Jahresbericht

DRK-LANDESVERBAND MECKLENBURG-VORPOMMERN 2019/2020

Deutsches Rotes www.drk-mv.de Kreuz Das Jahr 2019 / 2020 im Überblick 2020

18. März 2020 ab 16. März 2020 DRK unterstützt sechs Corona-Abstrichzentren Neuartiges Coronavirus: Schließung von vielen Einrichtungen

22. + 29. Feb. 2020

Februar 2020 EhrenamtMessen in Schwe- rin und Güstrow Start Rettungscopter- Projekt 2.0

7. Februar 2020

Übung des Landesaus- 30. Jan. -2. Feb. 2020 kunftsbüros in Teterow Landeskatastrophenschutz- übung „Operation Walpurgis“

25. - 27. Nov. 2019

15. Oktober 2019 Fachforum MTF in Ahrweiler Start Weiterbildung zum Engagementberater

6. - 8. September 2019

30. Juni 2019 JRK-Landeswettbewerb in Wismar Waldbrand Lübtheen: Rot-Kreuz- im Katastropheneinsatz

2019

2 Inhalt

04 Vorwort 27 „Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“

06 BEREITSCHAFTEN / KATASTROPHENSCHUTZ 28 BILDUNGSZENTRUM Waldbrand Lübtheen 2019: Neue Simulationstechnik Enorme Herausforderung für alle Einsatzkräfte für realitätsnahe Ausbildung

07 Meisterschaft in Polen brachte viele neue Erkenntnisse 29 E-Learning: Mit LeLe durchgestartet

08 BALTPREP als Flaggschiff eingestuft Deutsche Meisterschaften Teterower Pflegeschüler nahmen teil Corona-Quarantäne: Einsatzkräfte folgten Hilferuf aus Berlin 30 DRK SOZIALE FREIWILLIGENDIENSTE Seminar für europäische Auslandsfreiwillige in Polen 09 Betreuungsdienstausbildung novelliert 31 Gute Laune im Klinikalltag 10 Fachspezifische Standards erleichtern die Arbeit 32 EHRENAMT 11 Retter und Begleiter mit vier Pfoten Im Wandel: EhrenamtMessen

12 Einfach fragen, hier beißt keiner! 34 Ehrenamtskoordinatoren auf der Schulbank

13 SUCHDIENST 35 Team MV und Engagieren in MV The Remains – nach der Odyssee gehen gemeinsamen Weg

Neue Suchdienst-Strategie in Genf verabschiedet 4.000 Kilometer Schritt für Schritt

14 Eine Mutter, drei Kinder und ein Happy End 36 PFLEGEEINRICHTUNGEN Weitreichende Bau- und Sanierungsmaßnahmen 15 MIGRATIONSBERATUNG Im Traumberuf arbeiten wie zu Hause 37 Corona: Enormer Aufwand in Pflegeeinrichtungen

MBE-Konferenz und Aktionstag 2019 Erste Fachkräfte aus der Ukraine

16 MEDICAL TASK FORCE 38 PFLEGE „Operation Walpurgis“ Neue Ausbildung in der Pflege mit wissenschaftlicher Begleitung 39 BEHINDERTENHILFE 18 RETTUNGSDIENST Für ein erfülltes Leben Vom Notfallsanitäter zur Führungskraft DRK-Schule Patzig fördert geistige Entwicklung

19 Neues Gesetz zum Impfschutz in Kraft getreten 40 SOZIALE BETREUUNGSDIENSTE Führungskräfte kontinuierlich entwickelt 20 ERSTE-HILFE Hauptamt und Ehrenamt Service-Angebote für Menschen mit Behinderungen gemeinsam in der Ersten Hilfe 41 DRK unterstützt berufsbegleitende Ausbildung Herz ist Trumpf Realitätsnahe Fortbildung für Ausbilder 42 DRK-KRANKENHÄUSER Diabetiker-Beratung durch qualifizierte Fachkräfte 21 Ausbildung: Bernd Klischke bleibt der Ersten Hilfe treu 43 Frühzeitige Behandlung von Rheuma 22 WASSERWACHT Rettungscopter-Projekt geht in die zweite Runde 44 BLUTSPENDEDIENST Neues Plasma-Spendezentrum eröffnet 23 „Rette sich wer´s kann“ Mit dem Blutspende-Mobil durch M-V 24 JUGENDROTKREUZ Kleine Helfer mit großen Leistungen 45 COMPLIANCE Compliance: Management-System 25 Jugendtrainingscamp 2019 weiter etabliert und zertifiziert

Nachfrage zu Gruppenleiterlehrgängen gestiegen 46 FINANZEN Wirtschaftliche Situation und Finanztransparenz 26 KINDER, JUGEND UND FAMILIE Mut-Mach-Pädagogik in Corona-Zeiten 51 PRÄSIDIUM UND VORSTAND

Fachkräftegewinnung und Teamentwicklung 54 DER DRK-LANDESVERBAND MECKLENBURG-VORPOMMERN IN ZAHLEN

3 Vorwort

Liebe Kameradinnen, liebe Kameraden,

ein Virus, so klein, dass es mit dem menschlichen Auge nicht sichtbar ist, verändert seit Mona- ten weltweit den Alltag der Menschen. Das Deutsche Rote Kreuz ist seit Wochen bundesweit im Einsatz, um als Nationale Hilfsgesellschaft die Behörden bei der Bekämpfung des Coronavirus und der Bewältigung seiner Folgen zu unterstützen. Auch im Landesverband Mecklenburg-Vorpommern engagierten sich zahlreiche Ehren- und Hauptamtliche etwa in Abnahmezentren, in mobilen Beprobungsteams, bei der Verteilung von Schutzausrüstung, bei Angeboten für Personen in Heimquarantäne oder durch soziale Dienst- leistungen.

Diesen Menschen im Roten Kreuz gilt unser Dank für ihr selbstloses Engagement in der Krise. Dieses Vorwort wurde im Monat Mai 2020 verfasst. Wir wissen nicht, in welcher Situation wir uns befinden, wenn diese Jahresbilanz gedruckt vor Ihnen liegt und Sie diese Zeilen lesen. Ist Corona längst Geschichte und die Einschränkungen, denen wir alle unterworfen waren, fast vergessen? Oder sind die Infektionszahlen wieder angestiegen und die Quarantänebestimmun- gen und Kontaktsperren mussten erneut verhängt werden?

Die Corona-Pandemie hat sicher allen vor Augen geführt, wie schnell globale Ereignisse sich entwickeln können und wie sehr sie unser tägliches Leben beeinflussen und verändern. Noch Anfang März 2020 steckten wir mitten in den Vorbereitungen für die Veranstaltungen, Ereignisse und Projekte, die wir anlässlich unseres Jubiläumsjahres „30 Jahre Landesverband“ geplant hatten: für den 9. Mai ein Helfer- und Familienfest in Schwerin, einen Festakt, eine Leistungsschau und eine Fotoausstellung im Rahmen des Mecklenburg-Vorpommern-Tages im September in Greifswald. In Verantwortung für die Gesundheit unserer Mitarbeiter und Gäste haben wir diese Veranstal- tungen schweren Herzens absagen müssen. Dennoch wollen wir einen Blick auf die vergangenen 30 Jahre richten. Einige von Ihnen er- innern sich vielleicht noch, als am 28. Juli 1990 in Güstrow die Gründungsveranstaltung des DRK-Landesverbandes Mecklenburg-Vorpommern mit der Wahl von Werner Frank zum ersten Präsidenten stattfand.

Das war der Grundstein für eine rasante Entwicklung unseres Verbandes. Im Bereich Wohlfahrts- und Sozialarbeit entstanden Sozialstationen, Kleiderkammern und der Behindertenfahrdienst. Der Suchdienst wurde aufgebaut. 1991 begrüßten wir die ersten Teil- nehmer im Freiwilligen Sozialen Jahr. Der Bildung von ambulanten Diensten folgten zunächst die Übernahme und wenig später der Neubau von stationären Pflegeeinrichtungen. 1992 über- trugen uns die jeweiligen Landkreise die Krankenhäuser in Grevesmühlen, Grimmen, Neustre- litz und Teterow. Bereits 1991 wurden wir Träger des Blutspendedienstes. Täglich gab es für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Kreisverbänden und im Landes- verband neue Herausforderungen. Nachdem mit der Wende viele Mitglieder das DRK verlassen hatten, wurde Mitte der 1990-er Jahre wieder größeres Augenmerk auf den Bereich des Ehrenamtes gelegt. Der Aufbau der Rotkreuz-Gemeinschaften und die Gewinnung neuer Mitglieder waren Schwerpunkte der Füh- rungskräfte unseres Verbandes.

Seit dieser Zeit hat sich vieles verändert. Aber eines ist bis heute geblieben: im Zeichen der Menschlichkeit setzen wir uns für das Leben, die Gesundheit, das Wohlergehen, den Schutz, das friedliche Zusammenleben und die Würde der Menschen ein. Dies ist und bleibt unser unumstößlicher Leitsatz bei allem, was wir tun – in unseren Krankenhäusern und im Rettungs- dienst, in den Sozialstationen, Wohnanlagen, Kindertagesstätten, Einrichtungen für behinderte Menschen, Mehrgenerationenhäuser und den vielen weiteren Einrichtungen unseres Verban- des.

4 Und die aktiven ehrenamtlichen Mitglieder in unseren vier Rot-Kreuz-Gemeinschaften erfüllen die Arbeit an der Basis mit Leben. Die Jugendlichen im Jugendrotkreuz unterstützen die Schularbeit und leisten so einen wich- tigen Beitrag bei der Gewinnung von Nachwuchs für unseren Verband. Die Wasserwachtler sorgen an Stränden und Ufern von Ostsee und Binnenseen für die Sicherheit der Badenden und setzen im Ernstfall ihr Leben für die Rettung von Ertrinkenden ein. Die Kameradinnen und Kameraden in den Bereitschaften sind so manches Wochenende im Einsatz, um bei Veranstaltungen die sanitätsdienstliche Betreuung oder auch die Verpflegung der Teilnehmer abzusichern. Ihre Leistungsfähigkeit konnten sie unter anderem beim Elbe- Hochwasser in den Jahren 2002 und 2006 sowie beim Waldbrand in Lübtheen im vergangenen Jahr eindrucksvoll unter Beweis stellen.

Heute – 30 Jahre nach seiner Gründung – kann unser Verband großartige Erfolge in den un- terschiedlichsten Bereichen aufweisen. Möglich wurde das nur, weil ehren- und hauptamtliche Rotkreuzmitarbeiter in allen Rotkreuz-Gliederungen gemeinsam große Anstrengungen unter- nommen und an einem Strang gezogen haben. In unserer aktuellen Jahresbilanz finden Sie Berichte über ein aktives und lebendiges Rotes Kreuz und die Menschen, die dahinterstehen. Die Jahresbilanz ist zugleich ein Dankeschön an diejenigen, die die Arbeit unseres Deutschen Roten Kreuzes in Mecklenburg-Vorpommern un- terstützen, ob als ehrenamtlich Aktiver, als hauptamtlicher Mitarbeiter, als Fördermitglied oder Spender.

Was die Zukunft bringen wird, können wir heute noch nicht sagen. Allerdings muss man kein Prophet sein, um zu wissen, dass die Herausforderungen für unseren Verband nicht weniger werden. Wir als Rotes Kreuz werden uns weiter mit unseren Angeboten und Hilfeleistungen in das gesellschaftliche Leben einbringen und den Menschen, die unsere Hilfe brauchen, zur Seite stehen. Wir freuen uns über jeden, der uns dabei unterstützt. Seien Sie dabei! Sie werden gebraucht!

Werner Kuhn Jan-Hendrik Hartlöhner

Präsident Vorstandsvorsitzender / Landesgeschäftsführer Fotos: Jörn Lehmann / Jens Köhler

5 Bereitschaften / Katastrophenschutz

Waldbrand Lübtheen 2019: Enorme Herausforderung für alle Einsatzkräfte

Nachdem vom 24. bis 28. Juni 2019 ein erster Waldbrand die Einsatzkräfte aus dem Großraum Lübtheen rund vier Tage in Atem gehalten hatte, standen am 30. Juni erneut 500 Hektar Waldfläche in Flammen. Trockenheit und bö- ige drehende Winde sorgten dafür, dass sich das Feuer schnell in alle Richtungen und bis auf 1.200 Hektar aus- breitete. Die größte Herausforderung bestand darin, dass Teile des betroffenen Areals bis heute mit Munition aus dem Zweiten Weltkrieg belastet sind. Detonationen aus den brennenden Gebieten verdeutlichten den Ernst der Lage. Um die Helferinnen und Helfer zu schützen, wurde recht schnell ein Sicherheitsabstand von 1.000 Meter auf- erlegt. Der Landkreis Ludwigslust-Parchim rief um 18:49 Uhr den Katastrophenfall aus. Die sich schnell ausbreiten- de Feuerfront stand teilweise bis 100 Meter vor den Ort- schaften Alt-Jabel, Jessenitz-Werk und Trebs, die noch am selben Abend evakuiert wurden. Viele der rund 700 Betroffenen kamen bei Freunden, Bekannten und Ver- wandten unter, zirka 100 Personen in Notunterkünften. Für betagte und pflegebedürftige Menschen wurden zahl- reiche Krankentransporte in nahegelegene Pflegeeinrich- tungen notwendig. Um die betroffenen Ortschaften vor einer Zerstörung zu schützen, richteten die Freiwilligen Feuerwehren Brand- riegel ein, die sie rund um die Uhr besetzten. Die Bun- deswehr rückte mit Spezialtechnik für den Einsatz in den Fotos: Hannes Klaus munitionsbelasteten Arealen an. Bis zu 22 Räum- und Bergepanzer sorgten für die Erweiterung der Brandschnei- medizinische Erstversorgung und als Übergabepunkt für sen, die insgesamt 120 Kilometer umfassten. Sechs Hub- den Regelrettungsdienst betrieben. Die Koordinierung schrauber von Landespolizei, Bundeswehr und Bundes- dieser Maßnahmen oblag der autarken Führungsgruppe polizei sorgten für einen kontinuierlichen Löschangriff aus der MTF. Aus den Strukturen der MTF 11, 12 und 13 ka- der Luft. Das Technische Hilfswerk sorgte mit Spezialge- men insgesamt 92 Einsatzkräfte aus ganz Mecklenburg- rät für Löschwasser und die Bundespolizei unterstützte Vorpommern zum Einsatz. Insgesamt waren die ehren- zusätzlich mit 17 Wasserwerfern. Zudem wurden zahlrei- amtlichen MTF-Helfer rund 3.000 Einsatzstunden im che Schleusen geöffnet, um Wasser aus dem Schweriner Einsatzgebiet aktiv und versorgten 12 Patienten. Weiter- See zu leiten. hin unterstützten die Einheiten bei der Rückführung pfle- Mit dem Ausrufen der Katastrophenlage orderte die Tech- gebedürftiger Menschen. nische Einsatzleitung (TEL) umgehend Spezialisten, da- Bereits am vierten Einsatztag konnten Einheiten und runter zwei DRK-Fachberater, die hilfsorganisationsun- Technik sukzessive heruntergefahren werden, was die be- abhängig eine weitere Zuführung von Einheiten und den troffenen Bürger aufatmen ließ. Einige Einheiten der Feu- Aufbau von Betreuungs- und Unterkunftsstrukturen koor- erwehr und des Bundesforstes stellten noch für rund zwei dinierten. Im Fokus stand dabei die Versorgung von rund Wochen Brandwachen in den Waldgebieten. Am Ende 700 Evakuierten sowie die Versorgung und Unterbringung konnte festgestellt werden, dass die zivil-militärische Zu- von ca. 3.000 Einsatzkräften. In Spitzenzeiten sorgten die sammenarbeit erfolgreich war. Unter Leitung des zustän- Helfer des Malteser Hilfsdienstes, der DRK-Betreuungs- digen Landesamtes für zentrale Aufgaben und Technik züge Parchim, Ludwigslust, Schwerin, Güstrow und Ros- der Polizei, Brand und Katastrophenschutz Mecklenburg- tock für acht Essen- sowie Getränkeausgaben mit jeweils Vorpommern (LPBK M-V) wurde ein Evaluierungsprozess rund 1.000 Portionen. eingeleitet. Aufgrund der erhöhten gesundheitlichen Gefahr für die Einsatzkräfte kamen auf Anraten der Fachberater erstma- lig die Einheiten der Medizinischen Task Force (MTF) zum Einsatz. Ihr Auftrag bestand in der Sicherstellung der me- Wir danken an dieser Stelle allen ehrenamtlichen dizinischen Versorgung in drei Abschnitten im Bereich der Helferinnen und Helfern für ihr außergewöhnli- Brandbekämpfung sowie des Hubschrauberlandeplatzes ches Engagement sowie allen Gliederungen für im 24-stündigen Schichtbetrieb. Zudem wurde eine arzt- die hervorragende Zusammenarbeit. besetzte Unfallhilfsstelle als zentraler Anlaufpunkt für die

6 Bereitschaften / Katastrophenschutz

Meisterschaft in Polen brachte viele neue Erkenntnisse

Fotos: Hannes Klaus

Rotkreuzhelfer aus dem Kreisverband Rügen- gibt einen Vollbrand in einem Stralsund waren zum Leistungsvergleich und Er- nahegelegenen Sanatorium in fahrungsaustausch eingeladen. Koszalin. Alle Rotkreuzhelfer sind zur Unterstützung an- Der DRK-Landesverband Mecklenburg-Vorpommern gefordert“, hieß es. Rund e.V. arbeitet seit Jahren mit dem Polnischen Roten Kreuz 40 Einsatzfahrzeuge von (PCK) in der Woiwodschaft Westpommern zusammen. Die Feuerwehr, Polizei, Ord- Kameraden des PCK haben bereits mehrfach erfolgreich nungsamt und weitere an den Landeswettbewerben der Bereitschaften in M-V Kräfte fuhren mit Blaulicht teilgenommen. Vom 29. August bis zum 1. September und Martinshorn im ge- 2019 waren fünf Rotkreuzhelfer des DRK-Kreisverbandes schlossenen Verband durch Rügen-Stralsund e.V. eingeladen, an den 6. Meisterschaf- die Innenstadt von Koszalin ten der Rettungskräfte des Polnischen Roten Kreuzes zum Einsatzort. Nach einer kurzen (PCK) sowie am 2. Westpommerschen Rettungsmanöver Einsatzbesprechung war der Arbeitsauftrag klar: Gemein- in Koszalin teilzunehmen. same Rettung der rund 150 Patienten aus dem Sanato- Gemeinsam mit 13 polnischen Mannschaften waren sie im rium, bei dem es sich um eine psychiatrische Klinik han- Ostseeort Mielno in einer Regionalschule untergebracht. delte. Bei jeder der acht Rettungsaktionen musste dieser Vor zahlreichen Zuschauern und Ehrengästen wurde am Umstand berücksichtigt werden. Egal ob aus dem dritten nächsten Tag im rund 30 Kilometer entfernten Koszalin Stock, den stockdunklen und vernebelten Kellerräumen die Meisterschaft der Rettungskräfte eröffnet. Im Wett- oder aus den umliegenden Wäldern – bei allen Maßnah- bewerbsparcours mussten die Kameraden Aufgaben an men musste der psychische Zustand, eine Verwirrtheit acht Stationen absolvieren. Dabei ging es u. a. um einen oder gar die Aggressivität der Patienten beachtet werden. Amoklauf, bei dem die Patienten gesichtet, behandelt und Fünf Stunden später folgten nach der finalen Übergabe an einen sicheren Ort gebracht werden mussten. Weite- der Patienten auf einem eingerichteten Behandlungs- re Herausforderungen galt es bei einem simulierten Ver- platz endlich die erlösenden Worte. “End of exercise“ – kehrsunfall, einer Amputation und einem Hängetrauma Übungsende! Erschöpft aber glücklich traten die Kame- zu meistern. Es stellte sich heraus, dass gewisse Verlet- radinnen und Kameraden nach einer kurzen Auswertung zungen in den beiden Ländern unterschiedlich behandelt den Rückweg zur Unterkunft an. werden. Während im DRK die Individualmedizin eine sehr große Rolle spielt, geht es bei den Helfern des PCK eher Mit einem großen Helferfest ging dieser zweite, sehr um die Ad hoc-Rettung einer Vielzahl an Betroffenen. spannende und lehrreiche Tag zu Ende. Nach dem Ab- Dazu und zu vielen anderen Dingen konnten sich die schlussapell am nächsten Morgen traten alle die Heim- Wettbewerbsteilnehmer untereinander austauschen und reise an. „Die Rotkreuzhelferinnen und -helfer aus dem waren begeistert von den zahlreichen neuen Erfahrungen. Kreisverband Rügen-Stralsund fuhren mit vielen neuen Besonders die Station rund um die Rettung eines verun- Erkenntnissen nach Hause. Vor allem aber wurde deut- glückten Arbeiters an einer 30 Meter hohen Simulations- lich, dass alle dasselbe Ziel verfolgen, hohe Standards bei windkraftanlage wird wohl lange in den Köpfen der Ehren- der Versorgung von Betroffenen bestehen und die Idee amtlichen bleiben. Denn noch am Abend diskutierten sie einer weltweiten Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung angeregt die unterschiedlichen Rettungsmanöver. lebt!“, erklärte Rotkreuzmitarbeiter Dirk Mai. Am nächsten Morgen ereilte alle Akteure die folgende Nachricht, mit der wohl niemand gerechnet hatte: „Es

7 Bereitschaften / Katastrophenschutz

BALTPREP als Flaggschiff eingestuft

Ostseeanrainerstaaten arbeiten an einem gemein- samen Projekt im Bevölkerungsschutz.

Ob ein Flugzeugabsturz, ein Busunglück mit Insassen aus Nachbarstaaten oder ein havariertes Kreuzfahrtschiff mit mehreren tausend Gästen an Bord im Überseehafen von Rostock oder Szczecin – all dies sind Szenarien, die schnell zur Realität werden können. Das Projekt “BALT- PREP – Verbesserung der regionalen Bereitschaft und Reaktionsfähigkeit bei schweren Unfällen im Ostseeraum” beschäftigt sich mit der Frage, wie die Notfallversorgung bei grenzübergreifenden Großschadenslagen und Katas- Litauen, Polen, Deutschland und Dänemark, russische trophen erfolgt. Vorrangig gilt es, die Leistungsfähigkeit und schwedische Rotkreuzgesellschaften sind ebenfalls einzelner Regionen und Staaten im Ostseegebiet aufzu- involviert. Der DRK-Landesverband Mecklenburg-Vor- zeigen, Mindeststandards bei der Versorgung von Be- pommern ist stellvertretend für seine 14 Mitgliedsverbän- troffenen zu definieren und den fachlichen Austausch zu de aktiv beteiligt. pflegen. Ziel ist es, die Krisenmanagementfähigkeiten zahlreicher Akteure im Bevölkerungsschutz und der Rot- BALTREP gilt als Flaggschiff der Zusammenarbeit im Be- kreuzgesellschaften zu stärken sowie ein einheitliches völkerungsschutz im Ostseeraum. Das Projekt wird von Verständnis im Bereich der Psychosozialen Notfallversor- der Europäischen Union im Rahmen des Programms für gung zu schaffen. An BALTREP beteiligen sich nationale Katastrophenschutz und humanitäre Hilfe finanziert und Rotkreuzgesellschaften aus Finnland, Estland, Lettland, endet am 31.12.2020. Corona-Quarantäne: Einsatzkräfte folgten Hilferuf aus Berlin

Katastrophenschutz-Helfer müssen jederzeit mit wurden genauestens überwacht, um eine Kontamination Einsätzen rechnen – auch mit solchen, bei denen von Einsatzkräften und Material zu verhindern. Selbst ein- sie „Neuland“ betreten. fachste Dinge, wie das Übermitteln eines Essensplanes wurden ohne Kontakt und im Infektionsvollschutz voll- In den späten Abendstunden des 12. Februar 2020 trug zogen. Im Laufe des Einsatzes erhielten die Einsatzkräf- der DRK-Bundesverband über das Lagezentrum des te durch Infektionsspezialkräfte des Bayerischen Roten DRK-Landesverbandes Mecklenburg-Vorpommern ein Kreuzes weitere umfangreiche Einweisungen im Umgang kurzfristiges Hilfeersuchen an die Bereitschaft des DRK- mit Schutzausrüstung und weiteren Techniken. Beson- Kreisverbandes Neubrandenburg e.V. heran. Der Einsatz- deres Augenmerk wurde auf das sachgerechte Ablegen auftrag betraf die Betreuung von Rückkehrern aus den vom der potentiell kontaminierten Einsatzkleidung gelegt. Im Corona-Virus betroffenen Regionen in China, die sich zu Anschluss leisteten die Einsatzkräfte praktische Hilfe bei diesem Zeitpunkt im DRK-Krankenhaus Berlin Köpenick der Versorgung im Quarantänebereich und eine Helferin unter Quarantäne befanden. Umgehend wurde abgefragt, unterstützte die Einsatzleitung vor Ort. welche ehrenamtlichen Katastrophenschutzhelfer spon- „Der erste Einsatz endete mit dem Schichtwechsel um 20 tan in den Einsatz nach Berlin gehen könnten. Schnell fan- Uhr und die Helfer konnten den Rückweg nach Neubran- den sich drei Helfer für die Betreuung der Personen in der denburg antreten“, schildert der stellvertretende Kreis- Corona-Quarantäne. Parallel machten sich noch am glei- Andreas Hänisch diesen besonderen chen Abend Kameraden aus dem Kreisverband Rostock Einsatz. Auf Grund des hohen Personalbedarfes vor Ort auf den Weg nach Berlin. Von der Alarmierung durch den kamen an den Folgetagen weitere Einsatzkräfte aus Ros- Landesverband bis zum Eintreffen im Krankenhaus Berlin tock und Neubrandenburg zum Einsatz. Köpenick vergingen gerade mal dreieinhalb Stunden. „Am Die gewonnenen Erfahrungen bei der Dekontamination nächsten Morgen ging es für die Einsatzkräfte bereits um und Betreuung von Personen im Quarantänebereich wur- 5 Uhr im Stützpunkt der Bereitschaft in Neubrandenburg den in den Kreisverbänden an weitere Einsatzkräfte wei- los. Pünktlich um 8 Uhr traten sie ihren Dienst in Berlin an tergegeben. und lösten die Nachtschicht ab. Bereits zu Beginn gab es Fazit des Einsatzes: Eine intensivere Aus- und Fortbil- eine intensive Unterweisung über das Schleusensystem, dung der Helferschaft im Zivil- und Katastrophenschutz den internen Ablauf und die zu erwartenden Aufgaben für epidemische und pandemische Lagen ist unbedingt im Quarantänebereich. Jeder Schritt und jede Handlung notwendig!

