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Chronik

der Turn- und Sportgemeinde e.V.

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Die ersten Seiten des Gründungsprotokolls von 1882

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Vereinsgeschichte der TSG Salach

1882 Gründung des Vereins 1888 Gauturnfest in 1890 Fahnenweihe 1892 10-jähriges Stiftungsfest 1894 Erstes Gauturnfest in Salach 1901 Gründung des Athletenclubs Salach 1905 Eigene Fahne für Zöglinge 1907 25-jähriges Vereinsfest 1909 Fahnenweihe des Athletenclubs 1910 Bezirksfest im Filstal - Gründung des 1.FC Salach 1911 Eintrag ins Vereinsregister Bau der Turnhalle 1912 Einweihung der Turnhalle Erstes Kinderfest in Salach Leichtathletik-Kreisfest 1913 Karl Schwalb gewann die Süddeutsche Meisterschaft im 400-m-Lauf 1919 Zusammenschluss des Turnvereins Salach, des Athletenclubs und des 1910 gegründeten Fußballclubs unter dem Namen Verein für Leibesübungen (VfL). 1922 Die Turner kündigten den Zusammenschluss auf und nannten sich wieder Turnverein Salach 1923 Aufstieg der Fußballer in die A-Klasse 1924 Gründung der Damenriege 1926 Gründung einer Boxerriege und einer Schneeschuhabteilung 1928 Gründung der Handballmannschaft 1931 Karl Burkhardt wurde Deutscher Meister im 800-m-Lauf und 2. Sieger über 1500 m sowie Württ. Meister im Gewichtwerfen und im 800-m-Lauf. 1932 50-jähriges goldenes Vereinsjubiläum 1933 Konrad Bader wurde Württ. Meister im Hochsprung 1937 Zusammenschluss der Salacher Sportvereine zur Turn- und Sportgemeinde Salach 1939 Neue Satzung eingetragen im Vereinsregister 1946 Wiederaufnahme des Sportbetriebes nach Freigabe durch die Besatzungsmacht 1947 Gründung der Rundgewichtsriege 1948 Gründung der Schachabteilung

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Vereinsgeschichte der TSG Salach

1949 1. Deutsche Meisterschaft der Rundgewichtsriege nach dem Krieg 1950 40 Jahre Fußballabteilung 1951 50 Jahre Kraftsport verbunden mit Bezirksmeisterschaften in Salach

1951 Rundgewichtsriege wurde Dt. Meister in der Unterstufe Heinz Schuster und Albert Oelkuch wurden Dt.Meister im Jonglieren

1952 Rundgewichtsriege wurde wieder Dt. Meister in der Unterstufe Heinz Schuster wieder Dt. Meister im Jonglieren

1953 Heinz Schuster wurde nochmals Dt. Meister im Jonglieren

1955 Die Jugendmannschaft der Rundgewichtsriege wurde Dt. Meister Günther Neuwirth wurde Dt. Meister im Jonglieren

1957 Kurt Voith wurde Dt. Meister im Jonglieren 1959 Rundgewichtsriege wurde Dt. Meister in der Mittelstufe 1960 Franz Straub wurde Dt. Meister im Jonglieren 1961 Rudi Sandherr wurde Dt. Meister im Jonglieren 1962 Rundgewichtsriege wurde Dt. Meister in der Oberstufe

1963 Rundgewichtsriege wurde Dt. Meister in der Oberstufe Gerhard Schmid wurde Dt. Meister im Jonglieren Gründung der AH Fußballabteilung

1964 Rundgewichtsriege wurde abermals Dt. Meister in der Oberstufe Gründung der Breitensportabteilung Gründung der Badmintonabteilung

1976 Gründung der Volleyballabteilung Gründung der Skiabteilung

1994 Gründung der Leichtathletikabteilung

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Vorstände der TSG Salach

1882 Georg Schurr

1911 Wilhelm Schwinger Jakob Gairing Karl Riecker Karl Vogel

1924 Franz Nagel Jakob Gairing Josef Staudenmayer Karl Schmid

1928 Franz Nagel Karl Riecker Jürgen Frey Josef Staudenmayer

1929 Karl Riecker Wilhelm Bauer Josef Staudenmayer Jürgen Frey

1945 Anton Burkhardtsmaier Karl Nagel Dieter Proske

1951 Erwin Merath

1961 Heinz Metzger

1964 Erwin Merath

1970 Horst Bach

1980 Erwin Merath

1981 Horst Bach

1983 Ludwig Kosztovits

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Vom Turnverein Salach 1882 zur von Turngeräten behilflich war, dann die Mitglieder- u. Ausschuss- TSG Salach 2007 konnte man 1883 bereits an eige- sitzungen. nen Geräten turnen. Turnerspruch: „Licht im Kopf, Das eigentliche Turnjahr begann Die Gemeindeverwaltung Salach - mit dem sogenannten Anturnen, Kraft im Arm, mit Geldzuwendungen nicht eben welches meist im April stattfand. großzügig - stellte immerhin einen Den Sommer über turnte man auf Mut in der Brust.“ „unkultivierten Turnplatz“ zur Ver- dem Turnplatz. Im Oktober beende- fügung, den der Verein mit Hacke te das Abturnen die Freiluftsaison. und Schaufel für seine Zwecke her- Während des Winterhalbjahres richtete und am 3. Juni 1883 ein- diente das Lokal bzw. ein dabei 1. Kapitel von 1882 - 1945 weihen konnte. Kurze Zeit später befindliches Ökonomiegebäude kam noch ein schmuckes Turner- der sportlichen Betätigung. Stamm- In alten Protokollbüchern geblättert häuschen hinzu. Die Turnerei konn- lokal war lange Zeit der Ochsen, te beginnen. später wechselte man zur Linde. Da Wie aus dem Gründungsprotokoll sich die Wirte, auch Lokalväter in gestochen scharfer Schrift her- Die Geschicke des Vereins leitete genannt, durch großzügige Bier- vorgeht: ein gewählter Ausschuss. Er be- spenden in der Gunst des Vereins stand aus dem Vorstand Georg zu halten versuchten, hatte man die Es war an einem 20. August des Schurr, dem Vizevorstand Josef Verpflichtungen nach vielen Seiten Jahres 1882, als der Turnverein Maier, dem Turn- und Vizewart hin. So wurden Versammlungen in Salach im Gasthaus zur Krone aus Gustav Freudenreich, Vizeturnwart den Salacher Gasthöfen reihum der Taufe gehoben wurde. Wilhelm Heilemann, dem Kassierer abgehalten. Das waren neben den schon erwähnten Stammlokalen Gasthaus zur Krone, in dem die Gründungsversammlung stattfand der Löwen, die Traube, der Adler, die Germania, der Schwanen und Hirschen und zuletzt die Restaurati- on zur Turnhalle.

Gasthaus zur Turnhalle

Seine Gründer waren durchweg Wilhelm Heinle, dem Zeugwart Salacher Bürgersöhne, die eben erst Friedrich Heilemann und dem ihre Militärzeit zu Ende gebracht Schriftwart Wilhelm Kurz. hatten. Schon am Anfang bestand der Verein aus 29 Turnern und 22 Wer einmal Mitglied beim Turnver- Erstaunlich, wie viele Gastronomien Zöglingen, worunter man die Nach- ein war, der brauchte sich über die es in Salach um die Jahrhundert- wuchsturner verstand, die das 18. Ausgestaltung seiner Freizeit keine wende schon gab. Mindestens Lebensjahr noch nicht erreicht hat- Gedanken mehr zu machen. Das ebenso wichtig wie das Turnen ten. Nachdem der Turnverein Klein- Vereinsjahr war randvoll angefüllt waren die Geselligkeiten, die - je Eislingen in dieser Zeit nachbar- mit Veranstaltungsterminen. Da nach Jahreszeit - unter Dach oder schaftsfreundlich mit der Ausleihe gab es die Generalversammlung, im Freien stattfanden.

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Es begann mit den Fasnetsveran- 1888 zog man zum Gauturnfest einer Biberacher Fahnenfabrik staltungen und ihren Kappenaben- nach Eislingen, nicht ohne die vor- schlug mit stolzen 450 Mark zu den. Es folgten ein Frühlings-, ein herige Ermahnung des Vorstandes, Buche. Die Feierlichkeit ging am Wald- und Wiesenfest. „sich dabei solide zu betragen“. Pfingstsonntag, dem 26. Mai 1890, Größere Entfernungen mussten über die Bühne. damals häufig zu Fuß zurückgelegt Göppinger Wochenblatt vom werden. So zum Beispiel begaben 24. Mai 1890 sich im August 1890 20 Turner um fünf Uhr in der Früh mit einem Lei- terwagen zum Kreisturnfest nach Schwäbisch Gmünd, von dem man erst spät abends wieder eintraf.

Die Krönung aber stellten die Weih- Die Salacher Turner hatten stets nachts- oder Christbaumfeiern - gute Erfolge und kehrten nicht sel- Das umfangreiche Programm wie sie auch genannt wurden - dar. ten „umkränzt“ nach Hause wurde trotz strömenden Regens Zu all diesen Anlässen wurde Thea- zurück. Immer aber wurden solche durchgezogen. Nach dem Kirch- ter gespielt, wie überhaupt das Ereignisse abends im Lokal bei gang und dem Empfang der aus- Theaterspielen eine Leidenschaft einem Schoppen Bier und bester wärtigen Gäste setzte sich der Fest- der Zeit war. Der Verein verfügte Stimmung gefeiert, und so man- zug unter den Klängen der Salacher offensichtlich über begabte Kräfte, cher wackere Turner konstatierte Musikkapelle in Bewegung. An der die durch eine vereinseigene Kapel- am Ende solcher Festlichkeiten: Spitze führten elf Festjungfrauen le und eine Sängerriege wirkungs- „heit haue koin gleina“. das neue Stück in ihrer Mitte, voll unterstützt wurden. So spielte gefolgt vom Vorstand und Festaus- das Recht der „Dameneinführung“ Weiterhin Beachtung erfuhr der schuss. Nach dem Begrüßungslied eine große Rolle, und anlässlich des Verein anlässlich seiner Fahnenwei- „Grüß dich Gott, du Turnerschar“ Weihnachtsfestes 1888 erfahren he. Die Anschaffung der Fahne bei hielt der Salacher Schultheiß Kaisser wir, dass der „örtliche Zitherlehrer samt seiner Tochter die Zwi- Ein Höhepunkt in der Vereinsgeschichte, die Fahnenweihe am 26. Mai 1890 schenpausen schicklich ausfüllte“. Gab es einmal keinen vereinseige- nen Anlass, so lagen stets Einladun- gen zu Gau- und Kreisturnfesten, zu Fahnenweihen oder Turnhal- leneinweihungen vor. Eifrig besucht wurden solche Veranstaltungen in der näheren Umgebung.

