DDR-Wirtschaft Am Ende Kongreß Zu Haftfolgeschäden Hintergrund DDR

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DDR-Wirtschaft Am Ende Kongreß Zu Haftfolgeschäden Hintergrund DDR FÜR FREIHEIT, RECHT UND DEMOKRATIE 13017 Nr. 6/2009 DDR-Wirtschaft am Ende Kongreß zu Haftfolgeschäden Hintergrund DDR-Doping Gegründet 1991 vom BSV-Landesverband Berlin 2 Aktuell Inhalt Wählen dürfen Warum jeder sein Wahlrecht wahrnehmen soll Aktuell 3 „Kein Anlaß“ für höhere Kapitalentschädigung Von Horst Schüler Beweiserleichterungen nur auf dem Papier Bekenntnis zur Aufarbeitung gefordert Ehrengrab-Status aufgehoben Kommentar Anfang August stürzten sich die Parteien zu tun, und sich frei für eine Partei ent- in den Wahlkampf-Endspurt, Ende Au- scheiden zu können, ist bekanntlich eines Soziales gust meldete das „Hamburger Abend- der wichtigsten demokratischen Ziele. 4 Beratungsangebote für Hessen blatt“, die Hälfte der Deutschen wüßte Nicht zuletzt dafür sind in der nationalso- noch nicht einmal den Termin der Bun- zialistischen wie in der kommunistischen Recht destagswahl. Erstaunlich. Doch erstaun- Diktatur unzählige Frauen und Männer in 5 Keine pauschale Entschädigung für Heimkinder lich ging’s ja überhaupt zu im Vorfeld die Gefängnisse, Lager und sogar in den UOKG-Kongreß zur Anerkennung von Haftfolgeschäden dieser Schlacht um unsere Stimme. Nein, Tod gegangen. um Himmelswillen, nicht etwa, daß die Hintergrund Politiker mit ihren Argumenten die Bür- Ja, ich weiß: Es gibt zu Recht viele, die 6 Medaillen-Maschinen. Doping in der DDR gerinnen und Bürger (Herr Westerwelle enttäuscht sind vom Tun und Handeln vergißt das nie, diese Trennung) von einiger unserer Politiker. Es wird immer Thema einer Aufregung in die andere stürzten, unverständlicher, wie abgehoben sich 8 Das Ende der DDR-Wirtschaft oder daß die Programme der Parteien uns dieser oder jener Minister oder Abge- Leben von der Substanz schlaflose Nächte bereiteten - geschenkt, ordnete zeigt, wie wenig er/sie zu ahnen Das „Schürer-Papier“ das alles war so kurzweilig wie ein Wer- scheint, was das Volk von ihm/ihr erwar- 10 Vorwärts zu neuen Siegen bespot für Zahnpasta. Aber der Rahmen! tet, daß er/sie doch zu vertreten meint. Dieses Begleitprogramm! Harpe Kerke- Und es gibt sicher unendlich zu kritisieren Berichte ling, der seine Kunstfigur Horst Schläm- auch am Verhalten mancher Institution, 11 „Ein offen frei Bekenntnis“ mer in den Bundestag delegierte, denn mancher Organisation, mancher Medien, 12 Ehefrauen politischer Häftlinge im Erfahrungsaustausch „wat die nich’ können, kann ich auch“. kurz: an all den Pfeilern, die ein demo- Staatsminister in Cottbus Mehr noch. Für seine HSP versprach er: kratisches Gemeinwesen stützen sollen, 13 Ungewöhnliche Aktion am 13. August „Sagen Sie nur, wat Sie brauchen, dat hin und wieder aber eher dem eigenen Leser erinnern sich an den Fall der Mauer kriejen Sie denn auch“. Trifft sich präch- Vorteil nachjagen. Und weil das so ist, tig mit einem der drei wichtigsten Ziele steigt auch die Zahl derjenigen, die sich Geschichte von Franziska Drohsel, nämlich: „Luxus der Wahl verweigern. Auch unter uns, 14 Vom Hitler-Stalin-Pakt zum Zweiten Weltkrieg für alle“. Ist übrigens Vorsitzende der unter denen, die am stärksten den Re- Jungsozialisten, diese Franziska. Oder pressionen der Diktaturen ausgesetzt Zeitzeugen gar Martin Sonneborn, Mitarbeiter der waren, wachsen Resignation, Empörung 15 Ganoven und Nonnen „Titanic“ und Chef von „Die Partei“. Die und Verbitterung. Und es wächst auch bietet, wo immer sie auftritt, ein ganzes unter uns der Wunsch, nicht an der Wahl Verbände Bündel von Clownerien und in ihrem teilzunehmen. 