8. Sinfonie Konzert 2020/21 Ottorino Respighi (1879–1936) GLI UCCELLI (Die Vögel) – Suite Für Kleines Orchester I
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8. Sinfonie konzert 2020/21 Ottorino Respighi (1879–1936) GLI UCCELLI (Die Vögel) – Suite für kleines Orchester I. Preludio II. La colomba (Die Taube) III. La gallina (Die Henne) IV. L’usignuolo (Die Nachtigall) V. Il cucù (Der Kuckuck) Antonio Vivaldi (1678–1741) LANG LANG »Se garrisce la rondinella« aus ORLANDO FINTO PAZZO RV 727 »Quell’usignolo ch’al caro nido« aus ARSILDA, REGINA DI PONTO RV 700 spielt für Pietro Torri (ca. 1650–1737) »Amorosa rondinella« aus NICOMEDE SARAH & MICH Andrea Stefano Fiorè (1686–1732) »Usignolo che col volo« aus ENGELBERTA Francesco Gasparini (1661–1727) »Bell’augelleto che vai scherzando« aus L’ORACOLO DEL FATO Ausgabe der Partituren von Giovanni Andrea Sechi Einojuhani Rautavaara (1928–2016) CANTUS ARCTICUS – Konzert für Vögel und Orchester op. 61 spirio Verwandeln Sie Ihr Wohnzimmer in Ihren privaten Konzertsaal mit , dem I. Suo (Der Sumpf) beeindruckenden Selbstspielsystem von Steinway & Sons. Genießen Sie Künstler II. Melankolia (Melancholie) wie Lang Lang oder Musik von Freddy Mercury so authentisch wie bei einem III. Joutsenet muuttavat (Ziehende Schwäne) Live-Konzert. Wann immer und so lange Sie mögen. Bis Sie selbst wieder in die Tasten greifen möchten. steinway spirio – spielen & spielen lassen. Solistin: Núria Rial, Sopran Sinfonieorchester Münster Dirigent: Golo Berg Stream am Samstag, 23. Mai 2021, ab 18 Uhr [email protected] www.steinway-muenster.de Kurz gefasst! Ottorino Respighi Einojuhani Rautavaara GLI UCCELLI CANTUS ARCTICUS Entstehung: 1928, Dauer: 20 Minuten Entstehung: 1972, Dauer: 18 Minuten Uraufführung am 12. Juni 1928 in São Paulo (Brasilien) Uraufführung am 18. Oktober 1972 in Oulu (Finnland) unter der Leitung des Komponisten unter der Leitung von Stephen Portman Respighi, 1936 Rautavaara, um 2000 Respighi gilt als Erneuerer der italienischen Instrumentalmusik im 20. Jahrhundert, Rautavaara galt bis zu seinem Tod im Jahr 2016 als der führende Komponist Finn- der viel für die Erforschung und Wiederentdeckung der Musik der Renaissance und lands. In seinem Schaffen gehen Tradition und Moderne Hand in Hand, ideologische des Barock leistete. Dazu gehörte auch die Bearbeitung der Musik aus dieser Zeit, Scheuklappen blieben ihm ein Leben lang fremd. Der CANTUS ARCTICUS ist sein am wozu auch die Suite GLI UCCELLI zählt. Die barocken Vorlagen, die die Laute ver- häufigsten gespieltes Werk, in dem sich Zuspielungen echter Vogelstimmen des schiedener Vögel nachahmen, kleidete der Komponist mit viel Feingefühl in ein Polarkreises mit dem Orchesterklang zu einer ebenso mystischen wie faszinierenden klangschönes orchestrales Gewand. Einheit verbinden. Es ist eine Liebeserklärung an die Natur seiner Heimat und ein Aufruf zum Naturschutz. Vivaldi, Torri, Fiorè und Gasparini Opernarien Entstehung: Zwischen 1708 und 1728 Dauer: Insgesamt 27 Minuten Uraufführungen: November 1714 in Venedig (ORLANDO FINTO PAZZO), Oktober 1716 in Venedig (ARSILDA), Oktober 1728 in München (NICOMEDE), 1708 in Mailand Vivaldi, 1725 (ENGELBERTA), vermutlich 1709 in Venedig oder Wien (L’ORACOLO DEL FATO) In der Barockoper