Göppinger Wochenblatt vom 20. August 1886

1888 zog man zum Gauturnfest

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gung an einer Fahnenweihe so in die Haare, dass viele Mitglieder „wut- und zornentbrannt nach Hause gingen“.

Ein Problem waren auch die sog. Scheinturner. Hierbei handelte es sich um Zeitgenossen, die nicht um der edlen Turnerideale, sondern um materieller oder sonstiger Vorteile dem Verein beitraten. Da war es zum Beispiel vorgekommen, dass Eintritte kurz vor einer bevorstehen- den Hochzeit nur zum Zwecke der Geschenkerhaltung getätigt wor- den waren. Doch der Verein wusste sich durch kluge Beschlüsse solcher Elemente zu erwehren, und es Die neue Fahne aus der Biberacher Fahnenfabrik scheint doch immer wieder der rechte Sportsgeist geweht zu haben. eine Ansprache, in der er den Wert danach war Hochsprung und Stein- des Turnens hauptsächlich darin stoßen. Sportlich ging es auch beim So brauchte man 1905 der „zahl- erblickte, dem Vaterland tüchtige Gauturnfest im Juli 1894 zu, das reichen Zöglinge“ wegen eine eige- deutsche Männer heranzubilden. der Hohenstaufen-Gau, zu dem der ne Fahne für den Turnernach- Im Anschluss daran hielt der Ver- Turnverein gehörte, in Salach ver- wuchs. Bei der denkwürdigen Feier einsgründer und langjährige Vor- anstaltete. 22 Vereine beteiligten gelobte Zöglingsfähnrich Stauden- stand Georg Schurr eine Festrede, sich daran. In alphabetischer Ord- mayer im Namen aller „treu und deren Höhepunkt in dem Appell an nung formiert zog das Turnervolk fest zum Banner zu halten“. Nach alle Nichtturner gipfelte, endlich von der Filsbrücke durch das fest- der Rede von Vorstand Schwinger ganze Menschen - und damit Mit- lich beflaggte und dekorierte Dorf festeten die Salacher so lange, bis glieder des Turnvereins zu werden. bis zum Turn- und Festplatz. Der „kein Tropfen mehr im Becher Nach einem dreifach donnernden Salacher Spitzensportler Kircherer war“. „Gut Heil“ trug die Festkönigin holte einen Kranz. Der Tag endete Fräulein Emilie Goll noch ein fröhlich - vor allen Dingen - ohne Die Zöglingsfahne von 1905 Gedicht vor. Daraufhin walzte die Streitigkeiten „wie es ja sonst öfters Salacher Jugend zu den Klängen der Fall ist“, wie der Protokollant der Kapelle über den Sportlerrasen, vielsagend bemerkt. Ja, es muss wohingegen man sich der Turnerei gesagt sein, es ging nicht immer aufgrund der ungünstigen Witte- friedlich zu. Da gab es Eifersüchte- rung nur wenig widmen konnte. leien und Intrigen.

Ganz anders dagegen beim 10- Nicht genug, dass im Jubeljahr jährigen Stiftungsfest im Septem- 1900 der Turnwart in „schnödester ber 1892. Da gab es auf dem Turn- Weise“ dem Verein den Rücken platz ein großes Preisturnen. gekehrt hatte, geriet man sich ein- Geturnt wurde an Reck und Barren, mal wegen der schlechten Beteili-

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1907 konnte der Verein bereits auf pro Quadratmeter. Nach dem Ein- mentrolle mit den Namen der Bau- ein Vierteljahrhundert seines Beste- trag ins Vereinsregister am 23. Juni leitung, des Turnrates und der hens zurückblicken. Bei strahlen- 1911, beschloss die Mitgliederver- beteiligten Handwerker. dem Wetter fand auf dem Turnplatz sammlung am 26. August 1911, eine gewaltige Feier statt, an der nach eingehender Diskussion, Bericht "Hohenstaufen-Göppinger sich 27 Vereine mit 23 Fahnen und sofort mit dem Bau der Turnhalle zu Tagblatt" vom Mittwoch, insgesamt etwa 2.000 Mann betei- beginnen. Es war die größte Aufga- 6. Dezember 1911. ligten. be, die sich der Verein gestellt hat. Salach, 5. Dezember Kollekten wurden abgehalten und „Am Sonntag wurde der Grundstein zu Festreiter in der Hohenstaufenstraße jede Mark wurde auf die hohe der seit kurzem in Angriff genomme- Kante gelegt. Man gab 1.000 nen Turnhalle durch den hiesigen Turn- Anteilscheine zu je 5 Mark aus. Ein verein und zahlreiche Freunde der Turn- Architektenwettbewerb wurde sache gelegt. Die Grundsteinlegung ausgeschrieben, an dem sich Archi- wurde mit einem feierlichen Akt vollzo- tekten aus Göppingen, Geislingen, gen, der von Reimen und Gesängen Cannstatt und Salach beteiligten. der Sängerriege des Turnerbundes um- Den Zuschlag erhielt schließlich rahmt wurde. Abends fand im "Adler" Architekt J. Hohlbauch aus Geislin- eine gesellige Unterhaltung statt, die gen. Sein Plan ging von einem einen harmonischen Verlauf nahm.“ Kostenvoranschlag von 30 000,00 Mark aus. Er hatte bereits im Jahre Die Einweihung der Turnhalle am 1909 das schöne Salacher Schul- Sonntag, den 2. Juni des Jahres haus gebaut. Die Vergabe der 1912 ist nicht nur Vereins-, sondern Arbeiten ging aber nur an Salacher Ortsgeschichte schlechthin. Mit In diese Zeit fällt bereits der Beginn Handwerker, die sehr tüchtig diesem denkwürdigen Ereignis ver- der Planung zum Turnhallenbau. Im waren. Schon am 3. Dezember bindet sich bekanntermaßen die April 1911 erwarb der TV Salach 1911 konnte die Grundsteinlegung Einrichtung des Salacher Kinderfe- von Bernhard Staudenmayer im gefeiert werden. In den Grundstein stes, welches dann am Montag, Brühl eine 2 Morgen große Wiese. fügte man eine Blechkapsel ein. Sie 3. Juni 1912, erstmalig begangen Der Kaufpreis betrug 70 Pfennig enthielt Münzen und eine Perga- wurde.

Die siegreiche Vereinsriege des TV Salach beim Gauturnfest 1911 in Holzheim

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Die Göppinger Zeitung berichte- und nach Begrüßung durch den eins waren gefallen, darunter auch te am 7. Juni 1912. Vorstand des Turnvereins hielt der 1. Vorstand der Athleten, Albert Schultheiß Kaißer die Festrede. In Blassa . Ihnen zu Ehren enthüllte Salach, 4. Juni dieser führte er aus, dass der hiesi- man am 25. März 1923 auf dem „Am Sonntag feierte unter reger ge Turnverein lang gewartet habe, Turnhallenplatz einen Gedenkstein. Teilnahme der hiesigen Vereine und bis er zu seinem Turnhallenbau Die Sängerabteilung des Vereins benachbarter Turnvereine der Turn- geschritten sei. Da der Verein etwas intonierte dazu das berühmte, von verein seine Turnhalleneinweihung. rechtes erstellen wollte, war es Silcher vertonte Körnergedicht Samstag Abend war Festvorstel- auch das Richtige zu warten, bis so „Morgenrot, Morgenrot, leuchtest lung; die große Turnhalle war bis manch andere, noch dringendere mir zum frühen Tod“. zum letzten Platz besetzt. Sonntag Angelegenheiten in hiesiger früh war Tagwache durch die Gemeinde erledigt waren. Der Red- Die Inflation brachte die Vereinsfi- Musikkapelle, mittags 1.00 Uhr ner schloß mit einem lebhaft aufge- nanzen völlig durcheinander. So Aufstellung des Festzugs, der sich nommenen "Gut Heil". Es folgte musste der Mitgliedsbeitrag des 4. gegen halb zwei durch die reichbe- dann gesellige Unterhaltung und Quartals 1923 auf 20 Millionen flaggte Hauptstraße der Turnhalle Vorführung von Turnübungen. Das festgesetzt werden. In den ersten zu bewegte, voran mit einem Wetter war dem Fest leider nicht Vereinsjahren hatte er 50 Pfennig Herold und 8 Festreitern. günstig. Am Montag fand Nachfei- betragen. Nach Ankunft auf dem Festplatz er und Kinderfest statt.“ Als der Spuk dann endlich vorüber Landesturnfest 1912 in Göppingen Der 1. Weltkrieg beendete auf war, konnte man an die Anschaf- einen Schlag dieses breite Vereins- fung neuzeitlicher Turngeräte den- leben. Fast alle Sportler mussten ken. Es wurden ein Reck, ein Bock, zum Wehrdienst einrücken. Der ein Trampolin sowie Sprungständer Sport konnte nur noch im kleinsten und Sprungstäbe angeschafft und Rahmen aufrecht erhalten werden. die Turnhallenbeleuchtung auf Erst im Januar 1919 konnte wieder eine Mitgliederversammlung statt- finden. 48 Mitglieder des Turnver- Einweihung des Gedenksteins auf dem Turnhallenplatz

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elektrisch umgestellt. Das Vereins- So wurde 1924 die Gründung einer schen Turnfest im Jahr 1928 in Köln leben nahm in den „Goldenen Damenriege beschlossen. Noch 27. Siegerin. Bei der großen Beteili- Zwanzigern“ einen großen Auf- 1914 war ein solcher Antrag ent- gung und Konkurrenz ein beachtli- schwung. Die Gleichberechtigung schieden abgelehnt worden. Die ches Ergebnis. der Frau - durch die Weimarer Turnerinnen standen dem starken Reichsverfassung festgeschrieben - Geschlecht in nichts nach. So Drei Turner und eine Turnerin nahmen hielt auch in den Sportverein Einzug. wurde Liesl Knödler beim deut- beim Deutschen Turnfest in Köln teil

Die Salacher Damenriege vor der Turnhalle

Die Aktivitäten des Vereins hatten auch sonst zugenommen. Es gab nun nach dem Frauenturnwart einen Sport- und Spielwart, einen Jugendwart, einen Schwimmwart und Wirtschaftsobmann. Weiter fungierten ein Turnhallenkassier und -wärter, ein Vergnügungsob- mann und ein Pressewart.

