Es Regt Sich Etwas Auf Dem Schneifelrücken
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EIFEL-ZEITUNG SEITE 9 MONTAG, 18. JANUAR 2016 Im Interview: Runder Geburtstag: Mehr aus der Region: Kreisfeuerwehrdirektor Vulkaneifelkreis Die New York Times Prüm Jürgen Larisch. wird 200 Jahre alt. und die Mosel. ZEITUNG FÜR ARZFELD, OBERE KYLL UND PRÜM LOKALES SEITE 11 LOKALES SEITE 13 LOKALES SEITE 14 NACHRICHTEN Es regt sich etwas auf dem Schneifelrücken ................................................................................................................. Initiative gegen Windkraft rund um den Schwarzen Mann formiert sich – 100 Bürger im Gemeindehaus von Auw Schnee auf der B 51: Sattelzug im Graben Der Gegenwind frischt auf: In den Thema stünden, ob man mit der Schneifelgemeinden will eine Ini- Initiative richtg liege oder nicht: Olzheim. Nur mit Hilfe zweier tiative verhindern, dass sich rund „Vielleicht sind wir ja Spinner.“ Kranwagen konnte ein mit um den Schwarzen Mann bald Ro- Das sehen viele nicht so und tra- Eisbergsalat beladener Sattel- toren drehen. Rund 100 Bürger gen sich am Ende in die Unter- zug aus Spanien geborgen wer- hörten sich am Freitag im Gemein- schriftenlisten ein. den, der am Sonntagmorgen dehaus von Auw die Argumente gegen 5.50 Uhr auf der schnee- der Aktivisten an. bedeckten B 51 bei Olzheim MEINUNG ins Schleudern geriet und im Von unserem Redakteur FRITZ-PETER Graben landete. Der Fahrer Fritz-Peter Linden L I N D E N blieb unverletzt, der Sachscha- den liegt laut Polizei bei knapp Auw bei Prüm. Bisher konnte man 10 000 Euro. Da sich die Ber- den Eindruck haben, dass die Sa- gung als schwierig erwies, wur- che mit der Energiewende und Sensibel de die Bundesstraße bis in den der Windkraft im Wald zumin- Nachmittag auf einer Spur ge- dest in der Verbandsgemeinde und sachlich sperrt, der Verkehr per Ampel (VG) Prüm verhältnismäßig rei- geregelt. Dennoch hielten sich bungsarm über die Bühne gehen die Rückstaus in Grenzen, da könnte. Ein Solidarpakt ist von Dass sich rund um den ökolo- die B 51 an dieser Stelle drei- den Gemeinden in der VG, vom gisch sensiblen Schneifelrücken spurig ist. Die Polizei geht da- Land und vom Bund unterzeich- nun doch die Windkraft-Geg- von aus, dass ein Fahrfehler net, demzufolge alle von den Er- nerschaft formiert, ist verständ- zum Unfall führte, „denn die trägen profitieren sollen. Das Ge- lich. Tatsächlich sollte dort gel- Winterreifen waren okay“, biet, in dem sich die Anlagen kon- ten: Nicht um jeden Preis noch sagte ein Beamter dem TV. mh zentrieren sollen, liegt auf dem ein Windrad mehr, auch wenn windstarken Höhenzug der jedes Rotorblatt immer noch Schneifel (der TV berichtete). besser ist als ein Atom-Brenn- Autofahrer beschädigt Das mit der Solidarität scheint stab irgendwo unter der Erde. jetzt aber vorbei: In den Gemein- Gegen Windkraftanlagen wie hier bei Ormond, regt sich in der VG Prüm Widerstand. TV-FOTO: FRITZ-PETER LINDEN Da zählen vor allem sachliche Verkehrstafel den rundum sammeln sich die und korrekte Argumente. Es Aktivisten, die die Anlagen zu- Schwarzen Mann, darunter die stücke auf Auwer Gebiet gebe, auf Folgen für die Gastwirte und Ge- wird interessant zu sehen sein, Winterspelt. Ein Autofahrer ist mindest am geplanten Standort Frage: „Wollen wir diesen Wahn- denen bis zu 15 Anlagen Platz fin- meinden. Da bleibe nur, den An- ob die Bürgerinitiative sich da- in der Nacht auf Sonntag zwi- verhindern wollen. sinn?