In Der Evangelischen Kirche Im Rheinland Personen
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Personen der Reformation in der Evangelischen Kirche im Rheinland Kleve Wesel Lippe ALPEN Amalia von Essen Neuenahr-Alpen Krefeld Ruhr DÜSSELDORF Adolf Clarenbach REMSCHEID- LENNEP Sibylle von Jülich- Hermann von Wied Franz von Sickingen Martin Bucer Kleve-Berg 1477 – 1552 1481 – 1523 1491 – 1551 Köln geb. auf Burg Altwied geb. auf der Ebernburg geb. in Schlettstadt bei Bad Münster am Rhein Stein Aachen BONN Martin Bucer Hermann von Wied ALTWIED Ahr Wetzlar Adolf Clarenbach Nikolaus Faber Sibylle von Jülich- ca. 1495 – 1529 ca. 1495 – 1567 Kleve-Berg Cochem geb. nahe Lennep geb. in Obermoschel 1512 – 1554 bei Meisenheim geb. in Düsseldorf Mosel Franz von Sickingen BAD MÜNSTER Caspar Olevian AM STEIN Nahe TRIER Nikolaus Faber MEISENHEIM Nikolaus Beuck Caspar Olevian Amalia von ca. 1523 – 1572 1536 – 1587 Neuenahr-Alpen Deutschland geb. in Saarbrücken geb. in Trier 1539 – 1602 Saar geb. auf Schloss Alpen Nikolaus Beuck Bildnachweis�Impressum SAARBRÜCKEN Hermann von Wied 1477 – 1552 Adolf Clarenbach Köln Der Erzbischof als Versuch, ein auf sein Reformator Betreiben hin von der Kölner Provinzialsyn- Wäre seine Kirchen- ode 1536 beschlosse- politik erfolgreich nes Reformprogramm Bonn Martin Bucer gewesen, wäre Köln für die katholische heute vielleicht eine Kirchenprovinz Köln um- Hochburg des Protestantis- Kölner Münze aus der Amtszeit zusetzen, scheiterte jedoch. mus: Hermann von Wied (1477 Hermanns. Anfang 1542 nahm er einen Ahr bis 1552) war seit 1515 Erzbischof und zweiten Anlauf. Er lud Martin Bucer Philipp Melanchthon Altwied Kurfürst von Köln – und wurde aus und ein Jahr später auch Melanchthon Sicht der katholischen Kirche wohl ei- nach Bonn ein. Sie sollten ihm bei Neuwied ner der gefährlichsten Kirchenmänner, der „Kölnischen Reformation“ helfen. die je das Erzbistum am Rhein führten. Gemeinsam erarbeitete er mit Bucer Denn der Graf aus Altwied versuchte und Melanchthon ein Reformwerk. dort 1542/43 die Reformation einzu- Das „Einfältige Bedenken, worauf eine führen. christliche, in dem Wort Gottes gegrün- dete Reformation anzurichten sei“ fand Zunächst war Hermann jedoch treuer auf dem Bonner Landtag im Juli 1543 Cochem Verfechter der päpstlichen Lehre. Am zwar die begeisterte Zustimmung der Mosel 12. November 1520 ließ er auf dem drei weltlichen Stände (Zünfte, Ritter Kölner Domhof – als erstem Ort auf und Städte). Klerus und Domkapitel deutschem Boden – Martin Luthers lehnten die Reformen jedoch vehement Bücher verbrennen, 1523 verbot er ab. Sie forderten schließlich vom Papst, das Lesen und Verbreiten von Luthers den Erzbischof abzusetzen. Am 16. Schriften im Erzbistum Köln. Und 1529 April 1546 wurde Hermann von Wied starben mit seiner Billigung die Refor- exkommuniziert und am 3. Juli für matoren Adolf Clarenbach und Peter abgesetzt erklärt. Fliesteden auf dem Scheiterhaufen in Hermann kehrte auf seine Burg zurück. Köln-Melaten. Auf dem Sterbebett feierte er das Trier Wieds Einstellung änderte sich, als Abendmahl nach evangelischer Sitte. er 1530 auf dem Augsburger Reichs- Die Stadt Köln würdigte den großen tag die Reformatoren Martin Bucer Mann nach seinem Tod mit