Bausteine Gottesdienst Laudato Si
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Sorge für das Leben auf unserem Planeten Bausteine für einen Gottesdienst zur Enzyklika LAUDATO SI‘ von Papst Franziskus Bausteine verfasst oder gesammelt von Arbeitskreis Bewahrung der Schöpfung, Dekanat Mainz Einführung Vorschläge zum Kyrie Kyrie/Besinnung ‚Wir sind nur Gast auf Erden‘ Wir sind nur Gast auf Erden und verletzen das uns von Gott gegebene Gastrecht zulasten der Armen im Süden und auf Kosten der künftigen Generationen. Wie an jedem Tag, so auch heute, rotten wir 150 Tier- und Pflanzenarten ein für alle Mal aus. Damit sorgen wir dafür, dass das Artensterben etwa tausendmal schneller stattfindet als in der Vergangenheit. Kyrie eleison….. Wie an jedem Tag, so auch heute, schaffen wir 30 000 Hektar Wüste zusätzlich. Wir verwüsten unseren schönen Planeten im wahrsten Sinn des Wortes. Kyrie eleison….. Wie an jedem Tag, so auch heute, verlieren wir 86 Millionen Tonnen fruchtbaren Boden– hauptsächlich durch Wind- und Wassererosion – und sind zugleich beinahe eine Viertelmillion Menschen mehr geworden. Kyrie eleison….. Wie an jedem Tag, so auch heute, blasen 150 Millionen Tonnen Treibhausgase in die Luft. Wir verbrennen an einem Tag, was die Natur in einer Million Tagen an Kohle, Gas und Erdöl angesammelt hat. Kyrie eleison…. Wir sind noch zu retten, wenn wir lernen, nicht länger gegen die Natur, sondern mit der Natur zu wirtschaften und zu arbeiten. Es reicht auf dieser Erde für jedermanns Bedürfnisse, es reicht nicht für jedermanns Habgier. Nach: Franz Alt „Wir sind nur Gast auf Erden“, Mai 2015 Kyrie/Besinnung ‚Laudato si‘ Unser Planet Erde ist unser gemeinsames Haus mit dem wir das Leben teilen. Unser eigener Körper ist aus den Elementen des Planeten gebildet; seine Luft ist es, die uns Atem gibt, und sein Wasser belebt und erquickt uns. Wir schaden unserem Planeten und allen, die auf ihm wohnen. Die uns geschenkten Güter verschwenden wir unverantwortlich. Papst Franziskus ruft uns in seiner Enzyklika ‚Laudato si‘ auf, unseren je eigenen Beitrag zu erkennen, einzugestehen und zu bereuen Wir konsumieren unbedacht und werden damit selbst zu Opfern und wollen doch unsere eigene Lebensgrundlage bewahren. Kyrie eleison….. Wir sind voller Habgier und wollen doch zutiefst freigiebig und großzügig sein. Kyrie eleison….. Wir verschwenden unverhältnismäßig die uns anvertrauten Güter und sehnen uns doch danach zu teilen. Kyrie eleison….. Es ist eine Weise des Liebens, schrittweise von dem, was ich möchte, zu dem überzugehen, was Gottes Welt nötig hat. Dadurch geschieht die Befreiung von Ängstlichkeit, Habgier und Zwang. Die Sorge um die Natur, die Gerechtigkeit gegenüber den Armen, das Engagement für die Gesellschaft und der innere Frieden sind untrennbar miteinander verbunden. Aus der Enzyklika „Laudato si‘“ von Papst Franziskus, Mai 2015, S. 7-13 Tagesgebet s. unter Gebete Lesung Gen 2, 8. 9. 