Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 17 / 13 17. Wahlperiode 4.5.2021

Kleine Anfrage des Abg. Hans-Jürgen Goßner AfD und

Antwort des Ministeriums des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen

Situation der Gemeindevollzugsdienste (GVD) in Kleinstädten im Landkreis Göppingen

Kleine Anfrage

Ich frage die Landesregierung:

1. Mit wie vielen Personenstunden pro Woche werden die Aufgaben der Gemein- devollzugsdienste in den Kleinstädten Ebersbach/, , Süßen und einschließlich der Mittelstadt /Fils (aufgeschlüsselt nach Städten) erfüllt?

2. Mit welchen zusätzlichen Aufgaben wurden die Gemeindevollzugsdienste der in Frage 1 genannten Städte (aufgeschlüsselt nach Städten) im Zusammenhang mit der Durchsetzung der jeweils gültigen Verordnung der Landesregierung über infektionsschützende Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Virus SARS-CoV-2 betraut?

3. Welche Maßnahmen wurden in den in Frage 1 genannten Städten (aufgeschlüs- selt nach Städten) ergriffen, um zusätzliche Aufgaben im Sinne von Frage 2 be- wältigen zu können?

4. Wie wurden in den Gemeindevollzugsdiensten beschäftigten Personen in den in Frage 1 genannten Städten (aufgeschlüsselt nach Städten) einschlägig zur Erfüllung der zusätzlichen Aufgaben im Sinne von Frage 2 geschult?

5. Wurden den Gemeindevollzugsdiensten Aufgaben der Landespolizei zur Durch- setzung der jeweils gültigen Verordnung der Landesregierung über infektions- schützende Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Virus SARS-CoV-2 über- tragen?

3.5.2021

Goßner AfD

Eingegangen: 4.5.2021 / Ausgegeben: 7.6.2021 1 Drucksachen und Plenarprotokolle sind im Internet Der Landtag druckt auf Recyclingpapier, ausgezeich- abrufbar unter: www.landtag-bw.de/Dokumente net mit dem Umweltzeichen „Der Blaue Engel“. Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 17 / 13

Begründung

Es werden detaillierte Informationen zur Situation, insbesondere der Arbeitsbelas- tung und Ausbildung, der Gemeindevollzugsdienste in Klein- und Mittelstädten im Landkreis Göppingen angefordert.

Antwort

Mit Schreiben vom 26. Mai 2021 Nr. IM2-22-3/11 beantwortet das Ministerium des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen die Kleine Anfrage wie folgt:

1. Mit wie vielen Personenstunden pro Woche werden die Aufgaben der Gemein- devollzugsdienste in den Kleinstädten Ebersbach/Fils, Donzdorf, Süßen und Uhingen einschließlich der Mittelstadt Eislingen/Fils (aufgeschlüsselt nach Städten) erfüllt?

Zu 1.:

Die Städte haben zu dieser Frage die nachfolgenden Angaben übermittelt. Die Städte Ebersbach an der Fils und Süßen haben auch auf nochmalige Nachfrage insgesamt keine Angaben (k. A.) gemacht.

Eislingen/Fils: 107,4

Ebersbach an der Fils: k. A.

Donzdorf: 20,0

Süßen: k. A.

Uhingen: 41,0

2. Mit welchen zusätzlichen Aufgaben wurden die Gemeindevollzugsdienste der in Frage 1 genannten Städte (aufgeschlüsselt nach Städten) im Zusammenhang mit der Durchsetzung der jeweils gültigen Verordnung der Landesregierung über infektionsschützende Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Virus SARS- CoV-2 betraut?

Zu 2.:

Die Städte haben zu dieser Frage die nachfolgenden Angaben übermittelt.

Eislingen/Fils: Kontrolle und Überwachung des Vollzugs der Vorga- ben auf öffentlichen Flächen und Plätzen, insbesondere der Einhaltung der Maskenpflicht, der Abstandsvor- schriften, des Ansammlungsverbotes, Kontrolle der Zu- trittsbeschränkungen und Schließungsvorgaben bei Ge- schäften und Gaststätten, Überprüfung der Einhaltung von Hygienekonzepten.

Ebersbach an der Fils: k. A.

Donzdorf: Kontrollen von Spiel- und Bolzplätzen, Einzelhandel und Supermärkten sowie Friseuren, Zustellung von Qua - rantäneverfügungen und Informationsschreiben an Infi- zierte und Kontaktpersonen.

Süßen: k. A.

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Uhingen: Kontrollen bezüglich folgender Tatbestände:

– Nichteinhaltung des Mindestabstands im öffentlichen Raum,

– Nichttragen eines vorgeschriebenen Mund-Nasen- Schutzes,

– Angabe von unzutreffenden Daten (Vorname, Nach- name, Anschrift, Datum der Anwesenheit oder Tele- fonnummer),

– Beteiligung an einer nicht gestatteten Ansammlung, privaten Zusammenkunft oder privaten Veranstaltung,

– Abhalten einer nicht gestatteten privaten Veranstal- tung oder einer Veranstaltung ohne Einhaltung der besonderen (Hygiene-)Anforderungen bei gewerbli- chen oder sonstigen Veranstaltern,

– Zutritt oder Teilnahme durch Personen mit erhöhtem Infektionsrisiko,

– Nichteinhaltung der Arbeitsschutzanforderungen,

– Abhalten einer untersagten Veranstaltung oder einer Veranstaltung unter Überschreitung der Teilnehmer- zahl oder einer Veranstaltung des Spitzen- oder Profi - sports mit Zuschauern,

