ADS DEM LEBEN DER GOETHE-GESELLSCHAFT

76. Hauptversammlung vom 27. bis 29. Mai 1999: Goethe und das 20. Jahrhundert. Das 'krgangene als das ZukiinJtige?

Programm und Ablauf op. 57, "Appassionata", 1. Satz: Allegro assai. Es spielte Anne Folger, Studentin der Musikhoch• 26. Mai, Anreisetag, 16.00 Uhr, Goethe- und schule "Franz Liszt". Schiller-Archiv: BegriiBung durch den Prasidenten der Eroffnung der Ausstellung "Goethes Morgen• Goethe-Gesellschaft, Prof. Dr. Werner Keller; landfahrten - Goethes Auseinandersetzung GruBworte des Thiiringer Ministerpriisidenten, mit der Kultur des Orients", eine Ausstellung Dr. Bernhard Vogel, des Oberbiirgermeisters der Stiftung Weimarer Klassik im Goethe- und der Stadt Weimar, Dr. Volkhardt Germer, und Schiller-Archiv. Den Einfuhrungsvortrag hielt des israelischen Botschafters in Deutschland, Frau Prof. Dr. Katharina Mommsen (siehe S. E. Avi Primor. S. 281 ff.). Eroffnungsvortrag: Frau Prof. Dr. Katharina Mommsen: "Goethe und unsere Zeit". 26. Mai, 20.00 Uhr, Jugend- und Kulturzentrum Musikalischer Ausklang mit der Ballade h• "monamt:." Moll von Franz Liszt. Es spielte Anne Folger . "Wie an dem Tag, der dich der Welt verliehen". Goethe - Lieder und Gedichte. Rezitation: Cor• 27. Mai, Nachmittag: nelia Kuhn-Leitz (Hannover), Gesang: Sylvia Wissenschaftliche Konferenz zum Thema Koke (Koln), Klavier: Tamara Kawtiaschwili "Goethe und das 20. Jahrhunden. Das Vergan• (IbilissiIWeimar) gene als das Zukiinftige?" 14.00 bis 15.30 Uhr Arbeitsgruppen A-D und 16.00 bis 17.30 Uhr 26. Mai, 20.00 Uhr, Neues Museum Weimar: Arbeitsgruppen E-H. Prof. Dr. Rolf Bothe, Direktor der Kunstsamm• lungen zu Weimar, fiihrte durch das Neue Mu• 27. Mai, 20.00 Uhr, Jugend- und Kulturzentrum seum Weimar und die Sammlung Paul Maenz. "monami": Volker Braun las aus seinem lyrischen Werk. 26. Mai, 20.00 Uhr, Dorint-Hotel (Salon von Maltitz): "Weltbiirger Goethe - bis heute?" Mitglieder der 27. Mai, 20.00 Uhr, Forum Seebach: internationalen Goethe-Gesellschaft diskutieren Kammermusik urn 1800 fur Fortepiano. Das En• uber Goethes Stellung in den heutigen Kulturen semble ,,1'Ottocento" spielte Mozart-Sinfonien (eine Sendung der Reihe MDR-Kulturcafe, Ge• in Kammermusikbearbeitung von Johann Nepo• sprachsleitung: Michael Hametner). muk Hummel, dargeboten auf historischen In• strumenten. 27. Mai, 10.00 Uhr, Deutsches Nationaltheater Weimar: 27. Mai, 20.00 Uhr, Goethe-Nationalmuseum: Eroffnungsveranstaltung. Musikalische Einstim• Rundgang, Begegnung und Gesprach - em mung: Ludwig van Beethoven: Sonate f-Moll, Abend im Goethe-Nationalmuseum 434 Aus dem Leben der Goethe-Gesellschaft

27. Mai, 19.3 0 Uhr, Deutsches Nationaltheater: - Wahl des neuen Vorstands fur die Zeit von "Mephisto". Ein Tanztheater von Marcio Aure• 1999 bis 2003 (siehe S. 453) lio und Ismael Ivo nach Goethes "Faust" - Bekanntgabe des Wahlergebnisses 28. Mai, Vonnittag: Der Versammlungsleiter teilte mit, daB die Kon• Fortsetzung der wissenschaftlichen Konferenz. stituierung des Vorstands aus Zeitgriinden am 9.00 bis 10.30 Uhr Arbeitsgruppen I-M und 29. Mai, 8.30 Uhr stattfmdet und vor Beginn der 11.00 bis 12.30 Uhr Arbeitsgruppen N-Q Auswertung der wissenschaftlichen Konferenz bekanntgegeben wird. Es gab keine Einwande 28. Mai, 14.30 Uhr, Jugend- und Kulturzentrum durch die Mitgliederversammlung. "monamt:." Ordentliche Mitgliederversammlung: 28. Mai, 20.00 Uhr, Hotel "Hilton": Geselliger Abend - Eroffnung und BegriiBung durch den Vize• prasidenten, zugleich Versammlungsleiter 28. Mai, 20.00 Uhr, Goethe-Nationalmuseum: - Bekanntgabe der Tagesordnung durch den Rundgang, Begegnung und Gesprach - ein Abend Versammlungsleiter im Goethe-Nationalmuseum - Tatigkeitsbericht des Prasidenten (siehe S. 435 ff.) 28. Mai, 19.00 Uhr, Romisches Haus: "Italienische Nachte" - anlaBlich der Wiedereroff• - Rechenschaftsbericht der Schatzmeisterin nung des Romischen Hauses. Die Com-pagnia (siehe S. 439f.) Teatro Paravento Locarno prasentierte "Carne• - Bericht der Kassenpriifer vale. Die italienische Reise des Dr. Faust". - Ehrung von Goethe-Forschern mit der Gol- 28. Mai, 19.30 Uh, Deutsches Nationaltheater: denen Goethe-Medaille (siehe S. 441 ff.) Hector Berlioz: "Fausts Verdammnis". Dramati• - Verleihung von Ehrenmitgliedschaften (siehe sche Legende in vier T eilen S.447ff.) - Entlastung des Vorstands - Entlastung der Kassenpriifer 29. Mai, 9.00 bis 11.00 Uhr, Jugend- und Kultur• zentrum "mon ami": - Wahl von zwei Kassenpriifern fur die Zeit von Berichte tiber den Gesprachsverlauf in den ein• 1999 bis 2003 [in offener Wahl wur- den Herr zelnen Arbeitsgruppen Volkmar Birkholz und Herr RA Johannes Kippenberg als Kassenpriifer gewahlt] 29. Mai, 16.00 Uhr, Deutsches Nationaltheater: - Verabschiedung der ausscheidenden Vor• Goethe: "Faust. Der Tragodie erster und zweiter standsmitglieder Teil" - Antrag auf Ehrenprasidentschaft (siehe S. 451 f.) 29. Mai, 19.00 Uhr, Romisches Haus: "Italienische Nachte" - anlaBlich der Wiedereroff• - Vorstellung der Kandidaten fur die Wahl• nung des Rornischen Hauses. Die Compagnia kommission und Wahl der Wahlkommission Teatro Paravento Locarno prasentiert "Carne• [Herr Dr. Siegfried Seifert wurde als Wahllei• vale. Die italienische Reise des Dr. Faust". ter gewahlt.] - kurze Darstellung der Ziele der beiden Bewer• 29. Mai, 20.00 Uhr, Goethe-Nationalmuseum: ber urn das Prasidentenamt: Herr Dr. habil. Jo• Rundgang, Begegnung und Gesprach - ein Abend chen Golz und Herr Prof. Dr. Volkmar Hansen im Goethe-Nationalmuseum 76. Hauptversammlung 435

Tcitigkeitsbericht des Prasidenten heit und praktizierte Toleranz - in Goethes Ter• minologie: auf "Weltsinn" und "Gemeinsinn". Verehrte Mitglieder der Goethe-Gesellschaft, DaB auch das Ideelle seine reale finanzielle Basis braucht, leuchtet jedermann ein, ohne daB den Zeitraum von funf Jahren nannten die diese Einsicht ins Konkrete iibersetzt werden Romer ein Lustrum: Wenn man nur den Tag miiBte. Die meisten auslandischen, vomehmlich und nicht ein ganzes Lustrum anpacke, so die ostlichen Goethe-Gesellschaften sind auf un• Goethe in einer Maxime (HA 12, S. 518), "gibt's sere Hilfe angewiesen - und nicht nur irn Jahr keine Garben". Binden wir die vier Tatigkeitsbe• ihrer Griindung. Diese auswartige Kulturpolitik, richte, die ich seit 1991 vorlegte, mit dem heuti• die wir mit ausschlieBlich privaten Mitteln betrei• gen funften zusammen, konnen einige "Garben" ben, hat ihren Preis. Ungem spreche ich iiber aufgestellt und begutachtet werden. Geld, das, unter Miihen fur nationale und auch Es bedarf an diesem heillen Nachminag nicht acht regionale Freundeskreise in RuBland und Ge• des minutiosen - und dadurch strapaziosen - orgien zusammengetragen, zudem fur einige Rapports, es geniigt das Stenogramm arbeitsrei• Ubersetzer ausreichen muB, die in Not sind. cher Monate, zumal die Chronik unseres Jahr• SchlieBlich sind Mittel fur die Drucklegung einzel• buchs, die von vielen Mitgliedern mit Bedacht ner Bande wie fur Gesamtausgaben - beispiels• gelesen wird, weiteren Aufschhill gibt. weise in Serbien und Rumaruen - aufzubringen. Sehr erfreulich entwickelte sich unser Stipen• Goethes geistige Prasenz ist auf neue Ubersetzun• diatenprogramm wahrend des vergangenen gen und Kommentare - zu erschwinglichen Prei• Jahrfunfts: 1m Herbst konnen wir den hundert• sen - angeWlesen. sten Goethe-Forscher in Weimar willkommen Hilfe zur Selbsthilfe - dies sind neue Aufga• heillen, - ausschlieBlich mit privaten Spenden• ben, von denen man friiher nichts wuBte, die wir mitteln unterstiitzt, wozu die Deutsche Bank nach 1990 vorfanden und ohne Zogem auf uns jamlich 50000 DM beitrug. Der Aufenthalt an nahmen. Das Ermutigende: Unser Engagement der TIm errnoglicht Selbsterziehung in der Ar• wird allenthalben mit gleicher Entschiedenheit beit an einem Gegenstand, der zur Selbstbe• erwidert, an vielen Orten von den Goethe-Insti• grenzung anhalt. Die Wirkung der Stipendien tuten mitgetragen. Wamend der letzten Jahre iibertrifft alle Erwartungen; diese Einladungen entwickelten sich iiberaus herzliche Freundschaf• sind auch fortan jeder Anstrengung wert. Die ten - beispielsweise nach Riga -, die alle Beteilig• Dankbarkeit unserer Gaste objektivierte sich ten zur Vertiefung anhalten. Aus Erfahrung wis• mehrfach darin, daB sie in ihrer Heirnat gegen sen wir Nteren, daB es oft die auBere Not ist, die alle auBeren Widrigkeiten eine Goethe-Gesell• den Sinn furs Wesentliche scharft. Wir Deut• schaft griindeten. schen lemen Selbstbescheidung irn Umgang mit Die Wiener Goethe-Gesellschaft ist alter als Menschen aus dem ostlichen Europa, die die die Weirnarer, die englische entstand wenig spa• neugewonnene politische Freiheit mit okonomi• ter - irn Friihjahr 1886. Mehrere neue Gesell• scher Unfreiheit und mancher politischen Ver• schaften konnten wamend der letzten Monate wirrung teuer bezahlen miissen. ins Leben gerufen werden - vor Tagen die spani• Von der vorbildlichen Arbeit unserer Ortsver• sche. Frau Professor Siguan aus Barcelona ist einigungen berichten die Jahrbiicher. In Freiburg unter uns; sie sei stellvertretend fur alle anderen und Rosenheirn kamen irn vergangenen Winter Prasidenten und Vorsitzenden herzlich begriiBt. neue Gesellschaften, die 52. und 53., hinzu, die wir Auch in Estland, in Belgien, Ungarn und in der voller Freude begriiBen - irnmer mit Erstaunen, Tiirkei ist man, wenn ich so sagen darf, guter daB es nicht nur in der vermeintlich guten alten, Hoffnung. Darnit konnen wir am Ende des daB es auch in unserer Zeit begeisterungsfahige Goethe-Jahres siebzehn neue Gesellschaften Menschen gibt, die uneigenniitzig fur einen Kreis zahlen, allesamt irn Vorschulalter und doch Gleichgesinnter jene Energie aufbringen, die zur schon selbscindig und zielstrebig und friih ge• kulturellen Vielfalt ihrer Heirnatstadt beitriigt. Die reift, wie die Berichte belegen. Wir sind sehr Ortsvereinigungen in Ost- und Westdeutschland dankbar, iiberfordern niemanden mit unserer Er• haben sich im letztenJahrzehnt durch gegenseitige wartung - und verbinden doch mit jeder Goethe• Hilfsbereitschaft aufs schonste bewiihrt. Von Wei• Gesellschaft die Hoffnung auf gelebte Weltoffen- mar aus tun wir bis zur Stunde diskret das Unsere. 436 Aus dem Leben der Goethe-Gesellschaft

Jetzt warten neue Aufgaben, denn ich erbitte Pa• und ein Habilitand die Gelegenheit zu einer Pu• tenschaften fur regionale Goethe-Vereinigungen - blikation erhielten, iiberdies auch ein Kenner aus beispielsweise in Kaliningrad, dem friiheren Ko• dem ostlichen Europa und dem Femen Osten. nigsberg, in St. Petersburg und Pskow, aber auch Yom Schiller-Jahrbuch konnen wir lemen, ein in Prag und Bratislava und hoffentlich bald in dringendes Problem unserer T age aufzugreifen, Gdansk (Danzig). Was von Wetzlar aus zusam• von mehreren Seiten zu beleuchten und doch auf men mit der Evangelischen Kirche getan wurde wenigen Blattem abzuhandeln; die Holderlin• und in kargen Andeutungen imJahrbuch nachzu• Gesellschaft publiziert nicht nur Rezensionen, lesen ist - praktizierte Mitmenschlichkeit -, beein• sondem komrnentiert auch in drei, vier Zeilen druckt immer aufs neue und ruft zum Mittun auf. die Resultate neuer Aufsatze; die Kleist-Gesell• Unsere Gesellschaft wuchs nach 1990 iiber das schaft verleiht alljahrlich ihren Preis an einen Feinsinnig-Asthetische und das Esoterische litera• Autor: allesamt nachahmenswerte lnitiativen. rischer Zirkel weit hinaus, indem sie konkrete Mit• Wir mochten die Edition der Tagebiicher und sorge fur andere iibemahm. DaB Studenten und Briefe von Maria Pawlowna auch weiterhin for• Schwer bei unseren vielen Verpflichtungen nicht dem, wir miissen die Kooperation mit anderen vergessen werden, belegen die von Professor Ehr• literarischen Sozietaten - der Herder-, der Schil• lich durchgefuhrten Symposien der Stiftung Wei• ler-, der Fontane-, der Thomas-Mann-Gesell• marer Klassik, an denen sich unsere Gesellschaft schaft - noch intensivieren. Komrnerz und Kla• beteiligt: Immer kommen dabei Mitglieder unserer mauk, Profit und Prestige bedrangen uns alle Ortsvereinigungen zu Wort; immer ist auch dem gleichermaBen. eingeladenen Abiturienten oder Studenten ein Eingangs versprach ich ein knappes Resiimee, Kurzreferat zu halten aufgetragen. bei dem ich es angesichts unserer prall gefullten Unsere Statuten wissen von diesen vielf.iltigen T agesordnung belassen muB, obwohl vieles Gute Aufgaben und Tatigkeiten nichts. Dies ist kein noch erwahnt werden sollte, vomehrnlich die Mangel, da sich neue lnitiativen im Dickicht der Arbeit mancher in- und ausIandischen Gesell• Paragraphen leicht verheddem und ein geriittelt schaften, die durch Einfallsreichtum und kluge MaB der bundesdeutschen Stagnation aus den Vielfalt beeindruckt. Auch wenn sich geistige hundert Filiationen der Besitzstandswahrung re• Wirkungen nur auf lange Sicht und nur in der sultiert. Urn dern Wandel der Zeit gerecht zu Stille vollziehen, laBt sich das Gelungene erah• werden, ist es allerdings angebracht, nachstens ei• nen, das, urn zwei Beispiele herauszugreifen, stu• nige unserer Regelungen zu prazisieren, rnanche dentische Wettbewerbe in Sofia und sprachlich• zu modifizieren und andere zu streichen. Die In• literarische Schiilerolympiaden im georgischen temationalitat der Goethe-Gesellschaft bedarf der Kutaissi hervorbringen. Wir sind mit Geschen• auslandischen Neugriindungen wegen des ver• ken dabei, wenn uns, wie im westafrikanischen einsrechtlichen Postskriptums. Schon im Som• Dakar, ein groBes Dauergeschenk zuteil wird: mer 1886 zahlten wir 270 auslandische Mitglie• die Vergegenwartigung von Goethes Werk, die der; 1983 sprach Karl-Heinz Hahn offentlich von rflege unserer Sprache und Literatur. (Wir miis• der "intemationalen Goethe-Gesellschaft". Junge, sen furchten, daB die Dominanz des Amerikani• sehr emste Mitglieder mahnten iiberdies die Wahl schen in Wirtschaft und T echnik in den nachsten des Prasidenten durch das Plenum an: Das Fiir Jahrzehnten Offenheit und Fleill fur das Erlemen und das Wider halten einander hier die Waage. anderer Sprachen reduzieren wird.) Wir kennen es aus Erfahrung: daB ein gelostes Ein Tatigkeitsbericht wird erst komplett, Problem ein neu zu losendes nachzieht. Wir wis• wenn er das Unerreichte oder Milllungene be• sen, daB es immer dies und jenes zu verandem denkt. Mit Elan wurde 1992 begonnen (vgl. GJb und anderes zu verbessem gilt. Das Jahrbuch, bei 1991, S. 263 und GJb 1992, S. 240 f.), einen den Fachkritikem und, was wichtiger ist, bei den Freundeskreis zu bilden, der die Stiftung Weima• Mitgliedem sehr angesehen, braucht fortan einen rer Klassik und unsere Gesellschaft umschlieBen eigenen Herausgeber, da der Prasident bei der sollte. Zusagen von renomrnierten Vorstands• Uberfiille anderer pf1ichten iiberfordert ware, vorsitzenden wie Edzard Reuter, von Verlegem und es braucht hin und wieder einen grundle• und Journalisten lagen vor. Die Personalunion, genden Beitrag zu Methodenfragen. Ich achtete die der neuberufene Stiftungsprasident als Inten• darauf, daB in jedem Jahrbuch ein Doktorand dant des Kunstfests einging, lenkte die Initiative 76. Hauptversammlung 437

auf Ziele, die nicht die unseren sein konnten. Das men hatte. 1m Jahrbuch 1887 heillt es: Obwohl Gutgewollte blieb unverwirklicht ... das Archiv nicht Eigentum der Gesellschaft sei, Eingehen miillte ich schlieBlich auf eine habe sich ihm »die Hand glitiger Geber" aus den »Tatigkeit", welche die unsere pervertiert, auf die Reihen der Mitglieder geoffnet; zu diesen »Ge• Dreistigkeit eines Namensklau in Frankfurt, der bern" zahlten generose Hoheiten wie die deut• mit dem guten Namen unserer Gesellschaft seine sche Kaiserin. 1m Jahr 1956 sagte Prasident dubiosen Geschafte macht. Hier sind die Juristen Wachsmuth: Die Gesellschaft war der Mazen unter uns angesprochen, moglichen Schaden ab• und tibte ein »ungeschriebenes Patronatsrecht" zuwenden. Als Btirger dieses Staates bin ich be• aus (S. 325). Daher gingen die Darlegungen tiber troffen, wenn ich hin und wieder hore, welche Archiv und Museum in friihere Jahresberichte Gaunereien heute im Geschaftsleben moglich ein. Aber was vormals getan wurde und heute und welche Praktiken gangig sind. Meine Be• von unserer Gesellschaft getan wird, nehmen in fUrchtung: daB wir den gerichtlichen Streit ge• Weimar nur wenige wahr. Damit verlien die winnen, doch die aufgewendeten Gelder verlie• frlihere GroBztigigkeit nachtraglich ihren guten ren, da sich der Kontrahent womoglich mit einer Sinn. neuen Raffinesse davonzustehlen versteht. Juri• Zehntausende von Banden in Bibliothek und sten brauchen wir auch, um die friiheren Besitz• Archiv sind ursprlingliches Eigentum der Gesell• verhaltnisse der Goethe-Gesellschaft zu erkun• schaft. Diese Besitzverhaltnisse mtissen ermittelt den, um in Weimar die Erinnerung an die reale und in Weimar zur Kenntnis gebracht werden, Bedeutung unserer Gesellschaft zUrUckzugewin• damit nicht auch noch mein Nachfolger ge• nen, die sie auBerhalb Weimars ideell besitzt. Da zwungen ist, fur jede Hauptversammlung viele ich meinem Nachfolger Bittgange dieser und tausend Mark allein fur Saalmieten aufzubringen. jener Art ersparen mochte, muB zu meinem Vor dreiJahren erinnerte ich den damaligen Bun• MiBvergntigen ein Exkurs eingefugt werden. deskanzler Kohl, der unterwegs nach Weimar Als man 1954 alle klassischen Erinnerungs• war, daB dessen »heutige Bedeutung, ideell und statten zusammenfaBte und den »Nationalen gleicherweise materiell, ohne die generationen• Forschungs- und Gedenkstatten" zuschlug, be• lange Anstrengung der seit 1885 tatigen Goethe• gann mit der materiellen Enteignung die VergeB• Gesellschaft ungleich geringer ware: Wahrend Iichkeit, die Verdrangung friiherer Verdienste der erstenJahrhunderthalfte half sie mit, einzigar• unserer Gesellschaft, - es begann ein Gedachtnis• tige Nachlasse zu erwerben, zu sichten und zu verlust in Weimar, der sich im letztenJahrzehnt edieren, Gebaude und Liegenschaften zu erhal• auf manche Zugereisten tibertrug. Wer weill ten, Museen auf- und auszubauen. Wahrend der noch in den Direktorien, im Stadtparlament, bei bitteren Jahrzehnte der deutschen Teilung be• den Kunstfiihrungen, was Weimar der Goethe• wahrte sie die geistige Einheit der Kultumation: Gesellschaft bis 1945 verdankt? Kein Vemiinfti• eine Leistung verantwonlich handelnder Men• ger wird Goethes Briefe an Frau von Stein schen in Ost und West." Von den, wie zu lesen zurUckverlangen, die die Goethe-Gesellschaft war, 65 MilIionen an Steuergeldem fur Weimar, 1888 zu einem horrenden Preis erstand; niemand die Kulturstadt 1999, fiel fur unsere Arbeit kein forden die Rtickgabe von Kolbes Goethe-Port:riit pfennig abo Allein fur diesen 76. KongreB muBte aus dem Jahr 1822 oder von Schillers NachlaB, ich tiber 300000 private OM zusammentragen. den sein Urenkel 1889 der Goethe-Gesellschaft Diese Karmerarbeit nahm ich nicht fur Mietko• vermachte. Durch Schenkung oder Ankauf er• sten, sondem fur Menschen auf mich: urn warb diese wesentliche Anteile aus dem geistigen Goethe-Freunden unsere Freundschaft zu erwei• Erbe bedeutender Autoren - auch aus Morikes sen. An Weimarer Institutionen wurden, so der und Hebbels Hinterlassenschaft ... So konnte, so Generalbeauftragte, fiinf MilIionen vergeben. miillte man fonfahren und auf die Domburger Ware uns nur ein Zehntel der Summe zugeflos• Schlosser verweisen (vgl. GJb 1995, S. 420), sen, hatten wir Goethe-Doktoranden und -Ha• miillte fragen, wem Anton Kippenberg, Prasi• bilitanden in aller Welt ermittelt und mit ihnen dent der Goethe-Gesellschaft, im Jahre 38 seine zusammen junge Schriftsteller, Komponisten, unvergleichlich wertvollen Btichner-Manu• Maler und Skulpteure fur vier W ochen eingela• skripte tiberlieB, wenn nicht seiner Gesellschaft, den, die ihrem Metier und unserer Gegenwan die die Betreuung der Gedenkstatten tibemom- gemaB Motive der Klassik verarbeiten. Unsere 438 Aus dem Leben der Goethe-GesellschaJt

Verantwommg fur heute mu6 auch der Goethe• Daher arbeiten wir in der Geschaftsstelle mit pe• Kenntnis von morgen gelten. nibler Sparsamkeit; daher mein Verzicht auf jede Rasch wieder zuriick zurn Festlichen des jah• Aufwandsentschadigung, daher meine Spenden res: Wir halten bei unseren drei Kongressen - und ein weiteres Mal meine dringende Bitte, streng die Distanz ein, die Goethes Gro6e setzt neue Mitglieder zu werben. und der geschichtliche Abstand fordert. Uns in Am Ende den Gebem meine Achtung fur jede ihm zu feicm, untersagen wir uns. Er bleibt - Mark, den Freundlich Gesinnten meine Dankbar• nach einem Wort Andre Gides - der "unerklarte keit fur jeden guten Gedanken und fur jedes gute Unerklarliche", und doch haben wir es erfahren, Wort, das mir galt. Bleibende Verehrung fur da6 die Vertiefung in sein Werk auch die Einsicht Freunde und Verwandte, deren finanzielle in eigenes und fremdes Leben vertieft. Gro6ziigigkeit ungenannt sein will. Wenn ich danken kann, fuhle ich mich wohl. Mit schonstem Respekt seien die Mitarbeite• Und so danke ich fur die 1,2 Millionen, die wir rinnen der Geschaftsstelle erwahnt. Sehr verla6- im Lauf der jahre als projektgebundene Mittel lich taten sie selbstandig und einfallsreich ihre Ar• von der Deutschen Forschungsgemeinschaft, beit, die nur ermessen kann, wer die verwirrende dem Auswartigen Arnt, dem Bundesinnenmini• Vielfalt der dortigen T agesgeschafte kennt. Was sterium und dem Ministeriurn Dr. Naumanns mir besonders wichtig war: Keine Anstrengung erhielten. U nd ich danke fur die weit mehr als 1,6 wurde gescheut, urn den Stipendiaten, und nicht Millionen, die ich mit Rundbriefen, Hunderten nur wahrend der tastenden Anfange, in der von Anschreiben und T elefonaten und ungezahl• Fremde ein Stiick Heimat zu ersetzen. Stimmen ten Bittbesuchen zusammentrug. Besonderen der Volker nannte Herder seine Anthologie; die Dank der Krupp-, der Thyssen- und der Alfred Stimmen vieler Volker vereinen sich, wie aus und Clare Pott-Stiftung, ebenso der ZEIT-, der Dutzenden Briefen hervorgeht, wenn das Lob• Merck- und der Bosch-Stiftung, vielen Dank lied auf die Geschaftsstelle und auf unsere Gesell• auch der Hypotheken-Bank in Essen und ab• schaft gesungen wird: auf Frau Miiller und Frau schlie6end der Daimler-Benz AG, die die von Zweidorff, auf Frau Dr. Oberhauser und Druckkosten fur eine georgische Werther-Uber• Frau Speer. Frau Miiller geht in den verdienten setzung beglich. Allen, jedem sei herzlich fur das Ruhestand, von unserem herzlichsten Dank und Niveau der Gesprache und die Noblesse des kul• unseren guten Wiinschen begleitet (vgl. unsere tivierten Umgangs gedankt. Dem Europarat, ins• Chronik, S. 472). Frau Speer tritt an ihre Stelle, besondere seinem Generalsekretar, sind wir fur inzwischen eingeweiht in die Schwarze Kunst die Ubemahme der Schinnherrschaft verpflich• der buchhalterischen Zahlenmagie. Frau von tet, Erfurter Ministerien fur mancherlei Zuwen• Z weidorff leistet wie eh und je vorziigliche Arbeit. dung, Mitarbeitem der Stiftung Weimarer Klas• Die Leiterin der Geschaftsstelle, Frau Dr. Ober• sik fur ihre schone Hilfsbereitschaft, Herrn und hauser, ist nach kurzen zehn Monaten bereits Frau Beyer, Enkelin Rilkes, fur ihre Gastfreund• unentbehrlich; sie hat die Sache unserer Gesell• schaft gegeniiber unseren Stipendiaten. schaft zu ihrer eigenen gemacht. Vergessen wir nicht: Die Mitgliedsbeitrage rei• In Koln teilten Frau Dr. GOmez-Montero, chen nicht, urn auch nur die schmalen Gehalter Frau Dr. Reul und Herr Sombroek mit mir die der Geschaftsstelle und einer Kolner Mitarbeite• Miihen, die nicht enden wollten, iiber all die rin aufzubringen, und unsere Mitgliederzahl sta• jahre hinweg: Die Dankbarkeit des Anfangs dau• gniert, was sich fast jeder - mit Ausnahme des In• ert in bewahrter Freundschaft fort. Den kiirze• temisten Professor Werner Kunert - ankreiden sten Dank, eben weil er der ausfuhrlichste sein mii6te. Wir sind auf offentliche Zuschiisse und mii6te, meiner Frau. Am Ende noch ein iiberfal• vor allem auf private Spenden vollig angewiesen, liges Dankeswort fur die unausgesprochene wollen wir angemessen fortfuhren, was mit der Lehre meiner sechs alteren und drei jiingeren Ge• Leidenschaft furs Konkrete begonnen wurde: schwister; sie haben mich, wir haben einander Keine der vielen und aufwendigen Aktivitaten im dazu erzogen, da6 das Personalpronomen "ich" Kulturstadtjahr ist an Wirkung iiber den fliichti• nur gebrauchen sollte, wer zuvor den stillen An• gen Tag hinaus mit unserem Stipendiatenpro• spruch des "wir" mitbedacht hat. gramm zu vergleichen. Es sind die geistigen In• jeder Dbergang enthalt auch einen neuen An• vestitionen, die die reichsten Zinsen abwerfen. fang. Nach achteinhalb jahren selbstvergessener 76. Hauptversammlung 439

Arbeit sci im Blick auf unsere Gesellschaft und zu gendermagen zusammen: Mitgliedsbeitrage unser aller Mahnung wiederholt, was Goethe bei 178118 DM. - Spenden 215336 DM. Nach wie der Eroffnung des llmenauer Bergbaus im Fe• vor wollen die meisten Spender nicht genannt bruar 1784 sagte: Es tue ein jeder, was er in sei• sein, so daB wir ihnen an dieser Stelle nur unse• nem Kreise tun kann, "und so wird es gewiB gut ren im doppelten W ortsinne namenlosen Dank gehen". aussprechen konnen. - Speziell fur die 75. Hauptversammlung haben wir Projektforderminel yom Bundesministerium Rechenschaftsbericht der des Inneren in Hohe von 37187 DM erhalten, von der Deutschen Forschungsgemeinschaft Schatzmeisterin fur die 41 420 DM, einen Zusch~ aus der Kulturstiftung Geschaftsjahre 1997 und 1998 der Deutschen Bank in Hohe von 70000 DM sowie 2000 DM von der Stadt Weimar. Eigentlich kann ich mich, im Rtickblick auf die Die Ausgaben beliefen sich imJahr 1997 vorigen Berichte, nur wiederholen - natiirlich auf 800504 DM. Sic betrafen das 113. Jahrbuch nicht in den hier mitzuteilenden Zahlen, aber in mit 82020 DM sowie die 75. Hauptversarnm• der mit dem Geschaftsbericht verbundenen Ein• lung mit 220400 DM. Zur Unterstiitzung von schatzung des materiellen Lebens unserer Gesell• Ortsvereinigungen und fur Anschubfinanzie• schaft. Und die Wiederholung ist in diesem Fall rungen von Neu- und Wiedergriindungen durchaus erfreulich. Denn auch in diesem Jahr benotigten wir 44748 DM. Wir konnten kann und m~ ich beginnen mit Danksagung - an 169332 DM fur unsere Stipendiaten ausgeben. Sic alle. Wie schon so lange, ist Ihre Verbunden• Es wurden 118620 DM an Gehaltem gezahlt, heit mit der Goethe-Gesellschaft, mit ihren Zielen dazu kamen Lohnsteuer und Sozialversiche• und ihrem Wesen, wiederum durch Ihre Beitrage rungsbeitrage in Hohe von 119520 DM. - Die und Spenden auch in finanzieller Form wirksam tibrigen Ausgaben verteilen sich hauptsachlich geworden. Sic haben die konkrete Existenz, den auf die Geschaftsfuhrung - yom Biiromaterial bis Fortbestand dieses - wie es biirokratisch heiBt - zu den T elefongebtihren und den bei sparsamster "eingetragenen Vereins" tiberhaupt ermoglicht. - Wirtschaftsweise noch immer 13243 DM betra• Zu wiederholen ist auch sofort: Wir wollen genden Kosten fur Porto. weiterhin dafiir sorgen, daB kein Mitglied die Ftir das Geschaftsjahr 1 99 8 liegen folgende Goethe-Gesellschaft aus finanziellen Griinden Ergebnisse vor: verlassen m~; bine vertrauen Sic es uns an, Die Einnahmen betrugen 626770 DM. Sic wenn die Beitragszahlung fur Sic selbst oder fur setzten sich zusammen aus Mitgliedsbeitragen in Freunde und Bekannte problematisch wird. Hohe von 184978 DM und Spenden in Hohe Die Beitrage und Spenden ermoglichen unsere von 152890 DM. - Zusch~ erhielten wir fur das gemeinsame Arbeit. Die Forderer, GOnner, Sym• 114. Jahrbuch yom Bundesministerium des Inne• pathisanten der Goethe-Gesellschaft in Bund und ren (50000 DM). Yom Land Thtiringen bekamen Land tragen sehr viel dazu bei. Sic wissen es, und wir Forderminel fur die Thtiringer Ortsvereini• es sci dennoch wieder ausgesprochen, in welch gungen (7150 DM) und fur einen Stipendiaten hohem M

handelt, die Arbeit von Katharina Mommsen zu (1976). Schillers Anthologie auf das Jahr 1782 wiirdigen. (1973) gehort ebenfalls in diese Reihe den Text Zentren und Reichweite ihrer Arbeit lassen zugleich sichemder und erschlieGender Publika• sich aber doch zumindest in Umrissen bereits aus tionen. Auch Georg Herwegh kommt da vor den Titeln der wichtigsten Publikationen ablesen. (1969). Zwei umfangreiche Arbeiten aus den Den Auftakt gab die Tiibinger Dissertation von 70er Jahren heillen Gesellschaftskritik bei Fontane 1956: Goethe und 1001 Nacht Goethe und die und Thomas Mann (1973) und Hofmannsthal und arabische Welt waren also von Anfang an ge• Fontane (1978) - als je selbstindige Beitrage an• meinsam im Spiel, als ein - wohl: das - Leit• zusehen zu aktuellen wissenschaftlichen und im thema der meisten Forschungen Katharina weiteren Sinne kulturpolitischen Diskussionen. Mommsens. Ein Aufsatz iiber Peter Handke - Das Gewicht 1958 begann zu erscheinen: Die Entstehung der Welt (1980) - erweist sich bei naherem Zuse• von Goethes Werken, gemeinsam mit Momme hen als durchaus zugehorig. Mommsen herausgegeben. Es handelt sich dabei Kaum eine dieser Untersuchungen und Inter• urn einen der seltenen Eille, in denen Dokurnen• essenverbindungen konnte und sollte ganz ohne tation legitim iiber sich hinausweist, so daG man Goethe auskommen. Die eindringliche Analyse von der Anlage zu einer Goethe-Biographie eige• Kleists Kampf mit Goethe fuhrte 1979 wieder un• ner Art sprechen diirfte, zu deren Zielen es mittelbar ins Zentrum zurUck. Und es folgten aus gehorte, auf der dokurnentarischen Basis jedwe• unermiidlicher Intensitit hervorgegangene Verof• der Moglichkeit zur "Vereinnahmung" Goethes fentlichungen wie die kommentierten Ausgaben den Weg abzuschneiden. Das groG gedachte U n• von Goethes Novellen (1979) und Marchen temehmen brach bereits mit dem zweiten Band (1984), des Werther (1987), die zweisprachige ab oder genauer: es wurde abgebrochen; die Anthologie Who is Goethe? (1983), die Auslese aus "Verhaltnisse" standen dagegen. Die Wunsch• Werken, Briefen und Dokumenten mit Antworten formel ,,1st fortzusetzen" blieb jedoch in Kraft - auf die Frage "Goethe - warum?" (1984). zumal die damals und noch lange danach an der Unter den Titel Goethe und die arabische Welt Verhinderung mitwirkenden Verhaltnisse auGer stellte Katharina Mommsen 1988 eine Summe Kraft gesetzt sind. Moge das bereitliegende Mate• ihrer Bemiihungen urn den "west-ostlichen" rial nutzbar zu machen, das Werk fortzufuhren Goethe, wobei es keineswegs allein urn Zusam• sem. menfassung ging, sondem zugleich urn Anrei• Aus dem Bereich des genannten Leitthemas cherung des Alteren mit Neuestem und urn folgten zunachst: Goethe und die Moallakat Vertiefung und Erweiterung der Einsichten (1960), Goethe und Diez (1961; zUgleich Habili• durch Wechselwirkung der T eile. Das Buch tationsschrift an der Freien Universitit ), iiber Goethe und die arabische Weltist anerkannt Goethe und der Islam (1964). Eine umfangreiche, als Standardwerk, das mit den orientalistischen monographisch ausgreifende Studie behandelte Nachbardisziplinen in engen Beziehungen steht. 1968 Natur- und Fabelreich in "Faust II". Zahlrei• Vor wenigen Jahren (1996) trat zu alledem die che Aufsatze schlossen sich an, die die Ge• kommentierte Faksimileausgabe des West-ostli• schichte - nicht "nur" als Kontext - immer enger chen Divan; sie bietet 210 Gedichte aus dem in die Erorterungen integrierten und in denen, sog. Reinschrift-Corpus von 1814/15 und 18 neben und mit vielem anderen, von Napoleon ebenfalls eigenhandige Titelblatter - ein "Pracht• und Carl August, von "Elpenor" und Eupho• erscheinen", urn mit dem Werk selbst zu reden. rion, von Goethes politischem Vermachtnis, von Verlagsnamen und Druckorte konnten iiber den Tiirken und von Bad Berka, vom Dichten die Reichweite der hier zu wiirdigenden Arbei• und von Gedichten die aufklarende Rede ist. ten zusatzlich AufschluG geben, diirfte man sie Studien und kommentierte Editionen wid• aufzahlen - auch die Publikationsformen, die mete Katharina Mommsen auch anderen deut• vom akademischen "Sitzungsbericht" iiber Edi• schen Autoren des 18., 19. und 20. Jahrhunderts tionen und Studienbande bis zum T aschenbuch - so ist ihr die historisch-kritische Ausgabe eines reichen - auch letzteres iibrigens in seiner soli• den Zeitgenossen gar nicht bekannt gewordenen desten Gestalt, denn: Das methodische Grund• Hauptwerkes von Johann Gottfried Herder zu muster, auf dem Katharina Mommsens Arbeit danken, des Journal meiner Reise im Jahr 1769 beruht, besteht darin, daG ihre interpretierenden 444 Aus dem Leben der Goethe-Gesellschaft

Schlu6folgerungen bis ins Detail auf festen fakti• gelten (und man mu6 dabei gar nicht "nur" an schen Boden gegriindet sind. Da wird nicht spe• die kalifomischen Naturgewalten denken). kuliert. Wie notwendig und wie wohltuend eine "Allen Gewalten zum Trutz" - und irn Bund mit so verla6liche Methode ist, durfte mehr als je Goethe: "Nun! man kommt wohl eine Strecke." empfunden werden in einem Goethejahr wie dem jetzigen, in dem die Offentlichkeit tagtag• Regine Otto lich mit "Mitteilungen uber Goethe" belastigt wird, von denen mindestens 80% fehlerhaft oder ganz falsch sind. Auch dort, wo die Liebe Laudatio aufHerrn Professor Dr. der Forscherin zu ihrem Gegenstand beinahe TerenceJames Reed (Oxford) ungeschutzt hervortritt, sind Katharina Momm• sens Aussagen sachlich gesichert - es handelt Professor T.J. Reed gehort zu den fuhrenden sich urn etwas so Seltenes wie wissenschaftliche Germanisten GroBbritanniens. In einem Land, Emotionalitat auf grundsolidem Fundament. das Wert legt auf Tradition, hat Herr Reed mit Es kann kaum angedeutet werden, wie diese Geist und Lauterkeit den Wert der Tradition be• Methode sich auf die Lehrtatigkeit auswirkt. kraftigt. Wer an Herrn Reed denkt, dem werden Die Anstrengung, die solche Lehre den Studie• Lob und Dank leichtfallen, denn Herr Reed ver• renden, nicht selten auch den Kollegen abfor• korpert die Freude an der Wissenschaft; ein in• dert, ist beabsichtigte Zumutung. Wo die ange• nerliches Vergnugen an dem Gegenstand beglei• nommen wird, hat sie fast immer Dankbarkeit tet seine Arbeit, das sich unmittelbar auf seine irn Gefolge. Uber Katharina Mommsens Lehr• Schuler und Leser ubertragt. tatigkeit mu6 wenigstens einiges noch gesagt Der Dank ist eine Tugend, die Goethe mit werden: Dem Start an der Freien Universitat Shakespeare gemein hat, und irn Geiste dieser Berlin folgte 1970 die Professur irn kanadischen deutsch-englischen Doppel-Tugend mochte ich Ottawa. "Professor of German" heillt das dort Herm Reed danken. lapidar. San Diego in Sudkalifornien war eine Bei T.]. Reed verbinden sich Leben und Den• der nachsten Stationen. Und 1974 folgte die Be• ken, Lesen und Handeln in vollendeter Weise: rufung auf den Lehrstuhl fur Literatur in Stan• Wer Herrn Reed liest, hat einen lebendigen Men• ford. Den Stiftungslehrstuhl als "Distinguished schen vor sich; wer Herrn Reed sieht, weill, daB Professor" hatte Katharina Mommsen in Stan• er es mit einem scharfsinnigen Denker zu tun hat. ford seit 1985 inne. 1975-1980 war sie Vizeprasi• Nun zur Gretchen-Frage: Wie halt es Herr dentin der IVG, der Intemationalen Vereinigung Reed mit Goethe? Heute gedenken wir vor allem fur germanische Sprach- und Literaturwissen• seiner Bemiihungen urn den g a n zen Goethe, schaft; sie ist korrespondierendes Mitglied meh• seiner pflege der ganzen Goethezeit. Herrn rerer gelehrter Gesellschaften und Ehrenmit• Reeds gr06e Studie von 1980, The Classical Cen• glied der American Association of Teachers of tre, die schon 1982 auch in deutscher Sprache er• German. 1985 wurde ihr das Bundesverdienst• schien, ist eine Literaturgeschichte ganz eigener kreuz 1. Klasse verliehen. Einen langen Zeit• Pragung: Hier wird keineswegs nur aufgelistet, raum umspannen die Daten in unserer eigenen hier wird gesichtet und kritisch gewertet, urn die Sache: Seit 1953 ist Katharina Mommsen Mit• Bedeutung der "klassischen Mitte" der Weirnarer glied der Goethe-Gesellschaft, 1991 wurde sie in Klassik fur die modeme Kultur zu erlautem. Zu den V orstand gewahlt. Heute erhalt sie die Gol• dieser groBen Studie gesellen sich die konzen• dene Goethe-Medaille. trierten Bucher uber Goethe (1984) und Schiller Der notgedrungen verkurzten Bilanz sei irn (1991), die mit bewundemswiirdiger Klarheit die Namen vieler noch hinzugefugt: Ihren Schi.ilem zentralen Leistungen beider Dichter einem brei• und ihren Freunden ist Katharina Mommsens ten Publikurn nahebringen. liebenswurdig-praktischer Beistand immer Wie bunte Faden ziehen sich einige Haupt• gewill. Auch darauf ist VerlaK Und schlieBlich: motive durch Herrn Reeds Werk, allen voran Eines ihrer Themen irn Jubilaumsjahr ist Goethes das schon erwahnte Zentralthema: die Freude. Lebenskunst - das hierhergehorige Motto "Allen "Goethe and Happiness" hieB sein gegluckter Gewalten zurn Trutz sich erhalten" darf mutatis Beitrag zurn letzten Goethe-Jahr. Reed weist dar• mutandis als Leitwort auch der hier zu Ehrenden auf hin, daB die Fahigkeit zur Gliickseligkeit bei Ehrung mit der Goldenen Goethe-MeMille 445

Goethe nicht als unmodem zu betrachten sei, sche Entscheidungsfreude haben Ihr verlegeri• sondem als Chance fur die Zukunft. Dazu gesellt sches Wirken iiber die J ahrzehnte hinweg getra• sich namrgemag der Begriff der Aufklarung, der gen. Eigentlich inspiriert wurde es von einer vi• fur Reed eine innere Halmng bedeutet; Miindig• talen Teilnahme am Gegenwartigen, am keit schafft Freiheit. Goethe wird durch diese Be• lebendigen, ziindenden geistigen Geschehen - trachmngsart, wie schon bei Windelband, Sim• eine T eilnahme, deren Intensitat produktiv mel und Cassirer, in die Nahe Kants geriickt und wirkte. Sie haben selbst die Erfahrung ausge• als Kind der Aufklarung gefeiert. Wenn aber sprochen, ~ groge Verleger nicht geboren Herr Reed auf Goethes Nahe zur Philosophie werden, vielmehr durch giinstige Konstellatio• verweist, so warnt er stets vor "grauer Theorie": nen ihre Bedeumng erlangen. Aber das ist nur So verheillen Gliick und Aufklarung eine "zane die eine Halfte der Wahrheit. Die andere liegt in Empirie". der klugen, entschlossenen Strategie, die eine li• Nicht weniger wichtig als das Erbe der Klassik terarische Szene mit markanten Protagonisten ist fur Herm Reed die klassische Modeme. Man und herausfordernden Werken eroffnet und zu• denke an sein groges Buch: Thomas Mann, The gleich besetzt. Uses of Tradition von 1974. Schliemich ist Herr Kein typischer Goethe- und iiberhaupt kein Reed in letzter Zeit - schalkhaft und pragnant - Klassik-Verleger, mochte man annehmen. Ihre als Heine-Ubersetzer hervorgetreten. fachliche Herkunft aus der Tiibinger Literamr• Das ware also in aller Kiirze das Denken des wissenschaft wie das spater iibemommene Insel• Jim Reed. Doch wo bleibt das Tun? Seit vielen Erbe bildeten aber ein Fundament, das sich Jahren wendet sich Herr Reed mit Erfolg auch immer mehr als Baugrund erwies. Die res gestae dem Osten Deutschlands zu - den Menschen des Goethe-Verlegers Unseld sind so zahlreich, sowie der Literamr. In zwei offentlichen Funk• dag ich nur einige hervorheben kann. Die vier• tionen hat Herr Reed seine friihere Tatigkeit ko• zigbandige Goethe-Ausgabe des Deutschen hibiert: Als Taylor Professor of German Langu• Klassiker-Verlags, die grogte und am umfassend• age and Literarure an der Universitat Oxford sten kommentierte des 20. Jahrhunderts, hat so• sicherte er seiner alma mater, der altesten Uni• eben als wohl bedeutendste Gabe zwnJubilawn• versitat Englands, eine fuhrende Stelle innerhalb sjahr ihre V ollendung gefunden. Mit einer der britischen Germanistik; als President of the ganzen Reihe ihrer Bande hat sie neue ~s English Goethe-Society schlieglich verhalf er der Goethe-Edition gesetzt; in ihren Kommenta• einer altehrwiirdigen, internationalen Gesell• ren ist eine Schatzkammer des von Generationen schaft zu neuem Glanz. geschaffenen Goethe-Wissens entstanden. Zu Zwn Schlug mochte ich daher die W orte, die den Ergebnissen Ihres grogziigigen Engagements Thomas Mann auf Goethe in Lotte in Weimar an• gehort auch die von Katharina Mommsen im wandte, auch an Herm Reed richten: "Dein Insel-Verlag herausgegebene Faksimile-Edition Wirkliches, das sieht nach was aus, nach lauter des West-ostlichen Divans. In ihr bewundern und Erfullung und hochster T reue. " smdieren Kenner wie Liebhaber die weit zer• Jeremy Adler streuten Blatter des Divans zwn ersten Mal wie• der im urspriinglichen Zusarnmenhang. Sosehr solche Grogprojekte die Aufmerk• Laudatio auf Herm Professor Dr. sarnkeit auf sich ziehen, so sind es eigentlich Siegfried Unseld (Frankfurt) doch die sich durchJahrzehnte zu einem stillen, aber machtigen Goethe-Strom vereinenden Thr Name, sehr verehrter, lieber Herr Unseld, vielfaltigen Publikationen, die den Insel-Verlag verbindet sich zunachst mit der zeitgenossi• zum wirkungsmachtigsten Goethe-Verlag wer• schen Literamr, mit den zeitgenossischen Theo• den liegen. Kaum noch zu iiberblicken sind die rie-Diskussionen und einem ganzen Spektrwn Einzel-Ausgaben der Werke und Briefe Goe• moderner Intellekmalitat: Zu Recht spricht man thes, die Biicher iiber Goethe, bis hin zu Sigrid von einer "Suhrkamp-Kulmr", die von Brecht Darnms so wohlgelungenem Buch iiber Goethe bis zu , von Walter Benjamin und und Christiane. Adorno bis zu Luhmann reicht. Nicht blog der Seit langem hatte der Verleger Siegfried Unseld Mut zum Neuen und eine groge unternehmeri- entschieden, jeder 25. Band der insel-taschen- 446 Aus dem Leben der Goethe-Gesellschaft

biicher solIe ein Goethe-Band sein. Er selbst be• Die Goethe-Gesellschaft in Weimar hielt sich den tausendsten Band der Insel-Biicherei verleiht anIaglich ihrer 76. Hauptversamrnlung vor, zudem den zweitausendsten Band der insel• Herro Prof. Dr. Peter Michelsen, taschenbiicher. Im Vorfeld des grogen JubiJaums hat er alle Goethe-Freunde mit dem Insel-Buch dem europaisch gebildeten Gelehrten, Goethe und der Ginkgo beschenkt - eine geistvolle dem bedeutenden, international bekannten Liebhaberei im besten Sinne dieses W ortes. Forscher, Wahrend der letzten zehnJahre ist dieser Um• dessen Studien unser heutiges Verstandnis von gang, dieses Leben mit Goethe, wenn ich recht Goethes Werk entscheidend forderten, sehe, immer intensiver geworden, immer weniger blog verlegerisch und immer mehr personlich-er• in Dankbarkeit fahrungshaft. Im grogen Sti! hat das begonnen mit die Goldene Goethe-Medaille. dem fast achthundertseitigen Standard-W erk Goethe und seine Verleger. Es erschien 1991 und liegt schon in einer zweiten deutschen Auflage Die Goethe-Gesellschaft in Weimar sowie in englischen, franzosischen und italieni• verleiht anIaglich ihrer 76. Hauptversamrnlung schen Ubersetzungen vor. Erstmals stellt es die Frau Prof. Dr. Katharina Mommsen, Entstehung und das Schicksal von Goethes Wer• ken, aber auch die Physiognomie des Schriftstel• der weltweit geachteten Vermittlerin west• lers Goethe aus der Perspektive seines Umgangs ostlicher Dichtung, mit den Verlegern dar. Seine Originalicit liegt in der mit Esprit und Charme ausgezeichneten der aus der eigenen lebenslangen Verleger-Erfah• Forscherin, rung entspringenden Wahrnehmungsscharfe. in herzlicher Verehrung fur ein iiberreiches Uber Anton Kippenberg schrieb Siegfried Lebenswerk im Zeichen Goethes Unseld, fur ihn sei Goethe der Komp£ seiner Lebens- und Verlagsarbeit gewesen. Dies wurde die Goldene Goethe-Medaille. er auch fur den spateren Herrn der InSel immer mehr - zum grogten Gewinn fur das lesende Publikum. In einern Augenblick des Unwillens Die Goethe-Gesellschaft in Weimar entfuhren Goethe die Worte: "Die Buchhandler verleiht anlaglich ihrer 76. Hauptversamrnlung (darnit meinte er die Verleger) sind aile des Teu• Herrn Prof. Dr. Terence James Reed, fels. Es mug eine eigene Holle fur sie geben." Fiir Sie, sehr verehrter Herr Unseld, mug min• dem weltlaufigen Kenner der Literaturen, destens ein eigener Goethe-Himmel reserviert dem brillanten Interpreten und geistreichen sem. Vermittler der Weimarer Klassik, dem Forscher und Lehrer, Jochen Schmidt in Verehrung die Goldene Goethe-Medaille. Die Goethe-Gesellschaft in Weimar verleiht anlaglich ihrer 76. Hauptversamrnlung Herro Prof. Dr. Karl Robert Mandelkow Die Goethe-Gesellschaft in Weimar verleiht anIaglich ihrer 76. Hauptversamrnlung in Anerkennung Herrn Prof. Dr. Dr. h.c. Siegfried Unseld, seines singularen Beitrags zur Nachwirkung Goethes in Deutschland, dem bedeutenden Verleger und Freund seiner in mustergiiltigen Banden gesammelt und Autoren, dem fachkundigen Erforscher des gedeutet, Verlagswesens,dem Connaisseur und Homme de durch die kritische Reflexion unserer geschicht• lettres,in Anerkennung seiner grogen Verdienste lichen Erfahrung vertieft und erganzt, urn die weltweite Verbreitung von Goethes Werk

die Goldene Goethe-Medaille. die Goldene Goethe-Medaille. Verleihung der Ehrenmitgliedschaft 447

Verleihung der Ehrenmitgliedschaft ten gebildet, verdanken wir auch Threm Enthu• siasmus und Threm unerrniidlichen Tatigkeits• Laudatio aufHenn Professor Dr. drang. Doo-Hwan Choi (Seoul/Korea) Sehr verehrter, lieber Herr Choi, die Goethe• Gesellschaft dankt fUr Thr vieljahriges wissen• Herrn Professor Doo-Hwan Choi kenne ich schaftliches und kulturelles Wirken, indem Sie seit der Hauptversarrunlung 1993. Da saBen Ihnen voll Hochachtung die Ehrenrnitgliedschaft wir irn "Elephanten" und sprachen erstmals verleiht. iiber Goethe und Deutschland und irn beson• Lothar Ehrlich deren iiber den VereinigungsprozeB hierzu• lande als Vorbild fUr die damals als moglich er• scheinende Vereinigung Koreas, die, wie wir Laudatio aufFrau Anneliese Hartleb (Kassel) nun wissen, wohl noch lange auf sich warten lassen wird. Die Zeit kommt und geht, andert sich und ver• Sie, verehrter, lieber Herr Choi, entwarfen da• andert uns. Und doch ist da in allem Wechsel mals, wie auch wahrend Thres Weirnarer For• eine personale Konstante, die viele Namen hat, schungsaufenthalts irn Winter 1993/94, das Pro• jene charakterologische Dorninante, die unsere jekt eines Goethe-Forschungsinstituts an der innere Entwicklung bestimmt, Einwirkungen Grenze zwischen Siid- und Nordkorea. Goethe von auBen iiberdauert und von Goethe als en• also gleichsam als "Vereinigungssymbol" - als telechische Kraft in unaufhorlicher Tatigkeit be• ein Zeichen, das gerade fUr die Goethe-Gesell• griffen wurde. Nun - ich muB konkret werden, schaft in Weimar und ihr jahrzehntelanges natio• urn verstandlich zu sein, muB sagen, daB meine nales und intemationales Wirken zwischen 1949 W orte Frau Hartleb aus Kassel gelten, Ge• und 1989 stehen kann. schaftsfUhrerin der dortigen Goethe-Gesell• LieB sich Thre - iiberkiihne - Idee auch noch schaft. Als sie diese Aufgabe vor 25 Jahren iiber• nicht realisieren, - mit Thren Kollegen haben Sie nahm, zahlte Kassel 89 Mitglieder. ImJahrbuch sehr erfolgreich irn Sinne von Goethes Hurna• 1997 konnten wir frohgemut zurn 1000. Mit• nitat und Universalitat in Korea gewirkt. Sie glied gratulieren: Inzwischen sind es - zu unse• haben nicht nur viel iiber seine Werke publi• rem Erstaunen - iiber 1100. ziert, sondem - was viel wichtiger ist - diese Wie laBt sich eine solche Wirkung erklaren? auch iibersetzt und fUr die koreanischen Leser wie in einer Zeit, da der statistisch errnittelte kommentiert. Von koreanischen Stipendiaten Deutsche drei Stunden taglich vor dem Fernse• in Weimar haben wir oft von dem beriihmten her verbringt? Nun, wiirden wir Frau Hartleb Lese- und Ubersetzungszirkel in Seoul gehort. fragen, dann verwiese sic mit kluger Begriin• In jahrelanger Gemeinschaftsarbeit wurden die dung auf Goethes Werk. Und in der Tat: Wer Wanderjahre iibertragen. Kaurn war dieses Un• lebendig ist, entdeckt das Lebendige in ibm, temehmen abgeschlossen, begann man mit der wer sich in ihn vertieft, vertieft die Einsicht ins interpretatorischen ErschlieBung des Divan fUr eigene Leben, wer auf Sinn in der Not ver• koreanische Leser. storender Tage angewiesen ist, tut gut daran, Nach einem langeren Studienaufenthalt in sich mit Goethes Lebensliebe zu starken (- die Deutschland, vor allem in Gottingen bei Verwirrung und Schmerz mit einer Ahnung Walther Killy, arbeiten Sie seit 1982 an der von Sinn iiberzieht). Mit den Jahren entdeckt Gerrnanistischen Abteilung der Chung-Ang• man dann, daB in Goethes Oeuvre individuali• Universitat in Seoul und irn Vorstand der irn siert zu Wort kommt, was das politisch zer• gleichen Jahr gegriindetet Koreanischen Goethe• strittene Europa an geistigen Fragen und Ant• Gesellschaft. Von 1993 bis 1995 waren Sie ihr worten, an Erklarungen und Widerspriichen, Prasident. Uberdies sind Sie tatig irn Beirat des aber auch an Weisheit hervorbrachte. Der re• Instituts fUr Ubersetzungsforschung in Seoul. flektierte Umgang mit Goethe kann ein Leben DaB - neben der gerrnanistischen Goethe-Ge• erfiillen. Seine Anweisung, wonach jedes Den• sellschaft - seit kurzem auch noch der "Kreis ken yom Tun erganzt werden miisse, halt dazu der Goethe-Freunde" existiert, von Medizinem, an, das GewuBte als das Gelebte mitzuteilen - Joosten, Philosophen, Musikem und Architek- mit anderen zu teilen ... 448 Aus dem Leben der Goethe-Gesellschaft

