RELIGIONSUNTERRICHT Heute
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02-03/2010 RELIGIONSUNTERRICHT h e u t e Informationen des Dezernates Schulen und Hochschulen im Bischöflichen Ordinariat Mainz heute U R Maria Titel: Marc Chagall, Maria-Fenster, St. Stephan/Mainz, © VG Bild-Kunst, Bonn 2010 Titel: Marc Chagall, Maria-Fenster, Christliches Magnificat Marienfeste und Menschenbild im Marienlieder Gebete Hinblick auf Maria Literarisches zu Maria in der Maria im NT Maria bildenden Kunst Maria im Islam RELIGIONSUNTERRICHTheute 02-03/2010 EDITORIAL 3 Felicitas Janson „Von Maria nie genug“. SCHWERPUNKT Lesehilfen zu Mariendarstellungen 32 Karl Kardinal Lehmann Stundenbuch Maria 38 Das christliche Menschenbild Mainzer Madonnen, Bildkartei 40 im besonderen Hinblick auf Maria, die Mutter Jesu 4 Barbara Huber-Rudolf Peter Wolf Der Satan, die Palme und Gottes Prophet: Maria in den Evangelien Maria nach islamischer Tradition 43 des Neuen Testaments 8 AUS DER PRAXIS Claudia Sticher Eva Reuter Unsere liebe Frau – Maria. unsere prophetische Frau. Eine Unterrichtsreihe mit Stationen Das Magnificat als Bündelung für das 3. Schuljahr 47 alttestamentlicher Verheißung 12 David Hüser Mechtild Bitsch-Molitor Internationale Ministranten-Wallfahrt „Mit Maria preist den Herren“. nach Rom 52 Marias Lied in neuen Tönen 18 Iris Junker Christiane Schäfer Der Lobgesang der Maria. Wunderschön prächtige. Vertonung 74 Kleine Geschichte eines großen Marienliedes 23 PERSONALIA 52 Gertrud Pollak REZENSIONEN 53 „Ich fliehe vor den frommen Bildern – sprach die Mutter Gottes“. Fortbildungsprogramm 2010/11 58 Literarisches zu Maria – AUS DEN ARBEITSSTELLEN drei Gedichte 28 Anschriften 66 Franz Weinert Marienfeste und Gebete 30 Neuanschaffungen 67 Religionsunterrichtheute Schriftleitung: Offizielle Äußerungen des Dezernates Auflage 4.000 Informationen des Dr. Norbert Witsch Schu len und Hochschulen werden als Religionsunterrichtheute ist eine kostenlose heute Dezernates Schulen und sol che gekennzeichnet. Alle übrigen Bei- Informationsschrift des Dezernates Schulen Hochschulen im Redaktion: träge drücken die persönliche Meinung und Hochschulen im Bischöflichen Ordi- U Bischöflichen Ordinariat Hans-Jürgen Veit des Verfassers aus. nariat Mainz. Mainz Georg Radermacher R Zur Mitarbeit sind alle Leser/innen herzlich Irene Veith Nachdruck oder Vervielfältigung nur mit eingeladen. 38. Jahrgang (2010) Dr. Andrea Velthaus-Zimny besonderer Genehmigung der Redaktion. Manuskripte, Anregungen oder Veran stal- Heft 2/3 September 2010 Ausgenommen sind Fotokopien für den tungshinweise bitte direkt an die Redaktion ISSN: 1611-2318 Anschrift der Redaktion: Gebrauch im Unterricht. einsenden (gerne auch per E-mail). Dezernat IV Wir danken Herrn Dr. Winfried Wilhelmy, Herausgeber: – Schulen und Hochschulen – Die Redaktion ist immer bemüht, sich mit Bischöfliches Dom- und Diözesanmuseum Dezernat IV Bischöfliches Ordinariat Mainz allen Rechteinhabern in Verbindung zu Mainz, für die die Bereitstellung der Bilder. – Schulen und Hochschulen – Postfach 1560 setzen. Die Veröffentlichung von Copyrights Bischöfliches Ordinariat Mainz 55005 Mainz ohne Rücksprache geschieht immer aus Gestaltung: Druck: Postfach 1560 E-mail: [email protected] Versehen, bitte setzen Sie sich in diesem Creative Time Dinges & Frick 55005 Mainz Internet: www.bistummainz.de/ru-heute Fall mit der Redaktion in Verbindung. Mainz Wiesbaden E-mail: schulen.hochschulen@ bistum-mainz.de 2 EDITORIAL Sehr geehrte, liebe Religionslehrer und Religionslehrerinnen, „Zuerst kommt Jesus Christus, dann lange nichts, vielleicht nifikat, nimmt seit jeher irgendwann Maria.