Schauturnen der Damenriege auf dem Turnhallenplatz

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1928 kam die Aufstellung einer mitglied Karl Gairing errang mit zuges sein Können zeigen dürfen. Handballmannschaft hinzu. Dieser 187 Punkten einen guten 34. Platz. Die Salacher hatten wieder einmal gesteigerten Bedeutung trug der Der Spielmannszug unter Albert allen Grund, auf ihren Turnverein Verein dadurch Rechnung, dass er Ölkuch hatte an der Spitze des Fest- stolz zu sein. 1927 vom Hohenstaufen-Landgau Die Salacher Männerriege beim Gauturnfest in den Hohenstaufen-Städtegau übertrat. 1928, anlässlich des 150. Geburtstages von Turnvater Jahn, schuf der Salacher Künstler Karl Hofele eine Jahnbüste, die in der Turnhalle Aufstellung fand. Wenige Jahre später konnte der Verein selbst einen runden Geburtstag begehen. Am 20. August 1932 feierte man das goldene Vereinsjubiläum. Von 51 Gründungsmitgliedern waren immerhin noch 21 am Leben. Bei Staufenpost vom 23. August 1932 den Wettkämpfen mit den benach- barten Sportvereinen wie dem durch eine Art Patenschaft verbun- denen Turnverein Weingarten wur- den hervorragende Ergebnisse erzielt.

Deutsches Turnfest 1933 in Stuttgart

Das schönste Jubiläumsgeschenk machte sich der Verein jedoch ein Jahr später beim Deutschen Turn- fest in Stuttgart selbst. Das Vereins-

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Der Athletenclub Salach 1904 konnte sich der Verein mit standsmitglieder Friedrich Heile- zwölf Mitgliedern in den Filstalbe- mann und Albert Blassa erwähnt. Aus der Tatsache, dass dieser Verein zirk des VI. Kreises (Württemberg) Doch wo viel Licht ist, gibt es auch seine Herbstfeier im Oktober 1911 des deutschen Athletenverbandes Schatten. Nicht selten kam es bei mit dem 10-jährigen Stiftungsfest anmelden. den Vereinsfestlichkeiten - nach verband, kann die Vereinsgrün- vorherigem Alkoholgenuss - zu dung auf das Jahr 1901 bestimmt Die Aufzeichnungen des „Proto- Kraftakten unsportlicher Natur. Der werden. kollführers“, der im Stemmen von Vorstand musste seine Mitglieder Gewichten sicher erfolgreicher war immer wieder beschwören, sich Neben der Leichtathletik mit Weit- als im Gebrauch der Schreibfeder, „doch charaktervoll und nicht sprung, Wettlauf, Jonglieren und berichten von einer regen Beteili- streitsüchtig“ zu zeigen. Probleme den verschiedenen Wurfdisziplinen gung der Salacher Kraftsportler an gab es auch mit dem Vereinsna- widmete sich dieser Sportlerkreis Gau- und Kreisfesten. Die nationa- men. So wurde eine bereits be- besonders der Schwerathletik mit len Wettstreite führten die Athleten schlossene Änderung in „Deutsche Gewichtheben, Kugelstoßen und sogar über die Grenzen Württem- Eiche“ nach hitziger Debatte wie- Ringen. Die Losung lautete bezeich- bergs hinaus. Besonders rühmlich der rückgängig gemacht, und man nenderweise „Kraft Heil“. Schon werden immer wieder die Vor- blieb endgültig beim Athletenclub Salach.

Der Salacher Athletenklub im Jahr 1912. Ein aus dieser Zeit erhaltenes Foto zeigt uns 38 Athleten. Im Vordergrund die Aktiven im Sportdress, dahinter die 1911 gegründete Altersriege in Zivil.

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Der Geist der Einheit wehte aber beim Fest der Fahnenweihe am 23. Mai 1909. Das Prachtstück, wel- ches einen in gesticktem Siegeslor- beer posierenden Kraftathleten zeigt, wurde von der Firma Böbel in Stuttgart für 300 Mark geliefert. Unter den Klängen der Kapelle „Presto“ aus Göppingen mar- schierte der Verein mit den die Fahne hütenden Festdamen zum Festplatz. Der Athletenverein Geis- lingen hatte die Fahnenpatenschaft übernommen. Nach den Anspra- chen übergab die Festkönigin Maria Weber mit „warmen Worten die Viele Zuschauer umsäumten den Weg zur Turnhalle Fahne“. Ein Festball beschloss das Ereignis.

1910 durfte der Verein das Bezirks- fest im Filstal ausrichten. Bei den Leicht- und Schwerathletikübun- gen holten die Salacher 13 Preise. 1912 folgte das Leichtathletik- Kreisfest. In diesem Jahr errang der Verein 82 Preise und die süddeut- sche Meisterschaft im 400-m-Lauf. „Wer seinen Körper stählt, pflegt seine Seele“ - Die neue Fahne von 1909

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Verein für Leibesübungen

Nach dem 1. Weltkrieg sahen die Salacher Turn- und Sportvereine durch die geschwundenen Mitglie- derzahlen und die schlechte Finanz- lage nur noch in einem Zusammen- schluss ihre Zukunft.

In der Mitgliederversammlung vom 26. Oktober 1919 beschlossen der Turnverein Salach, der Athletenclub Salach und der 1910 gegründete Fußballclub Salach unter dem Namen „Verein für Leibesübun- gen“ (VfL) zusammenzugehen. Unter der neuen Losung „Heil Heil“ sollte eine vielversprechende Ehe beginnen. Es wurde jedoch nichts daraus. Die Interessen und Vorstel- lungen waren zu verschieden, die Zeit noch nicht reif für einen sol- chen Schritt. Nach teilweise uner- freulichen Auseinandersetzungen erfolgte bereits 1922 die „Schei- dung“.

Der Athletenclub Salach und der Fußballclub blieben allerdings unter

dem neuen Namen Verein für Lei- besübungen (VfL) zusammen.

Eine Boxerriege (gegr. 1923) und die 1926 ins Leben gerufene Schneeschuhabteilung erweiterten den sportlichen Radius. Für einen Fußballplatz nahm man zunächst ein Gelände in Pacht. Die Pacht- höhe richtete sich nach dem jewei- ligen Weizenpreis. Doch schon 1927 war es mit Hilfe eines Darle- hens über 3.000 Mark von der Brauerei Weißenstein möglich, ein geeignetes Gelände zu kaufen und zum Sportplatz herzurichten.

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Waren die Leistungen der Athleten 1923 rückte die erste Mannschaft in den Wettkämpfen immer recht in die B-Klasse und kurz darauf in gut, so konnten auch die Fußballer die A-Klasse auf. rasch Erfolge verbuchen. Bereits

Vielseitiger Sport auf dem Sportplatz an der Landstraße

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Eine neue Zeit beginnt Zwei Vereine gingen zusammen

Im September 1933 trat mit der Um gemeinsam das Beste leisten zu der Mitgliederversammlung vom sogenannten Gleichschaltung eine können, schlossen sich am 19. Sep- 23. Juni 1938 wurde die alte Sat- Veränderung der Vereinsstrukturen tember 1937 die Salacher Sportver- zung geändert. Die beschlossene in Kraft. Es gab nun nach dem Füh- eine nun endgültig zur Turn- und neue Satzung, eingetragen ins Ver- rerprinzip keine Vorsitzenden und Sportgemeinde Salach (TSG Salach) einsregister am 29.Juli 1939, trat an Vorstände mehr, sondern einen zusammen. Durch den Beschluss deren Stelle in Kraft. gewählten Vereinsführer, der seine Ausschuss-Mitglieder selbst be- stimmte. Die Turn- und Sport- vereine wurden im "örtlichen Reichsbund für Leibesübungen" zusammengefasst. Zum Schluss der Sitzungen erklangen nun statt der vertrauten Turnerlieder immer häu- figer das Deutschlandlied und manchmal auch das Horst-Wessel- Lied. Aber das war natürlich in allen Sportvereinen im Deutschen Reich so. Dem Sport und der Körperer- tüchtigung wurde in jenen Jahren besondere Bedeutung geschenkt. Der Wehrsport fand als neues Ele- ment Einzug in die Vereinsarbeit. Die nachdrückliche staatliche För- derung der Sportvereine trug natür- liche Früchte. Bei der Olympiade in Berlin konnte man sie reifen sehen.

Die Riege des VfL Salach stehend: 1. v. li.Josef Böhret, 4. v. li. Karl Nagel, 5. v. li. Josef Binder, 3. v. re. Paul Sandherr, sitzend in der Mitte Arthur Crestani, Anton Crestani

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2. Kapitel von 1945 - dato

Nach dem Krieg kam mit den Vor- ständen

- Anton Burkhardtsmaier von 1945 bis 1951

- Erwin Merath von 1951 bis 1961 amerikanischen Besatzungsmacht, Generalversammlung nach dem im Gasthaus zur Traube, die erste Kriege abgehalten. - Heinz Metzger von 1961 bis 1964

- Erwin Merath von 1964 bis 1970

- Horst Bach von 1970 bis 1980

- Erwin Merath von 1980 bis 1981 (kommissarischer Vorstand)

- Horst Bach von 1981 bis 1983

- Ludwig Kosztovits 1983 bis heute

die neue Generation.

Die TSG Salach – 1937-2007 – kann nun auf eine 70-jährige bewegte und erfolgreiche Geschichte zu- rückblicken.

Der 2.Weltkrieg beendete fast jegli- che sportliche Tätigkeit und riss, wie schon der 1.Weltkrieg, tiefe Wunden in die Familien. Viele Sportler kamen vom Krieg nicht mehr zurück, und man wusste danach nicht, wie es weitergehen sollte. Doch bald haben sich Sport- ler und Funktionäre zusammen gefunden, um das Training und den Wettkampf wieder aufzunehmen.