Demnach steht am Anfang: die Erfahrung Laudatio aufHerrn Professor Dr. dessen, was in Goethes Werk die Zeit iiberdau• Nodar Kakabadse (Tbilissi) erte, und dies bildet die folgerichtige Fortset• zung: daB man an der Gabe die Aufgabe abliest, Wer Nodar Kakabadse, dem am 23. September bis diese sich - unversehens und halb ungewollt 1924 in Tbilissi geborenen Literaturwissenschaft• zunachst - zur Lebensaufgabe ausweitet. Das ler, eine Freude machen mochte, der bringt ihm "offenbare" Geheimnis der Wirkung liegt in der Biicher mit, die beginnen, in die Methoden- und Uberzeugungsfahigkeit der Person, in ihrer Be• Theoriedebatte einzugreifen. Also Werke, die geisterung, die anspricht und dabei den An• ihre Wirkung gerade erst entfalten. Die intellek• spruch ans eigene Ich zu erkennen gibt: Aus zu• tuelle Neugier, die sich in diesem Vergniigen am falligen Begegnungen entstehen Verbindungen Aktuellen ausspricht, hat ihn zu einem der be• unterm Zeichen von Goethes Weltoffenheit. Es deutenden Anreger des Geisteslebens in Geor• entwickelte sich in Kassel jene Verbundenheit, gien gemacht, so daB er auf die Entwicklung der von der Mitglieder frohlich und dankbar berich• Germanistik an den georgischen Universitaten teten. Da war die Rede von der aufschlieBenden pragenden EinfluB nehmen konnte. Zahlreiche Freundlichkeit, mit der Frau Hartleb auf Men• Deutschlehrer verdanken ihm ihre Ausbildung, schen zugeht, und von der "insistierenden Lie• und der wissenschaftliche Nachwuchs konnte benswiirdigkeit", die einen Chor von Individu• von ihm unterstiitzende Hilfe und weitsichtige alisten mit leisen Gesten zusammenhalt - und Forderung erwarten. man sprach von der "Seele des Ganzen". Nodar Kakabadses Forschungsschwerpunkt In einer Zeit, da die Offenheit fiir den Ne• liegt im 20. Jahrhundert. Ausgangspunkt sind benmenschen nachlaBt, gelang in Kassel das zunachst die Arbeiten iiber Erstaunliche: der Enthusiasmus der Geschafts• (1965) und iiber Thomas Mann (1967), zwei fiihrerin weckte die in vielen angelegte Begeiste• Themenfelder, die er systematisch durch die Ein• rungsfahigkeit. Freundschaften entstanden bettung in weitere Horizonte wie die Er• unter GleichgesLTUlten, die der Zufall eines Vor• schlieBung der Beziehungen zu Nietzsche oder tragsabends oder eine Wanderung auf Goethes Dostojewski, zu Schiller und Goethe ausgebaut Spuren zusammengefuhrt hatte. "Wer den hat. Eine briefliche Verbindung mit Erika Mann Dichter will verstehn, / ~ in Dichters Lande konnte dieses Interesse nur vertiefen. Als erster gehn". Gelegentlich fragte ich mich, von welcher Germanist setzt er sich mit Brechts Kaukasischem Ortsvereinigung die Wanderlust ausging, die in Kreidekreis auseinander und verrnittelt durch der Z wischenzeit auf die Mehrzahl der anderen Forschungsarbeiten in Georgisch, Deutsch oder Gesellschaften iiberging.1n Rom konnten wir die Russisch zusammen mit seinem Bruder Surab Vorziige eines von Kassel aus glanzend organi• das Werk Franz Kafkas, von dem er u. a. Vor sierten Aufenthalts miterleben. Die ungezahlten dem Gesetz oder Ein Hungerkunstler iibersetzt Miihen vor, aber auch wahrend und nach der hat. In den Spuren von K. Gamsachurdia be• Reise blieben verschwiegen. Die Gemeinsamkeit schaftigt er sich mit Rainer Maria Rilke, stellt des Erlebten schafft einen Gleichklang, der Men• Nelly Sachs und Ingeborg Bachmann, Giinter schen iiber den fliichtigen Tag hinaus anzieht. Eich und Karl Krolow, Paul Celans Todesfuge, Frau Hartleb identifiziert sich seit 25 Jahren Heinrich Boll und Giinter Grass, Erwin und Eva mit ihrer Goethe-Gesellschaft Kassel, ihrer Le• Strittmatter vor, behandelt Gerhart Hauptmann, bensaufgabe, von der ich weill, daB sie oft bis zur Stefan Zweig, Anna Seghers und . Selbstaufgabe anstrengend ist, und von der ich Holderlins Hi/fie des Lebens und immer wieder fiirchte, daB die Selbstiiberforderung ihren Preis Goethe lassen ihn ins 18. Jahrhundert ausgreifen. hat. Die internationale Goethe-Gesellschaft Die deutsch-georgische Mittlerrolle wird in Ar• dankt Frau Hartleb voll Verehrung fiir ihre Le• beiten wie Kaukasus und Georgien in der deut• bensleistung, ich danke fiir die Herzlichkeit einer schen Literatur (1963) oder Die Georgien-Rezep• langen Freundschaft, deren Mitte Goethe bildet, tion in der Literatur der DDR (1978) besonders deren Grund in der Verpflichtung, deren Hoff• sichtbar. Zusammen mit Helmut Brandt hat er in nung in der Verheillung der Bergpredigt be• demselbenJahr einen Band Erziihlte Weltheraus• schlossen ist. gegeben, der deutsche und georgische Germani• Werner Keller sten fiir Studien zur Epik des 20. Jahrhunderts Verleihung der Ehrenmitgliedschaft 449

vereinigt. Als Dekan der Fakultlit fur europaische Weimarer Goethe-Gesellschaft, wissen. Es war Sprachen und Literatur hat er besonders die Be• ein sehr personliches Engagement. Und ein per• ziehungen zur englischen Literatur im Lehrpro• sonliches Engagement ist es bis heute geblieben, gramm beriicksichrigt, besonders zu Shakespeare auch wenn diese Bamberger Ortsgesellschaft in• und James Joyce. zwischen mehr als 150 Mitglieder zahlt: nicht Professor Kakabadse gehort als Vizepriisident wenig fur eine von kultureller Vielfalt gepragte der georgischen Goethe-Gesellschaft zu den ak• Kleinstadt. DaB diese Ortsvereinigung bis heute rivsten Forderem der Ortsvereinigungen in Tbi• ihren Zusarnmenhalt bewahrt hat, verdankt sie lissi, Kutaissi und Poti, wie aus dem zur letzten dem personlichen Engagement Dr. Ernst Hauptversammlung zusammengestellten Bericht Schneiders und seiner Frau Uschi. Wer einmal hervorgeht. in Bamberg zu Vortragen war - die Prasidenten 1985 hat er in einem Band Drei Fragen zu der Weimarer Goethe-Gesellschaft genossen dies Deutschland - 58 AnPworten, in dem u. a. Heinrich allesamt -, weill deren Gastfreundschaft zu schat• Boll, Adolf Muschg und Lew Kopelew vertreten zen. Ganz im Sinne Goethes: daB das Private sind, die Zuversicht einer Uberwindung der Tei• immer sich mit dem bffentlichen zu verbinden lung Deutschlands ausgesprochen. Er weill, das habe. Bald nach der Griindung war der Bam• laBt sich aus dieser Zuversicht schlieBen, auch Tie• berger Goethe-Vereinigung das gliickliche und fendimensionen zu erfassen. kraftige Wachstum beschieden, das ihr die Wei• Die Wiirdigung von Nodar Kakabadse durch marer Paten herzlich wiinschten. Schon 1966 die Ehrenmitgliedschaft der internationalen wurde Bamberg zurn Veranstalter der Tagung Goethe-Gesellschaft in Weimar zeichnet einen der Ortsvorsitzenden der Goethe-Gesellschaft Menschen und Wissenschaftler aus, der im Geiste aus Ost und West. Uber Jahre reihten sich im Goethes narionales Denken im Menschheitsbe• Veranstaltungskalender der Bamberger Orts• wuBtsein aufgehen laBt. vereinigung Vonrage, Lesungen, Reisen und Volkmar Hansen Veranstaltungen geselliger Art in bunter Folge aneinander. Nach einer Atempause zu Beginn der 70er Jahre konnte sich der »Vorort" Wei• Laudatio aufHerm Dr. Ernst Schneider mars neu sarnmeln, wieder aufgrund des per• (Bamberg) sonlichen Engagements Ernst Schneiders. Die Beziehung nach Weimar war nie abgerissen, Wenn ich meiner Feder den Lauf lieBe, mochte insbesondere nicht der personliche Kontakt zur sie wohl noch viel sagen, vor allem dies: Farnilie Vulpius, den ein intensiver und schoner Briefwechsel bezeugt. Die personliche Verbin• Gehab dich wohl bei den hundert Lichtern dung mit dem ersten Inhaber des Lehrstuhls fur Die dich urnglanzen Neuere deutsche Literaturwissenschaft an der Und all den Gesichtern neu gegriindeten Universitlit Bamberg, dem Die dich urnschwanzen 1980 verstorbenen Professor Siegfried Sudhof, Und umkredenzen schuf Voraussetzungen fur ein neues Gedeihen Findest doch nur wahre Freud und Ruh der vielfaltigen Akrivitliten. 1m April 1980 fand Bei Seelen grad und treu wie duo emeut die Tagung der Ortsvorsitzenden in Bam• Das hat Goethe zwar nicht fur Dr. Ernst berg statt. Das Stadtpublikurn war inzwischen Schneider gesagt, aber er hatte es fur ihn sagen erreicht. Nicht einfach in Bamberg. Auch die konnen und sagen wollen. Von Goethes Leben Universitat brauchte lange, urn akzepriert zu und Werk begeistert, von der Muttergesellschaft werden. Nach Herrn Sudhofs Tod kam Herr in Weimar infiziert, griindet er 1962 in Bam• Schneider auf mich, frisch an die Universitlit be• berg, der Stadt E. T.A. Hoffmanns, mit Seelen, rufen, kraftvoll werbend zu, weil er die Kon• grad und treu wie er selber, eine Ortsvereini• takte zur Universitlit nicht missen wollte. So gung. Ohne Riickversicherung. »Es ist einfach habe ich ihn kennengelernt. Vor allem mit sei• groBartig, daB Sie so plotzlich und fur uns ganz ner Begeisterungsfahigkeit fur Goethe. Er unverhofft eine Ortsgruppe der Goethe-Gesell• brauchte nicht lange, urn mich zurn zweiten schaft in Bamberg gegriindet haben", laBt ihn Vorsitzenden zu iiberreden. Eigentlich brauchte Dr. Wachsmuth, der damalige Prasident der er gar nicht iiberreden. Es reichte seine Begeiste- 450 Aus dem Leben der Goethe-Gesellschaft rung fUr Goethe und seine personliche Aus• der Koreanischen Goethe-Gesellschaft von 1993 strahlung. bis 1997, Es kam die Wende. Ernst Schneider war einer fur seine eindrucksvolle wissenschaftIiche Leistung der ersten, der nicht nur infonnelle Kontakte bei der literarischen Einbiirgerung Goethes in Ost• suchte. Mit Rudolstadt wurde sehr bald eine Part• aSlen, nerschaft geschlossen, die zu Freundschaften ge• fiihrt hat. Und vielleicht ist dies sein ganz beson• in Dankbarkeit deres Verdienst: das kulturelle Erbe Goethes auf die Wiirde eines Ehrenrnitglieds. einer Ebene zu vermitteln, die gleichsam in den hinteren Raumen des Hauses am Frauenplan an• gesiedelt ist, auf der Ebene des Privaten, des Per• Die Goethe-Gesellschaft in Weimar sonlichen. Es kam der Ruhestand nach erfiilltem verleiht anlaBlich ihrer 76. Hauptversamm1ung Arztleben. Aber kein Ruhestand in Sachen Frau Anneliese Hartleb, Goethe. 1m Gegenteil: Dr. Ernst Schneider nutzt diesen Ruhestand, urn vor allem in den Neuen der kenntnisreichen Verehrerin des dichterischen Bundeslandem den Ortsvereinigungen in Vor• Wons, rragen sein ganz eigenes Verhaltnis zu Goethe der im Geiste Goethes vorbildlich wirkenden, seit nahezubringen, in Vortragen, die - bei zugege• langenJahren selbstlos tatigen Geschaftsfiihrerin ben subjektiver Sichtweise - doch objektiven wis• unserer grogten Onsvereinigung, senschaftIichen Kriterien standhalten. Und immer ist ein guter Frankenwein im Gepack. Nicht in Dankbarkeit immer Wtirzburger Stein, den Goethe so schatzte, die Wiirde eines Ehrenrnitglieds. aber ein Frankenwein allemal. Ich glaube, Ernst Schneider hat sehr personlich dazu beitragen, daB die fatale Mauer in den Kopfen, die ja in der Die Goethe-Gesellschaft in Weimar Goethe-Gesellschaft nie, auch nicht in den Zei• verleiht anlaBlich ihrer 76. Hauptversamm1ung ten des zweigeteilten Deutschlands, bestanden Herro Prof. Dr. Nodar Kakabadse, hat, in den Zeiten des vereinigten Deutschlands, wenn sie denn besteht, abgebaut werden kann. Ich dem Mittler zwischen Ost und West in dunkIer Zeit, freue mich sehr, daB meinem verehrten Vorsit• dem Interpreten von Goethes und Thomas zenden der Bamberger Onsvereinigung, vor Werk im geistig verwandten Georgien, allem wohl wegen dieser Verdienste, die Ehren• Manns dem passionienen Hochschullehrer und tat• mitgliedschaft der Weimarer Goethe-Gesell• kraftigen Freund unserer Gesellschaft, schaft zuerkannt wird. Wenn er heute nicht unter uns weilen liegt das an einer Krank• kann, in Dankbarkeit heit, die am Gehen hinden, die aber, wie ihn ihn die Wiirde eines Ehrenrnitglieds. ich ihn kenne, nicht daran hindem kann, weiter in Bamberg - und nicht nur in Bamberg - dem Ge• nius Goethes jene zeitgemaBen Fltigel zu verlei• Die Goethe-Gesellschaft in Weimar hen, mit denen unsere Gesellschaft tiber die politi• verleiht anlaBlich ihrer 76. Hauptversamm1ung schen Wechsel£ille hinweg sich ihre kulturelle Herro Dr. Ernst Schneider, Identitat bewahrt hat. dem Grunder der Ortsvereinigung Bamberg, Heinz Gockel die er seit 35 Jahren mit vorbildlichem Engagement leitet, dem lebenskundigen Deuter von Goethes Werk, Die Goethe-Gesellschaft in Weimar der die Freundschaft zwischen ost- und verleiht anlaBlich ihrer 76. Hauptversamm1ung westdeutschen T ochtergesellschaften beispiel• Herro Prof. Dr. Doo-Hwan Choi, gebend fordene, dem engagienen Mittler zwischen den Kulturen, in Dankbarkeit dem tatkraftigen und zielstrebigen Vorsitzenden die Wiirde eines Ehrenrnitglieds. Emennung zum Ehrenpriisidenten 451

Antrag auf Ernennung eigentlich seinen Forschungen und Publikatio• nen gewidmet sein sollte. DaB er statt dessen zum Ehrenprcisidenten seine 16 Stunden pro Tag fur die Goethe-Ge• sellschaft arbeitete, betrachte ich personlich als Der Rucktritt unseres Prasidenten ist fur die sein allergroBtes Opfer. Allein die Herausgabe Goethe-Gesellschaft ein schwerer Verlust. Er des Goethe-Jahrbuchs war eine so enorme zu• hat so unencllich viel Gutes getan, daB man sich satzliche Belastung, daB kunftig kein Prasident die Gesellschaft ohne ihn gar nicht vorstellen sie mehr ubernehmen wird. Wemer Keller ist kann. Ich mochte darum den Antrag stellen, der letzte, der noch das alles zusammen ge• Herm Professor Wemer Keller zum Ehrenpra• leistet hat. Wie sehr hat er sich die Freiheit von sidenten Zu wahlen. Zur Begriindung dieses den allzu vielen Burden verdient! Moge ihrn Antrags lieBen sich hundert Grunde anfuhren. sein Rucktritt als Prasident die so lange ent• Der wichtigste aber besteht wohl in dem behrte MuBe fur eigene Forschungen verschaf• schlichten Bekenntnis, daB die Goethe-Gesell• fen! Doch als "Ehrenprasident" kann er wei• schaft auf einen solchen Mann nicht verzichten ter andem ein Vorbild sein durch seine Hingabe kann, der sich und seine Krafte in all denJahren an die gute Sache ohne Selbstgefalligkeit und darauf konzentriert hat, fur die Weltgeltung des Pose, seinen wahrhaft leidenschaftlichen, selbst• Edelsten, was unser V olk hervorgebracht hat, losen Einsatz, seine Gewissenhaftigkeit, Charak• einzutreten, dafur zu arbeiten. Auch in Zu• terstarke und Treue, seine hoflichen Umgangs• kunft brauchen wir seinen Rat, seine Erfahrung, formen und echte Humanitat, seine Noblesse seine Ideen - wie Sie wissen, war er es, der das und Integritat, die wir mit lebhafter Dankbar• Stipendiatenprogramm ins Leben gerufen hat, keit empfinden. das schon jetzt seine Fruchte tragt und dessen Katharina Mommsen weitreichende Wirkungen gar nicht abzusehen Der Antrag, Herm Prof. Dr. Werner Keller zum sind. Zukunftstrachtig sind auch die erstaunlich Ehrenprasidenten zu wahlen, wurde vom V or• zahlreichen Neugrundungen von Tochterge• stand einstimmig angenommen. sellschaften irn Ausland, die Wemer Kellers Weitblick, Initiative und praktischer Untersilit• zung so viel zu verdanken haben. Immer wenn es galt, fur die Verbreitung und Vertiefung der Zur Vorstandswahl - einige knappe Wirkung Goethes zu arbeiten, war dieser Prasi• Pr;iliminarien des Pr;isidenten dent zu personlichem Engagement bereit. Nie• mals hat er Anstrengungen gescheut, sich stets Meine Darnen und Herren, mit aller Kraft eingesetzt. Kein Prasident der Gesellschaft hat je so viel Geld zusammengetra• irn Fruhjahr 1991 entschieden wir uns fur das Ro• gen wie Wemer Keller, obwohl es einem Men• tationsprinzip, fur rasche Fluktuation also. Eine schen von solchem Takt und Zartgefuhl, sol• Wiederwahl ist zwar nach vier Jahren der Konti• cher fast schuchtemen Sensibilitat, seelischen nuitat wegen moglich, sollte aber nicht die Regel V omehrnheit und Herzenshoflichkeit, kurz bilden. Die damalige Argumentation, die heute einem Mann von so hoher Kultur, nicht leicht• noch mehr als vor acht Jahren gilt: Veranderung gefallen sein kann, immer wieder an zahllose irn Vorstand ist notig, urn dem schnellen Wandel Turen zu klopfen, urn Spenden fur die Goethe• der Wirklichkeit gerecht zu werden; Verjiingung Gesellschaft zu erbitten. Doch urn Goethes wil• ist gefordert, damit wir die Jungeren besser errei• len war ihrn kein Bittgang zu sauer. Und seine chen konnen. Es ist also notig, Personlichkeiten Dberzeugungskraft hat oft Wunder gewirkt. des In- und Auslands nur fur eine, gelegentlich fur W 0 andere es sich leichter machen, macht Wer• zwei Legislaturperioden zu bestimmen, damit ner Keller es sich schwer. Und so hat auch moglichst viele Goethe-Kenner im Vorstand zu gewill keiner je aus eigener T asche so viel ge• Wort kommen und neue Gedanken vor Wieder• spendet, wie er es insgeheirn jahraus, jahrein holung oder gar Erstarrung schiitzen. Die Wahl getan hat. Sein selbstloser Einsatz fur die Ge• solI bewuBt Naturwissenschaftler, Kunsthistori• sellschaft, seine wahre Opferbereitschaft fuhrte ker, Juristen usw. einschlieBen, Personlichkeiten auch zum Verzicht - auf die kostbare Zeit, die des offentlichen I,ebens - vor anderen Schriftstel- 452 Aus dem Leben der Goethe-Gesellschaft ler - beriicksichtigen und Vertreter der Wirtschaft Als ich im Februar 1991 offizie11 die Leitung oder wissenschaftlicher Institutionen aufnehrnen. unserer Goethe-Gese11schaft iibernahm, sagte Die deutschen Tochtergese11schaften sind kiinftig ich, es sei nicht zu hoffen, daB keine Fehler ge• durch die Herren Mattausch und Schmitt im macht werden, aber ich konne dafiir biirgen, daB Vorstand reprasentiert. Die Norninierung des alle Arbeit verantwortungsvo11 gegen jederrnann einen sol1te nicht als Zuriicksetzung eines ande• und zugleich uneigenniitzig geschehe. Darum ren ausgelegt werden. Jeder Wahlvorschlag ba• habe ich mich tagaus, tagein bemiiht. siert auf Komprornissen. Acht Sitze sind seit 1971 auslandischen Ko11e• gen vorbehalten, was unserer Verpflichtung zur Neuwahl des Vorstands Weltoffenheit zugute kommt. Eines Tages sol1- ten es, der Paritat wegen, ebenfalls nur acht deut• Bei der turnusgemaBen Neuwahl wahlte die Mit• sche Vertreter - neben dem Priisidenten und gliederversarnmlung folgende Darnen und Her• dem Vizeprasidenten - sein. Erstmals vertrat ein ren fur die Legislaturperiode von 1999 bis 2003 japanischer Ko11ege, Professor Takahashi, die in den Vorstand der international tatigen, iiber• Goethe-Forschung seines Landes im Vorstand. national verpflichteten Goethe-Gese11schaft: Ablosen wird ihn der Pr1isident der koreanischen Goethe-Gese11schaft.1n vier Jahren sol1ten China Prof. Dr. Jeremy Adler, London oder Indien reprasentiert werden. DaB rasche Dr. Rene Jacques Baerlocher, Basel Rotation vonnoten ist, erweist ein anderes Bei• Dr. habil. Rostislav Danilevski, St. Petersburg spiel: Yom Oktober an arbeitet, wie wir hoffen, auch eine belgische Goethe-Gesellschaft - dann Prof. Dr. Lothar Ehrlich, Weimar ist die Romania mit Frankreich, Italien, Spanien Dr. habil.Jochen Golz, Weimar und Belgien vertreten. Die zwingende Folge• Prof. Dr. Volkmar Hansen, DUsseldorf rung: rascher Wechsel im Vorstand und haufi• Prof. Dr. Nanuli Kakauridse, Kutaissi gere Einladung der auslandischen Prasidenten Prof. Dr. Tschong-Dae Kim, Seoul nach Weimar. Einige Worte zum freundlich-wehrniitigen Prof. Dr. Mirko Krivokapic, Belgrad Wechsel im Vorstand. Ich danke den in- und Prof. Dr. Meredith Lee, Irvine auslandischen Mitgliedem, die sich entschieden, Prof. Dr. Bernd Leistner, Chemnitz Ko11egen Sitz und Stimme einzuriiumen. Mit Dr. Hans Peter Linss, Berg Wehrnut trennt man sich von Goethe-Freun• Prof. Dr. Christine Maillard, Strasbourg den. Jeder von uns ist ersetzbar, aber doch nur in seiner Funktion, nicht als individue11e Person. Dr. Petra Maisak, FrankfurtlM. Mein Dank gilt allen, meine Bitte jedem einzel• Prof. Dr. Klaus Manger, Jena nen, der Goethe-Gesellschaft die Treue zu hal• Dr. Josef Mattausch, LeipzigIBerlin ten und, wann irnmer dies moglich ist, fur sie zu Dr. Manfred Osten, Bonn wirken - auch in der Werbung neuer Mitglie• der. Besonderer Dank gebiihrt unserer Schatz• Prof. Dr. Jochen Schmidt, Freiburg i. Br. meisterin, Frau Dr. Otto, und dem Vizeprasi• Hans-Jiirgen Schmitt, Kronach denten, Professor Ehrlich, mit dem mich eine Dr. Edith Zehrn, Miinchen. vorziigliche Zusarnmenarbeit verband. Verste• hen wird man, wenn ich Professor Perels, den Der neue Vorstand wahlte in seiner konstitu• Direktor des Frankfurter Hochstifts, besonders ierenden Sitzung Herrn Dr. habil. Jochen Golz hervorhebe: Seine Anwesenheit bei unseren Sit• zum Priisidenten und Herrn Prof. Dr. Volkmar zungen biirgte fur inte11ektue11es Niveau und ex• Hansen zum Vizeprasidenten. aktes Sachwissen - und fur weltlaufige Kulti• Herr Dr. Hans Peter Linss wurde mit dem viertheit obendrein. Amt des Schatzmeisters der Gese11schaft betraut. Wissenschaftliche Konferenz 453

Resumees der wissenschaftlichen meine BewuBtsein positiv beeinfluBt. Ferner wur• den rechtzeitig fur das Goethe-Jahr zwei neue, Konferenz am 27. und 28. Mai 1999 sehr gelungene Gedicht-Ausgaben von David Luke und John Whaley vorgelegt, durch die Arbeitsgruppe A Goethe als Lyriker wieder prasent sei. Diese gute Veroffentlichungslage der letzten Jahre bestlitige Goethe und England (seit Carlyle, Lewes u.a.) die Ansicht von Lord Rees-Mogg, dem ehemali• gen Herausgeber der "Times", Goethe werde im Referent: Prof. Dr. James Simpson, Liverpool nachstenJahrtausend eine groBe Rolle spielen. Diskussionsleiter: Grundsatzlich anders wurde die Situation yom Prof. Dr. Jeremy Adler, London Korreferenten beurteilt. Dr. M. K. Natarajan ver• Korreferent: Dr. M. K. Natarajan, Baroda trat die These, England habe als Kolonialmacht Goethes Bild yom Orient tiefgreifend beeinfluBt, Der Vonrag wurde lhillerst positiv aufgenom• ja eigentlich verfalscht. Der Beitrag erregte groBes men. Die Diskussion behandelte einige prinzipi• Aufsehen, doch konnten die wenigsten Anwesen• elle Fragen, konzentrierte sich aber vor aIIem auf den zu den Argumenten emsthaft Stellung neh• kleinere Probleme. men. Es wurde die Hoffnung ausgesprochen, das Grundsatzlich wurde die Rezeptionskurve im Herr Dr. M. K. Natarajan bald Gelegenheit haben 19. Jahrhundert, die der Referent gezeichnet hatte, moge, seine Forschungen zu diesem Thema in auch von anderen Forschern bestatigt. Man kam aIIer Breite vorzulegen. u. a. auf Thackerays Goethe-Rezeption zu spre• Jeremy Adler chen, tiber die S. S. Prawer gearbeitet hatte, und auf die wichtige Rezeption durch George Eliot, tiber die Elinor Shaffer vor kurzem in einem Auf• Arbeitsgruppe B satz fur die English Goethe Society neue Ergeb• nisse vorgelegt hatte. Auf das 20. Jahrhundert hin• Goethe, der andere Deutsche. Die franzosische steuernd, behandelte man zunachst die komplexe Goethe-Rezeption zwischen 1840 und 1949 Beziehung von D. H. Lawrence zu Goethe, ein Thema, das in einer Veroffentlichung von William Referent: Larrett behandelt wird. Auch die schwierige Stel• Prof. Dr. Gonthier-Louis Fink, Strasbourg lung von T. S. Eliot zu Goethe wurde gestreift. Es Diskussionsleiterin: stellte sich angesichts dieser eher als problematisch Prof. Dr. Marisa Siguan, Barcelona zu bezeichnenclen Rezeptionslage, bei cler Goe• Korreferent: Prof. Dr. Marino Freschi, Rom thes Leistung in den letzten Jahrzehnten zu kurz gekommen sei, die zentrale Frage, ob eine .Ande• Gleich zu Beginn seines Vonrags wies Professor rung, vor aIIem durch Nicholas Boyles Goethe• Fink darauf hin, lediglich einen reprasentativen Biographie angeregt, zu vermerken sei. Die Stel• Querschnitt der franzosischen Goethe-Rezeption lung dieser Biographie sei zwar unumstritten, so im Zeitraum zwischen 1870 und 1949 vermitteln meinte man, doch wenn sie als richtungsweisend zu konnen; gleichwohl gelang es ihm, die zahlrei• zu bezeichnen sei, gehore sie auch selbst wieder zu chen Zeugnisse aus der Fachliteratur wie auch aus einer aIIgemeinen, den Dichter neu bewertenden Zeitschriftenpublikationen kenntnisreich und de• Tendenz. tailliert darzustellen. hn Zentrum seiner Aus• Die britische Germanistik konne auf einige be• fiihrungen stand die These, daB das franzosische deutende Leistungen zuriickblicken. In letzter Goethe-Bild maBgeblich von den politischen und Zeit seien ferner mehrere wichtige Ubersetzungen historischen Auseinandersetzungen zwischen erschienen - man denke an David Lukes Faust• Deutschland und Frankreich bestimmt sei und die Ubersetzung, an die Ubersetzung der Wahlver• Beurteilung Goethes immer auch das jeweilige wandtschaJten durch David Constantine und an Verhaltnis zu Deutschland beeinflusse. Insbeson• die Ubersetzung der Maximen und Reflexionen dere in den Nachkriegszeiten lassen sich jeweils durch Elisabeth Stopp. Diese und andere Uberset• zwei divergierende Goethe-Bilder beschreiben: zungen - man denke vor aIIem an die Suhrkamp das des "typischen" Deutschen, der aile Ztige Goethe-Edition in den USA - haben das aIIge- eines negativen Deutschlandbildes in sich verei- 454 Aus dem Leben der Goethe-Gesellschajt

nigte, und das des "anderen Deutschen", des Uni• Diskussionsteilnehmer wies darauf hin, daB Goe• versalgenies, des "weisen" Kosmopoliten und Be• thes verbindende Funktion zwischen Deutsch• forderers der Weltliteratur. land und Frankreich zu wenig beachtet worden Herr Fink widmete sich zunachst der Ausein• sei; immerhin bekannte er im Gesprach mit andersetzung mit dem romantischen Goethe• Eckermann, keinen HaB gegeniiber den Franzo• Bild, das insbesondere Madame de Stael pragte. sen gehegt zu haben; zugleich wurde an Goethes Sie war die erste, die Weimars iiberragende Be• Diktum erinnert, dernzufolge "man ein Gliick deutung als "capitale litteraire" erkannte. Nach oder ein Wehe seines N achbarvolkes empfindet, 1870 - wie auch nach 1914 - erfuhr Goethe im ne• als ware es dem eigenen begegnet". Eine Sonder• gativen Licht der Nachkriegszeit die Ablehnung rolle des ElsaB im Hinblick auf die Beurteilung derjenigen, die ihn als "Verkorperung des deut• Goethes konnte Herr Fink nicht bestatigen: 1870 schen Wesens" betrachteten. Wer sich - wie Al• gehorte das ElsaB zum Deutschen Reich, spater fred Meziere 1872 in einer zweibandigen Studie• waren aufgrund des franzosischen Zentralismus intensiv mit Goethe befaBte, betonte, daB die Be• auch in der Goethe-Rezeption keine regionalen wunderung des Dichters keineswegs mit einer Unterschiede auszumachen. AbschlieBende Neigung zu Deutschland oder gar zu PreuBen Beitrage galten der Rolle, die Malerei und Musik gleichzusetzen sei. W 0 nationalistische Beeinflus• bei der Verrnittlung Goethes in Frankreich spiel• sungen zUrUckgehalten werden konnten, faBte ten, und einem Ausblick auf die Goethe-Rezep• man Goethe in der Tradition Madame de Staels tion der Gegenwart, die ihre nationale Ausrich• nach wie vor als universellen Geist und Europaer tung iiberwunden habe: Die zeitgenossische auf, der sich grundsatzlich von seinen Landsleuten Goethe-Forschung in Frankreich steht heute im unterschied. Detailliert stellte Herr Fink in einem internationalen Kontext. Die Situation in den weiteren Kapitel die Entwicklung des Goethe-Bil• Schulen indes vermochte Herr Fink nicht optirni• des in Frankreich dar, indem er vor anderem auch stisch zu beurteilen: Wahrend Goethes Werke auf die Beurteilung einzelner Werke und Schaf• friiher zum literarischen Kanon gehorten, spielen fensperioden einging. Die abschlieBende Frage: sie heute in den Curricula kaum noch eine Rolle. "Goethe, ein franzosischer Klassiker?" fand eine positive Antwort. Goethe war im 19. Jahrhundert Marisa Siguan T eil der Bildung der franzosischen Elite und gehorte als einziger deutscher Dichter dem Kanon der bedeutenden europaischen Klassiker an. Arbeitsgruppe C Herrn Finks so materialreiche wie clifferen• zierte Darstellung wurde in der anschlieBenden Goethe und Osten-eich Diskussion urn einige Detailinformationen er• ganzt. Die Frage nach der ungeheuren Wir• Referent: Prof. Dr. Herbert Zeman, Wien kungskraft der Madame de Stael begriindete der Diskussionsleiterin: Referent mit dem EinfluB der franzosischen Ro• PD Dr. Henriette Herwig, Bern mantik; ihr Goethe-Bild sei zudem aus der kriti• Korreferentin: Nadeshda Dakova, Sofia schen Perspektive einer Emigrantin gezeichnet, die dem napoleonischen Frankreich den Riicken Prof. Zeman, Universitat Wien, ging in seinem gekehrt habe und dem franzosischen Hofstil ein V ortrag Goethe und Osten-eich, der an anderer romantisch-biirgerliches Bild entgegensetze. In Stelle erschienen ist, zunachst auf die Lebensbe• diesem Zusammenhang kam auch Heines - auf ziehungen Goethes zu Osterreicherinnen und den ersten Blick paradoxer - Anteil an einem po• Osterreichern ein, die fast aile in den bohrnischen sitiven Goethe-Bild zur Sprache: Da man seine Badern entstanden, die Goethe seit 1806 regel• Deutschland-Kritik in Frankreich nicht rezipierte, millig besuchte. Verteilt auf 17 Kuraufenthalte konnte sich Madame de Staels Bild von Weimar verbrachte Goethe insgesamt drei Jahre seines als "capitale intellectuelle de l'allemagne" erhalten. Lebens in Bohmen. Bohmen war nicht nur Zweifel an Napoleons Werther-Begeisterung wur• wegen seiner Heilquellen und als Ort des Frie• den zerstreut: Der Kaiser war, was kaum jemand dens in kriegerischer Zeit fur Goethe attraktiv, wisse, ein "empfindsamer" Schriftsteller, - und als sondern weil dort auch die ,groBe Welt' zu ihm solcher beurteilte er seine Werther-Lektiire. Ein kam, von der Kaiserin Maria Ludovica iiber Wissenschaftliche Konferenz 455

hohe osterreichische Staatsbeamte und Militars der Mine des 19. Jahrhunderts bereits tiberschrit• bis hin zu Kiinstlem und Komponisten. ten. Ottilie von Goethe, die ungef.i.hr 20 Jahre in Trotz zahlreicher personlicher Beziehungen Wien lebte, war dort eher eine Merkwiirdigkeit stiegen Goethes Werke in Osterreich zunachst aus Weimar als eine Forderin von Goethes Anse• aufWiderstand. Grund daftir war die andersgear• hen. zog sich mit sei• tete kulturpolitische Situation in Osterreich im ner Fonn der Goethe-Adaption den Spon von letzten Drinel des 18. Jahrhunderts: Wegen der Karl Kraus zu, obwohl dieser Goethes Werke Macht der Staatskirche setzte die Aufkiarung in ebenfalls schatzte. Osterreich spater ein als in den protestantischen Die Wirkung Goethes im Osterreich des 20. deutschen Landem. Das Bildungswesen unterlag Jahrhunderts war nicht mehr Gegenstand des der Kontrolle durch den Jesuitenorden. Als in Vortrags. Periodisierungsversuchen des Publi• ~u und in Weimar schon eine Auf• kums setze der Referent die Gleichzeitigkeit des klarungskritik aus dem Geist des Individualismus Heterogenen in der Kulturgeschichte entgegen, und der Empfindsarnkeit, die Sturrn- und Drang• die in den gangigen Literaturgeschichten zu Bewegung, im Gang war, holte man in Oster• wenig bemcksichtigt werde. Seinem weitlaufigen reich noch die Aufkiarung nacho Die Zweiteilung Versrandnis von Literaturgeschichtsschreibung der deutschen Literatur, die Verselbstandigung entsprechend, enmahm er eine Vielzahl seiner der osterreichischen Literatur gegentiber derjeni• Beispiele dem fUr die osterreichische Rezeption gen der tibrigen deutschen Staaten, begann mit besonders wichtigen Bereich der Musikge• dem Siebenjahrigen Krieg. Goethes friihe T exte schichte. stiegen in Osterreich deshalb weitgehend auf Un• Henriette Herwig verstandnis. Ein Wiener Rhetorikprofessor wies am Beispiel von Goethes Gedicht An den Mond noch 1817 zahlreiche Verstoge gegen Sprachnor• Arbeitsgruppe D men des 18. Jahrhunderts nach und schrieb die Verse im Sinn einer Regelpoetik urn. Goethe galt Goethe und die amerikanische Literatur - der Fall in Osterreich lange als der Dichter des Gotz, des Edith Wharton Werther, der Iphigenie und des Tasso. Mehr Sinn fUr die neue sprachliche Fonn von Referentin: Prof. Dr. Jane Brown, Seattle Goethes Lyrik entwickelten die Komponisten, Diskussionsleiter: allen voran Beethoven, Schubert und Hugo Wolf, Prof. Dr. Eduardo GOmez, Bogota Beethoven seit 1810, Schubert zwischen 1813/14 Korreferent: Professor Dr. Anil Bhatti, New Delhi und 1823, bis er dem ,Weltschmerz' verfiel. Wahrend im Schubert-Kreis, der nach den Dich• Die Diskussion begann mit einer Frage nach tern der Empfindsarnkeit auch Goethe und Schil• einem Zitat von Edith Wharton in bezug auf die ler zu vertonen begann, 1813 eine Bltite der vermeintliche Unfertigkeit der Charaktere in Goethe-Rezeption einsetzte, fanden Goethes den Wahlverwandtschaften. Frau Prof. Brown Werke bei der nachsten Generation weniger An• antwortete darauf, ~ Wharton die Wahlver• klang: bei Johann Mayrhofer, Nikolaus Lenau wandtschaften in gewissem Sinne nur begrenzt und Franz Grillparzer. Grillparzers Begriff des verstanden hatte: Sie behandelte Goethes kontemplativen Lebens widersprach Goethes Roman wie einen Gesellschaftsroman franzosi• Wertschatzung der vita activa. Selbst ein so genia• scher oder englischer Art, wobei sie eher die Be• ler Zeitgenosse wie Mozart, Iiterarisch gesehen ein tonung auf die Charaktere als auf die Situation Aufklarer, habe seine Lyrik nicht verstanden. legen wollte. FUrst Metternich forderte die Aufnahme Goe• Es wurde gefragt, ob das fUr die Wahlver• thes in Osterreich, indem er im Jahre 1825 die wandtschaften charakteristische Leitmotiv bei Zustimmung des Kaisers dafiir erwirkte, ~ Wharton vorkomme. Die Antwort war: im Goethe der Nachdruckschutz fur die Ausgabe Grunde nein. Dann sprach man tiber die Wahl• letzter Hand als Privilegiurn fur ganz Osterreich verwandtschaJten als ein Vorbild im Inhaltlichen erteilt wurde, und zwar taxfrei. fUr den Roman The House ofMirth - im Blick auf Trotzdem war der Hohepunkt von Goethes die Stellung der Frau und das Problem der Ehe• ~ auf das kulturelle Leben Osterreichs in scheidung, tibertragen auf die eigene Gesellschaft. 456 Aus dem Leben der Goethe-Gesellschaft

Es wurde gefragt, wie Werther im Roman Arbeitsgruppe E Whartons rezipiert werde. Frau Prof. Brown antwortete, daB Werther zu dieser Zeit in Ame• Rea und Riitsel "Faust" for die Japaner rika allgemein bekannt gewesen sei - wie Iphige• nie und Hermann und Dorothea. Referent: Prof. Dr. Yoshito Takahashi, Osaka Zur Faust- und Wilhelm Meister-Rezeption in Diskussionsleiter: Amerika erkliirte Frau Prof. Brown, daB der Prof. Dr. Tschong-Dae Kim, Seoul Goethe-Kanon um 1900 in Amerika ahnlich wie Korreferent: Prof. Dr. Ye Tingfang, Beijing in Deutschland war. Die Diskussion wurde mit einer Frage nach den historischen Umsriinden fUr Als 1913 die erste Faust-Ubersetzung von Mori die nachlassende Goethe-Rezeption fortgesetzt. in japanischer Sprache erfolgte, erregte diese "im• Die Referentin sagte, daB die Goethe-Rezeption menses Aufsehen", und Faust wurde als der eu• in den USA von Anfang an wenig in die Tiefe ropaische Geist iiberhaupt verstanden. Der Vor• ging. In den 30er und 40er Jahren nahm die tragende versuchte am Beispiel vier japanischer Kenntnis Goethes abo Die nordamerikanische Faust-Dichtungen zu zeigen, wie fasziniert die Kultur orientierte sich eher nach England und bedeutenden japanischen Schriftsteller Mishima, Frankreichj auBerdem spielten die politischen Ishikawa sowie T ezuka die gegenwartige literari• Griinde nach dem zweiten Weltkrieg eine groBe sche Landschaft Japans durch Goethes Faust• Rolle. Besteht ein Zusammenhang zwischen Themen und -Motive befruchtet haben. dem verringerten Interesse und der spatkapitali• Mishima schrieb den Roman Die verbotene stischen Wirtschaftsfonn? Frau Brown erlauterte Liebe, in dem Faust-Motive wie Teufel, Verjiin• eingehend, daB die amerikanische Zivilisation gung, Pakt, Rettung durch die Miitterlichkeit nicht intellektuell ausgerichtet sei. Die Studenten vorkommen. Mishima hinterlieB auBerdem ein allerdings kennen Goethe, zwnindest den Faust. No-Drama Sotoba Komachi. Die hundertste Die Vortragende erwmnte Ahnlichkeiten Nacht, in dem dasselbe Thema "schon und haB• zwischen den Wahlverwandtschaften und den lich", wie in der Verbotenen Liebe, vorkommt. Romanen von Jane Austen. Es wurde gefragt, ob Die neunundneunzigjahrige Bettlerin Komachi, nicht vielleicht weitere Parallelen zwischen den die friiher die schonste der Welt war, versprach beiden zu entdecken seien. Die Referentin be• vor achtzig Jahren einem jungen Mann ihre jahte dies ausdrUcklichj sie selbst schrieb einen Liebe, falls er sie hundertmal besuchen konne. Aufsatz zu diesem Thema und meinte, weitere Er starb bei seinem hundertsten Besuch mit dem Untersuchungen seien notig. Ausruf: "Du bist schon!" Die alte Komachi SchlieBlich kommentierte man das Thema des warnt den jungen Dichter, der in seiner Phanta• weltweit zunehmenden Desinteresses an der Kul• sie ihre junge Gestalt erblickt und in Liebe zu ihr tur der Klassik und deren humanen Prinzipien. entbrennt, daB ein Mann, der sie geliebt hatte, Dabei wurde die heutige Goethe-Rezeption in kurz vor Erfiillung seiner Liebe starb. Trotz der den USA erortert. Sie ist bei US-Gennanisten ver• Warnung liebt er sie und stirbt beim hundert• gleichbar mit der Situation in Deutschland, auch sten Besuch. Der junge Dichter verschont die bei Studenten, sofern die Vorlesungen in engli• haBliche Realitat und erlangt den Tod, wie von scher Sprache gehalten werden. Allerdings war der Realitat verfiihrt. diese Goethe-Rezeption manchmal so trivial, daB Der Vortragende stellt das dritte Werk Aufleh• sich manche Studenten fUr Faust vor allem wegen nung emes Achtundvierzigjahrigen von Ishikawa des Magierthemas interessierten. Die "Cultural vor. Der Held dieses Romans laBt sich, von Goe• Studies" gewinnen an Zulauf. Goethe wird heute thes Faust angespomt, von Soga, dem japanischen eher als Denker und Weiser, nicht so sehr als Mephisto, zur erotischen Welt verfiihren. Der Dichter rezipiert - eine Einschatzung, die dem Held verjiingt sich in der HexenkUche und besucht spaten 19. Jahrhundert entstammt. AbschlieBend ein Kabarett namens Walpurgisnacht, wo die wurde die Trivialisierung der gegenwartigen Welt Frauen orgiastisch toben. Ihm begegnet in Marthes beklagt - und der geringe EinfluB, den die Litera• Haus ein Madchen, das ihm im Traum als attrak• turwissenschaft auf unsere Wirklichkeit nehmen tive Frau erscheint. Sie entpuppt sich aber als konne. leichtes Madchen, und er sieht sich entt1iuscht. Eduardo GOmez Der Romanheld kehrt nach einem Traum wieder Wissenschaft/iche Konferenz 457

in seinen Alltag zuriick. Der Roman ist eine gro• Bild des Neo-Faust yom christlichen Begriff teske Parodie auf Goethes Faust, in der teilweise stamme. Herr Professor Takahashi beantwor• die Verse aus Faust direkt zitiert werden. tete die Frage mit "nein" und erklane, dafi sich Herr Kollege Takahashi nennt ein viertes japa• das Bild aus dem KrisenbewuBtsein der heuti• nisches Werk, das unter dem EinfluB Goethes gen Zeit herausbildete. entstanden ist, und zwar ein Comic und Trick• 1m Laufe der Diskussion konnten wir feststel• film Neo-Faust (1988) von Tezuka. In dem im len, dafi Faustunter allen Werken Goethes die Ja• vorigen Jahr entdeckten Manuskript des Neo• paner am meisten begeistert hat. Neben Faust Faust ist die gesamte Handlung des kompletten tibten Die Wahlverwandtschaften, der Werther Werkes grob skizziert. Danach entstand ein ver• sowie die naturverbundene Lyrik Goethes einen filmter Cartoon. Die wichtigsten Teile dieses Ma• starken EinfluB auf die japanische Literatur des nuskriptes: Die in eine schone Frau verwandelte 20. Jahrhunderts aus, fUgte der Vortragende ab• Mephistophela erscheint vor Faust. Faust er• schliefiend hinzu. schafft mit ihrer Hilfe einen Klon-Menschen aus Tschong-Dae Kim Ishimaki, dem radikalen anarchistischen Studen• ten. Faust bildet aus den neuen Geschopfen eine groge Armee mit Mordwaffen. Mephistophela Arbeitsgruppe F verftihrt Faust dazu, Krieg gegen die Menschheit zu flihren. Beim Untergang der Welt ruft Faust: Goethes Wirkung auf die russische Kultur (Primiir• "Ist das die Welt, die ich rnir gewiinscht habe?" und Sekundarrezeption) In einem Schutthaufen erblickt Faust ein Gret• chen ahnliches Madchen. Bei der Rettungsarbeit Referenten: Prof. Dr. Lili Kaufmann, Tambow fur sie und in der Liebe mit ihr ftihlt sich Faust Dr. Wladirnir Gilmanow, Kaliningrad yom Wert des Lebens erfafit. Diesen schonen Diskussionsleiter: Augenblick will Faust fur immer festhalten und Prof. Dr. Wladirnir Avetisjan, Ishevsk ruft: "Verweile doch, du bist so schon." Auf die• sen Ruf hin steht die Zeit still. Und in diesem Je tiefer man die russische Kultur der letzten Moment erscheint Mephistophela, urn Fausts zweiJahrhunderte untersucht, desto mehr wird Seele zu holen. Faust aber weigert sich, seine man gewahr, wie stark Goethe auf sie wirkte. Seele abzuliefem; mit der Verweigerung beginnt Einen neuen Beweis daftir lieferte Herr Gilm• die Zeit wieder zu fliegen, und neues Leben ent• anow, der tiber die Goethe-Rezeption durch die springt aus der neuen Erde; Mephistophela sieht russischen Denker und Dichter des sog. "silber• darin ihre Niederlage, Faust und das Madchen nen Jahrhunderts" berichtete. Das unter dieser sind gerettet. Benennung bekannte Phanomen der geistigen Nach dem Vomag wurde in der Diskussion Geschichte RuBlands umfafit die letzten Jahr• die Frage gestellt, ob von den genannten litera• zehnte des 19. und die ersten Dezennien des 20. rischen Werken deutsche Ubersetzungen vor• Jahrhunderts. liegen. Darauf war die Antwort "ja", und zwar Die Reprasentanten des "silbemen Jahrhun• Mishimas No-Drama. In der Diskussion tiber derts" interessierten sich vomehrnlich fur Goe• den Begriff von Himmel und Holle erklane thes Stellung zu Problemen wie Religion, Staat, Herr Takahashi, dafi man in Japan diese Begriffe Kunst, Revolution und Freiheit. Nie zuvor in nicht im christlichen Sinne vertikal, sondem ho• der Geschichte der russischen Goethe-Rezep• rizontal versteht. Frau Professor Mommsen tion wurde der Dichter so stark in die hitzigen wies auf das japanische Goethe-Museum hin, Debatten und Meinungskontroversen mitein• das ein Stifter, der durch die Erfindung von bezogen. In mancherlei Hinsicht wurde Goethe Ktichengeraten reich wurde, griindete. In die• in RuBland um die Jahrhundertwende wie ein sem Museum konnen Kinder mit dem Mario• Prophet betrachtet und verstanden. Man nettenspiel des Faust vertraut werden. Die Japa• schenkte dem alten Goethe viel Aufmerksam• ner lieben Goethe, weil dieser im Gegensatz zu keit, dem Dichter als Symboliker und Mythen• Schiller aus seiner Naturverbundenheit heraus schopfer, was gegentiber der friiheren russi• dichtete, wie der Vortragende sagte. Herr Pro• schen Goethe-Rezeption eine starke Wandlung fessor Vogkamp fragte, ob das apokalyptische bedeutete. 458 Aus dem Leben der Goethe-Gesellscha/t

Frau Kaufmann berichtete iiber die Goethe• Arbeitsgruppe G Interpretation der russischen Literaturhistoriker, die an der Moskauer Universitat lehrten. Hier Goethe im Widerstreit des liberalen und des radi• zeichnete sich Stepan Petrowitsch Schewyrew kalen Denkens in der Weirnarer Republik aus, der Goethe personlich kannte, aus seinem Werk iibersetzte, iiber ihn schrieb und mit der Referent: Dr. Michae!Jaeger, Berlin Weltliteraturkonzeption des Dichters vertraut Diskussionsleiter: war. Mit Recht kann Schewyrew als Mitbegriin• Prof. Dr. Karl Robert Mandelkow, Hamburg der der russischen Goethe-Forschung gelten. Korreferent: Die Referentin, die ausfuhrlich iiber verschie• Prof. Dr. Mirko Krivokapic, Be!grad dene Etappen der Aufnahme von Goethes Werken durch die Professoren und Studenten der Mos• Die Sitzung wurde eroffnet mit einem mit vie! kauer Universitat (vornehmlich im 19. Jahrhun• Beifall quittierten Dank an Prof. Krivokapic aus dert) informierte, bemiihte sich, dieses Thema mit Belgrad, dem es trotz der kriegsbedingten der Geschichte der Universitat zu verbinden. Schwierigkeiten moglich gewesen war, nach In der anschlieBenden lebhaft gefuhrten Dis• Weimar zu kommen. kussion konzentrierte man sich auf Goethes Wir• Die Behandlung des Themas durch den Refe• kung auf das Schaffen einzelner russischer Dich• renten unterschied sich von der gangigen Gegen• ter und Schriftsteller - von Puschkin bis Andrej iiberstellung rechter wie linker politischer Positio• Belyj, wodurch das Bild der Goethe-Rezeption nen und deren Re£lexen in der Goetheaneignung in RuBland wesentlich bereichert wurde. in der Forschung und in der auBerwissenschaftli• Das Problem "Goethes Wirkung auf die russi• chen Publizistik. Sein Ansatz war vielmehr durch sche Kultur" hat noch eine hochst aktuelle Dimen• einen Riickgriff auf religiose und theologische sion. Seine Einleitung zur deutschen Ubersetzung Grundsatzdebatten bestimmt, die ihr T e!os in der von Carlyles "Leben Schillers" abschlieBend - sie Fundamentalkritik eines liberalen Biirgertums hat• stellt das wichtigste Manifest der Weltliteratur• ten, fur das auch nach 1918 Goethe ein herausra• konzeption des Dichters dar -, schreibt Goethe: gendes Leitbild blieb. Ausgangspunkt seiner Uber• "Nun aber bin ich iiberzeugt, daB, wie die deut• legungen war der vielzitierte, von Friedrich Ebert sche ethisch-asthetische Literatur clurch das drei• 1919 als Signum der neuen Republik beschworene fache Britannien [hier meint Goethe Schottland, "Geist von Weimar". Die Auseinandersetzung mit Irland und England, deren Bewohner nicht im dieser Forme! bestimmte die ideologische und po• besten Einverstandnis leben - V. A.] sich verbrei• litische Diskussion in der Weimarer Republik. Ein tet, zugleich auch eine stille Gemeinschaft von genauer Blick auf die inhaltliche Fiillung, die Ebert, Philogermanen sich bilden werde, welche in cler £lankiert von Gustav Radbruch, dieser Formel ge• Neigung zu einer vierten, so nahverwandten geben hat, zeigt die zentrale Bedeutung, die in ihr Volkerschaft auch unter einander als vereinigt die Berufung auf Goethes Altersroman Wilhelm und verschmolzen sich empfinden werden" Meisters Wanderjahre hat. Der diesem Werk in• (WA I, 42.1, S. 206). harente Utopieverzicht und das begleitende Entsa• An Goethe anschlieBend diirfen wir folgende gungspathos entsprach einer Politik eines der biir• Frage aufwerfen: Konnte die Verbreitung der gerlichen Mitte zuzuordnenden Reformwillens "deutschen ethisch-asthetischen Literatur" - vor und einer liberalen Position der Vermittlung. Erst altern die ihres groBten Vertreters Goethe - durch durch diese Berufung auf das Entsagungspara• das "hundertfache" Rumand zum Abbau der in digrna des alten Goethe wird der Einspruch und unserem Lande zwischen manchen Nationen der Protest jener breiten Schicht der Intellektuellen schwe!enden und periodisch ausbrechenden Kon• gegen den "Geist von Weimar" verstandlich, die flikte beitragen? Es moge also in Rumand immer dem epochentypischen "Hunger nach Ganzheit" mehr Goethe-Leser geben! Daran haben wir rus• (Peter Gay) folgen und dem liberalen Toleranzge• sischen Goethe-Forscher, die wir uns Philogerma• danken Goethes die Radikalitat religios-weltan• nen nennen diirfen, im Geiste Goethes zum Heil schaulicher Konzepte entgegenstellen, die in dem unserer Heimat konsequent zu arbeiten. zur Mode gewordenen Schlagwort "Entschei• dung" terminieren. Neben der weimarkritischen Wladimir Avetisjan A vantgarde wie dem Dadaismus und der sozialre- Wissenschaftliche KonJerenz 459

volutionaren Literatur sind es vor allem die dialek• rassistischen Vereinnahmung des Dichters ge• tische Theologie (Karl Barth und Friedrich Gogar• richteten Kritik wurde, eine Entwicklung, die ten), die politische Theologie Carl Schmitts und nach 1945 zu einer stark theologisch orientier• die philosophischen Positionen von Walter Benja• ten Goethedeutung fiihrte. min und Martin Heidegger, deren gemeinsame Ein wesentliches Verdienst des Vortrags und Frontstellung der Kampf gegen eine demokra• der anschlieBenden Diskussion war die Tatsache, tisch-republikanische Biirgerlichkeit war. Als einer daB auf einer Tagung der Goethe-Gesellschaft der wenigen hatte Thomas Mann zwar noch 1932 Texte erortert wurden, die mit Goethe selbst nur Goethe als Reprasentant des bUrgerlichen Zeitalters sehr vennittelt zu tun hatten. Die Offnung des gefeiert, allerdings nicht ohne seinen nachdriickli• Blicks auf die vielgestaltigen religios-weltanschau• chen Hinweis, daB in den Wanderjahren das Biir• lichen Kiimpfe in den 20er Jahren macht jedoch gerliche bereits ins sozialutopische Uberbiirgerli• mit Nachdruck bewuBt, daB die Beschaftigung che transzendiere, das yom "individualistischen, mit Goethe nicht allein Sache der Goethe-Philolo• liberalen und burgerlichen Ideal kaum etwas ubrig gie sein kann, sondem daB die Rezeptionsge• laBt". Ein Hohepunkt der Auseinandersetzung schichte dieses Autors dringend der Kennmis zwischen liberalem und radikalem Denken in der siimtlicher Erscheinungsfonnen der kulturellen, Weimarer Republik ist das bertihmte Streitge• religiosen und politischen Sachgehalte der Ver• sprach zwischen dem Goetheverehrer und Ver• gangenheit bedarf, die auch unser gegenwartiges nunftrepublikaner Emst Cassirer und dem Autor Goethebild noch immer, ob bewuBt oder nicht, von Sein und Zeit, Martin Heidegger, 1929 in bestimmen. DaB dabei gerade die Auseinanderset• Davos. Hier konzentrierte sich die Konfrontation zung mit den Goethegegnem und den Goethekri• zweier Generationen, - der alteren, die sich auf tikem ein wichtiges Stimulans jeder produktiven Goethe und den deutschen Idealismus berief, und und neue Aspekte erschlieBenden Goethedeutung der jungeren, die mit ihrem radikalen Frageansatz ist, dtirfte heute selbstverstandlich sein und zu diesen Idealismus neukantianischer Provenienz fUr einer sachlichen und unaufgeregten Streitkultur uberwunden erkliirte. Konsequenterweise spielte gehoren, die zu praktizieren eine wesentliche Auf• Goethe fUr Heidegger zu diesem Zeitpunkt und gabe einer modemen Goethe-Institution ist. auch in Zukunft keine Rolle mehr. An die Stelle des Weimarer Klassikers treten die Griechen und Karl Robert Mandelkow Holderlin. Ein auf Goethe sich berufender Huma• nismus ist endgtiltig obsolet geworden. Der Wi• derstreit zwischen liberalem und radikalem Den• Arbeitsgruppe H ken in der Weimarer Republik war damit zugunsten des letzteren entschieden. Der "Geist Goethe im Nationalsozialismus und im geistigen von Potsdam" trat 1933 an die Stelle des "Geists Widerstand gegen Hitler von Weimar". Das atillerordentlich dichte, faktenreiche und Referent: Dr. Dirk Kemper, Hildesheim brillant vorgetragene Referat von Herrn Jaeger Diskussionsleiter: hatte auf den zahlreichen Horerkreis keines• Prof. Dr. Lothar Ehrlich, Weimar wegs eine einschtichtemde Wirkung, sondem Korreferent: Prof. Dr. Nodar Kakabadse, Tbilissi provozierte eine hochst lebendige Diskussion, die sich vor allem auf bestimmte Positionen der Der sehr gute Besuch der Arbeitsgruppe, es genannten Autoren bezog. Mit Nachdruck waren weit tiber 300 Teilnehmer der Hauptver• wurde darauf hingewiesen, daE bestirnmte sammlung erschienen, signalisierte das groBe in• goethekritische Atillerungen nach 1933 bei Karl teresse an einer emeuten, vertieften Auseinan• Barth und Friedrich Gogarten einem differen• dersetzung mit der Rezeption Goethes im zierten Blick Platz machten. Ein zentraler Punkt Dritten Reich. Eingangs skizzierte der Diskussi• war der Funktionswandel der religiosen Kritik onsleiter, unter Verweis auf gegenwartige De• an Goethe nach 1933. Jetzt verkehrten sich teil• batten und Publikationen aus AnlaB des 250. weise die Fronten derart, daE eine religios und Geburtstages des Dichters und des Kulturstadt• christlich orientierte Goetheinterpretation zum jahres "Weimar 1999", den nationalen und in• Vehikel einer gegen den Ungeist einer volkisch- temationalen, den geschichtlichen wie aktuellen 460 Aus dem Leben der Goethe-GesellschaJt

Horizont des immer noch brisanten Themas. Er Zeit einerseits fur den direkten Nachweis der akzentuiene dabei die Notwendigkeit ganzheit• "NichtanschlieBbarkeit" durch Vergleich, und lichen und differenzienen, kollektiven wie indi• zwar nicht nur am Beispiel von konkreten Inan• viduellen Erinnems des ambivalenten Umgangs spruchnahmen des Gotz, sondem andererseits mit Goethe im 20. Jahrhunden im Kontext der auch fur die Darstellung der Bedeutung Goethes politischen Geschichte Deutschlands. Zitiene im Widerstand gegen die Diktatur durch ein Humanitat und inhumane gesellschaftliche und Ausbrechen aus dem kollektivistischen Ord• bestialische militarische Praxis fielen schlieBlich nungssystem des Dritten Reichs. vollstandig auseinander, so daB Richard Ale• Bot der Vortrag also vor allem eine plausible wyn im Goethejahr 1949 feststellen muBte: Interpretation von Goethes Gotz als Beleg fur "Zwischen uns und Weimar liegt Buchenwald." die Widersinnigkeit einer nationalsozialistischen Andererseits sollte das weite Spektrum der Aus• Vereinnahmung, ohne daB die Vielfalt der Ver• einandersetzungen auch unter den Bedingungen falschungen des Dichters und seiner Werke einer Diktatur zur Darstellung gelangen - von (z. B. des Faust) im Dritten Reich nachgezeich• der politischen und ideologischen Instrumenta• net wurde, so konnte in der anschlieBenden lisierung durch die NSDAP im Rahmen der Diskussion der Horizont der kritischen Refle• Gleichschaltung des kulturellen Lebens bis zur xion betrachtlich erweitert werden. Verschwie• "inneren Emigration" und dem Widerstands• gen werden darf Freilich nicht, daB einige T eil• kampf im In- und Ausland. nehmer der Debatte die Meinung vertraten, der Dr. Kemper griff mit einem programmati• Referent habe, bei aller zugestandenen wissen• schen Zitat von Reichsjugendfuhrer Baldur von schaftlichen Qualitat der Darlegungen, der in• Schirach aus einer Rede zur Eroffnung der "Wei• tention der Arbeitsgruppe nicht geniigend ent• mar-Festspiele der deutschenJugend" 1937 diese sprochen. wirkungsgeschichdichen Zusammenhange auf Die Diskussion iiber das "Riesenthema", wie und formuliene als These seines Beitrags die es ein Schweizer Mitglied nannte, auf der "tatsiichliche Widersinnigkeit der nationalsoziali• Grundlage der "Prolegomena" des Vortragen• stischen Goethe-Rezeption im Sinne einer prin• den, wie es Prof. Perels (Frankfurt a. M.) pro• zipiellen NichtanschlieBbarkeit" der Ideologie blematisierte, war dann insgesamt anregend, und Propaganda des Dritten Reichs an seine teilweise spannend, auch kontrovers. Urn nur Werke. Diesen zu bestatigenden Ansatz fun• zwei Beispiele herauszuheben: So lieferte Prof. dierte der Referent im folgenden mit einer prazi• Naoji Kimura (Tokyo) interessante Einsichten sen, exemplarischen Analyse des Gotz von Berli• in die japanische Goethe-Rezeption dieser Jahre, chingen unter dem Aspekt der Entfaltung eines indem er auf den Zusammenhang mit der In• modemen Individualitatskonzepts, das vor allem strumentalisierung im Dritten Reich einging. auf "Besitzindividualismus" und eine "innere Prof. Krippendorff (Berlin) erorterte den tief• Bindung an ein soziales Werte- und Ordnungs• greifenden Menta1itatswandel in den 20er und system" insistiere. Er arbeitete heraus, daB diese friihen 30er Jahren als Voraussetzung dafur, daB - wie auch andere - Wert-orientierungen schon sich die Deutschen nicht als "Volk Goethes" beim jungen Goethe (und auf dialektische Weise (Alewyn) erwiesen hatten. erst recht in seiner spateren Entwicklung) im Nach iiber fiinfzehn Beitragen, auf die auch vollen Gegensatz zum nationalsozialistischen der Referent wiederholt reagierte, konnte der Kollektivismus "mit seiner ideologischen Wie• Diskussionsleiter die fast zweistiindige Veran• dereinsetzung eines pseudometaphysischen Rah• staltung denn doch mit einiger Zufriedenheit ab• mens von Yolk und Rasse" stehen. schlieBen. 1m Verlaufe des Nachmittags wurde Leider konzentrierte sich Herr Dr. Kemper deudich, daB wir in unserer Gesellschaft solche in seinem (zu langen) Vortrag a1lzusehr auf die Gesprache iiber den Umgang mit dem "klassi• zwar genaue und iiberzeugende Erhellung der schen Erbe" im 20. Jahrhundert dringend fort• werkgeschichdichen Grundlagen und Voraus• fuhren sollten. Das betrifft auch die Geschichte setzungen fur eine im Prinzip "widersinnige" der Goethe-Gesellschaft selbst. Am Rande nationalsozialistische Ideologisierung des T extes wurde iiberdies von einigen Mitgliedem bedau• von Goethes Friihwerk, die er dann im Detail ert, daB die Themen fur die Arbeitsgruppen der aber nicht mehr behandelte. So blieb nur wenig wissenschaftlichen Konferenz nicht auch die Wissenschaftliche Konferenz 461

