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Polizeiliche Kriminalstatistik Kreis Steinburg 2014

Polizeiliche Kriminalstatistik Kreis Steinburg 2014

Polizeiliche Kriminalstatistik Kreis 2014

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Polizeiliche Kriminalstatistik Kreis Steinburg 2014

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Inhaltsverzeichnis

Allgemeine Hinweise – 6

1 Statistik im Überblick – 7 1.1 Gesamtkriminalität – 7 1.2 Aufklärungsquote/aufgeklärte Fälle – 7 1.3 Häufigkeitszahlen – 8 1.4 Tatverdächtige – 8 1.5 Schaden – 9

2 Regionale Verteilung – 10 2.1 Verteilung der Kriminalität auf Mittel- und Unterzentren sowie ländliche Zentralorte im Kreis Steinburg – 10 2.2 Kriminalität beim Musikfestival „“ (W:O:A) – 11

3 Einzelne Deliktsbereiche – 12 3.1 Straftaten gegen das Leben – 12 3.2 Rohheitsdelikte – 12 3.3 Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung – 13 3.4 Brandstiftungen – 13 3.5 Diebstahl – 14 3.6 Vermögens- und Fälschungsdelikte – 14 3.7 Wirtschaftskriminalität – 15 3.8 Rauschgiftdelikte – 15 3.9 Sonstige Straftaten – 15

4 Jugendkriminalität – 16

5 Nichtdeutsche Tatverdächtige – 16

6 Die Opfer von Straftaten – 17

7 Fazit – 17

Anlage – 19

5 Allgemeine Hinweise Allgemeine Hinweise

In der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) werden Strafta- Selbstverständlich können nur Straftaten erfasst werden, ten erfasst, die von der Polizei bearbeitet wurden. Dies be- die der Polizei bekannt werden. Die PKS ist somit eine trifft bei bestimmten Delikten auch den strafbaren Versuch. Statistik, die das so genannte Hellfeld abbildet. Viele Straf- taten werden aus unterschiedlichen Gründen der Polizei Nicht erfasst werden: nicht bekannt. Hier spricht man von dem Dunkelfeld. Auf • Staatsschutzdelikte (politisch motivierte Kriminalität) die Größe des Dunkelfeldes wirken bspw. das Anzeigever- • Straftaten, die außerhalb der Bundesrepublik Deutsch- halten des Bürgers, die polizeiliche Kontrolltätigkeit oder land begangen wurden auch die Art des Deliktes ein. • Verkehrsdelikte Bedingt durch das Dunkelfeld wird der Polizei ein Teil der Die Erfassung eines Falls erfolgt, wenn die Polizei nach Straftaten nie bekannt. Des Weiteren gibt es für die Erfas- Abschluss der Ermittlungen den jeweilig entstandenen sung der angezeigten Fälle in der PKS eine strenge Qua- Vorgang an die Staatsanwaltschaft abgibt. Tatzeitpunkt litätskontrolle und Richtlinien. Dadurch bedingt werden und Erfassungszeitpunkt sind somit nicht identisch. Es nicht alle angezeigten Fälle automatisch auch genauso ist möglich, dass Taten bspw. im Jahre 2014 begangen viele PKS-Fälle. Somit kann eine Bewertung zur tatsachlich wurden und erst 2015 nach Abschluss der polizeilichen Er- vorhandenen Kriminalität nicht unmittelbar aus den in der mittlungen statistisch erfasst werden. Sie werden dadurch PKS genannten Fallzahlen getroffen werden. Trotz dieser als Delikte für 2015 gewertet. Relativierungen ist die PKS ein wesentliches Hilfsmittel, um Erkenntnisse über Straftatenhäufungen, Formen und Entwicklungstendenzen der Kriminalität zu erlangen.

