PLAUSIBILITÄTSPRÜFUNG

Entwicklung des „Gewerbepark

Stand Februar 2019 Entwicklung des „Gewerbepark Fils“ in Kooperation zwischen den Städten Ebersbach und . „Plausibilitätsprüfung der Bauflächenbedarfsnachweise“ auf Grundlage der Vorgaben des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg vom 15.02.2017.

INHALTSVERZEICHNIS

Inhalt

1. Anlass und Zweck der Plausibilitätsprüfung ...... 2 2. Konzeption des interkommunalen Gewerbepark Fils ...... 4 3. Plausibilitätsprüfung der Stadt ...... 6 3.1 Strukturdaten ...... 6 3.2 Einwohnerentwicklung ...... 8 3.3 Aktuelle Flächenbilanz Gewerbeflächen ...... 9 3.4 Übersicht der bestehenden Gewerbegebiete und ihrer Auslastung ...... 11 3.5 Zusammenfassung Flächenbilanz Gewerbegebiete ...... 20 3.6 Übersicht der Nachfrage nach Gewerbegrundstücken ...... 21 3.7 Alternativenprüfung ...... 24 4. Plausibilitätsprüfung Stadt Uhingen ...... 26 4.1 Bevölkerungs- und Beschäftigungsentwicklung ...... 27 4.2 Gewerbliche Bauflächenpotentiale ...... 28 4.2.1 Bestand gewerblicher Bauflächenpotenziale ...... 28 4.2.2 Im Flächennutzungsplan dargestellte gewerbliche Entwicklungsflächen ...... 39 4.3 Darstellung zusätzlicher Gewerbeflächenbedarf ...... 42 4.4 Konkrete Planvorhaben ...... 44 4.5 Berücksichtigung regionalplanerischer Vorgaben ...... 44 5. Fazit ...... 46

1 ANLASS UND ZWECK DER PLAUSIBILIÄTSPRÜFUNG

1. ANLASS UND ZWECK DER PLAUSIBILITÄTSPRÜFUNG

In Ebersbach an der Fils und in Uhingen stehen nur noch sehr wenige unbebaute Gewerbeflächen bzw. ungenutzte gewerbliche Bestandsflächen zur Verfügung. Damit kann sowohl der hohen Nachfrage von örtlichen Gewerbebetrieben als auch den zunehmenden Nachfragen aus der Region nicht nachgekommen werden. Dies gilt insbesondere in Hinblick auf den zunehmenden Druck aus dem Ballungsraum . Für beide Kommunen erfordert dies die dringende Neuausweisung von Gewerbeflächen, um neue attraktive und verkehrsgünstige Gewerbegrundstücke anbieten zu können.

Nach den Festlegungen des Regionalplans und der Flächennutzungspläne sind weder in Ebersbach an der Fils noch in Uhingen isoliert betrachtet sinnvolle weitere Ausweisungen von Gewerbeflächen auf eigener Gemarkung möglich. Beide Städte haben sich deshalb entschlossen, den interkommunalen „Gewerbepark Fils“ gemeinsam zu entwickeln. Diese Kooperation erlaubt eine Optimierung in Hinblick auf Städtebau, Erschließung und Vermarktung sowie eine Minimierung des Eingriffs in die Natur. Insbesondere der vorhandene Grünzug sowie die Grünzäsur werden im Konzept aufgegriffen, erhalten und ökologisch sinnvoll weiterentwickelt.

In der folgenden Ausarbeitung wird der tatsächliche Bedarf nach zusätzlichen Gewerbeflächen auf Plausibilität geprüft. Die Betrachtung hierzu erfolgt auf beiden Gemarkungen nach aktuellen Erhebungen. Während im Bereich von Wohnbauflächen als Hilfsmittel zur Prüfung der Plausibilität ein Rechenmodell zur Verfügung steht, anhand dessen sich in Hinblick auf die wachsenden Einwohnerzahlen sowohl in Ebersbach als auch in Uhingen ein zusätzlicher Flächenbedarf ohne weiteres nachweisen lässt, ist ein solches Modell für das Gewerbe nicht vorhanden.

Die hier vorliegende Plausibilitätsprüfung orientiert sich an den Vorgaben des Ministeriums für Verkehr und Infrastruktur Baden-Württemberg vom 15.02.2017. Entsprechend werden neben den statischen Basisdaten insbesondere die bestehenden Gewerbegebiete dargestellt und auf Potenzialflächen geprüft. Dabei spielt insbesondere auch das Zusammenspiel aus tatsächlicher Verfügbarkeit von Flächen und der Flächennachfrage von Gewerbebetrieben eine zentrale Rolle. Dieses methodenimmanente Problem, dass sich ohne (Flächen-) Angebot auch nur ein Bruchteil der tatsächlich bestehenden Nachfrage nachweisen lässt, lässt sich im hier behandelten Fall zumindest teilweise durch einen längeren Beobachtungszeitraum korrigieren: Im Zuge einer vorab intern erfolgten technischen Machbarkeitsprüfung des Gewerbegebiets wurde bereits Ende 2014 eine Erhebung durchgeführt, welche nun fortgeschrieben wurde. Es ist zu erwarten, dass sich durch diesen dreijährigen

2 ANLASS UND ZWECK DER PLAUSIBILIÄTSPRÜFUNG

Beobachtungszeitraum Entwicklungstendenzen bezüglich Flächenverfügbarkeit und Flächenaktivierung ablesen lassen.

Der besseren Übersicht halber wird in der vorliegenden Ausarbeitung die Auflistung der Gewerbeflächen und deren Auswertung zunächst für jede Stadt einzeln durchgeführt, anschließend erfolgt eine zusammenfassende Betrachtung und Bewertung der Plausibilität.

3 KONZEPTION DES INTERKOMMUNALEN GEWERBEPARK FILS

2. KONZEPTION DES INTERKOMMUNALEN GEWERBEPARK FILS

Um den Bedarf für Gewerbeflächen in den beiden Kommunen Ebersbach und Uhingen bedienen zu können und eine Entwicklungsperspektive zu bieten, wird bereits seit längerem kritisch über die Erweiterung der bestehenden Flächen nachgedacht. Es wurde ein Konzept entwickelt, welches an der gemeinsamen Gemarkungsgrenze zwischen Ebersbach und Uhingen im Bereich des Gewanns „Strut“ ein interkommunales Gewerbegebiet vorsieht, das auch unter der Maßgabe der nachhaltigen und resilienten Stadtentwicklung als sinnvoll erscheint.

Anknüpfend an das bestehende Gewerbegebiet „Strut“ sieht die Planung eine Erweiterung der gewerblich nutzbaren Flächen um ca. 10,6 ha (Nettobauland) vor. Der restliche Teil dient als Erschließungs- und als Ausgleichs- bzw. Grünfläche. Die Gesamtfläche des Plangebiets „Gewerbepark Fils“ umfasst ca. 16,8 ha (Bruttobauland) und verteilt sich mit ca. 9,8 ha auf die Gemarkung Ebersbach und mit ca. 7,0 ha auf die Gemarkung Uhingen. Der geplante „Gewerbepark Fils“ wird wie folgt begrenzt: • im Westen durch das bestehende Gewerbegebiet Strut der Stadt Ebersbach • im Norden durch den Verbindungsweg zwischen der Kreisstraße nach Diegelsberg und dem Gewerbegebiet Strut • im Osten durch den Nassachbach • im Süden durch die Bahnlinie Stuttgart - Ulm

4 KONZEPTION DES INTERKOMMUNALEN GEWERBEPARK FILS

„Gewerbepark Fils“ Strukturkonzept V3a, Stand 12.12.2017

Während Ebersbach einen Großteil der tatsächlich nutzbaren Gewerbefläche bereitstellt, er- folgt die Erschließung – und damit die direkte Verbindung zur B10 – auf Uhinger Gemarkung. Beide Städte haben sich darauf verständigt, aus dieser gegenseitigen Abhängigkeit die Sy- nergieeffekte zu ziehen und beschlossen 2017 den gemeinsamen Zweckverband „Gewerbe- park Fils“ mit einer Aufteilung von je 50 %.