Nachkriegsgeschichte, die Entstehung verschie• Als lebendig darf auch die oft scharf gefUhrte dener "ostlicher" und "westlicher" Goethe-Bil• Diskussion im vollbesetzten Vortragssaal des der zwischen 1945 und 1990 und ihre Bedeu• Goethe-Nationalmuseurns bewertet werden. tung fiir den deutsch-deutschen Dialog Wenige Nachfragen betrafen sachliche Details erf.illten. Doch mehr als sechzehn Arbeitsgrup• von Vortrag und Korreferat: in welchem Um• pen konnte unsere Gesellschaft nicht anbieten. fang Goethes Werk ins Armenische oder Geor• gische iibersetzt sei, urn iiberhaupt spielbar zu Lothar Ehrlich sein auf den dortigen BUhnen; ob sich nach Alb• recht Schones ,Rekonstruktion' der Walpurgis• nacht-Szenen die Inszenierung dieser Passagen Arbeitsgruppe I grundsatzlich geandert habe. Die Diskussion wurde von einem Thema be• Goethes Nachleben auf der BUhne herrscht: 1m unmittelbaren AnschluB an Giinther Mahals pointierte Spitzen gegen einige Spitzfin• Referent: digkeiten modemer Faust-Inszenierungen machte Dr. phil. habil. Giinther Mahal, Knittlingen eine Mehrheit der Diskutanten ihrem Unmut Diskussionsleiter: Dr. Benedikt ~ Bochurn iiber die Entstellungen und Verstiimmelungen Korreferentin: Dr. Lina Piradowa, Erewan "ihres" Goethe Luft. Diskussionsteilnehmer stell• ten in Erfahrungsberichten als paradigmatisch Der Referent konzentrierte sich in seinem Vortrag empfundenen Inszenierungen (vor allem aus den ganz auf die Inszenierungsgeschichte des Faust im 50er und 60er Jahren) die gegenwartige "Textver• 20. Jahrhundert. Er skizzierte zunachst treffend achtung" entgegen; das modernistische Re• die markantesten Inszenierungen der ersten drei gietheater sei nicht bereit, auf Goethes "Tiefe" ein• Jahrzehnte des Jahrhunderts: die naturalistisch• zugehen. Die Goethe-Gesellschaft miisse, so eine realistischen Auffiihrungen Max Reinhardts in vehement vorgetragene Forderung aus dem Publi• Berlin und Salzburg und die bis heute andauemde kum, Stellung beziehen gegeniiber derartigen Ins• anthroposophische Weihe spiel-Tradition in Dor• zenierungen, miisse sich eine Aufsichts- oder nacho Griindgens' spartanische und wortorien• Kommentarfunktion geben. Einer solchen Ober• tierte Fassung des Faust habe in der Nachkriegszeit wachungs- und Biihnenzensurbehorde wurde eine Inszenierungsnorm installiert, auf die die fol• verschiedentlich die grundsatzliche Freiheit der genden Regisseur-Generationen nur in antipara• Kunst entgegengehalten, dariiber hinaus auch dar• digmatischer Umdeutung des Stoffes hatten rea• auf verwiesen, d.ill Goethe selber seine Texte als gieren konnen. Giinther Mahal beschrieb die offen fur mannigfaltige Verstandnismoglichkeiten unterschiedlichen Regiekonzepte v. a. seit den und Rezeptionsweisen angesehen habe. 70er Jahren zutreffend - und nicht ohne pole• GemaBigter erschien der Anspruch, d.ill Ins• mische Pointen gegen gewisse "Modernismen" zenierungen offener ihren hermeneutischen Zu• des Regietheaters - unter den Kategorien der Ent• gang zurn Text deklarierten. Der - ebenfalls mythisierung und Entliterarisierung des Faust, die gemaBigten - Forderung nach "Werktreue" in gleichzeitig in eine zunehmende Theoretisierung, der Inszenierung wurde die Notwendigkeit ent• Hermeneutisierung und Verfremdung des Stoffes gegengestellt, einen Text wie den Faust "fur die eingemiindet seien. heutige Zeit" bearbeiten zu miissen, urn ihn zurn In einem knappen Beitrag erweiterte die Kor• Sprechen zu bringen. Bernd MaW () referentin die Perspektive auf "Goethes Nachle• wies auf die grundsatzliche Differenz zwischen ben auf der BUhne" einerseits in Richtung ande• Textfassung und Biihnenfassung hin: Der Regis• rer Biihnenwerke Goethes, andererseits im seur miisse immer bearbeiten, immer die eigene Hinblick auf das BUhnenleben Transkaukasiens. "Lesart", den verstehenden Zugang suchen; wer Die rund l30jahrige BUhnengeschichte Goethes den "reinen" Faustwolle, der solle ihn lesen, nicht in Armenien und Georgien - die wiederum yom ins 'Theater gehen. In diesem Zusammenhang Faustund seinen verschiedenen Opem-Adaptio• wies Hans-Jiirgen Schmitt (Kronach) darauf hin, nen dominiert wurde - erweise, so Lina Pira• d.ill gerade Goethe als Erfinder des Regietheaters dowa abschlieBend, wie lebendig Goethe ID1 gelten diirfe - der (wie auch Schiller) sowohl die transkaukasischen Kulturraurn sei. eigenen Produktionen als auch fremde StUcke ra- 462 Aus dem Leben der Goethe-Gesellschaft dikal fur seine Weimarer Biihne bearbeitet habe, Meiner Meinung nach wollten diese Diskussi• ein Regietheater-Konzept, das auch schon an onsteilnehmer nicht wahrhaben, daB groBe Wilhelm Meisters Hamlet-Fassung und -Insze• Kunstwerke "Leitfossilien ihres Zeitalters" sind, nierung sichtbar werde. sie geben, so wie im SchluBakt von Faust II, das Benedikt Jefling Bild des sozialen Zustandes, den Teufelspakt als "Widerspruch von Kapital und Arbeit, als Gefah• ren der gebauten Natur", wieder. Arbeitsgruppe K Die zweite Gruppe der Teilnehmer lobte da• gegen die Klarheit und Brillanz der Ausfiihrun• Goethe und die Naturlyrik gen von Volker Braun, da daraus ein kontrastiver Vergleich tiber den Sinn der Poesie hervorgegan• Referent: Volker Braun, Berlin gensel. Diskussionsleiter: Dr. Ivan Cvrkal, Bratislava Volker Braun gelang es in der stiirrnischen At• Korreferent: Prof. Dr. Doo-Hwan Choi, Seoul mosphare, seine Meinung tiberzeugend zu pr1i• sentieren und auf eine neue Wahmehmungsweise In seinem Essay Dem Geyer gleich. Goethe und sowie auf eine innovative Moglichkeit hinzuwei• Kafka in der Natur reflektierte Volker Braun tiber sen, das klassische Erbe fur die Dichtung wie fur die Funktion der Natur bei Goethe und Kafka das Denken von heute anregend, ja fruchtbar zu und stellte dabei einige Parallelen zur modemen erschlieBen. Lyrik und Literaturtheorie (Brecht, Benjamin, Ivan Cvrkal Mickel, Leistner u. a.) her. Am Beispiel mehrerer Texte Goethes und Kafkas prasentierte Braun deren Ansichten zur Tagespolitik und Poesie. Arbeitsgruppe L Goethes Ziel war es, Widerspruche zu vereinigen und den Problemen, auch sozialen, von der Seite Goethes Nachwirkung im Roman des 20. Jahrhun• der Natur und ihrer Gesetzlichkeit beizukom• derts men. Der Unterschied zwischen Goethe und Kafka bei der Funktionsbestimmung der Natur ist Referent: Prof. Dr. Wilhelm VoBkamp, Koln besonders deutlich im Symbol des Geiers (Harz• Korreferent: Dr. Milan Tvrdik, Prag reise im Winter) zu sehen: Hier die Freiheit des Diskussionsleiterin: "schwebenden Lieds", dort der ausgelieferte Prof. Dr. Christine Maillard, Strasbourg Mensch. Nach Volker Braun besteht kein Unter• schied zwischen der Natur- und der politischen In seinem mit groBem Beifall aufgenommenen Dichtung. Die Moglichkeiten der Dichtung beste• Vortrag tiber "Wilhelm Meisters 1heatralische hen nicht in der Veranderung der Welt, sondem Sendung und dessen Lehrjahre im 20. Jahrhun• in der Hihigkeit, Widerspruche zu entdecken. dert" ging Herr VoBkamp von der "unendlichen Kafka sah die Natur als Abstraktion, Goethe er• Auslegbarkeit" der Goetheschen Meister-Ro• lebte sie in konkreter Anschauung. Goethe emp• mane sowie von der prototypischen Funktion fand Befremdung in seiner letzten Schaffensperi• aus, die die Lehrjahre innerhalb der Geschichte ode, Kafka war der Entfremdung lebenslang des Bildungsromans tibemehmen. Kennzeich• ausgeliefert. Des weiteren wurden verschiedene nend fur die Wirkungs- und Interpretationsge• Fragen wie die Gefahren der "gebauten" und de• schichte der Meister-Romane im 20. Jahrhundert naturierten Natur sowie die allseitige Bedrohung seien die bemerkenswerten Revisionen der ver• durch Globalisierungsprozesse erortert. einheitlichenden Harmonisierungstendenzen, In der Diskussion trennten sich die Geister. die im 19. Jahrhundert herrschten. Die Rezep• Diejenigen, die ein Expose zu Goethes Naturlyrik tion im Roman des 20. Jahrhunderts sei eine kri• erwartet hatten, fuhlten sich enttauscht. Andere tisch-reflexive und stehe unter dem Zeichen des wiederum storten die Beispiele aus der Faust-Dich• Wechsels von der "Suche nach Identitat" zu tung: Das Thema sei verfehlt, die Naturlyrik hange einer "Identitat der Suche". nicht mit diesem Drama zusammen. Das Ziel der Nachdem er die Haupttnerkmale des Goethe• Dichtung bestehe in der Versohnung, die die Rich• schen Bildungsroman-Modells zusammengefaBt tung fur das Machbare, fur die Zukunft aufzeige. hatte - n1imlich das modeme Individualitatskon- Wissenschaftliche Konferenz 463 zept eines entwicklungsfahigen Subjekts, dem eine Vogkamps These der Initiation als Gegenmodell Vervollkommnungsmoglichkeit zugerechnet zum teleologischen Bildungskonzept verwies ein wird, die Selbstreflexion, die durch bestimmte, der Diskussionsteilnehmer auf das ethnologische In• Gattung eigentiim1iche ktinstlerische Mittel und itiationsmodell, das doch mit Entwicklung zu tun asthetische Verfahren zustande kommt -, zeigte habe oder diese zumindest nicht ausschliege. Dem Herr Vogkamp, d;ill in der produktiven Rezep• konnte der Referent zustimmen, betonte aber den tion des Goetheschen Bildungsromans eine Ableh• fur ihn ausschlaggebenden Unterschied zur Bil• nung oder Kritik des teleologischen Vervoll• dung, die auf einem Entsprechungsverhaitnis zwi• kommnungsmodells parallel lauft mit einer schen dem Einzelnen und der Gattung beruhe. Zu veranderten erzahlerischen Darstellung. Dies Thomas Bernhards Roman wurde auch die Frage zeigte er an zwei Beispielen aus der Gegenwartsli• gestellt, ob dieses "Sein zum Tode" nicht doch teratur: Botho ~ Roman Der junge Mann eine Alternative fande, und zwar in dem lebens• (1984) und Thomas Bernhards Ausloschung. Ein freundlichen Bildungsmodell der Berufswahl, die Zerfall (1986). In beiden Fallen erfahre das Goe• in Bernhards autobiographischen Schriften thema• thesche Bildungsmodell grundlegende Wandlun• tisiert werde. Ein Hinweis des Korreferenten lieg gen: Wahrend bei Botho ~ das lineare Bil• eher vennuten, d;ill dies nicht so sei, da die auto• dungsmodell durch ein lnitiationsmodell abgelost biographischen Schriften Bernhards eben diese Be• werde - der Roman besteht aus mehreren lnitia• rufswahl als eine erzwungene erscheinen liegen. tionsgeschichten und Darstellung von Wandlungs• Zu dem wichtigen Aspekt der europaischen Ein• prozessen -, erfolge bei Thomas Bernhard die pro• fltisse betonte der Referent die grundlegende Be• duktive Rezeption zwar weit folgenreicher und ra• deutung des franzosischen Romans von Flaubert dikaler, stehe aber auch unter dem Zeichen einer und Balzac bis Proust, und er unterstrich den Un• Kritik am Subjektkonzept. Die Vervollkomm• terschied zur deutschen Tradition, die die regres• nung lagt hier einem Negationsgestus der Selbst• sive Seite immer zugunsten der teleologischen Vi• zerstorung Platz. In diesem von der Todesthema• sion verdrangt habe. Im sch~ an diesen T eil tik beherrschten Roman, diesem "Lehrstiick, der Diskussion wurde noch kurz die Vorstellung richtig zu sterben", bewahre Thomas Bernhard einer Einheitsfigur Faust-Wilhelm Meister er• dennoch Elemente des Goetheschen Bildungsro• wahnt. Dag der mannliche Held des Goetheschen mans, so z. B. die Meister-Schtiler-Beziehung, die Bildungsromans doch nur durch die pennanente eine konstruktive Struktur bildet. Im Anschlug an Auseinandersetzung mit weiblichen Figuren zur Renate Lachmann bezeichnete Herr Vogkamp eigenen Identitat findet, ist ein Aspekt, der kaum das Verhaitnis beider Autoren zur Tradition des Gegenstand der Rezeption in den beiden unter• Bildungsromans schlieglich eher als ein "Wider• suchten Romanen zu sein schien. Wahrend bei Schreiben" denn als ein "Weiter-Schreiben". Botho Straug eine Frauenfigur (die Figur der Al• In der anschliegenden Diskussion bildeten muth) in dieser Hinsicht in Frage kame (auch in vier Themenkreise die Schwerpunkte: 1. die Verbindung mit dem Erlebnis der Kunst), scheint Frage nach dem Subjekt und nach der Selbstre• dieser Aspekt bei Thomas Bernhard tatsachlich in flexion, 2. die Ablosung des Bildungsmodells den Hintergrund gedrangt worden zu sein. Der durch das lnitiationsmodell, 3. der Einflug nicht• Referent erinnerte dabei an die sozialgeschichtli• deutscher, europaischer Modelle des Bildungsro• chen Bedingungen, die dazu fuhrten, d;ill im Bil• mans, 4. schlieglich die Rezeption bzw. Nicht• dungsroman die Mittelpunktfiguren beinahe aus• Rezeption der Goetheschen Auseinandersetzung schlieglich mannlich sind. Der Briefroman sei eine mit dem Weiblichen. weit besser geeignete Gattung, in welcher auch das Zum ersten dieser Themenkreise meinte der weibliche Subjekt zur Sprache kommen konne. Referent, selbst innerhalb der Diskurse tiber die Zum Schlug betonte Herr Vogkamp noch ein• Verabschiedung und das Ende des Subjekts bleibe mal die Wichtigkeit einer kritischen, nicht harmo• die Subjektfrage bestehen, und die sch~h nisierenden Lektiire des Goetheschen Bildungsro• keit und Gegenwanigkeit des Wilhelm-Meister• mans und pladierte dezidiert fur eine Lektiire der Romans, die gerade in Krisensituationen beson• Lehr- und Wanderjahre, seien letztere doch, mit ders virulent werde, biete eine Moglichkeit, sie ihrer diskontinuierlichen Erzahlweise, der moder• immer erneut zu stellen. Es sei geradezu eine Auf• nereRoman. gabe dieser Jahrzehnte, an ihr zu arbeiten. Zu Herrn Christine Maillard 464 Aus dem Leben der Goethe-Gesellschaft

Arbeitsgruppe M Staat nicht positivistisch zu lesen, sondem nach dem "Subtext" seines Handelns zu fragen. Als Goethes Denken uber Recht und Staat - aus der Beispiel nannte er die Tatsache, daB Goethe das Sicht von gestern und heute Urteil gegen die Kindsmorderin zwar nach mehr• tigigem Zogem wie seine beiden Kollegen unter• Referent: schrieben habe, aber zugleich diese Entscheidung Prof. Dr. Eberhard Schmidhauser, Hamburg tief bedauert und als Bruch in seinem politischen Diskussionsleiter: Dr. Manfred Osten, Bonn Tun empfunden habe. Korreferent: Prof. Dr. Naoji Kimura, Tokyo Der Versuch des Referenten, Recht und Staat als "Rahmenbedingungen" der Goetheschen Exi• Das Thema wurde zunachst ganzheitlich unter stenz und der Steigerung seiner Individualitat zu dem Aspekt der Personlichkeitsentwicklung Goe• interpretieren, rief schlieBlich eine Debatte zum thes behandelt, wobei Professor Schmidhauser Ordnungsbegriff Goethes auf den Plan, wobei gel• von der Konjektur ausging, daB Goethe bereits tend gemacht wurde, daB dieser Begriff - bei froh eine Art Lebensprogramm konzipiert habe. Goethe letztlich ontologisch - "mystischer" Natur Der Referent verwies hierbei auf den Brief Goe• sei. Hieraus resultiere denn auch ein nicht immer thes an Lavater yom September 1780 mit dem unproblematischer Rigorismus der Goetheschen beriihmten Bekenntnis von seiner "Begierde", Ordnungsvorstellungen. "die Pyramide meines Daseins [ ... ] so hoch als Manfred Osten moglich in die Luft zu spitzen". Vor diesem Hintergrund wurden dann die Be• griffe Recht und Staat entfaltet und in Relation ge• Arbeitsgruppe N setzt zum Denken und Tun Goethes vor allem in Hinblick auf seine amtliche Tatigkeit und sein Goethe und die Plidagogen. Exemplarische Etap• Verhalten in einzelnen Rechtsangelegenheiten. pen einer wechselhaften Rezeptionsgeschichte Der Vortrag schloB mit einer Synopse, die Goe• thes Denken tiber Staat und Recht vor dem Hori• Referent: Prof. Dr. Claus Gtinzler, Karlsruhe Wnt seiner Zeit und dem der Gegenwart urnfaBte. Diskussionsleiter: In der Diskussion wurden vor allem folgende Prof. Dr. Christoph Perels, Frankfurt a. M. Aspekte thematisiert: Korreferentin: Herrn Schmidhausers Vortrag wurde zunachst Prof. Dr. Nanuli Kakauridse, Kutaissi erganzt durch eine Debatte, die auf den Festvor• trag von Frau Professor Mommsen rekurrierte Jedem Teilnehmer an der gut besuchten Arbeits• und die Themen Demokratie und Staatsan• gruppe lag ein dankenswerterweise yom Refe• gehorigkeit kritisch im Blick auf Goethes Staats• renten selbst erstelltes Restimee des einfuhrenden und Rechtsdenken infrage stellte. Vortrags vor, so daB es alle leicht hatten, den Dar• Lebhafter Diskussionsbedarf bestand auch zu legungen Herm Giinzlers zu folgen. Offenbar den in der Streitschrift Wilsons gegen Goethe vor• hatte das Thema viele in der Schule titige Mit• gebrachten Behauptungen - wie ZUill Beispiel glieder unserer Gesellschaft angezogen, der Erfah• Goethes angebliche Mithilfe beim Verkauf von rungshintergrund einer vielfaltigen Schulpraxis Soldaten und seine Mitwirkung beim T odesurteil kennzeichnete tiber weite Strecken die Diskus• gegen eine Kindsmorderin. Geltend gemacht sion. In vielen Fragen und Diskussionsbeitdgen wurde in diesem Zusammenhang unter anderem, spiegelte sich die Schwierigkeit der Aufgabe, daB auch Goethe fur sein amtliches Handeln jene Goethe und Goethe-T exte heute Schtilem nahe• doppelte Rechtfertigungslehre in Anspruch neh• zubringen. men dtirfe, die fur politisches Handeln schlechthin Zunachst kntipfte das Gesprach unmittelbar charakteristisch sei, narnlich der in der Praxis un• an den Vortrag an: ob sich an die Linie yom "ver• versohnliche Antagonismus von Staatsrason ei• ntinftigen Subjekt" der spaten Herbertianer tiber nerseits und den Forderungen der Bergpredigt an• das "lebendige Ich" der Reforrnpadagogen und dererseits. Professor Krippendorff (Berlin) wies die zu einer okologischen Padagogik hintiber• erganzend darauf hin, daB es vor allem darauf an• fuhrenden Arbeiten des Zoologen Adolf POrt• komme, Goethes AuBerungen tiber Recht und mann und des Theologen und Mediziners Albert Wissenschaftliche Konferenz 465

Schweitzer Ansatze einer Padagogik der Post• turwissenschaftlichen Leistungen Goethes als modeme ankniipfen lieBen. kreativen Ausgangspunkt fur oft ganz aktuel1e Der Referent sah demgegeniiber heute eher Konflgurationen der modemen Kunstentwick• einen zugespitzten Individualismus sich ausbrei• lung anschaulich und iiberzeugend dar. Es ten, der sich weder zu Recht auf die reform• wurde dabei nachgewiesen, daB die Wirkungsge• padagogischen Konzepte der 20er Jahre berufen schichte goethischer Werke und Gedankengange konne, noch in Goethe einen Ahnherm habe. modeme Ansatze in sich birgt, die von verschie• Uberhaupt sei das Interesse an Goethe in jiinge• denen Kiinstlem des 20. Jahrhunderts innovativ rer Zeit eher an die Philosophen iibergegangen weiterentwickelt wurden. und kehre iiber die auf dem Weg der okologi• Die Pramissen fur einen derart innovativen schen Padagogik, auch der Bioethik, partiel1 in Umgang mit Goethe sind das Zeitiiberdauemde, die Padagogik zuri.ick. Anregende seiner Werke, das Organische seines Ein T eilnehmer gab den Hinweis, daB der an Denkens und Forschens, dem verwandtschaftli• Goethes Morphologie interessierten Padagogik che Aspekte des kiinstlerischen Diskurses mo• des Bildungsgedankens zwischen 1920 und 1935 demer Rezipienten begegnen. wenig spater die "morphologische Poetik" folgte Das Investigationsfeld wurde auf einige und ihm an der Universitat Mainz vermittelt Kiinstler des 20. Jahrhunderts beschrankt, wobei worden sei. vier themenrelevante Kreise irn Vordergrund Hinsichtlich der Chancen Goethes im Deutsch• standen: 1. Goethes Faust, insbesondere bei unterricht blieben die Meinungen in der Arbeits• Kathe Kol1witz; 2. Die Farbenlehre; 3. Die Lehre gruppe geteilt. Das mit dem Namen "Goethe" vom metamorphotisch-gesetzhaften Gestalten• verbundene Personlichkeitsideal sei nicht mehr ver• wandel und schlieBlich 4. Goethes Auffassung mittelbar; demgegeniiber wurden Goethes Nahe von der Plastik. zum Wesen der Kinder, sein Vermogen, das Indi• In bezug auf die Farbenlehre wurde lliustra• viduum gerade in seiner Problematik dichterisch tionsmaterial aus dem Schaffen von Max Acker• zu gestalten, der multikulturel1e Reichtum seines mann, Heinz Kreuz, dem bedeutenden Kolori• Werks, sein Ethos der Selbstbeschrankung und sten im Deutschland des 20. Jahrhunderts, bei sein Ethos der Tatigkeit als padagogisch durchaus dem die Farbentwicklung dem goethischen Ur• fruchtbar zu machende Momente sowohl seines phanomen gleichkommt, von Piero Dorazio und Lebens wie seines Werks hervorgehoben. Achile PerilJi, von Andre Masson und Heinz AbschlieBend wies der Referent darauf hin, daB Kreuz, von Andreu Alfaro, der z. Zt. eine Goethe die Arbeit in der Schule entscheidend mitbestimmt gewidmete Ausstel1ung in der Casa di Goethe sei von dem, was die Eltemhauser als Vorbereitung zeigt, und von Eduardo Chillida mit seiner in erbrachten; Erfolg oder Millerfolg der Goethe• Frankfurt am Main zu bewundemden begehba• Vermittlung in der Schule seien nicht nur vom ren Skulptur "Hommage a Goethe" herangezo• Wollen oder vom fachlichen Konnen der Deutsch• gen. lehrer her zu beurteilen. Der dritte thematische Kreis mit Bezug auf Christoph Perels Goethes Metamorphosenlehre wurde mit Wer• ken der sogenannten Gruppe "Quadriga" urn den spiritus rector Otto Greis belegt, die die Arbeitsgruppe 0 Triade Form, Farbe, Licht einpragsam und ef• fektvoll einsetzt. Goethe in der Kunst SchlieBlich wurde Goethes Auffassung von Referentin: der Plastik, also von der Skulptur als einem ver• Prof. Dr. Christa Lichtenstem, Frankfurt a. M. dichteten Gedanken erlautert, wobei auf innova• Diskussionsleiter: Prof. Dr. George Guru, Bukarest tive Interferenzen irn Werk von Henry Moore Korreferent: hingewiesen wurde. Dr. Rostislav Danilevski, St. Petersburg In allen erlauterten Fallen ging es der Referen• tin darum, die gegenwartige Zustandigkeit von Frau Prof. Dr. Christa Lichtenstem stel1te im Goethes Kunsttheorie und Kunstpraxis im Rah• Sinne des al1gemeinen Themas des diesjahrigen men eines vielschichtigen Wirkungs- bzw. Rezep• Kongresses die asthetisch-kiinstlerischen und na- tionsprozesses nachzuweisen. Diese Wiederauf- 466 Aus dem Leben der Goethe-Gesellschaft nahrne gewisser Aspekte von Goethes Kunsttheo• Die Spannung zwischen der .Asthetik Goe• rie wurde durch Hinweise auf Conrad Fiedler, thes auf der einen und der Richard Wagners auf Hans von Man:es bis hin zuJoseph Beuys belegt. der anderen Seite priigt die Entwicklung von Die Diskussion in dieser stark besuchten Sek• Richard Strauss. Diente die Lektiire der Italieni• tion war ungewohn1ich lebhaft und dehnte sich schen Reise wwend des Italienaufenthaltes zu weit iiber das vorgegebene Zeitlimit aus, was Anfang der 90er Jahre eher der Verarbeitung vom besonderen Interesse der T eilnehmer fUr die eigener Eindriicke, so setzte doch bald darauf im Referat aufgeworfenen, aus Zeitmangel zurn ein kontinuierliches Textstudiurn ein. Gestiitzt Teil bloB angerissenen Aspekte Zeugnis ablegt. wurde diese Entwicklung durch die Zusammen• Der Vortrag erscheint im Goethe-Jahrbuch arbeit mit Hofmannsthal, der beanspruchte, 2000. Strauss auf seinen eigenen Weg von der diony• sisch-orgiastischen, ja hysterischen Umsetzung George Guru der .Asthetik Wagners in der Elektra zur spate• ren Orientierung an der Kunst Goethes gefuhrt zu haben. Verbunden war dies mit der Forde• rung nach dem Primat des W ortes vor der Arbeitsgruppe P Musik gegeniiber der symphonischen Konzep• tion des musikalischen Dramas bei Wagner "Die Genies sind eben eine grofle Familie". Goethe sowie nach einer klassizistischen Musikdrama• in der Musik des 20. Jahrhunderts tik in der Nachfolge Goethes und Mozarts. A1s Fluchtpunkt dieser Entwicklung gelten Die Frau Referent: Prof. Dr. Dieter Borchmeyer ohne Schatten und Ariadne aufNaxos, vor allem Korreferentin: Prof. Dr. Meredith Lee aber die Agyptische Helena mit ihrem doppelten Diskussionsleiter: Dr. Andreas Anglet Bezug auf den Helena-Akt in Faust II und die Iphigenie. In der Arbeitsgruppe P referierte Prof. Borch• Diesem Anspruch Hofmannsthals steht ent• meyer iiber "Goethes Texte in der Musik des 20. gegen, daB Strauss sich schon als Vierzehnjahri• Jahrhunderts", enggefuhrt auf das Schaffen von ger mit dem Plan einer Vertonung von Goethes Richard Strauss, das er durch Klangbeispiele do• Lila beschaftigt hatte, die Fragment blieb, den er kurnentierte. aber 1895 wieder aufgriff. DaB er bei seiner Ausgangspunkt der Analyse war die Akzentu• denkbar wagnerfemen Bemiihung urn eine Ro• ierung der zentralen Stellung, die Goethes T exte koko-.Asthetik im Sinne Goethes und Zelters, fur die Opem- und Liedkomposition, ja die fun• die das Singspiel im Blick hatte, ausgerechnet damentale Bedeutung, die seine Gedichte fUr die Cosima Wagner und deren Freundin Ada Pi• Konstitution der Gattung des "Kunstliedes" im nelli als Librettistinnen wahlte, fuhrte zur Kon• 19. Jahrhundert besaBen. Dem steht ein Riickgang frontation mit eigenen asthetischen Wider• der Goethe-Vertonungen im 20. Jahrhundert ge• spriichen. Ihre dramatische Zuspitzung des geniiber, der im Falle des Liedes auf dem grundle• Stoffes ertote den Singspielcharakter durch die genden Wandel der Auffassung von Lyrik und "Elektrizitat des 20.", also des bevorstehenden der musikalischen .Asthetik beruhen mochte. ,Jahrhunderts", schrieb Strauss. Nicht ohne Mahlers Integration der SchluBszene von Faust Ironie konstatierte Cosima, daB er sich nach II in den zweiten Satz seiner VIII. Symphonie zu dem Abbruch dieses Projekts mit seiner sym• Beginn des Jahrhunderts besetzt eine Schliissel• phonischen Dichtung Also sprach Zarathustra stellung in der Vertnittlung der Tradition insbe• doch wieder der Welt Wagners annaherte. Hof• sondere aufgrund ihrer Wirkung auf die Neue mannsthals EinfluB ermoglichte Strauss also le• Wiener Schule. Parallel hierzu fuhrt die Bedeu• diglich die Ankniipfung an bereits anvisierte tung Goethes fur das Werk von Richard Strauss asthetische Positionen. auf einer anderen Linie in das 20. Jahrhundert. Ihr Neben dieser Ablosung der .Asthetik Wagners Horizont ist die Ausstrahlung der .Asthetiken durch die Goethes in seinem Opemschaffen ste• Wagners und Liszts und deren Bemiihung, urn hen die Liedvertonungen nach Goethe-T exten 1850 Weimar ein weiteres Mal zurn Ausgangs• durch Richard Strauss. Dieter Borchmeyer un• punkt einer neuen Kunstepoche zu machen. terschied hierbei zwei durch eine funfzehnjahrige Wissenschaftliche Konferenz 467

Pause unterbrochene Phasen.1n der ersten folgen Verehrung fur Goethe als unerreichbare kiinstle• auf die Vertonungen von Der Fischer, Lust und rische Autoritat zeigt sich in seiner Ablehnung Qual und Wanderers Stunnlied durch den Drei• jeder Vertonung der groBen Gedichte, da sie zehnjahrigen die Lieder Pilgers Morgenlied (1897) deren textlicher Vollkommenheit nur abtraglich und Gefunden (1903). sein konne. Dies ist wohl ein weiterer Grund fur Die zweite Phase, fast durchgangig Privat• die Wahl weniger bekannter Goethe-Gedichte kompositionen aus den Jahren zwschen 1918 durch Strauss. Die direkten Parallelen zwischen und 1942, z. T. mit Widmungen, weist nur we• der Weimarer Konstellation bei der Ankunft nige abgeschlossene Werke auf. Deren Text• Goethes und der des Librettos von Capriccio, in grundlage sind ausschlieBlich die nicht liedhaften dessen urspriinglichem Entwurf von Joseph Gre• Teile des West-ostlichen Divan und die Zahmen gor, losten beim Komponisten zunachst eine Ab• Xenien. Von ihnen blieben die meisten unpubli• wehrhaltung gegen den Text aus. ziert und waren lange nicht zuganglich. Neben Zu Beginn der anschlieBenden Diskussion Gelegenheitskompositionen findet sich hier, so standen sich zwei Positionen gegentiber: zum Herr Borchmeyer, "ein Experimentierfeld hinter einen die These, daB es sich bei Strauss' Wid• den Kulissen der Offentlichkeit". Exemplarisch mungslied an Goebbels nach seiner Emennung wurde Zugemefine Rhythmen (Nachbildung, 2. zum Prasidenten der Reichsmusikkammer, Das Strophe) analysiert. In dieser Retourkutsche auf Bachlein, dessen Text damals Goethe zugeschrie• Walter Abendroths Strauss-V erunglimpfung ben wurde, nicht um einen Betriebsunfall han• wird Goethes Text durch musikalische Zitate dele, sondem um eine Konsequenz der Wagner• zum polemischen Kommentar und Angriff auf schen Asthetik der Benebelung und Trunkenheit das bloBe "Talent" (Brahms) oder gar die "hohle des Zuhorers, worin sich asthetisch der Nazis• Maske" abgelegter Formen "ohne Biut und Sinn" mus vorbereite, zum anderen die Position Dieter (Pfitzner). An ihrem Ende wird Goethes Forde• Borchmeyers, der das Unheroische des Liedes rung, daB eine fruchtbare Aneignung alter Tradi• unterstrich, das Fehlen eines Antisemitismus bei tionen nach deren Metamorphose in neue For• Strauss betonte und darauf hinwies, daB dieser men verlange, mit einem Zitat aus Wagners den Nationalsozialismus bald darauf als unmit• Meistersingem verkntipft: Strauss scheint eine telbare Bedrohung seiner jtidischen Schwieger• Synthese der Asthetiken Wagners und Goethes tochter und ihrer Familie durchleiden muBte; moglich. zwar unpolitisch und opportunistisch, wofur das Wie bei Anton von Webem ist es gerade die Lied zeuge, sei er nie ideologischer Parteiganger Spruchdichtung des alten Goethe mit ihrer der Nazis gewesen; auch habe Goebbels nie auf Aphoristik, die den spaten Strauss inspiriert, das Werk reagiert. auch wenn deren formasthetische Nahe in We• Ein weiterer Hinweis aus dem Plenum schrieb bems Reihenkompositionen offensichtlicher ist Strauss' Goethe-Interesse auch dem friihen En• als die text- und musikasthetische Analogie bei gagement von Personlichkeiten des Miinchener Strauss. Gemeinsamkeiten im Goethe-Bezug Kulturlebens, etwa des Begriinders der Shake• beider Komponisten tiber den asthetischen Un• speare-Biihne,Jocza Savits, in der Goethe-Gesell• terschied hinweg spiegelt ihre Verwendung des schaft zu. Metamorphose-Begriffes als Synonym fur den Die Wirkung Goethes auf so unterschiedliche Variationssatz; ein weiteres Beispiel hierfur sind musikasthetische Positionen wie die von Strauss Paul Hindemiths Symphonische Metammphosen. und Webem spiegelt, lautete eine weitere These, Strauss' letztes Orchesterwerk von 1945 ver• die Breite des Wirkungspotentials seiner Lyrik, weist mit seinem Titel nicht nur auf Ovid, son• zumal beide Komponisten z. T. auf dieselben dem programmatisch auch auf Goethes Konzept Texte zurUckgriffen. der Metamorphose als NaturprozeB. Der Die Abwesenheit der Goethe-Lieder von Goethe-Bezug in Webems dodekaphonischem Strauss im gegenwarcigen Repertoire vermutete Verstandnis der "entwickelnden Variation" als Dieter Borchmeyer als Konsequenz ihres experi• musikalische Metamorphose ist durch zahlreiche mentellen Charakters und ihrer Sprodigkeit, die konkrete AuBerungen des Komponisten belegt. mit mangelnder Publikumswirksamkeit assozi• Insgesamt bleibt die musikasthetische Refe• iertwerde. renz auf Goethe bei Strauss eher verdeckt. Seine Andreas Anglet 468 Aus dem Leben der Goethe-Gesellschaft

Arbeitsgruppe Q lief. So stellte Carns Goethe als den Vordenker einer deduktiven Naturphilosophie kritiklos Goethes Morphologie und Farbenlehre im 19. und iiber die induktive Naturwissenschaft englischer 20. Jahrhundert und franzosischer Pragung. Aber schon Hum• boldt war keineswegs immer mit Goethe ein• Referenten: Prof. Dr. Inngard Miiller, Bochum verstanden, wenngleich er es sich zur Maxime Prof. Dr. Dietrich von Engelliardt, Kiel rnachte, keine offentliche Kritik an ihm zu iiben. Korreferenten: Dr. Peter Huber, Heidelberg .Ahn1ich vielschichtig verHiuft die Rezeption auf Irak1i Schurgulaia, Poti seiten der Naturwissenschaft: Wamend du Bois• Reymond Goethe aus der exakten Wissenschaft Die beiden Referenten widrneten sich je einem verbannen will, wird er von Helmholtz rehabi• Jahrhundert, was sinnvoll war, da sich die litiert, indem er ihm mit der Entdeckung des Goethe-Rezeption seit 1900 - teils durch den biologischen Bauplans und der Metamorphose Wechsel wissenschaftIicher Paradigrnen verur• zwei bleibende wissenschaftIiche Leistungen sacht, teils durch gesellschaftIiche und politische attestiert. .Ahn1ich auaem sich Virchow und Entwicklungen bedingt - nachhaltig veriinderte. Haeckel, die wie Helmholtz zwar die Irrtiimer Uber Goethes naturwissenschaftIiche Rezeption des physikalischen Teils der Farbenlehre konsta• im 19. Jahrhundert sprach Herr Prof. von En• tieren, jedoch biologische oder andere wissen• gelhardt. Er merkte an, daB diese fUr eine pau• schaftIiche Leistungen Goethes durchaus aner• schale Darstellung zu heterogen sei und es einer kennen. Generell laat sich feststellen, daB die Differenzierung nach Einzeldisziplinen (Biolo• Goethe-Rezeption in den Naturwissenschaften gie, Meteorologie, Physiologie, Physik usw.) be• urn so geringer war, je deterrninistischer und diirfe. Auch wies er einfiihrend auf die herrne• positivistischer sie sich gaben. Diese Entwick• neutische Problematik der unterschiedlichen lung hatte ihren Hohepunkt am Ende des 19. Jahr• Reflexionsniveaus von Autor, Rezipient und hunderts. Referent hin, welche in der Rezeptionsfor• Fiir Frau Prof. Miiller, die Goethes Morpho• schung zu beriicksichtigen seien. Zwei Hauptge• logie und Farbenlehre im Spiegel des 20. Jahr• danken akzentuierte Prof. von Engelhardt be• hunderts prasentierte, gibt es zwei Hauptgriinde sonders: (1) Die Auseinandersetzung Mensch• fUr ein nach 1900 einsetzendes Interesse an Goe• Natur mua nicht einzig auf naturwissenschaft• thes wissenschaftIichen Schriften: Zum einen lich-logischer Basis erfolgen; andere Disziplinen schuf die Freigabe von Goethes NachlaB und wie Literatur, bildende Kunst, Philosophie, dessen Veroffentlichung im Rahmen der Wei• Theologie usw. haben ebenso Anspruch auf eine marer Ausgabe eine breitere Rezeptionsbasis, Bestimmung des VerhaItnisses von Mensch und zum anderen veranlaBte die Krise in den Natur• Natur. Dies werde in heutiger Zeit wieder star• wissenschaften (namentlich der Physik) nicht ker beriicksichtigt. Daraus folgt der zweite wenige Naturwissenschaftler, Goethes Modell Hauptgedanke: (2) Goethes Anschauungen der Naturbetrachtung als Rettungsanker fUr die haben sich im 19. Jahrhundert nicht durchge• eigene erkenntnistheoretische Verunsicherung setzt, gewinnen aber heute zunehmend an Be• heranzuziehen. Goethe erwies sich als niitzlich, deutung. Am Beginn der wissenschaftIichen die verlorengegangene Einheit der Wissenschaf• Goethe-Rezeption steht Johannes Miiller, des• ten wieder herzustellen und die Gefahren der sen friihe Physiologie und Morphologie Goethe die Natur zerstorenden wissenschaftIichen For• und der Naturphilosophie verpflichtet war, des• schung (respektive ihrer technischen Anwen• sen Prioririit von Beobachtung und Experiment dung) zu kompensieren. Angesichts dieses Pha• dann aber zur exakten Naturwissenschaft fuhrte. nomens kam es Frau Prof. Miiller besonders 1m folgenden skizzierte Prof. von Engelliardt die darauf an, die Zeitgebundenheit jeglichen Re• Positionen der deutschen romantischen Natur• zeptionsverhaltens anhand von Goethes Natur• und Wissenschaftsauffassung (Schelling, A. von wissenschaft zu demonstrieren. Wenn etwa der Humboldt, Carns) und der exakten Naturwis• Biochemiker und Nobelpreistrager Otto Mey• senschaft (Helmholtz, Virchow, du Bois-Rey• erhof programmatisch "Zuriick zu Newton" mond, Haeckel) gegeniiber Goethe, wobei sich verkiinde, so gehe es ihm nicht um eine Partei• zeigte, daB die Rezeption keineswegs linear ver- nahme zugunsten Newtons und gegen Goethes Wissenschaftliche Konferenz 469

Farbenlehre, sondem urn eine Entgegnung auf 19. Jahrhundert. In die gleiche Richtung zielte Haeckel und andere Monisten, die Goethe neben eine Bemerkung zur Mechanismus-Debatte zwi• Darwin als zweite Stiitze der Evolutionsbiologie schen dem naturphilosophisch grundierten Mo• betrachteten. Einen Verrnittlungsversuch zwi• nismus und dem naturwissenschaftlich-analyti• schen induktiver und deduktiver, materialisti• schen Dualismus (vgl. die Kontroverse Haeckel scher und idealistischer Wissenschaftsauffassung - Meyerhot). Wenigstens innerhalb der Physik habe Cassirer untemommen, indem er den Be• wurde das Gespenst eines rigorosen Mechanis• griff der "Berechenbarkeit" durch das goethe• mus u. a. durch die Forschungen Heisenbergs zur nahe Konzept der "Sichtbarkeit" ersetzte. In sei• Unscharferelation gebannt. Es gab eine Wort• ner Goethe-Biographie stellt Chamberlain die meldung eines Zeitzeugen (vermutlich eines Kritik des Dichters am puren wissenschaftlichen Physikers), der berichtete, daB Heisenbergs Denken heraus, dessen Begrenztheit Goethe al• Goethe-Rehabilitierungen in den 40er Jahren irn lenthalben demonstriere. Eine solche Haltung Kontext einer gegen Newton als pars pro toto setze sich fort in Hans W ohlbolds und Gottfried der angloamerikanischen Wissenschaft gerichte• Berms Goethe-Aufsatzen, worin Goethes "Syn• ten "deutschen Physik" gelesen wurden. Diese thetizismus" der Rationalitat und Analytik der Bemerkung trifft den Nerv der wissenschaftshi• modemen Wissenschaft entgegengestellt werde. storischen Aufarbeitung der NS-Zeit: Waren In diesem Zusammenhang wurden auch die Heisenberg und seine Mitarbeiter Reprasentan• Biologen Karl Goebel und Wilhelm Troll er• ten einer "deutschen Physik", oder versuchten wahnt, die eine stark an Goethe orientierte die am deutschen Atombombenprojekt beteilig• "morphologische" Biologie auf Kosten eines ten Physiker mit Lippenbekenntnissen zu Goe• "physiologischen" (cartesianischen) Dualismus thes Wissenschaftsverstandnis sich selbst zu betrieben, was nach Ansicht der Referentin zur schutzen und ihren so gewonnenen Freiraum NS-Ideologie fiihrt. Die Begrenztheit des wis• subversiv zu nutzen? Oder hatte Heisenberg ein• senschaftlichen Denkens erfuhren (allerdings fach nur das "Pech", seine Forschungsergebnisse nicht irn Sinne Chamberlains) auch die Quan• der 20er Jahre bei dem keineswegs national ver• tenphysiker; so ist es begreiflich, daB Werner standenen Goethe naturphilosophisch antizipiert Heisenberg und Carl Friedrich von Weizsacker zu finden und fur dessen Rehabilitierung Goethes Zugangsweise zur Natur als gleichbe• wahrend der 30er und 40er Jahre als Fiirsprecher rechtigt gegenuber der cartesisch-newtonschen einer "deutschen Physik" miBverstanden zu wer• gelten lieBen und Goethes Wissenschaft zu re• den? Wahrend irn Bereich der Physik diese Fra• habilitieren suchten, ohne freilich die objektiven gestellung nicht aufgegriffen wurde, erfolgte irn Fehler von Goethes Farbenlehre verschleiem Bereich der Biologie (Morphologie) ein Hinweis oder beschonigen zu wollen. Moglich wurde auf den Schweizer Biologen Adolf Portmann, der diese Kehrtwendung allerdings erst durch die zeigte, daB eine Berufung auf Goethes Morpholo• erkenntnistheoretische Krise in der Quanten• gie in der NS-Zeit nicht notwendig nationalisti• physik. Nach dem Aufweis der historischen sche Beweggriinde haben muBte. Eine weitere und ideologischen Bedingtheit der wissenschaft• W ortmeldung bezog sich auf eine mogliche Kon• lichen Rezeption von Goethes Morphologie gruenz von Goethes Farbenlehre und Evolutions• und Farbenlehre und der daraus resultierenden biologie; in beiden Fallen entwickle sich namlich Gefahr des MiBbrauchs erinnerte Frau Prof. die Farbwahmehmung aus dem Hell-Dunkel• Miiller an Karl Jaspers, der fiir die Ausgrenzung Kontrast heraus. Die Diskussion zeitigte eine Goethes aus dem wissenschaftlichen Diskurs Uber-raschung, da Prof. Leibfried den physikali• pladiert habe. schen Gehalt von Goethes Farbenlehre experi• Die Diskussion lieferte einige bemerkenswerte mentell bestatigen zu konnen glaubte. Dem Beitrage. So wurde unter Hinweis auf C. P. wurde energisch widersprochen, u. a. durch die Snows "Zwei Kulturen" gefragt, ob sich die ge• ebenfalls experimentell versierte Frau Prof. Kuhn. genwartige - unuberbriickbare? - Kluft zwischen Ein umsichtiges und versohnliches SchluBwort Geistes- und Naturwissenschaften nicht in von Prof. Mandelkow beendete das Gesprach. Beziehung setzen lasse zurn Antagonismus von Naturphilosophie und Naturwissenschaft irn Peter Huber Chronik und Dokumentation des Getanen (Oktober 1998 - fuli 1999)

1998 nung, da6 Thnen gelingen moge, was Sie fur Ihr tschechisches Yolk und die Versohnung der Men• August (Nachtrag zum GJb 115/1998) schen in Europa zu tun sieh vomahmen [0 00]" Die Iranisehe Botsehaft in Bonn bejaht die Zu• sammenarbeit bei der Erriehtung eines Hafis• Oktober Denkmals in Weimar und eines Goethe-Denk• mals in Sehiras. - Unser Mitglied Herr Dr. Folgende Wissenschaftler beginnen ihr Stipen• Mehdi Nadji iibernimmt tatkraftig die Initiative. diurn in Weimar: Frau Dr. Anca Rildulescu (Bu• 17. August: Herr Dr. Bunanek (Kanzlei des karest): Der Personlichkeitsbegriff Goethes und der Prasidenten der Tseheehisehen Republik) dankt Individualitiitsbegriff der Modeme und Dr. Mich• fur die Einladung an den Herrn Prasidenten ael Rudnitzki (Moskau): Goethe undNovalis. Vaelav Havel: 1. Oktober: Mit einer kleinen Feier wird an [. 00] Ihre Sorge urn seine Gesundheit und die Frau Miillers Arbeitsbeginn in unserer Geschiifts• herzliehen Genesungswiinsehe, die Sie in Ihrem stelle vor 25 Jahren erinnert (vgl. 11. 12. 1998). Brief zurn Ausdruek bringen, haben den Prasiden• 16. Oktober: 1m Namen des Rotary-Clubs ten beriihrt und gefreut. Ich darf Thnen ebenfalls Recklinghausen-Vest und dessen erkranktem versiehem, daB der Prasident Ihre Einladung sehr Prasidenten, Herrn Horstfried Masthoff, iiber• zu wiirdigen weill. Er anerkennt die gr06e Bedeu• reicht uns Herr Dr. Steenbuck in einer Feierstunde tung der Goethe-Gesellsehaft und den unsehiitz• im Goethe- und Schiller-Archiv 10000 DM fur baren Wert ihrer Arbeit, die sie - nieht selten unter Stipendiaten. "Es war ein gliicklicher Gedanke", sehwierigen Umstanden -leistet und geleistet hat. so Herr Dr. Steenbuck, "die Begegnung von Pra• Die Verrnittlung von hurnaner Toleranz und das sident und Stipendiaten der Goethe-Gesellschaft Bemiihen urn den Erhalt und die Weiterentwick• mit unserem Besuch zu verbinden. Das gemein• lung der kulturellen Einheit Europas Iiegen aueh same Mittagessen stellte einen ersten freundlichen dem Prasidenten sehr am Herzen. Deshalb ver• Kontakt her. Der Vorstellung im Arehiv fehlte folgt er die vielfaltigen Aktiviiliten der Goethe-Ge• daher jede Fremdheit. Wir haben die jungen Wis• sellsehaft, insbesondere in Mittel- und Osteuropa, senschaftler als glanzende Botschafter ihrer lan• mit lebhaftem Interesse und Wohlwollen. Er weill der kennengelemt. Die Rezitation des jungen Ge• ihre Arbeit - oft genug Pionierarbeit - fUr ein ge• orgiers [i. e. Wladimir Chorawa, Poti] wird uns genseitiges kulturelles Verstandnis und somit fUr unverge6lich bleiben. " eine gemeinsame Zukunft in Frieden und Tole• Wenige Tage spater besuchte die rumarusche ranz sehr zu schatzen. [0 00] Stipendiatin Frau Anca Rildulescu Recklinghau• Professor Keller hatte am 29. Juni geschrieben: sen. Von dort kamen folgende Briefzeilen: ,,[000] ,,[ 00 0] Leicht la6t sich vorstellen, welche Forderun• F1ie&nde Beherrschung unserer Sprache, bei der gen Ihr Amt an Sie stellt. Da Pilichten die Eigenart ihr herrliche Formulierungen gelangen, machte haben, mit der Amtsdauer noch zu wachsen, ge• das Zuhoren zurn asthetischen Vergniigen. Frau sellt man sich nur zogemd zur gr06en Zahl derer, Rildulescu iiberzeugte auch den letzten Zuhorer die sich Ihre Aufmerksamkeit erbitten mochten. von der hohen Qualitat des Stipendiatenpro• Meine hohe Achtung fUr Sie ist es, die erlaubt, so gramms Ihrer - unserer - Gesellschaft." unaufdringlich wie herzlich anzufragen, ob Sie un• sere Eroffnungsveranstaltung am 27. Mai 1999 durch Ihre Anwesenheit beehren konnten. Ihre November Teilnahme gewanne eine symbolische Bedeutung fUr unsere auslandischen Gaste, die Goethes Frau Dr. Galina Ischimbajewa (UfaIRussische Fo• wegen oWeimar und der deutschen Kultur in deration) beginnt ihr - yom DAAD finanziertes - schwerer Zeit die Treue hielten. [000] In der Hoff- Stipendium in Weimar. Ihr Forschungsthema: Chronik und Dokumentation 471

Die Ent:wicklung des "Faust"-Motivs in der deut• Weimar 1999" stieB auf lebhaftes Interesse. Yom schen Literatur des 16. bis 20. Jahrhunderts. Engagement der slowakischen Goethe-Freunde 3. November: Herr Dr. Danilevski (St. Pe• tief beeindruckt, sagt er der neugegriindeten tersburg) dankt fur die Unterstiitzung wahrend Goethe-Gesellschaft eine gute Zukunft voraus. der Krankheit seines Sohnes. Zu unserer Mit• trauer war dessen Leben nicht mehr zu retten. Herr Danilevski schreibt tiberdies: "Seit die• Dezember sem Herbst arbeitet eine russische Goethe-Ge• sellschaft in Petersburg, geleitet von den Profes• 7. Dezember: In Freiburg im Breisgau wird eine soren Frau Ada G. Beresina, Herrn Gennadi Wi. Ortsvereinigung der Goethe-Gesellschaft ins Stadnikow und rnir. Die Sitzungen finden an der Leben gerufen. Mit 13 Mitgliedern erfolgt an die• Philologischen Fakulut der Petersburger Univer• sem Tage die fonnaljuristische Griindung. Ihre siut einmal im Jahresviertel statt. Das Publikum Arbeit hat die Ortsvereinigung am 2. Juni 1999 sind hauptsachlich junge Leute, und das freut aufgenornmen; bei RedaktionsschluB hatte sie unS. Auch altere Menschen, darunter Nachkom• 44 Mitglieder. Vorsitzender ist Senator Dr. h. C. men russischer Biirger deutscher Herkunft, neh• Konrad Huber. Dem Vorstand gehoren weiterhin men daran teil." an die Herren Prof. Dr. Jochen Schmidt und Prof. 6. November: 1m Rahmen der "Deutschen Dr. Klaus Monig. Die Leitung der Geschaftsstelle Tage" wird in Eriwan eine Arrnenische Goethe• liegt in den Harrden von Frau Irene Hildenbrand. Gesellschaft festlich gegriindet. Zur Vorsitzenden 9. Dezember: Unserem langjahrigen Mitglied wahlen die zahlreich erschienenen Goethe• Herrn Prof. Dr. h. C. Hans-Joachim Weitz wird Freunde die wissenschaftliche Mitarbeiterin am in Darmstadt im Auftrag der Ministerin fur Wis• N ationalen Literaturmuseum "Matenadaran" senschaft und Forschung die Goethe-Medaille Frau Evelina Piradova. Bei der Griindung an• des Landes Hessen verliehen. Gleichzeitig er• wesend sind, neben zahlreichen Gelehrten der scheint als 66. Band der Schriften der Goethe• Akademie der Wissenschaften Arrneniens und Gesellschaft die Aufsatzsammlung von Hans-J. Eriwaner Universitaten, auch Deutschlehrer des Weitz: Der einzelne Fall. Funde und Erkundungen Landes, die sich zu einer Fortbildungsveranstal• zu Goethe im Verlag Hennann Bohlaus Nachfol• tung gerade in der Hauptstadt aufhalten. Die Bot• ger Weimar. Wir danken der Merck-Stiftung in schaft der Bundesrepublik Deutschland vertteten Darmstadt, insbesondere Herrn Dr. Ebner, und der Erste Sekretar und der Kulturanache. Die der VG-Wort in Miinchen fur ihren groBzugigen Gri.ille der Muttergesellschaft tiberbringt der Vi• DruckkostenzuschuB. Herr Lauterbach vom zeprasident Prof. Dr. Lothar Ehrlich. Die Griin• Verlag Hennann Bohlaus Nachfolger Weimar dungsversammlung umrahmen ein vorztigliches und Prof. Keller tiberreichen dem 94jahrigen musikalisch-literarisches Programm sowie eine Professor Weitz in Darmstadt das erste, noch kleine Ausstellung tiber Weimar. Prof. Ehrlich druckfrische Exemplar. Prof. Keller sagte unter halt wahrend seines Aufenthalts einen Vorttag an anderem: der Eriwaner Ubersetzer-Hochschule. [ ... ] Sie, lieber Herr Weitz, sind ein Mann des 19. November: In Riga beginnt eine lettische Theaters, fasziniert von der Biihne, die weniger Goethe-Gesellschaft mit ihrer Arbeit. Unser die plane Wirklichkeit als vielmehr die unge• Vorstandsmitglied Prof. Dr. Bernd Leistner schauten und "unerhorten" Moglichkeiten des nimmt an der Griindungsfeier teil und spricht ein Lebens ins Sinnenhaft-Sinnbildliche umsetzt. Ihre GruBwort (siehe S. 481). "Lehrjahre" waren rasch durchstiinnt, die "Wan• 27. November: In Bratislava wird eine slowa• derjahre" fanden nach 1933 ein so unzeitiges wie kische Goethe-Gesellschaft aus der T aufe geho• zeitgemaBes Ende: Sie erhielten Berufsverbot. ben. Aus diesem.Anl.aE finden sich Hochschulleh• Ihre "theatralische Sendung" gab Sie auch nach rer, Studenten, Padagogen und Journalisten im dem Kriege nicht frei und fiihrte Sie schlieBlich Goethe-Institut zu einer festlichen Veranstaltung 1965 - folgerichtig, mochte man im Blick auf zusammen. Zum Vorsitzenden wird Dozent Dr. Barbara SchultheB sagen - als Dramaturg nach Ivan Cvrkal gewahlt. Die Gri.ille der Weimarer Zurich und als Dozent in dessen Horsale. Goethe-Gesellschaft uberbringt Herr Dr. Jochen Zunachst also gehorten Sie nicht cler Gerrna• Golz. Sein Vorttag "Goethe im Kulturstadtjahr nistengilde an. Indes haben Sie diese an ihre Phi- 472 Aus dem Leben der Goethe-Gesellschaft

Iologenpflicht gemahnt, an die Entzifferung des Der schriftstellernde Handelsherr aus Koln, ,,festen" Buchstabens und an die Erarbeitung Kunstkenner und Kunstsammler in einem, der des verla6lichen Worts, worauf alle Deutung junge Sulpiz Boisseree, eroffnete dem aItemden angewiesen ist. Reift Wilhelm unter zaghaftem Goethe mit der Bildkultur des Mittelalters eine Fortschreiten zum Meister in der Heilkunst, - neue geistige Provinz; mit Boisserees T age• Sie wurden mit sorgsam-kiihnem Zugriff zum biichem gewahren Sie uns einen intimen Blick in Meister in der Lese- und Schreibzunft. Ihre die Innen- und Au6enwelt der ersten Halfte des Treue gegeniiber dem Wort duidet keine unver• 19. Jahrhunderts. Fiinftausend handgeschriebene standenen Textstellen. Dem Unverstandlichen, Blatter waren zu entziffem und ins Typoskript von anderen iibersehen oder £lugs iiberlesen, zu iibertragen: welche Selbstiiberwindung, wel• entnehmen Sie Ihre Fragen. Da wird dann gene• che Genugtuung am gliicklichen Ende! [ ... J tisch verfahren und eine Lesart in einen neuen Ihr Lebenswerk liegt vor uns: in mustergiilti• Kontext gebracht; da werden Daten korrigiert, gen Editionen und Anmerkungen, in Vor- und Anspielungen entschliisselt und Namen zu Be• Nachworten, in Abhandlungen, Aufsatzen und gebenheiten ermittelt. Dber die Jahrzehnte hin• Miszellen - in literarischen Zeugnissen, die durch weg wurden Sie zum WOrt- und Sinndetektiv ihre Sachbezogenheit einnehmen und durch ihre der Goethe-Philologie, gelenkt von der Wiin• Schltissigkeit iiberzeugen. Sinnenfroh haben Sie schelrute Ihres Spiirsinns und geleitet von einem das "enge Bretterhaus" des Theaters zur Welt hin unermiideten prazisen Gedachtnis. Sie haben geoffnet, engagiert nahmen Sie die Welt in die ge• uns gelehrt, da6 alles Geschriebene, da6 das Ge• lehrte Klause herein. So bestiinde denn Ihre Le• dichtete seinen genau bestimmbaren Platz irn bensleistung darin: in der gegliickten Disziplinie• geschichtserfullten Raum der Beziige besitzt. Ihr rung und Koordinierung der Anlagen, so da6 die Wissen fullt T extliicken, Ihre Intuition erkennt magistrale Geste des Schauspieldirektors nie den Zusammenhang des Isolierten. Zu Ihrer selbstgentigsam, sondem durch Genauigkeit furs sachbewu6ten Selbstbescheidung gehort auch Detail gelenkt, und die Emsigkeit des MikroIo• die an Stifter erinnernde Andacht zum Kleinen, gen nie engherzig, sondem mit Lebenswissen an• das unter Ihrer Hand bedeutsam wird und "aus gereichert ist. [ ... J kleinen Kreisen Welt in Welt" schafft. Denn auch den handwerklichen Grundlagen gehort Frau Maria Tscholadse, georgische Stipendia• Ihre Aufmerksamkeit. tin, schreibt tiber die Zeit, die sie in Weimar ver• Sie sind der Lesemeister und zugleich ein Mei• bringen durfte: "Ich bedanke mich fur die Tage ster des Worts, des geschriebenen und gleicher• in Weimar. Sie werden zu den schonsten Blattem weise des gesprochenen. Abende mit Ihnen bil• meines Lebens gehoren." deten fur meine Frau und mich Farbtupfer im 1O. Dezember: Unser Stipendiat Stefan Vevar, grauen Einerlei der Arbeitswochen. Ihre an• Germanist und Uhersetzer aus Ljubljana, tiber• schauende Urteilskraft deutete souveran Situa• sendet die "Friichte" seines Weimar-AufenthaIts: tionen und Personen an und aus, Ihr Gedachtnis ein Exemplar der siowenischen Erstausgabe des reichte miihelos Namen und Daten hinzu. Das Wilhelm Meister. Herr Vevar dankt fur die Gast• ist eine Fahigkeit, die jemand iiben, aber nicht er• freundschaft und betont, von welch gr06em Nut• lernen kann: sich nicht ans Abgelebte zu verlie• zen die intensive Beschaftigung mit Goethe fur ren, sondern, wie der Maler Lebrun im Hause Ja• seine tagliche Universitatsarbeit sei. Die Goethe• bach in Koln, sinnennah die Gegenwanigkeit des Gesellschaft gratuliert herzlich zum Geleisteten. Vergangenen heraufrufen zu konnen. 11. Dezember: Zu Frau Mtillers Geburtstag Ein Meister des schriftlich gesprochenen gratuliert Professor Keller: Worts - da6 ich Zeit zum Zitieren, zum Rezitie• ren hatte, wie Sie Goethes VerhaItnis zu seinen Sehr geehrte und liebe Frau Miiller, Deutschen, wie Sie das Bieder-Pratentiose eines am 11. Dezember begehen Sie Ihren Geburts• Haug charakterisieren! Ihre Jugendlichkeit lebt in tag. Da es wenig galant ware, eine Zahl zu nen• Ihrer lateinischen Hypotaxe auf, in den rhyth• nen, und da wir uns nicht in Ratselspielen verlie• misch strukturierten Perioden, die sich, urn der ren wollen, sei einfach zur Vollendung des aIten Sache genugzutun, unterbrechen, ehe sie zielsi• Lebensjahres gratuliert und zum Beginn des cher an ihr Ende drangen. neuen alles Gute gewiinscht. Chronik und Dokumentd,tion 473

Seit dreiundzwanzig Jahren kennen wir ein• An vieles ware zu erinnem, an Schones und ander; seit acht Jahren arbeiten wir zusammen. Heiteres und auch an manches Bedriickende. Sie In dieser Zeit hat sich Tag fur Tag bestatigt, was haben nicht allein Ihr ureigenes Metier akribisch ich vorher schon wuBte: daB eine ungewohnli• ausgeiibt, sondem zudem die vielen Besucher, che Tiichtigkeit Sie auszeichnet. Gleichviel, wel• die in unsere Geschaftsstelle kamen, mit groGer ches Detail wir morgens vor oder nach acht Uhr Freundlichkeit verwohnt. In mehreren Erdteilen am T elefon besprechen, irnmer verwundert das singen unsere Stipendiaten ihr Loblied auf Sie, priizise Gedachtnis, das fUnfundzwanzig leben• auf Frau von Zweidorff und neuerdings auch auf dige Jahre unserer Goethe-Gesellschaft miihe• Frau Dr. Oberhauser und Frau Speer. Nichstens los zu vergegenwarugen weill. Die Biographien werden Sie in den wahrlich verdienten Ruhe• unserer Vorsitzenden sind Ihnen allesamt be• stand treten. In unser aller Erinnerung bleiben Sie kannt, und gelaufig sind die wechselnden Schick• gegenwarug: heiter und ernst und sehr fleillig, ge• sale der auslandischen Gesellschaften. So ging witzt und einfallsreich, wenn dies angebracht war vielen Entscheidungen die ausfiihrliche Bera• bei den "Obliegenheiten" unserer Gesellschaft, tung mit Ihnen voraus, die die notigen Kon• fur die wir jede Miihe auf uns nahmen. kreta lieferte und das gewiinschte Atmosphari• Es ware noch manches zu erzahlen, zu loben sche vermittelte. Dank fur Ihr Urteil, an dem ich und zu riihrnen, doch seien der Dank furs Ver• MaB nahm und das die jeweils ersten Schritte er• gangene und die Hoffnung aufs Zukiinftige in leichterte. einem Briefwort Goethes zusammengefaBt, das Das dankbarste Lob gehort unserer Finanzex• er am 12. Juli 1830 an Meyer richtete: "Moge pertin, der Buch-"Halterin" und ihrer Buch• Dmen Wohlsein und frohliche Tatigkeit beschie• "Fiihrung". Von ihr wurde nach der "Wende" den sein" - wie bisher im beruflichen, so fortan viel verlangt, denn es galt umzulemen und vieles im hauslichen Kreis. Neue zu erlemen. Es sind meist kleine Summen, Mit allen guten Wiinschen urn die es bei uns geht, aber diese erfordem Ihre Dmen herzlich verbundenen Treue im kleinen, denn unser erstes Gebot ist, Mechthild und Werner Keller daB Redlichkeit und Gewissenhaftigkeit auch die Zahlen hinter dem Komma einschlieGen. WeIche 16. Dezember: Helmut von Senden, der von geduldige Miihe setzten unsere Kongresse mit 1987 bis 1999 die Altenburger Ortsvereinigung ihren vielen Glisten voraus, weIche Sorgfalt ver• der Goethe-Gesellschaft leitete, begeht seinen 85. langten die Abrechnungen mit Ministerien, wel• Geburtstag. Prof. Keller sendet ihrn das folgende che Puzzeleien zog der Wust veranderter Richt• Gliickwunschschreiben: linien nach sich ... Sie verwalteten mit "Geschicke", mit gliickli• Die intemationale Goethe-Gesellschaft pt cher Hand also, mit stetem Fleill und bleibender voll Herzlichkeit Treue die Gelder, die ich fleillig und treu zusam• Henn von Senden mentrug. Die Thiiringerin und der Schwarzwal• zurn 16. Dezember 1998- der arbeiteten einander tagaus, tagein zu, und ich - voll Bewunderung fur den Maestro der werde nie vergessen, wie Sie mich manchmal tro• Biihne, - der Bretter, die die wahre Welt be• steten, wenn ich wieder mit leeren Handen von deuten, Bittgangen und Bittfahrten zuriickkam. Wir - voll Verehrung fur den Menschen, der sich haben in acht Jahren mehr erreicht, als wir bei seinen reinen Enthusiasmus durch die Not der einem Mitgliedsbeitrag von 60 DM erhoffen durf• Zeiten rettete, ten. Das ist auch Ihr Verdienst. Konnten Sie aus• - voll Dankbarkeit fur den Freund unserer Ge• nahmsweise bei mir etwas nicht erreichen, taten sellschaft, der jede Miihe auf sich nimmt, urn Sie sich kliiglich mit meiner Frau und den Mitar• Goethes verpflichtendes Werk auch in unse• beiterinnen in Weimar und Koln zusammen. Die• ren Tagen lebendig zu erhalten. sem Sturm der Argumente konnte ich allenfalls zwei, drei kurze Tage widerstehen. SchlieGlich sah Mit allen guten Wiinschen fur den Tag und iiber ich ein, daB allein mit Mineralwasser und Brezeln den Tag hinaus der "Gesellige Abend" in Weimar ein wenig un• gesellig werden konnte. Werner Keller 474 Aus dem Leben der Goethe-Gesellschaft

[Anm. der Red.: Herr von Senden verstarb am schen Jugendwerken, Frau Manana Papawa (Ku• 7. Oktober 1999. Das Kondolenzschreiben an taissi): Das Wort in ]aust 1", Herr Dr. Gurarn die Witwe wird im GJb 2000 wiedergegeben.] Tschochonelidse (Tbilissi): Goethe als Literatur• theoretiker und Herr Prof. Dr. Chang-Bae Jeon Herr Dr. Spelsberg uberweist einen groBzugi• (SeoulJKorea): Die asthetischen Anschauungen gen Betrag fUr unsere Stipendiaten. Goethes und ~ 1993 wurde von Herrn Prof. Keller ein Sti• 8. Januar: Gesprach zwischen Herrn Dr. pendiatenprogramm ins Leben gerufen. 1999 Boden und Professor Keller uber ein Goethe• werden wir den 100. Stipendiaten in Weimar Symposion im April und uber ein Goethe-Mo• empfangen. Dankbare Briefe erreichen uns auch nument in St. Petersburg. Wir sagen finanziellen zum Ausklang dieses Jahres. Stellvertretend sei Beistand zu. Es ware ein angemessenes Ge• Dr. Michael Rudnitzki (Moskau) zitiert: schenk, eine Goethe-PIascik an einer literaturge• schichtlich bedeutsamen Stelle zu enthUllen - Sehr geehrter Herr Prasident, auch in Erinnerung an die jahrelange Belagerung mein Aufenthalt in Weimar nmert sich seinem der Stadt wwend des Zweiten Weltkriegs. Ende. Daher mochte ich Ihnen mitteilen, daB die 12. Januar: Volkmar Schumann, Vorsitzender Weimarer Attnosphare ihre gute, produktive der Ortsvereinigung Eisenach, wird von Bundes• Magie auch auf mich ausgiibt hat. Meine Arbeit prasident Roman Herzog als "verdienter Bur• an der ersten russischen Novalis-Monographie, ger" zum Neujahrsempfang nach Berlin eingela• die ich seit beinahe 20 Jahren -leider mit groBen, den. Die "Thuringer Allgemeine" berichtet objektiv und subjektiv bedingten Pausen - zu dariiber am 13. Januar: "Fur Volkmar Schumann verwirklichen suche, konnte ich diesmal um ei• aus Eisenach war gestern ein ganz besonderer nige ganz wichtige Schritte vorwmsbringen, die, Tag. Jahrelang hat sich der engagierte ThUringer in Anbetracht des neuesten Stands der Novalis• a1s Vorsitzender der Goethe-Gesellschaft um die Forschung und der neuen AuBerungsmoglichkei• zeitgemaBe Vermittlung der Werke des groBen ten, uber die man jetzt endlich in RuBland ver• deutschen Schriftstellers bemUht. Vor allem hatte fUgt, mich wesentlich meinem Ziel nmergebracht der Eisenacher dabei stets im Sinn, was der Ge• haben: Eine gute HiIfte des Buches ist jetzt fertig. heimrat der heute jungen Generation woW sagen Ganz wichtig wwend meines Weimarer wollte. Er hat unzahlige Vortragsveranstaltungen Aufenthalts war fUr mich auch die Gelegenheit, und Exkursionen organisiert. Gestern war Schu• durch Vermittlung und mit Hilfe der Goethe• mann selbst Gast einer Exkursion, zu der Roman Gesellschaft neue wissenschaftliche Kontakte zu Herzog den Goethe-Experten eingeladen hatte." knupfen: Besonders vielversprechend in dieser 20. Januar: Unser Mitglied Paula BilweiB un• Hinsicht war meine kurze Reise nach Ober• terstiitzt das Stipendiatenprogramm unserer Ge• wiederstedt, wo ich die Novalis-Gedenkstatte sellschaft mit einer groBzugigen Spende. besichtigen und Frau Dr. Gabriele Rommel, 26. Januar: Nach der Ablehnung unseres An• Direktorin des Novalis-Museums, personlich trags in Briissel: Gesprach in Bonn zwischen kennenlernen konnte. [ ... ] Herrn Dr. Lohs, dem Vertreter der FDP-Frak• Am Ende dieses Schreibens mochte ich mich tion im KulturausschuB des Deutschen Bundes• noch einmal bei Ihnen und bei Thren Kolleginnen tags, und Professor Keller uber eine Unterstiit• und Kollegen fur diese produktive Zeit in Weimar zung unserer 76. Hauptversammlung. herzlichst bedanken [ ... ] 29. Januar: Weiterer Besuch von Herrn Prof. Thr Dr. med. Werner Kunert und Professor Keller Michael Rudnitzki beim Vorsitzenden des Vorstands der Hypothe• kenbank in Essen, Herrn Hubert Schulte-Kem• per. Gesprache mit Vertretern der Industrie und 1999 Wirtschaft uber eine Unterstiitzung der interna• Januar tionalen Goethe-Gesellschaft im Jahr 1999. Die Fordergesellschaft Philhannonia Hungarica ladt A1s Stipendiaten unserer Gesellschaft reisen an: das georgische Kammerorchester Tiflis zu sechs Frau Marina Kutschuchidse (Kutaissi): Emotio• Konzerten ein. Von jeder verkauften Eintritts• nate Bedeutung in Goethes /yrischen und prosai- karte sollen 5 DM an unsere Gesellschaft gehen. Chronik und Dokumentation 475