15 Evangelium Mt 5, 3-12 Anregungen für eine Predigt (zur Lesung) (Zitate aus der Enzyklika kursiv geschrieben und mit den Nummern des Abschnitts, aus dem sie stammen, versehen) Ein Zitat am Anfang: “LAUDATO SI’, mi’ Signor –Gelobt seist du, mein Herr”, sang der heilige Franziskus von Assisi. In diesem schönen Lobgesang erinnerte er uns daran, dass unser gemeinsames Haus wie eine Schwester ist, mit der wir das Leben teilen, und wie eine schöne Mutter, die uns in ihre Arme schließt: “Gelobt seist du, mein Herr, durch unsere Schwester, Mutter Erde, die uns erhält und lenkt und vielfältige Früchte hervorbringt und bunte Blumen und Kräuter.”1 Mit diesen poetischen Worten beginnt Franziskus seine Enzyklika über die Schöpfung: die Erde, unsere schöne Schwester, unsere liebevolle Mutter! Wie sein großes Vorbild, der heilige Franz von Assisi singt er das Loblied der Freude und des Staunens über den unglaublichen Reichtum, über die faszinierende Vielfalt und die unglaubliche Freigiebigkeit der Natur. Zu dieser Haltung der Freude, des Staunens, des respektvollen Genießens lädt er auch uns ein. Wir sollen und dürfen uns freuen, staunen, genießen, was die Schöpfung uns schenkt – wenn wir diese Haltung haben, werden wir die Erde nicht ausnutzen und beschmutzen, sie nicht aus Profitgier zerstören, sondern sie schützen und hüten. „Macht euch die Erde untertan“ Dieser vertraute Satz am Ende der Erzählung von der Erschaffung des Himmels und der Erde lädt zu völlig falschen Deutungen der Schöpfungsgeschichte ein. Er wurde früher und heute verstanden als Einladung zur wilden Ausbeutung des Planeten. Das ist falsch! sagt Papst Franziskus. Es geht darum, und jetzt kommt wieder ein Zitat: „den Garten der Welt zu „bebauen“ und zu „hüten“ (vgl. Gen 2,15). Er liefert uns auch gleich die Erklärung. Während „bebauen“ kultivieren, pflügen oder bewirtschaften bedeutet, ist mit „hüten“ schützen, beaufsichtigen, bewahren, erhalten, bewachen gemeint… Jede Gemeinschaft darf von der Erde das nehmen, was sie zu ihrem Überleben braucht, hat aber auch die Pflicht, sie zu schützen und das Fortbestehen ihrer Fruchtbarkeit für die kommenden Generationen zu gewährleisten.67 Aber die Menschheit macht momentan das genaue Gegenteil! Papst Franziskus schreibt: Diese Schwester (Erde) schreit auf wegen des Schadens, den wir ihr aufgrund des unverantwortlichen Gebrauchs und des Missbrauchs der Güter zufügen, die Gott in sie hineingelegt hat. Wir sind in dem Gedanken aufgewachsen, dass wir ihre Eigentümer und Herrscher seien, berechtigt, sie auszuplündern. Wir vergessen, dass wir selber Erde sind (vgl. Gen 2,7). Unser eigener Körper ist aus den Elementen des Planeten gebildet; seine Luft ist es, die uns den Atem gibt, und sein Wasser belebt und erquickt uns.2 Wir sind also aufgerufen, zurückzukehren zur Freude und zum dankbaren Staunen über das, was die Schöpfung uns schenkt. Bei allem Ernst der Lage sollen wir diese Freude nicht vergessen, sondern mit Freude erkennen, dass dieser Planet Erde uns die grundlegenden und einfachsten Genüsse schenkt: „seine Luft ist es, die uns den Atem gibt, und sein Wasser belebt und erquickt uns“. Papst Franziskus will uns „nicht nur an die Pflicht erinnern, die Natur zu hüten, sondern … vor allem den Menschen gegen seine Selbstzerstörung schützen. Wenn wir die Natur zerstören, zerstören wir unsere eigenen Lebensgrundlagen, wenn wir die Schöpfung hüten, schützen wir uns selbst. Originalton Papst Franziskus: Wenn jemand die Erdenbewohner von außen beobachten würde, würde er