Ehrung Der Sieger: Der DFB Sagte „Danke, Schiri!“
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Offizielles Organ für die Schiedsrichter im Deutschen Fußball-Bund 1/2012 Januar/Februar Das Plakatmotiv der Aktion „Danke, Schiri!“ – versehen mit den Namen aller Sieger. Titelthema Lehrwesen Service Report Ehrung der Sieger: Spielleitung: Wie man heute Jahrestagung Der DFB sagte Warum Taktik seine Augen der Obleute „Danke, Schiri!“ so wichtig ist trainieren kann und Lehrwarte Editorial Inhalt Liebe Leserinnen und Leser, aus diesem Grund heute ungleich höher als noch vor wenigen Jahren. Entscheidungen ste- zu den vielen Eigenschaften, die einen guten hen im Mittelpunkt von Fußball-Übertragungen Schiedsrichter ausmachen, gehört die Fähig- und Sportsendungen. Einzel-Entscheidungen keit, gerade in schwierigen und turbulenten und nicht die gesamte Spielleitung gelten Situationen Ruhe und Übersicht zu bewahren. mittlerweile in der Öffentlichkeit als Maßstab Unaufgeregt bleiben, wenn alle sich aufregen, für die Beurteilung einer Schiedsrichter-Leis- beobachten statt ins Rudel zu laufen, sich die tung. notwendige Zeit nehmen für eine angemessene Alle Beteiligten müssen deshalb die Position Entscheidung. Nur ein Schiedsrichter, der sich des Schiedsrichters stärken. Kein Trainer, kein nicht von der Hektik des Spiels vereinnahmen Manager und auch kein Spieler hat etwas lässt, wird am Ende die notwendige Akzeptanz davon, wenn man die Schiedsrichter ständig der Spieler erhalten. zusätzlich unter Druck setzt, ihnen andauernd Auch außerhalb des Platzes hat diese Devise scheinbare und tatsächliche Fehler vorhält Gültigkeit. Wenn wie in diesem Herbst gesche- und die Unparteiischen auch noch auffordert, hen, Ereignisse und Vorfälle im deutschen dies alles in einem Interview nach dem Spiel Titelthema Der DFB sagte „Danke, Schiri!“ Die große Feier in Hannover 4 In der Ruhe Report Alle Lehrwarte auf einer Plattform liegt die Kraft Die Vernetzung schreitet voran 10 Herbert Fandel, Blick in die Presse Schiedsrichter-Wesen einem nahezu den Atem Vorsitzender Was die anderen schreiben 13 nehmen, sind Aktionismus und Hektik der fal- der DFB- sche Weg. Dies ist schwierig, weil die heutige Schiedsrichter- Panorama 15 Medienwelt mittlerweile viele Facetten bereit- Kommission. hält, die einer ruhigen und an Fakten orientier- ten Aufarbeitung entgegenstehen. einzuräumen. Die „Ankläger“ sägen damit an Regel-Test dem Ast, auf dem sie selbst sitzen. Einhaken - was kann da passieren? 17 Es gilt Hintergründe zu beleuchten, Fakten zu Von der Spitze bis zur Basis gilt auf allen Ebe- sammeln und zu bewerten, um aus diesen Lehrwesen Erkenntnissen heraus Dinge zu verändern und nen des Fußballs der Satz aus der Regel 5: aus einer schwierigen Lage heraus wichtige „Jedes Spiel wird von einem Schiedsrichter Taktik ist nicht nur etwas für Spieler und positive Schritte in die Zukunft zu tun. geleitet, der die Befugnis hat, den Spielregeln Wie man sich im Kopf aufs Spiel vorbereitet 18 Dies ist das Ziel der DFB-Schiedsrichter-Kom- in dem Spiel, für das er aufgeboten wurde, Gel- tung zu verschaffen.