6 1 Statistik im Überblick 1 Statistik im Überblick

1.1 Gesamtkriminalität

Die registrierte Kriminalität im Kreis Steinburg ist auf dem spricht einem Rückgang um 7,7 %. tiefsten Stand seit elf Jahren. Im Vergleich dazu ist im Landesdurchschnitt eine Zunahme Im Jahre 2014 wurden im Kreis Steinburg 7.805 Straftaten von 1,2 % zu verzeichnen. registriert, das sind 647 Taten weniger als 2013. Das ent-

Gemeldete Fälle im Kreis Steinburg 2005 bis 2014 10500

10000 10302

9500 9795 9819 9775

9000 9321 9008 8500 8850 8597 8452 8000 7805

7500 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Anzahl Fälle 9795 9321 9819 9775 10302 9008 8850 8597 8452 7805

1.2 Aufklärungsquote/aufgeklärte Fälle

Die Aufklärungsquote ist im Jahre 2014 geringfügig auf Die Aufklärungsquote errechnet sich aus der Anzahl der 50,7 % gesunken (2013: 52,9 %), bewegt sich aber auf aufgeklärten Fälle im Verhältnis zu der Anzahl der erfass- einem guten Niveau. Insgesamt wurden 3959 Fälle aufge- ten Fälle. klärt.

Im Landesdurchschnitt wurde 2014 eine Aufklärungsquote von 51,2 % erreicht.

Aufklärungsquote im Kreis Steinburg 2005 bis 2014

53 52,9

51 50,9 49 48,44 48,16 47 47,08 46,03 46,1 45 45,04 45,32 44,29 43 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Aufklärungsquote in % 48,44 46,03 45,04 44,29 48,16 47,08 45,32 46,1 52,9 50,9

7 1 Statistik im Überblick

1.3 Häufigkeitszahlen

Im Vergleich der Häufigkeitszahlen (Anzahl der Straftaten 100.000 Einwohner im mittleren Bereich. Hier erfolgte be¬zogen auf 100.000 Einwohner) liegt der Kreis Stein- abermals ein leichter Rückgang (2013: 6.495). burg im Landesvergleich der Kreise mit 6003 Taten pro Häufigkeitszahl im Landesdurchschnitt (2014): 7.184

11.616

5.185

Nordfriesland Flensburg

Schleswig-Flensburg 5.613

10.094 5.676 5.016

Kiel Rendsburg-Eckernförde Plön

Dithmarschen Ostholstein

7.132 5.419 Neumünster

Steinburg 16.972 Segeberg

Lübeck 11.696

Stormarn 6.003 Pinneberg Herzogtum-Lauenburg

6.012 6.757 5.699 5.718

1.4 Tatverdächtige

2014 wurden im Kreis Steinburg 2882 Tatverdächtige Unter Alkoholeinwirkung standen zur Tatzeit insgesamt ermittelt. Dabei handelt es sich um 2180 männliche (75,6 13,1 % der Tatverdächtigen. Bei den Rohheitsdelikten %) und 702 weibliche Personen (24,4 %). (Raubdelikte, Körperverletzungsdelikte, Freiheitsbe- raubung, Nötigung und Bedrohung) waren es 28,4 %. 54,2 % der Tatverdächtigen waren zum Zeitpunkt der Tat Betrachtet man dabei nur die Körperverletzungsdelikte, bereits zuvor polizeilich in Erscheinung getreten. standen 33,5 % aller ermittelten Tatverdächtigen unter 14,9 % der Tatverdächtigen waren Konsumenten harter dem Einfluss von Alkohol (2013: 40,4 %). Das ist wieder- Drogen, das ist eine deutliche Erhöhung im Vergleich zum holt ein Rückgang im Vergleich zum Vorjahr. Vorjahr (9,3 %). Beim Widerstand gegen Polizeivollzugsbeamte (22 Fälle

8 1 Statistik im Überblick

2014, 24 Fälle 2013) waren 68,2 % der ermittelten Tatver- dächtigen alkoholisiert.

Von den deutschen Tatverdächtigen wohnten 64,1 % in der Tatortgemeinde.

1.5 Schaden

Durch die in 2014 im Kreis Steinburg begangenen Straf- taten entstand ein Schaden von 6.261.045 €. Damit sank der Schaden im Vergleich zum Vorjahr um 313.156 €. Die höchsten Schadenssummen waren bei den Vermögens- und Fälschungsdelikten (ca. 2,2 Mio. €) sowie beim schwe- ren Diebstahl (ca. 2,6 Mio. €) zu verzeichnen.

