Magerstandorte R.6Mm Druck Farbpalette Vögel 20.11.13 13:24 Seite 1
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Magerstandorte_R.6mm_Druck_Farbpalette Vögel 20.11.13 13:24 Seite 1 Die feuchten und trockenen Magerstandorte e t r zählen mit ihrer pflanzlichen und tierischen o d Magerstandorte Vielfalt zu den naturkundlich interessantesten n a Lebensräumen in Liechtenstein. Sie sind aus der t s landwirtschaftlichen Bewirtschaftung entstan - r e den und können nur durch die fachgerechte g a und extensive Nutzung erhalten werden. Im M letzten Jahrhundert sind zahlreiche dieser Flächen verschwunden. Die ersten Inventari - sierungen in den 1990er Jahren konzentrierten sich auf die Tal- und unteren Hanglagen. Seit - her konnten viele dieser Flächen über vertrag - liche Vereinbarungen gesichert werden. Mehrere Biologinnen und Biologen kartierten in den letzten vier Jahren im Rahmen von zwei Aufträgen des Landes Liechtenstein flächen - deckend die Trockenwiesen und -weiden sowie die Feuchtgebiete. Die Resultate dieser Kar - tierung werden in vier Arbeiten präsentiert. Vor allem im Berggebiet konnten zahlreiche neue Magerstandorte bezeichnet werden. Liechten - stein weist aufgrund seiner naturräumlichen Voraussetzungen ein hohes Potenzial und damit auch Verantwortung für diese Lebens - räume auf. Vergleiche zu früheren Aufnahmen erlauben zudem das Aufzeigen von Entwick - lungen. Empfehlungen für die Bewirtschaftung runden die Beiträge ab. Damit bilden die vor - liegenden Arbeiten eine Grundlage für die lang - fristige Erhaltung dieser Naturwerte. Naturkundliche Forschung im Fürstentum Liechtenstein BAND 29 9 2 Herausgeberin: D ISBN 3-9523234-6-2 N Regierung des Fürstentums A ISBN 978-3-9523234-6-5 B Liechtenstein 2013 Die Magerstandorte des Fürstentums Liechtenstein Naturkundliche Forschung im Fürstentum Liechtenstein BAND 29 2013 Herausgeber: Regierung des Fürstentums Liechtenstein Redaktion: Rudolf Staub Layoutkonzeption: Atelier Silvia Ruppen Umschlagsgestaltung: Atelier Silvia Ruppen Satz und Druck: Gutenberg AG, Schaan Die Karten im Bericht werden reproduziert mit Bewilligung von swisstopo (BA130401) sowie für die online-Ausgabe: © 2013 swisstopo (BA130402) Bezugsquelle: Amt für Umwelt, FL-9490 Vaduz Amtlicher Lehrmittelverlag, Vaduz 2013 ISBN 3-9523234-6-2 ISBN 978-3-9523234-6-5 Die Magerstandorte des Fürstentums Liechtenstein. Amtlicher Lehrmittelverlag, Vaduz, 2013 (Naturkundliche Forschung im Fürstentum Liechtenstein; Bd. 29) ISBN 978-3-9523234-6-5 Inhalt 4 Vorwort 5 DIPNER, M., LEIBUNDGUT M. & C. MAYER: Trockenwiesen und -weiden (TWW) im Fürstentum Liechtenstein (ohne Alpgebiet) 29 LEIBUNDGUT M. & C. MAYER: Trockenwiesen und -weiden (TWW) im Alpgebiet des Fürstentums Liechtenstein 3 63 STAUB R. & G. AMANN: Feuchtgebiete im Talraum des Fürstentums Liechtenstein 87 BEISER, A. & R. STAUB: Feuchtgebiete im Berggebiet des Fürsten- tums Liechtenstein Vorwort 4 Feuerlilien, Sumpfgladiolen und Schwertlilien sind nur Dieses Resultat stellt dem Naturschutz in Liechtenstein ein einige bekannte und schöne Beispiele von Pflanzen, die auf gutes Zeugnis aus. Die grössten verbliebenen Feuchtflächen Magerstandorten wachsen und gedeihen. Auch eine Viel- im Liechtensteiner Talraum, wie das