“ Die Antwort ist klar: Nein, den könnten. lagenmonteuren Zimmer zu ver- ran hält – oder, wie in ihrem schen 1.30 und 2 Uhr im Be- sagt Eichten, auch wenn man Eichten (für die CDU auch im mieten: „Dann machen wir hor- Faltblatt, weiter auf die Kacke reich der Einmündung L 16/ Fotomontage mit 50 Anlagen noch nicht wissen könne, wie vie- VG-Rat) und seine Mitstreiter rende Preise und verdienen un- haut. L 1, Gemarkung Winterspelt, Am Freitag stellte sich die Initia- le Anlagen es am Ende wirklich führen eine Reihe von Kritik- ser Geld auf die Tour.“ Man dürfe gegen eine Verkehrstafel ge- tive „Gegenwind Schneifel“ im sein werden. Die Initiative punkten auf: Die Anlagen seien nicht nach dem Motto „Gier frisst [email protected] prallt und anschließend wei- Gemeindehaus von Auw den spricht von mehr als 30, aber: „Ob „gigantisch“, 200 Meter hoch, für Hirn“ vorgehen – und: „Muss ich tergefahren. rund 100 Bürgern vor, die der hier 70 hinkommen oder sieben“, jedes Fundament werde ein denn wirklich mit Windkraft ein- Der Fahrer befuhr nach Aussa- Einladung zu diesem Abend ge- sagt Eichten, „schon eine ist zu- knapper Hektar Wald abgeholzt, gepfercht werden?“ EXTRA ge der Polzei die L 16 von Hab- folgt waren. Einer der Mitbe- viel.“ Und nein, „es geht nicht ge- 3500 Tonnen Stahlbeton pro Nicht alle stimmen in den Chor .................................. scheid kommend in Richtung gründer: der Auwer Gemeinde- gen Windkraft allgemein, es geht Fundament, ein Viertel der Tou- der Gegner ein: Felix Schürmann, Winterspelt und wollte nach chef Peter Eichten. nur gegen Windkraft auf dem risten bleibe dann aus, Bürger Auwer Bürger, hält der Initiative Das sagt der VG-Chef : rechts auf die L 1 Richtung In ihrem Faltblatt, das die Ak- Schwarzen Mann.“ würden abwandern, Storch und entgegen, dass man doch „ein Dass sich die Gegnerschaft Bleialf/Auffahrt A60 einbie- tivisten für die Bürger ausgelegt Wem das dennoch zu sehr nach Rotmilan verschwinden – und bisschen Schwarzmalerei“ be- nun formiere, sei „jeder- gen. Beim Einbiegen fuhr er haben, gehen sie in die Vollen: Es dem St.-Floriansprinzip klingt, vieles mehr, nachzulesen auch im treibe und in dem Faltblatt sehr manns gutes Recht“, sagt über die Verkehrsinsel. Sowohl zeigt unter anderem eine Foto- dem hält Eichten entgegen, dass Internet unter www.gegenwind- dick aufgetragen habe. Aloysius Söhngen, vom TV an der Verkehrstafel als auch montage mit fast 50 Anlagen am es durchaus noch private Grund- schneifel.de auf die Bürgerinitiative an- am Fahrzeug entstand Sach- Einspruch, bevor es zu spät ist Die Gegner kommen auch aus gesprochen. „Und wenn ef- schaden. red anderen Gemeinden, wie Gerwin Für Peter Berens aus Bleialf stellt fektive Argumente vorge- Steffen und Arnold Backes aus sich die Frage, ob nicht ein Jurist bracht werden, wird sie der ¼ Hinweise an die Polizeiin- Gondenbrett-Obermehlen und der Initiative zur Seite stehen VG-Rat berücksichtigen.“ spektion Prüm, Telefon 06551/ Wascheid: „Ich bin für Windkraft könne: „Was nutzt das tollste Ar- Allerdings wisse noch nie- 942-0. und gegen Atomkraft“, sagt Stef- gument, wenn wir es nicht dort mand, wie viele Anlagen am fen, „aber wir haben doch schon hinkriegen, wo es sinnvoll ist?“ Ende überhaupt kommen so viele Anlagen.