8 Bereitschaften / Katastrophenschutz Betreuungsdienstausbildung novelliert

Neue Standards ermöglichen Vorbereitung auf aktuelle Herausforderungen.

Der Betreuungsdienst definiert sich über den Auftrag, bei Störungen oder Ausfall von gesellschaftlichen oder medizinischen Strukturen, Menschen in Notlagen Hilfe anzubieten. Dabei handelt es sich nicht um akutmedizinische Behandlungen, sondern vielmehr darum, sie zu unterstützen, schnellstmöglich wieder in die alltäglichen Lebensumstände zurückzukehren. Hilfe zur Selbsthilfe und Selbstbestimmung der Betroffenen stehen im Vordergrund. Die Einsatzfelder der DRK-Betreuungseinheiten sind Foto: Hannes Klaus vielfältig. Beispiele dafür sind die Notunterbringung von Evakuierten nach einem Hausbrand, die Betreuung Die hohe Anzahl von Ausbildungsstunden in diesem und Versorgung von Betroffenen und Einsatzkräften Bereich ist notwendig, um entsprechendes Fachwissen bei einer Großschadenslage oder Katastrophe oder die bei der Durchführung von Verpflegungseinsätzen sowie längerfristige Begleitung schutzbedürftiger Personen, zum Arbeitsschutz und zur Hygiene im Umgang mit wie in der Flüchtlingskrise 2015/2016. Für derartige Lebensmitteln sicherzustellen. Hierzu zählen z. B. auch Lagen benötigen die ehrenamtlichen Einsatzkräfte neben die Erstellung von Speiseplänen, Mengenberechnung, dem freiwilligen Engagement solides Wissen über die Personalplanung und Einsatztaktik sowie Dokumentation Zielgruppen und deren Bedürfnisse, Materialien und eine und Nachweisführung zur Lebensmittelsicherheit. gute Vernetzung. Mit der im Jahr 2019 abgeschlossenen Novellierung der Die novellierte Betreuungsdienstausbildung bietet ein Betreuungsdienstausbildung hat der DRK-Bundesverband umfangreiches und zeitgemäßes Ausbildungsspektrum, nach über 20 Jahren neue Standards in der Ausbildung das die Helferschaft auf die aktuellen Herausforderungen definiert. Dadurch erhalten die Einsatzkräfte die Möglichkeit, vorbereitet. Dazu zählen u. a. der demografische Wandel, sich für neue Schwerpunkte zu öffnen und bereits bekanntes Migrationsströme und neue gesetzliche Auflagen. Wissen auszubauen. Die Fachdienstausbildung Betreuung Im Oktober 2019 wurden drei Multiplikatoren aus baut auf der bekannten Helfergrundausbildung des DRK Mecklenburg-Vorpommern in die Lehr- und Lernunterlagen auf. Danach folgt ein weiterer Basiskurs, bestehend der novellierten Betreuungsdienstausbildung durch den aus elf Unterrichtseinheiten, der es ermöglicht, sich für Bundesverband eingewiesen. Mit einer für Ende November die Fachbereiche Verpflegung oder Soziale Betreuung 2020 angesetzten Standortausbilder-Einweisung erfolgt die zu qualifizieren. Das Fachmodul „Soziale Betreuung“ Weitergabe der Lehrunterlagen an die Mitgliedsverbände. befähigt die Einsatzkräfte nach einer 43 Unterrichtseinheiten umfassenden Ausbildung, eigenverantwortlich bei Betreuungseinsätzen und sonstigen Anlässen betroffene Personen fachgerecht sozial und psychosozial zu betreuen, zu registrieren, mit Gegenständen des täglichen Bedarfs zu versorgen, sie in verschiedenen Einsatzphasen zu begleiten und bei der Verpflegungsausgabe mitzuwirken. Im Fachmodul „Unterkunft“ werden die Einsatzkräfte in 18 Einheiten darin geschult, die Aufgaben und notwendigen Maßnahmen bei der Vorplanung zu kennen sowie die Erkundung und Einrichtung von Unterkünften durchzuführen. Mit der Verpflegungsdienstausbildung im Umfang von 46 Unterrichtseinheiten wird dem Ehrenamtlichen eine interessante Alternative zur reinen Betreuungsdienstausbildung geboten. Modulübersicht der novellierten Betreuungsdienstausbildung im DRK.

9 Katastrophenschutz

Fachspezifische Standards erleichtern die Arbeit

Die Einführung des Qualitätsmanagementsystems Arbeitsschutz zu stärken“, erklärt Projektleiterin Dr. Katja im Katastrophenschutz wird auch in Corona-Zeiten Hartmann. fortgeführt. Im ersten Quartal 2020 nutzten fünf Mitgliedsverbände erneut das Angebot, intensive Arbeitsschutzbegehungen Seit 2011 realisiert der DRK-Landesverband in enger in den Stützpunkten der Katastrophenschutzeinheiten Zusammenarbeit mit seinen 14 Mitgliedsverbänden ein durchzuführen. Dabei rückten verstärkt die Themenbe- Projekt, das ursprünglich zur Vereinheitlichung der ge- reiche Hygiene, Sicherheit, Brandschutz, Haftungsfragen meinsamen Dokumente der einzelnen Katastrophen- und Medizinprodukte in den Fokus. schutzeinheiten der Bereitschaften gedacht war. Nach neun Jahren stellten die Verantwortlichen fest, dass dar- „Insbesondere bei der anhaltenden Bewältigung der Co- aus viel mehr geworden ist. rona-Pandemie kommen dem Verband die vorhandenen Materialien und Strukturen sehr zugute. Dabei ist zu be- „Mit einer Analyse der vorhandenen Dokumente und Ma- tonen, dass die Unterlagen und Handreichungen auch im terialien ist schnell deutlich geworden, dass vor allem Bereich des Rettungsdienstes, der ambulanten und sta- strukturelle Hilfen bei der Umsetzung der vielen gesetz- tionären Pflege sowie in weiteren Geschäfts- und Tätig- lichen Vorschriften und Empfehlungen in den einzelnen keitsfeldern Anwendung finden“, meint Dr. Hartmann und Bereichen notwendig sind. In den letzten Jahren wurden ergänzt:

„Im Einzelnen konnten beson- ders in den ersten Wochen der Pandemie umfangreiche Materialien, zum Beispiel aus dem Bereich der Hygiene, ge- nutzt werden. Die ehren- und hauptamtlichen Helfer und Mitarbeiter konnten so an- schaulich über die in der Pan- demie gebotenen Schutz- und Desinfektionsstandards infor- miert werden. Dabei ging es nicht nur um die richtige Aus- wahl der persönlichen Schutz- ausrüstung, sondern auch um das sachgerechte Anlegen, den Umgang und besonders das Ablegen der potenziell kontaminierten Materialien.“

Die bereits erarbeiteten Prä- sentationen wurden ange- Foto: Hannes Klaus passt und bereits im März 2020 an alle Kreisverbände Dokumente entwickelt, die nicht nur die Kontrollen der weitergegeben. Auch über die Landesgrenzen hinweg Fahrzeuge und Medizingeräte erleichtern, sondern auch fließt das in neun Jahren gewachsene Know-how in die den Helfern, Führungs- und Leitungskräften umfangrei- Erarbeitung bundesweiter verbandlicher DRK-Standards che Hilfestellungen geben. Das ermöglicht ihnen, in der ein. Weiterhin besteht ein intensiver Austausch mit der für Ausbildung und im Umgang mit den verschiedenen Ar- das Ehrenamt zuständigen Unfallversicherung Bund und beitsmaterialien Sicherheit zu erlangen. Entstanden sind Bahn, die besondere Regelungen für den Katastrophen- fachdienstspezifische und frei zugängliche Präsentatio- schutz erarbeitet. nen, die die DRK-Kreisverbände befähigen, selbständig Schulungen zu realisieren. Weiterhin konnte der Landes- verband in den vergangenen Jahren zahlreiche projektbe- zogene und gemeinschaftsübergreifende Fortbildungen umsetzen. Dadurch ist es gelungen, die Themen in die Katastrophenschutzeinheiten zu tragen und das Bewusst- sein der ehrenamtlichen Helfer für den Gesundheits- und

10 Bereitschaften

Retter und Begleiter mit vier Pfoten

Rettungshunde sind vor allem durch die Suche nach ver- missten Personen in Flächen und Trümmern bekannt. Aber was sind Wasserrettungs- und Besuchshunde?

Seit 2014 sind nach umfassender Ausbildung bei der DRK-Wasser- wacht Grevesmühlen acht Teamretter, das sind Wasser- rettungshunde und ihre Hundeführer aus den Reihen der Rettungsschwimmer, im Einsatz. Wenn es darum geht, verunglückte Personen ans Ufer oder in ein Boot zu zie- hen, handeln sie stets gemeinsam. Bei der Absicherung des Vilmschwimmens und beim „ALUMAN Triathlon“ in Grevesmühlen konnten mit ihrer Hilfe gefährdete Schwimmer gerettet werden. Außerdem helfen Rettungsschwimmer mit ihren Hunden bei der Si- cherung des Badebetriebes im Freibad und an bewach- ten Stränden auf der Insel Usedom. Neben dem Retten von Personen aus dem Wasser stellen sich die ehrenamt- lichen Teamretter weiteren Aufgaben. Dazu gehört, dass Foto: Hannes Klaus blinde und stark sehbehinderte Kinder mit geeigneten Hunden schwimmen dürfen. So werden sie spielerisch an vergangenen Jahr erfolgreich am Förderpreis „Helfende das Wasser und die Baderegeln gewöhnt. Auch bei Erste- Hand“ des Bundesministeriums des Inneren beteiligt hat. Hilfe-Lehrgängen in Kitas sind die Teamretter das gan- Die Arbeit mit Besuchshunden ist ebenfalls eine wirklich ze Jahr über dabei. „Es besteht der Wunsch, die Sparte gute Idee, denn ihr Einsatz hat sich in Pflege- und Be- „Wasserrettungshunde“ in ganz M-V zu etablieren und hinderteneinrichtungen sowie in Kitas schon vielfach be- darüber hinaus die Bekanntheit und die Möglichkeiten währt. Tiere nehmen die Menschen so an, wie sie sind, von Hunden zur Hilfe bei der Rettung von Menschen aus- erlauben ihnen Nähe und Körperkontakt, sorgen für Ab- zubauen“, erklärt Peter Szibor, Leiter der Wasserrettungs- wechslung im Alltag, ohne etwas von ihnen zu fordern. hundestaffel. Er ist stolz darauf, dass sich sein Team im Besonders demente Menschen werden bei den Begeg- nungen mit den Hunden häufig aktiver und zufriedener. Um die Arbeit der Teams der Wasserrettungs- und Be- suchshunde qualifiziert zu gestalten und rechtlich ab- zusichern, hat der DRK-Landesverband mit fachlicher Unterstützung durch Dipl. vet. med. Anette Quandt, Staffelleiterin der Rettungshundestaffel Ostvorpommern- Greifswald sowie Landesfachberaterin Rettungshundear- beit, eine Ausbildungs- und Prüfungsordnung erarbeitet. Fachlich sind die Teams den Rotkreuz-Bereitschaften zugeordnet. Sie verfügen über jahrzehntelange Erfah- rungen in der Rettungshundearbeit, das entsprechende Know-how und gewährleisten die enge Zusammenarbeit mit den Veterinär- und den Gesundheitsämtern sowie die regelmäßige Überwachung der Hygiene. „Bevor ein Hund jedoch ausgebildet und eingesetzt wer- den kann, muss er einen Eignungstest absolvieren. Da- bei führt jede auftretende Form von Aggression gegen Menschen zum Ausschluss“, betont Dr. Anette Quandt. Ab einem Alter von zwei Jahren, wenn das Wesen der Vierbeiner gefestigt ist, können sie die erforderliche Prü- fung ablegen. Auch die Hundeführer haben bis dahin eine Menge zu lernen – denn geprüft wird immer das ganze Team. Foto: Sandy Schröder

11 Bereitschaften

Einfach fragen! Hier beißt keiner!

noch nicht zu einem Notfall gerufen, da sich die Großschadenslagen im Nordosten Deutschlands zum Glück in Grenzen halten. Jedoch wird un- sere Hilfe und Unterstützung gern bei großen Veranstaltungen und Events in Anspruch genommen, um den Überblick über helfende Hände und Vermisste zu behalten.

Wie verläuft die Ausbildung der Helferinnen und Helfer und wie wird man eigentlich KAB-Leiter? Nach dem Eintritt in die Bereitschaft wird ihnen zunächst ein Modul an- geboten, in dem sie über das DRK, seine Organisation und die einzelnen Bereiche informiert werden, um spä- ter intern eine reibungslose Zusam- menarbeit gewährleisten zu können. Anschließend stehen weitere Aus- bildungsmodule zur Verfügung und letztendlich sogar im Rahmen einer inszenierten Schadenslage, in der Foto: Burkhard Päschke die freiwilligen Helfer für den Ernstfall Marie Meinert (27) ist in Bergen Großschadenslage ausgerufen wer- üben können. Für die Leitung einer auf Rügen geboren und in Glowe den sollte, wird das Kreisauskunfts- Bereitschaft gibt es zusätzlich ent- aufgewachsen. Sie arbeitet als büro (KAB) dafür genutzt um die sprechende Weiterbildungen, welche Pflegefachkraft in der Sozialsta- Suche von Verletzten, Helfern und in zwei Seminarblöcken angeboten tion Stralsund und ehrenamtlich Betroffenen im Schadensgebiet und werden. als Leiterin des Kreisauskunfts- darüber hinaus zu organisieren. büros (KAB). Warum und wie sie Dabei steht bei modernster Technik Welchen Stellenwert hat das KAB sich ehrenamtlich engagiert, er- und guter Administration die Arbeit im Kreisverband Rügen-Stralsund? zählt sie im folgenden Interview. mit den Menschen stets im Vorder- Das KAB als solches hat sich seit grund. Im Team versuchen wir Lö- Anfang 2000 fusionsbedingt stück- Wie kommt man zum DRK und zum sungen für menschliche Probleme chenweise aus zwei Kreisverbänden Kreisauskunftsbüro? zu finden und Vernetzungen zu orga- heraus entwickelt. Im DRK-Kreisverband Rügen-Stral- nisieren. Ich finde diesen kollektiven Zu Beginn war es schwer, die alten sund e.V. gibt es für die Interessen- Teamspirit für ein gemeinsames Ziel von den neuen Aufgabenbereichen ten an ehrenamtlicher Arbeit eine gut sehr anspornend. Das macht mir ein- zu trennen. Das änderte sich jedoch ausgebaute Struktur. Der einfachste fach Spaß. in den letzten Jahren durch den un- und niederschwelligste Zugang ist ermüdlichen Einsatz der KAB-Leitung der Weg zum Koordinator für ehren- Welche Aufgaben hat das KAB und und der Abteilung Vereinsarbeit im amtliches bürgerschaftliches Enga- wie gestalten sich die Einsätze? Kreisverband. Auch die gute Zusam- gement. Hier wird im Gespräch das Im Katastrophenfall werden wir zu- menarbeit mit unserem Ansprech- grundsätzliche Interesse ermittelt und sammen mit den Bereitschaften im partner auf Landesebene trug zu der dann weiter in die Fachbereiche ver- Kreisverband alarmiert und zum guten Entwicklung bei. Momentan wiesen. Das klappt ganz gut und hat Schadensgebiet oder zumindest in funktioniert die Kommunikation sehr sich über Jahre bewährt! Genauso die unmittelbare Nähe gerufen. Das gut und auch der Zusammenhalt in- verhält es sich mit einer DRK Mitglied- richtet sich nach den Gegebenheiten nerhalb unseres kleinen aber „feinen“ schaft. Mein persönliches Prinzip ist: vor Ort. Dort bearbeiten wir dann di- Teams ist sehr zufriedenstellend. Wir Einfach fragen, hier beißt keiner! gital und manuell die Informationen blicken mit viel Optimismus in die Zu- zu Helfern und Betroffenen sowie kunft und freuen uns auf die ehren- Was motiviert Dich für die Tätigkeit Suchanträge. amtlichen Aufgaben. im KAB? Glücklicherweise wurden wir in unse- Wenn der Katastrophenfall oder eine rer Zeit als junges KAB-Team bisher

12 Suchdienst

The Remains – nach der Odyssee Premiere des preisgekrönten Dokumentarfilms über die Arbeit des DRK-Suchdienstes

Großer DOK.fest Diagonale-Preis MÜNCHEN 2019 Bester österreichischer CRÉTEIL OFFICIAL Dokumentarfilm Migration, Flucht und deren tat- INTERNATIONAL SELECTION WOMEN’S FILM 2019 FESTIVAL sächliche Ursprünge finden wei- terhin wenig Aufmerksamkeit und Verständnis in der europäischen THE Öffentlichkeit. Die Bevölkerung hat Angst, weiß aber nicht viel

REMAINSDER NEUE FILM VON vom Schicksal der Zuwanderer, NACH NATHALIE BORGERS die aus verschiedenen Krisenre- DER gionen der Welt kommen. In den ODYSSEE www.theremains.at KATHARINA MOSSER letzten 25 Jahren haben mehr PETRA NICKEL, CONSTANTINOS DIAMANTIS,FILMGESCHÄFTSFÜHRUNG MARIA SIDIROPOULOU AUFNAHMELEITUNG ANDREA MINAUF EMILIE DAUPTAIN, URSULA STAHRMÜLLER PRODUKTION PRODUKTIONSLEITUNG PRODUKTIONSASSISTENZ ÖSTERREICHISCHES FILMINSTITUTEINE NAVIGATOR FILM PAUL SCHÖN Ulbl Karl Grafik: / Özener Aykan Benedikt, Judith © Fotos: CONSTANTIN WULFF POSTPRODUKTION PROJEKTENTWICKLUNG GEFÖRDERT VON DRAMATURGISCHE BERATUNG ORF (FILM/FERNSEH-ABKOMMEN) SOPHIE REITER KURT HENNRICH, 1Z1 SCREENWORKS IN ZUSAMMENARBEIT MIT PETER RÖSNER SCHNITT FARBKORREKTUR TON & SOUNDDESIGN JOHANNES ROSENBERGER, JOHANNES HOLZHAUSEN, CONSTANTIN WULFF JOHANNES HAMMEL THOMAS PÖTZ, COSMIX STUDIOSPRODUZENTEN KAMERA ÖZLEM BULUT TONMISCHUNG JOHANNES ROSENBERGER BUCH & REGIE NATHALIE BORGERS ORIGINALMUSIK AUSFÜHRENDER PRODUZENT PAUL SCHÖN, EVA RAMMESMAYER MONIKA LENDL SCHNITTASSISTENZ HERSTELLUNGSLEITUNG ÖSTERREICHISCHES FILMINSTITUT, FILMFONDS WIEN, FISA – FILMSTANDORT AUSTRIA, KARL KAHANE FOUNDATION, RD FOUNDATION VIENNA HERGESTELLT MIT FINANZIELLER UNTERSTÜTZUNG VON als 30.000 Menschen auf ihrer Überfahrt nach Europa im Mit- telmeer den Tod gefunden. Diesen nüchternen Zahlen stellt Nathalie Borgers mit dem Dokumentarfilm THE RE- MAINS die Schicksale unmittelbar Betroffener gegenüber. Foto: Dr. Dieter Schütz / DRK In ihrem Film geht sie in subtiler Weise den sichtbaren und unsichtbaren Spuren nach, die die Flucht bei den Überle- Suchdienstes vom Roten Kreuz. Seine M-V Premiere hat- benden hinterlassen hat, aber auch bei denen, die sich an te der Film im Herbst 2019 im Greifswalder Jacobi-Turm die Seite der Flüchtenden stellten. Zahlen und Statistiken und im Rostocker Li-Wu. Eingeleitet durch eine Präsenta- nehmen menschliche Formen an, sie bekommen Namen tion des Suchdienstleiters des DRK-Landesverbandes er- und Gesichter, die mahnen, den Blick nicht abzuwenden. gänzte sie den Tag des Flüchtlings und die interkulturellen Eindrucksvoll widerspiegelt der Film auch die Arbeit des Wochen auf eine besondere Weise.

Neue Suchdienst-Strategie in Genf verabschiedet

Auf dem Rotkreuz- und Rothalbmond-Delegierten- rat in Genf ist am 8. Dezember 2019 die neue Such- dienst-Strategie 2020-2025 der internationalen Hauptziele der Suchdienst- Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung einver- Strategie 2020 - 2025: nehmlich verabschiedet worden.

Die internationale Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewe- gung verfolgt die Vision, Familien vermisster Personen während der gesamten Dauer der Suche und Trennung tatkräftig zu unterstützen, ihre Würde und ihr Wohlerge- hen zu sichern und, sofern möglich, die Familien wieder zusammenzuführen. 1. Die neue Suchdienst-Strategie benennt vier Hauptziele Prävention von Familientrennungen und Verschwin- sowie unterstützende Ziele, wie beispielsweise die Einhal- den von Menschen, Aufrechterhaltung des Familien- tung des Datenschutzes und die systematische Öffent- Kontakts lichkeitsarbeit für die Suchdienst-Angebote. Mit Verabschiedung der Resolution werden die Rechts- 2. grundlagen des Suchdienstes anerkannt und die Staa- Verbesserung der Zugänglichkeit und Verfügbarkeit ten an ihre Verpflichtungen gegenüber Vermissten und von Suchdienst-Angeboten getrennten Familien erinnert. Darüber hinaus beinhaltet sie wichtige Datenschutz-Aussagen. Suche und Schick- 3. salsklärung bedürfen der Verarbeitung von personenbe- Verstärkte Bereitstellung von Antworten für Familien zogenen Daten aus wichtigen Gründen des öffentlichen Interesses – und oftmals auch zum Schutz lebenswichti- 4. ger Interessen der betroffenen Personen. Individuelle Unterstützung von Familien vermisster Sowohl die neue Suchdienst-Strategie als auch die Reso- Personen und getrennter Familien lution „Suchdienst und Datenschutz“ sollen das internati- onale Suchdienst-Netzwerk und damit die Suchdienstar- beit weiter stärken.

