Missa Solemnis Ludwig v. Beethoven

Orchester und Kammerchor der KlangVerwaltung

Susanne Bernhard Anke Vondung Pavol Breslik Yorck Felix Speer

Enoch zu Guttenberg

Ludwig van Beethoven Missa solemnis

Susanne Bernhard, Sopran Anke Vondung, Alt Pavol Breslik, Tenor Yorck Felix Speer, Bass

Andreas Reiner, Solo-Violine Orchester und Kammerchor der KlangVerwaltung

Enoch zu Guttenberg

Liveaufnahme aus dem Herkulessaal der Münchner Residenz, 07. März 2009 Live recording from the Hercules Concert Hall of the Munich Residence, March 7th, 2009

Ludwig van Beethoven Missa solemnis

D-Dur, op. 123 für vier Solostimmen, Chor und Orchester

[1] Kyrie 07:59 [2] Gloria 17:12 [3] Credo 18:20 [4] Sanctus 05:19 [5] Benedictus 09:48 [6] Agnus Dei 06:51 [7] Dona nobis pacem 09:22 Die hohe Messe des Zweifels

Im Herbst 1818 galt es in Wien als offenes stand aber ließ ein kontinuierliches Arbei- Geheimnis, dass Erzherzog Rudolf ten kaum zu. Außerdem umschloss die von Habsburg Erzbischof zu Olmütz Komposition eine Reihe grundsätzlicher werden sollte; und obwohl die offizielle Fragestellungen: Welche künstlerische Ge- Ernennung noch ausstand, erwog Ludwig stalt konnte eine katholische Messe in der van Beethoven, seinem bewährten Freund aufgeklärten Epoche nach dem Wiener und Schüler für diesen Anlass eine Messe Kongress noch annehmen? Wie weit wa- zu komponieren. Das sogenannte „Witt- ren die tradierten Formen überhaupt noch genstein-Skizzenbuch“ legt den Schluss legitim – und wie weit waren sie unum- nahe, dass die ersten Entwürfe zeitgleich gänglich? Diese Abwägung stellte sich als mit den Diabelli-Variationen im Frühjahr kaum bezwingbares Hemmnis in den Weg. 1819 entstanden; also unmittelbar nach Beethoven stürzte sich deshalb zunächst in der formellen Wahl Rudolfs am 24. April. eine intensive Lektüre von Sakralmusiken Seinen Gratulationsbrief verband Beetho- zwischen Renaissance und Gegenwart. ven denn auch mit einer hochgemuten Ankündigung: „Der Tag, wo ein Hochamt So währte es bis in den Sommer 1823, von mir zu den Feierlichkeiten für Ihre ehe er die gewaltige Komposition tatsäch- Kaiserliche Hoheit soll aufgeführt werden, lich abschließen konnte. Der ursprüngliche wird für mich der schönste meines Lebens Anlass war damit längst verstrichen. Für sein.“ die Uraufführung am 18. April 1824 in St. Petersburg sorgte denn auch ein anderer Aber bald wurde deutlich, dass die selbst- Gönner, Fürst Galitzin. Die Wiener Teilpre- gestellte Aufgabe in der gegebenen Frist miere folgte am 7. Mai – gemeinsam mit nicht zu bewältigen war. Die Einsetzungs- der 9. Symphonie. zeremonie war für März 1820 vorgesehen. Beethovens angegriffener Gesundheitszu- Zugleich wurde ein spezifisches Problem geistlichen „Arie“. Sie sind streng einge- der Messe deutlich: Sie erschien – nicht zu- bunden in die chorisch-orchestrale Ge- letzt wegen ihres enormen Umfangs – von samtstruktur (während sich umgekehrt das Anfang an als ein Werk für den Konzert- Orchester im „Benedictus“ mit einem rein saal. Beethoven leistete dieser Einschät- instrumentalen Präludium emanzipiert – zung sogar bewussten Vorschub, indem er gleichsam als einem Synonym der Orgelme- versicherte, die Messe könne „als großes ditation während der Wandlung). Zugleich Oratorium“ aufgeführt werden. Zugleich eignet den Sätzen eine spezifisch blockhaf- beteuerte er: „So schwer es mir wird, über te Dimension. Die Themen erscheinen nicht mich selbst zu reden, so halte ich sie doch im sinfonischen Sinne durchgeführt, son- für mein größtes Werk.“ dern emblematisch und konstant.

Gewiss entsprach diese Formulierung Dafür ist die Missa innig durchdrungen auch materiellem Kalkül. Dennoch zeugt von alten Formen und Formeln: eine sie von einem unmittelbaren Ergriffensein bewusste Archaik, die sich nicht nur im Pa- vor der eigenen Schöpfung. So ist die lestrina-Satz des „Kyrie“ oder in den Widmung „Von Herzen – Möge es zu machtvoll barocken Fugen-Architekturen Herzen gehen“ durchaus als Bekenntnis des „Gloria“ und „Credo“ äußert, sondern anzusehen. Und in der Tat ist dem „sum- die gesamte Faktur des Werkes prägt. mum opus“ mit den Kriterien einer her- kömmlichen Sakralkomposition kaum bei- So nutzte Beethoven den Zeichenvorrat zukommen. Beethoven verzichtete z. B. auf musikalischer Symbole intensiver als die übliche Nummern-Einteilung einer Kan- mancher Komponist der Bach-Zeit. Das tatenmesse: die Sätze sind konsequent Kyrie etwa setzt all seine Einsätze – streng durchkomponiert. Auch die solistischen musikalisch sinnlos – auf den dritten statt Passagen verselbständigen sich kaum je zur den ersten Taktteil: eine Verrückung des Metrums, die sich einzig aus der vierzigmal hintereinander aus – als müsse Zahlensymbolik eines dreieinigen Gottes er durch unablässige Repetition des Wort- erklärt, bei dem die Drei die Eins bedeutet. klangs des brüchig gewordenen Inhalts Die musikalische Bildkraft deckt dabei alle erst wieder habhaft werden. Ebenen theologischen Denkens ab: So, wenn im Gloria bei „adoramus te“ die Solchen Momenten stehen allerdings Führungsstimme eine Oktave abwärts Passagen gegenüber, deren radikale Sub- stürzt und dort verharrt - die Musik also jektivität kein anderer gewagt hätte. So gleichsam anbetend zu Boden sinkt. Oder wird im Agnus Dei das vorgegebene Ada- wenn umgekehrt bei „tu solus altissimus“ gio-Tempo in der „Bitte um innern und („Du bist der Höchste“) die Soprane über äußern Frieden“ abrupt abgelöst durch sechs Takte das hohe a intonieren. Eine Kriegspauken und Trompeten. Gewiss anrührende Dimension nimmt diese Bilder- hatte schon Joseph Haydn diese Mittel sprache im „Et incarnatus“ an, wo bei eingesetzt, um die Schrecken des Krieges Erwähnung des Heiligen Geistes (nach hörbar zu machen. Bei Beethoven aber sind christlicher Ikonographie in Gestalt einer sie ein Indiz, dass der sakrale Raum der Taube) die Flöte ein nachgeahmtes Tauben- Messkomposition für ihn nicht länger gurren anstimmt. existiert; dass die gottlose Außenwelt unmittelbar in ihn hineinragt. Die Militär- Allerdings entspricht die exzessive Ver- musik signalisiert in der Missa eine Katastro- wendung solcher Zeichen und Embleme phe, gegen deren Wüten kein theologisches zugleich einem tiefen Bedürfnis nach Heil zu finden ist. Und gegen diese Dekon- theologischer Rückversicherung. Im Credo struktion kommt auch das „Benedictus“ zum Beispiel spricht Beethoven das mit seinen wie vom Himmel niedersteigen- Schlüsselwort „Credo“ („Ich glaube“) den Violinsoli letztlich nicht auf. durch kontrapunktische Verzahnung fast Klaus J. Schönmetzler The High Mass of Doubt

