28.08. – 18.09.2021 INHALT

Grußwort des Intendanten — 4 32. Musikfest — 6 Eine große Nachtmusik — 8 Mythos Europa – Klänge Europas — 14 Arp-Schnitger-Festival — 16 Musikfest Surprise — 17 Musikfest Atelier — 18 Programm — 20 Musikfest-Preis — 66 Open Up — 68 Corona-Hinweise — 71 Ticketservice Musikfest Bremen — 74 Veranstaltungsorte — 75 Sponsoren & Partner — 76 Bus-Shuttle & VBN Ticket — 78 Konzerte im Überblick — 80

2 Wie Sie sehen werden, ließ sich ein Teil des für 2020 angedachten Pro- gramms für dieses Jahr neu terminieren. Doch da Künstler*innen heute oft bereits über mehrere Jahre im Voraus verplant sind, ist mehr als die Hälfte der Konzerte neu für 2021 konzipiert worden. Im Rahmen von Überlegungen, das Programm entlang von verbindenden inhaltlichen Aspekten verstärkt zu akzentuieren, entstand die Idee von »Mythos Europa – Klänge Europas«. Abseits rein politischer Dimensionen, mit denen der Begriff Europa heute aufgeladen ist, dürfte ein Umstand unstrittig sein: Europäische Identität wird schon seit Jahrhunderten über die Kultur federführend gestiftet. Darauf wollen wir einen Fokus Intendant Thomas Albert richten, indem wir von nun an jedes Jahr den musikalischen Blick auf einen europäischen Nachbarn und seine Beiträge zur europäischen zum 32. Musikfest Bremen Musikwelt richten. Wir starten mit Belgien, das zwar erst seit 1830 als Land existiert, von dessen Territorium aber bereits seit dem späten Mittelalter als florierender Handelsplatz – Stichwort »Hanse«! – euro- paweite Impulse ausgingen. Selbstverständlich wollen wir mit dieser Reihe gleichzeitig auch Künstler*innen des aktuellen Musiklebens des Landes würdigen. Mit Philippe Herreweghe zeichnen wir eine Künstler- SEHR VEREHRTE persönlichkeit mit dem Musikfest-Preis 2021 aus, die uns in nunmehr MUSIKFEST-FREUND*INNEN, 25 Jahren wie kaum eine Zweite mit maßstabsetzenden Interpretatio- nen von Claudio Monteverdi bis Gustav Mahler so reich beschenkt hat. ja, die Corona-Pandemie ist derzeit gewiss noch nicht überwunden! Die aktuellen Entwicklungen geben aber doch Anlass zu der berechtigten Angesichts der noch völlig unabsehbaren Folgen der Corona-Pandemie Hoffnung, dass wir im Spätsommer für das 32. Musikfest Bremen eine für junge Musiker*innen ist ihre Förderung wichtiger denn je. Die schon andere Situation vorfinden als im Mai 2020, die zu der damals alter- für 2020 neu angesetzten Musikfest-Ateliers – einwöchige Workshops nativlosen Absage führte. Mein Dank geht an alle Beteiligten für das vor Ort mit renommierten Dozent*innen, die in einem Musikfest-Auf- Verständnis, die damalige Entscheidung mitgetragen zu haben, genau- tritt gipfeln – hoffen wir diesmal wie geplant umsetzen zu können. so wie jetzt den Neustart zu ermöglichen, der für die Künstler*innen Daneben gilt unser Augenmerk auch der ebenfalls unter der Corona- und doch gewiss auch für Sie, liebe Besucher*innen, ein so wichtiges Pandemie arg gebeutelten Bremer Innenstadt. Mit unserer franko-flä- Signal ist, oder? Niemand kann garantieren, dass wir das hiermit mischen Vokalnacht sowie unserem ebenfalls kostenfrei angesetzten veröffentlichte Programm des 32. Musikfest Bremen mit Publikum Festival-Finale auf dem Marktplatz mit Martin Grubinger und seinem wirklich werden durchführen können. Doch seien Sie versichert: Bei Percussive Planet Ensemble möchten wir – natürlich unter Corona-kon- den für alle Spielstätten sorgfältig ausgearbeiteten und abgestimmten formen Bedingungen – zu einer Attraktivitätssteigerung und Belebung Hygiene- und Sicherheitskonzepten steht die Gesundheit sowie das beitragen. Je nach Entwicklung und Finanzierungsmöglichkeiten Wohlergehen aller an erster Stelle! Dementsprechend befinden wir uns werden wir diesen Aspekt auch noch ausweiten. Auf unserer Website im kontinuierlichen Austausch mit den politischen Vertretern sowie sowie mit unserem Newsletter informieren wir Sie immer aktuell über den zuständigen Behörden und werden immer gemäß der aktuellen Auf- den neuesten Stand. Als unverbesserlicher Optimist freue ich mich auf lagen agieren. Ich halte mich bei einem solchen Zustand von Ungewiss- ein Wiedersehen im Spätsommer – bis dahin bleiben Sie gesund und heit gern an die Worte Friedrich Schillers: »Die wahren Optimisten sind frohen Mutes! nicht überzeugt, dass alles gutgehen wird. Aber sie sind überzeugt, dass nicht alles schiefgehen wird.« Daher kann ich Ihnen versichern, dass wir parallel auch daran arbeiten, das 32. Musikfest Bremen alter- Ihr nativ oder ergänzend in digitaler Form präsentieren zu können. Doch zur Steigerung des derzeit überall spürbaren Bedarfs an Motivation für das Machbare möchte ich mit dieser Programmveröffentlichung zu- allererst den Blick darauf richten, was in Form des so unvergleichlichen Thomas Albert Live-Erlebnisses hoffentlich analog möglich sein wird! Intendant Musikfest Bremen

4 5 Willkommen zum 32. Musikfest Bremen. 32. Nach Monaten einer analogen kulturellen Zwangsentwöhnung lockt nun endlich wieder die Verheißung auf vielfältige musi- MUSIKFEST kalische Entdeckungsreisen – live, au- thentisch, fesselnd, hautnah! Ob populäre BREMEN Meisterwerke oder spannende Repertoire- Ausgrabungen, ob etablierte Stars ihrer Zunft oder vielversprechende Newcomer, freuen Sie sich auf exquisiten Musikge- nuss in Vollendung!

Der Ablauf der Eröffnung »Eine große Nachtmusik« ist unter Corona-­ Beethovens »Pastorale«-Sinfonie ist beim Insula Orchestra und Bedingungen anders als sonst, der aufregende Mix aus Stilen, Epochen Laurence Equilbey Mittelpunkt des »Pastoral for the Planet«-Projekts und Genres bleibt dabei aber mehr denn je erhalten! Und es geht Schlag in der multimedialen Inszenierung von Carlus Padrissa und La Fura auf Schlag weiter: Vivaldis Oper »Argippo« erlebt als veritable Rarität in dels Baus. Weitere sinfonische Klangpracht versprechen die Bremer einer Neu-Edition ihre deutsche Erstaufführung. Die steht auch für Fazıl Philharmoniker, das Orchestre des Champs-Elysées und Philippe Says Cellokonzert » ahmeran« an, das vom Musikfest Bremen mit- Herreweghe sowie zum furiosen Finale Teodor Currentzis und das SWR beauftragt wurde. Nicht minder spannend das Feld der sakralen Musik: Symphonieorchester – bevor das Festival mit Martin Grubinger & The Das Dunedin Consort präsentiert in einem Doppelaufschlag Mozarts Percussive Planet Ensemble als Open Air ausklingt. Große Messe in c-Moll und die daraus entstandene Kantate »Davide pe- nitente«. Beim Arp-Schnitger-Festival sind neben Orgel-Solokonzerten Die schon in 2020 initiierten Ateliers können in diesem Jahr hoffent- genauso Heinrich Schütz’ »Schwanengesang« wie Kantaten von Bach lich als drei einwöchige Werkstätten für junge Musiker*innen unter der und dessen Johannes-Passion zu erleben. Mit der franko-flämischen Leitung angesehener Dozent*innen stattfinden. Alfredo Bernardini Vokalnacht zelebrieren The Tallis Scholars ein ganzes Wandelkonzert widmet sich in »Katharinas Hofmusik III« Kammermusik aus der Zeit rund um den diesjährigen Komponisten-Jubilar Josquin Desprez. der Zarin. Michael League vermittelt in »Contemporary Music« das Musikverständnis seiner Formationen Snarky Puppy und Bokanté. Wim Und damit noch nicht genug Stimmenzauber! Diana Damraus silbrig-­ Becu wiederum teilt im Atelier »Memlings Ohr« neue Erkenntnisse zu flirrender Sopran erklingt in Strauss-Liedern mit der Deutschen Nachbauten historischer Instrumente und ihrer Repertoires im Zusam- Kammerphilharmonie Bremen, Anna Prohaska spürt Dido und Cleopatra menhang mit einem Tafelbild des flämischen Meisters. nach und Rolando Villazón wandelt auf den Spuren des Orpheus-Mythos. Während Philippe Jarousskys und Céline Scheens Stimmen in Pergo- Vor allem das große privatwirtschaftliche Engagement zahlreicher lesis »Stabat Mater« verschmelzen, erstrahlen beim Collegium Vocale Partner sichert neben der Förderung durch die Bundesbeauftragte für Gent Madrigale von Carlo Gesualdo. Glanzpunkte auch im Bereich der Kultur und Medien und die Freie Hansestadt Bremen die Realisierung Kammermusik: Daniil Trifonov interpretiert Bach, Fazıl Say präsentiert des Festivalprogramms. ein französisches Programm, Kristian Bezuidenhout widmet sich der Romantik, das Quatuor Cambini-Paris hingegen Haydn und Diamanda Das Musikfest Bremen dankt allen Sponsoren, Förderern, Partnern und La Berge Dramm konfrontiert Bach mit John Cage. Freunden.

gefördert durch

6 7 Die Eröffnung EINE GROSSE NACHTMUSIK

28 substanzreichen Stimme zündet sie in hochvirtuosen Konzert- und Opern- arien des Salzburger Komponisten ein Koloraturfeuerwerk – mit staunend 08 machender Präzision, quirliger Leichtigkeit und beseeltem Timbre!

Das Dunedin Consort, benannt nach dem gälischen Namen von Edinburgh, ist das führende schottische Instrumental- und Vokalensemble für Musik aus dem Barock. Unter der Leitung von John Butt erklingen prunkvolle ERÖFFNUNG: 1, 2 ODER 3 AUS 18 Repräsentationsmusiken von Händel und Purcell, die nach allen Regeln musikalischer Prachtentfaltung mit reichlich Pauken und Trompeten auf- 18 Konzerte an 9 Spielstätten in jeweils 2 Zeitschienen à 60 Minuten, das warten – verschwenderisch barocke Klangpracht mit allerhand Pomp und ist die diesjährige Variante des Eröffnungsabends! Doch keine Bange, die Gloria! durch die Corona-Pandemie bedingte Veränderung der Veranstaltungs- abläufe und die damit einhergehende Entzerrung der sich begegnenden 2014 haben sich sechs junge Sänger, allesamt in englischen Knabenchö- Besucherströme bedeutet keineswegs eine Reduktion des künstleri- ren ausgebildet, zu The Gesualdo Six zusammengetan. Spezialisiert auf schen Angebots. Ob opulente Klangpracht oder intime Kammermusik, die polyphone Musik der Renaissance, zeigen sie mit englischen Motetten engelsgleicher Gesang oder fetzige Jazz- und World Music-Rhythmen, aus der Tudor-Zeit, wie diese turbulente Epoche bei den Komponisten eine die Auswahl ist vielfältig wie eh und je! Doch da die Eröffnung bereits um große stilistische Bandbreite hervorrief. Mit fein balancierten lupenreinen 18 Uhr startet, entscheiden Sie allein, ob Sie ein, zwei oder wie gewohnt Stimmen, die sich zu einem berückend schönen Ensembleklang ver- drei Konzerte genießen möchten. Und durch die neu hinzugekommenen schmelzen, entführen die Sänger das Publikum in höhere Sphären! Spielstätten Alte Post und St. Johann werden die stimmungsvollen Illuminationen des österreichischen Lichtdesigners Christian Weißkircher Das junge franz ensemble, gebildet um Musiker*innen der Deutschen konzeptionell wie räumlich sogar noch erweitert und hüllen die Innen- Kammerphilharmonie Bremen, widmet sich variabel besetzt mit prägnan- stadt mehr denn je in ein strahlend leuchtendes Gewand! tem, frischem und engagiertem Musizieren populären wie unerkundeten Preziosen der Kammermusik. Ist das Beethoven-Septett ein »Klassiker«, DIE KÜNSTLER*INNEN so sind das davon inspirierte Werk Franz Berwalds genauso wie die Kom- positionen des Beethoven-Schülers Ferdinand Ries wahre Entdeckungen François-Xavier Roth ist einer der charismatischsten und experimentier- – Ohren gespitzt! freudigsten Dirigenten unserer Zeit. Mit seinem 2003 gegründeten Orches- ter Les Siècles, das jedes Repertoire auf den entsprechenden historischen Das italienische Originalklang-Ensemble Europa Galante und Fabio Biondi Instrumenten spielt, erreicht er einen radikal anderen Klang. Mit dem gastieren im erstmals vom Musikfest bespielten Innenhof der ehemaligen typisch frischen, spritzigen und lebendigen Zugriff verspricht das für zwei Kaiserlichen Oberpostdirektion. Passend zur südländisch-heiteren Anmu- sinfonische Meisterwerke Mozarts überraschende Hörerlebnisse. Dazu ge- tung des im Neorenaissance-Stil gestalteten Karrees erklingen hier Mozarts sellt sich die gefeierte französische Sopranistin Sabine Devieilhe. Mit ihrer »Eine kleine Nachtmusik« und weitere Divertimenti – unbeschwerte, ätherischen und gleichzeitig ungemein beweglichen, aber auch farben- und amüsante und elegante Musik voll brillantem Raffinement!

8 99 Mit seinen berühmten sechs Suiten für Violoncello solo zeigt Bach die fast unerschöpflichen Möglichkeiten dieses Instruments mit seinem wunder- bar sonoren, warmen und differenzierten Klang. Der gefeierte deutsch- französische Cellist Nicolas Altstaedt ist Garant dafür, den Kosmos dieses abwechslungsreichen Zyklus zwischen tänzerischem Optimismus und abgründiger Tragik mit unzählig vielen Farben und Stimmungen zu durch- franz ensemble Fabio Biondi wandern – frisch, intensiv und kraftvoll!

Klavier, Schlagzeug, Bass – das ist die klassische Jazz-Triobesetzung. Aber was bei Shalosh, hebräisch für »Drei«, dabei herauskommt, ist ein spannungsreicher, temperamentsprühender Sound, der stilistische Grenzen überschreitet. Jazz kombiniert mit orientalischen Tonfolgen, klassischer Virtuosität, zupackendem Rock und entfesselter rhythmischer Freiheit – raffiniert, spielfreudig und energiegeladen! Hypnotic Brass Ensemble Satte Bläsersätze, knackige Riffs und ein einzigartiger Mix aus Jazz, Soul, Funk und Hip-Hop: Das ist das Hypnotic Brass Ensemble aus Chicago. Die Mitglieder haben die Musik und den Rhythmus spürbar im Blut, sie sind nämlich Brüder und allesamt Söhne der Chaka Khan-Legende Phil Cohran. Bei ihren energetischen Live-Shows geht der moderne, authentische und urbane Sound ebenso in die Füße wie ins Herz!

Das klassisch ausgebildete Janoska Ensemble sprengt mit seiner poly- François-Xavier Roth Shalosh glotten Musiksprache alle Konventionen! Egal ob Jazz, Klassik, Pop oder Gypsy-Versatzstücke, die Musiker machen dank ihrer Fähigkeit zum blitzschnellen musikalischen Dialog ihren »Janoska Style« zu einem Genre-Mix, bei dem die Improvisation stets neue kreative Überraschungen bereithält – hohe Kunst und höchstes Vergnügen zugleich!

1, 2 ODER 3 AUS 18 – SO FUNKTIONIERT’S Dunedin Consort

Der zeitliche Ablauf des Eröffnungsabends »Eine große Nachtmusik« ist unter Corona-Bedingungen in diesem Jahr entzerrt. Nicht wie sonst durchgehend parallel, sondern zeitversetzt, finden in jeder Spielstätte nur zwei Konzerte statt, die eine Länge von rund 60 Minuten haben. Die bis- her übliche Festlegung auf eine musikalische Route von drei Konzerten entfällt, jede Veranstaltung ist auch bereits im Vorverkauf mit einer Ein- zelkarte zum Einheitspreis von € 30 buchbar. Dementsprechend können The Gesualdo Six Sabine Devieilhe Sie ganz nach Ihrem persönlichen Geschmack entscheiden, ob Sie zum Festivalauftakt ein, zwei oder drei Konzerte besuchen möchten!

