A 5 Zur Lagerstätten- Verschiedenen Typen Magmatischer Gänge (Aplite, Klassifizierung Porphyrische Mikrogranite, Rhyolite, Andesite, Lam- Prophyre)
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Titelbild: „Bergbau in Sachsen" ist eine Schriftenreihe, die gemeinsam vom Sächsi- Uranvererzung in der Lagerstätte schen Landesamt für Umwelt und Geologie und dem Sächsischen Ober- Schlema-Alberoda bergamt herausgegeben wird. In dieser Reihe erscheinen in loser Folge Ausschnitt aus Abb. 24 Monographien zu sächsischen Bergbaurevieren, die den Wissensstand (BÜDER & SCHUPPAN) zum Zeitpunkt der Einstellung der Bergbautätigkeit dokumentieren. Impressum: Bergbaumonographie Band 3: Erläuterung zur Karte „Mineralische Roh- stoffe Erzgebirge-Vogtland/Krušné hory 1:100 000, Karte 2: Metalle, Fluo- Herausgeber: rit/Baryt – Verbreitung und Auswirkungen auf die Umwelt. – Kurzcharakte- Sächsisches Landesamt für Umwelt ristik der wesentlichen Lagerstätten des Erzgebirgsraumes, Verzeichnis der und Geologie ehemaligen Grubennamen, Kurzdarstellung der Mineralisationen als Basis Wasastraße 50, D-01445 Radebeul zu diskutierender Umwelteinflüsse. und Sächsisches Oberbergamt Die drei Hauptautoren (HÖSEL, TISCHENDORF, WASTERNACK) stützen Kirchgasse 11, D-09599 Freiberg sich auf die Mitarbeit von vorwiegend 5 weiteren deutschen und tschechi- schen Autoren (BREITER, KUSCHKA, PÄLCHEN, RANK, ŠTEMPROK); Bearbeitung und Redaktion: 144 Seiten, 54 Abbildungen, 8 Tabellen, 570 Literaturzitate, Freiberg 1997. Bereich Boden und Geologie des Sächsischen Landesamtes für Umwelt und Geologie Prof. Dr. sc. Hermann Brause, Marlies Wüstenhagen Redaktionsschluß: November 1996 Druck und Herstellung: Sächsisches Druck- und Verlagshaus GmbH Dresden © Sächsisches Landesamt für Umwelt und Geologie/ Bereich Boden und Geologie Freiberg Vertrieb: Landesvermessungsamt Sachsen Ol- brichtplatz 3, 01099 Dresden Postanschrift: Postfach 10 03 06, 01073 Dresden Tel.:(0351)8382-608, Fax: (0351)8382-202 Hinweis: Diese Broschüre wird im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit des Sächsischen Landesamtes für Umwelt und Geologie (LfUG) herausgegeben. Sie darf weder von Parteien noch von Wahlhelfern im Wahlkampf zum Zwecke der Wahlwer- bung verwendet werden. Auch ohne zeit- lichen Bezug zu einer bevorstehenden Wahl darf die Druckschrift nicht in einer Weise verwendet werden, die als Partei- nahme des Landesamtes zugunsten ein- zelner Gruppen verstanden werden kann. Den Parteien ist es gestattet, die Druck- schrift zur Unterrichtung ihrer eigenen Mit- glieder zu verwenden. Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier Preis: 25,00 DM Copyright: Diese Broschüre ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch des Nach- drucks von Auszügen und der fotomecha- nischen Wiedergabe, sind dem Heraus- geber vorbehalten. Erläuterungen zur Karte "Mineralische Rohstoffe Erzgebirge-Vogtland/Krušné hory 1 :100 000", Karte 2: Metalle, Fluorit/Baryt - Verbreitung und Auswirkungen auf die Umwelt Günter HÖSEL, Gerhard TISCHENDORF, Jürgen WASTERNACK unter Mitarbeit von Karel BREITER, Ewald KUSCHKA, Werner PÄLCHEN, Günter RANK und Miroslav ŠTEMPROK Freiberg, 1997 3 5 6 7 gend beisammen oder weit entfernt voneinander in A Allgemeine Erläuterungen verschiedenen Ländern vorkommen. Die