13 Suchdienst

Eine Mutter, drei Kinder und ein Happy End

Erfolgreiche verbandsübergrei- fende Zusammenarbeit bei einer Familienzusammen- führung aus Mauretanien

Am 6. Februar 2018 suchte Frau S., eine mauretanische Staatsbürgerin, erstmals die Suchdienstberatungsstelle in Stralsund auf. Mit Bescheid des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge waren ihr sowohl die Flüchtlingseigenschaft als auch die Asylberechtigung zuerkannt worden. Frau S. war unter dramatischen Um- ständen aus Mauretanien geflohen und musste schweren Herzens ihre drei Kinder – zum damaligen Zeitpunkt 6, 13 und 15 Jahre alt – bei ihrer Schwester zurücklassen. Verständlicherweise wollte sie ihre Kinder so schnell wie möglich im Rahmen der Familienzusammenführung nach Deutschland nachkommen lassen. Aber bis dahin sollten noch über zwei Jahre vergehen… Alle notwendigen Formalitäten zur Beantragung des Fami- liennachzugs wurden in der Suchdienst-Beratungsstelle Rügen-Stralsund erledigt. Die dortige Mitarbeiterin Nora Latta beriet nicht nur zum Prozedere des Kindernachzugs nach dem Aufenthaltsgesetz, sondern unterstützte die Mutter auch bei der Zusammenstellung aller antragsbe- gründenden Unterlagen, nahm Kontakt zur Deutschen Fotos: privat Botschaft in Nouakchott / Mauretanien auf und schickte alle notwendigen Dokumente per E-Mail an die Schwester ständig um ihr Wohlbefinden. Einzig und allein der Be- von Frau S., die als Bevollmächtigte der Kinder fungierte. such des Integrationskurses lenkte sie etwas ab, obwohl Im September 2018 zog Frau S. nach Neubrandenburg. sie sich manchmal gar nicht richtig konzentrieren konnte. Nora Latta übermittelte alle Unterlagen sowie Informatio- Sie schlief schlecht, schickte Monat für Monat Geld nach nen zum damals aktuellen Sachstand an die dortige Be- Mauretanien und wartete… ratungsstelle des Suchdienstes. Bei Fragen konnten sich Mittlerweile hatte sie gelernt: Behörden arbeiten langsam die Mitarbeiter beider Beratungsstellen jederzeit austau- – viel zu langsam. Das findet auch Sylvia Holzapfel von schen. der Neubrandenburger Suchdienst-Beratungsstelle. “Sie Eine telefonische Rücksprache mit der Deutschen Bot- kam oft zu mir und fragte nach, ob es Neuigkeiten gäbe. schaft in Nouakchott ergab, dass in Mauretanien bei Fa- Manchmal erschien es mir, dass sie auch einfach nur mal milienzusammenführungsverfahren grundsätzlich medi- zum Reden vorbeikam. Sie versuchte stets, ihre Sorgen zinische Abstammungsgutachten verlangt werden. Das hinter einem Lächeln zu verbergen – und doch kämpfte übernahm die Universitätsklinik Greifswald. Doch ehe sie oft mit den Tränen“, erzählt die Rotkreuzmitarbeiterin. das Gutachten erstellt werden konnte, mussten die anfal- Nach all den vielen bürokratischen Hürden erhielten ihre lenden Kosten in Höhe von 996 Euro vollständig bezahlt Kinder nach über zwei Jahren endlich das Visum zur Ein- sein. So waren nicht nur die deutsche Bürokratie, sondern reise in Deutschland, welches nur vom 25. Februar bis 26. auch die finanziellen Belastungen regelrecht erdrückend Mai 2020 gültig war. Die billigsten Flugtickets kosteten pro für Frau S., die Leistungen nach dem SGB II bezieht. Das Kind 600 Euro – Geld, das sich die Mutter borgen musste. Jobcenter kann solche Kosten darlehensweise überneh- Am 10. März 2020 konnte sie ihre Kinder dann endlich am men, tat es aber in diesem Fall nicht. Glücklicherweise Berliner Flughafen in die Arme schließen. „Das Erste, was verfügte die Caritas Mecklenburg-Strelitz über einen sie tat, war, uns per WhatsApp ein Foto von der gelun- Hilfsfonds, durch den die Kosten auf Antrag übernom- genen Familienzusammenführung zu schicken. Wir haben men wurden. Es zog sich Monate hin, bis das Gutach- uns alle mit ihr gefreut. Und es gab Auftrieb für unsere ten endlich in Nouakchott ankam. Zunächst ging die Post weitere Arbeit“, schildert Sylvia Holzapfel das Happy End, verloren, dann scheiterte der Versuch, es per E-Mail zu über das sich natürlich auch die Suchdienstmitarbeiter senden, weil es nur im Original anerkannt wird. Frau S. freuten. vermisste ihre Kinder. Ihre Gedanken kreisten stets und

14 Migrationsberatung

Im Traumberuf arbeiten wie zu Hause

Saleh A. wurde nach seiner Flucht terbildungseinrichtung den Integrationskurs, der auch aus Syrien von vielen Institutio- Unterrichtseinheiten über das Leben in Deutschland und nen auf seinem Weg in ein neues das Grundgesetz enthielt. Im Oktober 2016 bestand er die Leben begleitet – darunter auch Sprachprüfung B 1. Im Anschluss absolvierte er von Okto- von Rotkreuzmitarbeitern der ber 2016 bis Juni 2017 einen medizinischen Deutschkurs Migrationsberatungsstelle des beim Verband für soziale Projekte. Im Juni 2017 erfolgte DRK-Landesverbandes. Geprägt der Einstufungstest, den er schriftlich und mündlich mit von dem festen Willen, wieder in dem Sprachniveau B 2 bzw. C 1 bestand. Im Laufe des seinem Beruf zu arbeiten, hat er einen Weg genom- Jahres 2017 durchlief Saleh A. drei Praktika in verschie- men, der höchste Anerkennung verdient. denen Schweriner Apotheken, um seine Deutschkennt- nisse weiter zu verbessern. Im Februar 2018 bestand er Saleh A., geboren und aufgewachsen in Syrien, erreichte die Fachsprachenprüfung bei der Apothekerkammer und dort im Jahre 2005 sein naturwissenschaftliches Abitur. konnte dann als Apotheker unter Aufsicht für sechs Mo- Nach seinem Studienabschluss als Bachelor der Pharma- nate in einer Apotheke in Parchim tätig sein. Im Januar zie und der pharmazeutischen Chemie wurde er bei der 2019 war er in einer Schweriner Apotheke tätig − zu- Apothekerkammer registriert und war bis 2015 als Apo- nächst weiter unter fachlicher Aufsicht. Nach bestandener theker in leitender Position angestellt. Kenntnisprüfung bei der Apothekerkammer im Mai 2019 Der Krieg trieb ihn, wie so viele syrische Menschen, in die darf er nunmehr seinen Beruf als approbierter Apotheker Flucht. Von November 2015 bis Februar 2016 wohnte er in Deutschland ausüben. in einer Flüchtlingsunterkunft in Ueckermünde. Dort nahm Im Sommer 2019 suchte Saleh A. die Migrationsbera- er an einem Deutschkurs teil, den er im Februar 2016 mit tungsstelle erneut auf, um sich beraten zu lassen. „Ich dem Sprachniveau A 1 absolvierte, im gleichen Jahr er- bin dankbar für die Unterstützung bei den vielen zwi- hielt er die Flüchtlingsanerkennung. schenzeitlich überwundenen Herausforderungen, denen Im Mai 2016 zog der junge Syrer nach Schwerin. Hier ich mich in meinem bisherigen Leben stellen musste und wendete sich Saleh A. an die Mitarbeiter der Migrations- wünsche mir ein friedliches Miteinander und viel Tatkraft beratungsstelle für Erwachsene Zuwanderer (MBE) im bei der Gestaltung der gemeinsamen Zukunft“, sagt der DRK-Landesverband, die ihn bei seinem Schritt ins neue strebsame Syrer, der sein berufliches Ziel nie aus den Au- Leben begleiteten. Er besuchte erfolgreich bei einer Wei- gen verloren hat.

MBE-Konferenz und Aktionstag 2019

Die Frage, wie die Integration erwachsener Zuwan- derer in den Kommunen noch besser gelingen kann, stand im Mittelpunkt des MBE-Aktionstages.

Anlässlich des Aktionstages zur Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer (MBE) veranstaltete das Deut- sche Rote Kreuz vom 18. bis 20. September 2019 in Weimar eine bundesweite Konferenz, die vom DRK-Ge- neralsekretariat organisiert wurde. Unter den 200 Teilneh- menden waren auch die Migrationsberaterinnen Evelyn Lübcke und Jutta Felske aus Mecklenburg-Vorpommern sowie DRK-Landesreferent Massimo de Matteis. Die Kon- ferenz und der Aktionstag befassten sich unter anderem damit, wie Integration in den Kommunen unter Beteiligung haupt- und ehrenamtlicher Mitarbeiter noch besser gelin- Foto: Saskia Helbig / DRK gen kann. Dabei wurde auf die notwendige Zusammenar- beit zwischen kommunalen Stellen und freien Trägern auf- MBE mit Behörden und Institutionen auf. „In Neubran- merksam gemacht und deren Bedeutung hervorgehoben. denburg hatten wir diesen Tag in die interkulturelle Woche In den Kreisverbänden stellten Migrationsberater am Ak- eingebettet. So konnten wir Interessierten gleichzeitig ein tionstag ihre Angebote für die Integration von Zugewan- vielseitiges Veranstaltungsprogramm bieten“, sagt Rot- derten vor und zeigten den Nutzen von Kooperationen der kreuzmitarbeiterin Sylvia Holzapfel.

15 Medical Task Force

„Operation Walpurgis“ mit wissenschaftlicher Begleitung

Fotos (4): Archiv DRK-Landesverband

Eine mehrtägige Katastrophenschutzübung forder- des Zivil- und Katastrophenschutzes zu erproben. te das Zusammenwirken aller beteiligten Einsatz- Neben der MTF 11 bis 13 aus M-V kamen deshalb auch kräfte. Einsatzkräfte der MTF 9 aus Osterode, der MTF 34 aus Kassel, aus dem Betreuungszug Schwerin und der Logis- Der Winter 2019/2020 hat es in sich. Langanhaltende tikgruppe aus Nordwestmecklenburg, des THW aus den starke Schneefälle führen in einigen Regionen Deutsch- Ortsverbänden Ludwigslust und Parchim, des CBRN-Zu- lands zur Schädigung bzw. zum Erliegen von Infrastruk- ges Ludwigslust-Parchim sowie der Kreisauskunftsbüros turen. Einige Orte sind von der Außenwelt abgeschnitten, der DRK-Kreisverbände Ludwigslust und Göttingen zum der Verkehr ruht teilweise. Im Landkreis Göttingen wird Einsatz. der Katastrophenfall ausgerufen, die medizinische Re- Federführend durch das Landesamt für zentrale Aufgaben gelversorgung droht einzubrechen. Über das Melde- und und Technik der Polizei, Brand- und Katastrophenschutz Lagezentrum von Bund und Ländern sellt das Land Nie- M-V und mit Unterstützung des DRK-Landesverbandes dersachsen eine Unterstützungsanfrage an die anderen M-V e.V. sowie der Führungsgruppe der MTF 13 organi- Bundesländer. Mecklenburg-Vorpommern entsendet da- siert, gab es konkrete Arbeitsaufträge für dieses Übungs- raufhin Hilfe in das betroffene Gebiet. wochenende. So galt es, nach der Alarmierung die Ein- satzbereitschaft zum 30. Januar herzustellen und einen Diese Ausgangslage beschreibt das Szenario für die zentralen Sammelplatz anzusteuern. Das Kreisauskunfts- Durchführung einer landesübergreifenden Katastrophen- büro des DRK Ludwigslust übernahm hier die Registrie- schutzübung – die „Operation Walpurgis“. Sie führte die rung der Einsatzkräfte. Es folgte ein sechseinhalbstündi- MTF-Einheiten aus M-V vom 30. Januar bis zum 2. Feb- ger Kfz-Marsch in vier Gruppen, bei dem insbesondere ruar 2020 in den Harz nach Osterode. Ziel der MTF-Helfer die Fähigkeiten der Kraftfahrer und der Kolonnenführer war es, weitgehend eine autarke Arbeitsfähigkeit herzu- gefordert waren. Im Einsatzgebiet angekommen, muss- stellen und die Zusammenarbeit mit anderen Einheiten ten nachts noch der Verpflegungsbereich aufgebaut und

16 Medical Task Force

die Nachtlager hergerichtet werden. Am nächsten Morgen errichtete die Führungsgruppe der MTF 13 ihre Führungs- stelle und koordinierte von nun an alle anstehenden Auf- gaben. So wurden bis zum Mittag zunächst die notwendi- gen Infrastrukturen geschaffen, um in der medizinischen Versorgung der Bevölkerung unterstützend tätig zu wer- den. Dazu zählte der Aufbau von Duschzelten, die Errich- tung der Licht- und Stromversorgung und eines Behand- lungsplatzes nach dem Rahmenkonzept der MTF. Der Nachmittag stand ganz im Zeichen der Aus- und Fortbil- dung der Einsatzkräfte. Die Verpflegungsgruppe des Be- treuungszuges des DRK-Kreisverbandes Schwerin sorgte während der gesamten Übungszeit für das leibliche Wohl aller Einsatzkräfte – ein wichtiger Bestandteil für eine hohe Foto: Michael Jendro Motivation. Am Samstag, den 1. Februar, wurden durch- gängig bis in die Abendstunden inklusive Schichtwechsel der Betrieb des Behandlungsplatzes mit Verletztendar- stellern sowie ein Patientensimulationssystem erprobt.

Wissenschaftlich begleitet wurde die Übung von Mitarbei- tern des Instituts für Rettungs- und Notfallmedizin (IRuN) des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH), der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz sowie des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe als Beobachter. Ihre Zielstellung lautete: Erkenntnisse über das Wohlbefinden der Patien- ten erlangen, den erprobten Schichtwechsel analysieren und Prozessoptimierungen in den Abläufen herausfinden. Im Ergebnis wurde die Erfüllung aller Übungsaufgaben durch die Einsatzkräfte attestiert. 62 Patienten sind einer Behandlung zugeführt und durch das DRK Göttingen re- gistriert worden. Die Führungsgruppe konnte Erfahrungen aus den mehrmaligen Lagebesprechungen und Erkundun- gen sammeln. Auch wenn der Wunsch, die Durchhaltefä- higkeit der Einsatztechnik unter winterlichen Bedingun- gen zu testen, nicht erfüllt werden konnte, so zeigten alle Beteiligten bei Dauerregen und kalten Temperaturen an diesem Tag Durchhaltevermögen und Teamgeist. Der Sonntag widmete sich dem Rückbau und erneut der Aufgabe, die Einheiten in Marschverbänden an den Hei- matstandort zurückzuführen. Am 8. Februar 2020 übte er- gänzend das Landesauskunftsbüro des DRK-Landesver- bandes Mecklenburg-Vorpommern e.V. Hier galt es, 80 telefonische Suchanfragen aufzunehmen und mit den aus der Übung zur Verfügung gestellten Daten abzugleichen. Ein Jahr Vorbereitungszeit ist ins Land gegangen, um eine solche Übung gut durchführen zu können. Alle 124 Mit- wirkenden haben enorme Anstrengungen unternommen, damit der Bevölkerungsschutz in der Bundesrepublik zu einem verlässlichen Netzwerk in realen Großschadens- lagen wird. Die Zusammenarbeit der MTF in Verbindung mit anderen Zivil- und Katastrophenschutzeinheiten un- ter Nutzung der örtlichen Infrastruktur soll auch zukünftig eine primäre Rolle bei Übungen spielen.

17 Rettungsdienst

Vom Notfallsanitäter zur Führungskraft

Sven Hennings ist seit 27 Jahren im Rettungsdienst des DRK-Kreisverbandes Ostvorpommern-Greifs- wald tätig. Vor zwei Jahren hat er dort von heute auf morgen die Aufgabe als Abteilungsleiter Rettungs- wesen übernommen, was damals so eigentlich noch nicht geplant war.

Sven Hennings arbeitet seit 1993 im DRK-Rettungsdienst und gehört offensichtlich zu den Menschen, die ihren Be- ruf nicht nur gerne ausüben, sondern sehr ernst nehmen. Wer ihm begegnet weiß: Er und sein Diensthandy sind un- zertrennlich. Immer erreichbar, immer auf der Suche nach Problemlösungen und immer für seine Kollegen zu spre- chen. Denn Zusammenhalt und füreinander da zu sein, ist ihm wichtig. Besonders in schwierigen Situationen. Und die gibt es oft für die Rettungsteams, die ausrücken, um Leben zu retten und die Patienten optimal zu versorgen. Sven Hennings hat schon viel gesehen: Unfälle und schwerkranke Menschen auf Straßen, in Wohnungen und an anderen Orten – auch solche, die nicht hätten sein müssen. „Wer im Rettungsdienst arbeitet, ändert unwill- kürlich seine Lebenseinstellung. Ich bin nicht mehr risiko- bereit oder leichtfertig, was meine Gesundheit anbetrifft. Wenn jemand weiß, wie schnell sich ein Leben grundle- gend verändern oder sogar beendet werden kann, dann sind wir das. Das verändert die Sicht auf viele Dinge – an- gefangen von zwischenmenschlichen Beziehungen über die Ernährung bis hin zu Freizeitaktivitäten“, erklärt der Foto: Franziska Krause erfahrene Notfallsanitäter. Wie schwer ein Schicksalsschlag auf der Seele liegt, bei Heimatort Bansin sowie in Heringsdorf, Ahlbeck, Zinno- dem man einen geliebten Menschen verloren hat, ist Sven witz, Karlshagen und Lubmin den Badebetrieb absichert. Hennings allgegenwärtig. Er weiß aber auch, dass man in Und dann ist da noch das Studium, bei dem sich Sven diesem Beruf in der Lage sein muss, negative Erlebnis- Hennings das nötige Wissen für seine Funktion als Füh- se auszuschalten, wenn man einen Menschen rettungs- rungskraft aneignet. „Damit habe ich 2017 begonnen und dienstlich versorgt – und dass man schlimme Erlebnisse eigentlich sollte und wollte ich die Leitungsfunktion erst nicht mit nach Hause nehmen und damit die Familie und nach erfolgreichem Studienabschluss übernehmen. Doch Freunde belasten darf. „Deshalb kann in unseren Teams dann kam alles ganz anders, weil mein Vorgänger früher jeder offen darüber reden, was ihm der Job auf die Seele als geplant in den Ruhestand gegangen ist und ich ihn gelegt hat“, erklärt er. nach einer Einarbeitungszeit von nur drei Monaten abge- Sven Hennings ist als Abteilungsleiter Rettungswesen löst habe“, erklärt er. Natürlich ist das für den Bansiner im Kreisverband Ostvorpommern-Greifswald für sechs eine ziemlich große Herausforderung, alles unter einen Haupt- und drei sogenannte Nebenwachen – darunter Hut zu bekommen. Die Arbeit im Rettungsdienst und das sind fünf Lehrrettungswachen – sowie für 160 Mitarbei- berufsbegleitende Studium in Hamburg stellen hohe An- ter und 24 Einsatzfahrzeuge zuständig. Für alle und alles forderungen an den ehrgeizigen Rotkreuzmitarbeiter. Aber trägt der 51-Jährige die volle Verantwortung. Dazu gehört Sven Hennings will das und ist überzeugt, dass er es auch die präzise Dienstplanung, die im Rettungsdienst unver- schafft. zichtbar ist. Denn egal, ob der Pieper am Tag oder in der Warum auch nicht, denn die ersten Erfolge in seinem neu- Nacht zum Einsatz ruft – die Rettungsteams müssen rund en Arbeitsbereich sind bereits spürbar. Beispielsweise ist um die Uhr einsatzbereit sein. Geplant werden müssen eine neue Lehrrettungswache hinzugekommen und die ebenso die vorgeschriebenen Ruhezeiten, regelmäßigen Zahl derer, die sich zum Notfallsanitäter qualifiziert ha- Weiterbildungen und Urlaubstage. ben, ist auf fast 50 Mitarbeiter gestiegen. Den Standard Auf der langen täglichen Aufgabenliste von Sven Hen- auf den zertifizierten Rettungswachen zu halten, dafür zu nings stehen jedoch noch viel mehr Dinge, die auf ihre sorgen, dass die Wachleiter mehr Know-how im Manage- Erledigung warten – ohne Wenn und Aber! Denn Leben zu ment erlangen, darin sieht der engagierte Rettungsdienst- retten ist kein Kinderspiel! Von Mai bis September ist er weitere Schwerpunkte seiner umfassenden, außerdem für die Wasserrettung zuständig, die in seinem verantwortungsvollen Tätigkeit.

18 Rettungsdienst

Neues Gesetz zum Impfschutz in Kraft getreten

Am 1. März 2020 ist das Gesetz zum Schutz vor Masern und zur Stärkung der Impfprävention (Masernschutzgesetz) in Kraft getreten. Ronny Espenhain, Re- ferent Rettungsdienst beim DRK- Landesverband, erläutert in ei- nem Interview die Auswirkungen für die Arbeit in Rotkreuzeinrich- tungen.

Herr Espenhain, was bedeutet das Masernschutzgesetz für die Ein- richtungen des DRK? Das bedeutet: Eltern müssen gegen- über Kindertageseinrichtungen oder Schulen nachweisen, dass ihre Kin- der über einen entsprechenden Impf- schutz verfügen. Die Pflicht gilt auch für Personen, die in medizinischen Foto: Angelo Esslinger – pixabay.com Einrichtungen oder Gemeinschafts- einrichtungen tätig sind. Personal, Welche Personen sind von der Gesetzes lag unser Fokus darauf, das ab dem 1. März 2020 einge- Nachweispflicht ausgenommen? einen Ist-Status zu erheben und die stellt wird, muss einen ausreichen- Wegen der Bezugnahme auf die neuen Anforderungen im Rahmen den Impfschutz bzw. eine Immunität Empfehlungen der ständigen Impf- von Neuanstellungen zu organisieren. gegen Masern nachweisen. Ohne kommission (STIKO) in der jeweils einen gültigen Impfstatus oder eine gültigen Fassung sind aktuell nur Welche Auswirkungen hat das Ge- entsprechende ärztliche Bescheini- Personen betroffen, die nach 1970 setz für die künftige Arbeit? gung, dass die Impfung nicht durch- geboren sind. Auch sind Personen Aufgrund der enormen Auswirkun- führbar ist, dürfen Beschäftigte nicht ausgenommen, die diese Krank- gen der Corona-Krise sind noch nicht mehr in den betroffenen Tätigkeitsbe- heit bereits nachgewiesenermaßen alle Anforderungen umfänglich im Ar- reichen eingesetzt werden. durchlitten haben. beitsalltag zum Tragen gekommen. Das DRK in Mecklenburg-Vorpom- Wie ist der Impfschutz Was passiert, wenn das Gesetz mern wird sich daher weiterhin inten- nachzuweisen? missachtet wird? siv damit beschäftigen und praktika- Der Impfnachweis kann durch den Das Gesetz sieht im Falle der Nicht- ble Lösungsansätze verfolgen – zum Impfausweis, das gelbe Kinderunter- einhaltung der Impfpflicht Bußgelder Wohl der zu Betreuenden und Be- suchungsheft oder – insbesondere von bis zu 2.500 Euro vor. schäftigten. bei bereits erlittener Krankheit – ein ärztliches Attest erbracht werden. Die Welche Aufgaben sind für das DRK Pflicht zur Nachführung des Impfsta- als Arbeitgeber entstanden? tus obliegt den Einrichtungsleitungen Alle Bereiche haben sich mit der Um- in der Kinder- und Jugendbetreuung, setzung des Masernschutzgesetzes der ambulanten Pflege oder auch beschäftigt. Dabei sind zahlreiche dem Rettungsdienst. theoretische, arbeitsrechtliche und organisatorische Fragen aufgeworfen Bis wann müssen Beschäftigte ih- worden. Eine lautet beispielsweise: ren Impfschutz nachweisen? Wie ist der nicht erbrachte Impfsta- Für Mitarbeitende, die bereits länger tus eines Beschäftigten und dessen beschäftigt sind, endet die Über- Tätigkeit zu bewerten – und welche gangsfrist am 31. Juli 2021. möglichen Konsequenzen er- Erfasst sind dabei auch ehrenamtlich geben sich daraus für die Tätige und Praktikanten. Ob das Per- weitere Beschäftigung? sonal Kontakt mit den Patienten hat, Nach Inkrafttreten des ist dabei unerheblich.

19 Erste-Hilfe

Hauptamt und Ehrenamt gemeinsam in der Ersten Hilfe

Zweimal im Jahr treffen sich die Kreisausbildungsleiter es auch, für diese Kurse die entsprechenden Lehrkräfte und Ausbildungsbeauftragten Erste Hilfe der Kreisver- zu binden. Gleichzeitig organisieren sie die regelmäßigen bände im DRK-Bildungszentrum Teterow. Dann ziehen Fortbildungen für die Lehrkräfte Erste Hilfe. Ein wichtiger sie Resümee und entwickeln neue strategische Prozesse. Part in diesem administrativen Teil ist die Kundenwerbung Doch im Herbst 2019 war das anders. In verschiedenen und Kundenbetreuung. Die Kreisausbildungsleiter fungie- Workshops informierten sich die Kreisausbildungsleiter ren als Schnittstelle zwischen Haupt- und Ehrenamt. Aber und die Ausbildungsbeauftragten über neue Wiederbele- das ist nur ein kleiner Teil ihrer vielfältigen Aufgaben. bungsmodelle, über den Einsatz von e-learning-Modulen Unterstützt werden die hauptamtlichen Rotkreuzmitar- und die methodisch-didaktische Umsetzung der Ausbil- beiter von den ehrenamtlich tätigen Ausbildungsbe-auf- dung von Lehrkräften Erste Hilfe. tragten. Diese sind in der Regel bereits viele Jahre als Die Kreisausbildungsleiter sind hauptamtlich im Bereich Lehrkräfte Erste Hilfe tätig und verfügen über fundiertes Erste Hilfe tätig. Sie organisieren die Kurse Erste-Hilfe Hintergrundwissen. Sie beraten in fachlichen Fragen und Ausbildung und Erste-Hilfe-Fortbildung für Fahrschulan- unterstützen bei der praktischen Umsetzung von Lernin- fänger, Ersthelfer in den Betrieben sowie andere Interes- halten. sierte. Sie stellen die Materialien bereit und bereiten sie Jährlich absolvieren in den 14 DRK-Kreisverbänden über für den nachfolgenden Kurs wieder auf. Ihre Aufgabe ist 40.000 Menschen einen Erste-Hilfe-Kurs.

Herz ist Trumpf Realitätsnahe Fortbildung für Ausbilder

In der Ordnung zur Aus-, Fort- und Weiterbildung ist fest- gelegt, dass sich die Ausbilder im Santitätsdienst inner- halb von drei Jahren im Rahmen von 24 Unterrichtsein- heiten fortbilden. Dabei werden die Fortbildungsstunden der Erste-Hilfe-Ausbilder mit 16 Unterrichtseinheiten an- erkannt. Bleiben also noch mindestens acht Unterrichts- einheiten, die mit interessanten Themen zu füllen sind. Die DRK-Landesausbilder haben beschlossen, den Aus- bildern einmal jährlich eine Fortbildung anzubieten. Und so reisten dazu am 13. Dezember 2019 erwartungsvoll 15 Ausbilder Sanitätsdienst an. Spannende Themen wa- ren durch die Landesausbilder wieder vorbereitet und bei der Frage, wie ein Herz anatomisch aufgebaut ist, ging es auch gleich blutig zur Sache. Denn dieses Mal wurde nicht das Kunststoffherz in seine Einzelteile zerlegt, sondern Wildschweinherzen für die Demonstration fachmännisch zerlegt und seziert. Bei den praktischen Übungen standen Beckenschlinge und Tourniquet im Focus der Fortbildung. Die The- men kamen bei allen Teilneh- menden gut an und man darf gespannt sein, was sich die Landesausbilder für die Fortbildung im Jahr 2020 einfallen lassen.