Ruggeller Riet oder zahl an Orchideen kommt ausschliesslich auf feuchten oder Schwabbrünnen-Äscher in Schaan, stehen schon seit langem trockenen Magerwiesen und -weiden vor. All diese Pflanzen unter Naturschutz. Erst in den letzten zwei Jahren konnten sind nicht nur optisch schön, sie sind heute nur noch selten auch kleinere Flächen wie der Matilaberg in Triesen oder die anzutreffen und wurden daher rechtlich geschützt. Dies weil Mareewiesen in Vaduz – ebenfalls beides Magerstandorte der Lebensraum «Magerstandort», der auf eine extensive – unter Schutz gestellt werden. Für die richtige Bewirtschaf- landwirtschaftliche Nutzung angewiesen ist, in den letzten tung und somit die Erhaltung der trockenen Magerwiesen Jahrzehnten einen starken Flächenverlust erlitten hat. zeigen sich auch die Magerwiesenverträge verantwortlich. Die jährlich ausbezahlten Bewirtschaftungsbeiträge ent- Mit dem vorliegenden Werk liegen zum ersten Mal die schädigen eine Leistung, die die Landwirte zum Erhalt der Ergebnisse einer flächendeckenden Kartierung aller trocke- Magerstandorte, teils in extremen Hanglagen, erbringen. nen und feuchten Magerstandorte Liechtensteins vor. Bis- Die Beiträge sind daher berechtigt und haben ihre Wirkung lang konzentrierten sich die Aufnahmen auf die nassen und nicht verfehlt. trockenen Standorte von Streueflächen und Magerwiesen im Talraum und an den rheintalseitigen Hanglagen. Ein Ver- Nun gilt es, die neu erfassten Flächen, die ebenfalls von gleich mit dem Magerwieseninventar von 1990 zeigt jedoch hoher ökologischer Qualität sind und vorwiegend im Alpen- Erfreuliches: praktisch alle feuchten Magerstandorte im raum vorkommen, in gleicher Weise zu schützen und zu Talraum konnten bei der Kartierung bestätigt werden, auch erhalten. Die Grundlagen dafür sind mit der vorliegenden wenn sich die Artenzusammensetzung teilweise ein wenig Arbeit gegeben, die Bedrohungen wurden erkannt und verschoben hat. Von den trockenen Magerwiesen wurde Empfehlungen zur Erhaltung erarbeitet. Den Autorinnen ebenfalls eine Mehrheit der Flächen bestätigt, obwohl und Autoren dieses Bandes sei an dieser Stelle ebenso ein bei der jetzigen Kartierung strengere Kriterien zum Zuge herzliches Dankschön für die geleistete Arbeit auszuspre- kamen. chen wie den Bewirtschafterinnen und Bewirtschaftern der Magerstandorte. Ihnen, geschätzte Leserinnen und Leser, wünsche ich eine interessante Lektüre und hoffe, dass dadurch das Bewusstsein für diese besonderen Lebensräume mit ihren Arten gestärkt wird. Marlies Amann-Marxer Umweltministerin MICHAEL DIPNER, MARY LEIBUNDGUT & CORNELIA MAYER Trockenwiesen und -weiden (TWW) im Fürstentum Liechtenstein (ohne Alpgebiet) 5 Michael Dipner Mary Leibundgut Cornelia Mayer Geboren 1960 in St. Gallen, Studium der Geboren 1963 in Bern, Studium der Geboren 1968 in Bern, Studium der Geographie an der Universität Geographie und Biologie in botanischer Biologie in botanischer Richtung an Basel. Seit 1994 Mitarbeiter und Teil- Richtung an der Universität Bern, von der Universität Bern, von 1996 bis 2001 haber in privatem Umweltberatungs- 1995 bis 2009 Mitarbeiterin in privatem Mitarbeiterin in privatem Umweltbe- büro in Basel und im Projekt «Trocken- Umweltberatungsbüro in Bern und im