verschiede- und Übersicht über die nen Gang-Formationen, durch alle Gebirge, sind, jede einzeln für sich, ziemlich erkennbar und unterscheid- mineralischen Rohstoffe bar. Die Identität oder Nämlichkeit der Gang-Forma- tionen, selbst in entfernten Gegenden wird vorzüglich in Gang- und Erz-Arten erkannt und bestimmt: So, daß man diejenigen Gänge, welche ganz einerlei A 1 Einführung Gang- und Erz-Arten führten, zumal wenn sie aus vielerlei Gang- und Erz-Arten zu gleicher Zeit beste- hen, für von ein und derselben Formation annehmen Im Erzgebirge/Krušné hory wurden seit über 800 Jah- kann. Gänge von einer Formation, in einer gewissen ren mineralische Rohstoffe gewonnen, zahlreiche Gegend beisammen vorkommend, nenne ich eine naturwissenschaftliche Entdeckungen gemacht und Gang-Niederlage. Mehrere Erz-Niederlagen, die in bergtechnische Neuerungen eingeführt. Die erzgebir- einer Gegend unmittelbar zusammen vorkommen, gischen Bergleute und Geologen haben mit ihren und meist in einander greifen, machen endlich ein Arbeiten nicht unwesentlich zur Entwicklung unseres Erz-Revier". geowissenschaftlichen Weltbildes beigetragen. Der Beginn des Silberbergbaus in Freiberg 1168, das BREITHAUPT (1849, S. 132) erklärt eine Gangforma- Wirken des ersten bedeutenden bergmännisch-geo- tion als "eine kleine Gruppe von in Gängen gewöhn- logischen Lehrmeisters GEORGIUS AGRICOLA lich zusammen vorkommenden Mineralien, welche in (1494 - 1555), die Prägung von Guldengroschen aus der Art ihrer Vergesellschaftung einen auszeichnen- Silber der Bergwerke von St. Joachimsthal (heute den Charakter annimmt". Der Autor fügt einschrän- Jáchymov, CR) in der Periode 1520 - 1528, die später kend jedoch hinzu, "daß jene Gruppe zugleich nur so zu der Bezeichnung "Taler" führte, die Gründung der lange als eine Formation angesehen werden dürfe, ältesten Bergakademie der Welt in Freiberg 1765, die als die Sukzession der integrierenden Mineralien, erste geographisch-geognostische Analyse des Ge- welche durch das, was man Gangstruktur nennt, er- bietes durch J. F. W. von CHARPENTIER im Jahre kannt wird, die nämliche bleibt." MÜLLER (1901, 1778 mit großer Vorbildwirkung für andere regionale S.76) definiert dann eine Erzgangformation als geologische Beschreibungen, der Einfluß A. G. WER- "gewisse voneinander abweichende Mineralien-Ver- NERs und A. BREITHAUPTs zu Beginn des 19. Jahr- gesellschaftungen, die sich immer unter gleichen hunderts auf die mineralogische und lagerstätten- Verhältnissen auf einer großen Anzahl von Gängen kundliche Forschung, sowie die Entdeckung der als herrschende Komponenten der Ausfüllung wieder- Elemente Uran 1789 durch M. H. KLAPROTH, Indium finden und solchergestalt den betreffenden Gang- 1863 durch F. REICH, Germanium 1886 durch H. T. gruppen übereinstimmende mineralogische Typen RICHTER und Radium 1898 durch P. und M. CURIE verleihen." Dieser Definition wurde lange Zeit prak- in erzgebirgischen Erzmineralen waren Höhepunkte tisch gefolgt. dieser Entwicklung mit Einflüssen weit über die Gren- zen dieses erzreichen Gebietes hinaus. Nach Neudefinierung des Begriffes "Paragenese" (siehe RÖSLER & WOLF 1969) wird auf die für Mine- Die metallogenetische Provinz Erzgebirge/ ralisierungen anzuwendende hierarchische Ordnung: Krušné hory gehört zu