Foto: Danny Maser

20 Erste-Hilfe

Ausbildung: Bernd Klischke bleibt der Ersten Hilfe treu

Foto: C. Mevius

Bernd Klischke war viele Jahre speziell. Der Ausbau der ehrenamtli- reiste, meistens an den Wochenen- hauptamtlich als Kreisausbil- chen Strukturen mit dem Wissen und den, zu den Ausbildern, um sie zu dungsleiter im DRK-Kreisver- gelegentlich auch Besserwissen aus schulen. Aktuell lasten viele Verord- band Bad Doberan tätig. In seiner den damals alten Bundesländern, die nungen und Bestimmungen auf un- Freizeit unterstützte er das Eh- neuen technischen und materiellen serem Arbeitsfeld, die es uns nicht renamt in vielen Bereichen. Be- Entwicklungen mit all den wirtschaft- leichter machen und deren Umset- sonders angetan hat es ihm die lichen Nöten sowie die personenbe- zung uns immer wieder fordert. Wasserwacht, aber bei der Vor- zogenen Veränderungen verlangten bereitung und Durchführung von uns einiges ab. Aber das ging ja allen Sie haben nun nach 28 Jahren das Wettbewerben der Bereitschaf- so. Aufgabenfeld gewechselt. Wird ten und als DRK-Landesausbilder Die Kreisgebietsreformen brachten die Erste Hilfe für Sie auch künftig war und ist er ebenso aktiv. Grund dann auch wieder viel Unruhe aber noch eine Rolle spielen? genug, ihn zu seinen Beweggrün- ebenso neue Ausblicke und Verän- Klar, bleibe ich der Ersten-Hilfe den für diese umfangreiche Arbeit derungen. Ich war dabei und konnte treu. Nach so vielen Jahren steckt im Roten Kreuz zu befragen. viele Projekte zum Laufen bringen viel Herzblut in der Sache. Als Lan- und das gemeinschaftsübergreifend. desausbilder im Bereich der Ersten Herr Klischke, Sie sind ja fast ein Als „Ausbildungsschaltstelle“ war ich Hilfe, dem Sanitätsdienst und in der „Urgestein“ des Roten Kreuzes in mittendrin. Natürlich nicht immer zur Wasserwacht bin ich noch ganz nah M-V. Wann haben Sie mit der Arbeit Freude der Familie. Die Landeswett- dran. Wenn die Zeit es zulässt, gebe im DRK und speziell als Kreisaus- bewerbe im Bereich der Ersten Hil- ich bestimmt auch noch den einen bildungsleiter begonnen? fe in allen Altersklassen haben mich oder anderen Erste-Hilfe-Kurs. 1992 fing ich hauptamtlich beim stets fasziniert und motiviert. Viele Deutschen Roten Kreuz in Bad Do- Kameraden traf ich über Jahre re- Wie wichtig ist für Sie der Ersthel- beran an und war unter anderem für gelmäßig zum Lernen, Üben und ja – fer und die Erste Hilfe Ausbildung? die Aus- und Fortbildung zuständig. auch zum Feiern. Wie wichtig? Für viele Menschen ist Bis zum 30. Mai 2020 habe ich dieses Die Ausbildung in der Bevölkerung sie überlebenswichtig. So ein Erste- Amt zwar mit kleinen Unterbrechun- sowie Schulen und Betrieben nahm Hilfe-Kurs ist ja keine Verkaufsver- gen ausgeübt, aber immer motiviert. konstant zu. Meine Tochter sagte anstaltung. Die Teilnehmer retten Le- einmal: „Mit dir kann man nirgendwo ben und meistens noch bekanntes! Welche besonderen Herausforde- hingehen, immer kennst du welche!“ In meiner neuen Rolle kann ich den rungen und Veränderungen durften 2001 gab es eine neue Lehrunterla- Ersthelfer vor Ort bestärken und vor Sie in dieser Zeit mitgestalten? ge, die „blaue Bibel“ wurde ersetzt. allem auch einmal Danke sagen! Die 1990-er Jahre waren schon sehr Ich war als Multiplikator geschult und

21 Wasserwacht

Rettungscopter- Projekt geht in die zweite Runde

Innovative Technik und modernes Equipment hel- fen der DRK-Wasserwacht bei Sucheinsätzen.

Rettungsboote, Kajaks, Quads und Jetskis gehoren schon lange zur Ausrüstung der DRK-Wasserwacht Mecklen- burg-Vorpommern. Seit 2018 sind auf den Wachtürmen zusätzlich insgesamt 18 Drohnen stationiert. Sie verschaf- fen wertvolle Zeit, wenn es darum geht, Menschenleben zu retten.

Als landesweit erste Organisation setzt die Wasserwacht ihre Drohnen flachendeckend ein und hat damit den Ubergang vom Pilotprojekt zum regularen Rettungsmit- tel erfolgreich bestritten. Dass dieser wichtige Schritt so schnell erfolgen konnte, ist vor allem der ADAC-Stiftung fur die kurzfristige finanzielle Unterstutzung zu verdanken. Foto: C. Mevius In Mecklenburg-Vorpommern nutzten die Wasserwacht- ler die Drohnen erfolgreich bei Vermisstensuchen. Vor al- Erforschung des Einsatzes von Wärmebildkameras bei der lem im Sommer gab es am Strand und an Binnenseen Suche von Personen, die nach einem Badeunfall im Was- zahlreiche Suchaktionen nach vermissten Wassersport- ser vermisst werden. Wissenschaftlich begleitet wird das lern. Die Luftbilder ermoglichten ein schnelles Auffinden Projekt von Ingenieuren der Hochschule Neubrandenburg der gesuchten Personen. Auch die Feuerwehr forderte unter der Leitung von Prof. Focke, der bereits mit seinem Verstarkung durch die Drohne der Wasserwacht an. Im Team an der Umsetzung des ersten Drohnenprojektes be- Juni 2019 half die Rettungsdrohne aus Karlshagen bei- teiligt war. Hochschul-Wissen und die speziellen Anforde- spielsweise dabei, der Feuerwehr ein Lagebild uber einen rungen aus der Wasserrettung sollen zusammengefuhrt aufgetretenen Brand im Norden der Insel Usedom zu ge- werden, um Warmebildkameras als flachendeckendes ben. Rettungsmittel einsetzen zu können – immer mit dem Ziel, Doch mit den Bildern einer einfachen Kamera stoßen die noch schneller Leben zu retten und das therapiefreie In- Retter schnell an ihre Grenzen. Versinkt ein Schwimmer tervall zu verkurzen. unter der Wasseroberflache, ist er durch die Kamera nicht mehr sichtbar. Auch hoher Wellengang kann die Wahr- Auch dieses zweite Projekt wird zu 100 Prozent von der nehmung des Schwimmers deutlich erschweren. Mit dem ADAC-Stiftung gefördert, mit der die Wasserretter einen bloßen Auge muss der Drohnenpilot binnen Sekunden- zuverlässigen Partner an ihrer Seite haben. bruchteilen das Bild interpretieren und entscheiden, ob der Vermisste in dem Abschnitt zu finden ist oder nicht. Aus diesem Grund hat die DRK-Wasserwacht Anfang 2020 ein weiteres Rettungsdrohnen-Projekt aufgelegt: die

Fotos: Benjamin Bördner

22 Wasserwacht

„Rette sich wer´s kann“

Mehr als 80 KITAS beteiligen sich in M-V am Pro- jekt der DRK-Wasserwacht „Rette sich wer´s kann – Schwimmen lernen im Kindergarten“.

In einem Küsten- und Seenland wie Mecklenburg-Vor- pommern ist es beinahe lebenswichtig, schwimmen zu können. Aus diesem Grund kümmert sich die DRK-Was- serwacht darum, dass bereits Kita-Kinder die Baderegeln kennen und ihre ersten Schwimmzüge erlernen. Rund 1.000 Vorschulkinder halten jedes Jahr stolz ihr „See- pferdchen“ in der Hand, das sie in der letzten Übungs- stunde von ihren Schwimmlehrern ausgehändigt bekom- men. Schwimmen zu lernen kennt keine Grenzen. Deshalb en- gagieren sich zum Beispiel die Ausbilder der DRK-Was- serwacht im Kreisverband Mecklenburgische Seenplatte nicht nur in Schwimmkursen der DRK-Kitas, sondern be- gleiten auch die Kinder aus zwei Einrichtungen anderer Träger bei ihren ersten Schwimmzügen. Foto: Franziska Krause Leider gibt es trotz des großen ehrenamtlichen Enga- gements die Schwimmausbildung nicht zum Nulltarif. Schwimmhallengebühren, die zum Teil hohen Fahrkosten sowie Kosten für Urkunden und Abzeichen fallen maß- geblich ins Gewicht. Umso mehr freuen sich die DRK- Wasserwachtler über die zahlreichen Unterstützer und Sponsoren, die dieses Projekt seit vielen Jahren mit ihrer DRK-Wasserwacht Spende ermöglichen. Saisonauswertung 2019 So spendete beispielsweise die EDG Kiel-Stiftung knapp 3.000 Euro und half damit, eine neue Auflage eines Mal- buches mit den Baderegeln zu finanzieren. Die „Stiftung RTL – Wir helfen Kindern“ unterstützte im vergangenen Jahr das Projekt mit 10.000 Euro und ist auch 2020 mit 11.600 Euro der größte Spender auf der 54 langen Liste der Förderer. Einsatzstellen Dafür sagen die DRK-Wasserwachtler im Namen aller Kids ein großes Dankeschön! Denn jeder Euro hilft, dem großen Ziel, dass alle Kinder in M-V bereits im Vorschul- 17 alter ihr „Seepferdchen“ in den Händen halten, ein Stück- Wiederbelebungen chen näher zu kommen. 261 Einsätze mit Rettungsdienst

1.927 Erste Hilfe-Leistungen

76 Rettungen aus dem Wasser

Foto: MG RTL D / Foto: Stefan Gregorowius

23 Jugendrotkreuz

Kleine Helfer mit großen Leistungen

Vom 6. bis 8. September 2019 waren die jüngsten Rotkreuzhelfer in Wismar zu ihrem JRK-Landes- wettbewerb angetreten. Mit ihren Leistungen in der Ersten Hilfe verblüfften sie so manchen erwachse- nen Zuschauer.

140 Jugendrotkreuzler im Alter von 6 bis 27 Jahren wa- ren zum Wettbewerb angetreten. Da ahnten sie noch nicht, welche Aufgaben sie an den elf Stationen erwarten würden. „Das wird vorher nie verraten, denn bei einem Ernstfall muss man auch spontan reagieren und helfen“, sagt JRK-Landes­leiter Martin Rudolph. Mit den besten Wünschen für einen erfolgreichen und fairen Leistungs- vergleich von Werner Kuhn, Präsident des DRK-Landes- verbandes, und Michael Berkhahn, 1. Stellvertreter des Bürgermeisters der Hansestadt, gingen sie an den Start. Der Parcours führte die Mannschaften an den Hafen und ins Stadtzentrum. Die Schwierigkeitsgrade der Aufgaben – angefangen von der Erste Hilfe über den musisch-kul- turellen und sozialen Bereich, Verkehrserziehung, Sport und Spiel bis hin zum Rotkreuzwissen – waren natürlich auf die unterschiedlichen Altersstufen abgestimmt. Da- für, dass alle Notfälle täuschend echt aussahen, sorgten Schminker mit viel Farbe und Kunstblut. Eine weitere wichtige Arbeit leisteten die Mimen. Denn sie mussten sich entsprechend der unterschiedlichsten Verletzungs- muster verhalten, damit die jungen Helfer daraus die not- wendigen Hilfeleistungen ableiten konnten. Schiedsrichter beobachteten genau das Vorgehen der Gruppenführer und Helfer, lobten sie und gaben wichti- ge Tipps. Neben einigen neugierigen und schaulustigen Fotos: C. Mevius Passanten gab es auch viele Interessierte, die sich ge- nau anschauten, wie die JRK-ler ihre Aufgaben meister- ten. Sie stellten Fragen, bekannten, dass sie selbst nicht gewusst hätten, wie man sich in bestimmten Situationen SIEGER 2019 verhält und applaudierten, um den jungen Helfern Res- pekt zu zollen. „Es ist schön zu sehen, wie viel Spaß die Kinder und Jugendlichen an der gemeinsamen Lösung Stufe 0 (6 bis 9 Jahre) der Aufgaben haben und mit wie viel Freude und Ehrgeiz sie dabei sind. Sie spüren, dass sie ein Teil einer großen DRK-Kreisverband Ostvorpommern-Greifswald Organisation sind, lernen neue Freunde mit gleichen Inte- ressen kennen und haben vor allem viel Spaß miteinan- der“, sagte JRK-Bundesleiter Marcus Janßen. Stufe I (10 bis 12 Jahre) Organisiert wurde der Wettbewerb vom DRK-Landes- DRK-Kreisverband Bad Doberan verband und dem Jugendrotkreuz mit tatkräftiger Unter- stützung des Kreisverbandes Nordwestmecklenburg und den örtlichen Kooperationspartnern wie der Hochschule Stufe II (13 bis 16 Jahre) und der Hansestadt Wismar. Für den Erste-Hilfe-Parcours DRK-Kreisverband Rostock hatte die Lehrbeauftragte Bianca Meyer alle Fäden in der Hand. Mit dem abschließenden traditionellen Fackelzug, der Stufe III (17 bis 27 Jahre) Disco am Abend sowie der Siegerehrung wurde auch die- DRK-Kreisverband Bad Doberan se Veranstaltung für alle Jungen und Mädchen zu einem schönen Erlebnis.

24 Jugendrotkreuz Jugendtrainingscamp 2019

Schöne und interessante Ferien, die möchten alle Kinder und Jugendlichen gerne erleben. Das Ju- gendrotkreuz macht's möglich.

Ende Juli 2019 führte das Jugendrotkreuz in Zusammen- arbeit mit den DRK-Kreisverbänden zum vierten Mal in Folge ein Ferienlager in Prora auf Rügen durch. Mehr als 120 Kinder und Jugendliche sowie rund 40 Betreuer er- lebten eine interessante und abwechslungsreiche Woche im Zeichen des Roten Kreuzes. Jeder einzelne Tag bot den Teilnehmern vielfältige Mög- lichkeiten, sich auszuprobieren, Neues kennenzulernen und viel Zeit, sich am Ostseestrand zu erholen und unter Aufsicht eines DRK-Rettungsschwimmers zu baden. In verschiedenen Workshops konnten sich die Kinder und Jugendlichen im Alter von 12 bis 16 Jahren mit der Arbeit und den Grundsätzen des Roten Kreuzes vertraut machen. Weitere Themen waren zum Beispiel ‚Erste Hilfe Outdoor‘ und ‚Erste Hilfe Professionell‘ sowie ein Schnupperkurs Rettungsschwimmen. Außerdem konnten die Kids unter anderem Sambatrommeln, Bogenschießen und Wasser- skifahren lernen. Daneben standen Blasrohrbauen und Filzen zur Auswahl. Weitere Höhepunkte des Jugend- trainingscamps waren die Ausflüge zum Ozeaneum und Foto: Klara Hahn Meeresmuseum in Stralsund sowie eine Fahrradtour nach Möglichkeiten zum Beispiel Volleyball, Fußball oder Tisch- Sassnitz mit U-Boot-Besichtigung und Schiffsfahrt zu den tennis zu spielen. Kreidefelsen. Das erlebnisreiche Jugendtrainingscamp war für viele Während des gesamten Camps war zum ersten Mal der Jugendrotkreuzler aus ganz Mecklenburg-Vorpommern neue JRK-Spieleanhänger vor Ort. Damit konnten die Kin- der Höhepunkt des Jahres 2019. Sie konnten sich eine der und Jugendlichen sich im Kistenklettern ausprobie- ganze Woche lang erholen, Neues lernen, Freundschaften ren oder einfach eine Runde Tischkicker spielen. Auf dem knüpfen und am letzten Tag beim Campwettbewerb das weitläufigen Gelände der Jugendherberge gab es zudem Gelernte unter Beweis stellen.

Nachfrage zu Gruppenleiterlehrgängen gestiegen

Immer mehr junge Menschen haben den Wunsch, als Gruppenleiter tätig zu werden. Den notwendigen Lehrgang dafür können sie beim JRK absolvieren.

Jugendgruppenleiter haben eine hohe Verantwortung für die zu betreuenden Kinder und Jugendlichen. Um sie mit dem erforderlichen Wissen und den entsprechen- den Fähigkeiten auszustatten, führt das JRK regelmäßig Schulungen zur Leitung von Gruppen durch. Jedes Jahr werden in Mecklenburg-Vorpommern rund 20 junge Men- schen, die mindestens 15 Jahre alt sind, von erfahrenen Foto: Martin Pötzsch Jugendgruppenleitern und Pädagogen des Roten Kreu- bildung veranlasste die JRK-Landesleitung, im Jahr 2020 zes sowie von externen Partnern ausgebildet. Am Ende nach jahrelanger Pause wieder zwei Gruppenleitergrund- erhalten die Jugendlichen ihre ‚Jugendleitercard‘ (Julei- lehrgänge anzubieten. Der erste Kurs im Februar war mit ca), die deutschlandweit gültig ist. 22 Teilnehmern restlos ausgebucht, ebenso viele standen Die konstant hohe Nachfrage nach Plätzen für diese Aus- auf der Warteliste.

25 Kinder, Jugend und Familie

Mut-Mach-Pädagogik in Corona-Zeiten

Die Corona-Pandemie ist eine herausfordernde Zeit. Doch sie lässt auch Raum für kreative Ideen und schweißt Teams neu zusammen. Es ist eine Zeit des Umdenkens und des rücksichtsvollen Umgangs mit- einander. Das zeigen auch die folgenden Beispiele:

„Wir vermissen Euch!“ So lautete die liebevolle Bekundung von Erzieherinnen der DRK-Kitas an alle Kinder, die aufgrund der Pandemie die Einrichtungen nicht besuchen konnten. Sie nutzten verschiedene Medien und Möglichkeiten, um mit den Kin- dern in Kontakt zu bleiben. Der Kontakt mit den Eltern über Telefonate oder ein Plausch auf Abstand signalisierte den Erzieherinnen, dass ihre vielen Anregungen sehr hilf- reich sind, um Abwechslung in den häuslichen Alltag zu bringen.

Die Post ist da! Videobotschaften und Mails erreichen nicht alle Familien. Deshalb haben die Teams den Kindern Briefe geschrie- ben, Päckchen zum Geburtstag verschickt und telefoni- schen Kontakt gehalten.

Eine Internetseite gegen Langeweile. Das Team der Kita „Paradieswiese“ in Neubrandenburg Foto: Archiv / DRK Güstrow aktualisierte wöchentlich die eigene Internetseite mit Liedtexten, Bastelideen, Experimenten, Gedichten und Video aufgenommen und dieses über eine Internetplatt- Geschichten. form Eltern und Kindern zugänglich gemacht. Vertraute Beschäftigung ist wichtig! Die Kita „Boddenkieker“ in Gesichter und Stimmen trösteten so ein wenig über die Ribnitz-Damgarten überraschte die Kinder vor Ostern mit schwere Zeit hinweg. Ausmalbildern, Bastelanleitungen und einem lieben per- sönlichen Gruß. Wir singen euch ein Lied. Die Erzieherinnen der Kitas des DRK-Kreisverbandes in Zusammensein im digitalen Morgenkreis. Parchim hatten die Idee, für die Kinder ein Lied zu singen, Um Entfremdungen abzumildern, haben die Erzieherin- um zu sagen: „Wir vermissen euch sehr, und freuen uns, nen der Wismarer Kita „Am Holzhafen“ jeden Montag ein wenn wir wieder zusammen sind“.

Fachkräftegewinnung und Teamentwicklung

Fachkräftegewinnung ist ein Dauerproblem, das Ines Wagner von der „Psychoschmiede“ stellte dar, wie nicht einfacher wird. Deshalb trafen sich am 12. die Generationenkonflikte in den Teams entstehen und November 2019 im Bildungszentrum Teterow Lei- wie damit umgegangen werden kann. tungskräfte zu einem Fachtag, der neue Erkennt- In den nachfolgenden Praxisforen wurde bekanntes Wis- nisse bringen sollte. sen in der Mitarbeiterführung reaktiviert, neue Erkennt- nisse gewonnen und Erfahrungen untereinander ausge- Unter dem Motto: „Dein neues Arbeitsleben – optimales tauscht. Führungsverhalten zur Mitarbeitergewinnung“ setzten Die Veranstaltung zeigte Möglichkeiten auf, in der Mitar- sich 78 Leitungskräfte aus den Bereichen Rettungsdienst, beiterführung neue Wege und Methoden zu nutzen, um Pflege sowie Kinder- und Jugendhilfe mit folgenden Fra- das Personal in Zeiten des Fachkräftemangels zu sichern. gen auseinander: „Wie nutzen wir die Marke DRK zur Moderator Lars Ruppel fasste Aussagen und Erkenntnis- Fachkräftegewinnung? Wie holen wir neue Mitarbeitende se der Fachtagung in einem lockeren Poetryslam zusam- ins Team? Wie werden wir durch stärkenorientierte Füh- men und trug dadurch zur Ermunterung der Teilnehmen- rung ein funktionierendes Team? den bei.

26 Kinder, Jugend und Familie

„Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“

Am 3.12.2019 fand im DRK-Bildungszentrum in Teterow zum Bundesprogramm Sprach-Kitas ein „Markt der Möglichkeiten“ statt.

Mit dieser Veranstaltung wurde erstmalig ein kreativer Austausch aller sechs Verbünde ermöglicht, die von den Fachberaterinnen für Sprach-Kitas des DRK-Landesver- bandes qualifiziert werden.

Der Fachtag informierte umfassend darüber, wie eine gute Zusammenarbeit mit Familien gelingen kann. Ange- la Brünner ist zusätzliche Fachkraft für alltagsintegrierte sprachliche Bildung in der Rostocker Kita „Jona“. Sie ver- deutlichte, wie wesentlich es ist, die Bedürfnisse der Fa- milien wahrzunehmen, die Hintergründe familiärer Erfah- rungen im feinfühligen Dialog zu erkennen und Familien mit ihren Ressourcen in das Kitaleben einzubeziehen. „Die Zusammenarbeit mit Familien ist ein Prozess, der gedul- dig zu gestalten ist“, betonte sie.

Was sind unsere pädagogischen Ziele und wie setzen wir sie um? Können wir Inklusion messen oder sehen? Wo ist sie erlebbar? Wie ist unsere Haltung zur Vielfalt in unserer Einrichtung? Diesen Fragen stellte sich die evangelische Kita „Mutter Eva“ aus Straßburg. Vorgestellt wurde zudem das Kinderbuch „Erna Erdmann“, geschrieben von Verena Dähn, einer Sprachfachkraft. Über diese Geschichte ge- lingt es Kindern, in ihrem Umfeld nach Unterschieden zu suchen. Sie lernen, dass alle verschieden sind und doch zusammengehören. Erwachsene werden zum Nachden- ken angeregt, um die eigene Haltung zu reflektieren.

Mit der Videokamera unterwegs war Falko Freitag aus der Stralsunder Kita „Spielkiste“. Videografie nach Marte Meo ist eine Methode, mit deren Hilfe alltägliche Situationen und Dialoge zwischen pädagogischen Fachkräften und Kindern analysiert werden können. Mehrsprachigkeit in der Kita, wie kann sie gelingen? Wel- ches Know-how benötigen wir, um sie authentisch in der Kita zu leben. Die deutsch–polnische Kita „Randow Spat- zen“ aus Löcknitz gab einen tiefen Einblick. Alltagsinte- griert ist das Zauberwort, wenn Kinder Dialoge in zwei Fotos: Luise Berndt Sprachen führen. In Deutsch und Polnisch. Das Montessori Kinderhaus in Wolgast begeisterte mit dem Vortrag „Wir kochen gemeinsam“. Hier kommen mit Anzahl der Kindertagesstättenplätze Hilfe der Eltern viele internationale Gerichte auf den Teller, weil die Familien aus unterschiedlichen Herkunftsländern stammen.

Der Fachtag mit seinem „Markt der Möglichkeiten“ war 2.353 Krippe eine gelungene Veranstaltung mit vielen guten Ideen und Inspirationen für die weitere Arbeit im Netzwerk der 5.583 Kindergarten Sprach-Kitas, die am Bundesprogramm „Weil Sprache 204 integrative der Schlüssel zur Welt ist“ teilnehmen. 4.224 Hort

27 Bildungszentrum

Neue Simulationstechnik für realitätsnahe Ausbildung

Foto: C. Mevius

Für die realitätsnahe Falldarstellung im fachpraktischen Unterricht der Notfallsanitäter wurde im Jahr 2019 ein Anzahl der Auszubildenden weiterer Patientensimulator angeschafft. Der qube³ von SKILLQube verfügt neben einem Monitor zur Überwa- chung der Patienten über weitere Endgeräte. Damit kön- Erzieher 21 nen in Echtzeit Körpertemperatur und Blutzuckerwerte simuliert werden. Das System basiert auf den Benutzer- Sozialassistenten 48 oberflächen Corpuls 3 und LIFEPAK 15. Es entspricht ge- nau der Technik, die aktuell in der Notfallmedizin Anwen- Erzieher berufsbegleitend 13 dung findet. In Kombination mit der bisher vorgehaltenen Simulations- Gesundheits- und Krankenpfleger 78 technologie kann der praxisbezogene Unterricht für die Altenpfleger 40 künftigen Notfallsanitäter jetzt parallel in zwei Räumen stattfinden. Kranken- und Altenpflegehelfer 39

Rettungssanitäter 14 Von 2012 bis 2018 haben sich die Teilnehmertage am DRK-Bildungszentrum von Notfallsanitäter 76 33.883 auf 50.333 erhöht. 18 Das ist eine Steigerung um 48,5 Prozent. Notfallsanitäter EGP Bundeswehr 8 2018: 360 Auszubildende 2019: 355 Auszubildende Gesamt 0355 20 40 60 80 100

28 Bildungszentrum

E-Learning Mit LeLe durchgestartet

Lehren und Lernen, kurz LeLe, ist eine speziell für Schulen des Gesundheitswesens entwickelte E- Learning-Plattform. Ihre Nutzung wird nun für Schüler und Lehrkräfte des DRK-Bildungszentrums Teterow zur Selbstverständlichkeit.