In the fall of 1818, it was an open secret artistic shape could a catholic mass still take that Archduke Rudolph of Habsburg was in the enlightened époque after the Con- going to be Archbishop of Olmütz; and gress of Vienna? To what extent were the even though the official appointment had venerable ways still legitimate at all – and not yet taken place, Ludwig van Beethoven to what extent were they necessary? This felt prompted by the occasion to compose consideration posed an almost unconquer-­ a mass for his old friend and student. The able obstacle. Therefore, Beethoven initially so-called “Wittgenstein Sketchbook” devoted himself to reading sacral music suggests that the first drafts were created from the Renaissance to the present. at the same time as the Diabelli Variations, in the spring of 1819, i.e. immediately Thus, it wasn’t until the summer of 1823, after Rudolph’s formal election on April that he was finally able to finish the monu- 24th. In his congratulatory letter, Beethoven mental composition. The original occasion haughtily announces: “The day on which a had long since passed. Hence, another High Mass composed by myself shall be patron was responsible for the premiere on performed for His Imperial Highness shall April 18th, 1824 in St. Petersburg – Prince be the most wonderful day of my life.” Galitzine. The part premiere in Vienna followed on May 7th, together with the But soon he realized that this self-im- Symphony No. 9. posed task could not be mastered within the time limit. The investiture ceremony At the same time, a specific problem of was scheduled for March 1820. However, the mass surfaced: from the very begin- due to Beethoven’s poor health he was ning, it seemed to be a work for concert hardly able to work continuously. In addi- halls – not least due to its enormous ex- tion to that, the composition was encom- tent. Beethoven consciously abetted this passed by several basic questions: What idea by reassuring that the mass could be performed “as great oratorio”. At the seem to be arranged in a symphonic sense, same time, he affirmed “As hard as it is for but emblematic and constant. me to talk about myself, I still consider it my greatest work”. On the other hand, the Missa is entirely steeped in old forms and formulas: a deli- Of course, this choice of words was based berate archaism, which not only manifests on materialistic calculation. Still, it shows itself in the Palestrina movement of the how deeply touched he was by his own “Kyrie” or the powerful baroque fugue creation. Thus, the dedication “From the architecture of “Gloria” and “Credo”, but heart – to the heart” can actually be seen influences the entire make of the work. as a confession. And indeed – the criteria of a conventional sacral composition Thus, Beethoven used the sign supply of hardly apply to this “summum opus”. musical symbols more intensively than For example, Beethoven went without many a composer of Bach’s time. The the usual numeral arrangement of a Kyrie, for example, focuses all its entries – cantata mass: the movements are conse- pointless, musically speaking – on the third quently composed through. Even the solo instead of the first part of the measures: a parts hardly ever hive off into spiritual displacement of the metre, which can only “arias”. They are tightly woven into the be explained by the number symbolism of choral-orchestral overall structure (while, a three-legged god, whose three repre- in turn, the orchestra emancipates itself ­ sents the one. In doing so, the musical in the “Benedictus” with a purely instru-­ image quality covers all levels of theological mental prelude – similar to an organ medi- thinking: like in the Gloria’s “adoramus te”, tation during the consecration, as it were). when the leading voice plunges down one At the same time, the movements adopt a octave and stays there – with the music specific blocky dimension. The motifs don’t adoringly sinking to the floor, as it were. Or in “tu solus altissimus” (“Thou art the Agnus Dei is abruptly replaced by war Most High”) when, in turn, the soprano drums and trumpets. Sure enough, Joseph intonates the top A for over six measures. Haydn had already used those means in In the “Et incarnatus”, this metaphorical order to render the terror of war audible. language takes on a touching dimension, But with Beethoven, they indicate that the when the flute imitates a dove’s call, as sacral room of mass composition no longer soon as the Holy Spirit is mentioned (who existed for him; that the godless outside in Christian iconography is depicted as a world extended directly into him. In the dove). Missa, the military music signifies a catas- trophe, whose rage cannot be defeated by At the same time, however, this excessive theological salvation. And not even the usage of such symbols and emblems corres- “Benedictus” with its violin soli descending ponds to a deep longing for theological from heaven can ultimately compensate reinsurance. In the Credo, for example, for this deconstruction. Beethoven speaks the key word “Credo” Klaus J. Schönmetzler (“I believe”) almost forty times in a row ­ by means of contrapunctual interleaving. It seems as if by relentlessly repeating the word he once more had to get a hold of its perished meaning.

However, these moments are opposed by passages whose radical subjectivity would not have been chanced by anyone else. Thus, the preset adagio tempo in the “plea for inner and outer peace” of the Kyrie

Kyrie eleison. Herr, erbarme Dich unser. Christe eleison. Christus, erbarme Dich unser. Kyrie eleison. Herr, erbarme Dich unser.

Gloria

Gloria in Excelsis Deo. Et in terra pax Ehre sei Gott in der Höhe. Und Friede auf hominibus bonae voluntatis. Laudamus Erden den Menschen, die guten Willens te. Benedicimus te. Adoramus te. Glorifica- sind. Wir loben Dich. Wir preisen Dich. Wir mus te. beten Dich an. Wir verherrlichen Dich.

Gratias agimus tibi propter magnam glori- Wir danken Dir ob Deiner großen Herrlich- am tuam. keit.

Domine Deus, Rex coelestis, Deus Pater Herr und Gott, König des Himmels, Gott, omnipotens. Domine Fili unigenite. allmächtiger Vater! Herr Jesus Christus, Jesu Christe. Domine Deus, Agnus Dei, eingeborener Sohn! Herr und Gott, Lamm Filius Patris. Gottes, Sohn des Vaters!

Qui tollis peccata mundi, miserere nobis. Du nimmst hinweg die Sünden der Welt: Qui tollis peccata mundi, suscipe depreca- Erbarme Dich unser! Du nimmst hinweg die tionem nostram. Qui sedes ad dexteram Sünden der Welt: Nimm unser Flehen gnä- Patris, miserere nobis. dig auf. Du sitzest zur Rechten des Vaters: Erbarme Dich unser.