Am Sonntag, den 21. Oktober 1945, wurde mit Genehmigung der

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Anton Burkhardtsmaier sen. wurde 1948 wurde die Schachabteilung unter der Regie zum 1. Vorsitzenden der TSG von Anton Burkhardtsmaier sen. gegründet. Salach gewählt.

Sein Leitmotiv lautete "Was nicht zur Tat wird, hat keinen Wert".

Die 1. Mannschaft der Schachabteilung stieg 1953 in die Landesliga auf. Hintere Reihe von links nach rechts: Manfred Fuchs, Josef Braun (Abteilungsleiter), Hans Schubert, Erwin Gaugele, Herbert Ripper. Vordere Reihe von links nach rechts: Emil Lazarek, Hans Fritz, Richard Greiner (Spielleiter), Alfred Mittner, Hermann Mändle.

Bis 1951 führte er dieses Amt aus. Er „hauchte“ dem Verein wieder Leben ein und mobilisierte die „Alten“, vom Krieg zurückgekehr- ten Sportler, damit das Vereinsleben weitergehen möchte.

1950 feierte die Fußballabtei- lung ihr 40-jähriges Jubiläum.

Im Sommer 1950 beging die Fuß- ballabteilung mit einem zweitägi- gen Fußballturnier ihr Jubiläum. Am Abend fand unter Mitwirkung des Streichorchesters des Musikver- eins Salach und der Laienspielschar der TSG Salach in der Turnhalle ein Festbankett statt. Vorstand Anton Burkhardtsmaier konnte zahlreiche Gäste begrüßen: Bürgermeister Schell, Herr Brudermüller vom Lan- dessportbund, Sportkreisvorsitzen- der Daferner und Spruchbehörden- unsere I. Mannschaft immer einen wurde nach verschiedenen Proviso- vorsitzender Stickel für den Fußball der vorderen Spitzenplätze. Mit rien Kurt Fischer im Jahre 1954 als /Fils. In den Spieljahren dem Ausscheiden des bisherigen Trainer verpflichtet. 1951/52 bis 1953/54 erspielte sich Trainers Eugen Frey im Herbst 1952

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Geschichtlicher Rückblick 1910 bis 1960 über den Beginn und die Entwicklung des Fußballspieles in Salach

Nach Geislingen und Göppingen für ein faires Fußballspiel erforderli- Nach diesen Anfangsinstruktionen war Salach der dritte Verein im Fils- chen Spielregeln vertraut machen. wuchs das Interesse für dieses Spiel tal, der mit dem Fußballspielen Wohl bekundete ein Teil der Jugend unter der Jugend immer mehr, bis begann. Zuerst unter 1. FC Salach, auch hier schon lange vorher ein es zu der eingangs angeführten danach VfL Salach und zuletzt als reges Interesse für das Fußballspiel, Gründung des 1. FC Salach kam. - TSG Salach. Stolz können wir aber die Art des Spieles war damals Die Ausmaße des Spielfeldes waren behaupten, dass wir zu den Pionie- noch viel zu unbekannt, und nur den heutigen sehr ähnlich. Die ren des Fußballsports im Kreis Göp- selten bot sich Gelegenheit, maß- Fotos aus der Zeit der Gründung pingen gehören. gebenden Spielen beizuwohnen. lassen erkennen, dass die Fußball- Die erste direkte Anregung erfolgte spieler damals als besondere Kenn- Begonnen hat alles im Jahre 1910 schon im Jahre 1908 durch das zeichen ein schwarz-gelbes Trikot im Gasthaus zum Löwen. Dort hat Gründungsmitglied Eduard Kurz, und Schirmmützen trugen. Außer sich die interessierte Jugend von der mit einem Fußball im Kreis sei- diesen gab es für alle Mitglieder Salach eingefunden und hat durch ner Kameraden erstmals Anleitun- Email-Anstecknadeln in den Ver- die anwesenden Konrad Geiger, gen zu diesem Ballspiel gab. Das Tor einsfarben mit Aufschrift. Im Som- Rudolf Geiger, Georg Geyer, Karl nannte man damals nach der in mer wurden gleichförmige Stroh- Irtenkauf, Eduard Kurz, Rudolf England üblichen Bezeichnung hüte mit Hutbändern in den Kurz, Anton Mayer, Karl Rehm, Paul "Goal" und den Torwart "Keeper". Vereinsfarben getragen. Staudenmeyer, August Straubinger und Eugen Weihrich beschlossen, zur Einführung des Fußballspieles in Salach den 1. FC. (Erster Fußball- Club) Salach zu gründen. Zur Lei- tung dieses neuen Clubs wurden Rudolf Kurz zum 1. Vorstand, Karl Rehm zum Schriftführer, Karl Irten- kauf zum Kassier, Konrad Geiger zum 1. Spielführer und Eduard Kurz zum 2. Spielführer gewählt. Ferner wurde beschlossen, von jedem Clubmitglied einen Monatsbeitrag von 30 Pfennigen zu erheben. In Ermangelung eines Fußballplatzes wurden die Spiele in der Kiesgrube bei der Pumpstation des Wasser- werkes Eislingen ausgetragen, wofür ein jährlicher Pachtbetrag von 20,-- Mark an die Reichsbahn zu bezahlen war. Gespielt wurde nach der Anleitung des damaligen Süddeutschen Fußball- und Leicht- athletikverbandes. Der Club musste daher seine Mitglieder erst mit den

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Besondere Erwähnung verdient die tokollbuch vom 18.7.1915 das Fuß- unter den jungen Gründern herr- ballspielen bis zum Kriegsende ein- schende innige Kameradschaft und gestellt. Wie aber aus dem Kassen- die Pflege der Geselligkeit. Trotz- buch vom Juli 1915 hervorgeht, dem hatte es anfangs oft seine Not, wurde die Kameradschaft auch die für ein Fußballspiel erforderliche während der schweren Jahre des Anzahl der Spieler aufzustellen, Krieges durch die Vereinsleitung Gemeindeblatt Salach, 1916, Nr. 6 weil es einigen noch an der nötigen gepflegt, indem der FC Salach an Reife fehlte. Die damals noch kleine seine an die Front abberufenen Gruppe musste viel Idealismus, Kameraden Feldpostpäckchen selbstlose Opfer und Geld aufbrin- sandte und mit allen in Verbindung Club vereinigten FC Salach statt. gen, um eine gedeihliche Entwick- blieb. Nach Ende des Krieges fan- Für die Vereinsleitung war es eine lung und die Erhaltung des erst nur den sich die Heimgekehrten wieder große Sorge, dass kein ständig ver- 14 - 15 Mann betragenden Clubs zusammen, um den Fußballsport fügbarer Spielplatz vorhanden war. zu ermöglichen und das gewonne- erneut zu beleben. Der Athletik-Club Salach musste ne Interesse wach zu halten.Bei den deshalb seine Fußballspiele auf ver- Fußballspielen wurde kein Eintritts- Das Protokollbuch des FC Salach schiedenen Grundstücken austra- geld erhoben. Die durchschnittli- bekundet, dass die Mitglieder in gen. Nach Verhandlungen mit dem chen Zuschauerzahlen betrugen 50 einer am 15.2.1919 im Gasthaus Bauern Josef Staudenmayer (Len- Personen, was für den Anfang zum Löwen stattgefundenen Ver- zenbauer) hatte dann dieser dem schon von Bedeutung war, umso sammlung beschlossen hatten, sich Athletik-Club im Gewand Brühl ein mehr, als es einen regelmäßigen mit dem Athletik-Club Salach zu Grundstück als Spielplatz pachtwei- Wettkampf so wie heute damals vereinigen. Im Sommer 1919 fand se überlassen. Das Fußballspiel noch gar nicht gab. Trotzdem war unter dem Vorsitzenden Rudolf Kurz hatte hierauf in Salach immer mehr der FC Salach ständig bemüht, Fuß- und dem neu gewählten Schriftfüh- Anhänger gefunden, so dass vom ballspiele mit auswärtigen Fußball- rer Albert Hommel im Gasthaus Jahre 1920 an zum ersten Mal vereinen, wie Göppingen, Geislin- zum Ochsen die 1. Versammlung regelmäßige Pflichtspiele ausgetra- gen,Mettingen,Nürtingen,Plochin- des nunmehr mit dem Athletik- gen werden konnten. gen, ja sogar in Ulm auszutragen. Unter anderem kam es auch zu Die Mannschaft vom 1.FC Salach Nr.1 Jahn, Nr.2 G. Rehm, Nr.3 K. Rehm, Nr.5 E. Kurz, Nr.6 A. Mayer, Nr.7 H. Munz, Nr. 8 R. einem Propagandaspiel gegen eine Geiger, Nr.9 K. Geiger, Nr. 10 K. Irtenkauf, Nr.11 Braunmüller, Mannschaft der Stuttgarter Kickers, das erwartungsgemäß von den Salachern verloren wurde, aber bei dieser Gelegenheit konnten die Salacher etwas von der Technik die- ses Gegners lernen. Es war damals überhaupt eine besondere Leistung des Salacher FC, dass er sozusagen als einziger kleiner Dorfverein gegen solche größere Vereine spielte. Besonders sei hierbei noch erwähnt, dass Rudolf Geiger der erste Salacher Schiedsrichter war.

Mit dem Ausbruch des 1. Weltkrie- ges wurde laut Eintragung im Pro-

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Das Jahr 1922 brachte eine neuer- liche Veränderung. Der Athletik- Club, welchem bereits im Februar 1919 der FC Salach einverleibt wor- den war, hatte sich nunmehr mit dem damaligen Turnverein zusam- mengeschlossen. Nach diesem Zusammenschluss erhielt der neue Verein den Namen Verein für Lei- besübungen (VfL Salach). Als dessen 1. Vorsitzender wurde Karl Knödler und zum Schriftführer Paul Irtenkauf gewählt. Es hat sich aber sehr bald gezeigt, dass dieser Zusammen- schluss nicht sehr glücklich war. Schon im Frühjahr 1925 wurde der- selbe wieder rückgängig gemacht und beide Vereine trennten sich. Die Turner nannten sich abermals Turnverein Salach und die Fußballer und Athleten mit ihren Anhängern behielten den Vereinsnamen VfL. Karl Knödler blieb 1. Vorstand, er VfL-Sportplatz an der Landstraße wurde aber ein Jahr später durch Hermann Fatzler abgelöst. Anton TSG-Sportplatz an der Brühlstraße Mayer wurde die Leitung der Fuß- ballabteilung anvertraut, Josef Weber übernahm den Kassierposten und Anton Staudenmayer den Posten des Schriftführers. Nach der Trennung vom Turnverein hatte der VfL aber wieder keinen Sportplatz und es musste abermals nach einem Spielfeld Umschau gehalten wer- den. Schließlich stellte Josef Maurer, Traubenwirt, sein Grundstück zur Verfügung. Zum Dank wählte der VfL das Lokal zur Traube zu seinem Vereinslokal. Im Jahr 1928 wurde Fritz Braun zum Fußballobmann gewählt. Rudolf Geiger übernahm die Vorstandschaft des VfL Salach. Unter seiner Vorstandschaft konnte nach langwierigem Arbeitsdienst der neu erstellte VfL-Platz an der Landstraße am 4.8.1929 eingeweiht werden.