Zu Beginn des Schuljahres 2019/2020 begannen einige Klassen, LeLe zu testen und die Möglichkeiten der Online- Lernplattform auszuprobieren. Zunächst war sie nur als Ergänzung zum Präsenzunterricht gedacht und um die Selbstlernkompetenz der Schülerinnen und Schüler zu stärken. Als Mitte März aufgrund der Corona-Pandemie die Schließung der Bildungseinrichtung angeordnet wur- de, war LeLe plötzlich Hauptlernort für die Schülerinnen und Schüler der 15 Klassen der Berufsfachschulen im DRK-Bildungszentrum. Lehrende und Lernende haben es Foto: C. Mevius in kurzer Zeit geschafft, sich auf der Online-Lernplattform zurechtzufinden und arbeitsfähig zu sein. Nach und nach gelang es ihnen, die Möglichkeiten immer besser zu nut- zen. Beispielsweise erstellten die Lehrkräfte der Berufs- fachschulen für Gesundheitsfachberufe in sechs Wochen 39 Lernmodule, 58 Learning-Apps und hunderte von Prä- Nutzung von LeLe sentationen, Skripte, Übungen, Tests und andere Aufga- (Stand 18.5.2020) benstellungen. Die Einführung von LeLe fand zwar früher statt, als eigent- 15 Klassen, 3 Weiterbildungskurse, 3 interne Kurse lich geplant und war für einige Anwender learning by do- 258 von 279 Schülern ing − begleitet von technischen Schwierigkeiten. Aber Not 21 haupt- und nebenamtliche Lehrkräfte macht ja bekanntlich erfinderisch.

Deutsche Meisterschaften Teterower Pflegeschüler nahmen teil

Nach regionalen Vorentscheiden qualifizierten sich zwei Schüler vom DRK-Bildungszentrum Teterow für die Deut- schen Meisterschaften der Pflege, die im März 2020 in Berlin stattgefunden haben. Janine Sprengel, Altenpfle- geschülerin aus dem DRK Pflegeheim in Laage, und Nico Bähr, Auszubildender für Gesundheits- und Krankenpfle- ge aus dem Krankenhaus Neustrelitz, bekamen die No- minierungsurkunden in ihren Ausbildungseinrichtungen überreicht. Kurz darauf durften sie ihre Leistungen mit den besten Pflegeschülern aus ganz Deutschland vergleichen. Voraussetzungen für die Teilnahme am Vorentscheid und an den Meisterschaften sind u. a. ein Notendurchschnitt, der besser als 2,0 ist sowie ein ehrenamtliches Engage- ment. Die Meisterschaft wird seit zehn Jahren vom Deutschen Verein zur Förderung pflegerischer Qualität e. V. organi- siert. Unterstützt wird dieser bundesweite Leistungsver- Foto: Archiv / DRK-Krankenhaus Neustrelitz gleich u. a. von der Bundesregierung und der Deutschen Gesellschaft für Qualität. führung des Wettbewerbs. Doch der Stolz der beiden In diesem Jahr gab es wegen der Vorgaben zum Corona- Mecklenburger auf ihre Teilnahme wurde dadurch keines- Infektionsschutz etliche Einschränkungen bei der Durch- falls geschmälert.

29 DRK Soziale Freiwilligendienste

Seminar für europäische Aus- landsfreiwillige in Polen Von Einsatzprojekten, Pierogi, traditionellen Tän- zen und dem Besuch einer Kulturhauptstadt.

Neben der Organisation von Auslandsfreiwilligendiensten in Entwicklungs- und Schwellenländern entsenden die DRK Sozialen Freiwilligendienste auch Teilnehmer für ei- nen sozialen Einsatz ins europäische Ausland. Im Portfolio dafür stehen derzeit Einsatzmöglichkeiten in Dänemark, Italien, Polen. Frankreich und Österreich sollen zukünftig dazu kommen.

Bestandteil dieses mehrmonatigen internationalen Ju- gendfreiwilligendienstes (IJFD) ist ein gemeinsames Zwi- schenseminar zur Praxisreflexion und pädagogischen Be- treuung. Für acht Freiwillige des Jahrganges 2019/2020 fand dieses Seminar vom 2. bis 8. Februar 2020 erneut in Oppeln (Südpolen) statt.

Seit 2014 kooperiert das DRK mit dem dortigen Sozialver- ein „Pro Liberis Silesiae“, der Träger von drei Kindergärten und drei Schulen ist. Diese sind gleichzeitig Einsatzpro- jekte für DRK-Freiwillige, die sowohl das Montessori-Kon- zept als auch den angebotenen Deutschunterricht unter- stützen.

Pädagogisch begleitet wurde das vierte gemeinsame eu- ropäische Zwischenseminar von DRK-Mitarbeiterin Lea Ranck. Zum Seminarprogramm gehörten die Reflexion der bisherigen Erlebnisse sowie ein Ausblick auf die kom- mende Zeit. Die beginnende Coronakrise war zu dieser Zeit noch nicht absehbar. Darüber hinaus gab es eine Se- minareinheit zum Thema Leitung mit vielen Spielen und Tipps für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen: Da- runter Kennenlernspiele, traditionelle polnische Musik & Tänze sowie Sprachlernspiele. Fotos: Lea Ranck 2014

2015 Neben den theoretischen Seminarinhalten standen auch Polen praktische Projekte auf der Agenda: Dazu gehörten die Hospitation in einer der Schulen des Vereins sowie eine 2016 Stadtführung durch Oppeln mit einem polnisches Essen zum Abschluss. Ein Höhepunkt des Besuches war auch das Neujahreskonzert des Jugendsymphonieorchesters des deutschen Konsulats. Bei einem Besuch der Kultur- hauptstadt Breslau waren die Teilnehmer ebenfalls zu ei- ner Stadtführung und einer Stadtrallye eingeladen. Oppeln Am Ende dieser Woche konnte ein positives Resümee ge- zogen werden: Ein interessantes Seminar mit einem viel- Breslau fältigen Programm. Gute Austauschmöglichkeiten in einer guten Atmosphäre und ein Erfolg für alle Beteiligten.

30 DRK Soziale Freiwilligendienste

Gute Laune im Klinikalltag

Selbstbewusst wechselt Aya Alabdulla den Katheter, wirft einen Blick auf die Monitore, ergänzt die Kurve, misst den Urin. Wenn alles in Ordnung ist, geht sie mit zufriedenem Nicken ein Zimmer weiter. Dort wäscht sie vorsichtig ei- nen Patienten und frisiert ihn. Mit allem, was sie tut, un- terstützt die junge Frau das Krankenhauspersonal bei der Arbeit. Was gibt es Schöneres, als täglich kranke Men- schen zu pflegen? Die 19-Jährige startet jeden Morgen mit einem Lächeln in den Tag und freut sich auf ihre Arbeit im Helios Klinikum Schwerin. Dort absolviert sie seit Sep- tember 2019 über das DRK ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ). Es gibt verschiedene Gründe, warum sie so gerne hier ist. Eine große Rolle spielen dabei die Kollegen: „Hier sind alle so lieb“, schwärmt sie. Aya ist nicht nur dabei, sondern mittendrin. Die Liste der Aufgaben ist lang und für Langeweile kein Platz. Aber nicht nur das gute Klima macht die junge Frau aus Syrien glücklich. Aya hat ihre Berufung gefunden. Während sie zunächst noch unsicher war, was die Zukunft für sie bereithält, ist nun klar: „Ich werde Krankenschwester!“ Bis dahin bereichert sie ihre Station mit guter Laune und tatkräftiger Unterstützung – natürlich auch während der Corona-Zeit. Dafür ist das Stationsteam sehr dankbar.

Foto: Eva Dresler

Entwicklung der Teilnehmerzahlen (Jahrgangsbeginn)

200 2014 60 103 210 2015 61 77 220 2016 65 90 218 2017 80 95 230 2018 78 66 219 2019 96 63

Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) Bundesfreiwilligendienst (BFD) Internationale Freiwilligendienste (IFWD)

31 Ehrenamt

Im Wandel: EhrenamtMessen

Ehrenamtskoordinatoren tragen seit über einem Jahrzehnt wesentlich zum Erfolg der Ehrenamt- Messen bei.

Seit dreizehn Jahren fördert das Land M-V über einen Sachkostenzuschuss die Durchführung der Veranstal- tungsreihe „EhrenamtMessen“. Seit elf Jahren zeichnet das Deutsche Rote Kreuz maßgeblich für die Organisa- tion und Durchführung verantwortlich. Im Team der Lan- desarbeitsgemeinschaft EhrenamtMessen (mit Vertretern des Sozialverbandes VDK, des Landesseniorenbeirates MV, des Sozialministeriums und – seit zwei Jahren – der Stiftung Ehrenamt des Landes MV) sind es vor allem die Ehrenamtskoordinatoren des DRK, die die Weichen für erfolgreiche Messen stellen. Sie planen und buchen Veranstaltungsorte, etablieren regionale Netzwerke der ausstellenden Vereine, fragen Unterstützung durch die Messen. Die Veranstalter sind bemüht, die Attraktivität für Kommunen an. Viele kleine und größere Aufgaben sind Teilnehmer und Besucher auf einem hohen Niveau zu hal- zu erledigen, damit die regionalen EhrenamtMessen mit ten. Eine damit einhergehende Fragestellung liegt in der Erfolg durchgeführt werden können. Beachtenswert ist, Zielstellung von EhrenamtMessen. In Gründerzeiten stand dass sich dieses Veranstaltungsformat als ein wichtiger im Vordergrund, die EhrenamtMessen als Leistungsschau Höhepunkt im zivilgesellschaftlichen Leben in Mecklen- des Ehrenamtes durchzuführen und Engagierte zu gewin- burg-Vorpommern etabliert hat. nen. Seit einigen Jahren profiliert sich das Format zudem Fast unbemerkt, aber stetig, ändert sich das Profil der mit dem Ziel, Messen mit Mehrwert für Vereine zu ge-

32 Ehrenamt stalten. Dieser kann in der bewusst angestrebten Netz- werkbildung bestehen, in der Gestaltung von informativen Messen zu Fragen der Zivilgesellschaft, die durch Work- shops und Foren geprägt sind. Auch zeigte sich, dass attraktive Begleitprogramme Zielgruppen anziehen, die nicht zwingend in das übliche Besucherschema passen. Die Evaluation der Messen mittels anonymer Fragebögen erbrachte, dass über 90 Prozent der ausstellenden Verei- ne die Durchführung der Messen mit der Note „Gut“ bis „Sehr Gut“ bewerten. Diesem hohen Anspruch fühlen sich die Koordinatoren Ehrenamt auch in der Zukunft verpflich- tet. Im Jahr 2019 fanden die EhrenamtMessen in Bad Dobe- ran, Wismar, Ludwigslust, Demmin, Pasewalk und Stral- sund statt. Fotos: Jens Herzog

EhrenamtMessen im Vergleich

240 2018 11.380 68 274 2019 11.640 115 94 2020* 6.200 46

Aussteller Besucher Gäste

*2020: EhrenamtMessen in Schwerin und Güstrow. Die Messen in Grimmen, Greifswald, Neubrandenburg und Wismar mussten wegen der Corona-Pandemie ausfallen.

33 Ehrenamt

Ehrenamtskoordinatoren auf der Schulbank

Neue Bedingungen bei der Gewinnung ehrenamtlicher Helfer haben den DRK-Landesverband veranlasst, die Ehrenamtskoordinatoren fachlich und methodisch besser auszustatten und sie zu Engagementberatern zu qualifizieren.

Ehrenamtliches Engagement ist seit Jahren im Wandel begriffen. Motivation, politische Rahmenbedingungen, neue Bedrohungslagen, aber auch Digitalisierung sind nur einige Faktoren, die Auswirkungen auf die Gewinnung von engagierten Menschen haben. Ehrenamtskoordinatoren in den Kreisverbänden und im Landesverband sind Ansprechpartner und Bindeglieder zwischen dem Ehren- und Hauptamt. Sie mit methodischen, sozialen und fachlichen Kompetenzen für die Gewinnung und die Fotos: Jens Herzog gemeinsame Arbeit mit Ehrenamtlichen auszustatten, ist Anliegen der modularen und zertifizierten Ausbildung zum anregenden Methoden zu begleiten. Durch die modulare Engagementberater. Ausbildung konnte das Verständnis für die föderale Struktur des Roten Kreuzes unter den Teilnehmenden Daran nehmen alle aktuell im DRK agierenden ausgeprägt werden, es wurden Erfahrungen ausgetauscht Ehrenamtskoordinatoren teil. Partner und ausbildende und das Team der Koordinatoren ist sich menschlich und Einrichtung ist die Akademie für Ehrenamtlichkeit kollegial näher gekommen. Deutschland. Im Rahmen der Qualifizierung werden Analyseinstrumente Die ersten drei Ausbildungsmodule haben bereits jeweils an zur Auslotung von Stärken und Defiziten in der Arbeit mit drei Tagen im Oktober, November und Dezember 2019 im Ehrenamtlichen vermittelt. Außerdem geht es darum, DRK-Bildungszentrum Teterow bzw. im Haus Brainstorm Schritte der Engagementförderung wie Bedarfsermittlung, in Heringsdorf stattgefunden. Das Abschlussmodul, das Gewinnung, Begleitung, Qualifizierung, Anerkennung und im April 2020 geplant war, musste aufgrund der Corona- Verabschiedung thematisch darzustellen. In den einzelnen Pandemie leider ausfallen und wird im November 2020 Modulen stehen Motive im Ehrenamt im Mittelpunkt, der nachgeholt. Umgang mit Widerständen in Veränderungsprozessen sowie Selbstevaluation und wirkungsorientiertes Arbeiten. Die Ausbildung wird durch das Sozialministerium des Die Dozenten Matthias Klockenbusch und Ute Clausner Landes M-V gefördert. verstanden es, die Teilnehmenden auch mit unorthodoxen,

34 Ehrenamt

Team MV und Engagieren in MV gehen gemeinsamen Weg

Zwei Internetportale zur Registrierung von freiwil- fanden den Weg in ein Engagement bei einem DRK- ligen Helfern sind in Pandemiezeiten erfolgreich Kreisverband bzw. in den Ortsverbänden. Der DRK- zusammengeführt worden. Landesverband unterstützte die Mitgliedergewinnung durch das Ausbildungsangebot “Stärkung der Seit 2011 wirbt das DRK in Mecklenburg-Vorpommern über Einsatzfähigkeit der Katschutzeinheiten in Mecklenburg- die Webseite „TEAM MV“ um ehrenamtliche Helfer. Mit der Vorpommern“. Das Online-Lernangebot umfasst ca. 24 Registrierung engagieren sich Freiwillige als ungebundene Unterrichtseinheiten, ergänzt durch ein Praxismodul mit Helfer, die keine Pflichten regulärer Mitstreiter des DRK 16 Unterrichtseinheiten. Teilnehmer an der freiwilligen wahrnehmen (z. B. Beitragszahlung), aber auch keine Ausbildung erhalten ein Zertifikat, welches sie als Rechte als Mitglieder haben. Seit 2017 ist die Webseite „Katastrophenschutzhelfer“ ausweist und ihnen den „Engagieren in MV. Menschen und Ideen sinnvoll Weg in die Zivil- und Katastrophenschutzeinheiten der verbinden“ freigeschaltet. Diese offeriert ehrenamtliche Hilfsorganisationen ebnet. Mit-Mach-Angebote und vermittelt Interessenten an die jeweiligen Vereine und Verbände. Bedingt durch die Covid- 19-Pandemie entwickelten sich die beiden Webseiten zu einer Plattform für die Registrierung potentieller Helfer in Pandemiezeiten. Seit dem 23. März 2020 konnten unter dem Stichwort „Corona Hilfe organisieren“ 204 Unterstützer gewonnen werden. Das TEAM MV wuchs auf landesweit über 800 Mitglieder an. Die Helfer engagierten sich bei der Herstellung dringend benötigter Mund-Nase- Masken (1.900 Masken wurden gespendet), engagierten sich vor Ort in den sogenannten Abstrichzentren, wurden als freiwillige Helfer an Krankenhäuser vermittelt oder leisteten Nachbarschaftshilfe. Viele ungebundene Helfer

Spendenaktion 4.000 Kilometer Schritt für Schritt

Ein guter Zweck veranlasste einen italienischen Rotkreuzler, von Norditalien bis zum Nordkap zu laufen. Bei seinen Zwischenstopps bekam er auch Unterstützung von Rotkreuzlern aus M-V.

Unter dem Motto „Mission Kinderkrebshilfe − Spendenlauf von Italien bis zum Nordkap“ machte sich der italienische Rotkreuzler Mikhael Bellanza am 8. Dezember 2019 mit seinem Hund Viktor auf den langen Weg. Seine täglichen Etappen umfassten jeweils 40 Kilometer. Rund zwei Monate später erreichte er Mecklenburg- Vorpommern. Hier wurde er durch den DRK-Kreisverband Mecklenburgische Seenplatte herzlich willkommen geheißen und betreut. Ein defektes Hinterrad an seinem italienischen „Streitwagen“ verlängerte die Aufenthaltszeit in der Müritz-Region, doch Dank der tatkräftigen lokalen Unterstützung war das Problem schnell behoben. Nach einem weiteren Zwischenstopp im DRK-Bildungszentrum Teterow folgte am 16. Januar 2020 die Fährüberfahrt nach Foto: Stephan Radtke Schweden. Die winterlichen Bedingungen hielten den Extremsportler nicht davon ab, sich Tag für Tag weiter in dem Ziel wegen der Einreisebedingungen abbrechen. Richtung Norden zu kämpfen. Doch dann kam ihm leider Aufgrund der zahlreichen und motivierenden Spenden, die Corona-Pandemie in die Quere. Nach drei Wochen die vollumfänglich der Kinderkrebshilfe zugutekommen, Verweilen an der schwedisch-finnischen Grenze musste besteht der Plan, den Lauf im kommenden Jahr erneut zu er seinen Spendenlauf Mitte Mai rund 750 Kilometer vor versuchen.

35 Pflegeeinrichtungen

Weitreichende Bau- und Sanierungsmaßnahmen für mehr Individualität und Komfort in Klützer Pflegeeinrichtung

Fotos: Anke Witt

Aufgrund der steigenden Nachfrage nach Einzel- wurde die Küche u. a. mit neuen Gefrier- und Kühlzellen zimmern in Pflegeeinrichtungen hatte sich der ausgestattet. DRK-Landesverband als Eigentümer der 1994 er- Im Zuge der Sanierungsmaßnahmen sind zudem aktuelle bauten Wohnanlage „Uns Hüsung“ in Klütz zu ei- Forderungen des Brandschutzes umgesetzt und die Lüf- nem Erweiterungsbau entschlossen. tungsanlage aus dem Dachgeschoss ins Obergeschoss verlegt worden. Auch Dach, Fenster und Türen waren Baubeginn war am 26. April 2016, das Richtfest konnte Bestandteile der Sanierung, außerdem gab es Neuan- am 23. Januar 2017 gefeiert werden und im März 2019 schaffungen bezüglich der Notruf- und Telefonanlage. konnten 20 Bewohner ihre neuen Zimmer beziehen. Der Die Bedingungen für die Mitarbeiter in der Pflege und Anbau umfasst drei Etagen, auf denen zusätzlich ein The- das Küchenteam waren in dieser Zeit nicht leicht, aber rapieraum, zwei Wohnküchen und drei Balkone entstan- gemeinsam meisterten sie die ungewohnten Situationen. den sind. Alle teilen nun mit den Bewohnern die Freude über die besseren Bedingungen in der sanierten Einrichtung und Eine neue Wohnqualität brachte auch die Sanierung des dem Neubau. Altbaus. Von September 2017 bis März 2019 wurden bei laufendem Betrieb 60 Bewohnerzimmer, 52 Bäder, drei Pflegebäder, zehn Funktionsräume sowie zwölf Sanitär- Der DRK-Landesverband hat rund 6,6 Millionen Euro aus bereiche modernisiert. Nach Abschluss dieser Maßnah- Eigenmitteln in das Bauvorhaben investiert, 300.000 Euro men konnte noch im März 2019 mit der Küchensanierung für den Neubau kamen aus Fördermitteln des Deutschen begonnen werden. Im Rahmen einer Komplettentkernung Hilfswerks.

DRK-Pflegeeinrichtungen M-V gGmbH vollstationäre Pflegeplätze Wohnungen für Betreutes Wohnen

100 DRK-Wohnanlage Grevesmühlen 90 DRK-Wohnanlage Klütz 45 Klütz 60 DRK-Wohnanlage Schönberg 122 32 Schönberg 480 120 DRK-Wohnanlage Prohn 21 Mehrgenerationen Wohnhaus Klütz 90 DRK-Wohnanlage Zingst 24 Zwei ambulante 20 DRK-Fachpflegeeinr. Neustrelitz Wohngruppen Klütz

Tagespflegeplätze: 15 Schönberg

36 Pflegeeinrichtungen

Corona: Enormer Aufwand in Pflegeeinrichtungen Schutz- und Hygienemaßnahmen sind das A und O

Hände und Gegenstände desinfizieren, Mundschutz anlegen und Abstand halten, keine Umarmungen, kein Besuch – das sind nur einige Dinge, die das Le- ben der Bewohner in den Pflegeheimen verändern.

Das Betretungsverbot, das am 14. März 2020 für Pflege- einrichtungen angeordnet wurde, kam überraschend für Mitarbeiter, Bewohner und Angehörige. „Von heute auf morgen mussten wir zahlreiche Maßnahmen festlegen, planen und umsetzen“, erklärt Adrian Gladysz, Geschäfts- führer der DRK-Pflegeeinrichtungen M-V gGmbH. Sofort rief er alle Einrichtungsleiter zusammen und gründete mit ihnen eine Pandemiegruppe. Gemeinsam entwickelte Hygiene- und Schutzkonzepte wurden anschließend auf Foto: C. Mevius die Bedingungen der einzelnen Einrichtungen angepasst. lichkeiten nicht begegnen durften, haben viele Menschen „Schon zwei Tage später haben wir unsere Mitarbeiten- sehr gelitten, weil sie ihre Liebsten nicht treffen konnten. den in die Maßnahmen eingewiesen, sie über das Virus Aber fast alle haben Einsicht gezeigt und sich bei uns sowie die Notwendigkeit des Eigenschutzes aufgeklärt“, bedankt“, sagt Cornelia Staar-Malcher. Über die neuen schildert Cornelia Staar-Malcher, Leiterin der DRK-Wohn- Lockerungsmaßnahmen, die ab 15. Juni in Kraft getreten anlage in Prohn. Die Mitarbeiter mussten zum Schutz der sind, freuen sich natürlich alle sehr. Auch, wenn es dabei Bewohner und zu ihrer eigenen Sicherheit viele zusätzli- weiterhin vieles zu beachten gibt. Wichtig ist, dass wie- che Maßnahmen durchführen. Das Führen von Symptom- der mehr Privatsphäre ermöglicht wird und niemand mehr Tagebüchern, Kontrolle der Körpertemperatur, ständiges einsam oder traurig sein muss. „Der Schutz älterer und Händewaschen und Desinfizieren sowie die stetige Reini- kranker Menschen vor Covid-19 wird allerdings weiterhin gung von Gegenständen mit Desinfektionsmitteln sind nur eine besondere Rolle spielen, zusätzliche Maßnahmen einige Aufgaben, die zu festen Bestandteilen der täglichen und viel Kraft unserer Mitarbeitenden in den Pflegeein- Arbeit wurden. „Gerade in dieser komplizierten Zeit, in der richtungen erfordern, dessen sind wir uns bewusst“, sagt sich Eltern, Kinder, Enkel und Freunde in unseren Räum- Geschäftsführer Adrian Gladysz.

Erste Fachkräfte aus der Ukraine

Um für ihre Einrichtungen qualifiziertes Personal zu gewinnen, geht die DRK-Pflegeeinrichtungen M-V gGmbH als Tochtergesellschaft des Landesverban- des neue Wege.

Mithilfe einer renommierten polnischen Firma ist es gelun- gen, durch Werbung und gezielte Ansprache erste Fach- kräfte aus Osteuropa zu interessieren und für eine Arbeit in Mecklenburg-Vorpommern zu gewinnen. Bevor die ers- ten neuen Mitarbeiter anreisen konnten, mussten jedoch viele Formalitäten durch alle Beteiligten erledigt, Fragen geklärt und entsprechende Voraussetzungen geschaffen werden – von Anträgen über Genehmigungen bis hin zur Wohnungsbeschaffung – um nur einiges zu nennen. Im Foto: C. Mevius März 2020 konnten dann endlich 14 neue Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen aus der Ukraine in den DRK-Wohnanla- erfolgreich meistern zu können. Dabei werden sie von gen Prohn und Zingst begrüßt werden. Auch die Mitarbei- den Pflegedienstleitern und anderen Kollegen jederzeit ter vor Ort hatten sich auf einen herzlichen Empfang vor- unterstützt. „Neben der fachlichen Qualifikation legen wir bereitet, um den neuen Kolleginnen und Kollegen einen natürlich großen Wert auf die frühzeitige und gute Integ- guten Start in ihr neues Arbeitsleben zu ermöglichen, an ration“, erklärt Cornelia Staar-Malcher, Leiterin der DRK- das sie sich schnell gewöhnen mussten. Auf ihrem Plan Wohnanlage Prohn. Deshalb haben sie eine Betreuerin an stehen zunächst theoretischer und praktischer Unterricht, ihrer Seite, die ihnen auch bei privaten Problemen hilft und um die notwendigen Kenntnis- und Deutschprüfungen gemeinsame Freizeitaktivitäten organisiert.