Der interkommunale Ansatz des Projekts bietet gleich mehrere Vorteile: Durch die Gemarkungsgrenzen übergreifende Entwicklung wird der Flächenverbrauch optimiert und im Ergebnis möglichst geringgehalten. Zugleich bietet das Gewerbegebiet den Städten Ebersbach und Uhingen die Möglichkeit, aufstrebenden Betrieben den notwendigen Raum zu bieten. Die Zusammenarbeit erlaubt auch eine neue Verkehrsführung für den Gewerbepark Fils (sowie für das bereits bestehende Gewerbegebiet Strut) über die auf Uhinger Gemarkung liegende L1152 direkt auf die angrenzende B10. Die damit verbundene Verlagerung und Verkürzung der Verkehrsströme entlastet das Ebersbacher Stadtgebiet.

Zugleich wird das von der Region Stuttgart als Grünzäsur mit Schutzstatus belegte Naturgebiet im östlichen Teilbereich ökologisch weiterentwickelt und gesichert: Ein Teil der notwendig werdenden Ausgleichsmaßnahmen sollen bewusst in diesen Bereich eingebracht werden und somit auch ökologisch sinnvoll investiert werden. Der so aufgewertete Naturraum wird erlebbar und kann von der Öffentlichkeit als Naherholungsgebiet genutzt werden.

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3. PLAUSIBILITÄTSPRÜFUNG DER STADT EBERSBACH AN DER FILS

3.1 STRUKTURDATEN

Einwohnerzahl 15.740 (laut städtischen Zahlen, Stichtag 31.12.2018)

Belegungsdichte Die Belegungsdichte beträgt nach dem Stand der letzten Ermittlung statistisch gesehen 2,1 Personen je Wohneinheit und liegt damit genau auf dem Wert des Landesdurchschnitts mit ebenfalls 2,1 (Abfrage, StaLa BW 2017, Datenbasis 2011). Die von 2,9 im Jahr 1961 kommende Entwicklung hin zu kleineren Haushalten liegt im deutschlandweiten Trend und ist sowohl mit dem im Laufe der Jahrzehnte gestiegenen Wohnflächenbedarf pro Person als auch dem gesellschaftlichen und strukturellen Wandel begründet.

Raumkategorie Gemäß Regionalplan „Region Stuttgart“ 2009 befinden sich sowohl Ebersbach an der Fils als auch der Kooperationspartner Uhingen in dem Verdichtungsraum Stuttgart gemäß Landesentwicklungsplan 2002.

Auch faktisch ist diese Zuordnung sowohl in Einwohner- und Bodenpreisentwicklung als auch in dem Angebot und der Nachfrage nach Gewerbeflächen spürbar.

Lage an Entwicklungsachsen nach LEP und Regionalplan Ebersbach an der Fils liegt an der Entwicklungsachse Stuttgart – am - – Göppingen – (– Ulm / Neu-Ulm) zwischen den Städten Plochingen und Göppingen.

Regionalplanerische Festlegungen (zentralörtliche Funktion: Siedlungsbereich; auf Eigenentwicklung beschränkte Gemeinde; Schwerpunkt des Wohnungsbaus, Schwerpunkt für Industrie, Gewerbe und Dienstleistungseinrichtungen) Die Stadt Ebersbach an der Fils ist in dem Regionalplan der Region Stuttgart als Kleinzentrum festgelegt (2.3.4.Z) und übernimmt somit eine zentralörtliche Funktion (2.3.5.G).

Zu Zentralen Orten heißt es in der Begründung (S. 41, Regionalplan Region Stuttgart 2009, Punkt 2.3): „Zentrale Orte sind insbesondere Standorte, an denen öffentliche und private Dienstleistungs- und Versorgungseinrichtungen , sowie soziale und kulturelle Angebote gebündelt vorgehalten bzw. angeboten werden. Insbesondere Güter und Dienstleistungen, die

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nicht in jeder Gemeinde in tragfähigen Einrichtungen angeboten werden können, sollen in leistungsfähigen Zentralen Orten gebündelt werden.“

Für Kleinzentren wird konkretisiert: „[sie] sind so auszubauen, dass sie den häufiger wiederkehrenden überörtlichen Grundbedarf der Einwohner ihres Verflechtungsbereichs decken können“ (Regionalplan Stuttgart 2009, 2.3.4.Z (3)).

ÖPNV-Anbindung Die Stadt Ebersbach ist durch einen Bahnhof mit drei Haltegleisen an das Netz der Deutschen Bahn angebunden. Eine Verbindung zu der Kreisstadt Göppingen besteht von dort viermal die Stunde, die Fahrzeit beträgt im Idealfall 10 Minuten (zweimal je Stunde). Die Fahrzeit an den Hauptbahnhof im Oberzentrum Stuttgart beträgt etwa 30 Minuten und ist zweimal je Stunde möglich. Seit dem 01.01.2014 ist die Stadt Ebersbach Teil des VVS-Gebiets. Aktuell besteht ab Plochingen Umsteigemöglichkeit zur S-Bahn. Es gibt Planungen für eine Erweiterung des S-Bahn-Netzes der Region Stuttgart bis zu der Kreisstadt Göppingen. In dieser Verbindung würde auch Ebersbach als Haltepunkt aufgenommen.

Darüber hinaus werden die umliegenden Gemeinden über diverse Buslinien verbunden: Omnibusverkehr Göppingen (Linie 8), Regional Bus Stuttgart (Linie 7653 und Linie 7673). Innerhalb von Ebersbach dient ein ehrenamtlich organisierter Bürgerbus (Eberbus) durch stündlichen Verkehr zur Abdeckung des Mobilitätsbedürfnisses.

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3.2 EINWOHNERENTWICKLUNG

Bevölkerungsvoraussrechnung Ebersbach

17500

17000

16500 Hauptvariante 16000 oberer Rand 15500 unterer Rand 15000

14500

14000 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025 2026 2027 2028 2029 2030 2031 2032 2033 2034 2035

Eigene Darstellung. Datenquelle: Online-Portal Statistisches Landesamt BW, Zugriff am 19.11.2017 Seit der Jahrtausendwende hat die Stadt Ebersbach an der Fils, wie die Mehrzahl ländlicher Gemeinden, zunächst an Einwohnern verloren. Dieser Trend konnte jedoch um 2007 verlangsamt und anschließend ins positive gekehrt werden. Dabei ist ein Großteil der Wohnraumnachfrage aus dem Ballungsraum Stuttgart zu verzeichnen.

In seiner Bevölkerungsvorausrechnung geht das statistische Landesamt in allen drei Berechnungsmodellen zunächst von einem weiteren Zuwachs aus. Gemäß der optimistischen oberen Variante könnte Ebersbach bis 2035 einen deutlichen Einwohnerzuwachs von bis zu 11,7 % auf dann 16.969 Einwohner erfahren. Selbst im pessimistischen unteren Korridor ist bei einem Saldo von -10 Einwohner (in absoluten Zahlen) von einer stabilen Seitwärtsbewegung zu sprechen. Die anzunehmende Hauptvariante hingegen geht von einem soliden Plus von ca. 4% bis 2035 aus.

Zusatzinformation: Parallel zu dem hier angestrebten Gewerbegebiet, arbeitet die Stadt Ebersbach aktuell an einer Fortschreibung des Flächennutzungsplans. Die Notwendigkeit und Zielsetzung der Fortschreibung besteht darin, auf die erlebte und rechnerisch bestätigte Nachfrage, die das vorhandene Angebot übersteigt, frühzeitig planerisch reagieren zu können. Der Fokus der Ebersbacher Stadtentwicklung liegt hierbei auf einer konsequenten Innenentwicklung, ergänzt durch maßvolle Abrundungen der Siedlungsrandbereiche. Es erscheint daher realistisch, dass die prognostizierten Einwohnerzuwächse auch tatsächlich qualitätsvoll erzielt werden können.

