an Recherchen im und die zum Teil einzigartigen Bestände über den Leih- webOPAC des IfZ dürfte sicherlich auch darauf zurückzu- verkehr genutzt werden. führen sein, dass zum einen die Retrokatalogisierung in- Die Themenkartei laufender zeitgeschichtlicher For- zwischen mit circa 90 % des Bibliotheksbestandes fast schungsarbeiten im In- und Ausland wurde laufend ak- abgeschlossen ist und dass sich zum anderen das Wissen tualisiert und enthielt am Ende des Berichtsjahres 806 um die Recherchierbarkeit der Spezialbestände der Bi- Eintragungen. Die Bibliothek bearbeitete schriftlich 237 bliothek des IfZ immer mehr verbreitet. Auch das Ver- bibliographische Anfragen und gab vielfach telefonisch hältnis von »Treffern« zu »Nichttreffern« hat sich positiv bibliographische und sonstige benutzungsorientierte entwickelt: Wurden 2002 noch gleich viel Treffer wie Auskünfte. Nichttreffer gezählt, ist heute das Verhältnis 2 zu 1: Auf Führungen durch die Bibliothek wurden für Studenten zwei Treffer kommt nur ein Nichttreffer. der Ludwig-Maximilians-Universität München (Prosemi- In das im Lesesaal 1 aufliegende Anwesenheitsbuch tru- nar Dr. Winfried Süß) und für Kolleginnen der Bibliothek gen sich im Berichtsjahr 2.074 (Vorjahr: 1.912) Benutzer der Hanns-Seidel-Stiftung München durchgeführt. von Archiv und Bibliothek ein.

EDV und Internet

1. Netzwerk Geräten handelte es sich im wesentlichen um PCs mit einer Laufzeit von fünf und mehr Jahren. Ebenso konnte Dank eines Sondertatbestandes EDV konnten im Be- der alte Fileserver (data) durch ein zeitgemäßes Speicher- richtsjahr eine nachhaltige Qualitätsverbesserung des system (RAID 5 mit Diskarray) mit redundanter Server- Netzwerkes und der Austausch zahlreicher veralteter verbindung abgelöst werden. Dadurch konnte die Zu- Endgeräte realisiert werden. So konnten 47 PCs, 3 Lap- griffsverfügbarkeit und Datensicherheit der Institutsdaten tops, 1 Switch (allnet), 1 Cisco Router, 3 Server (incl. Ab- auf ein professionelles Niveau gehoben werden. Der Sun- teilung Berlin), 1 Festplattenarray, 1 Beamer, 1 Sunserver server wird den alten Bibliotheksserver (RM 400) ablösen, (Sun Sparc Ultra 60), 3 HP-Drucker (2 s/w, 1 Farbe) und der nach achtjährigem Betrieb ausgemustert werden ein Scansystem zur Selbstbedienung im Benutzerbereich muss. Die Beschaffung des Sunservers war auch eine not- beschafft werden. wendige Voraussetzung, damit die Bibliothek des IfZ im In das Intranet (IfZ-Netzwerk) sind damit die »Hausanla- kommenden Jahr die Umstellung des Bibliothekverbunds ge« (RM400/SUN), ein vorgeschalteter Linux-Rechner (als Bayern auf Aleph 500 problemlos mit vollziehen kann. »firewall« und zugleich als Internet- und e-mail-Server), Hausanlage und lokale PCs dienen neben den Internet- zwei Windows NT/W2000-Professional-Server, zwei Da- und e-mail-Funktionen und neben der Bibliotheksan- tenserver, sowie (derzeit noch) 3 Terminals, 81 PCs, 10 wendung (siehe S. 28) vor allem der Textverarbeitung dezentral aufgestellte Drucker, drei Scanner, sieben CD- und kleineren Datenbankenanwendungen. Dazu stehen ROM-Brenner und ein Zip-Laufwerk integriert. Durch die auf den PCs die Komponenten von Microsoft Office und Neuerwerbungen konnte ein erheblicher Teil des PC-Be- der Zugriff auf verschiedene Datenbanksysteme (Infor- stands des IfZ erneuert werden. Bei den ausgemusterten mix / Faust / Oracle) zur Verfügung.

Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2003 ■ 33 ■ EDV und Internet

2. Internet und IfZ-Homepage Server; Sicherheitseinstellungen; Konfiguration von Server/Client; Die Homepage des IfZ wird ständig aktualisiert und er- ■ Vorbereitung neuer Rechner für den Netzbetrieb; Pass- weitert. Die monatlichen Zugriffe – sog. «Hits« – auf die wörter, e-mail-Kennungen); Seiten konnten (incl. interne Zugriffe) von ca. 90.000 im ■ Datensicherung; Monat auf ca. 100.000 Hits gesteigert werden. Insgesamt ■ Zentrales Antivirussystem (Norton); wurden im Berichtsjahr ca. 1.200.000 Hits registriert. Am ■ Behebung von Störungen (Außenkommunikation mit beliebtesten sind die online-Angebote von Bibliothek Lieferanten und anderen EDV-Stellen wie Hotlines, und Archiv sowie die allgemeinen Benutzerinformatio- Deutsches Forschungsnetz (DFN), Verbundzentrale des nen. Bayerischen Verbundkataloges); ■ Beratung der Kolleginnen und Kollegen bei EDV-Pro- blemen (Hilfestellungen, Schulungen, Installation neu- 3. EDV-Kommission, Systemadministration er lokaler Software, Druckerprobleme, CD-ROM); ■ Unterstützung der Verwaltung beim Kauf von Hard- Grundlegende Planungen werden in der EDV-Kommis- und Software, Prüfung von Angeboten; sion beraten. Diese besteht aus Vertretern des Archivs ■ Reparatur und Nachrüsten des bestehenden PC-Bestan- (Klaus A. Lankheit und Andreas Nagel), der Bibliothek des; (Christoph Weisz), der Forschungsabteilung (Jürgen Za- ■ Administration von ProFiscal (V. 3.18) »Kosten-Leis- rusky), der Verwaltung (Ingrid Morgen), der Institutslei- tungs-Rechnung«. tung (Udo Wengst) und einem Vertreter des Betriebsrates Bei der Systemadministration liegt die Pflege des Netz- (Volker Dahm). Organisation und Koordination des EDV- werkes, die Wartung der Server, die Datensicherung, das Wesens im IfZ liegen bei Christoph Weisz (Vertretung: Einspielen von zentral gesteuerter Software bei Willy Ingrid Baass). Die Systemadministration wird von Di- Zirm, während sich Andreas Nagel vornehmlich um die plom-Informatiker Willy Zirm und von Andreas Nagel Inbetriebnahme und Funktionalität der einzelnen PCs geleistet. Die Systemadministration umfasst folgende (einschließlich der Beratung und Unterstützung bei Leistungen: Schwierigkeiten und Störungen) kümmert. Andreas ■ Einspielen, Aktualisieren und Anpassen von Betriebs- Nagel betreut darüber hinaus einige Datenbanken (u. a. system- und Anwendersoftware; Archivdatenbank, OMGUS-Datenbank) und die Aktuali- ■ Betreuung des Netzwerkes (Wartung der verschiedenen sierungen der IfZ-Homepage.

■ 34 ■ Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2003 Veranstaltungen und Besuche

Veranstaltungen und Besuche

60. Geburtstag von Institutsdirektor Horst Möller Präsentation der Monographie »Die Münchner NSDAP Am 13. Januar feierten die Institutsmitarbeiter mit zahl- 1925–1933« reichen Gästen den 60. Geburtstag ihres Direktors. Die Im Münchener Rathaus ist am 14. Februar die Arbeit von Laudationes hielten Udo Wengst (Stv. Direktor), MinDir. Mathias Rösch über »Die Münchner NSDAP 1925–1933. Dr. Wolfgang Quint (Vorsitzender des Stiftungsrats), Prof. Eine Untersuchung zur inneren Struktur der NSDAP in Dr. Hans-Peter Schwarz (Vorsitzender des Wissenschaft- der Weimarer Republik« präsentiert worden. Eingeladen lichen Beirats) und Prof. Dr. Andreas Wirsching (Univer- hatten das Institut für Zeitgeschichte München – Berlin sität Augsburg). und der Oldenbourg Verlag, die für die Veröffentlichung verantwortlich zeichnen. Es sprachen Oberbürgermeister Christian Ude, der Direktor des Stadtarchivs München, Dr. Richard Bauer, und Udo Wengst.

Horst Möller dankt für die Glückwünsche

Informationsbesuch von Franz Maget, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Bayerischen Landtag Udo Wengst, Oberbürgermeister Dr. Christian Ude, Dr. Mathias Rösch Am 27. Januar besuchte Franz Maget, Vorsitzender der (v. l.n.r.) SPD-Fraktion im bayerischen Landtag, in Begleitung von MdL Hildegard Kronawitter das Institut für Zeitgeschich- Kolloquium über Stalin te, um sich über die Arbeit des Instituts zu informieren. Aus Anlaß des 50. Jahrestages des Todes von Josef Sta- lin fand im Institut für Zeitgeschichte in München ein Präsentation des »Bayern-Projektes« Kolloquium mit dem Thema »Stalin – eine Zwischenbi- In einer Abendveranstaltung wurden am 27. Januar die lanz aus deutscher Sicht« statt. Deutsche und russische bisher erschienen Bände des »Bayern-Projektes« der Öf- Historiker präsentierten Ergebnisse aktueller Forschun- fentlichkeit vorgestellt. Es sprachen Horst Möller, MinDir gen zum Beziehungsgefüge zwischen Stalin bzw. der sta- Dr. Wolfgang Quint, Prof. Dr. Hermann Rumschöttel und linistischen Sowjetunion und Deutschland. Das Spektrum Hans Woller. der Themen erstreckte sich von der Rolle der stalinisier- ten KPD in der Endphase der Weimarer Republik bis zu Podiumsdiskussion anlässlich des 40. Jahrestages der den aktuellen Bemühungen um die Rehabilitierung der Unterzeichnung des Elysée-Vertrages Opfer politischer Verfolgung in der Sowjetunion. Eine Am 4. Februar haben das Französische Generalkonsulat, Podiumsdiskussion über »Stalin in totalitarismustheoreti- das Institut Français und das Institut für Zeitgeschichte scher Sicht« schloss das Kolloquium ab. Ein Tagungsband eine Podiumsdiskussion über das Thema »40 Jahre Ely- erscheint im Jahr 2004. sée-Vertrag. Bilanz und politische Perspektiven« veran- staltet. Auf dem Podium saßen Staatsminister Reinhold Workshop zur Forschungslage über Agrarentwicklung und Bocklet, Generalkonsul Antoine Grassin, Prof. Dr. Henri Geschichte der ländlichen Gesellschaft in Ostdeutschland Menudier (Paris), Prof. Dr. em. Hans-Peter Schwarz und Am 14. /15. April fand ein internationales Kolloquium Prof. Dr. Georges-Henri-Soutou (Paris). Moderiert wurde über »10 Jahre Forschungen zur ostdeutschen Agrarent- die Diskussion von Horst Möller. wicklung und zur Geschichte der ländlichen Gesellschaft

Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2003 ■ 35 ■ Veranstaltungen und Besuche

1945 bis 1989. Bilanz und Aussicht« in der Berliner Ab- Besuch des Bundespräsidenten teilung des IfZ statt. Es beteiligten sich insgesamt 30 Am 10. Mai besuchte Bundespräsident Dr. h.c. mult. Jo- Agrarhistoriker, Agrarsoziologen und Agrarrechtsexper- hannes Rau das Institut für Zeitgeschichte in München. ten aus Deutschland, Österreich und Frankreich. Der Aus- Nach einer allgemeinen Einführung in die Arbeit des tausch über Forschungsansätze, Leistungen und Defizite Instituts durch den Direktor wurden die Forschungspro- fand positive Resonanz. Seitens der Berliner Abteilung jekte »Die Wehrmacht in der nationalsozialistischen nahmen Elke Scherstjanoi und Michael Schwartz mit Diktatur 1933–1945« und »Bayern im Bund« vorgestellt Vorträgen teil. Die Veranstaltung war von Elke Scherstja- und der Bundespräsident über die Tätigkeit von Archiv noi initiiert und vorbereitet worden. und Bibliothek des Instituts informiert. Gespräche mit einzelnen Mitarbeitern schlossen den Besuch ab. Besuch amerikanischer und russischer Stipendiaten aus dem Bundeskanzlerprogramm Am 19. März besuchten junge amerikanische und russi- sche Wissenschaftler (jeweils zehn), die sich im Rahmen des Bundeskanzlerprogramms in Deutschland aufhielten, das Institut. Horst Möller und Udo Wengst informierten die Gäste über die Arbeit des Instituts und diskutierten mit diesen Fragen der deutschen Geschichte und Politik.

Wissenschaftliche Konferenz über den 17. Juni In der Abteilung in Berlin-Lichterfelde fand am 3. und 4. April eine wissenschaftliche Konferenz über das The- ma »Der 17. Juni 1953 und die Krisengesellschaft des ›realsozialistischen‹ Systems« statt, die das Institut für Zeitgeschichte zusammen mit dem Zentrum für Zeithisto- Udo Wengst, Bundespräsident Dr. h.c. mult. Johannes Rau, Horst Möller rische Forschung ausrichtete. Die von der Fritz Thyssen (v. l. n.r.) Stiftung unterstützte Veranstaltung behandelte das The- ma in fünf Sektionen, wobei der Vergleich der Krisen von Präsentation der Monographie »Kumpel und Genossen« 1953, 1956, 1968 und 1981 einen großen Stellenwert Am 16. Mai wurde in der Maxhütte in Sulzbach-Rosen- einnahm. Im Rahmen der Konferenz fand am Abend des berg das preisgekrönte Werk von Dietmar Süß »Kumpel 3. April eine Podiumsdiskussion über das Thema »Ver- und Genossen. Arbeiterschaft, Betrieb und Sozialdemo- gessene Revolten? Die Aufstände in den realsozialisti- kratie in der bayerischen Montanindustrie 1945 bis 1976« schen Ländern als Teil der europäischen Demokratiege- der Öffentlichkeit vorgestellt. Neben Hans Woller und schichte« statt. Dietmar Süß sprachen Franz Maget, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Bayerischen Landtag, und Frau Profes- Kolloquium über »Willy Brandt und Frankreich« sor Helga Grebing. Am 8. und 9. Mai veranstaltete das Institut für Zeitge- schichte gemeinsam mit der Fondation Nationale des Tagung über den »Dritten Weg im Zeitalter des Kalten Sciences Politiques, Paris, in Zusammenarbeit mit der Krieges« Willy-Brandt-Stiftung, Berlin, in München ein Kollo- Gemeinsam mit dem DHI London veranstaltete das Insti- quium über »Willy Brandt und Frankreich«. Historiker tut für Zeitgeschichte am 4. und 5. Juli in der Abteilung aus Deutschland, Frankreich und Norwegen sind in Refe- Berlin-Lichterfelde eine Tagung über das Thema »Der raten den Beziehungen von Willy Brandt und Frankreich Dritte Weg im Zeitalter des Kalten Krieges«. Auf der seit den Tagen der Emigration Willy Brandts bis zum En- Grundlage von Kurzreferaten wurden die Diskussionen de des Kalten Krieges nachgegangen, wobei der besonde- und Auseinandersetzungen über Neutralität und Neutra- re Reiz des Kolloquiums darin bestand, dass die einzelnen lismus vor allem im Hinblick auf Deutschland diskutiert, Themen jeweils aus deutscher und französischer Perspek- dabei aber auch realisierte Neutralitätsentwürfe wie in tive abgehandelt wurden. Österreich und Finnland bzw. die Blockfreienbewegung in den Blick genommen.