37 Pflege

Neue Ausbildung in der Pflege

Foto: Julia Junge

Der demografische Wandel bedingt einen unauf- meinsame Finanzierung soll bundesweit perspektivisch haltsam steigenden Pflegebedarf sowie daraus re- mehr Ausbildungsangebote schaffen und somit dem Pfle- sultierende höhere Anforderungen an das Personal. gepersonalmangel entgegenwirken. Auch die Pflegekas- Darauf hat der Gesetzgeber mit einer Ausbildungs- sen sowie das Land M-V sind verpflichtet, sich daran über reform reagiert. Direktzahlungen nach der Pflegeberufe-Ausbildungsfi- nanzierungsverordnung finanziell zu beteiligen. Mit der neuen generalistischen Pflegeausbildung kann Im Verbund mit der Pflegeschule des DRK-Bildungszen- den Einrichtungen der DRK-Kreisverbände und des DRK- trums Teterow sind alle für die Ausbildung nötigen Ko- Landesverbandes nun eine zusammengefasste, qualitativ operationsverträge zwischen den Ausbildungsbetrieben hochwertige, zeitgemäße Ausbildung mit einem einheitli- (Krankenhäuser, Pflegeheime und Sozialstationen) sowie chen Berufsabschluss angeboten werden. Diese umfasst der schulischen Ausbildung abgeschlossen worden. Um die ehemaligen Ausbildungen zum Kranken-, Kinderkran- die Vorbereitungszeit bis zum Beginn der neuen genera- ken- und Altenpfleger. listischen Ausbildung effizient zu gestalten, hat der Lan- Mit dem erfolgreichen Abschluss dieser Pflegeausbil- desverband am 4. Februar 2019 im Bildungszentrum dung haben die Azubis zahlreiche Einsatzmöglichkeiten Teterow eine Veranstaltung durchgeführt, bei der sich alle in stationären und ambulanten Betreuungsformen in ganz Kooperationspartner persönlich kennenlernen und aus- Europa. Auch finanziell werden sie von dieser Reform tauschen konnten. profitieren. Denn die großen Unterschiede bezüglich der Bezüglich der häufig geführten Diskussionen über mehr Ausbildungsvergütungen bei den unterschiedlichen Trä- Wertschätzung und höhere Gehälter für Menschen, die gern wurden stark abgemildert. Die teilweise von den in Pflegeberufen arbeiten, soll diese Reform ein weiterer Auszubildenden zu zahlenden Schulgelder sind entfallen. Meilenstein für eine stärkere gesellschaftliche Anerken- Die Kosten der Ausbildung werden künftig über einen nung sein. Ob dies in den Folgejahren zu mehr Mitarbei- sogenannten Ausbildungsfonds finanziert. Alle Pflege- tenden im Bereich der Pflege führt, die auch nach ihrer einrichtungen sind gesetzlich verpflichtet, in diesen Fond Ausbildung in Mecklenburg-Vorpommern bleiben, wird einzuzahlen, egal ob sie ausbilden oder nicht. Diese ge- wie bei so vielen Reformen die Zeit zeigen.

38 Behindertenhilfe

Für ein erfülltes Leben DRK-Schule Patzig fördert geistige Entwicklung

Der DRK Kreisverband Rügen-Stralsund e.V. ist seit 1997 Träger einer der wenigen Schulen in Deutsch- land für geistig und schwerstmehrfach behinderte Schüler.

„Unsere Schüler sollen ressourcenorientiert befähigt wer- den, ihr gegenwärtiges und zukünftiges Leben zu bewäl- tigen. Im Mittelpunkt steht jeder als eigenständige Per- sönlichkeit, die in ihrer Eigenheit grundsätzlich akzeptiert wird. Unser Unterricht orientiert sich an den Bedürfnis- sen, Möglichkeiten, Fertigkeiten und Fähigkeiten unserer Schüler“, erklärt Schulleiterin Antje Weck die Aufgabe der DRK-Schule Patzig.

Zurzeit werden über 60 Schüler in den Bereichen Primar- stufe, Sekundarstufe und Berufsbildungsstufe unterrich- tet. In jeder Klasse sind ein Lehrer und bis zu zwei päda- gogische Unterrichtshilfen tätig. Der Fachunterricht wird von speziell ausgebildeten Fachlehrern geleistet. „Für eine Klasse mit unterschiedlich benachteiligten Schü- lern gibt es nie den einen, für alle passenden Lehrplan. Die Foto: Juliane Stange Individualität unserer Schülerpersönlichkeiten machen fein differenzierte Lehr- und Förderpläne erforderlich. Bei der Planung des Unterrichts müssen deshalb die Entwick- lung der sozialen Prozesse in der Klasse sowie der Ent- wicklungsstand jedes einzelnen Schülers berücksichtigt werden. Unsere offene Planung ermöglicht den Lehrern, flexibel und schnell auf situative Lernanlässe und aktuelle Lernbedürfnisse einzugehen. Alle Schüler werden in den Fächern Deutsch, Mathematik, Sachkunde, Körperkunde, Hauswirtschaft, Kunst, Musik, Selbstbedienung, Werken, Sport und Arbeiten unterrichtet. Ergänzt wird dieses Spek- trum durch Angebote im Wahlpflichtunterricht im Rahmen Das DRK in M-V unterstützt der Ganztagsschule“, erklärt Antje Weck. Menschen mit Behinderungen

Schwerstmehrfachbehinderte werden in die Klassenge- unter anderem mit: meinschaften voll integriert. Dabei ermöglicht ihnen ein differenziertes und ganzheitliches Lernangebot die Teil- habe an allen Handlungsbereichen. Schüler mit einem 843 erhöhten Förderbedarf erhalten einen exklusiv abge- Plätze in Werkstätten stimmten Unterricht, um eine besonders intensive und individuelle Förderung zu ermöglichen. Dafür steht auch mehr Fachpersonal zur Verfügung. 108 Wohnungen Die Schüler besuchen die DRK-Schule Patzig zwölf Jahre lang, wobei in den letzten drei Schuljahren das Hauptau- genmerk auf die Berufsorientierung und die Vorbereitung 65 auf den Arbeitsmarkt gerichtet ist. Plätze in einer Förderschule

„Selbstbestimmtes und eigenverantwortliches Leben zählt zu den größten Herausforderungen eines jeden Kin- 112 des nach der Beendigung seiner Schullaufbahn. Durch Plätze in vollstationären Pflegeeinrichtungen lebensorientiertes Lernen bereiten wir unsere Schüler auf für schwerstbehinderte Menschen ein erfülltes Leben und ihre berufliche Zukunft vor“, sagt Schulleiterin Antje Weck.

39 Soziale Betreuungsdienste

Führungskräfte kontinuierlich entwickelt

Als der DRK Landesverband M-V im Jahr 2017 den operativen Teil des damaligen „Die Insel“ e.V. über- nahm, war dieser sehr kleinteilig strukturiert und die Mitarbeitenden wenig qualifiziert. Das sieht heute ganz anders aus.

Bis zu elf Einrichtungsleitungen arbeiteten weitestgehend autark voneinander, zentral geführt von einer Geschäfts- führung. Die meisten Leitungsmitglieder waren Ergothera- peuten. Zirka einmal im Monat trafen sie sich für eine halbe Stunde bei der Geschäftsführung, um sich auszutauschen – zu wenig Zeit, um gemeinsam gestalterisch tätig zu wer- den. Gemäß den einschlägigen gesetzlichen Regelungen waren diese Mitarbeiter für viele Dinge in ihren Einrichtun- gen persönlich verantwortlich und teilweise auch haftbar. Nur hatte sie niemand jemals darauf vorbereitet oder auf die Haftungsfragen hingewiesen. Insgesamt gab es einen tungsräume der Leiter. Der Effekt war neben steigenden einzigen Betreuer, der über einen Hochschulabschluss Auslastungen und verbesserten qualitativen Betreuungs- verfügte. Im ganzen Jahr 2016 gab der INSEL-Verein ins- leistungen der Einrichtungen auch ein kollektiver Stolz, gesamt nur rund 1.600 Euro für Fort- und Weiterbildungen Teil der neuen DRK-Führung zu sein. der damals über 80 tätigen Mitarbeiter aus. Um die Professionalität der Führung weiter zu steigern, In der Zeit, in denen der DRK-Landesverband die Ge- studieren fünf Kollegen der DRK Soziale Betreuungs- schäfte des Vereins führte, wurde sofort damit begonnen, dienste M-V gGmbH seit März 2020 bei der WINGS der die notwendigen Strukturen zu straffen und die Einrich- Hochschule Wismar berufsbegleitend Management sozi- tungsleiter entsprechend ihren Aufgaben weiterzubilden. aler Einrichtungen. Dafür wurde mit der Hochschule ein Über ein Jahr lang wurden die Mitarbeitenden im Rahmen Kooperationsvertrag geschlossen. Rund zwei Drittel der einer Einrichtungsleiterweiterbildung als Führungsperso- Studienkosten trägt die DRK-Soziale Betreuungsdienste nen aufgebaut. Da im Bereich des SGB XII keine zwin- M-V gGmbH. Das Rote Kreuz zeigt sich wieder einmal als genden Fortbildungen für Führungskräfte vorgesehen Arbeitgeber, der fordert, fördert und auch in der Lage ist, sind, orientierte man sich 2017 an der Fortbildungsmatrix seine Führungskräfte an sich zu binden. Die Tochtergesell- der Pflege (Pflegedienst- und Einrichtungsleitung). Nach schaft des Landesverbandes hat ihr Angebot ausgedehnt. dieser Maßnahme und einem permanenten, teilweise in- Die zu bewältigenden Aufgaben werden heute aufgrund dividuellen Coaching durch die neue Geschäftsführung, einer besseren Effizienz von nur rund 70 Mitarbeiter be- kristallisierte sich ein Führungsgremium heraus. wältigt. Der Haushaltstitel für Fort- und Weiterbildungen Heute führen fünf Kolleginnen und Kollegen die zwölf Ta- 2020 beläuft sich auf fast 50.000 Euro. Mindestens zehn gesstätten, besondere Wohnformen und den ambulanten Mitarbeitende sind mit einem Hochschulabschluss tätig, Dienst. Neben der Verantwortung wuchsen die Gestal- acht weitere befinden sich noch im Studium.

Service-Angebote für Menschen mit Behinderungen

Die DRK-Soziale Betreuungsdienste Mecklenburg- Behinderung an fünf Standorten im Landkreis Nordwest- Vorpommern gGmbH betreut Menschen, die auf- mecklenburg. In Wismar, Grevesmühlen, Gadebusch, grund von Behinderungen oder Erkrankungen einer Mühlen Eichsen und Glasin/Poischendorf betreibt sie besonderen Fürsorge bedürfen. neben dem im gesamten Landkreis aktiven ambulanten Dienst vier besondere Wohnformen für Suchterkrank- Menschen mit Behinderung brauchen vielfach Unterstüt- te und psychische kranke Menschen. Dafür gibt es fünf zung in den verschiedensten Lebensbereichen. Diese Tagesstätten und eine ambulante Wohngruppe. Die dort gewährleistet die DRK-Soziale Betreuungsdienste Meck- betreuten Klienten sind aufgrund ihrer Erkrankungen ein- lenburg-Vorpommern gGmbH insbesondere durch die zigartig und die Therapieansätze sind es deshalb ebenso. Leistungen der Eingliederungshilfe. Ziel ist eine möglichst Wichtigstes und bestimmendes Merkmal aller Maßnah- selbstbestimmte Teilhabe am Leben. men ist die Langwierigkeit. Oft begleitet die Therapie die Die Gesellschaft betreut seit 2017 hunderte Menschen mit Klienten ein Leben lang. Multiprofessionelle Teams sind

40 Soziale Betreuungsdienste

erforderlich, um alle Hilfebedarfe abdecken zu können. Dazu ist eine enge Abstimmung aller beteiligten Personen und Institutionen notwendig: Ärzte, Psychologen, Sach- bearbeiter in Sozialämtern und der Heimaufsicht, The- rapeuten, Hauswirtschaftskräfte, gesetzliche Betreuer, Einrichtungsleitungen – hin und wieder auch Polizei und Justiz – und andere. Wichtigster Ansprechpartner für die Klienten ist in den meisten Fällen ihr Bezugsbetreuer, den die DRK-Soziale Betreuungsdienste Mecklenburg-Vor- pommern gGmbH für jeden Einzelnen vorhält. In den Einrichtungen der Gesellschaft hat sich in den letzten drei Jahren viel getan. Der Druck auf die Toch- tergesellschaft des Landesverbandes kam von mehre- ren Seiten. Einerseits mussten die Einrichtungen nach dem Betriebsübergang in jedweder Art modernisiert und Insgesamt ist es dem Team der DRK-Soziale Betreuungs- wirtschaftlich erfolgreich werden. Auf der anderen Seite dienste Mecklenburg-Vorpommern gGmbH mit der Un- mussten die Klienten in die neuen Umstände mitgenom- terstützung des Landesverbandes gelungen, alles unter men werden. Letzteres war und ist immer eine Herausfor- einen Hut zu bringen. Das Feedback der Klientinnen und derung, denn ein wichtiges Kriterium in der Therapie ist Klienten ist insgesamt positiv, ebenso stellt der Bewoh- die Beständigkeit bei gleichbleibenden Strukturen. nerbeirat ein sehr gutes Zeugnis aus.

DRK unterstützt berufsbegleitende Ausbildung

Abi, Bundesfreiwilligendienst, Festanstellung beim DRK und gleichzeitig ein berufsbegleitendes Fern- studium. Lucas Lamer sieht seine Zukunft in einem sozialen Beruf, für den er sich jetzt mit Unterstüt- zung seines Arbeitgebers das nötige Rüstzeug an- eignet.

Lucas Lamer hatte sich im Jahr 2019 nach seinem Abi für einen Bundesfreiwilligendienst entschieden. „In die- ser Zeit wollte ich mir die Frage beantworten, was ich er- reichen muss, damit ich glücklich bin“, erzählt der junge . Sein Einsatzort war die Wismarer Tagesstätte der DRK-Soziale Betreuungsdienste gGmbH. Fahrdienst, Un- terstützung der Betreuung von demenzkranken Menschen bei der Beschäftigung unter fachlicher Anleitung oder Hil- fe in der Küche waren einige seiner Aufgaben. Anderen Menschen zu helfen, machte ihm offensichtlich Freude – und das kam nicht von ungefähr. „Im persönlichen Um- feld habe ich erfahren, wie wichtig es ist, pflegebedürftige Menschen zu unterstützen und ihnen eine Alltagsstruktur Fotos (2): C. Mevius zu geben, damit sie trotz ihrer Einschränkungen ein erfüll- tes Leben haben“, erklärt der 19-Jährige. Während des rufsbegleitendes WINGS-Fernstudium an der Hochschule Freiwilligendienstes hat er das DRK als attraktiven und Wismar aufnahm. Wenn alles gut läuft, hat er nach sie- zukunftsorientierten Arbeitgeber kennengelernt. Und so ben Semestern seinen Bachelor of Arts in der Tasche und war sein nächstes Ziel schnell klar. Lucas Lamer bewarb kann dann als Berufsbetreuer arbeiten. sich beim DRK auf eine Anstellung als Hilfskraft im Sozial- Bis dahin wird er sicherlich noch viele neue und inter- therapeutischen Zentrum für Suchtkranke in Poischendorf essante Dinge kennenlernen. Und sollte er Fragen oder „Ich wollte hier am Ball bleiben, weil ich gemerkt habe, Probleme haben, weiß er, dass ihm seine Kolleginnen und dass mir die Arbeit mit Menschen liegt, die Hilfe benöti- Kollegen sowie die Geschäftsführung jederzeit mit Rat gen“, erklärt der Abiturient, der im Frühjahr 2020 ein be- und Tat zur Seite stehen.

41 DRK-Krankenhäuser

Diabetestrainingswochen im Krankenhaus - individuelle Beratung durch qualifizierte Fachkräfte

Foto: Thomas Mandt

In den kommenden zehn Jahren ist mit einer Ver- mittag gehen wir gemeinsam in einen Einkaufsmarkt zur doppelung der an Diabetes erkrankten Menschen zu Lebensmittelkunde. Hiervon profitieren die Schulungsteil- rechnen. Die Diabetologen der DRK-Krankenhäuser nehmer sehr“, erzählt Monique Bitterling. Zur Evaluation bereiten sich schon heute darauf vor. der Beratung füllen alle Teilnehmer zum Schulungsbe- ginn und -ende anonym ein Diabetes-Quiz aus, das ge- „Oft stellen wir bei der Untersuchung von Patienten, die meinsam ausgewertet wird. Jeder Teilnehmer erhält ein wegen anderer Beschwerden wie etwa Bluthochdruck zu eigens erstelltes Schulungsbuch für Menschen mit Typ uns kommen, auch eine Diabetes-Erkrankung fest“, sagt 2-Diabetes. So können sie zu Hause viele Themen nach- Dr. med. Rolf D. Klingenberg-Noftz, Chefarzt Allg. Inne- lesen. „Während unserer Diabetes-Komplexbehandlung­ re Medizin/Gastroenterologie und Diabetologe im DRK- durchlaufen die Patienten mehrere Untersuchungen, da Krankenhaus Grevesmühlen. Die meisten Betroffenen Diabetes ein komplexes Krankheitsbild ist. Unter ande- leiden unter dem Diabetes-Typ 2, einer chronischen Stoff- rem gehört ein Psychologe zu unserem Team, denn eine wechselerkrankung, die durch erbliche Vorbelastung, fal- chronische Erkrankung kann das Risiko für eine Depres- sche Ernährung und Bewegungsmangel entstehen kann. sion erhöhen. Aber auch für die verschiedenen Stufen der Mit einer auf das individuelle Krankheitsbild des Patienten Krankheitsverarbeitung ist ein psychologisches Gespräch ausgerichteten Therapie lässt sie sich in der Regel gut in oft hilfreich“, berichtet Monique Bitterling. den Griff bekommen. „Die entscheidende Bedingung für den Behandlungserfolg ist aber das aktive Mitwirken un- Infos zu Diabetestrainingswochen serer Patienten selbst“, so Dr. Anke Schlosser, Oberärztin unter: drk-kh-mv.de und Diabetologin im DRK-Krankenhaus Teterow. Im Rahmen der Diabetes-Schulungswochen in Kleingrup- pen, die an allen Standorten angeboten werden, bietet Monique Bitterling, Diabetesberaterin (DDG) im DRK- Krankenhaus Neustrelitz, einen praktischen Tag an. „Unter Anleitung einer Ernährungsexpertin kochen und essen un- sere Teilnehmer ein gesundes 3-Gänge-Menü. Am Nach-

42 DRK-Krankenhäuser

Frühzeitige Behandlung Die vier DRK-Krankenhäuser in Mecklenburg-Vorpom- mern sind Kliniken der Grund- und Regelversorgung von Rheuma sowie Akademische Lehrkrankenhäuser der Universi- tätskliniken Rostock und zu Lübeck.

Bei Oberärztin Ariane Teterow Baum im DRK-Kranken- Betten haus in Neustrelitz sind 95 Patienten mit rheumati- stationäre Patienten schen Erkrankungen in gu- ten Händen. 5.426 ambulante Patienten Rheumatische Erkrankungen 6.258 können bei fortbestehender Mitarbeiter entzündlicher Aktivität zu Ge- 236 Oberärztin Ariane Baum lenkzerstörung und Funkti- Foto: privat onsverlust der betroffenen Grevesmühlen Gelenke führen, wenn sie nicht behandelt werden. Dies Betten ist zumeist mit erheblichen Einschränkungen der Mobili- tät, der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben sowie der 122 Lebensqualität verbunden. Umso wichtiger sind frühzeiti- stationäre Patienten ge Diagnosestellungen und die Einleitung entsprechender 5.564 Therapien. Im DRK-Krankenhaus Mecklenburg-Strelitz ambulante Patienten sind Patienten mit entzündlich-rheumatischen Erkrankun- 4161 gen seit März 2018 bei Oberärztin Ariane Baum, Fachärz- Mitarbeiter tin für Internistische Rheumatologie, in guten Händen. Ihr 247 Ziel ist es, die Entzündungsaktivität frühzeitig zu kontrol- lieren und zum Beispiel Gelenkfunktionsverlust oder Ge- lenkdeformitäten sowie die dadurch bedingte Einschrän- Mecklenburg-Strelitz kung der Lebensqualität zu verhindern. Betten Zur Behandlung dieser Erkrankungen stehen zahlreiche 164 moderne Medikamente und Behandlungsmöglichkeiten stationäre Patienten zur Verfügung. Die stationäre Versorgung umfasst die 6.294 Untersuchung, Diagnosestellung bzw. Abgrenzung zu ambulante Patienten anderen Differenzialdiagnosen sowie die Einleitung einer 16.048 Behandlung. Die im Krankenhaus bereits vorhandenen Mitarbeiter Kompetenzen im Bereich von Physiotherapie, Ergothe- rapie, Schmerztherapie, psychologischer Betreuung und 405 Sozialberatung werden zur Behandlung rheumatischer Erkrankungen ebenfalls genutzt. Grimmen Betten 106 stationäre Patienten 5.622 ambulante Patienten 3.675 Mitarbeiter 237

In den DRK-Krankenhäusern werden an drei Stand- orten einmal monatlich strukturierte Trainingswochen in kleinen Gruppen durchgeführt. In diesem Rahmen können die interdisziplinären Diabetesteams auf die individuellen Bedürfnisse der Patienten optimal ein- gehen, sodass sie im eigenverantwortlichen Umgang mit ihrer Erkrankung bestmöglich geschult werden und sich in ihrem Alltag so wenig wie möglich einschränken müssen. Schwerpunktthemen sind Ernährungslehre oder die Bewegungstherapie.

Foto: Mirko Runge

43 Blutspendedienst

Neues Plasma-Spendezentrum eröffnet

Am 21. September 2019 ist nach umfassenden Baumaß- nahmen das Plasma-Spendezentrum im DRK-Blutspend- einstitut Neubrandenburg mit einer großen Einweihungs- feier eröffnet worden. Dabei haben Besucher und Gäste die neuen Räumlichkeiten besichtigt und einmal hinter die Kulissen geschaut. Bereits seit den 1960-er Jahren können im DRK-Blut- spendeinstitut der Vier-Tore-Stadt Blutspenderinnen und Blutspender Gutes tun. Seit dieser Zeit werden die um- liegenden Kliniken und ambulanten Praxen mit den dort gespendeten Blutpräparaten versorgt. Durch den Umbau des Institutes konnte das Spendenangebot erweitert wer- den, sodass jetzt 20 Entnahmeplätze für die Blut- und Plasmaspende gleichzeitig zur Verfügung stehen. Eine so groß angelegte Modernisierung lässt natürlich auf ehrgeizige Ziele schließen: „Die Zahl der Spender soll Fotos: Silke Hufen sich von ehemals 25 bis 35 auf 90 bis 100 pro Tag erhö- hen“, so wünscht es sich Kay Krischker, Kaufmännischer Geschäftsführer des DRK-Blutspendedienstes Mecklen- Eine besondere Motivation für Plasmaspender ist das burg-Vorpommern. Um den Spendenwilligen entgegen- neue Bonussystem. Nach jeder fünften Plasmaspende er- zukommen, wurden auch die Öffnungszeiten angepasst. hält der Spender als besonderes Dankeschön eine Treue- Blut- und Plasmaspenden sind jetzt montags bis freitags prämie. Zudem gibt es einen Extrabonus bei der Spender- von 8 bis 19 Uhr möglich. werben-Spender-Aktion.