16 Gedenkveranstaltung für Arno Esch Parteien-Shop auch seltsame Bilder. Auf Richterliches Vertrauen in Stasi-Akten einem ist Frank-Walter Steinmeier bei der So verständlich solche Reaktionen auf Suchanzeigen „Eröffnung des Penis-Wahlkampfes“ zu den ersten Blick scheinen, so falsch sind sehen. Nebenbei hat Ulla von der Leyen sie auch. Falsch, weil man sich einem der Service/Bücher mit ihrer Aussage, „bei der Kinderpor- wichtigsten Grundrechte eines demokra- 17 Geschichte aus Deutschland nographie genau hinzuschauen“, Son- tischen Staates entzieht. Falsch aber vor Stunden im Westen neborns Verdacht geweckt - umgehend allem auch, weil es nichts bewirkt. Ein 18 Mauer durchs Herz empfiehlt er deshalb eine Hausdurchsu- bißchen Wehklagen am Wahlabend über Weggesperrt chung bei der Familienministerin. Das die Zahl der Nichtwähler, ein paar Kro- 19 Lager-Berichte Busen-Plakat der Vera Lengsfeld gehört kodilstränen und nichtssagende Verspre- natürlich auch in diese Sammlung von chen, sich um diese Gruppe besonders zu Service/Veranstaltungen Kuriositäten, ebenso wie der Wunsch der kümmern, und damit hat es sich dann. 17-19 Jungen Grünen, die aus der Bundeswehr ein Technisches Hilfswerk machen wol- In Diktaturen haben wir wählen müs- len. Lassen wir’s dabei. sen(!), um nichts zu bewirken. In einem freiheitlichen Rechtsstaat dürfen(!) wir Nun ist es ja mal ganz lustig, wenn sich wählen, um etwas bewirken zu können. dieser oder jene auch im Harlekins-Ge- Manchmal ist es vielleicht gar nur das Umschlagbild: „Spurensuche Ost – Revolution in Pots- wand auf die Bühne eines Wahlkampfs kleinere Übel. Selbst das ist immer noch dam“ heißt eine Freiluftausstellung in der Brandenburger wagen. Wenn das jedoch zur Folge hat, besser, als sich aus Verärgerung, so ver- Landeshauptstadt. Wesentliche Ereignisse des Herbstes daß eine stattliche Zahl von Wählern ständlich sie auch zu sein scheint, der 1989 werden an authentischen Orten durch illustrierte ihnen auch wirklich ihre Stimme geben Wahl zu entziehen. Freiwillig jedenfalls Informationstafeln erläutert. Hier in der Nähe des Nauen- möchte, dann wird’s bedenklich. Eine sollte niemand auf dieses selbstverständ- er Tores. Foto: N. Radlitz Wahl hat nämlich auch etwas mit Würde liche Recht verzichten. Aktuell 3 „Kein Anlaß“ für Erhöhung der Bekenntnis zur Auf- Kapitalentschädigung arbeitung gefordert (st)Ende Mai dieses Jahres hatte der daher an den Leistungen für Freiheits- (igfm)Die Internationale Gesellschaft für Dachverband UOKG in einem Schreiben entziehungen nach dem Bundesent- Menschenrechte IGFM hat sich an die an Bundesjustizministerin Zypris gefor- schädigungsgesetz. Zwar habe sich der Vorsitzenden der Bundestagsfraktionen dert, daß nach der Erhöhung der Entschä- Gesetzgeber 1999 bei der Vereinheitli- gewandt. Die Parteien sollten vor und digung für unschuldig Inhaftierte in der chung der Kapitalentschädigung auch nach