31. Januar: Die Wetzlarer Goethe-Gesell• Ubersetzung vor, die ein angesehener Verlag in schaft feiert mit einer Festveranstaltung ihr Seoul veroffentlichen wird. Ein willkommener 25jahriges Bestehen. Nach der Begriillung durch zusatzlicher Ertrag der intensiven Zusammenar• den ersten Vorsitzenden Dr. Manfred Wenzel beit: Neun Aufsatze tiber die Wanderjahre er• und GruBworten des Oberbiirgermeisters von schienen in rascher Folge in den koreanischen Wetzlar Wolfram Dette sowie des Prasidenten "Goethe-Studien" und in der Zeitschrift der der internationalen Goethe-Gesellschaft in Wei• Koreanischen Gesellschaft fur Germanistik. mar Prof. Dr. Werner Keller wurde ein Gltick• Yom Auswartigen Amt erhalten wir die wunsch von Frau Prof. Lili Kaufmann von der Nachricht, daB wir keine Unterstiitzung bei der Ortsvereinigung in TambowlRtillland verlesen, Einladung auslandischer Forscher und Studenten die seit ihrer Griindung im Jahr 1995 mit der erwarten konnen. W ochen zuvor kam dieselbe Ortsvereinigung in Wetzlar durch eine enge Mitteilung aus Briissel: Antrage werden dort nur Partnerschaft verbunden ist. Die Friichte des kul• einstimmig angenommen. Die Ablehnung eines turellen Austauschs und der offenen Begegnung einzigen Landes gentigte, um alle Anfragen die• tiber ehemals untiberwindbare Grenzen hinweg ses Tages - auch die unsrige - negativ zu be• wurden an einem Bericht deutlich, den die in scheiden. Deutschland studierende Jelena Kaschewarowa Nachtrag: Monate spater gestehen der Euro• aus Tambow gab (siehe S. 490). Den Hohepunkt parat in StraBburg und das Auswartige Amt in der Veranstaltung bildete der Festvortrag der Ly• Bonn unserer Gesellschaft finanzielle Mittel zu: rikerin Doris Runge (Gromitz-Cismar) zum welche Erleichterung! Thema ,,,DaB ich eins und doppelt bin'. Goethe 16. Februar: Unser Vorstandsmitglied Dr. und Marianne von Willemer", der durch sprach• Manfred Osten, Generalsekretar der Alexander liche Vollendung sowie Meisterschaft der Rezita• von Humboldt-Stiftung, tibergibt Herm Mini• tion gleichermaBen bestach. Harfenmusik, vor• ster Dr. Naumann ein Aide-Memoire. Professor getragen von Nicole Braun (Koln), verband die Keller ersucht darin aufs neue um groBere staat• einzelnen Programmteile. liche Unterstiitzung fur unsere Gesellschaft, die aus freien Stiicken und mit ausschlieBlich privaten Geldern seit 1991 fUr unsere auswartige Kultur• Februar politik tatig ist. - Das Gesprach wird am 10. Juni fortgesetzt. Folgende Stipendiaten beginnen ihre Studien in Weimar: Frau Luisa Khalatjan (Eriwan/Arme• nien): Goethe und seine Stellung in der deutschen Marz und europaischen Aufklarung und Herr Antanas A. Jonynas (VilniuslLitauen): Die Obersetzung 22.-28. Marz: Prof. Dr. Albert Meier, tatig an von Goethes "Faust". der Universitat Kiel und Vorsitzender der Kieler Die 1993 von Professor Doo-Hwan Choi in Goethe-Gesellschaft, ist auf einer KongreB- und Seoul gegriindete Lesegruppe berichtet von einer Vortragsreise in SeoullStidkorea, wo er unsere eindrucksvollen wissenschaftlichen Leistung. Gesellschaft vertritt (siehe S. 490 f.). Vier Jahre lang trafen sich die Damen Prof. 25. Man: Das erste Findbuch der Goethe-Ge• Young-Ae Chon, Prof. Suk-Hie Kim, Prof. sellschaft liegt vor. Es verzeichnet den Aktenbe• Kwang-Ja Park, Dr. Sung-Ja Hahn, Dr. Young- stand von 1885 bis 1991. Erarbeitet im Goethe• 1m Lee, Dr. Eun-Soo Jang und Dr. Yeon-Hee und Schiller-Archiv Weimar, wird es Prof. Keller Lee sowie die Herren Professoren Sam-Huan dort feierlich tiberreicht. Dank und Anerkennung Ahn, Mun-Yeong Ahn und Dong-Jung Kim, gebUhren den Mitarbeiterinnen des Archivs: Dr. Dr. Hi-Chang Jang und Dr. Woo-Ho Cho an Roswitha W ollkopf, Christa Rudnik, Margarethe jedem vierten Donnerstag des Monats, um Goe• Voelske und Heike Grau (siehe S. 491 f.). thes Wanderjahre zu tibersetzen. Dank der fach• 30. Man: Aus erreicht uns die freudige lichen Kompetenz aller Mitglieder und deren un• Nachricht von der Wiedergriindung einer estni• ermtidlichen Bereitschaft zum kollegialen schen Goethe-Gesellschaft. Deren Vorgangerin "Streitgesprach" tiber komplizierte Passagen in war, in den friihen 80er Jahren gleich zu Beginn Goethes Roman liegt nun eine vollstandige verboten, 1988 unter veranderten politischen Be- 476 Aus dem Leben der Goethe-Gesellschaft dingungen aufs neue ins Leben gerufen worden - wird von der Kulturredaktion der "Stidwest• unter Federfiihrung der Herren Ain Kaalep, Lin• presse" zur "Frau des Monats" gektirt - in Aner• nar Priimagi und Madis Koiv. Wwend einer kennung ihres volkerverbindenden Engagements mehrjahrigen fruchtbaren Tatigkeit, die vor an• im Namen Goethes: Wwend eines Faust-Sym• derem die estnische Kultur in den europaischen posions 1998 in Weimar lernte Frau Heldmann Kontext zu integrieren suchte, gelang die Eroff• den Belgrader Germanisten Professor Babic ken• nung eines Goethe-Gymnasiums, das sich der nen, den sie - gemeinsam mit drei Studentinnen Forderung der klassisch-humanistischen Bildung - zum Internationalen Donau-Fest in Ulm ein• verschrieb. Der vielfachen Schwierigkeiten einer Iud. Beeindruckt von deren hervorragenden Umbruchszeit wegen erlahmte der Elan nach ei• Sprachkenntnissen und weitem Wissen, ent• niger Zeit. Die jetzige Wiederbelebung der estni• schloB sich das Ehepaar Heldmann, Frau Anita schen Goethe-Gesellschaft ist ihrer Vorsitzen• Suznjevic einen einjahrigen Studienaufenthalt in den, Frau Liina Lukas, zu verdanken, die schon Wiirzburg zu ermoglichen. Diese tatkriiftige Ein• am Griindungstag zwanzig neue Mitglieder auf• losung der unserer Goethe-Gesellschaft neu ent• nehmen konnte. Gemeinsam mit dem Deut• standenen Verpflichtungen soll im kommenden schen Kulturinstitut, dem Goethe-Institut und Jahr fortgefiihrt werden: Zum Ulmer Donau• der Universitat Tartu bereitet die estnische Fest 2000 hofft Frau Heldmann, Schiller des Phi• Goethe-Gesellschaft fUr den 1. und 2. November lologischen Gymnasiums aus Belgrad begriiBen 1999 eine Konferenz zum Thema "Goethe in zukonnen. Tartu" vor: Forscher aus Finnland, Schweden, 4. April: Der Bundesprasident a. D., Herr Dr. Lettland, Estland und Deutschland werden die Richard von Weizsacker, teilt Prof. Keller mit, wissenschaftliche Rezeption der Goethe-Zeit im daB er die Einladung zu unserer Hauptversamm• Ostseeraum bedenken. Frau Lukas ist mit einer lung leider nicht annehmen kann. Er bedauert umfangreichen Dissertation befaBt. Bei einer spa• dies sehr, ist jedoch zu dieser Zeit auBer Landes. teren Begegnung - am 20. Juli wwend des An den Prasidenten schreibt Herr Dr. von Weiz• Goethe-Fests in Kassel - wird Frau Lukas von sacker: ,,[ ... ] Aber mein, unser, Platz ware in Professor Keller als Stipendiatin nach Weimar Weimar gewesen, um Thnen zu danken, Thnen eingeladen. bei der BegriiBung der vielen Gaste zu helfen und um uns gemeinsam an Goethe tiber unsere Ori• entierungsschwache zu trosten [ ... ]. " April 6. April: Professor Keller schreibt nach Beginn der Luftangriffe an die Vorsitzenden der Goethe• Die lettische Goethe-Gesellschaft in Riga veran• Gesellschaft in Belgrad: staltet einen Vorlesungszyklus zum Thema "Goethes Lebenskunst". 1m Rahmen dieser Sehr geehrte Herren Kollegen, Reihe spricht die Prasidentin, Frau Dr. Gundega lieber Herr Krivokapic und lieber Herr Babic, Grinuma, tiber "Goethes Lebens- und Arbeits• in tiefer Sorge gehen unsere Gedanken Tag fUr stil" sowie tiber "Goethe und das Theater". Ein Tag, oft Stunde um Stunde zu Thnen. Wir sind Rigaer Gymnasium wird mit allen Schillern, verwirrt, unglticklich und manchmal zornig. Lehrern und Eltern Mitglied der lettischen Europa bildet trotz seiner brudermorderi• Goethe-Gesellschaft. Fiir alle Oberschulen Lett• schen Geschichte eine Einheit im Geistigen. lands wird ein Wettbewerb "Faust und Werther: Diese Gemeinsamkeit vetpflichtet uns. Nach unsere Zeitgenossen" ausgeschrieben, den die MaBgabe unserer begrenzten Krafte wollen wir lettische Goethe-Gesellschaft gemeinsam mit sie Schritt fUr Schritt im Alltag verwirklichen: dem Goethe-Institut und der Deutschen Bot• Unser Ziel ist das Europa der Vaterlander - ein schaft veranstaltet. Professor Keller antwortet auf Europa, in dem jede Nation den gleichen Rang diese Aktivitaten: "Die Mutter-Gesellschaft einnimmt. brauchte sich nicht um neue Mitglieder zu sor• Unsere guten Wiinsche gelten Thnen, den Mit• gen, besaBe man hierzulande ofter Thre Begeiste• gliedern Threr jugoslawischen Goethe-Gesell• rungsf.i.higkeit, die andere zur Mitarbeit anregt. " schaft - und allen Menschen, die sich in Stidost• Frau Studiendirektorin Ursula Heldmann, europa um Frieden bemiihen und fUr das Recht Vorsitzende der Ulmer Goethe-Gesellschaft, des Schwacheren und des Anderen eintreten. Chronik und Dokumentation 477

Von ganzem Herzen erhoffen wir ein gesun• mit TImen und TIrren Kindem traure ich urn die des Wiedersehen im endigenden Mai - und Mitte TIrres Lebens; ich traure urn einen verehr• einen verheillungsvollen Neubeginn in TIrrem ten Menschen, dem anfangs meine herzliche Lande. Sympathie, bald meine unausgesprochene Werner Keller Freundschaft galt. Froh war ich, daB er mit Herrn Holle die Weimarer Aufgabe tibemahrn, 8. April: Wir schenken der Goethe-Gesell• dankbar werde ich ihrn immer fur seine Mensch• schaft der Udmurtischen RepubJik die Weimarer Iichkeit bleiben. - So traure ich mit TImen, doch Goethe-Ausgabe (sog. Sophienausgabe). Dr. das letzte Wort soil der Dankbarkeit gehoren - Alexander Jerochin, Vizeprasident der Gesell• dem Dank an den Heimgegangenen und dem schaft, sendet dankbare Zeilen an uns: »Diese Dank an das Leben, das unsere Trauer mildert: groBztigige Gabe wird von uns vor allem als Mit der Rtickkehr eines Menschen zurn gottli• wichtige Quelle fur unsere wissenschaftliche und chen ,Grund', von dem die Mystiker sprachen, padagogische Tatigkeit an der Udmurtischen beginnt auch seine Wiederkehr in unserer ganz Universitat (Ishewsk) benutzt." rein gewordenen Erinnerung. [ ... ] Ich erbitte fur 17.-18. April: Der Vizeprasident unserer Ge• Sie die Kraft, die notig ist, urn der Erinnerung sellschaft, Prof. Dr. Lothar Ehrlich, nimmt an gewachsen zu sein. [ ... ]" einer Tagung der Philosophischen Fakultat der 30. April-2. Mai: In Hamburg findet die Jah• Universitat Kaliningrad (Konigsberg) teil mit restagung der Vorstande unserer deutschen einem Vortrag »Weimar als' Zentrum des ost• Ortsvereinigungen statt (siehe S. 492ff.). westlichen Kulturtransfers zur Goethezeit". Zu• satzlich spricht er vor Germanistik-Studenten der Universitat tiber die »W andlungen von Goe• Mai thes Faust-Dichtung" . Mit dem Vorsitzenden der Goethe-Gesellschaft in Kaliningrad, Dr. Wladi• Der friihere Prasident der Koreanischen Goethe• mir Gilmanow, erortert er Moglichkeiten der Gesellschaft, unser Ehrenmitglied Prof. Doo• Zusarnmenarbeit mit der Muttergesellschaft, Hwan Choi, ruft in Seoul einen »Kreis der z. B. im Rahmen des Stipendienprogramms und Goethefreunde" ins Leben, der vor anderen in• bei Konferenzen, mit der Dekanin der Philoso• teressierte Laien ansprechen mochte. Zurn Vor• phischen Fakultat und dem Lehrstuhlleiter Ger• sitzenden wurde der Neurologe Prof. Sang-Bok manistik die Situation der Literaturwissenschaft Lee emannt, der von 1965 bis 1972 in Frank• in RuBland. Auch bei diesem Besuch wird er• furtlM. studierte. Zu den Griindungsmitgliedem fahrbar, wie wichtig die weitere Unterstiitzung zahlen Professoren der Hieher Medizin,Jura, Ar• russischer Hochschulen und anderer Bildungs• chitektur, Philosophie und Musik. Wir gratulie• einrichtungen durch deutsche Institutionen ist. ren herzlich. 26. April: Der Kassenpriifer unserer Gesell• 3. Mai: Unser Vorstandsmitglied Prof. Dr. schaft, Herr Dieter W. B. Pfitzer, stirbt - nach Bernd Leistner begeht seinen 60. Geburtstag. langer Krankheit - im Alter von 63 Jahren. Prof. Der Prasident sendet ein Gliickwunschschrei• Keller kondoliert der Witwe: »[ ... ] Ich darf wie• ben: »[ ...] Nein, dies mag niernand glauben, daB derholen, was ich Herrn Pfitzer mehrfach gesagt der agile Friihfiinfziger in den nachsten Tagen und in Briefen angedeutet hatte: daB ich ihn ver• seinen sechzigsten Geburtstag begeht. Mache ich ehrte, da seine Bescheidenheit, seine Ttichtigkeit mich auf und suche nach Begriindungen fur und seine Lauterkeit es mir angetan hatten. Sein Deine Jugendlichkeit, dann ist es neben der Lacheln, das ihn ganz jung erscheinen lieB, stand Natur, die es gut mit Dir gemeint hat, die Dame oft vor meinem inneren Auge. Er war ein Ver• des Hauses, der seit der ersten Minute meine ehrer Goethes, des Literarischen, alles geistigen Verehrung gehort. - Noch ehe ich Dich von Lebens: In ihrn war lebendig, was so vielen Li• ,Angesicht zu Angesicht' kennenlemte, bewun• teraturbeamten fehlt. - So hatte ich den Heim• derte ich Dich - Deinen Mut, wegen der Uber• gegangenen Iieb wie einen jiingeren Bruder. hohung eines Klassikers ,unruhig' zu werden, Diese Bruderliebe wuchs wahrend der vergange• Deine Genauigkeit, mit der Du Bobrowski ge• nen Monate; meine innigsten Gedanken gehor• deutet hast. [ ...] Die Wirkung, die ein Lehrer ge• ten ihrn. - Sehr verehrte und Iiebe Frau Pfitzer, meinhin erzielt, ist schwer abzuschatzen.lch darf 478 Aus dem Leben der Goethe-Gesellschaft mir aufgrund zweier studentischer Urteile zu konnen wir in Weimar etwa 1000 T eilnehmer sagen herausnehmen, daB Du junge Menschen aus 30 Staaten begriiBen. Unter unseren Gasten iibers Examen hinaus gepragt und durch Dein sind die Vorsitzenden der auslandischen Goethe• weites Wissen und die Vielfalt Deiner Anregun• Gesellschaften sowie Studentengruppen aus 16 gen furs Leben ,gebildet' hast. - Am 3. Mai sei Landem. Fiir groBziigige finanzielle Unterstiit• das von Dir Geleistete freundschaftlich aner• zung danken wir herzlich der Alfried Krupp von kannt. Du gewahrst gewill auch die Differenz zu Bohlen und Halbach-Stiftung, der Fritz Thyssen dem, was bisher unerreicht oder unerfiillt blieb: Stiftung, der Alfred und Clare Pott-Stiftung, der Nimm, falls notig, die Verehrung Deiner ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius, der Freunde zur frohlichen Balance hinzu. [ ... ]" Hypothekenbank in Essen AG, der Deutschen 5. Mai: Frau Professor Marisa Siguan-Boeh• Forschungsgemeinschaft, dem Auswanigen Amt mer, Inhaberin des Lehrstuhls fur Deutsche Philo• sowie dem Freistaat Thiiringen. Gedankt sei der logie, griindet in Barcelona die "Sociedad Goethe Daimler-Benz AG fur die Unterstiitzung eines en Espana", der sie als Prasidentin vorstehen wird. georgischen Ubersetzers. Das Amt des Vizeprasidenten iibernimmt der Di• Viele Dankschreiben gingen ein, die die schone rektor der Nationalbibliothek in Madrid, Prof. Wirkung unserer Hauptversammlung bestatigten: Luis Alberto de Cuenca; der Geschaftsfuhrung So schrieb Bundestagsprasident Thierse, wie sehr widmet sich unsere Stipendiatin Frau Dr. Rosa ihm unsere Veranstaltung gefallen habe. Herr Dr. Sala, Schatzmeisterin ist Frau Sophie Caesar. Zum Barkhoff von der University of Dublin fand den Beirat gehoren Prof. ]ordi]ane (Universitat Tarra• Weimarer Aufenthalt ungewohnlich schon und gona), Dr. Feliciano Perez Varas (Universitat Sa• anregend: "Was mich am meisten beeindruckt lamanca), Dr. Maria Teresa Zurdo Ruiz-Aylicar hat, war, wie sehr der Geist internationaler und Prof. Luis Acosta (beide Universitat Complu• Freundschaft die T agung trug und bestimmte." tense in Madrid), Prof. Brigitte ]irku (Universitat Drei Kieler Studenten, Christina Koschel, Lars Valencia), Prof. Michael Pfeiffer (Universitat Korten und Thorsten Kruse, die wir zusammen Pompeu Fabra in Barcelona) und Prof. Carlos mit ihrem akademischen Lehrer, Herm Prof. Dr. Bujan (Universitat Santiago de Compostela). Prof. Albert Meier, nach Weimar eingeladen haben, Eustaquio Barjau (Universitat Complutense in schreiben uns: ,,[ ... ] nachdem wir - die Kieler stu• Madrid) und Prof. Manuel Maldonado (Univer• dentische Gruppe - nun schon seit einigen Tagen sitat Sevilla) wurden zu Ehrenbeiraten emannt; mit vielen neuen Eindriicken wieder in Kiel ange• mit beiden Universitaten wird man bei kiinftigen kommen sind, mochten wir Ihnen sehr herzlich Veranstaltungen zusammenarbeiten. Prof. ]ordi dafiir danken, daB Sie es uns ermoglicht haben, an Llovet, der Direktor des Institut d'Humanitats in den Veranstaltungen im Rahmen der 76. Haupt• Barcelona, erhielt in Anerkennung seines Engage• versammlung der Goethe-Gesellschaft teilzuneh• ments die Ehrenmitgliedschaft; seiner GroBziigig• men. In vielerlei Hinsicht haben sich Horizonte keit verdankt die junge Gesellschaft ein Goethe• eroffnet: die Moglichkeit zu wissenschaftlicher Portrat. Die Griindung der Goethe-Gesellschaft Diskussion in den Arbeitsgruppen, das vielfaItige in Spanien fand in einem beeindruckenden Rah• kulturelle Angebot und sicher nicht zuletzt der men statt: Prof. Jane sprach iiber den Faust, Prof. Austausch mit vielen weitgereisten Kommilito• Pfeiffer stellte Lektiiren Werthers vor, einer Rezita• ninnen und Kommilitonen. Dank Ihrer groBziigi• tion aus Hacks' GesprCich im Hause Stein folgten gen Unterstiitzung, ideeller wie finanzieller Art, Beitrage zu Mignon und zum Entwicklungsroman bleiben uns sehr beeindruckende, exzellent orga• sowie die Prasentation der Ubersetzung von Dich• nisierte - also schlichtweg auBergewohnlich tung und Wahrheit durch Dr. Rosa Sala. In ihrem schone T age in Weimar in Erinnerung. [ ... ]" Schreiben dankt die Prasidentin Prof. Keller und der internationalen Goethe-Gesellschaft sehr herzlich fur deren - mit einer "Anschubfinanzie• Juni rung" verbundene - Gliickwiinsche. 27.-29. Mai: 76. Hauptversammlung der Folgende Stipendiaten beginnen ihre Studien in Goethe-Gesellschaft in Weimar zum Thema: Weimar: Frau Prof. Nelly Amaschukeli und Herr "Goethe und das 20. ]ahrhundert. Das Vergan• Prof. Dr. Nodar Kakabadse (beide Tbilissi). Einen gene als das Zukiinftige?" (siehe S. 433 ff.). Dazu Forschungsaufenthalt in Heidelberg beginnen un- Chronik und Dokumentation 479

sere Stipendiatinnen Frau Prof. Dr. Nanuli Ka• freunds Willi Schmid zu verdanken. Das Ro• kauridse und Frau Dr. Baia Koguaschwili (beide senheirner "Echo" berichtet dariiber am 16. Kutaissi). Juni: "Der pensionierte Kaufmann beschaftigt Am 8. Juni 1999 stirbt in Hamburg der Lt. sich seit vielenJahren mit Leben und Werk des Oberschulrat a. D. Dr. Curt Zahn, langjahriger bedeutendsten deutschen Dichters. Schmid Iud Vorsitzender der Hamburger Goethe-Gesell• jetzt aIle Goethe-Freunde in die Gaststatte schaft. Prof. Keller schreibt an die Witwe: ,Hohensteiger' in Westerndorf St. Peter zur Griindungsversammlung einer "Goethe-Gesell• Sehr verehrte und liebe Frau Zahn, SChaft Rosenheirn e. V." ein. [ ... ] Neben Exkur• obwohl Thr Mann sehr krank war, wovon ich sionen und Ausflugen solI vor aHem das wuBte, wirkte er in Hamburg so konzentriert, klarende Gesprach, der lebendige Gedanken• daB ich ihn aufs neue bewunderte. Wir sprechen austausch uber gemeinsam Gelesenes angestrebt in der Dramenpoetik von "geschlossenen" Cha• werden. Dabei konnten personliche Erfahrun• rakteren, und so erschien er: gesammelt, auch gen mit dem Werk des Dichters ebenso eine urn dem Schmerz gewachsen zu sein, nach Rolle spielen wie beispielsweise die Frage nach innen horchend, da die AuBenwelt an Wichtig• Goethes Aktualitat in der heutigen Zeit. - Zurn keit eingebuBt hatte. Auf das Wiedersehen in Ersten Vorsitzenden [ ... ] wurde Professor Dr. Weimar, das er mehrfach erwahnte, freute ich Bernd Westermann gewahlt, zurn Z weiten Vor• mich sehr; ich hoffte, von seinen Erfahrungen sitzenden Willi Schmid, Schriftftihrerin wurde zu lemen, die sich dem Kranken irn Ruckblick Elisabeth Langer." zu erkennen gaben. 25. Juni: Der neugewahlte Prasident unserer Wir hatten in den achtziger Jahren einander GeseHschaft, Dr. phil. habil. Jochen Golz, sendet in Weimar bei Tagungen kurz gesprochen, ver• ein BegrUBungsschreiben an die Ortsvereinigun• wandte Uberzeugungen geauBert und uns an gen unserer Gesellschaft (siehe S. 496f.). politischen Ubereinstirnmungen gefreut. Seine kurze Rede bei der Verleihung des Goethe-Prei• ses an Herrn Hahn hinterlieB in ihrer Entschie• Juli denheit einen nachhaltigen Eindruck. Aus der bisherigen Achtung erwuchs eine Verehrung, Als Stipendiaten der Goethe-Gesellschaft reisen die sich bei jedem Wiedersehen verstarkte. an: Frau Dr. Gundega Grinurna (RigaJLettland): Es wird lange dauern, bis das Geftihl ange• Janis Rainis (1865-1929) und Goethe, Frau Dr. nommen hat, was der Verstand zu seinem Elena Viorel (Cluj-NapocaJRurnaruen): Goethes Schrnerz weill: daB Herr Zahn abberufen wurde. "Faust" und Herr Bonaventure Dama (Burkina Goethe sagte, unser Geist sei von unzerstorbarer Faso): Goethes Konzept der Weltliteratur und seine Natur; das Diktum urnschlieBt - vor anderem irn kritische Neubewertung bei afrikanischen Schrift• Blick auf die Parias alIer Zeiten - meine tiefsten stellern und Essayisten. Hoffnungen. In dieser Gesinnung sei in groBer 1.-3. Juli: Die Stiftung Weimarer Klassik Dankbarkeit von Curt Zahn Abschied genom• veranstaltet gemeinsam mit der Goethe-Gesell• men: in Verehrung und, wenn ich dies sagen schaft bereits zurn ftinften Mal eine wissenschaft• darf, in Freundschaft. liche Tagung, die besonders junge Menschen Ihnen, liebe Frau Zahn, gehort unsere Mit• ansprechen mochte - den wissenschaftlichen trauer nach dem schweren Abschied - wie zuvor Nachwuchs, Studenten und Schuler. Zum unser Mitgeftihl bei der aufopferungsvollen Pflege. Thema "Goethes Diagnose der Moderne" disku• In der Erinnerung an den Heirngegangenen tieren etwa hundert T eilnehmer unter der Lei• werden wir unsere bisherige Verbundenheit ein• tung von Prof. Dr. Lothar Ehrlich die an Univer• ander erhalten. sitaten und Gymnasien vorbereiteten Beimge. Von Herzen der Thre Mit Schiilern beteiligen sich die Vorsitzenden der Werner Keller Goethe-GeseHschaft aus Gotha (Dr. Christoph Kohler), Hannover (peter Meuer), Kronach 9. Juni: Eine weitere Ortsvereinigung der (Hans-Jiirgen Schmitt) und Stuttgart (Dr. Bernd Goethe-Gesellschaft wird in Rosenheirn ge• MaW). Vortrage halten Wissenschaftler und Stu• griindet. Sie ist einer Initiative des Goethe- denten der Freien Universitat Berlin crohn F. 480 Aus dem Leben der Goethe-Gesellschaft

Kennedy-Institut fiir Nord-amerikastudien), der 14.-18. Juli: Unter Federfiihrung der Goethe• Femuniversitiit Hagen, der Universitiit Hanno• Gesellschaft findet in Gotha ein KongreB Litera• ver, der Otto-von-Guericke-Universitiit Magde• rischer Gesellschaften statt; sein Thema lautet: burg und der Ludwig-Maximilians-Universitiit »Goethe und die europaische Kultur - die eu• Miinchen. ropaische Kultur und Goethe". Fiir gro6ziigige 1m Mittelpunkt der interpretatorischen An• finanzielle Forderung ist der ASKO Europa-Stif• naherungen stehen Faust. Der TragOdie zweiter tung, Saarbriicken zu clanken, den Gothaer Ver• Teil (im Zusammenhang mit einer Inszenierung sicherungen, Koin und der Thiiringer Staats• in Hannover) und Wilhelm Meisters Wanderjahre kanzlei, Erfurt (siehe S. 497 f.). Die Vortriige oder die Entsagenden, aber auch einzeine Aspekte werden in der Reihe »Schriften der Goethe-Ge• der bildenden Kunst, der Natur, der Politik und sellschaft" publiziert. der Okonomie, schlieBlich der Themenkomplex In Dakar erscheint ein Sonderband der »Etu• Goethe und Amerika. Die Modemitiit von Goe• des Germano-Africaines" zu Goethes 250. Ge• thes Werken wird durch die Konfrontation sei• burtstag. In unserem Dankschreiben an Herrn ner geschichtlichen Ertahrungswelt mit der Ge• Prof. Amadou B. Sadji und Frau Prof. Uta Sadji genwart am Ende des 20. Jahrhunderts entdeckt, heillt es: »Meine herzliche Gratulation zu dieser und es zeigt sich dabei, wie anregend kritische Ausgabe, die einen sehr guten Eindruck macht. Befragungen der Weimarer Klassik heutzutage Schon der erste Blick ins Inhaltsverzeichnis, das sein konnen. Autoren verschiedener Kontinente vereint, zeigt Die Tagung wurde von der Weimar 1999 Kul• die reiche Vielfalt der Themen. Die lliustrationen turstadt Europas GmbH finanziell unterstiitzt. des senegalesischen Kiinstlers Cheikh Niass 5. JuIi: Frau Dr. Amina Arfaoui aus La Marsa geben dem Ganzen einen schonen, dem festli• (Tunesien), die sich im Frtihjahr 1997 als unsere chen Jubilaum gema6en weltweiten Rahmen. Stipendiatin in Weimar aufhielt, legt in Lyon ihre Noch konnte ich nur den einen und anderen Auf• miindliche Doktorpriifung ab: Sie wird mit einer satz lesen, doch beeindruckt war ich von Thren Arbeit iiber Weiblichkeit und Unbewufites tn Ergebnissen einer Feldforschung, Thren Studien Goethes dramatischem Friihwerk promoviert. iiber Goethe und Afrika und Tradition et conte." Dokumentation

Bencht iiber die Griindung einer lettischen sium des Jahres 1997. Zur Zeit, d. h. mit ihrer Goethe-Gesellschaft in Riga Griindung, hat die Goethe-Gesellschaft bereits 130 Mitglieder, weitere werden hinzukommen. Als Vertreter des V orstands der Goethe-Ge• Am 20. November gab ich im Rigaischen sellschaft in Weimar reiste ich vom 18. bis 22. Funkhaus ein halbstiindiges Interview. Ich be• November 1998 nach Riga, urn an der Grlin• richtete uber die Geschichte der "Muttergesell• dungsfeier der Goethe-Gesellschaft Lettlands schaft", uber das Netz der Goethe-Gesellschaf• teilzunehmen. ten insgesamt, beantwortete Fragen zu Goethe, Die Feier fand am Abend des 19. November zur Goethe-Rezeption, zum Phanomen der be• statt. 1m Haus der Lettischen Gesellschaft (Fest• sonderen Affinitat zu Goethe, wie sie speziell in saal) waren ca. 150 Personen versammelt, unter den baltischen Landem anzutreffen ist. ihnen der deutsche Botschafter in Lettland Dr. Am Abend des 20. November folgte ich einer Horst Weisel, der Erste Sekretar der deutschen Einladung des Leiters des Rigaer Goethe-Insti• Botschaft Michael Fabri-Weiland, der Leiter des tuts. AuGer mir waren der Erste Botschaftsse• Goethe-Instituts Riga Dr. Ronald Ruprecht, der kretar, Frau Dr. Grinuma sowie Prof. Dr. Val• Prasident der Lettischen Akademie der Wissen• ters Nollendorfs geladen. (prof. Nollendorfs, aus schaften Prof. Dr. Janis ~ sowie zahlreiche den USA zurlickgekehrter Exil-Lette, ist Haupt• weitere Personlichkeiten. Gesprochen haben initiator und derzeitiger Direktor des lettischen Frau Dr. Gundega Grinuma, die V orsitzende der Okkupationsmuseums.) Wahrend des fast funf• Goethe-Gesellschaft Lettlands, der deutsche Bot• stiindigen Zusammenseins wurden Fragen der schafter, sodann ich selbst, anschlieGend der Lei• Arbeit der Goethe-Gesellschaft Lettland erortert, ter des Rigaer Goethe-Instituts und der Akade• Plane besprochen, Realisierungsmoglichkeiten mie-Prasident. ins Auge gefaGt. Nach den Reden gab es eine halbszenische Bernd Leistner Darbietung, ausgefuhrt von Schauspielem und Sangem verschiedener Rigaer Buhnen: Frag• mente aus dem Faust. Einstudiert war das Ganze von Prof. Valdis Bisenieks, dem Autor einer Dankbrief des Prasidenten im Jahr 1998 neuen lettischen Faust-Ubersetzung. SchlieGlich an groflziigige Mitglieder unserer Gesell• gab es einen Cocktail; fur ca. 90 Minuten bot sich schaft Gelegenheit zu Gesprachen. Die Veranstaltung hatte entschieden den Cha• Manches Herrliche der Welt rakter eines hochrangigen Kulturereignisses in 1st in Krieg und Streit zerronnen; Lettland: Der Griindung der Goethe-Gesell• Wer beschutzet und erhalt schaft Lettlands, das wurde deutlich, wird allent• Hat das schonste Loos gewonnen. halben betrachtliche Bedeutung beigemessen. Dabei wurde sehr viel an Engagementsbekun• Mein Dank fur Ihre GroGzugigkeit mochte sich dung vorgetragen, und dies namentlich auch von in Goethes faksimiliertem Vierzeiler ausdrUcken, seiten der deutschen Botschaft sowie des dessen gegensatzlichen Halften wir aile - be• Goethe-Instituts. Besonders hervorzuheben ist klommen und Frohlich zugleich - nur zustimmen der energische Einsatz der V orsitzenden Frau konnen. "Krieg und Streit" beherrschen die Dr. Grinuma. rch habe keinen Zweifel, daG die Menschheitsgeschichte seit ihrem Beginn; das Goethe-Gesellschaft Lettlands sehr aktiv sein Alte Testament berichtet schon im 4. Kapitel der wird - fur 1999 ist eine Vielzahl von Veranstal• Genesis vom Brudermord. 1m Ruckblick auf die tungen geplant, u. a. ein groGes Goethe-Sympo• uns bekannten dreiJahrtausende mussen wir ein• sium, das anknupfen soil an das Faust-Sympo- gestehen, daG die Mythe von Kain und Abel alles 482 Aus dem Leben der Goethe-Gesellschaft

, I.

Abb.28 "Manches Herrliche cler Welt .. . " (Hanclschrift Goethes). Chronik und Dokumentation 483 spatere reale Geschehen vorwegnimmt: Kriege sind Bruderkriege - zumal in unserer Zeit. Dem 20. Jahrhundert war es vorbehalten, mithi1fe der erstaun1ichsten technischen Intelligenz die Zerstorungs• krafte derart zu vervielfachen, daB der Mensch die fragwiirdige Eihigkeit erwarb, alles irdische Leben ausloschen zu konnen. Verwirrt miissen wir den Schllill ziehen, daB sich auch noch in unserer Epo• che ein Abgrund auftut zwischen den destruktiven Machten, die uns in Gestalt von Ideologien und in Fortn dumpfer Angste und versteckten Neids beherrschen, und unserer labilen Sittlichkeit, die auch heutzutage in Extremsituationen sofort verwildert, als hatten wir den vorzivilisatorischen Rohzustand nie verlassen. Ein triibes Fazit: Weder die Religionen noch die Kultur und auch nicht das aufgeklarte Denken boten die notige Sicherung, um "manches Herrliche" zu beschiitzen und das Menschliche in Zeiten der Unmenschlichkeit zu erhalten. Es sind die Opfer der Geschichte, denen unsere Trauer gehort. Wir miissen sie immer wieder zu vergessen suchen, um als Individuen das Leid der Welt ii be r stehen, wir miissen der Vergeglichkeit widerstreben, um als Nation - als sittliche Gemeinschaft - vor der Vergangenheit be stehen zu konnen: ratige Erinnerung als Vorstufe der Versohnung. Auch wenn zu fiirchten ist, daB Krieg im grogen und Streit im kleinen wiederkehren, solange es machtbe• sessene und ichsiichtige Menschen gibt, solange Besitzende nicht teilen wollen und Hungernde nicht mehr warten konnen, - trotz diisterer Aussichten diirfen wir nicht ablassen, dem kiihnen Traum von der Bruderschaft alles Geschaffenen vorzuarbeiten. Goethe sagte (am 18. September 1823) zu Eckertnann, daB seine Verse nie "aus der Luft gegriffen", vielmehr von der konkreten Erfahrung angeregt seien und daher der Wirklichkeit "Grund und Boden" verdanken. Wie genau diese Charakterisierung zutrifft, belegen Goethes Reisen 1814 und 1815 in die Rhein-, Main- und Neckargegenden. Die Napoleonischen Kriege waren endlich iiberstanden, den Dich• ter drangte es zuriick in die eigenen An£inge und zugleich in die Friihzeit der Kultur, in den Raum sei• nes kUnftigen Divan. Goethe fuhr, was man zu wenig weill, auch im offiziellen Auftrag, denn er hatte kriegsbedingte Verluste an Kunstschatzen zu begutachten und die mogliche Restaurierung beschadigter Kunstgegenstande in Augenschein zu nehmen. Seinem Sohn schrieb er am 1. August 1815, "die besten Dinge stehn am Rande des Verderbens"; vier Tage spater resiimierte er fur den Fiirsten Mettemich in einer Denkschrift, wie die verbliebenen Kunstwerke "versammelt, geordnet, erhalten werden konnten", und sogar im Geburtstagsbrief an Grogherzog Carl August (vom 3. September 1815) ging es urn Mog• lichkeiten des Sammelns und der angemessenen Aufbewahrung, des "Beschiitzens" und "Erhaltens" mancher "Herrlichkeit". Doch zuriick zum Faksimile. Goethe versah seine Verse (im Druck) mit einer Uberschrift, die das beigegebene Bild auslegt: "Beschildeter Arm, gegen ein voriiberziehendes Wetter Biicher beschiit• zend" GA 2, S. 127). Die wechselseitige Erklarung von Wort und Bild erinnert an die Gliederung, wel• che die yom 16. bis zum 18. Jahrhundert iiberaus beliebten Emblemata aufwiesen: Der Uberschrift (dem Motto), inscriptio genannt, folgt die andeutende, oft allegorisierende Verbildlichung (die pictura als Holzschnitt oder Kupferstich), voll au s gedeutet durch die subscriptio, die Verse, die das Sinnenbild als Sinnbild sprachlich erlautern: Es bedarf des wehrhaften Arms, der kraftigen Verteidigung des in Biichern materialisierten Geistes, damit die "Wetter" der Geschichte voriiberziehen und das "Herrliche" der Kultur nicht im Zerstorungswahn untergeht. Es sind beilaufige, unpratentiose Verse, die keiner Interpretation bediirfen, auch wenn zu sagen ist, daB die entschiedene Tatkraft, die das Beschiitzen und Erhalten verlangen, durch den Bildbegriff des Loses, das jemandem halb zufallig "zufallt", nicht angemessen wiedergegeben und der Blick des Dicht• ers durch die vorgegebene pictura von Schild, Arm und Biichern recht eingeschrankt ist. Damit konnten wir enden. Doch die beiden Schllillzeilen werden oft von Kritikern zitiert und in der Weise milldeutet, als ginge es dem spaten Goethe - dem "Stabiliratsnarren", dem Borne eine "un• geheuer hindernde Kraft" fur junge Autoren bescheinigte - um jenen Konservativismus, der noch am schlechten Uberkommenen, dem Feudalsystem beispielsweise, aus Angst vor detn unbekannten Neuen festhalt. Solche Verkiirzungen erlaubt sich das Halbwissen auch noch heute. Man miifite ein Buch schreiben, das mit dem Wertherund dem Gof:z beginnt, um die literarische Revolution zu be• stimmen, die Goethe nach 1770 anfiihrte; es bediirfte einer differenzierten Analyse, um in Goethes klassischer Phase ein neues, bis dahin ungekanntes Menschenbild wahrzunehmen, da Winckelmanns Nortnen und die Mythen des Ursprungs durch das Autonomie-Ideal der Aufklarung modernisiert 484 Aus dem Leben der Goethe-Gesellschaft

wurden. Gewill, der alte Herr fonnulierte seine antwortung mitzugestalten oder, da dies, Vorbehalte mit guten Griinden gegen nationale wen n dies dem einzelnen verwehrt ist, sie im ei• Bewegungen, mit weniger iiberzeugenden ging genen, individuellen Wirkungsbereich zu korri• er gegen republikanisch-demokratische Bestre• gieren. Goethe bejaht den technisch-industriellen bungen an, da er dem Irrationalismus der Masse Fortschritt, kennt aber auch seinen Preis, der mit• milltraute, - und doch konstituieren Stilmittel die verrechnet sein will. Er wird seinen Argwohn Wanderjahre, die erst der Roman des 20. Jahr• gegen die Pressefteiheit nicht los und vemeint ge• hunderts bewuBt aufnahm, und doch schlieEt wisse Forderungen im Politisch-Konstitutionel• der zweite Faust-Teil den welthaltigsten und len, da er die Revolutionsfolgen und die Verfiihr• kiihnsten Text der Theatergeschichte bis 1830 barkeit des Massenmenschen in uns kennt, ein, der die Entwicklungsstufen der Natur und verpflichtet aber im Gegenzug den Herrschafts• Gesellschaft zu verbildlichen vennag, die For• und Beamtenadel seiner Zeit zur konkreten Ver• men des individuellen BewuBtseins durch die antwortung. DaB die in einer parlamentarischen Grundfonneln des geschichtlichen Daseins er• Demokratie (seit 1949) aufgewachsenen Nach• setzt und die giiltigste Kritik am hypertrophen geborenen Goethes Bekenntnis zu dieser Staats• Subjektivismus und am Wirtschaftsimperialis• fonn vermis sen, bestatigt lediglich dies: Auch ein mus unserer Tage vorwegnimmt. bedeutender Mensch bleibt an seine Gegenwart Wahrlich - auch der spate Goethe verlor sich gebunden, obschon er deren Zukunft meist nicht ans Vergangene und iiberlieB sich nicht schader sieht als andere. Diirfen wir eine fonnel• dem Abgestorbenen. Pauschale Urteile sind hafte Verknappung wagen? Goethe ist aus Ein• wenig wert; jeder Aspekt der Wirklichkeit ver• sicht fortschrittlich im Wissenschaftlich-Techni• langt seine eigene Antwort. Erlauben Sie bitte schen, sofem diese dem Leben dient und nicht trotz des sproden Themas, daB ich mit kargen zur ausbeuterischen Herrschaft iiber die Natur Begriffen erlautere, was in Kiirze zu sagen ist. verleitet; er ist aus Skepsis konservativ aufgrund Man darf in Goethes gedanklichem Kosmos seines Ordnungsdenkens im Politisch-Sozialen. kein Wort isolieren und dadurch verabsolutieren. Am Ende aber steht immer seine Mahnung, die er Jede These verlangt nach der komplettierenden jungen Dichtem auf den Weg mitgab: "Man halte Gegenthese, alle hochdifferenzierten Aussagen zu• sich ans fortschreitende ~ (HA 12, S. 361). sammengefaBt ergeben erst die Wahrheit seines Autoren haben am Wandel nicht nur teilzuneh• spannungsreichen Ganzen. Wollte man die simpli• men; sie sprechen das Neue durch ihr Werk aus, fizierenden, vereinseitigenden Schlagworter wie sind doch - nach Kafka - Kiinstler wie Uhren, "progressiv" und "konservativ" verwenden, ob• die vorgehen. Verallgemeinert heiBt dies: Wer schon sie den so umfassenden wie verwirrenden fur seine Zeit tatig ist, wirkt auch fur die Nach• Reichtum der Wirklichkeit verfalschen, dann lieEe zeit. Die prinzipielle Voraussetzung kann - sich zum einen sagen, daB Goethe aufgrund seiner selbstverstandlich, wie sie ist - unerwahnt blei• Kenntnis des Menschen und der Menschheitsge• ben: Die Fonn, in der wir die Vergangenheit, in schichte die jedem Fortschritt immanenten Ambi• der wir unsere Herkunft zu Rate ziehen, ent• valenzen zu prognostizieren verstand; daB er sich scheidet iiber unsere Zukunft mit. aus Realitatssinn keiner luftigen illusion iiberlieB, Der Kiirze wegen sprachen wir mit diirren die man in unseremJahrhundert - im Zeitalter der Begriffen von Goethe, - meinten aber gleichzei• Ideologien - als verheiBungsvolle Utopie ausgab, tig uns und unser Verhaltnis zu ihm und allem, ohne deren entsetzliche Folgen zuvor zu beden• was eine gegliickte Vergangenheit auszeichnet. ken; daB er sich, drittens, jenem Humanum ver• Diese Frage des richtigen VerhaItnisses zum Ge• pflichtet wuBte, auf das jede kiinftige Generation, wesenen und zum Gegenwartigen verdient prin• von Computem in "Dienst" genommen, angewie• zipielle Erwagungen, die ich weghalten muE, soIl sen ist. Wer mit begriindeter Sorge Entwicklungen mein Brief nicht vollends die frohliche Leichtig• begleitet und auf Werten von gestem fur die mor• keit verlieren, die jeder Dankbarkeit eigen zu sein gige Zeit besteht, darf nicht leichtfertig als T radi• hat. Wir wollen "beschiitzen", was gut war, und tionalist abgetan werden. "erhalten", was uns fordert und Mut rnacht in Die Zeitlichkeit des Lebens bedeutet unauf• diisterer Zeit. Wir wissen, daB das Vergangene horliche Veranderung. Da sich ihr niemand ent• nur zu vergegenwartigen verrnag, wer bewuBt in ziehen kann, ist es klug, sie mit reflektierter Ver- seiner Zeit steht, wer ihre Vorziige wiirdigen und Chronik und Dokumentation 485 ihre Nachteile und Einseitigkeiten ausbalancieren und Gunzenhausen, denen sich irn Spatherbst kann - mithi1fe des friiheren Reichtums der Freiburg i. Br. zugesellte, entschiedene Schritte in Kunst. Wir verfallen nicht dem Gewesenen, die bffenclichkeit. Uber weitere konkrete Hoff• wenn unsere Anstrengung darauf gerichtet ist, nungen irn In- und Ausland sei noch geschwie• Goethes Werk in unserer Zeit zu bewahren und gen, vergebliche Anstrengungen seien verschwie• zu erhalten. Was in Bescheidenheit letzclich er• gen. Beeindruckend bleibt, was Tatkraft und strebt wird, enthalt ein Paradoxon, das Paul Klugheit einzelner und ein uneigenniitziger Wille Valery in seiner Rede zu Ehren Goethes (1932) nach wie vor vermogen. formulierte. Der Vollender der poesie pure Und der Vorblick aufs Goethe-Jahr? Alfred spricht dort von der "Bewahrung der Zukunft". Kerr riet 1932 von Feiem ab, und Thomas Mann W ahrlich - dafur ist keine Miihe zu groft mahnte darnals die Deutschen, sich nicht in die• Zurn guten BeschluE meinen Dank, daB Sie sem "groBen Menschen" zu iiberheben. DaB die uns Thre ~ anvertraut haben fUr Stipendia• kommenden Monate ganz irn Zeichen Goethes ten und Ubersetzer - fur die "Bewahrung der stehen, kann uns nur freuen; daB das Laute und Zukunft" durch die "Erhaltung" einer groBen Grelle hier und da die Szenerie beherrschen wird, Vergangenheit. miissen wir hinnehmen. Verantwortlich zeich• Mit herzlichen Wiinschen nen wir fUr unseren KongreB, fUr die 76. derThre Hauptversamm1ung, die in der Plingstwoche, Werner Keller yom 27. bis 29. Mai 1999, stattfindet. Das Thema: "Goethe und das 20. Jahrhundert. Das Vergangene als das Zukiinftige?" Den Festvor• NeujahrsbrieJ des Priisidenten vom trag halt Frau Professor Mommsen. Sechs Re• 31. Dezember 1998 an die Mitglieder prasentanten auslandischer Goethe-Gesellschaf• unserer Gesellschaft ten sprechen iiber Goethes Nachleben in der arnerikanischen, englischen, franzosischen, japa• Das Jahrhundert ist vorgeriickt, jeder einzelne nischen, osterreichischen und russischen Kultur. aber fangt doch von vome an. (HA 12, S. 544) Zehn Referate gelten dem EinfluE Goethes auf die Deutschen, - jenem "Zwischenfall", von dem Nietzsche sagte, er sei "ohne Folgen" geblieben. Sehr verehrte Darnen und Herren, liebe Mitglie• Goethe in der Weirnarer RepubJik, irn National• der der Goethe-Gesellschaft, sozialismus und irn geistigen Widerstand gegen Hitler, Goethe auf der Biihne, in der Musik, irn in wenigen Stunden beginnt das Goethe-Jahr padagogischen Denken - dies sind einige der 1999. Es ist angebracht, zuvor voll Dankbarkeit Themen, die Ihnen Ende Januar zusarnmen mit auf die vergangenen Monate zurUckzublicken. den Tagungsunterlagen zugehen sollen. Lesen Wir konnten kiirzlich unseren 90. Stipendiaten wird Reiner Kunze, unter den Vortragenden ist an der TIm willkommen heiBen, wir hatten die Volker Braun. Freude, an der Griindung nationaler Goethe-Ge• Bewundemswert dann, was in den 50 Orts• sellschaften in Indien (Baroda) und Rurnaruen, in vereinigungen an irnaginativer, auditiver und vi• Kolurnbien und der Slowakei, in Armenien und sueller Vielfalt vorbereitet wird. Immer geht es Lettland teilzunehmen. Die regionalen Gesell• urn die angemessene Deutung des Dichters, des schaften irn georgischen Kutaissi und Poti wie Naturforschers und Politikers, urn den Gegen• auch in Moskau, Pskow, Ishewsk und Kalinin• wartsbezug, der zu einer gewissen Selbsterkennt• grad entwickeln sich beharrlich und kraftig; trotz nis verhilft, und urn den Gewinn an Orientierung bitterer Not entschlossen sich Goethe-Kenner in in verwirrender Zeit. Lukojanow (bei Nowgorod) und in Sankt Pe• 1m Juni 1999 jahrt sich Puschkins Geburtstag tersburg zu Neugriindungen. Natiirlich braucht zurn 200. Mal. Yom 14. bis 18. Juli findet daher man allenthalben unsere Unterstiitzung; selbst• in Gotha ein KongreB "Die europaische Kultur verstindlich helfen wir, wann immer dies mog• und Goethe - Goethe und die europaische Kul• lich ist. Auch aus deutschen Landen ist Erfreuli• tur" statt, von der Shakespeare- und Diderot-, ches zu berichten: Vorbildlich geleitet, taten die der Puschkin- und der entstehenden Mickie• neuen Ortsvereinigungen in Ulm, Ludwigsburg wicz-Gesellschaft - unter dem ideellen Patronat 486 Aus dem Leben der Goethe-Gesellschaft unserer Gesellschaft - durchgefi.ihrt:. Der Reich• Mit diesem neunten Rundbrief verabschiede tum der Beziehungen tiber Zeiten und Grenzen ich mich von jenen Mitgliedem, die nicht zur hinweg soil verlebendigt und die geistige Einheit Hauptversammlung kommen konnen. Da ich Europas in der Vielheit der Literaturen veran• mich demokratischen Regeln verpflichtet fiihle, schaulicht werden. werde ich am 28. Mai nach zwei Legislaturperi• 1m Spatsommer dann in Erfurt - zusammen oden das Amt jiingeren H:inden tibergeben, mit der Stadt, der Universitat und Akademie - doch auch fortan fur unsere Gesellschaft tatig die Einladung an Goethe-Ubersetzer aus 25 Staa• sein, wenn dies gewiinscht und mir moglich ist. ten. ImJahre 1998 wurden erstmals die Lehrjahre Am Ende gibt es viel und vielen zu danken - ins Slowenische und die Wanderjahre ins Korea• fur Ermutigung im Alltag vomehmlich denen, nische tibertragen; Faust-Ubersetzer sind in Ge• die auf unsere Ermutigung und Hilfe angewiesen orgien wie in Vietnam mit dem anspruchsvollen waren und sind. Gegenstand beschaftigt. Wahrend der letzten "Die Hoffnung hilft uns leben", schrieb funfzig Jahre erschienen zweitausend neue Goethe an Charlotte von Stein am 9. April 1782. Goethe-Ubersetzungen in sechzig Sprachen: Die Wahrheit dieses Worts kennt wohl jeder. AnlaB genug, zusammen mit dem Goethe-Insti• Gemeint ist nicht das als Hoffnung maskierte tut zu einem Erfahrungsaustausch zu bitten und Leichtlebig-lliusionare, wogegen sich die "Klug• unsere Dankbarkeit zu erweisen. heit" in der Mummenschanz-Szene (Faust, V. Wie wichtig, wie notwendig unser Stipendia• 5423 ff.) verwahrt, sondem "Elpis", den vier Ur• tenprogramm fur die Kontinuitat der Goethe• worten. Orphisch von Goethe eigens hinzugefiigt: Forschung ist, l:illt sich leicht denken. Auch die j e n e Hoffnung, die keine Anstrengung scheut, Einladungen fur Studenten, an unserer Haupt• urn wirklich zu werden, im Vertrauen auf eine versammlung teilzunehmen, ergaben jeweils verborgene Sinnhaftigkeit aber hinnimmt, daB es einen Nachhall, der kraftiger war, als erhofft wer• Uneinholbares gibt. den durfte. Daher werden wir im kommenden Mit allen guten Wtinschen Mai wiederum junge Germanisten aus achtzehn fur das Goethe-Jahr 1999 Staaten und fun{ deutschen Universitaten nach - herzlich und dankbar der Thre Weimar bitten - zudem die Prasidenten und Werner Keller Vorsitzenden aIler auslandischen nationalen und regionalen Gesellschaften. Die Kosten sind enorm; den GroBteil der Gelder muB ich auf pri• vatem Wege zusammentragen. Deshalb aufs Brief unseres Vorstandsmitglieds Prof Dr. neue die Bitte urn Thre Generositat, - urn Unter• Dr. h. c. Volkmar Hansen an die Vorsitzen• stiitzung fiir Stipendiaten und Gaste, denen ein den der Ortsvereinigungen Weimar-Aufenthalt die Verwirklichung eines Traurns bedeutet. Jedes Mitglied im ostlichen Eu• Sehr geehrte Damen und Herren, ropa soil auch fortan unentgeltlich das Jahrbuch, liebe Goethefreunde! jede lebendige Gesellschaft ihren Obolus erhal• Ein stilles Jahr wird es sicher nicht werden, - und ten, der ihr ermoglicht, die Kenntnis von Goe• dies soil es auch nicht sein. Wir haben in diesem thes Leben und Werk zu vermineln. Keiner an• Jahr, das fur uns die Frage aufwirft, welches deren literarischen Gesellschaft stellten sich nach Goethebild wir in uns selbst tragen, die einzigar• 1990 vergleichbare Forderungen; wir haben tige Gelegenheit, durch konkrete Stellungnah• ihnen zu gentigen versucht, indem wir sie aus men in der Medienoffentlichkeit die Aufrnerk• freien Stiicken auf uns nahmen. Doch alles Ge• samkeit auf Goethe hinzulenken, auf sein tane halt zur Fortsetzung an; jede erfullte Auf• literarisches und naturwissenschaftliches Werk, gabe zieht augenblicklich neue Aufgaben nach auf seine Personlichkeit, auf das, was er empfan• sich. So ist uns allen aufgetragen, neue Mitglieder gen und was er weitergegeben hat. zu werben, - junge Menschen vomehmlich, die Eine erwiinschte Nebenwirkung dieser Auf• durch das Geschenk eines Jahresbeitrags einen merksarnkeit muB die Starkung unserer Gesell• ersten Zugang finden konnen. "Nur Geben heiBt schaft durch die Werbung neuer Mitglieder sein. Leben", so Zelter am 19. Juli 1829 an seinen Viele Menschen werden neugierig sein, wenn sie Freund Goethe. horen, welche Bedeutung das "Phanomen Chronik und Dokumentation 487

Goethe" bis zur Gegenwart hat. Sie werden nicht sche auch die Bitte an aile Mitglieder, die Auf• abgeschreckt werden durch die paar schrillen gaben der Wetzlarer Goethe-Gesellschaft zu Tone, die schon jetzt nicht fehlen. Kontroversen ihren eigenen zu machen, und die leise Mah• bringen uns in Beweisnot, und die macht beredt. nung, Mitverantwortung zu iibemehmen, damit In vielen Schulen werden junge Menschen ver• die eindrucksvolle Vergangenheit die ihr ange• starkt Goethe begegnen, in vielen Programmkinos messene Zukunft gewinnt. werden Verfilmungen von Goethes Werken ge• Geburtstage halten in vorgeriicktenJahren zu zeigt werden, nicht allein in den Goethe-Instituten Riickblicken an; sie rufen Erinnerungen wach, in aller Welt. Rundfunk und Femsehen werden vergegenwarcigen das Gewesene und prazisieren durch Audio- und Videokassetten auf Menschen unser Verstiindnis fur den jetzigen Tag. Als kol• einwirken konnen, die ohne Goethe aufgewach• lektives Gedachtnis konnen die Jahrbiicher unse• sen sind. Ein Gang durch die Buchladen zeigt rer Gesellschaft dienen. Aufmerksarne Blicke in zudem, wie viele Leser auf die qualitativ an• alte Jahrgange halten zuallererst zurn Staunen an: spruchsvollen Ausgaben ansprechen. Da waren schon - nach freundlicher Geburtshilfe Diese Chance gilt es zu ergreifen und in von Darmstadt aus - im Griindungsjahr der hie• Deutschland ein neuentfachtes Interesse an Goe• sigen Ortsvereinigung Vomage iiber Goethes the in ein Interesse an Mitwirkung in unserer Ge• Farbenlehre und iiber den Maler Philipp Otto sellschaft zu verwandeln. Unsere Verantwortung Runge, aber auch iiber den Freiherm yom Stein gegeniiber den neugegriindeten auslandischen und iiber Metternich zu horen. Es gab Ein• Goethe-Gesellschaften mu~ gleichzeitig vertieft fiihrungen in die Meister-Romane, in die Lehr• werden. In fiinf russischen Stadten, aber auch in und Wanderjahre, Referate iiber Holderlin und Armenien und Georgien hofft man auf eine Zu• Wieland, iiber die Droste, iiber Schnitzler, Tho• sammenarbeit mit deutschen Ortsvereinigungen. mas Mann, Stefan Zweig, Tucholsky und viele Beispielgebend dafUr ist die Verbundenheit zwi• andere Autoren. Deutlich wird von Anfang an, schen Wetzlar und Tarnbow. ~ die Neigung der Goethe-Gesellschaft Wetz• In diesem Sinn wiinsche ich uns allen Erfolg lar fur ihren Narnenspatron das Interesse an an• bei dieser Aufgabe. deren Dichtem nicht aus-, sondem vielmehr ein• Verehrend, vertrauend angehorig schloK Man sprach 1978 iiber "Goethe als Ihr Theaterleiter" und beging den 28. August jenes Volkmar Hansen Jahres mit Goethe-Liedem, es wurden Gedichte rezitiert und immer wieder Exkursionen zu an• deren Goethe-Statten angetreten. Die Goethe• Freunde zog es auf seinen Spuren in die Schweiz, Grufiwort des Prdsidenten zum 25jdhrigen nach Rom und Sizilien und sogar ins Traurn• Bestehen der Goethe-Gesellschaft Wetzlar und Seelenland der Klassik - zu den Griechen. am 31. Januar 1999 Nach der Wiedervereinigung gab man der Sehn• sucht nach und fuhr in Fontanes Brandenburg Sehr geehrter Herr Landrat, von Ort zu Ort, von Erinnerung zu Erinnerung. sehr geehrter Herr Oberbiirgermeister, Wissenschaftliche Referate, Liederabende, verehrter Herr Vorsitzender, lieber Herr Dr. Konzerte - was fur eine kulturelle Weite wurde Wenzel, in Wetzlar erstrebt und erreicht, welcher Reich• sehr geehrte Darnen und Herren, tum an Einfallen ist zu bewundem: Es bedarf un• liebe Freunde der Goethe-Gesellschaft Wetzlar, serer konkreten Phantasie, urn die Miihe der wir karnen hierher, urn der Goethe-Gesellschaft Vorbereitung und die Sorgfalt der Durchfiihrung Wetzlar zu dem in langen 25 Jahren Geleisteten im Detail zu versinnlichen. Vergegenwarcigen zu gratulieren und ihr zugleich unser frohliches wir uns, was an Geistigem und Sinnenhaftem Gliickauf! fur kiinftige Untemehmungen zuzu• den Anwesenden geboten wurde, dann werden rufen. Gliickwiinsche, in die Zukunft gerichtet, wir uns in Dankbarkeit an die Darnen und Her• verschweigen oder verdrangen leicht, was wir ren erinnem, deren T atkraft den Biirgem der aus Erfahrung wissen: ~ Gliick an die Miihsal Stadt Wetzlar eine solche ideelle Bereicherung er• gebunden und Erfolg auf beharrlichen Fleill an• moglichte. Sogar Gesprachskreise wurden einge• gewiesen ist. Daher enthalten meine Gliickwiin- richtet, die die Zeichen der Zeit zu begreifen und 488 Aus dem Leben der Goethe-Gesellschaft deren Note zu meistem suchten: Schon 1990 in einem Vortrag, das »besondere Kennzeichen" dachten Sie iiber das Verhaltnis von »Kultur und der, wie er sie nennt, »iisthetischen Kultur" sei ihre Kommerz", spater dann iiber »Religion und Kul• Unverbindlichkeit. Beide Zitate, wie gegensatzlich tur", »Bildung und Ausbildung" nacho In der sie auch sind, haben ihre partielle Wahrheit. Das Tat: Man kann eine Stadt zu diesen Begegnungen eine ergeht sich in der pointierten Hochschatzung nur begliickwiinschen, und nur hoffen konnen der Literatur, das andere auBert die bitterbose Ge• wir, da6 solche verlockenden Moglichkeiten schichtserfahrung unseres Jahrhunderts. Der zum Gesprach auch fortan von vielen ergriffen asthetische Mensch ist gefahrdet durch seinen werden. Allein das individuelle Engagement, nur NarziBmus, seine Wirklichkeitsscheu mit ihrem der problembewuBte einzelne kann der Nivellie• Hang zur bloBen Beschaulichkeit, - so wie litera• rung durch die Massenmedien Grenzen setzen. rische Vereinigungen bedroht sind vom Selbst• Fiinfundzwanzig Jahre Goethe-Gesellschaft geniiBlichen im Umgang mit dem Schonen und Wetzlar .,. Als Goethe nach langer Unterbre• Sublimen. Erst das soziale Engagement stellt die chung die Arbeit am ersten Teil des Faust wieder notwendige Verbindlichkeit her, nur die Verant• aufnahm, schrieb er die Stanzen der Zueignung. wortung fUr den konkreten Menschen darf den »Thr bringt mit euch die Bilder froher Tage, / Grund fUr unser »Vergniigen" an den diversen Und manche lieben Schatten steigen auf ... " AuBerungsformen der Kunst bilden. Gemeinsam Wenn wir die angedeutete Vielfalt und Weite des mit der Kirchengemeinde gab die Goethe-Gesell• in Wetzlar Geleisteten riihmen, dann wissen wir, schaft Wetzlar ein groBartiges Beispiel fUr jene Ge• daB in allem Getanen Personen und Namen auf• sinnung, die Goethe in den Wanderjahren Welt• gegangen sind, die sich mit den Pflichten ihrer frommigkeit nannte, welche die bis zum Beginn Ortsvereinigung identifizierten. Herr Dr. Schie• des 19. Jahrhunderts praktizierte Hausfrommig• renberg und Herr Hedrich, Herr Petry, Herr Dr. keit ablosen und nicht nur dem nahen, sondem Wenzel und, immer wieder, Frau Kunkel: Den fortan auch dem fer n e n Nachsten dienen sollte. Genannten wie gleicherweise allen Ungenann• Der imJahrbuch 1997 (S. 395) wiedergegebene ten, die still und ohne Aufhebens zum Gelingen Brief von Staatssekretiir Dr. Brans skizziert in der einzelnen Veranstaltung wie des ganzen Pro• sachlicher Genauigkeit, was von Wetzlar aus getan gramms beitrugen, gehOrt unsere groBe und wurde, indem er von »humanitiiren Bemiihun• herzliche Dankbarkeit. Herrn Hedrich, dessen gen" und Einladungen an Dozenten und Studen• Andenken das Goethe-Jahrbuch 1995 lebendig ten berichtet, die durch Praktika die hiesige Ar• erhalt, gehort meine freundschaftliche Vereh• beitswelt kennenlemten. Diese Partnerschaft rung iiber seine irdischen Tage hinaus. fordert mancherlei Selbstlosigkeit, doch ihre Wir• Meine Damen und Herren, die Goethe-Gesell• kung zeigt, daB sie notwendig, daB sie unersetzlich schaft Wetzlar hat sich in zweieinhalb Jahrzehnten ist: Die geistige Lebendigkeit der Goethe-Gesell• wahrlich bewahrt; mit gutem Grund genieBt sie schaft Tambow ist der schonste Dank fUr Wetzlar hohes Ansehen unter den 50 deutschen Ortsver• und seine Biirger. Es muB unser Ziel bleiben oder einigungen. Unvergleichlich wurde Thre Gesell• fortan werden, iiber Grenzen hinweg Verstiindnis schaft aber durch die Hilfe, die sie - zusammen von Mensch zu Mensch zu wecken, aus der die mit der evangelischen Kirchengemeinde - dem Verstandigung von Yolk zu Yolk hervorgeht. Un• femen Tambow zukommen lieK Wir alle wissen, serer Gegenwart ist diese unabsehbar lange Miihe daB, wer mit Literatur und Kultur umgeht, noch aufgetragen, - die iiberzeugendste Form einer dau• lange nicht und nicht in jedem Augenblick auch erhaften Friedenssicherung und, im kleinen, die Kultur hat, denn diese beginnt und endet mit der einzige angemessene Antwort auf die Verschul• Verantwortung fUr Menschen und fUr das dungen im Jahrhundert der Diktaturen. Menschliche. Gegen Ende seines Tasso laBt Es ware notig, da6 auch andere Ortsvereini• Goethe Herzog Alfons sagen: »Und wer der gungen in Deutschland zusammenarbeiten und Dichtkunst Stimme nicht vemimmt / 1st ein Bar• dem Wetzlarer Beispiel folgen, daB Patenschaf• bar, er sei auch, wer er sei". Dies ist ein recht ent• ten iiber die Barrieren des Nationalen hinweg schiedenes Bekenntnis zur literarischen Bildung, gegriindet werden, damit den ostlichen Landem das an den Hofen zu Ferrara und zu Weimar an einer schmalen Stelle der Weg in eine schwie• gewill ofter geauBert als eingelost wurde. Nach rige Zukunft geebnet wird. Jede Nationallitera• dem Zweiten Weltkrieg bemangelt Max Frisch tur braucht die andere zum Leben und zum Chronik und Dokumentation 489