Mit dem Blutspende-Mobil durch M-V

Für vier zusätzliche Aktionstage konnte der DRK-Blut- unter dem Warnemünder Leuchtturm ihr Blut und freuten spendedienst Mecklenburg-Vorpommern im Juli 2019 sich über einen Gutschein für eine Hafenrundfahrt. Der das Blutspende-Mobil aus Niedersachsen leihen. Ein gu- Rewe-Markt in Stralsund bedankte sich am 24. Juli bei ter Zeitpunkt, denn gerade im Sommer zählt jede Blut- 125 Blutspendern mit kleinen Präsenten und am letzten spende. Mit Unterstützung der Städte und Tourismuszen- Aktionstag sagte das Bethanien-Center in Neubranden- tralen wurden geeignete, von Bewohnern und Urlaubern burg 70 Spendern Danke mit einem Einkaufsgutschein. hochfrequentierte Standorte gefunden. Insgesamt 409 zusätzliche Blutpräparate konnte der Am 22. Juli unterstützte das Wonnemar in Wismar mit der DRK-Blutspendedienst in der von Blutknappheit gepräg- Ausgabe von Tageskarten für das Spaßbad den Blutspen- ten Sommerzeit für die Versorgung der Patienten in Meck- dedienst, der 127 Spender begrüßen durfte. Am nächs- lenburg-Vorpommern zur Verfügung stellen. ten Tag spendeten 87 Menschen mit Blick auf die Ostsee

44 Compliance

Compliance: Management-System weiter etabliert und zertifiziert

Die Einhaltung von geltendem Recht sowie die Be- allgemeingültigen Grundlagen des konformen Verwal- achtung interner Regelungen und Vorgaben sind für tungshandelns sind für die Beschäftigten des DRK-Lan- die Beschäftigten des DRK-Landesverbandes Meck- desverbandes Mecklenburg-Vorpommern e. V. ein Mittel lenburg-Vorpommern e. V. kein Novum. Im Jahr zum Selbstschutz, sollten Interessenkonflikte oder regel- 2019 hat der Landesverband mit der Etablierung und widriges Verhalten auftreten. Darüber hinaus werden ziel- Zertifizierung eines Compliance-Management- gruppenspezifische Schulungskonzepte entwickelt und Systems (CMS) durch die TÜV Rheinland Cert GmbH neu eingestellte Beschäftigte für das Thema sensibilisiert. einen systematischen Rahmen hierfür geschaffen. Compliance-Prüfungen und Ermittlungen Kultur Prüfungen sowie interne Ermittlungen sind weitere Be- Die Compliance-Kultur wird vor allem geprägt durch die standteile eines wirksamen CMS. Mithilfe des 2019 ein- Grundeinstellung und Verhaltensweisen des Vorstandes, gerichteten Internen Hinweisgebersystems ist es mög- der sowie durch die Rolle des Präsidiums, lich, Beschäftigten und Dritten unter der Wahrung ihrer die unmittelbar auf das Verhalten und die Selbstwahrneh- Anonymität eine Anlaufstelle zur Verfügung zu stellen, um mung der Beschäftigten Einfluss haben. Sie beeinflusst auf konkrete Anhaltspunkte bei möglichen schweren Re- die Bereitschaft der Beschäftigten zum regelkonformen gelverstößen hinzuweisen. Dieses System erfüllt bereits Verhalten. Der bereits etablierte Verhaltenskodex bietet die Anforderung der EU-Richtlinie zum Schutz von Whist- Orientierung für werteorientiertes, ethisches und rechts- leblowern. Insofern dienen interne Ermittlungen dazu, treues Handeln. dass Compliance-Vorfälle möglichst früh erkannt und auf- geklärt werden. Ziele Das Compliance- und Risikokomitee als zentrales Com- Durch einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess soll pliance-Gremium, bestehend aus dem Vorstand, den Be- das bestehende CMS permanent optimiert werden. reichsleitern und dem Compliance-Beauftragten, verfolgt das Ziel, zivilrechtliche Haftungsansprüche, Bußgelder Ausblick oder straf- und verwaltungsrechtliche Sanktionen durch Compliance wird auch in Präventionsmaßnahmen zu vermeiden. Insbesondere Zukunft eine permanen- sollen Imageschäden, negative Berichterstattungen oder te Aufgabenstellung und Spendeneinbußen vermieden werden. Hauptsächlich und zugleich Verpflichtung für insbesondere geht es jedoch um den Schutz von Hilfebe- den DRK-Landesverband dürftigen und Mitarbeitern. M-V e.V. bleiben und als essenzieller Bestandteil Risiken der Vereinskultur veran- Im Jahr 2019 wurde erstmals unter Betrachtung rechtlich kert sein. Für das Jahr relevanter Prozesse in allen Organisationseinheiten eine 2020 ist ein Überwa- Analyse von Compliance-Risiken durchgeführt sowie ein chungsaudit durch den Verfahren zur systematischen Risikoerkennung und -be- TÜV Rheinland geplant. richterstattung etabliert. Die festgestellten Risiken werden Im Jahr 2023 läuft das im Hinblick auf Eintrittswahrscheinlichkeit und mögliche Zertifikat aus, dann erfolgt juristische Folgen (Bußgeld, Freiheitstrafen) analysiert. eine Re-Zertifizierung.

Audits Auf Grundlage der durchgeführten Risikoanalyse werden sogenannte Compliance-Audits durchgeführt. Deren Ziel Unter dem Compliance-Management-System (CMS) sind ist es, die Verantwortung der einzelnen Beschäftigten in eingeführte Grundsätze und Maßnahmen nach der ISO 19600 ihren jeweiligen Organisationseinheiten zu stärken. Im zu verstehen, die auf die Sicherstellung eines regelkonformen Rahmen eines transparenten und überschaubaren Vor- Verhaltens der gesetzlichen Vertreter und der Beschäftigten gehens werden die verschiedenen Prozesse hinsichtlich des DRK-Landesverbandes Mecklenburg-Vorpommern e.V. ihrer Risikogefährdung untersucht, um Handlungsschritte sowie Dritten gerichtet sind. Die Beschäftigten werden mit- zur Risikominimierung abzuleiten und umzusetzen. hilfe des CMS durch Erläuterungen und Präzisierungen dabei unterstützt, die bereits bestehenden gesetzlichen Vorschriften und internen Regelungen richtig anzuwenden. Programm Das Compliance-Management-System folgt dabei dem TR Basis jeglicher Tätigkeit der Beschäftigten beim DRK- CMS 101:2015 Standard des TÜV Rheinlands in Anlehnung Landesverband M-V e. V. bildet ein einheitliches Com- an die ISO 19600. pliance-Programm. Dieses zielt präventiv auf die Verhin- derung von Regel- und Compliance-Verstößen ab. Die

45 Finanzen

Wirtschaftliche Situation und Finanztransparenz

Wirtschaftliche Situation

Der DRK-Landesverband Mecklenburg-Vorpommern hat Der anerkannte Spitzenverband der Freien Wohlfahrts- ein vielfältiges Aufgabenportfolio, das durch seine aus- pflege ist laut seiner Satzung für 14 Mitgliedsverbände gewogene Finanzierungsstruktur realisiert wird. Er ist verantwortlich und erfüllt übergeordnete Aufgaben. Die Mitgliedsverband des Deutschen Roten Kreuzes, Teil der Finanzierung erfolgt im Wesentlichen aus Mitgliedsbeiträ- weltweiten Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung sowie gen und Zuwendungen. Nationale Hilfsgesellschaft der Bundesrepublik Deutsch- land.

Finanztransparenz: Erläuterung der Vermögenslage - Aktiva -

Die Bilanzsumme des Berichtsjahres 2019 des DRK-Lan- Vergleich zum Vorjahr geringfügig um 690 TEUR bzw. 0,6 desverbandes Mecklenburg-Vorpommern e.V. hat sich im Prozent erhöht.

31.12.2019 Vorjahr Erhöhung / Übersicht in TEUR in TEUR Reduzierung

Anlagevermögen - immaterielle Vermögensgegenstände 8,1 3,9 107,7% - Sachanlagen 102.984,3 102.952,3 0,0% - Finanzanlagen 14.039,8 15.339,8 -8,5% 117.032,2 118.296,0 -1,1% Umlaufvermögen - Forderungen 1.984,4 1.717,7 15,5% - liquide Mittel 4.986,3 3.280,1 52,0% 6.970,7 4.997,8 39,5% Rechnungsabgrenzungsposten 52,0 17,0 205,9%

Ausgleichsposten 1.708,6 1.648,5 3,6%

125.763,5 124.959,3 0,6%

Die Bilanz des DRK-Landesverbandes Mecklenburg-Vor- DRK-Wohnanlage in Klütz sowie den Ersatzneubau einer pommern e.V. lässt deutlich erkennen, dass die Aktivseite Wohnanlage in Prohn. Alle Bauten konnten im Jahr 2019 durch das Anlagevermögen geprägt wird. Es setzt sich fertiggestellt werden. vorwiegend aus den Sach- und Finanzanlagen zusam- Die betriebswirtschaftliche Bilanzstrukturnorm, die De- men. Das Anlagevermögen reduzierte sich 2019 im Ver- ckung langfristig gebundenen Vermögens (117 Mio. EUR) gleich zum Vorjahr um 1,3 Mio. EUR bzw. -1,1 Prozent. durch langfristig verfügbares Kapital inkl. der Sonder- und Der Rückgang ist bedingt durch die Veränderung der Fi- Ausgleichsposten (127,0 Mio. EUR), ist mit 109 Prozent nanzanlagen. Hier wurden Geldanlagen in Höhe von 1,5 erfüllt. Mio. Euro fällig, die im Geschäftsjahr 2019 den Guthaben Betrachten wir nun das Umlaufvermögen. Die Bilanz des bei Kreditinstituten zugeordnet wurden (ein Aktivtausch). DRK-Landesverbandes weist zum Stichtag eine Umlauf- Die Zugänge zum Sachanlagevermögen umfassten im intensität von 6 Prozent aus (Vorjahr 4 Prozent). Damit Berichtsjahr 2019 insgesamt 4,6 Mio. EUR (Vorjahr 16,1 erhöhte sich das kurzfristige Vermögen gegenüber dem Mio. EUR). Dem gegenüber standen planmäßige Ab- Vorjahr um 2 Mio. EUR. Wesentliche Ursache dafür sind schreibungen und Abgänge aus Sachanlagen in gleicher die liquiden Mittel, die um 1,7 Mio. EUR im Kalenderjahr Höhe. Im Ergebnis ergaben sich somit zum 31.12.2019 gestiegen sind. Ursächlich hierfür ist der bereits erwähnte keine Veränderungen. Aktivtausch (siehe Finanzanlagen). Die Investitionen in das Sachanlagevermögen betrafen Die Forderungen nahmen zur Vorjahresbilanz um 267 den Erweiterungsneubau und die Sanierung des Kran- TEUR zu, hier vor allem durch die Forderungen gegen kenhauses Teterow, die Erweiterung und Sanierung der verbundene Unternehmen.

46 Finanzen

Erläuterung der Vermögenslage - Passiva -

31.12.2019 Vorjahr Erhöhung / Übersicht in TEUR in TEUR Reduzierung

Langfristig verfügbares Kapital - Vereinsvermögen 26.873,4 26.873,4 0,0% - Gewinnrücklagen 21.548,2 21.000,4 2,6% - Bilanzgewinn 0,5 0,9 -44,4% 48.422,1 47.874,7 1,1%

Sonderposten 42.127,1 43.551,3 -3,3%

Rückstellungen 222,0 338,1 -34,3%

Langfristige Darlehen 22.916,2 20.055,2 14,3%

Verbindlichkeiten 2.015,1 3.146,4 -36,0%

Rechnungsabgrenzungsposten 17,3 0,9

Ausgleichsposten 10.043,7 9.992,7 0,5%

125.763,5 124.959,3 0,6%

Das langfristig verfügbare Kapital beträgt 48.422 TEUR. Im Wirtschaftsjahr 2019 wurden Rückstellungen in Höhe Damit ist die Eigenkapitalquote von 38 Prozent im Vorjahr von 116 TEUR verbraucht bzw. aufgelöst. Die Auflösung auf 39 Prozent im Berichtsjahr gestiegen. betrifft vor allem Rückstellungen für Personalverpflichtun- gen. Die Kapitalstruktur des DRK-Landesverbandes ist gut auf- gestellt. Die Bilanz wird maßgeblich vom Sonderposten Die zur Finanzierung des Anlagevermögens in Anspruch und Ausgleichsposten mit 41 Prozent (Vorjahr 42 Prozent) genommenen langfristigen Darlehen konnten im Wirt- und dem Eigenkapital mit 39 Prozent (Vorjahr 38 Prozent) schaftsjahr 2019 in Höhe von 1.372 TEUR getilgt werden. bestimmt. Die langfristigen Darlehen machen 19 Prozent Dem gegenüber stand ein neu vereinbarter Kredit in Höhe der Bilanzsumme aus (Vorjahr 16 Prozent). von 12 Mio. EUR von der Bank für Sozialwirtschaft, für die Finanzierung des Neubaus der Wohnanlage in Prohn, der Seine wesentlichen operativen Geschäftsfelder hat der mit 3.950 TEUR (im Vorjahr 8.050 TEUR) im Geschäftsjahr DRK-Landesverband in eigenständige gemeinnützige 2019 voll in Anspruch genommen wurde. Gesellschaften ausgegliedert. Die Grundstücke sowie die sich darauf befindenden Immobilien werden an die Die Verbindlichkeiten, insbesondere aus Lieferungen und Betriebsgesellschaften verpachtet. Zur Erfüllung seiner Leistungen, sind mit 621 TEUR gesunken. Ursächlich ist Verpflichtungen zum Erhalt der Immobilien hat der DRK- die Beendigung der Bauprojekte im Jahr 2019. Landesverband den zweckgebundenen Rücklagen den vereinnahmten Mitgliedszusatzbeitrag der Beteiligungs- Der Ausgleichsposten stellt den Unterschiedsbetrag zwi- gesellschaften wie auch die vereinnahmten Pachtzinsen schen der Tilgung und der Abschreibung dar. Die Tilgung zugeführt. überstieg im Berichtsjahr die Abschreibung, wodurch sich der Ausgleichsposten weiter erhöhte. Der Sonderposten nahm im Berichtsjahr entsprechend der planmäßigen Abschreibungen der durch öffentliche und nicht öffentliche Mittel finanzierten Vermögensgegen- stände um 1,4 Mio. EUR ab.

47 Finanzen

Der DRK-Landesverband Mecklenburg-Vorpommern e.V. ist ein Ergebnis des Digitalisierungsprozesses. Die Erträ- erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2019 Umsätze in Höhe ge aus Zweckbetrieben sinken daher um 426 TEUR auf von 10,4 Mio. EUR (Vorjahr 11,5 Mio. EUR). Die Erträge 1.191 TEUR. Analog ändern sich bei den Aufwendungen verminderten sich gegenüber dem Vorjahr um zirka. 1 die Weiterleitungen an Kreisverbände. Mio. EUR. Diese Entwicklung resultiert im Wesentlichen Der Anstieg der Erträge aus Vermögensverwaltung für das aus der Änderung der Erträge aus Mitgliedsbeiträgen, Jahr 2019 auf 2,8 Mio. EUR (Vorjahr 2,3 Mio. EUR) steht Zuwendungen, Erträgen aus Zweckbetrieben sowie aus in Verbindung mit der Aktivierung des Ersatzneubaus für öffentlicher und nicht öffentlicher Förderung für Investiti- die Wohnanlage Prohn, die zum 1. April 2019 fertiggestellt onen. wurde. Im Geschäftsjahr fielen die Erträge aus Beiträgen, Samm- lungen und Spenden um 388 TEUR geringer aus. Grund Im Geschäftsjahr 2019 fielen die Erträge aus öffentlicher hierfür waren die niedrigen Jahresergebnisse bis Jahres- und nicht öffentlicher Förderung um 413 TEUR niedriger fehlbeträge in den Beteiligungsgesellschaften des Lan- aus, obwohl die Investitionstätigkeit im Landesverband desverbandes. weiterhin hoch war. Der Landesverband hat für die Rea- Der Rückgang der Zuwendungen ist auf einen Einmal- lisierung seiner Investitionen verstärkt Eigen- und Kredit- effekt im Jahr 2018 zurückzuführen. So erhielt der Lan- mittel zum Einsatz gebracht. desverband im Kalenderjahr 2018 Zuschüsse von seiner Kostenreduzierungen ergaben sich im Geschäftsjahr 2019 Tochtergesellschaft, dem DRK-Krankenhaus Grimmen, im Wesentlichen bei den Zuführungen zum Sonderposten für den Erwerb einer Doppelhaushälfte sowie eines Mehr- und bei den Weiterleitungen an Kreisverbände. generationshauses am Standort Bartmannshagen. Der Rückgang bei den Erträgen aus Förderung von In- Bis zum 30. Juni 2019 agierte der Landesverband für sei- vestitionen und bei den Zuwendungen führte im Ergebnis ne Kreisverbände als Zentralabrechnungsstelle für Erste zu abnehmenden Zuführungen zum Sonderposten. Die Hilfe Kurse gegenüber den Berufsgenossenschaften. Seit Aufwendungen reduzierten sich um 842 TEUR auf 430 dem 1. Juli 2019 erfolgt die Abrechnung mit den Berufs- TEUR. Zu der Veränderung bei den Weiterleitungen wird genossenschaften direkt durch die Kreisverbände. Dies auf die Ausführung zu den Erträgen aus Zweckbetrieben

Erläuterung der Ertragslage

Die Umsatzerlöse des Landesverbandes stellen sich wie folgt dar:

Mittelherkunft

Beiträge, Sammlungen, Spenden 1.708 2.096

Zuwend. zur Deckung von Verwaltungsaufgaben 2.057 bzw. zur Verw. für satzungsgem. Aufgaben 2.395

1.191 Erträge aus Zweckbetrieben 1.617

Erträge aus Vermögensverwaltung 2.750 2.317

Erträge aus öffentlicher u. nicht- öffentl. Förderung 483 896

Erträge aus Auflösung von Sonderposten 1.924 1.848

31.12.2019 Übrige betriebliche Erträge 322 307 Vorjahr

48 Finanzen verwiesen. Der Personalaufwand verbleibt im Zweijahres- rung durch das Deutsche Rote Kreuz in Mecklenburg- vergleich bei ca. 2 Mio. EUR. Vorpommern erreicht. Dabei gilt es, sich durch eine hohe Kostensteigerungen ergaben sich für den DRK-Landes- Flexibilität auf sich immer schneller ändernde Rahmenbe- verband Mecklenburg-Vorpommern e.V. im Geschäftsjahr dingungen einzustellen. Das gelingt dem Landesverband 2019 vor allem bei den Abschreibungen in Höhe von 354 zunehmend besser. TEUR, den Zinsaufwendungen mit 184 TEUR und den sonstigen Aufwendungen mit 751 TEUR. Der Anstieg der Der wirtschaftliche Erfolg des DRK-Landesverbandes ist Aufwendungen für Abschreibungen, aber auch der Zin- maßgeblich vom Erfolg seiner Beteiligungsgesellschaften sen, ergab sich mit der Aktivierung der Anschaffungs- und und der wirtschaftlichen Stabilität seiner Kreisverbände Herstellungskosten für die Bauten Wohnanlage Prohn, abhängig. Wohnanlage Klütz und Krankenhaus Teterow. Die sonstigen Aufwendungen sind maßgeblich durch ei- Auch im Berichtsjahr erzielte der DRK-Landesverband nen Einmaleffekt belastet. So wurden im Jahr 2019 mit Mecklenburg-Vorpommern e.V. ein positives Ergebnis. Es der Aktivierung der Baukosten für die Erneuerung der verbleibt ein Bilanzgewinn in Höhe von 479 Euro. Wohnanlage Klütz die alten Bäder (Herstellungskosten 1,2 Mio. DM) mit einem Restwert in Höhe von 333,7 TEUR Der Jahresabschluss 2019 und der Lagebericht wurden ausgebucht. Weiterhin verzeichnete der Landesverband durch den Vorstand aufgestellt und durch die Wirtschafts- im Geschäftsjahr 2019 bei den sonstigen Aufwendun- prüfungsgesellschaft Baltic Revisions- und Treuhand gen überhöhte Instandhaltungskosten. Im Vergleich zum GmbH aus Kiel geprüft und testiert. Die Wirtschaftsprü- Vorjahr nahmen die Instandhaltungen um 275 TEUR zu, fungsgesellschaft erteilte dem Landesverband für das vor allem durch die Sanierung des Betreuten Wohnens in Rechnungslegungsjahr 2019 das uneingeschränkte Tes- Klütz (117 TEUR) und die Erneuerung der Brandmeldean- tat. lage in der Wohnanlage Grevesmühlen (77 TEUR). Durch eine Vielzahl an unterschiedlichen Angeboten im sozialen Bereich wird eine breite Schicht der Bevölke-

Mittelverwendung

Beiträge, Sammlungen, Spenden 269 277

2.129 Personalaufwand 2.065

Abschreibung 3.389 3.035

305 Zinsaufwendungen 121

Zuführung zu Sonderposten und 430 Verbindlichkeiten 1.273

Veränderung Ausgleichposten 51 145

2.122 Übrige betriebliche Aufwendungen 1.371

1.192 31.12.2019 Weiterleitung an Kreisverbände 1.749 Vorjahr

49 Foto: C.Mevius

50 Präsidium und Vorstand des DRK-Landesverbandes M-V e. V.

Präsidium

Präsident Vizepräsidentin Werner Kuhn Dr. Gabriele Kriese

Vizepräsident Landesschatzmeister Dieter Heidenreich Hans-Dieter Oechslein

Landesjustitiar und Landesarzt Landeskonventionsbeauftragter Dr. Bernd Müllejans Hans-Heinrich Lappat

Vertreter der Gemeinschaften Mitglied Toralf Herzog Karin Brümmer

Vorstand

Vorstandsvorsitzender / Vorstandsmitglied Landesgeschäftsführer Silvia Brinkmann Jan-Hendrik Hartlöhner

Fotos: Jörn Lehmann / C.Mevius (1)

51 DRK-Kreisverbände in Mecklenburg-Vorpommern

Bad Doberan Präsidentin Nordwestmecklenburg Präsident Seestraße 12 Karin Brümmer Pelzerstraße 15 Hans-Rudolf Volk 18209 Bad Doberan 23936 Grevesmühlen Tel.: 038203 7501-0 Vorstand Tel.: 03881 7595-0 Vorstandsvorsitzender Fax: 038203 7501-20 Frank Schulz Fax: 03881 2413 Ekkehard Giewald E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected] www.drk-doberan.de www.drk-nwm.de

Demmin Präsident Ostvorpommern-Greifswald Präsident Rosestraße 38 Erich Zühlke Ravelinstraße 17 Dr. Bernd Müllejans 17109 Demmin 17389 Anklam Tel.: 03998 2717-0 Geschäftsführer Tel.: 03971 2003-0 Geschäftsführer Fax: 03998 2717-16 Ralf Stoeck Fax: 03971 240004 Thomas Pohlers E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected] www.demmin.drk.de www.drk-ovp-hgw.de

Güstrow Präsident Parchim Präsident Hagemeisterstraße 5 Dieter Heidenreich Moltkeplatz 3 Wolfram Reisener 18273 Güstrow 19370 Parchim Tel.: 03843 6949-0 Vorstandsvorsitzender Tel.: 03871 6225-0 Vorstand Fax: 03843 6949-42 Klaus-Peter Struve Fax: 03871 6225-25 Steffen Kanert E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected] www.drk-guestrow.de www.drk-parchim.de

Ludwigslust Präsidentin Rostock Präsident Bahnhofstraße 6 Maika Friemann-Jennert Trelleborger Straße 11 Wilfried Kelch 19288 Ludwigslust 18107 Rostock Tel.: 03874 32611-0 Tel.: 0381 24279-0 Vorstandsvorsitzender Fax: 03874 32611-9 Vorstand Fax: 0381 24279-9100 Jürgen Richter E-Mail: [email protected] Dietmar Jonitz E-Mail: [email protected] www.drk-lwl.de www.drk-rostock.de

Mecklenburgische Seenplatte Präsident Lessingstraße 70 Edmund Sacher Rügen-Stralsund Präsident 17235 Neustrelitz Billrothstraße 4 Herbert Ostermoor Tel.: 03981 2871-0 Geschäftsführer 18528 Bergen Fax: 03981 2871-20 Uwe Jahn Tel.: 03838 8023-0 Vorstandsvorsitzender E-Mail: [email protected] Fax: 03838 8023-33 Andrè Waßnick www.drk-msp.de E-Mail: [email protected] www.ruegen-stralsund.drk.de

Neubrandenburg Präsident Robert-Blum-Straße 34 Harry Just Schwerin Präsidentin 17033 Neubrandenburg Martinstraße 12 Simone Borchardt Tel.: 0395 56039-0 Vorstandsvorsitzende 19053 Schwerin Fax: 0395 56039-29 Marina Voß Tel.: 0385 5557300 Geschäftsführer E-Mail: [email protected] Fax: 0385 565141 Jens Leupold www.neubrandenburg.drk.de E-Mail: [email protected] www.drk-sn.de

Nordvorpommern Präsident Körkwitzer Weg 43 Rene Zühlsdorf Uecker-Randow Präsidentin 18311 Ribnitz-Damgarten Oskar-Picht-Straße 60 Monika Buse Tel.: 03821 87860 Geschäftsführer 17309 Pasewalk Fax: 03821 811082 Hans-Henry Hiller Tel.: 03973 4384-0 Geschäftsführer E-Mail: [email protected] Fax: 03973 4384-22 Jörg Bohnhoff www.drk-nvp.de E-Mail: [email protected] www.uecker-randow.drk.de

52 Gesellschaften des Landesverbandes

DRK-Bildungszentrum Teterow gGmbH DRK-Krankenhäuser Geschäftsführerin: Dr. Brita Ristau-Grzebelko Geschäftsführer: Jan Weyer

17166 Teterow, Am Bergring 1 DRK-Krankenhaus Grevesmühlen gGmbH Tel.: 03996 12860 23936 Grevesmühlen, Klützer Straße 13 -15 Fax: 03996 128617 Tel.: 03881 7260 E-Mail: [email protected] Fax: 03881 2580 www.drk-bz.de E-Mail: [email protected] / www.drk-kh-mv.de

Seminarhaus „Brainstorm“ Heringsdorf DRK-Krankenhaus Grimmen GmbH 17424 Heringsdorf, Maxim-Gorki-Straße 38 18516 Bartmannshagen, Dorfstraße 39 Tel.: 038378 80126 Tel.: 038326 52-0 Fax: 038378 80127 Fax: 038326 52-121 E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected] / www.drk-kh-mv.de www.hausbrainstorm.de DRK-Krankenhaus Mecklenburg-Strelitz gGmbH 17235 Neustrelitz, Penzliner Straße 56 DRK-Pflegeeinrichtungen MV gGmbH Tel.: 03981 268-0 Fax: 03981 268-799 Geschäftsführer: Adrian Gladysz E-Mail: [email protected] / www.drk-kh-mv.de

23936 Grevesmühlen, Klützer Straße 13-15 DRK-Krankenhaus Teterow gGmbH Tel.: 03881 7886-0 17166 Teterow, Goethestraße 14 Fax: 03881 7886-35 Tel.: 03996 141-0 E-Mail: [email protected] Fax: 03996 141-165 www.drk-wohnanlagen-mv.de E-Mail: [email protected] / www.drk-kh-mv.de