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3.3 AKTUELLE FLÄCHENBILANZ GEWERBEFLÄCHEN

Die folgende Karte verortet auf Basis des seit 28.06.2002 wirksamen Flächennutzungsplans (FNP) die bestehenden Gewerbegebiete in Ebersbach an der Fils. Im Weiteren folgt eine Auflistung der Standorte mit planlicher Verortung und unter Angabe der jeweiligen Auslastung und verfügbaren Kapazitäten.

Die Grundlage für die Abgrenzung der Gewerbegebiete bilden die geltenden bauleitplanerischen Festsetzungen (FNP und B-Pläne), ergänzt um faktische Gewerbegebiete ohne geltenden B-Plan, bzw. Planung nach altem Recht (Baulinienpläne).

Es sind gewerbliche Reserveflächen im bestehenden Flächennutzungsplan dargestellt. Die Flächendarstellungen sind jedoch durch bereits erfolgte Gebietsrealisierungen überholt. Die letzte gewerbliche Entwicklungsfläche in Roßwälden (Bereich Nr. 9) und die Entwicklungs- fläche „Kanalstraße“ (westlich des Bereichs Nr. 5) in der Kernstadt wurden bereits entwickelt. Auf Grund von Konflikten mit landwirtschaftlichen Interessen konnte ein ursprünglich gemäß FNP angestrebter Bebauungsplan für die Entwicklungsfläche „Strut Ost“ (nordöstlich des Bereichs Nr. 8) als Gewerbegebiet nicht realisiert werden. Die gewerblichen Flächenreserven im Bereich der Mischbauflächen sind für uneingeschränktes und großflächiges Gewerbe nicht geeignet. Damit verbleiben keine gewerblichen Reserveflächen im Flächennutzungsplan.

Die Beurteilung der verfügbaren Potenzialflächen erfolgte unter Abgleich von Luftbildern und dem aktuellen Kenntnisstand der Stadtverwaltung (Bau- und Umweltamt sowie Wirtschaftsförderung).

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Übersichtsplan bestehender Gewerbegebiete in Ebersbach an der Fils, Eigene Erhebung, Stand Februar 2019

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3.4 ÜBERSICHT DER BESTEHENDEN GEWERBEGEBIETE UND IHRER AUSLAS- TUNG

Nr. Name Stadtteil Fläche Theoretisch Anmerkung / Verfügbarkeit verfügbar 1 Stuttgarter Ebersbach 5,6 ha Ca. 0,85 ha Flächen sind nicht in kommunalem Straße / Eigentum, sondern Privat / Filswiesen Firmenbesitz und nicht verfügbar (Reservefläche, Erbengemeinschaft)

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Nr. Name Stadtteil Fläche Theoretisch Anmerkung / Verfügbarkeit verfügbar 2 Stuttgarter Ebersbach 0,2 ha Ca. 0,1 ha Theoretisches Straße 52 - 60 Nachverdichtungspotenzial auf bestehendem Grundstück in Privatbesitz

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Nr. Name Stadtteil Fläche Theoretisch Anmerkung / Verfügbarkeit verfügbar 3 Eurofoam Ebersbach 4,2 ha Keine Flächenpotentiale sind voll Kapazitäten ausgeschöpft und es besteht verfügbar weiterer Bedarf nach Entwicklungsflächen. Aktuell wird daher bereits ein an anderer Stelle entstandener Leerstand genutzt.

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Nr. Name Stadtteil Fläche Theoretisch Anmerkung / Verfügbarkeit verfügbar 4 Ausperg Ebersbach 6,6 ha Ca. 0,3 ha Erweiterungsfläche in Firmenbesitz im westlichen Bereich, aktuell als Mitarbeiterparkplatz genutzt. Fläche ist Ausgleichsfläche und von Zuschnitt und Topographie nicht anderweitig nutzbar.

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Nr. Name Stadtteil Fläche Theoretisch Anmerkung / Verfügbarkeit verfügbar 5 Buchwiesen Ebersbach 5,9 ha Keine Östl. Fläche wird als Flächenreserven Parkierungsfläche genutzt und vorhanden. ist zur Bebauung vorgesehen, (Stand 2014: Ca. westliche ehem. Leerstand ist 1,6 ha) inzwischen neu besetzt

Stand 2014

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Nr. Name Stadtteil Fläche Theoretisch Anmerkung / Verfügbarkeit verfügbar 6 Gewerbegebiet Ebersbach 0,9 ha Keine Räumlichkeiten überwiegend Hauptstraße / Kapazitäten belegt und kleinteilig vermietet Brückenstraße verfügbar

16 PLAUSIBILITÄTSPRÜFUNG DER STADT EBERSBACH AN DER FILS

Nr. Name Stadtteil Fläche Theoretisch Anmerkung / Verfügbarkeit verfügbar 7 Hölzerner Rain Ebersbach 21,5 Keine Alter Gebäudebestand ha Kapazitäten durchgehend belegt verfügbar

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Nr. Name Stadtteil Fläche Theoretisch Anmerkung / Verfügbarkeit verfügbar 8 Strut Ebersbach 25,6 ha Ca. 5,0 ha Flächen größtenteils nicht in kommunalem Eigentum, sondern Privat / Firmenbesitz (Reservefläche oder ähnliches). Die Stadt konnte in den nördlichen Flächenpotentialen teilweise Grunderwerb tätigen und bereitet aktuell die Erschließung vor.

In Kooperation mit der Nachbarstadt Uhingen wird eine Erweiterung dieses Gewerbegebiets in östliche Richtung (außerhalb des hier dargestellten Bereichs) angestrebt. Seit Medienberichten über das Projekt bereits hohe Nachfrage aus zahlreichen Branchen und Regionen, inkl. Wirtschaftsförderung Region Stuttgart.

18 PLAUSIBILITÄTSPRÜFUNG DER STADT EBERSBACH AN DER FILS

Nr. Name Stadtteil Fläche Theoretisch Anmerkung / Verfügbarkeit verfügbar 9 Gewerbegebiet Ebersbach- 2,8 ha ca. 0,2 ha Die Erweiterung des Roßwälden Roßwälden Gewerbegebiets ist (Stand 2014: abgeschlossen, sämtliche Ca. 0,4 ha) städtischen Grundstücke wurden vermarktet, aktuell läuft die Bebauung. Einzige Potenzialfläche ist ein Grundstück in Privatbesitz ohne Entwicklungsinteresse.

Stand 2014

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3.5 ZUSAMMENFASSUNG FLÄCHENBILANZ GEWERBEGEBIETE

Die im FNP von Ebersbach verbleibenden gewerblichen Reserveflächen sind bereits entwickelt. Damit verbleiben keine gewerblichen Reserveflächen im Flächennutzungsplan.

Insgesamt verfügt die Stadt Ebersbach an der Fils über 9 Gewerbegebiete mit einer Gesamt- fläche von 81,5 ha. Die Prüfung der theoretisch verfügbaren Nachverdichtungspotenziale hat ergeben, dass davon etwa 5 % (Stand 2018 6,45 ha mit 5%; Stand 2014: 8,45 ha mit 7%) aktiviert werden könnten. Bei einem Großteil der Flächen handelt es sich jedoch um klassische vorgehaltene Erweiterungsflächen von bestehenden Betrieben. Für diese Flächen besteht daher in der Regel kein Verkaufsinteresse seitens der Eigentümer, sodass sie nicht ohne weiteres zur Verfügung stehen.

Von den ermittelten 6,45 ha „Potenzialfläche“ befinden sich lediglich ein Bruchteil in Besitz der Stadt Ebersbach an der Fils und diese sind nach aktuellem Stand nicht zielführend einsetzbar. Tatsächlich kann die Stadt Ebersbach bereits seit abgeschlossener Aufsiedlung des Gebewerbegebiets Roßwälden Interessenten keine Flächen anbieten.