ratungsbüro in Bern und im Projekt wiesen und -weiden der Schweiz» tätig. Projekt «Trockenwiesen und -weiden «Trockenwiesen und -weiden der der Schweiz» tätig. Seit 2010 als frei- Schweiz», bis 2005 auf der Fachstelle schaffende Biologin tätig. Natur und Landschaft Kanton Aargau tätig. Seit 2005 wohnhaft in Liech- tenstein und tätig als freischaffende Biologin. Inhaltsverzeichnis Inventar 1990 und 1991 neu beurteilt. Im Gegensatz zum bestehenden Inventar umfasst die TWW-Kartierung neben Zusammenfassung 6 Trockenwiesen (Magerwiesen) auch Trockenweiden (Mager- 1. Auftrag 6 weiden). Insgesamt wurden von der Rheinebene bis zur Sömmerungsli- 2. Dank 6 nie 177 ha Trockenvegetation kartiert. 53 % der aufgesuchten Inventarflächen konnten bestätigt werden, was im Vergleich 3. Ausganglage 7 zu einigen kantonalen Inventaren in der Schweiz positiv ge- 3.1 Naturraum 7 wertet werden kann. Gründe für das verhältnismässig gute 3.2 Landwirtschaft 7 Resultat in Liechtenstein sind in der Qualität des Magerwie- 3.3 Trockenwiesen und -weiden 7 seninventars 1990/91 und in den bisher abgeschlossenen Be- wirtschaftungsverträgen und deren Umsetzung zu suchen. 4. Methode und Vorgehen 7 Dominante Vegetationstypen sind nährstoffreiche Halb- trockenrasen, Halbtrockenrasen und trockene, artenreiche 5. Resultate 8 Fettwiesen. Die TWW liegen mehrheitlich in südwest-, west- 5.1 Grunddaten 8 und nordwestexponierten Lagen. Rund die Hälfte der TWW 5.2 Vergleich mit dem bestehenden Magerwiesen- findet sich unterhalb von 750 m und verteilt sich auf die 6 inventar 8 Hangfusslagen der Gemeinden Balzers und Triesen sowie 5.3 Abgesuchte Flächen 9 den Rheindamm, welcher alleine einen Viertel der Trocken- 5.4 Räumliche Verteilung 9 vegetation der tiefen Lagen beherbergt. Weitere Schwer- 5.5 Vegetation 10 punktgebiete bilden die mittleren und oberen Lagen der 5.6 Nutzung und Verbuschung 11 Gemeinden Planken und Triesenberg. Drei Viertel der TWW 5.7 Strukturelemente 11 liegen naturräumlich und klimatisch bedingt in der südlichen 5.8 Arten 12 Landeshälfte. Trockenwiesen und –weiden sind ökologisch äusserst wert- 6. Regionale Typisierung der TWW / Umsetzungshin- volle, selten gewordene Lebensräume und Rückzugsorte weise 13 zahlreicher Tier- und Pflanzenarten. Auch heute noch ver- Rheindamm 13 schwinden jährlich weitere TWW, sei es durch Intensivierung Allmend Balzers 14 der landwirtschaftlichen Nutzung, Aufforstung, Überbauung, Schloss Gutenberg 15 Infrastrukturanlagen oder auch durch Nutzungsaufgabe. Die Poskahalda 15 vorliegende Arbeit liefert aktuelle und praxisorientierte Um- Magerwiesenlandschaft am Hangfuss setzungsgrundlagen zur Erhaltung und Aufwertung dieser Balzers/Triesen 16 wertvollen Lebensräume. Weidegebiet zwischen Triesen und Triesenberg 16 Scherris 17 Guggerboda 17 1 Auftrag Heuberge Triesenberg 17 Rotaboda bis Erbi 18 Im Jahre 2008 erteilte die Regierung des Fürstentums Liech- Masescha und Profatscheng 18 tenstein der Arbeitsgemeinschaft pro.seco GmbH den Auf- Foppa bis Gaflei 19 trag zur Kartierung der Trockenwiesen und -weiden (Ma- Schaan und Vaduz 19 gerwiesen und -weiden) in Liechtenstein. Die Bearbeitung Planken 19 erfolgte in den Jahren 2008 und 2009. Eschnerberg 20 Mit der Kartierung dieser aus Sicht des Arten-,