“ So oder ähnlich werden manche von einen festen Platz in der uns denken, wenn sie gleichsam eine ‚Prioritätenliste’ der Liturgie und auch im für ihre eigene Spiritualität leitenden Orientierungen, künstlerischen Schaffen aber auch der für den Religionsunterricht relevanten The- der Musiker und Dichter men erstellen sollten. Die Zurückhaltung mag vielfältige ein. Diesem Hymnus gel- Gründe haben: Unverständnis für bestimmte Formen der ten deshalb zwei weitere Marienfrömmigkeit, die theologisch begründete Sorge um Beiträge unseres Heftes: das angemessene Gottesbild und den rechten Stellenwert Claudia Sticher erläutert der Mutter Jesu, vielleicht auch auch die ökumenische die kunstvolle Komposition des Magnifikat aus Texten des Rücksichtnahme gegenüber den Glaubensauffassungen Alten Testaments. Wie stark gerade dieses Lied der Maria anderer Konfessionen. Freilich gibt es auch andere Akzente auch im neueren Liedschaffen Berücksichtigung findet, – eine neue Betonung Marias als Frau durch Frauen, neue zeigt Mechthild Bitsch-Molitor an zahlreichen Beispielen. mariologische Ansätze und einfach die schlichte Erfahrung, Die Beschäftigung mit Maria hat darüber hinaus eine große dass der Weg mit ihr im eigenen Leben hilfreich ist. Zahl weiterer Lieder und literarischer Texte hervorgebracht, die hier nur exemplarisch vorgestellt werden können: Objektiv festzuhalten ist, dass Maria zu allen Zeiten gläu- Christiane Schäfer gibt einen Einblick in die bewegte Ge- bige Christen (und manchmal auch andere) zu faszinieren schichte des Marienlieds „Wunderschön prächtige...“ Den vermochte. Als die menschliche Mutter Jesu Christi wird Bereich der Dichtung erschließt Gertrud Pollak anhand sie nicht nur wegen ihrer herausragenden Stellung in der ausgewählter Mariengedichte. Auch die bildende Kunst Heilsgeschichte verehrt, Gläubige sahen und sehen in hat Maria zu vielfältigen Gestaltungen inspiriert. Felicitas ihr auch ein Sinnbild gelungener gläubiger Existenz vor Janson stellt dazu herausragende Beispiele aus unserem Gott. Schon im Neuen Testament und in frühen Gebeten Bistum vor. Ergänzt wird dieser Beitrag durch die Bildkartei der Kirche liegt offen, wie die Begegnung mit ihr Men- in der Mitte des Heftes. Die Gestalt Marias hat nicht nur schen immer wieder in ganz unterschiedlicher Weise zum zu großen künstlerischen Darstellungen herausgefordert, Nachdenken gebracht hat, zum Gebet, zum künstlerischen sondern prägt auch das Kirchenjahr in vielfältiger Weise, Bilden, Texten und Komponieren. Gerade eine nähere Be- wie uns Franz Weinert zeigt. Einen über die unmittelbar schäftigung mit diesen vielfältigen Facetten bietet deshalb jüdisch-christliche Tradition hinausgehenden Zugang zu die Chance, Maria zu begegnen, sie im richtigen Licht zu Maria eröffnet schließlich Barbara Huber-Rudolf, die