Die Bemühungen der Stadt, vorhandene private Brachflächen hierfür zu aktivieren, haben sich jedoch ausgezahlt, sodass in den vergangenen Jahren die Gesamtzahl der Potenzialflächen um ca. 2,0 ha reduziert werden konnte. Dies untermauert einerseits das hohe Interesse der Stadt Ebersbach, Potenziale der Innenentwicklung zu nutzen, zeigt jedoch zugleich, dass trotz offenkundig beschränkter Angebotsverhältnisse eine große Nachfrage nach Gewerbeflächen besteht.

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3.6 ÜBERSICHT DER NACHFRAGE NACH GEWERBEGRUNDSTÜCKEN

Der Stadt Ebersbach an der Fils liegen sowohl konkrete Anfragen von Betrieben nach Gewerbeflächen unterschiedlicher Größe als auch weitere Indikatoren vor, die für einen weiteren Bedarf an Gewerbeflächen sprechen:

• Die große Anzahl an Reserveflächen in Firmenbesitz, gerade im Bereich des bestehenden Gewerbegebiets Strut, lässt auf Erweiterungsüberlegungen der bereits angesiedelten Unternehmen schließen. Nachtrag Februar 2019: Seit Anfang 2019 ist bekannt, dass die Firma Accuride (die früheren Südrad-Werke) ihren Standort in Ebersbach im Gewerbegebiet Strut umstrukturieren wird. Gegenwärtig ist nicht abzusehen was zukünftig mit den Gewerbeflächen geschieht. • Die zügige Vermarktung des erweiterten Gewerbegebiets in dem Ortsteil Roßwälden zeigte, dass eine grundsätzliche Nachfrage gegeben ist. • Da aktuell keine freien Flächen in ausreichender Größe vorhanden sind, würde die Ansiedelung neuer Unternehmen eine Verdrängung kleinerer angestammter Firmen zur Folge haben. Dieser Prozess verdeutlicht damit erstens die Nachfrage nach (großflächigen) Gewer- beflächen. Zweitens zeigt sich, dass die Flächenknappheit die Steuerungsmöglichkei- ten der Stadtverwaltung stark einschränkt. Das Ziel der Stadtentwicklung, einen aus- geglichenen Branchenmix zu sichern, kann somit nicht langfristig gewährleistet wer- den. • Seit medienwirksam über den „Gewerbepark Fils“ berichtet wird, sind deutlich gestie- gene regionale Flächenanfragen zu verzeichnen.

Die folgende Tabelle basiert auf Daten der Wirtschaftsförderung der Stadtverwaltung Ebersbach und zeigt eine Auswahl der relevanten Anfragen der letzten Jahre nach Gewerbeflächen:

Datum Branche Bedarf derzeitiger Standort Grundstück Betriebs-/ Ladenfläche

2015 Bau 1.000 qm (Halle Regional 700 qm u. Büro) 2015 Bau 2.500-4.000 Regional qm 2015 Automobil 20.000 qm Regional 2015 Logistik 40.000 qm Uhingen

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Datum Branche Bedarf derzeitiger Standort Grundstück Betriebs-/ Ladenfläche

2015 Faserverbundprodukte 5.000 qm Ebersbach 2016 Druck 400-500 qm Ebersbach 2016 Gastronomiebedarf- mind. 1.000 mind. 500 qm Ebersbach großhandel qm 2016 Zustellbasis für DHL 15.000 qm Regional 2016 Lebensmittel 2.000-3.000 650 qm + 150 Regional qm qm 2016 Motorradbau: Leistungsoptimie- 1.000-1.500 rung u. Prototypen qm 2016 Veranstaltung + Gastronomie 2.000-3.000 600-700 qm Regional qm 2016 Schweißen/Automobilzulieferung 3.000 qm 2.500 qm Uhingen 2016 Beratung und Handling Ebersbach 2016 Lebensmittel 1.500 qm 600-800 qm Regional 2016 Logistik 45.000 qm Regional 2016 Lebensmittel 5.000 qm mind. 1.200 qm Regional 2016 Lebensmittelentsorgung 10.000 qm 2.000 qm Ebersbach/ Göppingen 2016 Anlagenbau + Automatisierungs- 3.000 qm 1.500 qm Ebersbach technik 2016 Musik (Proberaum) 30 qm Ebersbach 2016 Holzverarbeitung 1.000 qm Ebersbach 2016 Steuerberatung 1.000 qm 2016 Automobil 2.000 qm Regional 2016 Service Lager und Systembereich mind. 100 Ebersbach qm 2016 Teilebearbeitung 1.200-2.000 400 qm Esslingen qm 2016 Garten- und Landschaftsbau mind. 200 Ebersbach qm 2017 Automobil 1.000 qm Regional 2017 Logistik 3.000 qm Regional 2017 Automobil 600 qm Ebersbach 2017 Automobil 1.000 qm 2017 Logistik 25.000 qm 10.000 qm aus der Re- gion 2017 Bau 200-400 qm Ebersbach 2017 Unternehmensberatung ca. 100 qm Regional 2017 Industrie-/Logistik-UN ab 20.000 Regional qm 2017 Handelsvertretung 200 qm Ebersbach / Esslingen

2017 Produktion, Bistro 300 qm (ggf. bis 600 qm) 2017 Teppichbödenveredelung 4.000 qm Uhingen 2018 Abbruch und Umwelttechnik 3.000 - Ebersbach 4.000 qm

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Datum Branche Bedarf derzeitiger Standort Grundstück Betriebs-/ Ladenfläche

2018 Maschinenbau, Transportfahr- 20.000 qm Ostfildern zeuge 2018 Kunststofftechnik 1.500 qm Ebersbach 2018 Autohandel 500 - 1.200 qm 2018 Maschinenbau 600 + 600 qm Großraum Stuttgart 2018 Logistik 7.000 qm 1.500 qm 2018 Automobil 2018 Vorrichtungsbau 2.500 qm Hochdorf 2018 Bau 2.500 qm 1.000 qm (Halle Eislingen 800 qm u. Büro) 2018 600-800 qm Reichenbach 2018 Garten- und Landschaftsbau 3.000 qm Ebersbach 2018 Automobil, Maschinenbau 60.000 qm Region Stutt- gart 2018 Bauunternehmung 3.000 qm 500 qm plus Nürtingen Außenfläche 2.000 qm 2018 Entw. u. Prod. Kupplungssysteme 2.000 qm 500 qm Büro Göppingen plus 500 qm La- ger 2019 Automobil-Logistik 25.000 qm Ebersbach / Esllingen 2019 Automobilservice 1.500 qm Ebersbach 2019 Lebensmittellogistik 300.000 qm Robisch (30 ha) 2019 Automotive 20.000 ha Ostwald

Es ist festzustellen, dass ein Großteil der Anfragen auf indirektem Weg, etwa über die Wirtschaftsförderung der Region Stuttgart die Stadt Ebersbach erreicht. Da die Stadt Ebersbach aktuell keine relevanten Flächen vorweisen kann, erreichen viele Anfragen die Stadt vermutlich erst gar nicht. Die dargestellte Übersicht stellt daher keineswegs die tatsächlich vorhandene Nachfrage, bzw. das Potenzial dar, sondern gibt lediglich diejenigen Daten wieder, die dennoch bei der Stadt eingegangen sind.

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3.7 ALTERNATIVENPRÜFUNG

Die Nachfrage nach größeren zusammenhängenden Flächen für uneingeschränktes Gewerbe kann von der Stadt Ebersbach bereits seit längerem nicht mehr bedient werden. In der Folge sind bereits angestammte Unternehmen aus Mangel an Erweiterungsflächen in Ebersbach in Nachbargemeinden abgewandert und Anfragen neuer Unternehmen mussten abgelehnt werden. Der Stadt sind damit Entwicklungspotenziale entgangen. Die Lösung dieses Problems kann nur durch die Ausweisung zusätzlicher Flächen erfolgen.

