ANALYSEREADER INHALTSVERZEICHNIS

1. Einleitung 2 1.1 Landeshauptstadt Graz 3 1.2 Allgemeines zu GU 8 3 1.3 Strukturbild 4

2. Planungsgrundlagen 5

3. Demographie 6 3.1 Akteurslandkarte 10

4. Siedlungsstruktur 11

5. Naturräumliche Rahmenbedingungen 15

6. Soziale Infrastruktur 17

7. Verkehr 20

8. Wirtschaft und Pendler 24

Das Projekt FRISCHER WIND FÜR GU8 wird im Rahmen von URBAN PLUS durchgeführt.

URBAN PLUS unterstützt eine nachhaltige Stadt-Umlandentwicklung im Süden von Graz und den benachbarten Gemeindekooperationen GU-Süd und GU 8.

URBAN PLUS ist einer von 10 Förderungsbereichen des EU-Programms Regionale Wettbewerbsfähigkeit Steiermark 2007-2013 und wird aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) der Europäischen Union kofinanziert.

www.innovation-steiermark.at 2 www.urban-plus.at 1. EINLEITUNG ANALYSEREADER

lastung der Einfahrtsstraßen sowie zu erheblichen Umweltbelastungen. Po- litisch gesehen ist Graz eine schwarze Stadt, die Mehrheit im Gemeinderat hat die ÖVP gefolgt von der KPÖ, SPÖ, FPÖ, den Grünen und ein Mandat ge- hört den Piraten. Im Gegensatz zu der Landes- hauptstadt sind die meisten Ge- meinden in Graz Umgebung 8 rot.

1.2 Graz Umgebung 8

Die Region GU-8 befindet sich zwi- schen dem Plabutsch und Buchkogel- zug (westlich) und der Mur(östlich). Viele Grün- und Freiräume zwischen den Siedlungsstrukturen prägen die Struktur und es gibt einige Seen, wie zum Beispiel den Schwarzlsee. Die Gemeinden wirken zerstreut, manchmal auch zweigeteilt. 1.1 Landeshaupstadt Graz Einige Gebiete wurden stark aufgewer- tet und wurden viel moderner. Es woh- Wichtige regionale Zentren sind Sei- ersberg, Feldkirch, Karlsdorf, und Un- „Graz wächst“ – diese 2 Worte hörten nen derzeit 265.778 Menschen auf ei- terpremstätten. In diesen Orten ist die wir mehrmals im Laufe unserer Exkur- ner Fläche von 127,56 km2, davon sind Siedlungsstruktur noch etwas zent- sion in das Planungsgebiet. ca. 40.000 Studenten. rierter, die restlichen Gemeinden sind Die Landeshauptstadt der Steiermark Viele Menschen wohnen am Land und stark zersiedelt. hat vieles zu bieten, für Jung und Alt. pendeln in die Stadt zu ihrem Arbeits- Es gibt viele Grünflächen, Wirtschaft, platz. Dadurch entsteht in der gesam- Industrie, Kultur, Fachhochschulen ten Region ein starkes Verkehrsauf und Universitäten. Seitdem Graz 2003 kommen, welches vor allem über den die Kulturhauptstadt Europas war, Individualverkehr abgewickelt wird. 3 hat sie sich sehr positiv verändert. Dies führt zu einer chronischen Über ANALYSEREADER 1.3 STRUKTURBILD

Die Region GU-8 besteht aus 8 Gemeinden, welche sich entlang der Straßen Richtung Süden entwickelt haben. Dadurch ergeben sich bandarti- ge Strukturen unterschiedlicher Dichten. Graz In der Mitte werden die 2 Bänder von der Auto- bahn sowie dem Flughafen und dem Areal des Schwarzlsees zerschnitten. Diese stellen in der Realität eine enorme Barriere dar. Seiersberg Die Region wird durch die topographischen und naturräumlichen Gegebenheiten eingefasst. Am östlichen Ende durch die Mur samt Murauen, Pirka Feldkirchen welche ebenfalls eine Barriere, allerdings zur be- Mur nachbarten Region GU-Süd, darstellt. Es gibt nur 2 Möglichkeiten die Mur in der Region zu queren. Am westlichen Ende liegt der Buchkogel, welcher das Grazer Feld vom Libnitzer Feld trennt . Dieser Bereich ist bereits sehr hügelig und begrenzt das Tal. Kalsdorf Unterpremstätten Funktionale Verflechtungen ergeben sich vor al- lem aufgrund der Nähe zur Stadt Graz, wobei hier die Beziehungen der Region zu Graz stärker sind als umgekehrt. Zettling Die wichtigsten regionalen Zentren sind Seiers- berg, Feldkirchen, Kalsdorf und Unterpremstätten.

Strukturbild URBAN+ - Region GU 8 Gemeindegrenzen StrukturbildWerndorf Stadtgebiet Graz Stadtgrenze Mur

Gewässer 4 Grünräume Siedlungsstruktur

Verkehrswege 2. PLANUNGSGRUNDLAGEN ANALYSEREADER

Konzepte und Programme Unverbindliche Grundlagen Auf Ebene der EU finden sich einige Förderpro- gramme, welche für die Finanzierung von Pro- jekten sehr wichtig sind, wie z.B. LEADER, Natreg oder URBAN+. Vor allem letzteres Programm ist EU für Graz Umgebung von Bedeutung, da es hier- bei um Stadt-Umland Regionen geht. Rechtliche LEADER NATREG Verbindlichkeit erwirken dies Programme jedoch URBAN + nicht.

Verbindliche Grundlagen

Land Steiermark Bei allen Planungen in der Region sind die Sachprogramme rechtlich verbindlichen Planungsgrundlagen zu berücksichtigen. Für die Ausarbeitung des Klein- EKZ Verkehr regionalen Konzepts ist vor allem das Regionale Windkraft Entwicklungskonzept Graz-Umgebung ausschlag- Landesentwick- Landesentwick- Reinhaltung gebend, welches Vorgaben für überörtliche Aufga- lungsprogramm lungsleitbild der Luft hochwassersichere Entwicklung ben und räumlich-funktionelle Entwicklungsziele vorgibt. So sind in diesem beispielsweise Vorrangzonen für diverse Nutzungen (z.B. Landwirtschaft, Industrie) vorgegebenen. Region Außerdem wurden in den letzten Jahren auf Lan- Gemeinde desebene einige Sachraumordnungsprogramme verordnet, welche Vorgaben zu den Themenbe- Regionales reichen Verkehr, Einkaufszentren, Windkraft oder Baulandmobilisierung Entwicklungsprgramm hochwassersichere Entwicklung beeinhalten. Örtliches Entwick- Flächenwidmungs Außerdem sind alle steiermärkischen Gemeinden Raumordnungsprogramm Regionales Verkehrs- lungskonzept & Bebauungspläne Grazer - Feld konzept dazu verpflichtet ein Örtliches Entwicklungskon- zept, bestehend aus Wortlaut und Entwicklungs- Quellen: http://www.netzwerk-land.at/leader/leader-in-oesterreich // http://www.natreg.eu/about-natreg/general plan, zu verordnen- 5 http://www.urban-plus.at/index.php ANALYSEREADER 3. DEMOGRAPHIE