aufwendi- Nahe und Philipp Melanchthon persönlich gen Trauerfeierlichkeiten im Dom. Saar kennenlernte. Ihr Denken hatte großen Ob man vielleicht seine Absetzung Glan Einfluss auf seine Politik. Sein erster bedauerte? Hermann von Wied Franz von Sickingen Bonn 1481 – 1523 Ahr Neuwied Wetzlar Der Ritter der Reformation ernannte Baseler Reformator Oekolam- pad in der Bergkapelle der Ebernburg Reichsritter Franz von Sickingen (1481- Gottesdienste in deutscher Sprache 1523) machte seinen Stammsitz, die und das evangelische Abendmahl. Ebernburg bei Bad Münster am Stein, Sickingens Burg war zur „Herberge der Cochem zu einer Zuflucht für verfolgte Reforma- Gerechtigkeit“ geworden. So nannte sie toren. 1521 bot er Martin Luther Asyl der Humanist Ulrich von Hutten, ein Mosel an, als in Worms die Reichsacht über Freund Sickingens, der den Ritter mit diesen verhängt wurde. Luther ging dem reformatorischen Gedankengut bekanntlich auf die Wartburg. Doch vertraut gemacht hatte. Main zahlreiche seiner Anhänger nahmen das Asyl auf der Burg im Nahetal an Sickingen, der unter anderem St. Wen- und machten sie für etwa zwei Jahre zu del belagert hatte, kämpfte weiter mit Nahe einer reformatorischen „Denkfabrik“. dem Schwert in der sogenannten Trie- Trier rer Stiftsfehde für die Reformation und Ebernburg Auf der Ebernburg trafen ganz unter- die Säkularisierung der Kirchengüter. bei Bad Münster schiedliche Persönlichkeiten zusam- Sein Feldzug gegen das Erzbistum Trier am Stein men: Martin Bucer, Johannes Oeko- scheiterte jedoch und Sickingen starb Glan lampad, Johann Schweblin und Kaspar im Mai 1523 an Verletzungen, die er im Saar St. Wendel Aquila gehörten dazu. Sie begannen Kampf bei der Belagerung seiner Burg sehr bald damit, kirchliche Veränderun- Nanstein erlitten hatte. gen in ihrem Umfeld einzuführen. Be- Neckar reits 1522 feierte der zum Burgkaplan Saarbrücken Johannes Oekolampad Johann Schweblin Kaspar Aquila Martin Bucer Franz von Sickingen Ebernburg in Bad Münster am Stein Martin Bucer 1491 – 1551 Der Prediger von Bonn Im April 1543 trafen sich Bucer und der inzwischen auch nach Bonn gerufene Cambridge Als der junge Dominikanermönch Reformator Philipp Melanchthon auf Martin Bucer 1518 an der Universität der Wasserburg Buschoven nahe Bonn Heidelberg auf Martin Luther traf, fing mit dem Erzbischof. Er gab ihnen den Amsterdam er Feuer für die Reformation. Bucer Auftrag, einen Reformationsentwurf London NIEDERLANDE (1491 – 1551) verbreitete fortan die zu erarbeiten. Bis zum Sommer ver- protestantische Lehre und wirkte als fassten Bucer und Melanchthon eine VEREINIGTES Reformator vor allem in Straßburg, im Programm schrift mit einer evangeli- KÖNIGREICH Elsass und in England. Als Berater Her- schen Gottesdienst- und Kirchenord- mann von Wieds war er auch im Spiel nung: „Einfältige Bedenken, worauf DEUTSCHLAND beim Reformationsversuch 1543 im eine christliche, in dem Wort Gottes Erzbistum Köln – als Prediger in Bonn. gegründete Reformation anzurichten BrüsselBrüssel sei“, die in Bonn gedruckt wurde. Das BELGIEN Bonn Kurz vor Weihnachten 1542 traf Martin Kölner Domkapitel lehnte die Reform- Bucer in Bonn ein. Erzbischof und ordnung jedoch kategorisch ab. Im Kurfürst Hermann von Wied hatte ihn