Tickets: Einheitspreis pro Konzert € 30 (erm. € 24)

10 11 Nicolas Altstaedt Janoska Ensemble 18.00 Uhr Les Siècles, Sabine Devieilhe Sopran, 28 François-Xavier Roth Dirigent Großer Saal Wolfgang Amadeus Mozart: Sinfonie Nr. 35 D-Dur KV 385 »Haffner«, Konzertarien »Alcandro, lo confesso…« KV 294 08 und »Vorrei spiegarvi, oh Dio!« KV 418 sowie »Al destin che la minaccia« aus »Mitridate, re di Ponto« KV 87 20.30 Uhr Les Siècles, Sabine Devieilhe Sopran, François-Xavier Roth Dirigent Wolfgang Amadeus Mozart: Sinfonie Nr. 36 C-Dur KV 425 »Linzer«, Konzertarien »Alcandro, lo confesso…« KV 294 und »Vorrei spiegarvi, oh Dio!« KV 418 sowie »Al destin che la minaccia« aus »Mitridate, re di Ponto« KV 87 St. Petri Dom 19.30 Uhr / Dunedin Consort, John Butt Leitung 22.00 Uhr Georg Friedrich Händel: Coronation Anthem Nr. 1 »Zadok the Priest« HWV 258, Chandos Anthem Nr. 9 »O praise the Lord with one consent« HWV 254, Henry Purcell: Ode for the birthday of Queen Mary »Come Ye Sons of Art« Kirche St. Johann 19.30 Uhr / The Gesualdo Six Vokalensemble, Owain Park Leitung 22.00 Uhr Englische Motetten von William Byrd, Thomas Tallis, Christopher Tye u. a. Haus der ­ 19.30 Uhr franz ensemble Ferdinand Ries: Sextett g-Moll op. 142, Ludwig van Beethoven: Bürgerschaft Septett Es-Dur op. 20 22.00 Uhr franz ensemble Franz Berwald: Septett B-Dur, Franz Schubert: Streichtrio B-Dur D 471, Ferdinand Ries: Oktett As-Dur op. 128 Alte Post 18.30 Uhr / Europa Galante, Fabio Biondi Violine und Leitung 21.00 Uhr Wolfgang Amadeus Mozart: Serenade Nr. 13 G-Dur KV 525 Innenhof (Open Air) »Eine kleine Nachtmusik« und Divertimenti für Streicher KV 136-138 Unser Lieben 18.30 Uhr Nicolas Altstaedt Violoncello Johann Sebastian Bach: Suiten für Violoncello solo Nr. 1 G-Dur Frauen Kirche BWV 1007, Nr. 2 d-Moll BWV 1008 und Nr. 3 C-Dur BWV 1009 21.00 Uhr Nicolas Altstaedt Violoncello Johann Sebastian Bach: Suiten für Violoncello solo Nr. 4 Es-Dur BWV 1010, Nr. 5 c-Moll BWV 1011 und Nr. 6 D-Dur BWV 1012 Atlantic Grand Hotel 19.00 Uhr / Shalosh Innenhof (Open Air) 21.30 Uhr »Broken Balance« Landgericht 19.00 Uhr / Hypnotic Brass Ensemble Innenhof (Open Air) 21.30 Uhr »The Bad Boys of Jazz« NORD/LB 18.00 Uhr Janoska Ensemble »Janoska Style«: Werke von Johann Strauß, Fritz Kreisler, Innenhof (Open Air) Jules Massenet u. a.

20.30 Uhr Janoska Ensemble »Revolution«: Werke von Wolfgang Amadeus Mozart, John Lennon/Paul McCartney, Johann Sebastian Bach u. a. Programm — 1, 2 oder 3 aus 18 3 aus 2 oder — 1, Programm EINE GROSSE NACHTMUSIK GROSSE EINE

12 13 MYTHOS EUROPA – KLÄNGE EUROPAS

Europas Geist wurzelt in der Antike und der Name unseres Kontinents wird Doch der Blick geht nicht nur zurück, sondern wendet sich auch prägenden seit dem Altertum mit der mythologischen Gestalt der Europa in Verbin- Persönlichkeiten des aktuellen belgischen Musiklebens zu. Mit dem in dung gebracht. Als phönizische Königstochter lebte sie der Sage nach an Löwen geborenen Tenor Reinoud Van Mechelen und seinem Ensemble der Mittelmeerküste des heutigen Libanons. Göttervater Zeus verliebte sich a nocte temporis präsentieren wir einen der gefragten Bach-Interpreten in die schöne Frau und entführte sie als Stier verwandelt nach Kreta. Dort der Stunde. Nachhaltig empfohlen für das sakrale Repertoire des Barocks angelangt, zeugten Zeus und Europa drei Kinder, darunter Minos, der fortan haben sich ebenso Lionel Meunier und sein in Namur gegründetes Ensem- Herrscher der Insel sein sollte, während seine Mutter Namensgeberin für ble Vox Luminis, die sich der Johannes-Passion von Bach widmen. Philippe den gesamten Erdteil wurde. Zu den wichtigsten Ideen, die im Zusammen- Herreweghe wiederum hat seit seinem ersten Musikfest-Auftritt vor nun- hang mit dem »Mythos Europa« in die Welt transportiert wurden, gehört mehr 25 Jahren das programmatische Profil des Festivals kontinuierlich gewiss die der Demokratie. Doch im Rahmen einer kulturellen europäi- wie maßgeblich mitgeprägt. Dafür wird der aus Gent stammende Dirigent in schen Identität spielten die Künste und in diesem Kontext besonders die diesem Jahr mit dem Musikfest-Preis ausgezeichnet (weitere Informatio- Musik seit dem ausgehenden Mittelalter eine zentrale Rolle. Die sprach- nen siehe S. 66). Mit dem Collegium Vocale Gent bringt er an zwei Abenden und grenzübergreifende Kraft der Musik wurde zur gelebten Wirklichkeit. Madrigale von Carlo Gesualdo zur Aufführung, während er sich am Pult des Adel und Klerus sowie prosperierende Handelsstädte nutzten Musik zur Orchestre des Champs-Elysées mit zwei sinfonischen Meisterwerken von Repräsentation von Macht und Reichtum und zahlreiche Komponisten Mozart und Beethoven auseinandersetzt. waren als Nomaden der Musik quer durch Europa unterwegs. Unter dem Titel »Mythos Europa – Klänge Europas« möchte das Festival ab 2021 Sa 04. Sept / 20 Uhr (siehe S. 37) daher jährlich den musikalischen Blick in ein unmittelbares Nachbarland So 05. Sept / 19 Uhr (siehe S. 39) lenken. Zum Start fiel die Wahl auf das Land, das mit Brüssel den Hauptsitz Do 09. Sept / 20 Uhr (siehe S. 47), Fr 10. Sept / 20 Uhr (siehe S. 51) der Europäischen Union aufweist: Belgien. Do 16. Sept / 20 Uhr (siehe S. 62)

Als eigenständiger Staat erst seit 1830 existent, kamen aus dem heutigen Das dritte zentrale Projekt mit einem musikalischen Blick auf Belgien ist Grenzgebiet zwischen Frankreich und Belgien, das damals zum Herzogtum interdisziplinär und richtet den Fokus auf Hans Memling. Um 1440 Burgund gehörte, an der Schwelle vom Mittelalter zur Renaissance ent- in Seligenstadt am Main geboren, zählte der Maler ab 1465 in der florieren- scheidende Impulse. Sie gipfelten im Bereich der geistlichen Musik in einer den Handelsstadt Brügge zu den wichtigsten flämischen Meistern. Die für ganz Europa prägenden Stilrichtung, der franko-flämischen Vokalpoly- auf seinem dreiteiligen Tafelbild »Gottvater mit singenden und musizieren- phonie. Der 500. Todestag ihres wichtigsten Vertreters, des Komponisten den Engeln« gezeigten Instrumente hat Wim Becu vom Ensemble Josquin Desprez, bietet da den willkommenen Anlass, für eine franko- Oltremontano Antwerpen von Spezialisten detailliert nachbauen lassen flämische Vokalnacht. Das Vokalensemble The Tallis Scholars füllt die und die thematisch dazu passende Musik ausgewählt. Mit gregorianischer drei Innenstadtkirchen Unser Lieben Frauen, St. Johann und den St. Petri Musik aus liturgischen Büchern und polyphonen Kompositionen aus der Dom mit Gesängen der größten europäischen Komponisten belgischen Zeit um 1500 in Brügge wird die auf Memlings Tafeln abgebildete himmli- Ursprungs des 15. und 16. Jahrhunderts mit drei aufeinanderfolgenden sche Musik nun auch im Konzert live erlebbar! Programmen – eine Klangwolke der Stimmen in der Innenstadt. Mi 15. Sept / 20 Uhr (siehe S. 60) Fr 03. Sept / ab 19 Uhr / Wandelkonzert (siehe S. 32/33)

14 15 ARP- Bereit für Überraschungen? SCHNITGER- SURPRISE FESTIVAL Sept 2021 Sept Der bedeutendste europäische Orgelbauer der Barockzeit 2021 Sie gelten als die Stradivaris unter den Orgeln: Die Instrumente des aus der Wesermarsch stammenden legendären Orgelbaumeisters Arp Schnitger (1648 – 1719). Ob Bach, Händel oder Buxtehude, die angesehensten Kom- ponisten bewunderten und schätzten seine prachtvollen und klangschö- nen Instrumente. Arp Schnitger lieferte in die Niederlande, nach England, MUSIKFEST SUPRISE – manchmal ist es an der Zeit, sich überraschen zu Dänemark, Russland, Spanien und Portugal und war bereits zu Lebzeiten lassen! Hier ist musikalische Grenzüberschreitung Programm und Kate- der Orgelbauer mit der umfangreichsten Werkliste und der weitesten gorien wie »E« und »U« sind außen vor. Stattdessen ist erwünscht, geographischen Verbreitung seiner Instrumente. Seit 2010 setzt sich das dass sich Stile mixen, dass Grenzen verwischen und mit unerwarteten Musikfest Bremen für das Erbe dieses herausragenden Orgelbauers ein Brückenschlägen die sich ständig im Wandel begriffene Welt der Musik und auch in Zukunft wird es mit seinem Arp-Schnitger-Festival widergespiegelt wird. Zu einem globalen Musikbewusstsein im 21. Konzerte im Orgelparadies rund um Bremen gestalten, Jahrhundert gehört einfach auch, scheinbare Gegensätze zueinander allesamt eindrucksvolle Beispiele für die unvergleich- in Beziehung zu setzen und tradierte Hörgewohnheiten zu hinterfra- liche nordeuropäische Orgelkultur. gen. Hier trifft Klassik auf Elektronik, Jazz auf Indie Pop oder Orient auf Okzident. MUSIKFEST SURPRISE ist das experimentelle Laboratorium für Veranstaltungen, die sich mit ihren erfrischenden Impulsen in keine DIE KONZERTE herkömmlichen Schubladen pressen lassen – passend dargeboten in entspannter Club-Atmosphäre. ARP-SCHNITGER-FESTIVAL I Mi / 01. Sept / 20 Uhr / Ludgerikirche, Norden DIE KONZERTE ARP-SCHNITGER-FESTIVAL II Do / 02. Sept / 20 Uhr / Kirche St. Sixtus MUSIKFEST SURPRISE I: »INFINITE SPACES« und Sinicius, Hohenkirchen Di / 07. Sept / 21 Uhr / BLG-Forum Überseestadt, Bremen

ARP-SCHNITGER-FESTIVAL III MUSIKFEST SURPRISE II: »NEW PALESTINIAN SOUND« Fr / 03. Sept / 20 Uhr / Zionskirche, Worpswede Mi / 08. Sept / 21 Uhr / BLG-Forum Überseestadt, Bremen

ARP-SCHNITGER-FESTIVAL IV MUSIKFEST SURPRISE III: »WONDERBLOOM« Sa / 04. Sept / 20 Uhr / Findorffkirche, Grasberg Do / 09. Sept / 21 Uhr / BLG-Forum Überseestadt, Bremen

ARP-SCHNITGER-FESTIVAL V MUSIKFEST SURPRISE IV: »CYRILLE’S VARIETY« So / 05. Sept / 19 Uhr / St. Cyprian- und Fr / 10. Sept / 21 Uhr / BLG-Forum Überseestadt, Bremen Corneliuskirche, Ganderkesee

16 1717 Konzerte, Reportagen, Gespräche und Kritiken

Musikfest Bremen Atelier – mit diesem neuen Konzept werden in diesem Jahr erstmals drei international ausgerichtete Akademieprojekte entwi- ckelt: Weltweit renommierte und dem Festival verbundene Künstler*in- nen erarbeiten in jeweils einwöchigen Ateliers spezielle Repertoires mit ausgewählten jungen Musiker*innen aus der ganzen Welt.

Das Atelier »Katharinas Hofmusik III«, geleitet von einem Dozenten- Team um Alfredo Bernardini, wird sich in Jever Kammermusik europäi- scher Hofkapellen aus der Zeit Katharinas der Großen widmen – mit Johann Sebastian Bachs »Brandenburgischen Konzerten« im Zentrum anlässlich ihrer Zusammenstellung vor 300 Jahren (weitere Informatio- nen zum Konzert am 29.08. siehe S. 22).

Der Bassist, Komponist, Arrangeur und Bandleader von Snarky Puppy, Michael League, wird erstmals in Deutschland sein Verständnis von »Contemporary Music« vermitteln. Zusammen mit Snarky Puppy- Schlagzeuger und Sänger Jamison Ross wird er mit jungen Musiker*in- nen des Jong Metropole Kompositionen seines Kollektivs einstudieren und Aspekte seiner global inspirierten Musiksprache vermitteln (weitere Informationen zu den Konzerten am 11. und 12.09. siehe S. 52 und 57). Alltag hat Pause Das Atelier »Memlings Ohr« rückt das Tafelbild »Gottvater mit singenden Klassik im Deutschlandfunk und musizierenden Engeln« des Malers Hans Memling in den Mittelpunkt. Als optische Vorlage diente es Wim Becu und Oltremontano Antwerpen als Inspirationsquelle für vokale und instrumentale Musik aus dieser Zeit. Zusammen mit Nachbauten der Instrumente, die der Maler so abgebildet hat, wie sie zu seiner Zeit in Gebrauch waren, wird die auf seinem Tafel- bild abgebildete himmlische Musik im Konzert mit neuem Leben erfüllt

(weitere Informationen zum Konzert am 15.09. siehe S. 60). In der Dlf Audiothek App, im Radio über DAB+ und UKW und gefördert durch die NORDMETALL-Stiftung überall, wo es Podcasts gibt deutschlandfunk.de/musik

18 19 PROGRAMM ÜBERSICHT

28 2629 08 08 Kristina Maidt-Zinke Peter Schneider

Sa 28. Aug / ab 18 Uhr So 29. Aug / 15.30 Uhr / Apollo Bremerhaven Tickets: Einheitspreis pro Konzert € 30 (erm. € 24) Tickets: Einheitspreis € 25 (erm. € 20), Kombiticket mit »Neues von Vivaldi« im Stadttheater Bremerhaven um 19.30 Uhr: 15 % erm. Eröffnungsfest mit diversen Künstler*innen an 9 Spielstätten rund um den Marktplatz (siehe gesonderte Übersicht S. 12/13) Peter Schneider Lesung, Kristina Maidt-Zinke Konzept und Modera- tion, Europa Galante Instrumentalensemble, Fabio Biondi Violine und EINE GROSSE NACHTMUSIK Leitung

18 Konzerte an 9 Spielstätten in jeweils 2 Zeitschienen à 60 Minuten, LITERARISCH-MUSIKALISCHES das ist die diesjährige Variante des Eröffnungsabends! Doch keine KABINETT: VIVALDI UND SEINE TÖCHTER Bange, die durch die Corona-Pandemie bedingte Veränderung der Ver- anstaltungsabläufe und die damit einhergehende Entzerrung der sich Lesung aus Peter Schneiders Roman »Vivaldi und seine begegnenden Besucherströme bedeutet keineswegs eine Reduktion Töchter« sowie Musik von Antonio Vivaldi des künstlerischen Angebots. Ob opulente Klangpracht oder intime Kammermusik, engelsgleicher Gesang oder fetzige Jazz- und World Für das Musikfest Bremen-Format »Literarisch-musikalisches Kabi- Music-Rhythmen, die Auswahl ist vielfältig wie eh und je! Doch da die nett« befasst sich die aus Bremen stammende Literatur- und Musik- Eröffnung bereits um 18 Uhr startet, entscheiden Sie allein, ob Sie ein, kritikerin Kristina Maidt-Zinke mit Peter Schneiders Roman »Vivaldi und zwei oder wie gewohnt drei Konzerte genießen möchten. Und durch die seine Töchter«. Der Autor begibt sich auf die Spur des venezianischen neu hinzugekommenen Spielstätten Alte Post und St. Johann werden die Geigenvirtuosen, Komponisten und geweihten Priesters (1678 – 1741), stimmungsvollen Illuminationen des österreichischen Lichtdesigners der in seiner Heimatstadt im Waisenhaus Ospedale della Pietà gearbei- Christian Weißkircher konzeptionell wie räumlich sogar noch erweitert tet hat. Dort gründete er mit musikalisch begabten Mädchen das erste und hüllen die Innenstadt mehr denn je in ein strahlend leuchtendes Frauenorchester Europas, für das er einen großen Teil seiner Konzerte Gewand! schrieb. Daneben war Vivaldi als Dirigent, Agent und Veranstalter Teil eines florierenden und nach immer neuen Sensationen gierenden Opern- präsentiert von OHB und WESER-KURIER betriebs, bei dem nicht zuletzt die enge Beziehung zu seiner Schülerin, der Primadonna Anna Giró, die Gerüchteküche in der Lagunenstadt anheizte … Ausgewählte Textpassagen wechseln mit Gesprächen zwischen Moderatorin und Autor über seine Erzählung und die damit ver- bundenen Recherchen. Europa Galante vermittelt mit Musikbeispielen Vivaldis gefeierte Kunst, die bald nach seinem Tode in Vergessenheit geriet und erst im frühen 20. Jahrhundert eine Renaissance erlebte.

gefördert durch die NORDMETALL-Stiftung, NORDMETALL und die ­Freunde Musikfest Bremen in Bremerhaven

20 21 29 2629 08 08 Bildnis von Katharina II. im Schloss Jever Fabio Biondi & Europa Galante

So 29. Aug / 19 Uhr / Stadtkirche Jever So 29. Aug / 19.30 Uhr / Stadttheater Bremerhaven Tickets: Einheitspreis € 25 (erm. € 20) Tickets: € 50 / 40 / 30 / 20 / 15 (Ermäßigung 20 %) Kombiticket mit »Vivaldi und seine Töchter« im Apollo Bremerhaven Francesco Corti Cembalo, Catherine Jones Violoncello, N. N. Violine, um 15.30 Uhr: 15 % erm. Teilnehmer*innen des Musikfest-Ateliers »Katharinas Hofmusik III«, Alfredo Bernardini Barockoboe und Leitung Europa Galante Instrumentalensemble, Emöke Barath Sopran MUSIKFEST ATELIER I (Argippo), Marie Lys Sopran (Osira), Giuseppina Bridelli Mezzosopran (Silvero), Marina de Liso Mezzosopran (Zanaida), Luigi De Donato Bass KATHARINAS HOFMUSIK III (Tisifaro), Fabio Biondi Leitung

