Informationen Zur Raumentwicklung, Heft 1.2014

Total Page:16

File Type:pdf, Size:1020Kb

Informationen Zur Raumentwicklung, Heft 1.2014 Informationen zur Raumentwicklung Heft 1.2014 49 Jens Imorde Shoppen ja, aber nur nicht im Warenhaus!? Rolf Junker Warenhäuser stehen seit einigen Jahrzehn­ triebstyp durch den Ersten Weltkrieg. Er ten unter einem erheblichen Wettbewerbs­ schnitt Deutschland von Warenlieferungen druck. Die Anteile am Einzelhandelsumsatz aus dem Ausland ab, führte zu sinkenden sinken kontinuierlich, und dementspre­ Bevölkerungszahlen und mündete letzt­ chend mussten viele Häuser schließen und lich in einer Weltwirtschaftskrise. Massive sogar einige Konzerne ganz aufgeben. We­ Umwälzungen in der Eigentumssituation gen der großen Bedeutung für die Entwick­ sind dann in Folge der Machtübernah­ lung der städtischen Zentren ist diese Pro­ me der Nationalsozialisten festzumachen. blematik auch stets Gegenstand politischer Da „jüdische Kaufleute und Unternehmer und planerischer Diskussionen gewesen. im Handel eine gewichtige Rolle spielten, Um die aktuellen Tendenzen und die Zu­ konnten aus dieser Tatsache heraus leicht kunftsfähigkeit der Warenhäuser besser ein­ Generalisierungen formuliert werden: Das ordnen zu können, lohnt sich zunächst ein Warenhaus selbst wurde zur jüdischen Blick auf die Entstehung und Entwicklung Einrichtung“ (Strohmeyer 1980: 155) und dieser besonderen Betriebsform und Han­ die Unternehmen nach und nach „arisiert“ delsarchitektur. Der folgende Aufsatz geht (ausführlich hierzu Ladwig­Winters 1997). auch auf die derzeitigen Entwicklungen ein Nach dem Zweiten Weltkrieg kam es zu ei­ und betrachtet zudem die Rolle der Städte ner neuen Blütezeit der Warenhäuser (vgl. in den zu beobachtenden Umstrukturie­ von Schwanenflug 2013: o. S.). „Im Span­ rungsprozessen. nungsfeld zwischen Wiederaufbau und städtebaulichem Neubeginn im Sinne einer funktional gegliederten und aufgelockerten 1 Blüte und Niedergang sowie autogerechten Stadt bildeten die Wa­ der Warenhäuser renhäuser wichtige Fixpunkte in der City“ (Pump­Uhlmann 2011: 11). Bei einem brei­ Die Geschichte der Warenhäuser beginnt ten Warenangebot, das das „Wirtschafts­ etwa Mitte des 19. Jahrhunderts. Sie ziel­ wunder“ der Nachkriegszeit für jedermann ten mit ihrem Warenangebot, im Gegen­ erlebbar machte, setzten sie baulich auf satz zu ihrem Vorläufer, den Passagen, auf demon strative Schlichtheit und Funktio­ eine breitere Käuferschicht, die mit dem nalität bei den Fassaden, die als Marken­ erstmals zur Verfügung stehenden Massen­ zeichen des jeweiligen Warenhauskonzerns angebot der industriellen Warenproduk­ gestaltet wurden. Demgegenüber wurde auf tion angesprochen werden sollte. Neue die Ausgestaltung der Erdgeschossfassade, Verkaufsprinzipien waren vor allem ein also dem Kontaktbereich zwischen Fußgän­ breites Angebot auf Vorrat, ein hoher Um­ gerweg und Verkaufsraum besonderer Wert satz sowie kleine und dabei feste Preise gelegt. Eingänge und Schaufenster wurden (vgl. Dörhöfer 2008: 27 f.). Als erstes echtes so gestaltet, dass die Passanten quasi in Warenhaus gilt der „Bon Marché“ in Paris die Verkaufsräume hineingezogen wurden. (Ulrich 2013: o. S.), der 1838 eröffnet wurde. Drittes Merkmal war schließlich – vor dem In Deutschland fanden die ersten Eröffnun­ Hintergrund der zunehmenden Mobilität – gen einige Jahre später statt und verbrei­ die Einbeziehung von Parkhäusern in das teten sich dank ihres Erfolgs rasch: 1876 bauliche Ensemble. übernahm Georg Wertheim in Stralsund Jens Imorde das Textilgeschäft seiner Eltern, 1881 er­ Ihren Bedeutungszenit überschritten die IMORDE Projekt- und Kultur- öffnete Rudolf Karstadt sein „Manufactur­, Warenhäuser Anfang der 1970er­Jahre, als beratung Confections­ und Tuchgeschäft“ in Wis­ es in Westdeutschland noch 1 150 Kauf­ Schorlemerstraße 4 mar und ein Jahr später Hermann Tietz und Warenhäuser gab, die einen Umsatz­ 48143 Münster einen „Laden für Garn­, Knopf­, Posamen­ anteil von 10 % des gesamten Einzelhan­ E-Mai: [email protected] tier­, Weiß­ und Wollwaren“ in Gera (Ess­ delsumsatzes auf sich vereinigten (vgl. Frei Rolf Junker Junker + Kruse linger 2009: o. S.). Die Liste lässt sich mit 1997: 160). Seitdem sank der Umsatzanteil Stadtforschung Planung Namen wie z. B. Theodor Althoff in Dülmen stetig: Lag er 1990 noch bei 4,6 %, waren es Markt 5 und Simon Schocken in Zwickau leicht 2010 nur noch 2,0 % (vgl. Hessert 2013: o. S.). 44137 Dortmund erweitern. Die erste Krise erlebte der Be­ Mitverantwortlich hierfür waren neben der E-Mail: [email protected] 50 Jens Imorde, Rolf Junker: Shoppen ja, aber nur nicht im Warenhaus!? allgemeinen Steigerung der Verkaufsflächen nehmlich auf der „grünen Wiese“ errichtet. und einem sich ständig ändernden Kun­ Seit den 1990er Jahren wurden die Ein­ denverhalten das Vordringen zweier neuer kaufs center mehr und mehr und schließlich Betriebstypen, dem Verbrauchermarkt und fast nur noch in den Innenstädten lokali­ dem Einkaufscenter, beide zunächst vor­ siert. Damit wurden sie zu einer räumlich unmittelbar benachbarten Konkurrenz der Warenhäuser Dieses „Auf und Ab“ der Be­ Abbildung 1 . Entwicklungsphasen wichtiger Betriebsformen des Einzelhandels triebsformen ist im Einzelhandel jedoch nichts Ungewöhnliches, sondern eher die Einführung Wachstum Reife Abschwung Regel. Die Abbildung 1 macht das verein­ facht deutlich. Die Kunden verabschiedeten sich nach und nach vom Motto „Alles unter einem Dach“ und suchten vermehrt spezialisierte An­ gebote. Zudem mieden sie immer häufiger Discounter die Obergeschosse, weil der Wunsch nach Supermärkte Bequemlichkeit stieg und in den Warenhäu­ sern zu wenig Aufforderungscharakter zum SB-Warenhäuser Convenience- Weitergehen entwickelt wurde. Gleichzeitig Stores Bedie- nungs- wurde auf der Angebotsseite deutlich, dass E-Commerce Einkaufscenter läden (Food) Fachmärkte häufig suboptimale Standortbedingungen Filialisierte Fachgeschäfte vorlagen, denn: In den Boomjahren der E-Commerce Nachkriegszeit schien jeder Standort ren­ (Non-Food) Kaufhäuser Traditionelle Fachgeschäfte tierlich zu sein, doch durch das oben er­ wähnte Verkaufsflächenwachstum und das Warenhäuser sich verändernde Kundenverhalten wur­ de eine suboptimale Lage mehr und mehr Betriebsformen im Lebensmittelhandel Betriebsformen im Non-Food-Handel zum Nachteil. Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Eurostat (Hrsg.): Der Einzelhandel im EG-Binnen- Wie sich diese Entwicklungen auf Anzahl markt, Brüssel, Luxemburg 1993 und Umsatz der Warenhäuser niederge­ schlagen haben, verdeutlicht Abbildung 2. Danach ist die Anzahl der ehemals vier gro­ Abbildung 2 ßen Warenhausketten (Karstadt, Kaufhof, Entwicklung der Warenhäuser (Karstadt, Kaufhof, Hertie, Horten) Hertie, Horten) von rund 330 Häusern im Anzahl Warenhäuser Mrd. € Jahr 1990 bis 2012 um fast ein Drittel gesun­ 450 ken und der Umsatz im gleichen Zeitraum 14 sogar um fast zwei Drittel zurückgegangen. 400 Neben den Horten­ und Hertie­Häusern 12 350 waren von den Schließungen vor allem Warenhäuser in Städten unter 100 000 300 10 Einwohnern, in Regionen mit hohem Flä­ chenbesatz und solche abseits der 1A­La­ 250 8 gen betroffen. Glaubhafte Prognosen se­ hen weitere Schließungen voraus (Hessert 200 6 2013: o. S.). 150 4 100 2 Leerstehende Warenhäuser und 2 ihre Revitalisierung – Probleme und 50 Strategien 0 0 1990 1993 1996 1999 2002 2005 2008 2011 2012 Die Schließungen der Warenhäuser wurden Umsatz der Warenhäuser von der Öffentlichkeit gemeinhin als großer Anzahl der Warenhäuser Verlust eingestuft, zumal negative Ausstrah­ Quelle: Eigene Darstellung nach: Handel aktuell 1991, 1994, 1997, 2000, 2003, 2006/07, lungseffekte nicht lange auf sich warten 2009/10, EHI Retaile Institut, Köln und http://www.handelsdaten.de ließen. Die Warenhäuser waren meist der Informationen zur Raumentwicklung Heft 1.2014 51 zentrale Einkaufsort, vielfach sogar Identi­ 2010: 219) manche Standorte sind aller­ fikationspunkt, der Stadt bzw. Innenstadt, dings bis heute nicht wieder in Betrieb ge­ vor allem in Klein­ und Mittelstädten. Die nommen worden. Wiederinwertsetzung dieser Objekte stand Als Folgenutzung wird in den meisten Fäl­ und steht daher in allen Städten ganz oben len wieder Einzelhandel präferiert: So ist auf der Tagesordnung. Dabei wird der bei den leer stehenden insgesamt 35 Her­ Standort des Warenhauses grundsätzlich als tie­Häusern in neun Fällen ein Einkaufs­ günstig für eine neue Nutzung eingeschätzt. center, in einem Fall ein SB­Warenhaus, in Er liegt oft mitten in der Innenstadt bzw. zwei Fällen ein Kauf­ oder Warenhaus und im Stadtteilzentrum und zentral im Kun­ in zehn Fällen ein Geschäfts­ und Büroge­ denlauf (vgl. Meyer 2011: o. S.). Gleichwohl bäude als Nachnutzung vorgesehen; bei 13 verläuft die Wiedernutzung bisher nicht un­ Häusern ist die Zukunft noch ungewiss (vgl. problematisch. N. N. 2013: o. S.). Insgesamt ist jedoch – wie Verantwortlich hierfür sind vor allem die oben gezeigt wurde – ein deutlicher Rück­ folgenden drei Aspekte: gang bei der Betriebsform Warenhaus zu konstatieren. 1. Teilweise führen, oft durch Insolvenzen entstandene komplizierte, auch durch Vor diesem Hintergrund stellt sich die Fra­ internationales Recht tangierte Eigen­ ge, welche Rolle Städte einnehmen können, tumsverhältnisse und hohe Kaufpreis­ um die gewünschte Revitalisierung voran­ vorstellungen und damit verbunden eine zutreiben. Da es sich um privatwirtschaftli­ zögerliche Vermietungs­ bzw. Verkaufsbe­ che Immobilien handelt, sind die Einfluss­ reitschaft zwangsläufig zu langwierigen, möglichkeiten der Kommunen gering. Die oft zähen Verhandlungen. Dies zunächst Inwertsetzung bzw. die Revitalisierung des zwischen Eigentümern und Entwick­ jeweiligen Standortes
Recommended publications
  • Archivnachrichten 45 (2012)
