Um Die Koreanische Wiedervereinigung - Die Sonnenscheinpolitik Kim Dae Jungs Im Vergleich Mit Der Ostpolitik Willy Brandts
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Um die koreanische Wiedervereinigung - Die Sonnenscheinpolitik Kim Dae Jungs im Vergleich mit der Ostpolitik Willy Brandts Inaugural-Dissertation zur Erlangen der Doktorwürde der Philosophischen Fakultät Freiburg i. Br. vorgelegt von Geonwoo KIM aus Daegu/Südkorea SS 2007 1. Referent: Prof. Dr. Hans Fenske 2. Referent: Prof. Dr. Bernd Martin Datum der mündlichen Prüfung: 14. 12. 2007 Vorwort Die vorliegende Arbeit versucht, durch den Vergleich der Sonnenscheinpolitik Kim Dae Jungs mit der Ostpolitik Willy Brandts festzustellen, ob die Sonnenscheinpolitik in Bezug auf die koreanische Wiedervereinigung eine historische Lehre aus der Ostpolitik ziehen kann. Die so genannte Sonnenscheinpolitik, zu der Kim Dae Jung von der Ostpolitik Willy Brandts inspiriert wurde, ist die Nordkorea-Politik, die die Spannung auf der koreanischen Halbinsel allmählich beseitigen und eine friedliche Koexistenz mit Nordkorea schaffen will. Nach dem Antritt der Präsidentschaft im Februar 1998 setzte Kim Dae Jung die Sonnenscheinpolitik in die Tat um, die er seit 1971 kontinuierlich entwickelt und er selbst als eigene Initiative zur Wiedervereinigung vorbereitet hat. Nach dem Amtsantritt vermittelte er dem Norden ständig die Botschaft der Versöhnung und der wirtschaftlichen Zusammenarbeit, auch wenn sich Nordkorea ablehnend verhalten hat, weil es befürchtete, durch diese Sonnenscheinpolitik hintergangen zu werden. Beharrlichkeit und ehrliche Bemühungen mit internationaler Unterstützung führten schließlich im Juni 2000 zum Gipfeltreffen zwischen Kim Dae Jung und Kim Jeong Il, das zwischen beiden staatlichen Machthabern zum ersten Mal nach der Teilung Koreas in zwei Staaten stattgefunden hat. Mit diesem innerkoreanischen Treffen haben die beiden koreanischen Staaten ein neues Kapitel in der Geschichte der Wiedervereinigung aufgeschlagen. Nach dem erfolgreichen Gipfeltreffen erfolgten Abkommen in verschiedenen Bereichen und eine militärische Zusammenarbeit mit Nordkorea, die in der Tat dazu beitragen, das gegenseitige Vertrauen wiederherzustellen und in Südkorea neue Hoffnung auf die Wiedervereinigung aufkeimen zu lassen. Genauso wie Kim seine Sonnenscheinpolitik führte Brandt die Ostpolitik bereits in den 60er Jahren mit den Schlagworten „Wandel durch Annährung“ unbeirrt durch. Dies führte zur .Koexistenz und der Entspannung zwischen Bundesrepublik Deutschlandٛund der DDR Durch die ständigen Bemühungen und die Kooperation wurde nicht nur das Misstrauen der DDR-Führung in Ost-Berlin gegen West-Deutschland aufgelöst, sondern es wurde auch die ideologische Feindschaft zwischen den beiden Bevölkerungen gemildert. Diese Politik wurde trotz des Regierungswechsels 1982 in der BRD fortgesetzt und spielte bei der deutschen Wiedervereinigung eine große Rolle. Nach der Untersuchung lässt sich zusammengefasst sagen: Aus der deutschen Ostpolitik kann die Sonnenscheinpolitik Südkoreas die historische Lehre ziehen, dass sich Geduld und die ständigen Bemühungen um die friedliche Verbesserung des Verhältnisses zwischen beiden Staaten als lohnend erweist, auch wenn die andere Seite ablehnend verhält. Für Koreaner ist es sehr relevant, sich auf die Wiedervereinigung Schritt für Schritt vorzubereiten. Denn schon allein aus finanziellen Gründen könnte Südkorea nicht überleben, wenn Nordkorea zusammenbrechen würde. Deshalb soll die Sonnenscheinpolitik weitergeführt werden, auch wenn ein Regierungswechsel in Südkorea vorkommt. Außerdem muss Korea ein Interesse daran haben, gutnachbarschaftliche Beziehungen zu China, Russland und Japan zu entwickeln. Nicht Konfrontation, sondern das Angebot zum Dialog und zur Zusammenarbeit muss die Antwort Südkoreas auf die Politik Nordkoreas sein. Die vorliegende Arbeit wurde im Wintersemester 2007/08 von der Philosophischen Fakultät der Albert-Ludwig-Universität Freiburg als Dissertation angenommen. Um diese umfangreiche Untersuchung anfertigen zu können, war ich auf die Hilfe zahlreicher Personen angewiesen, bei denen ich mich an dieser Stelle bedanken möchte. In erster Linie danke ich meinem akademischen Lehrer und Förderer, dem Doktorvater Herrn Prof. Dr. Hans Fenske für die Anregung des Themas und die intensive Betreuung der Arbeit. Ebenso bin ich auch Herrn Prof. Dr. Bernd Martin für die Zweitgutachten sehr verbunden. Für die Korrektur der Arbeit und die lebhaften Diskussionen über das Thema danke ich besonders meinen alten Freunden Dr. Carmen Diller und Gernot Haidorfer. Erna und Oskar Gutekunst bin ich auch sehr dankbar, dass sie mir neben dem ersten Korrekturlesen auch gerne eines ihrer Zimmer sonntags zum Lernen zur Verfügung gestellt haben. Außerdem danke ich auch meiner langjährigen Physiotherapeutin Frau Hansen, die mir vom Anfang bis zum Ende