“ Das unterstrei- Das sei auch eine Kostenfrage, können – so seien zum Bei- Vorlesestunde chen auch die Initiatoren: Im antwortet Eichten. Und Mitini- spiel die Fragen des Natur- Verhältnis Windräder zu Ge- tiator Michael Reinke merkt an, und Tierschutzes „noch im für Kinder samtfläche stünden bereits jetzt dass es es erst gar nicht so weit Verfahren und werden ge- zweimal so viele Anlagen in der kommen dürfe, dass geklagt wer- prüft“. Es stehe noch längst Prüm. Die nächste Vorlese- VG wie im gesamten Eifelkreis, de: „Jetzt haben wir vielleicht nicht fest, wo genau wie vie- stunde „Prinz Seltsam“, für im Landesvergleich sogar das noch eine Chance, Einspruch zu le Anlagen entstehen dürf- Kinder ab vier Jahren ist am Dreifache. erheben. Wenn wir uns jetzt ten. „Es ist auch möglich, Mittwoch, 20. Januar, um Kurt Thomas, Gästeführer am nicht wehren, ist es zu spät.“ dass es am Ende heißt: Wir 15.30 Uhr in der Leseecke der Schwarzer Mann, befürchtet Zudem, sagt Peter Eichten, ge- können gar nichts bauen.“ Zentralbücherei Prüm, Kalva- Gemeindehaus in Auw: Etwa 80 Zuhörer waren dabei. ebenfalls einen Rückgang bei den he es an diesem Abend vor allem fpl rienberg 1. Infos unter Telefon TV-FOTO: FRITZ-PETER LINDEN Touristen – mit entsprechenden um die Frage, wie die Bürger zum 06551/965812. red SPD-Abgeordneter Mediziner mit Blick aufs Ganze besucht VG Arzfeld Armin Bogs hat zum Jahresanfang die Landarztpraxis in Lissendorf übernommen – Hohe Investitionen in die Runderneuerung der Praxis Arzfeld. Der SPD-Landtagsab- Erst Jurist, dann Internist, jetzt studium hinterher. Inklusive sei- eine Einzelpraxis eröffnen wol- geordnete Nico Steinbach be- Allgemeinarzt auf dem Land: Ar- nes zweiten Doktortitels in Medi- len. Und zweitens habe er ohne- sucht die Ortsgemeinden der min J.-P. Bogs hat zum Jahresbe- zin, im Jahr 2000. Bogs arbeitete hin aufs Land gewollt: „Mir ist VG Arzfeld und bietet die Gele- ginn die Lissendorfer Praxis von sieben Jahre lang an mehreren wichtig, in einer Gegend tätig zu genheit, mit ihm ins Gespräch Ali el Daibani übernommen. Der Krankenhäusern, absolvierte „al- sein, wo ich als Arzt noch ge- zu kommen. TV stellt ihn vor. le internistischen Fachbereiche“ braucht werde – und nicht in ei- und bildete sich unter anderem nem Speckgürtel, wo es auf einen LANDTAGSWAHL Lissendorf. Zwischen Sprech- auch in der Notfallmedizin wei- Mediziner mehr nicht an- 2016 stunde und Hausbesuch haben ter. kommt.“ ................................................... ..... wir ihn so gerade noch fürs Ge- Seit dem Jahr 2001 arbeitet er Da hilft es dem dreifachen Va- Heute ist er von 14 bis 17 Uhr in spräch erwischt: Armin J.-P. Bogs, als niedergelassener Arzt, zuerst ter – die beiden Söhne folgen ihm Lünebach unterwegs. Am den neuen Landarzt in Lissen- gemeinsam mit Kollegen in Pul- in den Beruf, die Tochter macht Dienstag, 19. Januar ist er von dorf. Zum 4. Januar hat er die heim, von 2011 bis 2015 in einer bald Abitur – dass die Familie in 10 bis 17.30 Uhr in Arzfeld. Praxis von Ali el Daibani über- Gemeinschaftspraxis im bayeri- der Eifel gut ankam: „Wir sind Donnerstag, 21. Januar, be- nommen, der am Jahresende in schen Waging am See. hier sehr nett und freundlich auf- sucht Steinbach die Gemeinde den Ruhestand ging (der TV be- genommen worden, was uns sehr Dasburg von 10 bis 12 Uhr und Tipp aus der Familie richtete).