das entdecken, das Verständnis unserer Glaubensüberlieferung Bild Marias in der islamischen Tradition nachzeichnet. Im zu vertiefen und Anregungen für den eigenen Weg mit praktischen Teil finden sich Beiträge von Eva Reuter und Gott zu bekommen. Iris Junker zum Thema. Grund genug also, das vorliegende Heft von „RU-heute“ Zusammen mit dem Redaktionsteam wünsche ich Ihnen dem Thema Maria zu widmen, um es aus unterschiedlichen viel Freude beim Lesen, vielleicht auch neue Entdeckungen Perspektiven zu erschließen. Die beiden ersten Beiträge für Ihr eigenes Glaubensverständnis und die Gestaltung eröffnen eine grundsätzliche Sicht auf die Gestalt Marias: Ihres Unterrichts. Ich grüße Sie herzlich Karl Kardinal Lehmann legt dar, wie sich die grundlegenden dogmatischen Wahrheiten über Maria im Sinne einer tiefe- ren Bestimmung des christlichen Menschenbildes auslegen lassen. Peter Wolf führt uns auf die unhintergehbaren Grundlagen aller Aussagen über Maria zurück, indem er Ordinariatsdirektorin nach dem Bild Marias in den Evangelien fragt. Vor allem Dr. Gertrud Pollak der Lobgesang der Maria im Lukasevangelium, das Mag- Dezernentin für Schulen und Hochschulen RELIGIONSUNTERRICHTheute 02-03/2010 3 SCHWERPUNKT Das christliche Menschenbild In besonderem Hinblick auf Maria, die Mutter Jesu Von Karl Kardinal Lehmann I. Mariologie und Menschenbild Wir wollen an eini- Es gibt viele Zugänge zur Person und zur Stellung Marias gen Richtpunkten in der Heilsgeschichte Gottes mit den Menschen. Die besonders darstel- Mariologie als ein systematischer Traktat der dogmati- len, wie das christ- schen Theologie ist ein relativ spätes Ergebnis theolo- liche Menschenbild gischer Reflexion. Sonst sind die Aussagen über Maria im Hinblick auf zunächst im Kontext des Bekenntnisses zu Jesus Christus, Maria eine letzte Bestimmung und besondere Konkreti- zur Herrlichkeit der Gnade Gottes und zur Kirche als sierung erfährt. Mysterium zu finden. So sind auch die Aussagen über Maria im „Katechismus der Katholischen Kirche“ an mehreren 1. Transzendenz und Gottesbezug Orten zerstreut, obgleich sie natürlich miteinander in enger Verbindung stehen (vgl. nur die Übersicht im Sachregister: Der Mensch geht nicht auf in dieser Welt und auch nicht KKK 798f). Der deutsche „Katholische Erwachsenenkate- in den Rollen, die er in ihr spielt. Gott hat ihn bei seinem chismus“ hat eine etwas stärker systematische Struktur eigenen Namen gerufen und ihn mit einer einzigartigen (vgl. 166–182) und entfaltet alle Aussagen über Maria in Würde ausgestattet. Die Würde und die Freiheit des Men- einem Zusammenhang. Lange Zeit hat die Mariologie die schen sind darin begründet, dass er Bild und Gleichnis einzelnen dogmatischen Erkenntnisse über die Mutter Got- Gottes in dieser Welt ist. Er darf damit niemals Mittel zum tes relativ indifferent nebeneinander gestellt. Dabei fällt Zweck werden. Er muss aber auch eine Distanz einhalten zu freilich immer schon auf, dass die Marienlehre ein Kris- den ihn umgebenden Dingen dieser Welt, die ihn bei allem tallisationspunkt für zentrale dogmatische Disziplinen ist: Umgang mit ihnen nicht versklaven dürfen. Diese stän- Christologie und Trinitätslehre, Ekklesiologie und Eschato- dige Bewegung