■ 36 ■ Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2003 Veranstaltungen und Besuche

Tagung über »Hans Rothfels und die deutsche Vortrag über Jean Moulin Zeitgeschichte« Am 22. September hielt Jean-Pierre Azèma, Professeur Angesichts der Kontroversen über die Haltung von Hans am Institut d’Etudes politiques de Paris (Sciences Po), im Rothfels zum Nationalsozialismus zu Beginn der dreißi- Institut in München einen öffentlichen Vortrag über das ger Jahre hat das Institut für Zeitgeschichte am 16. und Thema »Jean Moulin – Heros der Résistance im histori- 17. Juli eine Tagung abgehalten, deren Gegenstand die schen Urteil«. Gesamtbiographie von Hans Rothfels war. Beschlossen wurde die Tagung durch eine Podiumsdiskussion zwi- Veranstaltung zur Eröffnung der Ausstellung »Wege in die schen Jan Eckel (Freiburg) , Prof. Dr. Ulrich Herbert (Frei- Vernichtung« burg), Prof. Dr. Hans-Peter Schwarz (München) und Prof. Am 4. November wurde in einer Veranstaltung im Audi- Dr. Heinrich August Winkler (Berlin), die von Horst Möl- torium Maximum der Universität Würzburg die Ausstel- ler geleitet wurde. Sowohl die Podiumsdiskussion als lung »Wege in die Vernichtung. Die Deportation der Ju- auch die Diskussionen im Anschluß an die Referate wa- den aus Mainfranken 1941–1943« eröffnet. Eingeladen ren durch kontroverse Auffassungen gekennzeichnet, die hatten die Generaldirektion der staatlichen Archive Bay- kaum überbrückt werden konnten. Gleichwohl gab es im erns, das Institut für Zeitgeschichte München-Berlin und Anschluss an die Tagung ein fröhliches Fest aus Anlass der Bezirk Unterfranken. Die Ausstellung und der Be- des 50jährigen Bestehens der Vierteljahrshefte für Zeit- gleitband sind vom Staatsarchiv Wurzburg und dem geschichte, für dessen Finanzierung dem Oldenbourg Institut für Zeitgeschichte in Zusammenarbeit mit dem Wissenschaftsverlag zu danken ist. Bezirk Unterfranken erarbeitet worden.

Gedenkveranstaltung und Tagung zum 50. Jahrestag des Präsentation der Monographie von Sven Keller »Günzburg Aufstandes im GuLag Workuta und der Fall Josef Mengele« mit anschließender Podiums- Gemeinschaftlich mit dem Volksbund Deutsche Kriegs- diskussion gräberfürsorge e.V. und der Stiftung Sächsische Gedenk- In Günzburg wurde am 13. November das in der »Schrif- stätten zur Erinnerung an die Opfer politischer Gewalt- tenreihe der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte« erschie- herrschaft veranstaltete das Institut für Zeitgeschichte nene Buch von Sven Keller über »Günzburg und der Fall am 15. und 16. September im Preußischen Landtag in Josef Mengele« der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Berlin eine Gedenkveranstaltung und Tagung anlässlich anschließende Podiumsdiskussion wurde von Jürgen des 50. Jahrestages des Aufstandes im GuLag-Komplex Zarusky moderiert. Eine weitere Präsentation des Werkes Workuta unter der Schirmherrschaft des Präsidenten des fand am 30. November in einer Buchhandlung in Augs- Abgeordnetenhauses von Berlin, Walter Momper. burg statt.

Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2003 ■ 37 ■ Veröffentlichungen der Mitarbeiter

Veröffentlichungen der Mitarbeiter

Henrik Bispinck: NSDAP, Drittes Reich und Zweiter Weltkrieg (1919/33- »Republikflucht«: Flucht und Ausreise als Problem für die 1945), in: Einführung in die Zeitgeschichte, hrsg. von DDR-Führung, in: Dierk Hoffmann/Michael Schwartz/Her- Horst Möller und Udo Wengst, München 2003, S. mann Wentker (Hrsg.): Vor dem Mauerbau. Politik und 100–172. Gesellschaft in der DDR der fünfziger Jahre, München Obersalzberg. Vom Bergbauerndorf zum Führersperrge- 2003 (= Sondernummer der Schriftenreihe der Viertel- biet. Zeitzeugen berichten, 2. Aufl. (zusammen mit Albert jahrshefte für Zeitgeschichte), S. 285–309. A. Feiber und Ulrich Chaussy). Sozialpolitik als »Markenzeichen« des Sozialismus Dokumentation Obersalzberg. Tondokumente. »Täter – (Tagungsbericht), in: Deutschland-Archiv 36 (2003) 2, Gegner – Opfer« (CD zusammen mit Albert A. Feiber). S. 317–320. Schaltzentrale München. Münchens Bedeutung im Gefü- Das Markenzeichen des Sozialismus. Sozialpolitik der ge der nationalsozialistischen Herrschaftsmittelpunkte, DDR als politisches und gesellschaftliches Spannungs- in: Ein NS-Dokumentationszentrum für München. Ein feld. Eine Fachtagung des Instituts für Zeitgeschichte Symposium in zwei Teilen. Tagungsband. Hrsg. vom München-Berlin am 3. Dezember 2002 in Berlin-Lichter- Kulturreferat der Landeshauptstadt München und der felde, in: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 51 (2003) 2, Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit, S. 296–302. München 2003, S.102–109. Die «menschliche Sturmflut« aus der «Ostzone«. Die Täterort und historische Aufklärung, in: Ein NS-Doku- Flucht aus der DDR und ihre Folgen für Berlin und die mentationszentrum für München. Ein Symposium in Bundesrepublik. Wissenschaftliche Tagung aus Anlaß des zwei Teilen. Tagungsband. Hrsg. vom Kulturreferat der 50. Jahrestages der Einweihung des Notaufnahmelagers Landeshauptstadt München und der Bayerischen Landes- Marienfelde am 13. April 2003, in: Zeitgeschichte regio- zentrale für politische Bildungsarbeit, München 2003, nal 7 (2003) 1, S. 124–126. S. 199–204. Der 17. Juni 1953 und die Krisengeschichte des »re- alsozialistischen« Systems (Tagungsbericht), in: H-Soz-u- Albert A. Feiber: Kult, 5.7.2003, http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/ta- Obersalzberg. Vom Bergbauerndorf zum Führersperrge- gungsberichte/id=254 (gemeinsam mit Mark Stuntz) biet. Zeitzeugen berichten, 2. Aufl. (zusammen mit Vol- ker Dahm und Ulrich Chaussy). Der 17. Juni 1953 und die Krisengeschichte des »realso- zialistischen« Systems (Tagungsbericht), in: Deutschland- Dokumentation Obersalzberg. Tondokumente. »Täter – Archiv 36 (2003) 5, S. 871–876 (gemeinsam mit Mark Gegner – Opfer« (CD zusammen mit Volker Dahm). Stuntz). Jan Foitzik: Ingeborg Brückner: Begegnungen in Workuta. Erinnerungen, Zeugnisse, (Gemeinsam mit Christoph Weisz): Bibliographie zur Dokumente. Zusammengestellt und herausgegeben von Zeitgeschichte. Beilage der Vierteljahrshefte für Zeitge- Jan Foitzik und Horst Hennig, Leipzig 2003. schichte. Zusammengestellt von Christoph Weisz und »Über die Frage, inwieweit die selbständige Existenz der Ingeborg Brückner. Jg. 51 (2003), München 2003. sowjetischen Zone zweckmäßig ist, muss schnellstmög- lich entschieden werden«. Gutachten aus der Sowjeti- Volker Dahm: schen Militäradministration in Deutschland vom Dezem- Projekt eines NS-Dokumentationszentrums in München. ber 1946 mit Bearbeitungsvermerken von Marschall Gutachten des Instituts für Zeitgeschichte München – Sokolowski, in: Deutschland Archiv, Jg. 36 (2003), Berlin, erstattet im Auftrag der Bayerischen Landeszen- S. 428–446. trale für politische Bildungsarbeit, 4. November 2002, in: Ein NS-Dokumentationszentrum für München. Ein Sym- DDR-Forschung und Aufarbeitung der kommunistischen posium in zwei Teilen. Tagungsband, hrsg. vom Kulturre- Diktaturen in Ostmitteleuropa und Russland, in: Rainer ferat der Stadt München und der Bayerischen Landes- Eppelmann/Bernd Faulenbach/Ulrich Mählert (Hrsg.): Bi- zentrale für politische Bildungsarbeit, München 2003 lanz und Perspektiven der DDR-Forschung, Paderborn (Bearbeiter). 2003, S. 377–382.

■ 38 ■ Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2003 Veröffentlichungen der Mitarbeiter

Zwischen den Fronten: Linke politische Kleingruppen im «Race and Imperialism: Commentary on an Article in the Widerstand 1933–1939/40, in: Hans Erler/Arnold Pau- Chicago Broad Ax«, in: Culture and International Rela- cker/Ernst Ludwigs Ehrlich (Hrsg.): »Gegen alle Ver- tions, hrsg. von Jessica Gienow-Hecht und Frank Schu- geblichkeit«. Jüdischer Widerstand gegen den National- macher, New York 2003, S. 250–257. sozialismus, Frankfurt/New York 2003, S. 187–195. Visions of the Asian Periphery: Vietnam and the Philip- Die Widerstandsgruppe »Org.« (»Neu Beginnen«) pines, in: America’s War and the World: Vietnam in 1929–1935, in: Hans Erler/Arnold Paucker/Ernst Ludwigs International and Comparative Perspectives, hrsg. von Ehrlich (Hrsg.): »Gegen alle Vergeblichkeit«. Jüdischer Wilfried Mausbach, Andreas Daum und Lloyd Gardner, Widerstand gegen den Nationalsozialismus, Frank- New York und London 2003, S. 43–63. furt/New York 2003, S. 196–205. Dierk Hoffmann: Elke Fröhlich Vor dem Mauerbau. Politik und Gesellschaft in der DDR Die Tagebücher von Joseph Goebbels. Im Auftrag des In- der fünfziger Jahre. Hrsg. v. Dierk Hoffmann, Michael stituts für Zeitgeschichte und mit Unterstützung des Schwartz und Hermann Wentker, München 2003. Staatlichen Archivdienstes Russlands herausgegeben von Die Beseitigung der Arbeitslosigkeit in der DDR, in: ebd., Elke Fröhlich. Teil I, Aufzeichnungen 1923–1941, Band S. 87–117. 1/I, Oktober 1923 – November 1925. Bearbeitet von Elke Fröhlich. Die DDR unter Ulbricht. Gewaltsame Neuordnung und gescheiterte Modernisierung, Zürich 2003. Peter Gohle: Der 17. Juni 1953. Aufstand in der DDR. Wandzeitung Johannes Hürter: Gesellschaft und Staat 1/2003, hg. von der Bayerischen Nachrichten aus dem »Zweiten Krimkrieg« (1941/42). Landeszentrale für politische Bildungsarbeit. Werner Otto v. Hentig als Vertreter des Auswärtigen Amts bei der 11. Armee, in: Internationale Beziehungen im 19. Bastian Hein: und 20. Jahrhundert. Festschrift für Winfried Baumgart »1968« et le Tiers Monde. Radicaux et Modérés dans le zum 65. Geburtstag. Hrsg. v. Wolfgang Elz u. Sönke Neit- Mouvement Étudiant Ouest-Allemand, in: Revue d’Alle- zel, Paderborn [u.a.] 2003, S. 361–387 magne et des Pays de Langue Allemande 35 (2003), S. Wehrmacht in der nationalsozialistischen Diktatur. Ein 217–232. Forschungsprojekt des Instituts für Zeitgeschichte, in: Tagungsbericht zum Kolloquium Willy Brandt und Zeitgeschichte 30 (Juli/August 2003), S. 192–206 (ge- Frankreich am 8.–9. Mai 2003 im IfZ München, in: meinsam mit Christian Hartmann und Dieter Pohl) http://www.ahf-muenchen.de/Tagungsberichte/Berich- Der deutsch-sowjetische Krieg 1941-1945, in: Stiftung te/pdf/2003/058-03.pdf Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland (Hrsg.), Spuren – Sledy. Deutsche und Russen in der Ge- Fabian Hilfrich: schichte, Essen 2003, 6 Seiten (im Druck) (gemeinsam mit Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Christian Hartmann) Deutschland 1972, 3 Bände, München 2003 (gemeinsam mit Mechthild Lindemann, Daniela Taschler und Ilse Do- Michael Kieninger: rothee Pautsch). Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland 1973, 3 Bände, München 2004 (gemeinsam Deutschland 1973, 3 Bände, München 2004 (gemeinsam mit Matthias Peter, Michael Ploetz, Mechthild Linde- mit Matthias Peter, Michael Kieninger, Michael Ploetz, mann, Fabian Hilfrich und Ilse Dorothee Pautsch). Mechthild Lindemann und Ilse Dorothee Pautsch). Kanada und die Sowjetunion während des Zweiten Welt- «Manliness« and «Realism«: The Use of Gendered Tropes kriegs, in: Prague Papers on History of International Re- in the Debates on the Philippine-American War and on lations (erscheint Ende 2003). the Vietnam War, in: Culture and International Relations, hrsg. von Jessica Gienow-Hecht und Frank Schumacher, Manfred Kittel: New York 2003, S. 60–78. Der Mythos von 1789 in Frankreich – Entstehung und Wirkungen von der Ersten bis zur Fünften Republik, in:

Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2003 ■ 39 ■ Veröffentlichungen der Mitarbeiter

Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit 1890–1914. Coordonné par Jean-Paul Cahn, Bernard Po- (Hrsg.), Geschichtsdeutungen im internationalen Ver- loni et Gérard Schneilin, Paris 2003, S. 47–60. gleich, München 2003, S. 75–108 Außenpolitik in der parlamentarischen Demokratie, in : Zwischenkriegszeit und Weimarer Republik (1918- Geschichte zwischen Wissenschaft und Politik. Festschrift 1933/39), in: H. Möller/U. Wengst (Hrsg.), Einführung in die für Michael Stürmer zum 65. Geburtstag, hrsg. von Eckar Zeitgeschichte, München 2003, S. 52–99, 261–268 Conze/Ulrich Schlie/Harald Seubert, Baden-Baden 2003, S. 289–298. »Vergangenheitsbewältigung« und »68er«-Bewegung. Anmerkungen zum (west-)deutschen und japanischen Die Ära Kohl – Versuch einer politischen Bilanz, in: Ge- Fall, in: Revue d’Allemagne, 35, (2003), S. 273–288 schichtsbilder. Weichenstellungen deutscher Geschichte nach 1945, hrsg. von Jürgen Aretz, Günter Buchstab, Stärker als die »décadence«? Republikanische Tradition Jörg-Dieter Gauger, Freiburg-Basel-Wien 2003, S. und parlamentarisches System in Frankreich zwischen 239–263. den Weltkriegen, in: M. L. Recker (Hrsg.), Parlamenta- rismus in Europa im 19. und 20. Jahrhundert. Deutsch- München. Der Marsch auf die Feldherrenhalle 1923, in: land, England und Frankreich im Vergleich, München Schauplätze der Geschichte in Bayern, hrsg. von Alois 2003, S. 97–119 Schmid und Katharina Weigand, München 2003, S. 369–387. Klaus A. Lankheit: Diktatur- und Demokratieforschung im 20. Jahrhundert, Hitler. Reden, Schriften, Anordnungen, Band VI. Register, in: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 51 (2003), S. 29–50. Karten und Nachträge, bearbeitet von Katja Klee, Christi- an Hartmann und Klaus A. Lankheit, München 2003. »Wissen ist Macht«: Vom Rang durch Geburt zur Qualifi- zierung durch Bildung, in: Masse und Macht im 19. und Mechthild Lindemann: 20. Jahrhundert. Studien zu Schlüsselbegriffen unserer Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Zeit. Hrsg. von Ulrich Lappenküper, Joachim Scholtyseck, Deutschland 1972, 3 Bände, München 2003 (gemeinsam Christoph Studt, München 2003, S. 163–180. mit Daniela Taschler und Ilse Dorothee Pautsch). La nature du pouvoir hitlérien entre terreur, charisme et Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik mobilisation, in: Une si longue nuit. L’apogée des régimes Deutschland 1973, 3 Bände, München 2004 (gemeinsam totalitaires en Europe 1935–1953, sous la direction de mit Matthias Peter, Michael Kieninger, Michael Ploetz, Stéphane Courtois, Paris 2003, S. 164–181. Fabian Hilfrich und Ilse Dorothee Pautsch). Was ist Zeitgeschichte, in: Horst Möller/Udo Wengst (Hrsg.), Einführung in die Zeitgeschichte, S. 13–51. Hartmut Mehringer: Nationalsozialismus, Zweiter Weltkrieg, Neubeginn, in: Voreingenommenheit, Inkompetenz, Unterstellungen. Mit Leidenschaft für Demokratie. 110 Jahre SPD-Land- Bernd Sösemann und die Goebbels-Tagebücher. Gegen- tagsfraktion in Bayern, München 2003, S. 62–93. darstellung zu der Leitbesprechung von Bernd Sösemann, in: Das historisch-politische Buch 51 (2003), S. 7–9. Horst Möller: Historische Bibliographie, Berichtsjahr 2002, hrsg. im Die Weimarer Republik. Eine unvollendete Demokratie, 7. Auftrag der Arbeitsgemeinschaft außeruniversitärer For- aktualisierte und erweiterte Auflage, München 2004 schungseinrichtungen in der Bundesrepublik Deutsch- (tatsächlich 2003). land (AHF), (Mhrsg.), München 2003. Aufklärung und Demokratie. Historische Studien zur Po- Jahrbuch der historischen Forschung in der Bundesrepu- litischen Vernunft, hrsg. v. Andreas Wirsching, München blik Deutschland, Berichtsjahr 2002, hrsg. im Auftrag der 2003. Arbeitsgemeinschaft außeruniversitärer Forschungsein- Einführung in die Zeitgeschichte, München 2003 (ge- richtungen in der Bundesrepublik Deutschland (AHF) meinsam hrsg. mit Udo Wengst). (Mhrsg. ), München 2003. Von Bismarck zum Weltkrieg. Das deutsche Parteiensy- Enzyklopädie deutscher Geschichte, hrsg. von Lothar Gall stem zwischen 1890 und 1918, in: Le Reich allemand du in Verbindung u. a. mit Peter Blickle, Elisabeth Fehren- départ de Bismarck à la Première Guerre mondiale bach, Johannes Fried, Klaus Hildebrand, Karl Heinrich

■ 40 ■ Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2003 Veröffentlichungen der Mitarbeiter

Kaufhold, Horst Möller, Otto Gerhard Oexle, Klaus Ten- Ilse Dorothee Pautsch: felde, München 1988ff. Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland 1972, 3 Bände, München 2003 (gemeinsam Siehe auch Institutspublikationen (Akten zur Auswärti- mit Mechthild Lindemann, Daniela Taschler und Fabian gen Politik der Bundesrepublik Deutschland, Vierteljahrs- Hilfrich). hefte für Zeitgeschichte, Schriftenreihe der Vierteljahrs- hefte für Zeitgeschichte). Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland 1973, 3 Bände, München 2004 (gemeinsam Guido Müller: mit Matthias Peter, Michael Kieninger, Michael Ploetz, Theodor Heuss: deutscher Bildungsbürger und ethischer Mechthild Lindemann und Fabian Hilfrich). Liberalismus. Probleme und Aufgaben einer Heuss-Bio- »Worte, die wir ausgesprochen haben, gelten wie immer!« graphie in der Spannung zwischen politisch-gesellschaft- Die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen der lichen Strukturen und selbstverantworteter Individualität Bundesrepublik Deutschland und der Volksrepublik Chi- (1884–1963), in: Jahrbuch für Liberalismusforschung 15 na 1972, in: Internationale Beziehungen im 19. und 20. (2003), S. 199–214. Jahrhundert. Festschrift für Winfried Baumgart zum 65. Von Hugo von Hofmannsthals »Traum des Reiches« zum Geburtstag, hrsg. von Wolfgang Elz und Sönke Neitzel, Europa unter nationalsozialistischer Herrschaft - Die Paderborn, München, Wien, Zürich 2003, S. 459–480. »Europäische Revue« 1925–1936/44. In: Hans-Christof Kraus (Hrsg.): Konservative Zeitschriften zwischen Matthias Peter: Kaiserreich und Diktatur. Fünf Fallstudien. Berlin 2003, Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik S. 155–186. Deutschland 1973, 3 Bände, München 2004 (gemeinsam mit Michael Kieninger, Michael Ploetz, Mechthild Linde- Richard Coudenhove-Kalergi et Karl-Anton Rohan, ›la mann, Fabian Hilfrich und Ilse Dorothee Pautsch). Fuite sans fin?‹ Les communautés franco-allemandes après la Première Guerre mondiale et les projets pour Michael Ploetz: l’unité européenne entre Vienne et Paris, in: Gérard Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Bossuat (Hrsg.): Inventer l’Europe. Histoire nouvelle des Deutschland 1973, 3 Bände, München 2004 (gemeinsam groupes d’influence et des acteurs de l’Unité européenne, mit Matthias Peter, Michael Kieninger, Mechthild Linde- (= Euroclio N. 27), Bern u.a. 2003, S. 95–109. mann, Fabian Hilfrich und Ilse Dorothee Pautsch). L’Europe de la culture ou une nouvelle aristocratie euro- péenne: les réflexions et les projets au sein de la Fédé- Dieter Pohl: ration Internationale des Unions Intellectuelles Tedeschi i austriaci testimoni oculari dello sterminio (1924–1934). In: Sylvain Schirmann (Hrsg.): Organisa- degli ebrei, in: L’umanita offesa. Stermini e memoria tions internationales et architectures européennes nell’Europa del novecento. Hrsg. von Gustavo Corni, Ger- 1929–1939, Actes du colloque de Metz 31 mai – 1er juin hard Hirschfeld. Bologna 2003, S. 377–395. 2001, Centre de recherche histoire et civilisation de Das deutsche Militär und die Verbrechen an den Juden l’Université de Metz: Metz 2003, S. 135–152. im Zweiten Weltkrieg, in: Wehrmacht – Verbrechen – Der »Rheinische Merkur«: ein militantes christliches, Widerstand. Vier Beiträge zum nationalsozialistischen konservativ-liberales und westliches Medium in der Weltanschauungskrieg. Hrsg. von Clemens Vollnhals. Gründungsphase der Bundesrepublik Deutschland Dresden 2003, S. 45–61. (1946–1950). In: Michael Grünewald / Uwe Puschner Der Raub an den Juden im besetzten Osteuropa (Hrsg), Le milieu intellectuel conservateur en Allemagne, 1939–1942, in: Raub und Restitution. «Arisierung« und sa presse et ses réseaux (1890–1960)/ Das konservative Rückerstattung jüdischen Eigentums in Europa. Hrsg. Milieu, seine Presse und Netzwerke (1890–1960). Berlin von Constantin Goschler, Philipp Ther. Frankfurt am u. a. 2003, S. 273–293. Main 2003, S. 58–72. Internationale Gesellschaftsgeschichte und internationale Russians, Ukrainians and German Occupation Policy Gesellschaftsbeziehungen aus deutscher Perspektive. In: 1941–1943, in: Culture, Nation, and Identity. The Ukrai- Guido Müller / Eckart Conze / Ulrich Lappenküper (Hrsg.), nian-Russian Encounter (1600–1945). Hrsg. von Mark Die Geschichte der internationalen Beziehungen in Er- von Hagen, Andreas Kappeler, Zenon Kohut. Edmonton neuerung und Erweiterung. Köln / Wien 2004. Im Druck. 2003, S. 277–297.

Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2003 ■ 41 ■ Veröffentlichungen der Mitarbeiter

Verfolgung und Massenmord in der NS-Zeit. Darmstadt Umsiedlerpolitik der SBZ/DDR, in: Thomas Großbölting / 2003 Hans-Ulrich Thamer (Hrsg.), Die Errichtung der Diktatur. Transformationsprozesse in der Sowjetischen Be- Die Deportation von Juden aus dem Deutschen Reich satzungszone und in der frühen DDR, Münster 2003, S. 1941–1943, in: Wege in die Vernichtung. Die Deportation 223–249. der Juden aus Mainfranken 1941–1943. Red. Albrecht Liess. München 2003, S. 57–72. Wissen und Macht. Metamorphosen eugenischer Biopoli- tik, in: Frank Becker / Thomas Großbölting / Armin Edith Raim: Owzar / Rudolf Schlögl (Hrsg.), Politische Gewalt in der Die Strafverfahren wegen der Deportation der Juden aus Moderne. Festschrift für Hans-Ulrich Thamer, Münster Unter- und Mittelfranken nach 1945. In: Wege in die 2003, S. 165–192. Vernichtung. Die Deportation der Juden aus Mainfranken 1941–1943. München 2003, S. 178–192. Peter Skyba: Massenorganisation ohne Massen. Jugendpolitik, Mili- Coping with the Nazi Past: and the Legacy of tarisierung und das Scheitern der FDJ, in: Vor dem the Third Reich, in: Contemporary European History 12 Mauerbau. Politik und Gesellschaft in der DDR der (2003), S. 547–559. fünfziger Jahre, herausgegeben von Dierk Hoffmann, Mi- chael Schwartz und Hermann Wentker, München 2003, Elke Scherstjanoi: S. 235–263. Elke Scherstjanoi/Ralph Sowart, Vergleichende Betrach- tungen zu Krisenverlauf, Krisenwahrnehmung und Kri- Die Jugendpolitik der DDR 1950–1989, in: Junge Union senmanagement 1952/53 und 1960/61, in: Dierk Hoff- 1945–1950. Jugendpolitik in der sowjetisch besetzten Zo- mann, Michael Schwartz, Hermann Wentker, Vor dem ne, herausgegeben von Brigitte Kaff im Auftrag der Kon- Mauerbau. Politik und Gesellschaft in der DDR der fünf- rad-Adenauer-Stiftung e.V., Freiburg 2003, S. 266–286. ziger Jahre, München 2003, S. 265–283. DDR-Jugend und Jugendpolitik der SED, in: Bilanz und Zur »Sowjetisierung« in Agrarwissenschaft und Agrar- Perspektiven der DDR-Forschung, herausgegeben von wirtschaft der DDR, in: Jahrbuch für Forschungen zur Rainer Eppelmann, Bernd Faulenbach und Ulrich Mählert Geschichte der Arbeiterbewegung, 2003 2, S. 168–174. im Auftrag der Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Dikta- tur, Paderborn u.a. 2003, S. 278–285. Michael Schwartz: DDR-Forschung in der Krise? Defizite und Zukunftschan- (Herausgeber mit Dierk Hoffmann und Hermann Went- cen – Eine Entgegnung auf Jürgen Kocka (zusammen mit ker): Vor dem Mauerbau. Politik und Gesellschaft in der Henrik Bispinck, Dierk Hoffmann, Michael Schwartz, DDR der fünfziger Jahre (Schriftenreihe der Vierteljahrs- Matthias Uhl und Hermann Wentker), in: Deutschland hefte für Zeitgeschichte, Sondernummer), München 2003. Archiv 36 (2003) Heft 6. Tabu und Erinnerung. Zur Vertriebenen-Problematik in Politik und literarischer Öffentlichkeit der DDR, in: Zeit- Dietmar Süß: schrift für Geschichtswissenschaft 51 (2003), S. 85–101. Kumpel und Genossen. Arbeiterschaft, Betrieb und So- zialdemokratie in der bayerischen Montanindustrie Einleitung (gemeinsam mit Dierk Hoffmann und Hermann 1945–1976, München 2003. Wentker), in: Dierk Hoffmann / Michael Schwartz / Her- mann Wentker (Hrsg.), Vor dem Mauerbau. Politik und Wiedergutmachung von unten? Katholische Vergangen- Gesellschaft in der DDR der fünfziger Jahre, München heitsbewältigung und die Entstehung des Maximilian- 2003, S. 7–20. Kolbe-Werkes, in: Hans Günter Hockerts / Christiane Kul- ler (Hrsg.), Nach der Verfolgung: Wiedergutmachung Kriegsfolgelasten und »Aufbaugesellschaft«: Vertriebene, nationalsozialistischen Unrechts in Deutschland? Mün- Bombengeschädigte und Kriegsbeschädigte in den langen chen 2003, S. 157–175. fünfziger Jahren der DDR, in: Dierk Hoffmann / Michael Schwartz / Hermann Wentker (Hrsg.), Vor dem Mauerbau. Von Flick zu Klöckner: Gewerkschaften und Betriebsräte Politik und Gesellschaft in der DDR der fünfziger Jahre, in den Krisenjahren der Stahlindustrie 1970 bis 1977, in: München 2003, S. 165–189. 150 Jahre Maxhütte. Herausgegeben von der Stadt Sulz- bach-Rosenberg, Amberg 2003, S. 115–128. Diskriminierung oder Gleichstellung? Das Entschädi- gungsproblem von Vertriebenen-Sparguthaben in der Der Mythos lebt, in: Berliner Republik 5 (2003), S. 89ff.

■ 42 ■ Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2003 Veröffentlichungen der Mitarbeiter

Daniela Taschler: Christoph Weisz: Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik (Gemeinsam mit Ingeborg Brückner): Bibliographie zur Deutschland 1972, 3 Bände, München 2003 (gemeinsam Zeitgeschichte. Beilage der Vierteljahrshefte für Zeitge- mit Mechthild Lindemann, Fabian Hilfrich und Ilse Doro- schichte. Zusammengestellt von Christoph Weisz und thee Pautsch). Ingeborg Brückner. Jg. 51 (2003), München 2003.