Quoniam tu solus Sanctus. Tu solus Denn Du allein bist heilig. Du allein der Dominus. Tu solus Altissimus, Jesu Christe. Herr. Du allein der Höchste, Jesus ­Christus. Cum Sancto Spiritu. Mit dem Heiligen Geiste.

In gloria Dei Patris. Amen. In der Herrlichkeit Gottes, des Vaters. Amen.

Credo

Credo in unum Deum, Patrem omnipoten- Ich glaube an den einen Gott, den allmäch- tem, factorem coeli et terrae visibilium tigen Vater, Schöpfer des Himmels und der omnium et invisibilium. Credo in unum Erde, aller sichtbaren und unsichtbaren Dominum Jesum Christum, Filium Dei Dinge. Ich glaube an den einen Herrn Jesus uni­genitum. Et ex Patre natum ante omnia Christus, Gottes eingeborenen Sohn. Er ist saecula, Deum de Deo, lumen de lumine, aus dem Vater geworden vor aller Zeit. Deum verum de Deo vero. Genitum, non Gott von Gott, Licht vom Lichte, wahrer factum, consubstantialem Patri: per quem Gott vom wahren Gott. Gezeugt, nicht omnia facta sunt. Qui propter nos homines ­geschaffen, eines Wesens mit dem Vater; et propter nostram salutem descendit de durch ihn ist alles geschaffen. Für uns coelis. ­Menschen und um unsres Heiles willen ist er vom Himmel herabgestiegen.

Et incarnatus est de Spiritu Sancto ex Maria Er hat Fleisch angenommen durch den Virgine: ­Heiligen Geist der Jungfrau Maria:

Et homo factus est. Und ist Mensch geworden. Crucifixus etiam pro nobis: sub Pontio Er wurde sogar für uns gekreuzigt. Unter Pilato passus, et sepultus est. Pontius Pilatus erlitt er den Tod und wurde begraben.

Et resurrexit tertia die secundum scripturas. Er ist auferstanden am dritten Tage, ­ gemäß der Schrift.

Et ascendit in coelum; sedet ad dexteram Er ist aufgefahren in den Himmel und sitzet Patris. Et iterum venturus est cum gloria, zur Rechten des Vaters. Er wird wieder- judicare vivos et mortuos; cujus regni non kommen in Herrlichkeit, Gericht zu halten erit finis. über Lebende und Tote: und seines Reiches wird kein Ende sein.

Credo in Spiritum Sanctum, Dominum, et Ich glaube an den Heiligen Geist, den vivificantem: qui ex Patre Filioque procedit. Herrn und Lebensspender, der vom Vater Qui cum Patre et Filio simul adoratur et und vom Sohne ausgeht. Er wird mit dem conglorificatur: qui locutus est per Pro­ Vater und dem Sohn zugleich angebetet phetas. Credo in unam sanctam catholicam und verherrlicht. Er hat gesprochen durch et apostolicam Ecclesiam. Confiteor unum die Propheten. Ich glaube an die eine baptisma, in remissionem peccatorum et ­heilige, katholische und apostolische expecto resurrectionem mortuorum. ­Kirche. Ich bekenne die eine Taufe zur ­Vergebung der Sünden. Ich erwarte die Auferstehung der Toten.

Et vitam venturi saeculi. Amen. Und das ewige Leben. Amen. Sanctus

Sanctus, Sanctus, Sanctus Dominus, Deus Heilig, Heilig, Heilig, Herr, Gott Sabaoth. Sabaoth. Himmel und Erde sind erfüllt von Deiner Pleni sunt coeli et terra gloria tua. Herrlichkeit.

Hosanna in der Höhe. Osanna in excelsis. Hochgelobt sei, der da kommt im Namen Benedictus, qui venit in nomine Domini. des Herrn. Hosanna in der Höhe! Osanna in excelsis.

Agnus Dei

Agnus Dei, qui tollis peccata mundi: Lamm Gottes, Du nimmst hinweg die Sün- miserere nobis. Agnus Dei: den der Welt: Erbarme Dich unser. Lamm Gottes:

Dona nobis pacem. Schenk uns Frieden. Susanne Bernhard

Die aus München stammende Sopranistin Neben ihrer Tätigkeit als Opernsängerin Susanne Bernhard begann 1995 mit dem widmet sich Susanne Bernhard dem Lied-, Gesangsstudium an der Hochschule für Oratorien-, und Konzertgesang. Ihre viel- Musik und Theater in München. Sie erhielt fältigen Engagements auf diesem Gebiet Unterricht bei Angelica Vogel und in der führten sie unter anderem zur Zusammen- Liedklasse von Helmut Deutsch sowie arbeit mit dem Georgischen Kammeror- privaten Unterricht bei Kammersänger chester, dem Ensemble Ader Paris, der Jan-Hendrik Rootering, Dietrich Schneider, Neuen Hofkapelle München, dem Russian Carol Byers und Richard Trimborn. National Orchestra, den Ludwigsburger Schlossfestspielen und der Stuttgarter Seit Beginn ihres Studiums war sie an Bachakademie. Unter Semyon Bychkov war zahlreichen Produktionen der Bayerischen sie zu Gast beim WDR Sinfonieorchester. Theaterakademie beteiligt. 1997 debütierte Beim Saarländischen Rundfunk sang sie bei sie als Susanna in Mozarts „Le Nozze di der vom Fernsehen übertragenen Festver- Figaro“ im Prinzregententheater München. anstaltung zum 50jährigen Bestehen des Mit nur 23 Jahren wurde sie im Jahr 2000 Orchesters unter Stanislaw Skrowaczewski Ensemblemitglied am Opernhaus der (9. Symphonie Beethoven). Landeshauptstadt Kiel. Dort war sie in zahl- reichen Rollen zu erleben, beispielsweise 2007 war sie mit Bruckners „Te deum“ als Lisa in Schrekers „Christophorus“, als im Baden-Badener Festspielhaus, mit der Violetta in Verdis „La Traviata“ sowie als Camerata Academica Salzburg beim Gast unter anderem in der Rolle der Sophie Beethovenfestival Warschau sowie mit im „Rosenkavalier“ von dem Symphonieorchester und Chor des und als Musetta in Puccinis „La Bohème“. Bayerischen Rundfunks in Mendelssohns „Paulus“ zu hören. Im November über- nahm sie mit großem Erfolg kurzfristig für Luba Orgonasova die Sopran-Partie in Verdis „Messa da Requiem“ auf einer Tournee mit Enoch zu Guttenberg, die sie in die Berliner Philharmonie, ins Dortmun- der Konzerthaus sowie in die Alte Oper Frankfurt führte. Beethovens „Missa Solemnis“ sang sie zuletzt mit Enoch zu Guttenberg bei den Herrenchiemsee Fest- spielen sowie in der Kölner Philharmonie.