Seit Ende des zweiten Weltkriegs weisen alle Gemeinden der Region ein stabiles Bevölke- rungswachstum auf. Mit 249.089 Einwohnern erreichte Graz 1971 seinen historischen Höchst- stand, bis 2001 sank die Bevölkerungszahl je- doch wieder auf 226.244 Personen. Dies ist vor allem durch Abwanderung aus der Stadt in die Umlandgemeinden zu erklären. Diese erfah- ren seit den 70ern noch deutlichere Zuwächse. Die Gemeinden mit den größten Zuwächsen in- nerhalb der letzten jahre sind sind Seiersberg, Feldkirchen und Kalsdorf. Wie im Diagramm zu erkennen ist, ist vor allem Seiersberg in diesem Zeitraum überdurchschnittlich gewachsen.

Diese Entwicklung hält auch bis heute an und macht Seierberg mit 7.311 Einwohnern zur größ- ten Gemeinde in der Region. Die zweitgrößte Ge- meinde ist mit 6.028 Einwoh- nern. Auch diese weist seit 2001 ein sehr starkes Wachstum auf. Generell kann gesagt werden, dass die Gemeinden in der Nähe von Graz die stärksten Zuwächse verzeichnen während die Gemeinden im Süden eher moderat wachsen. Seit 2001 ist auch die Kernstadt wieder am Wachsen und hält nun bei 265.778 Einwohnern.

6 Quellen: Statistik 7 3. DEMOGRAPHIE ANALYSEREADER

Bevölkerungspyramide GU‐8 Bevölkerungspyramide Graz 90 und älter 90 und älter 85 bis 89 85 bis 89 80 bis 84 80 bis 84 75 bis 79 75 bis 79 70 bis 74 70 bis 74 65 bis 69 65 bis 69 60 bis 64 60 bis 64 55 bis 59 55 bis 59 50 bis 54 50 bis 54 45 bis 49 45 bis 49 40 bis 44 40 bis 44 Frauen 35 bis 39 Frauen 35 bis 39 Männer 30 bis 34 Männer 30 bis 34 25 bis 29 25 bis 29 20 bis 24 20 bis 24 15 bis 19 15 bis 19 10 bis 14 10 bis 14 5 bis 9 5 bis 9 bis 4 bis 4 ‐2000 ‐1500 ‐1000 ‐500 0 500 1000 1500 2000 -15000 -10000 -5000 0 5000 10000 15000

Quelle: Statistik Austria Quelle: Statistik Austria

Ein interessanter Vergleich ist beim Bevölkerungsaufbau der Stadt Graz und der schiede. Für die Region bedeutet dies, dass in 20 Jahren die Gruppe der 60 Region sichtbar. Während in Graz die junge Bevölkerung, vor allem die Gruppe bis 80 Jährigen überdurschnittlich stark anwachsen wird und sich somit einige der 20- bis 29-Jährigen, dominiert, ist in der Region die Altersgruppe der 40-50 Herausforderungen für Gemeinden im Bereich der Altersversorgung ergeben Jährigen die Größte. Die Bevölkerungspyramide der Region entspricht somit werden. vom Erscheinungsbild eher der von Gesamt-Österreich (Zwiebelform). Außerdem weist die Region ein geringeres Verhältnis zwischen der Gruppe der 0-20 Jährigen zu den älteren Bevölkerungsgruppen auf. Dies ist vermut- Der Aufbau in Graz ist durch die hohe Anzahl der Studenten zu erklären, wäh- lich durch den Zuzug von jungen Familien bedingt. Somit ergeben sich auch im rend die Region eher für junge Famiien attraktiv ist. Bei den Altersgruppen der Bereich der Ausbildung und sozialen Infrastruktur Herausforderungen für die unter 20-Jährigen sowie den über 75-Jährigen gibt es keine merkbaren Unter- Gemeinden.

8 7 ANALYSEREADER 3. DEMOGRAPHIE

Die Gründstückspreise in der Region weisen, wie einige weitere GrazGraz statistische Daten (Bevölkerung (-sdichte) , ein deutliches Nord- Süd Gefälle auf. Während die Grundstückspreise in den beiden

Straßgang südlichen Grazer Bezirken Strassgang und Puntigam noch um die Puntigam 150€ und darüber betragen, liegen die Preise für Bauland im südlichen Bereich nur mehr um die 80€ und teils sogar darunter.

Seiersberg Im Vergleich mit anderen ös- Mur terreischen Städten mit ähn- Feldkirchen URBAN+ - Region GU 8 licher Größe zeigt sich, dass Gemeindegrenzen Pirka Städte wie Salzburg (durch- Stadtgebiet Graz schnittlich 513€/m² ) und Linz (250 bis zu 400€/m2 teils Stadtgrenze deutlich höhere Baulandprei- Mur Unterpremstätten se aufweisen. In den Umland- bereichen von Linz oder auch Kalsdorf Grundstückspreise Salzburg sind jedoch ähnliche über 150€ pro m² Trends wie auch in Graz festzu- stellen. Zettling 120-150€ pro m² Auch zukünftig ist davon aus- zugehen, dass die Bodenprei- 100-120 € pro m² se in der Region weiter steigen werden und sich die nördli- Wundschuh 80-100 € pro m² chen Gemeinden dem Preisni- Werndorf unter 80 € pro m² veau der Stadt anpassen wer- den. Quellen : http://www.gewinn.com/ immobilien/preisuebersichten/steiermark/ 8 9 3. DEMOGRAPHIE ANALYSEREADER

Die Bevölkerungsdichte liegt in den beiden städtischen Bezir- ken Strassgang sowie Puntigam bei über 1000 EW/km². Die Gemeinden in der restlichen Region liegen großteils weit un- Graz ter diesen Werten. Nur Seiersberg und Feldkirchen weisen halb so große Dichtewerte auf. Wie auch bei den Bevölke- rungszahlen sowie den Wachstumsraten lässt sich auch hier ein Nord-Süd-Gefälle feststellen. So liegen die Dichtewerte in Seiersberg den kleineren südlich gelegenen Gemeinden teilweise sogar Mur unter 140 EW/km². Zu bemerken ist jedoch, dass insgesamt die östliche Achse entlang der Grazer Straße mit den Gemein- Pirka den Feldkirchen, Kalsdorf und Werndorf eine höhere Dichte Feldkirchen aufweisen, als die westliche Achse.