verkörperten Vögel eine ganze Reihe von Gefühlszuständen – sie konnten ebenso Boten der Liebe wie von Seelenqualen sein. Zumeist wurde dazu die Solostimme in den Arien mit einem gleichberechtigten Soloinstrument kombi- niert, häufig einer Flöte. Wie aussdrucksvoll und einfallsreich die verschiedenen italienischen Komponisten mit diesem Thema umgegangen sind, zeigt die Auswahl aus teilweise unbekannten Opern dieser Zeit. 2 3 Núria Rial studierte Gesang und Klavier in ihrer Heimat Katalonien. Sie wechselte nach Basel in die Klasse von Kurt Widmer, machte 2003 ihren Abschluss und gewann den Helvetia Patria Jeunesse in Luzern für ihre herausragenden Fähigkeiten als Sängerin. Ihre feine, klare Stimme, das weich schwingende Timbre, Musikalität und Ausdrucksstärke öffneten ihr auf internationaler Ebene rasch die Türen. Als Konzertsängerin arbeitet sie mit Dirigenten wie Ivan Fischer, Paul Goodwin, Trevor Pinnock, Howard Griffiths, Teodor Currentzis, René Jacobs, Neville Marriner, Thomas Hengelbrock oder Laurence Cummings. Dabei wird sie von Spitzenensembles wie Concerto Köln, The English Concert, Kammerorchester Basel, Collegium 1704, Il Giardino armonico, Accademia del Piacere oder Il Pomo d’Oro u. a. begleitet. Núria Rial hat sich viel mit Barockmusik und historischer Aufführungspraxis beschäftigt und sich so einen Namen gemacht. Sie hat zahl- reiche CDs für verschiedene Labels aufgenommen. Seit Januar 2009 ist sie Exklusivkünstlerin bei Sony Classical/BMG Masterworks. Ihre CD »Ave Maria« gewann den holländischen Edison Award. Im Jahr 2009 erhielt sie den beliebten Echo-Klassik gleich in zwei Kategorien. Zum einen war sie Nachwuchssängerin des Jahres mit dem Album »Haydn-Arie per un amante« (L’Orfeo Barock- orchester) und zum anderen wurde die CD »Teatro d’Amore« mit Philippe Jaroussky (L’Arpeggiata) gekürt. 2010 folgte der Echo Klassik für die CD »Via Crucis» mit Christina Pluhars »L’Arpeggiata« und 2012 wurde Núria Rial für ihre CD »Telemann« mit dem Kammerorchester Basel in der Kategorie »Beste Opernarien CD« ein weiterer Echo verliehen. Ihre jüngsten Aufnahmen »Muera Cupido« mit dem Gambisten Fahmi Alqhai und »Mother« mit Dima Orsho und Musica Alta Ripa (beide DHM) widmen sich ausgewählten Bühnenwerken des 18. Jahrhunderts in Spanien sowie barocken Arien und arabischen Liedern, die sich mit den Facetten der Mutterrolle auseinandersetzen. Für ihre CD »Muera Cupido« mit der Accademia del Piacere erhielt Núria Rial 2020 einen Opus Klassik. 4 Sebastian Schmidt studierte Blockflöte und Traversflöte in Freiburg und Frankfurt am Main. Zu seinen Lehrern zählen Prof. Agnes Dorwarth, Prof. Michael Schneider und Prof. Karl Kaiser. Derzeit studiert er in der Solistenklasse (Konzertexamen) bei Prof. Jan Van Hoecke an der HfMDK in Frankfurt am Main. Wichtige musikalische Impulse erhielt er außerdem u. a. von Reinhard Goebel und Hille Perl. Er konzer- tiert als Solist sowie in verschiedenen Kammermusikformationen. Er arbeitete u. a. mit Dorothee Oberlinger, Maurice Steger, Stefan Temmingh und konzertierte mit namhaften Orchestern, wie dem Orchestre de l’Opéra Royal de Versailles oder dem Capricornus Consort Basel. Seine Engagements führten ihn in renommierte Konzertsäle im In- und Ausland. Er ist Preisträger