Susanne Bernhard

The soprano Susanne Bernhard was born in Munich and began her vocal studies at the University of Music and Performing Arts Munich in 1995. She was taught by Angelica Vogel and attended Helmut Deutsch’s Lied class, but also had private lessons with KS Jan-Hendrik Roote- ring, Dietrich Schneider, Carol Byers, and Richard Trimborn. Since the beginning of her studies, she with the WDR Symphony Orchestra. At the participated in numerous productions Saarländischer Rundfunk, she sang at the of the Bayerische Theaterakademie. In gala for the 50th anniversary of the 1997, she gave her debut as Susanna orchestra under Stanislaw Skrowaczewski in Mozart’s­ “Le Nozze di Figaro” at the (Beethoven’s Symphony No. 9), which was Munich Prinzregententheater. In the year also broadcasted on TV. 2000, at the young age of 23, she became an ensemble member at the Kiel Opera. In 2007, she performed Bruckner’s “Te There she performed in numerous roles, Deum” at the Festspielhaus Baden-Baden, such as Lisa in Schreker’s “Christophorus”, sang with the Camerata Academica Violetta in Verdi’s “La Traviata”, and gave Salzburg at the Beethoven Festival Warsaw, guest performances in roles such as Sophie and performed in Mendelssohn’s “Paulus” in “” by Richard Strauss with the Bavarian Radio Symphony Orche- and as Musetta in Puccini’s “La Bohème”. stra. In November, she very successfully filled in for Luba Orgonasova and per­ In addition to her capacity as opera formed the soprano part in Verdi’s “Missa singer, Susanne Bernhard dedicates herself di Requiem” on a tour with Enoch zu to singing lied, oratorios, and concerts. Her Guttenberg, which led her to the Berlin numerous engagements in this field have Philharmonie, the Dortmund Konzerthaus, led to collaborations with the Georgisches as well as to the Alte Oper Frankfurt. More Kammerorchester, the Ader Paris ensemble, recently, she performed in Beethoven’s the Neue Hofkapelle München, the Russian “Missa Solemnis” under Enoch zu Gutten- National Orchestra, the Ludwigsburger berg at the Herrenchiemsee Festival, and ­ Schlossfestspiele, and the International at the Kölner Philharmonie. Bach Academy Stuttgart. Under Semyon Bychkov, she had a guest performance Anke Vondung

Anke Vondung stammt aus Speyer und In den folgenden Jahren feierte sie gro- studierte bei Prof. Rudolf Piernay an der ße Erfolge bei den Salzburger Festspielen, Musikhochschule Mannheim. den Salzburger Mozart-Festwochen, an der Opéra Bastille sowie am Grand Théâtre de 1998 nahm sie an einem internationalen Genève, beim Glyndebourne Festival und Opernprojekt des European Opera Center an der Nederlandse Opera Amsterdam. unter der Leitung von Brigitte Fassbaender teil und erhielt nachfolgend zahlreiche Im Dezember 2006 übernahm sie kurz- Auszeichnungen: Sie war u. a. Erste Preis- fristig in der „Rosenkavalier“-Premiere der trägerin des Internationalen Hans-Gabor- Opéra de Bastille Paris die Partie des Belvedere-Wettbewerbs in Wien und Dritte Octavian, eine Rolle, die sie wenige Preisträgerin des ARD-Musikwettbewerbes Monate später auch an der Staatsoper in München (unter Nichtvergabe eines ­ Berlin und 2008 bei den Münchner Opern- 1. Preises) sowie Erste Preisträgerin des festspielen sang. Bereits 2007 debütierte Bundeswettbewerbes Gesang in der Sparte sie mit großem Erfolg als Cherubino in Konzert. 1999 erhielt sie den 1. Preis des „Le Nozze di Figaro“ an der Metropolitan Mendelssohn-Bartholdy-Wettbewerbes. Opera New York. Von 2003 bis 2006 war sie Ensemblemitglied der Sächsischen Von 1999 bis 2002 war sie Ensemblemit- Staatsoper Dresden, seither ist sie dem glied des Tiroler Landestheaters in Haus mit einem Residenzvertrag Innsbruck, wo sie zahlreiche große Partien verbunden. ihres Faches sang, u. a. Octavian, Sesto und Hänsel. Im Jahr 2000 debutierte Anke Neben ihrer Tätigkeit im Opernbereich Vondung am Théâtre Châtelet in Paris als widmet sich Anke Vondung dem Konzert- Hänsel und 2001 an der Staatsoper und Liedgesang. Sie arbeitete mit Dirigen- München als Siebel in Gounod’s „Faust“. ten wie James Conlon, , Sir Roger Norrington, Philippe Herreweghe, Edo de Waart, Gerd Albrecht, Kent Nagano, Manfred Honeck, Peter Schreier, Dietrich Fischer-Dieskau, Fabio Luisi, Marek Janowski, René Jacobs, Peter Schneider und Jun Märkl.

Konzertreisen führten sie in nahezu alle europäischen Länder sowie nach Nord- und Südamerika.

Anke Vondung

Anke Vondung was born in Speyer, and studied at the Music Conservatory in Mann- heim under the guidance of Professor Rudolf Piernay.

In 1998, she participated in an internatio- nal opera project of the European Opera Center directed by Brigitte Fassbaender and subsequently won numerous awards: She won First Prize at the international Hans Gabor Competition in Vienna, third Prize at the international ARD Music Competition Rosenkavalier” at the Opéra de Bastille in in Munich (the First Prize was not awarded), Paris, a role which she should perform at as well as First Prize at the National Singing the a few months later Competition in the field „concert“. In 1999, and at the Munich Opera Festival in 2008. she received First Price at the Mendelssohn- In 2007, she already gave her successful Bartholdy Competition, to name but a few. debut as Cherubino in “Le Nozze di Figaro” at the in New York. From 1999 to 2002, she was an ensemble From 2003 to 2006, she was an ensemble member at the Tyrol Regional Theater in member at the Saxon State Opera Dresden; Innsbruck, where she sang numerous great she still has a residency contract with the parts in her field, such as Octavian, Sesto, house. and Hansel. In the year 2000, Anke Vondung made her debuts as Hansel at the In addition to her work as opera singer, Théâtre Châtelet in Paris, and in 2001 as Anke Vondung dedicates herself to concert Siebel in Gounod’s „Faust“ at the Munich and Lied performances. She has been National Opera. working with conductors such as James Conlon, Helmuth Rilling, Sir Roger Norring- During the following years, she achieved ton, Philippe Herreweghe, Edo de Waart, great successes at the , the Gerd Albrecht, Kent Nagano, Manfred Mozart-Festival-Weeks, the Opéra Bastille, Honeck, Peter Schreier, Dietrich Fischer- as well as the Grand Théâtre de Geneva, at Dieskau, Fabio Luisi, Marek Janowski, René the Glyndebourne Festival, and the Neder- Jacobs, Peter Schneider and Jun Märkl. landse Opera Amsterdam. Concert tours have led her to virtually In December 2006, she filled in for the every European country, as well as to North part of Octavian in the premier of “Der and South America. PAVOL BRESLIK

Die steile Karriere des Tenors Pavol Breslik begann 2005, als er bei der Kritiker- umfrage der Zeitschrift „Opernwelt“ zum „Nachwuchssänger des Jahres“ gekürt wurde. Sein Studium absolvierte der 1979 geborene Slowake an der Universität für Musik in Bratislava. Im Jahr 2000 gewann er den 1. Preis beim Antonín-Dvorák-Wett- bewerb in Tschechien. 2002/03 setzte er seine Ausbildung im Opernstudio CNIPAL in Marseille fort und komplettierte sie in Meisterkursen bei Yvonne Minton, Mady Mesplé, Mirella Freni und William Matteuzzi.