»Europäische Concerti da Camera«: Brandenburgische Konzerte Nr. 4 G-Dur BWV 1049 und Nr. 5 D-Dur BWV 1050 NEUES VON VIVALDI von Johann Sebastian Bach sowie Kammermusik aus europäischen Hofkapellen von Georg Philipp Telemann, Antonio Vivaldi: »Argippo« RV 697 (konzertant, komprimierte Johann Friedrich Fasch und Antonio Vivaldi Fassung, kritische Edition Bernardo Ticci 2019)

Als Katharina die Große 1793 im fernen Russland formal Landesherrin Antonio Vivaldi hat selbst vorgegeben, 94 Opern komponiert zu haben. der Herrschaft Jever wurde, regierten dort bereits seit über 100 Davon konnten bisher nur etwa 50 identifiziert werden und so werden Jahren die Anhaltinischen Fürsten, aus deren Linie sie abstammte. Sie mitunter noch Schätze in den Archiven aufgestöbert, wie etwa »Argip- hatten bereits um 1700 in Jever eine Musikaliensammlung angelegt, po«. 1730 wurde die Oper in Prag aufgeführt, später verschwand die die Inspiration für eine Entdeckungsreise rund um die Klangwelt der Partitur, nur das Libretto verblieb in der tschechischen Nationalbiblio- Europäischen Aufklärung ist. Im Zentrum stehen dabei anlässlich des thek. Vor wenigen Jahren wurde eine Reihe von Arien in Regensburg Jubiläums ihrer Zusammenstellung vor 300 Jahren zwei der sechs ausfindig gemacht und in Darmstadt die Partitur einer Pasticcio-Oper »Brandenburgischen Konzerte« von Johann Sebastian Bach, die heute mit eingeschobenen Arien weiterer Komponisten wie Hasse, Porpora zu den Meilensteinen seiner Kompositionskunst zählen. Nachdem oder Vinci gefunden. Daraus wurde nun die Oper rekonstruiert, in der es Alfredo Bernardini bereits 2019 im Schloss Jever mit seinem Ensemble um Liebe, Ehre, List und Intrigen an einem indischen Königshof geht. Die Zefiro Musik aus der Zeit der Regentin erklingen ließ, leiten er und weite- junge Prinzessin Zanaida ist von einem verschmähten Liebhaber aus- re Dozent*innen nun das Atelier »Katharinas Hofmusik III«. Zusammen getrickst worden … Das gibt Anlass zu dramatischen Verwicklungen, die mit jungen Musiker*innen aus der ganzen Welt tauchen sie vor Ort in die mit etlichen hochvirtuosen Arien garniert sind. Fabio Biondi und Europa ausgewählten Partituren des Spätbarocks ein, um sie nach einer ein- Galante sind bekannt dafür, Vivaldi stets mit frischem, packendem wöchigen Arbeitsphase gemeinsam neu zum Leben zu erwecken. Zugriff anzugehen. Zusammen mit versierten Sängerinnen und Sängern verspricht dies eine aufregende Wiederentdeckung! gefördert durch die NORDMETALL-Stiftung und NORDMETALL in Zusammenarbeit mit dem Landkreis Friesland gefördert durch die NORDMETALL-Stiftung, NORDMETALL und die gefördert von der Barthel Stiftung ­Freunde Musikfest Bremen in Bremerhaven

22 23 OPENUP! siehe Seite 68/69

30 2631 08 08 Fabio Biondi Daniil Trifonov

Mo 30. Aug / 20 Uhr / St. Marien Kirche, Friesoythe Di 31. Aug / 18 und 21 Uhr / Die Glocke, Bremen Tickets: € 35 / 30 / 25 / 18 (Ermäßigung 20 %) Tickets: € 73 / 55 / 38 / 25 (Ermäßigung 20 %)

Europa Galante Instrumentalensemble, Daniil Trifonov Klavier Fabio Biondi Violine und Leitung KLAVIERABEND DIE VIER JAHRESZEITEN Johann Sebastian Bach: Chaconne aus der Partita Nr. 2 d-Moll Antonio Vivaldi: Concerti op. 8/1-4 »Le quattro stagioni«, für Violine solo BWV 1004 (Klavierfassung für die linke Hand von Francesco Geminiani: Concerto grosso d-Moll »La Follia« (nach ), Die Kunst der Fuge BWV 1080, Choral »Jesus Arcangelo Corellis Violinsonate op. 5/12) bleibet meine Freude« BWV 147/10 (Bearbeitung für Klavier von Myra Hess) Als Fabio Biondi mit dem 1990 von ihm gegründeten Originalklang- orchester Europa Galante im selben Jahr die erste CD-Einspielung vor- Seit er 2011 spektakulär bei gleich drei renommierten Wettbewerben als nahm, standen Antonio Vivaldis »Vier Jahreszeiten« auf dem Programm. Preisträger international auf sich aufmerksam machte, ging mit Daniil Es war die erste Aufnahme des Klassikers von einem italienischen, Trifonov ein neuer verheißungsvoller Stern am Pianisten-Himmel auf. auf historischen Instrumenten spielenden Ensemble – und wurde ein Heute hat sich der 30-Jährige längst einen Platz im Olymp der Tasten- fulminanter Erfolg! So vermeintlich bekannt das Stück, so voller Verve, virtuos*innen unserer Zeit erspielt. Souverän beherrscht er die Dynamik unerwartet drastischer Schärfungen und ungewohnt packendem vom Flüstern und Tastenstreicheln bis zum Gewittergrollen und malt Zugriff gingen die Italiener ans Werk, dass bis heute bei ihnen Vivaldi mit seinen Fingern faszinierende Klanglandschaften, in die sich das nichts an Frische und feuriger Dynamik verloren hat. Neben der Pflege Publikum wie magnetisiert hineinziehen lässt. Jeden Ton behandelt des gängigen Repertoires ist es für Fabio Biondi seit jeher ein Anliegen, Trifonov als Individuum und taucht in den Notentext förmlich ein, um vergessene Komponisten zur Aufführung zu bringen, so wie Francesco die Musik geistig und emotional zu durchdringen. Gefeiert für seine Geminiani. Der Zeitgenosse Vivaldis war zu Lebzeiten in ganz Europa als Auseinandersetzungen mit dem spätromantischen und russischen einer der herausragenden Komponisten und Geigenvirtuosen bekannt. Klavierrepertoire, widmet sich Trifonov nun Johann Sebastian Bach. In Für sein Concerto grosso »La Follia« arbeitete er eine Violinsonate sei- dessen musikalischem Vermächtnis, der von Mythen umrankten »Kunst nes Lehrers Arcangelo Corelli effektvoll um. Lassen Sie sich nach Italien der Fuge«, erkennt der Pianist in maximaler Konzentration die Substanz entführen und unternehmen Sie mit Fabio Biondi und Europa Galante aller Kunst. Da darf man davon ausgehen, in seiner Interpretation neue, eine musikalische Reise durch das Jahr! so noch nie gehörte Akzente zu entdecken, deren sogartiger Faszination man sich nur schwer entziehen kann! gefördert durch die NORDMETALL-Stiftung und NORDMETALL in Zusammenarbeit mit dem Landkreis Cloppenburg unterstützt durch die Deutsche Bank

24 25 31 2601 08 0809 Dunedin Consort Tabakquartier

Di 31. Aug / 20 Uhr / Kirche St. Vitus, Löningen Mi 01. Sept / 19 Uhr Tickets: € 35 / 30 / 25 / 18 (Ermäßigung 20 %) Tabakquartier (Open Air), Bremen Tickets: € 30 / 25 / 18 (Ermäßigung 20 %) Dunedin Consort Vokal- und Instrumentalensemble, Mhairi Lawson, Rachel Redmond Sopran, Benjamin Hulett Tenor, John Butt Leitung Bläserformation der Bremer Philharmoniker, Marko Letonja Dirigent DAVIDE PENITENTE SERENADE IM TABAKQUARTIER

Wolfgang Amadeus Mozart: Kantate »Davide penitente« KV 460, Wolfgang Amadeus Mozart: Serenade Nr. 10 B-Dur KV 361 Joseph Haydn: Sinfonie Nr. 80 d-Moll Hob.I:80 »Gran Partita«, Carl Maria von Weber (arr. Wenzel Sedlák): Harmoniemusik zu »Der Freischütz« (Auszüge) Als 1785 die Wiener Tonkünstlersozietät, eine Rentenkasse für die Witwen und Waisen von Berufsmusikern, Wolfgang Amadeus Mozart um Das »Tabakquartier« im Bremer Stadtteil Woltmershausen ist das Areal ein Chorwerk für ihre Benefizkonzerte bat, bediente sich der Komponist der einstmals größten Tabakfabrik Europas. Hier entsteht ein neues eines zu jener Zeit durchaus üblichen Kunstgriffs: Er stellte das Kyrie Stadtviertel mit dem Ziel, Wohnen, Arbeiten, Kultur und gesellschaft- und Gloria seiner unvollendeten Messe in c-Moll mit hinzu komponierten liches Leben zu verbinden. Zum Beispiel mit dem Umbau einer ehemali- Arien und neu unterlegtem italienischen Text zur Kantate »Davide gen denkmalgeschützten Tabaklagerhalle zu einem neuen Probensaal penitente« (Der bußfertige David) zusammen. Möglicherweise bewog für die Bremer Philharmoniker, der im Frühjahr 2022 bezugsfertig sein Mozart auch eine damals ausufernde Kirchenmusik verbietende Reform soll. Generalmusikdirektor Marko Letonja und die Bläserformation des Kaiser Josephs II. dazu, seinen grandiosen Messmusik-Torso einfach Orchesters setzen schon jetzt mit einem musikalischen Willkommens- in neuem Textgewand zu präsentieren. Bei der Uraufführung im Wiener gruß eine klingende Duftmarke auf dem Gelände ihres neuen Domizils. Burgtheater erklang ebenso Joseph Haydns Sinfonie Nr. 80, die mit köst- Mozarts »Gran Partita« zählt dank ihrer Fülle an musikalischen Ideen lichen Effekten, rhythmischer Raffinesse und wahrhaft exzentrischem und ihrer ungewöhnlich großen Besetzung zu den Höhepunkten seiner Finale die Originalität des Komponisten beispielhaft widerspiegelt. John Bläserserenaden. Die Harmoniemusik zu Carl Maria von Webers »Der Butt und sein Dunedin Consort stehen als führendes schottisches Ori- Freischütz« des böhmischen Klarinettisten Wenzel Sedlák wiederum ginalklangensemble für einen schlanken und transparenten Klang voll zeigt die hohe Kunst, die Partitur einer ganzen Oper ohne qualitativen struktureller Details. Der Feierlichkeit dieser zwei nur selten gespielten Verlust für einen reinen Bläsersatz zu arrangieren. Zwei Werke voll raffi- Meisterwerke der Wiener Klassik versprechen sie mit Hochspannung nierter Einfälle und fantasievollem Farbenreichtum, die wie geschaffen neuen Glanz zu verleihen – ein nachhaltiges Erlebnis! sind für eine wundervolle Abendmusik unter freiem Himmel. präsentiert von der NORD/LB in Zusammenarbeit mit dem Landkreis Cloppenburg

26 27 01 2601 09 0809 John Butt Musica Fiata & La Capella Ducale

Mi 01. Sept / 20 Uhr / Dom zu Verden, Verden Mi 01. Sept / 20 Uhr / Ludgerikirche, Norden Tickets: € 50 / 40 / 30 / 20 / 12 (Ermäßigung 20 %) Tickets: Einheitspreis € 25 (erm. € 20)

Dunedin Consort Vokal- und Instrumentalensemble, Mhairi Lawson, Musica Fiata Instrumentalensemble, Rachel Redmond Sopran, Benjamin Hulett Tenor, Robert Davies Bass, La Capella Ducale Vokalensemble, Roland Wilson Leitung John Butt Leitung KÖNIG DAVIDS PSALM GROSSE MESSE IN C-MOLL I ARP-SCHNITGER-FESTIVAL Heinrich Schütz: »Der Schwanengesang. Des Königs und Wolfgang Amadeus Mozart: Große Messe in c-Moll für Soli, Chor Propheten Davids 119. Psalm« SWV 482-492, Der 100. Psalm: und Orchester KV 427 (Rekonstruktion/Vervollständigung von »Jauchzet dem Herren, alle Welt« SWV 493, Deutsches Clemens Kemme, 2018) Magnificat: »Meine Seele erhebet den Herren« SWV 494

Die 1782 entstandene c-Moll-Messe mit ihren großen polyphonen Heinrich Schütz gilt als der bedeutendste Vertreter der protestantischen Chören und ausgedehnten virtuosen Solo-Arien sprengte den Rahmen Kirchenmusik vor Johann Sebastian Bach. Bereits über 80-jährig von Mozarts bisherigen sakralen Kompositionen. Obwohl sie heute beendete er 1671 sein Schaffen mit der monumentalen Vertonung des als eine der herausragenden Messvertonungen der europäischen 119. Psalms, ergänzt um die Vertonung des 100. Psalms sowie die eines Musikgeschichte gilt, blieb sie – wie auch das Requiem des Komponis- deutschen Magnificats. Mit diesem Opus ultimum legte der Komponist ten – unvollendet. Über die Gründe wird bis heute gerätselt, immerhin ein sehr persönliches musikalisches Bekenntnis ab, das sich sowohl verwendete Mozart später größere Teile daraus für die Kantate durch Eleganz als auch durch geistvolle Tiefe auszeichnet. Da Schütz »Davide penitente«. 2018 hat der niederländische Musiktheoretiker durch die Mehrchörigkeit musikalisch eine Brücke zu seinen bereits und Arrangeur Clemens Kemme eine von der Fachwelt hochgelobte 1618 herausgegebenen »Psalmen Davids« schlägt, wendet Roland Rekonstruktion erstellt, die sich auf das Material konzentriert, das von Wilson in seiner neu erstellten Fassung diese Prinzipien der Instrumen- Mozart autographisch überliefert ist und willkürliche Hinzufügungen tierung von Schütz’ Frühwerk auch auf seinen Schwanengesang an. Mit vermeidet. Das schottische Dunedin Consort und sein Leiter John seinen seit Jahren fest auf ihn eingeschworenen Spezialisten-Ensem- Butt gehören zu den ideenreichsten und experimentierfreudigsten bles, Musica Fiata und La Capella Ducale, verspricht das eine Opulenz Ensembles der historischen Aufführungspraxis in Europa. Bereits beim und Farbigkeit, die nicht zuletzt durch die Einbeziehung der prächtigen Musikfest Bremen 2015 begeisterten sie in Verden mit ihrer Aufführung Schnitger-Orgel als Continuo-Instrument das letzte große Werk Schütz’ der neuen Edition des Mozart-Requiems von David Black, nun finden sie faszinierend neu erlebbar macht. in Clemens Kemmes Fassung der c-Moll-Messe gewiss einen passenden neuen Prüfstein! gefördert durch die Verdener Freunde des Musikfest Bremen

28 29 02 0226 09 0809 Nicolas Altstaedt & Haydn Philharmonie Fazıl Say Léon Berben

Do 02. Sept / 18 und 21 Uhr / Die Glocke, Bremen Do 02. Sept / 20 Uhr Tickets: € 73 / 55 / 38 / 25 (Ermäßigung 20 %) Kirche St. Sixtus und Sinicius, Hohenkirchen Tickets: Einheitspreis € 15 (erm. € 12) Haydn Philharmonie, Fazıl Say Klavier, Nicolas Altstaedt Violoncello und Dirigent, Léon Berben Orgel Barnabás Kelemen Konzertmeister und Dirigent (» ahmeran«) GELOBET SEIST DU, JESU CHRIST HAYDN – MOZART – SAY ARP-SCHNITGER-FESTIVAL II Jan Pieterszoon Sweelinck: Fantasia Chromatica SwWV 258 und Joseph Haydn: Sinfonie Nr. 60 C-Dur Hob. I:60 »Il distratto«, Paduana Lachrymae SwWV 328, Girolamo Frescobaldi: Partita Wolfgang Amadeus Mozart: Klavierkonzert Nr. 12 A-Dur KV sopra l’Aria di Monicha und Cento Partite sopra Passacagli 414, Fazıl Say: Cellokonzert » ahmeran« op. 85 (deutsche (Il primo libro di Toccata, 1615/1637), Matthias Weckmann: Erstaufführung, Auftragswerk HERBSTGOLD - Festival Eisenstadt, Gelobet seist du, Jesu Christ, Johann Jakob Froberger: Toccata Esterházy Privatstiftung und Musikfest Bremen) da sonarsi alle levatione, Libro IV, 1656, FbWV 111, Dieterich Buxtehude: Praeludium ex g BuxWV 163, Praeludium ex a Beim Musikfest 2019 sprang Nicolas Altstaedt kurzfristig ein und gab BuxWV 153 mit Fazıl Say einen gefeierten Kammermusik-Abend, bei dem sich die beiden charismatischen Musiker voller Spielfreude die Bälle nur so Léon Berben ist am Cembalo und an der Orgel ein Meister seines Fachs, zuwarfen. Nun gibt es ein erneutes Aufeinandertreffen, diesmal mit der der als Schüler von Gustav Leonhardt und Ton Koopman die bedeutende Haydn Philharmonie, die Altstaedt seit der Saison 2015/16 leitet. Den Tradition niederländischer Originalklang-Experten fortsetzt. »Faszi- Anspruch, Haydn auf höchstem Niveau zu spielen, können die jungen nierende Sogkraft« und »rhetorische Prägnanz« attestiert das Fach- Talente mit viel Verve in dessen Sinfonie Nr. 60 C-Dur unter Beweis stel- magazin »FonoForum« dem Spiel des in Köln lebenden Niederländers. len. Als Orchestersuite zur Bühnenmusik von Jean-François Regnards Mit historischen Orgeln ist Berben bestens vertraut, als Titular-Organist Theaterfarce »Le Distrait« 1774 entstanden, brachte Haydn in ihr all in der Kirche St. Andreas in Ostönnen (Soest) steht ihm eine der ältesten seinen Spielwitz zur Geltung. Mozarts Klavierkonzert A-Dur KV 414, vom spielbaren Orgeln der Welt von 1430 zur Verfügung. In St. Sixtus und Charakter her heiter und von gelöster Atmosphäre, nannte kein Gerin- Sinicius stellt er sich an der prächtigen Orgel von Joachim Kayser, einem gerer als Alfred Brendel schlicht »das liebevollste aller Mozartschen Zeitgenossen Arp Schnitgers, vor. Ausgehend von der Musik Sweelincks Klavierkonzerte«. Mit » ahmeran« schrieb Fazıl Say seinem Freund und und Frescobaldis, die als wichtigste Komponisten für Tasteninstrumente geschätzten Kammermusikpartner ein Cellokonzert auf den Leib. Und in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts gelten, zeigt er auf, wie Kom- da für Nicolas Altstaedt das Cello immer ein Instrument ist, um künst- ponisten der nachfolgenden Generation wie Weckmann, Froberger oder lerische Ideen zu transportieren, darf man mit Spannung der deutschen Buxtehude stark von ihnen beeinflusst wurden. Erstaufführung entgegenfiebern! in Zusammenarbeit mit dem Landkreis Friesland präsentiert von der SIKORA AG gefördert von der Barthel Stiftung

30 31 03 0326 09 0809 Peter Phillips The Tallis Scholars

Fr 03. Sept / ab 19 Uhr / Wandelkonzert Josquin war ein Meister der Komplexität im möglichst geschickten Eintritt frei. Die Vorabbuchung von Einlasstickets ist erforderlich Verzahnen mehrerer nebeneinander verlaufender gleichberechtigter (nur online unter www.musikfest-bremen.de). Stimmen. Diese ausgeklügelte Architektur kam jedoch nie mathema- tisch-trocken daher, sondern als Musik von brennender Ausdruckskraft.