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Nach dem Ausscheiden des Vor- Ausbruch des 2. Weltkrieges brach- ihre Plätze gestellt werden. Die standes Rudolf Geiger wurde im te auch die sportliche Tätigkeit der Beschaffung von Sportausrüstung, Jahr 1931 Karl Nagel zu dessen Fußballabteilung rasch zum Erlah- insbesondere der Fußballschuhe, Nachfolger gewählt, welcher dann men, und sie musste im Jahre 1940 und deren Instandsetzung war im Jahr 1934 von dem Schwerath- gänzlich eingestellt werden. damals während der Bezugsschein- leten Josef Böhret abgelöst wurde. zeit ein recht schwieriges Problem. Zum Nachfolger des Fußballob- Herbst 1945 haben sich wieder Nach der Heimkehr der in Kriegsge- manns Fritz Braun wurde der für einige Männer bereit gefunden, das fangenschaft geratenen Kamera- den im Württ. Fußballverband aktiv Fußballspiel neu zu beleben. Unter den und durch die damals sehr tätige Karl Hummel gewählt, aber dem Vorstand Anton Burkhardts- sportfreudige Jugend wuchs die ein Jahr später durch Emil Holder maier haben Arthur Crestani, Ernst Zahl der Aktiven ständig. Der für die abgelöst. Leins und Hermann Straub unter Stuttgarter Kickers spielende Eugen recht schwierigen Umständen das Frey hatte im September 1946 das Im Mai 1936 übernahm Anton runde Leder wieder zum Rollen Training der Fußballabteilung der Burkhardtsmaier sen. als neuer gebracht. Zum 1. Abteilungsleiter TSG übernommen. In der im Herbst Obmann die Fußballabteilung. Das nach dem Kriege wurde Hermann 1947 vorgenommenen Neuwahl Spieljahr 1936/37 brachte dem VfL Straub und zum Schriftführer Jean wurden Ernst Leins zum Fußballob- Salach die 1. Meisterschaft. Er Lebeau gewählt. Zunächst musste mann, Hugo Widmannott zum wurde Meister der A-Klasse Göp- das Spielfeld wieder in Ordnung Schriftführer und Hans Zeller zum pingen. Die Aufstiegsspiele brach- gebracht und die Tore wieder auf Jugendleiter gewählt. ten allerdings nicht den gewünsch- ten Erfolg, der begehrte Aufstieg in die Bezirksklasse blieb versagt. Auch im folgenden Spieljahr 1937/38 war unsere Mannschaft In der Verbandsrunde 1947/48 blieben die Fußballspieler der TSG Salach in 18 Spielen erfolgreich, konnte aber im ent- ungeschlagen und gewannen damit die 1. Nachkriegsmeisterschaft. scheidenden Spiel um die Kreismei- sterschaft gegen den damaligen Stehend von links: Fußballobmann Ernst Leins, Hermann Wiesenberger, Max Thudium, Albert App, Manfred Bräunle, Manfred Rösch, Eugen Frey, Hans Quadt, Hans Bantleon, sehr starken Luftwaffensportverein Erwin Klarer, Schriftführer Hugo Widmannott, Göppingen nicht gewinnen. Beson- kniend von links: Ernst Schröder, Anton Burkhardtsmaier, Arthur Crestani ders zu erwähnen ist, dass während dieser Zeit die Brüder Alfons, Franz und Hermann Staudenmayer, wie auch die Brüder Josef und Max Thu- dium allein nahezu die Hälfte der Spieler einer Mannschaft stellten.

Das Jahr 1938 brachte dann unter der Gleichschaltung im 3. Reich den Zusammenschluss des VfL mit dem Turnverein. Die Verschmelzung der beiden Vereine ergab die Turn- und Sportgemeinde Salach. Zum 1. Vor- sitzenden der TSG Salach wurde Gustav Bantleon gewählt. Her- mann Staudenmayer übernahm die Leitung der Fußballabteilung. Der

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Die Fußballabteilung war bereits im der Verbandsrunde 1949/50 war dem Ernst Leins aus beruflichen Jahre 1947 in der Lage, dem Württ. insofern recht unglücklich, weil erst Gründen zurückgetreten war. Zwei Fußballverband für die Spielsaison eine Woche vor dem Beginn der Jahre später fand auch in der Vor- 1947/48 25 Spieler zu melden. Verbandsrunde 1950/51 vom standschaft der TSG ein Führungs- Eugen Frey hatte inzwischen seine Württ. Fußballverband beschlossen wechsel statt. Erwin Merath wurde aktive Laufbahn bei seinem Stamm- wurde, dass gemäß der Abschluss - im Frühjahr 1951 von der General- verein, den Stuttgarter Kickers auf- tabelle des vergangenen Spieljahres versammlung zum 1. Vorsitzenden gegeben und stellte sich als Sturm- die ersten 6 platzierten Vereine ab der TSG Salach berufen. Während führer seinen Kameraden der TSG sofort in der neu gebildeten II. seiner fast 10-jährigen Vorstand- Salach zur Verfügung. Der Ablauf Amateurliga spielen durften. Der schaft ließ er der Fußballabteilung der Vereinsrunde 1947/48 war eine damals an 7. Stelle stehenden TSG jede erdenkliche Unterstützung wahrhafte Demonstration für den Salach blieb somit der Aufstieg in zukommen. In der Jugendabteilung Fußball. In 18 Spielen blieb die Fuß- die höhere Spielklasse versagt. wurde im Jahre 1952 der bisherige ballabteilung der TSG Salach unge- Außerdem wurde ab Spieljahr Jugendleiter Erwin Obermaier schlagen. Mit einem Punkteverhält- 1950/51 die bisherige Bezirksklasse durch Robert Tragl und Paul Zimme- nis von 34 : 2 konnte Karl Hummel, vom Württ. Fußballverband wieder rer abgelöst. Aber schon zwei Jahre der schon damals vom Württ. Fuß- als A-Klasse Neckar/Fils bezeichnet. später musste wieder nach einem ballverband zum Staffelleiter der neuen Jugendleiter Umschau ge- A-Klasse Göppingen gewählt Im Frühjahr 1949 wurde Ernst halten werden, weil Robert Tragl wurde, seinen eigenen Vereinska- Schröder zum neuen Fußballob- und Paul Zimmerer die Betreuung meraden zur 1. Nachkriegsmeister- mann und Karl Freiermuth zu des- der Jugendabteilung bedauerlicher- schaft gratulieren. sen Stellvertreter gewählt, nach- weise aufgaben.

All den seinerzeit aktiven und passi- B- Jugend 1946/47 Stehend von links: Reinhold Schmid, Adolf Wiesner, Gerhard Irtenkauf, Otto Hollnaicher, ven Fußballfreunden sei nochmals Reinhold Dangelmeyr, Erwin Obermaier (Jugendleiter). ins Gedächtnis zurückgerufen, dass In der Mitte von links : Walter Kübler, Eugen Binder, Eugen Josef "Seppe" Burkhardtsmaier, Kniend von links: Franz Straub, Roland Strack, Martin Hestler. zur Erringung dieser Meisterschaft die Stürmer in 18 Spielen 80 Tore schossen und Toni Burkhardtsmaier nur ganze 6-mal das Leder aus dem Netz holen musste. Die Aufstiegs- spiele gegen Weilheim und Neu- hausen brachten Salach ebenfalls den 1. Platz ein, wodurch der Auf- stieg in die Bezirksklasse erreicht wurde. Im folgenden Spieljahr übernahm Erwin Obermaier die Lei- tung der Jugendabteilung. Unsere 1. Mannschaft spielte nun in der Bezirksklasse so gut, dass sie am Ende der Saison einen achtbaren Spitzenplatz in der Tabelle behaup- ten konnte. Als besondere Leistun- gen waren die Spiele in Nürtingen mit 1:1 und in Eislingen mit 4:4 zu werten. Die Platzierung unserer Mannschaft nach dem Abschluss

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Kamerad Hans Quadt, von dem unsere Fußballjugend schon als Trainer in der Jugendabteilung begeistert war, hat sich 1954 bereit erklärt, die Leitung der Fußball- Jugendabteilung zu übernehmen. Nicht nur die ganze TSG, sondern auch die vielen Eltern der ca. 70 Jugendspieler waren sehr froh und glücklich, mit dem Jugendleiter Hans Quadt den richtigen Mann am richtigen Platz gefunden zu haben. Wenn man das jahrelange Wirken dieses Mannes bei seiner Jugendab- teilung betrachtet, so ist es keines- wegs übertrieben zu sagen, dass A-Jugend Pokalsieger 1956/57 hinten von links: Klaus Raschka, Josef Breitenbach, Rupert Quadt, Siegfried Schuster, Hans Hans Quadt bei seinen Jungens, die Bauer, Dieter Kühnle, Ernst Erdmann, im Alter von 8 bis 18 Jahren stan- vorn von links: Stefan Kosztovits, Günter Wulf, Helmut Thoma, Manfred Wahl

den, durch das ständige Einfühlen Bezirkspokalsieger B-Jugend 1960/61 in die Jugend eine Art Vaterstelle von links: Karl Hofmann, Gerhard Weber, Helmut Straub, Ludwig Kosztovits, Hubert Pallasch, Uli Bittlingmaier, Roland Stadelmaier, Hans Jörg Ludmann, vertrat. Dafür wie für seine hinge- Rainer Mäurle, Siegfried Waldenmaier, Hans Pickl bende Kameradschaft und liebevol- le Betreuung unserer Jugend sei diesem Kameraden an dieser Stelle besonders gedankt. In der Saison 1956/57 feierte er mit der A-Ju- gend die Kreismeisterschaft, vor den renommierten Vereinen wie Geislingen , Göppingen und Eislin- gen, und 1960/61 wurde die B-Ju- gend Bezirkspokalsieger.