Von 2003 bis 2006 gehörte Pavol Breslik dem Ensemble der Berliner Staatsoper Unter den Linden an, wo er u. a. als Ferrando („Così fan tutte“), Tamino („Zauberflöte“), Don Ottavio („Don Gio- vanni“), Nemorino („L’elisir d’amore“), Kudrjasch („Katja Kabanowa“) und Gottesnarr („Boris Godunow“) zu hören war. Mit seinen Mozart-Partien gastierte er in dieser Zeit bereits am Teatro Verdi in Triest, am Piccolo Teatro in Mailand, am Théâtre de la Monnaie in Brüssel, beim BBC Proms in London war er mit dem Glyndebourne Festival, bei den Wiener Philharmonic Orchestra unter Kurt Masur Festwochen und beim Festival von Aix-en- in Janáceks „Glagolitischer Messe“ zu Provence. Als Jaquino in „Fidelio“ trat er hören, mit dem Concert d’Astrée unter im Pariser Théâtre du Châtelet auf. Emmanuelle Haïm in London und Paris in Händels „Il trionfo del tempo“, beim Seit 2006 frei schaffend, hat er sein Mo- Edinburgh Festival in Beethovens Messe in zart-Repertoire um Belmonte („Entführung C-Dur und in „Christus am Ölberg“. Unter aus dem Serail“) und Idamante („Idome- Kurt Masur wirkte er auch bei der neo“) erweitert. Als Don Ottavio trat er bei Uraufführung von Siegfried Matthus’ „Te den Salzburger Festspielen und an der Deum“ und, mit dem Orchestre National Metropolitan Opera New York auf, als de France, in Beethovens „Missa Solemnis“ Alfred („Die Fledermaus“) im Genfer Grand und Neunter Sinfonie mit. Die „Missa Théâtre, als Tamino im Londoner Covent Solemnis“ hat er außerdem mit dem Garden, als Evangelist in der Johannes-Pas- London Symphony Orchestra unter Sir sion im Théâtre du Châtelet, als Colin Davis aufgeführt, „La Messe Solen- Idamante und Lenski („Eugen Onegin“) an nelle“ und „Roméo et Juliette“ von Berlioz der Bayerischen Staatsoper München. Dort mit dem Orchester des Bayerischen hat er an der Seite von Edita Gruberova Rundfunks unter Riccardo Muti. Von Naïve auch sein Rollendébut als Gennaro in auf CD aufgezeichnet wurde die Original- Christof Loys erfolgreicher Neuinsze-­­ fassung von Dvoráks „Stabat Mater“ mit nierung von Donizettis „Lucrezia Borgia“ dem Ensemble Accentus. gegeben.

Auch auf den Konzertpodien ist Pavol Breslik ein gern gesehener Gast. Bei den PAVOL BRESLIK

The meteoric rise of tenor Pavol Breslik Vienna Festival and at the Festival d’Aix-en- began in 2005, when he was elected “Best Provence. He performed as Jaquino at the Young Singer of the Year” by the critics’ Théâtre du Châtelet in Paris. poll of the magazine “Opernwelt”. Born in 1979 in Slovakia, he studied at the Music A freelancer since 2006, he has extended University in Bratislava. In 2000, he won his Mozart repertoire by Belmonte (“The First Prize at the Antonín Dvorák Competi- Abduction from the Seraglio”) and tion in the Czech Republic. In 2002/03, he Idamante (“Idomeneo”). He performed as continued his studies at the Opera Studio Don Ottavio at the Salzburg Festival and at CNIPAL in Marseille and attended master the Metropolitan Opera in New York, as classes with Yvonne Minton, Mady Mesplé, Alfred (“Die Fledermaus”) at the Grand Mirella Freni and William Matteuzzi. Théâtre in Geneva, as Tamino at the London Covent Garden, as evangelist in From 2003 to 2006, Pavol Breslik was an the St. John Passion at the Théâtre du ensemble member at the Berlin Staatsoper Châlet, as Idamante and Lenski (“Eugene Unter den Linden, where he performed as Onegin”) at the in Ferrando (“Così fan tutte”), Tamino (“The Munich, where he also gave his debut as Magic Flute”), Don Ottavio (“Don Giovan- Gennaro in Christof Loy’s successful new ni”), Nemorino (“L‘elisir d‘amore”), Kudrjas production of Donizetti’s “Lucrezia Borgia” (“Katja Kabanova”) and Simpleton (“Boris with Edita Gruberova. Godunov”), to name but a few. During that time, he already gave guest perfor- Pavol Breslik is also a welcome guest on mances featuring his Mozart parts at the concert podiums. At the BBC Proms in Teatro Verdi in Trieste, the Piccolo Teatro in London, he sang Janácek’s Glagolitic Mass Milan, the Théâtre Royal de la Monnaie in with the Philharmonic Orchestra Brussels, the Glyndebourne Festival, the conducted by Kurt Masur, Handel’s “Il Yorck Felix Speer trionfo del tempo” with the Concert Yorck Felix Speer erhielt seine Gesangs- d’Astrée conducted by Emmanuelle Haïm ausbildung bei Theodor Greß, Alan Speer in London and Paris, Beethoven’s Mass in C sowie Hanna Schwarz und besuchte major and “Christ on the Mount of Olives” Meisterkurse bei Brigitte Fassbaender und at the Edinburgh Festival. Under Kurt Andreas Schmidt. Masur, he also performed in the world premiere of Siegfried Matthus’ “Te Deum” Heute arbeitet er mit Dirigenten wie and, with the Orchestre National de Philippe Herreweghe, Semyon Bychkov, France, in Beethoven’s “Missa Solemnis” Thomas Hengelbrock, Sir Roger Norring- and Symphony No. 9. He has also perfor- ton, Manfred Honeck, Charles Dutoit, Ingo med the “Missa Solemnis” with the Metzmacher, Christopher Hogwood, Claus London Symphony Orchestra conducted by Peter Flor, Hayko Siemens oder Helmuth Sir Colin Davis, “La Messe Solennelle” and Rilling. Dabei konzertiert er mit zahlreichen “Roméo et Juliette” by Berlioz with the renommierten Ensembles, u. a. mit den Bavarian Radio Symphony Orchestra Bamberger Symphonikern, dem Orchestre conducted by Riccardo Muti. The CD des Champs-Élyssées Paris, dem Schwedi- recording of the original version of Dvorák’s schen Radiosinfonieorchester Stockholm, “Stabat Mater” with the ensemble Accen- dem Gewandhausorchester Leipzig, tus was published by Naïve. den Hamburger, Stuttgarter, Hofer und Münchner Symphonikern, mit dem Württembergischen Kammerorchester Heilbronn, dem Württembergischen Staatsorchester Stuttgart, der Staatsphil- harmonie Rheinland-Pfalz, dem Kammer- orchester Basel, der Capella Istropolitana, dem Odense Sinfoniorchester, dem Orquestra Sinfonica de Sao Paulo, mit La Banda oder den Münchner Bachsolisten.