Uberleben, denn nur aile Literaturen gemein• und Toleranz entnehmen und zudem unserer sam konnen den Widerstand der Phantasie Verantwortung fUr die nahen wie auch fUr die gegen die neuen Zwange der bkonomie und femen Schwachen zu geniigen versuchen. Vor die Ambivalenzen des technischen Fortschritts langen 250 Jahren geboren, ist Goethe uns Heu• formieren.1n Wetzlar wird versucht, der groBen tigen in vielem weit voraus - als der Europaer Literatur Osteuropas Biirgerrecht zu verschaf• unter den Deutschen und als der "Weltbewoh• fen. ner" unter den Europaem. Sein Werk tritt fUr Das Asthetische durch soziale Verantwor• das Recht des Individuums ein, doch verpflich• tung zu grundieren: Diesem Anspruch stellt tet es den einzelnen fUr das Ganze; es leitet uns sich seit 1990 auch die sog. Muttergesellschaft in zum tatigen, doch zugleich zum gelassen gemei• Weimar. Urn dem Gegliickten unserer literari• sterten Dasein an. Goethes tragische Charaktere schen Kultur eine gewisse Kontinuitat im Aus• kennen die Abgriinde im Menschen wie im land zu bewahren, luden wir bisher 90 Stipen• Leben - und doch ist seine L yrik ein Lobpreis diaten an die Dm; die Gelder trug ich in oft der Natur, die wir zu bewahren, ein Bekenntnis kleiner Miinze auf ausschlieBlich privatem zum Leben, dessen Herrlichkeit wir zu ent• Wege zusammen. Innerhalb weniger Jahre decken haben. Das Laute, das Grelle und Irr• griindeten wir zwolf neue nationale Goethe-Ge• lichtemde des Goethe-Jahres vergeht; unsere sellschaften, die fast aile unserer Hilfe bediirfen - wissende Neigung wird manches AnmaBende zuletzt eine indische, rumanische, slowakische, der nachsten Monate iiberstehen, unsere reflek• arrnenische und lettische. Dabei sollten Geben tierte Verehrung wird auch Plumpes und Zu• und Nehmen stets in einem ausgewogenen Ver• dringliches hier und dort iiberdauem. haltnis stehen. Die Rezeption Goethes in ande• Verehrte Anwesende! Goethes Wetzlar und ren Landem verlangt unsere Offenheit fUr deren Goethes Werther- natiirlich gabe es da einiges zu Literaturen. Daher bitten wir die Shakespeare• sagen, doch ist - ebenso natiirlich - meine Rede• und die Diderot-Gesellschaft im Juli nach zeit strikt begrenzt. "Ich weill nicht", so Werther Gotha, um mit der Puschkin-Gesellschaft Goe• am 12. Mai 1771, "ob tauschende Geister um thes 250. und Puschkins 200. Geburtstag zu be• diese Gegend schweben, oder ob die warrne, gehen. Unter dem Begriff der Weltliteratur warb himm1ische Phantasie in meinem Herzen [es] ist, Goethe im Alter um wechselseitigen Austausch die mir ailes rings umher so paradiesisch macht." geistiger Giiter. Diese Vermittlung zwischen "Ich weill nicht ... ": Zweimal fuhr ich - aus den Kulturen leisten die nie geniigend geachte• verschiedenen Richtungen kommend - mit der ten Ubersetzer. Urn ihnen unsere Dankbarkeit Bundesbahn ins Lahntal, zweimal versetzte ich und unsere Achtung zu erweisen, werden wir mich in die Werther-Zeit, zweimal sagte ich rnir im August aus 26 Staaten Goethe-Ubersetzer aus Werthers Briefen vor, was das Gedachtnis be• nach Erfurt einladen. reithielt. "Ich weill nicht, ob tauschende Geister Der Goethe-Gesellschaft Wetzlar gehoren ... , oder ob die warrne ... Phantasie ... " Beide unsere guten Wiinsche, damit sich fortsetzt, was Male stieg ich - erwartungsfroh - zu friih aus. bisher an Eindrucksvollem geleistet wurde. Wer Meine Dankbarkeit fUr die Wetzlarer Goethe-Ge• sich mit Goethe beschaftigt, gewahrt den Ab• sellschaft wird daher von meinem Dank fUr Herrn stand der Epochen, doch falls er lebendig ist, Petrys geduldiges Warten eskortiert. entdeckt er auch das Lebendige in Goethe und Nun aber ein endgiiltiges Gliickauf! fUr die un• das Gegenwanige in dessen Dichten und Den• eigenniitzige Miihe, die ihre Erfiillung im Um• ken. Jede Zeit erkennt sich erst im Vergleich mit gang mit Goethes Werk findet, mit jener Men• der Vergangenheit, die der Miihe unserer Ver• schenkenntnis, mit jener Lebensweisheit, die gegenwanigung bedarf; jede Gegenwart zehrt vertieften Einblick in uns und in die Welt errnog• yom kulturellen Reichtum friiherer Generatio• licht - und zudem zur Errnutigung beitragt, es nen. Daher gilt das Paradox: 1m Gelungenen mit beiden immer wieder zu versuchen. Indem friiherer Zeiten £oden wir Orientierungsprinzi• wir uns aus einer groBen Vergangenheit zu eigen pien, die helfen konnen, mit Mut den Unge• machen, was die Zeiten iiberdauerte, tragen wir willheiten der Zukunft entgegenzugehen. Soll zur Konturierung unserer Gegenwart und, nach diese Zukunft human sein, miissen wir dem ge• einem 1932 gesprochenen Wort Paul Valerys, schichtlich Gegliickten die MaBe der Liberalitat zur "Bewahrung der Zukunft" bei. 490 Aus dem Leben der Goethe-GesellschaJt

Gruflwort der Studentin Jelena Kaschewa• mein Leben nie so bereichert worden ware, wie rowa (Tambow) zum 25jahrigen Bestehen es dies heute ist. Ich hoffe, spater meinen Dank der Goethe-GesellschaJt Wetzlar am 31. Ja• dadurch ausdriicken zu ko=en, daB ich das Werk von Frau Kauttna= fortsetze. nuar1999

Gestatten Sie mir einige Anmerkungen. Ich habe Prof Dr. Albert Meiers Bericht iiber seine an einer Schule mit erweitertem Deutschunter• richt sieben Jahre Deutsch gelemt, bevor ich Kongrefl- und Vortragsreise nach SeoullSiid• 1994 mein Studium an der Universitat von Tam• Korea bow bega=, mit dem Ziel, Deutschlehrerin zu werden. 1m ersten Studienjahr beschaftigten wir In Begleitung meiner Frau bin ich am 22. Marz, uns oft mit den deutschen Klassikem. Die Be• morgens bei strahlendem So=enschein, in Seoul ka=tschaft mit Frau Professor Kauttna= fuhrte eingetroffen und von Frau Dr. Han abgeholt mich in eine Gesellschaft mit ganz unterschiedli• worden. Schon die Fahrt vom Flughafen Kimpo chen Menschen ein. Es waren dort Ingenieure, zum Gastehaus der Seoul National University Ante, Wissenschaftler, Literaturinteressierte und hat uns einen spa=enden Einblick in die Riesen• Studenten. Ich habe die Zusammenkiinfte als haftigkeit und Lebendigkeit der siidkoreanischen sehr lebendig und informativ empfunden. Beson• Hauptstadt verschafft, die so vital in ihre Berg• ders interessant war fur mich die Begegnung und landschaft hineinwachst. Sehr Freundlich war der Unterhaltung zwischen den Angehorigen ver• Empfang durch Frau Prof. Dr. Young-Ae Chon, schiedener Generationen. die uns das riesige Gelande der Universitat zeigte; Als da= 1995 eine Delegation der Goethe• Prof. Dr. Chang-Bae Jeon - der Geschaftsfuhrer Gesellschaft aus Wetzlar nach T ambow kam, urn der Koreanischen Goethe-Gesellschaft - war lei• offiziell dieser Gruppe den Namen Goethe-Ge• der schwer erkrankt und muBte langfristig alle sellschaft zu geben, beschloB ich, mich auch aktiv Termine absagen. an der Arbeit zu beteiligen; das hieB zunachst, Fiir den nachsten Abend hatten uns Prof. Dr. Hilfe bei der Organisation von Kunstausstellun• Tschong-Dae Kim als Prasident der Koreani• gen und Konzerten zu leisten. Die Arbeit in den schen Goethe-Gesellschaft sowie die Professoren Sitzungen, die wir einmal irn Monat durch• Dr. Mun-Y eong Ahn und Dr. Munhi Lee als fuhren, lauft so ab, daB wir uns Vortrage an• Vertreter des Vorstands zum Essen in das Re• horen, rezitieren und - was das Wichtigste ist - staurant des Gastehauses eingeladen, was nicht daB wir uns iiber das Gehorte austauschen. nur ein kulinarischer GenuB war und uns in die Wie viele andere Studenten bin ich dankbar, Grundbegriffe der koreanischen Kiiche ein• daB Frau Kauftna= die Goethe-Gesellschaft ge• fuhrte, sondem dank der humorvollen Herzlich• griindet hat. Mein Leben wurde in ungeahnter keit unserer Gastgeber ganz einfach auch SpaB Weise dadurch verandert. Und ich bekam ein zu• und Freude machte. satzliches Geschenk, mit dem ich iiberhaupt nicht Am nachsten Tag sprach ich im Rahmen einer rechnen ko=te: Ich durfte Sie spater in Wetzlar Vortragsreihe des Institute of Humanities an der besuchen und fur sechs W ochen Ihre Lebensge• protestantischen Soong Si! University iiber "Phi• wohnheiten ke=enlemen. Es hat mir sehr gehol• losophie und Dichtung der deutschen Auf• fen, meine bisherigen Eindriicke iiber die Men• klarung" - es ergab sich eine erstaunlich lebhafte schen, das Alltagsleben, die Kultur, die Sitten und Diskussion, die da= gemeinsam mit dem Uber• die Brauche in Deutschland zu erweitem. setzer Prof. Dr. Do-Chung Yun und Frau Prof. Es macht mir eine besondere Freude, gerade Young Zu Kim bei einem ebenso kostlichen wie hier im Rahmen dieser Jubilaumsveranstaltung stilechten Abendessen in einem koreanischen Dank zu sagen fur alles, was mir durch die Traditionslokal fortgesetzt wurde. Goethe-Gesellschaft zutei! geworden ist: zum Am folgenden Donnerstag besuchten wir einen Frau Prof. Kauftna=, die mir die Tiir zur zunachst auf eigene Faust das Nationalmuseum Welt der Goethe-Gesellschaft geoffnet hat, und und eine konigliche Palastanlage (Kyongbok• zum anderen Ihnen allen, den Mitgliedem der kung), bevor uns Frau Prof. Dr. Chon abholte Wetzlarer Goethe-Gesellschaft, ohne deren Hilfe und zum Goethe-Lesekreis brachte. Diese sich Chronik und Dokumentation 491

seit Jahren regelmagig treffende Gruppe hat be• Erstes Findbuch der Goethe-GesellschaJt reits Wilhebn Meisters Wanderjahre iibersetzt und liegtvor arbeitet jetzt an einer Ubertragung des West-osdi• chen Divan. In einer aulkrst anregenden Ge• Das Goethe- und Schiller-Archiv bewahrt nicht sprachsatrnosphare konnten wir manche Anre• nur die Nachlasse unserer groBen Dichter und gungen geben und einige Verstandnisprobleme anderer Literaturschaffender, Kiinstler und Wis• losen (was z. B. den Titel Derb und tiichtig an• senschaftier, sondem auch Akten und Registra• geht); vor allem aber waren wir tief beeindruckt turen verschiedener Verlage und Institutionen, von der Professionalitat und dem hohen fachli• die in irgendeiner Weise mit Literatur zu tun chen Niveau unserer Kollegen sowie von der haben. Zu diesen institutionellen Bestanden freundschaftlichen Stimmung innerhalb des Le• gehort auch der Aktenbestand der Goethe-Ge• sekreises, dem Germanisten aus dem gesamten sellschaft. Land angehoren (daB auf die Arbeit schlieBlich In den vergangenen zwei Jahren konnte im das Vergniigen eines gemeinsamen Abendessens Archiv ein langgeplantes Vorhaben verwirklicht folgte, versteht sich beinahe von selbst). werden: Dank einer ArbeitsbeschaffungsmaB• Den Ausklang des Freitags bildete der Besuch nahme wurde die sehr umfangreiche Registratur der Generalprobe fUr einen als szenische Lesung der seit mehr als 100 Jahren bestehenden Goethe• konzipierten Goethe-Abend, den Frau Prof. Gesellschaft geordnet und erstrnals nach archiva• Chong mit Studenten der Seoul National Uni• rischen Grundsatzen verzeichnet. Das Ergebnis versity einstudierte. Am Samstag, dem 27. Mm, ist ein Findbuch, das den Aktenbestand von 1424 fand schlieBlich die groBe Tagung der koreani• Archivalieneinheiten aus den Jahren 1885 bis schen Goethe-Gesellschaft im Seoul Arts Center 1991 beschreibt. statt, wo ich neben koreanischen Kollegen zwei Wer sich kiinftig mit der Geschichte der Vortrage halten durfte: zum einen iiber die Figur Goethe-Gesellschaft befassen will, wird diesen des Thoas in der Iphigenie auf Tauris ("Die Sitt• Fundus im Goethe und Schiller-Archiv gezielt lichkeit des Barbaren"), zum anderen iiber die nutzen konnen. Der Bestand wurde in 9 Ord• Italienreisen von Johann Caspar und Johann nungsgruppen gegliedert, die ihrerseits noch ein• Wolfgang Goethe. Danach wurden Ausstellun• mal entsprechend ihrem Schwerpunkt struktu• gen iiber koreanische Goethe-Ubersetzungen riert sind. In der ersten Ordnungsgruppe sind und Briefmarken aus aller Welt mit Motiven aus Unterlagen zur Griindung und Organisation der der deutschen Literatur feierlich eroffnet. Gesellschaft iiberliefert, vor allem Satzungen, Am nachsten Tag kam leider viel zu friih der aber auch Schriftwechsel mit Behorden und Or• Abschied: Wir wurden, was wir als groBe Ehre ganisationen, insbesondere aus den letzten 60 verstehen, von Prof. Dr. Kim und Prof. Dr. Lee Jahren. In der nachsten Ordnungsgruppe, den - insofem yom Vorstand der Koreanischen Unterlagen und Korrespondenzen der Prasiden• Goethe-Gesellschaft hochstpersonlich - zum ten und Vorstandsgremien, zeigt sich, daB die Flughafen gebracht. Wir waren mit Vergniigen Uberlieferung teilweise liickenhaft ist. Besonders noch langer geblieben und hatten vor allem gem augenfallig ist hierbei, daB die Akten aus der Zeit noch mehr von Korea kennengelemt als "bloB" des Nationalsozialismus fast vollstandig fehlen. die Hauptstadt. Aber auch so haben wir viel gese• Einen groBen Teil der Uberlieferung bilden die hen und insbesondere die erfreuliche Erfahrung Archivalieneinheiten, die sich auf die Mitglieder gemacht, daB man sich in Korea nicht bloB fUr beziehen. Neben Mitgliederverzeichnissen Goethe interessiert, sondem auch viellacht und nimmt der Schriftwechsel mit Einzelrnitgliedem, das Leben zu genieBen weill. Unser ganz, ganz literarischen Gesellschaften, Bibliotheken und herzlicher Dank gilt den vielen Kollegen, die sich Buchhandlungen sowie mit den Ortsvereinigun• rUhrend urn uns gekiimmert haben, ohne dabei gen und auslandischen Goethe-Gesellschaften iiberfiirsorglich zu sein - es ist immer wieder die einen breiten Raum ein. In der Gruppe "Tagun• erwiinschte Zeit geblieben, selbstandig Zugange gen und Veranstaltungen" sind vor allem Teil• zu dieser uns zuvor vollig fremden Welt zu su• nehmerverzeichnisse, Schriftwechsel und andere chen und dann die vielfaltigen Eindriicke in Ruhe Unterlagen zu den Hauptversammlungen zu zu verarbeiten. nennen, die im ganzen fast vollstandig nachge• Albert Meier wiesen sind. Dazu kommen einige besondere 492 Aus dem Leben der Goethe-Gesellschaft

Veranstaltungen, von denen die Reichsgedacht• ner Keller. Mit Freude lauschten die Teilnehmer nisfeier zu Goethes 100. Todestag 1932 hervor• danach den Rezitationen der Herren Edgar Bein gehoben werden soil. Unter der Rubrik "Publi• und Gerhard Nothlich, die Hamburg in literari• kationen" sind in erster Linie Schriftwechsel und schen Zeugnissen vorstellten. Bei angeregter Un• Unterlagen zur Herausgabe der Jahrbiicher und terhaltung klang der Abend aus. der Schriften der Goethe-Gesellschaft verzeich• Am darauffolgenden Vormittag fand die erste net. Die Position "Haushalt und Finanzen" ent• Arbeitssitzung statt. 1m Mittelpunkt standen Be• halt vorwiegend Jahresrechnungen und Belege richte aus den einzelnen Ortsvereinigungen zur zu denJahresrechnungen. Es schlieBen sich dann Arbeit seit der Jahrestagung 1998, zu speziellen die kleineren Rubriken an, wie die "Stiftungen, Projekten im Goethe-Jahr sowie Informationen Spenden und Schenkungen", ebenso wie die zur Mitgliederentwicklung. etwas urnfangreichere Gruppe, die die vielfachen Einigkeit bestand darUber, da6 die Goethe• Beziehungen zu Weimarer Institutionen und Gesellschaft im Internet prasent sein muG. Dies Goethe-Gedenkstatten dokumentiert, insbeson• wird durch die Weirnarer Geschaftsstelle veran• dere zum Goethe- und Schiller-Archiv und zum laGt werden. Goethe-Nationalmuseum. Da die Betreffe im all• Herr Prof. Keller berichtete, da6 durch das gemeinen nur summarisch verzeichnet werden Stipendiatenprogramm seit 1993 81 Wissen• konnten, werden in allen Ordnungsgruppen mit schaftler gefordert werden konnten. Dazu wur• Hilfe von Verweisen weitere Signaturen genannt, den ca. 1,6 Millionen Mark von Privatpersonen unter denen der gesuchte Sachverhalt eventuell eingeworben. Informiert wurde weiterhin iiber zu finden ist. die Vorbereitungen fur die 76. Hauptversamm• Christa Rudnik lung yom 26. bis 29. Mai 1999. Am Nachmittag erwartete die Teilnehmer eine Fahrt durch die Vier- und Marschlande nach Zollenspieker an der Elbe. Hohepunkte waren Bericht iiber die Jahrestagung der Ortsvor• die Besichtigung des Rieck-Hauses, der Alten• stiinde der Goethe-Gesellschaft vom 29. April gammer Kirche, der Petri- und Pauli-Kirche in bis 2. Mai 1999 in Hamburg Bergedorf sowie des Bergedorfer Schlosses. Ein festlicher Abend im "Patriotischen Gebaude" in Zu ihrer Jahrestagung trafen sich die Ortsvor• Hamburg, wo das "Ensemble Vocal" musizierte, sUnde der Goethe-Gesellschaft yom 29. April bis beschl06 diesen Tag intensiver Gesprache und 2. Mai 1999 in Hamburg. Von den 55 Ortsverei• eindrucksvoller Erlebnisse. nigungen waren Vertreter aus 47 Ortsvereini• Am Sarnstagvormittag wurde die Arbeitssit• gungen angereist. Entschuldigt hatten sich die zung der VorsUnde mit Berichten aus den Orts• Ortsvereinigungen Aachen, Dessau, Gotha, vereinigungen fortgesetzt. Prof. Ehrlich infor• Hildburghausen, Magdeburg, Rosenheim, Wup• mierte iiber die 76. Hauptversamrn1ung im Mai, pertal und Zittau. iiber den Kongre6 Literarischer Gesellschaften Yom Vorstand der intemationalen Goethe• im Juli in Gotha und die Konferenz der Goethe• Gesellschaft waren anwesend: Prof. Dr. Werner Ubersetzer im August in Erfurt - drei Projekte Keller (prasident), Prof. Dr. Lothar Ehrlich (Vi• der Goethe-Gesellschaft im Goethe- und Kultur• zeprasident) sowie Prof. Dr. Volkmar Hansen s~h In Zusammenarbeit mit der Stiftung (Goethe-Museum Diisseldorf). Von der Weima• Weimarer Klassik veranstalte die Goethe-Gesell• rer Geschaftsstelle nahmen Dr. Petra Oberhau• schaft imJuli das Symposion "Goethes Diagnose ser und Christa Miiller teil. der Moderne". Den Auftakt bildete ein Begrii6ungsabend In Anerkennung ihrer 25jahrigen Tatigkeit bei im Restaurant des Tagungshotels "Hafen Ham• der Goethe-Gesellschaft wurde Frau Christa burg", wo Herr Dr. Klaus Baumann, 1. Vorsit• Miiller von der Weimarer Geschaftsstelle rur ihr zender der Hamburger Goethe-Gesellschaft, die Engagement herzlich gedankt. Teilnehmer willkommen hieG. Einem Gru6wort Der Nachmittag stand ganz im Zeichen Jo• der Hamburger Kultursenatorin, Frau Dr. Chri• hann Peter Eckermanns. Eine vorziiglich organi• stina Weill, folgte die Begrii6ung durch den Pra• sierte Exkursion fiihrte die Teilnehmer nach sidenten der Goethe-Gesellschaft, Prof. Dr. Wer- Winsen an der Luhe, den Heimatort Ecker- Chronik und Dokumentation 493

manns, wo wir das Eckennann-Museum be• burg gegriindet. Darnals hoffte man, mit der Be• suchten und die Stadt besichtigten. Von dort ging sinnung auf Goethe der inneren und auBeren es weiter nach Liineburg, wo wir irn Rathaus Not begegnen und auch der politischen Desori• durch den Oberbiirgenneister, Herrn Ulrich entierung widerstehen zu konnen. Es ist be• Madge, empfangen wurden. Mit Geselligkeit und kannt, wie bitter diese Hoffnung trog und wie Gespriich auf der barocken Diele des Liineburger wenig die erste deutsche Demokratie, bewuBt Kronen-Brauhauses und unter dem groBartigen Weirnarer Republik genannt, den links- und den Eindruck niederdeutscher Rezitation klang der rechtsextremen Verheillungen und Drohungen Tagaus. entgegenzusetzen hatte. Seitdem wissen wir Beschlossen wurde diese exzellent organisierte auch, daB die asthetische Kultur wehrloser ist als T agung, die in ausgezeichneter und produktiver angenommen und unverbindlicher, als man sich Atmosphare verlief, am Sonntag durch eine fest• eingestehen mochte. liche Abschiedsveranstaltung irn Spiegelsaal des 75 Jahre alt ist die Goethe-Gesellschaft Ham• Museums fUr Kunst und Gewerbe, wo neben burg. Vor fiinf Jahren konnte ich in Erinnerung Schubert und Beethoven Goethes "Reineke an eine bedeutende Vergangenheit einen doppel• Fuchs" erklang. ten Gliickwunsch auf den Weg geben: an die Dank den Hamburger Organisatoren unter Ortsvereinigung der Hansestadt, ihren Vorstand Federfiihrung von Herrn Dr. Klaus Baumann, und aile ihre Mitglieder, zugleich war der Mut• vorziiglich unterstiitzt durch seine Gattin, fUr tergesellschaft in Weirnar zu dieser Tochter zu diese ausgezeichnete Jahrestagung! Und Respekt gratulieren, "die, obschon in vorgeriickten Jah• und Anerkennung fUr die PoBnecker Ortsverei• ren, uns das Geheirnnis einer emeuerbaren Ju• nigung, die die Miihen der Jahrestagung 2000 mit gendlichkeit vorlebt". Elan auf sich nimmt. Auf Wiedersehen in PoB• Es ist ennutigend fUr uns aile, wenn zur reife• neck: yom 27. bis 30. April! ren Jugend der Nachwuchs - in Gestalt von Neugriindungen - hinzutritt, wenn, was Goethe Petra Oberhauser dem Arzt und Maler C. G. Carns gegeniiber als Gliick erachtete, das Alter mit der Jugend ge• meinsam fortwachst. Wir bedauem, daB Herr Schmid aus Rosenheirn nicht anwesend sein Prof Kellers Rede am 3 O. April 1999 bei der kann, heillen aber dankbar und froh Herrn Dr. Jahrestagung der Ortsvorstiinde der Goethe• Konrad Huber aus Freiburg in unserer Mitte Gesellschaft in Hamburg willkommen. Er ist hier unter Gleichgesinnten, die aile einen erklecklichen Teil ihrer Kraft und Frau Senatorin, ihrer Zeit fUr die Mitglieder aufbringen. Jede verehrter und lieber Herr Dr. Baumann, Ortsvereinigung lebt yom Idealismus der weni• verehrte Damen und Herren der Hamburger gen, jede besitzt ihre eigentiim1iche Physiogno• Goethe-Gesellschaft, mie, jede handelt kraft eigener Verantwortung verehrte Vorsitzende der Ortsvereinigungen, autonom. Sind wir wie heute beisarnmen, ver• liebe Freunde! bindet uns ein einziges liberales Gebot, ein Wir kamen froh1ich hierher, zugleich voll Dank• Motto, das in den Unterhaltungen deutscher Aus• barkeit fUr die Miihe, die Thoen die Vorbereitung gewanderten nachzulesen ist: "Lassen Sie uns an dieser Tagung abnotigte. Wir aile wissen aus Er• der Fonn sehen, daB wir in guter Gesellschaft fahrung, welche Sorgfalt und welchen Fleill jedes sind." Symposion voraussetzt. Daher wiinschen wir, Wir begrUBen die erwahnten Neugriindungen daB ein gutes Gelingen die treuen Mitarbeiter be• in Freiburg irn Breisgau und in Rosenheirn - und lohnt, und wir vergessen dabei nicht, daB jeder hoffentlich bald auch irn Oberschwabischen. (In von uns zur freundlich-produktiven Atmosphare Kleinstadten nimmt man oft mehr Anteil an kul• beizutragen hat. Wir kamen mit Erwartungen, die turellen Dingen als in GroBstadten mit ihrer niemanden iiberfordem wollen, und mit der Anonyrnitat und dem UberrnaB an Zerstreu• Freude, Gleichgesinnten wiederzubegegnen. ung.) Es bekiimmert mich, daB Rostock keine In den schweren Jahren nach dem Ersten Goethe-Gesellschaft mehr besitzt, daB mehrere Weltkrieg wurde die Goethe-Gesellschaft Ham- ostdeutsche Ortsvereinigungen nicht iiberdauer- 494 Aus dem Leben der Goethe-Gesellschaft

ten und die Wiederbelebung fehlschlug: Wir denen es gelang, die verantwortungsvolle For• lie6en es weder in FrankfurtiOder noch in Ei• schung in den Medien zu verdrangen und den senhtittenstadt an unaufdringlicher Miihe fehlen. gierigen Markt mit Unterstellungen und Nachre• Indes kennen wir das Absurde der Situation, da6 den zu beliefem. vielen Mitbiirgem nie zuvor eine vergleichbar Wir wissen tiber Goethes au6eres Leben von kurze W ochenarbeitszeit zugestanden wurde, je• Tag zu Tag Bescheid; wir wissen von ihm und doch nie ein solcher Mangel an Zeit furs Wesent• tiber ihn wohl mehr als von jedem anderen Men• liche uns bedrangte. Wir bedauem vielerorts das schen der Neuzeit. Wen kann es wundem, da6 fehlende Engagement fur die offentlichen Dinge, in jedem Urteil seiner Zeitgenossen der Urtei• wir beklagen den Mangel an Bereitschaft, fur an• lende mit seiner Eigenart, seiner Gunst und Mi6- dere Miihen auf sich zu nehmen, und vermissen gunst, seiner Verehrung, aber auch seinem Neid oft die Entschiedenheit, sich mitverantwortlich prasent ist? Wem es um Gerechtigkeit gegentiber zu fiihlen furs Ganze. Wir alle, mit der Leitung Goethe und nicht um vorsatzliche Verunglimp• und das heillt, mit dem Dienst - dem Dienen - fung geht, wird nicht eine einzelne Begegnung fur eine Sache betraut, machten haufig die Erfah• isolieren und ein einziges Gesprach verabsolutie• rung, wie allein man bei der Arbeit ist (und wie ren, - er wird vielmehr das Detail im Ensemble sich die Menge £lugs einstellt, wenn Gelungenes des ganzen Lebens zu werten versuchen. Urn zu feiem ist). Einen guten Teil des Kulturlebens Gerechtigkeit bemtiht, wird der Kenner Goethes der Stadte verdanken diese ihren ungezahlten eh• Verhalten gegentiber seinem bedauemswerten renamtlichen Helfem. Ich freue mich, da6 man Freund Lenz, dessen Geisteskrankheit sich tiber dies in Hamburg zu wiirdigen weill: auch dafiir, Jahre hin ankiindigte, mit Fragezeichen versehen, sehr verehrte Frau Dr. Weill, unseren Dank. da wir zu wenig wissen, und hinweisen auf das, Nun, die Verfassung der Bundesrepublik formu• was Goethe fur andere Freunde, fur Herder bei• liert genau die Rechte des einzelnen, die gelebt, spielsweise, fur Jung-Stilling, Klinger und Maler oft auch ausgelebt werden, sie besteht aber zu Miiller tat. Er wird sich auch an Peter im Baum• wenig auf jenen freiwilligen Pflichten, die die Le• garten erinnem und an Johann Friedrich Krafft, bendigkeit einer demokratischen Kultur garan• den Goethe sieben Jahre finanziell und psychisch tieren. Unsere trostliche Erfahrung: Die Nivellie• stiitzte, und sich bei der Nachpriifung des antei• rung greift zwar urn sich, doch ohne den Willen ligen Honorars fur den Briefwechsel mit Schiller jener einzelnen lahmen zu konnen, die einen be• des Arztes Dr. Vogel entsinnen, der in Goethes deutenden Teil der kulturellen Tradition an un• Auftrag arme Patienten durch Geldgeschenke sere Gegenwart weitergeben. unterstiitzte: Dr. Vogel durfte dabei nie den Goethes 250. Geburtstag erinnert an ein unge• Namen des Spenders nennen. Jede einzelne Be• wohnlich tatiges und unvergleichlich produktives gebenheit mu6 also mit allen verwandten ver• Leben. Ungezahlte Gedenkveranstaltungen fin• kntipft werden, jede bedarf der vielfachen "wie• den im In- und Ausland statt, die allesamt die derholten Spiegelung". Reden sollte nur, wer Frage stellen, wie eine angemessene Erinne• all e Dokumente kennt und, dem alten Grund• rung aussehen mii6te, die dem Dichter und Na• satz gema6, im Zweifelsfall fur den "Angeklag• turforscher, dem Politiker und menschlichen ten" votiert. Er wird mit Friederike Brion mitlei• Menschen gerecht werden konnte. Viel Kluges den, sich aber auch an Weislingen und Clavigo und Gutes wird zu horen sein, doch das Markt• als "poetische Beichten" erinnem und an Lili schreierische und Selbstgef.illige wird, so ist zu Schonemann denken, die im Rtickblick ihrem furchten, tiberwiegen. Die international tatige friiheren Verlobten nur tiberschwenglich zu dan• Goethe-Gesellschaft hofft dagegen, tiber das ken wu6te. Wer ohne Schuld ist, mag dann den £ltichtige Jahr hinaus einige neue Leser zu werben. ersten Stein werfen. Urn Goethe selbst das Wort zu geben und um Man redet neuerdings von Goethe als "Ikone", unsere Verehrung fur ihn textnah zu begriinden, - wir verwenden angemessenere Begriffe fur wollte ich einige Verse - "Und wenn mich am sein Lebenswerk; man will ihn yom Sockel her• Tag die Feme / Luftiger Berge sehnlich zieht" - abst06en - unsere Lesebegegnung, die unser zitieren und kurz interpretieren. Gestem ent• Leben reicher machte, war die von Mensch zu schied ich mich aber notgedrungen, mit knappen Mensch und ohne Podest; man will den Mythos Worten auf Schmahschriften zu entgegnen, Weimar blomegen - aber dieser besteht nur in Chronik und Dokumentation 495 den Kopfen der Unwissenden, denn wir wtillten sich durch rastloses Nachforschen und Studiurn immer, da6 in Weimar - wie anderswo auch• mehr gegeben als irgend ein anderer." unverwirklicht blieb, was von bedeutenden hn Spatherbst 1775 schrieb der Arzt Zimmer• Minnern im Gang der Jahre gedacht wurde. mann an Frau von Stein, Lavater habe ihm ge• Nochmals - die Goethe-Gesellschaft ging und sagt, im allgemeinen "hat man nur eine Seele, geht nicht mit einer "Ikone" urn, und der Kult, aber Goethe hat hundert". Nun - im Proseminar der heutzutage jeden Star und jedes Sternchen lernt man, da6 ein Autor nicht einfach mit einer urngibt, ist ihr fremd. Ein jeder von uns ist auf einzelnen gedichteten Person identifiziert werden Nachsicht angewiesen - so auch Goethe, dieser darl. Es la6t sich leicht einsehen, da6, wer iiber menschliche Mensch - trotz manchem, trotz die• Jahrzehnte hinweg Faust und Mephisto "durchs sem und jenem. (Er suchte seine leidende Frau in handelnde Leben" fiihrt, beide Antagonisten als ihren letzten Lebenstagen nicht auf; es ist zu Existenzform, als eine Moglichkeit neben ande• mutma6en, da6 er die innere Verstorung fiirch• ren in sich mgt. Goethes Phantasie war unver• tete, den Anblick ihrer Schmerzen, seine eigene gleichlich und unvorstellbar reich. Da6 sich in ihr Hilflosigkeit wie die iiberlange Nachwirkung auf viele Gestalten stritten, kann nicht verwundern, die Produktiviut seines Dichtens und Denkens. da6 er die Widerspriiche des politischen Lebens Wir sind bedriickt dariiber, kennen aber durch seiner Zeit in sich auszutragen und auszugleichen Tolstoi, Ibsen und Thomas Mann den Werkego• hatte, ist nur folgerichtig - die dauernde Rivalitat ismus wie auch die Verpflichtung gr06er Kiinst• zwischen der notigenden Wirklichkeit, die ihn ler genauer.) Wir fiihlen uns nicht zu urtei1en be• uglich bedrangte, und dem Ideal, das er wie wir rufen, verwahren uns aber gegen die Harne, mit alle ertraumte. Der alte Goethe war skeptisch in der andere freiweg verurtei1en, gegen die An• Dingen des menschlichen Treibens, er war voll ma6ung und Selbstgerechtigkeit, mit der das Sorge im Blick auf die beginnende Maschinenzeit Mittelma6 iiber einen Mann richtet, in dem sich mit ihren sozialen Umbriichen, und er ahnte die das, was wir europaischen Geist nennen, ein letz• Gefahren, die der Nationalismus durch die Ver• tes Mal, ins Universale erweitert, verkorpert. fiihrbarkeit der Massen mitbrachte. Und den• Wir wenden uns ab von der Schmahsucht der noch am Ende jeder Dichtung die Bejahung des Kritikaster, die sich dem faden Zeitgeschmack Lebens, die Liebeserklarung ans Vergangliche als andienern, der andere erniedrigt, urn sich selbst dem Gleichnis des Unverganglichen. unterm Beifall der Masse zu erhohen, der Giilti• W ollte man Goethe gerecht werden, mii6te ges, Gelungenes, Vorbi1dliches anzweifelt und man zugestehen, da6 ein so produktiver wie unterm Schein der Wahrhaftigkeit zur Desorien• storbarer Mann nur durch seinesgleichen beur• tierung junger Menschen beitragt. Wie sagte teilt werden darl. Kein Vorwurf, der sich nicht Goethe (am 18. Juni 1826) im Beisein des Kanz• relativieren und durch andere Beispiele korrigie• lers von Miiller? "Ich wollte mich doch lieber auf• ren lie6e. Da Goethe alle Dinge von allen Seiten hangen, als ewig negieren", - als ewig die Mangel, besieht, da vieles aus dem Augenblick gespro• die Gebrechen und Eigenheiten der Mitlebenden chen ist und oft ein langer zeitlicher Abstand zwi• aufzuspie6en. Der Wahrheit iiber Goethe am schen zwei Aussagen besteht, drangen sich nachsten kommt - nach meiner Einsicht - Schi1- fruchtbare Widerspriiche vor, so da6 jeder Leser ler, der sich auf Herders Zeugnis beruft, wonach seine eigene Erfahrung dagegen oder daneben Goethe "rein von allem Intrigengeist" sei: "er hat setzen kann. wissentlich noch niemand verfolgt, noch keines Die Goethe-Gesellschaft verklarte nieman• anderen Gliick untergraben" . Mehr noch - Her• den; sie wtillte, da6 ihrem Namenspatron nichts der bewundert, wie zuvor schon Wieland, den Menschliches fremd blieb, da6 Goethe, wie wir Politiker Goethe nicht weniger als den Dichter. anderen auch, an jenem "Erdenrest" - "zu tragen Die eindrucksvollste Summe zieht Schiller in sei• peinlich" -litt, der jedem gelebten Leben anhaf• nemBriefvom23. November 1800 an Charlotte tet. Dieses "Peinliche", Peinigende ganz abzu• von Schimmelmann, den man Wort fur Wort streifen, ist bei Fausts gradueller Verwandlung zitieren mii6te. Hier heillt es: "Die Natur hat ihn auf dem Weg der Entelechie, der Seele nach oben reicher ausgestattet als irgend einen der nach das ausschlie6liche Werk der "ewigen Liebe". Shakespeare aufgestanden ist. Und au6er die• Verehrte Anwesende, am Ende meinen Dank sem, was er von der Natur erhalten, hat er fur das von Ihnen im vergangenen Jahr Gelei- 496 Aus dem Leben der Goethe-Gesellschaft

stete. Ihre Berichte deuten das Getane an, bele• Sammeleditionen ratig sein zu konnen. 1978 gen die Vielfalt an Vortragen, Lesungen und Rei• wechselte ich als wissenschaftlicher Mitarbeiter sen und den Reichtum an Begegnungen, ver• ans Institut fur Klassische Deutsche Literatur der schweigen aber die aufgewandte Muhe. Das Nationalen Forschungs- und Gedenkstatten Goethe-Jahr stellt ungewohnliche Forderungen (NFG) in Weimar, wo ich meine Arbeit - nun• an die einzelnen Ortsvereinigungen. Unsere mehr als Interpret wie als Editor von T exten - guten Wunsche gelten jedem, der mithiIft, damit auf klassischem Feld fortsetzen konnte. Seit 1991 im Gang des Jahres Goethes Werk zusatzliche nahm ich das Arm eines Direktors fur Germam• Leser gewinnt. Wenn selbst d a s verklungen ist, stische Edition und Forschung an den NFG was gut war am Goethe-Jahr, und wenn vor wahr, aus denen sich dann 1991 die Stiftung Wei• allem das Laute, Unemste und ArunaBende ver• marer Klassik entwickelte. 1994 wurde ich zum hallt sein wird, setzen wir unsere Arbeit still und Direktor des Goethe- und Schiller-Archivs beru• uneigennutzig, aber mit der bisherigen Leiden• fen. Es ist fur mich heute ein groges Gluck, die schaft fort. Wie sagte Ernst Beutler aus gegebe• klassischen Schatze verwahren, prasentieren und nem Anlag vor genau funfzig Jahren? "Fur uns wissenschaftlich betreuen zu durfen. Mit seinen ist jedes Jahr ein Goethe-Jahr." Besranden und Projekten zur Goethe-Forschung Herr Dr. Baumann - Ihnen und allen, die mit• ist das Goethe- und Schiller-Archiv eine erstklas• dachten und mithandelten, urn Ihren Gasten ein sige Adresse fur Wissenschaftler und Gaste aus so fesdiches Willkommen zu bereiten, sei aller Welt. Dag ich bereits 1962 als zwanzigjahri• nochmals und von Herzen gedankt. Fur uns alle, ger Student an einer Hauptversarnmlung der die wir in der Hansestadt Hamburg versammelt Goethe-Gesellschaft teilnahm und seither kaum sind, soll ein Briefwort Goethes an Boisseree eine versaumte, sei nicht unerwahnt. So kann ich (vom 7. Juni 1824) auch kunftig gelten: "Lassen sagen, dag das wissenschaftliche Leben der Sie uns das schone Verhaltnis weiterhin pflegen. " Goethe-Gesellschaft zu einem essentiellen T eil meiner eigenen Biografie geworden ist. Die Goethe-Gesellschaft, dies ist eine be• gluckende Erfahrung meines Lebens, vereinigt Brief des neugewahlten PrCisidenten, Menschen unterschiedlicher Bildung und Her• Dr. habil.Jochen Golz, vom 24. Juni 1999 kunft, die sich in Kenntnis und Zuneigung Leben an die Ortsvorsitzenden unserer Gesellschaft und Werk des Dichters verbunden wissen und aus dieser Kenntnis und Zuneigung Lebenskraft Meine sehr verehrten Damen und Herren, und Lebenszuversicht beziehen. Wir sind keine liebe Mitglieder der Goethe-Gesellschaft, Gesellschaft nur von Spezialisten, und wir werden mein erstes "offizielles" Wort als Prasident der niemanden, dem es urn die Sache zu tun ist, Goethe-Gesellschaft in Weimar sei an Sie, die zuriickweisen. Freilich gilt es zu priifen und zu be• Ortsvorsitzenden unserer Gesellschaft, gerichtet. denken, wo und wie sich unsere Gesellschaft in Ihnen allen, dessen bin ich mir bewugt, kommt der heutigen, von Spannungen zerrissenen Welt in der Arbeit unserer Gesellschaft eine besondere selbst sieht. Bewugtzumachen bleibt, dag auch Verantwortung zu. unsere Gesellschaft Vergangenheit und Gegen• Erlauben Sie mir zunachst ein Wort zu meiner wart in eine fruchtbare Beziehung bringen, Tradi• Person, weil sicher nicht alle von Ihnen an der tion und Emeuerung sinnvoll verbinden muK Die Weimarer Hauptversammlung teilnehmen konn• Goethe-Gesellschaft sollte sich Auseinanderset• ten. 1942 in Stettin geboren, habe ich inJena von zungen kunstlerischer wie wissenschaftlicher 1960 bis 1965 Germanistik studiert, dort 1969 Natur offen erweisen, sofem sich darin ein emst• bei Joachim Muller promoviert und mich 1994 hafter Anspruch dokumentiert; im schwer ent• dort auch habilitiert. Seit 1965 habe ich im Auf• scheidbaren Einzelfall sei tolerante Offenheit die bau-Verlag Weimar als Lektor gearbeitet - eine Maxime. Goethes Werk, die jungste Hauptver• wissenschaftliche Laufbahn blieb mir, gewill sammlung hat es eindrucksvoll gezeigt, fordert nicht aus fachlichen Griinden, zunachst ver• nach wie vor zum Gesprach und zur Auseinan• wehrt. Doch im Aufbau-Verlag hatte ich die dersetzung heraus. Gleichwohl darf angesichts Moglichkeit, mich sehr genau mit Goethe be• einer gelegentlich trivialisierenden Vemutzung schaftigen und als Herausgeber von Einzel- und Goethes nicht vergessen werden, dag Bildung und Chronik und Dokumentation 497

Vertrautheit mit dem historischen Gegenstand In• menschlichen Menschen, der unsere Gesellschaft terpretation und Gentill eines T extes erst reich nachhaltig gepragt hat! Ihm sei an dieser Stelle machen konnen, und es ist kein Makel, wenn von seinem Nachfolger fur das, was cr ihm uber• Menschen Goethes Werke als Lebenshilfe in des gibt, in Hochachtung gedankt. W ortes bester Bedeutung begreifen. Die jungere Das Arnt des Prasidenten wird jetzt wieder in Vergangenheit hat gezeigt, welche Uberlebens• Weimar ausgeubt. Sie und die Mitglieder Ihrer kraft von Goethes Versen auszugehen vermag, Ortsvereinigung lade ich ein, auch zwischen den und wer heute den West-ostlichen Divan zu lesen Hauptversarnrnlungen nach Weimar zu kom• versteht, der ist imstande, in west-ostlichen Aus• men. Von den Mitarbeiterinnen der Geschafts• einandersetzungen eben jene Position des Wissens stelle und von mir werden Sie "wohl empfan- und der T oleranz einzunehmen. gen" sem. In diesen geistigen Prozessen muG den Orts• vereinigungen unser besonderes Augenmerk gel• Auf ein vertrauensvolles, tatiges Miteinander ten. Ihr reges geistiges Leben ist gleichsam der mit besten Empfehlungen Pulsschlag der Gesellschaft, und so wichtig und Ihr dringlich es ist, der Gesellschaft - und damit Jochen Golz Goethe - weltweit zu Wirkung und Ansehen zu verhelfen, das Verhaltnis der Muttergesellschaft zu ihren Tochtern bedarf dabei sorgfaltiger Pilege. DaG in dieser Aufgabe vor ailem ich gefor• Bericht iiber den Gothaer Kongrcfi Literari• dert bin, ist mir bewuGt. Mit Sympathie und Re• scher Gesellschaften spekt habe ich bereits in den vcrgangenenJahren das Leben in den Ortsvereinigungen begleitet. Yom 14. bis 18. Juli 1999 fand unter der Schirrn• Gem werde ich, sofern es die Zeit irgend herrschaft der Thuringer Ministerin fur Bundes• zulaGt, Einladungen in die Ortsvereinigungen angelegenheiten in der Staatskanzlei, Frau Chri• wahrnehmen, denn die personliche Begegnung stine Lieberknecht, in SchloG Friedenstein, mit Ihnen ist mir wichtig. Einige Briefe von ge• Gotha, ein KongreG Literarischer Gesellschaften genwartigen und ehemaligen Ortsvorsitzenden mit dem Thema "Die europaische Kultur und haben mich in diesen T agen erreicht, und fur die Goethe - Goethe und die europaische Kultur" darin ausgcsprochenen Wunsche danke ich von statt. Er wurde gemeinsam veranstaltet von der Herzen. Sie geben mir, mit Goethe zu reden, Goethe-Gesellschaft in Weimar, der Deutschen "Lust und Mut zu neuen T aten". Lassen Sie mich Shakespeare-Gesellschaft, der Deutschen Pusch• teilhaben an Ihren Erfolgen, an dem, woran Sie kin-Gesellschaft, der Diderot-Gesellschaft, cler sich freuen konnten. Doch mochte ich Sie auch Societas Jablonoviana, , und dem Deut• ermuntern, mir Ihre Sorgen und Probleme anzu• schen Poleninstitut, Darmstadt, und war von vertrauen. Ihre Bekundungen werde ich sehr knapp 100 T eilnchmern besucht. ernst nehmen, und gemeinsam mit dem V or• Am Vortragsprograrnm beteiligten sich Ge• stand und der Geschaftsstelle werde ich versu• lehrte aus Deutschland, England, Frankreich, chen, Ihnen Rat und Untersttitzung zu geben. Polen, Rtillland und der Schweiz. In Vortragen Gestatten Sie mir bitte, an Sie aile zu appellie• und den lebhaften Diskussionen spielte die welt• ren, der Muttergesellschaft bei der Forderung des weite Wirkung Shakespeares naturgemaG eine wissenschaftlichen Lebens in den Landern Ost• groGe Rolle, insbesondere in den Vortragen zu und Sudosteuropas auch kunftig Ihren materiel• "Shakespeare und die Literatur des ostlichen len und geistigen Beistand zu gewahren. Das von Europa" (Malgorzata Sugiera, Krakow), "Wil• Herrn Prof. Keller so erfolgreich ins Leben geru• helm Meisters Shakespeare-V erstmdnis" (Roger fene Stipendiatenprograrnm bedarf dieses Bei• Paulin, Cambridge) und "Shakespeares Mafl fur stands, und auch ich sehe darin einen Schwer• Mafl und Puschkins Angelo" (Efim Etkind, St. Pe• punkt meiner Arbeit. In der Gewillheit, fur Sie tersburgIPotsdam). Der Prasident der Deutschen aile sprechen zu durfen, mochte ich abschlieGend Shakespeare-Gesellschaft wirkte als Moderator das Wort an unseren Ehrenprasidenten, Herrn an der Veranstaltung mit. Zudem wurde im Rah• Prof. Werner Keller, richten: Welch verdiente men der Tagung von der "Bonn University Wurdigung fur einen groGen Gelehrten und Company" ihre Inszenierung des Merchant of 498 Aus dem Leben der Goethe-Gesellschaft

Venice im historischen Ekhof-Theater mit chers herausstellen, sei noch hinzugefugt. Auch groBem Erfolg gespielt. Ferner stand auf dem wer heute gegen den "Olympier" Goethe zu Programm eine Auffiihrung von Romeo undJulia Felde zieht, setzt sich einen alten Hut auf, und des Erfurter Schiilertheaters "Die Schotte". Ins• das ist im allgemeinen nicht sehr kleidsam. gesamt war es eine ausgesprochen anregende Eine andere, nicht minder wirksame Zeitgeist• und harmonische Tagung, die AnlaB gab zu zahl• tendenz ist die trivialisierende Vermarktung des reichen fachtibergreifenden Begegnungen und Klassikers. Ob es nun der Goethe-Schnuller oder Gespriichen. Wiederholt wurde der Wunsch die Salve-FuBmatte ist, jeder sieht im Goethejahr nach ahnlichen interdisziplinaren Veranstaltun• seine Marktchance und kann sich letztlich immer gen und nach engerer Zusammenarbeit zwischen darauf berufen, etwas zur zeitgenossischen De• den Iiterarischen Gesellschaften geauBert. signkultur oder zurn hoheren Ruhme Goethes beizutragen. hn einzelnen mag ich gar nicht ent• Dieter Mehl scheiden, wo der Geschmack aufhort und die Priisident der Deutschen Geschmacklosigkeit beginnt, und allzu sitten• Shakespeare-Gesellschaft wachterisch sollte man auch nicht auftreten; die Salve-FuBmatte z. B. halte ich fur einen htibschen Einfall. Die Gefahr Iiegt insgesamt eher darin, daB tiber allem Markttreiben der AnlaB selbst in " Wieviel Goethe braucht der Mensch, Vergessenheit geriit, daB Lessings Maxime "Wir Herr Dr. Golz?" wollen weniger erhoben und fleiBiger gelesen Editorial im " Weimar Kultur Journal" 8 sein" aus dem Blick verloren wird und man sich (1999) mit dem Gedanken beruhigt, durch den Kauf eines Souvenirs oder die Stippvisite an diesem Diese von einem namhaften Taschenbuchverlag oder jenem Ort seinen Tribut entrichtet zu zur Allerweltsmaxime erhobene Frage, in einem haben. Goethe selbst mag hier in eigener Sache Goethejahr ohnehin haufig gestellt, driingt sich zu Wort kommen: "Man sollte alle Tage wenig• im eigentlichen Jubilaumsmonat mit doppelter stens ein kleines Lied horen, ein gutes Gedicht Gewalt auf, und manch einer mag den Namen lesen, ein treffliches Gemalde sehen und, wenn des Klassikers vielleicht schon gar nicht mehr m6glich, einige verntinftige Worte sprechen!" horen konnen. Dem Priisidenten der Goethe• Mit alledem soll nicht der puren Verehrung, Gesellschaft kann zunachst nur eine Antwort wohl aber der emsthaften Auseinanderstezung das einfallen: Von Goethe kann man nie genug be• Wort geredet werden. Goethes Werk erlaubt viele kommen, und er hat in diesemJahr Konjunktur Zugange - das vorliegende Heft vermittelt davon in des W ortes schillernder Bedeutung. Bei aller einen lebendigen Eindruck -, und es ist substan• respektablen Sachlichkeit, die sich mit der Eh• tiell genug, urn auch der vergntiglich-frechen oder rung des Weimarer universalen Geistes verbindet hurnorvollen Perspektive, der theatralischen Pro• oder verbinden kann, sehe ich gleichwohl auch vokation oder dem multimedialen Spektakel einen Zeitgeist am Werke, der zu kritischem Ein• standzuhalten. T olerante Offenheit sollte fur alle spruch herausfordert. gelten, und man ist gut beraten, zunachst einmal Gem wird immer noch mit dem Argument die Emsthaftigkeit eines AnJiegens in Rechnung zu operiert, Goethe sei stets idealisiert und auf den stellen, bevor man den Stab bricht. DaB es nicht Sockel des Olympiers gehoben worden, nun leicht ist, den seriosen Kiinstler und den Ritter von aber komme es darauf an, ihm endlich die Maske der kommerziellen Konjuktur auseinanderzuhal• yom Gesicht zu reiBen oder ihn zu enttabuisie• ten, sei nicht verschwiegen. Uber vieles wird die reno Darauf darf man gelassen erwidern: Die Zeit hingehen. Darum sei zuletzt an einen Satz er• neuere Goethebiographik hat die kritische Histo• innert, der, zwar in anderem Zusammenhang nie• risierung des Dichters langst besorgt, und wer dergeschrieben, gleichwohl auch auf das geriiusch• heute die Aufhebung sogenannter "Tabus" ein• volle Dichter-Jubilaum paBt: "Dariiber aber fordert, gibt zu erkennen, daB er den tatsachli• wartet das Werk. " chen Kenntnisstand nicht wahmehmen will oder Dr. Jochen Golz kann. DaB sich solche "Tabus" nicht selten als Direktor des Goethe- und Schiller-Archivs ideelle Konstrukte des vermeintlichen Tabubre- Prasident der Goethe-Gesellschaft Ylitigkeitsberichte der Ortsvereinigungen for das Jahr 1998

Aachen mann Gena): Vom Vater erdrUckt? Nachdenken Uber Goethes Sohn August. - Prof. Dr. Lothar Ehr• Vorsitzender: Prof. Dr. Georg-Michael Schulz, lich (Weimar): Goethe im Nationalsozialismus. - Wiesenweg 49,52072 Aachen; stelly. Vorsitzen• Prof. Hans-Jochen BeyerlHeinz Pilz (Leipzig) u. de: Renate Schmidt, Morillenhang 2 a, 52064 Aa• Helmut von Senden: Gustav Mahler: em Tondich• chen. - Priv.-Doz. Dr. Jiirgen Egyptien (Aachen): ter und seine Textdichter. Goethe, Riickert und J)reingrei/fen, packen ist das Wesen ieder meister• Nietzsche (literarisch-musikalischer Abend). - Dr. schafJt. " Kunst und Liebe in Goethes "Die Leiden Angelika Reimann Gena): "Welch ein Getiimmel des jungen Werther". - Prof. Dr. Helmut Scheuer follt 1haliens Haus?" Die Geschichte des Weimarer (Kassel): Inszenierte Lebensliiufe. Goethe und seine Liebhabertheaters unter Goethes Leitung. - Margrit Biographen. - Prof. Dr. RudolfDrux (Koln): Goe• ~u (Hamburg): Maria Stuart: eine Koni• thes Homunculus und seine Nachkommen. - Prof. gin in Ketten - nach dem Roman von Stefan Zweig Dr. Andreas Beyer (Aachen): Reisen. Blewen. Ster• (literarisch-musikalischer Abend). - Prof. Dr. ben. Die Goethes in Italien. - Priv.-Doz. Dr. Sibylle Martin Wehnert (Leipzig): Goethes Beethoven• Schonborn (Aachen): Texwereinigung und Textge• "Syndrom ". - Helmut von Senden: Manfred Haus• burt. Zu Goethes " Tagebuch der Italienischen Reise" mann - Begegnungen mit dem Wort. Goethe, Sa• for Charlotte von Stein. - Prof. Dr. Gerhard Schulz muel Fischer, Erich Ponto, Ernst Wiechert, Peter (Melbourne): "Es wandelt niemand ungestraft unter Suhrkamp, Wilhelm Kempf!, Karl Heinrich Wag• Palmen. " Goethe, Alexander von Humboldt und gerl. - Adelheid FriedrichIHelmut von Senden: ein Satz aus den " hsch~ - Prof. Geselliges Beisammensein zum Jahresausklang. Dr. Martin Brunkhorst (potsdam): Ein Mensch Literarische Gaben durch Wolfgang Lindner. unter Marionetten. Garrick, Shakespeare und Goe• the (Lichtbildervortrag). - Priv.- Doz. Dr. Burk• hard Dohm (Bochum): Novalis und die Mystik des Aue Lewes. - Dr. Alfred Hirsch (Aachen): Goethe und das Jahrhundert der Obersetzung. - Prof. Dr. Doro• Vorsitzender: Dr. Karl Peter Gregori, Auer Str. thea Kuhn (Marbach): Goethe und die Morpholo• 79, 08301 Schlema; Stellvertreter: OStR Martin gie. - Dr. Hans Joachim Schaefer (Kassel): Goethe Ebert, Hauptstr. 46, 08301 Schlema; Stellvertre• und die Musik. Variationen Uber ein unterschatztes ter: MR Dr. Manfred Jihne, Semmelweissiedlung 1hema. - Hanns-Josef Ortheil: Lesung aus "Fau• 7, 08301 Schlema. - Dr. Angelika Reimann stinas Kiisse ". - Eckart Klegmann: Lesung aus "FUrst Gena): Auf der Suche nach Liebe. Zur Erinnerung Piickler und Machbuba ". - Bernt HahnJPeter an Ottilie von Goethe und ihre Kinder. - Dr. Gun• Lieck: Lesung aus dem "Musenabnanach auf das ter Adler (Zwickau): Goethes "Faust" - am Ende Jahr 1798". - Unter der Leitung von Dorothee Er• des Jahrtausends neu gelesen. - Prof. Dr. Bernd mold (Aachen): Exkursionen nach Dusseldorf, in Leismer (Chemnitz): Goethe in den bohmischen den Rheingau und nach Leipzig. Badem. - Studienfahrt in die bohmischen Bader zum Kennenlernen der Goethe-Statten und des Goethe-Museums. - Priv.-Doz. Dr. Dietrnar Altenburg Schubert (Zwickau): Em Sachse in Persien. Die lange Reise des Poeten Paul Flemming. - Dr. Gun• Vorsitzende: Adelheid Friedrich, Zeitzer Str. 68 a, ter Adler: Glanz und Elend der Goethe-Stadt Wei• 04600 Altenburg; stelly. Vorsitzender: Helmut mar zum Ausgang des Jahrtausends. - Manfred von Senden (t), Juri-Gagarin-Ring 22/0603, Blechschmidt (Zwickau): Goethe im Erzgebirge. - 99084 Erfurt. - Prof. Dr. Karl Czok (Leipzig): Dr. Jochen Golz (Weimar): Ansichten einer kilnf Frankfurt am Main zur Goethezeit, Goethe in tigen Kulturhauptstadt. Goetheforschung an der Stif• Frankfurt. - Dr. Erhard Naake (Weimar): Kultur tung Weimarer Klassik im Blick auf 1999. - Dr. im vorklassischen Weimar. - Dr. Angelika Rei- Karl Peter Gregori: Johann Wolfgang von Goethes 500 Aus dem Leben der Goethe-Gesellschaft leidenschaftliche Zuneigung zu Ulrike von Levet• burg. - Cordula MatthiaslEberhard Volker: Ein• zow - "die Lieblichste der lieblichen Frauengestal• fohrung in Schillers "Don Carlos". - Prof. Dr. ten ". - OStR Martin Ebert: Der Freundschaftsbund Klaus Manger Gena): Sarah Kirschs Gedichtzyklus zwischen Goethe und Schiller - Hohepunkt der "Wiepersdorf". - Prof. Dr. Theodor Wolpers deutschen klassischen Literatur des 19. Jahrhunderts. (GOttingen): Charles Dickens' "David Copper• field" als Bildungs- und Erlebnisroman. - Dr. Gotthard Erler (Berlin): Thedor Fontanes Roman Auerbach "Mathilde Mohring". - Klaus Tudyka (Berlin): Mann von Stein. Die Geschichte des armen Josias. - Vorsitzender: Ekkehard Taubner, Falkensteiner Margrit StraBbuger (Hamburg): "Das Leben ist Str. 6, 08239 Bergen. - Aufgrund eines bedauerli• eine Rutschbahn ". Eine musikalische Frank- Wede• chen Versehens im Jahrbuch 1998 erfolgt an dieser kind-Revue. - Prof. Dr. Reinhard Lauer (GOttin• Stelle zugleich der Nachtrag des Jahresprogramms gen): Tolstois Roman "Anna Karenina". - Bert• 1997: Walter Arztllnngard Grill (freuen): Der hold Held: Fontanes Roman" Unwiederbringlich" "Konig der Romantik ": Ludwig Tieck. - Erich Reyer (8 Lese- und Gesprachsabende). (Falkenstein): Goethe und die Familie Schapen• hauer. - Gi.inter Gerstmann Gena): Ottilie von Goe• the. - Harri Miiller (plauen): "Ich bin nun, wie ich Bamberg bin". Goethe, wie erwi:rklich war. - Prof. Dr. Lo• thar Ehrlich CW eimar): Goethe im Nationalsozialis• 1. Vorsitzender: Dr. Ernst Schneider, Prome• mus und im Sozialismus. - Christa Freifrau von nade 15, 96047 Bamberg; stellv. Vorsitzender: Waitz CWinterbiiren bei Kassel): Die BrUder Grimm Prof. Dr. Heinz Gockel, Wildensorger Str. 42, und ihre Zeit. Eine Idylle? - Joachim Reinhold (Au• 96049 Bamberg. - Dr. Wolfgang Butzlaff (Kiel): erbach): Goethes erstes Weimarer Jahrzehnt und Goethes Mystifikationen. - Dr. Jochen KlauB seine ltalienische Reise. - Dr. Ulrich Stoll (Kassel): CWeimar): Goethe als Medaillensammler (Licht• "Michelangelos Farben leuchten" - die Decke in der bildervortrag). - Prof. Dr. Heinz Gockel (Bam• Sixtinischen Kapelle nach der Reinigung. - Dr. Josef berg): "Faust im Faustus ": Thomas Mann und Mattausch (Leipzig): "und bildet seine Leute". Goethe. Nachweis einer dichterischen Wahlver• Goethe und Leipzig. - JahresabschluBfeier, gestaltet wandtschaft. - Ruth Rahmeyer (Hannover): von den Mitgliedem der OrtSvereinigung: Ver• Lotte in Weimar 1816. Versuch einer Entmytholo• mischtes zur Weihnachtszeit. - 1 99 8: Walter gisierung. - Fahrt nach Bad Lauchstiidt mit Be• Arztllnngard Grill (freuen): Weimar: Goethe und such der Ausstellung zur Lauchstadter Bade• Nietzsche. - Erich Reyer (Falkenstein): Goethe und und Theatergeschichte und der Opemauf• die Furstin von Gallitzin. - Gi.inter Gerstrnann fiihrung "Die Zauberflote".- Prof. Dr. Wulf Se• Gena): Ricarda Huch und die deutsche Geschichte. - gebrecht (Bamberg): "und Goethe muflte ster• Dr. Christine MeiBner CWeimar): Goethe und der ben ". Die Wiederbelebung Eckerrnanns in der Harz. - Dr. Jochen Golz CWeimar): Ansichten deutschen Gegenwartsliteratur. - Lesung anlaBlich einer kUnftigen Kulturhauptstadt. Goethe-Forschung des 100jahrigen T odestages der Ulrike von Le• an der Stiftung Weimarer Klassik im Blick auf das vetzow. - Literarisches Erinnem zum 100. To• Jahr 1999. - Joachim Reinhold (Auerbach): Goe• destag Theodor Fontanes. thes zweiter r6mischer Aufenthalt. - Dr. Bernd Nie• mann (Naumburg): Eduard MOrike. Eine poetische Spurensuche. - Harri Miiller (plauen): Bertolt Berlin Brecht kontra Goethe und Schiller? - Jahresab• Vorsitzender: Hans-Wolfgang Kendzia, Geitner• schluBfeier, gestaltet von den Mitgliedem der weg 28, 12209 Berlin; ab Man 1999 neuer Vor• Ortsvereinigung: Vermischtes zur Weihnachtszeit. stand: Vorsitzende: Beate Schubert, Ronnestr. 7, 14057 Berlin; stellv. Vorsitzender: Prof. Dr. Ek• Bad Harzburg kehart Krippendorff, Schulenburgring 5, 12101 Berlin. - Dr. Peter Trzeciok: Drei Leseabende Vorsitzender: StD Eberhard Volker, Eichendorff• "Italienische Reise ". - Besuch der Inszenierung str. 46, 38667 Bad Harzburg; stellv. Vorsitzender: "Faust 0" im Anhaltinischen Theater Dessau. Lei• Berthold Held, Bisrnarckstr. 41, 38667 Bad Harz- tung: Barbel von Lehmann. - Prof. Dr. Otto Ortsvereinigungen 501

Kratz (Munchen): Alexander von Humboldt: Dorothea". - Margrit StraBburger (Hamburg): Wissenschaftler, WeltbUrger, Revolutioniir. - Dr. "Ich rief den Teufel und er kam" (Rezitation). - Josef Mattausch (Leipzig): "und bildet seine Klaus Ehlert: Goethes "R6mische Cameval". - Leute". Klein-Paris und der junge Goethe. - Ex• Prof. Dr. Joachim Dyck (): Goethes kursion nach Leipzig unter der Leitung von Dr. Gedicht ,,Aufdem See". Josef Mattausch. - Besuch der Inszenierung "Faust 1" im Anhaltinischen Theater Dessau unter der Leitung von Beate Schubert. - Goethe-Ge• Chemnitz burtstagsfeier mit kiinstlerischen Darbietungen. - Fiihrung durch die Potsdamer Garten unter der Vorsitzender: Siegfried Arlt, Huttenberg 13, Leitung von Prof. Dr. Seiler. - Prof. Dr. Ekkehart 09120 Chemnitzj stellv. Vorsitzender: Dr. Klaus Krippendorff (Berlin): 56 Jahre Geheimrat Herold, Kuchwaldring 6, 09113 Chemnitzj Ge• Goethe. Deutschlands dienstiiltester Minister. schaftsfiihrerin: Dr. Helga Bonitz, Heinrich• Beck-Str. 47, 09112 Chemnitz. - Prof. Dr. Bernd Leistner (Chemnitz): "Der beleidigte Halbgott. " Bonn Zum entstehungsgeschichtlichen Hintergrund von Schillers Balladen. - Beate Schubert (Berlin): Vorsitzender: Prof. Dr. Helmut Schneider, Goethe und sein Haus am Frauenplan (Filmauf• Gerrnanistisches Seminar, Universitat Bonn, fiihrung und Gesprach mit Frau Schubert als Konigsstr. 76, 53116 Bonnj stellv. Vorsitzender: Filmautorin und Regisseurin). - Darbietung Dr. Wolfgang Miiller, Sudring 15, 98693 Ober• eines Friihlingskonzerts durch Schiller der Mu• porlitz. - Jahresmitgliederversamrnlung und sikschule Chemnitz. - M. Letizia Mancino-Cre• Vortrag von Prof. Dr. Helmut Schneider: mer (Heidelberg): Licht und Schatten - Luce ed Kunstnatur in Weimar. Zur Entstehung des Ilm• ombra (Vernissage). - Prof. Dr. Lothar Ehrlich Parks und das Bild des Parks in Goethes Dichtung. (Weimar): Die Goethe-Gesellschaft im Dritten - Theaterveranstaltung mit Regine Heintze Reich. - Exkursion nach Frankfurt am Main. - (DNT Weimar): "Ein Gesprach im Hause Stein Zurn Goethe-Geburtstag gastierte das "Brentano iiber den abwesenden Herro von Goethe" (Peter Theater Bamberg" mit Martin Neubauer. - Dr. Hacks). - Dr. Dorothea Holscher-Lohmeyer Jochen KlauB (Weimar): "Du einziger Anker mei• (Miinchen): "Zwar ist es leicht, doch ist das nes Lebens". Charlotte von Stein, die Frau in Goe• Leichte schwer". Anmerkungen zu einer neuen thes Ndhe (V ortrag und Buchprasentation). - Dr. Edition von Goethes "Faust D". - Prof. Dr. Ger• Hans Joachim Schaefer (Kassel): Goethes Freund• hard Schulz (Melbourne): "Es wandelt niemand schaft mit Zeiter. - Dr. Wolfgang Butzlaff (Kiel): ungestraft unter Palmen. " Goethe, Alexander von Goethes Mystifikationen. - Lesung und Musik Humboldt und ein Satz aus den " Wahlverwandt• zurn Jahresausklang: "Ergebenst der Ihre". Aus schaften". - Ausstellung " Via Regia". 1hiiringer weniger bekannten Briefen und Notizen. Impressionen von Kamen Pawlow. Fotografien und Zeichnungen mit einem Dokumentations• teil aus Karten und Luftbildern. - Dr. Stephan Darmstadt Schneckenburger (Darmstadt): "In tausend For• men magst du dich verstecken". Goethe und die Vorsitzender: Dr. Fritz Ebner, Frankfurter Pflanzenwelt. - Die "Lenz"-Novelle von Georg Landstr. 18,64291 Darmstadtj stellv. Vorsitzen• Buchner (Lesung). der: Werner Wegmann, Liebigstr. 9, 64293 Darmstadt. - Prof. Dr. Volkmar Hansen (Dus• seldorf): Das Idyllische in Goethes "Hermann und Bremen Dorothea". - Dr. Wolfgang Butzlaff (Kiel): Goe• thes Mystifikationen: "Die erste Maske hat mich in Vorsitzender: OStR Klaus Ehlert, Dimhausen 7, die zweite ~ - Dagmar von Gersdorff 27211 Bassurnj stellv. Vorsitzender: OStD Her• (Berlin): Bettina und Achim von Amim - Lesung bert von der Heide, Buchenstr. 11, 28844 aus der Dappelbiographie. - Dr. Siegfried Seifert Weyhe. - Prof. Dr. Volkmar Hansen (DUssel• (Weimar): Caroline Jagemann: " Weimars angebe• dorf): Das Idyllische in Goethes "Hermann und tete Gottin" am 1heaterhimmel. - Hartmut 502 Aus dem Leben der Goethe-Gesellschaft

Schmidt (Wetzlar): Goethe in Wetzlar: Biogra• (Erfurt): Goethe und der Islam. - Klaus Gunzel phisches, Anekdotisches, Literarisches. - Ganzu• (Zittau): Vorstellung des Buchs ,,Romantik in gige Exkursion nach Wetzlar mit Besuch des Dresden" (mit Diskussion). - Dr. Sabine Schete• Museums in Volpertshausen unter der Leitung lich (Freiberg): E. T.A. Hoffmanns Oper "Un• yon Harunut Schmidt. - Prof. Dr. Matthias Lu• dine": ein romantisches Gesamtkunstwerk (mit serke (Dartnstadt): "Ich bin anders. "Goethes Li• Musik-, Text- und Bildbeispielen). - Prof. Dr. terarisierung der Gesellschaft zwischen Aujkltimng Ingo Zimmertnann (Dresden): Sachsens Dante• und Empfindsamkeit. - Dr. Manfred Wenzel Konig Philalethes. - Auffiihrung yon Goethes (GieBen): Goethes Entdeckung des menschlichen "Urfaust" im Theater "Junge Generation". Zwischenkieferknochens 1784. - Ursula Ebner (Regie: Gerd HantschlDr.Jurgen Klose). - Dr. (Dartnstadt): Lesung aus Goethes Lieblingswerk Wolfgang Butzlaff (Kiel): Goethes Mystifikatio• "Hermann und Dorothea ". nen. - Dresdner Geschichtsyerein: Kolloquium zur Romantik in Dresden.