der Bundestagswahl nur mit jenen Bundesrepublik nun auch die Kapitalent- auf die Höhe der Entschädigung nach eine Zusammenarbeit anstreben, die schädigung für Opfer politischer Verfol- dem Gesetz über die Entschädigung für ein klares Bekenntnis zur Achtung der gung aus der SBZ/DDR folgen müsse (s. Strafverfolgungsmaßnahmen bezogen. Menschenrechte, zur demokratischen der stacheldraht Nr. 4, S. 8). Inzwischen Die nun vorgenommene Erhöhung gebe Grundordnung und zur Aufarbeitung von liegt die Antwort des Justizministeriums jedoch keinen Anlaß, „für seit Jahr- DDR-Unrecht abgeben. Die Organisati- vor. Das Strafrechtliche Rehabilitierungs- zehnten abgeschlossene Vorgänge und on kritisierte, daß sich die Grünen nicht gesetz sehe soziale Ausgleichsleistungen damit rückwirkend in einem ganz ande- eindeutig positionierten. „Wenn sie einer für fremdes staatliches Unrecht vor, das ren Sachbereich ebenfalls eine Erhöhung Beteiligung an der Macht oder auch nur systembedingt sehr viele Menschen in der Haftentschädigung in Betracht zu der Tolerierung durch Die Linke zustim- der DDR betroffen habe. Die Höhe der ziehen“. men, so mögen sie bitte den Namenszu- Kapitalentschädigung orientiere sich satz ‚Bündnis 90’ ablegen“, sagte Karl Hafen, Geschäftsführender Vorsitzender der IGFM. Für eine Machtbeteiligung ohne ehrliche Aufarbeitung der Vergan- Beweiserleichterungen nur auf dem Papier genheit hätten die DDR-Bürgerrechtler nicht gekämpft. Tatsächliche Verfolgungsschäden anerkannt? (rw)Die Union der Opferverbände kom- derung an den Petitionsausschuß und Ehrengrab-Status munistischer Gewaltherrschaft UOKG betonte, daß die aufgeführten Möglich- aufgehoben hatte Anfang Mai eine Petition an den keiten der Beweiserleichterungen in der Petitionsausschuß des Bundestages ge- Praxis nur in den seltensten Fällen An- (cwh) Am 8. September beschloß der richtet (s. der stacheldraht Nr. 5/09, S. 6) wendung finden. Die Fallsammlung der Berliner Senat die Aberkennung des und eine Fallsammlung zur Problematik UOKG zeige nachdrücklich, wie fatal sich Ehrengrabstatus für die Grabstätte des der Anerkennungsverfahren haft- und die Praxissituation im Anerkennungsver- ehemaligen Stadtältesten von Berlin, verfolgungsbedingter Gesundheitsschä- fahren haft- und verfolgungsbedingter William Borm. Hintergrund waren die seit den beigefügt. In einer Stellungnahme Gesundheitsschäden für die Betroffenen den 90er Jahren bekannt gewordenen zu dieser Petition verweist das Bundes- gegenwärtig gestalte. Der Dachverband Hinweise auf eine maßgebliche Tätigkeit justizministerium nun darauf, daß nach der Opferverbände beharre weiter auf Borms für das Ministerium für Staatssi- seiner Auffassung die „bestehenden seiner unumstößlichen Forderung, eine cherheit der DDR. Darüber hinaus war der Möglichkeiten der Beweiserleichterung gesetzliche Regelvermutung bzw. Be- FDP-Politiker in der Nazi-Zeit NS-Wehr- ausreichen“ und diese „sicherstellen, daß weislastumkehr zur Anwendung zu brin- wirtschaftsführer. Das Grab war 1987 im es zu einer Anerkennung aller tatsächlich gen. Entsprechend der Dringlichkeit des Rahmen der damals geltenden Vergünsti- vorliegenden haft- und verfolgungsbe- Themas findet am 24. Oktober 2009 ein gungen für Ehrenbürger
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