“ Wer das nicht akzeptie- Historie mission gemeinsam mit den anderen Gremien, Digitales Museum für Bekleidung gemeinsam mit Fachleuten, die sich in den ren will, sondern im Unparteiischen eher einen Die ungewöhnliche Aktion von Ulrich Wujanz Dienst der Sache stellen. Feind sieht, der ihn hindert, seine Aggressio- 21 nen auszuleben, hat im Fußball nichts verloren – Analyse „Experten-Meinungen“ von Menschen, die egal ob als Spieler, Trainer oder Vereinsverant- selbst keinerlei Verantwortung übernehmen, wortlicher, egal in welcher Spielklasse. Mut zur Korrektur sind dabei für uns kein Maßstab. Lehrreiche Szenen aus der Bundesliga 22 Wir Schiedsrichter sind kein notwendiges Übel, Das Fernsehen hat mit seinen technischen sondern ein unabdingbarer Teil der Faszina- Service Möglichkeiten die Sehgewohnheiten vieler tion Fußball. Diese Sichtweise muss bei allen Dynamische Augen Zuschauer inzwischen so verändert, dass sie Beteiligten wieder im Vordergrund stehen, Ein interessantes Experiment in Hennef 27 meinen, ein Schiedsrichter müsse genau das denn sie ist auch und gerade an der Basis, im erkennen können, was sie selbst auf ihrem Jugendfußball, von unschätzbarer Bedeutung. Porträt Bildschirm sehen. Der Kommentar eines Zustände wie in diesem Herbst in Berlin sind Reporters während einer Champions-League- Auch mit 85 - nicht hinnehmbar und müssen eine Ausnahme Übertragung vor einigen Wochen zeigt, wie „Schule“ macht immer noch Spaß bleiben. Sonst nimmt der gesamte Fußball weit sich das Ganze „entwickelt“ hat: „Das Zu Besuch bei Gerhard Schulenburg 28 erheblichen Schaden. rechte Bein war klar im Abseits, das muss ein Assistent schon sehen“, entfuhr es ihm nach Trotz aller Schwierigkeiten wünsche ich Ihnen Aus den Verbänden 32 Ansicht des Standbildes inklusive virtueller allen für das Jahr 2012 das notwendige Glück. Abseitslinie. Und denken Sie daran: „In der Ruhe liegt die Vorschau 2/2012 34 Kraft.“ Diese Entwicklung ist kaum mehr zurückzu- drängen. Zeitlupe, Standbilder, Abseitslinien Der zweite Teil des „Zeitreise“-Artikels über Ger- gehören mittlerweile zum Fußball dazu und hard Schulz muss aus technischen Gründen auf die nächste Ausgabe verschoben werden. Wir bitten um machen es dem Schiedsrichter nicht einfacher. Verständnis. Der Druck auf unsere Schiedsrichter ist auch Ihr Herbert Fandel Dieser Ausgabe ist ein Prospekt der Firma Allzweck-Sportartikel beigeheftet. Wir empfehlen, zur Durchsicht diesen Teil herauszunehmen. SCHIEDSRICHTER-ZEITUNG 1/2012 3 Titelthema Der DFB sagte „Danke,S Es war eine Premiere, als die 62 Sieger der bundesweiten Aktion „Danke, Schiri!“am erstenNovember- ausgezeichnet wurden. Die Ehrungen durch die Schiedsrichter-Kommission des DFB und das beeindruck der beiden Tage beobachteten Marco Haase und David Bittner für die Schiedsrichter-Zeitung. 1 2 4 6 3 7 5 4 SCHIEDSRICHTER-ZEITUNG 1/2012 9 igentlich gibt es im Leben kaum Eetwas, das Herbert Höller noch aus der Fassung bringen kann. 78 Jahre alt ist der Schiedsrichter chiri!“ aus Leichlingen, einer beschau- lichen und sehr grünen Stadt auf Wochenende in Hannover halbem Weg zwischen Düsseldorf ende Rahmenprogramm und Köln, die zu Recht den Beina- men „Obstkammer des Bergischen Landes“ trägt. 