    LANDESARCHIV BADEN-WÜRTTEMBERG Nr. 45 / September 2012 ARCHIVNACHRICHTEN Architektenträume Ein kleines Versailles Baudenkmale im Bild Schätze aus der württembergischen Kunstkammer Architektenträume unter dem Skalpell Inhalt Regina Keyler Elke Koch Christine Axer 3 || Editorial 25 || Wie man Traumschlösser 38 || Heimerziehung in Baden-Würt- praktisch baut. Die Überlieferung der temberg 1949 – 1975. Archivrecherchen ARCHITEKTENTRÄUME Baugewerkeschule in Stuttgart und historische Aufarbeitung Konrad Krimm Stephan Molitor QUELLEN GRIFFBEREIT 4 || Architektenträume 27 || Baudenkmale im Bild. Die Glasplattensammlung des Landes- Sibylle Brühl Erwin Frauenknecht amts für Denkmalpflege 40 || An Bord der SMS Elisabeth. 7 || Gotische Baurisse im deutschen Tagebuchaufzeichnungen 1884–1886 Südwesten Birgit Meyenberg eines Marineoffiziers 28 || Avantgarde in Hohenzollern. Kurt Andermann Entwürfe des Architekten Martin Elsaes- Niklas Konzen 9 || Fürst – Achse – Planstadt. ser für den Fürsten von Hohenzollern 42 || Schätze aus der württembergischen Rastatt, Karlsruhe und Mannheim 1948 Kunstkammer. Ein Erschließungsprojekt zu den Ursprüngen des Landesmuseums Peter Müller Jürgen Treffeisen 10 || Kampf ums Rathaus. 29 || Die Post im Dorf. Die Plan- KULTURGUT GESICHERT Balthasar Neumanns Tätigkeit für den sammlung der Deutschen Bundespost Fürstpropst von Ellwangen im Generallandesarchiv Karlsruhe Cornelia Bandow 44 || Architektenträume unter dem Martina Heine Claudia Wieland Skalpell. Risse und Planzeichnungen als 12 || Ein kleines Versailles in Wertheim.
    [Show full text]
  • Abs, Clemens, 100, 103, 105 Abs, Hermann Josef, 7, 8, 17–18, 30
    Cambridge University Press 0521803292 - The Deutsche Bank and the Nazi Economic War Against the Jews: The Expropriation of Jewish-Owned Property Harold James Index More information Index Abs, Clemens, 100, 103, 105 Aryan Clothing Manufacturers), Abs, Hermann Josef, 7, 8, 17–18, 30, 59, 60 66, 71, 74–77, 91, 99, 189, 217 Adler, Alfred, 98 and Adler & Oppenheimer, 92–98, Adler, Anna Luise, 98 160 Adler, family, 90, 95, 99, 120, and Böhmische Union Bank, 140, 215–216 144, 157, 160, 216 Adler, Hans, 90 and Creditanstalt-Bankverein, Adler & Oppenheimer, 38, 82, Wien, 131–35, 140 87–88, 90–94, 98–99, 160, 208 as partner of Delbrück Schickler & AEG, 12 Co., 86, 87, 105 Agraria Vermögensverwaltungs AG, becomes Director of Deutsche 146 Bank, 29 Ahlmann, Wilhelm, 105–106 moral responsibility of, 215 Air Ministry, 52 and Petschek, 100–104 Almy, 91, 94–95, 98 and postwar restitution Amann, Max, 48–49 negotiations, 89–90, 102–104 Allalemjian, Mirham, 124 and views on profits, 213 Allgemeine Deutsche Creditanstalt and Salamander, 86–90 (see ADCA) and Suhrkamp, 105, 106, 110 Allgemeine Elektrizitätsgesellschaft Abs, Josef, 100, 101 (see AEG) Abshagen, Otto, 78 Allgemeine Handels- und ACM, 77, 80, 81 Creditbank, 180 ADCA, 144 Allgemeiner Jugoslawischer Adefa (Arbeitsgemeinschaft deutsch- Bankverein, 135 arischer Allgemeiner Polnischer Bankverein, Konfektionsfabrikanten, or 187 Working Group of German- Amsterdamsche Bank, 94, 255 © Cambridge University Press www.cambridge.org Cambridge University Press 0521803292 - The Deutsche Bank and the Nazi Economic War Against the Jews: The Expropriation of Jewish-Owned Property Harold James Index More information INDEX Amsterdamsche Crediet Bandeisen + Blechwalzwerke AG Maatschappij (see ACM) Karlshütte, 176 N.V.