– Unterlassen des Hinwirkens auf die Einhaltung des Mindestabstands von 1,5 Metern bei einer Versamm- lung,

– Unterlassen der Datenverarbeitung von Kundinnen und Kunden, Besucherinnen und Besuchern oder Be- schäftigten,

– Betrieb eines Clubs oder einer Diskothek,

– Betrieb von Prostitutionsstätten, Bordellen oder ähn- lichen Einrichtungen sowie jede sonstige Ausübung des Prostitutionsgewerbes,

– Betrieb bzw. Angebot von untersagten Einrichtun- gen/Aktivitäten in weiteren Fällen,

– Durchführung besonderer Verkaufsaktionen in Ein- zelhandelsbetrieben und Märkten,

– Betrieb oder Angebot von Einrichtungen, Angeboten oder Aktivitäten ohne Einhaltung der besonderen (Hygiene-)Anforderungen,

– Unterlassen der Organisation oder Finanzierung von Testungen in Betrieben der Fleischverarbeitung oder der Landwirtschaft mit Saisonarbeitskräften,

– Nichtvorlegen eines Hygienekonzepts in Betrieben der Fleischverarbeitung oder der Landwirtschaft mit Saisonarbeitskräften,

– Betreten einer Einrichtung ohne negativen COVID- 19-Schnelltest oder Atemschutz,

– Aufenthalt außerhalb der Wohnung oder sonstigen Unterkunft entgegen einer bestehenden Ausgangsbe- schränkung,

– Ausschank oder Konsum von Alkohol im öffentli- chen Raum,

– Tatbestände nach weiteren Vorschriften (z. B. Einreise- Quarantäne etc.).

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3. Welche Maßnahmen wurden in den in Frage 1 genannten Städten (aufge- schlüsselt nach Städten) ergriffen, um zusätzliche Aufgaben im Sinne von Fra- ge 2 bewältigen zu können?

Zu 3.:

Die Städte haben zu dieser Frage die nachfolgenden Angaben übermittelt.

Eislingen/Fils: Unterstützung des GVD durch Kolleginnen und Kolle- gen aus anderen Ämtern oder städtischen Einrichtungen als Begleitpersonen, Bildung von Zweierteams mit ei- nem Vollzugsbediensteten und einer Begleitperson und somit Verdoppelung der Kapazitäten, Beschäftigung des Abend- und Wochenenddienstes über die ursprünglich hierfür vorgesehenen Sommermonate von April bis Oktober hinaus zur Durchführung von Kontrollen mit Übergang von einem befristeten Beschäftigungsverhält- nis in eine Dauerbeschäftigung.

Ebersbach an der Fils: k. A.

Donzdorf: Einschränkung anderer Aufgaben, Aufbau von Über- stunden, Abstimmung mit dem örtlichen Polizeiposten bei Kontrollen.

Süßen: k. A.

Uhingen: Aufgaben wurden neu priorisiert. Dies war möglich, weil z. B. die Innenstadt durch die Corona-Einschrän- kungen vom ruhenden Verkehr stark entlastet war und entsprechend auch die Verkehrsverstöße rückläufig waren.

4. Wie wurden in den Gemeindevollzugsdiensten beschäftigten Personen in den in Frage 1 genannten Städten (aufgeschlüsselt nach Städten) einschlägig zur Er- füllung der zusätzlichen Aufgaben im Sinne von Frage 2 geschult?

Zu 4.:

Die Städte haben zu dieser Frage die nachfolgenden Angaben übermittelt.

Eislingen/Fils: Ständiger Dialog und Austausch mit dem GVD durch die Corona-Beauftragte der Stadt, laufende Informatio- nen über Neufassung der Verordnung, Festlegung von Kontrollschwerpunkten, Zurverfügungstellung von stän- dig aktualisierten Anzeigevordrucken mit den aktuellen Ordnungswidrigkeiten/Corona-Verstößen zum Ankreu- zen.

Ebersbach an der Fils: k. A.

Donzdorf: Regelmäßige mündliche Schulung der Mitarbeiterin durch Vorgesetzte.

Süßen: k. A.

Uhingen: Zusätzliche Schulungen waren aufgrund der abgegrenz- ten Tatbestände nicht erforderlich. Abgrenzungsfragen wurden im Ordnungsamt bearbeitet.

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5. Wurden den Gemeindevollzugsdiensten Aufgaben der Landespolizei zur Durch- setzung der jeweils gültigen Verordnung der Landesregierung über infektions- schützende Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Virus SARS-CoV-2 über- tragen?

Zu 5.:

Für die Durchsetzung der Regelungen der jeweils gültigen Verordnung der Lan- desregierung über infektionsschützende Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Virus SARS-CoV-2 sind nach § 1 Absatz 6 der Verordnung des Sozialministe- riums über Zuständigkeiten nach dem Infektionsschutzgesetz grundsätzlich die Ortspolizeibehörden zuständig. Die Ortspolizeibehörden können gemeindlichen Vollzugsbediensteten nach § 31 Absatz 1 Nummer 9i der Verordnung des Innen- ministeriums zur Durchführung des Polizeigesetzes polizeiliche Vollzugsaufga- ben auf dem Gebiet des Gesundheitsschutzes übertragen.

In Vertretung

Würtenberger

Staatssekretär

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