Bei der Suche nach potenziellen Gewerbeflächen war es daher entscheidend, dass diese möglichst uneingeschränktes Gewerbe und Grundstücksgrößen bis zu 3 ha ermöglichen sowie eine gute Anbindung an das übergeordnete Verkehrsnetz (B10) gewährleistet wird. Damit sind die Ortsteile Bünzwangen, Roßwälden, Weiler sowie Sulpach, Büchenbronn und Krapfenreut auf Grund ihrer räumlichen Lage als Standort für eine Gewerbeentwicklung in dieser Größenordnung ungeeignet.

In der Kernstadt schränken in nördlicher Richtung die Topografie und ein ausgewiesenes Landschaftsschutzgebiet die städtischen Entwicklungsmöglichkeiten ein. Auch im Süden setzt die Topografie Schranken. Hinzu kommen hier die Barrierewirkungen von Fils und B10. Am westlichen Stadtrand bedingt die Fils ein Überschwemmungsgebiet, welches nach Norden hin in ein Landschaftsschutzgebiet überführt. Eine Ausnutzung der dort theoretisch denkbaren begrenzten Entwicklungsmöglichkeiten birgt das Risiko einer Zersiedelung.

Schutzgebiete (Quelle: Daten- und Kartendienst der LUBW, Abruf 13.02.2019)

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Die genannten Kriterien (Verkehrsanbindung/ Flächengröße/ Topographie/ Abstand zur Wohnbebauung) für eine Gewerbeflächenerweiterung werden auf den Flächen östlich des bestehenden Gewerbegebiets „Strut“ erfüllt. Die hier vorgeschlagene Erweiterung in Kooperation mit der in ähnlicher Situation befindlichen Nachbarstadt Uhingen stellt eine logische Fortführung der bestehenden Struktur dar. Es besteht die Möglichkeit einer guten Anbindung an das übergeordnete Verkehrsnetz (B10) und die Ausweisung von Grundstücken mit einer Größe bis 3 ha ist denkbar. Nach einer ersten schalltechnischen Untersuchung ist lediglich im Nachtzeitraum mit Einschränkungen für gewerbliche Betriebe in diesem Bereich zu rechnen.

Im Rahmen des bisherigen FNP-Beteiligungsverfahren wurde als Alternative angeregt die Flächen nördlich bzw. nordöstlich des bestehenden Gewerbegebiets „Strut“ zu entwickeln. Auf diese Weise wäre jedoch die Immissionsschutzproblematik in Bezug auf die dann nähere Wohnbestandsbebauung deutlich problematischer. Außerdem würde sich die Konfliktsituation mit der Hofstelle des dortigen landwirtschaftlichen Betriebes verschärfen. Die Flächen nördlich des bestehenden Gewerbegebiets „Strut“ sind für kleinteiliges Gewerbe zur Deckung des lokalen Bedarfs geeignet. In Teilbereichen sind diese Flächen bereits entwickelt. Einige Teilbereiche stehen jedoch im privatem Eigentum und dienen als Reserveflächen für die ansässigen Betriebe.

Im Ergebnis ist damit festzustellen, dass für Ebersbach aktuell keine Alternative zum geplanten

„Gewerbepark Fils“ ersichtlich ist.

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4. PLAUSIBILITÄTSPRÜFUNG STADT UHINGEN

Die Stadt Uhingen gehört zur Region Stuttgart und ist damit Teil des wirtschaftlichen und poli- tischen Zentrums Baden-Württembergs. Mit 2,7 Millionen Menschen und einer Wirtschaftsleis- tung von über 100 Milliarden Euro gehört die Region Stuttgart zu den bedeutendsten Metro- polregionen Deutschlands. Mit der wirtschaftlichen Entwicklungskonstellation sind auch die Zuwanderung von Arbeitskräften, der Expansionsbedarf örtlicher Betriebe und ein Anstieg der Wohnbevölkerung in Teilen der Region – so auch in Uhingen – verbunden.

Regelmäßig gehen bei der Stadtverwaltung Anfragen von örtlichen und auswärtigen Gewer- bebetrieben ein, die auf der Suche nach geeigneten Bauflächen sind. Insbesondere die pro- duzierenden Betriebe benötigen Standorte, die Emissionen zulassen und Beschäftigten- und Zulieferverkehre tolerieren. Hinzu kommen Anforderungen an die Topographie sowie eine gute zentrale Lage.

Die Stadt Uhingen verfügt seit Jahren nicht mehr über ausreichend Flächen, um dem Bedarf an Gewerbeflächen für örtliche Handwerks- und Gewerbebetriebe entsprechen oder die An- siedlung ortsfremder Betriebe realisieren zu können. Die meisten Flächen auf der Gemarkung sind auf Grund ihrer topographischen, naturschutzrechtlichen und klimatischen Verhältnisse für gewerbliche Zwecke nicht oder nur schwer nutzbar. Auch die regionalen Grünzüge und Grünzäsuren führen zu deutlichen Einschränkungen bei der Ansiedlung von Gewerbebetrie- ben. Hinzu kommt, dass viele der als Gewerbeflächen ausgewiesenen Grundstücke auf Grund ihrer komplexen Eigentumsverhältnisse in den nächsten Jahren nicht zur Verfügung stehen oder als Ersatzflächen vorgehalten werden. Um dem Expansionsbedarf insbesondere der klei- neren, mittelständischen Unternehmen nachkommen zu können, ist die Ausweisung neuer gewerblicher Bauflächen dringend notwendig.

Völlig unmöglich ist bei der derzeitigen Situation eine strategische Ansiedlung von Betrieben mit einem zukunftsorientierten Portfolio, was sowohl für die Stadt Uhingen, insbesondere aber für den Landkreis Göppingen dringend notwendig wäre. Nicht zuletzt wegen fehlender gut er- schlossener und verkehrsgünstig gelegener Gewerbeflächen steht der Landkreis Göppingen bei der wirtschaftlichen Entwicklung in der Region Stuttgart an letzter Stelle. Gerade die Stadt Uhingen verfügt über die besten Anschlüsse nach Esslingen, Stuttgart oder die Messe und den Flughafen. Die Entwicklung und Erschließung neuer Gewerbeflächen hat deshalb höchste Priorität.

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4.1 BEVÖLKERUNGS - UND BESCHÄFTIGUNGSENTWICKLUNG

Das Plangebiet liegt nach dem Regionalplan der Region Stuttgart in der Entwicklungsachse Stuttgart/ Geislingen. Die attraktive Lage und der verkehrstechnisch günstige Standort spie- geln sich auch in den konstanten Einwohnerzahlen Uhingens wieder, die in den vergangenen fünfzig Jahren von 10.906 auf 14.424 Einwohner gestiegen ist.

Bevölkerungsenwicklung 1965 - 2018 16.000 15.000 14.000 13.000 12.000 11.000 10.000 9.000 8.000 1965 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010 2015 2018

In der jüngsten Vergangenheit wird diese Entwicklung insbesondere durch das im Regional- plan als Schwerpunkt des Wohnungsbaus ausgewiesene Neubaugebiet „Weilenberger Hof“ geprägt. Durch die Ansiedlung vieler junger Familien in dem betroffenen Neubaugebiet hat auch die Nachfrage nach Arbeitsplätzen in Uhingen stark zugenommen. Gerade wohnortnahe Arbeitsplätze sind für Familien ein wichtiges Kriterium bei der Wohnortsuche. Dem hierdurch gestiegenen Bedarf könnte mit der Neuausweisung eines Gewerbegebiets nachgekommen werden.

27 PLAUSIBILIÄTSPRÜFUNG DER STADT UHINGEN

4.2 GEWERBLICHE BAUFLÄCHENPOTENTIALE

4.2.1 BESTAND GEWERBLICHER BAUFLÄCHENPOTENZIALE

In der nachfolgenden Karte sind die bestehenden Gewerbegebiete Uhingens dargestellt. Als Grundlage dienten der geltende Flächennutzungsplan und die bestehenden Bebauungspläne. Im Anschluss folgt eine detaillierte geographische Übersicht der jeweiligen Gewerbegebiete unter Angabe der jeweiligen Auslastung und der verfügbaren Flächenpotenziale. Die Beurtei- lung der verfügbaren Flächenpotenziale erfolgte dabei insbesondere unter dem Abgleich von Luftbildern sowie dem aktuellen Kenntnisstand der Stadtverwaltung.