Matthias Uhl: Udo Wengst: Ulbricht, Chruschtschow und die Mauer. Eine Dokumen- Einführung in die Zeitgeschichte, München 2003 (ge- tation, München 2003 (gemeinsam mit Armin Wagner). meinsam hrsg. mit Horst Möller). Lexikon der Geheimdienste im 20. Jahrhundert, München Kalter Krieg und geteiltes Deutschland (1945–1991), in: 2003 (gemeinsam mit Helmut Roewer und Stefan Schä- Horst Möller / Udo Wengst (Hrsg.): Einführung in die fer). Zeitgeschichte, München 2003, S. 173–228 und 284–291. Stalins V-2. Der Transfer der deutschen Raketentechnik in Praktische Hilfsmittel, in: ebd., S. 229 – 240. die UdSSR, in: Militärgeschichte 52 (2002), Nr. 4, S. 18–21 Literaturbericht: Deutsche Geschichte nach 1945, in: Ge- [erschien 2003]. schichte in Wissenschaft und Unterricht, 54 (2003), S. Richard Stahlmann (1891–1974). Ein Handlanger der 182–201, 261–273, 355–375 und 455–467. Weltrevolution im Geheimauftrag der SED, in: Konspira- tion als Beruf: Deutsche Geheimdienstchefs im Kalten Hermann Wentker: Krieg, hrsg. von Dieter Krüger und Armin Wagner, Berlin Vor dem Mauerbau. Politik und Gesellschaft in der DDR 2003, S. 84–110. der fünfziger Jahre, hrsg. von Dierk Hoffmann, Michael Schwartz und Hermann Wentker, München 2003 »Westberlin stellt also ein großes Loch inmitten unserer Republik dar.« Die militärischen und politischen Planun- Die gesamtdeutsche Systemkonkurrenz und die durchläs- gen Moskaus und Ost- zum Mauerbau, in: Die sige innerdeutsche Grenze. Herausforderung und Aktions- DDR vor dem Mauerbau: Politik und Gesellschaft, hrsg. rahmen für die DDR in den fünfziger Jahren, in: Vor dem von Dierk Hoffmann, Michael Schwartz und Hermann Mauerbau. Politik und Gesellschaft in der DDR der fünf- Wenkter, München 2003, S. 307–326. ziger Jahre, hrsg. von Dierk Hoffmann, Michael Schwartz und Hermann Wentker, München 2003, S. 59–75 Die militärischen Informationen der »Organisation Geh- len« über den 17. Juni 1953, im Internet auf: Die Staatsräson der DDR, in: Günther Heydemann/Eckart Klein (Hrsg.), Staatsräson in Deutschland, Berlin 2003, S.143–161 Die Rolle der Streitkräfte der UdSSR und der USA sowie ihrer jeweiligen deutschen Bündnispartner in der Kuba- Justiz und Politik in der DDR, in: Rainer Eppelmann / krise. Eine Fachtagung des Instituts für Zeitgeschichte Bernd Faulenbach/Ulrich Mählert (Hrsg.), Bilanz und München-Berlin am 15. Oktober 2002, in: Vierteljahrs- Perspektiven der DDR-Forschung, Paderborn u.a. 2003, hefte für Zeitgeschichte 51 (2003), S. 291–295. S. 126–132 Biographisches zur Führungsspitze des NKVD während Der 17. Juni 1953: Arbeitererhebung, Volksaufstand oder der Großen Säuberungen, in: Jahrbuch für Historische Revolution?, in: Mitteilungen aus dem Bundesarchiv 11 Kommunismusforschung 2003, Berlin 2003, S. 347–355. (2003), H.2, S. 6–15 Zur Geschichte der sowjetischen Rüstungsindustrie von Justiz in der SBZ/DDR und im «Dritten Reich«. Ein Ver- 1945 bis 1965. Das Russische Staatsarchiv für Wirtschaft gleich aus der Perspektive ihrer zentralen Institutionen, und seine Bestände, in: Russische Archive und Ge- in: Günther Heydemann/Heinrich Oberreuter (Hrsg.), schichtswissenschaft, hrsg. von Stefan Creuzberger und Diktaturen in Deutschland - Vergleichsaspekte. Struktu- Rainer Lindner, Berlin u.a. 2003, S. 263–280. ren, Institutionen und Verhaltensweisen, Bonn 2003, S. 188–218 Heinz Keßler – Honeckers politischer General, in: Genos- se General! Die Militärelite der DDR in biographischen Skizzen, hrsg. von Hans Ehlert und Armin Wagner, Ber- lin 2003, S. 421–454.

Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2003 ■ 43 ■ Veröffentlichungen der Mitarbeiter

Hans Woller: Jürgen Zarusky: Der Rohstoff des kollektiven Gedächtnisses. Die Abrech- Die Schriftenreihe der Vierteljahrshefte für Zeitgeschich- nung mit dem Faschismus in Italien und ihre erfah- te, in: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 51 (2003), S. rungsgeschichtliche Dimension, in: Erinnerungskulturen. 89–106. Deutschland, Italien und Japan seit 1945, hrsg. von Chri- Doppelstaat und Rasserecht. Neue Studien zu Recht und stoph Cornelißen, Lutz Klinkhammer und Wolfgang Justiz im Dritten Reich, in: Zeitschrift für Neuere Rechts- Schwentker, Frankfurt a.M. 2003, S. 67–76. geschichte 25 (2003), S. 95–111. Zusammen mit Klaus Dietmar Henke, Epurazione antifa- Hans Leipelt: Widerstand und Verfolgung, in: Hans- scista in Europa, in: Dizionario dei fascismi, hrsg. von Ulrich Wagner (Hrsg.): Hans Leipelt und Marie-Luise Pierre Milza, Serge Berstein, Nicola Tranfaglia und Bru- Jahn – Studentischer Widerstand in der Zeit des Natio- nello Mantelli, Mailand 2002, S. 214–221. nalsozialismus am Chemischen Staatslaboratorium der Zusammen mit Hermann Graml, Fünfzig Jahre Viertel- Universität München. München 2003, S. 30–32. jahrshefte für Zeitgeschichte 1953–2003, in: Vierteljahrs- hefte für Zeitgeschichte 51 (2003), S. 51–87.

■ 44 ■ Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2003 Lehrtätigkeit

Lehrtätigkeit

Volker Dahm: deutsch-französischen Beziehungen 1949–1998« im SS Ausbildungskurs »Rundgangsleiter in der Dokumentation 2003 an der Ludwig-Maximilians-Universität. Obersalzberg« (zusammen mit Albert A. Feiber). Vorlesung »Grundzüge der Außenpolitik der Bundesrepu- blik Deutschland 1949–1990« im WS 2003/04 an der Albert A. Feiber: Ludwig-Maximilians-Universität München. Ausbildungskurs »Rundgangsleiter in der Dokumentation Obersalzberg« (zusammen mit Volker Dahm). Guido Müller: Übung »Theodor Heuss und Konrad Adenauer 1948–1963« Fabian Hilfrich: im WS 2002/2003 an der Universität Stuttgart. Proseminar »Amerikanische Außenpolitik um 1900: ›Im- perialismus‹ einer ›anti-kolonialen‹ Nation?« im WS Übung »Die Rolle von Theodor Heuss in den internatio- 2002/2003 am John-F.-Kennedy-Institut der Freien Uni- nalen Beziehung der Bundesrepublik Deutschland versität Berlin. 1949–1963« im SS 2003 an der Universität Stuttgart. Übung »Geschichte schreiben« im WS 2003/2004 an der Dierk Hoffmann: Universität Stuttgart. Proseminar »Die DDR unter Ulbricht. Politik, Wirtschaft und Gesellschaft 1949–1971« im SS 2003 an der Hum- Dieter Pohl: boldt-Universität zu Berlin. Übung »Geheimdienstkrieg um Deutschland 1939–1956« Übung »Vergangenheitspolitik in Deutschland. Der Um- am Historischen Seminar der Ludwig-Maximilians-Uni- gang mit dem Nationalsozialismus im geteilten Deutsch- versität München im WS 2002/2003. land 1945–1990« im WS 2003/2004 an der Humboldt- Universität zu Berlin. Michael Schwartz: Hauptseminar II »Das Problem der italienischen Einheit Johannes Hürter: und das europäische Mächtesystem 1700–1870 im SS Seminar »Vom Weststaat zur Wiedervereinigung. Die Ge- 2003 an der Westfälischen Wilhelms-Universität Mün- schichte der Bundesrepublik Deutschland 1949–1990« im ster. Wintertrimester 2003 an der Universität der Bundeswehr, Hauptseminar II »Die Balkankriege 1912/13. Dimensio- Neubiberg. nen eines europäischen Ereignisses im WS 2003/2004 an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Manfred Kittel: Vorlesung »(Klein-)deutsche Reichsgründung und euro- Dietmar Süß: päisches Gleichgewicht 1849–1871« im SS 2003 an der »Gesellschaften im Luftkrieg: Deutschland und England Universität Regensburg. im Vergleich 1939–1945 im WS 2003/2004 an der Lud- wig-Maximilians-Universität München. Horst Möller: Chaire Alfred Grosser am Institut d’Etudes Politiques in Udo Wengst: Paris 2002/2003, u. a.: Hauptseminar »Deutschland unter alliierter Besatzung ■ »Les relations transatlantiques au XXème siècle« (Fort- (1945–1949)« im SS 2003 an der Universität Regensburg. setzung, gemeinsam mit Pierre Mélandri und Maurice Vaïsse). Hermann Wentker: ■ »L’extrême droite en France et en Allemagne au XXè- Vorlesung »Die Außenpolitik der DDR II« im SS 2003 an me siècle« (Fortsetzung, gemeinsam mit Jean-Pierre der Universität Leipzig. Azéma und Alain-Gérard Slama). ■ Teilnahme an Seminaren mit Serge Berstein und Jean- Hauptseminar »Politik und Justiz in der SBZ/DDR« im SS François Sirinelli. 2003 an der Universität Leipzig. ■ Seminar »Deutschland und Frankreich 1949–1989: Hauptseminar »Die Revolution von 1848/49 in inter- Kultur, Gesellschaft und Politik«. nationaler Perspektive« im WS 2003/2004 an der Uni- Hauptseminar »Von Konrad-Adenauer zu Helmut Kohl, versität Leipzig. von Charles de Gaulle zu François Mitterrand: Die

Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2003 ■ 45 ■ Vorträge und Diskussionsleitungen

Vorträge und Diskussionsleitungen

Henrik Bispinck: Vortrag und Sektionsleitung »Der Aufstand in Workuta Vortrag »Bildungsbürgertum in drei Systemen: Gymna- und Massenwiderstand gegen kommunistische Regime. siallehrer in Mecklenburg(-Vorpommern) 1920–1960«, Ein vergleichender Einblick«, gehalten auf der Gedenk- gehalten im Rahmen des Kolloquiums am Lehrstuhl für veranstaltung und Tagung anläßlich des 50. Jahrestages Zeitgeschichte der Humboldt-Universität zu Berlin am des Aufstandes im GULAG-Komplex Workuta, veranstal- 15. Januar. tet vom Institut für Zeitgeschichte München-Berlin, von der Stiftung Sächsische Gedenkstätten Dresden und dem Vortrag »Republikflucht als Auslöser oder Symptom der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge in Berlin am Krise von 1953?«, gehalten im Rahmen der Tagung »Der 15./16. September. 17. Juni und die Krisengeschichte des realsozialistischen Systems« in Berlin am 4. April. Bericht über die Edition »Die Politik der SMAD auf dem Gebiet der Kultur, Wissenschaft und Bildung, 1945 bis Vortrag »Die Flüchtlingsbewegung aus der DDR im Jahr 1949« auf der Sitzung der Gemeinsamen Kommission zur 1953 und der Volkaufstand vom 17. Juni«, gehalten in Erforschung der neuesten Geschichte der deutsch-russi- der Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde am schen Beziehungen in Moskau am 15. September. 15. Juni. Vortrag »Besatzungsorganisation in Deutschland«, gehal- Vortrag »Bildungsbürger zwischen Demokratie und Dik- ten auf der Tagung des Hannah-Arendt-Instituts Dresden tatur: Gymnasiallehrer in Mecklenburg-Vorpommern »Sowjetisierung oder Neutralität? – Optionen sowjet- 1918–1970«, gehalten im Rahmen des Kolloquiums für ischer Besatzungspolitik in Deutschland und Österreich historische Bildungsforscher am Institut für Erziehungs- 1945–1955« in Dresden vom 20. bis 22. November. wissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin am 10. Juli. Vortrag »Berijas Tod. Von der Illusion des Wandels zum Wandel der Illusion«, gehalten im Rahmen der Vortrags- Volker Dahm: reihe »Das Jahr 1953. Ereignisse und Auswirkungen« der Vortrag »Schaltzentrale München. Münchens Bedeutung Brandenburgischen Landeszentrale für politische Bildung im Gefüge der nationalsozialistischen Herrschaftsmittel- in Potsdam am 10. Dezember. punkte« auf dem Symposium »Ein NS-Dokumentations- zentrum in München«, Teil 2, in München am 16. Januar. Bastian Hein: Vortrag »Der Arbeitskreis Lernen und Helfen und Übersee Albert A. Feiber: in den 1960er und 1970er Jahren«, gehalten in Berlin am Vortrag »Die Dokumentation Obersalzberg. Vorgeschich- 25. September. te, Konzeption und Erfahrungen«, gehalten auf der Ta- Teilnahme an der Abschlussdiskussion der Tagung »Die gung des Fachbeirats »Ordensburg Vogelsang« in Berch- Reformzeit des Erfolgsmodells BRD« in der Evangelischen tesgaden am 7. Oktober. Akademie Loccum am 16.–18. Mai. Jan Foitzik: Dierk Hoffmann: Vortrag »Der Partisan aus der Sicht des Warschauer Pak- Eröffnungsvortrag »Forschungsgegenstand mit Hochkon- tes: Der Befreiungskämpfer«, gehalten auf der Tagung junktur? Protagonisten, Kontroversen und Tendenzen der »War der Kalte Krieg ein Krieg?«, veranstaltet vom Ham- DDR-Historiographie«, gehalten auf der Tagung der burger Institut für Sozialforschung vom 26. bis 28. Fe- Fachschaft Geschichte des Cusanuswerks in Bad Kösen bruar. am 9. Januar. Vortrag und Sektionsleitung »Central and Eastern Europe Vortrag »Grotewohl als Vermittler? Zum Krisenmanage- Trials in Context«, gehalten auf der internationalen Kon- ment der SED-Machtelite 1953«, gehalten auf der Tagung ferenz: »The Political Trials of the Fifties and the Slánsky «Der 17. Juni 1953 und die Krisengeschichte des ›Realso- Case«. International Conference. Veranstaltet vom Insti- zialistischen‹ Systems« in Berlin am 3. April. tut für Zeitgeschichte der Tschechischen Akademie der Wissenschaften, der Bundeszentrale für politische Bil- Vorstellung des Projekts «Otto Grotewohl 1894–1964. Ei- dung Bonn, vom Institut für Zeitgeschichte München- ne politische Biographie« im Oberseminar von Prof. Dr. Berlin und von der Columbia University New York, N.Y. Ludolf Herbst an der Humboldt-Universität zu Berlin am in Prag vom 14. bis 16. April. 15. Mai.