MYTHOS EUROPA The Tallis Scholars, Peter Phillips Leitung Gleichzeitig stieß er die Entwicklung an, dem Text in der Musik größere Bedeutung einzuräumen und seine Nachfolger setzten diese Steigerung der Ausdruckskraft mit einer enormen Bandbreite an Stimmungen und FRANKO-FLÄMISCHE VOKALNACHT Emotionen fort. Erleben Sie Meisterwerke einer wirkungsvollen Lust am vollen Chorklang, die mit ihrer Expressivität und Kreativität in der dama- »Josquin 500«: Wandelkonzert ligen Musik alle Richtungen ausloteten und höchst effektvoll ausreizten! zum 500. Todestag von Josquin Desprez

Die Spielstätten und ihre Konzerte à 45 Minuten Am 27. August 1521 starb mit Josquin Desprez der vielleicht größte Komponist der Renaissance. Geboren um 1450 in der Umgebung des nordfranzösischen Saint-Quentin, war er Sänger an der Päpstlichen 19 Uhr / Kirche Unser Lieben Frauen, Bremen Kapelle in Rom, Lieblingskomponist von Martin Luther und umworben Josquin Desprez: Missa Hercules dux Ferrariae, von den Höfen der Mächtigen und Reichen Europas. Mit ihm fand die Heinrich Isaac: »Regina caeli«, »Innsbruck, ich muss sogenannte franko-flämische Vokalpolyphonie, die damalige Kunst des dich lassen« mehrstimmigen Gesangs, ihren Höhepunkt. Die Tallis Scholars und ihr musikalischer Leiter Peter Phillips haben über Jahrzehnte wie kaum ein zweites Ensemble Maßstäbe in dieser Kunst gesetzt. In diesem Wandel- 20.30 Uhr / Kirche St. Johann, Bremen konzert zeigen sie ausgehend von der prachtvollen »Missa Hercules Adrian Willaert: Ave virgo, sponsa Dei, Philip van Wilder: dux Ferrariae« auf, wie Josquin auch für die nächsten Komponisten-­ Sancte deus, Cipriano de Rore: Descendi in hortum meum, Generationen eine unangefochtene Autorität und Inspiration blieb. Nicolas Gombert: Lugebat, Magnificat III

Neben Josquin kamen fast alle weiteren Komponisten der franko-flämi- schen Vokalpolyphonie aus dem heutigen Grenzgebiet zwischen Frank- 22 Uhr / St. Petri Dom, Bremen reich und Belgien, das mit den Kathedralschulen in Cambrai, St. Quentin und Tournai einige der besten musikalischen Ausbildungsstätten in Jacobus Clemens non Papa: Ego flos campi,Philippe de Monte: Europa hatte. Wie Josquin wiesen auch seine Nachfolger einen für O bone Jesu, O suavitas et dulcedo, Giaches de Wert: Vox in damalige Verhältnisse erstaunlich internationalen Tätigkeitsbereich auf. rama, Cipriano de Rore: Calami sonum ferentes, Orlando di Anstellungen bei den mächtigen norditalienischen Familien der Medici, Lasso: Timor et tremor, Congratulamini mihi Sforza, Gonzaga oder Este, in den Hofkapellen der englischen, habsbur- gischen oder französischen Könige und Kaiser oder als Kapellmeister am Markusdom in Venedig waren nicht die Ausnahme, sondern die Norm!

32 33 03 0326 09 0809 Harald Vogel FazIl Say

Fr 03. Sept / 20 Uhr / Zionskirche, Worpswede Fr 03. Sept / 18 und 21 Uhr Tickets: EInheitspreis € 15 (erm. € 12) Schloss Gödens, Sande/Friesland Tickets: Einheitspreis € 30 (erm. € 24) Harald Vogel Orgel Fazıl Say Klavier STILBILDENDE NORDDEUTSCHE ORGELWERKE SCHLOSSMUSIK AUF GÖDENS ARP-SCHNITGER-FESTIVAL III Adam Ileborgh: Praeambulum super d a, Hieronymus Praetorius: François Couperin: Quatrième Livre de pièces de clavecin, Hymnus – Te lucis ante terminum, Versus 1, Johann Steffens: 21e ordre, Claude Debussy: Suite bergamasque, Maurice Ravel: Fantasia ex a, Samuel Scheidt: Also gehts, also stehts SSWV 137 »Miroirs« (10 Variationen), Heinrich Scheidemann: Praeambulum ex d, Dieterich Buxtehude: Magnificat Primi Toni BuxWV 203,Nicolaus FazIl Say ist Musiker durch und durch: Der gefeierte türkische Pianist, Bruhns: Praeludium ex e »Orpheus in Hades«, Vincent Lübeck: Komponist und Musikfest-Preisträger von 2008 ist ein Künstler von Praeambulum ex d großem Einfühlungsvermögen. Seine Interpretationen, mal tempera- ment- und kraftvoll, mal zart und versunken, zeichnen sich immer durch Die 2012 eingeweihte Ahrend-Orgel steht mit ihren 1.400 Pfeifen in 22 ihren Reichtum an Farben und Schattierungen aus. Mit diesen Qualitäten Registern ganz in der Tradition von Arp Schnitger, Erasmus Bielfeldt und hat er sich zuletzt verstärkt auch dem französischen Repertoire Dietrich Christoph Gloger. Harald Vogel, weltweit führende Autorität auf zugewendet. Zwei große Vertreter, Maurice Ravel und Claude Debussy, dem Gebiet der norddeutschen Orgelmusik und Musikfest-Preisträger haben sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts auf die ruhmreiche Tradition von 2012, nutzt ihre kammermusikalische Klangausrichtung für einen des französischen Barocks mit Komponisten wie Rameau und Couperin faszinierenden Überblick stilbildender norddeutscher Orgelwerke von zurückbesonnen. Die musikalische Klarheit, Balance und Feinfühligkeit der Spätgotik bis zum Barock. Der Bogen spannt sich dabei von einem der Vorbilder griffen sie auf, dehnten die Harmonik bis an die Grenzen Manuskript Adam Ileborghs aus dem Jahr 1448 über die Sweelinck- der Tonalität aus und erzielten damit neue, für den Impressionismus Schüler Samuel Scheidt und Heinrich Scheidemann sowie Dieterich Bux- typische Klangfarben. Ob Ravels Zyklus »Miroirs« oder Debussys Suite tehude und dessen Schüler Nicolaus Bruhns bis zu einer Komposition bergamasque mit dem weltberühmt gewordenen »Clair de lune«, FazIl von Vincent Lübeck aus dem Jahr 1708. Im 19. Jahrhundert weitgehend Say wird für sie bei seinem Klavierabend im intimen Ambiente vom Rit- in Vergessenheit geraten, sollten diese Werke erst im 20. Jahrhundert tersaal auf Schloss Gödens gewiss die richtige Mischung aus Empfind- im Zuge der Wiederentdeckung der singulären Stellung Schnitgers und samkeit, Charme, zärtlicher Anmut und geschärften Konturen finden. seiner Bedeutung für die europäische Orgelkultur eine bemerkenswerte Renaissance erleben. Auf der adäquaten Orgel im norddeutschen Stil in Zusammenarbeit mit dem Landkreis Friesland kann Harald Vogel sie in Worpswede umfänglich zur Entfaltung bringen. gefördert von der Barthel Stiftung

34 35 OPENUP! siehe Seite 68/69

04 0426 09 0809 Diana Damrau Jérémie Rhorer Reinoud Van Mechelen

Sa 04. Sept / 20 Uhr / Die Glocke, Bremen Sa 04. Sept / 20 Uhr / Findorffkirche, Grasberg Tickets: € 85 / 60 / 40 / 25 (Ermäßigung 20 %) Tickets: Einheitspreis € 20 (erm. € 16)

Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, Reinoud Van Mechelen Tenor, Diana Damrau Sopran, Jérémie Rhorer Dirigent a nocte temporis: Anna Besson Traversflöte, Ronan Kernoa Violoncello, Maude Gratton Orgel ALLES LIEBE!

ERBARME DICH IV ARP-SCHNITGER-FESTIVAL Richard Strauss: Metamorphosen, Lieder »Das Rosenband« op. 36/1, »Ständchen« op. 17/2, »Freundliche Vision« op. 48/1, Johann Sebastian Bach: Arien für Tenor aus den Kantaten mit »Wiegenlied« op. 41/1, »Allerseelen« op. 10/8 und »Zueignung« obligater Traversflöte bzw. Orgel und Basso continuo sowie op. 10/1, Pjotr Iljitsch Tschaikowski: Sinfonie Nr. 3 D-Dur op. 29 Flötenstücke und Choralvorspiele MYTHOS EUROPA MYTHOS EUROPA Diana Damrau und Richard Strauss – das ist seit Jahren für Freunde Die seit 1788 in Grasberg stehende Orgel war von Arp Schnitger 1693/94 des geradezu magischen Zusammenspiels von Gesang, Poesie und ursprünglich für die Kirche des Hamburger Waisenhauses gebaut wor- Instrumentalklang eine beglückende Verbindung! An den internationalen den. Es ist zwar nicht verbürgt, aber sehr wahrscheinlich, dass auch Opernbühnen gefeiert, verfügt die Sängerin aus Günzburg in ihrem Johann Sebastian Bach als Besucher der Stadt auf ihr gespielt hat. Was Sopran über genau die nötigen aufblühenden, weit ausschwingenden liegt da näher, als dieses prächtige Instrument gemäß der zu Schnitgers Farben, um die Orchesterlieder des Komponisten mit glutvoller Intensität Zeiten gängigen Praxis als Continuo-Instrument für ein Bach-Programm und sorgfältiger Textausdeutung vortrefflich zu gestalten. Auch Die Deut- einzubinden? Der Thomas-Kantor hat in seinen Kantaten und Oratorien sche Kammerphilharmonie Bremen hat immer wieder bewiesen, den für immer wieder herrlichste Tenor-Arien untergebracht, für die der belgi- Strauss so typischen Ton aus Süßlichkeit, Delikatesse und gleichzeitiger sche Sänger Reinoud Van Mechelen genau die dafür benötigte biegsame, Pointiertheit prägnant zu treffen. Unter dem präzisen wie leidenschaft- federleichte und doch in sich gefestigte, ausgewogene Tenorstimme mit lichen Dirigat von Jérémie Rhorer, Musikfest-Preisträger von 2017, hat wohlklingendem Timbre mitbringt. Gemeinsam mit seinem Ensemble sich Bremens Edelklangkörper zuletzt nicht minder als überzeugender a nocte temporis stellt Van Mechelen Arien aus Bach-Kantaten mit Tschaikowski-Botschafter erwiesen. Wie wird bei dieser aufregenden obligater Traversflöte bzw. Orgel vor, in denen die verschiedenen Stim- Besetzungskombination die nur selten zu hörende dritte Sinfonie des men in einem intimen Dialog besonders reizvoll verwoben sind und für Komponisten erklingen, die an Schwung, Raffinesse und Formenreich- faszinierende klangliche Effekte sorgen. tum seinen großen Ballettmusiken in nichts nachsteht? gefördert durch Die Sparkasse Bremen

36 37 05 2605 09 0809 Pastoral for the Planet Vox Luminis

So 05. Sept / 18 Uhr So 05. Sept / 19 Uhr / St. Cyprian- und BLG-Forum Überseestadt, Bremen Corneliuskirche, Ganderkesee Tickets: € 70 / 55 / 40 / 25 (Ermäßigung 20 %) Tickets: Einheitspreis € 32 (erm. € 24)

Insula Orchestra, Sophie Karthäuser Sopran, Vox Luminis Vokal- und Instrumentalensemble, Raphael Höhn Tenor Laurence Equilbey Dirigentin, Mihael Milunoviç Szenografie, (Evangelist), Bart Jacobs Orgel, Lionel Meunier Leitung Carlus Padrissa (La Fura dels Baus) Inszenierung ARP-SCHNITGER-FESTIVAL V ARP-SCHNITGER-FESTIVAL LA FURA DELS BAUS: JOHANNES-PASSION PASTORAL FOR THE PLANET Johann Sebastian Bach: Johannes-Passion BWV 245

Ludwig van Beethoven: Sinfonie Nr. 6 F-Dur op. 68 »Pastorale« Als Johann Sebastian Bachs »Johannes-Passion« 1724 in der Leipziger MYTHOS EUROPA MYTHOS EUROPA sowie Werke von Anton Reicha, Julius Rietz, Fanny Hensel Nikolaikirche zur Uraufführung kam, stellte sie alle anderen Passionen Mendelssohn und Carl Maria von Weber von Vorgängern und Zeitgenossen in den Schatten: Ein so opulentes Oratorium mit Hang zum Opernhaften war ein absolutes Novum! Mit Carlus Padrissa und sein katalanisches Theaterkollektiv La Fura dels einer ungemein barocken musikalischen Pracht erzählt Bach dem Baus sowie Laurence Equilbey und ihr Insula Orchestra bieten mit Bericht des Evangelisten Johannes folgend von der Gefangennahme, ­»Pastoral for the Planet« ein Konzerterlebnis für alle Sinne. Mit Beet­ Verurteilung, Geißelung und Kreuzigung Jesu – bis heute eines der hovens 6. Sinfonie »Pastorale« im Zentrum als Hymne des Komponis- Gipfelwerke der Sakralmusik. Da der Thomaskantor jedoch immer wieder ten an die Natur rückt das Projekt aktuelle Bedrohungen unserer Umwelt Veränderungen vornahm, gibt es keine »Endfassung«. Lionel Meunier ins Bewusstsein. Ausgehend von einem Baum in der Bühnenmitte, der folgt der Version der Neuen Bach-Ausgabe (Arthur Mendel, 1973), die symbolisch verschiedene Funktionen durchläuft, entwickelt sich ein Elemente aller vier vorhandenen Fassungen umfasst, sich jedoch in multimediales Konzerterlebnis. Sind die französische Dirigentin und ihr Bezug auf Struktur und Besetzungsstärke am nächsten an der Erst- Klangkörper gefeiert für eine plastische musikalische Ausgestaltung fassung orientiert. Lionel Meunier und Vox Luminis haben schon in den mit präziser Tongebung und wirkungsvoll ausbalanciertem Zusammen- Vorjahren mit ihren Bach-Interpretationen dank tadelloser Intonation, spiel, steht La Fura dels Baus für eine sogartige Mischung aus Musik, Textartikulation, Homogenität und schwelgerischem Schönklang 360°-Projektionen, Tanz und Performance – bewegend, auch mahnend, vollends überzeugt. Man darf also höchst gespannt sein, wenn sich das aber gleichzeitig ungemein aufrüttelnd! belgische Ensemble nun diesem feierlichen Passionsoratorium widmet – natürlich mit der prächtigen Schnitger-Orgel als Continuo-Instrument! Koproduktion Grand Théâtre de Provence, La Fura dels Baus, Insula Orchestra und Musikfest Bremen gefördert durch die Karin und Uwe Hollweg Stiftung

38 39 OPENUP! siehe Seite 68/69

06 09 Rolando Villazón Christina Pluhar

Die Musikalische Gesellschaft – Mo 06. Sept / 20 Uhr / Die Glocke, Bremen Freunde und Förderer des Musikfest Bremen Tickets: € 98 / 70 / 50 / 30 (Ermäßigung 20 %)

DIE KUNST, KULTUR ZU L’Arpeggiata Instrumentalensemble, Rolando Villazón Tenor, ERMÖGLICHEN! Christina Pluhar Leitung

Musik liegt Ihnen am Herzen? Sie fühlen sich dem Musikfest Bremen ORFEO SON IO verbunden? Sie möchten Ihre Begeisterung durch interessante Einblicke rund um das Festival vertiefen? Kurzum, Sie möchten sich persönlich Arien und Instrumentalwerke von Emilio de’ Cavalieri, Jacopo engagieren, um das internationale Renommee des Musikfest Bremen zu Peri, Claudio Monteverdi, Luigi Rossi, Antonio Sartorio u. a. stärken und damit auch den Ruf Bremens als Musikstadt? Dann würden wir uns freuen, Sie in der Musikalischen Gesellschaft begrüßen zu dürfen! Seit Rolando Villazón beim Musikfest Bremen 2016 sein Rollendebüt in Monteverdis »L’Orfeo« gegeben hat, lässt ihn der Orpheus-Mythos nicht Eine private Initiative, die seit 2004 das Festival in seiner künstlerischen mehr los. Kein Wunder, ist doch der charismatische mexikanische Tenor Ausrichtung ideell und materiell nachhaltig unterstützt. Und dafür Privi- bekannt dafür, Charaktere mit emotionaler Sprengkraft zum Leben zu legien genießt wie die Information über das jährliche Programm vor der erwecken und extreme Gefühlswelten förmlich greifbar zu machen. Und offiziellen Veröffentlichung, ein Kartenvorbuchungsrecht, Einführungs- gerade Orpheus ist Vorbild und Urbild für die Kraft und Macht der Musik. veranstaltungen, Probenbesuche, Empfänge, exklusive Künstlerbegeg- Daher stand der Held gleich mehrfach Pate, als die Geburtsstunde der nungen, Führungen und ganz nebenbei einen persönlichen Rahmen für Oper als musikalisches Gesamtkunstwerk schlug: von Jacopo Peris interessante Begegnungen und einen anregenden Gedankenaustausch! ­»Euridice«, die 1600 in Florenz als erste gesicherte Opernaufführung gilt, über Monteverdi (1607) bis zu Luigi Rossi (1647) oder Antonio Wir freuen uns auf Ihre Anfrage: Sartorio (1673). Ausgehend von diesen verschiedenen musikalischen Musikalische Gesellschaft – Auslegungen der Orpheus-Sage wandelt Villazón auf den Spuren der Freunde und Förderer des Musikfest Bremen Liebe und Tragik in allen nur erdenklichen Facetten. Wie bereits 2016 Annette Schneider bei »L’Orfeo« sind Christina Pluhar und L’Arpeggiata an seiner Seite Telefon 0421 / 33 66 77 und 0171 / 93 40 057 Garanten für einen lebendigen, farben- und nuancenreichen Musizierstil, Fax 0421 / 33 66 880 mit dem die mehr als 300 Jahre alte Musik bestechend aktuell wirkt. [email protected] mit freundlicher Unterstützung von Angelika Bunnemann und Dr. Thomas Brabant