Übersicht über die bestehenden Uhinger Gewerbegebiete im Hauptort

Gewann Stadtteil GE GEE MI Gesamt Verfügbar 1 Riedwiesen Uhingen - - - - -

2 Brühl Uhingen - 1,88 ha 0,4 ha 1,58 ha - privat privat 3 Bleicherei Uhingen - - - - - 4 Unterer Wasen Uhingen - - - - - 5 Schmiedefeld/ Uhingen - - - - - Stuttgarter Str. 6 Kanalinsel Uhingen - - - - -

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7 Schmiedefeld- Uhingen 0,11ha - - 0,11ha 0,11 ha Mitte 8 Schmiedefeld Uhingen 0,26 ha 0,6 ha - 0,86 ha - 9 Eisenbahnstraße Uhingen 0,1 ha - - 0,1 ha - 10 Steingau Uhingen - - - - - 11 Oberer Wasen Uhingen - - - - - 12 Mercedesstraße Uhingen - - - - - 13 Riemenbett Sparwiesen - - - - - Gesamt Uhingen 0,37 ha 1,87 ha 0,4 ha 2,55 ha 0,11 ha

Übersicht der einzelnen Gewerbegebiete (Bestand) und ihrer Auslastung 1. Gewerbegebiet „Riedwiesen“

In diesem Gebiet gibt es im Moment keine Leerstände.

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2. Gewerbegebiet „Brühl“

Nr. Stadtteil Flst. Lage Fläche davon Bemerkung

verfügbar

1 Uhingen 474/2 Ottostraße 0,18 ha - GS in Privatbesitz, welches nicht zum Verkauf steht

2 Uhingen 474/3 Ottostraße 0,4 ha - GS wird zur Zeit bebaut

3 Uhingen 474/5 Im Brühl 0,4 ha - GS in Privatbesitz, welches nicht zum Verkauf steht

4 Uhingen 480/8 Ottostraße 0,6 ha - Reservefläche für die Firma Rehm GmbH

Anmerkung: die Gewerbegrundstücke im Gebiet „Brühl“ befinden sich ebenfalls allesamt in Privatbesitz. Das größte Flurstück mit 6.757 m² wird als Reservefläche für die Firma Rehm GmbH & Co. KG vorgehalten. Insgesamt kann daher auf Grund der Eigentumsverhältnisse im Gebiet Brühl von keiner zeitnahen Bebauung der betroffenen Grundstücke ausgegangen wer- den.

30 PLAUSIBILIÄTSPRÜFUNG DER STADT UHINGEN

3. Gewerbegebiet „Bleicherei“

Inzwischen sind hier alle Gewerbeflächen bebaut und werden genutzt. Leerstände gibt es in diesem Gebiet nicht.

4. Gewerbegebiet „Unterer Wasen“

Alle Gewerbeflächen im westlich liegenden Gewerbegebiet „Unterer Wasen“ sind bebaut. Leerstände sind der Verwaltung nicht bekannt.

31 PLAUSIBILIÄTSPRÜFUNG DER STADT UHINGEN

5. Gewerbegebiet „Schmiedefeld/ Stuttgarter Straße“

Im bestehenden Gewerbegebiet „Schmiedefeld/ Stuttgarter Straße“ sind keine freien Gewerbeflächen vorhanden.

6. Gewerbegebiet „Kanalinsel“

Das ausgewiesene Gewerbegebiet sichert die Bebauung eines örtlichen Familienbetriebs (Erweiterung z.T. bereits gebaut).

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7. Gewerbegebiet Schmiedefeld-Mitte

Nr. Stadtteil Flst. Lage Fläche davon Bemerkung

ca. verfügbar

1 Uhingen 1245/5 Schmiedefelder 1000 m² - GS in Privatbesitz, das Straße nicht zur Verfügung steht

2 Uhingen 1244/4 s.o. 700 m² 700 m²

3 Uhingen 1244/7 s.o. 400 m² 400 m²

4 Uhingen 1116/1 s.o. 0,6 ha - GS zur erwerbs- 1112/1 gärtnerischen Nutzung Jeweils die ausgewiesen (SO) und nördliche Hälfte werden auch so genutzt

5 Uhingen 1116/1 s.o. 0,6 ha - Die Grundstücke wurden 1112/1 von einem Uhinger Jeweils die Confiseriebetrieb südliche Hälfte erworben, der dort die

schon lange erforderliche Erweiterung realisiert

33 PLAUSIBILIÄTSPRÜFUNG DER STADT UHINGEN

8. Gewerbegebiet Schmiedefeld

Nr. Stadtteil Flst. Lage Fläche davon Bemerkung

verfügbar

1 Uhingen 1106/4 Plochinger 0,16 ha - Reserveflächen für die Straße Firma Wittmann

2 Uhingen 1107/1 Plochinger 0,13 ha - Reserveflächen für die Straße Firma Wittmann

3 Uhingen 1107/3 Plochinger 0,27 ha - Reserveflächen für die Straße Firma Wittmann

4 Uhingen 1107/4 Plochinger 0,07 ha - GS in Privatbesitz, welches Straße nicht zum Verkauf steht

5 Uhingen 1108/3 Plochinger 0,26 ha - Reserveflächen für die Straße Firma Wittmann

6 Uhingen 1108/4 Plochinger 0,11 ha - Erweiterung der Firma in Straße Planung

7 Uhingen 1108/5 Plochinger 0,13 ha - Erweiterung der Firma in Straße Planung

Anmerkung: die Flurstücke im Gebiet „Schmiedefeld“ werden - bis auf eines, das in Privat- besitz ist und nicht zum Verkauf steht - als Reserveflächen für die dort ansässigen Firmen Zahnradfabrik Wittmann GmbH und Härterei Wittmann vorgehalten.

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9. Gewerbegrundstück in der Eisenbahnstraße

Nr. Stadtteil Flst. Lage Fläche davon Bemerkung

verfügbar

1 Uhingen 576 Eisenbahn 0,2 ha - Auf der westlichen Hälfte Straße des Grundstückes wurde eine Flüchtlingsunterkunft errichtet. Dies lässt eine ge- werbliche Nutzung auf der Restfläche nicht zu.

35 PLAUSIBILIÄTSPRÜFUNG DER STADT UHINGEN

10. Gewerbegebiet „Steingau“

Das Gebiet sichert im Wesentlichen den Bestand einer großen Firma im Bereich Autozulieferung, Maschinen- und Werkzeugbau, sowie einige weitere Kleinbetriebe. Freie Gewerbeflächen sind im betroffenen Gebiet nicht vorhanden.

11. Gewerbegebiet „Oberer Wasen“

Das Gewerbegebiet liegt im östlichen Teil Uhingens. Freie Gewerbeflächen bzw. Leerstände sind der Verwaltung nicht bekannt.

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12. Gewerbegrundstück im Gewerbegebiet „Mercedesstraße“

Das Gewerbegebiet liegt im östlichsten Teils Uhingens, und wird komplett von einem Autohaus genutzt. Freie Kapazitäten sind nicht vorhanden.

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Übersicht über das Uhinger Gewerbegebiet „Riemenbett“ im Teilort Sparwiesen

Gewann Stadtteil GE GEE MI Gesamt Verfügbar 13 Riemenbett Sparwie------sen

13. Gewerbegebiet „Riemenbett“

Alle Gewerbeflächen des im Stadtteil Sparwiesen liegenden Gewerbegebiets „Riemenbett“ sind bebaut. Leerstände sind der Verwaltung nicht bekannt.