    [Show full text]
  • Warenhaus-Wertheim
    Potsdam, der 26.01.2016 Fachhochschule Potsdam Fachbereich 3 Bauingenieurwesen Ingenieurprojekt WS 15/16 Warenhaus Wertheim Bauen im Inland Archivrecherche im: „Bildarchiv der Philipp Holzmann AG“ Betreut durch: Prof. Dr. phil. A. Kahlow Josephine Merten Johannes Andrä Inhaltsverzeichnis II Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis ............................................................................................... II Abbildungsverzeichnis ....................................................................................... III 1 Entwicklung der Warenhäuser ....................................................................... 4 1.1 Entwurfsmerkmale und Baugeschichtliche Wurzeln ............................ 6 1.2 Baubestimmungen ........................................................................... 7 1.3 Baubestimmungen nach 1945 ............................................................ 9 2 Familie Wertheim ....................................................................................... 10 2.1 Anfänge in Strahlsund .................................................................... 10 2.2 Aufschwung in Berlin .................................................................... 14 2.3 Enteignung während des II. Weltkrieges .......................................... 22 3 Bau des Warenhauses in Steglitz .................................................................. 27 3.1 Entwurf ........................................................................................ 28 3.2 Ausführung ..................................................................................
    [Show full text]
  • Verblasster Glanz – Das Ende Der Warenhausherrlichkeit
    SÜDWESTRUNDFUNK SWR2 Wissen – Manuskriptdienst Verblasster Glanz – das Ende der Warenhausherrlichkeit Autor: Helmut Frei Regie: Günter Maurer Redaktion: Udo Zindel Sendung: Dienstag, 27. Oktober, 8.30 Uhr, SWR2 Wissen ____________________________________________________________ Bitte beachten Sie: Das Manuskript ist ausschließlich zum persönlichen, privaten Gebrauch bestimmt. Jede weitere Vervielfältigung und Verbreitung bedarf der ausdrücklichen Genehmigung des Urhebers bzw. des SWR. Mitschnitte auf CD von allen Sendungen der Redaktion SWR2 Wissen/Aula (Montag bis Sonntag 8.30 bis 9.00 Uhr) sind beim SWR Mitschnittdienst in Baden-Baden für 12,50 € erhältlich. Bestellmöglichkeiten: 07221/929-6030 _________________________________________________________________ SWR 2 Wissen können Sie ab sofort auch als Live-Stream hören im SWR2 Webradio unter www.swr2.de __________________________________________________________________ Seite 1 von 11 ATMO: Hertie-Song Ansage: Verblasster Glanz – das Ende der Warenhausherrlichkeit. Eine Sendung von Helmut Frei. Sprecherin: 15. August 2009. An diesem Samstag schlossen die letzten Hertie-Warenhäuser in Deutschland. Der Hertie-Song, der die Beschäftigten zu Höchstleistungen an der Verkaufsfront anstacheln sollte, hatte ausgedient. Sprecher: Das Ende kam nicht überraschend. Das Angebot der Warenhauskette wirkte nach Ansicht vieler Konsumenten genauso altbacken wie die Einrichtung. Junge Leute fanden kaum noch den Weg zu Hertie. Die Insolvenz des Unternehmens war nicht abzuwenden. Bereits in den Jahren davor hatte das Unternehmen Standorte aufgegeben. Anfang 2009 waren noch 63 Hertie-Filialen übrig. Dass auch kleine, familiengeführte Warenhaus-Firmen kapitulieren müssen, ist oft nur eine Randnotiz in einer Regionalzeitung wert. Im Brennpunkt stehen die Großen der Branche wie Karstadt. Nun steht auch der einst führende Warenhaus-Konzern Europas unter dem Regiment eines Insolvenzverwalters. Nach dessen Auffassung sind derzeit 19 von insgesamt 90 Karstadt-Filialen in ihrer Existenz bedroht.
    [Show full text]
  • Department Stores in Germany Status I Quo I Vadis
    Department stores in Germany Status I Quo I Vadis 01 Foreword Quo vadis, department stores? The as well as the competition structure The study is particularly intended for title of this study reflects the prevailing and potential demand in the retail and practical use in everyday work. The body uncertainty surrounding the future of property sectors. of data presented can also act as an the department store. For decades, essential reference work. department stores have represented This is why, in summer 2015, Savills local retail leaders and main draws in and Stadt+Handel compiled store data We hope that the study will assist you with many town and city centres. In recent on Karstadt and Kaufhof properties, your discussions and decision-making times, however, department stores in analysed this data and evaluated it processes. Germany have lost significant market via a scoring process. The outcome share and whether the store closures is the present study, which provides over the last decade should be a bird‘s eye view of the situation and regarded as consolidation or as erosion structures the department store stock is a matter of perspective. in terms of location and property- related conditions. The scoring results Both the type of property and quality and tools presented in the study can be of location cover a broad spectrum. used by owners and retailers, investors From flagship store to local supplier: and developers and even local who will „draw the short straw“ in the authorities and expansionists to gain Ralf Beckmann Silke Wittig competition against other formats a good impression of future options Stadt + Handel Stadt + Handel and the Internet? Where does strong for the individual stores.