Die Diagramme stellen die Verteilung der Bevölkerung in Al- Unterpremstätten tersklassen dar. Die Größe der Diagramme ist nach Einwoh- nerzahl gestaffelt. Hier zeigt sich bei allen Gemeinden eine Kalsdorf ähnliche Verteilung. Die Gruppe der 15-65 Jährigen, ist auf- grund ihrer Größe, selbstverständ- Bevölkerung lich die Größte. Bemerkenswert URBAN+ - Region GU 8 ist jedoch, dass das Verhältnis der Gemeindegrenzen Altersgruppen zueinander in allen Zettling Stadtgebiet Graz Stadtgrenze Gemeinden sehr ähnlich ist. Mur

Bevölkerungsdichte Bevölkerung nach Altersklassen Wundschuh über 900 EW/km unter 15 Jahren

zwischen 15 und 65 Jahren Werndorf 400 - 900 EW/km über 65 Jahren 346 - 400 EW/km 1500 Einwohner 138 - 346 EW/km bis 138 EW/km 9 10 Quellen : -Statistik Austria ANALYSEREADER 3.1 AKTEURSLANDKARTE

10 11 4. SIEDLUNGSSTRUKTUR ANALYSEREADER

Bebauung

Die grundsätzliche Siedlungsstruktur Die Parzellenstruktur ist oftmals durch Graz der Region lässt sich mit zwei von Graz „Siedlungsstreifen“ die sich mit land- ausgehenden „Fingern“ beschreiben. wirtschaftlichen Streifen abwechseln, Graz Diese Siedlungsachsen befinden sich gekennzeichnet. entlang der Nord-Süd verlaufenden Im nördlichen Bereich ist die Region Straßen. bereits mit der Stadt Graz verwach-

Die meisten Gemeinden lassen sich sen, vor allem in Seiersberg und Feld- Seiersberg wohl am besten als Straßendörfer cha- kirchen. Dadurch ergeben sich weitere Mur rakterisieren. Herausforderungen für diese Gemein- Feldkirchen Durch die langestreckte Form ergeben den im Bereich der technischen sowie Pirka sich lange Wege und es gibt keine kom- sozialen Infrastruktur. pakten Ortskerne.

Die Merkmale des ländlich-peripheren Unterpremstätten Raums sind in der Region sehr Kalsdorf ausgeprägt, jedoch weisen die Ge- meinden der Planungsregion unter- schiedliche Charakteristika in der Zettling Wohnbaustruktur auf. Obwohl es ein- zelne Mehrfamilien – bzw. Reihenhäu- Siedlungsachsen sern gibt, ist die dominierende Wohn- URBAN+ - Region GU 8 Gemeindegrenzen 0 375 750 1.500 2.250 3.000 Wundschuh form nach wie vor das Einfamilienhaus Meter Stadtgebiet Graz im Grünen. Werndorf Stadtgrenze Mur In der Region ist, wie in den meisten Straßen ländlichen Gebieten die Zersiedlung Siedlungsachsen stark ausgeprägt. Quelle: http://www.gis.steiermark.at

12 11 ANALYSEREADER 4. SIEDLUNGSSTRUKTUR

Anhand dieser drei Grafiken wird das sie zentrumsnah liegen und leicht zu Baulücken Zersiedelungsproblem der Gemeinden erschließen wären. Gemeindegrenzen am Beispiel Kalsdorf bei Graz darge- Wie der gegenübergestellte Flächen- Straßen stellt. widmungsplan (Grafik 3) zeigt, ist der Mur Das erste Bild ist die derzeitige Sied- Großteil der potentiellen Verdichtungs- Bebauung Freie Flächen in der lungsstruktur, welche viele Lücken flächen derzeit mit Land- und Forstwirt- vorhandenen Baustruktur aufweist und stark zersiedelt ist. Die schaftlicher Nutzung gewidmet; Um freien Flächen in der vorhandenen eine kompakte Siedlungsstruktur zu Quelle: https://maps.google.at Baustruktur sind in der zweiten Grafik erreichen müssten daher einige Parzel- rot hervorgehoben. Diese Lücken len umgewidmet werden. Innerhalb des sind in Hinsicht einer kompakten gewidmeten Baulands sind jedoch auch Siedlungsstruktur sehr wichtig, da noch sehr viele Flächen unbebaut. 12 13 4. SIEDLUNGSSTRUKTUR ANALYSEREADER

Wohnungen nach Wohnraum- zahl

Graz Umgebung hat gesamt 11.197 Wohnungen, davon sind 93,5% (10.472 Wohnungen) Hauptwohn- sitzangaben, 2,5% (278 Wohnungen) Nebenwohnsitzangaben und 4% (447 Wohnunge) ohne Wohnsitzangabe.

Pirka verbucht den höchsten Haupt- wohnsitzwert mit 95,5%, dicht ge- 100% folgt von Karlsdorf mit 95,4%. Den niedrigsten Wert weist Seiersberg, 98% mit 90,5% Hauptwohnsitzen auf. 96%

Die Nebenwohnsitze in der Region hal- 94% ten sich begrenzt. Der höchste Wert 92% Wohnungen ohne liegt in Unterpremstätten mit 3,1%, Wohnsitzangabe 90% der niedrigste mit 1,2% in Werndorf. Wohnungen mit 88% Nebenwohnsitzangabe Somit zeigt sich, dass die stadtnahen Gemeinden einen höheren Anteil an 86% Wohnungen mit Nebenwohnsitzen aufweisen, als die Hauptwohnsitzangabe 84% südlicher gelegenen Gemeinden. Dies wird wahrscheinlich durch Personen bedingt, welche in Graz wohnen und zusätzlich eine Wohnung im Grünen suchen.