Dessau Eisenach Vorsitzender: Eberhard Schmidt, Lindenstr. 129,06847 Dessau; stelly. Vorsitzender: Heiner Vorsitzender: Volkmar Schumann, Am Warten• Siegmund, Muldstr. 81, 06844 Dessau. - Eber• berg 28, 99817 Eisenach; stelly. Vorsitzende: hard Schmidt: Mit Furst Franz und Goethe durch Marlene Pasler, Palmental 41, 99817 Eisenach; Dessau. - Werner Berghoff (Dessau): Goethe stelly. Vorsitzender (ab 1999): Gerhard Lorenz, undBohmen. - Joachim Specht (Dessau): Schrift• Am Hangetal5, 99817 Eisenach. - Dr. Wolfgang stellergesprdch. - Eberhard Schmidt: Frau Christi• Strack (GieBenlBuseck): Auf den Spuren Johann ane von Goethe geb. Vulpius. - Brunhilde yon Sebastian Bachs (Ton-Dia-Schau, Teil I). - Dr. Moisy (Dessau): "Wie im Voriiberschreiten eines Manfred Osten (Bonn): Goethe alsJapaner. - Dr. leisen Traumbildes." - Eberhard Schmidt: Die Gunter Rentzsch (Weimar): Die AnJiinge der Freundschaft zwischen Goethe und Schiller. - Goethe-Gesellschaft in Weimar. - Herbert Ora• Ders.: Balladen, wie wir sie mogen. - Ders.: nien/H. G. Schmidt (Eisenach): Traditionelle Charlotte von Stein: Pha-nomen einer unerftillba• "Faust"-Matinee am Ostennontag. - Prof. Dr. ren Liebe. - Ders.: Die uneifullbare Liebe im jun• Bernd Leistner (Chemnitz): Goethe in den gen Goethe bis zur Ztisur 1788. - Ders.: "Oftmals bohmischen BCidem. - Musikalisch-literarischer habe ich geim, und habe mich wieder gefunden, Abend: Der heitere Goethe. Herbert Oranien aber glucklicher nie; nun ist dies MCidchen mein (Rezitation), Hildrun Scheidt (Flote), Bruno Gluck. " Ritzmann (Cembalo). - Volkmar Schumann, Klaus Bischoff (Ruhla), Silke Vogel (Gitarre) u. Ulrike Gruner (Klarinette): Carl August von Sach• Dresden sen-Weimar-Eisenach. (zum 170. Todestag). - Studienfahrt: Auf Goethes Spuren in den bohmi• Vorsitzender: Prof. Dr. Gunter Jickel, Seidel• schen BCidem. - Herbert Oranien: "Das Tage• baststr. 2, 01259 Dresden; stelly. Vorsitzender: buch" und der "Divan" (Rezitation). Musikali• Dr. Wolfgang Bunzel, Ertnelstr. 15, 01277 sche Umrahmung: Hildrun Scheidt (Flote) u. Dresden; Geschaftsfiihrer: StD Werner Lipp• Bruno Ritzmann (Cembalo). - Dr. Egon Freitag mann, Gustay-Adolf-Str. 8,01219 Dresden. - (Weimar): Wieland und die Liebe. Lesung yon Dr. Sigrid Schulz-Beer (Hamburg): "Die Medi• Goethe-T exten im Bechtolsheimschen Palais cin ist die centralste NatuIWissenschaft". Zum 200. zum Tag des offenen Denkmals. - Helga Timm• Geburtstag des Dresdner Arztes August Wilhelm ler (Eisenach): Die Herzoginmutter Anna Ama• Hedemus. - Prof. Dr. Bernd Leistner (Chem• lia. - T agesfahrt nach Zillbach und in die yordere nitz): Goethe in den bohmischen BCidem. - Prof. Rhon. - Helga Timmler (Bad Salzungen): Anna Dr. Martin Wehnert (Leipzig): Was den alten Amalia. - Hermann Rosenau (Darmstadt): Goethe am jungen Mendelssohn fesselte. Auf den Goethe und Persien. - AuBerordentliche Mitglie• Spuren einer denkwurdigen Begegnung (mit Mu• derversammlung zum 20jahrigen Bestehen der sikbeispielen). - Prof. Dr. Dietrich Grohnert Ortsyereinigung. - Verlesung des V ortrags yon Ortsvereinigungen 503

Prof. Effi Biedrzynski (Stuttgart): Eine Frau setzt Tbeodor Fontanes. - Prof. Dr. Joachim Dyck (Ol• sich durch: Marianne von Willemer und ihre denburg): Sinnliches Dichten und Schreiben. Die Dichter. vergessene Bedeutung der antiken Rhetorik for die Literatur der Goethe-Zeit.

Eifurt Gotha Vorsitzender: Prof. Dr. Dietrich Grohnert, Puschkinstr. 16, 99084 Erfurt; stellv. Vorsitzen• Vorsitzender: Dr. Christoph Kohler, Walters• der: Herbert Rudovsky, Am Hubertus 5, 99096 hauser Str. 17,99867 Gotha; stellv. Vorsitzende: Erfurt; Geschaftsftihrer: Volkmar Birkholz, Dr. Maria Mitscherling, Ludwig-Jahn-Str. 12, Goethestr. 2, 99096 Erfurt. - Dr. Wolfgang 99867 Gotha. - Dr. Angelika Reimann Gena): Strack (Giegen/Buseck): Goethes ltalienische "denn jede Freude ist nur halb, wenn Du nicht Reise (Ton-Dia-Schau, Teill). - Prof. Dr. Giin• dabei bist". Eine Annaherung an Christiane von ter Jackel (Dresden): Dresden um 1800. - Dr. Goethe geb. Vulpius. - Dr. Wolfgang Strack Wolfgang Miiller (Bonn): Faszination Tbiiringen. (Giegen/Buseck): Goethes ltalienische Reise Gedanken zur Kultur und ldentitat Tbiiringens (Ton-Dia-Schau, Teil III). - Helga Riihle von Li• nach der Wende. - Prof. Dr. Bernd Leistner lienstern (Hildburghausen): und (Chemnitz): "Gegen die Kritik kann man sich Charlotte von Wolzogen. Bauerbach und Bed• weder schiitzen noch wehren". Goethes" Werther" heim. - Dr. Jochen ~ (Weimar): Charlotte und seine zeitgenossischen Kritiker. - Dr. Wolf• von Stein. Eine Weimarer Legende. - Dr. Jochen gang Strack (Giegen/Buseck): Goethes ltalieni• Golz (Weimar): Ansichten einer kiinftigen Kultur• sche Reise (Ton-Dia-Schau, Teil II). - Dr. Jochen hauptstadt. Goetheforschung an der Stiftung Wei• ~ (Weimar): Medaillen der Goethezeit. - Dr. marer Klassik. - Exkursion nach Saalfeld, Eisen• Ulrich Stoll (Kassel): Ein StUck Weltkultur: Mi• berg und Altenburg. - Hans-Jiirgen Schmitt chelangelos Fresken in der Sixtinischen Kapelle (Kronach): Friedrich Nietzsche: Leben, Werk und (Dia-Vortrag). - Prof. Dr. Dietrich Grohnert: Wirkung. - Prof. Dr. Dietrich Grohnert (Erfurt): Tbeodor Fontane als Kriminalschriftsteller. Zum Ober Goethes Jugendlektiire. - Dr. Heinrich Ma• 100. Todestag des Schriftstellers. - Exkursion zum cher Gena): Friedrich Justin Bertuch: der "Kauf Amtshaus Ilmenau und zum Histrorischen mann" der Goethezeit. - Prof. Dr. Helmut FriedhofIlmenau, zumJagdhaus Gabelbach und Brandt Gena): Fontanes Berliner Romane in der zur Jagdaufseherhiitte am Kickelhahn. - Geselli• Sicht von ,,Allerlei Gliick". ges Beisammensein und Mitgliederversamm1ung zumJahresausklang. Giistrow

Essen Vorsitzender: Dr. habil. Erwin Neumann, Wer• derstr. 18, 18273 Giistrow; stellv. Vorsitzender: Vorsitzender: Prof. Dr. Klaus Hufeland, Eiberg• Dr. Dr. Dieter Pocher, Griiner Winkel 36, weg 9, 45279 Essen. - Dr. Josef Mattausch (Leip• 18273 Giistrow. - Prof. Dr. Erwin Neumann: zig): "und bildet seine Leute. " Klein-Paris und "Ich werde immer zum Gothischen Freykorps der junge Goethe. - Prof. Dr. Reinhardt Habel gehiiren". Das Goethe-Bild des jungen Heine. - (Hannover): Goethes "Wilhelm Meister" und die Ders.: Freiheit des Denkens und Freimut im Entstehung des Entwicklungsgedankens. - Dr. Reden. Zur geistig-kulturellen Entwicklung Gii• Klaus Neuhoff (WittenIHerdecke): Die "Civil straws in der zweiten Halfte des 18. Jahrhunderts. - Society" im Denken Goethes. Stiftungen und An• Prof. Dr. Dieter Schmidmaier (Berlin): Goethe stalten als Institutionen eines Erziehungsprozesses. - und die Bibliotheken Sachsen-Weimars. - Prof. Prof. Dr. Christoph Perels (FrankfurtlM.): Der Dr. Peter Heidrich (Rostock): Gesellschaft als Dichter als Dienstherr. Gesinde und Dienerschaft Fest. Die Mummenschanzszene in "Faust II". - in Goethes Weimarer Haushalt. - Exkursion nach Exkursion in die Altmark. Besichtigung der Ostwestfalen. - Gerhard Nothlich (Hamburg): Backsteingotik in Werben, Stendal, T anger• Englisches, Franzosisches und Preuflisches im Werk miinde undJerichow unter der Leitung von Dr. 504 Aus dem Leben der Goethe-GesellschaJt

Dr. Dieter Pocher. - Prof. Dr. Knut Kiesant BeckerlDieter Streithof (Halle): Lieder nach Ge• (potsdam): Krieg und Frieden in der Lyrik des dichten und Balladen von Gottfried August BUrger. Andreas Gryphius. - Prof. Dr. Erwin Neumann: - Margrit StraBburger (Hamburg): Goethe und Weimar und Jena. Klassik und Friihromantik im seine »Suleika ". - Prof. Dr. Heinz Hamm Jahre 1798. - Dr. Renate Loschner (Berlin): (Halle): Fausts letzte Worte. - Prof. Dr. Karl Rich• BerUhmte Frauen um Alexander von Humboldt: ter (Saarbriicken): " Wiederholte Spiegelungen" im Bettina von Amim, Caroline von Wolzogen, Ca• » West-ostlichen Divan". - Prof. Dr. Giinter Har• roline von Humboldt und Helene von Mecklen• tung (Halle): Linke Opposition gegen Goethe von burg. - Dr. Christa Naumann (Warin): Spiel und BOrne bis Brecht. - Prof. Dr. Thomas Hohle: Spaft am Weimarer Hofe zur Goethezeit. - Dr. Plaudereien um Goethe vor zweihundert Jahren. Rudolf Gregor (Gustrow): Goethe in der russi• schen Literatur des ausgehenden 18. und 19. Jahr• hunderts. - Dr. Regina Erbentraut (Gustrow): Hamburg Ivan MiassojedofJ alias Eugen Zotmv (1881 his 1953): eine vielseitige russische Kunstlerperson• Vorsitzender: Dr. Klaus Baumann, Haidbrook lichkeit. 53, 22880 WedellHolstein; Ehrenyorsitzender: Curt Zahn; 1. stelly. Vorsitzender: Clemens Heithus; 2. stelly. Vorsitzender: Edgar Hein; Gunzenhausen Geschaftsfiihrer: Holger Dobat, Sinstorfer Kirchweg 50, 21077 Hamburg. - Peter Fedder• Vorsitzender: Dr. Johann Schrenk, Weillenbur• sen (Hamburg): Bezugspunkte. Goethe und Mo• ger Str. 22, 91710 Gunzenhausen; stelly. Vorsit• zart. - Prof. Dr. Friedhelm Debus (Kiel): Luthers zende: Barbel Ernst, Steinweg 20, 91741 Thei• Bedeutung fUr die neuhochdeutsche Schriftspache. lenhofen. - Dr. Johann Schrenk: Goethes - Herbert Oranien (Eisenach): Lyrik aus fUnf Weimar (Dia-Vortrag). - Studienfahrt nach SchafJensperioden Goethes (Rezitation), begleitet KnittIingen, Maulbronn und Bretten. - Alles yon Hildrun Scheidt (Flote) und Bruno Ritz• Goethe oder was? (Vortrags- und Liederabend mann (Cembalo). - Prof. Dr. Eberhard Man• mit Urs. M. Fiechtner und Sergio Vesely). - Dr. nack (Kiel): Schriftsteller der ehemaligen DDR Johann Schrenk: Prosa und Lyrik von 1heodor und die Schwierigkeiten des Zusammenwachsens. Fontane, anlaftlich seines 100. Todestags (Lesung). - Prof. Dr. Dorothea Kuhn (Marbach): Bildung - Dr. Erwin Seitz: LandschaJt, Kunst und Wein in und Umbildung organischer Naturen. Goethe und Franken (Dia-Vortrag mit Weinprobe). - Besuch die Biologie. - Wolfgang Stendar (Hamburg): der Kunstausstellung des "Klosterforums Hei• "Ein Mann wie Lessing tate uns not. "-Klaus Tu• denheim e. V." mit Lesung yon Goethe-Gedich• dyka (Berlin): "Mann von Stein" oder ~ Ge• ten, Kammermusik und yorweihnachtlichem schichte des armen Josias" (Rezitation). - Dr. Umtrunk. Harald Steffahn (Hamburg): "Sonnenscheibe" und »Mondlein". Goethe und Albert Schweitzer. - Prof. Dr. Hans-Jiirgen Benedict (Hamburg): Halle "Sie werden lachen, die Bibel. " Brecht, die Bibel und die Gottesfrage. - Prof. Dr. Klaus M. Ko• Vorsitzender: Prof. Dr. Thomas Hohle, Schleier• dalle Gena): Gnade und Recht. Uber das ,Unbe• macherstr. 28, 06114 Halle; Geschaftsfiihrer: rechenbare'in sozialen Verbaltnissen. - Prof. Dr. Giinther Kiihne, Hegelstr. 11, 06114 Halle. - Helmut Nurnberger (Freienwill): Fontane und Prof. Dr. Manfred Beetz (Halle): Ein Auftakt seine literarischen Freunde. - Goethe-Klassik-Se• nach Maft: Heines Prologgedicht zur fiarzreise". - minar mit Prof. Dr. Heinrich Detering (Kiel), Prof. Dr. Bernd Leistner (Chemnitz): Goethe in Prof. Dr. Volkmar Hansen (Dusseldorf), Prof. den Bohmischen Badem. - Barbel Reetz (Kiel): Dr. Ludolf yon Mackensen (Kassel), Theaterin• Carl Loewe und Goethe. - Prof. Dr. Oldrich Fei• tendant Jan Aust (Liineburg): Unser Goethe? jfar (prag): Goethe und die Paliiontologie in Boh• Schwierigkeiten und Moglichkeiten heutiger Zu• men. - Prof. Dr. Dietrich Sommer (Frank• gange. Kein Weg zu Goethe? Zur Modemitat der furt/M.): Geschichte, Politik und personliche Klassik. - Studienreise nach Oberitalien, Exkur• Kultur in Fontanes »Der Stechlin ". - Leonore sion auf Goethes und Hauptmanns Spuren Ortsvereinigungen 505

durch Schlesien und Siidpolen, Fahrt in Goe• Wette. Zum "Prolog im Himmel" aus Goethes thes Heimatstadt Frankfurt am Main und nach "Faust". - Jochen A. Bar (Heidelberg): Goethe Dannstadt. und die Romantik (Dia-Vortrag). - Prof. Dr. Lo• thar Ehrlich (Weimar): Goethe im Dritten Reich. - Wolfgang Butzlaff (Kiel): Goethes Mystifikatio• Hannover nen. - Prof. Dr. Hannelore Schlaffer (Stuttgart): Antike als Gesellschaftsspiel. Die Nachwirkungen Vorsitzender: StR Peter Meuer, Kolbeweg 43, der italienischen Reise in Weimar. - Prof. Dr. 30655 Hannover; 2. Vorsitzender: StR Norbert Reiner Wild (Mannheim): Natur und Subjekt Junker, Orffstr. 34, 30966 Hemmingen-Arnum; in Goethes spater Lyrik. - Anja HaferlDieter Geschaftsfuhrerin: Barbara Gerth, c/o St. Ur• Borchmeyer (Heidelberg): Lesung aus dem sula-Schule, Simrockstr. 20, 30171 Hannover. - "West-ostlichen Divan ", musikalisch umrahmt Cordula Grewe (St. Gallen): Goethe und die Na• von Joachim Sum (Laute/Gitarre). - Prof. Dr. zarener. - "Die im Dunkeln sieht man nicht". Ber• HansJ. Becker (Heidelberg): Demonstration und tolt Brecht. Ein Lebensbild. Cornelia Kiihn-Leitz Erldutemng biologischer Objekte, die Goethe bear• (Rezitation), Andreas Burckhardt (Saxophon) beitet hat. - Lesung aus den Werken des am 15. (beide Hannover). - Hanjo Kesting (Hannover): September verstorbenen Eberhard Cyran. - Le• Literatur vom laufenden Band. - Hans-Georg tizia Mancino-Cremer: Ausstellung "Confluentia Meyer (Hannover): Thomas Mann und Goethe. - Licht an Rhein und Mosel" mit Tagesfahrt nach "Das siebente Kapitel" aus "Lotte in Weimar". - Koblenz. - Siegfried Arlt (Chemnitz): Goethe Hanjo Kesting (Hannover): " Theodor Fontane. und die Konigliche Kunst. - Prof. Dr. Volkmar Biirgerlichkeit und Lebensmusik" (Autorenle• Hansen (Diisseldorf): Thomas Manns Goethe• sung). - Gesprach mit Theaterleuten iiber die bild. Inszenierung des Uifaust im Hannoverschen Staatstheater. - Gert Westphal (Ziirich): Goethes Gesprciche mit Eckermann (Lesung). - Gerlinde Hildburghausen Hahn (Hannover): Die "Sammlung Kestner" in der Stadtbibliothek und die Geschichte des "Kest• Vorsitzender: Dieter Schrimpf, Am Kiimmelhag ner-Konvoluts" (Dia-Vortrag). - Literarisch-mu• 10, 98646 Hildburghausen; Ehrenvorsitzende: sikalische Soiree mit Ricarda Buttkus (Sopran) Margit Appelt, Schulstr. 18, 98660 Themar. - und Margrit Ovesiek (Klavier) (beide Hanno• Gabriele Just (Hildburghausen): Ober die Wahr• ver): Lieder aus dem "Wilhelm Meister" und aus heit des Marchens. Bildergalerie und Lesung zu dem "West-ostlichen Divan ". Einfuhrung von Marchen der Gebriider Grimm. Musikbeitrag Prof. Dr. Klaus Gerth. - Klaus Seehafer (Diep• von Prof. Dr. G. Just (Klavier), Frau Jeschke (So• holz): "Mein Leben - ein einzig Abenteuer". Eine pran) (beide Musikhochschule Weimar). - Goethe-Biographie (Autorenlesung). - Wieder• SchUler des Gymnasiums Georgianum (Hild• holung des Rezitationsabends mit Cornelia burghausen) tragen eigene Gedichte zu den The• Kiihn-Leitz und Andreas Burckhardt. - Gerhard men Winter, Friihling, Liebe und Unsere Weltvor, Nathlich (Hamburg): Englisches, Franzosisches umrahmt von rnusikalischen Schiilerbeitragen. - und Preufiisches im Werk Theodor Fontanes. - Ex• Christoph Eisenhut (Eisenach): Johannes Bobro• kursionen nach Frankfurt/M. und ins ElsaK wski: " Wo Liebe nicht ist, sprich das Wort Mensch nicht aus" (musikalisch-literarischer Abend). - Matthias Biskupek (Rudolstadt): "Das kurvenrei• Heidelberg che Leben des Mario Clausius Zwintscher" und "Der Quotensachse" (Autorenlesung). - Prof. Dr. Vorsitzende: Dr. Letizia Mancino-Cremer, Helmut Brandt Gena): "Allerlei Gliick". Theodor Mombertplatz 23,69126 Heidelberg; stellv. Vor• Fontanes Steinbmch zu einem neuen Roman. - Dr. sitzender: Prof. Dr. Dieter Borchmeyer, Genna• Klaus Briickner (Schanbrunn): " Teezeit". Eine nistisches Seminar der Universitit, Hauptstr. Novelle (Autorenlesung). - Exkursion zum 207-209, 69117 Heidelberg. - Jiirgen Trager Schlog Kochberg, Besuch des Museums und der (Heidelberg): Ein Neujahrstag im Hause Goethe. Auffuhrung von Goethes "Torquato Tasso" im - Prof. Dr. Peter Michelsen (Heidelberg): Die Liebhabertheater. - Helmut von Senden (Er- 506 Aus dem Leben der Goethe-Gesellschaft

furt): "Schlaft ein Lied in allen Dingen. " Musika• Miller und Gunter Lacroix (Ilmenau). - Eroff• lisch-literarische Veranstaltung mit Dajana nungsveranstaltung des Vorbereitungskomitees Konig, Gitarre (Weimar). - Prof. Dr. Alfred "Goethestadt Ilmenau 1999". Festvortrag Prof. Erck (Meiningen): Goethe und das Spannungifeld Dr. Werner Keller (Koln): "Von der Miihe zu von Kreativem und Asthetischem. - Zur offiziellen werden, der man ist". - Carola Sedlacek (Wei• Vereinsgriindung festliche Veranstaltung, musi• mar): Alltag im Hause Goethe. kalisch und literarisch umrahmt von Catharina• Clara Witzel, Sopran (Hildburghausen) und Gusalia Hopf, Klavier (Hildburghausen). - Prof. Jena Dr. Lothar Ehrlich (Weimar): Die Anfiinge der intemationalen Goethe-Gesellschaft Weimar, Vorsitzender: Prof. Dr. Helmut Brandt, Leo• anschlie6end festlicher Jahresausklang mit ver• Sachse-Str. 24, 07749 Jena; neuer Vorsitzender tonten Goethe-Gedichten (Prof. Dr. Just, Klavier ab 1999: Prof. Dr. Klaus Manger, Friedrich• und Frau Jeschke, Sopran). Schiller-UniversitatJena, Institut fur Germanisti• sche Literaturwissenschaft, Ernst-Abbe-Platz 3, 07740 Jena; GeschaftsfUhrerin: Dr. Andrea Hildesheim Heinz, dito. - Prof. Dr. Udo Ebert Gena): Poesie und Recht. Schillers Ballade "Die Burgschaft". - 1. Vorsitzender: Rolf Wagenknecht, von-Em• Dr. Gunter Rentzsch (Weimar): Die Anftinge der mich-Str. 40, 31135 Hildesheim; 2. Vorsitzen• Goethe-Gesellschaft in Weimar. - Cornelia der: Dr. Jtirgen Stillig, Dorfstr. 14 E, 31135 Hil• KUhn-Leitz (Hannover): ,,0, Deutschland, meine desheim. - Roland Werner (Hamburg): Auf feme Liebe". Ein Lebensbild Heinrich Heines in Luthers Lebenswegen heute (Dia-Vortrag, T eil Briefen und Gedichten. - Dr. Wolfgang Butzlaff ill). - Dr. Wolfgang Strack (Gie6enIBuseck): (Kiel): Goethes Mystifikationen. "Die erste Maske Der Lebensweg des Johann Sebastian Bach (Ton• hat mich in die zweite getrieben". - Dr. Christoph Dia-Schau, Teil II). - Dr. Georg Striehl (Mann• Kohler (Gotha): Freiherr H Wilhelm Thummels heim): Der ganze Kniep (nicht nur Goethes) in Pariser Tagebuch 1807-1808. Ein bemerkenswer• einem Band. Das Tocco-Album, eine Neuerwer• tes kulturhistorisches Dokument. - Prof. Dr. Frank bung des Roemer-Museums Hildesheim. - Ursula Hellwig Gena): Jenas Botanischer Garten und Kamm (Karlsruhe): "Denn das Leben ist die Goethe. (Vortrag mit Ftihrung durch die Ge• Liebe, und des Lebens Leben Geist". Ein Beitrag wachshauser). zur Entstehungsgeschichte von Goethes Altersdich• tung" West-ostlicher Divan". - Rolf Wagen• knecht: Die Revolution von 1848 in Hildesheim. Karlsruhe Friedrich Wilhelm Weinhagen und das "merkwiir• digeJahr 1848". 1. Vorsitzende: Gertrud Staffhorst, Bismarckstr. 15, 76133 Karlsruhe; 2. Vorsitzender: Dr. Ger• hard Kaller, Richard-Wagner-Str. 2, 76185 Karls• Ilmenau ruhe. - Dr. Ulrich und Gertud Staffhorst: Goe• thes Briefwechsel mit seiner Frau, Bad Lauchstiidt Vorsitzender: Prof. Dr. Heinrich Arnold, Stein• betreffend (Lesung). - Prof. Effi Biedrzynski str. 4, 98693 Ilmenau. - Stefan Battige (Bremen): (Stuttgart): Goethes Weimar oder Ein Kuiturzen• Haifenmusik aus fonf Jahrhunderten. - Theater• trum entsteht (Dia-Vortrag). - Prof. Dr. Erhard auffiihrung "Fauswerk", Theaterscheune Teutle• Hirsch (Halle): Dessau- WOrlitz. Zierde und Inbe• ben unter der Regie von Norbert Churavy. - Ge• griff des 18. Jahrhunderts (Dia-Vortrag). - Dr. meinschaftsveranstaltung des Thtiringischen Maria-Verena Leistner (Leipzig): "Der Hut flog Hauptstaatsarchivs Weimar in Verbindung mit mir vom Kopfe". Auskiinfte wer Wilhelm Muller. - dem Stadtmuseum Ilmenau: Goethes Amtstatig• Prof. Hans Holzer (Karlsruhe): "Ihre Briefe sind keit for den Ilmenauer Bergbau. Archivalienauss• for mich reich beladene Schiffe" (Schiller). Der stellung. Eroffnungsvortrag von Dr. Volker Wahl Briefwechsel zwischen Schiller und Goethe. - Stu• (Weimar) sowie Finissage mit dem Ilmenauer dienfahrt nach Wittenberg und Dessau-Worlitz Bergmannsspiel, dargeboten von Dr. Wolfgang mit Oranienbaum und Mosigkau. Ftihrungen: Ortsvereinigungen 507

Prof. Dr. Erhard Hirsch (Halle), Leitung: Ger• dung mit Besichtigungen der Goethestatten; trud Staffhorst. - Hennann Rosenau (Dann• Zweitagesfahrt nach Magdeburg und Halle. Lei• stadt): Goethe und Persien, Morgenland und tung: Anneliese Hartleb und Gerhard Franke Abendland. Eine poetische Wiederbegegnung. - (beide Kassel). - Dr. Barbara Richarz-Riedl (Kas• Prof. Dr. Otto Kratz (Miinchen): Alexander von sel): Kassel zur Goethezeit. Gemalde von Kiinst• Humboldt. Wissenschaftler, Weltbiirger, Revolu• lern der Kasseler Akademie im ausklingenden tiontir. - Prof. Dr. Reiner Wild (Karlsruhe): 18. und 19. Jahrhundert. -Besichtigungder Aus• Natur und Subjekt in Goethes spater Lyrik. - Ta• stellung "Kasseler Silber". FUhrung: Prof. Dr. Ek• gesfahrt nach Frankfurt mit Besuch des Goethe• kehard Schmidberger und Dr. Barbara Richarz• Hauses und -Museums. Riedl. - Carola Sedlacek (Weimar): Charlotte und Christiane: zwei Frauen urn Goethe. - Martin Hausmann (Rinteln): Aus AnlaG des 100. Ge• Kassel burtstages seines Vaters Manfred Hausmann Le• sung aus dessen Lyrik und Prosa. - Besichtigung Vorsitzender: Prof. Dr. Ludolf von Mackensen, der Universitat Gesamthochschule Kassel. - Leiter des Museums fur Astronomie und Tech• Prof. Dr. Giinter Jackel (Dresden): Das deutsche nikgeschichte mit Planetarium, Orangerie, Karls• Rorenz. Dresden zur Goethezeit (Dia-Vortrag). - aue, 34117 Kassel; Geschaftsfiihrerin: Anneliese Gert Sperling (Fuldatal): Das Pantheon in Rom: Hartleb, Eckenstiicker Weg 24,34130 Kassel. - Abbild und Mafi des Kosmos (Dia-Vortrag). - Dr. Werner Weiland (Kassel): Goethes Schwie• Siegfried Arlt (Chemnitz): Goethe und die Ko• gertochter Ottilie geb. Freiin von Pogwisch. - Dr. nigliche Kunst. - Prof. Dr. Peter Boerner (Bloo• Konrad Scheunnann (BonnIWeimar): Original, mingtonlUSA): "Sie lassen sich mit Pflanzen, Aura und Reproduktion am Beispiel Casa di ihren Bliiten und Friichten vergleichen. " Goethe Goethe und Weimar 1999. - Prof. Dr. Georg blickt auf die Nationen der Welt. - Prof. Dr. Jost Michael Schulz (Kassel): Der Krieg gegen das Pu• Schillemeit (Braunschweig): Judentum und Ge• blikum. Ober die Rolle des Publikums in den Kon• sellschaft als 1hema Fontanes. - Prof. Dr. Helmut zepten der 1heatermacher des 18. Jahrhunderts. - Fuhnnann (Kassel): 200 Jahre Schillers »Wallen• Dr. Hans Joachim Schaefer (Kassel): Goethe und stein". - Vorweihnachtliches Zusarnmentreffen Beethoven (mit Musikbeispielen). - Prof. Dr. Lu• mit Lesungen, Rezitation und Musik. Mit Elga dolf von Mackensen: Die Alchemie unter Moritz Fornoff, Susanne Huss, Veronica Kraneis u. a. - dem Gelehrten und ihre Fortwirkungen in die Leseabende mit Hans Rudolf Lobbennann (Kas• Goethezeit. - Besichtigung der Ausstellung "Mo• sel): "Reineke Fuchs". ritz der Gelehrte ". Fiihrung: Prof. Dr. Ludolf von Mackensen. - Prof. Dr. Dr. Walter Hinck (Koln): "Eh' er singt, [. . .} mufi der Dichter leben". Kiel Selbstbilder des Dichters in Goethes Lyrik. - Balla• den, gesprochen und gesungen (Kasseler Studenten Vorsitzender: Prof. Dr. Albert Meier, Institut unter der Leitung von Dr. Horst MUller). - Prof. fur Literaturwissenschaft der Christian-Al• Dr. Joachim Dyck (Oldenburg): Instetten und brechts-Universitat Kiel, Leibnizstr. 8, 24098 Effi: ein Musterpaar. Zu 1heodor Fontanes "Effi Kiel; Geschaftsfiihrer: Thiel J. Martenson, c/o Briest". - Prof. Dr. TIseJahn (Berlin): GoethesMe• Universitatsbuchhandlung Walter G. Miihlau, tamorphosen-Lehre in den Morphologie- und Holtenauer Str. 116, 24100 Kiel. - Dr. Ulrike Landschaftsstudien von Carl Gustav Carus. - Dr. Leuschner (Miinchen): Eine Tasse Tee for Chri• Wolfgang Strack (GieGenIBuseck): Der Lebens• stiane Vulpius. Johanna Schopenhauer in Weimar. weg des Johann Sebastian Bach. Von Eisenach bis - Dr. JorgJoost (Kiel): Goethe-Geschwatz oder: Kothen (Ton-Dia-Schau, Teil I). - Leseabende Ware Goethe kleinzukriegen? Hans Magnus En• mit Hans-Rudolf Lobbennann (Kassel): "Wil• zensbergers "Nieder mit Goethe". - Prof. Dr. hebn Meisters Lehrjahre". - Zwei Exkursionen Lesly Sharp (ExeteriGroGbritannien): Eine Na• nach Iulien: Verona, Vicenza, Padua, Venedig; turerscheinung, die keinen Charakter hat. Schillers Tagesfahrten nach Mainz mit Besichtigung der Schwagerin Caroline von Wolzogen kritisiert Altstadt, Dom, Chagall-Fenster in St. Stephan, Goethe. - Prof. Dr. Joseph Kienneier-Debre nach Weimar und Bad Lauchstadt in Verbin- (Miinchen): Goethes priapeische Lyrik (Vortrag 508 Aus dem Leben der Goethe-Gesellschaft und Lesung). - Fragmente eines Selbstportraits. Ders.: Goethe in Gotha, Eisenach und auf der Heinrich Detering liest aus Goethes Werken. - Wartburg. - Martin Rohde (Kronach): Hart• Dr. Hans-Ulrich Wagner (FrankfurtJM.): Goethe mann von Aues "Erec". - Horst P£adenhauer im Radio. Dichter-Kult und Radio-Rummel. - (Kronach): Christiane von Goethe. - Willy Eberhard Ehnar Zick (Schauspielhaus Kiel): Mayer (Kronach): Annette von Droste-Hiilshoff. Zwischen Kasperlbiihne und Hofiheater. Goethes - G. P. Becker (Giitersloh): Cervantes im Exli• Theatralische Sendung. - Stefan WuttkelProf. Dr. bris. - Prof. Dr. Werner Loewenstein (Kro• Albert Meier (Kiel): Ein Klassiker aus dem Telefon• nach): 1000 Jahre deutsch-tschechische Beziehun• anschluft: Moglichkeiten einer elektronischen gen. - Renate Leive (Kronach): Theater der Goethe-Lektiire. Shakespearezeit. - Ekbert Ameth (Kronach): Ste• fan Zweigs Novellen. - Dr. Friedrich Leitz (Kro• nach): Goethes Wirken in Westbohmen. - Heike Koln Spies (Diisseldorf): Goethes Bildungsroman "Wilhelm Meisters Lehrjahre". - Dieter Frolking 1. Vorsitzender: Prof. Dr. Hans Dietrich Irrn• (Kronach): Geschichte des Ascher Landes in scher, Ahrstr. 25, 50859 Koln; 2. Vorsitzender: Westbohmen. - Museumsbesuche: Deutsche Stud.-Dir. i. R. Franz Josef Scheuren, Griine• Malerei der Diirerzeit im Germanischen Natio• waldstr. 19, 50933 Koln; Geschaftsfiihrerin: nahnuseum Niimberg; Kabinettausstellung des Marlene Encke, Friedenstr. 68, 50226 Frechen. Goethe-Museums DUsseldorf in der Kreisbiblio• - Prof. Dr. Per 0hrgaard (Kopenhagen): thek Kronach: "Wilhelm Meisters Lehrjahre "; Roman oder Bildung. Goethes "Wilhelm-Mei• Markgrafenschlo6 Bayreuth: Wilhelmine und ster"-Romane. - Bernt HahnJPeter Lieck (Koln): ihre Zeit; Kreisbibliothek Kronach: Stefan Zweig Gedichte von Goethe und Schiller im Kontext "Leben und Werk"; Schiller-Museum Bauer• ihres Briefwechsels zum "Musenalmanach auf bach; Friinkische Galerie Kronach: Bildtypen der das Jahr 1798" (Lesung). - Prof. Dr. Tadeusz heiligen Anna; Kongre6zentrum Davos: Tho• Namowicz (Warschau): Goethes ikonologische mas Manns Roman "Doktor Faustus"; Kunsthaus Deutungen der Malerei in der Zeit nach 1805. - ZUrich: Die Werke Riftlis; Biindner Landes• Priv.-Doz. Dr. Ulrich Joost (Darmstadt): "Der museum Chur: Angelika Kauffmann; Schlo6- gute Kopf leuchtet Uberall hervor". Goethe und museum Weimar: 1m Blick der Goethezeit; Lichtenberg. - Prof. Dr. Gerhard Schulz (Mel• Frankfurter Goethe-Museum: Fiihrung fur Ju• bourne): "Es wandelt niemand ungestraft unter gendliche; Kreisbibliothek Kronach: Don Qui• Palmen." Goethe, Alexander von Humboldt jote im Exlibris. - Exkursionen: Tagesfahrten und ein Satz aus den " Wahlverwandtschaften ". - nach Weimar, Westbohmen, Bauerbach, Niim• Prof. Dr. Volker Neuhaus (Koln): Goethe und berg. Zweitagesfahrt nach Gotha und Eisenach. das Rheinland. - Exkursion nach StraBburg Studienreise in die Schweiz. - Lesungen: Hans• und Sesenheim. Vortrag Prof. Dr. Gonthier• Jiirgen Schmitt: Jean Paul "Titan "; Hans Louis Fink: Goethe und das elsiissische Volkslied. ffieundner: Cervantes "Don Quijote"; Hans - Dieter KUhn (Koln): "Goethe zieht in den Wollschlager (Bamberg): James Joyce" Ulysses": - Krieg - 1792" (Lesung). - Prof. Dr. Giinter Zwei Liederabende mit Hans ffieundner (Bari• Blamberger (Koln): Kleists "Findling": - Prof. ton) und Larissa Efremova (Klavier). - Theater• Dr. Peter Hanau (Koln): Goethe alsJurist. Eine besuche: H. M. Enzensberger "Nieder mit Plauderei. Goethe"; G. E. Lessing "Emilia Gaiotti"; J W Goethe "Iphigenie auf Tauris" (samtlich Auf• fiihrungen der SchulbUhnen am Kaspar-Zeufi• Kronach Gymnasium Kronach). - J W Goethe "Scherz, List und Rache "; F. Schiller "Die Rauber"; nach F. Vorsitzender: Hans-Jiirgen Schmitt, Fehnstr. Schiller " Gasthof Wilhelm Tell"; ,,11 Trionfo della 51, 96317 Kronach; stelly. Vorsitzender: Her• Musa" (Markgriifliches Opemhaus Bayreuth). - bert Schwarz, Gie6iibel 38, 96317 Kronach. - Vier Seminare fur Jugendliche zu: " Wilhelm Hans-Jiirgen Schmitt: Goethe und DUrer. - Meisters Lehrjahre"; Luise Rinser: "Mirjam"; Ders.: Die Schweiz literarisch. - Ders.: Die Zeit Kunsttheorie des Klassizismus und der Romantik der Markgrafin Wilhelmine von Bayreuth. - im Vergleich. Ortsvereinigungen 509

Leipzig Magdeburg

Vorsitzender: Dr. Josef Mattausch, Beethovenstr. Vorsitzende: Dr. Charlotte Koppe, Bernhard• 1, 04416 Markkleeberg; stelly. Vorsitzende: Dr. Kellermann-Str. 32, 39120 Magdeburg; stelly. Maria-Verena Leismer, Brockhausstr. 61, 04229 Vorsitzende: Dr. Heike Steinhorst, Kiefernweg 2, Leipzig; Geschaftsfiihrer: Hihnar DreBler, PlauBi• 39326 Wolmirstedt. - Dr. Heike Steinhorst: No• ger Str. 4, 04318 Leipzig. - Dr. Jochen Golz (Wei• vellenklassiker ohne Theorie - zur Novellistik Jo• mar): Ansichten einer kiinftigen Kulturhauptstadt. hann Wolfgang von Goethes. - Dieter Nathow Goethe-Forschung an der Stiftung Weimarer Klassik (Magdeburg): Ausschnitte aus ier Oper "Faust" von im Blick aufdas Jahr 1999. - Prof. Dr. Lothar Ehr• Dieter Nathow. - Dr. Holger Dainat (Magde• lich (Weimar): Goethe im Dritten Reich. - Barbel burg): "Und in des Waldes dUstem GrUnden". Die Reetz (Kiel): Carl Loewe und Goethe. - Prof. Dr. Riiuberromane der Zschokke, Vulpius & Co. - Gun• Helmut Fuhnnann (Kassel): Goethe lesen, mit ter Gerstmann Gena): Hanns Cibulkas Tagebiicher Goethe leben, Uber Goethe sprechen. Ein autobio• als Zeitspiegel. - Dr. Charlotte Koppe: "Die profa• graphischer Bericht. - Prof. Dr. Bernd Leismer nen Stunden des GlUcks" - das Leben der Sophie (Chemnitz): "Was ich dort gelebt, genossen". von La Roche in der Darstellung von Renate Feyl. Goethe in den bahmischen Badem. - Prof. Dr. Paul Raabe (Halle): Goethe in Halle. - Exkursion nach Stuttgart, Tubingen und Umgebung unter der Miinchen Leitung von Bernd MaW (Tubingen): Auf den Spuren Goethes, Schillers und der schwabischen Ro• Vorsitzender: Prof. Dr. Walter Miiller Seidel, mantiker, verbunden mit Lesungen vor Ort durch Schellingstr. 3, 80799 Miinchen; neuer Vorsit• Dr. Josef Mattausch und Staatsschauspieler Wolf• zender ab 1999: Prof. Dr. Giinter Hantzschel, gang Hoper (Stuttgart). - Besuch der Francke• Von-Erckert-Str. 40, 81827 Miinchen; stelly. schen Stiftungen in Halle anl:illlich ihres 300jahri• Vorsitzender: Dr. Werner Pleister, Hollandstr. gen Griindungsjubilaums. - Prof. Dr. Karl 13,80805 Miinchen. - Prof. Dr. Thomas Anz Richter (Saarbriicken): Wiederholte Spiegelungen (Bamberg): "Eine gerade Linie von Goethe zu in Goethes " West-astlichem Divan ". Zum Verhalt• Freud". Zum Streit um die Verleihung des Frank• nis von Literatur und Naturwissenschaft in seinem furter Goethe-Preises im Jahre 1930. - Dr. Peter Alterswerk. - Dr. ReneJacques Baerlocher (Basel): Huber (Miinchen): Goethes Sicht der Natur und Walther von Goethe (1818 - 1885). Anniiherung die modeme Literatur. - Prof. Dr. Heinz Gockel an einen Menschen. - Dr. Maria-Verena Leismer (Bamberg): Thomas Manns Goethe. - Dr. Renate (Leipzig): Clemens Brentanos "Geschichte vom Miiller-Krumbach (Weimar): Museumspolitik: braven Kasperl und dem schanen ~ Harry Graf Kessler contra Carl Ruland, Direktor des Goethe-Nationalmuseums. - Prof. Dr. Hihnar Hoffmann (Miinchen): 1m Namen Goethes. Zur Ludwigsburg auswrirtigen Kulturpolitk heute. - Dr. Martin Mulsow (Miinchen): "Steige also, wenn du Vorsitzende: Monika Schopf-Beige, Metzlerweg kannst, haher und haher zu uns heraur. Adam 7,70185 Stuttgart. - Prof. Dr. Volkmar Hansen Weishaupt als Philosoph. - Prof. Dr. Theo Stam• (DUsseldorf): Die Freundschaft zwischen Goethe men (Miinchen): Knigge und die Illuminatenbe• und Schiller. - Prof. Dr. Werner Keller (Koln): Der wegung. - Prof. Dr. Eberhard Weis (Miinchen): spate Goethe und das Christentum seiner Zeit. - Der Illuminatenorden in Bayem (1776-1785) und Monika Schopf-Beige: Das Leben Goethes (ein die Frage seiner Fortwirkung in der spateren Zeit. - Wochenendseminar). - Sommerfest im Monre• Bruni Lobel rezitiert Gedichte von Goethe. pos mit vorausgehender kleiner Wanderung uber den Hohen Asperg. - Exkursion nach Frankfurt zum Goethe-Haus und Goethe-Museum. - Hein• Naumburg rich Schirmer (Stuttgart): Goethe als Lehrkunstdi• daktiker. - Prof. Dr. Klaus Gerth (Hannover): Das Vorsitzender: Dr. Bernd Niemann, Kathe-Koll• Wechselspiel des Lebens. Ein Versuch, "Wilhelm witz-Siedlung 6,06618 Naumburg; stelly. Vorsit• Meisters Lehrjahre" (wieder) einmal anders zu lesen. zende: Erika Seidel, Buchholzstr. 46, 06618 510 Aus dem Leben der Goethe-Gesellschaft

Naumburg. - Exkursion nach Jena (lnstitut fur Numberg-Erlangen Anatomie der Friedrich-Schiller-Universiat): Be• such des Museums Anatomicum Jenense unter Vorsitzende: Mona Henken-Mellis, Leitenfeldstr. der Leitung von Dr. Rosemarie Frober. - Dr. 2,90427 Nurnberg; stelly. Vorsitzender: Prof. Dr. Wolfgang Strack (GieBenIBuseck): Goethes Italie• Ulrich Fulleborn, Loewenichstr. 11, 91054 Erlan• nische Reise (Ton-Dia-Schau, Teil II). - Eberhard gen. - Ulrich Przybylla (Nurnberg): Goethe-Rezi• Volker (Bad Harzburg): Goethe in Schlesien. - tationsabend. - Dr. Wolfgang Butzlaff (Kiel): Goe• Prof. Dr. Gunter Jackel (Dresden): Romantik in thes Mystifikationen. - Monika Ch. Schopf-Beige Dresden 1798-1813. - Clara-Schumann-Lieder• (Stuttgart): Workshop zu Goethes Leben und Werk. abend mit Herma Volker, Sopran; Martin Bujava, - Prof. Dr. Peter Horst Neumann (Erlangen): Klavier; Eberhard Volker, Sprecher (alle Bad Felix Mendelssohn-Bartholdy. "Ein schaner Zwi• Harzburg). - Dr. Bernd Niemann: Aleksander schenfall der Musik?" - Festveranstaltung auf Tisma: "Bam" und "Kapo ". Romane einer nicht en• SchloB Egloffstein mit Burgfuhrung und Konzert denden Vergangenheit. - Dr. Wolfgang Strack: in der SchloBkirche mit Ewald Hackenberg und Goethes Italienische Reise (Ton-Dia-Schau, Teil Insa Schmidt. - Hans Kohler (Nurnberg): III). - Adventsfeier zumJahresausklang. Deutschsprachige Literatur im Elsaft. - Exkursion ins ElsaB unter Leitung von Hans Kohler (Nurn• berg) und Heida Ziegler (Erlangen). - Prof. Dr. Nordenham Manfred Engel (ErlangenIHagen): Die neue Ethik in " Wilhelm Meisters Wanderjahren ". 1. Vorsitzender: Burkhard Leimbach, 1m Son• nenwinkel 4, 26954 Nordenham; 2. Vorsitzen• der: Stefan Tonjes, Goethestr. 5, 26954 Norden• Oldenburg ham. - Dana Mimrova/Josef Ksica (Prag): Duo-Abend fur Flote und Cembalo: Blavet, Bozza, 1. Vorsitzender: Prof. Dr. Joachim Dyck, Bach, Vanhal, Heinichen. - Ulrich Khuon (Han• SchloBplatz 21-22, 26037 Oldenburg; 2. Vorsit• nover): "Damm ist man verheiratet, daft man den zende: Gina Klatte, Adlerstr. 16, 26121 Olden• Rest der Welt nicht braucht. " Zur Darstellung der burg. - Prof. Dr. Wilhelm Kuhlmann (Heidel• Ehe im zeitgenossischen Drama. - Wilken Ranck berg): Das Erdbeben von Lissabon (1755) als (Hannover)/Roland KrUger (Berlin): Duo-Abend literarisches Thema des 18. Jahrhunderts. - Prof. fur Violine und Klavier: Mozart, Bartok, Messiaen, Dr. Harald Steinhagen (Bonn): "Bey mir ist das Brahms. - Reinhard Kaiser (FrankfurtlM.): Litera• Auge vorwaltend": zur poetischen Bildlichkeit bei rische Spaziergange im Intemet. - Trio Parnassus Goethe. - Dr. Reinhard M. G. Nickisch (Gottin• (Stuttgart): Kammerkonzert: Schubert, Schumann, gen): "So wird Ihr Brief naturlich sein ". Zur Praxis Beethoven. - Prof. Dr. Lothar Ehrlich (Weimar): des Briefschreibens im 18. Jahrhundert. - Exkur• Ansichten einer kunftigen Kulturhauptstadt. Wei• sion auf Goethes Spuren durchs ElsaK - Prof. mar 1999. - Margrit StraBburger (Hamburg): "Ich Dr. Christoph Perels (FrankfurtlM.): "Bewun• rief den Teufel und er kam. "Eine Collage aus Lyrik, dert viel und viel gescholten ": Goethe unter den Briefen, Prosa und Memoiren von Heinrich Heine. - Dichtem des 20. Jahrhunderts.- Prof. Dr. Ulrike Albert-Schweitzer-Jugendorchester (Hamburg): Prokop (Marburg): Die Fremden: uberraschende Sinfoniekonzert: Weber, Bmch, Beethoven. - Gene• Konstellationen bei Lessing. - Prof. Dr. Wilfried ralintendant Stephan Mettin (Oldenburg): Thea• Barner (Gottingen): Lessing und Goethe. - Sigrid ter in der Krise? Theater heute: Probleme und Her• Loffier (Hamburg): Vom Verschwinden der Lite• ausforderungen. - Schubert-Kammerensemble raturkritik. - Dr. Reinhard Tschapke (Olden• (Hannover): Kammerkonzert: Witt, Mozart, burg): Die Rhetorik bei Wieland. Dohnanyi. - Dr. Wolfgang Strack (GieBenIBu• seck): Johann Sebastian Bach. Sein Leben und Werk (Ton-Dia-Schau). - Dr. Gerhard Muller (Wiesba• Plauen den): Orthographische Guillotine? Die Deutschen und die Rechtschreibreform. - Vokalquartett Vorsitzender: Marc Ernesti, Karlstr. 45, 08523 Drops (Hannover): Immergriines. Musikalische Plauen; stelly. Vorsitzender: Andreas Schuster, Kabinettstiickchen mit Klavierbegleitung. Martin-Luther-Str. 8,08525 Plauen; Vorsitzende Ortsvereinigungen 511

seit 1999: GertraudMarkert,Julius-Fucik-Str. 5 a, Rothenburg ob der Tauber 08523 Plauen. - Helmut von Senden (Erfurt): "Blau - eine Fahne dem Wunder." Ein literarisch• Vorsitzender: Dr. Georg Heuser, Judengasse 1 a, musikalischer Abend zu Rose Ausliinder. - Harri 91541 Rothenburg o.d. T.; stelly. Vorsitzender: Miiller (plauen): contra Goethe und Erich Landgraf, Wilhelm-Schacht-Str. 5,91541 Schiller? Ober das Verhaltnis zur Tradition. - Rothenburg o. d. T. - Dr. Hans Joachim Schae• Gunther Schliwa (plauen): Thomas Manns Weg zu fer (Kassel): Goethes Freundschaft mit Zeiter. - Goethe. - Jorg Seidel (plauen): " Guten Tach ". Phi• Zweitagesfahrt: Weimar, Buchenwald, Bad losaphieren nach Helge Schneider. - Marc Emesti Sulza und Erfurt (Gemeinschaftsveranstaltung (Univ. of London): Der Jazz in der Weimarer Lite• mit dem Evangelischen Bildungswerk). - Her• ratur und Musik. Zwischen Pap und Provokation. - bert Kramer-Niedt (Rothenburg): Vergleich eini• Sabine Michaelis (plauen): Geschlechterprobleme ger Gedichte Goethes mit themengleichen Gedich• bei Schriftstellerinnen der DDR. Besonderheiten des ten modemer Lyriker. - Dr. Karl Heinrich weiblichen Schreibens. - Andreas Schuster Rexroth (SchloB Elnhausen): Goethe und Ossian. (Plauen): "Oh, gebt euch der Natur, eh sie euch - Lesung der Novelle "Die Heilige Ciicilie oder nimmt!" Die ekstatische okologische Revolution bei Die Gewalt der Musik" von Heinrich von Kleist Holderlin und Bahro. - Marga Koch (Plauen): Die und Orgelkonzert in der Franziskanerkirche zu Schriftstellerin stellt ihre Schreibwerkstatt vor. Rothenburg. Ausftihrende: Dr. Georg Heuser und Stadtkantor KMD Ulrich Knorr. - Dr. Ernst Schneider (Bamberg): Napoleon, Goethe Poflneck und Wieland im Jahre 1808. - Dr. Peter Sina (Aa• chen): Goethe als Jurist (gemeinsame Veranstal• Vorsitzender: Karl-Hennann Roser, Obere Gra• tung mit dem Mittelalterlichen Kriminalmu• benstr. 25, 07381 PoBneck; stelly. Vorsitzende: seum). - Theaterfahrt nach Dinkelsbiihl zur Dr. Rosemarie Reichmann, Altenburgring 12, Premiere "Mutter Courage und ihre Kinder". - 07381 PoBneck; Ehrenvorsitzende: Ursula Herbert Kramer-NiedtlDr. Udo Niederreuther: Kluge, Rudolf-Diesel-Str. 2, 07381 PoBneck. - "Die Wahlverwandtschaften" (Einftihrung in den Prof. Heinz Gockel (Bamberg): Iphigenie und der Roman mit chemischen Demonstrationen). - Mythos. - Dr. Egon Freitag (Weimar): "Das Yolk Dr. Georg Heuser und Mitglieder der Ortsverei• interessiert mich unendlich. " Goethes Alltagsent• nigung: Die persischen Dichter Firdusi und Hafts deckungen. - Gertrud Aepfler (Apolda): Der und Goethes "West-ostlicher Divan ". - Arnold Garten am Goethehaus und seine Entwicklung Hamburger (Niimberg): Der 9. November in der iiber zwei Jahrhunderte (Dia-Vortrag). - Sabine deutschen Geschichte. - Jiirgen Wolfram (lnsin• Nothlich (Hamburg): Die Frau und der Kiinstler, gen): Literarische Jubiliien 1998. dargestellt an amerikanischen Erzahlungen des 19. und 20. Jahrhunderts. - Exkursion nach Pom• mersfelden bei Bamberg. - Hans-Jiirgen Schmitt Rudolstadt (Kronach): Friedrich Nietzsche. Leben, Werk, Wirkung. - Peter Feddersen (Hamburg): Bezugs• Vorsitzender: Hans-Giinther Otto, Ahomweg punkte zwischen Goethe und Mozart. - Oliver 55, 07407 Rudolstadt; stelly. Vorsitzender: Dr. Kohler (Mainz): Meditation in Farbe. AlexejJaw• Dietrich Buskies, Schillingstr. 19, 07407 Rudol• lensky: Leben und Werk (Dia-Vortrag). - Feier• stadt. - Ute Fritzsch Gena): Friedrich Holderlin in liche Mitgliederversammlung anlaBlich des seinem Verhaltnis zu Goethe und Schiller. - Dr. lOjahrigen Bestehens der Ortsvereinigung. - Dr. Wolfgang Strack (GieBenIBuseck): Der Lebens• Wolfgang Strack (GieBenIBuseck): "Die Leiden weg des Johann Sebastian Bach (fon-Dia-Schau, des jungen Werthers" (fon-Dia-Schau). - Corne• Teil I und 11). - Eberhard Volker (Bad Harz• lia Kuhn-Leitz (Hannover): "Die im Dunkeln burg): Goethes Straflburger Zeit. - Exkursion sieht man nicht". Brecht-Rezitationen im 100. Ge• nach StraBburg, Sesenheim und Colmar. - Dr. burtsjahr des Dichters. - Karl-Hermann-Roser: Werner Weiland (Kassel): Goethe und die Bibel. Zu Gast im Goldenen LOwen und was man sich - Exkursion zu den Bach-Gedenkstatten in Ei• dort iiber Goethes "Hennann und Dorothea" er• senach, Ohrdruf und Arnstadt. - Prof. Dr. Klaus zahlen konnte (Dia-Vortrag). Gerth (Hannover): "Das Wechselspiel des Le- 512 Aus dem Leben der Goethe-GesellschaJt