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Fazit

Wie der Zusammenstellung zu entnehmen ist, sind auf der Gemarkung Uhingen insgesamt 2,55 ha nicht genutzte gewerbliche Bauflächen ausgewiesen. Diese Flächenpotenziale sind jedoch, wie eben dargestellt, derzeit weitestgehend nicht verfügbar, so dass in Uhingen damit derzeit rund 0,11 ha gewerbliche Flächen zur Verfügung stehen.

4.2.2 IM FLÄCHENNUTZUNGSPLAN DARGESTELLTE GEWERBLICHE ENTWICK- LUNGSFLÄCHEN

Nachfolgend werden die im Flächennutzungsplan als gewerbliche Entwicklungsflächen darge- stellten Flächen aufgeführt.

1. Gebiet „Kurzwiesen“

Ca. 2,4 ha, davon sind 2/3 der Flächen in Privatbesitz. Für ein Gewerbegebiet reicht die Ver- kehrserschließung nicht aus. Diese wäre auch äußerst schwierig zu realisieren, da die überört- lichen Verkehrswege durch die Bahnlinie Stuttgart – Ulm abgeschnitten sind.

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2. Gebiet „Wasserfurch“

Ca. 1,2 ha, die zentralen Flächen sind in Privatbesitz. 3. Gewerbegebiet „Hanglochäcker“

In diesem Gebiet (ca. 3 ha) fehlt bislang jegliche Erschließung. Diese gestaltet sich in mehrfa- cher Hinsicht schwierig (Verkehrsanbindung, Querung der Bahngleise). Außerdem sind etwa die Hälfte der Grundstücke in privater Hand, was die tatsächliche Umsetzung der Nutzung als Gewerbegebiet erheblich erschweren würde. Das Gebiet wird für eine eventuelle Erweiterung der Fa. Allgaier vorgehalten.

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4. Gebiet „Kreuzjauchert“ in Holzhausen

Ca. 1 ha,ausschließlich Flächen in Privatbesitz und wegen der angrenzenden Wohnbebau- ung kaum mehr umsetzbar.

5. Gebiet „Winkelmorgen“ in Sparwiesen

Ca. 1,2 ha, ausschließlich Flächen in Privatbesitz. Kaufverhandlungen sind aus steuerlichen Gründen gescheitert. Weil keine Geldmittel benötigt werden, wird die Fläche weiterhin land- wirtschaftlich genutzt.

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Fazit

Keines der Gebiete, mit insgesamt 8,8 ha Fläche, kann in absehbarer Zeit umgesetzt werden. Außerdem weist keines davon die im Gebiet „Gewerbepark Fils“ vorliegenden Bedingungen auf, wie günstige Lage, hervorragende Verkehrsanbindung und entsprechende Größe.

4.3 DARSTELLUNG ZUSÄTZLICHER GEWERBEFLÄCHENBEDARF

Wie vorstehend bereits dargestellt, sind die im Flächennutzungsplan ausgewiesenen gewerb- lichen Entwicklungsflächen nicht geeignet, den zusätzlichen Flächenbedarf zu bedienen. Dies schließt die Entwicklung von Gewerbebetrieben, welche 2.000 m² oder mehr benötigen und damit mind. 90% aller Anfragen aus. Die 1100 m² an erschlossenen und verfügbaren Gewerbeflächen sind auf Grund der Größe nur für wenige gewerblichen Nutzungen geeignet. Das vorhandene Flächenpotenzial reicht bei weitem nicht aus, der seit Jahren ungebrochen hohen Nachfrage nach uneingeschränkt ge- werblich nutzbaren Flächen nachzukommen. Viele der anfragenden Betriebe haben sich vor Jahren in Uhingen niedergelassen und sind nun auf der Suche nach entsprechenden Erwei- terungsflächen. Insbesondere für kleinere, mittelständische Unternehmen bieten die jetzigen Standorte dabei kaum Expansionsmöglichkeiten. Mit der Neuausweisung zusätzlicher Gewer- beflächen können auch expandierenden Uhinger Gewerbebetrieben Flächen zur Sicherung ihrer Eigenentwicklung zur Verfügung gestellt werden, so dass diese aus ihren beengten städ- tischen Lagen, die zum Teil auch nachbarschaftliche Konflikte mit sich bringen, umsiedeln können. Dies gilt insbesondere deshalb, weil für bestehende gewerbliche Produktionsbetriebe im Zuge der Globalisierung und der Konzentrationsprozesse existentiell notwendige Erweite- rungen anstehen. Hinzu kommt, dass sich auch das Kundenverhalten in den letzten Jahren stark verändert hat: Gerade die verkehrstechnische Anbindung und die Parkmöglichkeiten auf dem Grundstück sind mitentscheidend für die Frequentierung vieler Betriebe und spielen da- her bei der Standortfrage eine zentrale Rolle. Zudem könnten durch weitere Gewerbegrund- stücke Flächen für die Ansiedlung zukunftsorientierter Betriebe ermöglicht, die Wirtschaft ge- stärkt und neue Arbeitsplätze geschaffen werden.

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Beispielhaft seien folgende Unternehmen aufgeführt, die in den vergangenen Monaten ihr In- teresse an Gewerbegrundstücken in Uhingen bekundet haben:

Branche Bedarf Erläuterung ortsansässige Firma aus der benötigt 5.000 m² Muss expandieren, um Aufträge be- Metall – Branche mit ca. 30 nie- werkstelligen zu können bzw. um derschwelligen Arbeitsplätzen diese nicht zu verlieren Baufirma aus einer Nachbar- benötigt etwa 1 ha für den Neu- kommune bau eines Bürogebäudes, einer Halle und eines Lagers ortsansässiger Gastronomiebe- benötigt rund 3.000 m² für ge- - Entwicklung eines neuen trieb werbliche Zwecke Betriebszweigs im Cateringbereich ortsansässiger Kfz-Betrieb benötigt rund 1.500 m² für die Errichtung eines Betriebsgebäu- des auswärtiger Betrieb aus dem benötigt 13.000 m² für die Errich- - hervorragende verkehrstechnische Bereich Technischer Gase tung einer Abfüllhalle Anbindung des geplanten Standorts Leasing- und Großhandeslkon- 1,5 ha für den Neubau eines zern Büro- und Betriebsgebäudes für den Großhandel mit Handwerks- und Gewerbebedarf auswärtiger Betrieb aus dem benötigt rund 15.000 m² für den - Neubau eines Betriebsgebäudes Drucklufttechnologie Bau eines Verwaltungs- und Be- mit zeitgerechten Arbeitsplätzen triebsgebäudes und Ambiente

Ortsansässiger Gewerbebetrieb 1,5 ha für Betriebsgebäude Maschinentechnologie und Ent- wicklung

Insgesamt ergibt sich hieraus eine konkrete Nachfrage von über 7 ha an gewerblichen Bauflä- chen (Stand Februar 2019).

Die regelmäßigen Anfragen des Verbands Region Stuttgart nach Gewerbeflächen bleiben von uns immer unbeantwortet, da in der Stadt Uhingen, wie vorstehend ausführlich dargestellt, keine Flächen zur Verfügung stehen.

Anzumerken sei noch, dass gerade im Bereich von Produktions- und Lagerflächen die Bedarfe der einzelnen Unternehmen in der Regel sehr spezifisch sind, so dass sie nicht in jedes freie/ freiwerdende Bestandsgebäude passen. Gerade die oben aufgeführten Unternehmen sind an einer langfristigen unternehmerischen Strategie und somit auch am Erwerb der Flächen und individuellen Nutzung interessiert.