Quelle: Statistik Austria 14 Statistik Austria ; Eigene Darstellung 13 ANALYSEREADER 4. SIEDLUNGSSTRUKTUR

Wohnformen - Flächenverbrauch

Aufgrund des steigenden Bedarfs nach Flächen für Siedlungsentwick- Ein weiteres Problem stellt die Zersiedelung dar. In der Region sind häufig lung sind alle Städte und Gemeinden in Österreich angehalten flä- landwirtschaftliche Parzellen von Siedlungsstreifen eingekesselt. Dies chensparende Siedlungsentwicklung zu betreiben. verhindert zum einen kompakte Siedlungsstrukturen, zum anderen ent- Auch in der Region ist dies aufgrund steigender Bevölkerungszahlen stehen schwer bewirtschaftbare landwirtschaftliche Flächen. Viele dieser ein Thema. Wenn man sich die Gebäude in der Region ansieht, zeigt Flächen sind jedoch bereits als Bauland gewidmet, was meistens sehr sich jedoch, dass ein Großteil der gebauten Wohngebäude nur 1 sinnvoll ist, jedoch stehen diese Flächen oft nicht zur Bebauung zur Ver- oder 2 Wohnungen beeinhalten (Abb.1). Einfamilienhäuser haben fügung. So kommt es zu einer ungeordneten Siedlungsentwicklung, weil jedoch gegenüber dichteren Wohnformen einen erheblich größe- in Folge benötigte Flächen anderswo gewidmet werden. Deshalb wird in ren Flächenbedarf. In den letzten Jahren wurde innerhalb einiger den nächsten Jahren die Baulandmobilisierung ein sehr wichtiger Punkt Gemeinden auch verdichteter Wohnbau umgesetzt, die vorherr- sein, mit dem diesen Tendenzen entgegengesteuert werden sollte. schende Art des Neubaus ist jedoch weiterhin das Einfamilienhaus.

14 Abb1: Gebäude nach Typ ; Statistik Austria ; Eigene Darstellung Abb2: Abwechslung landwirtschaftlicher und bebauter Parzellen 15 5. NATURRÄUMLICHE RAHMENBEDINGUNGEN ANALYSEREADER

Landschaftsgliederung Landschaft ± Die Planungsregion liegt im Grazer Feld, einem Teilgebiet des Grazer Be- ckens. Das Grazer Feld ist eine geräumige Talebene, die sich von der Mu- renge am nördlichen Grazer Stadtrand bis zum Wildoner Schlossberg im Süden erstreckt. Im Westen wird das Grazer Feld durch den Plabutsch und Buchkogelzug begrenzt, im Osten durch das oststeirische Hügelland. Durch diese topographischen Gegebenheiten des flachen Talraums, der nördlich, westlich und östlich durch hügelige Landschaft eingerahmt ist, ist das weite- re Wachstum der Stadt Graz nur in Richtung Süden möglich. Die Morphologie des Gebiets ist geprägt durch ausgedehnte Terrassenland- schaften der würmzeitlichen Schotter, welche annähernd parallel zur Mur angeordnet sind. Diese fluvioglazialen Schotter stellen in den tieferen An- teilen den sogenannten Aquifer dar, einen Gesteinskörper mit Hohlräumen, der zur Leitung von Grundwasser geeignet ist. Der Grundwasserkörper ist zum großteil mit sandig-lehmigen Sedimenten bedeckt. Da durch die geo- logischen Eigenschaften eine hohe Wasserstauungseigenschaft gegeben ist, stellt das Grazer Feld einen wichtigen Grundwasserspeicher dar. Dieser wird vielseitig genutzt und ist vor allem für die Wasserversorgung der Stadt Graz und des südlichen Umlandes von großer Bedeutung. In der Planungsregion existieren deshalb eine Reihe von Wasserschutzgebieten und es finden sich zwei Wasserwerke in Seiersberg und Kalsdorf. Im gesamten Grazer Feld ist die Landwirtschaft von großer Bedeutung. 0 0,5 1 2 3 4 Kilometer 1:50.000 Knapp 60% der Fläche werden landwirtschaftlich genutzt. Jedoch stehen die landwirtschaftlichen Flächen unter zunehmendem Siedlungsdruck und die Gemeindegrenzen 2. Landwirtschaftliche Flächen 1. Bebaute Fläche 2.1. Ackerflächen, Dauerkulturen und andere landwirtschaftliche Flächen Attraktivität des landwirtschafltichen Berufs nimmt durch sinkende Erlöse 1.1. Siedlungsflächen 2.2. Grünland und steigende Aufwendungen generell ab. Es gilt daher hochwertige und 1.2. Industrie-, Gewerbe- und Verkehrsflächen 3. Wälder und naturnahe Flächen große zusammenhängende Flächen für die Landwirtschaft zu sichern und 1.3. Abbauflächen, Deponien, Baustellen 3.1. Wälder möglicherweise auch neue Strategien in der Erzeugung und Vermarktung 1.4. Sport/Freizeitanlagen 4. Wasserflächen 4.1. Gewässer anzuwenden, um die positiven Funktionen der Bewirtschaftung zu erhalten. Quelle: CORINE Landcover, Eigene Darstellung Abb2: Abwechslung landwirtschaftlicher und bebauter Parzellen 16 15 ANALYSEREADER 5. NATURRÄUMLICHE RAHMENBEDINGUNGEN

Klima

Die klimatischen Bedingungen der Region sind durch die Talbeckenlage geprägt, durch welche eine erhöhte Gefahr von Inversionswetterlagen und Kaltluft gegeben ist, zu welcher vor allem Graz im Winter große Windarmut hinzukommt. Durch diese ungünstigen Durchlüftungsbedingungen und geringe Windgeschwindigkeiten ergibt sich eine stark überdurchschnittliche Nebelhäufigkeit. Damit verbunden ist auch die Sonnen- scheindauer deutlich reduziert. Durch die schlechte Durchlüftung und die ungünstigen Lokalwindsysteme ergibt sich in der Regi- on oftmals eine erhöhte Schadstoffbelastung der Luft. Die Feinstaubbelastung wird dabei rund Mur zur Hälfte vom Verkehr und zu ca. je einem Viertel von Hausbrand und Industrie verursacht. Hier sollte auf allen Ebenen versucht werden zusätzliche Emissionen zu vermeiden und die derzeiti- gen Emissionen, etwa durch eine Reduzierung des MIV, verringert werden.