40 41 07 07 09 09 Repercussion x Phil Fuldner Anna Prohaska

Di 07. Sept / 21 Uhr Di 07. Sept / 20 Uhr BLG-Forum Überseestadt, Bremen St. Lamberti-Kirche, Oldenburg Tickets: Einheitspreis € 30 (erm. € 22) Tickets: € 40 / 30 / 20 (Ermäßigung 20 %)

Repercussion x Phil Fuldner, Daniel Henrici Eventvisuals Il Giardino Armonico Instrumentalensemble, Anna Prohaska Sopran MUSIKFEST SURPRISE I INFINITE SPACES SERPENT & FIRE

Werke und Arrangements von Steve Reich, John Psathas, »Serpent & Fire – Dido & Cleopatra«: Arien und Phil Fuldner u. a. Instrumentalmusik von Henry Purcell, Christoph Graupner, Antonio Sartorio, Matthew Locke, Daniele Castrovillari, Antonio Veith Kloeters, Simon Bernstein, Rafael Sars und Johannes Wippermann Sartorio, Giuseppe Sammartini, Georg Friedrich Händel, Johann – allesamt gestandene Orchesterschlagwerker und anderweitig erfah- Adolph Hasse, Dario Castello, Francesco Cavalli und Luigi Rossi rene Profimusiker – bilden das Ensemble Repercussion. Im Quartett zeigen sie, was mit ihrem Instrumentarium alles möglich ist und loten Die wandlungsfähige Sopranistin Anna Prohaska ist seit Jahren auf den die nahezu grenzenlosen Klangmöglichkeiten des Schlagwerks neu aus. großen Opernbühnen der Welt zu Hause. Jahrelang fest an der Berliner So verbinden die vier Multiperkussionisten elektronische Elemente mit Staatsoper engagiert, hat sie parallel an der Mailänder Scala, in Wien, dem klassischen Schlagwerk und wagen Ausflüge in die sogenannte London oder bei den Salzburger Festspielen mit ihrer Bühnenpräsenz U-Musik, ohne ihren Ursprung in der klassischen Musik zu vergessen. und ihrer klaren, wendigen, nuancenreichen Stimme reüssiert. In ihrem Zu diesen vier kreativen Köpfen gesellt sich mit dem deutschen DJ und Programm »Serpent & Fire« widmet sie sich Dido, Königin von Karthago, Produzenten Phil Fuldner einer der erfolgreichsten Botschafter der und Cleopatra, Königin von Ägypten. Beide einst mächtigen Herrscherin- elektronischen Musikszene, dessen Spektrum von allen Varianten der nen wählten den Freitod – die eine durch das Feuer und die andere durch Housemusik über Progressive, Techhouse bis hin zum Funk reicht. Im einen Schlangenbiss. Der Zeitabschnitt, den Anna Prohaska musikalisch Zusammenspiel mit dem VJ Daniel Henrici wird die enorme Klangvielfalt durchschreitet, reicht von 1640 bis 1740 und umfasst neben den der eng verschlungenen, treibenden Rhythmen auch visuell zu einem bekannten Opern von Purcell und Händel auch berührende Szenen von Erlebnis voll grenzenloser Spielfreude, ungebremster Emotionen und Komponisten wie Johann Adolf Hasse, Francesco Cavalli oder Christoph neuer musikalischer Dimensionen! Graupner. Während sich die Sängerin mit Verve in die komplexen Seelen- regungen der beiden Königinnen wirft, verleiht das Barockensemble Il präsentiert von dodenhof und swb Giardino Armonico der Musik die adäquate packende Akzentuierung und Dynamik – einfach majestätisch!

präsentiert von CEWE

42 43 0826 0809 Faraj Suleiman

Mi 08. Sept / 21 Uhr BLG-Forum Überseestadt, Bremen Tickets: Einheitspreis € 30 (erm. € 22)

Faraj Suleiman Quintet: Faraj Suleiman Klavier, Hussam Aliwat Oud, Pierre Millet Trompete, Côme Aguiar E-Bass, Baptiste de Chabaneix

Schlagzeug MUSIKFEST SURPRISE II MANET NEW PALESTINIAN SOUND UND ASTRUC Werke und Arrangements von Faraj Suleiman Der palästinensische Pianist und Komponist Faraj Suleiman ist ein experimentierfreudiger Brückenbauer zwischen Ost und West. 1984 in einem Dorf im Oberen Galiläa geboren, begann er mit drei Jahren das ­Klavierspiel und gab mit fünf Jahren sein erstes Konzert. Er studierte klassisches Klavier und arabische Musik und öffnete sich als Komponist für Einflüsse westlicher Musik. Aktuell in Paris ansässig, wo ihm die Tageszeitung »Le Figaro« gleich nach seinem ersten Konzert attes- KÜNSTLER tierte, »einer der talentiertesten Komponisten der Gegenwart zu sein«, begeisterte der Tastenvirtuose bereits beim Montreux Jazz Festival, beim Reeperbahnfestival und auf der Musikmesse WOMEX. In seinen FREUNDE Kompositionen und Improvisationen schafft er eine originäre Fusion aus 23.10.2021 – 27.02.2022 arabischen Skalen und Rhythmen mit Anleihen aus Jazz, Blues, Rock, Tango und Klassik. In seinen fesselnden Klangwelten, die die Vergangen- heit und die Zukunft verbinden, verliert er seinen eigenen Background nie aus dem Blick: »Es ist sehr wichtig, dass ich mich die ganze Zeit daran erinnere, dass ich Palästinenser bin und versuche, ›moderne‹ palästinensische Musik zu schreiben.«

Ermöglicht durch: Gefördert durch: präsentiert von dodenhof und swb

und einer Gruppe 44 privater Förderer 45 08 0926 09 0809 Philippe Jaroussky Céline Scheen Philippe Herreweghe

Mi 08. Sept / 18 und 21 Uhr / Schlosskirche Varel Do 09. Sept / 20 Uhr Tickets: € 55 / 35 / 20 (Ermäßigung 20 %) Kirche Unser Lieben Frauen, Bremen Tickets: € 40 / 30 / 20 / 15 (Ermäßigung 20 %) L’Arpeggiata Instrumentalensemble, Philippe Jaroussky Countertenor,

Céline Scheen Sopran, Christina Pluhar Leitung Collegium Vocale Gent Vokalensemble, Thomas C. Boysen Laute, MYTHOS EUROPA Philippe Herreweghe Leitung STABAT MATER

Giovanni Battista Pergolesi: Stabat Mater DOLCISSIMA MIA VITA

Carlo Gesualdo di Venosa: Madrigali a cinque voci. Was für eine elektrisierende Kombination: eine der wohl berühmtesten Libro quinto, 1611 sakralen Kompositionen überhaupt, dargeboten von einer absoluten Traumbesetzung! Giovanni Battista Pergolesi vollendete sein »Stabat Er war eine schillernde Persönlichkeit, der Komponist Carlo Gesualdo, Mater« über den Schmerz der Gottesmutter im Angesicht ihres gekreu- Fürst von Venosa und damit Sprössling einer der vornehmsten Familien zigten Sohns 1736, kurz bevor er mit nur 26 Jahren an der Schwindsucht Neapels. Neben seinem musikalischen Schaffen liefert der Umstand, starb. Mit seiner Beschränkung auf zwei Singstimmen erzeugt es einen dass er seine erste Ehefrau und ihren Liebhaber in flagranti ertappt bezwingend intimen Charakter und ist in seiner Mischung aus Oper und und ermordet hat, bis heute Anlass zu wilden Spekulationen. Doch die intensiver Frömmigkeit traurig und tröstend zugleich. Dieser spezifische können nicht darüber hinwegtäuschen, dass Gesualdo ein für seine Charakter des Werkes ist bei Christina Pluhar als eine der meistgefeier- Zeit geradezu visionäres Genie war. Sein fünftes Madrigalbuch zählt ten Musikerinnen der Alte-Musik-Szene und ihrem feinfühlig, melodiös hinsichtlich seiner formalen Gestaltung und harmonischen Komplexität und äußerst transparent aufspielenden Ensemble L’Arpeggiata in den zu seinen experimentellsten und kühnsten Kompositionen. Mit ihrem besten Händen. Philippe Jaroussky, einer der größten Countertenöre ausgesprochen modern wirkenden Gespür für Dramatik stellen diese der Gegenwart, und die Sopranistin Céline Scheen gehören schon Madrigale rund um Themen wie Schmerz, Liebeskummer, Trauer und lange zur »Stamm-Mannschaft« für Pluhars Projekte. Die zu Herzen Tod höchste Anforderungen an die Ausführenden. Damit sind sie wie ge- gehende Schönheit ihrer ätherisch aufblühenden und wunderbar ver- schaffen für das Collegium Vocale Gent. Im Jahr 1970 vom diesjährigen schmelzenden Stimmen verspricht für diese bewegende Seelenmusik Musikfest-Preisträger Philippe Herreweghe gegründet, ist das Ensemble entschleunigende, trostspendende, überirdische Momente der Einkehr Garant dafür, aus jeder Note Gesualdos die notwendige expressive – einfach nur himmlisch! Nuance herauszuholen und damit das beständige Pendeln zwischen Freude und Verzweiflung zu einem ergreifenden Erlebnis zu machen! in Zusammenarbeit mit dem Landkreis Friesland gefördert von der Barthel Stiftung in Zusammenarbeit mit der Philharmonischen Gesellschaft Bremen

46 47 09 2610 09 0809 Becca Stevens Kristian Bezuidenhout

Do 09. Sept / 21 Uhr Fr 10. Sept / 20 Uhr / Die Glocke, Bremen BLG-Forum Überseestadt, Bremen Tickets: € 53 / 40 / 30 / 20 (Ermäßigung 20 %) Tickets: Einheitspreis € 30 (erm. € 22) Kristian Bezuidenhout Hammerklavier, Lorenza Borrani Violine, Becca Stevens & Band Maia Cabeza Violine, Simone von Rahden Viola, Luise Buchberger Violoncello, Nicola Boud Klarinette MUSIKFEST SURPRISE III WONDERBLOOM KAMMERMUSIKALISCHE AKADEMIE Songs u. a. vom Album »Wonderbloom« Johannes Brahms: Klavierquartett Nr. 3 c-Moll op. 60, Robert Schumann: Märchenerzählungen op. 132 (vier Stücke für Die aus North Carolina stammende und in New York lebende Singer- Klarinette (ad libitum Violine), Viola und Klavier), Klavierquintett Songwriterin Becca Stevens entzieht sich seit Jahren elegant allen Es-Dur op. 44 Versuchen der Kategorisierung. Einflüsse aus Jazz, Indie Pop, Rock, Folk oder World Music machte sie sich zu eigen, drückte ihnen ihren indivi- Der gebürtig südafrikanische Pianist Kristian Bezuidenhout, bereits duellen Stempel auf – und erfand sich mit jedem Album neu! Aufgrund 2007 beim Musikfest mit dem Förderpreis Deutschlandfunk aus- ihrer eindringlichen Stimme, die sich durch eine glockenhelle, glasklare gezeichnet, ist einer der international gefragtesten Spezialisten Intonation auszeichnet, ihres außergewöhnlichen Kompositionstalents auf historischen Tasteninstrumenten. Haben vor allem seine Bach-, und ihrer sympathisch-natürlichen Bühnenpräsenz wird sie von der Haydn- und Mozart-Interpretationen voller Lebendigkeit und Intensität Kritik gern mit Größen wie Björk, Tori Amos oder Joni Mitchell verglichen. dem Hammerklavier zu neuer Bedeutung verholfen, setzt er sich nun mit Auf ihrem aktuellen Album »Wonderbloom« überrascht Becca Stevens zwei Großmeistern der Romantik auseinander. Johannes Brahms’ drittes nun mit einem groovelastigen Sound, der mit Elementen aus Pop, Funk Klavierquartett stellt er dabei Robert Schumanns schwärmerischen und R’n’B durchzogen ist, ohne dabei die Komplexität und treffsichere »Märchenerzählungen« und seinem euphorisch-aufwühlenden Klavier- Poesie ihrer Texte zu untergraben. »Ich würde mich freuen, wenn die quintett gegenüber. Unterstützt wird der feinsinnige Pianist dabei von Leute Spaß an diesem Album hätten und es in glücklichen und in trauri- einer Reihe herausragender, ebenfalls originalklanggeschulter Kollegin- gen Zeiten genießen würden – so wie ich in all meinen Lieblingsplatten nen: Violinistin Lorenza Borrani führt als Konzertmeisterin das Chamber Stärke finde.« Orchestra of Europe an, in dem auch Maia Cabeza, Simone von Rahden und Luise Buchberger ihre Heimat haben. Dazu gesellt sich mit Nicola präsentiert von dodenhof und swb Boud eine Meisterin auf der historischen Klarinette, die in Klangkörpern wie dem Orchestre des Champs-Elysées, Helsinki Baroque Orchestra oder Concerto Copenhagen spielt – Bühne frei!

48 49 OPENUP! siehe Seite 68/69

10 2610 09 0809 Cyrille Aimée Philippe Herreweghe

Fr 10. Sept / 21 Uhr Fr 10. Sept / 20 Uhr / St.-Petri-Kirche, Westerstede BLG-Forum Überseestadt, Bremen Tickets: € 25 / 20 / 15 (Ermäßigung 20 %) Tickets: Einheitspreis € 30 (erm. € 22) Collegium Vocale Gent Vokalensemble, Thomas C. Boysen Laute,

Cyrille Aimée & Band: Cyrille Aimée Gesang, Philippe Herreweghe Leitung MYTHOS EUROPA Michael Valeanu Gitarre, Ryan Hanseler Klavier

MUSIKFEST SURPRISE IV DOLCISSIMA MIA VITA

CYRILLE’S VARIETY Carlo Gesualdo di Venosa: Madrigali a cinque voci. Libro quinto, 1611 Songs vom Album »Move On: A Sondheim Adventure«, aus dem Great American Songbook und eigene Kompositionen Er war eine schillernde Persönlichkeit, der Komponist Carlo Gesualdo, Fürst von Venosa und damit Sprössling einer der vornehmsten Familien Cyrille Aimée ist eine äußerst vielseitige Sängerin, die sich mit Neapels. Neben seinem musikalischen Schaffen liefert der Umstand, Leidenschaft der Improvisation und der Neugier nach immer neuen dass er seine erste Ehefrau und ihren Liebhaber in flagranti ertappt Inspirationen verschrieben hat. 1984 als Tochter eines französischen und ermordet hat, bis heute Anlass zu wilden Spekulationen. Doch die Vaters und einer dominikanischen Mutter in Fontainebleau geboren, können nicht darüber hinwegtäuschen, dass Gesualdo ein für seine wuchs sie bereits mit einer Fülle unterschiedlicher Musik auf. Anleihen Zeit geradezu visionäres Genie war. Sein fünftes Madrigalbuch zählt von Michael Jackson oder dem französischen Chanson gehören heute hinsichtlich seiner formalen Gestaltung und harmonischen Komplexität daher genauso zum jazzbasierten Ausdrucksspektrum der Sängerin wie zu seinen experimentellsten und kühnsten Kompositionen. Mit ihrem Einflüsse aus Flamenco, lateinamerikanischer Musik, Gypsy-Swing oder ausgesprochen modern wirkenden Gespür für Dramatik stellen diese Musical-Jazzpop. Bereits 2007 gewann sie den Publikumspreis beim Madrigale rund um Themen wie Schmerz, Liebeskummer, Trauer und Montreux-Jazz-Festival, 2012 siegte sie bei der Sarah Vaughan Inter- Tod höchste Anforderungen an die Ausführenden. Damit sind sie wie ge- national Jazz Vocal Competition und 2015 wurde sie vom renommierten schaffen für das Collegium Vocale Gent. Im Jahr 1970 vom diesjährigen Down Beat-Magazin in der Kategorie »Rising Star« ausgezeichnet. Mit Musikfest-Preisträger Philippe Herreweghe gegründet, ist das Ensemble Auszügen aus ihrer Hommage an den großen Broadway-Komponisten Garant dafür, aus jeder Note Gesualdos die notwendige expressive Stephen Sondheim (»Company«, »Sunday in the Park with George«, Nuance herauszuholen und damit das beständige Pendeln zwischen »Sweeney Todd« u. a.), Interpretationen von Songs aus dem Great Freude und Verzweiflung zu einem ergreifenden Erlebnis zu machen! ­American Songbook sowie eigenen Kompositionen liefert sie beim ­Musikfest nun einen weiteren eindrucksvollen Beweis ihrer künst­ in Zusammenarbeit mit dem Landkreis Ammerland lerischen Bandbreite.

präsentiert von dodenhof und swb

50 51 11 2611 09 0809 Jong Metropole Jamison Ross Hofanlage Quatmann

Sa 11. Sept / 19 Uhr Sa 11. Sept / 18 Uhr BLG-Forum Überseestadt, Bremen Museumsdorf Cloppenburg Tickets: Parkett € 50 / 40, Tribüne € 30 / 20 (Ermäßigung 20 %) Tickets: Einheitspreis € 30 (erm. € 24)