■ 46 ■ Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2003 Vorträge und Diskussionsleitungen

Johannes Hürter: Vortrag »Die Wehrmacht als Traditionsproblem für die Planung und Moderation der Tagung »Hans Rothfels und Bundeswehr«, gehalten an der Gebirgs- und Winter- die deutsche Zeitgeschichte« im Institut für Zeitgeschich- kampfschule der Bundeswehr in Mittenwald am 7. No- te München am 16./17. Juli. vember.

Manfred Kittel: Horst Möller: Kurzreferat bei einem Workshop des Bayerischen Rund- Vortrag »Pourquoi la République de Weimar a-t-elle funks und der Politischen Akademie in Tutzing zum The- échoué ?«, gehalten in der Ecole Normale Supérieure Pa- ma »Zeitgeschichte im Fernsehen« am 16. Januar. ris-Cachan am 17. Januar sowie im Deutschen Histori- schen Institut Paris am 13. Mai. Vortrag »Die Demokratie im Deutschland und Frankreich der Zwischenkriegszeit 1918–1944/40. Ergebnisse eines Sektionsleitung »Un traité: Pourquoi faire?« bei dem von deutsch-französischen Forschungsprojekts«, gehalten im der Université mixte de Recherche »IRICE« (CNRS, Paris I Rahmen des Colloquium Politicum der Universität Frei- und Paris IV) und dem DHI Paris in Zusammenarbeit mit burg am 27. Januar. den Universités Lille 3 (FRESC), Paris 3 (Institut d’Alle- mand d’Asnières), der Universität Kassel und dem DAAD Bericht über den Stand des Projektes »Die tschechoslo- veranstalteten internationalen Kolloquium »1963: Année wakischen Rechtsnormen 1938–1948 und die Deutschen pivot des relations franco-allemandes?« in Paris am im Vergleich mit anderen Ländern in Europa« vor dem 19./20. Januar. Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds in München am 14. Februar. Kurzvorträge »La Commission historique germano-russe« sowie »Le projet de l’Institut für Zeitgeschichte sur la Vorträge »Das Deutsche Kaiserreich« und »Die Weimarer Wehrmacht«, gehalten im Institut d’Etudes Politiques de Republik«, gehalten bei einem Seminar der Konrad-Ade- Paris am 21. Januar. nauer-Stiftung für ausländische Graduierte auf Schloß Wendgräben am 5. März. Vortrag »L’Intégration à l’Ouest de la RFA 1945–1955«, gehalten im Institut d’Etudes Politiques in Paris am 22. Ja- Vorträge »Die EU-Osterweiterung in historischer Perspek- nuar. tive« und »Europa und die deutsch-französische Erb- freundschaft 1963–2003«, gehalten bei einem Seminar Einführung zu der vom Institut für Zeitgeschichte und der Hanns-Seidel-Stiftung in Kloster Neustift/Südtirol dem Oldenbourg Wissenschaftsverlag veranstalteten Prä- am 15. September. sentation des Projekts »Bayern im Bund« in München am 27. Januar. Beitrag zu einer Klausurtagung des bayerischen Arbeits- und Sozialministeriums zum Thema »Kulturwahrung eu- Vortrag »9. November 1918 /1923 /1938 /1989: Vier Tage ropäischer Vertreibungsgebiete« im Ostpreußischen Kul- deutscher Geschichte im 20. Jahrhundert«, gehalten im turzentrum in Ellingen am 14./15. Oktober. Rahmen der Ringvorlesung »Tage deutscher Geschichte« an der Universität Erlangen am 28. Januar. Vortrag »Politik und Religion in der Zwischenkriegszeit. Ein deutsch-französischer Vergleich«, gehalten an der Leitung der Podiumsdiskussion des Instituts für Zeitge- Sciences Po Paris/Nancy am 26. November. schichte, dem französischen Generalkonsulat und dem Institut Français zum Thema »40 Jahre Elysée-Vertrag. Vortrag »Elsaß-Lothringen und die Mächte. Die Friedens- Bilanz und politische Perspektiven« (mit Staatsminister schlüsse von 1815, 1871 und 1919 im Vergleich«, gehal- Bocklet, Generalkonsul Grassin, Prof. Henri Ménudier, ten vor dem Fachbereich Geschichtswissenschaft der Prof. Georges-Henri Soutou und Prof. Hans-Peter Universität Mainz am 12. Dezember. Schwarz) in München am 4. Februar. Peter Lieb: Vortrag »Wissenschaft in der nationalsozialistischen Dik- Vortrag »La lutte allemande contre la Résistance françai- tatur«, gehalten in der Universität Paris-Sorbonne (Paris se en 1944: Guerre idéologique ou problème militaire«, IV U.E.R. d’Etudes germaniques) in Paris am 1. März. gehalten an der Sciences Po in Paris am 2. Juni. Vortrag »Les débats historiographiques en Allemagne Vortrag »Die Gebirgstruppe der Wehrmacht 1939–1945«, après 1945« gehalten vor französischen Journalisten in gehalten in der Edelweißkaserne der Bundeswehr in Mit- Paris am 3. März. tenwald am 2. Juni.

Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2003 ■ 47 ■ Vorträge und Diskussionsleitungen

Teilnahme an einer vom Institut d’Etudes Politiques de Gulag-Komplex Workuta im Abgeordnetenhaus in Berlin Paris veranstalteten »Table Ronde« mit John Keiger, L. am 15. September. Sebesta, Pierre Mélandri und Maurice Vaïsse mit Kurz- Kurzvortrag »Die USA und die Wiedervereinigung vortrag »l’Allemagne, les Etats-Unis et la guerre d’Irak« Deutschlands 1989/90«, gehalten anläßlich des Kollo- am 20. März. quiums der Gemeinsamen Kommission zur Erforschung Vortrag »Les relations franco-allemandes pendant les der jüngeren Deutsch-Russischen Geschichte in Moskau années 1970 et 1989«, gehalten in der Université de Bor- am 26. September. deaux III am 24. März. Vortrag »Krise und Krisenbewußtsein (1920–1930)«, ge- Vortrag »La structure du pouvoir hitlérien«, gehalten im halten anläßlich des von der Universität Bordeaux (CI- Institut d’Etudes politiques in Paris am 1. April. RAMEC – Centre d’Information et de Recherche sur l’Allemagne Moderne et Contemporaine) veranstalteten Vortrag »Les débats historiographiques autour de la Kolloquiums »Crises et conscience des crises dans les Schuldfrage en Allemagne d’après guerre«, gehalten im pays de langue allemande (années 1920–1930)« in Bor- Institut d’Etudes Politiques in Paris am 3. April. deaux am 9. und 11. Oktober. Vortrag »Demokratie und Föderalismus - Diktatur und Grußwort anläßlich des 10-jährigen Bestehens des Deut- Totalitarismus: Der Weg des Nationalsozialismus an die schen Historischen Instituts Warschau in Warschau am Macht« gehalten auf Einladung und nach Einführung 17. Oktober. von Ministerpräsident Dr. Edmund Stoiber im Kuppelsaal der Bayerischen Staatskanzlei in München am 9. April. Vortrag »Das Parteiensystem in der Bundesrepublik Deutschland in den 1980er und 1990er Jahren«, gehalten Vortrag »L’évolution de la Zeitgeschichte de RFA après im Rahmen des Kolloquiums der CIERA (Centre inter- 1945« im Séminaire de Méthode von Serge Berstein und disciplinaire d’études et de recherche sur l’Allemagne de Jean-François Sirinelli, gehalten im IEP Paris am 23. Lyon) zum Thema »Cultures et partis politiques au 19e April. et 20e siècle: L’Exemple allemand«, im Maison des Eröffnung des gemeinsamen Kolloquiums des Instituts Sciences de l’homme in Lyon (Université de Lyon II) am für Zeitgeschichte und der Fondation Nationale des 6. Dezember. Sciences Politiques (Paris) in Zusammenarbeit mit der Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung (Berlin) »Willy Guido Müller: Brandt und Frankreich« im Institut für Zeitgeschichte Vortrag »Theodor Heuss, die ›Sozialpolitik der Seele‹ und München am 8./9. Mai. kulturpolitische Stellungnahmen vom Kaiserreich zur Bundesrepublik«, gehalten an der Universität Siegen am Begrüßung und Vorstellung der Institutsarbeit beim Ge- 24. Januar. spräch mit Bundespräsident Dr. h. c. Johannes Rau im Institut für Zeitgeschichte in München am 10. Mai. Vortrag »Theodor Heuss und die deutsch-jüdischen Be- ziehungen nach 1945«, gehalten an der Universität Hei- Vortrag »Les Etats-Unis face à la réunification alleman- delberg am 6. Februar. de«, gehalten im Institut d’Etudes Politiques in Paris am 21. Mai. Vortrag »Pierre Viénot und das Berliner Büro des May- risch-Komitees« im Rahmen des deutsch-französischen Podiumsgespräch mit Bundeskanzler a. D. Dr. Helmut Kolloquiums »Berlin in den deutsch-französischen Ge- Kohl zum Thema »Ist Erinnern Zukunft? Die Bedeutung sellschafts- und Kulturbeziehungen der Weimarer Repu- des 17. Juni für Deutschland«, veranstaltet von der Kon- blik« (Leitung: Hans Manfred Bock, Etienne Sur, Hartmut rad-Adenauer-Stiftung in Berlin am 4. Juni. Kaelble), gehalten an der Humboldt-Universität Berlin Einführung zur Tagung des Instituts für Zeitgeschichte am 18. Oktober. »Hans Rothfels und die deutsche Zeitgeschichte« im In- Vortrag »Der Europagedanke in der Zwischenkriegszeit – stitut für Zeitgeschichte in München am 16./17. Juli. eine gesellschaftskritische Darstellung« im Rahmen des Begrüßung und Teilnahme bei der Tagung des Volksbun- internationalen Kolloquiums »Das ›gewollte‹ Europa: des Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V., des Instituts für Von der Utopie zur Realität« (Leitung: Anita Ziegerho- Zeitgeschichte und der Stiftung Sächsische Gedenkstät- fer-Prettenthaler), gehalten an der Universität Graz am ten zur Erinnerung an die Opfer politischer Gewaltherr- 7. November. schaft anläßlich des 50. Jahrestages des Aufstandes im

■ 48 ■ Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2003 Vorträge und Diskussionsleitungen

Dieter Pohl: sellschaft 1945 bis 1989. Bilanz und Aussicht« in Berlin Vortrag »Besatzungspersonal und NS-Täter in Osteuro- am 15. März. pa«, gehalten am Institut für Soziologie der FU Berlin am Vortrag »Integration oder Assimilation? Die Politik der 21. Januar. deutschen Regierungen gegenüber den Vertriebenen«, ge- Kurzvortrag »Nationalsozialistische und stalinistische halten auf dem VIII. Schlesienseminar des Hauses der Massenverbrechen«, gehalten beim Kolloquium »Stalin – Deutsch-Polnischen Zusammenarbeit Gleiwitz / Gliwice eine Zwischenbilanz aus deutscher Sicht« des Instituts für in Groß Stein / Kamien Slaskie am 23. September. Zeitgeschichte in München am 5. März. Vortrag »Flucht und Vertreibung in der literarischen Öf- Vortrag »Kollaboration und Widerstand in den besetzten fentlichkeit der DDR«, gehalten auf einer Veranstaltung sowjetischen Gebieten 1941–1944«, gehalten an der Aka- des Adalbert-Stifter Vereins in München am 23. Oktober. demie für politische Bildung, Tutzing am 19. März. Peter Skyba: Vortrag »German Occupation, Ethnic Relations, and the Vortrag »Legitimation auf Pump: Wie die SED versuchte, Holocaust in the Generalgouvernement 1939–1945«, ge- die Bevölkerung durch Sozial- und Konsumpolitik bei der halten beim Workshop »Nazi Rule, Soviet rule, intereth- Stange zu halten«, gehalten im Rahmen der Vortragsrei- nic conflicts in Ukrainian and Polish Borderlands he »Themen der Zeitgeschichte« an der Technischen Uni- 1939–1949« des Institut d’Histoire du Temps Présent in versität Dresden am 4. Februar. Paris am 13. Juni. Vortrag »Konsumpolitik in der DDR 1971 bis 1989. Die Edith Raim: Verbraucherpreise als Konfliktgegenstand«, gehalten auf Einführung in die Ausstellung »Ein Ort wie jeder andere« der 20. Arbeitstagung der Gesellschaft für Sozial- und in der Stadthalle Castrop-Rauxel am 30. Januar. Wirtschaftsgeschichte in Greifswald vom 23.–26. April. Vortrag »Die Deportation der Juden aus Mainfranken Dietmar Süß: 1941–1943« gehalten im Josef-Effner-Gymnasium Dach- Vortrag »Politische Parteien in Bayern nach 1945«, au am 29. September. gehalten in Kochel (Georg-von-Vollmar Akademie) am Einführung in die Ausstellung »Wege in die Vernichtung« 4. Mai. an der Universität Würzburg am 4. November. Vortrag »Kumpel und Genossen. Arbeiterschaft, Betrieb Vortrag »Das Ende des Krankenlagers Kaufering IV«, ge- und Sozialdemokratie in der bayerischen Montan- halten im Rahmen der Konferenz »Das Ende der Konzen- industrie 1945 bis 1976«, gehalten anlässlich der Buch- trationslager« in Celle am 9. Dezember. präsentation mit Franz Maget in Sulzbach-Rosenberg am 16. Mai. Elke Scherstjanoi: Vortrag »Sieger und Verlierer. Ein regionaler Vergleich Vortrag »Wirtschaftspolitische Fehlentscheidungen im der Sozialdemokratie in Bayern und Nordrhein-Westfa- Vorfeld der Krise. Betrachtungen zur deutsch-sowjeti- len«, gehalten in Kochel (Georg-von-Vollmar Akademie) schen Herrschaftskooperation 1952/53«, gehalten auf der am 12. Juni. Konferenz von IfZ München-Berlin und ZZF Potsdam »Der 17. Juni und die Krisengeschichte des ›realsozialisti- Vortrag »Wie kann man heute Arbeitergeschichte schrei- schen‹ Systems« in Berlin am 3./4. April. ben und was kann sie leisten?«, gehalten im Rahmen des Workshops: »Die mitteldeutsche Chemieindustrie und ihre Vortrag »Die Folgen von Stalins Tod für die DDR«, gehal- Arbeiter im 20. Jahrhundert« in Halle am 14. November. ten auf dem Kolloquium des IfZ »Stalin – eine Zwischen- bilanz aus deutscher Sicht« in München am 5. März . Vortrag »A scheene Leich? Stand und Perspektiven der westdeutschen Arbeitnehmergeschichte«, gehalten in Bo- Michael Schwartz: chum am 11. Dezember. Vortrag »Vertriebenenproblem und ländliche Gesellschaft in der SBZ/DDR. Zum Zusammenhang zweier Matthias Uhl: Forschungsgebiete«, gehalten auf dem Wissenschaft- Vortrag »Atomraketen für die NVA?«, gehalten am 18. März lichen Kolloquium des Instituts für Zeitgeschichte, Abt. in Potsdam. Berlin, über »10 Jahre Forschungen zur ostdeutschen Agrarentwicklung und zur Geschichte der ländlichen Ge-

Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2003 ■ 49 ■ Vorträge und Diskussionsleitungen

Vortrag »Die militärische Absicherung der sowjetischen Hermann Wentker: Außenpolitik in der Chruschtschow-Zeit«, gehalten in Teilnahme an der Podiumsdiskussion »Wie geht es mit Konstanz am 23. Mai. der Deutschlandforschung weiter?« im Rahmen der Jah- restagung der Gesellschaft für Deutschlandforschung in Vortrag »To Paris on the Wind of the Storm: The Com- Berlin am 8. März. mand Staff Exercise Buria and Warsaw Pact War Plan- ning during the Second Berlin Crisis«, gehalten in Lon- Vortrag »Arbeiter, Bauern und Intelligenz in den Erhe- gyearbyen am 13. Juni. bungen von 1953 und 1989«, gehalten auf der Tagung der Evangelischen Akademie zum 17. Juni 1953 und des- Vortrag »Zu den Großen Säuberungen in der Führungs- sen Folgen in Berlin am 22. März. spitze der Militäraufklärung GRU«, gehalten am in Wit- tenberg 12. Juli. Vortrag »Implikationen der innerstaatlichen Konflikte im Ostblock für die sowjetische Osteuropapolitik Vortrag »Die sowjetische Rüstungsindustrie unter (1953–1981)«, gehalten auf der Tagung «Der 17. Juni Chruschtschow«, gehalten in Marburg am 9. September. 1953 und die Krisengeschichte des realsozialistischen Systems« in Berlin am 4. April. Udo Wengst: Kurzvortrag im Rahmen der Präsentation des Buches von Vortrag »Die Flucht aus der DDR – Motive, Reaktionen Mathias Rösch »Die Münchner NSDAP 1925–1933. Eine und Auswirkungen«, gehalten in der Veranstaltung zur Untersuchung zur inneren Struktur der NSDAP in der Wei- Flucht aus der DDR und ihre Folgen für Berlin und die marer Republik« im Rathaus in München am 14. Februar. Bundesrepublik in Berlin-Marienfelde am 13. April. Begrüßung und Schlusswort bei der Wissenschaftlichen Leitung der Sektion »Der Repressionsapparat in der Krise« Konferenz »Der 17. Juni 1953 und die Krisengeschichte im Rahmen der Tagung der BStU »17. Juni 1953 – Volks- des ›realsozialistischen‹ Systems« in Berlin am 3./4. April. aufstand in der DDR« in Berlin am 12. Juni. Moderation der Podiumsdiskussion »Vergessene Revol- Vortrag »Der 17. Juni 1953: Arbeitererhebung, Volksauf- ten? Die Aufstände in den ›realsozialistischen‹ Ländern stand oder Revolution?«, gehalten anläßlich einer Aus- als Teil der europäischen Demokratiegeschichte« in Ber- stellungseröffnung im Bundesarchiv Koblenz am 17. Juni. lin am 3. April. Vortrag »Die Anfänge politischer Strafjustiz in der SBZ: Gespräch über die Rolle des Instituts für Zeitgeschichte Sowjetische Vorgaben und deutsche Ausführung«, ge- bei der Vermittlung von Geschichte und über die Bedeu- halten auf der Tagung anläßlich des 50. Jahrestages des tung des Standortes in Bayern für seine Forschungsar- Aufstandes im GULag-Komplex Workuta in Berlin am beiten im Rahmen des Münchner Geschichtsdiktatischen 16. September. Kolloquiums am 16. Juni. Vortrag »Entsatellisierung oder Machtverfall? Das sowje- Begrüßung bei der Tagung »Der Dritte Weg im Zeitalter tische Imperium und die innerstaatlichen Krisen im Ost- des Kalten Krieges« in Berlin am 4./5. Juli. block (1953–1981)«, gehalten in der Universität Magde- burg am 9. Dezember. Vortrag »Neutralistische Positionen in der CDU und in der FDP in den 1950er Jahren« in Berlin am 4. Juli. Hans Woller: Vortrag »Die rechtliche Ahndung von NS-Verbrechen in Vortrag anläßlich der Präsentation des Projekts »Gesell- den Westzonen und in der Bundesrepublik Deutschland« in schaft und Politik in Bayern 1949 bis 1973« im Institut der Europäischen Akademie Otzenhausen am 10. Oktober. für Zeitgeschichte am 27. Januar. Teilnahme an der Podiumsdiskussion »Die Krisenphase Vortrag anläßlich der Präsentation des Buches »Kumpel der Zwischenkriegszeit und die Etablierung der totalitä- und Genossen. Arbeiterschaft, Betrieb und Sozialdemo- ren NS-Diktatur in Deutschland« in Nürnberg am 21. No- kratie in der bayerischen Montanindustrie 1945 bis 1976« vember. Impulsreferat mit dem Thema »Der Übergang von Dietmar Süß, gehalten in der Maxhütte in Sulzbach- von den Präsidialkabinetten Ende der Weimarer Republik Rosenberg am 16. Mai. zur NS-Diktatur«.

■ 50 ■ Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2003 Vorträge und Diskussionsleitungen

Jürgen Zarusky: schwierigkeiten und neue Herausforderungen« im Centro Moderation des Kolloquiums »Stalin – eine Zwischenbi- Stefano Franscini, Monte Verità, Ascona, am 27. April. lanz aus deutscher Sicht« im Institut für Zeitgeschichte in Vortrag »Stalin in seiner Epoche – Ideologische Herr- München am 5. März. schaft und Machtpolitik«, gehalten im Ferienseminar Teilnahme an der Podiumsdiskussion »Stalin in totalita- »Fragen zur Zeitgeschichte – Probleme der Gegenwart« rismustheoretischer Sicht« im Institut für Zeitgeschichte für Geschichts- und Sozialkundelehrerinnnen der Akade- in München am 5. März. mie für Politische Bildung Tutzing am 29. Juli. Vortrag »›Doppelstaat‹, Sowjetunion und Diktaturver- Informationsgespräch über die Arbeit des Instituts für gleich«, gehalten beim Symposium »Ernst Fraenkels Zeitgeschichte am Lehrstuhl für Neuere und Neueste Ge- ›Doppelstaat‹ Reconsidered« im Hamburger Institut für schichte der Universität Perm (Rußland), Prof. Dr. Rach- Sozialforschung am 4. April. schmir, am 7. Oktober. Vortrag »Staatsentwicklung ohne Rechtsstaat in Rußland Moderation der Podiumsdiskussion »Günzburg und der und der Sowjetunion«, gehalten auf der Tagung »Proble- Fall Josef Mengele« bei der Präsentation des gleichnami- me des Rechtsstaates: Entstehungsbedingungen, Durch- gen Schriftenreihebandes (Heft 87) von Sven Keller in setzungsschwierigkeiten und neue Herausforderungen« Günzburg am 13. November. im Centro Stefano Franscini, Monte Verità, Ascona, am Moderation der Veranstaltung »Die NSDAP vor Ort: Auf- 27. April. stieg in München, Machterhalt im Reich« mit Matthias Vortrag »Das ›Recht‹ des Unrechtsstaats am Beispiel des Rösch und Carl-Wilhelm Reibel im Rahmen des Mon- Dritten Reichs«, gehalten auf der Tagung »Probleme des tagsforums »München und der Nationalsozialismus« der Rechtsstaates: Entstehungsbedingungen, Durchsetzungs- Münchner Volkshochschule am 8. Dezember.

Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2003 ■ 51 ■ Mitarbeit in wissenschaftlichen Kommissionen und Beiräten, Gutachtertätigkeiten, Auszeichnungen etc.

Mitarbeit in wissenschaftlichen Kommissionen und Beiräten, Gutachtertätigkeiten, Auszeichnungen etc.

Henrik Bispinck: Gutachterliche Tätigkeit für: Grantová agentura der Redaktionsmitglied der Zeitschrift »Zeitgeschichte Regio- Tschechischen Republik, Prag. nal. Mitteilungen aus Mecklenburg-Vorpommern«. Elke Fröhlich: Volker Dahm: Jury-Mitglied beim Geschichtswettbewerb der Landes- Teilnahme an einer Informationsreise der Bayerischen hauptstadt München. Landeszentrale für politische Bildungsarbeit vom 25. bis 27. März. U. a. Besuch des NS-Dokumentationszentrums Hartmut Mehringer: der Stadt Köln, des Hauses der Geschichte der Bundesre- Beratendes Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat für die publik Deutschland in Bonn und des Anne-Frank-Zen- Neugestaltung der KZ-Gedenkstätte Dachau. trums in Amsterdam. Beauftragter des Instituts für das Kooperationsprojekt Teilnahme an der konstituierenden Sitzung des Fachbei- »Die Verfolgung von NS-Verbrechen durch westdeutsche rats zur Konversion der NS-Ordensburg Vogelsang in Justizbehörden seit 1945«. Schleiden/Eifel am 20. Mai; Wahl zum Vorsitzenden und Leitung der Sitzung mit anschließender Pressekonferenz. Horst Möller: Teilnahme an Sitzungen von Arbeitskreisen der Konrad- Teilnahme am Workshop I der Machbarkeitsstudie zur Adenauer-Stiftung in Berlin am 24. Januar, 13. Juni und Konversion der NS-Ordensburg Vogelsang in Gemünd/Ei- 28. November sowie in Eichholz bei Bonn am 8./9. No- fel am 11. Juni. vember. Teilnahme am Workshop II der Machbarkeitsstudie zur Leitung der Mitgliederversammlung der AHF in München Konversion der NS-Ordensburg Vogelsang in Ge- am 4. März. münd/Eifel am 17. Juni. Teilnahme an der Jahresversammlung der Historischen Sachverständigenvortrag in einem Prozess wegen Versto- Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissen- ßes gegen § 86 a Strafgesetzbuch beim Landgericht Mün- schaften in München am 25./26. Februar. chen II am 21. Juli. Teilnahme an einer Besprechung im Deutschen Bundes- Teilnahme an der Gründungsversammlung des Obersalz- tag in Berlin am 14. März. berg-Instituts in Salzburg am 24. Juli. Teilnahme an der Sitzung des Wissenschaftlichen Beirats Mitwirkung an der Präsentation der Machbarkeitsstudie der Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik zur Konversion der NS-Ordensburg Vogelsang in Ge- Deutschland in Bonn am 25. April und am 13. Oktober. münd/Eifel am 9. Oktober. Leitung der Sitzung des Wissenschaftlichen Beirats des Organisation und Leitung der zweiten Arbeitstagung des DHI Warschau in Berlin am 24. Mai sowie Teilnahme an Fachbeirats zur Konversion der NS-Ordensburg Vogel- der Festveranstaltung zum 10-jährigen Jubiläum in War- sang in Berchtesgaden vom 5. bis 7. Oktober. schau am 16. Oktober. Albert A. Feiber: Teilnahme an einer Sitzung der Expertenkommission Teilnahme an der Eröffnungsveranstaltung der »Geden- »Wissenschaftsland Thüringen« in am 21. Juli. kräume Rudolf Kriss« aus Anlaß des 100. Geburtstages im Teilnahme an einer Besprechung der Stiftung Deutsche Heimatmuseum Schloß Adelsheim am 8. März. Geisteswissenschaftliche Institute im Ausland (DGIA) mit Teilnahme an der Gründungsversammlung des Obersalz- den Vorsitzenden der Deutsch-Russischen Historikerkom- berg-Instituts in Salzburg am Juli 2003. mission im Ministerium für Bildung und Forschung in Bonn am 21. August. Jan Foitzik: Teilnahme an einer Besprechung zur Durchführung eines Mitherausgeber »Jahrbuch für Historische Kommunis- gemeinsamen Editionsprojekts in Zusammenarbeit mit musforschung«, Aufbau-Verlag Berlin. dem Bundesarchiv und der Universität Freiburg in Berlin Mitglied im Kuratorium der Forschungs- und Dokumen- am 16. September im Bundesarchiv Berlin. tationsstelle für österreichisch-russische Zeitgeschichte Leitung der Sitzung der Gemeinsamen Kommission für am Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien. die Erforschung der Jüngeren Geschichte der deutsch-

■ 52 ■ Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2003 Mitarbeit in wissenschaftlichen Kommissionen und Beiräten, Gutachtertätigkeiten, Auszeichnungen etc.

russischen Beziehungen als deutscher Co-Vorsitzender in Berufungen Moskau vom 24.–28. September. Berufung in den Wissenschaftlichen Beirat für das Haus der Geschichte Baden-Württemberg. Teilnahme an einer Besprechung der Kultusministerkon- ferenz zur Edition eines deutsch-französischen Ge- Berufung durch das Auswärtige Amt und die Kultusmi- schichtsbuchs in Bonn am 13. Oktober. nisterkonferenz zum Sachverständigen für die Experten- gruppe zur Erarbeitung eines deutsch-französischen Ge- Teilnahme an der Mitgliederversammlung der Kommis- schichtsbuchs (gemeinsam mit Professor Rudolf von sion für Geschichte des Parlamentarismus und der politi- Thadden). schen Parteien in Bonn am 8. November. Berufung in den Wissenschaftlichen Beirat des Hannah- Teilnahme an der Sitzung des Fachbeirates »Wissen- Arendt-Instituts für Totalitarismusforschung in Dresden. schaft« der Stiftung Aufarbeitung in Berlin am 13. No- vember. Wiederberufung in die Jury zur Vergabe des Ernst-Jün- ger-Stipendiums des Baden-Württembergischen Mini- Teilnahme am der Sitzung des Wissenschaftlichen Rats sterpräsidenten. der Katholischen Akademie in Bayern in München am 17. November. Wiederberufung durch Bundesinnenminister Otto Schily in die Gemeinsame Kommission für die Erforschung der Teilnahme an der Vollversammlung der Leibniz-Gemein- jüngeren Geschichte der deutsch-russischen Beziehun- schaft in Nürnberg am 21. November. gen, die ihn zun zum deutschen Co-Vorsitzenden wieder- Teilnahme an der Sitzung des Wissenschaftlichen Bei- wählte. rats des Bayerischen Wirtschaftsarchivs in München am 24. November. Michael Schwartz: Mitglied einer Auswahlkommission der Studienstiftung Teilnahme an der Sitzung der Habilitationskommission des Deutschen Volkes. Daniela Neri in der Universität Regensburg am 26. No- vember. Dietmar Süß: Teilnahme an der Sitzung des Wissenschaftlichen Beira- Auszeichnung mit dem Bayerischen Habilitationsförder- tes der Stiftung Zentrum gegen Vertreibungen in Berlin preis. am 29. November. Udo Wengst: Teilnahme an verschiedenen Jury-Sitzungen bei Soute- Teilnahme an den Sitzungen der Habilitationskommission nances de thèses in Paris. Daniela Neri an der Universität Regensburg am 22. Januar, Betreuung verschiedener »co-tutelles« mit französischen 2. Juli und 26. November. Universitäten, u.a. in Paris und Lille, Zusammenarbeit im Teilnahme an den Sitzungen des Expertengremiums zur Rahmen einer Erasmus-Vereinbarung mit der Université Beratung der Bundesregierung bei der Gedenkstätten- de Paris-Sorbonne (Paris-IV). förderung in Bonn am 20. Februar, am 3. April und am Sitzungen und Besprechungen in München (Fakultätssit- 4. Dezember. zungen u.s.w.) sowie in den Berliner Abteilungen des IfZ Teilnahme an den Sitzung der Sektion A der Leibniz- sind nicht im einzelnen aufgeführt. Gutachtertätigkeit für Gemeinschaft in Kiel am 15. Juli und in Nürnberg am in- und ausländische Universitäten und Stiftungen sowie 20. November. Prüfungen sind ebenfalls nicht aufgeführt. Teilnahme an der Sitzung des Kuratoriums des Sozial- Mitglied im »Comité d’honneur« der »Revue d’Allemag- wissenschaftlichen Forschungsinstituts an der Europäi- ne«. schen Akademie Otzenhausen am 9. und 10. Oktober. Mitglied im »Editorial Board« der Zeitschrift »Totalitarian Teilnahme an der Vollversammlung der Leibnizgemein- Movements and Political Religious«. schaft in Nürnberg am 21. November. Mitglied im Herausgeberkreis der Zeitschrift »Kirchliche Wahl zum Sprecher der Sektion A der Leibnizgemein- Zeitgeschichte«. schaft am 20. November.

Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2003 ■ 53 ■ Mitarbeit in wissenschaftlichen Kommissionen und Beiräten, Gutachtertätigkeiten, Auszeichnungen etc.

Hermann Wentker: Jürgen Zarusky: Mitglied im Beirat des Deutschland Archivs. Teilnahme an der Sitzung des wissenschaftlichen Fach- beirats zur Neugestaltung der KZ-Gedenkstätte Dachau Teilnahme an der Sitzung des Trägervereins Museum am 10. März. Berlin-Karlshorst am 4. November und 11. Dezember (in Vertretung von Horst Möller). Teilnahme an den Sitzungen des wissenschaftlichen Fachbeirats der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg am 19. Mai Hans Woller: und 1. Dezember. Vertrauensdozent der Friedrich-Ebert-Stiftung. Teilnahme an der Sitzung des Fachberirats Politische Bil- Mitglied des Arbeitskreises »Geschichte des Landes dung der Münchner Volkshochschule am 15. Juli. Niedersachsen (nach 1945)«.

■ 54 ■ Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2003 Zeitungsartikel, Diskussionsbeiträge in Rundfunk- und Fernsehsendungen, wissenschaftliche Beratungstätigkeit für Medien

Zeitungsartikel, Diskussionsbeiträge in Rundfunk- und Fernsehsendungen, wissenschaftliche Beratungstätigkeit für Medien

Henrik Bispinck: Interview für den Tschechischen Rundfunk und die BBC »Ist die DDR-Forschung wirklich in der Krise? Defizite und über politische Prozesse in Osteuropa in den vierziger Zukunftschancen«, in: Frankfurter Rundschau, Nr. 229, und fünfziger Jahren am 14. und 15. April. 30. September (gemeinsam mit Dierk Hoffmann, Michael Mitwirkung an der Konzeption der Vortragsreihe »Das Schwartz, Peter Skyba, Matthias Uhl und Hermann Went- Jahr 1953. Ereignisse und Auswirkungen« der Branden- ker). burgischen Landeszentrale für politische Bildung in Pots- dam. Volker Dahm: Interview mit der Süddeutschen Zeitung über die Bü- Mitwirkung an der Konzeption und der Organisation der cherverbrennung 1933 am 6. Mai. internationalen Konferenz: »The Political Trials of the Fifties and the Slánsky Case«. Veranstaltet vom Institut Historische Beratung der Theaterinszenierung »Obersalz- für Zeitgeschichte der Tschechischen Akademie der Wis- berg« an der Württembergischen Landesbühne Esslingen senschaften, von der Bundeszentrale für politische Bil- (gemeinsam mit Albert A. Feiber, Welturaufführung am dung Bonn, vom Institut für Zeitgeschichte München- 14. Mai in Esslingen). Berlin und von der Columbia University New York, N.Y. Mitwirkung an einem Film des Bayerischen Fernsehens in Prag vom 14. bis 16. April. über den Besuch einer Schulklasse in der Dokumentation Obersalzberg am 18. September. Dierk Hoffmann: Interview mit dem Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) über Verantwortliche Betreuung der Ersterkundung des SS- die DDR-Sozialversicherung am 28. Juli. Stollens am Obersalzberg mit Vermessung der Anlage und filmischer Dokumentation der Aktion durch SPIE- »Ist die DDR-Forschung wirklich in der Krise? Defizite GEL TV am 29. und 30. September (zusammen mit Albert und Zukunftschancen«, in: Frankfurter Rundschau vom A. Feiber); Sendung unter dem Titel »Das unterirdische 30. September (gemeinsam mit Henrik Bispinck, Michael Reich. Die geheimen Welten der Nazis«, Teil 2 am 10. No- Schwartz, Peter Skyba, Matthias Uhl und Hermann Went- vember auf SAT 1. ker).

Andreas Eichmüller: Manfred Kittel: Interview mit dem bayerischen Rundfunk zum Thema Ar- Interview mit TV Regensburg zum 50. Jahrestag des beiterbauern in Bayern nach 1945, gesendet am 28. Janu- 17. Juni 1953. ar. Peter Lieb: Albert A. Feiber: Beratung des Dokumentarfilms »Ein deutscher Held – Ge- Mehrere Presse- und Fernseh-Interviews zur Dokumenta- neralmajor Botho Elster und der deutsche Rückzug aus tion Obersalzberg, u. a. mit Nederlands Dagblad (16. April) Frankreich« (geplante Ausstrahlung am 21. Januar 2004 Nippon News Network Sapporo TV (18. September). auf arte). Historische Beratung der Theaterinszenierung »Obersalz- Horst Möller: berg« an der Württembergischen Landesbühne Esslingen Interview im ARD zum Thema »70 Jahre Reichstags- (gemeinsam mit Volker Dahm, Welturaufführung am brand« am 21. Januar. 14. Mai 2003 in Eßlingen). Interview im Bayerischen Rundfunk innerhalb der Sen- Verantwortliche Betreuung der Ersterkundung des SS- dereihe »Zeitspiegel« über deutsch-amerikanische Bezie- Stollens am Obersalzberg mit Vermessung der Anlage hungen seit 1945 in München am 12. März. und filmischer Dokumentation der Aktion durch SPIE- GEL TV auf Wunsch des Bayerischen Staatsministeriums Vortrag »München 1923. Der Marsch auf die Feldherrn- der Finanzen (zusammen mit Volker Dahm); Sendung halle«, gesendet im Bayerischen Fernsehen am 16. Juli. unter dem Titel »Das unterirdische Reich. Die Geheimen Welten der Nazis«, Teil 2 am 10. November auf SAT 1. Guido Müller: Beitrag zur Sendung »Demokratie und Kultur: Theodor Jan Foitzik: Heuss«, Redaktion: Sabine Freudenberg im SWR, aufge- Interview für den Mitteldeutschen Rundfunk-Fernsehen nommen am 28. Oktober, Sendedatum noch offen. zum Thema 17. Juni 1953, gesendet am 17. Juni.

Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2003 ■ 55 ■ Zeitungsartikel, Diskussionsbeiträge in Rundfunk- und Fernsehsendungen, wissenschaftliche Beratungstätigkeit für Medien

Dieter Pohl: »Katholische Historiker sprechen über neue Forschungs- Rundfunkinterview mit dem Bayerischen Rundfunk zum ergebnisse.« Bericht über die Tagung der Kommission für Thema »nationalsozialistische und stalinistische Massen- Zeitgeschichte in München, in: Katholische Nachrichten verbrechen«, gesendet am 5. März. Agentur vom 27. Mai. Rundfunkinterview mit Radio Free Europe zum Thema »›Ich bleibe dabei‹: Willy Brandt und seine visionäre Ent- »The Ukrainians in the Scond World War«, gegeben am spannungspolitik«, in: Süddeutsche Zeitung am 10. No- 7. Mai. vember.

Michael Schwartz: Matthias Uhl: »Ist die DDR-Forschung wirklich in der Krise? Defizite »Ist die DDR-Forschung wirklich in der Krise«, in: Frank- und Zukunftschancen«, in: Frankfurter Rundschau vom furter Rundschau vom 30. September (gemeinsam mit 30. September (gemeinsam mit Henrik Biespinck, Dierk Henrik Bispinck, Dierk Hoffmann, Michael Schwartz, Pe- Hoffmann, Peter Skyba, Matthias Uhl und Hermann ter Skyba und Hermann Wentker). Wentker). Hermann Wentker: Peter Skyba: Telefoninterview im »Funkjournal« (Deutsche Welle) zu »Ist die DDR-Forschung wirklich in der Krise? Defizite dem Thema »Stalins Tod und die DDR« am 5. März. und Zukunftschancen«, in: Frankfurter Rundschau vom Interview über die Flucht aus der DDR für einen Beitrag 30. September (gemeinsam mit Henrik Bispinck, Dierk über das Notaufnahmelager Berlin-Marienfelde in der Hoffmann, Michael Schwartz, Matthias Uhl und Her- Sendung »Ortszeit früh« mit Deutschland-Radio Berlin mann Wentker). am 14. April. Dietmar Süß: »Ist die DDR-Forschung wirklich in der Krise? Defizite Interview mit dem Bayerischen Rundfunk, Studio Ost- und Zukunftschancen«, in: Frankfurter Rundschau vom bayern, über das Buch »Kumpel und Genossen. Arbeiter- 30. September (gemeinsam mit Henrik Bispinck, Dierk schaft, Betrieb und Sozialdemokratie in der bayerischen Hoffmann, Michael Schwartz, Peter Skyba und Matthias Montanindustrie 1945 bis 1976« am 6. Mai. Uhl). Interview mit dem Bayerischen Rundfunk, Redaktion So- Jürgen Zarusky: zialpolitik, zum Umgang deutscher Unternehmen mit ih- Interview mit dem Bayerischen Rundfunk zur Lage der rer Vergangenheit am 15. Mai. Widerstandsforschung für die Sendung: »Keine Träumer, Interviews mit der Süddeutschen Zeitung, Mittelbayeri- keine Helden – Der NS-Widerstand in Bayern«, Ausstrah- schen Zeitung, Amberger Zeitung, Sulzbach-Rosenberger lung 24. Februar. Nachrichten, Radio Charivari zum Buch »Kumpel und Interview »Diktator, Massenmörder, Paranoiker, Retter. Genossen. Arbeiterschaft, Betrieb und Sozialdemokratie Vor 50 Jahren starb Josef Stalin« mit dem Münchner in der bayerischen Montanindustrie 1945 bis 1976« am Merkur am 3. März. 16. Mai. Interview mit dem Bayerischen Rundfunk über den Interview mit dem Bayerischen Rundfunk, Redaktion Widerständler Walter Klingenbeck am 4. August. Zeitgeschichte, zum Buch »Kumpel und Genossen. Arbei- terschaft, Betrieb und Sozialdemokratie in der bayeri- Interview mit dem NDR-Fernsehen (Schleswig-Holstein- schen Montanindustrie 1945 bis 1976« am 9. Juni. Magazin) zur Rolle von Generaloberst Rüdel im Dritten Reich am 5. Dezember. Vierteilige Serie für den Münchner Merkur zum Thema: München im Luftkrieg (Beiträge erschienen am 19./ 20. Juli, 26./27. Juli, 2./3. August, 9./10. August). Telefoninterview mit der Katholischen Nachrichten Agen- tur, Auslandsredaktion, zum Thema »Darstellung des Na- tionalsozialismus in britischen Medien« am 19. August.

■ 56 ■ Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2003 Gremien und Personal

Gremien und Personal

Stiftungsrat: Stellvertreter: Professor Dr. Hans Günter Hockerts (bis März) ■ Bund: Ministerialdirigent Dr. Christian D. Uhlhorn Mitglieder des Beiratsausschusses: (Stellv.: Regierungsdirektorin Dr. Angelika Willms- Professor Dr. Hans-Peter Schwarz (Vors.), Professor Dr. Herget), Volker Hering (Stellv.: Regierungsdirektor Dr. Hans Günter Hockerts (Stellv.) (bis März), Professor Dr. Hel- Raimund Wattler), Vortragender Legationsrat I. Klasse mut Altrichter (ab Februar), Professor Dr. Klaus Hildebrand Dr. Hans Jochen Pretsch (bis April), Vortragender Le- Die Jahressitzung des Beirats fand am 6./7. März statt. Der gationsrat Dr. Ludwig Biewer (seit Mai) (Stellv.: Lega- Beiratsausschuß tagte am 3. Februar und 9. Dezember. tionsrat I. Klasse Dr. Johannes Frhr. von Boeselager) ■ Bayern: Ministerialdirektor Dr. Wolfgang Quint (Stellv.: Ministerialrat Christian Schuberth) Leitung des Instituts: ■ Baden-Württemberg: Ltd. Ministerialrat Dr. Klaus Her- berger (Stellv.: vakant) Direktor: Professor Dr. Dr. h. c. Horst Möller ■ Brandenburg: Ministerialdirigent Dr. Heinz-Ulrich Stellv. Direktor: Professor Dr. Udo Wengst Schmidt (bis März), Ministerialrat Dr. Josef Glombik (ab April) (Stellv.: vakant) ■ Hessen: Ministerialrat Gerd Mangel (Stellv.: vakant) Mitarbeiter des Instituts ■ Niedersachsen: Staatssekretär Dr. Uwe Reinhardt (bis März), Staatssekretär Dr. Josef Lange (ab April) (Stellv.: Ständige wissenschaftliche Mitarbeiter: Ministerialrat Dr. Axel Kollatschny) Dr. Michael Buddrus, Dr. Volker Dahm, Albert Feiber ■ Nordrhein-Westfalen: Ltd. Ministerialrat Dr. Ulrich M.A., Dr. Jan Foitzik, Dr. Elke Fröhlich-Broszat, Dr. Heinemann (bis März), Ministerialrat Dr. Thomas Grü- Christian Hartmann, Dr. Dierk Hoffmann, Dr. Johannes newald (ab April) (Stellv.: Ministerialrat Dr. Wolf Jen- Hürter (ab 01. August), PD Dr. Manfred Kittel, Dr. Klaus kner) A. Lankheit, Dr. Mechthild Lindemann, Dr. habil. Hartmut ■ Sachsen: Ministerialrätin Dr. Eva Wiese (Stellv.: va- Mehringer, Dr. Ilse Dorothee Pautsch, Dr. Matthias Peter, kant) Dr. Dieter Pohl, Dr. Elke Scherstjanoi, PD Dr. Michael Vorsitzender: Ministerialdirektor Dr. Wolfgang Quint Schwartz, Dr. Petra Weber, Dr. Christoph Weisz, PD Dr. Stellvertreter: Ministerialdirigent Dr. Christian D. Uhlhorn Hermann Wentker, Dr. Hans Woller, Dr. Jürgen Zarusky (ab April) Der Stiftungsrat tagte am 11. April und 11. November. Ständige sonstige Mitarbeiter: Ingrid Amon, Ingrid Baass, Jutta Bernlöhr, Cathleen Beck, Renate Bihl, Natalie Bradfield-Curry, Ingeborg Beirat: Brückner, Marie-Thérèse Delteil, Karin Dönges, Brigitte Emmer-Talebi (Erziehungsurlaub), Hannelore Georgi, Professor Dr. Helmut Altrichter, Professor Dr. Dr. Gerhard Marianne Geyer, Brigitte Grossmann, Veronika Jaehnert, Besier, Professor Dr. Dr. h. c. mult. Karl Dietrich Bracher, Barbara Kapfhammer (ab 01. September), Caroline Professor Dr. Lothar Gall (bis März), Professor Dr. Ulrich Lamey-Utku, Hildegard Maisinger, Petra Mörtl M.A., In- von Hehl, Professor Dr. Klaus Hildebrand, Professor Dr. grid Morgen, Walter Müller, Andreas Nagel, Mechthild Hans Günter Hockerts (bis März), Professor Dr. Carl-Lud- Neumüller, Karin Popp, Erika Rasthofer, Elke Schindler, wig Holtferich (bis März), Professor Dr. Harold James (ab Ilse Schreiner, Martina Seewald-Mooser, Gertraud Seidl April), Staatsminister a. D. Professor Dr. Dr. h.c. mult. (bis 31. Juli), Manuela Starosta, Hedwig Straub-Woller, Hans Maier, Professor Keith Gilbert Robbins, Ph. D., Ge- Jeannette Strixner, Idriss Talebi, Gabriele Tschacher (ab neraldirektor (der Staatlichen Archive Bayerns) Professor 01. September), Christa Ullmann, Therese Zwickl Dr. Hermann Rumschöttel, Professor Dr. Hans-Peter Schwarz, Professor Dr. Georges-Henri Soutou, Präsident Zeitweilige wissenschaftliche Mitarbeiter: (des Bundesarchivs) Professor Dr. Hartmut Weber, Profes- Patrick Bernhard M.A. (bis 31. März), Henrik Bispinck sor Dr. Heinrich August Winkler (bis März) M.A., Andrea Cors M.A., Dr. Andreas Eichmüller, Ada- Ehrenmitglieder: Professor Dr. Rudolf Morsey, Professor Rebecca Gerowitt (bis 31. Januar), Bastian Hein, Angela Dr. Dr. h. c. Konrad Repgen, Professor Dr. Drs. h. c. Ger- Hermann M.A., Dr. Fabian Hilfrich, Dr. Johannes Hürter hard A. Ritter (bis 31. Juli), Cornelia Jurrmann, M.A. (ab 15. Mai), Dr. Vorsitzender: Professor Dr. Hans-Peter Schwarz Michael Kieninger, Christiane Künzel M.A., PD Dr. Guido

Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2003 ■ 57 ■ Gremien und Personal

Müller (bis 30. September), Dr. Michael Ploetz, Dr. Edith Praktikanten Raim, Dr. Peter Skyba, Dr. Daniela Taschler, Dr. Matthias Im Berichtsjahr haben 23 Studentinnen und Studenten Uhl, Dr. Cornelia Wilhelm (bis 31. Januar) ein Praktikum im Institut absolviert. Die Praktikanten ka- men von der Freien Universität Berlin (5), der Techni- Zeitweilige sonstige Mitarbeiter, wissenschaftliche und schen Universität Wilhelmina Braunschweig (1), der Uni- studentische Hilfskräfte: versität Bremen (1), der katholischen Universität Melanie Arndt, Werner Bendel (ab 01. Mai, bis 31. Mai), Eichstätt-Ingolstadt (1), der Universität Freiburg (2), der Sybille Benker, Giles Wesley Bennett (ab 15. Oktober), Universität Mainz (1), der Universität Marburg (1), der Frank Holger Benninger (bis 30. Juni), Angelika Bern- Ludwig-Maximilian-Universität München (4), der Uni- hardt (ab 01. September), Walter Cochnar (bis 31. März), versität Osnabrück (1), der Universität Potsdam (2), der Bernhard Dietz, Andreas Doyé, Jacob Eder, Ute Elbracht Universität Prag (1), der Universität Rostock (1), der Uni- M.A. (ab 15. September), Matthias Flögel (ab 01. Novem- versität Tübingen (1), der Fachhochschule Genf (1) und ber), Martina Frey-Weber (ab 01. November), Veronika der Gesellschaft für Fortbildung, Forschung und Doku- Gerber, Peter Gohle M.A. (bis 30. November), Barbara mentation Potsdam (1). Außerdem absolvierten eine Wis- Grimm, Franziska Hahn (ab 01. August), Lorenz Hahn, senschaftlerin mit abgeschlossenem Magisterexamen und Barbara Hartmann (ab 01. Februar, bis 28. Februar, ab 01. ein Abiturient ein Praktikum. April), Joachim Hausknecht, Christine Hikel, Anne Hirschfelder (ab 01. November), Wolfgang Jungbauer (ab 01. Mai, bis 31. Mai), Sven Keller (bis 31. Januar), Ale- xander Klotz M.A., Barbara Kunze M.A., Stephan Lehn- staedt, Ferdinand Leikam, Lars Lüdicke, Veronika Moro- zova (ab 1. März, bis 30. Juni), Michaela Müller, Nils Müller, Anne Munding, Thomas Olig, Ingrid Parr, Franz Rohleder (ab 15. Januar, bis 31. Juli), Steffen Rohr (bis 31. Juli), Marcelle Santana G. Pereira Marques (ab 15. Oktober), Judith Schneider (bis 31. Juli), Ulrike Schulz, Katharina Steiner (bis 28. Februar, ab 01. April bis 15. Mai), Veronika Stroh, Tim Christian Szatkowski M.A. (ab 15. Oktober), Maja Trinkl (ab 01. Juli), Gabriele Tschacher (bis 31. August), Michael G. Volk (Dipl.-Bibl.), Ruth Wun- nicke, Sönke Zankel, Lehramt (bis 30. April). Gastwissenschaftler: Dr. Stefano Cavazza, Universität Bologna, Professor Dr. Georges-Henri Soutou, Universität Paris- Sorbonne IV, Professor Dr. Henri Mémundier, Universität Sorbonne- Nouvelle Paris III, Professor Dr. Jean-Pierre Azéma, Institut d’Etudes politi- ques de Paris, Professor Dr. Alexander Tschubarian, Akademie der Wis- senschaften Moskau, Dr. Chern Chen, Akademia Sinica (Taipeh) (DAAD-Sti- pendiat), Dr. Natalja Timofejewa, Pädagogische Universität Wor- onesh/Rußland (DAAD-Stipendiatin), Veronika Morozova, Staatliche Universität Woromsk/ Rußland (DAAD-Stipendiatin), Siarkei Shafalovich, Universität Minsk/Weißrußland (DA- AD-Stipendiat).

■ 58 ■ Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2003 Innere Organisation und Finanzen

Innere Organisation und Finanzen

1. Wissenschaftlerbesprechungen und interne 12. November: Dr. Jutta Braun (Potsdam): Vortrag «Kalter Vorträge Krieg im Flutlicht. Die innerdeutschen Sportbeziehun- gen«. München: 4. Dezember: Dr. Natalja Timofejewa, (Woronesh): Vor- 27. Januar: Allgemeine Aussprache. trag »Die Kulturpolitik der SMAD 1945–1949«. 28. Januar: Professor Sergei Novikov (Minsk): Vortrag Außerdem führte der Direktor fünf Dienstbesprechungen über den »Stand der Geschichtsschreibung in Weißruß- mit den wissenschaftlichen Mitarbeitern. land zum Thema deutsche Besatzung in Weißrußland 1941–1944: Gegenwart und Perspektiven«. 3. Februar: Professor Gustavo Corni (Trient): Vorstellung 2. Betriebsrat seines Instituts an der Universität Trient und Erörterung künftiger Kooperationsmöglichkeiten. Der Betriebsrat des IfZ München setzt sich aus folgenden Mitgliedern zusammen: Martina Seewald-Mooser (Vor- 15. Mai: Dr. Stefano Cavazza (Bologna): Vorstellung ei- sitzende), Dieter Pohl (stellvertretender Vorsitzender), In- nes Forschungsprojektes zur vergleichenden Geschichte geborg Brückner, Volker Dahm, Petra Mörtl. Ersatzmit- Europas. glied ist Marianne Geyer. Am 12. Mai und 28. Oktober 22. Mai: Professor Steven P. Remy (New York): Vortrag fanden Betriebsversammlungen statt, Gespräche des Be- »Der Heidelberg-Mythos. Die Nazifizierung und Entnazi- triebsrats mit der Institutsleitung am 19. März und 2. fizierung einer deutschen Universität«. September. Ingeborg Brückner besuchte vom 24. -26. September eine Schulung der Personal- und Betriebsräte 10. Juli : Dr. Martin Dean (Washington): Vortrag »Be- der WGL in Fulda. schlagnahme jüdischen Eigentums: Vergleichende Martina Seewald-Mooser und Dieter Pohl nahmen am 15. Aspekte nationalsozialistischer Methoden und lokaler Mai, 9. Juli und 3. September an Präsentationen der Fir- Reaktionen«. ma DOGRO zur Einführung von Programmbudgets teil. 11. September: Professor Jean-Pierre Azéma (Paris): Vor- Der vom Betriebsrat organisierte Ausflug an den Kirchsee trag »Vichy in der französischen Zeitgeschichte«. fand am 22. Juli statt. Betriebsobfrau des IfZ in der Abteilung des IfZ im Aus- 24. Oktober: Diskussion über künftige Forschungsvorha- wärtigen Amt, Berlin, ist Mechthild Lindemann, stellver- ben. tretender Betriebsobmann Fabian Hilfrich. 18. Dezember: Diskussion über künftige Forschungsvor- Betriebsobmann in der Abteilung Berlin Lichterfelde ist haben. Michael Buddrus, stellvertretende Betriebsobfrau Hanne- lore Georgi. Berlin-Lichterfelde: Dem Gesamtbetriebsrat gehören folgende Mitglieder an: 25. März: Dr. Thomas Großbölting (Münster): Vortrag Volker Dahm (Vorsitzender), Mechthild Lindemann (stell- »Die Errichtung der Diktatur: Politische, ökonomische vertretende Vorsitzende), Michael Buddrus, Dieter Pohl. und soziale Transformation in der SBZ/DDR«. Der Gesamt-Betriebsrat tagte am 18. Dezember . 14. Mai: Annette Schumann (Potsdam): Vortrag »Kultur in die Fabriken! Kulturelle Massenarbeit in den DDR-In- 3. Sicherheitsbeauftragter dustriebetrieben: Anspruch und Wirklichkeit«. 10. September: Dr. Annette Weinke (Berlin): Vortrag »Die Sicherheitsbeauftragter des Instituts ist Christian Hart- Verfolgung von NS-Tätern im geteilten Deutschland. mann. Deutsch-Deutsche Beziehungsgeschichte im Kalten Krieg«. 4. Ombudsmann für gute wissenschaftliche 15. Oktober: Alexander Heinert (Heidelberg): Vortrag »Die Sowjetmacht und der interzonale Austausch mut- Praxis maßlicher Völkerrechtsverbrecher im Nachkriegsdeutsch- Ombudsmann des Instituts ist Hans Woller. land 1945–1948«.

Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2003 ■ 59 ■ Innere Organisation und Finanzen

5. Datenschutzbeauftragter

Datenschutzbeauftragter des Instituts ist Klaus A. Lankheit.

6. Haushalt

Der ordentliche Haushalt des Instituts (Zuschüsse des Bundes, der Länder und Eigeneinnahmen) schloss mit € 4.055.832,58 ab (die Mehrausgaben gegenüber dem Vorjahr betrugen € 204.268,46 = 5,30 %). Die Zahl der Planstellen betrug 46,50. Der Anteil der Personalausga- ben belief sich auf 70,36 % (2002: 72,58 %). Die Summe der zweckgebundenen Drittmittel belief sich auf € 1.444.707,81 (2002: € 1.480.757,11).

■ 60 ■ Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2003 Institut für Zeitgeschichte Leonrodstraße 46b D-80636 München

Tel.: +49 (0 ) 89 / 126 88-0 Fax: +49 (0 ) 89 / 126 88-191 [email protected] http://www.ifz-muenchen.de

Abteilungen Abteilung Berlin PA: Institut für Zeitgeschichte Finckensteinallee 85-87 D-12205 Berlin Leiter PD Dr. Hermann Wentker Tel.: +49 (0) 30 / 84 37 05-0 Fax: +49 (0) 30 / 84 37 05-20 [email protected]

Abteilung im Auswärtigen Amt PA: Institut für Zeitgeschichte Edition der Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland c/o Auswärtiges Amt Referat 117 an IfZ-AAPD D-11013 Berlin Leiterin Dr. Ilse Dorothee Pautsch Tel.: +49 (0) 18 88 /17-4398 Fax: +49 (0) 18 88 / 17-3 817 [email protected]

Dokumentation Obersalzberg PA: Salzbergstraße 41 D–83471 Berchtesgaden Tel.: +49 (0) 86 52 / 94 79-60 Fax: +49 (0) 86 52 / 94 79-69 Ansprechpartner Dr. Volker Dahm Tel.: +49 (0) 89 / 126 88-160 Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2003

Institut für Zeitgeschichte I Forschungsinstitut – Archiv – Bibliothek I München–Berlin I Editio der Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland I Vierteljahrshefte für Zeitg Zeitgeschichte I Dokumentation Obersalzberg I Institut für Zeitgeschichte I Forschungsinstitut Archiv – Bibliothek I München–Berlin I Edition der Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesr Bundesrepublik Deutschland I Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte I Dokumentation Obersalzb Obersalzberg I Institut für Zeitgeschichte I Forschungsinstitut – Archiv – Bibliothek I München Berlin I Edition der Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland I Vierteljah jahrshefte für Zeitgeschichte I Dokumentation Obersalzberg I Institut für Zeitgeschichte I Fors Forschungsinstitut – Archiv – Bibliothek I München–Berlin I Edition der Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland I Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte I Dokumentation Obersalzberg I Institut für Zeitgeschichte I Forschungsinstitut – Archiv – Bibliothek I München –Berlin I Edition der Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland I Viertelja jahrshefte für Zeitgeschichte I Dokumentation Obersalzberg I Institut für Zeitgeschichte I Fors Forschungsinstitut – Archiv – Bibliothek I München–Berlin I Edition der Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland I Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte I Dokumentation Obersalzberg I Institut für Zeitgeschichte I Forschungsinstitut – Archiv – Bibliothek I München –Berlin I Edition der Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland I Viertelja jahrshefte für Zeitgeschichte I Dokumentation Obersalzberg I Institut für Zeitgeschichte I Fors Forschungsinstitut – Archiv – Bibliothek I München–Berlin I Edition der Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland I Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte I Dokumentation Obersalzberg I Institut für Zeitgeschichte I Forschungsinstitut – Archiv – Bibliothek I München –Berlin I Edition der Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland I Viertelja jahrshefte für Zeitgeschichte I Dokumentation Obersalzberg I Institut für Zeitgeschichte I Fors Forschungsinstitut – Archiv – Bibliothek I München–Berlin I Edition der Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland I Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte I Dokumentation Obersalzberg I Institut für Zeitgeschichte I Forschungsinstitut – Archiv – Bibliothek I München –Berlin I Edition der Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland I Viertelja jahrshefte für Zeitgeschichte I Dokumentation Obersalzberg I Institut für Zeitgeschichte I Fors