Landschaftsschutzgebiete

Ein Landschaftsschutzgebiet ist ein Gebiet, welches aufgrund besonderer landschaftlicher Schön- heit oder Eigenheit, einer seltenen Charakteristik oder einem hohen Erholungswert, per Verord- nung durch die Landesregierung geschützt werden kann. Maßnahmen die eine erhebliche Be- einträchtigung der Landschaft zur Folge haben werden dadurch Verboten. Der Hauptzweck dieser Schutzkategorie liegt im Erhalt des Landschaftsbilds, sowie dem Erhalt der Erholungsfunktion für die Bevölkerung und den Tourismus. Wald In der Planungsregion sind 3 Schutzgebiete dieser Kategorie vorhanden: URBAN+ - Region GU 8 Gemeindegrenzen Stadtgebiet Graz • Die Murauen Graz-Werndorf (1408 ha) Stadtgrenze • Das Westliche Berg- und Hügelland von Graz (5720 ha) Mur • Das nördliche und östliche Hügelland von Graz (11630 ha) Landschaftsschutzgebiet 0 0,5 1 2 3 4 Kilometer 16 Quelle:: Digitaler Atlas Steiermark, 17 Eigene Darstellung 6. SOZIALE iNFRASTRUKTUR ANALYSEREADER

Gesundheitsversorgung

Die Analyse der medizinischen Versorgung hat ergeben, Auch ist zu beachten, dass ein Teil dass die Ärztedichte in der Region im Vergleich mit dem der medizinschen Versorgung von Graz Österreichdurchschnitt eher gering ausfällt. Im Schnitt der Stadt Graz übernommen wird. kommen in Österreich auf 1000 Einwohner 4,7 Allgemein- Stationäre Behandlungen sind nur mediziner und Fachärzte, in der Projektregion fällt der in einem der Grazer Krankenhäuser Versorgungsgrad mit 0,86 Ärzten pro 1000 Einwohnern möglich. deutlich geringer aus. Grundsätzlich ist die medizinische Fachärzte für die meisten Fachbe- Seiersberg Basisversorgung für eine ländliche Region aber als ausrei- reiche sind innerhalb der Region zu Mur chend anzusehen. In jeder Gemeinde, außer Zetlling ist zu- finden, diese sind vor allem in Feldkirchen mindest ein Allgemeinmediziner und ein Zahnarzt ansässig. Seiersberg und Kalsdorf konzent- Pirka In Feldkirchen und Seiersberg ist jeweils ein Ärztezentrum riert. situiert. Eine Apotheke findet sich in den größeren Gemeinden der Planungs- region, in Pirka, Wundschuh und Unterpremstätten Quelle: ärzteverzeichnis.at, Zettling ist jedoch keine vorhanden. Medizinische Fakultät der JKU In anbetracht der wachsenden Be- Kalsdorf Linz völkerung und vor allem dem zu- nehmden Anteil älterer Menschen, Zettling erscheint es sinnvoll mehr Medizi- ner in der Region anzusiedeln. Vor

allem jedoch die Erreichbarkeit me- Apotheke dizinischer Einrichtungen für Perso- Allgemeinmediziner Werndorf nen mit eingeschränkter Mobilität Facharzt Wundschuh Zahnarzt stellt eine Herausforderung für die Zukunft dar. URBAN+ - Region GU 8 Gemeindegrenzen Stadtgebiet Graz Stadtgrenze 0 0,5 1 2 3 4 Mur Kilometer 18 Quelle: ärzteverzeichnis.at 17 ANALYSEREADER 6. SOZIALE iNFRASTRUKTUR

Bildung Quelle: Die Versorgung der Region mit Kinder- Homepages der Gemeinden Graz betreuungseinrichtungen ist in ausrei- chendem Maße sichergestellt. In jeder Gemeinde ist zumindest ein Kindergar- ten und somit eine lokale Möglichkeit zur Kinderbetreuung vorhanden. Auch Seiersberg ist es in jeder Gemeinde, abgesehen Mur von Zettling, möglich am Wohnort die Volksschule zu besuchen. Pirka Im Bereich der sogenannten mittleren Bildung gibt es zumindest zwei Neue Graz Feldkirchen Mittelschulen in Unterpremstätten und Kalsdorf, sowie eine Hauptschule Unterpremstätten in Feldkirchen. Seiersberg In Kalsdorf ist zudem noch eine poly- Mur Kalsdorf Feldkirchen technische Schule vorhanden, somit Pirka Zettling ist es also möglich die Pflichtschulzeit innerhalb der Region abzuschließen. Die Höhere Bildung fällt allerdings zur Unterpremstätten Gänze in den Versorgungsbereich von Kalsdorf Kindergarten Volksschule Graz. Dies zeigt sich auch in den hohen Wundschuh Zettling Hauptschule/Neue Mittelschule Werndorf Auspendelraten bei Schülern und Stu- Polytechnische Schule denten der Gemeinden. URBAN+ - Region GU 8 Eine höhere Bildungseinrichtungen in Werndorf Gemeindegrenzen der Region zu errichten erscheint da- Stadtgebiet Graz bei jedoch als weniger sinnvoll, als Pendlersaldo Schüler/Studenten Wundschuh Stadtgrenze in diesem Bereich mit der Stadt URBAN+ - Region GU 8 Index des Pendlersaldos Mur 0 0,5 1 2 3 4 Gemeindegrenzen Kilometer >150 Stadtgebiet Graz Graz zu kooperieren. 100-150 Stadtgrenze Neutral Mur 18 50-100 19 Quellen: -Statistik Austria <50 6. SOZIALE INFRASTRUKTUR ANALYSEREADER

Soziale Infrastruktur Überischt Pendlersaldo Schüler/Studenten URBAN+ - Region GU 8 Index des Pendlersaldos Gemeindegrenzen >150 Stadtgebiet Graz 100-150 Stadtgrenze Quelle: Homepages der Gemeinden Neutral Mur Graz 50-100

Quellen: -Statistik Austria <50

Seiersberg Mur

Pirka

Feldkirchen In der Region ist eine Reihe von Einrichtungen zur Freizeitgestaltung vorhanden. So gibt es in fast allen Gemeinden zumindest einen öffentlich zugänglichen Spielplatz, sowie verschiedenste Unterpremstätten Sportplätze, als Erweiterung anzudenken wäre hier noch am ehesten ein öffentlich zugänglicher Spielplatz in Wundschuh. Schwimmen ist sowohl im Sommer, etwa am Schwarzlsee oder der „Co- Kalsdorf pacabana“, als auch im Winter im Hallenbad Kalsdorf möglich. Zettling Wichtige Freizeiteinrichtungen mit einem größeren Einzugsbereich sind noch die Kartbahnen in Zettling, die Wundschuher Teiche, sowie das Sport- und Freizeitzentrum in Unterpremstätten am Schwarzlsee. Das Freizeitzentrum Schwarzlsee bietet dabei nicht nur eine Reihe von sportlichen Betätigungsmöglichkeiten, sondern ist auch Veranstaltungsort für Events unterschiedlicher Art, Bildung Kindergarten Werndorf etwa das Urban Art Forms Festival. Volksschule Im Bereich der kulturellen Einrichtungen ist das Angebot ansonsten allerdings nicht Hauptschule/Neue Mittelschule sehr stark ausgeprägt. Zu erwähnen ist hierbei der Kultursaal in Unterpremstät- Polytechnische Schule Wundschuh ten, die Kultur und Sporthalle in Seiersberg, sowie der Erlebnishof in Wundschuh. Gesundheit Freizeit Apotheke Spielplatz