9 2 Regionale Verteilung 2 Regionale Verteilung

2.1 Verteilung der Kriminalität auf Mittel- und Unterzentren sowie ländliche Zentralorte im Kreis Steinburg

Die Kreisstadt hat in den Bereichen Arbeit, Bil- Die Fallzahlen der Gemeinde Wacken sind hier ohne die dung, Kultur und Freizeitgestaltung eine Sogwirkung auf Fallzahlen des Musikfestivals „Wacken Open Air“ (W:O:A) den ländlich geprägten Kreis Steinburg. Diese Sogwirkung dargestellt. Ansonsten würde ein falsches Bild über die wirkt sich auch auf die Kriminalität aus. Der Großteil aller Kriminalitätslage in der Gemeinde Wacken entstehen. Die im Jahr 2014 im Kreis Steinburg registrierten Straftaten Straftaten in Verbindung mit dem W:O:A betreffen ganz wurden im Bereich der Kreisstadt Itzehoe begangen. überwiegend die Festivalbesucher untereinander und wirken sich somit kaum auf die Bevölkerung der Gemein- Die Verteilung der bekannt gewordenen Fälle auf die Un- de Wacken aus. terzentren Glückstadt, und sowie die Verteilung auf die ländlichen Zentralorte Horst, , Wacken und ist der nachfolgenden Grafik zu entnehmen.

Regionale Kriminalitätsverteilung Kreis Steinburg

Itzehoe 2937

Glückstadt 782

Kellinghusen 397

Wilster 304

Horst 255

Krempe 109

Hohenlockstedt 340

Wacken (ohne W:O:A:) 106

W:O:A: 243

0 500 1000 1500 2000 2500 3000 3500

10 2 Regionale Verteilung

2.2 Kriminalität beim Musikfestival „Wacken Open Air“ (W:O:A)

Die Kriminalität beim Musikfestival W:O:A wurde 2014 von Die Polizei ist während der Festivaltage mit einer Veranstal- Diebstahlsdelikten dominiert (224 Fälle). Es handelte sich tungs-Wache rund um die Uhr präsent. Dadurch leistet sie überwiegend um einfache Diebstähle. Danach folgten die einen wesentlichen Beitrag dazu, dass das W:O:A ein in Rauschgiftdelikte mit 7 bekannt gewordenen Fällen. Hier hohem Maße friedliches Musikfestival ist. dominierte der Besitz von Cannabisprodukten.

Kriminalität beim W:O:A:

sonstiges 8,00

Rauschgiftdelikte 7,00

Raubdelikte 0,00

Unterschlagung 1,00

Körperverletzung 3,00

Diebstahl 224,00

0,00 50,00 100,00 150,00 200,00 250,00

11 3 einzelne DeliKtSbereicHe 3 Einzelne Deliktsbereiche

Den größten Teil der bekannt gewordenen Gesamtkrimi- 3.1 Straftaten gegen das nalität im Kreis Steinburg machen auch 2014 die Dieb- stahlsdelikte aus. Sie umfasst fast die Hälfte der registrier- Leben ten Fälle. An zweiter Stelle folgten die Vermögens- und Fälschungsdelikte sowie die Rohheitsdelikte. 2014 wurden statistisch 2 Straftaten gegen das Leben erfasst. Es handelte sich in beiden Fällen um versuchte Tötungsdelikte.

Kreis Steinburg - Deliktsverteilung

Rauschgiftdelikte 3.2 Rohheitsdelikte 5 % sonstige schwerer 10,3 % 2014 wurden im Kreis Steinburg 1030 Rohheitsdelikte Rohheits- Diebstahl delikte 21,1 % registriert, das sind 18 mehr als im Vorjahr. 13,2 % Der überwiegende Teil der Rohheitsdelikte waren Körper- verletzungen (758 Fälle), im Vergleich zum Vorjahr sind das 16 Fälle mehr. Von den Körperverletzungsdelikten wurden 575 Fälle der einfachen Körperverletzung (+ 25 im Vergleich zum Vorjahr), und 142 Fälle der schweren bzw. gefährlichen Körperverletzung (+ 3 im Vergleich zum Vorjahr) erfasst.

Die Fälle von Nachstellung („Stalking“) gingen im Vergleich Vermögenns- einfacher zu 2013 (26 Fälle) mit 20 Fällen leicht zurück. und Fälschungsdelikte Diebstahl 16,1 % 23,5 % Die Raubdelikte stiegen von 69 auf 70 Fälle an. Davon Sachbeschädigung waren 31 Fälle Straßenraub. 10,9 % Die Aufklärungsquote bei den Rohheitsdelikten betrug 87,6 %. Hier gab es keine Veränderungen zum Vorjahr.