sich über ihr Verhalten wundern, das selbstmörderisch erscheint. Er gibt selbst ein Beispiel: Die Klimaerwärmung ist eine sehr ernste Gefahr“. Die Menschheit muss dringend, sofort gegensteuern und „drastisch“ sagt Franziskus, weniger Energie verbrauchen und aus der Nutzung fossiler Energieträger aussteigen. Besonders widersinnig, weil energievernichtend, ist der „ständig zunehmende Gebrauch und steigende Intensität der Klimaanlagen. Die Märkte, die davon unmittelbar profitieren, regen die Nachfrage immer noch mehr an.55 Das nennt er selbstmörderisches Verhalten! 0 Immer wieder erinnert er daran, dass wir die Sorge für die Natur nicht trennen können von der Sorge für die Armen, die besonders unter der Zerstörung der Natur leiden. Wir müssen akzeptieren, dass ein wirklich ökologischer Ansatz sich immer in einen sozialen Ansatz verwandelt, der die Gerechtigkeit in die Umweltdiskussionen aufnehmen muss, um die Klage der Armen ebenso zu hören wie die Klage der Erde. 49 Er weist darauf hin, dass man gewöhnlich keine klare Vorstellung von den Problemen hat, die besonders die Ausgeschlossenen heimsuchen. Sie sind der größte Teil der Menschheit, Milliarden von Menschen, …doch oft scheint es, dass ihre Probleme gleichsam als ein Anhängsel angegangen werden… Die Meinungsmacher, die Medien- und Machtzentren sind weit entfernt von ihnen angesiedelt…Sie leben und denken von der Annehmlichkeit einer Entwicklungsstufe und einer Lebensqualität aus, die für die Mehrheit der Weltbevölkerung unerreichbar sind.49 „Die Klage der Armen ebenso hören wie die Klage der Erde!“, darum geht es. Die schwersten Auswirkungen all dieser Umweltverletzungen werden von den Ärmsten erlitten. So beeinträchtigt zum Beispiel die Erschöpfung des Fischbestands speziell diejenigen, die vom handwerklichen Fischfang leben und nichts besitzen, um ihn zu ersetzen; die Verschmutzung des Wassers trifft besonders die Ärmsten, die keine Möglichkeit haben, abgefülltes Wasser zu kaufen, und der Anstieg des Meeresspiegels geht hauptsächlich die verarmte Küstenbevölkerung an, die nichts haben, wohin sie umziehen können.“48 Wichtig ist ihm auch die Gerechtigkeit den kommenden Generationen gegenüber, also den jetzigen Kindern, unseren Enkeln und Urenkeln gegenüber. Welche Art von Welt wollen wir denen überlassen, die nach uns kommen, den Kindern, die gerade aufwachsen? 160 Doch bei allem Ernst der Lage ist Papst Franziskus fern von jedem Pessimismus. Er lädt uns ein zu einer ökologischen Spiritualität, zu einer tiefgreifenden inneren Umkehr. Es ist unsere Berufung, Beschützer des Werkes Gottes zu sein – und das ist nichts „Fakultatives“ (Freiwilliges) und auch kein „sekundärer Aspekt“. Ein großherziges und von Zärtlichkeit erfülltes Umweltengagement soll in Gang kommen - als Ausdruck unserer Dankbarkeit gegenüber Gott, der uns die Welt als ein liebevolles Geschenk gegeben hat. Das ist einerseits verbunden mit Verzicht auf ungehemmten und unvernünftigen Konsum. Andererseits gewinnen wir eine neue Lebensqualität durch einen prophetischen und kontemplativen Lebensstil, der fähig ist, sich zutiefst zu freuen, ohne auf Konsum versessen zu sein. 222 Die Rückkehr zur Einfachheit und Genügsamkeit, die er persönlich ja auch vorlebt,