Die Freizeitpotenziale der Region liegen vor allem im Naherholungsbereich, wo eine Erweiterung Allgemeinmediziner Sportplatz/Sportplätze des Angebots, wie etwa eine verbesserte Erreichbarkeit der Murauen, anzustreben ist. Zahnarzt Kultureinrichtung

Facharzt Regional bedeutsame Freizeiteinrichtung 0 0,5 1 2 3 4 Insgesamt lässt sich feststellen, dass die Region ein breites Spektrum an Möglichkeiten zur Frei- Kilometer zeitgestaltung aufweist, die zum Teil auch für die Stadt Graz von Bedeutung sind. 20 19 ANALYSEREADER 7. VERKEHR

Motorisierter Individualverkehr

Der motorisierte Individualverkehr Graz ist stark durch die angrenzende Lan- Die Ein- und Ausfallstraßen befinden deshauptstadt Graz geprägt. Dadurch sich zu den Stoßzeiten an der Grenze Graz entsteht an den Hauptverkehrsachsen, ihrer Belastbarkeit. der Triester Straße und der Kärntner Straße bzw. der L303 ein großer Pend- Verkehrsbelastung Seiersberg B70 A2 lerverkehr. Einerseits zieht es viele A9 Mur Pendler in die Stadt, andererseits zieht Der Kraftfahrzeugbestand in der Stei- es viele Pendler der Region nach Un- L303 ermark nimmt stetig zu. Daraus ergibt Pirka Feldkirchen terpremstätten und Karlsdorf. sich auch in der Region Graz Umge- B70 B67 bung deutlich höherer Verkehrsbelas- Die Zersiedelung im Großraum Graz ei- tungen, die beispielsweise zur Erhö- nerseits, sowie die zunehmend flächi- hung der Luftverschmutzung beiträgt. A2 ge Verteilung von Versorgungseinrich- Entsprechend ihres Verbindungscha- L376 L303 A9 tungen und Arbeitsplätzen anderseits , L373 rakters besitzen die A9 Pyhrnautobahn Unterpremstätten L312 Kalsdorf forcieren die Steigerung des Verkehrs- und die A2 Südautobahn die höchs- L373 L397 aufkommens zwischen Graz und dem te tägliche Verkehrsbelastung. Die Umland. größten Belastungen im Bundes- und L380 Zettling Landesstraßennetz sind die Einfahrts- Die Verkehrszunahme aus dem Um- straßen in die Kernstadt Graz, die B67 B67 land erfolgt, bedingt durch die hohe Triester Straße sowie die B70 Kärntner-

0 375 750 1.500 2.250 3.000 L380 Motorisierung und das zum Teil man- Meter straße und die L303 Hauptstraße. Wundschuh Werndorf gelhafte ÖV-Angebot, vorwiegend Straßennetz beim Autoverkehr. In den vergangenen URBAN+ - Region GU 8 Jahren wurden Zuwächse im stadt- Gemeindegrenzen Stadtgebiet Graz grenzenüberschreitenden Kfz-Verkehr Stadtgrenze von rund 2,5 bis 3 Prozent pro Jahr ver- Mur zeichnet. Autobahn 20 Straßen Quelle: http://www.verbundlinie.at Quelle: http://www.gis.steiermark.at 7. VERKEHR ANALYSEREADER

Eisenbahn S-Bahn Graz

Der öffentliche Verkehr ist mehr als Das Land Steiermark ist Hauptinitiator Graz nur ein Angebot an jene, die über des Projekts S-Bahn. In Zusammenar- keine eigene Möglichkeit der motori- beit mit ÖBB, GKB, STLB und Verkehrs- sierten Fortbewegung verfügen. Sei- verbund ist damit ein Meilenstein im Seiersberg B70 A2 ne Bedeutung nimmt angesichts der steirischen öffentlichen Verkehr gelun- A9 Mur Umweltprobleme (Feinstaub) und der gen. L303 Überlastung der Straßen für alle Ver- Im Untersuchungsgebiet fahren vier S- Pirka Feldkirchen kehrsteilnehmer vom Fußgänger über Bahnen, die S5 betreibt die ÖBB, die B70 B67 den Radfahrer bis hin zum Autofahrer S6, S7 und S61 die GKE (Graz-Köflach- ständig zu. Bahn). Die Züge verkehren normalerweise im A2 In der Region befindet sich kein Bahn- Halbstundentakt, zu den Spitzenzeiten L376 L303 A9 L373 Unterpremstätten L312 hof mit überregionaler Bedeutung. in der Früh jedoch im Viertelstunden- Kalsdorf L373 Alle Bahnhöfe werden nur von Regio- intervall nach Graz. L397 nalzügen und der S-Bahn Steiermark Es gibt vier S-Bahn Stationen in der L380 bedient. Das InterCity-Netz kann nur Region. Diese sind Graz Puntigam, Zettling über den Hauptbahnhof Graz erreicht Feldkirchen-Seiersberg, Karlsdorf und werden. Werndorf. B67

0 375 750 1.500 2.250 3.000 L380 Meter S-Bahnnetz Wundschuh Werndorf URBAN+ - Region GU 8 Gemeindegrenzen Stadtgebiet Graz Stadtgrenze Mur S-Bahn Bebauung Haltestellen mit 1000m Einzugsbereich

Quelle: http://www.verbundlinie.at Quellen: http://www.gis.steiermark.at http://www.verbundlinie.at 21 ANALYSEREADER 7. VERKEHR