DRK-Wohnanlage „Uns Hüsung“ DRK-Notärztlicher Dienst MV gGmbH 23948 Klütz, Lindenring 60 Tel.: 038825 3010 Geschäftsführer: Jan Weyer Fax: 038825 301125 E-Mail: [email protected] 17166 Teterow, Goethestraße 14 Tel.: 03996 141-501 DRK-Wohnanlage „Am Tannenberg“ Fax: 03996 141-165 23936 Grevesmühlen, Tannenbergstraße 26 E-Mail: [email protected] Tel.: 03881 7886-0 Fax: 03881 7886-35 DRK-Blutspendendienst M-V gGmbH E-Mail: [email protected] Geschäftsführer: Dr. Kirstin Stüpmann DRK-Wohnanlage „Am Oberteich“ Kay Krischker 23923 Schönberg, Ludwig-Bicker-Straße 15a Hans-Dieter Oechslein Tel.: 038828 34100 Fax: 038828 341021 17033 Neubrandenburg, An der Marienkirche 4 E-Mail: [email protected] Tel.: 0395 57070-0 Fax: 0395 57070-60 DRK-Wohnanlage „Bernsteinblick“ E-Mail: [email protected] / www.blutspendemv.de 18374 Zingst, Müggenburger Weg 10 Tel.: 038232 16528-0 DRK-Soziale Freiwilligendienste MV gGmbH Fax: 038232 16528-500 E-Mail: [email protected] Geschäftsführer: Stefan Beutel

DRK-Wohnanlage „Prohner Wiek“ 19055 Schwerin, Wismarsche Straße 298 18445 Prohn, Damitzer Weg 6c Tel.: 0385 593782-0 Tel.: 038323 290 Fax: 0385 59147-22 Fax: 038323 291 99 E-Mail: [email protected] / www.drk-freiwillig-mv.de E-Mail: [email protected]

DRK-Fachpflegeeinrichtung DRK-Soziale Betreuungsdienste gGmbH 17235 Neustrelitz, Penzliner Straße 54 Geschäftsführer: Thilo Rau Tel.: 03981 253-60 Fax: 03981 253-641 23936 Grevesmühlen, Kirchstr. 2 E-Mail: [email protected] Tel.: 03881 75852-20 www.fachpflege-neustrelitz.de Fax: 03881 75502-60 E-Mail: [email protected] / www.drk-sb.de

53 Foto: C. Mevius

54 Der DRK-Landesverband Mecklenburg-Vorpommern in Zahlen

55 Statistik

Mitgliederstatistik

Kreisverbände / Aktive Fördernde Gesamt Landesverband 2018 2019 2018 2019 2018 Bad Doberan 165 158 2.938 2.779 3.103 Demmin 139 143 1.342 1.259 1.481 Güstrow 740 503 5.307 5.193 6.047 Ludwigslust 252 277 3.598 3.442 3.850 Mecklenburgische 345 345 4.190 4.190 4.535 Seenplatte Neubrandenburg 423 419 1.779 1.698 2.202 Nordvorpommern 115 116 1.332 1.185 1.447 Nordwestmecklenburg 345 351 3.729 3.519 4.074 Ostvorpommern- 479 633 3.803 4.273 4.282 Greifswald Parchim 566 595 1.891 1.827 2.457 Rostock 728 750 4.164 3.980 4.892 Rügen-Stralsund 450 450 3.571 3.472 4.021 Schwerin 659 655 1.205 1.253 1.864 Uecker-Randow 243 286 1.761 1.667 2.004 Gesamt 5.649 5.681 40.610 39.737 46.259 4.730

2.937 ROSTOCK

3.870 BAD DOBERAN

NORDWEST- 1.908 MECKLENBURG 2.422

SCHWERIN PARCHIM

3.719

LUDWIGSLUST

56 Statistik

Mitglieder der Kreisverbände 2019 Gesamtmitglieder 2019 45.418

3.922

1.301 RÜGEN-STRALSUND

NORDVORPOMMERN

4.906 1.402

5.696 OSTVORPOMMERN- DEMMIN GREIFSWALD

GÜSTROW

2.117 1.953

4.535

UECKER-RANDOW NEUBRANDENBURG

MECKLENBURGISCHE SEENPLATTE

57 Statistik

Das DRK in Mecklenburg-Vorpommern

Fotos: C. Mevius Rettungsdienst

Personal Rettungsmittel Leistungen / Einsätze Kreisverbände / Landesverband Notfall- KTW RTW NEF Rettungs- Rettungs- Kranken- sanitäter sanitäter NotfälleNotarzt mit Notarzt assistenten Notfälle ohne transporte Bad Doberan 6 15 25 1 6 1 1.094 4.974 1.131 Demmin 27 24 32 4 7 4 3.325 3.502 3.896 Güstrow 7 30 53 3 8 3 4.499 10.226 3.795 Mecklenburgische 16 43 70 5 10 6 5.345 11.403 3.426 Seenplatte Neubrandenburg 13 3 10 4 1 - - 2.793 5.098 Nordvorpommern 10 18 14 2 4 1 1.607 2.904 1.704 Nordwestmecklenburg 25 38 36 6 7 2 3.280 9.985 5.276 Ostvorpommern- 44 61 28 7 13 4 6.908 17.613 5.536 Greifswald Parchim / Ludwigslust 22 67 102 7 13 6 7.810 19.061 5.284 Rostock 22 23 19 4 5 1 3.090 14.340 5.420 Rügen-Stralsund 15 49 36 4 11 3 4.522 9.844 2.799 Schwerin / Krankentransp. 4 3 1 2 - - 12 89 2.623 Uecker-Randow 25 45 40 3 9 5 4.651 5.428 2.606 Gesamt 236 419 466 52 94 36 46.143 112.162 48.594

58 Statistik

Katastrophenschutz

Kreisverbände / Sanitätsdienst Betreuungsdienst Wassergefahren

Landesverband Züge Helfer *ZF *GF Züge Helfer *ZF *GF Gruppen Helfer *GF

Bad Doberan - - - - 1 25 1 3 3 17 3 Demmin 1 13 1 2 ------Güstrow 1 30 - 3 1 15 1 1 - - - Ludwigslust - - - - 1 31 1 2 - - - Mecklenburgische 2 33 4 4 1 23 1 2 1 6 2 Seenplatte Neubrandenburg 1 27 1 3 1 12 1 3 - - - Nordvorpommern - - - - 1 10 - 1 - - - Nordwestmecklenburg 1 14 1 2 - - - - 1 12 1 Ostvorpommern- 1 20 1 2 1 18 1 2 1 25 3 Greifswald Parchim 1 30 1 2 1 30 - 2 1 9 1 Rostock 1 82 2 4 1 97 2 6 - - - Rügen-Stralsund 1 26 2 2 1 30 3 3 - - - Schwerin 1 22 1 2 1 31 2 3 1 10 2 Uecker-Randow 1 14 1 2 1 16 1 3 - - - Gesamt 12 311 15 28 12 338 14 31 8 79 12

*ZF = Zugführer / *GF = Gruppenführer

Kreisauskunftsbüro

Kreisverbände / Anzahl Leitungs- Übungen / Realeinsätze / Helfer Landesverband KAB kräfte Veranstaltg. Veranstaltg.

Bad Doberan 1 1 4 2 1 Demmin 1 1 6 4 - Güstrow 1 - 7 8 1 Ludwigslust 1 1 7 0 1 Mecklenburgische 1 1 3 1 - Seenplatte Nordwestmecklenburg 1 1 11 3 - Ostvorpommern- 1 2 3 8 1 Greifswald Rostock 1 1 6 1 2 Rügen-Stralsund 1 2 5 10 1 Schwerin 1 2 6 11 - Uecker-Randow 1 2 8 1 - Gesamt 12 17 70 49 2

59 Statistik

Suchdienst

Suchdienst- Beratungen Beratungen Beratungen Beratungen Sonstige Einrichtungen Dublin-III- Freizügigkeits- Staatsangehörig- Aufenthaltsgesetz Rechtsvorschriften Verordnung gesetz / EU keitsgesetz

Rostock 511 - 9 - 7 (DBR, GÜ) Neubrandenburg 527 42 36 37 273 (DM, MSP, UER) Stralsund 330 3 33 14 226 (NVP, OVP, RÜG) Wismar 690 116 16 61 338 (NWM, PCH, LWL, SN) Gesamt 2.058 161 94 112 844

Jugendrotkreuz

Kreisverbände / davon in Gesamt Landesverband im der Jugendrotkreuz Wohl- Arbeitsgemeinschaften der der fahrts- anderen Junge Sanitäter und im Wasserwacht Bereit- und JRK-Gruppen Schulsanitätsdienst schaft Sozial- arbeit

Mitglieder Gruppen Mitglieder Gruppen Mitglieder Gruppen Mitglieder Mitglieder Mitglieder Gruppen

Bad Doberan 278 18 157 11 90 7 20 11 - - Demmin 148 8 74 4 31 1 1 - 42 3 Güstrow 160 5 35 1 113 3 - - 12 1 Ludwigslust 57 7 19 3 36 4 2 - - - Mecklenburgische 185 18 95 6 35 5 - - 55 7 Seenplatte Neubrandenburg 49 1 - - 26 1 23 - Nordvorpommern 20 2 - - 9 1 - - 11 1 Nordwestmecklenburg 158 3 15 1 87 1 - - 56 1 Ostvorpommern- 274 9 30 2 208 3 - - 36 4 Greifswald Parchim 238 5 12 1 4 - 12 - 210 4 Rostock 444 27 378 25 - - - - 66 2 Rügen-Stralsund 249 21 180 15 37 4 - 32 2 Schwerin 340 13 195 10 92 1 12 - 41 2 Uecker-Randow 196 15 164 13 - - 1 - 31 2 Gesamt 2.796 152 1.354 92 768 31 71 11 592 29

60 Statistik

"Schule und DRK" – Angebote an Schulen

Kreisverbände / Anzahl Anzahl Anzahl beteiligter durchgeführter erreichter Landesverband Schulen Angebote Schüler

Bad Doberan 17 32 500 Demmin 52 48 1.140 Güstrow 12 17 235 Ludwigslust 45 130 2.763 Mecklenburgische 143 185 3.894 Seenplatte Neubrandenburg 6 6 97 Nordvorpommern 1 1 10 Nordwestmecklenburg 1 26 15 Ostvorpommern- 30 29 1.175 Greifswald Parchim 10 28 409 Rostock 17 43 1.870 Rügen-Stralsund 35 40 1.834 Schwerin 12 56 1.380 Uecker-Randow 12 54 785 Gesamt 393 695 16.107

Foto: C. Mevius

Ausbildungsleistungen

Sanitätsdienst Erste-Hilfe Erste-Hilfe Erste-Hilfe Aus- und Kreisverbände / (9UE) (16 UE) Fortbildung (9UE) Fortbildung Landesverband Lehrgänge Teilnehmer Lehrgänge Teilnehmer Lehrgänge Teilnehmer Lehrgänge Teilnehmer

Bad Doberan 72 849 4 63 109 1.173 2 23 Demmin 66 893 - - 25 351 - - Güstrow 76 1.131 12 216 121 1.516 1 12 Ludwigslust 129 1.668 - - 134 1.605 1 10 Mecklenburgische 200 2.563 3 49 13 191 1 14 Seenplatte Neubrandenburg 80 1.033 - - 112 1.367 1 14 Nordvorpommern 54 711 - - 70 808 2 17 Nordwestmecklenburg 57 857 3 46 118 1.505 - 9 Ostvorpommern- 118 1.637 - - 86 1.151 1 6 Greifswald Parchim 82 921 8 158 139 1.751 1 18 Rostock 226 3.005 3 42 234 3.042 5 41 Rügen-Stralsund 117 1.519 - - 72 941 1 18 Schwerin 119 1.483 - - 122 1.483 1 12 Uecker-Randow 64 777 - - 77 2.358 1 3 Gesamt 1.460 19.047 33 574 1.432 19.242 18 197

61 Statistik

Wasserwacht

Leistungen Kreisverbände / Einsatz- Einsätze mit Rettungen aus Erste Hilfe Landesverband Einsatzorte Reanimationen stunden Rettungsdienst dem Wasser Leistungen Bad Doberan 4 14.288 5 2 128 - Demmin 4 1.046 - - 12 - Güstrow 3 5.290 2 - 15 - Ludwigslust 4 2.418 1 - 93 - Mecklenburgische 8 7.800 23 17 138 1 Seenplatte Neubrandenburg 2 2.472 - - 99 - Nordvorpommern 1 5.000 - 4 15 - Nordwestmecklenburg 7 3.357 4 3 43 - Ostvorpommern- 5 42.520 155 26 527 15 Greifswald Parchim 9 6.491 6 4 181 1 Rostock 2 25.500 32 11 336 - Rügen-Stralsund 1 1.720 2 - 18 - Schwerin 3 6.234 4 1 38 - Landesverband 1 14.430 27 8 284 - Gesamt 54 138.566 261 76 1.927 17

Erste Hilfe

Auffrischungen Erste-Hilfe Sonderprogramme (Freshup, Kreisverbände / an Schulen Fit in Erster-Hilfe) Landesverband Lehrgänge Teilnehmer Lehrgänge Teilnehmer Lehrgänge Teilnehmer

Bad Doberan 4 38 10 168 4 47 Demmin 5 44 10 129 2 25 Güstrow 8 99 7 57 2 22 Ludwigslust 1 9 7 87 12 175 Mecklenburgische 2 17 - - - - Seenplatte Neubrandenburg 8 93 20 296 - - Nordvorpommern 1 14 - - - - Nordwestmecklenburg 2 19 2 29 2 31 Ostvorpommern- 5 53 12 142 6 67 Greifswald Parchim 14 199 33 459 8 103 Rostock 9 98 31 295 5 51 Rügen-Stralsund 11 176 28 329 2 34 Schwerin 2 13 - - - - Uecker-Randow 1 10 9 98 - - Gesamt 73 882 169 2.089 43 555

62 Statistik

Kindertagesstätten

Kreisverbände / Anzahl Anzahl der Plätze der Kitas Landesverband Krippe Kindergarten integrative Hort Hort integr. Bad Doberan 8 269 576 16 733 - Demmin 1 14 66 8 56 - Güstrow 8 201 458 32 234 - Ludwigslust 21 281 626 28 645 - Mecklenburgische 5 110 350 - 332 - Seenplatte Neubrandenburg 1 36 68 - - - Nordvorpommern 6 149 318 28 22 - Nordwestmecklenburg 12 197 546 - 372 - Ostvorpommern- 3 144 326 16 82 - Greifswald Parchim 5 177 440 3 50 - Rostock 10 482 1.028 69 821 - Rügen-Stralsund 6 86 283 4 210 - Schwerin 2 90 243 - 286 - Uecker-Randow 7 117 255 - 381 - Gesamt 95 2.353 5.583 204 4.224 -

Teilstationäre und stationäre Einrichtungen der Jugendhilfe

durchschnittl. sonstige Kreisverbände / Anzahl der Anzahl der pädagogische betreute Kinder Mitarbeiter Einrichtungen Plätze Mitarbeiter Landesverband und Jugendliche (BFD, FSJ etc.)

Demmin 3 22 13 9 1 Güstrow 12 68 68 37 4 Ludwigslust 1 10 9 4 3 Mecklenburgische 2 15 15 12 - Seenplatte Neubrandenburg 6 43 70 26 2 Nordvorpommern 1 8 6 5 - Parchim 7 66 62 42 - Rostock 9 64 62 37 6 Uecker-Randow 1 10 10 2 - Gesamt 42 306 315 174 16

63 Statistik

Sozialarbeit

Kinder und Jugendhilfe / Schulsozialarbeit Jugendclubs Familienentlastende Kreisverbände / Dienste Landesverband Anzahl Schul- Betreute Anzahl Betreute sozialar- Betreute Anzahl im Durch- Plätze im Durch- Schulen beiter schnitt Stunden schnitt Bad Doberan 4 4 200 5 75 100 - - Demmin - - - 1 12 15 884 23 Güstrow 5 5 600 2 150 300 Ludwigslust - - - 1 25 60 - - Mecklenburgische ------3.100 15 Seenplatte Neubrandenburg - - - - - 2.293 29 Nordvorpommern ------945 15 Nordwestmecklenburg 5 4 125 4 117 150 - - Parchim 6 6 600 - - - 17.506 327 Rostock 4 4 1.333 1 15 50 14.927 325 Rügen-Stralsund ------Schwerin - - - 1 90 180 - - Gesamt 24 23 2.858 15 484 855 39.655 734

Ambulante Pflege Sozialtherapeutische Zentren

Ort der Einrichtung Anzahl der Plätze Kreisverbände / Anzahl der ambulanten Landesverband Pflegedienste Wismar 12 Gadebusch 18 Bad Doberan 2 Grevesmühlen 1 67 Demmin 1 Mühlen Eichsen 18 Güstrow 6 Poischendorf 20 Ludwigslust 4 Ambulanter Dienst 50 Mecklenburgische 3 Gesamt 185 Seenplatte Neubrandenburg 2 Nordvorpommern 2 Nordwestmecklenburg 4 Ostvorpommern- 7 Greifswald Parchim 3 Rostock 4 Rügen-Stralsund 5 Schwerin 1 Uecker-Randow 3 Gesamt 47 Foto: C. Mevius

64 Statistik

Einrichtungen der Altenhilfe

stationäre teilstationäre Wohnen für Kreisverbände / Einrichtungen Einrichtungen Senioren

Landesverband ehrenamtl. ehrenamtl. Anzahl Anzahl Anzahl Plätze Anzahl Plätze Helfer Helfer Immobilien Wohnungen

Bad Doberan - - - 2 33 - 8 202 Demmin ------2 34 Güstrow 3 160 4 6 90 - 9 250 Ludwigslust 3 166 15 2 32 - 6 150 Mecklenburgische 6 346 - 1 12 - 5 118 Seenplatte Neubrandenburg 3 234 17 1 33 - 3 76 Nordvorpommern 1 72 - 1 15 - 2 52 Nordwestmecklenburg ------2 46 Ostvorpommern- - - - 4 69 - 6 156 Greifswald Parchim 2 135 2 2 30 - 5 168 Rostock 3 327 12 1 40 - 2 62 Rügen-Stralsund 6 464 - 2 34 - 3 139 Landesverband 6 480 56 1 15 2 2 77 Gesamt 33 2.384 106 23 403 2 55 1.530

Altenhilfe Plätze/Wohnungen insgesamt

2.384 Plätze, stationäre Einrichtungen 403 Plätze, teilstationäre Einrichtungen

1.530 Wohnungen, Wohnen für Senioren Foto: Ecki Raff

Arbeit mit behinderten Menschen

Förder- und Wohnheimplätze Werkstattplätze Tagesstätten Kreisverbände / Anzahl Anzahl Landesverband Anzahl Anzahl ehrenamtlicher Anzahl ehrenamtlicher Plätze Helfer Helfer Rostock 48 5 648 5 32 Rügen-Stralsund 60 - 195 - 15 Gesamt 108 5 843 5 47

65 Statistik

Familienbildung

Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Kreisverbände / Anzahl Anzahl Unterrichts- päd. Honorar- ehrenamtl. Kurse Teilnehmer Landesverband stunden Mitarbeiter kräfte Mitarbeiter

Bad Doberan ------Güstrow 69 1.301 3.600 3 20 3 Mecklenburgische 140 1.600 11.500 2 18 2 Seenplatte Nordwestmecklenburg 102 1.340 1.859 2 8 2 Rostock 84 1.029 901 4 16 - Rügen-Stralsund 68 1.060 573 2 18 - Uecker Randow 1 44 7 2 - - Gesamt 464 6.374 18.440 15 80 7

Beratungsstellen (Auswahl)

Soziale Schwangerschafts- Allgemeine Migrationsberatung Schuldner- und (konflikt)beratung Sozialberatung für Erwachsene Kreisverbände / Insolvenzberatung Landesverband Einrich- beratene Einrich- beratene Einrich- beratene Einrich- beratene tungen Personen tungen Personen tungen Personen tungen Personen

Demmin 1 1.023 - - - - Güstrow 1 241 1 360 1 607 1 1.466 Ludwigslust 1 703 1 147 1 243 1 246 Mecklenburgische Se- 2 650 ------enplatte Neubrandenburg ------1 596 Nordvorpommern 1 309 ------Nordwestmecklenburg 1 506 1 553 - - 1 959 Ostvorpommern- 1 317 - - 1 1.033 - - Greifswald Parchim 1 430 ------Rostock - - - - 1 440 1 575 Uecker-Randow 2 626 ------LV - - - - - 1 202 Gesamt 11 4.805 3 1.060 4 2.323 6 4.044

66 Statistik

Kleidersammlungen

Gesamtausgabe Kreisverbände / Anzahl Anzahl Sammelmenge Anzahl Textilien in Kleiderkammern Container gesamt in kg Betreuungsfälle Landesverband Stück

Bad Doberan 6 3.627 96 492.380 20.511 Demmin 3 4.753 32 116.374 15.908 Güstrow 5 8.900 60 124.381 35.330 Ludwigslust 2 4.970 41 130.190 16.215 Mecklenburgische 3 16.000 47 160.000 115.000 Seenplatte Neubrandenburg 1 65 24 57.290 4.900 Nordvorpommern 3 8.700 4 17.920 23.800 Nordwestmecklenburg 2 18.594 153 200.295 68.807 Ostvorpommern- 3 5.869 81 275.680 30.072 Greifswald Parchim 3 16.257 60 157.700 24.254 Rostock 2 13.728 61 287.900 66.905 Rügen-Stralsund 2 2.000 122 401.020 8.000 Schwerin 1 3.475 60 180.240 16.200 Uecker-Randow 3 4.152 18 56.017 12.477 Gesamt 39 111.090 859 2.657.387 458.379

Spendenwillige insgesamt DankeBianca, dass Du Dich piksen lässt, damit die Hoffnungen anderer nicht zerplatzen.

60.762 DRK-Blutspendedienst M-V gemeinnützige GmbH davon: 28.529 Institut für Transfusionsmedizin Neubrandenburg 15.659 Institut für Transfusionsmedizin Rostock Mach’s wie Bianca: 16.574 Institut für Transfusionsmedizin Schwerin SCHENKE LEBEN, SPENDE BLUT.

DRK-Blutspendedienst Mecklenburg-Vorpommern gemeinnützige GmbH

Spenden- Institut für Transfu- Spenden- Termin- Spender Neu- Eigenblut- TE* willige je willige anzahl je Termin spender spender sionsmedizin Termin Neubrandenburg 28.529 26.003 633 45 41 2.104 3.287 Rostock 15.659 14.152 381 41 37 1.173 1.143 Schwerin 16.574 15.068 300 55 50 1.137 - Gesamt 60.762 55.223 1.314 46,2 42,0 4.414 4.430

67 Statistik

Institut für Transfusionsmedizin Neubrandenburg

Spenden- Spenden- Termin- Spender Neu- Eigenblut- Kreisverband TE* willige je willige anzahl je Termin spender spender Termin Demmin 2.381 2.181 52 46 42 120 - Güstrow 1.103 998 17 65 59 58 - Mecklenburgische 4.948 4.574 94 53 49 324 - Seenplatte Neubrandenburg 3.403 3.113 152 22 20 265 3.287 (Innentermine) Neubrandenburg (Stadt) 1.459 1.351 25 58 54 158 - Nordvorpommern 3.413 3.089 55 62 56 286 - Ostvorpommern- 1.852 1.679 44 42 38 143 - Greifswald Rügen-Stralsund 6.509 5.835 128 51 46 447 - Uecker-Randow 3.461 3.183 66 52 48 303 - Gesamt 28.529 26.003 633 45,1 41,1 2.104 3.287

Institut für Transfusionsmedizin Rostock

Spenden- Spenden- Termin- Spender Neu- Eigenblut- Kreisverband TE* willige je willige anzahl je Termin spender spender Termin Bad Doberan 3.147 2.841 71 44 40 196 - Güstrow 4.583 4.148 69 66 60 243 - Nordvorpommern 1.108 1.002 18 62 56 93 - Rostock (Innentermine) 3.685 3.304 158 23 21 174 1.143 Rostock (Stadt) 3.136 2.857 65 48 44 467 - Gesamt 15.659 14.152 381 41,1 37,1 1.173 1.143

Institut für Transfusionsmedizin Schwerin

Spenden- Spenden- Termin- Spender Neu- Eigenblut- Kreisverband TE* willige je willige anzahl je Termin spender spender Termin Parchim 3.772 3.462 72 52 48 156 - Schwerin (Innentermine) 2.681 2.435 50 54 49 122 - Schwerin (Stadt) 843 757 13 65 58 147 - Ludwigslust 5.515 4.993 86 64 58 396 - Nordwestmecklenburg 3.763 3.421 79 48 43 316 - Gesamt 16.574 15.068 300 55,2 50,2 1.137 -

*TE = Transfusionseinheit

Fotos: DRK-Blutspendedienste

68 Die Grundsätze des Deutschen Roten Kreuzes

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Foto: C. Mevius

Herausgeber: Verantwortlich für den Inhalt: MIX Deutsches Rotes Kreuz Jan-Hendrik Hartlöhner Papier aus verantwor- Landesverband Mecklenburg-Vorpommern e.V. Vorstandsvorsitzender / Landesgeschäftsführer tungsvollen Quellen Wismarsche Str. 298 FSC 001147 19055 Schwerin Redaktion Christine Mevius

Telefon: 0385 59147-0 Titelfotos Christine Mevius Telefax: 0385 59147-98 Im Text wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit E-Mail: [email protected] Satz / Layout: häufig die männliche Form gewählt. www.drk-mv.de Michael Mevius Selbstverständlich sind alle Personen gemeint.

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