nationaler und interna- tionaler Wettbewerbe und erhielt zahl- reiche Stipendien. So gewann er den II. Preis des internationalen Block- flöten-Wettbewerbs Nordhorn und ist Bundespreisträger des Wettbewerbs »Jugend musiziert«. Er war mehrfacher Finalist des GWK-Förderpreises Musik in Münster. Im Jahr 2016 wurde er als Kursstipendiat des Liebenberger Meisterkurses bei Prof. Dorothee Ober- linger ausgewählt und 2020 als Stipen- diat in die »Werner Richard – Dr. Carl Dörken Stiftung« aufgenommen. Neben seiner Tätigkeit als Konzert- flötist unterrichtet er an der Musik- und Singschule Heidelberg. Im Jahr 2019 hatte er einen Lehrauftrag am Dr. Hoch’s Konservatorium in Frank- furt am Main. 7 Ottorino Respighi GLI UCCELLI Vögel faszinieren Menschen schon seit Jahrtausenden und ihr Gesang ist so- wohl ein natürlicher Quell der Freude wie der Inspiration. Nicht zuletzt wird er in jüngster Zeit sogar gezielt eingesetzt, um gestressten Großstadtbewohnern ein Gefühl der Ruhe und Entspannung zu geben, sei es mittels in der Wohnung auf- stellbarer Soundboxen oder mithilfe von Apps. Von ihm geht also eine unmittel- bare Wirkung auf die Psyche aus – Frühlingsgefühle etwa haben immer das Vogel- gezwitscher als unterschwellige Begleitmusik. Dass auch Komponisten diese Urform von Musik in ihre Werke einbezogen haben, liegt auf der Hand und hat eine lange Tradition: Von Heinrich Ignaz Franz Bibers »Sonata representativa« für Solovioline über Vivaldis VIER JAHRESZEITEN und Beethovens PASTORALE bis hin zu einem Komponisten wie Olivier Messiaen, für den Vögel gar »die größten Künstler unter den Lebewesen« waren – zeitlebens zeichnete er mit Akribie und Hingabe über 700 Vogelstimmen auf, die Grundlage für seine Kompositionen wurden. Respighis Suite GLI UCCELLI reiht sich hier nahtlos ein, jeder Satz imi- tiert den Klang eines anderen Vogels. Dabei greift der italienische Komponist auf (früh-)barocke Musik sowohl seiner Vorgänger als auch auf französische Kompo- nisten wie Jacques Gallot (1625–1696) oder Jean-Philippe Rameau (1683–1764) zurück und kleidet sie in einen modernen Orchesterklang. Die Erforschung der – vorrangig italienischen – Musik des 16. bis 18. Jahrhunderts war eine der Passio- nen Respighis. Er liebte es, diese bis dato völlig unbekannte Musik zu bearbeiten und ihr damit neues Leben einzuhauchen. Neben GLI UCCELLI wurden besonders »… die Nachtigall hat just die drei zwischen 1917 und 1931 entstandenen Orchestersuiten unter dem Titel italienische Manieren, das ANTICHE DANZE ED ARIE berühmt, die auf Lautenkompositionen des 16. und meiste sind Triller und Läufe 17. Jahrhunderts beruhen. Für GLI UCCELLI suchte sich Respighi gezielt verschie- mit der Stimme, sie klagt dene, thematisch passende Vorlagen zusammen und erstellte die fünfsätzige überhaupt nicht, sondern Suite für kleines Orchester. Sie entstand 1928 auf einer Konzertreise durch Brasi- singt aus vollem Halse ihre lien, während eines Aufenthalts in São Paulo wurde sie schließlich uraufgeführt. stolzen Bravour-Arien.« Typisch für Respighi ist die höchst raffinierte, wirkungsvolle und fein abgestufte Hans Christian Andersen Instrumentation, die auch GLI UCCELLI so reizvoll macht. Bereits zuvor hatte er (1805–1875) Vogelgesang für ein eigenes Werk vorgesehen,