VERBANDSGEMEINDEWERKE WASSERVERSORGUNG

Wasserschutzgebiet "Brunnen und Quellen Rüscheid 1 ‐ 3", VG Rengsdorf WSG‐Nr.: 403 720 553

1.0) Erläuterungsbericht

Das Trinkwasser für die rd. 1.600 versorgten Einwohner der Ortsgemeinden Rüscheid und (Versorgungsbereich VI: Rüscheid und Thalhausen) sowie in geringem Umfang auch für die Ortsgemeinde , hier das Gewerbegebiet Petershof (Versorgungsbereich VII: Anhausen und ), stammt aus drei Quellen und einem Brunnen, alle nordöstlich, östlich der Ortslage Rüscheid gelegen. Die beiden oberen Quellen, „Waldquelle“ und Quelle „Im Siebenborn“, befinden sich nordöstlich der Ortslage am oberen Ende eines der beiden Quellarme des Siehrsbaches auf einer Höhe von rd. 340 m NN. Das Wasser dieser Quellen wird über eine Anschlussleitung, DN 80 GG, der Quelle „Am Pumpwerk“, östlich von Rüscheid auf einer geodätischen Höhe von etwa 285 m NN gelegen, zugeleitet. Das hier gesammelte Wasser aus allen drei Quellen wird dann dem etwa 300 m weiter südlich, auf einer Höhe von rd. 276 m NN, gelegenen Pumpwerk Rüscheid zugeleitet. Dorthin fördert auch der nahe gelegene Brunnen Rüscheid das Wasser. Aus dem Pumpwerk Rüscheid wird das Rohwasser dann über eine ca. 1.400 m lange Druckleitung in den Hochbehälter Rüscheid, Betriebswasserspiegel auf ca. 380 m NN, gefördert und aufbereitet, gespeichert und verteilt.

Grundlage für die Abgrenzung des Wasserschutzgebietes sind die "Richtlinien für Trinkwasserschutzgebiete I. Teil ‐ Schutzgebiete für Grundwasser ‐" des DVGW Regelwerkes, Arbeitsblatt W 101, vom Juni 2006. Der fachtechnische Abgrenzungsvorschlag für die Quellen "Rüscheid 1 ‐ 3", aufgestellt durch das damalige Geologische Landesamt, Mainz, (heute: Landesamt für Geologie und Bergbau, Mainz, LGB) vom 09.02.2001, wurde für den Brunnen "Rüscheid" durch das Ergänzungsgutachten des LGB vom 26.08.2010 vervollständigt. Die Ergänzung wurde vorgenommen zur Integration des nachträglich niedergebrachten Brunnens Rüscheid mit dem überlappend zusammenhängenden Einzugsgebiet.

Anlage 2: Schutzfähigkeit

1. Größe der einzelnen Schutzzonen

Bezeichnung der Wasserfassung Schutzzonen Q Rüscheid, Im Siebenborn SZ I 0,10 ha netto (ohne SZ I) brutto 8,89 ha 9,12 ha Q Rüscheid, Waldquelle SZ I 0,13 ha SZ II SZ II Q Rüscheid, Am Pumpwerk SZ I 0,25 ha netto SZ II 12,77 ha SZ II 13,02 ha Br. Rüscheid SZ I 0,04 ha netto SZ II 19,63 ha SZ II 19,67 ha Zusa mm e nfa ssung Schutzzonen netto (ohne SZ I) Summen SZ I, netto und brutto SZ II: SZ I 0,52 ha 41,29 ha brutto SZ II 41,81 ha SZ II Summen netto und brutto SZ III: netto SZ III 208,43 ha Summe SZ I + SZ II + SZ III 250,24 ha

2. Bestehende und geplante Flächennutzungen

2.1) Bodennutzungen im gesamten Wasserschutzgebiet:

Weinbau 0,00 % Ackerfläche 13,38 % Wald 59,29 % Obst 0,00 % Bebauung 8,44 % Wiese 18,50 % Blänke (Teich) 0,38 %

2.2) .Flächennutzungsplan im Bereich des geplanten Wasserschutzgebietes:

Datum der Genehmigung Az. Bemerkungen 12.07.2006 6/10-62Hal keine

2.3) Vorhandene Bau‐ oder Gewerbegebiete:

Ortsgemeinde Bebauungsplan Genehmigt am Az. Lage im WSG Rüscheid "Intamin" ja Rüscheid "Auf der Trift" teilweise Rüscheid "Ortsdurchfahrt L 258" ja

2.4) Geplante Bau‐ oder Gewerbegebiete: ‐ keine –

Ortsgemeinde Bebauungsplan Lage im WSG

2.5) Verkehrswege: klassifizierte Straßen L258 und L 264 Verkehrswege in den OL sowie Wirtschaftswege

2.6) Sonstige störende Anlagen:

Ortslage mit Ortskanalisation Rüscheid, RÜB Rüscheid III incl. Verbindungssammler, GG Rüscheid, land‐ und forstwirtschaftliche Nutzung, Tierbesatz, landwirtschaftlicher Großbetrieb "Rehhof" mit eigener KKA, Oberflächengewässer und Teichanlagen

2.7) Altlasten aus dem Altlastenkataster der SGD Nord: ‐ Militärische Liegenschaften ‐ 0000 (Kasernen, Depots, Truppenübungsplätze usw.) ‐ Altablagerungen ‐ 0200 (Aufschüttungen, ehem. Gemeindemüllplätze) ‐ Schädliche Bodenveränderungen ‐ 3000 (Unfälle mit wassergefährdeten Stoffen) ‐ Altstandorte ‐ 5000 (stillgelegte gewerbliche Betriebe wo mit wassergefährdeten Stoffen umgegangen wurde)

Registriernummer Bezeichnung Lage im WSG 13806 066 - 0201 Ablagerungsstelle Rüscheid, Hinter Bohscheid SZ III

Nachtrag erfolgte Überprüfung, bezogen auf betroffenes Einzugsgebiet Brunnen "Rüscheid": Laut dem Erhebungsbogen wurde nur Erdaushub, Bauschutt und untergeordnet Siedlungsabfälle abgelagert (gemeindl. Kippe). Die Ablagerungsfläche beträgt ca. 7000 m². Die Trinkwassergewinnung erfolgt hier aus einem 100 m tiefen Tiefbrunnen. Die Auswertung vorhandener Wasseranalysen ergab keinen Hinweis auf eine Beeinflussung durch die Altablagerung. Betrachtet man das Einzugsgebiet des Brunnens, ca. 259 ha, mit der Fläche der Altablagerung im WSG, ca. 0,7 ha und legt eine über die gesamte Fläche gleichmäßige Grundwasserneubildungsrate zugrunde, kommt man zu einem theoretischen Verdünnungsfaktor von ca. 370. Ein für solche Altablagerungen typisches Sickerwasser müsste zur Einhaltung der Grenzwerte der TVO 11‐fach verdünnt werden. Da hier ein Verdünnungsfaktor von ca. 370 vorhanden ist, ist eine Gefährdung der Wassergewinnung durch die Altablagerung nicht zu besorgen.