Hans Quadt

Im April 1954 wurde Hermann sammen mit dem TSV Albershau- Straub zum zweiten Mal als Fuß- sen, an drittletzter Stelle. Dafür war ballobmann gewählt. Die Vereins- unsere Mannschaft in den Pokal- runde 1954/55 war für unsere spielen um den Württ. Verbandspo- Mannschaft ein Kuriosum ohne Bei- kal umso mehr erfolgreich. Nach spiel. dem damaligen Beschluss des WFV In den Punktespielen war für die Stuttgart hatte der Bezirks-A-Klas- TSG absolut kein Erfolg zu verzeich- senpokalbeste aller drei Spielgrup- nen, und in der Abschlusstabelle pen die Berechtigung, in die II. Ama- standen wir mit 20 Punkten, zu- teurliga aufzusteigen.

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Was wohl von dem größten Optimi- sten nicht für möglich gehalten wurde, dass die TSG dieses Ziel erreichen könnte, ist schließlich doch noch Tatsache geworden. Nach einem dramatischen Kampf um den A-Klassenpokalsieger des Bezirks Neckar/Fils zwischen Salach und Oberesslingen am 6.3.1955 auf dem Pfostenberg in konnte unsere Mannschaft mit einem hoch verdienten 1 : 0-Sieg das Spielfeld verlassen. Zu erwäh- nen wäre noch, dass die nach der Halbzeit nur noch mit 10 Mann spielenden Salacher in der letzten Minute durch den "Unpartei- ischen" einen heiß umstrittenen Elfmeter hinnehmen mussten, die- ser dann von Kurt Schuster unter dem tosenden Beifall der Salacher Schlachtenbummler gehalten wur- de. Das nun folgende Endspiel um den Wanderpokal des Bezirkes Neckar/Fils am 9.4.1955 gegen den TSV Köngen wurde auf dessen eigenem Gelände knapp für uns entschieden. Für den 8.5.1955 wurde vom WFV Stuttgart das ent- scheidende Spiel zwischen der TSG Salach und dem SV Wannweil auf dem Platz des FV Nürtingen ange- setzt. An diesem prächtigen Mai- sonntag zeigte unsere Mannschaft ein großartiges Spiel und konterte ihren Gegner mit 4 : 1 ganz klar nie- der. Mit diesem Sieg hat sich die TSG nicht nur den Aufstieg zur II. Amateurliga gesichert, sondern auch den evtl. Abstieg in die B-Klas- se verhindert, weil das hinterher ausgetragene Spiel um den 12. und 13. Platz gegen verlo- ren ging. Dieser einmalige Fall war sogar in den großen Sportzeitun- gen wie z. B. in der "Die Köln'sche Zeitung" vom 2.7.1955 und im

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Sportmagazin von Westdeutsch- land vom 20.6.1955, Nr. 25/55 fett gedruckt zu lesen, "Absteiger stieg auf, Fußballkuriosum in Württem- berg".

Im Spieljahr 1955/56 wurde Karl Freiermuth zum Fußballobmann gewählt. Er sah sich vor keine leich- te Aufgabe gestellt, denn für ihn galt es doch, der TSG den Erhalt der II. Amateurliga zu sichern, was natürlich ohne das Vorhandensein eines entsprechenden Spielermate- rials nicht möglich sein konnte. Der Ablauf der Verbandsrunde hat dann auch gezeigt, dass unsere Mannschaft für diese Spielklasse nicht reif genug war und deshalb am Ende der Saison 1955/56 in die Wochen haben bewiesen, dass sich A-Klasse zurückkehren musste. Im unser Toni nicht nur als Trainer, son- April 1956 stellte der bisherige dern auch als Spieler gut bewährt Obmann sein Amt zur Verfügung. hatte. Am letzten Spieltag dieser Die Fußballabteilung schenkte nun schweren Verbandssaison konnten dem allseits sehr geschätzten Ernst wir mit 30 Spielen ein Punktekonto Schröder abermals das Vertrauen von 28 : 32 aufweisen und in der und berief ihn zum Fußballobmann. ein Punktekonto von 44 : 12 und Tabelle einen guten Mittelplatz Auch ein neuer Trainer musste ein achtbares Torverhältnis von 82 : behaupten. Auch unsere Reserve- bestellt werden. Die Wahl von 31. Zu der Meisterschaft der I. mannschaft hat es wirklich ver- Janetzki aus Göppingen erwies sich Mannschaft gesellte sich noch die dient, hier mit Lob bedacht zu wer- als sehr gut. Recht erfreulich war Kreismeisterschaft unserer A- den. Während unsere I. Mannschaft auch, dass nach dem Abstieg aus Jugend. Im neuen Spieljahr war um den Klassenerhalt kämpfen der II. Amateurliga sich die Spieler nun wiederum die große Sorge um musste, eilte unsere Reservemann- und Funktionäre zu einer neuerli- den Klassenerhalt der II. Amateurli- schaft von Sieg zu Sieg und ging als chen guten Kameradschaft zusam- ga. Der Start in die Verbandsrunde Meister der Reservemannschaften mengefunden haben. Das Vorha- war nicht gerade als gut zu der Verbandsrunde 1957/58 hervor. ben, den Meister der A-Klasse zu bezeichnen, und unser Tabellen- Sehr verdienstvoll bewährte sich erzielen, wurde auf Anhieb stand am Schluss der Vorrunde war Christian Schiek als Betreuer der geschafft. Nach einem überaus recht ungemütlich. Reservemannschaft. Das kommen- zähen und harten Wettrennen zwi- Außerdem musste man sich wieder de Spieljahr brachte wiederum die schen Salach und Wäldenbronn nach einem neuen Trainer umse- Ablösung des Fußballobmannes. wurde am 27. Spieltage mit einem hen, weil Janetzki diesen Posten zur Die Abteilung Fußball wählte 2:0-Sieg gegen Wäldenbronn die Verfügung stellte. Mit der Erfüllung Robert Tragl zu ihrem Obmann. Ein Meisterschaft der A-Klasse des dieser Aufgabe wurde Toni Burk- offizieller Trainer wurde zunächst Bezirkes Neckar/Fils errungen. Die hardtsmaier betraut, der sich dann nicht bestellt, obwohl der Ablauf Bilanz der Meisterschaft war fol- in uneigennütziger Weise zur Ver- der Pflichtrunde für uns zusehends gende: In 28 Spielen erreichten wir fügung stellte. Die nun folgenden schlechter wurde.

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Hermann Schuster hatte sich ent- schlossen, dieses schwere und kei- neswegs begehrenswerte Amt zu übernehmen. In einer folgenden Versammlung der Abteilung Fuß- ball im Mai 1960 wurde Hermann Schuster als Obmann bestätigt und Hans Bantleon zu seinem Stellver- treter gewählt. In der laufenden Spielsaison wurde von den Spielern und dem Ausschuss angestrebt, den guten Mittelplatz in der Tabelle bis zum Ende der Verbandsrunde 1960/61 zu halten.

Die Fußballabteilung der TSG 1. Mannschaft Fußball-Aktive 1956/57 Salach konnte bereits im Jahre von links: Kurt Hahn, Gerhard Irtenkauf, Richard Schempp, Manfred, Rösch, Otto Hollnaicher, Günther Walla, Werner Knie, Bruno Heer, Kurt Seehofer, Edi Rabel, Hans Kontermann, Heinz 1960 auf ihr 50-jähriges Bestehen Hartung, Ernst Härer, Manfred Söllner, Gustav Laferi, Seppe Burkhardtsmaier, zurückblicken. Durch das terminli- Trainer Josef Janetzki, Betreuer Christian Schick che Zusammentreffen mit einem gleichen Jubiläum eines Nachbar- Um den Klassenerhalt doch noch zu dungsspieles in die A-Klasse abstei- vereins wurde es erst im Jahr 1961 ermöglichen, wurde zu den letzten gen musste. Im Mai 1959 legte der möglich, die Jubiläumsfeier durch- 10 Spielen der Trainer Braun aus bisherige Fußballobmann sein Amt zuführen. Der vorstehende Bericht Geislingen herangeholt. Die Spiel- aus beruflichen Gründen nieder. möge allen Fußballfreunden darle- anlage wurde daraufhin bedeutend Heinz Metzger erklärte sich bereit, gen, mit welch großer Hingabe und besser, jedoch reichten die errunge- diesen wichtigen Posten des Fuß- Sportbegeisterung in den wechsel- nen 24 Pluspunkte zur Vermeidung ballobmannes zu übernehmen. Er vollen Jahren, trotz mancher Rück- des Abstieges nicht aus. In der wurde in der darauf folgenden schläge, Beschwerlichkeiten und Abschlusstabelle mussten wir durch Wahl von der Fußballabteilung Hindernisse, aus kleinsten Anfän- Punktgleichheit den viertletzten auch bestätigt. Als Trainer wurde gen das Fußballspiel unbeirrt und Platz mit Wäldenbronn teilen. Zur der in früheren Jahren schon bei der mit zähem Fleiß gepflegt wurde Ermittlung des 3. Absteigenden TSG Salach spielende Edi Mania und zu einem in unserer Gemeinde wurde für den 31.5.1959 auf dem verpflichtet. Nach anfänglichen nicht mehr wegzudenkenden Pfostenberg in Plochingen das Misserfolgen bei den Pflichtspielen Volkssport geworden ist. Dies sei erforderliche Entscheidungsspiel der Runde 1959/60 war unsere den selbstlosen opferwilligen Grün- zwischen Salach und Wäldenbronn Mannschaft nach Beendigung des dern, wie auch allen werten Gön- festgesetzt. Dieses Spiel hatte die Spieljahres mit 34 : 26 Punkten auf nern und Förderern ein sichtbarer TSG Salach in den Schlussminuten dem 5. Tabellenplatz. Lohn und Dank. Der Jugend aber knapp mit 1:2 verloren. Drei Mona- sei dies ein Ansporn, das Erbe ihrer te später konnte man im Salacher Im Mai 1960 wurde nach dem Väter treu zu wahren mit dem sel- Lager feststellen, dass dieses verlo- Rücktritt des 1. Vorsitzenden der ben Sportsgeist und der gleichen ren gegangene Spiel ohne Schaden TSG Salach Erwin Merath, Heinz vorbildlichen Kameradschaft, wel- hingenommen werden konnte, Metzger zum 1. Vorstand gewählt, che für die künftige Erhaltung des weil durch eine recht sonderbare so dass die Fußballabteilung seit Fußballsports als Gemeingut aller, Entscheidung des WFV Stuttgart dem Jahre 1946 zum neunten Mal eine entscheidende Voraussetzung auch der Gewinner dieses Entschei- einen Obmann wählen musste. sind.