Neben einem umfangreichen Konzert- repertoire, das sich von Werken von Schütz und Buxtehude über die von Bach, Haydn, Mozart und Brahms bis hin zu Partien wie der Stimme des Herrn in Schmidts „Buch mit Sieben Siegeln“, Judas in Elgars „The Apostles“ oder dem Satan in Francks „Les Beatitudes“ spannt, gab er 2002 sein Operndebüt als Figaro in „Le Nozze di Figaro“ unter Christian Kabitz.

Yorck Felix Speer ist Preisträger des Queen-Sonja-Musikwettbewerbs in Oslo. Er sang den Christus in der Johannes-Passi- on am Mariinsky-Theater in St. Petersburg und in der Dresdner Frauenkirche. Zudem gastierte er an der Alten Oper Frankfurt, an St. Michaelis und in der Musikhalle Hamburg, der Berliner Philharmonie, im Wiener Musikverein sowie in zahlreichen weiteren europäischen Musikzentren. Bei Holstein-Musikfestival, wo er zuletzt 2007 den Ludwigsburger Schlossfestspielen war den Raphael in Haydns „Schöpfung“ er ebenso zu Gast wie beim Schleswig- gesungen hat. Yorck Felix Speer

Yorck Felix Speer received his vocal In addition to his extensive concert reper- training from Theodor Greß, Alan Speer, toire, which includes works by Schütz, and Hanna Schwarz. He visited the master Buxtehude, Bach, Haydn, Mozart, and classes of Brigitte Fassbaender and Andreas Brahms, but also parts such as the Voice of Schmidt. God in Schmidt’s “The Book with Seven Seals”, Judas in Elgar’s “The Apostles”, or Today he works with conductors such as Satan in Franck’s “Les Beatitudes”, he gave Philippe Herreweghe, Semyon Bychkov, his opera debut as Figaro in “Le Nozze di Thomas Hengelbrock, Sir Roger Norring- Figaro” conducted by Christian Kabitz in ton, Manfred Honeck, Charles Dutoit, Ingo 2002. Metzmacher, Christopher Hogwood, Claus Peter Flor, Hayko Siemens or Helmuth Rilling. Yorck Felix Speer is a laureate of the Queen He performs with numerous renowned en- Sonja International Music Competition sembles: the Bamberg Symphony Orchestra, in Oslo. He sang the part of Christ in the the Orchestre des Champs-Élyssées Paris, the St. John’s Passion at the Mariinskji Theater Swedish Radio Symphony Orchestra Stock- in St. Petersburg and in the Dresdner holm, the Gewandhausorchester Leipzig, Frauenkirche. He also had guest perfor- the Hamburg, Stuttgart, Hof and Munich mances at the Alte Oper Frankfurt, in Symphony Orchestras, the Württemberg St. Michaelis and at the Musikhalle Ham- State Orchestra Stuttgart, the German burg, the Berliner Philharmonie, the Vienna Philharmonic Orchestra Rhineland- Musikverein, and at many more European Palatinate, the Kammerorchester Basel, musical centers. He was a guest at the Lud- the Capella Istropolitana, the Odense wigsburger Schlossfestspiele as well as at Sinfoniorkester, the Orquestra Sinfonica the Schleswig-Holstein Musik Festival, de Sao Paulo, with La Banda or the where he sang the part of Raphael in Munich Bach Soloists, to name but a few. Haydn’s “Creation” in 2007. Kammerchor der KlangVerwaltung

Der Kammerchor der KlangVerwaltung Leitung von Enoch zu Guttenberg sowie wurde im Jahr 2000 von Enoch zu Gutten- Meyerbeers „Gli Amori di Teolinda“ mit berg gegründet. Ergänzend zum hoch- Ljubka zu Guttenberg am Pult zur Auf- virtuosen Orchester der KlangVerwaltung führung. Weitere umjubelte Konzerte entstand damit ein adäquates Sänger- folgten mit der Messe in e-moll von Anton ensemble, das die exemplarische und Bruckner, mit Brahms‘ „Fest- und Gedenk- stilsichere Erarbeitung und Aufführung von sprüche“, Beethovens „Chorfantasie“ und Werken für kleinere Chor- und Orchester- Bachs h-moll-Messe. Beethovens „Missa besetzungen ermöglicht. Solemnis“ brachte das Ensemble bereits bei den Festspielen auf Herrenchiemsee Der Chor besteht aus professionellen und 2008 unter der Leitung von Enoch zu erfahrenen jungen Sängerinnen und Guttenberg zur Aufführung. Sängern aus dem süddeutschen Raum, darunter Mitglieder des Philharmonischen Chors München, des Chors des Bayerischen Rundfunks, des Collegium Vocale Gent und KlangVerwaltung anderer renommierter Vokalensembles. Chamber Choir

Bereits die ersten Aufführungen beim The KlangVerwaltung Chamber Choir Bachfest 2000 auf Herrenchiemsee bestä- was founded in the year 2000 by Enoch ­ tigten die in das neue Ensemble gesetzten zu Guttenberg. In addition to the highly Erwartungen: „Bachfest endete triumphal. virtuosic KlangVerwaltung orchestra, he Enoch zu Guttenberg realisiert Händels thus created an adequate ensemble of Messias mit Idealensemble!“, schrieb die singers that allowed for an exemplary and Presse. 2001 gelangten Händels „Cäcilien- eloquent development and performance of ode“ und Glucks „Orpheus“ unter der works for smaller choirs and orchestras. The choir consists of professional and ideal ensemble!” stated the press. In 2001, experienced young singers from the South they performed Handel’s “Cäcilienode“ of Germany, among them members of the and Meyerbeer’s “Gli Amori di Teolinda”, Philharmonic Choir Munich, the Bavarian conducted by Ljubka zu Guttenberg. More Radio Choir, the Collegium Vocale Gent, highly acclaimed concerts followed: the and other renowned vocal ensembles. Mass No. 2 in E minor by Anton Bruckner, Brahms’ “Fest- und Gedenksprüche”, Even the first performances at the Bach Beethoven’s “Chorfantasie”, and Bach’s Festival 2000 on Herrenchiemsee confirmed . The ensemble has already that the new ensemble would live up to its performed Beethoven’s “Missa Solemnis” expectations: “The Bach Festival ended at the Herrenchiemsee Festival in 2008, with a triumph. Enoch zu Guttenberg conducted by Enoch zu Guttenberg. implemented Handel’s Messiah with an Die KlangVerwaltung