s~ Ein Versuch, "Wilhelm Meisters Lehrjahre" Kiigelgens (1802-1867) ,Jugenderinnerungen eines (wieder) einmal anders zu lesen.- Auf Goethes alten Mannes". - Helmut von Senden (Erfurt): Spuren nach Paulinzella. Eine Wanderung mit Manfred Hausmann (1898-1986). Begegnungen Sieglinde HuK - Zum Goethe-Geburtstag Ver• mit dem Wort: Goethe, S. Fischer, W. Kempf!, E. anstaltung in GroGkochberg mit Besuch einer Ponto, P. Suhrkamp u.a. - Sabine Nothlich (Ham• Auffuhrung im Liebhabertheater. - Dr. Detlef burg): Die Rollen der Frau in der Kunst, dargestellt Ignasiak GenalBucha): Schiller in seinen Bezie• an Beispielen amerikanischer Kiinstlernovellen des hungen zu beriihmten Zeitgenossen. - Dr. Man• 19. und 20. Jahrhunderts. - Prof. Dr. Klaus Man• fred Wenzel (GieGen): Goethe und die Medizin ger Gena): "nach Wundern schnappen." Goethes (Dia-Vortrag). - Dr. Ursula SteinhauGen (Ru• Zeitstiick "Der Groft-Cophta ". Festveranstaltung dolstadt): Goethes "Reineke Fuchs". - Prof. Dr. zum 25jahrigen Bestehen der Ortsvereinigung. - Lothar Ehrlich (Weimar): Goethe im Dritten Dr. Irrntraut Schmid (Weimar): Goethes amtli• Reich. - Wahlversammlung. che Tatigkeit, aufgezeigt an anschaulichen Schrif ten. - Dr. Wolfgang Strack (GieGenlBuseck): Reichsstrafte Nr. 1, Teil III: von Kiistrin nach Saalfeld Eydtkuhnen (Ton-Dia-Schau). - Sigrid Diez (Sondershausen): "Das Gedicht ist zur Ruhe ge• V orsitzende: Doris Seidler, Wielandstr. 19, kommene Unruhe" (Reiner Kunze). Gedanken 07318 Saalfeld; stellv. Vorsitzende: Christel Ozi• zur Poesie des Worts. - Schuler des Staatlichen mek, Lendenstreichstr. 74, 07318 Saalfeld. - Dr. Gymnasiums (Sondershausen): "Sah ein Knab' Erhard Naake (Weimar): Der Kampf umdas Erbe ein Roslein stehn" (Vortrag zum deutschen Nietzsches unter besonderer Beriicksichtigung der Volkslied mit Musikbeispielen). - Zum Jahres• Rolle des Nietzsche-Archivs in Weimar. - Dr. ausklang: Musikalisch-literarische Besinnung. Wolfgang Strack (GieGenIBuseck): Der Lebens• weg des Johann Sebastian Bach (fon-Dia-Schau, Teil lund 11). - Sabine Nothlich (Hamburg): Die Stuttgart Rolle der Frau in amerikanischen Kiinstlemovel• len. - Dr. Angelika Reimann Gena): "Welch ein 1. Vorsitzender: Dr. Bernd Mahl, Hainbuchen• Getiimmel fiillt 7haliens Haus". Die Geschichte weg 23,72076 Tiibingen; 2. Vorsitzende: Hanne• des Weimarer Liebhabertheaters unter Goethes lore Jouly, Stadtbucherei, Konrad-Adenauer-Str. Leitung. - Besuch der Oper "Tosca" von Gia• 2, 70173 Stuttgart. - Theater SCHRAGLAGE: como Puccini im Theater Meiningen. - Dr. Lutz Mifiliche VerstCindnisse: Texte, Lieder und Szenen Unbehaun (Rudolstadt): Goethes Hymnus an von Karl Valentin und Bert Brecht. - Prof. Dr. Erwin von Steinbach. - Exkursion nach Wiirz• Harttnut Froschle (Stuttgart): Goethe als Ge• burg: "Auf den Spuren Tilmann Riemenschnei• sprachspartner. Goethes Themen und Strategien im ders". - Klaus SteinhauGen (Rudolstadt): Goethe Gesprach. - Rainer Woihsyk (Stuttgarter Ballett): und sein schreibender Bibliotheksdiener Johann Theaterfiihrung "Geheimnisse hinter den Biihnen ", Christoph Sachse. - Renate Juttner (Saalfeld): anschlieGend Besuch der Ballettvorstellung Dunkelgeschenk (Lesung). - Christel Ozimek "Eugen Onegin". - Doris Runge (Cismar): "Daft (Saalfeld): Literarische Soiree. ich eins und doppelt bin ". Goethe und Marianne von Willemer. - Prof. Dr. Volkmar Hansen (Dus• seldorf): Heines Goethe-Bild. - Dr. Wolfgang Sondershausen Strack (GieGenIBuseck): Das Leben desJohann Se• bastian Bach (fon-Dia-Schau, Teil I u. 11). - Vorsitzender: Helmut Kohler, Possenallee 23, Kunst- und Studienfahrt: Auf Goethes Spuren 99706 Sondershausen; Geschaftsfiihrerin: Heide durch die Schweiz. Auf Tells Pfaden um den Vier• Schodl, Guntherstr. 37, 99706 Sondershausen. - waldstiidter See mit Konzert unter kunstlerischer Balladendichtung. Eine Lesung zum 250. Geburts• Leitung von Wolfgang Hoper, Organisation Dr. tag von Gottfried August Burger mit einem Bernd und Sylvia Mahl. - Priv.-Doz. Dr. Hen• Schauspieler vom Theater Nordhausen. - Heide riette Herwig (Bern): Das ewig Mannliche zieht Schodl: "Wenn der Lebende mit Geist und Herz uns hinab. Goethes Roman "Wilhelm Meisters lebt, ist jedes Leben interessant". Uber Wilhelm von Wanderjahre".- Prof. Dr. Gunter Grimm (Duis- Ortsvereinigungen 513

burg): Elektronische Hime. Zur literarischen Genese 35576 Wetzlar. - Neujahrskonzert: 125 Jahre des "kunstlichen Menschen" (V ortrag mit Filmaus• Union-Chor Wetzlar. Chor- und Sologesang. schnitten). - Kunst- und Studienfahrt nach Rom. Rezitation von]. Seewald und K.-H. Hof• Fiihrungen: Hermann Meinhold, Leitung: Dr. mann: Anekdoten uber Goethe u.a. - Dia-Vor• Bernd und Sylvia Maht. - Irmgard Forch, Rezita• trag von Gertrud Walter (Wetzlar): Goethe in tion; Hildegund Treiber, Klavier (beide Stuttgart): Sizilien. - T agesfahrt nach Frankfurt mit Be• Annette von Droste-Hulshoff. Die schonsten Ge• sichtigung des Goethe-Museums. Fiihrung: Dr. dichte, Briefe und Erzahlungen, die am Bodensee Petra Maisak (Museumsleiterin). - Gesprachs• entstanden sind. - Dr. Gotthard Erler (Berlin): runde mit Hellmut Schliephake (Leun): Goethe Fontanes Briefwechsel mit seiner Frau (Lesung und und Christiane (Teil 1). - Prof. Dr. Volkmar Buchprasentation). - Literarisch-musikalische Hansen (Diisseldorf): Heinrich Heines Goethe• Soiree: Goethe und ZeIter: Lieder und Briefe. Bild. - Anneliese Meidt (Wetzlar): Aus den Goethe-Gedichte in der Vertonung von Carl Fried• Werken von Eugen Roth (Lesung). - Besuch rich Zeiter. Christa Reimer, Sopran; Gerulf Mer• eine Auffiihrung am Stadttheater GieBen: tens, Klavier; Nikolaus Schneider, Lesung aus "Werther"-Oper von Jules Massenet. - Ge• den Briefen und Kommentierung. - Dr. Sophia sprachskreis mit Hellmut Schliephake: Goethe Kaempf-Dirnitriadou (Tiibingen): Delphi: My• und Christiane (Teil2). - Dr. Karl-Josef Muller thos, Kunst und Orakel (Dia-Vortrag). - Dr. Bernd (Langgons): Tod und Sterben in Goethes Werk. Mahl: Goethes "Faust" aufder Buhne (1806-1998). - Exkursion nach Thuringen. - Dr. Irmtraut Fragment. Ideologiestuck. Spieltext (Edition und Schmid (Weimar): Goethes amtliche Schriften Prasentation des gleichnamigen Bildbandes beim (Dia-Vortrag). - Liederabend zu Goethes 249. Verlag]. B. Metzler, Stuttgart und Weimar). Geburtstag. Einfiihrungsvortrag: Hans-Gunter Kolb; Ausfuhrende: Cornelia Muth (Sopran), Hans-Giinter Kolb (Klavier): Franz Schuberts VIm und Neu-Vlm Goethe-Vertonungen. - Tagesfahrt nach Mun• sterlWestfalen: Goethe und der Kreis von Mun• Vorsitzende: StD Ursula Heldmann, Albecker ster. - Paula Doll und Ewald Loh (Wetzlar): Steige 32, 89075 Ulm; stelly. Vorsitzender: Von Riga nach anderswo. Leben und Werk des OStD Dr. Hans-Ulrich Schafer, Gleillelstetten Dichters Wemer Bergengruen (Lesung). - Dr. 91,89081 Ulm. - Lesung mit Walter Frei: "Der Shu Ching Ho (TaiwanIFreiburg): Goethes Be• Gaulschreck im Rosennetz". Erzcihlungen von gegnung mit China. "Die Chinesisch-Deutschen Herzmanovsky-Orlando (1877-1954). - Dr. lise Jahres- und Tageszeiten ". - Gesprachskreis mit Jahn (Berlin): "Alles ist Blatt. "Goethes Idee einer Hellmut Schliephake: Goethes HarLreisen. - Dr. Metamorphose der Pflanzen: ihre Entstehung, Ver• Wolfgang Strack (GieBenIBuseck): Der Lebens• wandlung und Rezeption (Dia-Vortrag). - Dr. Pia weg des Johann Sebastian Bach (Ton-Dia-Schau, Daniela Schmiicker (Ulm): Gesundheit und Teil II). - Feier anlaBlich des 25jahrigen Beste• Krankheit des "vielfachen" Menschen. Nietzsches hens der Ortsvereinigung mit literarisch-musi• Goethebild. - Prof. Effi Biedrzynski (Stuttgart): kalischem Programm. Johann Wolfgang von Goethes Weimar oder Ein Kulturzentrum entsteht Goethe "Proserpina" (Versfassung), ein vergesse• (Dia-Vortrag). - Mitgliederversammlung. - Lie• nes Melodram. Vertonung von Karl Eberwein. der-Matinee zugunsten des 1200 Jahre alten Klo• Ausfuhrende: Cornelia Kuhn-Leitz (Rezita• sters Mar Gabriel im Tur Abdin (Tiirkei) mit tion) , Hans-Gunther Kolb (Klavier). - Ad• Maria Fischer (Sopran) und Thomas Schreiner vents-Lesung: Gaste lesen fur Gaste. (Klavier). - Prof. Dr. Bernd Leistner (Chem• nitz): Goethe in den bohmischen Badem. Wuppertal

Wetzlar Vorsitzender: Dr. Stephan Berning, Remschei• der Str. 28, 42899 Remscheid-Liittringhausen; 1. Vorsitzender: Dr. Manfred Wenzel, Hed• stelly. Vorsitzender: Martin Griesemer, Hofaue wig-Burgheim-Ring 38, 35396 GieBen; 2. Vor• 54,42103 Wuppertal. - Prof. Dr. Theodor Ick• sitzender: Friedrich Petry, Atzbacher Str. 12, Ier (Erlangen): Schrift und Sinn. Rechtschreibung 514 Aus dem Leben der Goethe-Gesellschaft for freie Menschen. - Autorenlesung mit Uwe und des Freundeskreises des Goethe-National• Kolbe. - Prof. Dr. Hanno Beck (Bonn): Alexan• museums e. V. - Justus Ulbricht: Bewahren, Ver• der von Humboldt und Goethe. - Horst Weyer• drtingen, Erinnern. Ober den schwierigen Umgang stall (Nikosia)lDr. Antje Birthalmer (Wupper• mit dem Erbe Weimars. - Konzert auf der Jhn• tal): Gesprdch uber Horst Weyerstalls Ausstellung briicke mit Anne Folger (Klavier) und einer Bla• "Fluflbuch ". - Prof. Dr. Klaus Goebel (Dort• sergruppe der Musikhochschule Weimar. - Bus• mund): Heinrich Wolfgang Seidel. Ein Portrtit des fahrt nach Bad Lauchstadt anlamich des Autors in Briefen und Geschichten. - Prof. Dr. 30jahrigen Bestehens der Kureinrichtung und Walter Haug (Tiibingen): Mystik und Lyrik. Kor• Besichtigung der neueingerichteten Historischen respondenzen in der Geschichte der Mystik und Kuranlagen. - Dr. Jens-Fietje Dwars (Jena). Vor• Liebeslyrik. - Goethes "West-astlicher Divan". trag zum 40. Todestag von Johannes R. Becher. - Rena Liebenow/Gerd Mayen (Rezitation); Ca• Prof. Effi Biedrzynski (Stuttgart): Die Frau, die terina Lichtenberg (Neapolitanische Mando• sich durchsetzte. Marianne von Willemer und ihre line). - Uwe Kolbe: Wege zur Lyrik (Workshop Dichter. - Dr. Jochen Golz (Weimar): Zur Neu• fur Schiiler der Oberstufe zum Verfassen eigener ausgabe der Tagebiicher Goethes. Lyrik). - Prof. Dr. Joachim Dyck (Oldenburg): Der gute Ehemann: Geert von Instetten. Eine Ret• tung. Zu 1heodor Fontanes Roman "Effi Briest". - Freies Deutsches Hochstift Prof. Dr. Albrecht Betz (Aachen): Heine und die Frankfurter Goethe-Museum Musik. Direktor: Prof. Dr. Christoph Perels, Goethe• Haus, Groger Hirschgraben 23-25, 60311 Zittau Frankfurt am Main. - Prof. Dr. Karl Eibl (Miin• chen): "Faust. Der Tragadie zweiter Tei/" und die Vorsitzender: Klaus Giinzel, Marschnerstr. 1, ,Bestimmung des Menschen '. - Prof. Dr. Peter 02763 Zittau. - Klaus Giinzel: Von Maximiliane Horst Neumann (Erlangen): Felix Mendelssohn: zu Bettine. Goethe und die Brentanos. - Ders.: ein schaner Zwischenfall der deutschen Musik. - Richard Wagner auf Goethes Spuren. - Ders.: "Es Prof. Effi Biedrzynski (Stuttgart): Marianne von ist, als ob man bei Sonnenaufgang stUrbe. " Goethe Willemer: Goethes Suleika. - Prof. Dr. Luciano und die asterreichische Kaiserin Maria Ludovica. - Zagari (Pisa): Ober Clemens Brentanos "Roman• Ders.: Ein weimarisch-wienerisches Gipfeltreffen. zen vom Rosenkranz". - Prof. Dr. Helmut Franz Grillparzer bei Goethe. - Ders.: Goethes Borsch-Supan (Berlin): Carl Friedrich Schinkels Btider-Residenz. Ems, Pynnont, Lauchsttidt und Gemtilde "Blick in Griechenlands Blute" (Dia• der "bahmische Zauberkreis". - Ders.: Der diimo• Vortrag). - Dr. Wolfgang Butzlaff (Kiel): Ktithe nische Kaiser. Goethe und Napoleon. Kollwitz. Ein Leben mit Goethe. - Prof. Dr. Wolfgang Martens (Murnau): Goethe, ein "redli• cher Mann am Hofe ". - Ausstellungen: Fotoaus• Freundeskreis des Goethe-Nationalmuseums e. V. stellung Goethe in Sizilien. Konzeption: Konrad (Weimar) Heumann; Fotografien: Frank Horvat. - Aus• stellung zur Griindung und Geschichte des Vorsitzender: Dieter Hohn!, Friedensgasse 3 a, Freien Deutschen Hochstifts fur Wissenschaf• 99423 Weimar; stelly. Vorsitzende: Dr. Chri• ten, Kiinste und allgemeine Bildung: "Ein Bun• stine Meillner, Bohlaustr. 7, 99423 Weimar. - destag des deutschen Geistes" (Otto Vogler). - Dr. Jochen KlauB (Weimar): Gesprdch zur Krimi• Kabinettausstellung Clemens Brentano und nalittit um 1800. - Eberhard Zenker (Leuten• Achim von Arnim. Eine Dichterfreundschaft der bach): Ober den Buchhtindler, Drucker, Verleger Romantik. Zur Eroffnung Lesung aus dem Brief• und Schriftsteller Georg Joachim Gaschen. - Dr. wechsel der beiden Dichter durch die Schauspie• Frank Boblenz (SommerdaIWeimar): Zum 400. ler Martin Hom und Clemens Lohr. - Zeichen• Todestag des Herzogs Wilhelm Iv. von Sachsen• fieber. Zeichnungen und Radiemngen Goethes aus Weimar. - Familienwandertag der Vereinigung dem Besitz des Freien Deutschen Hochstifts. Ver• der Freunde des Liebhabertheaters Schlog Koch• antwortlich fur Ausstellung und Katalog: Petra berg e. V., des Schiller-Vereins Rudolstadt e. V. Maisak. Ortsvereinigungen 515

Goethe-Museum DUsseldorf Renaissance-Verstiindnis. - Prof. Dr. Michael Anton-und-Katharina-Kippenberg-Stiftung Hertl (Kinderklinik NeuwerklUniversitiit Hei• delberg): Physiognomik der Totenrnaske (Dia• Direktor: Prof. Dr. Volkmar Hansen, ch~ Vortrag). - Prof. Dr. Christine Maillard (Stras• gerhof, Jacobistr. 2, 40211 DUsseldorf. - Musik bourg): Seelenkunde in Goethes Romanen. - irn ch~ Jigerhof. Konzert-Matinee mit dem Priv.-Doz. Dr. Andreas Meier (Wuppertal): »ensemble apropos Berlin" mit Prof. Dr. Robert »Ein Lied schlofl sich an's andere". Goethe und die Hill (Hammerfliigel), Andrea Klitzing (Flote), Zweite Berliner Liederschule. - Ausstellungs• Thomas Kretschmer (Violine),Juris Teichmanis eroffnung »Hennann und Dorothea". Ein• (Violoncello). - Prof. Dr. Hanno Beck (Bonn): fiihrungsvortrag Prof. Dr. Volkmar Hansen: Alexander von Humboldt und Goethe. - Prof. Goethes biirgerliche Idy/le "Hennann und Doro• Dr. Paul Derks (Essen): Goethe und die griechi• thea". - Projekt des Goethe-Museums und des sche Liebe. - Prof. Dr. Bernd Leistner (Chem• Ministeriums flir Stadtentwicklung, Kultur und nitz): Liebe als »Reisezehrnng"? Umschweifendes Sport des Landes Nordrhein-Westfalen: Kollo• zu einem Goethe-Gedicht. - Prof. Dr. Bernhard quium und Ausstellung: »Goethezeit und Nordi• Witkop (Bethesda/Maryland): Goethes Natur• sche lAnder"; Eroffnung des Kolloquiurns mit schau heute. - Prof. Dr. Elena Agazzi (Universiti Konzert, einfiihrende Worte: Dr. Peter Michael di Bergamo): Die Bedeutung Cellinis for Goethes Mombaur. AUS DEM LEBEN AUSLANDISCHER GOETHE-GESELLSCHAFTEN

Amerika ten; priv. Adressc: Jin Song 901-1106, 100021 Beijing. - Die Gesellschaft wurde bereits am 14. Goethe Society ofNorth Amerika November 1996 gegriindet, erhielt aber erst im Prasident: Prof. Dr. Benjamin Bennett, Depart• April 1998 die staatliche Genehrnigung. Es fand ment of Germanic Languages and Literatures, ein musikalisch-literarischer Abend mit Goethe• Cocke Hall, University of Virginia, Charlottes• Gedichten statt sowie ein Goethe-Symposion; ville, VA 22903. - Die Goethe-Gesellschaft un• auch sollen Egmont, Faust und Tasso auf die terhalt ein umfangreiches Jahresprogramm, wel• Buhne gebracht werden. ches in englischer Sprache vorliegt. Neben der Herausgabe eines Jahrbuchs standen wissen• Georgien schaftliche Veroffentlichungen, Vortrage, Sym• Eine Kontakt- und Vortragsreise nach Georgien posien, Theater- und Konzertveranstaltungen auf dem Programm. Bekannte Goethe-Wissen• untemahm unser Vorstandsmitglied Prof. Dr. Volkmar Hansen, Direktor des Goethe-Mu• schaftler und -Forscher wie Thomas P. Saine, seums Dusseldorf, im April 1998. Meredith Lee, James Hardin, Ehrhard Bahr, Horst Lange, Paul Kerry, Jane K. Brown, Rose Tbilissi Mauro, Nicholas Vazsonyi und W. Daniel Wil• son gestalteten das Programm aktiv mit. Prasident: Prof. Dr. David Laschkaradse, Tschaw• tschawadse-Prosp. 44, 380000 Tbilissi; stellv. Vorsitzende: Prof. Dr. Nodar Kakabadse und Armenien Prof. Dr. Manana Paitschadse; Geschaftsfuhre• Enwan rin: Dozentin Dr. Nino Bakanidse. - Veranstal• tung anlaglich des 80. Geburtstages von Heinrich Eine armenische Goethe-Gesellschaft wurde am Boll. Prof. Dr. David Laschkaradse hielt den 6. November 1998 in Eriwan gegriindet. An der Festvortrag, Vortrage zur Erinnerung an Hein• Griindungsversammlung nahm Prof. Dr. Lothar rich Boll hielten Dozentin Dr. Nelly Amaschu• Ehrlich, Vizeprasident der Goethe-Gesellschaft keli undProf. Dr. Nodar Kakabadse. - Dr. Nelly Weimar, teil. Zur Vorsitzenden wurde Frau Dr. Amaschukeli: Hennann Wedekinds Leben und Evelina Piradova, wissenschaftliche Mitarbeiterin Werk. am Matenadaran, Mashtoz-Str. 53, 375009 Eri• Goethe-T age in Tbilissi - Wissenschaftliche wan, gewahlt. Konferenz. Prof. Dr. David Laschkaradse: BegriifSung, Prof. Dr. S. Tscharchalaschwili: Faustische Idee China im ersten Tschavtschavadse Poem" Gespenst ". M. Beijing Palawandischwili: Licht und Dunkelheit. Die Thematik in Goethes Schaffen und ihre optische Prasident: Prof. Tingfang Ye; tatig am For• und literarisch-tisthetische Dimension. Prof. Dr. schungsinstitut fur Auslandische Literatur der Dalila Pandshikidse: Dichtung und Wahrheit. Chinesischen Akademie fur Sozialwissenschaf- Auszug aus der georgischen Ubersetzung. Dr. 518 Auslandische Goethe-Gesellschaften

Nana Gogolaschwili: " Wilhelm Meister". Aus• ker und Interkulturelle Perspektiven: Deutsch/ zug aus der georgischen Ubersetzung. Prof. Dr. German Studies in Indien von den Anfangen bis A. Gwacharia: Westliche und persische literari• zur Gegenwart. " sche Parallelen und Goethes "West-ostlicher Divan". Literarisch-musikalischer Abend, mo• New Delhi deriert von Prof. Dr. Manana Paitschadse. - Prof. Dr. Volkmar Hansen (Dusseldorf): Prasident: Prof. Dr. Anil Bhatti, Centre of Ger• Goethe in Thomas Manns Schaffen. - Dr. Venera man Studies, Jawaharlal Nehru Universtity, Kawtiaschwili: Rezension zu "Gerhart Haupt• New Delhi 110 067. - Die Goethe-Gesellschaft mann" von Prof Dr. Gwrtischwili. - Dr. Dalila wurde offiziell am 9.5.1997 in Madras regi• Sichuralidse: Rezension zur georgischen Uberset• striert. Zur Arbeit schreibt der Prasident, daI3 zung "Eine Pilgerfahrt zu Beethoven" von Ri• "die Goethe Society of India eine Reihe von chard Wagner. - Prof. Dr. Kacha Katzitadse: Programmen durchfuhren wird und zwar in Heidegger und die vor-sokratische Philosophie. - Zusarnmenarbeit mit dem Centre of German Gesprache mit Jugendlichen und Goethe• Studies unserer Universitlit und dem hiesigen Freunden. - Vorstandssitzung unter Leitung Goethe-Institut". 1m Bericht uber die Griin• von Prof. Dr. David Laschkaradse. Bestlitigung dung schreibt er: "Mit der Beteiligung von Ge• des Arbeitsplanes fur das gesamte Studienjahr. - lehrten aus New DelhilDelhi (Nord Indien), Dr. Nana Gogolaschwili: Interpretation des Hyderabad (Mittel-Indien), Madras (Sud-In• schongeistigen Textes aus der Sicht der Translation dien) ist eine gesamtindische Perspektive er• (nach Goethes "Wilhelm Meister"). Dr. Nelly reicht worden. Konkrete Veranstaltungen sind Arnaschukeli und Prof. Dr. Nodar Kakabadse: ab 1998 geplant. Wir mussen durch eine breite Osterreichische Impressionen. - Prof. Dr. Dalila Kampagne ersteinmal eine sichere finanzielle Pandshikidse: Zur georgischen Ubersetzungsge• Grundlage schaffen." schichte. - Prof. Dr. Nino Pirzchalawa: Das mystische Element in Goethes "West-ostlichem Divan". - Student Nika Dsordshaneli: Die ltalien Rolle des Mephistopheles bei der Erlosung des Menschen. Rom

Griindung der Casa di Goethe am 29. Oktober Indien 1997 (s. Bericht im Dokumententeil GJB 115/1998, S. 328-331). Vorsitzender: Prof. Dr. Baroda Marino Freschi, Casa di Goethe, Via del Corso 18 (Piazza del Popolo) 00186 Rom. Lesungen: Vorsitzender: Dr. M.K. Natarajan, Goethe So• zwei Abende mit Herbert Kroman und Tebbe ciety of Baroda, c/o German Language Society Kleen: Reisen in ein anderes Land. Goethe und Department of German, D. N. Hall Campus, Heine in Italien 1786/1828. - Konrad Scheur• M. S. University of Baroda, Vadodara 390 002, mann (Weimar): " Goethes ch~ Historische India. - Neugriindung dieser Goethe-Gesell• Anmerkungen zur Uberwachung Goethes in Rom schaft imJanuar 1998 (s. Bericht GJB 115/1998, durch den Wiener Hof - Hanns-Josef Ortheil S. 339 f.). Der Vorsitzende schreibt: "Einen (Stuttgart): "Die Geheimnisse des Hemz von Monat vor dem Seminar habe ich die Verant• Goethe in Rom". - Hanns-Josef Ortheil: Lesung wortung der deutschen Abteilung ubernom• aus seinem neuen Roman Faustinas Kiisse. - Jens men, und ich bin jetzt in der Lage, die Aktivitli• Sparschuh: "Der grofle Coup. Aus den geheimen ten aller drei - namlich der Goethe-Gesellschaft Tage- und NachtbUchem des Johann Peter Ecker• von Baroda, der Deutschen Sprachgesellschaft m~ - Bernd Kolarik (Schauspiel), Frank-Ro• und der Deutschen Abteilung - gut zu koordi• land PoW (Musik): "Gedichte sind gemalte Fen• nieren. Ich danke fur die Goethe-Ausgabe und sterscheiben". Prasentation in der Casa di Goethe die finanzielle Unterstiitzung. 1m Man erfolgt Weimar 1999 Kulturstadt Europas. - Konzert der ein Doppelseminar: Interkulturelle Perspektiven: Goethezeit von deutschen und italienischen das Lesen und Interpretieren der deutschen Klassi- Kiinstlern. - Dauerausstellungen: Goethe in Ausliindische Goethe-Gesellschaften 519

Rom, Barlach und Goethe, Goethe in Sizilien. Be• zewa: Goethe in der udmurtischen Literatur. - gegnung mit dem Berliner Maler Alexander Dr. G. M. Tichonov: Goethes Philosophie. - Dettmar mit Fiihrung. E. E. Terentjewa: Dia-Vortrag iiber Weimar.

Korea St. Petersburg

Seoul Neugriindung Ende 1998. - Vorsitzender: Dr. Rostislav Danilevski, Prosp. Engelsa 135, Kv. 53, Prasident: Prof. Dr. Tschong-Dae Kim, Ger• 194356 St. Petersburg. - Dr. R. Danilevski: man Department, Hannam-dong, Yongsan• Goethe und das silbeme Jahrhundert. - Dr. O. gu, 140-714 Seoul. - Yom 22. bis 28. Man Kulischkina: Das "Faust"-7hema in Odojewskijs 1999 weilte Prof. Dr. Albert Meier zu einer Roman ,,Die russischen Niichte". - A. Sisojewa: Kongre6- und Vortragsreise in Seoul, sein Rei• "Wilhelm Meisters Lehrjahre" im Schaffen deut• sebericht (siehe S. 490 f.) dokumentiert zugleich scher und osterreichischer Komponisten. - Prof. Dr. die Arbeit der siidkoreanischen Goethe-Gesell• Figut (Koblenz-Landau): Der "italienische" schaft. Goethe in der deutschen Literatur. - Dr. A. Ast• wazaturow: Johann Wolfgang Goethe und das Problem des Spiels. - O. Smolina: Novalisund Lettland Goethe.

Riga Tambov Vorsitzende: Dr. Gundega Grinuma, Kr. Barona iela 32-20, 1011 Riga. - Neugriindung dieser Vorsitzende: Prof. Dr. Lili Kaufmann, Tambo• Goethe-Gesellschaft am 18. November 1998. ver Staatliche Dershawin-Universitat, Sowjets• Prof. Dr. Bernd Leistner war bei der Griin• kaja 93-64 A, 392622 Tambov. - Ausziige aus dungsveranstaltung anwesend und iiberbrachte der Arbeit der Goethe-Gesellschaft: Konzerte die Grii6e und Gliickwiinsche der Weimarer mit den Tambover Symphonikern, dem Tam• Goethe-Gesellschaft. In einem Reisebericht bover Kammerchor, mit dem Orchester der (siehe S. 481) gibt Prof. Leistner seine Eindriicke Volksinstrumente der Tambover Universitat. wieder. Gespielt wurden Russische Romanzen, Antonio Vivaldi, Franz Schubert, , Peter Tschaikowskij und Russische Volksmusik, unter Ru61and der Leitung bekannter russsicher Kiinstier, San• ger und Musiker. - Walentina Kutschenkova: IshewsklUdmurtische Republik Tambover Architekten. - Zusammenstellung der Bibliographie 200 Jahre Goethe-Obersetzung in Vorsitzender: Prof. Dr. Vladimir Avetisjan, Ud• Ruflland. - Dr. Boris Winokurov: Gefoh/spro• murtische Staatliche Universitat, Universitets• blematik bei Michail Lennontov und Arthur Mil• kaja Str. 1, 426034 Ishewsk; stelly. Vorsitzen• ler. - Dr. Irina Blochina und Ludmila Hochlava der: Dr. A. V. Jerochin, Truda ul. 56-76, rezitieren Ivan Bumins Lyrik. - Prof. Dr. Lili 426067 Ishewsk. - Vonrage: Prof. Dr. V.A. Kaufmann: Gedenkabend fur den Tambover Avetisjan: Goethes Erbe und unsere Gegenwart; Biirgermeister Walerij Kowal. - Organisation Goethes Konzept der Weltliteratur; Goethe und eines vierwochigen Studienaufenthalts (Univer• Puschkin; Goethes ,,Faust II" und das Problem der sitat Marburg) fur eine Assistentin der T ambo• Weltliteratur. - Prof. Dr. A.I. Orlova: Goethes ver Universitat auf Einladung der Wetzlarer Aphoristik im Lehrfach Deutsch als Fremdsprache. Goethe-Gesellschaft. - Fahrt nach Iwanovka - Dr. N. K. Alexandrova: Das Faust-Museum in mit Besichtigung des Rachmaninov-Museums. Knittlingen. - Dr. A. V. Jerochin: Deutsche und - Ausstellung: Nikolaj Woronkov (Malerei): russische Klassik: ein Vergleich; Goethe in Italien: Rachmaninovs Landsitz Iwanovka. - Stadt• Anfange neuer Asthetik. - Dr. N. V. Lekon- fuhrung mit Dr. Nina Toropzeva: Geschichte 520 Auslandische Goethe-Gesellschaften der Tarnbover Schulen. - Filmvorfiihrungen: - Organisation eines dreiwochigen Aufenthalts Minna von Bamhelm, Maria Stuart, Der zerbro• in Deutschland fUr acht Studenten der Tambo• chene Krug, Effi Briest. - Prof. Dr. Lili Kauf• ver Universitat auf Einladung des Evangelischen mann: Vortrag in Marburg: Russische Literatur Kirchenkreises Wetzlar. - Walentina Kutschen• der Gegenwart, Vortrag in Essen: Gunther Wei• kova: Tambover Persiinlichkeiten urn die Jahr• senborn (auf Einladung der Wetzlarer Goethe• hundertwende. - »Goethe-Tag" im Tambover Gesellschaft). - Sergej Liamin: Vonragin Wetz• linguistisch-mathematischen L yzeum. Vortrag lar: Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten, von Prof. Dr. Lili Kaufmann: Goethes Schaffen. Goethes Auseinandersetzung mit Schillers »Briefen Larissa Apisa und Olga Dronova rezitieren wer die asthetische Erziehung des Menschen" (auf Goethe-Balladen, Dr. Boris Winokurov referiert Einladung der Wetzlarer Goethe-GeselIschaft). iiber Tolstojs Philosophie. Ausschreibungstext zur Vergabe von Stipendien

Die Goethe-Gesellschaft fordert seit 1992 durch Stipendien, die sich weithin der ~ unse• rer Mitglieder verdanken, wissenschaftliche Projekte, die der Erforschung von Leben und Werk Goe• thes dienen oder die Rezeption des Dichters in den verschiedenen Nationalliteraturen zum Gegen• stand haben. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus ost- und stidosteuropaischen Uindem werden be• sonders beriicksichtigt.

Bedingungen

Voraussetzung fur die Bewerbung um ein Goethe-Stipendium ist die Promotion oder die weit fortge• schrittene Arbeit an der Dissertation. Uber die Vergabe entscheidet eine Kommission, der der Priisi• dent der Goethe-Gesellschaft vorsteht. Das Stipendium betriigt 2000 DM monatlich. Vergeben werden im allgemeinen dreimonatige Stipen• dien; eine Verlangerung ist nach begriindetem Antrag moglich. Regelungen zur Ubernahme der Reise• kosten werden individuell vereinbart. Das Stipendium ist an einen Aufenthalt in Weimar gebunden; Ausnahmeregelungen fur andere Universitatsst:adte sind moglich. Die Goethe-Gesellschaft vermittelt den Stipendiaten Gastezimmer. Der Mietpreis betriigt drei- bis vierhundert DM monatlich. Zusatzlich ist einmalig ein Krankenversi• cherungsbeitrag von 150 DM zu entrichten. Die Stipendiaten konnen in offentlichen Kolloquien, die dem interdisziplinaren wissenschaftlichen und kulturellen Diskurs dienen, tiber ihre Projekte berichten. Diese Stipendiaten-Kolloquien werden yom Bereich Forschungsforderung der Stiftung Weimarer Klassik organisiert. Die Goethe-Gesell• schaft ermoglicht die Publikation besonders qualifizierter wissenschaftlicher Abhandlungen im Goethe-Jahrbuch. Von den Stipendiaten wird ein kurzer sch~ch tiber ihre Tatigkeit erwar• tet. Gebeten sei zudem, bei einer Publikation der Ergebnisse auf die Forderung durch die Goethe-Ge• sellschaft hinzuweisen.

Arbeitsmoglichkeiten

Stipendiaten der Goethe-Gesellschaft konnen im Goethe- und Schi11er-Archiv, im Goethe-National• museum und in der Herzogin Anna Amalia Bibliothek arbeiten. Zudem stehen die Besrande des Thtiringischen Hauptstaatsarchivs, der Hochschule fur Musik "Franz Liszt" und der Bauhaus-Uni• versitat Weimar (Sammlungen, Bibliotheken) fur Forschungsarbeiten zur Verfiigung. Ausgewiesene Goethe-Kenner sind in m~ Absranden zu Gespriichen mit den Stipendia• ten tiber methodische und sachliche Probleme bereit.

Bewerbungen

Antriige flir die Vergabe des Goethe-Stipendiums sind schriftlich an die

Goethe-Gesellschaft, Geschaftsstelle, Postfach 2251,99403 Weimar zu senden. 522 Vergabe von Stipendien

Telefon: (03643) 20 20 50; Fax: (03643) 20 20 61; E-Mail: [email protected] Die Bewerbungsunterlagen solIten bestehen aus einer ausfiihrlichen Projektbeschreibung, einem kurzen Lebenslauf, der die wissenschaftliche Entwicklung erkennen laBt, zwei Referenzen und, falls gegeben, einer Publikationsliste. Die Bewerbung ist jederzeit mog\ich. Die Kommission, die tiber die Vergabe der Stipendien ent• scheidet, tagt imJuIi und Dezember. Die Unterlagen solIten spatestens am 15. Juni oder 15. Novem• ber vorliegen. Die Mitarbeiter dieses Bandes

Professor Dr. Jeremy Adler, King's College London, Department of German, Strand, Lon- don WC2R2LS Dr. Andreas Anglet, Venloer Stra6e 353, 50823 Koln Professor Dr. Wladimir Avetisjan, ul. Lichvinzeva 68 a, kw. 7,426034 Ishevsk, Ru61and Professor Dr. Ehrhard Bahr, University of California, Department of Germanic Languages, BOX 951539, Los Angeles, California 90095-1539 Professor Dr. Dieter Borchmeyer, Universitat Heidelberg, Germanistisches Seminar, HauptstraGe 207-209, 69117 Heidelberg Volker Braun, Wolfshagener Stra6e 68,13187 Berlin Professor Dr. Jane K. Brown, Universiy of Washington, Department of Germanics, Box 353130, Seattle, WA 98195-3130, USA Doz. Dr. Ivan Cvrkal, Padagogische Fakultat der Comenius Universitat Bratislava, Lehr• stuhl fur Germanistik, RaCianska 59, 81334 Bratislava Professor Dr. Lothar Ehrlich, Stiftung Weimarer Klassik, Leiter des Bereichs Forschungs• forderung und -organisation, Burgplatz 4, 99423 Weimar Professor Dr. Karl ~ Institut fur Deutsche Philologie, Ludwig-Maximilians-Universitat Munchen, Schellingstra6e 3, 80799 Munchen Professor Dr. Dietrich von Engelhardt, Medizinische Universitat zu Lubeck, Institut fur Me• dizin- und Wissenschaftsgeschichte, Konigstra6e 42, 23552 Lubeck Professor Dr. Wolf von Engelhardt, Paul-Lechler-Stra6e 5, 72076 Tubingen Professor Dr. Dr. h. c. Gonthier-Louis Fink, Universite des Sciences Humaines de Strasbourg "Marc Bloch", Department d'Etudes Allemandes, 22, rue Descartes, 67084 Strasbourg Dr. Volkhardt Germer, Oberburgermeister der Stadt Weimar, Postfach 2014,99421 Weimar Dr. Wladimir Gilmanow, Karl-Marx-ul. 57-2,236001 Kaliningrad, Ru61and Professor Dr. Heinz Gockel, Otto Friedrich Universitat Bamberg, Fakultat Sprach- und Lite• raturwissenschaft, Kapuzinerstra6e 16,96047 Bamberg Dr. phil. habil. Jochen Golz, Stiftung Weimarer Klassik, Direktor des Goethe- und Schiller• Archivs und Prasident der Goethe-Gesellschaft, Burgplatz 4, 99423 Weimar Professor Dr. Eduardo G6mez, Apartado Aereo 22108, Bogota, Sudamerika Dr. Karina G6mez-Montero, Universitat zu Koln, Institut fur Deutsche Sprache und Litera• tur, Albertus-Magnus-Platz, 50923 Koln Professor Dr. Claus Giinzler, Padagogische Hochschule Karlsruhe, Hodegetisches Institut, Postfach 11 10 62, 76060 Karlsruhe Professor Dr. George Gutu, General Salmen 3, 7324 Bukarest 2, Rumanien Professor Dr. Dr. h. c. Volkmar Hansen, Direktor des Goethe-Museums Dusseldorf, Schlo6 Jagerhof, Jacobistra6e 2, 40211 Dusseldorf PD Dr. Henriette Herwig, Universitat Bern, Institut fur Germanistik, Langgass-Str. 49, 3000 Bern 9, Schweiz Dr. Dorothea Holscher-Lohmeyer, Georgenstra6e 20, 80799 Munchen Dr. Peter Hofmann, Simrockstra6e 15, 30171 Hannover Dr. Peter Huber, Franziskanerstra6e 7, 81669 Munchen Professor Dr. Johannes Irmscher (t), Nordendstra6e 49, 13156 Berlin 524 Mitarbeiter

Dr. Angelikajacobs, Universiriit Hamburg, Institut fur Germanistik II, Neuere deutsche Li- teratur und Medienkultur, Von-Melle-Park 6, 20146 Hamburg Dr. Michaeljaeger, HihnelstraBe 2, 12159 Berlin Dr. Horst jesse, BerlstraBe 6 a, 81375 Miinchen Dr. Benedikt jefling, Ruhr-Universiriit Bochum, Germanistisches Institut, 44780 Bochum Mane-Luise Kahler, ShakespearestraBe 16, 994235 Weimar Professor Dr. Lili Kaufmann, Tambower Staatliche Universiriit, Sowjetskaja ul. 93, 392622 Tambow, RuBland Professor Dr. Dr. h. c. Werner Keller, Friedrich-Schrnidt-StraBe 54, 50933 K6ln Dr. Dirk Kemper, Universiriit Hildesheim, Institut fur Deutsche Sprache und Literatur, Ma• rienburger Platz 22, 31141 Hildesheim Professor Dr. Tschong-Dae Kim, Dankook University, German Department, Hannam- dong, Yongsan-gu, 140714 Seoul, Siidkorea Dr. Larissa Kritschi4 DemburgstraBe 2, 14057 Berlin Dr. Georg Kurscheidt, Kleikamp 14 b, 48351 Alverskirchen Professor Dr. Bernd Leistner, Technische Universitat Chemnitz, Philosophische FakulriitIFachgebiet Germanistik, 09107 Chemnitz Dr. phil. habil. Gunther Maha4 Direktor des Faust-Museums und Faust-Archivs, Kirch• platz 2,75438 Knittlingen Professor Dr. Christine Maillard, Universite des Sciences Humaines de Strasbourg "Marc Bloch", Departement d'Etudes Allemandes, 22, rue Descartes, 67084 Strasbourg, Frank• reich Professor Dr. Karl Robert Mandelkow, HeilwigstraBe 37 II, 20249 Hamburg Dr. Peter Matussek, Humboldt-Universiriit zu Berlin, Kulturwissenschaftliches Seminar, So• phienstraBe 22 a, 10178 Berlin Professor Dr. Dieter Mehl, Pcisident der Deutschen Shakespeare-Gesellschaft, Uckerather StraBe 74, 53639 K6nigswinter Professor Dr. Albert Meier, WaitzstraBe 3, 24105 Kiel Professor Dr. Katharina Mommsen, 980 Palo Alto, California 94301-2223, USA Professor Dr. Inngard Muller, Leiterin des Instituts fur Geschichte der Medizin und der Me• dizinhistorischen Sammlung der Ruhr-Universiriit Bochum, MarkstraBe 258 a, Malakow• turm, 44799 Bochum Professor Dr. Gunter Nigg4 Universiriit Eichsriitt, LuitpoldstraBe 1, 85072 Eichsriitt Dr. Petra Oberhauser, Leiterin der Geschaftsstelle der Goethe-Gesellschaft, Burgplatz 4, 99423 Weimar Dr. Manfred Osten, Generalsekreriir der Alexander von Humboldt-Stiftung, Jean-Paul• StraBe 12,53173 Bonn Dr. phil. habil. Regine Otto, Stiftung Weimarer Klassik, Leiterin des Bereichs Editionen, Burgplatz 4,99423 Weimar Professor Dr. Christoph Perels, Direktor des Frankfurter Goethe-Museums, Freies Deut• sches Hochstift, GroBer Hirschgraben 25-25,60311 Frankfurt/M. Dr. Ingrid Reu4 Stettiner Weg 2, 50354 Hiirth Professor Dr. Karl Richter, Universiriit des Saarlandes, Fachbereich 8 - Neuere Sprach- und Literaturwissenschaften, Postfach 1150, 66041 Saarbriicken Christa Rudnik, Stiftung Weimarer Klassik, Goethe- und Schiller-Archiv, Burgplatz 4, 99423 Weimar Professor Dr. Liisa Saari/uoma, Universiriit Turku, 20014 Turku, Finnland Mitarbeiter 525

Professor Dr. Gunter Safie, Albert-Ludwigs-Universiriit Freiburg, Deutsches Seminar IT, In• stitut fur Neuere Deutsche Literatur, Postfach, 79085 Freiburg Professor Dr. Hans-Jurgen Schings, Freie Universiriit Berlin, Fachbereich Germanistik, Ha- belschwerdter Allee 45, 14195 Berlin Professor Dr. Friedrich Schlawe, Peter-Goessler-StraBe 7, 72076 Tiibingen Professor Dr. Gerhard Schmid, BrucknerstraBe 19, 99423 Weimar Dr. Irmtraut Schmid, BrucknerstraBe 19, 99423 Weimar Professor Dr. Eberhard Schmidhauser, SchulteBdamm 40, 22391 Hamburg 65 Professor Dr. Jochen Schmidt, Albert-Ludwigs-Universiriit Freiburg, Deutsches Seminar IT, Institut fur Neuere Deutsche Literatur, Postfach, 79085 Freiburg Professor Dr. Marisa Siguan, Universitat de Barcelona, Secci6 de Filologia Alemanya, Gran Via de les Corts Catalanes, 585, 08007 Barcelona, Spanien Professor Dr. James Simpson, University of Liverpool, Department of German School of Modem Languages, Modem Languages Building, Liverpool, L69 3BX Doris Strack, Ziegelhauser LandstraBe 29,69120 Heidelberg Professor Dr. Yoshito Takahashi, University of Kyoto, Graduate School of Human and En• vironmental Studies, Yoshida-Nihonmatsu-cho, 606 Kyoto-Sakyoku,]apan Professor Dr. Sergej W. Turajew, ul. Bol. Gnesdnikowski 101704, 10300 Moskau, RuBland Thorsten Valk, Albert-Ludwigs-Universiriit Freiburg, Deutsches Seminar IT, Institut fur Neuere Deutsche Literatur, Postfach, 79085 Freiburg Dr. Bernhard Vogel, Ministerprasident des Landes Thiiringen, RegierungsstraBe 73, 99084 Erfurt Professor Dr. Wilhelm Vofikamp, Institut fur deutsche Sprache und Literatur, Albertus-Ma• gnus-Platz, 50923 Koln Dr. Volker Wahl, Direktor des Thiiringischen Hauptstaatsarchivs Weimar, MarstallstraBe 2, 99423 Weimar Prof. Dr. Joachim Wohlleben, Freie Universiriit Berlin, Fachbereich Philosophie und Gei• steswissenschaften, Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin Heidi Zeilinger, Stiftung Weimarer Klassik, Burgplatz 4, 99423 Weimar GOETHE-BIBLIOGRAPHIE 1998

Bearbeitet in der Herzogin Anna Amalia Bibliothek zu Weimar von

HEIDI ZEILINGER

Die Bibliographie erfaBt die wesentliche Goethe-Literatur des Berichtsjahres und Nachtrage aus dem Jahr 1997. Teil- und Einzelausgaben Goethes, die lediglich den Text bieten, Tontrager und unveran• derte Nachdrucke sowie Miszellen, Zeitungsartikel und Rezensionen sind nicht verzeichnet. Die Glie• derung der Bibliographie entspricht der des Goethe-Teils in der "Intemationalen Bibliographie zur deutschen Klassik 1750-1850" (Weimar), die dieser Folge wiederum zugrunde liegt und in welcher die Goethe-Literatur annahemd vollstandig nachgewiesen wird. 1m Abschnitt "Zu einzelnen Wer• ken" werden die vorliegenden Arbeiten in der alphabetischen Ordnung der Originaltitel genannt. Die Titelaufnahmen entsprechen den Regeln fur die alphabetische Katalogisierung (RAK). Das Register enthalt die Namen von Autoren, Ubersetzem, Herausgebem usw. RedaktionsschluG fur diese Folge war der 30. Juli 1999.

I Primarliteratur

1. Werkausgaben 1. Sarntliche Werke, Briefe, T agebiicher und Gesprache : 40 Bd. 1 hrsg. von Friedmar Apel ... - Frankfurt a. M. : Dt. Klassiker Verl., 1998. Abt. 1. Samtliche Werke. Bd. 11. Leben des Benvenuto Cellini. Dbersetzungen. 1 1 hrsg. von Hans-Georg Dewitz u. Wolfgang Proft. - 1557 S. : Ill. - (Bibliothek deutscher Klassiker ; 150) - Abt. 1. Samtliche Werke. Bd. 18. Asthetische Schriften : 1771-1805 1 hrsg. von Friedmar Ape!' - 1373 S. : m. - (Bibliothek deutscher Klassiker; 151) - Abt. 1. Samtliche Werke. Bd. 19. Astheti• sche Schriften : 1806-18151 hrsg. von Friedmar Apel. - 945 S. : m. - (Bibliothek deutscher Klas• siker; 152) - Abt. 1. Samtliche Werke. Bd. 21. Asthetische Schriften: 1821-1824. Ober Kunst und Altertum. III-IV 1 hrsg. von Stefan Greifu. Andrea Ruhlig. - 1042 S. : Ill. - (Bibliothek deut• scher Klassiker; 158) - Abt. 1. Samtliche Werke. Bd. 26. Geheimes Consilium und andere bis zur Italienreise iibemommene Aufgabengebiete. Teil 1 1 hrsg. von Reinhard Kluge. - 917 S. - (Bi• bliothek deutscher Klassiker ; 157) - Abt. 2. Briefe, Tagebiicher und Gesprache. Bd. 4. Mit Schiller: Briefe, Tagebiicher u. Gesprache vom 24. Juni 1794 bis zum 9. Mai 1805. Teil1. Vom 24.Juni 1794 bis zum 31. Dezember 1799/ hrsg. von Volker C. Dorru. Norbert Del• lers. - 1202 S. - (Bibliothek deutscher Klassiker ; 156) 2. Werke 1 hrsg. von Friedmar Apel ... - Jubilaumsausg. - Frankfurt a. M. ; Leipzig: Insel-Verl., 1998. In Kassette. Diinndr. Bd. 1. Gedichte. West-ostlicher Divan 1 hrsg. von Hendrik Birus u. Karl Eibl. - 888 S. - Bd. 2. Dramen. Novellen 1 hrsg. von Dieter Borchmeyer ... - 808 S. - Bd. 3. Faust I und II. Die Wahl• verwandtschaften 1 hrsg. von Albrecht Schone u. Waltraud WiethOlter. - 951 S. - Bd. 4. Die Leiden des jungen Werthers. Wilhelm Meisters Lehrjahre 1 hrsg. von Wilhelm Voflkamp u. 528 Goethe-Bibliographie

Waltraud Wietholter unter Mitarb. von Christoph Brecht - 747 S. - Bd. 5. Dichtung und Wahrheit I hrsg. von Klaus-Declef MUller. - 889 S. - Bd. 6. Versepen. Schriften. Maximen und Reflexionen I hrsg. von Friedmar Apel ... 755 S. 3. Samcliche Werke nach Epochen seines Schaffens : 21 in 26 Bd. I hrsg. von Karl Richter ... - Miinchner Ausg. - Miinchen ; Wien : Hanser, 1998. Bd. 11. Divan-Jahre: 1814-1819. 1,1 I hrsg. von Karl Richteru. Christoph Michel -733 S. : m. - Bd. 11. West-osclicher Divan. 1,2 I hrsg. von Karl Richterin Zsarb. mit Katharina Momm• sen u. Peter Ludwig. - 885 S. : m. - Bd. 20. Briefwechsel zwischen Goethe und Zelter in den Jahren 1799 bis 1832 I hrsg. von Edith Zehm u. Sabine Schafer ... 2. Text 1828-1832, Doku• mente, Register. - S. 1090-1911 : m. - Bd. 20. Briefwechsel zwischen Goethe und Zelter in denJahren 1799 bis 1832 Ihrsg. von Edith ZehminZsarb. mit Hans-Georg Dewitz ... 3. Ein• fiihrung, Kommentar. -1311 S. : m. - Bd. 21. Register samclicher Werke I bearb. von Gisela Picht!. - 474 S.

2. Teilausgaben 4. Tagebiicher: histor.-krit. Ausg. lim Auftrag der Stiftung Weimarer Klassik hrsg. vonJochen Golz unter Mitarb. von Wolfgang Albrecht, Andreas Dohleru. Edith Zehm. - Stuttgart; Wei• mar : Metzler, 1998. Bd. 1. 1775-1787. 1. Text I hrsg. von Wolfgang Albrechtu. Andreas Dohler. - XVI, 351 S. : m. - Bd. 1. 1775-1787. 2. Kommentar I hrsg. von Wolfgang Albrecht u. Andreas Dohler. - S.357-911.

3. Briefausgaben und Briefwechsel 5. »Behalte mich ja lieb!" : Christianes u. Goethes Ehebriefe I Ausw. u. Nachw. von Sigrid Damm. - Frankfurt a. M. ; Leipzig: Insel-VerI., 1998. - 115 S. - (Insel-Biicherei ; 1190) 6. Geschichte meines Herzens : Briefe an Ernst Wolfgang Behrisch I hrsg. u. mit e. Anh. verso von Wilhelm Grope. - Frankfurt a. M. ; Leipzig: Insel-Verl., 1998. -121 S. - (Insel-Biicherei; 1189)

4. Einzelausgaben 7. Die erste Weimarer Gedichtsammlung I hrsg. u. mit e. Nachbemerkung verso von Helmut Brandt - Weimar: Bernd Dietzel, 1997. -74 S. - (Klassik) 8. Selected poems I transI. by John Whaley. Introd. by Matthew Bell - London: Dent, 1998. - XXXIX, 175 S. New translation. 9. Uber Laokoon (1798). - Nachdr. der Ausg. von 1896 in: Goethes Werke, Weimarer Ausgabe. I. Abt., 47. Bd. I mit e. Nachw. von Ernst Osterkamp. - Stuttgart; Weimar: Metzler; Wei• mar: VerI. Hermann Bohlaus Nachf., 1998. - S. 102-117,34 S. : m. 10. Poems of the West and East : West-Eastern Divan- West-osclicher Divan; bi-lingual ed. of the complete poems I verse transI. by John Whaley. With an introd. by Katharina Mommsen. - Bern [u.a.] : Lang, 1998. - XXX, 490 S. - (Germanic studies in America; 68)

II Sekundarliteratur

1. Allgemeines. Gesamtdarstellungen uber Leben und Werk. Bibliographie und Sammel• biinde 11. Gine, Klaus F.: Zwischen Kulturrevolution und Nationalliteratur : ges. Aufsatze zu Goethe u. seiner Zeit I hrsg. von Hannelore Scholz ... - Berlin: Trafo-VerI., 1998. - 308 S. : m. Goethe-Bibliographie 529

12. Goethe-Handbuch: in 4 Bd. / hrsg. von Bernd Witte ... - Stuttgart ; Weimar: Metzler, 1998. Bd. 4. Personen, Sachen, Begriffe / hrsg. von Hans-Dietrich Dahnke u. Regine Otto. 1. A-K. - XVll, 644 S. : lli. - Bd. 4. Personen, Sachen, Begriffe / hrsg. von Hans-Dietrich Dahnke u. Re• gine Otto. 2. L-Z. - xvn S., S. 645-1270 : lli. 13. Goethes Gesprache : e. Sammlung zeitgenoss. Berichte aus seinem Umgang / auf Grund der Ausg. u. des Nachlasses von Flodoard Freiherm von Biederrrumn erg. u. hrsg. von Wolfgang Herwig. - Biedennannsche Ausg., Taschenbuchausg. - Munchen : Dt. Taschenbuch-Verl., 1998. Bd. 1. 1749-1805. -1027 S. - Bd. 2.1805-1817. -1230 S. - Bd. 3. Teil1. 1817-1825. - 883 S. - Bd. 3. Teil2. 1825-1832. - 967 S. - Bd. 4. Kommentar. - XVlli, 578 S. - Bd. 5. Nach• klang, Nachtrage, Register. - 642 S. 14. Goethe-Worterbuch / hrsg. von der Berlin-Brandenburg. Akad. der Wiss .... - Stuttgart [u. a.] : Kohlhammer. Bd. 3. Lfg. 12. Gemaldeausstellung-Gesausel / wiss. Ltg. Heimo Reinitzer ... - 1998. - Sp. 1409-1536. 15. Johann Wolfgang Goethe: zum 250. Geburtstag / zsgest. von Hans-Joachim Simm. - Frank• furt a. M. ; Leipzig: Insel-Verl., 1998. - 255 S. : lli. - (Insel-Almanach auf das Jahr 1999) 16. Losch, Michael: Who's who bei Goethe. - Orig.-Ausg. - Munchen : Dt. Taschenbuch-Verl., 1998. - 336 S. - (dtv ; 32535) 17. Matussek, Peter: Goethe zur Einflihrung. - Hamburg: Junius, 1998. - 235 S. - (Zur Ein• flihrung; 172) 18. Perels, Christoph: Goethe in seiner Epoche : 12 Versuche. - Tubingen : Niemeyer, 1998.- 251 S. 19. Schulz, Gerhard: Exotik der Geflihle : Goethe u. seine Deutschen. - Munchen : Beck, 1998. - 223 S. 20. Weitz, Hans-J.: Der einzelne Fall: Funde u. Erkundungen zu Goethe. - Weimar: VerI. Her• mann Bohlaus Nachfolger, 1998. - 365 S. : lli. - (Schriften der Goethe-Gesellschaft ; 66) 21. Wilpert, Gero von: Goethe-Lexikon. - Stuttgart: Kroner, 1998. - X, 1227 S. - (Kroners Ta• schenausgabe ; 407)

2. Biographisches. Beziehungen zu Zeitgenossen 22. Appel, Sabine: 1m Feengarten : Goethe u. die Frauen. - Stuttgart: Dt. Verl.-Anst., 1998. - 592 S. :lli. 23. Birus, Hendrik: "Ich mocht nicht gem vergessen sein" : Goethes Stammbuchverse. - In: Er• kennen und Erinnern in Kunst und Literatur : Kolloquium Reisensburg, 4.-7. Januar 1996/ in Verbindung mit Wolfgang Friihwald hrsg. von Dietmar Peil ... - Tubingen, 1998. - S. 487 bis 515. 24. Bottiger, Karl August: Literarische Zustande und Zeitgenossen : Begegnungen u. Gesprache im klass. Weimar / hrsg. von Klaus Gerlach u. Rene Stemke. - Berlin: Aufbau-Verl., 1998.- 601 S. 25. Cardinal, Roger: The passionate traveller: Goethe in Italy. - In: Publications of the English Goethe Society. N. S. Vol. 67.1997. Leeds 1998. S. 17-32. 26. Constantine, David: Goethe and the Hamiltons. - In: Oxford Gennan studies. Vol. 26. 1997. Oxford 1998. S. 101-131. 27. Damm, Sigrid: Christiane und Goethe: e. Recherche. - Frankfurt a. M. ; Leipzig: Insel-Verl., 1998. - 540 S. : lli. 28. Debon, Gunther: Nachlese zu Goethes Tagen in Heidelberg. - In: Heidelberger Jahrbucher. Bd. 42. Berlin [u.a.] 1998. S. 191-208. 29. Dinglinger, Wolfgang: Goethes Verlust ist eine Nachricht, die Einen wieder so ann macht! : Begegnungen zwischen Goethe u. Mendelssohn. - In: Goethe-Spuren : e. Lese-Buch zum Konzertprojekt ; Konzerthaus Berlin 1998/99 / Hrsg. Konzerthaus BerlinlSchauspielhaus 530 Goethe-Bibliographie

am Gendarmenmarkt. Konzeption u. Red. Heike Hoffmann ... - GOttingen, 1998. - S. 269 bis 279: m. 30. us~ Amo: "Leere und TodtenstiIle in und auger mir" : Goethes Tagebuch zurn 6. Juni 1816. - In: Gennanisch-romanische Monatsschrift. N. F. Bd. 48. Heidelberg 1998. H. 2, S.165-178. 31. Ebersbach, Volker: Carl August von Sachsen-Weimar-Eisenach: Goethes Herzog u. Freund. - Koln [u. a.] : Bohiau, 1998. - 276 S. : m. 32. Guthke, Karl S.: Millgunst am "Musensitz" : e. reisender Englander bei Goethe u. Schiller. - In: Gennan life and letters. N. S. Vol. 51. Oxford; Cambridge 1998. Nr. 1, S. 15-27. Es handelt sich urn George Butler, der 1798 u. 1801 mit Goethe u. Schiller zusarnmentraf. 33. Klaufi, Jochen: Goethes Deutschland: One u. Statten von Aachen bis Zwickau aus der Sicht des Dichters. - Stuttgart: Dt. Verl.-Anst., 1998. - 331 S. : m. 34. Kneffel, Heidelore ; Junker, Jorg-Michael: Vieles gibt uns die Zeit : Goethe-Begegnungen / hrsg. vom Inst. fUr Regionalgeschichte u. Denkmalpflege e. V. Bleicherode. - Nordhausen : Kodi-Satzstudio Neukirchner, 1998. - 123 S. : m. 35. Kohler, Christoph: Goethes Beziehungen zur Gothaer Residenz. - In: Die Residenzstadt Gotha in der Goethe-Zeit / Hans Erkenbrecher; Helmut Roob ... - Bucha beiJena, 1998. - S. 23-50: m. - (Palmbaum-Texte ; 5: Kulturgeschichte) 36. Lacoste,Jean: Goethe en grand homme. - In: Romantisme. Annee 28. Paris 1998. No. 100, S.115-129. 37. Raabe, Paul: Goethe in Halle. - In: Die Franckeschen Stiftungen zu Halle im Goethe-Jahr 1999 : Jahresprograrnm / hrsg. von Penelope Willard. - Halle, 1998. - S. 12-35 : m. - (Schrif• ten der Franckeschen Stiftungen ; 9) Oahresgabe ... des Freundeskreises der Franckeschen Stif• tungen e. V. ; 1998) 38. Rychner, Max: Goethe und Sulpiz Boisseree (1951). - In: M. Rychner. Bei mir laufen Eiden zusammen : literar. Aufsatze, Kritiken, Briefe / hrsg. von Roman Bucheli. - GOttingen, 1998. - S. 135-142. - (Veroffentlichungen der Deutschen Akademie fur Sprache u. Dichtung ; 74) 39. Schwedt, Georg: Goethes Reisen an den Rhein. - Bonn: Bouvier, 1998. - 186 S. : m. 40. Seehafer, Klaus: Mein Leben ein einzig Abenteuer : Johann Wolfgang Goethe; Biografie. - Berlin: Autbau-VerI., 1998. - 496 S. : m. 41. "Unwandelbar G." : e. Lesebuch zu Goethes Leben in 12 Kap. / eingel. u. hrsg. von Peter Schunemann. - Orig.-Ausg. - Mtinchen : Beck, 1998. - 350 S. - (Beck'sche Reihe ; 1279) Chronik von Goethes Leben in T exten von ihm selbst u. seinen Zeitgenossen. 42. Willzams, John R.: The life of Goethe: a critical biography. - Oxford; Malden/Mass. : Black• well Publ., 1998. - XIV, 318 S. : m. - (Blackwell critical biographies; 10)

3. Weltanschauung. Dichterisches und wissenschaftliches Schaffen 43. Adler, Jeremy: The aesthetics of magnetism: science, philosophy and poetry in the dialogue between Goethe and Schelling. - In: The third culture: literature and science / ed. by Elinor S. Shaffer. - Berlin; New York, 1998. - S. 66-102 : m. - (European cultures; 9) 44. Ashizu, Takeo: Die Architektur als verstummte Musik. - In: Gete-nenkan. Goethe-Jahrbuch. Bd. 40. Tokyo 1998. S. 7-19. [In dt. Sprache.] 45. Bertho, Sophie: Les Anciens et les Modemes : la question de l'ekphrasis chez Goethe et chez Proust. - In: Revue de litterature comparee. Annee 72. Paris 1998. No.1, S. 53-62. 46. Bestebreurtje, Frank: "Das Unbeschreibliche / hier ist's getan" : die Bedeutung der Schwei• zer Natur fur Goethes Kunstauffassung. - In: Vivat Helvetia: die Herausforderung e. na• tionalen Identitat / hrsg. vonJattie Enklaaru. Hans Ester. - Amsterdam; Atlanta/Ga., 1998. - S. 141-154. - (Duitse kroniek ; 48) 47. Brandmeyer, Rudolf: Die Gedichte des jungen Goethe: e. gattungsgeschichtl. Einf. - GOt• tingen : Vandenhoeck & Ruprecht, 1998. - 236 S. - (UTB fur Wissenschaft : Uni-Taschen• bticher ; 2062) Goethe-Bibliographie 531

48. Buck, Theo: Goethe als Dramatiker. - In: Goethe-Y6ngu. Goethe-Studien. Bd. 9. Seoul 1997. S. 377-405. [In dt. Sprache.] 49. Canisius, Claus: Goethe und die Musik. - Miinchen ; Ziirich : Piper, 1998. - 265 S. : ill. 50. Chon, Young-Ae: Die kiinstlerische Existenz heute und bei Goethe: zu seinen Kiinsderge• dichten. -In: Goethe-Y6ngu. Goethe-Studien. Bd. 9. Seoul 1997. S. 221-236. [In dt. Sprache mit korean. Zsfassung S. 237-238.] 51. Costazza, Alessandro: Das "Charakteristische" als asthetische Kategorie der deutschen Klas• sik : e. Diskussion zwischen Hirt, Fernow u. Goethe nach 200 Jahren. - In: Jahrbuch der Deutschen Schillergesellschaft. Jg. 42. Stuttgart 1998. S. 64-94. 52. Dressler, Hilmar: Chladnis Klang- und Seebecks Farbfiguren in Goethes Vergleich und einige Widerspiegelungsaspekte der Farbe-Ton-Analogien in der Asthetik der Goethe-Zeit. - In: Jahrbuchdes Wiener Goethe-Vereins. Bd. 100/101. 1996/97. Wien 1998. S. 55-68: ill., Noten 53. Ehrich-Haefeli, Verena: Individualitat als narrative Leistung : zum Wandel der Personendar• stellung in Romanen urn 1770 - Sophie LaRoche, Goethe, Lenz. - In: Geschichte und Vor• geschichte der modernen Subjektivitat / hrsg. von Reto Luzius Fetz ... Bd. 2. - Berlin; New York, 1998. - S. 811-843. - (European cultures; 11) 54. Fetscher, Justus: Verzeichnungen : Kleists "Amphitryon" u. seine Umschrift bei Goethe u. Hoftnannsthal. - Koin [u. a.] : Bohlau, 1998. - VIII, 448 S. - (Literatur u. Leben; 43) 55. Fink, Gonthier-Louis: L'image du peuple chez Goethe. - In: Recherches germaniques. No. 27. Strasbourg 1997. S. 33-55. 56. Fink, Gonthier-Louis: Die narrativen Masken des romantischen Erzahlers: Goethe, Novalis, Tieck, Hofftnann : von der symbol. zur phantast. Erzahlung / ins Dt. iibertragen von Ute Har• busch. -In: Dimensionen des Phatastischen : Studien zu E. T. A. Hofftnann / Jean-Marie Paul (Hrsg.) Red. der dt. Ausg.: Michael Hofmann. - St. Ingbert, 1998. - S. 71-110. - (Saarbriicker Beitrage zur Literaturwissenschaft ; 61) 57. Folkers, Horst: Ein Tag im Leben Goethes und sein Wort zur neueren Philosophie. -In:Jahr• buch des Freien Deutschen Hochstifts. Jg. 1998. Tiibingen 1998. S. 36-67. 58. Frantzke, Thomas: Goethes Schauspiele mit Gesang und Singspiele 1773-1782. - Frankfurt a. M. [u. a.] : Lang, 1998. - 308 S. - (Europaische Hochschulschriften : Reihe 1, Dt. Sprache u. Literatur ; 1671) 59. Goethe scienziato / a cura di Giulio Giorello e Agnese Grieco. - Torino: Einaudi, 1998. - X, 558 S. : ill., graph. Darst. - (Piccola Biblioteca Einaudi ; 651) Darin: Giorello, Giulio ; Grieco, Agnese: Una bella successione di molteplici forme, S. 3-25. - Engelhardt, Dietrich von: Goethe e la scienza dell'epoca romantica / trad. di Lucia Parlato, S. 29-50. - Sini, Carlo: Della progressione nell'infinito attraverso il finito, S. 51-70. - Basfeld, Martin: n colore ela natura conforme al senso dell'occhio / trad. di Anna Maria Morazzoni, S. 71-90. - Tagliagambe, Silvano: Simbolo e confine: Goethe e la culture russa, S. 91-121. - Schmitz, Hermann: La teoria dei colori goethiana alia luce della nuova fenomenologia / trad. di Anna Maria Morazzoni, S. 125-146. - Grieco, Agnese: L'apparire del bello e il manifestarsi del vero : considerazioni scettiche, S. 147-168. - Fink, Karl].: Immagini virtuali nella scienza di Goethe / trad. di Maria Luisa Donati, S. 169-193 : ill. - Giacomoni, Paola: "Vis superba for• mae" : Goethe e l'idea di organismo tra estetica e morfologia, S. 194-229 : ill. - Dreyer, Ernst• Jiirgen: La via di Goethe verso una nuova visione del fenomeno dei suoni armonici / trad. di Gabrio Taglietti, S. 230-249 : ill. - Thom, Rene: Goethe e la pregnanza delle origini / trad. di Marco Panza, S. 253-297 : ill. - Moiso, Francesco: La scoperta dell'osso intermascellare e la que• stione del tipo osteologico, S. 298-337. - Bockemiihl, Jochen: La fecondita della concezione scientifica di Goethe per il presente / trad. di Anna Maria ~ S. 338-360 : ill. - Ziegler, Renatus: Matematica come scienza dello spirito / trad. di Marialuisa ~ S. 361- 390 : ill. - Sara, Michele: Un'interpretazione olistica dell'evoluzione, S. 393-409. - Mondella, Felice: Vi• sione ideografica della natura e gerarchia nei viventi, S. 410-425. - Goodwin, Brian: Goethe e la scienza qualitativa / trad. di Maria Rosa Accettola, S. 426-455. - Webster, Gerry: La lotta con Proteo : Goethe, Cassirer e il concetto di forma / trad. di Maria Rosa Accettola, S. 456-478. - 532 Goethe-Bibliographie

Welch, G. Rickey: Gestalt, Bildung, Urphanomen : un'interpretazione fisicalista / trad. di Francesco Bertuzzi e Maria Luisa Donati, S. 481-507. - Bozzi, Paolo: Cacciatori e cuochi : al• cuni appunti di Goethe nelle perplessiu di un percettologo d'oggi, S. 508-523. - Sennonti, Gi• useppe: Miseria dello sperimentalismo, S. 524-538. - Gagelein, Christoph: Conoscere la na• tura attraverso l'uomo / trad. di Lucia Parlato, S. 539-549. 60. Goethe und die Verzeitlichung der Natur / hrsg. von Peter Matussek. - Miinchen : Beck, 1998. - 571 S. : m., Noten, graph. Darst. - (Kulturgeschichte der Natur in Einzeldarstellungen) Darin u.a.: Matussek, Peter: T ransformationen der Naturgeschichte: Thema und Kompositions• prinzip : Einl., S. 7-14. - Nisbet, Hugh Barr: Naturgeschichte und Humangeschichte bei Goethe, Herder und Kant, S. 15-43. - Kuhn, Dorothea: Geschichte, begriffen als Beschreibung, als Biographie und als Historie : Goethes Konzepte, S. 44-57. - Engelhardt, Dietrich von: Natur und Geist, Evolution und Geschichte : Goethe in seiner Beziehung zur romant. Naturforschung u. metaphys. Naturphilosophie, S. 58-74. - Barkhoff,Jiirgen: Tag- und Nachtseiten des anima• lischen Magnetismus : zur Polaritlit von Wissenschaft u. Dichtung bei Goethe, S. 75-100. - P&ksen, Uwe: Raurnzeit : Goethes Zeitbegriff aufgrund seiner sprachl. Darst. geolog. Ideen u. ihrer Visualisierung, S. 101-127: m. - Fehrenbach, Frank: "Das lebendige Ganze, das zu allen unsem geistigen und sinnlichen Kraften spricht" : Goethe u. das Zeichnen, S. 128-156. - Zabka, Thomas: Ordnung, Willkiir und die "wahre Verminlerin" : Goethes asthet. Integration von Natur- u. Gesellschaftsidee, S. 157-177. - Literaturverz. S. 518-548. 61. Goethe-Spuren : e. Lese-Buch zurn Konzertprojekt ; Konzerthaus Berlin 1998/99 / Hrsg. Konzerthaus BerlinlSchauspielhaus am Gendarmenmarkt. Konzeption u. Red. Heike Hoff• mann ... - GOningen: Wallstein-Verl., 1998. - 293 S. : m. Darin u.a.: Budde, Elmar: Goethe und die Musik, S. 15-35. - m~ Dieter: Goethes gestalt• asthetische Betrachtung der Natur, S. 39-54. - Traber, Hahakuk: Nichts ist musikalischer als ein Sonnenuntergang : wie Goethes Naturanschauung musikal. Wirkung zeigte, S. 57-75. - Stellmacher, Wolfgang: Goethe und die Volkspoesie, S. 79-95. - Mertens, Volker: Neue, he• deutende Melodien : Kunsnnusik, Volkslied u. Goethe, S. 97-107. - Borchmeyer, Dieter: Goethe - Universalist des Theaters, S. 113-126. - MuUer, Gerhard: Goethe und das musikali• scheTheater, S. 129-151. ~ Volker: Goetheund die Antike, S. 171-187. -Andraschke, Peter: Von Helden und Mythen, S. 191-210. 62. Grimm, Reinhold R.: Die Weimarer Preisaufgahen fur hildende Kiinstler im europaischen Kontext. -In: Die schone Verwirrung der Phantasie : antike Mythologie in Literatur u. Kunst urn 1800/ hrsg. von Dieter Burdorfu. Wolfgang Schweickard ... - Tiihingen ; Basel, 1998. - S. 207-234 : m. 63. Hamm, Heinz: Goethe und die franzosische Zeitschrift "Le Globe" : e. Lektiire im Zeichen der "Weltliteratur". - Weimar: VerI. Hermann Bohlaus Nachfolger, 1998. - 500 S. : m. 64. Hom, Eva: Trauer schreiben : die Toten im Text der Goethezeit. - Miinchen : Fink, 1998.- 266 S. - (Theorie u. Geschichte der Literatur u. der schonen Kiinste ; 95 : Reihe A, Herme• neutik, Semiotik, Rhetorik ; 11) Darin: Tropen der Ahwehr: Goethe, S. 95-163. 65. Hortschansky, Klaus: Das Handel-Bild Goethes und Zelters. -In: Handel-Jahrhuch. Jg. 44. Kassel 1998. S. 8-14. 66. umm~ Sieghert: Goethes Beziehung zurn Orient. - Ulm : Fahri-Verl., 1998. - 120 S. : m. 67. Hyss, Lothar: Johann Wolfgang von Goethe und das Residenzschlog zu Weimar: die Ge• schichte vom Wiederaufbau des Weimarer Residenzschlosses in den Jahren 1789-1803. - Meckenheim : Warlich, 1997. - 96 S. : m. 68. Kaiser, Gerhard: Idee oder Korper : zu Schillers u. Goethes Rezeptionsweise antiker PIastik. - In: Antiquitates Renatae : dt. u. franz. Beitr. zur Wirkung der Antike in der europ. Literatur ; Festschr. fur Renate Boschenstein zurn 65. Gehurtstag / hrsg. von Verena Ehrich-Haefeli ... - Wiirzhurg, 1998. - S. 165-176. 69. Koopmann, Helmut: Schriften von Schiller und Goethe. -In: Schiller-Handhuch / hrsg. von Helmut Koopmann. - Stuttgart, 1998. - S. 639-652. Goethe-Bibliographie 533

70. Kriismann, Elke: Goethe als Geologe. - In: Welfengarten. Jahrbuch fur Essayismus. Jg. 9. 1999. Hannover 1998. S. 110-125. 71. Kuhn, Bernhard: Natural history and the history of the self: botany, geology, and autobio• graphy in the works of Goethe and Rousseau. - In: Colloquium Helveticum. H. 25. Bern [u.a.] 1997. S. 41-62. 72. Linder, Luz-Maria: Goethes Bibelrezeption : hermeneut. Reflexion, fiktionale Darstellung, histor.-krit. Bearbeitung. - Frankfurt a.M. [u.a.] : Lang, 1998. - VIII, 210 S. - (Europaische Hochschulschriften : Reihe 1, Dt. Sprache u. Literatur ; 1691) 73. Molndr, Geza von: Goethes Einsicht in die "Wissenschaftslehre". -In: Athenaum. Jahrbuch fur Romantik.Jg. 7. Paderborn [u. a.] 1997. S. 167-192. 74. Mommsen, Katharina: "Liegt dir Gestern klar und offen ... " : "Multikulturelles" in Goethes Spruchdichtung. -In: Kairoer germanistische Studien. Bd. 10. Kairo 1997. S. 555-572. 75. Mori, Yoshihito: Goethes "offenbares Geheimnis" als Symbol und das Problem der Sprache. - In: Herder-Studien. Herder-Ges. Japan. Bd. 4. Tokyo 1998. S. 72-91. [In japan. Sprache mit dt. Zsfassung S. 92-93.] 76. Muller-Dietz, Heinz: Goethe und die Todesstrafe. - In: Jahrbuch der Deutschen Schillerge• sellschaft. Jg. 42. Stuttgart 1998. S. 120-145. 77. Neubauer, John: Goethe and the language of science. - In: The third culture: literature and science / ed. by Elinor S. Shaffer. - Berlin; New York, 1998. - S. 51-65. - (European cul• tures ; 9) 78. Oesterle, Gunter: Goethe und Diderot: Camouflage und Zynismus : "Rameaus Neffe" als dt.• franz. Schlusseltext. - In: Marianne - Germania : dt.-franz. Kulturtransfer irn europ. Kontext 1789-1914 / hrsg. von E. Franfois ... Bd. 1. - Leipzig, 1998. - S. 361-382. - (Deutsch-fran• zosische Kulturbibliothek ; 10) 79. Ponzi, Mauro: Passione e melanconia nel giovane Goethe. - Roma : Lithos Ed. Vol. 1. -1997. - 261 S. - (I saggi; 7) 80. Reed, T[erence] J.: Rhyme and reason: enlightenment by other means. -In: Publications of the English Goethe Society. N. S. Vol. 67.1997. Leeds 1998. S. 1-16. 81. Rolleke, Heinz: Beitrage zur Goethe-Philologie. -In: Euphorion. Bd. 92. Heidelberg 1998. H. 1, S.125-133. 82. Rothe, Wolfgang: Goethe, der Pazifist : zwischen Kriegsfurcht u. Friedenshoffnung. - Gottin• gen : Vandenhoeck & Ruprecht, 1998. - 142 S. - (Kleine Reihe V & R; 4002) 83. Rothe, Wolfgang: Der politische Goethe: Dichter u. Staatsdiener irn dt. Spatabsolutismus. - Gottingen: Vandenhoeck u. Ruprecht, 1998. - 239 S. - (Sammlung Vandenhoeck) 84. Schieren,Jost: Anschauende Urteilskraft : method. u. philos. Grundlagen von Goethes natur• wissenschaftl. Erkennen. - Dusseldorf; Bonn: Parerga, 1998. - 240 S. 85. Schneckenburger, Stefan: In tausend Formen magst du dich verstecken - Goethe und die pflanzenwelt: Begleitheft zur Ausstellung anlaBi. des Goethe-Jahres 1999 irn Palmengarten der Stadt Frankfurt a. M. - Frankfurt a. M. : Palmengarten der Stadt Frankfurt a. M., 1998. - 94 S. : ill. - (palmengarten ; Sonderh. 29) 86. Schober, Angelika: Goethe zwischen Orient und Okzident, Tradition und Innovation. -In: Kairoer germanistische Studien. Bd. 10. Kairo 1997. S. 693-701. 87. SchOdlbauer, Ulrich: Der "schreckliche Zug" : Lesarten des Irrationalen bei Goethe. -In: Zeit• schrift fur deutsche Philologie. Bd. 117. Berlin 1998. H. 4, S. 497-515. 88. Schwedt, Georg: Goethe als Chemiker. - Berlin [u. a.] : Springer, 1998. - VIII, 373 S. : lli. 89. Trunz, Erich: Frauengestalten in Goethes Leben und Dichtung : e. Briefwechsel [zwischen Maria Wirnmeru. Erich Trunz] / mitget. von Erich Trunz. -1n:Jahrbuch des Wiener Goethe• Vereins. Bd. 100/101. 1996/97. Wien 1998. S. 7-13. 90. Ueki, Michiko: Heckenausdriicke in Goethes naturwissenschaftlichen Schriften. -In: Gete• nenkan. Goethe-Jahrbuch. Bd. 40. Tokyo 1998. S. 47-56. [In dt. Sprache.] 91. Weber, Heinz-Dieter: Goethe und der Historismus. - In: Saeculum. Bd. 48. Freiburg i. Br. ; Munchen 1997. Halbbd. 1, S. 72-94. 534 Goethe-Bibliographie

92. Wyder, Margrit: Goethes Natunnodell : die Scala Naturae u. ihre Transfonnationen. - K6In [u. a.] : B6hlau, 1998. - VIII, 340 S. : m. 93. Yom, Syng-Sup: Der strebende Mensch bei Goethe und H6lderlin. - In: Goethe-yongu. Goethe-Studien. Bd. 9. Seoul 1997. S. 239-253. [In dt. Sprache mit korean. Zsfassung S. 254-255.]

4. Zu einzelnen Werken

94. Babic, Josip: Geteova pesma "Mesecu" u nernackoj nauci 0 knjiZevnosti. - Beograd: Ge• teova Drustvo, 1998. - 185 S. - (Studije Geteovog drustva u Beogradu ; 1 = Schriften der Goethe-Gesellschaft in Belgrad ; 1) [Goethes "An den Mond" in der deutschen Literatur• wissenschaft. ] 95. Yu, Tianxin: Goethes spater Gedichtzyklus "Chinesisch-DeutscheJahres- und Tageszei• ten". - In: Welfengarten.Jahrbuch fur Essayismus.Jg. 9.1999. Hannover 1998. S. 140 bis 158. 96. GCirtner, Michael: Zur Psychoanalyse der literarischen Kommunikation : "Dichtung und Wahrheit" von Goethe. - Wiirzburg: K6nigshausen u. Neumann, 1998. - 228 S. - (Frei• burger literaturpsychologische Studien ; 4) 97. Wyka, Kazimierz: "Dichtung und Wahrheit" in Adam Mickiewiczs "Pan Tadeusz" (Vortrag 1972). - In: Adam Mickiewicz: Leben u. Werk / hrsg. von Bonifacy Miqzek. - Frankfurt a.M. [u.a.], 1998. - S. 161-179. 98. Erochin, A. V.: VIast' i simvol v "Egmonte" Gete. - In: Naucnye doklady vyssej skoly. Fi• lolog. nauki. God izd. 40. Moskva 1998. Nr. 5/6, S. 38-46. [Macht u. Symbol in Goethes "Egmont".] 99. John, David G.: Images of Goethe through Schiller's "Egmont". - Montreal Cu. a.] : McGill• Queen's Univ. Press, 1998. - X, 326 S. : m. 100. John, David G.: Margarete von Panna in Goethe's "Egmont" : text and perfonnance. - In: Queering the canon : defying sights in Gennan literature and culture / ed. by Christoph Lorey and John L. P/ews. - ColumbialSC, 1998. - S. 126-141 : 1 m. - (Studies in Gennan li• terature, linguistics, and culture) 101. Simpson,James: Freud and the Erl King. - In: Oxford Gennan studies. Vol. 27. Oxford 1998. S.30-63. 102. John, Hans: Felix Mendelssohn Bartholdys Kantate "Erste Walpurgisnacht" op. 60. - In: Werner Felix: Festschrift zum 70. Geburtstag / Hrsg. Torsten Fuchs u. Michael Zock ... - Frankfurt (Oder), 1997. - S. 152-168. 103. Takahashi, Y oshito: Japanisches und europaisches Friihlingsfest : mit e. Blick auf den volks• kundl. Hintergrund des "Walpurgisnachtstraums" in Goethes "Faust I" u. seine Ballade "Die erste Walpurgisnacht". - In: Gete-nenkan. Goethe-Jahrbuch. Bd. 40. Tokyo 1998. S. 97-115. [In dt. Sprache.] 104. Bohme, Hartmut: Fetisch und Idol: die Temporalitat von Erinnerungsfonnen in Goethes "Wilhelm Meister", "Faust" u. "Der Sammler und die Seinigen". - In: Goethe und die Ver• zeiilichung der Natur / hrsg. von Peter Matussek. - Miinchen, 1998. - S. 178-201. - (Kultur• geschichte der Natur in Einzeldarstellungen) 105. Corkhill, Alan: Language discourses in Goethe's "Faust II". - In: Unravelling the labyrinth : decoding text and language ; Festschr. for Eric Lowson Marson / Kerry Dunne ; Ian R. Campbell (eds.). - Frankfurt a.M. [u.a.], 1997. - S. 57-73. 106. Danuser, Hennann: Natur-Zeiten in transzendenter Landschaft : Gustav Mahlers "Faust"• Komposition in der "Achten Symphonie". - In: Goethe und die Verzeiilichung der Natur / hrsg. von Peter Matussek. - Miinchen, 1998. - S. 301-325 : Noten. - (Kulturgeschichte der Natur in Einzeldarstellungen) 107. Destro, Alberto: Faust, Johannes und die Geschichte. - In: Studi gennanici. N. S. Anno 35. Roma 1997. Nr. 1, S. 7-23. Goethe-Bibliographie 535

108. Dettmering, Peter: "Wie eine groge Schwammfamilie ... " : psychoanalyt. Anmerkungen zu Goethes "Faust" (1996). - In: P. Dettrnering: Fonnen des Grandiosen : literaturanalyt. Ar• beiten 1985-1995. - Eschbom bei Frankfurt a.M., 1998. - S. 18-34. 109. Falkner, Silke R.: "Love only succors I Those who can love" : Mephisto's desiring gaze in Goethe's "Faust". - In: Queering the canon: defying sights in Gennan literature and culture I ed. by Christoph Lorey andJohn L. Plews. - ColumbialSC, 1998. - S. 142-158. - (Studies in Gennan literature, linguistics, and culture) 110. Giesen, Sebastian: "Den Faust, dacht' ich, gaben wir ohne Holzschnitte und Bildwerk" : Goethes "Faust" in der europ. Kunst des 19.]h. - 1998. - 329 S. Aachen, Techn. Hochsch., Diss., 1998. 111. GUfU, George: Echivalenle lingvistice in noua versiune a lui "Faust" de Goethe in m~ - In: Die Sprache ist das Haus des Seins : sprachwiss. Aufsatze I hrsg. von George GUfU ... - ucu~ 1998. - S. 305-320. - (GGR-Beitrage zur Gennanistik j 3) [Sprachaquivalente in e. neuen ruman. Version von Goethes "Faust".] 112. Haehn, Walter: Gedanken und illustrationen zu Johann Wolfgang von Goethes "Faust, der Tragodie II. Teil". - [Koln] : Eigenverl., [1998]. -155 S. : ill. 113. Jakuseva, Galina Viktorovna: Faust i Mefistofel' vcera i segodnja. - Moskva: Trudy Getevs• koj Komissii pri Sovete po Istorii Mirovoj Kul'tury RAN, 1998. - 118 S. [Faust u. Mephisto - gestem u. heute.] 114. Jasper, Willi: Faust und die Deutschen. - Berlin: Rowohlt, 1998. - 303 S. : ill. 115. Jeon, Dong-Youl: Gretchen und Helena in Goethes "Faust" : von der poet. u. geschichtl. Struktur des Werkes aus betrachtet. - In: Goethe-Y ongu. Goethe-Studien. Bd. 9. Seoul 1997 . S. 29-51. [In korean. Sprache mit dt. Zsfassung S. 51-52.] 116. Jung, Su-Ung: Die griechischen Mythen in Goethes "Faust". - In: wie oben, S. 53-73. [In korean. Sprache mit dt. Zsfassung S. 73-74.] 117. Koepnick, Lutz P.: Simulating simulation: art and modernity in "Faust II". - In: Seminar. Vol. 34. Toronto 1998. Nr. 1, S. 1-25. 118. Kreutzer, Leo: Tod in bliihender Landschaft : woran in "Faust II" Philemon u. Baucis ster• ben. - In: Welfengarten. Jahrbuch fur Essayismus. Jg. 9. 1999. Hannover 1998. S. 159-170. 119. s~ Krzysztof: Politik in Goethes "Faust II". - In: Literatur und Politik in der Heine• Zeit: die 48er Revolution in Texten zwischen Vonnan u. Nachman I hrsg. von Hartmut Kircheru. Maria Kfariska. - Koln [u.a.], 1998. - S. 27-39. 120. Mahal, Giinther: Faust: Untersuchungen zu e. zeitlosen Thema. - Neuried : Ars Una, 1998. - V, 803 S. 121. Mattenklott, Gert: Das Schone als Zwischenspiel : iiber den III. Akt des "Zweiten Faust" j (vorgetragen am 13. Juni 1996). - In: Berliner Wissenschaftliche Gesellschaft e. V. Jahrbuch. Jg. 1996. Berliner 1997. S. 235-252. 122. Matussek, Peter: Fonnen der Verzeitlichung : der Wandel des Faustschen Naturbildes u. seine histor. Hintergriinde. - In: Goethe und die Verzeitlichung der Natur I hrsg. von Peter Ma• tussek. - Miinchen, 1998. - S. 202-232. - (Kulturgeschichte der Natur in Einzeldarstellungen) 123. Mabus, Frank: Die Meyrink-Hypothese : zur aktuellen Verwendung gefliigelter Worte - das Beisp. "Faust". - In: Muttersprache.Jg. 108. Wiesbaden 1998. H. 3, S. 232-251 : ill. 124. Nelles, Jiirgen: Bedeutungsdimensionen zwischen dem Gesagten und dem Ungesagten : in• tertextuelle Korrespondenzen in Fontanes "Effi Briest" u. Goethes "Faust". - In: Wirkendes Wort.Jg. 48. Bonn 1998. H. 2, S. 192-214. 125. Oh, Soon-Hee: Liebe und Tod in Goethes "Faust". - In: Goethe-yongu. Goethe-Studien. Bd. 9. Seoul 1997. S. 97-115. [In korean. Sprache mit dt. Zsfassung S. 116.] 126. Oh, Soon-Hee: Ontologie und Geschichte in Goethes "Faust" : der Doppelcharakter des Bosen. - Frankfurt a.M. [u.a.] : Lang, 1998. - 184 S. - (Europaische Hochschulschriften: Reihe 1, Dt. Sprache u. Literatur j 1689) 127. Schings, Hans-Jiirgen: "Gesundheit des Moments" oder Winckelmann und Faust. - In: Per• spektiven der Philosophie. Bd. 23. Amsterdam j Atlanta 1997. S. 387-397. 536 Goethe-Bibliographie

128. Smal4 Andrew: "Faust" in "De l'Allemagne". - In: Rivista di letterature modeme e compa• rate. N. S. Vol. 51. Pisa 1998. Fasc. 3, S. 293-304. 129. Tzvetanov, Tzvetan: Die Gretchen-Tragodie aus Goethes "Faust" im Kontext der Struktur• analyse der Verwandtschaftsbeziehungen von Claude Levi-Strauss. - In: Germanica. Jahr• buch fUr deutschlandkundl. Studien. Jg. 5. Sofia 1998. S. 113-124. 130. Voge4 Matthias: Max Beckmanns lliustrationen zu Goethes "Faust II". - In: Welfengarten. Jahrbuch fUr Essayismus.Jg. 9.1999. Hannover 1998. S. 171-191 : lli. 131. Waldmann, Helmut: Zu den Quellen von Goethes Mysterienspiel "Faust" : Goethes "Faust", Hildegards "Scivias" u. die Ekklesiologie der Evangelien. - Tiibingen : VerI. der Tii• binger Gesellschaft, 1998. - 38 S. - (Wissenschaftliche Reihe / Tiibinger Gesellschaft ; 8) 132. Yu, Chang-Kook: Entelechische Erscheinungen in Goethes "Faust". - In: Goethe-yongu. Goethe-Studien. Bd. 9. Seoul 1997. S. 75-94. [In korean. Sprache mit dt. Zsfassung S. 94-95.] 133. Zabka, Thomas: Dialektik des Bosen: warum es in Goethes "Walpurgisnacht" keinen Satan gibt. - In: Deutsche Vierteljahrsschrift fUr Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte. Jg. 72. Stuttgart; Weimar 1998. H. 2, S. 201-226. 134. Titzmann, Michael: Yom "Sturtn und Drang" zur "Klassik" : "Grenzen der Menschheit" u. "Das GOttliche" - Lyrik als Schnittpunkt der Diskurse. - In: Jahrbuch der Deutschen Schil• lergesellschaft. Jg. 42. Stuttgart 1998. S. 42-63. 135. Breger, Claudia: Ortlosigkeit des Fremden : "Zigeunerinnen" u. "Zigeuner" in der deutsch• sprach. Literaturum 1800. -Koln [u.a.] : Bohlau, 1998. - VIII, 423 S. : lli. - (Literatur-Kul• tur - Geschlecht : Gro6e Reihe; 10) Darin u. a.: Ein Bilderregen, oder: Zu Beginn eines Diskurses : "Zigeunerinnen" u. "Zigeu• ner" in Goethes "Gotz von Berlichingen", S. 65-124. - Wilhelm Meisters "theatralische" - und die "kiinstliche" Bildung Mignons: von der "Zigeunerwirtschaft" in den Saai des Lebens, wo die Toten ruhn, S. 125-186. 136. Friedrich, Wolf-Hartrnut: Die schone Seele und die Bajadere. - In: W.-H. Friedrich: Gegen• wartige Vergangenheit : Studien zur antiken Literatur u. ihrem Nachleben / mit e. Vorw. von Ernst Heitschu. Ulrich Schindel. - GOttingen, 1998. - S. 173-184. 137. Hillenbrand, R.: Cophtisches bei Goethe. - In: Neophilologus. Vol. 82. Dordrecht [u.a.] 1998. Nr. 2, S. 259-278. 138. Goethes Harzreise 1777 : Spuren e. Abenteuers / hrsg. u. komment. von Jens-F. Dwars. - Bucha beiJena : quartus-Verl., 1998. - 136 S. : lli. - (Illustrierte Klassiker-Bibliothek; 2) 139. Elsaghe, Yahya A.: Sabel und Schere : Goethes Revolutionierung des Epos u. die Rezep• tionskarriere von "Hertnann undDorothea". - In: Seminar. Vol. 34. Toronto 1998. Nr. 2, S.121-136. 140. Kaiser, Gerhard: Franzosische Revolution und deutsche Hexameter: Goethes "Hennann und Dorothea" nach 200 Jahren ; e. Vortrag. - In: Poetica. Bd. 30. Miinchen 1998. H. 112, S.81-97. 141. Stammen, Theo: "TImenau den 3. September 1783" : iiber Goethes Verhaltnis zur Politik. - In: "In Spuren gehen ... " : Festschr. fur Helmut Koopmann / hrsg. von Andrea Bartl ... - Tiibingen, 1998. - S. 93-126. 142. Hara, Kenji: Die Stimme und der Schatten : zu Goethes "Iphigenie auf Tauris". - In: Gete• nenkan. Goethe-Jahrbuch. Bd. 40. Tokyo 1998. S. 21-33. [In dt. Sprache.] 143. Kim, Yun-Seop: Die klassische Moralitat im Drama "Iphigenie auf T auris" von Goethe. - In: Goethe-yongu. Goethe-Studien. Bd. 9. Seoul 1997. S. 7-25. [In korean. Sprache mit dt. Zsfassung S. 26-27.] 144. Lange, Horst: Goethe's "Iphigenie auf Tauris" and the first amendment. - In: Politics in Ger• man literature: essays in memory of Frank G. Ryder / ed. by Beth Bjorklund and Mark E. Cory. - ColumbialSC, 1998. - S. 8-26. - (Studies in Gertnan literature, linguistics, and culture) 145. SergI, Anton: Das Problem des Chors im deutschen Klassizismus : Schillers Verstandnis der "Iphigenie auf Tauris" u. seine "Braut von Messina". - In: Jahrbuch der Deutschen Schiller• gesellschaft. Jg. 42. Stuttgart 1998. S. 165-194. Goethe-Bibliographie 537

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225. Itoda, Soichiro: Goethe und Georg Fuchs: die Erschaffung neuer Theaterraume u. die Re• volution der Schauspielkunst. -In: Gete-nenkan. Goethe-Jahrbuch. Bd. 40. Tokyo 1998. S. 145-161 : graph. Darst. [In dt. Sprache.] 226. Kimura, Naoji: Goethe und die Wiener Moderne. -In: wie oben, S. 179-194. [In dt. Spra• che.] 227. Kimura, Naoji: Goethes Bedeutung fUr die japanische Bildungstradition. -In: Sprache, Lite• ratur und Kommunikation im kulturellen Wandel: Festschr. fUr Eijiro Iwasaki anlam. seines 75. Geburtstags / hrsg. von Tozo Hayakawa '" - Tokyo, 1997. - S. 427-440 : ill. 228. Krolop, Kurt: "In Goethes Hand". - In: Briicken. Gennanist. Jahrbuch Tschechien-Slowa• kei. N.F. Bd. 6. Berlin [u.a.] 1998. S. 197-215. 229. Maertz, Gregory: Henry Crabb Robinson's 1802-1803 translations of Goethe's lyric poems and epigrams. -1n:Jahrbuch des Wiener Goethe-Vereins. Bd. 100/101. 1996/97. Wien 1998. S.69-92. 230. Marx, Friedheim: "Die Menschwerdung des Gottlichen" : Thomas Manns Goethe-Bild in "Lotte in Weimar". -In: Thomas-Mann-Jahrbuch. Bd. 10. 1997. Frankfurt a. M. 1998. S.113-132. 231. Menke, Timm: Die Goethe-Rezeption Amo Schmidts. - Bielefeld: Aisthesis, 1998. - 138 S. 232. Metzger, Heinz-Klaus: Metamorphose und Nomos: tiber den Sinn von Weberns Anrufung Goethes. - In: Goethe-Spuren : e. Lese-Buch zum Konzertprojekt j Konzerthaus Berlin 1998/99 / Hrsg. Konzerthaus BerliniSchauspielhaus am Gendarmenmarkt. Konzeption u. Red. Heike Hoffmann ... - Gottingen, 1998. - S. 155-167: ill. 233. Mix, York-Gothart: Mit Goethe und Diderot gegen die Pachter des klassischen Erbes: U. Plenzdorfs "Die neuen Leiden des jungen W.", V. Brauns Texte zu "Hinze und Kunze" u. die Kontrolle der literar. Kommunikation in der DDR. -In: Jahrbuch der Deutschen Schil• lergesellschaft.Jg. 42. Stuttgart 1998. S. 401-420. 234. Moering, Renate: Bettine Brentanos Vertonung von Goethes "Ach neige, du Schmerzensrei• che ... " : e. unbekanntes Autograph im Goethe- u. Schiller-Archiv. -In: Internationales Jahr• buch der Bettina-von-Arnim-Gesellschaft. Bd. 10. Berlin 1998. S. 11-21 : Noten 235. Neumann, Thomas: ... fast ein Friihstiick bei Goethe: Thomas Mann u. die Goethe-Woche in Weimar. -In: Thomas-Mann-Jahrbuch. Bd. 10. 1997. Frankfurt a.M. 1998. S. 237-247. 236. h~ Hanns-Josef: Faustinas Ktisse : Roman. - Mtinchen : Luchterhand, 1998. - 350 S. Roman tiber Goethes Rom-Aufenhalt. 237. Potapova, G.E.: Puskin, Gete i Nikolaj Polevoj. -In: Russkajaliteratura. Godizd. 41. St. Pe• terburg 1998. Nr. 4, S. 71-86. [Puskin, Goethe u. N. Polevoj.] 238. Rienticker, Gerd: "Ein Reich, das Goethe heillt" : Errungenschaften u. Probleme klassizist. Kunstkonzepte. -In: Werner Felix: Festschrift zum 70. Geburtstag / Hrsg. Torsten Fuchsu. Michael Zock ... - Frankfurt (Oder), 1997. - S. 13-28. 239. Roder-Bolton, Gerlinde: George Eliot and Goethe: an elective affinity. - Amsterdam j At• lanta/Ga. : Rodopi, 1998. - 290 S. - (Textxet j 13) 240. Rohde, Carsten: Blicke auf Rom: Goethe u. Brinkmann. -In: Sprache im technischen Zeit• alter. Jg. 36. Berlin 1998. H. 146, S. 205-223. 241. Rychner, Max: Zum 28. August (1938). - Thomas Manns Goethe-Schriften : zu den Essays: "Neue Studien" (1948). - Theorie der Literatur : zu dem Buche "Goethe und seine Zeit" von Georg Lukacs (1948). -In: M. Rychner. Bei mir laufen Faden zusarnmen : literar. Aufsatze, Kritiken, Briefe / hrsg. von Roman Bucheli. - Gottingen, 1998. - S. 132-134,256-261 u. 262-267. - (Veroffentlichungen der Deutschen Akademie fur Sprache u. Dichtung j 74) 242. Seng,Joachim: "Ich kann von Goethe nicht anders sprechen als mit Liebe" : Thomas Manns Briefwechsel mit Ernst Beutler. -In: Jahrbuch des Freien Deutschen Hochstifts. Jg. 1998. Tti• bingen 1998. S. 242-275 : ill. 243. hsh~ Yoshito: Goethe und Levi-Strauss. -In: Sprache, Literatur und Kommunikation im kulturellen Wandel: Festschr. fUr Eijiro Iwasaki antilli. seines 75. Geburtstags / hrsg. von Tozo Hayakawa ... - Tokyo, 1997. - S. 441-461 : ill. Goethe-Bibliographie 543

244. Tanaka, Iwao: Katsuichiro Kamei und Goethe: e. Fall der Goethe-Rezeption in Japan. - In: Gete-nenkan. Goethe-Jahrbuch. Bd. 40. Tokyo 1998. S. 129-144. [In dt. Sprache.] 245. Tihanov, Galin: The ideology of "Bildung" : Lukacs and Bakhtin as readers of Goethe. - In: Oxford German studies. Vol. 27. Oxford 1998. S. 102-140. 246. Willmann, Fran«oise: "Goethe und kein Ende" : trois physiologistes du XIXe siecle face au savant Goethe. - In: Le texte et l'idee. No. 12. Nancy 1997. S. 49-70. Darin iiber DuBois-Reymond, Virchow u. Helmholtz. 247. Wysling, Hans: Thomas Ma= in den Spuren Goethes. - In: Hans Wysling - zum Geden• ken / hrsg. von Eckhard Heftrich u. Thomas Sprecher. - Frankfurt a. M., 1998. - S. 28-42.

248. Albrecht, Wolfgang: Zeitgenossische Alpen- und Italienbeschreibungen in Goethes "Reise• Tagebuch 1786" : Probleme ihrer Beriicksichtigung fur die Textkonstitution u. Kommentie• rung i=erhalb e. neuen histor.-krit. Ausg. der Tagebiicher Goethes. - In: Quelle - Text - Edition: Ergebnisse der osterr.-dt. Fachtagung der Arbeitsgemeinschaft fur germanist. Edi• tion in Graz vom 28. Febr. bis 3. Mirz 1996 / hrsg. von Anton Schwob u. Erwin Streitfeld ... - Tiibingen, 1997. - S. 179-185. - (Beiheftc zu Editio; 9) 249. Birus, Hendrik: Philosophisch-philologische Editionsprobleme bei Goethes "Asthetischen Heften". - In: Philologie und Philosophic: Beitrage zur VIT. Internat. Fachtagung der Ar• beitsgemeinschaft philos. Editionen (12. -14. Mirz 1997 Miinchen) / hrsg. von Hans Gerhard Senger. - Tiibingen, 1998. - S. 89-97. - (Beihefte zu Editio ; 11) 250. Bunzel, Wolfgang: Goethe als Almanachbeitrager : e. Versuch zur Autortypologie. - In: Li• terarische Leitmedien : Almanach u. T aschenbuch im kulturwissenschaftl. Kontext / hrsg. von Paul Gerhard Klussmann u. York-Gothart Mix. - Wiesbaden, 1998. - S. 101-119. - (Mainzer Studien zur Buchwissenschaft ; 4) 251. Kraft, Herbert: Die Weimarer Goethe-Ausgabe. - In: Goethe-yongu. Goethe-Studien. Bd. 9. Seoul 1997. S. 407-425. [In dt. Sprache.] 252. Ludwig, Johannes: Zur bkonomie der Medien: Zwischen Marktversagen und Querfinanzie• rung: von J. W. Goethe bis zum Nachrichtenmagazin Der Spiegel. - Opladen ; Wiesbaden : W cstdt. Veri., 1998. - 414 S. : graph. Darst. - (Studien zur Kommunikationswissenschaft ; 33) 253. Schwartz, Peter J.: An unpublished essay by Goethe? : "Staatssachen. Ueber miindliche deut• sche Rechtspflege in Deutschland". - In: The Germanic review. Vol. 73. WashingtonIDC 1998. Nr. 2, S. 107-131. 254. Trunz, Erich: Sechs kleine Goethe-Studien. - In: Jahrbuch des Wiener Goethe-Vereins. Bd. 100/101. 1996/97. Wien 1998. S. 15-37. Darin: Probleme einer heutigen Goethe-Ausgabe. - Die Extreme und die Mitte. - "Faust" und die "Wanderjahrc". - Natur - Idee - Tatigkeit - Liebe: e. Gesprach iiber Goethe im Jahre 1949. - Goethes letztes Gedicht. - Wie findet man ein Goethe-Zitat? 255. Wieviel Goethe braucht der Mensch? : Johann Wolfgang Goethe, Samtliche Werke nach Epochen seines Schaffens, Miinchner Ausg. Hrsg. von Karl Richter ... - Miinchen : Hanser, 1998. - 47 S. : ill. Darin: Wapnewski, Peter: Das Werk als Ganzes betrachtet, S. 7-13. - Richter, Karl: Zur Kon• zeption der Miinchner Ausgabe, S. 15-26. - Stimmen zur Miinchner Ausgabe, S. 27-31. - Inhaltsiibersicht der Miinchner Ausgabe, Ausstattung und Preise, S. 33-43. - Weitere Goethe-Veroffentlichungen bei Hanser, S. 45-47.

256. Gete-nenkan. Goethe-Jahrbuch / Goethe-Ges. in Japan. - Tokyo: Goethe-Ges. in Japan. Bd. 40. - 1998. - 200 S. : ill., graph. Darst. 257. Goethe-Jahrbuch / im Auftrag des Vorstands der Goethe-Gesellschaft hrsg. von Werner Kel• ler. - Weimar: VerI. Herma= Bohlaus Nachfolger. Bd. 114. 1997. -1998. - 489 S. : ill. 544 Goethe-Bibliographie

258. Goethe-yongu. Goethe-Studien / Korean. Goethe-Ges. - Seoul: Korean. Goethe-Gesell• schaft. Bd. 9. - 1997. - 437 S. 259. Jahrbuch des Freien Deutschen Hochstifts / hrsg. von Christoph Perels. - Tiibingen : Nie• meyer. Jg. 1998. - 1998. - 326 S. : ill. 260. Jahrbuch des Wiener Goethe-Vereins / hrsg. von Herbert Zeman. - Wien : VerI. Fassbaen• der. Bd. 100/101. 1996/97. - 1998. - 288 S. : ill., Noten 261. Publications of the English Goethe Society / ed. by Jeremy D. Adler, Martin W. Swales and Ann C. Weaver. - Leeds: W. S. Maney & Son LTD. N. S. Vol. 67. Papers read before the Society 1997. -1998. - 108 S. : Noten, ill.

262. Maisak, Petra: Goethes Zeichnungen und Radierungen : Bestandskatalog. - Frankfurt a. M. : Freies Deutsches Hochstift; Frankfurter Goethe-Museum, 1998. - 85 S. : lli. 263. Trunz, Erich: Goethes Haus und seine Sammlungen. -In: Jahrbuch des Wiener Goethe-Ver• eins. Bd. 100/101. 1996/97. Wien 1998. S. 39-54. Autorenregister

Abel, Angelika 220 Buck, Theo 48,185 Accettola, Maria Rosa 59 Budde, Elmar 61 Adler,Jeremy 43,147,261 Bunzel, Wolfgang 250 Aim, Sam-Huan 189 Burdorf, Dieter 62,159 Albrecht, Wolfgang 4,248 Ammerlahn, Hellmut 166 Campbell, Ian R. 105 Andraschke, Peter 61 Canisius, Claus 49 Apel, Friedmar 1, 2 Cardinal, Roger 25 Appel, Sabine 22 Chapeaurouge, Donat de 214 Ashizu, Takeo 44 Chon, Young-Ae 50 Constantine, David 26 Babic,Josip 94 Corkhill, Alan 105 Bachleitner, Norbert 212 Corsinovi, Graziella 215 Bahr, Ehrhard 190 Cory, Mark E. 144 Barkhoff, Jiirgen 60 Costazza, Alessandro 51 Barner, Wilfried 211 Cusatelli, Giorgio 159 Barte, Andrea 141 Basfeld, Martin 59 Dahnke, Hans-Dietrich 12 Bell, Matthew 8 Darnm, Sigrid 5, 27 Belski, Franca 212 Danuser, Hermann 106,186 Beniscelli, Alberto 148 Debon, Giinther 28 Bersier, Gabrielle 172 Destro, Alberto 107 Bertho, Sophie 45 Dettrnering, Peter 108 Bertuzzi, Francesco 59 Dewitz, Hans-Georg 1,3 Bestebreunje, Frank 46 Dinglinger, Wolfgang 29 Biedermann, Flodoard v. 13 I>6hJer,Andreas 4 Birus, Hendrik 2,23,183, Dorr, Volker C. 1 249 Donati, Maria Luisa 59 Bjorklund, Beth 144 Dorschel, Andreas 191 Block, Ed 213 Dressler, Hilmar 52 Blondeau, Denise 173 Dreyer, Emst-Jiirgen 59 Bockemiihl,Jochen 59 Dunne, Kerry 105 Bohrne, Gemot 220 Dusini, Amo 30 Bohrne, Harttnut 104 Dwars, Jens-F. 138 Bottiger, Karl August 24 Bogner, Ralf Georg 221 Ebersbach, Volker 31 Borchrneyer, Dieter 2,61 Egger, Irmgard 192 Bosse, Anke 184 Ehrich-Haefeli, Verena 53,68, Bovenschen, Silvia 162 182 Bozzi, Paolo 59 Eibl, Karl 2 Brandmeyer, Rudolf 47 Eisenhauer, Gregor 216 Brandt, Helmut 7 Elsaghe, Yahya A. 139 Brecht, Christoph 2 Engelhardt, Dietrich v. 59,60 Breger, Claudia 135 Enklaar,Jattie 46 Bucheli, Roman 38, 241 Erkenbrecher, Hans 35 546 Autorenregister

Erochin, A. V. 98 Herrmann, Elisabeth 174 Ester, Hans 46 Herwig, Wolfgang 13 Hillenbrand, R. 137 Fabbri, Yeronique 201 Hilmes, Carola 198 Falkner, SiJke R. 109 Hilscher, Eberhard 223 Farrelly, Daniel]. 217 Horisch,Jochen 175,224 Fehrenbach, Frank 60 Hoeveler, Diane Long 167 Fetscher, Justus 54 Hoffmann, Heike 29, 61, 183, 186, 222, 232 Fetz, Reto Luzius 53 Hofmann, Michael 56 Ficht!, Gisela 3 Hohlfeld, Klaus 176 Fineron, Andrew 161 Honsza, Norbert 223 Fink, Gonthier-Louis 55, 56 Hoppe-Sailer, Richard 220 Fink, KarlJ. 59 Hom, Eva 64,177 Fludernik, Monika 203 Hortschansky, Klaus 65 Folkers, Horst 57 Horvath, Geza 149 Fran,

Koopmann, Helmut 69,151 MUller, Klaus-Detlef 2 Kowalczyk, Kathrin 160 Muller-Dietz, Heinz 76 Kraft, Herbert 251 Krebs, Roland 152 Naumann, Barbara 198,199 Kreutzer, Leo 118 Nelles,Jurgen 124 Krobb, Florian 179 Neubauer, John 77 Krohn, Wolfgang 220 Neumann, Thomas 235 Krolop, Kurt 228 Nisbet, Hugh Barr 60 Kriismann, Elke 70 Nischik, Reingard M. 177 Kuhn, Bernhard 71 Kuhn, Dorothea 60 Oellers, Norbert 1 Oesterle, Gunter 78 Lacoste,Jean 36 Oh, Soon-Hee 125, 126 Lalke, Izabela 171 Onheil, Hanns-Josef 236 Lamport, F.J. 153 Osterkamp, Ernst 9 Lange, Horst 144 Oswald, Stefan 170 LeRider,Jacques 209 Otto, Regine 12 Liebrand, Claudia 154 Linder, Luz-Maria 72 Panza, Marco 59 Lipinski, Krzysztof 119 Park, Kwang-Ja 200 Lippert-Adelberger, Eberhard 180 Parlato, Lucia 59 Losch, Michael 16 Paul,Jean-Marie 56,201 Lorey, Christoph 100, 109 Peer, Larry H. 167 Ludwig,Johannes 252 Peil, Dietmar 23 Ludwig, Peter 3 Perels, Christoph 18, 259 Luderssen, Klaus 162 Plews,JohnL. 100,109 Poder, Elfriede 155 Maertz, Gregory 229 Porksen, Uwe 60 Mahal, Gunther 120 Ponzi, Mauro 79 Maisak, Petra 262 Potapova, G. E. 237 Mandelkow, Karl Robert 220 Prog, Wolfgang 1 Marx, Friedheim 230 Mathy, Dietrich 198 Raabe, Paul 37 Mattenklott, Gert 121 Raulet, Gerard 206,224 Matussek, Peter 17,60, 104, 106, 122 Reed, Terence J. 80 Menke, Timm 231 Reinitzer, Heimo 14 Mertens, Volker 61 Richter, Karl 3, 255 Metzger, Heinz-Klaus 232 Riedel, Volker 61 Meyer-Abich, Klaus Michael 220 Rienacker, Gerd 238 Mi\lzek, Bonifacy 97,187 ROder-Bolton, Gerlinde 239 Michel, Christoph 3 Rohling, Horst 187 Mix, York-Gothart 233,250 Rolleke, Heinz 81 Mobus, Frank 123 Rohde, Carsten 240 Moeller,Hans 168 Roob, Helmut 35 Moenng, Renate 234 Rothe, Wolfgang 82, 83 Moiso, Francesco 59 Ruhlig, Andrea 1 Molnar, Geza v. 73 Ruwe, Donelle R. 167 Mommsen, Katharina 3,10,74 Rychner, Max 38, 241 Mondella, Felice 59 Morazzoni, Anna Maria 59 Sara, Michele 59 Mori, Yoshihito 75 Sme, Gunter 202, 203 Muller, Gerhard 61 Sato, Takuo 165 S48 Autorenregister

Sauerland, Karol 163 Takahashi, Yoshito 103,243 Schad, VVoligang 220 Tanaka, Iwao 244 Schafer, Sabine 3 Tang, Chenxi 157 Schieren, Jost 84 Theis, Robert 152 Schindel, Ulrich 136 Thorn, Rene 59 Schings, Hans-Jiirgen 127 Tihanov, Galin 245 Schmitz, Hermann 59,220 Titzmann, Michael 134 Schneckenburger, Stefan 85 Traber, Habakuk 61 Schober, Purrgelika 86 Trunz,Erich 89,254,263 Schodlbauer, Ulrich 87 Tzvetanov, Tzvetan 129 Schone, Albrecht 2 SchoBler, Franziska 204 Ueki, Michiko 90 Scholz, Hannelore 11 Unseld, Siegfried 188 Schiinemann, Peter 41 Schulz, Gerhard 19 Vieillard-Baron, Jean-Louis 201 Schwartz, Peter J. 253 Vogel, Martin 146 Schwedt, Georg 39,88 Vogel, Matthias 130 Schweickard, VVoligang 62,159 VoGkamp, VVilhelm 2 Schweitzer, Frank 220 Schwob, Purrton 248 VV aldmann, Helmut 131 Seehafer, Klaus 40 VVapnewski, Peter 255 Seifert, Siegfried 170 VVeaver, Purrn C. 261 Seng, Joachim 242 VVeber, Heinz-Dieter 91 Senger, Hans Gerhard 249 VV ebster, Gerry 59 Sergi, Purrton 145 VV eigel, Sigrid 181 Sermonti, Giuseppe 59 VV eitz, Hans-J. 20 Sex!, Martin 155 VVelch, G. Rickey 59 Shaffer, Elinor S. 43,77 VVhaley,John 8,10 Shimbo, Sukeyoshi 1S6 Wietholter, Waltraud 2 Simm, Hans-Joachim 15 VVillard, Penelope 37 Simpson,James 101 VVilliams, John R. 42 Sini, Carlo 59 VVillmann, Francroise 246 Smail, Purrdrew 128 VVilpert, Gero v. 21 So1ch, Reinhold 210 VVitte, Bernd 12 Solbrig, Ingeborg H. 158 VV ohlfahrt, Irving 206 Sprecher, Thomas 247 VVyder, Margrit 92 Stafford, Fiona 153 VVyka, Kazimierz 97 Stammen, Theo 141 VVysling, Hans 247 Stefenelli, Norbert 192 Steiner, Uwe 206,224 Yom, Syng-Sup 93 Stellmacher, VVoligang 61 Yu, Chang-Kook 132 Stephan, Inge 205 Yu, Tianxin 95 Sternke, Rene 24 Streitfeld, Erwin 248 Zabka, Thomas 60, 133 Swales, Martin VV. 261 Zehm, Edith 3, 4 Zeman, Herbert 260 Tagliagambe,Silvano 59 Ziegler, Renatus 59 T aglietti, Gabrio 59 Zock, Michael 102,238 Bildnachweis

Abb.1-7: Richard-Strauss-Archiv Gannisch Abb.8: Paul-Sacher-Stiftung - Sammlung Paul Sacher - Basel Abb.9-10: Thiiringisches Hauptstaatsarchiv Weimar, HA A XIX Nr. 42, Bl. 217 Abb.11: Foto Rudolf Thiem, 1998 Abb.12: nach: Gisela Maul, Margarete Oppel, Goethes Wohnhaus, Miinchen, Wien 1996,S.25 Abb.13: Goethe-Nationalmuseum, Inv.-Nr. GGe/00957 Abb.14: Vatikan, Galleria dei Candelabri, nach: Die dionysischen Sarkophage. Bearb. von Friedrich Matz. n. 3. 1969, Beil. 100 Abb.15: Florenz, Museo Archeologico, nach: Enrico Brunn, I rilievi delle ume etrusche, Vol. 1, Cielo troico, Roma 1870, LXXXVI, 1 Abb.16: Goethe-Nationalmuseum, Inv.-Nr. GGe/00956 Abb.17: Rom, Kapitolinisches Museum, nach: Gosta Saflund, The Belvedere Torso. In: Opuscula Romana 11 (1976), Fig. 18 (Ausschnitt) Abb.18: nach: Diane DeGrazia Bohlin, Prints and related drawings by the Carracci family, Bloomington (usw.) 1979, (Nr.) 210 Abb.19: London, National Gallery, nach: Terisio Pignatti, Filippo Pedrocco, Veronese. T. 2, Milano 1995, S. 363, (Kat.-Nr.) 249 Abb.20: Goethe-Nationalmuseum, Inv.-Nr. GGe/00958 Abb.21: nach: The illustrated Bartsch, Vol. 26, p. 218 Abb.22: nach: The illustrated Bartsch, Vol. 26, p. 231 Abb.23: Goethe-Nationalmuseum, Inv.-Nr. GGe/00959 Abb.24: Kunsthistorisches Museum Wien, Antikensammlung, Inv.-Nr. IX A 37 Abb.25: nach: J. H. von Eckhel, Choix de pierres gravies du Cabinet Imperial des An• tiques. Wien 1788, Taf. XXIX Abb.26: Freies Deutsches Hochstift, Goethe-Museum Frankfurt/M., Inv.-Nr. 15264, nach:]bFDtHochst 1991, Abb. 10 (Ausschnitt) Abb.27: Kunsthistorisches Museum Wien, Antikensammlung, Inv.-Nr. xn 329 Abb.28: Stiftung Weimarer Klassik, Goethe- und Schiller-Archiv, Inv.-Nr. GSA 25N, 2,11a Siglen-Verzeichnis

AA Johann Wolfgang von Goethe: Gedenkausgabe der Werke, Briefe und Gesprache. Hg. von Ernst Beutler. 24 Bde. u. 3 Erganzungsbde. Zurich 1948-1971 [Artemis• Gedenkausgabe] . AS Goethes Amtliche Schriften. Veroffentlichung des Staatsarchivs Weimar. 4 Bde. Hg. von Willy Flach und Helma Dahl. Weimar 1950-1987.

BA Goethe: Poetische Werke. Kunsttheoretische Schriften und Obersetzungen. 22 Bde. Berlin, Weimar 1960-1978 [Berliner Ausgabe]. DjG Der junge Goethe. Neu bearbeitete Ausgabe in funf Banden. Hg. von Hanna Fischer-Lamberg. Berlin 1963-1973. Registerband 1974.

FA Johann Wolfgang Goethe: Samtliche Werke. Briefe, Tagebucher und Gesprache. 40 Bde. Hg. von Hendrik Birus u. a. Frankfurt/M. 1987 ff. [Frankfurter Ausgabe]. HA Goethes Werke. Hamburger Ausgabe in 14 Banden. Hg. von Erich T runz. Ham• burg 1948-1964 [Hamburger Ausgabe].

HA-Br Briefe von und an Goethe. Hamburger Ausgabe. Hg. von Karl Robert Mandel• kow und Bodo Morawe. Hamburg 1962-1967.

JA Goethes samtliche Werke. Jubilaumsausgabe. Hg. von Eduard von der Hellen. Stuttgart, Berlin 1902-1912 [Jubilaumsausgabe].

LA Goethe. Die Schriften zur Naturwissenschaft. Vollstandige mit Erlauterungen versehene Ausgabe im Auftrage der Deutschen Akademie der Naturforscher. Leopoldina. Begr. von Lothar Wolf und Wilhelm Troll. Hg. von Dorothea Kuhn und Wolf von Engelhardt. 17 Text- und Kommentarbde. Weimar 1947 ff. [Leo• poldina]. MA Johann Wolfgang Goethe: Samtliche Werke nach Epochen seines Schaffens. Munchner Ausgabe. Hg. von Karl Richter in Zusammenarbeit mit Herbert G. Gopfert, Norbert Miller und Gerhard Sauder. Munchen 1985 ff. [Munchner Aus• gabe]. W A Goethes Werke. Hg. im Auftrag der Gro6herzogin Sophie von Sachsen. 143 Bde. Weimar 1887-1919. NachdruckMunchen 1987. [nebst] Bd. 144-146: Nachtrage und Register zur IV. Abt.: Briefe. Hg. von Paul Raabe. Bde. 1-3 Munchen 1990. [Weimarer Ausgabe]. Hinweise zur fonnalen Gestaltung von Typoskripten

1 Typoskripte bitte in zweifacher Ausfertigung - 111zzeiliger Abstand (auch bei den Anmerkungen), vierzig Zeilen je Seite, Zeilenbreite durchschnittlich 60 Ansdiliige - in einem Umfang von hochstens 22 Seiten (einseitig beschrieben und einschlie6- lich Anmerkungen; durchgangige Schriftgro6e: 12 Punkte) und zusatzlich in Fonn einer Diskette (ab WORD 6.0; als DOC- oder RTF-Datei) einsenden an: Redaktion des Goethe-Jahrbuchs, Dr. Petra Oberhauser Postfach 2251, D-99423 Weimar.

2 Der Name des Vertassers steht in Versalien tiber der Hauptiiberschrift. Uber• schriften enden ohne Punkt.

3 a Die erste Zeile jedes Absatzes beginnt mit drei Anschlagen Einzug; damit eriibri• gen sich Leerzeilen zwischen den Abschnitten.

3 b Strophen- und Prosazitate (Primiir- und Sekundarliteratur) von vier und mehr Zeilen werden in der Regel durch Einzug (drei Anschlage) hervorgehoben. An• fiihrungszeichen entfallen dann.

4 Aile Titel von Werken und Aufsatzen werden im Text und in den Anmerkungen kursiv (oder unterstrichen) und ohne Anfiihrungszeichen wiedergegeben. Aus• nahme: Anfiihrungszeichen werden benotigt bei Zitaten oder im Titel; Beispiel: Meyer, Hennan: "Zarte Empirie". Studien zur Literaturgeschichte. Stuttgart 1963; vgl. auch die Beispiele unter Punkt 12.

5 a Zitate werden im Text und in den Anmerkungen durch "Anfiihrungszeichen" kenntlich gemacht.

5 b Zitate in Zitaten werden durch ,einfache Anfiihrungszeichen' wiedergegeben.

6 Hervorzuhebende Stellen (bitte nur im Ausnahmefall anwenden!) sind im Typo• skript zu sperren oder mit unterbrochener Linie zu unterstreichen.

7 Einklammerungen innerhalb von runden Klammem und Auslassungen in Zitaten werden durch eckige Klammem [ ... ] gekennzeichnet.

8 a Anmerkungen (Endnoten) bitte auf gesonderten Blattem einreichen. Sie werden innerhalb eines Beitrags stets durchgezahlt.

8 b Die Endnotenziffem im Text werden hochgestellt und nicht mit Klammem ver• sehen. Eine Endnotenziffer folgt auf das Satzzeichen, wenn sie sich auf den ganzen 552 Hinweise

Satz, sie steht vor dem Satzzeichen, wenn sie sich nur auf das vorausgehende Wort oder die vorausgehende Begriffseinheit (Wortgruppe) bezieht.

8 c Die Endnotenziffem erscheinen freistehend und ohne Klammer vor dem Text der Anmerkungen (Fu6noten). Auch bei langen Fu6noten sollten Absatze moglichst vermieden werden; statt dessen kann ein neuer Abschnitt durch einen Gedan• kenstrich yom vorherigen abgesetzt werden.

8 d Die FuBnoten beginnen mit einem Gro6buchstaben und enden mit einem Punkt. Namen von Autoren, Herausgebem oder Bearbeitem werden nicht hervorgeho• ben.

9 Allgemeine bibliographische Begriffe werden abgektirzt (z.B.: Aufl., Diss., Hrsg., hrsg. von,Jg., Bd., Nr., S., Zs.,jb. usw.).

10 Die verwendete Goethe-Ausgabe wird mit der entsprechenden Sigle im direkten ZitatanschluB nachgewiesen (z.B.: WA 1,5.1, S. 100; vergleichbar wird verfahren bei: JA, AA, HA, MA, FA). Die Auflosung der Siglen erfolgt tiber ein Siglen-Ver• zeichnis am Ende des Jahrbuchs.

11 Wird ein Titel wiederholt zitiert, erscheint lediglich der Nachname des Autors mit Verweis auf diejenige Stelle, an der er vollscindig genannt ist: Vulpius (Anm. 10), S. 132 f.

12 Ftir die Zitierweise in den Endnoten gelten folgende Beispiele: ltalienische Reise. In: HA 11, S. 9-349. Friedrich Schiller: Ueber das Erhabene. In: Schillers Werke. Nationalausgabe. Band 21. Philosophische Schriften. Zweiter Teil. Vnter Mitwirkung von Helmut Koopmann hrsg. von Benno Wiese. Weimar 1963, S. 38-54. Katharina Mommsen: Goethe und die arabische Welt. Frankfurt am Main 1988, S.86f. Vgl. Reinhart Kosellek: Goethes unzeitgemaj1e Geschichte. In: Gjb 110 (1993), S.27-39. Margarethe Beckurts: Zur Bedeutung der Novelle in Goethes " Wahlverwandtschaf ten". In: Zeitschrift fUr deutsche Philologie 103 (1984), Sonderheft, S. 75 f. Peter Michelsen: Fausts Erblindung. In: Aufiatze zu Goethes ]aust H", hrsg. von Werner Keller. Darmstadt 1992 (Wege der Forschung, Bd. 445), S. 345-356. Heinrich Vo6 an Charlotte von Schiller, 12.11.1809. Zit. nach: Hartl (Anm. 4), S.73. Bitte zitieren Sie stets einheitlich und folgerichtig. Wir bitten zu beachten:

Das Goethe-Jahrbuch geht jedem Mitglied der Goethe-Gesell• schaft in Weimar e. V. kostenlos zu. Voraussetzung fur seine Lie• ferung ist die regehnaBige Zahlung des J ahresbeitrags von 60 D M (Schiiler, Studenten und Ehepartner eines Mitglieds 30 DM).

Der Jahresbeitrag wird jeweils zuJahresbeginn faJlig. Es wird ge• beten, ihn auf eines der folgenden Konten zu iiberweisen:

o 301 004 048 1 BLZ 820 510 00 bei der Sparkasse Weimar oder 118819-6011 BLZ 50010060 bei der Postbank Frank• furt am Main oder 282 711 1001 BLZ 820 700 24 bei der Deutschen Bank - Filiale Weimar oder per Bankscheck an die Geschaftsstelle der Goethe-Gesell• schaft in Weimar.

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Antrage auf Mitgliedschaft konnen formlos an die Geschaftsstelle in Weimar gerichtet werden. Die Goethe-Gesellschaft vereint nicht nur Germanisten, sondem voll Dankbarkeit auch engagierte Goethefreunde, die sich fur dessen Leben und Werk interessieren.