Busse Flugverkehr

671 33E 700 Die Stadt- und Regionalbusse spielen Im Bezirk befindet sich der Flughafen 600 Graz 610 in dieser Region eine bedeutende Rol- Graz-Thalerhof auf dem Gebiet der Ge- 64 le. Mit insgesamt 17 Buslinien gelangt meinden Feldkirchen und Kalsdorf am 740Graz man in jede Gemeinde der Region, je- südlichen Rand der Landeshauptstadt. 711 681 63 doch in unregelmäßigen Intervallen. 79 631 Die Busse fahren in der Hauptverkehrs- Seiersberg 760 Verkehrszahlen N6 78 A2 zeit alle 10 Minuten und in der Neben- 79 A9 N5 Mur verkehrszeit alle 20 Minuten. Der Flughafen Graz-Thalerhof ist nach 32 640 Passagieraufkommen hinter Wien- Pirka 671 720 Feldkirchen Zu diesen Busverbindungen gibt es Schwechat, Salzburg-Maxglan und seit 740 691 720 630 zusätzlich zwei Nachtbuslinien (N5 2009 Innsbruck-Kranebitten nur mehr 760 und N6). Diese fahren von Freitag auf der viertgrößte Flughafen in Öster- Samstag und Samstag auf Sonntag, so- reich. Auch nach dem Frachtaufkom- A2 650 700 wie vor Feiertagen, ab dem Jakomini- men ist dieser 2007 in Österreich auf 692 742 630 platz um 0:30 Uhr, 1:30 Uhr und 2:30 Platz 4 abgestiegen. Bemerkenswert N6 A9 Kalsdorf Unterpremstätten Uhr. ist jedoch, dass die Tonnage ankom- 641 mender Fracht ein Vielfaches der 720 600 Abfliegenden beträgt. Zettling 742

610 Busliniennetz 691 681 URBAN+ - Region GU 8

0 375 750 1.500 2.250 3.000 Wundschuh Meter Gemeindegrenzen 620 Stadtgebiet Graz Werndorf Jahr Passagiere Flugbewegungen Frachtaufkommen [t] Stadtgrenze 2005 893.346 18.880 10.085 Mur 2006 912.830 17.367 10.013 Autobahn 2007 948.294 17.855 11.319 2008 1.008.156 19.501 10.165 Buslinien 2009 948.380 18.065 8.230 Nightline 2010 990.118 17.387 11.062 2011 976.543 15.958 10.977 Quelle: http://www.gis.steiermark.at 2012 930.617 14.581 10.210

22 1.020.000 1.000.000 980.000 960.000 940.000 920.000 Passagiere 900.000 880.000 860.000 840.000 820.000 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 7. VERKEHR ANALYSEREADER

Radverkehr

Der Radverkehr ist ein grundlegen- Der Erzherzog Johann Radweg (R9) führt der Bestandteil im steirischen Mobi- von (ab Murradweg Graz litätsalltag. Mit dem Rad lassen sich R2), vorbei am Flughafen Graz-Thaler- kurze Entfernungen auf einfache Weise hof, den Schwarzl-Seen entlang nach Graz R 49 zurücklegen - außerdem fördert Radfah- Unterpremstätten, weiter nach Etten- HR 11 ren die Fitness und körperliches Wohl- dorf und Stainz.

befinden. In Städten und Ballungsräu- Seiersberg R 2 men kann das Fahrrad als Alternative Mur zum Auto einen erheblichen Beitrag zur HR 10 Feldkirchen Erhöhung der Lebensqualität leisten. Pirka HR 9 In der Region befinden sich drei Gra- R 2 zer Radfahr-hauptrouten. Diese füh- ren vom Grazer Zentrum in den Bezirk Strassgang (H11) sowie in die Gemein- Unterpremstätten R 9 den Pirka (H10) und Feldkirchen (H9). Kalsdorf

Der Murradweg (R2) führt von den

Bergriesen des Salzburger Lungaus zu Zettling den heißen Quellen in Bad Radkersburg ,dem südlichsten Punkt der Steiermark und hat eine Gesamtlänge von 305 km. Radweg in Prika 0 375 750 1.500 2.250 3.000 Wundschuh Meter R 2 R2 Murradweg Predlitz-Graz-Spielfeld-Sicheldorf (305km) Radwegenetz Werndorf R9 Erzherzog Johann Radweg Feldkirchen-Dobl-Staiz (34km) URBAN+ - Region GU 8 HR9 Hauptradroute Graz Hauptbahnhof-Thalerhof (9,2km) Gemeindegrenzen HR10 Hauptradroute Graz Puntigam Pirka (5,7km) Stadtgebiet Graz Stadtgrenze HR11 Hauptradroute Graz B.Suttner Brücke-Straßganger Bad (6,8km) Mur Hauptradrouten Radwege 23 Quelle: http://www.gis.steiermark.at

ANALYSEREADER 8. WIRTSCHAFT & PENDLER

Wirtschaft

Die Region GU8 wird als Wirtschafts- Folgende Top-Unternehmen der Steiermark, gereiht nach Umsatz, haben aktuell ihren Standort region angesehen. Sie weist eine hohe im Projektgebiet: Anzahl an Gewerbe und Industrieparks auf und ist auch im Dienstleistungs- *Austriamicrosystems AG (Unterpremstätten) sektor sehr gut aufgestellt. Das durch- *Charles Vögele AG (Kalsdorf bei Graz) schnittliche Einkommen der Beschäf- *Cytec Surface Specialities Austria GmbH (Werndorf) tigten innerhalb der Region liegt über *AST Bau GmbH (Feldkirchen bei Graz) dem österreichischen Durchschnitt. *Frikus Gruppe (Zettling) Insgesamt sind über 15.000 Arbeits- *Schotter-und Betonwerk Kar Schwarzl BetriebsGmbH (Unterpremstätten) plätze in der Region vorhanden und *Roto Frank Austria GmbH (Kalsdorf bei Graz) dadurch ist eine stabile wirtschaftliche Grundlage gegeben. *Atronic Austria GmbH (Unterpremstätten)

Zu den bereits bestehenden Andere wichtige Unternehmen in der Region sind: Gewerbeparks mit einigen * Shoppincity Seiersberg Großunternehmen bietet die Region * Rewe International Lager und Transport für neue Betriebsansiedlungen sehr * Magna (Verwaltung) attraktive Standorte. Die räumliche * Impulszentrum Telekom Betriebs GmbH Nähe zu Graz, die gute Anbindung an das Verkehrsnetz, die überdurchschnittlich gut ausgebildeten Menschen und vor allem das Wirtschaftsimage der Region, locken Top - und Großunternehmen an.

Gewerbepark Kalsdorf

24 31 8. WIRTSCHAFT & PENDLER ANALYSEREADER

Beschäftigungsveränderung

Die Beschäftigungszahlen in der Regi- on haben sich seit den 1990er Jahren mehr als verdoppelt. Gab es 1991 rund 7000 Beschäftigte, so waren es 2010 bereits über 15000. Den größten zah- lenmäßigen Zuwachs und Wirtschafts- wachstum gab es in den 1990er Jahren.