den wenigen großen Erzpro- Paragenese - Abfolge - (Gang-)Formation - Zyklus vinzen in Europa mit granitbezogener Metallogenie. aufmerksam gemacht (BAUMANN 1971). KUSCHKA Im Verlauf von über 800 Jahren wurden Silber, Zinn, (1972) verwendet später aus sprachlichen Gründen Blei, Zink, Wismut, Kobalt, Nickel, Arsen, in diesem für Gangformation den Begriff "Folgengruppe" und Jahrhundert auch Wolfram, Fluorit, Baryt und be- für Abfolge den Begriff "Folge" und versteht unter trächtliche Mengen Uran gewonnen. Die Provinz Folgengruppe "einen geologischen Körper, der sich diente als Standardobjekt, von dem viele genetische aus der Sukzession mehrerer Folgen zusammen- Konzepte abgeleitet wurden. Hier entwickelten A. G. setzt". Eine Folge entspricht einer unter bestimmten WERNER (1750 - 1817), A. BREITHAUPT (1781 - physikochemischen Bedingungen entstandenen Pa- 1849), B. v. COTTA (1808 - 1879), H. MÜLLER (1823 ragenese. - 1907), R. BECK (1858 - 1919) und O. W. OELSNER (1902 - 1963) Konzepte der "Erzformationen" und Wir verwenden in der Karte und im Folgenden den "Mineralparagenesen" und Modelle der Erzlagerstät- Begriff "(Erz-)Formation" praktisch wie er ursprünglich tenbildung. definiert wurde, meinen aber, daß er in seiner konkreten Anwendung nicht über eine Provinz hinaus Für das Verständnis der lagerstättenkundlichen Be- gelten dürfe. Wir benutzen darüberhinaus dafür die trachtungen im Erzgebirge spielt der Begriff auch im englischen Schrifttum gebräuchliche Be- "Gangformation" und dessen Interpretation eine zeichnung "ore association" = "(Erz-) Assoziation" dominierende Rolle. Die Definition dieses Begriffes (siehe hierzu auch BERNARD & BAUMANN 1979). geht auf WERNER (1791, S. 5, 54) zurück, der Unter einer (Erz/Mineral)Assoziation verstehen wir hierunter "alle Gänge von einer und der nämlichen somit eine Mineralisation in einer Gruppe von Gän- Entstehung verstand, mögen sie nahe in einer Ge- 8 gen (oder in Teilen von ihnen) mit etwa gleichen, Analyse zur Verbreitung der hydrothermalen Gänge persistenten Paragenesen, die eine ähnliche Mineral- des Vogtlandes, Erzgebirges und Granulitgebirges sukzession, ähnliche Texturen, in Revieren eine ähn- erarbeitet worden. liche Streichrichtung und insgesamt eine bestimmte relative Alterstellung zu anderen Gruppen, d. h. ande- Von der tschechischen Seite liegen ausführliche Be- ren Assoziationen, aufweisen. Der Begriff wird sinn- schreibungen der Lagerstätten Krupka (FIALA & gemäß auch auf nichtgangförmige Mineralisationen PÁCAL 1965, EISENREICH & BREITER 1993) und angewendet. Cinovec (ŠTEMPROK 1960, 1961, 1962, ČABLA & TICHÝ 1965) sowie der Uranlagerstätten (ARAPOV et Die Beziehungen zwischen den Gangformationen und al. 1984, VESELÝ 1986) vor. Abfolgen sowie Folgengruppen und Folgen der ver- schiedenen Autoren und den Assoziationen, wie sie in Die erste Karte der Lagerstätten des gesamten Erz- der Legende Anwendung fanden, sind aus Tab. 4 gebirges/Vogtlandes in einem mittleren Maßstab ersichtlich. Den Assoziationen übergeordnet werden - (1 : 100 000) wurde von M. Donath 1946 entworfen, ohne konkretere Definition - (Mineralisations-) Etap- aber nicht publiziert. Die in Verbindung mit der Kon- pen ausgehalten. Der Begriff "Zyklus" wird vermie- struktion der Karte der Granitoberfläche (Arbeits-