Die KlangVerwaltung wurde 1997 von Ein fester Stamm von Musikern findet sich den beiden Geigern Andreas Reiner und projektbezogen zusammen, um neues, Josef Kröner gegründet. Die adäquate Um- aber auch das einstweilen große ange- setzung der musikalisch außergewöhnli- stammte Repertoire zu erarbeiten und neu chen Konzeptionen des Dirigenten Enoch zu beleuchten. Der Arbeitsstil dabei hat zu Guttenberg war und ist das Ziel dieses eine Art Workshop-Charakter, bei dem Orchesters. Dirigent und Musiker gleichberechtigt in die musikalische Arbeit involviert sind. Stand anfangs der ungewöhnliche Name – Dieser Prozess garantiert ein hinreißend er soll das im verantwortungsvollen Sinne lebendiges, homogenes und kompromiss- treuhändische Verwalten von Musik loses Musikerlebnis. illustrieren – im Vordergrund des Interesses, so wurde schnell klar, dass ein neues Musiker führender Symphonie- und Eliteorchester das Podium betreten hatte, Opernorchester (u. a. Wiener, Berliner und dem nicht nur die historische Aufführungs- Münchner Philharmoniker), aber auch praxis des barocken und frühklassischen international bekannte Solisten und Repertoires vertraut ist. Kammermusiker: das sind die Mitglieder der KlangVerwaltung. Zum ganz außerge- Hochvirtuoses Zusammenspiel, außer- wöhnlichen Klangerlebnis tragen auch gewöhnliche solistische Fähigkeiten, unge- Instrumente von Stradivari, Guarneri, mein farbige klangliche Möglichkeiten und Bergonzi, Guadagnini, Gofriller und weite-­ ein hochengagierter Habitus haben dem rer berühmter Meister bei. Orchester neben Traumkritiken einen in der professionellen Orchesterwelt ungewöhnli- Die Berliner Philharmonie, das Dortmun- chen Sympathiewert beschert. der Konzerthaus, das Schleswig-Holstein- Festival, das , der Kissinger Sommer, die Europäischen Wo- aus dem Goldenen Saal des Wiener Musik- chen, die Frankfurter Alte Oper, das Fest- vereins, wurde 2008 mit dem bedeutend- spielhaus Baden-Baden, das Festival auf sten deutschen Musikpreis, dem ECHO Herrenchiemsee, bei dem die KlangVerwal- Klassik ausgezeichnet. tung Orchester in Residenz ist – das sind neben den Münchner Auftritten wichtige Stationen.

Im Januar/Februar 2006 war die Klang- The Verwaltung zum ersten Mal auf einer KlangVerwaltung zweiwöchigen England-Tournee, 2007 erst- mals in den USA, im April 2007 gastierten The KlangVerwaltung was founded in sie nun einstweilen zum fünften Mal in 1997 by violinists Andreas Reiner and Josef Europas wichtigstem Musiktempel, dem Kröner. The orchestra’s aim was and still is Wiener Musikverein, 2008 waren sie the adequate realisation of the musically wieder auf Reisen in England. 2009 das extraordinary conceptions of conductor Debut im Amsterdamer Concertgebouw, Enoch zu Guttenberg. und geradezu sensationell war der Erfolg des Orchesters auf der Asienreise im Okto- While the main focus was initially aimed ber 2009. at the unusual name – which is supposed to illustrate the discretionary administration Seit der Gründung 1997 nimmt die Klang- of music in a responsible way – it soon Verwaltung CDs für FARAO classics auf, became clear that a new elite orchestra die von der internationalen Kritik hervorra- had taken the podium, which is not only gend aufgenommen wurden. Die 4. Sym- familiar with the historical performance of phonie Bruckners, eine Live-Aufnahme the baroque and early classical repertoire. The orchestra’s masterly interaction, ­extraordinary soloist abilities, amazingly ­colourful sound possibilities, and an un- usually dedicated habitus have earned them brilliant reviews as well as a great degree of popularity.

For each project, a constant base of musi- cians comes together in order to revise their meanwhile sizeable repertoire, but also to compile a new one. Their working method resembles a workshop, which allows for both the conductor and the musicians to be equally involved in the musical work. This process guarantees for an entrancingly off by instruments by Stradivari, Guarneri, lively, dense, uncompromising, and yet, due Bergonzi, Guadagnini, Gofriller, and other to the ensemble’s quality, homogeneous famous masters. musical experience. In addition to their performances in The members of the KlangVerwaltung are Munich, they play at significant venues such musicians from leading symphonic and as the Berlin Philharmonie, the Dortmund opera orchestras (such as the Vienna, Konzerthaus, the Schleswig-Holstein Musik Berlin, and Munich Philharmonic Orches- Festival, the Rheingau Musik Festival, the tras), but also internationally renowned Kissinger Sommer, the European Weeks soloists and chamber musicians. The most Festival, the Alte Oper in Frankfurt, the Fest- exceptional sound experience is rounded spielhaus Baden-Baden, and at the Festival on Herrenchiemsee, where the KlangVer- certgebouw. The orchestra’s journey waltung Orchestra performs every year. through Asia in October 2009 was a major success. In January/February 2006, the Orchestra went on their very first two week tour Since their formation in 1997, the Klang- through England; in 2007, they had their Verwaltung has been recording CDs for first appearance in the USA; in April 2007, FARAO classics, which have been highly they gave their fifth guest performance in praised by international reviews. Bruckner’s Europe’s major music temple, the Vienna 4thSymphony was recorded live in the Musikverein; in 2008 they toured through “Goldener Saal” at the Vienna Musikverein England once more. In 2009, they had their and received the most significant German debut performance in Amsterdam’s Con- music award, the ECHO Klassik.