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Abteilung Schwerathletik Jahre 1946 war Abteilungsleiter konnte wieder eine Ringer- und Arthur Crestani am Wiederaufbau Gewichthebermannschaft gemel- Nach der Freigabe des Sportbetrie- der Schwerathletikabteilung maß- det werden, wobei er auch hier bes durch die Besatzungsmacht im gebend beteiligt. Nach kurzer Zeit aktiv der Erfolgreichste war.

Bezirksmeisterschaften der Schwerathletik Siegerurkunden bei der 1948 in Salach TSG-Vereinsmeisterschaft 1951

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Am 2./3. Juni 1951 feierte die Kraftsportabteilung ihr 50-jähriges Jubiläum verbunden mit den Bezirksmeisterschaften.

Von 1959 bis 1965 stellte die TSG Salach eine Gewichthebermann- schaft in der Landesliga. Werner Lienhart wurde Landesmeister im Federgewicht.

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Auch die rührige Ringer-Abteilung TSG Rundgewichtsriege Salach len Übungsabenden, in der Neu- kam alsbald immer mehr zur Entfal- - Deutsche Meister am laufen- lingsklasse in Ossweil den Süddeut- tung und es gelang ihr, zu den Ver- den Band schen Meistertitel mit nach Hause bandswettkämpfen eine Ringerju- zu bringen. Erfolge steigern die Lei- gend-Staffel und später eine Als einer der wenigen Vereine in stung, den Willen und das Interesse Aktiven-Ringer-Mannschaft zu ent- Württemberg stellte die TSG Salach und so war es möglich, im August senden. im Jahr 1949 eine Rundgewichtsrie- 1949 in Karlsruhe ebenfalls in der ge auf. Schon beim ersten Anlauf Neulingsklasse den Titel eines Deut- gelang es im gleichen Jahr nach vie- schen Meisters zu erringen.

Die erste errungene deutsche Meisterschaft der Salacher Rundge- wichtsriege in Karlsruhe im Jahre 1949.

Von links: Anton Crestani, Eduard Quadt, Walter Hägele, Albert Ölkuch, Oskar Strack (Riegenführer, Trainer), Fritz Warth, Sepp Dürr, Sepp Schmid und Heinz Schuster

In der Mitte: Ernst Härer, Albert Drschticka, Manfred Sartena

Von links: Günter Obermaier - Heinz Schuster - Ernst Härer

1951 Deutscher Meister in der 1952 Deutscher Meister in der Unterstufe in Karlsruhe Unterstufe in Eislingen-Fils

Riegenführer Oskar Strack Riegenführer Oskar Strack Albert Ölkuch, Albert Ölkuch, Walter Hägele, Walter Hägele, Fritz Warth, Fritz Warth, Josef Dürr, Josef Dürr, Eduard Quadt, Eduard Quadt, Heinz Schuster, Heinz Schuster, Roman Knödler, Roman Knödler, Josef Schmid, Josef Schmid, Ludwig Rieker, Ludwig Rieker, Eugen Hummel Eugen Hummel

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Erfolgreiche Salacher Rasenkraftsportler in Karlsruhe 1951

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Heinz Schuster Deutscher Meister im Jonglieren Meister- 1952 - Deutsche Meisterschaften in der Unterstufe in Eislingen/Fils klasse in Eislingen/Fils

1955 Deutscher Jugendmeister in St. Georgen

Gerhard Schmid, Rudolf Fuchs, Rudi Sandherr, Riegenführer Heinz Schuster, Kurt Voith, Rudolf Staudenmayer, Günter Neuwirth

Rundgewichtsriegen auf dem TSG-Sportplatz in Salach

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1959 Deutscher Meister in der senkraftsportmeisterschaften 1962 Neuer Vorsitzender Mittelstufe in Ossweil in Karlsruhe, 1963 in Hanau und 1964 in der Oberstufe die Deutsche 1951 wurde der Schriftführer Riegenführer Oskar Strack Meisterschaft. Erwin Merath zum 1.Vorstand der Kurt Voith, TSG Salach gewählt. Franz Straub, Neben der Teilnahme an Württem- Rudolf Staudenmayer, bergischen Meisterschaften, bei Heinz Schuster denen ebenfalls stolze Erfolge erreicht wurden, wirkten die Sala- cher Rundgewichtssportler bei In diesen Jahren beteiligten sich die geselligen Veranstaltungen, Weih- Aktiven der TSG Salach als Einzel- nachtsfeiern usw. mit. Auch bei der jonglierer und konnten eine oder Veranstaltung in der Stadthalle in mehrere Deutsche Meisterschaften Göppingen „10 Jahre Sportkreis erzielen. Göppingen" im Jahr 1955 trugen die Salacher zur Gestaltung des Von 1949-1964 Programms bei. 1952 wurden Al- bert Ölkuch und die Riege und 1952 In der Meisterklasse Albert Ölkuch bis 1954 Heinz Schuster durch den und Heinz Schuster Landessportbund geehrt.

In der Unterstufe Josef Dürr, Ludwig Ebenfalls wurden die Deutschen Erwin Merath Rieker, Günter Neuwirth, Kurt Meister 1953 und 1955 durch die Voith, Franz Straub, Rudi Sandherr Gemeinde Salach geehrt. Der bisheriger Vorstand Anton und Gerhard Schmid Burkhardtsmaier wurde Hauptkas- Bei der offiziellen Ehrung im Januar sier. Die Meisterriege der TSG Salach, in 1963 in der Staufeneckschule der Besetzung Heinz Schuster, durch Bürgermeister Schell erhielt In die Anfangsjahre der Vorstand- Franz Straub, Gerhard Schmid, Rudi jedes Mitglied der Riege einen Trai- schaft von Erwin Merath fiel die Sandherr und Kurt Voith, erringt ningsanzug der Firma Schwahn aus erste Bauphase der TSG. Der große weiterhin bei den Deutschen Ra- Süßen. Turnhallenanbau 1952/53 mit zwei Wohnungen, Gesellschaftsraum, Umkleide- und Duschräumen Sportliche demonstration der Salacher Rundgewichtsriege brachte entscheidende Verbesse- rungen für den Sportbetrieb, und man hatte endlich ein Vereinsheim. In der Hauptversammlung vom 6.6.1952 beschlossen die Anwe- senden, dass dem Antrag vom 1. Vorstand Erwin Merath zuzu- stimmen sei, dass die Turnhalle erweitert und vergrößert werden solle. Als Architekt wurde Otto Hommel aus Salach beauftragt, die Planungen durchzuführen. Mit viel Eigenleistungen und der Mithilfe der Salacher Handwerker konnte

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man im Herbst 1953 die Räume gleich beziehen. Wieder war Salach ein Vorbild moderner Sportkultur.

Leider gab es in dieser Zeit auch Meinungsverschiedenheiten unter den Abteilungen. Besonders zwi- schen den Turnern und den Fußbal- lern kam es wegen der Turnhalle immer wieder zu Verstimmungen. So verließen einige Turner die TSG Salach und brachen jede sportliche Beziehung ab.

Übrig blieben die Fußballer, Schwerathleten, die Schachabtei- lung und die Leichtathletik. In den Protokollen kann man die "Turbu- lenzen" jener Zeit genau nachlesen.

Heinz Metzger

1953 Anbau an die TSG-Halle

Nach 10 Jahren Vorstandschaft gab Erwin Merath 1961 sein Amt an Heinz Metzger weiter.

Unter seiner Amtsperiode wurde der Sportplatz, 2/3 gehörten der TSG Salach, an die Gemeinde ver- kauft. Der Gemeinderat willigte dem Kauf zu und erklärte sich

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gleichzeitig bereit, an derselben Stelle einen neuen Rasenplatz an- zulegen.

Die TSG baute, zusammen mit der Gemeinde, ihre Turnhalle weiter um.

Einen Anbau entlang der Zeppelin- straße für die Geräteunterbrin- gung, ein Lehrerzimmer für die Schule. Ferner wurden die Toiletten anders gestaltet. Sie konnten jetzt nur noch von der Halle aus betreten werden. Des Weiteren wurde die Küche wesentlich vergrößert, so dass man auch leichter arbeiten konnte. Der Keller wurde gerichtet, damit man die Heizung einbauen konnte.

1961 war der 1. FC Pforzheim zu Von links: Schiedsrichter Haag, Buresch, E. Wilfing, K. Raschka, A. Kuthe, H. Irtenkauf, E. Mania, E. Härer, S. Schuster, W. Burkhardtsmaier, H. Hartung, R. Schempp einem Freundschaftsspiel nach Salach gekommen. Die Gäste spiel- Jubiläumswoche am 11. Juni 1961 - TSG Salach - 1.FC Pforzheim ten damals in der Oberliga Süd.

1963 wurde die AH Abteilung Meisterelf 1964/65 H. Pallasch, K. Hofmann, H. Müller, gegründet.1964 wurden die Brei- R. Schempp, S. Straubinger, tensportabteilung, die Badminton- von links: Abteilungsleiter Th. Leidig, H. Ludmann, M. Hieber, E. Eberle, A. Staudenmaier, L. Kosztovits, H. Hartung, G. Baudisch abteilung und das Kinderturnen unter Mitwirkung des Vorsitzenden Heinz Metzger ins Leben gerufen.

Nachdem Heinz Metzger sich 1964 nicht mehr zur Wiederwahl stellte, übernahm Erwin Merath bis 1970 die Geschicke des Vereins.

1965 wurde mit einer Festwoche der neue Rasenplatz eingeweiht. Unter dem neuen Namen "Hohenstaufen-Sportstätte" konn- te nun an der Brühlstrasse Fußball gespielt werden. In diesem Zeit- raum (1964/65) wurde die 1.Mann- schaft Meister der B-Klasse und stieg wieder in die A-Klasse auf.