    [Show full text]
  • Jewish Women As Employees and Consumers in German Department Stores
    German Studies Faculty Publications German Studies 2013 Kosher Seductions: Jewish Women as Employees and Consumers in German Department Stores Kerry Wallach Gettysburg College Follow this and additional works at: https://cupola.gettysburg.edu/gerfac Part of the German Language and Literature Commons, and the History of Gender Commons Share feedback about the accessibility of this item. Recommended Citation Wallach, Kerry. “Kosher Seductions: Jewish Women as Employees and Consumers in German Department Stores.” In Das Berliner Warenhaus: Geschichte und Diskurse/The Berlin Department Store: History and Discourse, eds. Godela Weiss-Sussex and Ulrike Zitzlsperger, 117-137. Frankfurt am Main: Peter Lang, 2013. This is the publisher's version of the work. This publication appears in Gettysburg College's institutional repository by permission of the copyright owner for personal use, not for redistribution. Cupola permanent link: https://cupola.gettysburg.edu/gerfac/19 This open access book chapter is brought to you by The Cupola: Scholarship at Gettysburg College. It has been accepted for inclusion by an authorized administrator of The Cupola. For more information, please contact [email protected]. Kosher Seductions: Jewish Women as Employees and Consumers in German Department Stores Abstract Department stores have long been associated with the trope of seducing female consumers, at least since the publication of Emile Zola’s novel Au bonheur des dames in 1883. This fictionalized portrayal of the Parisian department store Bon Marche, which has exerted considerable influence among early chroniclers of department store culture, identifies store owners as men who build ‘temples’ for prospective customers, and who use inebriating tactics to encourage them to enter and spend money.
    [Show full text]
  • Claims Resolution Tribunal
    CLAIMS RESOLUTION TRIBUNAL In re Holocaust Victim Assets Litigation Case No. CV96-4849 Certified Award to Claimant [REDACTED 1] also acting on behalf of [REDACTED 2] in re Accounts of Hermann Tietz & Co., Georg Tietz, Martin Tietz and Grundwert Aktiengesellschaft Kaiserdamm Claim Number: 209429/RS1 Award Amount: 757,000.00 Swiss Francs This Certified Award is based upon the claim of [REDACTED 1] (the Claimant ) to the account of Georg Tietz.2 This Award is to the unpublished accounts of Hermann Tietz & Co. ( Account Owner Hermann Tietz ), the unpublished accounts of Georg Tietz ( Account Owner Georg Tietz ), the unpublished accounts of Martin Tietz ( Account Owner Martin Tietz ), and the unpublished account of Grundwert Aktiengesellschaft Kaiserdamm ( Account Owner Grundwert ) and Hermann Tietz & Co. (together, the Account Owners ) at the [REDACTED] (the Bank ). The accounts awarded are from the Total Accounts Database ( TAD ) at the Bank. All awards are published, but where a claimant has requested confidentiality, as in this case, the names of the claimant, any relatives of the claimant other than the account owner, and the bank have been redacted. Information Provided by the Claimant The Claimant submitted a Claim Form identifying Account Owner Georg Tietz as his father Georg Tietz, Account Owner Martin Tietz as his paternal uncle Martin Tietz, and Account Owner Hermann Tietz as the network of Hermann Tietz department stores founded by his grandfather [REDACTED], and later co-owned by his father Georg Tietz and his uncle Martin Tietz. The Claimant indicated that his father, Georg Tietz, was born in Gera, Germany on 10 January 1889, and that he was the son of [REDACTED] and [REDACTED], née [REDACTED].