Aufgrund des Wirtschaftswachstums und der vielen Betriebsansiedlungen in den 90er Jahren konnten alle Ge- meinden von 1991-2001 die Beschäfti- Beschäftigungsveränderung gungsquote erhöhen. In weiterer Folge konnten auch 6 der 8 Gemeinden von 4000 3500 2001 auf 2010 ihre Quote steigern. Nur 3000 Kalsdorf und Unterpremstätten muss- 2500 ten Beschäftigungsverluste hinneh- 2000 men. Am stärksten betroffen war die 1500 Gemeinde Unterpremstätten, die in 1000 Beschäftigte 1991 den letzen 10 Jahren ca. die Hälfte al- 500 Beschäftigte 2001 ler Arbeitsplätze verloren hat. Dies ist 0 vor allem auf die Betriebsabsiedlung Beschäftigte 2010 eines großen Transportunternehmens zurückzuführen, wodurch etliche Ar- beitsplätze verloren gingen.

28 Quelle: Statistik Austria, Erwerbsstatistik 2010, eigene Darstellung 25 ANALYSEREADER 8. WIRTSCHAFT & PENDLER

beitsplätze aus dem tertiären Sektor sind Seit den 1990er Jahren hat die Zahl der Be- in den nördlichen Gemeinden der Region triebe kontinuierlich abgenommen. Von Beschäftigte nach angesiedelt. Dieser Sektor profitiert zudem 1999 bis 2010 sank die Zahl der Betrie- Wirtschafssektoren auch durch die unmittelbare Nähe zu Graz be innerhalb der Region um 28%. Dieser und bietet somit gute Rahmenbedingun- Trend ist auch in Zukunft nicht aufzuhal- Obwohl die Land- und Forstwirtschaft gen für die Schaffung von Arbeitsplätzen. ten, da immer mehr potenzielle Anbau- flächenmäßig mit 60% einen relativ Insgesamt entfallen 25% aller Arbeitsplätze flächen für Siedlungszwecke genutzt bzw. großen Anteil ausmacht, arbeiten nur der Region auf die Gemeinde Seiersberg, umgewidmet werden. 355 der 15840 Beschäftigten (ca. 2.3%) gefolgt von Kalsdorf mit 19% und Feldki- im primären Sektor. Die landwirt- chern mit 18%. schaftlichen Produktionsflächen sind vor allem in den südlichen Gemeinden Land- und Forstwirtschaft der Region situiert. Auf den sekundären Sektor (Industrie, Die Land- und Forstwirtschaft spielt flä- Gewerbe, Bauwesen) entfallen 29% chenmäßig eine große Rolle. 60% der Re- (4463). Besonders stark ausgeprägt ist gionsfläche wird land- und forstwirtschaft- dieser Sektor in den Gemeinden wie lich genutzt. Die Region hat nach dem zum Beispiel Kalsdorf oder Unterprem- Marchfeld die zweitgrößte wirtschaftliche stätten. Ausschlaggebend für diese Anbaufläche Österreichs. Entwicklung sind die guten Anbindun- gen an das Straßen und Verkehrsnetz. Mit 69% stellt der tertiäre Setor den Gemeinden Betriebe 1999 Betriebe 2010 Veränderung in % größten Teil dar. Besonders viele Ar- Feldkirchen bei Graz 54 34 -37% 2% Kalsdorf bei Graz 65 42 -35% Pirka 41 33 -20% Seiersberg 37 24 -35%

29% Unterpremstätten 53 38 -28% Primärer Sektor Werndorf 31 20 -35% Sekundärer Sektro Wundschuh 90 70 -22% Tertiärer Sektor Zettling 52 45 -13% 69% Gesamt 423 306 -28% 26 29 8. WIRTSCHAFT & PENDLER ANALYSEREADER

Wirtschaftsbranchen Stärkste Wirtschaftsbranchen in der Region Von den 21 ÖNANCE-Branchen domi- 20,00% 18,92% nieren 6 Branchen in der Region. Obwohl es in der Region viele Gewer- be und Industriefirmen gibt, ist die 15,26% dominierende Wirtschaftsbranche mit 15,00% 18,9% der Handel. 12,02% Besonders die größeren Gemeinden die nahe an der Stadt Graz liegen, wie zB. Seiersberg und Feldkirchen, profi- 10,00% tieren vom Handel. 6,58% 6,34% 6,25% Die zweit wichtigster Branche ist be- 5,00% reits die Herstellung von Waren, da sich seit den 1990er Jahren viele Pro- duktionsfirmen angesiedelst haben. 0,00% Handel Herstellung von Öffentliche Gesundheits und Sonstige Bau Waren Verwaltung sozialwesen wirtschaftliche Dienstleistungen

Quelle: Statistik Austria, Erwerbsstatistik 2010, ÖNANCE; eigene Darstellung

29 30 27 ANALYSEREADER 8. WIRTSCHAFT & PENDLER

9.1 Pendlerstruktur Pendlerstruktur Die Region Gu8 ist im gesamten be- 4500 trachtet eine Einpendler-Region. Es 4000 3500 GrazGraz gibt 16107 tägliche Einpendler und im 3000 2500 Gegenzug 12814 Auspendler, was ei- 2000 1500 nen Einpendlerüberschuss von 3293 1000 Einpendler 500 ergibt. Der Großteil der Auspendler 0 Auspendler pendelt in die Stadt Graz. Nur ein klei- Seiersberg ner Teil pendelt in umliegende Bezirke. Mur Die Einpendler hingegen kommen ca. Feldkirchen zur Hälfte von der Stadt Graz. Die an- Statistik Austria ; Eigene Darstellung Pirka dere Hälfte kommt aus unmittelbar in der Nähe liegenden Gemeinden oder Direkte Gegenüberstellung aus anderen angrenzenden politischen Pendler Bezirken. Unterpremstätten Hier ist klar erkennbar, dass die Ge- URBAN+ - Region GU 8 Gemeindegrenzen meinden Unterpremstätten und Stadtgebiet Graz Kalsdorf Grundsätzlich gibt es ein sehr starkes Stadtgrenze Kalsdorf die stärksten Einpendlerge- Mur Pendleraufkommen und somit eine meinden sind. Die wirtschaftlichen große Umweltbelastung. Hier muss Index des Pendlersaldos Zettling kleineren Gemeinden Pirka, Zettling >150 man in Zukunft besonders intensiv und Wundschuh hingengen weisen die 100-150 nach Lösungen suchen um die Lebens- meisten Auspendler auf. Neutral qulaität zu erhalten bzw. zu verbes- 50-100 sern. <50 Werndorf Pendlersaldo

Bei einem Wert von 100 gleichen sich Quellen: Statistik Austria Wundschuh die Ein und Auspendler aus. Gemein- den mit einem Wert von über 100 sind Einpendlergemeinden und Werte un- ter 100 sind Auspendlerregione. 28 31