Rohheitsdelikte im Kreis Steinburg 2005 bis 2014 1350 1303 1291 1300 1266

1250 1232 1232 1229 1217

1200

1150

1100 1075

1050 1030 1012

1000 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Anzahl Fälle 1232 1232 1303 1291 1266 1229 1217 1075 1012 1030

12 3 Einzelne Deliktsbereiche

3.3 Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung

Im Kreis Steinburg wurden 2014 insgesamt 83 Sexual- scher Schriften (12 bekannt gewordene Fälle [2013: 21], delikte registriert. Das ist eine Abnahme um 11 Fälle im davon 12 aufgeklärt) und Vergewaltigung/sex. Nötigung (6 Vergleich zu 2013. bekannt gewordene Fälle [2013: 17], davon 5 aufgeklärt). Die Aufklärungsquote bei den Straftaten gegen die sexuel- Die wesentlichen Anteile in diesem Deliktsbereich lagen le Selbstbestimmung betrug 2014 im Kreis Steinburg 72,3 beim sexuellen Missbrauch von Kindern (32 bekannt % (2013: 78,7 %). gewordene Fälle [2013: 21], davon 26 aufgeklärt), exhibi- Der Anteil dieser Straftaten an der bekannten Gesamtkri- tionistischen Handlungen (19 bekannt gewordene Fälle minalität beträgt 1,1 %. [2013: 15], davon 8 aufgeklärt), Verbreitung pornografi-

Sexualdelikte im Kreis Steinburg 2005 bis 2014

150 149 140 130 116 120 109 104 110 100 99 94 100 90 81 83

80 67 70 60 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Anzahl Fälle 149 104 109 116 100 99 81 67 94 83

3.4 Brandstiftungen

2014 wurden im Kreis Steinburg 39 Fälle von Brandstiftung Zusätzlich ermittelte die Polizei in 16 Fällen bei Bränden erfasst. Davon waren 31 Fälle vorsätzliche Brandstiftungen ohne strafrechtlichen Bezug (technische Ursache, natürli- (8 Fälle: fahrlässig). che oder unbekannte Ursache). Im Vergleich zum Vorjahr ist die Gesamtzahl der Brandstif- tungen um 10 Fälle gestiegen, die Zahl der vorsätzlichen Brandstiftungen ist um 7 Fälle gestiegen (2013: 24).

Brandstiftungen im Kreis Steinburg 2005 bis 2014 70 65 66 60 58 55 56 56 50 50 45 44 40 39 37 35 34 30 29 25 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Anzahl Fälle 58 37 56 66 56 50 44 34 29 39

13 3 Einzelne Deliktsbereiche

3.5 Diebstahl

Diebstahlsdelikte im Kreis Steinburg 2005 bis 2014

5050 4942 4850 4742 4659 4650 4450 4487 4180 4250 4435 4050 4066

3850 3960 3605 3650 3480 3450 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Anzahl Fälle 4742 4435 4659 4487 4942 3960 4180 4066 3605 3480

Die Diebstahlsdelikte (gesamt) haben mit 45 % den größ- rungsquote lag bei 35 % im Jahre 2014. Diese liegt über ten Anteil an den Fallzahlen aus 2014 im Kreis Steinburg. dem Landesdurchschnitt mit 27,7 % . Mit 3480 Fällen gibt es im Vergleich zu 2013 einen aber- Ähnlich verhält es sich bei den Diebstählen an und aus maligen Rückgang (125 Fälle). Die schweren Diebstähle, Kraftfahrzeugen. Hier lagen die Zahlen in 2014 mit 421 Fäl- also Taten, bei denen zur Wegnahme einer Sache eine Si- len um 29 Fälle unter den Zahlen aus 2013 (450 Fälle). Die cherung überwunden werden muss, sind von 1705 Fällen Aufklärungsquote liegt hier bei 9,5 % und damit ebenfalls in 2013 auf 1648 Fälle in 2014 gesunken. Die Abnahme ist über dem Landesdurchschnitt, der bei 6,6 % liegt. auch im Bereich der einfachen Diebstähle zu verzeichnen: von 1900 Fällen in 2013 auf 1832 Fälle in 2014. Die Ladendiebstahlsfälle sind im Vergleich zu 2013 (339 Fälle) um 33 % auf 227 Fälle gesunken. Während im letzten Jahr die Zahl der Wohnungseinbruchs- diebstähle im Kreis Steinburg bereits um 2,5 % anstiegen war, ist die Anzahl in 2014 erneut von 330 auf 380 Fälle gestiegen (+ 15,2 %). 3.6 Vermögens- und Fäl-

Die Fallzahlen bei den Fahrraddiebstähle sind mit 555 Fäl- schungsdelikte len in 2014 im Vergleich zu 2013 (557 Fälle) nahezu gleich geblieben. Die Fallzahlen bei den Vermögens- und Fälschungsdelik- Die Diebstähle von Kraftfahrzeugen sind von 48 Fällen im ten sind im Jahr 2014 auf 1259 Fälle um 565 Taten im Ver- Jahr 2013 auf 40 Fälle im Jahr 2014 gesunken. Die Aufklä- gleich zum Vorjahr gefallen. Davon hatte den Hauptanteil

Vermögens- und Fälschungsdelikte im Kreis Steinburg 2005 bis 2014 1824 1850 1750 1650 1550 1405 1450 1389 1350 1269 1259 1210 1201 1207 1201 1250 1259 1150 1050 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Anzahl Fälle 1269 1210 1201 1259 1405 1207 1201 1389 1824 1259

14 3 Einzelne Deliktsbereiche

der Betrug mit 1010 registrierten Fällen. Bei den Betrugs- verschiedenen Wirtschaftsbereichen (Gesundheitswesen, handlungen wurde in 379 Fällen (= 37,5 %) das Internet als Bauwesen und Rechtspflege). Ein Betrugsverfahren im Tatmittel genutzt. Gesundheitswesen stach hier mit allein 55 Fällen beson- Im Vorjahr (2013) wurden 1824 Betrugsfälle registriert – ders hervor. das Internet war dabei in 1014 Fällen (= 64 %) Tatmittel. Der durch Wirtschaftskriminalität verursachte Schaden sank von rund 2,2 Mio. € in 2013 auf 1.8 Mio. € in 2014. Im Bereich des Betruges waren die häufigsten Fälle der Warenkreditbetrug (Überwiegend das Bestellen von Ware ohne Zahlungsabsicht oder -fähigkeit) mit 433 und die Beförderungserschleichung („Schwarzfahren“) mit 164 3.8 Rauschgiftdelikte Fällen. Im Bereich des Warenkreditbetruges gibt es einen deutlichen Rückgang um 164 Fälle. Die Aufklärungsquote 2014 wurden im Kreis Steinburg 388 Verstöße gegen das beträgt hier 89,6 %. Betäubungsmittelgesetz registriert. Der überwiegende Weiterhin wurden 51 Fälle von Urkundenfälschung erfasst. Anteil waren Delikte in Zusammenhang mit dem Besitz von Cannabis (181 Fälle).

Die weiteren Verstöße richten sich gegen harte Drogen 3.7 Wirtschaftskriminalität wie Kokain und Amphetamine. Heroin spielte im Berichts- zeitraum keine statistisch zu Buche schlagende Rolle. Ein Teil der Vermögensdelikte ist dem Bereich der Wirt- schaftskriminalität zuzuordnen. Bei Wirtschaftsdelikten handelt es sich um die Vermögens- delikte, deren Beurteilung besondere Kenntnisse des Wirt- 3.9 Sonstige Straftaten schaftslebens erfordern. Diese Delikte werden im Wesent- lichen im K 3 der Bezirkskriminalinspektion bearbeitet. Es wurden in 2014 insgesamt 851 Fälle von Sachbeschä- Die erfassten Fälle der Wirtschaftskriminalität stiegen von digung und 207 Fälle von Beleidigung erfasst (2013: 195 28 in 2013 auf 123 Fälle in 2014. Dieser Anstieg hört sich Fälle). gravierend an. Jedoch lag die Zahl in 2013 auch deutlich unter dem Durchschnitt der Vorjahre. In 2014 ergab sich die Anzahl durch zufällige Häufungen im Bereich von Firmeninsolvenzen und Abrechnungsbetrugsverfahren in

Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz im Kreis Steinburg 2005 bis 2014 450 422

388 400 377 382

350 334 314 315

300 280 294

250

200

183 150 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Anzahl Fälle 314 280 315 183 377 422 334 294 382 388

15 4 JugENDKRiMiNAliTÄT / 5 NiCHTDEuTSCHE TATVERDÄCHTigE 4 Jugendkriminalität

2014 wurden 2.882 Tatverdächtige ermittelt. 700 davon Jugendliche und Heranwachsende, die im Kreis Steinburg (24,3 %), waren jünger als 21 Jahre. Im Vergleich zum durch eine häufi ge Begehung von Straftaten auffallen, Vorjahr ist das ein leichter Zuwachs (2013: 23,1 % = 666 werden zentral von der Ermittlungsgruppe Jugend bei der Tatverdächtige). Im Landesdurchschnitt lag der Anteil der Kriminalpolizeistelle Itzehoe bearbeitet. Das sind derzeit unter 21-Jährigen ebenso bei 22,7 %. rund 35. Durch die zentrale Bearbeitung ist eine schnelle und abgestimmte Reaktion von Justiz, Polizei und Akteu- Jugendtypische Delikte sind Raubdelikte, Sachbeschädi- ren der Jugendhilfe auf das delinquente Verhalten der gungen, Diebstahl und Körperverletzungen. Im Kreis Stein- unter 21-Jährigen möglich. burg hatten die Tatverdächtigen unter 21 Jahren beim Raub einen Anteil von 22,1 %, bei Sachbeschädigungen 38,1 %, beim Diebstahl 35,4 % und bei den Körperverlet- zungsdelikten 24,9 %.

Anteil Altersgruppen

Kinder 2,42% Jugendliche 9,78%

Heranwachsene 12,10%

Erwachsene 75,70%

5 Nichtdeutsche Tatverdächtige

Der Anteil der Nichtdeutschen an den Tatverdächtigen beträgt für das Jahr 2014 11,7 % (2013: 11,7 %).

16 6 Die Opfer von Straftaten / 7 Fazit 6 Die Opfer von Straftaten

Die Gruppe der unter 21-Jährigen war 2014 nicht nur bei Bei den Rohheitsdelikten zeigt sich ein ähnliches Bild. 39,8 den Tatverdächtigen, sondern bei den Opfern von Strafta- % der Opfer waren jünger als 21 Jahre. Der Anteil der ten überrepräsentiert. 25,2 % der registrierten Opfer von Senioren betrug hier 2,53 %. Straftaten im Kreis Steinburg waren jünger als 21 Jahre. Der Anteil von Personen über 60 Jahre betrug 5,88 %.

7 Fazit

Der Trend der sinkenden Fallzahlen setzt sich fort. Für 2014 Alkohol spielt wiederum bei den Körperverletzungsde- ist die registrierte Gesamtkriminalität im Kreis Steinburg likten sowie bei Widerstandshandlungen gegen Polizei- mit 7805 Straftaten wiederum auf dem tiefsten Stand seit vollzugsbeamte eine erhebliche Rolle. So standen jeweils zehn Jahren. 33,5 % und 68,2 % der Täter bei Tatbegehung unter dem Einfluss von Alkohol. Änderungen in den Deliktsschwerpunkten sind nicht nach- drücklich feststellbar. Den größten Anteil an der registrier- Bei den Betrugstatbeständen hat das Internet als Tatmittel ten Kriminalität hatten die Diebstahlsdelikte, gefolgt von weiterhin eine hohe Bedeutung. Dies entspricht der allge- Vermögens- und Fälschungsdelikten, Roh- heitsdelikten meinen Entwicklung der letzten Jahre – bedingt durch das und Sachbeschädigungen. Medienverhalten der Bürger.

Die Gesamt-Aufklärungsquote ist im Vergleich zum Vorjahr Jugendkriminalität war auch in 2014 ein Schwerpunkt leicht gefallen (50,7 %), jedoch immer noch auf einem polizeilicher Arbeit. Der Anteil an tatverdächtigen Ju- guten Niveau. gendlichen und Heranwachsenden ist leicht gestiegen (2013: 23,1 %; 2014: 24,3 %). Damit ist diese Altersgruppe Die festgestellten Fälle beim Einbruchdiebstahl aus Woh- in der PKS im Verhältnis zur Wohnbevölkerung im Kreis nungen haben zugenommen. Sie sind um 15,2 % Steinburg überrepräsentiert. Dies ist jedoch aus krimino- (= 50 Fälle) gestiegen. Vor dem Hintergrund des leichten logischer Sicht nicht ungewöhnlich. Wie bereits im Vorjahr Anstiegs im letzten Jahr (2,5 %) ist diese Steigerung nicht sind die höchsten Anteile dieser Alters- gruppe bei Raub, ungewöhnlich. Dieses Kriminalitätsphänomen bleibt wei- Sachbeschädigung, Diebstahl und Körperverletzungsde- terhin im besonderen Fokus der Polizei – die bestehenden likten zu verzeichnen. Bekämpfungskonzepte werden fortgeführt. Bei den Rauschgiftdelikten dominieren weiterhin die Die Aufklärungsquote im Bereich Wohnungseinbruchdieb- Verstöße im Zusammenhang mit dem Besitz von Canna- stahl ist auf 11,8 % gestiegen. bisprodukten. Harte Drogen spielten zahlenmäßig eine untergeordnete Rolle. Bei den festgestellten Tatverdächtigen handelt es sich überwiegend um örtliche Täter mit Wohnsitz im Kreis Die Vermögens- und Fälschungsdelikte hatten neben den Steinburg. Diebstahlsdelikten an der Gesamtsumme des durch Straf- taten verursachten Schadens den größten Anteil (6,26 Mio. Bezogen auf die registrierte Gesamtkriminalität sind € Gesamtschaden). 54,2 % der festgestellten Tatverdächtigen bereits zuvor in Erscheinung getreten. Statistisch gesehen ist auch im Jahre 2014 eine im Lan- desvergleich geringere Gefährdung der Steinburger

17 6 Die Opfer von Straftaten / 7 Fazit

Bürgerinnen und Bürger festzustellen. Noch geringer ist die Gefährdung für Menschen über 60 Jahre, die als Opfer von Straftaten unterproportional betroffen sind. Gleich- wohl legen sowohl Polizei als auch Staatsanwaltschaft ein besonderes Augenmerk auf das Phänomen „Straftaten zum Nachteil älterer Menschen“.

Um wirksam Kriminalität bekämpfen zu können, ist die Polizei auch zukünftig maßgeblich auf Hinweise und die Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger angewiesen. Weiterhin entscheidend ist die Fortsetzung der bereits bestehenden vertrauensvollen Zusammenarbeit mit an- deren Behörden, Institutionen und den gesellschaftlichen Akteuren.

Daniela Pardun

18 Anlage Anlage

Begriffsdefinitionen Kontrolldelikt (auch: Dunkelfelddelikt genannt) Die Rauschgiftkriminalität spielt sich überwiegend im Ver- Kinder: Personen unter 14 Jahren borgenen (Dunkelfeld) ab; es gibt keine klassische Täter-/ Jugendliche: Personen von 14 bis unter 18 Jahren Opfer-Konstellation, aus der heraus Straftaten angezeigt Heranwachsende: Personen von 18 bis unter 21 Jahren werden. Deshalb muss sich die Polizei fast alles, was sie über dieses Deliktsfeld weiß, durch eigene Ermittlungen Rohheitsdelikte in der so genannten Szene erarbeiten. Der Umfang der Er- Raubdelikte kenntnisse aus dem Rauschgiftbereich ist also unmittelbar Körperverletzungsdelikte von der Verfolgungsintensität abhängig. Diese wird vor Straftaten gegen die persönliche Freiheit (Freiheitsberau- allem durch den Personaleinsatz bestimmt. bung, Nötigung, Bedrohung)

19 Anlage

20 Herausgeber Ministerium für Inneres und Bundesangelegenheiten des Landes Schleswig-Holstein Polizeidirektion Itzehoe Große Paaschburg 66, 25524 Itzehoe

Ansprechpartnerin Merle Neufeld [email protected] Telefon (04821) 602 2010

Foto Landespolizei Schleswig-Holstein März 2015

Die Landespolizei im Internet www.polizei.schleswig-holstein.de