der Promotion geholfen hat, meine Lähmungen nach einem Schlaganfall zu beseitigen. Für die Archivarbeit danke ich vor allem dem Sachbearbeiter des Willy-Brandt-Archivs, Herrn Harry Scholz, im Archiv der sozialen Demokratie der Friedrich-Ebert-Stiftung in Bonn. Ebenso gehört meine tiefe Dankbarkeit der Dr. Leo-Ricker-Stiftung in Freiburg, die mir ein zweijähriges Stipendium gewährt hat. Mein besonderer Dank gilt meinen Eltern für die Unterstützung während des Studiums und der Promotion in Deutschland. Ganz besonders möchte ich auch meiner Ehefrau Philsook danken, die mich aufmunternd begleitet und fortdauernd unterstützt hat. Schließlich hoffe ich, dass meine liebevollen Kinder I Hyang und Do Won später einmal verstehen werden, warum Papa wegen dieser Doktorarbeit nicht so viel Zeit für sie gehabt hat. Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung ............................................................................................................................. 1 1.1. Vormerkung ...................................................................................................................... 2 1.2. Forschungsstand ................................................................................................................ 3 1.3. Quellenlage ....................................................................................................................... 4 1.4. Ziel und Fragestellung ...................................................................................................... 6 2. Kontinuität und Erneuerung: Ein Wendepunkt in der Wiedervereinigungspolitik 2.1. Ostpolitik 2.1.1. Deutschland- und Ostpolitik vor der neuen Ostpolitik .................................................. 7 2.1.1.1. Deutschland- und Ostpolitik der BRD ....................................................................... 7 2.1.1.1.1. Die Regierung Adenauer (1949-1963) .................................................................... 7 2.1.1.1.2. Die Regierung Erhard (1963-1966) ...................................................................... 12 2.1.1.1.3. Die Große Koalition (1966-1969) ......................................................................... 18 2.2. Die Wiedervereinigungspolitik der DDR ...................................................................... 23 2.2.1. Der Alleinvertretungsanspruch und die Bildung eines gesamtdeutschen Rates (1949- 1955) ......................................................................................................................... 23 2.2.2. Der Konföderationsplan (1956-1966) ....................................................................... 26 2.2.3. Auf dem Weg zum Grundlagenvertrag (1967-1972) ................................................ 30 2.2. Sonnenscheinpolitik 2.2.1. Die Wiedervereinigungspolitik vor der Sonnenscheinpolitik ..................................... 31 2.2.1.1. Von der Befreiung von der japanischen Kolonialherrschaft bis zur Gründung der zwei Staaten in einer Nation (1945-1948) ......................................................................... 31 2.2.1.1.1. Der weltpolitische Hintergrund der Teilung der koreanischen Halbinsel .............. 32 2.2.1.1.1.1. Koreapolitik auf den alliierten Konferenzen im Zweiten Weltkrieg ................. 32 2.2.1.1.1.2. Die Teilung Koreas und die amerikanisch-sowjetische Besatzungspolitik ....... 35 2.2.1.1.1.3. Die Moskauer Außenministerkonferenz 1945 und die Gemeinsame amerikanisch- sowjetische Kommission ..................................................................................... 40 2.2.1.1.2. Die politische Lage der koreanischen Nation ........................................................ 43 2.2.1.1.2.1. Die Auseinandersetzung der politischen Kräfte nach der Befreiung ................. 43 2.2.1.1.2.2. Die Widerstandsbewegung gegen die internationale Treuhandschaft ............... 46 2.2.1.1.2.3. Die Vereinigungsbewegung zwischen der Linken und Rechten ........................ 48 2.2.1.1.3. Die Gründung der zwei Staaten in einer Nation ................................................... 50 2.2.1.1.3.1. Die Resolution über die Koreafrage in den Vereinten Nationen ....................... 50 2.2.1.1.3.2. Die Gründung der Republik Korea (RK) und der Demokratisch Volksrepublik Korea (DVRK) ....................................................................................................................... 51 2.2.1.2. Die Wiedervereinigungspolitik der zwei koreanischen Staaten (1948-1998) .......... 53 2.2.1.2.1. Die Regierung der Republik Korea ....................................................................... 53 2.2.1.2.1.1. Die Regierung Rhee Sung Man (1948-1960) .................................................... 53 2.2.1.2.1.2. Die Regierung Jang Myeon (1960-1961) ........................................................... 57 2.2.1.2.1.3.