Jamison Ross (Snarky Puppy), Jong Metropole (Teilnehmer*innen des Ein kleines Musikfest mit diversen Künstler*innen Musikfest-Ateliers »Contemporary Music«), Becca Stevens Gesang, in vier Spielstätten im Museumsdorf MUSIKFEST ATELIER II Michael League (Snarky Puppy, Bokanté) Leitung EINE MUSIKALISCHE LANDPARTIE MUSIKFEST GOES OVERSEAS IM MUSEUMSDORF CLOPPENBURG Michael League ist als Bassist, Komponist und Arrangeur der Das Musikfest Bremen lädt wieder zu einer »Musikalischen Landpartie« umtriebige Kreativkopf von Snarky Puppy. Das (mittlerweile) in New ins Museumsdorf Cloppenburg. Auf einem rund 15 Hektar großen York beheimatete Fusion-Funk-Jazz-Kollektiv begeistert mit seiner Gelände in einer parkähnlichen Landschaft, eingerahmt von hohen gelungenen Mischung aus intelligenten Songs, starken Melodien und Bäumen und malerischen Bachläufen, wartet es mit mehr als fünfzig Heavy Beats. Mit dem Jazz als bestimmendes Element werden Einflüsse ländlichen Baudenkmälern vom 16. Jahrhundert bis zum Anfang aus World Music, Funk, Rock, Pop und Gospel so geschickt angereichert, des 20. Jahrhunderts auf. Hierher transportiert und originalgetreu dass etwas gänzlich Neues daraus entsteht. Nachdem Snarky Puppy wiederaufgebaut, bieten­ sie einen anschaulichen Einblick in die und Bokanté, das zweite musikalische Standbein des Bassisten, bereits Alltags- und Kulturgeschichte des gesamten Nordwestens. Für seinen mit dem Metropole Orkest bei den »Overseas«-Nights begeistert haben, Konzertreigen hat das Festival vier Spielstätten auf dem Gelände gestaltet Michael League in diesem Jahr eines der Musikfest-Ateliers. ausgewählt: Die 1803 − 1806 erbaute Hofanlage Quatmann aus Elsten, Mit jungen Musiker*innen des Jong Metropole, einer Zusammenarbeit das 1684 erbaute Herrenhaus Arkenstede von Groß-Arkenstede, die des Metropole Orkest mit dem Nationalen Jugendorchester und dem 1699 erbaute Dorfkirche aus Klein Escherde und den 1835/40 erbauten Nationalen Jazzjugendorchester der Niederlande, wird er dafür an Hof Hoffmann aus Goldenstedt. Hier finden um 18 Uhr und um 20 Uhr der Neu-Interpretation von Snarky Puppy-Kompositionen arbeiten. parallel vier Konzerte à 45 Minuten statt. Stellen Sie sich nach Ihren Komplettiert um Schlagzeuger und Sänger Jamison Ross sowie Becca eigenen Vorlieben eine Route mit zwei aufeinanderfolgenden Konzerten Stevens, die bereits mehrfach mit League zusammengearbeitet hat, zusammen. Zwischen den Konzerten bleibt genügend Zeit, um die kann man sicher sein, dass das abschließende Konzert die Lebendigkeit nächste Spielstätte aufzusuchen – und für weitere Eindrücke vom und Spontanität einer hochenergetischen Jam Session haben wird! Museumsdorfgelände!

präsentiert durch BAB – Die Förderbank für Bremen und Bremerhaven, in Zusammenarbeit mit dem Landkreis Cloppenburg BLG LOGISTICS und Mercedes-Benz AG, Werk Bremen

Zum Programm

52 53 11 2611 09 0809 Bjarte Eike Martynas Levickis Alexander Chance Quatuor Cambini-Paris

Die Spielstätten und ihre Konzerte à 45 Minuten um 18 und 20 Uhr In der Hofanlage Quatmann präsentiert Geiger Bjarte Eike mit seinen Barokksolistene eine Tour durch die populäre Musik Skandinaviens vom Hofanlage Quatmann 18. Jahrhundert bis zum heutigen Folk. Wie schon bei ihren erfolgrei- chen »Alehouse Sessions« spielen sie alte und neue Musik und decken Bjarte Eike & Barokksolistene die Verbindungen zwischen mündlich tradierter Folkore und Kunstmusik »The Nordic Sessions«: Eine Reise durch skandinavische Folk- auf. Mit Musik und Anekdoten aus Norwegen, Dänemark und Schweden Musik vom 18. Jahrhundert bis heute kombinieren sie historisch informierte Spielpraxis mit zeitloser Freude am Musizieren fernab jeglicher Etikette. Hof Hoffmann Martynas Levickis Akkordeon Im Hof Hoffmann zeigt der junge Akkordeon-Virtuose Martynas Levickis, Agustín Lara: Granada, Georges Bizet / Gerardo Matos wie ausgesprochen vielseitig sein Instrument sein kann. Während Rodriguez: Habanera – A La Cumparsita, Yann Tiersen: spielerisch die Finger seiner linken Hand zwischen 120 Tastatur-Knöp- »Amélie«-Medley, Volkslieder aus Litauen (Arr.: Martynas fen hin und her tänzeln, fliegt die Rechte über eine Klaviatur mit drei Levickis), Frédéric Chopin: Walzer cis-Moll op. 64/2, Astor Oktaven. Bewusst Genre-Grenzen überschreitend, erweist er sich als Piazzolla: Libertango, Wolfgang Amadeus Mozart: »Alla Brückenbauer zwischen Stilen und Epochen und spannt einen Bogen Turca« aus der Klaviersonate A-Dur KV 331, Johannes Brahms: von Mozart über Chopin und Bizet bis zu Volksliedern seiner Heimat und Ungarischer Tanz Nr. 5, Johann Strauß: Polka »Unter Donner Astor Piazzolla. und Blitz« op. 324 In der Dorfkirche stellt sich der englische Countertenor Alexander Chan- Dorfkirche ce vor, der heute zu den namhaftesten jungen Vertretern seines Fachs gehört. Mit seiner klaren, engelsgleichen Stimme zeigt er mit dem Laute- Alexander Chance Countertenor & Toby Carr Laute nisten Toby Carr die emotional anrührende Bandbreite elisabethanischer »Drop Not, Mine Eyes«: Englische Lautenlieder von John Lautenlieder. Von John Dowland bis zu Henry Purcell gehen hier Musik Dowland, John Danyel, Robert Johnson, Thomas Campion, und Dichtung eine meisterhafte Verbindung ein und bieten den Interpre- Nicholas Lanier und Henry Purcell ten vielfältige musikalische und sprachliche Gestaltungsmöglichkeiten.

Herrenhaus Arkenstede Das Pariser Quatuor Cambini, benannt nach dem Mozart-Zeitgenossen, Quatuor Cambini-Paris Geiger und Komponisten Giuseppe Maria Cambini, empfängt Sie im Auszüge aus Streichquartetten von Joseph Haydn, Wolfgang Herrenhaus Arkenstede. Als Mitglieder in den führenden Alte-Musik- Amadeus Mozart und Charles Gounod Ensembles Frankreichs sind sie ausgewiesene Spezialist*innen der historischen Aufführungspraxis. Immer nach großer Intensität und fein Rahmenprogramm auf dem Museumsdorfgelände abgestuften klanglichen Nuancen suchend, legen sie in Streichquar- tetten von Haydn, Mozart und Gounod mit Authentizität und Ausdruck La Pifarescha fragile Seelenzustände frei. Bläsermusik aus der Renaissance

54 55 OPENUP! siehe Seite 68/69

12 2612 09 0809 Caravan Michael League Jong Metropole

So 12. Sept / 16 Uhr So 12. Sept / 19 Uhr / Forum Alte Werft BLG-Forum Überseestadt, Bremen (Alte Kesselschmiede), Papenburg Tickets: Erwachsene € 18 (erm. € 12), Kinder € 6 Tickets: Einheitspreis € 30 (erm. € 24) Familienpass € 33 (4 Pers., max. 2 Erw.) Jamison Ross (Snarky Puppy), Jong Metropole (Teilnehmer*innen Julian Schneemann Klavier und Kompositionen, Jeroen Batterink des Musikfest-Ateliers »Contemporary Music«), Michael League MUSIKFEST ATELIER II Perkussion, Yanna Pelser Viola, Sinan Arat Ney, Robin Coops Regisseur, (Snarky Puppy, Bokanté) Leitung Laura Minderhoud Dramaturgie, Tessa Verbei Szenografie, Rens van Dijk Technische Leitung FUSION NIGHT

FAMILIENKONZERT: CARAVAN Michael League ist als Bassist, Komponist und Arrangeur der umtriebige Kreativkopf von Snarky Puppy. Das (mittlerweile) in New Eine musikalische Suche nach dem Klang der Heimat York beheimatete Fusion-Funk-Jazz-Kollektiv begeistert mit seiner mit arabischen, irischen und türkischen Klängen, gemischt gelungenen Mischung aus intelligenten Songs, starken Melodien und mit Klassik und Jazz Heavy Beats. Nachdem Snarky Puppy und Bokanté, das zweite musika- lische Standbein des Bassisten, bereits in der Vergangenheit in Bremen Wie klingt Zuhause? Vier musikalische Freunde sortieren Pakete. Sie mit dem Metropole Orkest bei den »Overseas«-Nights begeistert haben, wissen genau, wohin alles gehen muss. Müde Blicke und Gähnen ver- gestaltet Michael League in diesem Jahr nun eines der Musikfest-Ate- raten, dass diese Arbeit durchaus langweilig sein kann. Doch dann stellt liers. Mit jungen Musiker*innen des Jong Metropole, einer Zusammen- ein seltsames Paket die Routine plötzlich auf den Kopf. Es hat nämlich arbeit des Metropole Orkest mit dem Nationalen Jugendorchester und einen anderen Klang und passt auch nicht einfach in jeden Briefkasten. dem Nationalen Jazzjugendorchester der Niederlande, wird er dafür an Pianist Julian, der türkische Flötist Sinan, die funkige Bratschistin Yanna der Neu-Interpretation von Snarky Puppy-Kompositionen arbeiten. Kom- und der Schlagzeug-Zauberer Jeroen folgen der Melodie. Mit einem plettiert um den hochkarätigen Schlagzeuger und Sänger Jamison Ross Klavier, einer Tasche voller türkischer Flöten, einer Bratsche und einem kann man sicher sein, dass das abschließende Konzert die Lebendigkeit Sammelsurium an Schlaginstrumenten machen sie sich auf den Weg. und Spontanität einer hochenergetischen Jam Session haben wird! Es ist der Beginn einer abenteuerlichen Reise, auf der Freundschaft und Musik das höchste Gut zu sein scheinen … »Caravan« ist eine gefördert durch die NORDMETALL-Stiftung und NORDMETALL musikalische Suche über alle Grenzen von Genres, Stilen, Atmosphären in Zusammenarbeit mit dem Landkreis Emsland und der Stadt und Farben hinweg nach dem Klang der Heimat mit arabischen, irischen Papenburg und türkischen Klängen, gemischt mit Klassik und Jazz.

Eine Produktion von Oorkaan

56 57 OPENUP! siehe Seite 68/69

13 2614 09 0809 Quatuor Cambini-Paris Daniel Lozakovich Bremer Philharmoniker

Mo 13. Sept / 20 Uhr / St.-Ulrichs-Kirche, Rastede Di 14. Sept / 18 und 21 Uhr / Die Glocke, Bremen Tickets: € 25 / 18 (Ermäßigung 20 %) Tickets: € 73 / 55 / 38 / 25 (Ermäßigung 20 %)

Quatuor Cambini-Paris Bremer Philharmoniker, Daniel Lozakovich Violine, Marko Letonja Dirigent DIE SIEBEN LETZTEN WORTE SCHWELGERISCHE SPÄTROMANTIK Joseph Haydn: »Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze« op. 51, Hob. III:50–56 (Transkription für Streichquartett Pjotr Iljitsch Tschaikowski: Violinkonzert D-Dur op. 35, von Joseph Haydn) Johannes Brahms: Sinfonie Nr. 4 e-Moll op. 98

Es war ein höchst ungewöhnlicher Auftrag, den Joseph Haydn 1785 von Mit einem Jahr Verzögerung begrüßen die Bremer Philharmoniker und einem Domherrn im spanischen Cádiz erhielt: eine meditative Musik für Marko Letonja nun zu ihrem traditionellen Musikfest-Auftritt Daniel den Karfreitagsgottesdienst über die sieben letzten Worte Christi am Lozakovich. Gerade mal 20 Jahre alt, begeistert der junge Violinvirtuose Kreuze. Folglich ließ der Komponist nach einer Ouvertüre sieben das bereits die internationale Kritik: »schiere Musikalität« (Süddeutsche ­Leiden Jesu tonmalerisch ausdeutende langsame Instrumentalsätze Zeitung), »Noblesse und Distinktion im Ausdruck« (Concerti), »eine aufeinanderfolgen, bis sich am Ende durch ein vertontes Erdbeben die Wahnsinns-Technik, eine nahezu perfekte Intonation« (Le Monde), aufgestaute Energie mit Wucht entlädt. Haydn gelang ein Werk von gro- »ein immens begabter aufstrebender Künstler« (New York Times). In ßer Erhabenheit und emotionaler Tiefe, welches er selbst so schätzte, Schweden als Sohn aus der Sowjetunion emigrierter Eltern geboren, dass er kurze Zeit später davon eine Streichquartettfassung erstellte. trägt Lozakovich die »russische Seele« in sich – und kann dies mit Sie sollte das Werk in möglichst breiten Kreisen bekannt machen und Tschaikowskis Violinkonzert, das immenses technisches Können und erfreut sich bis heute ungebrochener Beliebtheit. Das Quatuor­ Cambini- musikalische Gestaltungskraft verlangt, zeigen! Mit Brahms vierter Paris, zusammengesetzt aus Mitgliedern der führenden Alte-Musik- Sinfonie widmen sich die Bremer Philharmoniker dem Gipfel und Ensembles Frankreichs, sucht mit dem dunkel-samtigen Ton seiner Endpunkt des orchestralen Œuvres des Komponisten. 1885 unter ­historischen Instrumente immer nach der größtmöglichen Intensität seiner Leitung uraufgeführt, ist sie heute eines seiner beliebtesten des Ausdrucks. Mit diesem Ansatz ist es geradezu prädestiniert, die Orchesterwerke. Aufgrund ihres kompromisslosen, dichten Charakters ­Essenz der Musik Haydns in ihrer Schlichtheit und gleichzeitig medita­ gilt sie aber auch als die wohl schwierigste aller Brahms-Sinfonien – eine tiven Kraft zu einem Erlebnis zu machen! willkommene Herausforderung für die Bremer Philharmoniker und ihren Generalmusikdirektor! in Zusammenarbeit mit dem Landkreis Ammerland präsentiert von FIDES

58 59 15 2615 09 0809 Hans Memling: »Gottvater mit singenden und musizierenden Engeln« Diamanda La Berge Dramm

Mi 15. Sept / 20 Uhr Mi 15. Sept / 20 Uhr / Gustav-Heinemann- Kirche Unser Lieben Frauen, Bremen Bürgerhaus, Bremen-Vegesack Tickets: € 35 / 30 / 25 (Ermäßigung 20 %) Tickets: € 25 / 18 (Ermäßigung 20 %)

Oltremontano Antwerpen, Tiburtina Ensemble, Diamanda La Berge Dramm Violine, Katinka Fogh Vindelev Sopran, Barbora Kabátková Leitung, Wim Becu Konzept und Leitung Michelle O’Rourke Mezzosopran MUSIKFEST ATELIER III PARADISI PORTE FÖRDERPREISTRÄGERIN

Musik zu Hans Memlings Tafelmalerei »Gottvater mit singenden DEUTSCHLANDFUNK 2019

MYTHOS EUROPA und musizierenden Engeln« mit Werken von Guillaume Dufay, Morton Feldman: For Aaron Copland, Johann Sebastian Bach: John Dunstable, Jakob Obrecht, Gilles Binchois u. a. Partita Nr. 2 d-Moll BWV 1004, John Cage: Solo for Voice (Auszüge aus »Song Books«), »Eight Whiskus«, »The Wonderful In den 1480er Jahren schuf Hans Memling als Teil eines größeren, Widow of Eighteen Springs« heute verschollenen Altars das dreiteilige Tafelbild »Gottvater mit singenden und musizierenden Engeln«. Die dort gezeigten Instrumente Die 1991 geborene niederländisch-amerikanische Violinistin Diaman- hat der Maler darauf so abgebildet, wie sie zu seiner Zeit in Gebrauch da La Berge Dramm erhielt 2019 den »Förderpreis Deutschlandfunk«. waren. Zusammen mit dem Königlichen Museum für Schöne Künste in Die Begründung der Jury lautete, dass die junge Künstlerin mit einem Antwerpen, wo heute Memlings Gemälde hängen, hat Wim Becu dazu bereits bemerkenswert eigenen Stil ihrem Violinklang »ein weites ein interdisziplinäres Projekt initiiert. In dessen Rahmen wurden die Emotionsspektrum von archaischer Kraft bis meditativer Ruhe« öffne. abgebildeten Instrumente von Spezialisten detailliert nachgebaut und Das mit der Auszeichnung verbundene Musikfest-Engagement kündigt dazu thematisch geeignete Musik aus dem späten 15. Jahrhundert sie mit einem einfallsreichen Programm an, in dem sie die Klangwelten ausgesucht, die in Bezug zum Gemälde und seiner Ikonographie der von Johann Sebastian Bach und John Cage verbindet. Während Bachs Marienverehrung steht. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse sowie die Musik strukturiert scheint, wirft das Klanguniversum von Cage Fragen Besonderheiten des Spiels auf den nachgebauten Instrumenten wird auf. Stimmt das? In ihrer Gegenüberstellung von Bach und Cage Wim Becu jungen Musiker*innen im Atelier »Memlings Ohr« vermitteln betrachtet die Violinistin die Beziehung zwischen ihrem Instrument (Informationen zum Atelier-Abschlusskonzert am selben Tag werden und der menschlichen Stimme in einem neuen Licht. Zusammen mit noch veröffentlicht). Im Abendkonzert werden Oltremontano Antwerpen Michelle O'Rourke und Katinka Fogh Vindelev lösen sich so die Grenzen und das Tiburtina Ensemble mit wahrhaft himmlischer Musik all die wun- zwischen Gesang und Instrumentalspiel auf und nehmen uns mit auf derbaren Details auf den drei Leinwänden zu neuem Leben erwecken eine aufregende Klangreise, die einen neuen Blick auf gleich beide – ein Engelskonzert der ganz besonderen Art! Komponisten verspricht!