    [Show full text]
  • Aktuell Feiert Nr
    12. 2017 | No. 100 from and about berlin aAUS UNDk ÜBERt BERLINu ell Jubiläum: aktuell feiert Nr. 100 Anniversary: aktuell celebrates No 100 Filmpremiere: Dritte Generation: „Alte Dame“: „Die Unsichtbaren – My Journey to Berlin 125 Jahre Hertha BSC Wir wollen leben“ Third generation: “Old Lady”: Film première: My journey to Berlin 125 years of Hertha BSC “The Invisible – We Want to Live” INHALT CONTENTS Hertha BSC wird 125 und entdeckt den Mannschaftsarzt Dr. Horwitz wieder Celebrating its 125th anniversary, Hertha BSC remembers its former team doctor Notes of Berlin – eine Hermann Horwitz Hommage an all die 16 Notizen, die Berlin tagtäglich im Stadtbild hinterlässt A homage to all the notes and signs left every day in Berlin’s cityscape „Die Unsichtbaren“ – ein Kinofilm über vier junge Jüdinnen und 58 Juden, die das Dritte Reich mitten in Berlin überlebten “Die Unsichtbaren” – A feature film about four young Jews who survived the Third Reich right in the heart of Berlin 36 Ihre Briefe an die Redaktion Your letters to the editor 48 Berlin übernimmt für ein Jahr die Bundesratspräsidentschaft Berlin is taking on the presidency of the Federal Council for one year 21 Inhalt Contents 2 Editorial Leserbeiträge Editorial Readers’ Contributions 40 Filmpremiere in Deutschland: Schwerpunkt: Jubiläum „Die Unsichtbaren – Wir wollen leben.“ In Focus: Anniversary Film première in Germany: “The Invisible – We Want to Live” 4 Masal tow! 42 Trotz allem kann ich stolz sagen: Mazal tov! „Ich bin ein Berliner!“ 8 „Liebe ehemalige Mitbürger …“ Despite it all, I can proudly say “Dear former fellow-citizens …” “I am a Berliner!” 12 „Ein Stück Heimat“ – der Kalender 44 My Journey to Berlin: The Presence of History The calendar – “A bit of Heimat” 45 Erinnerungen 14 In eigener Sache: aktuell im neuen Gewand Memories A word from the editor: aktuell in makeover 46 „Berlin bleibt Berlin!“ mode 48 Leserbriefe Berliner Ereignisse Letters to the Editor Life in Berlin 16 „Dr.
    [Show full text]
  • The Attack on Berlin Department Stores (Warenhaeuser) After 1933 Simone Ladwig-Winters
    The Attack on Berlin Department Stores (Warenhaeuser) After 1933 Simone Ladwig-Winters Georg Wertheim, the head of one of the four largest German department store chains in the 1920s and 1930s, noted in his diary: "1 January 1937 - the store is declared to be "German.”1 This entry marks the forced end to his activities in the business that he and his family had worked hard to build up. 2 Roots In 1875, Georg's parents, Ida and Abraham Wertheim (who sometimes went by the name Adolf), had opened a modest shop selling clothes and manufactured goods in Stralsund, a provincial town on the Baltic Sea. An extensive network of family members ensured a low-priced supply of goods. In 1876, one year after the shop opened, the two eldest sons Hugo and Georg (aged 20 and 19 respectively), went to work in the shop following their apprenticeships in Berlin. Three younger sons later joined them. The business was called "A. Wertheim" after the father, who increasingly withdrew from active management of the business. Guidelines were introduced into the business that had been known outside of Germany for some time but were innovative in German retailing. These included: "low profit margins with high sales and quick inventory turnover; a broad and varied selection of merchandise; fixed prices (price tags on the goods); viewing of merchandise without a personal, psychological obligation to buy; exchanges - even a right In addition to archival material of the Deutsche Bank, available in the Bundesarchiv, Abt. 1 Postdam (in the meantime moved to Berlin-Lichterfelde) for the first time in the wake of reunification, I was able to use the copy of Georg Wertheim's diary in the Archiv Stuerzebecher (cited in the following as: Wertheim, Diary).