September 1543 – das Scheitern der geholt, damit er bei Reformen im Erz- Reformation in Köln war schon abzu- Luxemburg bistum Köln mitwirken sollte. Regelmä- sehen – verließ Bucer Bonn wieder und ßig predigte Bucer im Bonner Münster kehrte vorerst nach Straßburg zurück. und hielt theologische Vorlesungen im Am Ende seines Lebens rief ihn Thomas Paris Franziskanerkloster, sehr zum Missfal- Cramner, Erzbischof von Canterbury, len des Kölner Domkapitels. „Reiche nach England, wo Bucer als Professor in Paris Ernte, wenig Arbeiter, viele Feinde“, Cambridge wesentlichen Anteil an der notierte er damals. englischen Reformation hatte. Straßburg FRANKREICH Strasbourg Schlettstadt Zürich SCHWEIZ Bucer-Fenster in der Straßburger Erlöserkirche Martin Bucer Adolf Clarenbach Osnabrück ca. 1495 – 1529 Ems Für seinen Glauben auf den Prozess gemacht. Am 4. März 1529 fiel Scheiterhaufen das Urteil: Der Geistliche Gerichtshof verkündete die kirchliche Exkommuni- Adolf Clarenbach (ca. 1495 bis 1529) zierung und seine Verurteilung zum Münster kostete sein Eintreten für die Refor- Tod. Clarenbach sei „ein reüdig schaff mation das Leben – mit nur 34 Jahren. und faul stinckend glid“, das von der Der auf einem Bauernhof nahe Lennep Kirche abgeschnitten werden müsse. (heute ein Stadtteil von Remscheid) Ein halbes Jahr später, nachdem man Wesel geborene Lateinlehrer lernte als junger vergeblich versucht hatte, ihn zum Lippe Mann 1523 Luthers Schriften kennen Widerruf zu bewegen, wurde und schätzen. Damals war er gerade das Urteil vollstreckt. Büderich Konrektor der Schule zu St. Martin in Gemeinsam mit dem Münster geworden. Bald verbreitete eben falls wegen Clarenbach öffentlich reformatorische Ketzerei verurteilten Essen Gedanken – sehr zum Missfallen der Peter Fliesteden führte Ruhr Obrigkeit. man Clarenbach am 28. September 1529 Wiederholt verlor Clarenbach in den zur Hinrichtungs- Düsseldorf Lüttringhausen folgenden Jahren seine Arbeit, weil er stätte Melaten und Wuppertal- sich offen zu Luthers Lehre bekannte, verbrannte beide auf Elberfeld Reimscheid- und wurde nacheinander aus seinen dem Scheiterhaufen. Lennep Wirkungsstätten Münster, Wesel, Os- nabrück, Lüttringhausen und Elberfeld ausgewiesen. Er suchte Schutz bei seinem Freund Köln Johann Klopreiß, einem ebenfalls refor- matorisch predigenden Theologen in Rhein Büderich. Im April 1528 wurde Klopreiß vor das Geistliche Gericht des Erzbis- tums Köln geladen. Clarenbach beglei- Bonn tete ihn, um ihn zu unterstützen. Doch das wurde ihm zum Verhängnis. Sofort Wetzlar nach ihrer Ankunft in Köln wurden beide verhaftet. Während Klopreiß die Statue Adolf Clarenbachs Flucht gelang, wurde Clarenbach der am Rathausturm Köln Ahr Neuwied Nikolaus Faber ca.1495 – 1567 Elbe Vom Johanniter zum Reformator Weser Faber erlebte in Wittenberg eine Ein junger katholischer Johanniterbru- spannende Zeit. Er war begeistert von der machte das Städtchen Meisenheim Luthers Lehren für eine Erneuerung von am Glan zu einer der ältesten evan- Kirche und Glauben. Am 10. Dezember Ems gelischen Gemeinden auf dem Gebiet 1520 war er dabei, als Luther die Bann- der Evangelischen Kirche im Rheinland. androhung gegen sich und Schriften Alles begann mit seinem Theologiestu- seiner Gegner,