gefördert durch die NORDMETALL-Stiftung und NORDMETALL präsentiert vom WESER-KURIER

60 61 16 2616 09 0809 Orchestre des Champs-Elysées Avishai Cohen Orchester im Treppenhaus

Do 16. Sept / 20 Uhr / Die Glocke, Bremen Do 16. Sept / 19 Uhr Tickets: € 80 / 60 / 40 / 25 (Ermäßigung 20 %) Tabakquartier (Open Air), Bremen Tickets: € 35 / 28 / 20 (Ermäßigung 20 %) Orchestre des Champs-Elysées, Philippe Herreweghe Dirigent

MYTHOS EUROPA Orchester im Treppenhaus, SINFONISCHE MEISTERWERKE Avishai Cohen Quartet: Avishai Cohen Trompete, Yonathan Avishai Klavier, Barak Mori Kontrabass, Ziv Ravitz Schlagzeug Wolfgang Amadeus Mozart: Sinfonie Nr. 40 g-Moll KV 550, Ludwig van Beethoven: Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 55 »Eroica« NEW SOUNDS IM TABAKQUARTIER Unumstritten ist das Verdienst von Mozart und Beethoven, in ihrer Nach der musikalischen Premiere der Bremer Philharmoniker an ihrem gemeinsamen Wertschätzung für Joseph Haydn besonders die Gattung neuen Stammsitz, dem Tabakquartier (siehe S. 27), ertönen als zweiter der Sinfonie als eigene, höchst anspruchsvolle Kunstform maßgeblich Musikfest-Aufschlag »New Sounds« in einem der derzeit größten Stadt- weiterentwickelt zu haben. Mozarts Sinfonie Nr. 40 ist seine vorletzte entwicklungsprojekte Bremens. Das in Hannover ansässige Orchester und neben der Nr. 25 die einzige, die er in Moll verfasst hat. Mit ihrer düs- im Treppenhaus steht für einen erweiterten Konzertbegriff. In seinem ter-melancholischen Grundhaltung, in der aber Tristesse und Schwermut Programm »DISCO« verbindet es tanzbare Neukompositionen junger wiederum von solch bezwingender Schönheit sind, öffnet sie schon Komponisten und Clubfeeling mit klassischen Instrumenten – und das Tor zur Romantik. Das stieß dann Beethoven mit seiner »Eroica« wird als einer der führenden Vertreter der innovativen Klassikszene endgültig auf. Sie sprengte alles vorher Dagewesene in Bezug auf zum Türöffner für neue Hörerlebnisse. Der israelische Jazztrompeter, Dimension, Dynamik, formalem Aufbau und Tonfall. Der feinsinnige Ana- Bandleader und Komponist Avishai Cohen – nicht zu verwechseln lytiker Philippe Herreweghe ist am Pult seines auf Originalinstrumenten mit dem ebenso beim Musikfest schon aufgetretenen gleichnamigen spielenden Orchestre des Champs-Elysées stets im Dienst des musikali- Bassisten – sieht sich in der direkten Nachfolge von Miles Davis. Tief schen Ausdrucks und dabei den ganz besonderen Nuancen auf der Spur. in der Bebop- und Post-Bop-Tradition verwurzelt, bindet er neben dem Da können Sie sicher sein, dass der diesjährige Musikfest-Preisträger Jazz aber auch Einflüsse aus Klezmer, Electronica, Ambient-Musik, Herreweghe von diesen beiden revolutionären Meisterwerken eine dicke Psychedelia, Rock und Pop ein. In seinem zeitgenössischen, lyrischen Schicht Firnis kratzt und mit seinem erfrischenden Zugang ungeahnte, und unverwechselbaren Stil verschmelzen Moderne und Tradition und bisher nie so gehörte Details zum Klingen bringt – seien Sie gespannt! münden in leidenschaftlichen Improvisationen!

gefördert vom Bankhaus Neelmeyer, der OLB-Stiftung und gefördert durch Justus Grosse Immobilienunternehmen der Waldemar Koch Stiftung

62 63 OPENUP! siehe Seite 68/69

17 2618 09 0809 Teodor Currentzis Martin Grubinger

Fr 17. Sept / 20 Uhr / Die Glocke, Bremen Sa 18. Sept / 20 Uhr Tickets: € 90 / 65 / 45 / 30 (Ermäßigung 20 %) Marktplatz (Open Air), Bremen Eintritt frei. Die Vorabbuchung von Einlasstickets ist erforderlich SWR Symphonieorchester, Yulianna Avdeeva Klavier, (nur online unter www.musikfest-bremen.de). Teodor Currentzis Dirigent Martin Grubinger Schlagwerk & The Percussive Planet Ensemble CURRENTZIS & PROKOFJEW

Sergej Prokofjew: Klavierkonzert Nr. 3 C-Dur op. 26, PLEÏADES Sinfonie Nr. 5 B-Dur op. 100 Iannis Xenakis: »Pléïades«

Die Ankündigung, Teodor Currentzis werde mit der Saison 2018/19 Chef- Der 1983 in Salzburg geborene Perkussionist Martin Grubinger hat wie dirigent des neu fusionierten SWR Symphonieorchesters aus den bisher kein Zweiter einen neuen Fokus auf das Schlagwerk in seinen vielen eigenständigen Klangkörpern in Stuttgart sowie Baden-Baden und Frei- Erscheinungsformen als Soloinstrument gelenkt. Alles, was sich mit burg weckte hohe Erwartungen! Doch der griechische Dirigent konnte Klöppeln, Schlägeln, Sticks und Händen bearbeiten lässt, wird bei diese seit seinem Einstand eindrucksvoll einlösen, wie die euphorische ihm zum Ereignis! Und so gibt es zum Festival-Ausklang spektakuläre Resonanz bei Orchester, Publikum und Kritik zeigt. Und mit Currentzis’ Schlagzeug-Klänge bei freiem Eintritt, live und Open Air auf dem Markt- Affinität zur russischen Kultur war für die Musiker*innen gerade die Aus- platz mit Grubinger und seinem Percussive Planet Ensemble. Für das sicht, mit ihm dieses Repertoire zu erarbeiten, besonders interessant. 1978 entstandene Schlagzeug-Sextett »Pléïades« hat sich der griechi- Sergej Prokofjew, zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein »Enfant terrible« sche Komponist Iannis Xenakis vom Sternbild der Plejaden inspirieren der ohnehin progressiven russischen Musikszene, kehrte nach Aufent- lassen. In der griechischen Mythologie sind sie die sieben Töchter des halten von 1918 bis 1936 in Amerika und Europa in die Heimat zurück. Atlas und der Pleione, die von Zeus als Siebengestirn an den Himmel ver- Sein 1921 fertiggestelltes drittes Klavierkonzert erfordert ein Höchst- setzt wurden. Xenakis machte daraus ein geradezu sinnenbetäubendes maß an Virtuosität, der Yulianna Avdeeva, Gewinnerin des Warschauer Spektakel voll geballter Energie, hoher Intensität und rhythmischer Chopin-Wettbewerbs 2010, souverän gerecht werden dürfte. Mit der Komplexität. Mit seiner Unmittelbarkeit und energetischen Kraft wird 1944 entstandenen fünften Sinfonie versuchte der Komponist den das Werk damit gleichzeitig auch zur musikalischen Verbeugung vor Kriegswirren etwas Positives entgegenzusetzen und bezeichnete sie Bremen als einer der herausragenden Standorte in der europäischen als »eine Symphonie von der Größe des menschlichen Geistes« – wie Luft- und Raumfahrt! geschaffen für den Musikfest-Preisträger von 2019 und sein Orchester in ihrer bedingungslosen Liebe und totalen Hingabe an die Musik! gefördert durch NORDMETALL und die NORDMETALL-Stiftung

Änderungen des Programms vorbehalten!

64 65 Musikfest-Preis 2021

Philippe Herreweghe

Der Musikfest-Preis, eine handgegossene »Orpheus«-Bronze des Orchestra oder dem Mahler Chamber Orchestra hat er bei uns seine ganz Bremer Bildhauers Bernd Altenstein als Sinnbild des menschlichen Le- eigenen Klangvorstellungen vortrefflich realisiert. Herzlichen Glück- bensentwurfs und seiner Reflexion im Musikalischen schlechthin, wird wunsch, Philippe Herreweghe! Philippe Herreweghe im Rahmen des 32. Musikfest Bremen verliehen.

Mit dem 1947 im belgischen Gent geborenen Philippe Herreweghe wird einer der Pioniere der historischen Aufführungspraxis mit dem Musik- Bisherige Musikfest- fest-Preis 2021 ausgezeichnet. Das in seiner Heimatstadt begonnene Preisträger*innen Medizinstudium an der Universität kombinierte er mit einer musikalischen Ausbildung am Konservatorium. Am Pult des von ihm 1970 gegründeten Sir John Eliot Gardiner (1998) Collegium Vocale Gent und den später formierten Ensembles La Cha- und Kremerata Baltica (1999) pelle Royale und Orchestre des Champs-Elysées zeigt er seit Jahren Klaus Maria Brandauer und Thomas Hengelbrock (2000) eindrücklich, dass es ihm nie allein um historische Genauigkeit geht. Jessye Norman (2001) Vielmehr steht bei ihm mit seiner adäquaten und gründlichen Lesart der Nikolaus Harnoncourt (2002) Repertoires sowie dem Einsatz historischer Instrumente und der daraus András Schiff (2003) resultierenden Phrasierung, Artikulation und Dynamik das klangliche Sir Roger Norrington (2004) Ergebnis an sich im Fokus. Sein Leitsatz dazu: »Ich möchte die Musik Marc Minkowski (2005) durchsichtig machen.« Anne Sofie von Otter (2006) Kristjan Järvi & Absolute Ensemble (2007) Und das hat er beim Musikfest Bremen eindrücklich unter Beweis gestellt! Fazıl Say (2008) Seit 1996 regelmäßig zu Gast, hat er sich keineswegs nur im Bereich Hélène Grimaud (2009) der Alten Musik profiliert. Auch klassische oder romantische Werke hat Jos van Immerseel (2010) er bei uns im Originalklang interpretiert und damit immer wieder neue, Masaaki Suzuki (2011) faszinierende Perspektiven auf vermeintlich bekanntes Repertoire er- Harald Vogel (2012) öffnet. Das beeindruckende Spektrum seines gezeigten Repertoires reicht Ottavio Dantone (2014) von Monteverdis Marienvesper und Bach-Kantaten über Mozarts Requiem, Janine Jansen (2015) Beethovens Missa Solemnis und Mendelssohn Bartholdys »Elias« bis zu Rolando Villazón (2016) Brahms’ »Ein deutsches Requiem«, Bruckners 5. Sinfonie oder Mahlers Jérémie Rhorer (2017) »Kindertotenliedern«. Und nicht nur mit seinen eigenen Klangkörpern, Jules Buckley & Metropole Orkest (2018) sondern genauso selbstverständlich mit dem Royal Concertgebouw Teodor Currentzis (2019)

66 67 OPENUP! Das Vermittlungsprogramm des Musikfest Bremen für junge Menschen – unterstützt von der swb-Bildungsinitiative

OPEN UP öffnet wieder die Türen zum Konzertsaal: Ungekünstelt und leidenschaftlich, mitreißend und berührend, spannend und überraschend – so kann ein junges Publikum klassische Musik beim Musikfest Bremen live erleben! Ob in der Kombination Eltern-Kinder, Schüler-Lehrer oder Auszubildende und Studierende: Die Angebote von OPEN UP sind eigens für euch gemacht. Hier kommen die Details:

Kinder und Jugendliche In Begleitung von Erwachsenen Tickets: Erwachsene zahlen den Normalpreis, Kinder und Jugendliche € 6

Schüler*innen, Auszubildende, Freiwilligendienstleistende und CARAVAN Studierende bis 25 Jahre Familienkonzert Tickets: 30 Minuten vor Konzertbeginn an der Abendkasse nach Verfügbarkeit, € 12 So 12. September / 16 Uhr Schulklassen BLG-Forum Überseestadt, Bremen Für Schulklassen mit ihren Lehrer*innen: Konzertbesuch auf Wunsch mit Begleitprogramm Kontakt: Musikfest Bremen, Carolin Reich, Tel. 0421 / 33 66 784, [email protected] Tickets: Erwachsene € 18 (erm. € 12), Kinder € 6, Tickets: € 6 Familienpass € 33 (4 Personen, max. 2 Erwachsene)

Diese Angebote gelten für alle Konzerte, Verfügbarkeit Ausführliche Informationen zum Konzert auf Seite 56. vorausgesetzt. Unsere besonderen Empfehlungen OPENUP! Weitere Informationen zum Bildungssponsoring haben wir mit einer OPEN UP!-Fahne gekennzeichnet. der swb unter www.swb-bildungsinitiative.de

68 69 MUSIKFEST BREMEN 2021 UNTER CORONA-BEDINGUNGEN: IHR LEITFADEN ZUM FESTIVAL

Um Ihren Besuch einer Musikfest-Veranstaltung so sicher und unbe- schwert wie möglich zu gestalten, gelten gemäß sorgfältig ausgearbeite- ter Hygiene- und Sicherheitskonzepte umfassende Maßnahmen in allen Spielstätten für die Durchführung unserer Konzerte. Die wichtigsten Informationen zum Kartenkauf und Besuch einer Veranstaltung finden Sie hier zusammengefasst.

Tickets nur online und telefonisch im Vorverkauf Aus Sicherheitsgründen bleibt der reguläre Vorort- Kartenverkauf bei unserer offiziellen Vorverkaufsstelle, dem Ticket-Service in der Glocke, vorerst weiterhin geschlossen. Karten für Musikfest-Veranstaltungen können hier im Vorverkauf derzeit nur telefonisch (Tel. 0421 / 33 66 99, Mo-Fr 10-18, Sa 10-15 Uhr) sowie online (www.musikfest-bremen.de) erworben werden. Über die jeweilige Situation bei den weiteren Nordwest Ticket-Vor- verkaufsstellen in Bremen und im Nordwesten informie- ren Sie sich bitte individuell. Wir bitten um Verständnis BILDNACHWEISE Rolando Villazón © Julien Benhamou-DG Léon Berben © Christoph M. Frommen dafür, dass aufgrund der eingeschränkten Kapazitäten pro Sabine Devieilhe © Fabien Monthubert Harald Vogel © Günter W. Schnell Konzert maximal sechs Karten buchbar sind. Christina Pluhar © Michal Novak Jérémie Rhorer © Caroline Doutre Teodor Currentzis © Nadia Rosenberg Diana Damrau @ Simon Fowler Diamanda La Berge Dramm © Nikolai Wolff Reinoud Van Mechelen © Senne van der Ven Emöke Baráth © Zsoffi Raffay Pastoral for the Planet © Marie Guilloux Bestuhlung auf Abstand Philippe Jaroussky © Simon Fowler / Erato Vox Luminis © Mario Leko Alle Saalpläne sind derzeit im Schachbrettmuster mit ent- Warner Classics Rolando Villazón © ITV Rex Laurence Equilbey © Jean-Baptiste Millot Christina Pluhar © Marko Borggreve sprechenden Sicherheitsabständen zwischen den Plätzen Reinoud Van Mechelen © Senne Van der Ven Anna Prohaska © Marko Borggreve eingerichtet. Bitte beachten Sie, dass aus diesem Grund Yulianna Avdeeva © Christine Schneider Philippe Jaroussky © Michal Novak Thomas Albert © Patric Leo Céline Scheen © Michal Novak mehrheitlich jeweils zwei zusammenhängende Plätze Nicolas Altstaedt © Marco Borggreve Philippe Herreweghe © Michiel Hendryckx franz ensemble © E. Zika Kristian Bezuidenhout © Marco Borggreve sowie mitunter nur eine geringere Zahl an Einzelplätzen Fabio Biondi © James Rajotte Jong Metropole © Pieter Kunnen buchbar sind. Bei der endgültigen Saalbelegung werden François-Xavier Roth © Julien Mignot Quatmannshof Cloppenburg © Michael Stephan Shalosh © Zohar Ron Bjarte Eike © Theresa Pewal wir uns nach den aktuellen behördlichen Vorgaben richten, Dunedin Consort © Jo Buckley Martynas Lewickis © Miglé Golubickaité sodass bei etwaigen Änderungen der Besucherkapazi- The Gesualdo Six © Patrick Allen Alexander Chance © Nina Close Sabine Devieilhe © Fabien Monthubert Quatuor Cambini-Paris © Franck Juery täten Anpassungen der Platzierung nicht auszuschließen Janoska Ensemble © Andreas Bitesnich Caravan © Sjoerd Derine Nicolas Altstaedt © Marco Borggreve Michael League © Stella K sind. Eine etwaige Anpassung des Sitzplanes berechtigt Cyrille Aimée © Colville Heskey Quatuor Cambini-Paris © Franck Juery nicht zur Rückgabe der Konzertkarten. Faraj Suleiman © Pierre-Etienne Ridoux Daniel Lozakovich © Johan Sandberg-DG Repercussion/Fuldner © Repercussion Ausschnitt Gemälde auf S. 60 © Hans Memling, Becca Stevens © David Goddard God de Vader met zingende en musicerende Programm- und Besetzungsänderungen Bild Katharina die Große © Schlossmuseum Jever engelen, Inv.nr. 778-780, Foto: Rik Klein Gotink, Europa Galante © Ana de Labra Collectie KMSKA - Vlaamse Gemeenschap (CC0) Wir setzen alles daran, unsere Konzerte in der angekün- Daniil Trifonov © Dario Acosta Diamanda La Berge Dramm © Juri Hiensch Tabakquartier © Bremerfotografen, Avishai Cohen © Johan Jacobs digten Form veranstalten zu können. Durch veränderte Justus Grosse Real Estate GmbH Orchester im Treppenhaus © A. T. Birkenholz Einreisebestimmungen oder andere unvorhergesehene John Butt © Jo Buckley Teodor Currentzis © Nadia Romanova Bremer Philharmoniker © Caspar Sessler Martin Grubinger © Simon Pauly Umstände bleiben kurzfristige Programm- und/oder Be- Musica Fiata © Eberhard Zummach Orgeln © Patric Leo setzungsänderungen jedoch vorbehalten, die ebenfalls Haydn Philharmonie © Nancy Horowitz Impressionen & Spielstätten © fotoetage, Fazıl Say © Marko Borggreve Patric Leo nicht zur Ticketrückgabe berechtigen.