Enoch zu Guttenberg Ensembles, die Guttenbergs künstlerische Idee und musikphilosophische Ansätze – so Bequem hat er es sich nie gemacht. Enoch der Dirigent selbst – „mit mir zusammen zu zu Guttenberg ist seinen eigenen Überzeu- 100% bemüht sind, als gemeinsame Anlie- gungen gefolgt, ist nie einfach nur mit, gen umzusetzen“: das Orchester der Klang- sondern oft genug gegen den Strom Verwaltung, zu dessen künstlerischem geschwommen. Als einer der herausragen- Leiter er 1997 berufen wurde, und die von den Dirigenten unserer Zeit hat er sich mit ihm seit 1967 geleitete Chorgemeinschaft der Musik auf eine Weise auseinanderge- Neubeuern. setzt, die Publikum und Kritiker aufgerüttelt und ihm zugleich internationale Achtung Für Enoch zu Guttenberg und seine ihm verschafft hat. verbundenen Ensembles sind die Symbiose aus dem fundierten Wissen um die jeweili- Sowohl als Sinfoniker als auch als Interpret ge historische Aufführungspraxis, der unbe- der großen Sakralwerke setzten seine dingten, zwingenden Inhaltsorientierung Aufführungen wichtige Akzente in der und der hieraus wachsenden Emotionalität eigenen Laufbahn und auf den bedeuten- Grundlage ihrer Interpretation. Dies gilt für den internationalen Bühnen. Neben seinen alle bedeutenden Werke des Barock, der Engagements als Gastdirigent, z.B. beim Wiener Klassik, aus Romantik und Spätro- MDR Leipzig als Prinzipal Guest Conductor mantik sowie für Kompositionen des 20. oder beim Sinfonieorchester des NDR Jahrhunderts. Hamburg, beim RSO Saarbrücken, an der Deutschen Oper am Rhein, beim Nouvelle Die jüngsten gemeinsamen Erfolge fei- Orchestre Philharmonique Paris und vielen erte Guttenberg zusammen mit der Klang- anderen nationalen und internationalen Verwaltung und der Chorgemeinschaft Orchestern, sind es insbesondere zwei Neubeuern im Oktober 2009 in China. Bei den gemeinsamen Konzerten im Rah- Obwohl die Musik immer im Zentrum men des Hongkong Music Festivals und des seiner Aktivität und Kreativität liegt, seine Beijing Music Festivals standen Werke von Mitwelt hat Guttenberg niemals aus den Joseph Haydn im Mittelpunkt. Augen verloren. Ob als beharrlicher Mahner und Visionär in Sachen Umweltpolitik oder „Man muss für das, was man tut, existen- als erfolgreicher Förderer der kulturellen tiell einstehen können“, ist das Credo des Zusammenarbeit zwischen Ost und West – Dirigenten. Die Antworten auf die offenen geprägt durch sein Elternhaus war die Fragen der Welt, die Guttenberg in der Verbindung von politischem und künstleri- Musik sucht und findet, sind manchmal schem Engagement für Enoch zu Gutten- radikal, haben die Fachwelt mehr als einmal berg stets Verpflichtung. Für seine Arbeit polarisiert, und finden weltweit enthusiasti- wurde er über die Jahre mit etlichen Aus- sche Anhänger. zeichnungen, darunter der Deutsche Kulturpreis und das Bundesverdienstkreuz Im Jahr 2000 wurde Enoch zu Guttenberg 1. Klasse, geehrt. Für die Einspielung von die Intendanz der Internationalen Herren- Anton Bruckners Symphonie Nr. 4 Es-Dur chiemsee Festspiele übertragen. Als künst- „Romantische“ erhielt er zusammen mit lerischer Leiter kreierte Guttenberg zusam- dem Orchester der KlangVerwaltung den men mit dem Dramaturgen Klaus J. begehrten ECHO Klassik 2008 in der Kate- Schönmetzler hier ein singuläres Konzept, gorie „Sinfonische Einspielung des Jahres“, das nicht nur von seiner Persönlichkeit und Musik des 19. Jahrhunderts. Sein musika- seinen Überzeugungen geprägt ist, sondern lisches Wirken wird mittlerweile durch zugleich die besondere Historie der Lokali- zahlreiche Funk- und Fernsehproduktionen tät einbezieht. sowie CD-Einspielungen dokumentiert. Enoch zu Guttenberg relationship with two ensembles realizing Guttenberg’s artistic idea and music philo- He has never been one to make things sophical approaches, as he puts it, ‘with easy for himself. Enoch zu Guttenberg has 100 percent dedication together with me’: always been acting with conviction and The KlangVerwaltung Orchestra whose has often enough swum against instead of artistic director he was appointed in 1997 with the tide. As one of the most outstan- and the Chorgemeinschaft Neubeuern he ding conductors of our time he has been took over in 1967. exploring music in a way that has deeply touched his audience and critics and at the For Enoch zu Guttenberg and his same time established his international ensembles the symbiosis of a profound ­reputation. knowledge about the particular historic performance practice, the absolute, obliga- As symphonist and interpreter of great tory focus on content, and the emotionali- ­sacral works, his performances have set ty growing from it are the three central high standards in his own career as well pillars of their interpretation. This applies as on major international concert stages. to all significant works from the Baroque, In addition to his engagements as guest the Viennese Classicism, the Romanticism, conductor (e. g. as principal guest conduc- the late romantic period, and to compositi- tor with the MDR Leipzig or the NDR ons from the 20th century. symphonic orchestra Hamburg, the Saar- bruecken Radio Symphony, the Deutsche Guttenberg celebrated his most recent Oper am Rhein, the Nouvelle Orchestre successes together with the KlangVerwal- ­Philharmonique Paris and many other tung and the Chorgemeinschaft Neubeu- ­national and international orchestras), ­ ern in October 2009 in China. In their con- he particularly has been forging a close joint concerts at the Hong Kong Music Festival, they focussed on works by Joseph insistent admonisher and visionary in envi- Haydn. ronmental issues or as successful promoter of a closer cultural cooperation between The composer’s credo reads as follows: the East and the West – due to his back- ‘You have to be able to existentially account ground, the combination of political and for everything you do.’ The answers to artistic commitment has always been an unsolved questions of the world Gutten- obligation for Enoch zu Guttenberg. Over berg searches for and finds in music are the years, Guttenberg has received various sometimes radical, have been polarizing awards including the Deutscher Kulturpreis experts more than once, and are admired (German Cultural Award) and the Bundes- by enthusiastic supporters throughout the verdienstkreuz (Order of Merit 1st class world. of the Federal Republic of Germany). For his recording of Anton Bruckner‘s Sympho- In 2000, Enoch zu Guttenberg was ny No. 4 ‚Romantic‘ in E-flat major he appointed artistic director of the Interna- received the coveted ECHO Klassik Award tional Herrenchiemsee Festival. Together 2008 together with the KlangVerwaltung with dramaturge Klaus J. Schönmetzler Orchestra in the category ‚symphonic Guttenberg has created a unique concept recording of the year‘ of 19th-century which not only benefits from his personali- music. His musical work has been docu- ty and beliefs but also accounts for the mented in numerous radio and television location’s exceptional history. productions and CD recordings.

Although music has always been the focus of his dedication and creativity, Guttenberg has at all times been receptive to the world surrounding him. Whether as Produzenten / Producers: Blu-ray production Andreas Caemmerer / Felix Gargerle Aufnahme / Recording: Blu-ray authoring: Wolfgang Karreth / Felix Gargerle / msm-studios GmbH Andreas Caemmerer Screen design: Assistenz / Assistance: Dominik Fritz Jörg Heilmann Authoring: Schnitt / Editing: Martin Seer Felix Gargerle Project management: Mischung / Mixing: Jakobus Ciolek Andreas Caemmerer Blu-ray producers: Redaktion u. Produktion / Editorial Staff: Stefan Bock und Andreas Caemmerer Angelika Vitzthum Titelmotiv / Cover picture: Salvador Dali “Christ of St John of the Cross” © Culture and Sport Glasgow (Museums) Künstlerfotos / Artist photographs: © Undine Hess (Anke Vondung); © FARAO classics 2010 © Anne Hoffmann (Yorck Felix Speer); © Regine Körner (Enoch zu Guttenberg S. 4, FARAO Musikproduktions- Kammerchor); © Juraj Novak (Pavol Breslik) und Vertriebs GmbH © Tom Specht (Enoch zu Guttenberg S. 34) Widenmayerstr. 18 Rgb. Übersetzung / Translation: 80538 München Katharina Blum Telefon +49 (0)89 / 30 777 610 Design / Design: [email protected] bürosüd°, München // buerosued.de www.farao-classics.de