43 PLAUSIBILIÄTSPRÜFUNG DER STADT UHINGEN

4.4 KONKRETE PLANVORHABEN

Entwicklung des interkommunalen „Gewerbepark Fils“ im Bereich „Strut“

Masterplan zum interkommunalen Gewerbegebiet Strut des freien Architekten Chris Mischke, Stuttgart 15.10.2012 Aus Sicht der Stadt Uhingen sind die gewerblichen Flächenpotenziale im Bereich „Strut“ dringend erforderlich, um die Bestandsunternehmen in Uhingen halten zu können und diese zukunftsfähig zu machen. Die bestehenden, verfügbaren Gewerbeflächen sind auf Grund ihrer Größe und Be- schaffenheit nicht für den Expansionsbedarf der oben aufgeführten örtlichen Betriebe geeignet. Das angedachte interkommunale Gewerbegebiet könnte diese Anforderungen erfüllen. Auch könn- ten durch die Ansiedlung neuer Gewerbebetriebe weitere Arbeitsplätze in Uhingen geschaffen und die heimische Wirtschaft gestärkt werden. Die anfallenden Kosten für die Entwicklung des inter- kommunalen Gewerbegebiets (Planung, Ankauf, Erschließung…) könnten zwischen den beiden Kommunen aufgeteilt und die kommunalen Haushalte damit entlastet werden. Insgesamt könnte im Bereich „Strut“ ein attraktives Gewerbegebiet entwickelt, Fläche gespart und einer Zersiedlung auf mehrere Standorte entgegengewirkt werden.

4.5 BERÜCKSICHTIGUNG REGIONALPLANERISCHER VORGABEN

Das projektierte Plangebiet liegt nach dem Regionalplan der Region Stuttgart in der Entwick- lungsachse Stuttgart/ Geislingen. Die übergeordnete Planung weist am östlichen Rand des Plangebiets einen regionalen Grünzug aus, der weiter südlich in eine Grünzäsur übergeht. Die Grünzäsur liegt dabei außerhalb des geplanten Gewerbegebiets und wird von den Planungen nicht berührt bzw. erfolgt in Abstimmung mit der Region Stuttgart eine vertretbare Abrundung.

44 PLAUSIBILIÄTSPRÜFUNG DER STADT UHINGEN

Regionale Grünzüge sind Vorranggebiete für den Freiraumschutz und dienen der Sicherung der Freiraumfunktionen Wasser, Klima, Arten- und Biotopschutz, der naturbezogenen Erho- lung sowie insbesondere der landwirtschaftlichen Bodennutzung und Produktion.

Es wird Aufgabe in der weiteren Planung sein, den im Regionalplan ausgewiesenen regionalen Grünzug als Übergang zur südlich angrenzenden Grünzäsur im weiteren Verfahren zu sichern.

Ein Teil des für das Vorhaben notwendig werdenden ökologischen Ausgleichs könnte an die- ser Stelle, also innerhalb des Grünzuges, erfolgen.

45 FAZIT

5. FAZIT

Insgesamt verfügt die Stadt Ebersbach aktuell über ca. 80 Hektar Gewerbeflächen. Die genaue Untersuchung des Bestands ergab, dass sich ca. 5 % dieser Flächen noch zur Nachverdichtung eignen. Dabei ist jedoch zu beachten, dass dieses erhobene Potenzial einen theoretischen Wert darstellt. Erhoben wurden auch die zum Selbstzweck vorgehaltenen Reserve- und Erweiterungsflächen bereits angesiedelter Unternehmen, die nicht direkt zur Vermarktung zur Verfügung stehen. Ein Schwerpunkt lag zudem auf Nachverdichtungs- potenzialen und Restflächen in Form von Baulücken in bestehenden Gewerbegebieten. Diese eigenen sich sehr wohl für Kleingewerbe, sind für mittlere bis große Unternehmen jedoch uninteressant und auch in Bezug auf die Besitzverhältnisse teilweise schwer zu vermarkten. Die Stadt selbst besitzt keine realistisch vermarktbaren Gewerbegrundstücke. Einige der kartierten Flächen sind zudem aufgrund ihres Zuschnitts und ihrer Lage schwer zu vermarkten.

Die letzte Neuausweisung, bzw. Vergrößerung eines Gewerbegebiets fand 2013 in dem Ortsteil Roßwälden statt. Dass dort trotz der ländlichen Lage sämtliche zur Verfügung stehenden Flächen bereits kurz nach Fertigstellung vermarktet wurden stützt die These, dass die Nachfrage das Angebot übersteigt. Der Bedarf nach weiteren Gewerbeflächen erscheint bereits mit Blick auf die hohe Auslastung der bestehenden Gewerbegebiete sowie den dennoch noch erfolgten „Lückenschlüssen“ im Beobachtungszeitraum 2013-2017 als plausibel. Weiter untermauert wird dies durch weiterhin laufende Anfragen von diversen Firmen nach entsprechenden Flächen.

Gerade die Nachfrage nach größeren zusammenhängenden Flächen kann von der Stadt Ebersbach bereits seit längerem nicht mehr bedient werden. In der Folge sind bereits angestammte Unternehmen aus Mangel an Erweiterungsflächen in Ebersbach in Nachbargemeinden abgewandert und Anfragen neuer Unternehmen mussten abgelehnt werden. Der Stadt sind damit Entwicklungspotenziale entgangen. Die Lösung dieses Problems kann nur durch die Ausweisung zusätzlicher Flächen erfolgen. Eine effiziente Möglichkeit hierzu bietet sich in der Erweiterung des bestehenden Gewerbegebiets „Strut“.

Vor diesem Hintergrund und unter Berücksichtigung der positiven aktuellen wie auch prognostizierten weiteren Einwohnerentwicklung, erscheint eine Neuausweisung weiterer Gewerbeflächen als plausibel. Insbesondere gilt dies unter der Maßgabe, dass die Planungen für den angestrebten „Gewerbepark Fils“ in enger Abstimmung und interkommunaler Kooperation mit der Nachbarkommune Uhingen sowie der Region Stuttgart geschehen und damit weitere Synergien im Sinne der Region gebildet – negative Konkurrenzsituationen hingegen weitestgehend vermieden werden können.

46 FAZIT

Die Stadtverwaltung Uhingen ist in ständigen Verhandlungen und Gesprächen, um die auf dem freien Markt verfügbaren privaten Gewerbeflächen zu erwerben oder zumindest zu ver- mitteln. Dennoch bleibt festzuhalten, dass Flächen für den örtlichen Bedarf nicht verfügbar sind bzw. bei weitem nicht ausreichen. Alternative Standorte wurden untersucht, sind aber aus grundstücksrechtlicher, städtebaulicher oder erschließungstechnischer Sicht kurz- und mittel- fristig nicht umsetzbar.

Nach Ansicht der Stadt Uhingen ist die Ausweisung von 10,62 ha gewerblicher Baufläche (da- von 2,9 ha auf Gemarkung Uhingen) dringend notwendig, um der ständig wachsenden Nach- frage nach gewerblich nutzbaren Flächen nachzukommen. Mit der Neuausweisung des ge- planten „Gewerbepark Fils“ können einerseits die Arbeitsplätze im Plangebiet gesichert und die Wettbewerbsfähigkeit der örtlichen Betriebe gestärkt werden. Gleichzeitig kann der Expan- sionsbedarf örtlicher Betriebe abgedeckt und dem Risiko einer Abwanderung der Unterneh- men entgegengewirkt werden.

Das geplante Gebiet eröffnet zusätzlich dazu aber auch die Möglichkeit, neue Betriebe, auch mit Bedarf an großflächigen Nutzungsmöglichkeiten, anzusiedeln. Dadurch könnte auch ein Strukturwandel ermöglicht werden, der der Abhängigkeit von einzelnen Wirtschaftszweigen entgegenwirken würde. Dies entspricht auch den Forderungen und Vorstellung des Verbands Region Stuttgart.

Der geplante Standort im Bereich „Strut“ ist wegen der hervorragenden verkehrstechnischen Anbindung prädestiniert.

Zusammenfassend ist festzustellen, dass sowohl die Stadt Ebersbach als auch die Stadt Uhingen einen plausiblen Ausweisungsbedarf an Gewerbeflächen haben. Der beste Weg hierzu ist die Realisierung in einem gemeinsamen interkommunalen Gewer- bepark.

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