70 7171 Kontaktdatenerfassung Keine Garderobenabgabe Beim Ticketkauf werden Ihre Kontaktdaten zum Zweck ei- Bitte stellen Sie sich darauf ein, dass in den Spielstätten ner eventuellen Rückverfolgung erfasst. Bitte informieren Besuchergarderoben aus Hygienegründen bis auf Weiteres Sie sich vor dem Konzertbesuch auf unserer Internetseite nicht geöffnet sind. Bitte vermeiden Sie daher auch die nach dem aktuellen Stand, wie darüber hinaus vor Ort die Mitnahme größerer Taschen. Nutzung einer Kontaktnachverfolgungs-App bzw. die Hin- terlegung eines analogen Kontaktformulars zum Einsatz Abstandsregeln kommt. Bitte beachten Sie darüber hinaus, dass zur Kon- Bitte halten Sie beim Einlass und auf allen Wegen in den taktrückverfolgung auch für Veranstaltungen mit freiem Spielstätten den Mindestabstand von 1,5 Metern zu ande- Eintritt die Vorabbuchung von Einlass-Tickets erforderlich ren Gästen, die nicht Angehörige Ihres Haushalts sind, ein. ist (nur online möglich unter www.musikfest-bremen.de). Dadurch wird auch sichergestellt, dass alle Besucher*in- Handhygiene nen einen Platz bekommen und nicht mehr Publikum als Im Eingangsbereich und in den Waschräumen der Spiel- zulässig die Veranstaltung besucht. Die erhobenen Daten stätten sind für Sie Desinfektionsspender aufgestellt. werden ausschließlich den gesetzlichen Vorgaben gemäß verwendet und fristgerecht wieder gelöscht. Konzertabsage Mit dem Kauf eines Musikfest-Tickets gehen Sie kein Risiko Vorlage Impf-Nachweis, Genesenen-Nachweis oder ein. Sollte ein Konzert pandemiebedingt abgesagt werden negativer Corona-Test müssen, wird Ihnen der Ticketpreis inklusive Vorverkaufs- Zum Zeitpunkt der Drucklegung des Programms war noch und Systemgebühr erstattet. offen, inwieweit für einen Konzertbesuch im Spätsommer ein Impf- oder Genesenen-Nachweis oder ein negativer Veranstaltungsdauer Corona-Test zusammen mit dem Personalausweis vorzu- Alle Veranstaltungen finden nach aktueller Planung ohne legen ist. Wir bleiben hierzu mit den Gesundheitsämtern Pause statt, über die jeweilige Dauer informieren wir Sie zu und der Politik im Austausch und werden die entsprechen- jedem Konzert auf unserer Internetseite. den behördlichen Vorgaben aktuell auf unserer Internet- seite und über unsere weiteren Kanäle kommunizieren. Besucher*innen, die sich nicht an die verbindlichen Vorgaben halten, können von der Veranstaltung ausgeschlossen werden. In diesem Fall Einlass besteht kein Anspruch auf Rückerstattung des Ticketpreises. Wir öffnen die Spielstätten rund 45 Minuten vor Veranstal- tungsbeginn. Sie entscheiden, wie früh Sie Ihre Plätze ein- nehmen möchten, wir bitten Sie aber zu berücksichtigen, NEWSLETTER beim Besitz von Karten für Plätze in der Mitte einer Reihe Mit unserem Newsletter sind Sie immer auf dem nicht zu spät zu erscheinen. Laufenden und erhalten ausgewählte Neuigkeiten zum Musikfest Bremen und seinen Künstler*innen sowie Medizinischer Mund-Nasen-Schutz aktuelle Informationen rund um Ihren Konzertbesuch. In allen Spielstätten ist das durchgehende Tragen einer medizinischen Gesichtsmaske (OP- oder FFP2-Maske) Jetzt abonnieren: verpflichtend, auch während des Konzertes. www.musikfest-bremen.de/newsletter

Gastronomie Möglicherweise entfällt weiterhin ein Getränkeausschank in den Innenräumen von Spielstätten im Zusammenhang mit Veranstaltungen. Die regulären Öffnungszeiten von separaten gastronomischen Einrichtungen an den Spiel- stätten (wie z. B. dem Restaurant »D’Oro« in der Glocke) bleiben davon unberührt. Stand: 27. Mai 2021 (Änderungen vorbehalten)

72 7373 TICKETSERVICE VERANSTALTUNGSORTE Bitte informieren Sie sich WEITERE VORVERKAUFSSTELLEN BREMEN UND BREMERHAVEN IN DER REGION vor Ihrem Besuch zu den aktuell IM NORDWESTEN Alte Post Forum Alte Werft geltenden Corona-Auflagen Stadthalle Cloppenburg 15, 28195 Bremen Ölmühlenweg 9, 26871 Papenburg und dadurch eventuell abwei- Mühlenstraße 20–22, Atlantic Grand Hotel Dom zu Verden chenden Öffnungszeiten. 49661 Cloppenburg Bredenstraße 2, 28195 Bremen Lugenstein 10–12, 27283 Verden Buchhandlung Schepers BLG-Forum Überseestadt Findorffkirche Telefonische Kartenbestellung Lange Straße 9, 26169 Friesoythe Am Speicher XI 11, 28217 Bremen Spreckmannstraße 44, in der Glocke Jeversches Wochenblatt Die Glocke 28879 Grasberg Mo-Fr 10-18 Uhr, Sa 10-15 Uhr Wangerstr. 14, 26441 Jever Domsheide 6–8, 28195 Bremen Kirche St. Marien Tel. 0421/33 66 99 Stadtmarketing Löningen Gustav-Heinemann-Bürgerhaus Kirchstraße 2–4, Online-Kartenbestellung Langenstraße 38, 49624 Löningen Vegesack 26169 Friesoythe www.musikfest-bremen.de Oldenburg-Info im Lappan Kirchheide 49, 28757 Bremen Kirche St. Sixtus und Sinicius Karten-Reservierung Lange Straße 3, 26122 Oldenburg Haus der Bürgerschaft Kattrepel 1a, Unabhängig von der gewünschten Nordwest-Zeitung Am Markt 20, 28195 Bremen 26434 Wangerland-Hohenkirchen Anzahl von Karten (maximal 6 Markt 22, 26122 Oldenburg Landgericht Kirche St. Vitus Löningen Karten pro Konzert buchbar) gegen sowie in allen Geschäftsstellen Domsheide 16, 28195 Bremen Gelbrink 3, eine Pauschalgebühr von € 4 TUI Reisecenter Nord/LB 49624 Löningen Karten-Versand Oldenburger Str. 221, 26, 28195 Bremen St. Lamberti-Kirche Für einen Postversand berechnen 26180 Rastede St. Petri Dom Markt 17, wir eine Pauschalgebühr von € 6 Reise König Sandstraße 10–12, 26122 Oldenburg (inkl. Reservierungsgebühr). Hindenburgstraße 14a, 26316 Varel 28195 Bremen Ludgerikirche Wir akzeptieren Visa und Eurocard. Verdener Nachrichten Unser Lieben Frauen Kirche Am Markt 37, Große Straße 132, 27283 Verden Unser Lieben Frauen Kirchhof 27, 26506 Norden WEITERE VORVERKAUFSSTELLEN Nordwest-Zeitung 28195 Bremen Museumsdorf Cloppenburg IN BREMEN UND BREMERHAVEN Peterstr. 14, 26655 Westerstede St. Johann Bether Straße 6, Weser-Kurier/Bremer Nachrichten Wilhelmshavener Zeitung Hohe Straße 2, 28195 Bremen 49661 Cloppenburg Kartenshop im Pressehaus Parkstraße 8, 26382 Wilhelmshaven Tabakquartier Schloss Gödens Bremen, Martinistraße 43 Hermann-Ritter-Straße 108, 26452 Sande-Gödens 28195 Bremen Service Hotline der Bremer 28197 Bremen Schlosskirche Varel 0421/36 36 36 und in allen Touristik-Zentrale BTZ: Apollo Bremerhaven 26316 Varel regionalen Zeitungshäusern 0421/30 800 10 Georgstraße 73, St. Cyprian- und Corneliuskirche Tourist-Informationen der BTZ Touristische Informationen, Hotels, 27570 Bremerhaven Ganderkesee im Hauptbahnhof und in der Tickets, Reiseangebote und mehr Stadttheater Bremerhaven Ring 14, Böttcherstraße Theodor-Heuss-Platz 1, 27777 Ganderkesee Bremer Kartenkontor sowie bei allen anderen Nordwest 27568 Bremerhaven St.-Petri-Kirche Zum alten Speicher 9 Ticket Verkaufsstellen, unter Am Markt 3a, 28759 Bremen www.nordwest-ticket.de und im 26655 Westerstede Nordsee-Zeitung Bremerhaven Nordwest Ticket Call Center St.-Ulrichs-Kirche Obere Bürger 48 Denkmalsplatz 5, 27568 Bremerhaven 26180 Rastede Stadtkirche Jever Am Kirchplatz 28, 26441 Jever PREISINFORMATION Zionskirche An der Kirche 1, Alle genannten Kartenpreise in € verstehen sich inklusive Verkaufs- 27726 Worpswede und Systemgebühr. Die in Klammern angegebenen Preise für Ermäßigungen gelten für Schüler*innen, Studierende (bis 30 Jahre), Freiwilligendienstleistende, Auszubildende, Schwerbehinderte (ab 70 %) und Erwerbslose bei Vorlage eines gültigen Ausweises.

Frühbucherrabatt: 15 % Ermäßigung bis zum 04.07.21. Der Frühbucherrabatt wird auf den jeweiligen Normalpreis gewährt und gilt nicht in Kombination mit anderen Rabattstufen.

74 75 SPONSOREN UND PARTNER MEDIENPARTNER Das Musikfest Bremen wird ermöglicht durch die Hauptförderer:

FREUNDE UND FÖRDERER

KOOPERATIONSPARTNER

KONZERTSPONSOREN UND PARTNER

Bremen

HOTELPARTNER MOBILITY PARTNER

HOTEL, BREMEN

76 77 Fahrpreis € 12 Fahrpreis € 17 BUS-SHUTTLE ZU KONZERTEN Ganderkesee Friesoythe IN DER REGION Hohenkirchen Fahrpreis € 14 Jever Das Musikfest Bremen bietet erneut einen Bus-Transfer an. So gelangen Bremerhaven Löningen Sie sicher und bequem von Bremen aus zu den Musikfest-Konzerten in Cloppenburg Norden der Nordwest-Region. Grasberg Papenburg Zentraler Abfahrts- und Ankunftsort am Veranstaltungstag ist jeweils vor Oldenburg Sande der Glocke an der Domsheide. Bus-Tickets können beim Ticket-Service der Rastede Glocke (Tel. 0421 / 33 66 99, Mo–Fr 10–18 Uhr, Sa 10–15 Uhr) und unter Varel Die Fahrpreise www.musikfest-bremen.de erworben werden. Verden gelten für Hin- Westerstede und Rückfahrt. Bitte informieren Sie sich vor der Veranstaltung über die für den Worpswede Transfer geltenden Corona-Regeln.

KOSTENLOSE NUTZUNG VON BUS H UND BAHN INNERHALB DES VBN MFB Für Musikfest-Veranstaltungen in den folgenden Spielorten gilt Ihre Eintrittskarte zugleich als Fahrkarte für die Busse, Straßenbahnen und Züge des Nahverkehrs im gesamten Gebiet des VBN (Verkehrsverbund Bremen/Niedersachsen) und zwar ab vier Stunden vor der Musikfest- Veranstaltung bis Betriebsschluss des VBN: Bremen / Bremerhaven / Ganderkesee / Grasberg / Oldenburg / Rastede / Verden / Westerstede / Worpswede

Hohenkirchen Norden Jever Bremerhaven Sande VBN Varel

Westerstede Rastede VBN VBN Worpswede VBN Grasberg VBN Oldenburg VBN Friesoythe Bremen Papenburg Ganderkesee VBN Cloppenburg VBN

Löningen Verden VBN

78 79 DIE KONZERTE AUF EINEN BLICK Sa 28. Aug / ab 18 Uhr Fr 03. Sept / Wandelkonzert Mi 08. Sept / 21 Uhr Mo 13. Sept / 20 Uhr Eine große Nachtmusik Mythos Europa Musikfest Surprise II Die sieben letzten Worte 9 Spielstätten rund um den Franko-flämische Vokalnacht New Palestinian Sound St.-Ulrichs-Kirche, Rastede Marktplatz 19 Uhr / Kirche Unser Lieben BLG-Forum Überseestadt, Bremen Frauen, Bremen Di 14. Sept / 18 und 21 Uhr So 29. Aug / 15.30 Uhr 20.30 Uhr / Kirche St. Johann, Mi 08. Sept / 18 und 21 Uhr Schwelgerische Spätromantik Literarisch-musikalisches Bremen Stabat Mater Die Glocke, Bremen Kabinett: Vivaldi und 22 Uhr / St. Petri Dom, Bremen Schlosskirche Varel seine Töchter Mi 15. Sept / 20 Uhr Apollo Bremerhaven Fr 03. Sept / 20 Uhr Do 09. Sept / 20 Uhr Musikfest Atelier III Arp-Schnitger-Festival III Mythos Europa Mythos Europa So 29. Aug / 19 Uhr Stilbildende norddeutsche Dolcissima mia vita Paradisi Porte Musikfest Atelier I Orgelwerke Kirche Unser Lieben Frauen, Kirche Unser Lieben Frauen, Katharinas Hofmusik III Zionskirche, Worpswede Bremen Bremen Stadtkirche Jever Fr 03. Sept / 18 und 21 Uhr Do 09. Sept / 21 Uhr Mi 15. Sept / 20 Uhr So 29. Aug / 19.30 Uhr Schlossmusik auf Gödens Musikfest Surprise III Förderpreisträgerin Neues von Vivaldi Schloss Gödens, Sande/Friesland Wonderbloom Deutschlandfunk 2019 Stadttheater Bremerhaven BLG-Forum Überseestadt, Bremen Gustav-Heinemann-Bürgerhaus, Sa 04. Sept / 20 Uhr Bremen-Vegesack Mo 30. Aug / 20 Uhr Alles Liebe! Fr 10. Sept / 20 Uhr Die vier Jahreszeiten Die Glocke, Bremen Kammermusikalische Akademie Do 16. Sept / 20 Uhr St. Marien Kirche, Friesoythe Die Glocke, Bremen Mythos Europa Sa 04. Sept / 20 Uhr Sinfonische Meisterwerke Di 31. Aug / 18 und 21 Uhr Arp-Schnitger-Festival IV Fr 10. Sept / 21 Uhr Die Glocke, Bremen Klavierabend Mythos Europa Musikfest Surprise IV Die Glocke, Bremen Erbarme Dich Cyrille’s Variety Do 16. Sept / 19 Uhr Findorffkirche, Grasberg BLG-Forum Überseestadt, Bremen New Sounds im Tabakquartier Di 31. Aug / 20 Uhr Tabakquartier (Open Air), Bremen Davide penitente So 05. Sept / 18 Uhr Fr 10. Sept / 20 Uhr Kirche St. Vitus, Löningen La Fura dels Baus: Mythos Europa Fr 17. Sept / 20 Uhr Pastoral for the Planet Dolcissima mia vita Currentzis & Prokofjew Mi 01. Sept / 19 Uhr BLG-Forum Überseestadt, Bremen St.-Petri-Kirche, Westerstede Die Glocke, Bremen Serenade im Tabakquartier Tabakquartier (Open Air), Bremen So 05. Sept / 19 Uhr Sa 11. Sept / 19 Uhr Sa 18. Sept / 20 Uhr Arp-Schnitger-Festival V Musikfest Atelier II Pleïades Mi 01. Sept / 20 Uhr Mythos Europa Musikfest goes Overseas Marktplatz (Open Air), Bremen Große Messe in c-Moll Johannes-Passion BLG-Forum Überseestadt, Bremen Dom zu Verden, Verden St. Cyprian- und Corneliuskirche, Ganderkesee Sa 11. Sept / 18 Uhr Mi 01. Sept / 20 Uhr Eine musikalische Landpartie im Arp-Schnitger-Festival I Mo 06. Sept / 20 Uhr Museumsdorf Cloppenburg König Davids Psalm Orfeo son io Museumsdorf Cloppenburg Ludgerikirche, Norden Die Glocke, Bremen So 12. Sept / 16 Uhr Do 02. Sept / 18 und 21 Uhr Di 07. Sept / 21 Uhr Familienkonzert Haydn – Mozart – Say Musikfest Surprise I Caravan Die Glocke, Bremen Infinite Spaces BLG-Forum Überseestadt, Bremen BLG-Forum Überseestadt, Bremen Do 02. Sept / 20 Uhr So 12. Sept / 19 Uhr Arp-Schnitger-Festival II Di 07. Sept / 20 Uhr Musikfest Atelier II Gelobet seist Du, Jesu Christ Serpent & Fire Fusion Night Kirche St. Sixtus und Sinicius, St. Lamberti-Kirche, Oldenburg Forum Alte Werft (Alte Hohenkirchen Kesselschmiede), Papenburg

Änderungen des Programms vorbehalten!

80 81 Musikfest Bremen GmbH Domsheide 3 D-28195 Bremen www.musikfest-bremen.de

Intendant: Prof. Thomas Albert Geschäftsführer: Jörg Ehntholt Texte: Carsten Preisler 1. Auflage, Stand 27. Mai 2021

Die Hauptförderer des Musikfest Bremen 2021: