Polizeiliche Kriminalstatistik Kreis Steinburg 2014 www.polizei.schleswig-holstein.de Polizeiliche Kriminalstatistik Kreis Steinburg 2014 3 4 Inhaltsverzeichnis Allgemeine Hinweise – 6 1 Statistik im Überblick – 7 1.1 Gesamtkriminalität – 7 1.2 Aufklärungsquote/aufgeklärte Fälle – 7 1.3 Häufigkeitszahlen – 8 1.4 Tatverdächtige – 8 1.5 Schaden – 9 2 Regionale Verteilung – 10 2.1 Verteilung der Kriminalität auf Mittel- und Unterzentren sowie ländliche Zentralorte im Kreis Steinburg – 10 2.2 Kriminalität beim Musikfestival „Wacken Open Air“ (W:O:A) – 11 3 Einzelne Deliktsbereiche – 12 3.1 Straftaten gegen das Leben – 12 3.2 Rohheitsdelikte – 12 3.3 Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung – 13 3.4 Brandstiftungen – 13 3.5 Diebstahl – 14 3.6 Vermögens- und Fälschungsdelikte – 14 3.7 Wirtschaftskriminalität – 15 3.8 Rauschgiftdelikte – 15 3.9 Sonstige Straftaten – 15 4 Jugendkriminalität – 16 5 Nichtdeutsche Tatverdächtige – 16 6 Die Opfer von Straftaten – 17 7 Fazit – 17 Anlage – 19 5 ALLGEMEINE HINWEISE Allgemeine Hinweise In der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) werden Strafta- Selbstverständlich können nur Straftaten erfasst werden, ten erfasst, die von der Polizei bearbeitet wurden. Dies be- die der Polizei bekannt werden. Die PKS ist somit eine trifft bei bestimmten Delikten auch den strafbaren Versuch. Statistik, die das so genannte Hellfeld abbildet. Viele Straf- taten werden aus unterschiedlichen Gründen der Polizei Nicht erfasst werden: nicht bekannt. Hier spricht man von dem Dunkelfeld. Auf • Staatsschutzdelikte (politisch motivierte Kriminalität) die Größe des Dunkelfeldes wirken bspw. das Anzeigever- • Straftaten, die außerhalb der Bundesrepublik Deutsch- halten des Bürgers, die polizeiliche Kontrolltätigkeit oder land begangen wurden auch die Art des Deliktes ein. • Verkehrsdelikte Bedingt durch das Dunkelfeld wird der Polizei ein Teil der Die Erfassung eines Falls erfolgt, wenn die Polizei nach Straftaten nie bekannt. Des Weiteren gibt es für die Erfas- Abschluss der Ermittlungen den jeweilig entstandenen sung der angezeigten Fälle in der PKS eine strenge Qua- Vorgang an die Staatsanwaltschaft abgibt. Tatzeitpunkt litätskontrolle und Richtlinien. Dadurch bedingt werden und Erfassungszeitpunkt sind somit nicht identisch. Es nicht alle angezeigten Fälle automatisch auch genauso ist möglich, dass Taten bspw. im Jahre 2014 begangen viele PKS-Fälle. Somit kann eine Bewertung zur tatsachlich wurden und erst 2015 nach Abschluss der polizeilichen Er- vorhandenen Kriminalität nicht unmittelbar aus den in der mittlungen statistisch erfasst werden. Sie werden dadurch PKS genannten Fallzahlen getroffen werden. Trotz dieser als Delikte für 2015 gewertet. Relativierungen ist die PKS ein wesentliches Hilfsmittel, um Erkenntnisse über Straftatenhäufungen, Formen und Entwicklungstendenzen der Kriminalität zu erlangen. 6 1 STATISTIK IM ÜBERBLICK 1 Statistik im Überblick 1.1 Gesamtkriminalität Die registrierte Kriminalität im Kreis Steinburg ist auf dem spricht einem Rückgang um 7,7 %. tiefsten Stand seit elf Jahren. Im Vergleich dazu ist im Landesdurchschnitt eine Zunahme Im Jahre 2014 wurden im Kreis Steinburg 7.805 Straftaten von 1,2 % zu verzeichnen. registriert, das sind 647 Taten weniger als 2013. Das ent- Gemeldete Fälle im Kreis Steinburg 2005 bis 2014 10500 10000 10302 9500 9795 9819 9775 9000 9321 9008 8500 8850 8597 8452 8000 7805 7500 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Anzahl Fälle 9795 9321 9819 9775 10302 9008 8850 8597 8452 7805 1.2 Aufklärungsquote/aufgeklärte Fälle Die Aufklärungsquote ist im Jahre 2014 geringfügig auf Die Aufklärungsquote errechnet sich aus der Anzahl der 50,7 % gesunken (2013: 52,9 %), bewegt sich aber auf aufgeklärten Fälle im Verhältnis zu der Anzahl der erfass- einem guten Niveau. Insgesamt wurden 3959 Fälle aufge- ten Fälle. klärt. Im Landesdurchschnitt wurde 2014 eine Aufklärungsquote von 51,2 % erreicht. Aufklärungsquote im Kreis Steinburg 2005 bis 2014 53 52,9 51 50,9 49 48,44 48,16 47 47,08 46,03 46,1 45 45,04 45,32 44,29 43 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Aufklärungsquote in % 48,44 46,03 45,04 44,29 48,16 47,08 45,32 46,1 52,9 50,9 7 1 STATISTIK IM ÜBERBLICK 1.3 Häufigkeitszahlen Im Vergleich der Häufigkeitszahlen (Anzahl der Straftaten 100.000 Einwohner im mittleren Bereich. Hier erfolgte be¬zogen auf 100.000 Einwohner) liegt der Kreis Stein- abermals ein leichter Rückgang (2013: 6.495). burg im Landesvergleich der Kreise mit 6003 Taten pro Häufigkeitszahl im Landesdurchschnitt (2014): 7.184 11.616 5.185 Nordfriesland Flensburg Schleswig-Flensburg 5.613 10.094 5.676 5.016 Kiel Rendsburg-Eckernförde Plön Dithmarschen Ostholstein 7.132 5.419 Neumünster Steinburg 16.972 Segeberg Lübeck 11.696 Stormarn 6.003 Pinneberg Herzogtum-Lauenburg 6.012 6.757 5.699 5.718 1.4 Tatverdächtige 2014 wurden im Kreis Steinburg 2882 Tatverdächtige Unter Alkoholeinwirkung standen zur Tatzeit insgesamt ermittelt. Dabei handelt es sich um 2180 männliche (75,6 13,1 % der Tatverdächtigen. Bei den Rohheitsdelikten %) und 702 weibliche Personen (24,4 %). (Raubdelikte, Körperverletzungsdelikte, Freiheitsbe- raubung, Nötigung und Bedrohung) waren es 28,4 %. 54,2 % der Tatverdächtigen waren zum Zeitpunkt der Tat Betrachtet man dabei nur die Körperverletzungsdelikte, bereits zuvor polizeilich in Erscheinung getreten. standen 33,5 % aller ermittelten Tatverdächtigen unter 14,9 % der Tatverdächtigen waren Konsumenten harter dem Einfluss von Alkohol (2013: 40,4 %). Das ist wieder- Drogen, das ist eine deutliche Erhöhung im Vergleich zum holt ein Rückgang im Vergleich zum Vorjahr. Vorjahr (9,3 %). Beim Widerstand gegen Polizeivollzugsbeamte (22 Fälle 8 1 STATISTIK IM ÜBERBLICK 2014, 24 Fälle 2013) waren 68,2 % der ermittelten Tatver- dächtigen alkoholisiert. Von den deutschen Tatverdächtigen wohnten 64,1 % in der Tatortgemeinde. 1.5 Schaden Durch die in 2014 im Kreis Steinburg begangenen Straf- taten entstand ein Schaden von 6.261.045 €. Damit sank der Schaden im Vergleich zum Vorjahr um 313.156 €. Die höchsten Schadenssummen waren bei den Vermögens- und Fälschungsdelikten (ca. 2,2 Mio. €) sowie beim schwe- ren Diebstahl (ca. 2,6 Mio. €) zu verzeichnen. 9 2 REgiONAlE VerteiluNg 2 Regionale Verteilung 2.1 Verteilung der Kriminalität auf Mittel- und Unterzentren sowie ländliche Zentralorte im Kreis Steinburg Die Kreisstadt Itzehoe hat in den Bereichen Arbeit, Bil- Die Fallzahlen der Gemeinde Wacken sind hier ohne die dung, Kultur und Freizeitgestaltung eine Sogwirkung auf Fallzahlen des Musikfestivals „Wacken Open Air“ (W:O:A) den ländlich geprägten Kreis Steinburg. Diese Sogwirkung dargestellt. Ansonsten würde ein falsches Bild über die wirkt sich auch auf die Kriminalität aus. Der Großteil aller Kriminalitätslage in der Gemeinde Wacken entstehen. Die im Jahr 2014 im Kreis Steinburg registrierten Straftaten Straftaten in Verbindung mit dem W:O:A betreffen ganz wurden im Bereich der Kreisstadt Itzehoe begangen. überwiegend die Festivalbesucher untereinander und wirken sich somit kaum auf die Bevölkerung der Gemein- Die Verteilung der bekannt gewordenen Fälle auf die Un- de Wacken aus. terzentren Glückstadt, Kellinghusen und Wilster sowie die Verteilung auf die ländlichen Zentralorte Horst, Krempe, Wacken und Hohenlockstedt ist der nachfolgenden Grafik zu entnehmen. Regionale Kriminalitätsverteilung Kreis Steinburg Itzehoe 2937 Glückstadt 782 Kellinghusen 397 Wilster 304 Horst 255 Krempe 109 Hohenlockstedt 340 Wacken (ohne W:O:A:) 106 W:O:A: 243 0 500 1000 1500 2000 2500 3000 3500 10 2 REgiONAlE VerteiluNg 2.2 Kriminalität beim Musikfestival „Wacken Open Air“ (W:O:A) Die Kriminalität beim Musikfestival W:O:A wurde 2014 von Die Polizei ist während der Festivaltage mit einer Veranstal- Diebstahlsdelikten dominiert (224 Fälle). Es handelte sich tungs-Wache rund um die Uhr präsent. Dadurch leistet sie überwiegend um einfache Diebstähle. Danach folgten die einen wesentlichen Beitrag dazu, dass das W:O:A ein in Rauschgiftdelikte mit 7 bekannt gewordenen Fällen. Hier hohem Maße friedliches Musikfestival ist. dominierte der Besitz von Cannabisprodukten. Kriminalität beim W:O:A: sonstiges 8,00 Rauschgiftdelikte 7,00 Raubdelikte 0,00 Unterschlagung 1,00 Körperverletzung 3,00 Diebstahl 224,00 0,00 50,00 100,00 150,00 200,00 250,00 11 3 EINZELNE DELIKTSBEREICHE 3 Einzelne Deliktsbereiche Den größten Teil der bekannt gewordenen Gesamtkrimi- 3.1 Straftaten gegen das nalität im Kreis Steinburg machen auch 2014 die Dieb- stahlsdelikte aus. Sie umfasst fast die Hälfte der registrier- Leben ten Fälle. An zweiter Stelle folgten die Vermögens- und Fälschungsdelikte sowie die Rohheitsdelikte. 2014 wurden statistisch 2 Straftaten gegen das Leben erfasst. Es handelte sich in beiden Fällen um versuchte Tötungsdelikte. Kreis Steinburg - Deliktsverteilung Rauschgiftdelikte 3.2 Rohheitsdelikte 5 % sonstige schwerer 10,3 % 2014 wurden im Kreis Steinburg 1030 Rohheitsdelikte Rohheits- Diebstahl delikte 21,1 % registriert, das sind 18 mehr als im Vorjahr. 13,2 % Der überwiegende Teil der Rohheitsdelikte waren Körper- verletzungen (758 Fälle), im Vergleich zum Vorjahr sind das 16 Fälle mehr. Von den Körperverletzungsdelikten wurden 575 Fälle der einfachen Körperverletzung (+ 25 im Vergleich zum Vorjahr), und 142 Fälle der schweren bzw. gefährlichen Körperverletzung (+ 3 im Vergleich zum Vorjahr) erfasst. Die Fälle von Nachstellung („Stalking“) gingen im Vergleich Vermögenns- einfacher zu 2013 (26 Fälle) mit 20 Fällen leicht zurück. und Fälschungsdelikte Diebstahl 16,1 % 23,5 % Die Raubdelikte stiegen von 69
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