8 Seit fast 60 Jahren ist Herbert Höl- ler Unparteiischer. Und als Vertre- ter eines der international größten Chemie- und Pharma-Unterneh- mens hat er die ganze Welt gese- 10 hen – viel Gutes, aber auch viel Leid. Nein, aus der Fassung brin- gen kann Herbert Höller eigentlich nichts mehr. Aber jetzt und hier, in der niedersächsischen Landes- hauptstadt, ganz vorn auf der Bühne, da ringt der erfahrene Referee von Inter Bergisch Glad- bach sichtlich um Fassung: Herbert Höller gehört nämlich zu den ins- gesamt 62 Unparteiischen, die in Hannover im Rahmen der DFB- Aktion „Danke, Schiri!“ geehrt wer- 1) DFB-Schiedsrichter-Chef Herbert Fandel freut sich mit Klaus-Dieter Volgenau, Doris Kausch, Heide- den. marie Wegner und Stefan Hübner (von links). 11 Ein großes Familientreffen 2) Guten Appetit! Sabrina Jene und Margarete Mai (rechts) am Buffet. Sichtlich bewegt, das sind die 3) „Gut geworden?“ WM-Schiedsrichter Wolfgang Schiedsrichterinnen und Schieds- Stark schaut sich auf Michael Müllers Mobiltelefon richter, die aus allen Teilen das gemeinsame Foto an. Deutschlands nach Hannover 4) Kurz vor dem Anpfiff: Martin Petersen, Wolfgang gekommen sind – vom Bodensee Stark, Jan-Hendrik Salver und Peter Gagelmann mit und aus Bremerhaven, aus Ham- den speziellen Namens-Trikots. burg und Berlin, aus Zwickau, Wol- gast oder Worms; kaum eine schöne 5) Berliner Gespräch: Ex-Bundesliga-Schiedsrichter Udo Zuchantke und Katia Kobelt. Gegend Deutschlands, die im Fest- saal des Hotel Hennies in Hanno- 6) Autogramme für einen guten Zweck: Hans-Jür- ver-Altwarmbüchen nicht vertre- gen Pohl (links) und Ex-Bundesliga-Schiedsrichter ten ist. Und obwohl sich fast alle Robert Walz unterschreiben Trikots. Unparteiischen hier zum ersten 12 13 7) Constanze Adami (DFB-Marketing) mit Andreas Mal im Leben über den Weg laufen, Gugat, Leiter der DEKRA-Niederlassung Hannover, obwohl zwischen dem jüngsten und Herbert Fandel. und dem ältesten Sieger mehr als 8) Lutz Wagner - Nebenberuf Moderator. 50 Jahre Altersunterschied liegen – man hat den Eindruck, bei einem 9) Bernd Domurat bei seiner launigen Lobrede auf großen Familientreffen dabei zu Andreas Robben, Mike Albrecht und Stephan Scha- sein, schön und gesellig, launig muhn (von rechts). und mitreißend moderiert von Lutz 10) Zum Wohl! Südbaden, Südwest und Schleswig- Wagner („Ihr seid die Helden der Holstein - Schiedsrichter passen immer zusammen. roten Erde“), dem in der DFB- Schiedsrichter-Kommission Ver- 11) Stadtführung: Wolfgang Mierswa sagt an, wie es weitergeht. antwortlichen für die Basisarbeit. 12) Stolz auf sein Ehrentrikot: Stefan Wiese vor dem Bei der Aktion „Danke, Schiri!“, die Rathaus von Hannover. der DFB mit Unterstützung der 13) Im Rathaus-Turm im Uhrzeigersinn: Hartmut DEKRA ins Leben gerufen hat, gibt Franer, Markus Balmer, Margarete Mai, Dietmar Voß. Wilfried Giehler, Stefan Hübner, Marko Ruhlig. SCHIEDSRICHTER-ZEITUNG 1/2012 5 Titelthema es pro Landesverband drei Sieger: Name Landesverband Verein SR seit Einen „Oldie“, einen Unparteiischen in der Altersklasse 20 bis 45 Jahre Mike Albrecht Hamburg Sportverein Bergstedt 1990 sowie eine Schiedsrichterin. Es sind Markus Balmer Bremen TV Lehe 2002 langjährig aktive Schiedsrichter von Peter Becker Südbaden SV Hinterzarten 1984 der Basis, die sich durch besonderes Uwe Biermann Sachsen-Anhalt Quedlinburger SV 1990 Engagement auszeichnen