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Horst Bach wurde 1970 zum 1.Vor- an die Spitze der TSG Salach. Mit Fußball 1970 bis 1980 stand der TSG Salach gewählt. seinem Weitblick wurden die Vol- leyballabteilung und die Skiabtei- 3 Meisterschaften und 3 Abstiege lung 1976 ins Sportangebot der TSG Salach aufgenommen. Im sportlichen Bereich entwickelten sich die Fußballer in dieser Zeit als Seine ganze Liebe galt der Erhal- "Fahrstuhlmannschaft". tung des neuen Rasensportplatzes Die A-Klasse konnte nicht lange und der Pflege und Erweiterung des gehalten werden, und man stieg Hartsportplatzes. Des Weiteren sah wieder in die B-Klasse ab. er sich in seiner Eigenschaft als Vor- stand verantwortlich, den Schul- Von der neuen Abteilungsleitung denstand des Vereins – entstanden Horst Beißwenger und Helmut Lud- durch den Anbau der Turnhalle wig wurden die Fußballer nun Mitte der 60-er Jahre – weiter zu geführt. Mit Trainer Ewald Müllner verringern. wurde ein ehemaliger Spieler vom Eines der größten Feste fiel in seine SV Göppingen geholt.

Horst Bach Amtsperiode. Die Gemeinde Salach feierte 1975 ihre 700-Jahrfeier. Bereits 1970/71 stieg man wieder Als Mitbegründer der Badminton- Unter seiner Regie gelang es, trotz in die A-Klasse auf. Aber der abteilung und Abteilungsleiter trat stürmischen Wetters, eine gelunge- Abstieg konnte wieder nicht verhin- mit Horst Bach ein neuer Vorstand ne Feier abzuhalten. dert werden.

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Meistermannschaft von 1974/75 Stehend von links: Abteilungsleiter Johannes Oelkuch, Trainer Edmund Mania, Josef Dittrich, Manfred Hartung, Manfred Vogel, Günther Martin, Gerhard Munz, Harry Pfendt, Werner Vogel, Wolfgang Rose, Manfred Mäurle, 2. Abteilungsleiter Hartmut Klink, Kniend von links: Wolfram Weber, Enrico Ruiz, Rolf Mäurle, Ludwig Kosztovits, Michael Stritzel, Gerhard Harjung, Günther Bantleon, Betreuer Walter Geyer

Nach dem Ausscheiden der seitheri- gen Abteilungsleitung wurde mit Johannes Oelkuch und Walter Geyer ein neues Führungsteam der Fußballer gewählt.

Ihnen gelang in der Saison 1974/75 erneut der Aufstieg in die A-Klasse.

Nach dem man die A-Klasse wie- derum nicht halten konnte, for- mierte Abteilungsleiter Ludwig Kosztovits mit dem neuen Trainer Karl Heinz Kunz eine neue Mann- schaft. In der Saison 1978/79 wur- de wieder der Aufstieg ins Auge ge- fasst. Der TSV Ottenbach, härtester Konkurrent und bis zum letzten Spieltag Tabellenführer der B-Klas- se, verlor sein letztes Spiel in Albers- hausen mit 4:0, und die TSG Salach gewann beim TSV Wäschenbeuren mit 2:0. Gleichzeitig wurde mit der 1.Mann- schaft die Reserve Meister.

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Die I. Mannschaft wird in der Saison 1978/79 Meister in der Kreisliga A Göppingen.

1.Mannschaft 1978/79 - Hintere Reihe von links: W.Staudenmaier, A.Rist, M.Stritzel, R.Mayer, Betr.W.Glückherr, G.Munz, Masseur H.Mühleis, G.Pilitsidis, Th.Grießl, M.Vogel, R.Müller, Vordere Reihe von links: Abteilungsleiter.L.Kosztovits, W.Wehling, G.Bausch, J.Staudenmayer, G.Harjung, M.Mäurle, R.Eisele, 2. Abteilungsleiter W.Geyer und Trainer K.H.Kunz

Die II. Mannschaft wird in dieser Saison ebenfalls Meister.

2.Mannschaft 1978/79 - Hintere Reihe von links: D.Hauber, W.Dürner, J.Seybold, P.Hofelich, A.Linder, K.Rose. Mittlere Reihe von links: H.Hofele, H.P.Staudenmayer, J.Dittrich, H.Haab, R.Müller, H.Bertler, W.Wehling, G.Pilitsidis, Abteilungsleiter L. Kosztovits, Trainer K.H.Kunz. Liegend: A.Rist und W.Staudenmaier

1. Mannschaft 1979 von links: Eisele, Harjung, Staudenmaier, Müller, Staudenmayer, Rist, Munz, Schubert, Mayer, Vogel, Müller, Grießl, Trainer Erdmann Die I. Mannschaft 1979 unter Trainer Ernst Erdmann

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Fußball 1980 bis heute

In den 80-er Jahren spielte die TSG Salach wieder sehr unterschiedlich. So konnte man sich nach dem Auf- stieg 1979 noch bis 1984 in der A- Klasse halten.

Trainer wie Erdmann, Irtenkauf, Ramminger, Hettich und zuletzt Groß prägten die Fußballabteilung. Nicht immer konnte die A-Klasse gehalten werden. So lösten sich Aufstieg und Abstieg kontinuierlich ab. Ob B-Klasse, C-Klasse oder Die C- Jugend im Meisterschafts- bzw. Bezirkspokaljahr 1973/74 Stehend von links: Wilhelm Wahl, Helmut Haab, Armin Knödler, Uwe Leitner, Jürgen Müller, Kreisliga B, der Sprung in die Joachim Schubert, Wolfgang Wehling. Bezirksliga wartet immer noch. Sitzend von links: Andreas Rieker, Hans Wildner, Heinz Pfendt, Roman Eisele, Antonio Ballesteros, Hans-Peter Bausch, Gerd Gabriel.

Auf eine erfolgreiche Jugendarbeit konnte die TSG Salach schon immer 1983 wurde mit Ludwig Kosztovits blicken, so auch in der Saison ein junger Vorstand gewählt, der 1973/74. bis zum heutigen Tag die Geschicke des Vereins leitet. Mit der C-Jugend gewann man die Meisterschaft und den Bezirkspo- kal. Viele Renovierungen bzw. Repara- turarbeiten in der Halle fielen in Zu der französischen Partner- diese Zeit und forderten die Vor- schaftsgemeinde Fougerolles fuhr standschaft in besonderem Maße. die Fußballabteilung der TSG Über 90 Jahre hat die Turnhalle Salach, an der Spitze Horst Bach, standgehalten, viel gesehen und 1973 nach Frankreich. Auch 1977 erlebt. Im Sport Siege und Niederla- wurde unter seiner Leitung die gen, unzählige Feste, ob Fasching, Gastfreundschaft mit unserer Part- Modenschauen, Hochzeiten, Ludwig Kosztovits nergemeinde gepflegt. Die alte TSG- Halle an der Hohenstaufenstraße Horst Bach stellte sich 1980 als 1. Vorsitzender nicht mehr zur Ver- fügung. Erwin Merath führte für ein Jahr kommissarisch den Verein.

1981 erklärte sich Horst Bach nochmals für zwei Jahre bereit, den ersten Vorsitz zu übernehmen. Auf Grund seines Wegzugs von Salach stellte er 1983 sein Amt zur Verfü- gung.

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Der Spatenstich fand am 1. Febr. 2002 statt Die neue Stauferlandhalle wurde am 10. Oktober 2003 eingeweiht

Betriebsversammlungen, Konzerte, Am 1.2.2002 war der Spatenstich ersehnter Wunsch in Erfüllung. In Geburtstage, politische und kirchli- für dieses große Projekt. Die drei- diesem Staufeneckzentrum hat die che Veranstaltungen, alles hat sie teilige Sporthalle und der Kunstra- TSG eine neue Heimat gefunden. überlebt. senplatz sind bereits in diesem Zen- Ihren knapp 1.600 Mitgliedern trum. So ging mit dem Bau der kann sie neue Perspektiven und Doch der Lauf der Zeit ist an der Stauferlandhalle, in der die TSG ihr Sportmöglichkeiten bieten. über 90-jährigen Halle nicht spurlos Vereinszentrum hat, ein lang vorübergegangen. In den letzten Jahren nahmen die Reparaturarbei- ten immer mehr zu, so dass das Augenmerk der Vorstandschaft sich Abschied von der alten TSG- Halle verstärkt auf die Erhaltung der Turnhalle richtete. Von der alten TSG-Halle wurde im heute wurden gezeigt. Begleitet September 2003 wehmütig von einer Bilderausstellung wurden 1983 wurde die Turnhalle im Klei- Abschied genommen. Ein letztes nochmals Erinnerungen wachgeru- nen renoviert. Diese "Kosmetik" Mal erstrahlte sie nochmals im alten fen. kostete 80.000 DM. 1986 investier- Glanz. Sportarten von früher (z.B. Am 5. Juli 2004 wurde mit dem Ab- te man wieder 24.000 DM in den Jonglierer und Gewichtheber) und riss der alten TSG-Halle begonnen. sanitären Bereich. 1988 richtete man einen Kraftraum in der Stau- feneckhalle mit 16.000 DM ein. 1989 investierte man über 300.000 DM für den Anbau und die Reno- vierungen der alten Umkleidekabi- nen und des Duschraumes. 1993 Instandsetzung der Hallenbehei- zung mit 30.000 DM. 1994 Reno- vierung der unteren Bar mit 12.000 DM.

Bedingt durch diesen ständig stei- genden Reparaturbedarf der alten Halle unterstützte die TSG das Vor- haben der Gemeinde, die neue Mehrzweckhalle im Tobel zu bauen.

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Erfolgreiche Fußballmannschaften

der TSG Salach

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Erfolgreiche Fußballmannschaften der TSG Salach

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Erfolgreiche Fußballmannschaften der TSG Salach

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Erfolgreiche Fußballmannschaften der TSG Salach

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Erfolgreiche Fußballmannschaften der TSG Salach

Meister der Reserve Kreisliga A3 1999/2000

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Erfolgreiche Fußballmannschaften der TSG Salach

Meister der A- Junioren SG Süßen/Salach 2006

Bürgermeister Lutz überreicht dem Spielführer Martin Zenn den Meisterschaftswimpel

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