    [Show full text]
  • Kadewe Group Launches Signature Fragrances for Its Premium Stores in Berlin, Hamburg and Munich
    Berlin February 2015 Cityscape Kadewe Group launches signature fragrances for its premium stores in Berlin, Hamburg and Munich • 030, 040 and 089 honor the Kadewe store in Berlin, Alsterhaus in Hamburg and Oberpollinger in Munich • The limited edition fragrances were created by Berlin fragrance house Frau Tonis Parfum • The launch reflects the new trends towards Heritage and Patriotism “Three new fragrances commemorate Germany’s most famous luxury department stores and their cities” Demonstrate your love for your city with a signature fragrance According to Mintel Trend, Patriot Games, our feelings of national identity are being subject to major flux and the psychological and economic impact of this is having large-scale consequences on how we think of our cultural identity and how we relate to global, national and local products. Feelings of patriotism and nationalistic pride are coming under threat and are in danger of being diluted. This is creating a counter-trend whereby consumers actively seek to reassert their belief in – and support of – their homeland through their consumer choices. Fragrance shoppers in Germany can now demonstrate their pride in their home cities thanks to Kadewe, Alsterhaus and Oberpollinger launching three signature scents. These are three of Germany’s best-known luxury department stores and each one is an integral part of its city’s civic history. History of Kadewe Berlin’s Kadewe was founded by Adolf Jandorf, owner of the Jandorf chain of department stores. The store first opened its doors in 1907; with some 60,000 sq m of retail space it is considered the biggest department store on the European continent.
    [Show full text]
  • Die Geschichte Der Jüdischen Warenhäuser in Deutschland
    Die Geschichte der jüdischen Warenhäuser in Deutschland Von André Krajewski © André Krajewski Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung ............................................................................................................1 2. Die Geschichte der jüdischen Warenhäuser in Deutschland...............................2 2.1 Gründung und Etablierung der jüdischen Warenhäuser................................2 2.1.1 Die Kleinstadt Birnbaum als „Wiege“ der jüdischen Warenhaustradition .................................................................................3 2.1.2 Eine Kaufmannsfamilie erobert Berlin - Wertheim ...............................3 2.1.3 Die Geburt der Galeria Kaufhof - Leonhard Tietz .................................4 2.1.4 Warenhauspionier und Macher bei HERTIE - Oscar Tietz....................5 2.1.5 Vom Lehrling zum Gründer des KaDeWe - Adolf Jandorf ...................7 2.1.6 Zwei Brüder erobern den Osten – Salman und Simon Schocken ..........8 2.2 Die Phase bis zum Ersten Weltkrieg .............................................................9 2.3 Die jüdischen Warenhäuser zur Zeit der Weimarer Republik.....................11 2.4 Der Boykott jüdischer Geschäfte.................................................................12 2.5 Die „Arisierung“ durch die Nationalsozialisten ..........................................14 2.6 Die Entwicklung nach dem Zweiten Weltkrieg – ein Abriss ......................15 3. Schlussbetrachtung ............................................................................................16
    [Show full text]
  • Brief Chronology of the Police Zone Border, Key Dates, and Proclamations
    APPENDIX Brief Chronology of the Police Zone Border, Key Dates, and Proclamations 1896/97, establishment of a cordon to prevent the incursion of rinderpest into central Namibia and the emergence of the concept of a colonial veterinary border. 1905, German Reichstag demands a resolution confirming that police protection in the colony will be limited to economically useful regions, marking the emergence of the concept of a European settlement border. 1907, a Police Zone boundary for the entire colony is cartographically defined for the first time with a blue line. Proclamation of three game reserves. 1916 (Martial Law Regulation No. 57), the northern section of the German Police Zone border is adopted, with minor adjustments, effectively closing the entire northern part of the colony to “Europeans.” 1919, the Prohibited Areas Proclamation (Martial Law Proclamation No. 15) confirms the closure of the Police Zone border of 1916. 1924, the northern districts are reopened for livestock export (Government Notice No. 94 of 1924), and the Police Zone border becomes a combined veterinary and settlement border. 1925, the Police Zone border is indicated on detail maps (1:500,000) with a thickly drawn redlineforthefirsttime. 1926, the entire Police Zone border is identified as the Red Line on the survey map of 1926 (1:800,000). 1928, the Prohibited Areas Proclamation (Proclamation No. 26 of 1928) provides the first precise written definition of the Police Zone border. The location of the border is determined by the farm borders on-site. 1930 (Government Notice 178 of 1930), first law on the creation of a stock-free zone (applicable to cattle and dogs) between the Police Zone and Kaoko.
    [Show full text]